Nr. 236. Montag, 15. Oktober 1906. 125. Jahrgang. Wbllcher Mmg Prä»»«erationöp«iö: Mit Post v eisen d u ng: <,"nzjül,rig 8U X, halbjährig !5 li. Im Kontor: ganzjährig »» X, halbjährig 11 li. Fnr die ZusteNimg i>,8 Haul »vnizjählig 2 X. — Insertionögebühr: ssür lleinc Inserate b>ö zu 4 Zeilen äv k, größere per Zeile 12 k; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 b. ^ Die «Laibachei Zeitung» erscheint täg!,ch, n>« Nusnahnie der Sonn- und sseinwqe. Die Vlbmlnlftratlon besindrl ^ sich kongrehplatz Nr, 2, dir yledaltlou Dalmatinaasse ^>ir. 1t), Vprcchslnnde» der sicdaltivn uon 8 bis ii> Uhr vov> > mittags. Unfranlierte Uriefe werden nicht anuenoimne». Wanujlripte nicht zurilclgestellt Nichtamtlicher Teil. Das Expose des Finanzmiuisters. Wien, 12. Oktober. In seinem, den Ttaatsvoranschlag einbegleiteten längeren Erpos6 führte der Finanzminister folgeildes aus: Das nächstjährige Vndget wird charakterisiert durch folgende drei Momente: 1.) das; für eine Neihe von kurreuteu laufende,, Ford^uiigen der Eisen» dahnverwaltnng, welche bisher unter deiil Gesicht Z-puukw von Investitionen jelveils im Wege einer Lireditoperation vorgesebv'li, diese exzeptionellen Ve-deckungslniltel vermieden und damit ein wichtiger Schritt vorwärts auf dem Wege der Sanierung un>° seres StaatshaushMes geinacht wurde; 2.) das; der Voranschlag im Capitel .Staatsschuld" von eiiier Reihe laufender ^ositiomn bereinigt uud damit klarer und durchsichtiger gestaltet wurde; 3.) daß in-folge der Anwendung von sogenannten Annuitäteu Abzahlungen fnr die Herstellung voll Unterkunfts-liantcn eine sehr ausgedehnte Banaktion solvohl ans dem Gebiete der Unlerrichtsverwaltnng als auch in der Schaffung entsprechender Anitsgebäude iuitiiert wurden. Letztere Modalität wurde seinerzeit voni Hause der Negierung eindringlich empfohlen und hat sich iil jeder Nichtnng vorzüglich bewährt. Der Ministor geht sodann auf die Besprechung dieser charakteristischen Momente des Voranschlages über uud begründet zunächst die Ausgabensteigerung per 71''8 Millionen gegenüber dem Jahre 190(>, welche als ungewöhnlich hoch erscheint. Eine annähernd so hohe Steigerung habe nnr das Budget pro 1901 ausgewiesen, und zwar dadurch, daß eine Reihe von Auslagen, welche sich als alljährlich wiederkehreude, Erfordernisse darstellen, wegen der ungünstigen Budget-verliältnisse sich in das Investitionspräliminare eingedrängt hatte, wieder in das reguläre Budget hinübergeleitet wurde. Ein analoger Grund spielt bei dem gegenwärtigen Budget mit. Der Minister führt welters ans, daß allerdings so große Unternehmnngen wie der Van der Alpenbahnen, Flnßregnliernngen, Kanalisierungen oder Wasserstraßen nicht ohne Kredit° opcrationen durchgeführt werden können. Aber gewiß alljährlich wiederkehrende Aufwendungen, die bis jetzt durch Kreditoperationen gedeckt wnrden, können nunmehr ihre Bedeckuug im regnlären Vndget finden, dank dem Zusammentreffen einer Anzahl wichtiger nnd günstiger Umstäude, die der Minister im einzelnen anführt. Tazn gehören die unzweifelhaft großen Fortschritte, die unsere Landwirtschaft in den letzten Jahren gemacht hat, das Aufblühet' fast aller Industrien, die Erhöhung der Kousumkraft der breiteu Schichten der Bevölkerung, durch erhöhte Löhne ver-besserte Lebensbedingnngen und endlich der relativ günstige Stand unserer Renten, die, wenn sio anch, wie dies überall der Fall war, etwas zurückgegangen sind, doch, wie der Minister mit Genugtuung kow statiereu kann, gegenüber anderen Staaten noch am wenigste» zurückgeganaen sind. Alle diese günstigen Momente würden »atnraenläß eine Rückwirkung ans unseren Staatshanshalt ansüben. Sämtliche Nessorts partizipieren in gerechter Weise durch reichlichere Do» tieruug an dem Ergebnisse der zu erwartend«, Steigerung der Staatseinnahmen. Der Minister bespricht eii,gebend die den einzelnen Ressorts im Budget zugewendeten Dotationen, erörtert die wichtigsten Auf-gabeu, welche diese Ressorts zu erfüllen haben werden und betont insbesondere, daß die Negiernng bemüht sein luerde, der Hebuug und der- Entwicklung der Industrie namentlich in den östlicheu und südlichen Ländern, insbesondere in Dallluatieu, die vollste Unterstützung angedeihen zu lassen. Weiters betont der Minister, daß die Negierung an ihrer Erklärnng be> züglich der Fortsetzung der Verstaatlichung der Prlvat,-bahnen vollständig festhalte und daß diese Verstaat-lichungsattion zielbeivnßt und zweckentsprechend fortgesetzt wird, sobald der Neichsrat die Vorlage, betreff fend die Verstaatlichung der Nordbahn, erledigt haben wird, worauf die Negierung größten Wert legt und wobei nicht nnr den wirtschaftlichen Interessen der Al,völternng Rechnnng getragen wird, sondern auch auf den Schutz der nationalen Besitzstände gebührend Rücksicht zu nehmen sein wird. (Beifall.) Bei der Beurteilung der wirtschaftlich.'