-75. Dienstag den w> September 1987. VW i e n. ><3e. Majestät der Kaiser sind mit Ihrer Majestät dcr Kaiserinn gestcin, den 10. September, Nachmit-rags vor 1 Uhr von Allcrhöchstihrer Neise nach Ober-Osterreich im erwünschtesten Wohlseyn'in dem k. k. Lustschlosse Schönbrunn angekommen. (W. Z.) Vie k. k. vereinigte Hofkanzlci hat die zweite Adiunctenstelle bei der k. k. illyrischcn Bau.-Direction zu Laibach, dem Benedict Müller, Amts-Ingcnicur dieser Bau-Direction, verliehen. (W. Z.) V e u t s ch l a n d. Der Land bot he meldet aus München vom ß. Sept. Folgendes: »Glaubwürdige und übereinstimmende Briefe sind gestern Abend und heute Morgen aus Berchtesgaden hier eingetroffen, die uns die Nachricht gebracht haben,' daß II. MM. der König, die Königinn und die Kaiserinn -Mutter von Österreich sich der besten Gesundheit erfreuen, und die angenehme Witterung benutzend, zu Fuß und mittelst Fahren die schöne Umgegend besuchen. Auf einer solchen Excursion am 3. Sept. schwebten II. MM. in einer schaudererregenden Gefahr; die gütige Vorsehung hat em großes Unglück abgewendet. In dcr Nähe des Bar-cholomäus.-Secs fuhren die allerhöchsten Herrschaften Mit sechs Postpftrden über einen Berg, dessen Abhang gegen das Wasscr hin, um das Hinabstürzen zu verhüten, m.t einer Barriere von Holz versehen ist; auf dcr Höhe wurden die mittleren und vordem Pferde scheu, und drohten alles in den Abgrund zu schleudern, als der dienstthuende Leibhusar besonnen und zeitig genug vom Bocke sprang, und durch Zerschneiden der Spange die vier vordrrn Pferde von den zwei letztem uuÄ dem Wagcn trennte; die Barriere war schon durchbrochen, drei Pferde stürzten den Berg hinab, zwei von diesen blieben an Bäumen und Gesträuchen hängen, eines stürzte ganz hinab und war auf der Stelle todt. Die allerhöchsten Herrschaften erhielten erst Kenntniß von dieser Gefahr, als sie vorüber war." (Mg. Z.) V r e u st e n. Die Rhein- und Mosel.-Zeitung berichtet aus Coblenz vom 4. September: Seine k. k. Hoheit der Erzherzog Stephan, Sohn des Erzherzogs Palatin, geruhte diescn Morgen auf der Karthaufe einem Manöver der Artillerie und Pioniere bsizuwohnen. Dabei ereignete sich leider der Unfall, dasi beim Springen einer Mine Seine k. k. Hoheit durch einen auffliegenden kleinen Stein getroffen und verletzt wurde. Glücklicher Weise dämpfte auch noch dcr Hut die Gewalt des Wurfes; die Verwundung war daher nur unbedeutend, und Seine k. k. Hoheit befanden sich so wohl, daß Sie die Besichtigung des Festungswerkes vollendeten, und bei der Tafel erschienen. Von mehreren hundert Zuschauern, die sich noch auf der Karthause befanden, so wie von den Offizieren, die dicht neben dem erlauchten Gaste standen, hat kein Einziger cinen ähnlichen Unfall erlitten. (W. Z.) S a r V i n i e n. Die Gazetta di Gen ova schreibt unterm ?. September: Gestern sind das grosibritannische Linienschiff Prinzessinn Charlotte von 104 Kanonen und 700 Mann Besatzung, dann die Brigg, der Reisende, von 10 Kanonen und 60 Mann Besatzung, von Barcelona kommend, in unserem Hafen eingelaufen. Dicsc Schiffe bilden, im Vereine mit dem nach dcr Levante abgegangenen Lilncnschissc dic Vorhut ron 30 Ka- 298 «onen und 650 Mann Besatzung, die Escadre des mittelländischen Meeres, welche von dem am Bord der Prinzessinn Charlotte befindlichen Admiral, Sir Robert Stopfort, befehligt wird. (W. Z.) päpstliche Ktaaten. Rom, 31. August. Aus den letzten Bulletins ersieht man, daß die Sterblichkeit eher zu- als abnimmt, und daß