37. ' » - ^......."- »., - ....... ,.,.,, „^ . , . . . . Kamstag den l4. ZeZtrmber 1833. Rrain's Vorzeit unv Gegenwart. Joseph Lamberg's Gesandtschaftsreisö an don Sultan Sollman. Äls im Jahre nach der heldenmülhigen -Vertheidigung Wien's, König Ferdinand wichtige Verhandlungen mit dem Sultan zu pflegen hatte, sendete er im Herbste eine Gesandtschaft an ihn, gewählt, wie selttn eine der früheren. Zu Häuptern derselben wur» den Joseph Lamberg, Herr auf Orlenegg, ein im Kriege oft versuchter und m Geschäften viel oewander» ter Krainer, und Niclas Iurischih, der Held von Güns, bestimmt j beide waren den Türken zu bekannt Leworden, als daß ihr Erscheinen in Konstantinopel nicht die beste Wirkung hervorbringen sollte. Nebst Mehreren Herren au« d»n ältesten Häusern, unter denen sich ein Windhagen, Relschach und der krainische Freiherr von Schnitzenbaum befanden, begleitete die Gesandtschaft al« lateinischer Dollmetscher, der gelehrte Krainer Venedikt Kurip«schitz, der die ganze Reise in einfacher und gedrängter Sprache beschrieb, und selbe im Jahre 5531 in Quart, mit Holzschnitten geziert, herausgab. *) In Augsburg hatte König Ferdinand die Gesandten mitInstructionen über die Verhandlungen mic Su-j leyman versehen; Laib ach wurde ihnen zum Ver-! sammlungsorte bestimmt, von welchem sie alle insge-^ s^mmt nach Konstantinopel aufbrechen sollten. Nach-j dem sie wegen des zu nehmenden Weges einen Voten ^Di.'scr Ncisebericht, so wie Küripcschitz's treffliches Volks« t>:ichl>'i:i: „Gespräch z>v?ier Stallbuben vc>„ der Gesandt-s>')aft, wie er sio einst i,i Kensia,:t!»opcc l'claus^^e,« gehe-rcü unter di«: erste» »nd trefflich,«» Türkcnbiichlciü/ u»d sino lingcmiin scllti, gcworVeü. anden Ausre fweg: B a ssa gesendet hallen, und dieser mit der Nachricht zurückgekommen war, so zogen Lamberg und Iurischitz mit ihrem Gefolge am 22. August 1530 von Laibach aus. Ihr Weg führte sie üvcr Kloster Sittich und Möltling nach dem Schlosse Kruppa, wo sie zuerst das türkische Gebiet betraten, und freundlich aufgenommen wurden. Uebrigens gemährte ihnen die Neise durch Bosnien daS Bild der Zerstörung; denn überall erblickten sie zertrümmerte Schlösser, verwüstete Kirchen und ode Dorfplätze. D e Art, wie die Verpflegung der Gesandtschaft bewerkstelliget wurde, war genau ganz dieselbe, wie sie dritthalbhundert Jahre später Varon Tott in seinen Memoiren erzählt. Am 16. September sahen sie in der Nähe von Czelembazar auf emem steilen Hüa/l fünf mächtige Steingräber, in welchem der tapfere Herzog Paulo-vilsch von Radascl mit Weib, Sohn, Bruder und einem treuen Diener begraben lag. In dcn nächsten Tagen kamen sie nach Niederbosnien, das aber durch die Pest und die Härte der Türken ungemcin gelitten hatte. — Am 2^. September erreichten sie das Am-selfeld, wo sie das Grab Kaiser Mlirad's, bestehend aus einem viereckigten, mit einem Wleidach versehenen Thurme, sahen. Auf diesem Felde ist 50U Jahre früher Murad durch den serbischen Ritter Milosch Ko-bilovitsch erdolcht worden. Dann durchzog die Gesandtschaft Servien und Bulgarien, kam Anfanqs Oclober nach Adrianopel, und langte endlich am j?. October, begleitet von dem türkischen Hofgesinde, das ihnen entgegen gegangen war, in Kor.staminopcl an. Hier hielten sie zuerst eine Confcrenz mic dcm Großvezier Ibrahim Pascha, und wurden erst dann in emer fciettichen Audienz dem Sultan vcrgcstelll. i50 Wle sie aber ihr Anliegen, die Naumung Ungarns nicht bewerkstelligen konnten, so verließen sie am 22. December Konstanlinopel, und erreichten am I. Februar 1551 wohlbehalten die Hauptstadt