!! Lage müsse man sich vor einer Überschätzung hüten und anf die Möglichkeit einer Änderung der Weltkonjunktur gefaßt fein. Der Minister erklärt, daß er von einer Verwendung der Gcbaruugsüberschüsse pro MS zu erheblichen anßerordentlichen Schuldentilgnngen abgesehen habe, um die durch die Beengtheit der letzten Jahre verursachte Nückständigteit auf vielen Gebieten zu beheben. Übrigens werden im ^ahre 1!X)6 Tilgungen an die diesseitige Staatsschuld in der Höhe von 2« Millionen aus laufenden Mitteln vorgesehen, während an Tilgungsrenten nur 1(^/2 Millionen b» gebcn werden sollen. Der Minister erörtert sodann die Rückwirkniig, welche die Eliminiernng der sogenann ten Refundiernngen aus dem gemeinsamen Bndget aus dem Kapitel Staatsschuld zur Folge habe und bespricht die Vereinigung dieser Kapitel von den durchlaufenden Posten und die Unifizierung der Ressortschnldcn uuter dem Titel Spezialschnlden!. Hinsichtlich der sogenannten Annnitätenzahlnngen steht der Minister cms dein Standpnnkte, daß die» selben keine Staatsschulden in typischem Sinne nnd daher »icht Kapitalsstaatsschnlden, sondern bei den einzelnen Etats zn Präliminieren seien, was aber selbstverständlich weder die zl'ontrolle dos Ncichsrates noch die der Sta,atsschulden°Kontrollkommission ausschließt. Der Minister erläutert sodann die Beitrags« leistnng zn den gemeinsamen Angelegenheiten und bemerkt, daß die Finanzv^rwaltung anf Grnnd der aus den Delcgationsbeschlüssen fließenden Verpflicht tnng anf Nechnnng der pro 1'902 bis 1905 bewilligten anßerordentlichen Militärkredite bisher Zahlungen ans den Kassenbeständen geleistet habe, die aber ohne ernstliche Gefährdung des Staatshaushaltes bereits aus die angesprocheile Nentenemission nicht verzichtet werden könne, wogegen er in der Lage sein werde, unseren Anteil an diesen HeereZkrediten pro 190tt nnd 1907 ohne weitere Kreditoperationen zu bestix,'iieu. Im weitewu Verlanfc seiner Rede weist der Minister anf das auffallende Mehrei-forderriis für per» sönliche Bezüge hin. welches gegen 1900 31^ Mil-lionen Klonen uud gegenüber 1905 sogar 46^ Millionen Kronen betrage und bemerkt, daß dasselbe nur zum Teile durch Persoualvermohrnngeu, hauptsächlich aber durch Nezugsanfbessernngen verursacht wurde. Das zeige, daß die Regierung die Fürsorge für die Augestellten uicht aus dem Ange lasse. Sie dürfe daher auch verlangen, daß ihre Maßnahmen von den Staatsbedicnsteton anders als dies seit einiger Zeit geschehe, beurteilt werdei,. Die Regiernug werde nnter keinen Umständen ein weiteres Umsin> greifen der Disziplinlosigkeit dnlden und alle ge-gebenen Mittel anwenden nm die Ordnuug zu sichern. Der Minister begründet hicranf die Einnahme-präliminierung pro 1907. deren Nichtigkeit dnrch die Gebanmg in den ersten acht Monaten des Iahi-es 19M bekräftigt wird, welche an Steuern und indirekt ten Abgaben eiu Mehrei-trägnis von 58-4 Millionen Kronen lieferten, woran die direkten Stenern mit s> Millionen Nlch die indirekten Abgaben mit 52-4 Millionen pm-tizipieren. Sodann vergleicht der Minister dieser Ergebnis mit deu korrespondierenden der- Jahre 1900 bis 1905 und hebt insbesondere die steigende Tendenz bei der Znckcrstener, den Gebühren nnd dem Tnbakmonopol hervor. Bemerkenswert sei anch. sagt der Minister, daß die Einnahme des Jahres 1907 keine sogenannte Zufallspost anfweise, a,us-genommeu etwa den Südbabukanfschilling per 5:2 Millionen, der aber wegen der steten Wiederholung iu den letzten Jahren diesen Charakter schon verloren habe, überdies aber nicht zur Deckung der rurivnten Ausgabeu verwendet wird. Hinsichtlich der Gebäude-stener-Reform wird dein nenen Hause eine Regie- rungsvorlage unterbreitet uxroen, welche durch Ver-wendnng eines Teiles des jährlichen Zuwachses der Hauszinsstener in Verbindung mit einer Neuregeluug der zeitlichen Steuerfreiheit sür Neubauten eine all« -mähliä)e Herabsetzung des Stenerfußes der Hauszinsstener bewirken soll. Der Finanzminister bespricht nunmehr die Frage des österreichisch.ungarischen Ans< gleiches und gibt der Hoffunng Ausdruck, daß trotz der vielen noch unbehobenen Schwierigkeiten es dennoch zu einer eiuvernehmlichen für beide Teile an nehm baren Löfnng kommen werde. Nach Erörterung der Frage der Flußregulierun-gem und der Kanalbauten erörtert der Minister die Verwendung, welcl>e die Gebaruugsilberschiisse pro 1905 finden sollen und bemerkt, daß demnach im Staatseisenbahnbetriebe sür Fahrpartvermehrnngen ,jl -5 Millionen, der Erportforderung 1 Million, dem Melioratiousfond eine außerordentliche Dotation, vou !