unverhältnißmäßig wenige von den Erkrankten genesen. Wohlunterrichtete behaupten, die Zahl dcr Gestorbenen und selbst der Kranken sey bedeutend größer als man sie angebe, um daS Publikum nicht noch mehr zu beunruhigen. Im Ganzen schätzt, man die bis hcute an der Cholera Gestorbenen zwischen 3 bis 4000 Menschen. Es sind in den lctzteu Tagen wieder mehrere Personen aus den ersten Familien der Stadt von der Krankheit hingerafft worden, und noch mehrere liegen davon ergriffen, an deren 'Aufkommen man zweifelt. Alle diese hatten sich sorgfältig in ihren Pallästen abgeschlossen, um dem Übel zu entgehen.— Wie man invorigerWoche große Feuer in denStraßen und auf öffentlichen Platzen, vermuthlich ohne Nutzen, anzündete, so schießt man nunmehr jeden Abend aus Hunderten von Feuerrohren, um die Luft zu reinigen. Wir leiden noch unmer an großer Hitze, und Gewitter, die jeden Tag aufsteigen, entladen sich nur in dcn nahen Gebirgen, ohne daß es hier sonderlich abkühlt. (Allg. Z.) Frankreich. Am 24. August hatte der Präfect von Marseille bei der mcdicimschen Schule in Montpellier durch den Telegraphen anfragen lassen, ob er, im Fall die Cholera sich auf dem Lande ausbreite, auf Hülfe von Seite der Ärzte und der Studenten von Montpellier zählen könne. Am 25. hatten sich bereits 80 Arzte und Studirende zu diesem ehrenvollen Dienste gemeldet, und die meisten Mitglieder des Senats der Faculrät erboten sich ebenfalls, nach Marseille zu rciftn, um den Kranken dort und in der Umge-g«nd bcizustchen. (Allg. Z.) Dle Arbeiten an der Eisenbahn von Paris nach Versailles auf dem rechten Ufer der Seine haben im Park von St. Cloud begonnen, und werden thätig betrieben. Nach beendigter Weinlese werden sie auf dcr ganzen Lini^ von der Zweigbahn bei AsmereS bis nach St. Cloud vorgenommen werden. Nach einem Schreiben aus Marseille vom 27. August herrscht auch dort bei dem niederen Volke dcr Wahn, als ware die Cholera eine Folge von Vergif-cungcn. Am 26. Abends entstand ein Aufiauf um eine Anzahl von Kisten, die in der Straße d'Etrie r lagen, wcil von denselben ein widriger Geruch auSging. Es l)i?ß, in diesen Kistchen sey Gift enthalten, und cs wäre zu ernstlichen Unordnungen gekommen, wcnn nicht die. Polizei die Kistchen geöffnet, und ihren Inhalt — verdorbene Mundvorräthe — vorgezeigt hätte. Die Leute verliefen sich nun zwar, waren aber nur halb überzeugt. Vor Kurzem erschien ein Jude, NamenS Abraham, 102 Jahre alt, mit seiner 86jährigen Frau, Rachel, vor der Pariser Corrections-Polizei und klagte gegen seinen 80iährigen Sohn Isaak, der, wiewohl nicht ohne Mirtel, sich aus Geitz weigerte, seine Ältern zu unteistütz.n. Der Gerichtshof legte ihm auf, 40 Franken monatlich z«r Unterhaltung seiner Ältern zu zahlen, und erinnerte chn an das vierte Geboth. Paris, 6. September. Gc stern um 11 Uhr ist der Herzog von Nemours nach Afrika abgereist. Der Fürst von der Moskowa, Husarcncapitän, wird an dem Feldzugc nach Constantine Theil nehmen und in den Generalstab des Herzogs von Nc--mours treten. (Allg. Z.) Die Erpedition nach Constantino wird als Oberbefehlshaber der General Damremont, General-Gouverneur der französischen Besitzungen in Nord-Afrika, commandiren. General Vallöe, unter ihm der Marechal dc Camp Marquis von Caraman, befeh-ligt das Artillericwesen der Erpedition. General Flcury, unter ihm der Marechal de Camp Lamy, wird das Genie-Corps commandircn. Die Generale Lamy und von Caraman befinden sich seit einiger Zeit in Afrika. Wie es heißt, soll eine wissenschaftliche E).'ps.