Laibach. -------------- O ,--------------- D e r T u n n e l. ( V e s ch l u S. ) Bereits hatten sich einige Manner schwimmend in die Gallerie geworfen, um die Leute im Kahn zu warnen; Andere riefen mit Sprachrohren in die Gallerie. Dieß Hort der junge Mensch, der die Ingenieurs begleitet; er bemerkt, daß der Abstand des Gewölbes vom Wasser viel kleiner geworden ist — kaum betrug er noch vier Fuß — er erschrickt, springt auf, schreit: fort! schlagt den Kopf an das Gewölbe, fällt zurück, und reißt den Kahn sammt der Leuchte mit sich in's Wasser. Kaum hat Vrunel wieder aufgetaucht, so ruft er seine Begleiter bei Namen; zwei geben Antwort und beschwören ihn, sich schleunigst hinauszumachen, denn das Wasser steigt fortwährend. Vrunel taucht zu wiederholten Malen unter, findet endlich den Körper des Vermißten und zieht ihn herauf. Die Freunde drängen wieder in ihn, an seine eigene Rettung zu denken, er bittet sie nur, ihm den Erttunke« nen auf die Schultern zu laden. Von seinem Bei, spiele begeistert, tragen sie wechselsweise die Last, Das steigende Wasser stößt ihre Köpfe alle Augenblicke an das Gewölbe, und nur nach unsäglicher Mühe erblickten sie endlich das Tageslicht wieder. Noch waren si« nicht zur Hälfte der Treppe herauf, so war das Ge-wölbe im Wasser verschwunden. Der Gerettete wird untersucht; es war eine Leiche, der Unglückliche hatte sich am Gewölbe den Schädel zerschmettert. Es war dieß der letzte Unglücksfall; die Dampfpumpen gewannen wieder das Uebergewicht, und nicht lange, so konnte die Arbeit fortgesetzt werden. Sie wurde es auch schon mehrere Monate, da brach das Nasser zum zweitenmal ein. Dießmal befand sich der jüngere Vrunel im Tunnel; eben war er vom Schilde weggegangen, und hatte die Hälfte der Gallclie zurückgelegt, da schlug der Schreckensruf: >vatL5,'^atcr! an sein Ohr; er fliegt hin, da war nicht mehr,zu helfen. Nachdem cr sich so weit orientirt hatte; daß er seinem Vater Bericht darüber abstatten konnte, versammelt er die Arbeiter, spricht ihnen Muth ein, und sie eilen, erder letzte Mann, der Treppe zu. Hier sagt ihm ein Blick, daß noch viele fehlen; er kehrt zurück in das Gewölbe, wobei ihm das Wasser bereits bis an den Gürtel geht; er eilt dahin, woher ein verworrener Lärm schallt, und bemerkt, daß eine Anzahl von Arbeitern, statt durch die gewöhnliche Gallerie zu flüchten, ln bi'e andere gerathen ist, von der man nicht zur Treppe gelangen kann; statt umzukehren, versuchen es die Unglücklichen in der Angst und Verwirrung, da das Wasser reißend schnell steigt, durchzubrechen, was durchaus unmöglich war. Brunel erscheint, seine Stimme gebietet Schweigen, und er führt sie gegen die Treppe. Alle sind vor ihm, außer zwei, die nicht schwimmen können und ihn mit Thränen bitten, sie ihrem Schicksal zu überlassen. Vrunel nöthigt den «inen, einen Familienvater, sich ihm auf den Rücken zu setzen, und erreicht glücklich die Treppe mit ihm. Er entwindet sich den Händen, die ihn gewaltsam zu< rückhalten wollen, schwimmt noch einmal in das Gewölbe, und rettet auch den Zweiten. Bereits war er von treibendem Gerüstholz beschädigt worden, als er aber eben mit dem zweiten Geretteten die Treppe be« treten will, stößt ihn ein großes Stück Holz an den Kopf; doch da waren hundert Hände zu seiner Rettung bereit; er wird ohnmächtig nach Hause getragen, und seine Wunden fesseln ihn beinahe zwei Monate an's Bett, - ' Die folgende Geschichte kann einen Begriff davon geben, welch panischer Schrecken oft die Arbeiter beim Einbrüche des Wassers befiel. Einem der Arbeiter i'm Schilde schoß in seiner Abtheilung das Wasser an, und er rief daher einem Handlanger zu: „Das Wasser kommt! Heu her! Heu her!