> Millioiien, dem neu zu fchaffenden geliosfellschaft-licheil ,Urediti!lslitnte eine Einlage von. »> Millionen, der Iördernng uiid Ausgestaltung der klinischen Al> leilungen an itrankenhänsern 5 Millionen und der Bekämpfung der Tuberkulose 2 Millioneil gewidmet werden würden. Der Minister hofft, daß, wenn auch das Budget pro 1907 im Laufe des Jahres nicht mehr erledigt werden könne, doch der noch unerledigte Vor° anschlag pro >!X)K eventuell im Wege des abgetürzteu Verfahrens noch heuer zur Verabschiedung kommen werde .lLebbafter Beifall. Der Minister wird vielfach ben lncfwii nscht.) Politische Uebersicht. Laib ach, 13. Oktober. In der „Wiener Abcndpost" wurdo der übliche Ausweis über deu Ertrag der direkten und indirekten Steuern in den ersten acht Monaten dieses Jahres veröffentlicht. Das durch diesen Ausiveis gebotene Bild wird als eilt höchst erfreuliches mit einstim!» miger Vefriedignng begrüßt. Das Erträgnis der direkten und indirekten Stenern von. zusammen -4!l Millionen Kronen ist gegen die gleiche Vor jahrszeit nm 58-l l Millionen gestiegen, uud zwar sind die direkten Steueru nur um rund 6 Millionen, die indirekten um 52-4 Millionen gewachsen. Die Zölle ergeben 102-9 Millionen, netto um 7-88 MI» lionen mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres. Die „Neue Freie Presse" führt ill einer Bespre-chung der p a r la me u ta r i sche u Situation aus, daß der Streit, der heute das Parlament erhitzt, das Ministerium nicht erschüttern werde. Welchen Zweck habe also der Lärm über eine entschiedene Frage? Das ist Taktik, uichts als leere Taktik. — Das „Neue Wiener Tagblatt" ist überzeugt, daß auch die letzteu Schwierigkeiten, die das Wahlreformwerk bedrohen, in gütlichem Wege vereinigt werden. Man ist anf dem Wege zum Kompromiß oder vielleicht richtiger gesagt: Das Kompromiß ist auf dem Marsche. Die „Zeit" verteidigt das Verlangen der Dentschen nach einer wirtsanien Sichtung der Wahlkreisem-teilung. Nicht um eiue Mmpfformel handle es fich da, fondern um eine Friedensfoliuel. Wenn dl.' Cze-chen hier eine Konzession macheu, die siewahrscheiulich uichts kostet, fügen fie sich nicht einem Diktat der Dentschen. sondern dem Friedensuedürfnis gauz Österreichs. -^ Die „ÖsterreichiM Volkszeirung" er-waiiet nicht, daß die vorhandenen Differenzen bald beigelegt n>crdeu. da vor Mitte' nächster Woche die im Zuge befin0lick)en Verhandlungen mit deu Parteien kanm beendigt werden dürften. Da aber der Faden der VermittluligSversnche nicht abgerissen ist. sondern fortgesponnen wird, hält man die Hoffnung aufrecht, daß die Wahlrefonu auch über diese kritische Epoche hiliauskommeu werde. — Das „Neue Wien. Journal" sinoet mit Rücksicht anf die Kleinlichkeit der Ursache der gegenwärtigen Wahlreformkrise die Anfügung der letzten Tage widernatürlich. Diese eigenartige Iaibacher Zeitung Nr. 236. 2208 15 D^ober 1906 Krise sei ein RückfaN in die alten Zustände, Die neuen Kräfte, die sich bisher geltend gemacht habcu, werden diesen Riickfaü überwinden. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" gibt der Meinung Ausdruck, daß die ungarische Regierung in der begonnenen Re i ch s tag s session einen schweren Stand hal>en werde. Die radikalen Harren der Ulmbhängigkeitspartc'i seien ungeduldig und un» zufrieden. Es gilt als wahrscheinlich, das; sich eine Gruppe der Unabhängigkeitspartei den Luxus gestatten wird, in die Opposition gegen das Ministerium Wekerle zu treten. Der englische Unterstaatssekretär Winston-Chur-chill erklärte in einer Rede, es sei absurd, anzunehmen, daß die Freundschaft zwischen England und Frankreich eine Drohnng fiir Dentschland bedeute. Die Beziehungen des Ministeriums zur Arbeiterpartei seien gute und nur ein kleiner Teil derselben stehe ihm unüberlegt, ja beinahe unverständlich feindlich gegenüber. Die Interessen und das Geschick des Liberalismus und der Arbeiterpartei seien miteinander verknüpft und wenn die liberale Regierung gestürzt würde, so würde dieser Sturz auch entsprechende Lücken in die Arbeiterpartei reißen. Das „Fremdenblatt" verzeichnet mit Genugtuung, daß die russische Ka de ttenp artei auf ihrem Kongreß in Helsingfors begann, sich vom Doktrinarismus loszulösen. So könne sie eine wichtige K^raft werden fiir den inneren Wiederaufbau Nußlands. Gewiß wird sie in der nächsten. Dnma oft als Op-Position auftreten und vielleicht wird fie dor Negierung häufig unbequem werden. Aber das ist eine Frage zweiten Ranges. Wenn es noch gelingt, die Bauern zu beruhigen, so könne die nächste Duma unter Ve. dingungen zusammentreten, die eine ernstliche Reformarbeit ermöglichen. Es sei zu wünschen, daß Regierung und Volksvertreter einander näher kommen. Tagesneuigleiteu. -- (Ein Dorf mit Rauchverbot.) Der „Liegn. Anz." teilt mit: In dem lieblich im Schwarz-Wasserbruch gelegenen Dörfchen Voberau, das besonders au Sonntagen von Liegnitzern stark besucht wird, prangen an der durch den Gutshof