-bition die Armee nach Constantine begleiten. Ma« spricht von Nachgrabungen nach Denkmalen, vm di^ Geschichte des Iugurtha und CalpurniuS zu bnel chern. (W. Z.) Spanien. Saragossa, 28. August. Die Niederlage, vom 24. kann nicht mchr bemäntelt werden. Hlcr treffen viele verwundete Offiziere und Soldaten ein, sie schätzen unfern Verlust an Todten und Verwundete^ zu 3000 Mann. In dem Bataillon von Cordova zählt man allein 33 Offiziere, die meist tö'dilich verwundet sind. Zur Vermeidung von Verwirrung hat unse,v Stadtcommandant, General Carrera, in eincm Dorfe, eine Stunde von hier, für die zersprengten Soldaten ein Devot errichtet. Nur die Verwundeten werden i» der Stadt selbst aufgenommen. Vor der Schlacht hatten die T'-uppen durch außerordentliche Hitze ulid Mangel sehr gelitten; drei Tage hatten sie keine ordent' lichen Rationen empfangen. Dazu die Überlegenheit des FeindeS, der 10,000 Infanteristen, 1200 Reite? 299 und 10 Geschütze hatte. Wir hatten 3000 Infanteristen UNd 800 Reiter weniger und nur 4 Kanonen, von denen eine verloren gegangen ist. Oraa hat in Daroca keine Eile. Überhaupt was können die Generale jetzt wollen, als Madr,d decken? Don CarloS ist Meister l>es ganzen rechten Ebro-Ufers. (Allg. Z.) Einem Schreiben von der spanischen Gränze in der Gazette dc France vom 4. d. M. zu Folge, soll Uranga, nach der Eroberung vonPenaccrrada, sich Mit Garcia vereinigt haben, und beide gemeinschaftlich gegen Pampeluna aufgebrochen seyn, um den Zustand des Aufruhrs und der Verwirrung, der in dieser Festung herrscht, zu benutzen. (W. Z.) Em Schreiben aus Bayonne vom 31. August enthält folgende Details über diö Einnahme von Pe-nacerrada durch die Carlisten: »Das Feuer wurde am 24. August von Uranga gegen diesen Platz eröffnet. Seine Geschütze, die sehr geschickt bcdicnt wurden, hatten die feindlichen l^lld dcmontirt; nachdem in dsr Nacht eine neue Batterie errichtet worden, wurde der Angriff am 25. erneuert, worauf die Besatzung zu capituliren verlangte. Sie war 375 Mann, mit 13 Offizieren, stark, und ist kricgsgefangen. Die Carlisten habm in dem Platze einen 7zölligen Mörser, drei Kanonen, worunter ein 12Pfänder und zwei 8Pfün-der, und viele Munition gefunden. — Man befürchter, düß Trcvino und ftlb st Vitoria gleiches Schicksal haben dürften, da letztere Stadt, scit Carondelet mit dem größten Theil der Truppen nach Castilien aufgebrochen, nur schwach besetzt ist.« (Öst. B.) Die Engländer sollen das von den Mauren bedrohte Ceuta besetzt haben. (Allg. Z.) Großbritannien. London, den 23. Aug. DleReisc der Königinn vom Schlosse St. IameS nach Windsor war ein fort« währender Tnumphzug. Überall waren die Fenster mit Tcppichen behängen, mit Guirlanden geziert, Triumphbögen errichtet und Blumen auf den Weg gestreut. Kensington bewies seine Loyalität auf die unzweideutigste Weisc. Seit Georg I. hatten die Emwohner nie mehr so viel Enthusiasmus gezeigt. Die Königinn fuhr in einer offenen Kutsche mit 4 Pferden; mit ihr waren Lie Herzoginn vonKenl, Caroline Ienkinson und Flora Hastings, dann kamen ihre Ehrendamen in einer andern Kutsche, und endlich das ganze Gefolge in königlicher Livree auf mehreren Wägen. London, den 24. Aug. Nach 22 Jahren eines beinahe ganz ungestörten Fnedens, während welcher Zeit viele tausend Kanonen condemnirt und vertauft worden sind, befinden sich noch immer in dem königl. Arsenal in Woolwich nahe an 24000 Stück Geschütz, und dieß ist nur ein kleiner Theil der mächtigen Hilfsquellen der bnttischen Nation. Von der «b'gen Zahl sind 3000 von Metall und die übrigen 21000 von Eisen. Diese Masse ist in 202 verschiedene Arten und Längen getheilt. Dann befinden sich in dem Arsenal.