« Kaum Hort dieß der Handlanger, der erst seit wenigen Tagen btim Geschäft war, so läuft er spornstreichs davon, die Treppe hinauf, in Vrunels Cabinett, schreit ihm zu: »Der Tun» ncl ist voll Wasser!« und rennt wie wahnsinnig davon. Brunel läuft an die Treppe und sieht, hier, wie der Arbeiter, über die Brustwehr gebeugt, aber mit abgewandtem Kopf und vor lauter Angst fest geschlossenen Augen, krampfhaft ein von ihm hinabgelassenes Seil schüttelt und dazu schreit: u^ck,w!«: il!« (faßcm!) Jack war sein Vrud,cr. Vrunel sieht hinab: kein Wasser; er geht unter dem fortwährenden Geschrei ^ac!i, wl<« it! hinab, und sieht beim Eingang in die Gallerie die Lichter der Minircr in dcr ungeheuren Pcrspective. Es war ein blinder Lärm. Die Arbeiter machten sich über den Schreck des Irlän-ders lustig, dcm Wasser war glücklich Einhalt gethan worden, uno dcr arme Teufel hieß von nun an ^^ck, wk? it. Die Erfahrungen, welche man durch so viele mit Kühnheit bekämpfte, mit Glück überwundene Gefahren gesammelt, lassen zuversichtlich auch für die Zu< kunft das Beste hoffen.. Ueberdieß hat man die groß' ten Schwierigkeiten im Nucken, denn über die Hälfte des Werks ist bereits vollendet und man ist über die Stelle hinaus, wo sich das Flußbett am wenigsten über das Gewölbe des Tunnels erhebt. Hoffentlich wird t5l also das Parlament dafür sorgen, daß so viel Geld, ^ Genie und Kunst nicht umsonst verschwendet ist. Seltene AunstuVr. Nichts Erstaunlicher^ und nichts Zierlicheres zu gleicher Zeit, als die wundervolle Stutzuhr, welche der Mechaniker Ingold im Palais-Noyal, Nr. 1?? zu Paris, ganz.neulich beendigt' hat. Diese Uhr, Von vergoldeter Bronze, stellt, die Vorhalle eines kleinen Tempels dar, dessen Spitzgiebel von zwei Säulen getragen wird. Eine Erdkugel von Email, auf deren Polen zwei mit Steinen geschmückte Kreise im entgegengesetzten Sinne sich bewegen, ruhet darauf. Ueber der Erdkugel schwebt ein Colibri, aus den prachtvollsten Steinen so künstlich zusammengesetzt, daß natürliche Form und Farbe getreu dadurch nachgeahmt werden, ^und der da nur wie ein'Nebcnfchmuck angebracht, ist. Plötzlich öffnen sich des Tempels beide Flügelthüren. Zugleich ertont eine fuße schmelzende Musik, und man erblickt einen chinesischen Taschenspieler hinter einem Tische sitzend, auf allen Seiten von Spiegeln umgeben. Seine Augen, seine Lippen und sein Kopf bcwl gen sich immer stärker, je lebhafter die Musik wird, besonders aber, wenn der Kolibri zu singen beginnt, indem er seinen Schnabel öffnet, seine Flügel und seinen funkelnden Schweif ausbreitet. Der Taschen, spieler erhebt sich nun, verneigt sich, scheint die gebräuchliche Vorrede zu seinen Tours de passe-passe zu halten, während ein Fliegenvogel, der in einem gol« denen Blumenkörbe' ruhet, durch sein Gezwitscher ankündigt, daß sein Hcrr das große Wcrk beginnen wird. Dieser beginnt nun, MrkM,zu arbeiten,^ indem er bald den cinen b»,.d den andern Arm erhebt,,, bM rechts bald links di>Becher erhebt oder niedersetzt und eine Mcnge Kugeln, Bälle,,verschiedenartig.e Früchte und besonders den kleinen Fliegenvogel cskamotirt, der zwei Mal aus seinem Korbe unter den Zauberbecher gehext wird. Ein solches Wunder scheint unglaublich; man muß cs mit eigenen Augen sehen. Die ganze Vorstel. luug dau'ertlnür vier Minuten, wonach dcs'Tempcls Flügelthüren sich von selbst wieder verschließen. Die Stunde schlägt alsdann eben so einfach und ruhig, als bei der ersten besten Schwarzwälderuhr. Und sollte man