führenden Straße Tafeln mit der Inschrift: „Das Naucheu im hiesigcu Dorfe und Dominialgchöft wird bei 6 Mark Strafe verboten. Aintsvorfteher." Der Herr Umtsvorsteher meint jedenfalls das Opiumrauchen und erinnerte sich des „diesbezüglichen" Verbots der kaiserlich chinesischen Negierung. — (Eine gläserne Uhr.) Eine Uhr sel° tener Art ist, wic man der „Frankfurter Zeitung" mitteilt, seit einiger Zeit in einem Uhrenladen Leipzigs ausgestellt. Sie besteht in allen ihren Teilen außer den Federn aus Glas und lvurde von einem 71 Jahre alten Glasarbeiter iu Theresienthal (bei Neu-Bistritz in Böhmen) nach sechs Jahre langer müh» seliger Arbeit fertiggestellt. Sie ist im ganzen mit dem Fuß (der dem einer Stehlampe gleicht) etwa 10 Zentimeter hoch und zierlich in der Form. Daö Wertgehäufe ist kreisförmig. Das Werk kann man ohne Mühe ganz durchsä>auen, so daß man sämtliche Räder, fein in Schliff und Politur, neben» und hintereinander ineinander greifen sieht. Das Ganze erscheint wie aus feinstein, klarstem Kristall gegossen. — (Licht und Blut.) Wie die „Berliner Kl> nische Wochenschrift" nach Pflügers „Archiv" berichtet, hat Oerum im FinsenMn Institute in Kopenhagen zahlreiche Versuche über die Einwirkung des Lichtes auf das Blut angestellt, von denen einige Ergebnisse hier mitgeteilt seien. Dunt'cllM setzt die Gesamt» blutmenge nm !i bis 3-8 Prozent herab und vcr» minoert auch die Herzblutmenge. Notes Licht wirkt ähnlich wie Dunkelheit, wcihreno blaues eiue Plethora Vera (Blutüberfüllung) und Herzblntvermehrung erzeugen kann. Ein Lichtbad kann die Blutmenge im Lanfe von vier Stnnden um 25 Prozent vermehren. Dunkelheit setzt in drei bis vier Wochen, intensives Licht nach vier Stunden die Herzblutmenge herab. Dunkelheit erhöht den Blutdruck, intensives Licht ver° minoert ihn. Im Dunkeln oder im roten Lichte geborene Tiere haben ein größeres Körpergewicht, aber nur die halbe Blutmenge wie unter normalen Vel> Hältnissen geborene Tiere. — (Ein Massenselbstmord.) Auf der Insel Bali, die östlich von Java am Sunda-Archipel liegt uud gegen 5M.MU Einwohner zählt, ist eine Revolte gegen die holländische Verwaltung, die auf der Insel die Oberherrschaft auHübt, ausgebrochen. Die Bewohner der Insel sind Indier. Sie kamen seinerzeit vom indischen Festlande als Flüchtlinge vor der Invasion der Araber. Die Insel besteht aus acht kleinen Fürstentümern, an deren Spitze ein Najah steht, Vocleleng, das bedeutendste dieser Fürsten-tümer, hat sich gegen die holländischen Autoritäten empört. Das Ende war ein Sieg der holländiscl)en Truppen und eiu freiwilliges Sclbstgemetzel oes Rajah und seiner nächsten Anhänger. Er hatte sich mit seiner Familie, seinein Hofstaat und seinen Dienern in einen festen Platz geflüchtet. Als er seine Saclie verloren sah und in Gefahr stand, gefangen zu n>cr-den, faßte er den Entschluß, sich zu töteu. Seine Fraueu und Kinder und alle Würdenträger und Be« diensteten folgten seinem Beispiele. So haben 4l)0 Menschen sich gleichzeitig getötet. — (Wie in a n E h e m ä n ne r ko n servier t.) Ein amerikanisches Blatt brachte kürzlich ein erprobtes Rezept, das Ehemänner im Enthusiasmus des Hochzeitstages zu konservieren verspricht: Hauptbcoingung ist bedachtsame Auslese. Man wähle keinen zu jungen Mann nnd achte auf jene, die in guter moralisclM Atmosphäre großgezogen wurden. Ist die Wahl definitiv getroffen, foll die Vergangenheit versunken sein nnd nnr Znknnftsgeoanlen haben Berechtigung. Die einen entscheiden sich fiir Konservierung in küh- lerem, die anderen in heißen: Wasser. Selbst verhärtete Exemplare können mit Geduld, Liebe, Frohsinn und Verständnis gut und zärtlich zubereitet weröen. Sie sind in den Mantel der Menschenliebe einzuhüllen mtt> mit dem steten Fener der Zuneigung lvarm zn halten. Die Aufmerksamkeit darf nicht versiegen. Vernachlässigt sich ^ie Frau, so setzt der zu Konservierende die ersten Schimmelpilze an und wird ungenießbar. Bei gnter, kluger Behandlnng hingegen gewinnen sie oftmals mit den Jahren. - (I ntelligenz a u f d e m Land e.) „Sage einmal, Kleiner, ist es noch loeit nach Pont'l'Ev^anc?" — „Wie man's nimmt. Hen." — „Du scheinst ein gescheiter Bnrsäx? zu sein. Wie heißt du?" — „Wie mein Vater, Herr." — „Seid ihr viele in deiner Familie?" — „Soviel wie die Teller, die wir haben, Herr." — „Und wieviel Teller habt ihr?" — „Jeder lint einen für sich, Herr!" Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Vom Triglav zur Adria. Von A. E. (Fortsetzung.) Am Fuße des Tarnovaner Waldes zieht die staubige Straße über Ornicc in das Wippachtal. Die an den Hängen liegenden Weiler mit ihren weißen oder meistens gelben unD roten Häuschen nehmen sich im Gewirre von Weinrebenpflanznngcn, mit denen der Abhang wie mit einem Netze durchwebt ist, recht nett aus. Fürwahr, eine Gartcnlandschaft ist es, die wir hier durchwandern. Prächtige Pfirsiche lacken einem entgegen, rote Äpfel und gelbe Birnen drohen die Äste zu brechen — nichts als Obst und wieder Obst. Dazwischen Getreidefelder, zwischen deren gelben Ähren grellbunte Mohne wie Nixlein schankeln; das geschäftige Summen der Bienen im Felde und das Zwitschern der Schwalben in den Giebeln der Häuser sind gar wonnesame Melodien. Manchmal erscheint von weitem ein Törflein mit einem ganz stattlichen Campanile, der der ganzen Landschaft so recht einen italienischen Charakter auf-setzt, obwohl die Bevölkenmg noch slovenisch ist. Von <>nice kommen wir, Abkürzungen nehmend, nach längel-en, ermüdenden Hügel- und Talwanderun-gen zur Strecke der Lokalbahn Wippach-Görz, übersehen den Wippach-Flnß nnd kommen über Preserje zum Dorfe Britof, Eine rebenumrankte Schenke lädt uns zur Rast ein. Zur Station Neifenberg an der neuen, Bahn-linie haben wir nicht weit und wir wollen die Zeit bis zur Anknnft des Zuges, der uns nach Trieft bringen soll, hier nnter dem Rebcndache beim Wip-pacher Tropfen verbringen. Spät nachmittags ist es bereits geworden.. Im Schatten des Gartenhäuschens sitzend, überblicken wir noch einmal die ganze so malerische Gegend Dienst zweier Herren. Roman von U. L. Lindner. (3b. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) VII. Olga Prussimska ward bald zu einem bedeut» samen Faktor in Ilses Leben. Nicht, daß sie so sehr häufig gekommen wäre, ihre Kannst und hundert andere Dinge nahmen sie allzu sehr in Anspruch, aber wenn sie einmal erschien, brachten ihre Lebhaftigkeit und Schlagsertigkeit immer einen neuen, frischen Zug in das Einerlei der Alltäglichkeit, unter dem die Lebensgeister der jungen Frau geradezu anfangen wollten, zu erschlaffen. Einmal hatte Ilse sie auch zum Tee eingeladen, um Roland mit der Freundin bekannt zu machen, deren Gesellschaft ihr so viel Genuß gelvährte, hatte dies aber als ein verfehltes Experiment erkennen müssen. „Nimm'Z nicht übel, aber die ist absolut nicht mein Genre," hatte Brekenfeld halb lachend, halb verstimmt gesagt. „Sie fällt mir geradezu auf die Nerven. Wenn du mit ihr verkehren kannst, ohne daß ich etwas von ihr gewahr zu werden branclie —. meinetwegen'. aber die Bedingung muß ich stellen." Ilse lvar das lieb. So wurde doch der tiefen, inneren Gegnerschaft der beiden, die sie sehr bald herausgefühlt hatte, die Gelegenheit entzogen, in Wort oder Tat zutage zu treten. Olgas Erscheinen war in eine Zeit gefallen, wo die Einsamkeit, die in einer sehr großen Stadt ohnehin so leicht den Charakter der Vereinsamung annimmt, gerade begann, drückend zu werden. Ilse schloß sich daher mit größerer Wärme und Innigkeit an die Polin an, als es unter anderen Umständen vielleicht der Fall gewesen wäre. Die gemeinsamen Interessen und Erinnerungen taten dann noch das Ihre, das Gefühl der Kameradschaft zu erhöhen nnd ein gewisses Sichgehenlassen in Worten herbeizuführen. Es währte gar nicht lange, so hatte die klnge Polin einen Einblick in die Verhältnisse gewonnen, der in seiner Deutlichkeit die junge Frau erschreckt haben würde. „Sie steht in einer schweren, inneren Krisis, ohne es selbst zu wissen, und sie ist auf dem besten Wege, nnglücklich zu werden," sagte sich Olga, „aber noch ist sie wie eine Schlafwandlerin. Ruft man sie nicht an, so mag sie vielleicht ohne Schaden aus ihrer gefährlichen Stellung auf den sicheren Boden stumpfer Zufriedenheit herunter gelangen. Würde sie aber jetzt wach. dann lvehe. Nun, ich werde nicht diejenige sein, die sie weckt, es lväre zwecklos und sie ist mir auch zu lieb, um Experimente mit ihr zu machen. Immer mehr wnrde ihr Olga zu einer unent-behrlichen Gefährtin; als diefe sich einmal längere Zeit nicht sehen ließ, meinte sie, es kaum ertragen zu kö'unen. „Was fällt dir nur ein, mich so lange zu ver° nachlässigen?" schalt sie halb lachend, als die Polin endlich wieder bei ihr eintrat. „Dn solltest es im Gegenteil anerkennen, daß ich überhaupt komme," gab Olga zurück. „Wer so in der Arbeit steckt, wie ich —" „Was war dir denn?" „O, ich war für einen Kammermusikabeno nach Frankfurt engagiert. Hummels N-äurQuintett, Beethovens Sonate in N» für Klavier nnd Violine nnd das I^«'6ui-Quintett von Schumann." „Alles in allem eine tüchtige Arbeit," sagte Ilse teilnehmend. „Nicht wahr? Du kennst die Sachen?" „Ja. Besonders des Schumannschen Quintetts erinnere ich mich aus dem letzten Konzert, in dem ich selbst sang." „Es war mein erstes Auftreten in Frankfurt", fuhr Fräulein Prussimska fort. „Das Publikum wäre verwöhnt und kritisch, sagte man mir, also konnte das Resultat vou großer Bedeutung für mich werden. So etwas fällt einem unwillkürlich auf die Nerven. Ick) hatte den Kopf so voll davon, daß ich