«: nahe an 3,000,000 Kanonenkugeln und Bomben. (B. ?. T.) Der türkische Gesandte, Mustapha Ncschid Bc? Effendi, befindet sich jetzt auf einer Vergnügungsreise in Dublin, wo ihm zu Ehren am 24. August cmc große Truppenmusterung Statt fand. Der Lordstatt-Halter erschien dabei in Fcldmarschallsuniform, UNd von einem glänzenden Gencralstab umgeben, und wurde mit 21 Kanonenschüssen begrüßt. Gleich hinter chm fuhr Mustapha Refchid Bey in einem vierspännigen Wagen Lord Mulgrave's. »Seine blaue Uniform, sagt die Dublin Post, glich einigermaßen jener der brittischen Artillerie, und auf dem Kopfe lrug er ein hochrothcs Mittelding zwischen einem Turban und cincr Husarenmütze, ttm Sr. türkischen Excellenz eine Vorstellung von dcm Enthusiasmus zu geben, womit brittische Tiuppen i» den Bajonettkampf stürzen, wurde dieses Manöuvre unter betäubendem Hurrahruf vor ihm ausgeführr. Der Gesandte verrieth das große Interesse, das er an diesem Schauspiel nahm, durch die lebhaftesten Gcsti culationen." (Allg. Z.) Der Hants Telegraph schreibt: »Capitän Na-pier, welcher vormals das Geschwader der Königinn von Portugal befehligte, ist mit dcm letzten Packet-boot nach Lissabon abgesegelt, angeblich um einige Pensionsrückstände einzutreiben, in der That aber, wie behauptet wird, um den Streit zwischen Sal-danha, auf den er großen Einfluß hat, und der Regierung der Königinn auszugleichen. Die Getrcid-Ernte fällt in allen Theilen der bei-den Inseln, namentlich auch in den schottischen Hochlanden, wo in letzterer Zeit große Noth herrschte, sehr günstig aus, und aus Irland strömen di^ Schnitter zu vielen Hunderten nach England und Schottland herüber. Am H6. August fand wieder ein Aufsteigen vo» zwei Luftballonen im Vaurhallgarten zu London Statt. In einem, dcm Weilbmgcr Riesen-Ballon, saßen der Aeronaut, Herr Green, und noch sechs andere, die Luftspazierfahrt mitmachende, Gentlemen; im andern, dem kleineren, Herrn Green's Bruder und Schwägerinn. Auf das mit einem Kanonen» schuß gegebene Zeichen stiegen beide Ballons auf, der soy kleinere zuerst mit 'einer 'pfeilschnellen Geschwindigkeit, die aber ball).von dem Riesen-Ballon überholt wurde. Nach einer etwa 50 Minuten langen Luft-reise kamen beide, jedoch an verschiedenen 3>rt?n, glücklich wieder' zur Erde. ' (W. Z.)' London, 2. September. Joseph Bonaparte, Graf von Survilliers, hat Brettenham-Park in der Nähe von Lawshall (Suffolkshire) zu stincm bleibenden Aufenthalt gewählt, und sich auf fürstlichen Fuß daselbst eingerichtet. Der M. Herald gibt folgende Notiz: »Das Abzeichen, woran sich die Tories in öffentlichen Versammlungen erkennen, ist ein weißes Halstuch; wer eine farbige oder schwarze Halsbinde trägt, wird als ein Nadicalcr oder Whig betrachtet. Die Bank von England hat dem Museum des königlichen Collegium^ in der Gestalt eines kleinen Hutes 20 Millionen Pf. St. Banknoten geschenkt — verbrannte nämlich. Die Königinn wird nach und nach die erklärte Beschützerinn der meisten Kunst- und wissenschaftli-chen Institute. So ist sie jetzt die Patroninn der Surrey Zoological Gardens geworden. Ein so beglücktes Institut erhält das Vorrecht, seinem Namen das Prädicat »königlich« voranzustellen. Die Damen von Birmingham haben eine Petition an Ihre Majestät unterzeichnet, worin sie uin Aufhebung