es glauben, diese ganze außerordentliche Mechanik befindet sich nur in einem Naum von 20 Zoll Höhe, ^ Zoll Breite und 9 Zoll Dicke, obgleich sie aus , 5U00 Stücken von der vollkommensten Arbeit besteht. Das Werk geht mit bewunderungswürdiger Negelmäs-sigkcit. Drei schr hübsche Musikstückchen kann man nach Wlllkühr spielen lassen, und zwar bald dieses bald jenes nach eigener Wahl und so lange man wünscht. Auch der Taschenspieler ist unermüdlich und beginnt seine Arbeit sobald die Musik ertönt. — Kann man nach solchem Beweise an den Fortschritten der Gewerbs-thätigkeit noch zweifeln? ----------- »------------ Nie senfernr oh r. Ein großes Kunstwerk ist in München so eben, seinen wesentlichen Bestandtheilen nach, im optischen Institute des Herrn -von Utzschneiders fertig geworden. Dieses ist ein Fraunhofer'sches>Riesenfern-rohr mit einem Objectivglase von fünfzehn Pariser Fuß Brennweite und zehn und einen halben Zoll Oeffnung. Es übertrifft an Größe und Wirkung die Riesenfern-röhre, welche Hierselbst noch bei Lebzeiten Fraunhofec's gefertigt wurden. Die Wirkung desselben ist in aller Schärfe practisch und wissenschaftlich von dem Professor der Astronomie der Münchener Universität geprüft, und für ein vollkommen gelungenes Meisterwerk erklärt worden. Die Verdeutlichung und Präcision der Darstellung eines damit besehenen Himmelsgegenstandes, verhält sich zu jener des nach Dorpat vom sel. Fraun-hofer angefertigten Riesenfernrohres von dreizehn Fuß Brennweite und neun Zoll Oeffnung wie einundzwanzig zu achtzehn, und die Lichtstärke wie hundertsechsund-dreißig zu hundert. Die Vergrößerungen, welche dieses Fernrohr gewährt, gehen weit über die Tausend-maligen hinaus, und der gewöhnliche Ausdruck des Herziehens eines Gegenstandes erhält hier eine wichtige Bedeutung; denn wenn z. V. der Saturn in seiner kleinsten Entfernung von der Erde noch hundertfünf-undsechzig Millionen gcograph. Meilen entfernt ist, so nähert er sich schon durch die achthundcrtsechszchn-malige Vergrößerung dieses Fernrohrs scheinbar bis auf hundertzweiundneunzigtausend Meilen, und der Mond erscheint bei seiner geringsten Entfernung von der Erde mit jener Vergrößerung so, als hätte er sich bis auf achlundsechzig geographische Meilen genähert. Die mathematische Decoration und Aufstellung dieses Fernrohrs kcinn erst ausgeführt werden, wenn die Pol-höh? bekannt seyn wird, unterwelcher esseinen Stand bekommen soll. M i s c e t l e n. Eine der nützlichsten Pflanzen, deren Entdeckung man dem Sir Joseph Banks zu danken hat. ist der. neuseeländische Flachs. ' In Cook's erster Reise sagt er in Bezug auf die Bodenerzeugnisse, von Neuseeland: »Es gibt zwei Arten davon, deren Blatter dem Schwer- 152 tel gleichen, doch sind dle Blüthen kleiner und die Büschel derselben nicht so zahlreich > bei der einen sind die Blumen gelb, bei der andern dunkelroth." Nach angestellten Versuchen reißt die Fiber der amerikanischen Agave unter einem Gewichte von ?, die des Flachses vdn 11 3^4, die deS Hanfes von 16 1^, die von dem kkormium tenax, oder neuseeländischen Hanf, von 23 7^11, und die Seide von 2?, was beweisen würde, daß von allen vegetabilischen Fibern die des PhormiumS am stärksten ist. Der Englander Allan-Cunningham, ein reisender Botaniker, gibt über diese nützliche Pflanze, die man auch in England, und vorzüglich im südlichen Irland einheimisch machen zu lonnen hofft, folgende neuere Mittheilungen auS Neuseeland: „In früheren Jahren bestand zwar zwischen einigen Einwohnern von Port-Jackson und den neuseeländischen Eingebornen einiger Verkehr, aber