dich schon aus dem Grunde nicht besuchen konnte, selbst wenn ich Zeit gehabt hatte. Ich war einfach zu aufgeregt. Davon kannst du dir iu deinem idyllischen Einerlei natürlich gar keinen Begriff mehr machen. Sag' mal, hast du eigentlich noch etwas anderes zu tun, als flickend am Fenster zu sitzen?" lachte sie in Plötzlich aufsprühendem Übermut. „Ich mag kommen, wann ich will, immer treffe ich dich so." Das war ein grausames Wort. Bei gewöhnlicher Stimmnng würde Olga derartiges kaum gesagt haben, aber in ihrer momentanen Erregung fuhr es ihr so heraus und es traf tiefer, als sie ahnte. Ilse lehnte sick) in ihren Stuhl zurück, ohne die Frage scl)einbar zu beachten. „Nun und der Erfolg? Kann man gratulieren?" Ihre Stimme klang merkwürdig matt. „Gewiß, Schatz. Etwas beklommen war mir's, als ich, soznsaaen, vor die Front mußte. Nicht einmal beim allerersten Anftl-eten hab' ich ähnliches empfun» den. Das Publikum kam nur vor wie ein Feind, den: ich auf Gnade und Ungnade ausgeliefert lvar. Aber dann sagte ich mir: Torheit! Ich hal>e redlich gearbeitet, nun soll mich Nervosität nicht nm die Frucht der Arbeit bringen. So ging ich denn ins Zeug, ich sage dir, mit Elan. Das Publikum, das mich erst so kritisch gemustert, hatte ich bald umgestimmt. Ich merkte, wie es sich von Satz zu Satz erwärmte, und zum Schluß gab es einen Applaus, wie ich ihn noch nicht erlebt habe — Hervorruf mit allen Schikanen. Ah, Kind, so was entschädigt dreifach für alle Mühs." (Fortsetzung folgt.) Lawacher Zeitung Nr. 236. 2209 15. Oktober 1906. mit öem in alpiner Großartigkeit aufragenden Tar° novaner Waldgebirge, von dessen Gipfel wir heute so unvergeßlich Schönes genossen. Der fromme Sinn der Bewohner wird durch eine Anzahl von cmf Hügeln stehenden weißgetünchten Kirchlein gekennzeichnet. Die Burg Reifenberg mit ihrem grauen, efeu-umrantten Gemäuer blickt stnmm herab in das Getriebe derNeuzeit und doch wüßte sie so viel zu erzählen von Schlverter klang und Minnesang — nur die alten Buchen, sie raunen sich geheimnisvoll zu von einstigen glänzenden Tagen, die sie geschaut und erlebt. Gibt man sich so dein Gedankeilgange hin, dann erscheint einem auch der Sprung vom flotten Stndio bis zum reifen Mann ein so lveiter, und doch ist er so klein', als sorgenloser Mnsenjünger habe ich die Gegend durchpilgert, heute als Mann wiederum. Hat sich auch vieles geändert, die Liebe zur ewigschönen Gottesnatur ist auch dem Manne geblieben, und klopfen trübe Stunden an das Fenster, dann heraus wit den immergrünen Erinnerungen, und verflogen ist, was einen, gedrückt! Mein sangesfroher Freund, der sich die Glühhitze des heutigen Tages - die sich ihn: merkwürdigerweise in die Kehle verschlagen hatte — mit Gegengift, Feuer cms dem Wippachtale, zu löschen versucht, weckt mich aus meinen Träninen mit dem Liede: „Heut' abends im Ttäotlein, da kehr' ich durstig ein . . ." (Schluh folgt.) Svetec-Feier. Zu Ehren d^s Nestors der krainischen Notare. Herrn L. Svetec, der bekanntlich vor kurzem seinen 8(1 Geburtstag beging, veranstalteten gestern seine Amtög2nossen eine Feier, die mit einer im „Mestni Tom" abgehaltenen Festsitzung der Sektion Laibach des Vereines der österreichischen Notare ihren Anfang nahm und durch ein Bankett im „Narooni Dom" be-schlössen wurde. An der Festsitzung, zu der auch der Jubilar und dessen Frau Gemahlin erschienen waren, nahmen fast alle der Sektion angehörigen Notare nnd Notcuiats-kandidaten teil. Der Präses der Sektion, Herr Notar P lanl a n . eröffnete die Sitzung mit einer An-spraclie, worin er Herrn Svetec als den Nestor der Notare begrüßte, der schon 34 Jahre lang als Notar wirke nnd bereits 24 Jahre hindurch der krainischen Notariatstammer als Mitglied angehöre; er beglückwünschte ihn herzlichst im Namen seiner Kollegen nnd erteilte hierauf das Wort dem Schriftführer der Sektion, Herrn Notar Alerander Hudovernik, zur Festrede. Anknüpfend a>n die am 8. d. abgehaltene Familienfeier, betonte der Nedner, daß auch die Notare das seltene Fest ihres hochverdienten Kollegen mit freudigem Herzen begehen müssen. Er beleuchtete die vielseitige Tätigkeit des Indilars, die sich nur schwer von seiner Berusstäligkeit trennen lasse, stellte in knapper Weise dessen Lebensgang dar und hob u. a. hervor, daß Herr Svetec bereits 34 Iahn als Notar in Littai fungiere und nicht nur der älteste Notar, sondern auch das älteste Mitglied oer Notariatstammer (seit !