der Sklaverei — der Wahrheit, nicht dem Namen nach — bitten. Sie trägt 37,000 Unterschriften. Der M. Hera ld sagt mit Bezug auf dic Noth dr^'in'England befindlichen polnischen Flüchtlinge: „Der Congrcß der Vereinigten Staaten von Nordamerika fttzte vor einigen Jahren 30,000 Acres' trefflichen Landes für die unglücklichen Polen au'S, die in jenem Lande angekommen waren oder noch an» kommen würdeü. Viele Polen habcn sich auf dicsem Landstrich ansässig gemacht, und finden da, wie man glaubt,'Nicht nur ein leidliches, fondern auch ein gutes Auskommen. Die Ankunft anderer ihrer Landslcute würde ohne Zw^ifcl mit Freuden vernommen, und ihre Überfahrt von der N.'w-Vorker Committee bc-fördert werden." — Die Angabe steht mit einer früheren im Widerspruch, worn ach die nach der Union übergesiedelten Polen, meistens vormalige Offiziere, für Ackerbau und Gemerbe- eine oöllige Unanstelligkeit zeigten und sich daher in sehr traurigen Umständen befänden. (Allg. Z.) Am 23. August brach die Themse abermals in den Tunnel ein. Zum Glücke kam niemand dabei um, obgleich die ganze Mannschaft in Allheit war. Das Was. ser trat allmälig, von 12 Uhr an steigend, ein, und , erst um 5^2 Uhr war der Tunnel gefüllt, nachdem alle Arbeiter sich geflüchtet hatten. Der Assistent d.'s Herrn Brunel, der das ganze Unternehmen leitet, hi.lt sich noch bis zum letzten Augenblicke unten auf, und es fehlte wenig, daß ihn dicFluthen ergriffen hätten. Er mußte, mit, größter Schnelligkeit die Treppen hinauf-eilen, wobei das Wasser ihm bis an die Knie reichte. Das mit größter Sorgfalt aufgeführte Mauerwcrk ist nicht im Geringsten beschädigt. AlNlrsache dieses abermaligen Wasser-Einbruches betrachtet man die hoh,: Fluth, die am gedachten Tage der Ostwind heftiger als sonst gegen den Flugsand drängte, unter dem gegenwärtig der Schild steht. Das Werk ist bis jctzt 750 Fuß vorgeschritten, 100 Fuß über die Mitte des Fluß- , bettcs und 150 über die Stelle' wo dcr letzte Einbruch Statt fand..Hr. Brunel ist über den neuen Einbruch nicht im Mindesten beunruhigt. Der eingebrochene Grund ist von geringem Umfange. Am 24. früh um 2 Uhr, da dcr Fluß auf seincn gewöhnlichen Stand über dem Tunnel, 8 Fuß, gesunken war, begannen bereirs die Ausb^ss,rungs'7lrbei'ten. Man wird wieder die Öffnung von oben verstopfen, worauf die AuöpumpunK des cingcdrungenen Wassers erfolgt. ,Es.hat sich i» neuerer Zeit gezeigt, daß die Arbeiter nicht bloß der Wasser- sondern auch der Feuersgcfahr ausgcfttzt sind, da die verdorbenen Stoffe, welche den Fluß hinabge-schwemmt werden, schädliche Gase absetzen. Im vori-gcnMonathe strömte längere Zeit hindurch Wasserstoff-gas (brennbare Luft) ein. ^ -, Die Reparaturen am Themse-Tunnel sind, beinahe fertig. Das Loch ist verstopft, und schon bis zum 26. Abends waren mittelst der Dampfmaschme gegen 30 Fuß Wasser ausgeschöpft. . -,H Der Tunnel hat, so weit sich jetzt nach den Reparaturen urtheilen läßt, durch den letzten Einbruch der Themse nicht den geringsten nachbleibenden Schaden erlitten: Alles sieht jetzt wieder unversehrt, und der Tunnel selbst nu:' wie recht rein abgewaschen aus. Am 23. August Nachmittags flog auf der Themft ein Boot mit Pulver, das bei einer maltesischen Brigg angelegt hatte, plötzlich in die Luft. Die Brigg sank in Folge der Erplosion unter. Der Führer des Boots und die Mannschaft der Br'gg wurden bedeutend beschädigt. Zwei Personen tamen ums Leben. (W.Z.) kenacteur: ^r. ball. Heinrich. Verleger: Dsna) Hl. Vvler v. Rle«nmapr.