das Phormium ist erst in neuester Zeit als ein einträglicher Handelszweig aufgenommen worden. Die Kaufleute von Hobart« Town und Launcaster auf Vandiemensland schenken diesem Artikel gegenwärtig große Aufmerksamkeit, und die Zunahme des Handels mit Phoimium läßt sich aus folgenden Angaben ersehen. Nach statistischen Ermittlungen über Neusudwales wurden im Jahre z»28 von Sidney 60 Tonnen, im Werthe von 2600 Guineen, nach England ausgeführt; während im Iah»e 1920 die zu Sidney auf englisch» Rechnung angelangten Einfuhren sich auf 141, und im Jahre 1821 auf 1062 Tonnen belicftn. Der PreiS dieser Waare war im Jahre 1831 für die Tonne 15 bis 25 Pf. St., je nach seiner Beschaffenheit und Reinheit." In den Kordilleren Amerika's gibt es einen sauet» Fluß. Derselbe heißt ursprünglich Rio Pusambio, hat aber wegen seiner Eigenschaft von den Umwohnenden den Namen Efsigsluß, Rio Vinagre, erhalten» Er entspringt nahe an den Mündungen des Vulkans Purace, stießt Anfangs unterirdisch, und bildet erst bei Chorrera und San Antonio einen prächtigen Waf-serfall von 300 Fuß Höhe. Dort kann man sich ihm nähern, obwohl der Staubregen des sauern Waffers die Augen stark angreift. Unterhalb des Falles ist der Fluß 72 Fuß breit und 4 Zoll tief. Das Waffer ist vollkommen klar, rothet Lakmus, und löst Zink unler Nasserstoffentwicklung auf. Am Jahrestage der Schlacht bei Belle-Alliance wurde zu Chcttam »der Waterloo,« ein Kriegsschiff von 120 Kanonen, vom Stapel gelassen, das m der Länge auf dem Unterdeckt 205 Fuß, in seiner größten Breite 5c», und in der Hackbordshohe 65 Fuß mißt. Es fuhrt 2693 Tonnen Last und im Unterdecks 30 Zweiunddrei-, ßigpfünder und 2 achtundsechzigpfündige Carronaden, im Mitteldecke 3? Zweiunddreißigpfünder und eben so viele im Oberdecke; ferner in der Schanze 2 Achtzehn-pfünder und 14 zweiunddreißigpfündige Carronaden; und endlich im Vorderkastell 2 Achtzehnpfünder und 2 zweiunddreißigpfündige Carronaden. »Der Waterloo« ist nach den neuesten verbesserten Erfindungen in der Schiffbaukunst und nach dem Plane des Sir N. Sep-pings mit rundem Spiegel gebaut. Man hätt ihn fur das vollkommenste Schiff dieser Größe, das die englische Marine gegenwärtig besitzt Der englische Admiral Smith hat der philantro-vischen Gesellschaft zu Boulogne , ser « Mer einen im Waffer unversenkbaren Apparat von seiner Erfindung zustellen lassen, der bestimmt ist, die Mannschaft gescheiterter Schiffe oder in Gefahr gekommener zu retten. Dieser Apparat besteht in einem Nettungsfloffe, welches von unten durch Fässer von verschiedener Größe von dir Pipe bis zur Tonne getragen wird, die mit Dauben am Flosse befestigt und nach Abstufung ihrer Große auf einander gereiht sind. Das Floß wird mittelst Räder bewegt, an deren Speichen gleichfalls Dauben als Ruderblätter befestigt sind. Der Ad.ni« eal versichert, daß man auf diesem Flosse der wüthend-sten See und den heftigsten Strömungen trotzen könnei er selbst machte den Versuch damit an der Küste von Holland, wobei ihm nicht einmal die Füsse naß wurden, obgleich die See sehr hoch ging. <5 h a r a v e. Das Vrsia stellt wie eine Mauer Dem Fcindcs, Angriff sich entgegen; Dai » nd' r« bei Trompetenfchallo Wird sich zum Angriff ltzstlg regen. Das Ganze weißt dem Feind die Zähne» Doch hat 's davon geringen Segsn; Denn meistens wird es ja gemordet/ Gerade seiner Zähne w«gen. Auflösung ver Aharave im Mur. Hlatte Mr. 36. Maumeister. Theater. 5clltc: «Gabriele" — Concert des Hr». Till. Morgen: >.Die Waisc nnd der Mörder.« Vevactellr: ^r. V?.v. Orinrich. Verleger: Ggnaj Al. «50ler V. Kleinmaur>