«82) sei. Ferner machte Herr Hudovernik darauf aufmerksam, daß Svetec vielleicht gegenwärtig der einzige noch lebende Slovene fei, der im Jahre 1849 in Laibach die slovenischen juridischen Vorlesungen des Adjunkten Mazgon und des Edlen von Lehmann über Zivil-, bezw. über Strafrecht gehört habe. Schon als Hochschüler habe der Jubilar bei der slovenischen Übertragung des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches mitgewirkt, sei dann, als Cigale die Redaktion der slovcnischen Ausgabe des Reichsgesetzblattes übernahm, einer dessen Mitarbeiter gewesen und habe im Jahre 1861 nebst dem Bürgernleister Ambroi nnd Tr. Costa die krainiscl^ juristische Gesellschaft ins Leuen gerufen. ^ Herr Notar Hndovernit schilderte sohin Svetec' schriftstellerische Tätigkeit auf belletristi. fchem Gebiete, die in der „Slovenija" im Jahre 184« mit einer Weilmachtserzählung begonnen und dann iil der Veröffentlichung zahlreicher Gedichte und Er» zählnngen in verschiedenen Zeitschriften („Slove-n>ia", „Vedei", „Slov. Mela" und „Novice") ihre Fortsetzung gefunden habe. Auch habe sich Svetec mit der Übertragung von böhmischen, serbischen nnd russischen Gedichten beschäftigt nnd sich hiebei mit ausgesprochener Vorliebe der serbischen Volksdichtung zugewandt. — Des weitei-en sei Svetec in der Zeitschrift „Novioe" mit mehreren philologischen Artikeln vor die Öffentlichkeit getreten; er habe die Gleichberechtigung seiner Muttersprache verfochten und für sie auch im gesellschaftlichen Leben die ihr zukommende Stellung gefordert. Als Politiker habe er sich stets von der Devise „In Mnt, Vorsicht und Arbeitslust liegt der Sieg" leiten lassen; Dr. Nleiweis habe ihu dnrch die Worte: „Svetec ist die kristallisierte slo- vcnische Vernunft" charakterisiert. Bei aU setner viel seitigen Tätigkeit, worunter die Gründung des Cyrill- und Methodvereines noch ganz besonders her-vorznheben sei, aber habe, Svetec niemals seine Berufspflichten zurückgesetzt; er genieße als Notar allgemeines Vertrauen. — Herr Notar Hudovernik fchloß seine Ausführungen mit den Worten: „Mit Stolz und Selbstbewußtsein taun demnach unser Jubilar auf feine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken; mit Stolz aber blicken auch wir, geehrte Herren Kollegeil, auf ihu, unseren hervorragendsten Bernfsgenossen, dessen Name ewig neben den größten Männern erglänzen wird, die jemals eine slovenische Mutter geboren, uiw wünschen ihm, daß er noch eine lange Reihe von Jahren die Früchte seines mühevollen Lebens genießen würde!" Nach dieser mit frenetischem Beifalle aufgenommenen Rede wurde die Sitzung geschlossen, worauf H.'ir Notar Svetec das Wort ergriff, um, bis zu Tränen gerührt, für die ihm zuteil gewordene Ehrung zu danken, die auf ihn den Eiudruck übe, als begehe er sie im eigenen Familienkreise. Er bemerkte im Ver» laufe seiner Rede, daß er zu jener Zeit Neichsrats» abgeordneter gewesen, als die noch gegenwärtig geltende Notariatsordnung eingeführt worden sei, deren Referat sich in den Händen des späteren Iustiz-ministers Dr. Stremmir. eines treuen Vertreters und Freundes des Notariatsstandes, befunden habe. Herr Svetec schloß mit dem Wunsche, daß dem Notarenstande ans der Bahn des Fortschrittes die kräftigste Entwiälnng beschieden wäre. Das Festbankett nahm unter zahlreicher Beteiligung von Notaren und Notariatskandidaten sowie unter Mitwirkung der Laibacher Vereinskapellc eineil iiberaus animierten Verlauf. Den Reigen, der Trinksprüche eröffnete Herr Notar P l a n t a n , der dem Jubilar nochmals die besten Glückwünsche ausbrachte und später auch auf dessen Frau Gemahlin toastierte. Herr Notar Svetcc dankte hiefür in bewegteil Worten und versicherte, daß ihm der heutige Tag unvergeßlich bleibe und auch sein Leben verlängern werde. Herr Notariatskmldidat K re v e l j als Präses des Vereines der slovenischen Notariatskandidaten betonte, daß die Jugend unbedingt Ideale bedürfe, ulld ein solches leuchtendes Vorbild fei Svetec, der heute auch die Glückwünsche der flovenifchen No-tariatskandidaten entgegennehmen wolle. Herr Notar Dr. Schmidinger toastierte anf die Frauen der slovenifchcn Notare; Herr Notar Hudovernik feierte die politische Tätigkeit des Kollegeil Svetec, der die slovenische parlamentariM Sprache geschas-fen, als 1'ilt^' Mti'm« stets den Grundsatz Kulu« i auf noch Herr Notar Schmidi n g e r in lanniger Rede sein Bedanern darüber aussprach, daß nicht alle Kollegen ihre Frauen mitgebracht hatten. In angeregten, Beisammensein schwanden oie Stuuden rasch dahin, und als für den Jubilar die Zeit des Aufbruchcs kam, wurde er von allen Kollegen in Wagen bis znm Siidbahnhofe begleitet, wo sie sich in, der herzlichsten Weise sowohl von ihm als auch von dessen Gemahlin verabschiedeten. — (Inspektionsreise des Herrn L a n o e s p r ä s i d e n t e n.) H^'r Landespräsident Schwarz hat in Begleitung des Präsidialvorstandes, Herrn Landesregierungsrates H aas, in den letzteil Tagen den politischen Bezirk Adelsberg bereist, informative Besichtign»^'» vorgenommen nnd ill Adelsberg, Et. Veit, Wippach und Senosetsch zahlreiche Persönlichkeiten und Deputationen empfangen. Der Empfang, über den wir noch Näheres berichtn werden, gestaltete sich überall sehr herzlich. — (Militärisches.) Seine Majestät der Kaiser hat verliehen: in Anerkennung vorzüglicher Leistnngen als Unterabteilnngskolnnlandant das Militärverdienstkreuz dem Hanptmann Johann Conte Bald a f s e r o » i des Infanterieregiments Nr. 27. Aus gleichein Anlasse wurde der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekannt gegeben: den Hanpt-lenten erster Klasse Gabriel Rudawski des Feld° jägcrbatliiilons Nr. 2!), Theodor Obraczay des Infanterieregiments Nr. 97, Johann Cantarutti des Infanterieregiments Nr. 17, Nndolf Leopold des Infanterieregiments Nr. 47. Ill Anerkennung vorzüglicher Leistungen wurde der Ausdruck der Aller-lwchsun Zufriedenheit bekannt gegeben: den Ol>er-leutnanten Karl Weberbauer des Feldjäger-butaillons Nr. 29 und Nndolf Pfeiffer von I n berg des Infanterieregiments Nr. 17. Trans-feriert werden: der Leutnant Franz Mafficzel des Infanterieregiments Nr. 97 iu den Stand des Militärgeographischen Instituts, der Hauptmann erster Klasse Franz Schöbinger des Infaiuerio-regiments Nr. 20 nnd der Hauptmann Artur Edler von Imeli <': des Infanterieregiments Nr. 27 gegen-feitig, der Oberleutnant Martin Colariö von der Sanitätsabteilung Nr. 19 zur Sanitätsabteilung Nr. 8 in Laibach, - (Subvention.) Die kais. Akademie der Wifsensckjaften in Wien hat Herrn Dr. Mar S a ine c iil Wien behufs Ausführung von Ballonaufstiegen zum Zwecke von Lichtmessungsarbeiten in, größereil Höhen eine Subvention von 000 Iv bewilligt. - - (V om Postdie n st e.) Übersetzt wurden: Postsetretär Karl Cz >ern oh o rsty von Trieft nach Graz, Offizial Alois Czernich von Laibach nach Pola, Afsistent Alois P in o von Mettcovich nach Pi« sino, Anshilfsdiener Valentin Povüiö von Ab. bazia nach Görz. - Waffenmaat Blafilino Bobiü wurde zum Affistenten ernannt: die Oboroffiziall ausführlicher Weife über die Notwendig, teit der Erlaffnng des Zeitavancements, der Her» abfetznng der Dienstzeit auf 85 Jahre, der Regelung der Urlanbsverhältnisse und der Sonntagsruhe sowie endlich über die Notwendigkeit der Erlassnng eines zeitgemäßen Disziplinarverfahrens nnd beantragte schließlich folgende Resolution: „Die iil Wien nud in 82 Städten der diesseitigen Reichshälfte am 14. Ok« tobcr versammelte Postverkehrsbeamteilschaft erhebt lanten Protest dagegen, daß trotz ihrer alifeits anerkannten tristen Lage »loch immer keine gruud-legeude Besserung ihrer materiellen und rechtlichen Verhältnisse vorgenommen wurde. Sie lehnt in ent-schicdener Weise das veröffentlichte Verbesserungs« Programm ab, da dieses, sowodl onrch die helrschenden Tenernngsverhältnifse als onrch die langjährige Stag» nation des Avancements längst überholt, nur im» stände ist, die ohnehin vorhandene tiese Erregnng bis inr Verzweiflung ,;u steigern. Die österreichische Post-verkehi'sbeamtenfchaft besteht anf der raschesten Tnrch-sührung ihrer langjährigen, einzig zweckenlspiechcn den Fordernng. daß »lach 28 Dielistjahren der Gclialt dei' achten Rangstlasse in regelmäßig aufeinanderfolgenden Inlel'vallen von jedem Postoecklirsbeamten elleichl, daß die als gerechte EntjMoiaung für die Opfer, welche mit der Eindezieliung der niedersten Altivitätszulage verbunden sind, von hoher Stelle zugesicherte 85jährige Dienstzeit raschest durch» geführt wel-de, daß die anl vorjährigen Postbeamten, tage von Delegierten des früheren Leiters des Hau» delsministeriums bündig zugesagte moderne Dienst' ordnnng, insbesondere ein modernes Disziplinar. verfahren, in kürzester Zeit zur Geltnna gelange, daß die Frage des Urlaubes und der Sonntagsruhe in einer den außerordentlich schwierigen Dienstverhältnissen bei der Post- lind Telegravhenanstalt ent' sprechenden nnd lx'rbindliche!! Weise ohne weitere Z ;Laibacher Zeitung Nr. 23ft._______________________________________2210 __________________________ 15. Oktober 1906. Verzögerung gelöst werde." Die vom Referenten beantragte Resolution wnrde einstiininig angenoniinen und die Versammlung sodann vom Vorsitzenden mit einem begeistert aufgenoinlnenen dreimaligen Hochrufe auf Seme Majestät den Kaiser geschlossen.. — (Generalversammlung des Vereines „Merkur".) Der kaufmännische Verein „Merkur" hielt gestern vormittag in seinen Vereinslokalitäten im „Narodni Do,n" eine außerordentliche Generalver'sammlnng ab, luelche sehr zahll-eich besncht war nnd ausschließlich der Beschlußfassung über die Frage der Errichtnng eines laitfinännischen Heimes (Trgovski Dom), bezw. der Aktivierung eines Unter« stntznngSfonds seitens des Vereines „Merkur" galt. Die Veranlassung zur Einberufung dieser Versanun-lnng gab ein in mehreren Zeitschriften publizierter Aufsatz, worin gegen die projektierte Errichtung eineo kaufmä'nuisen Heimes Stellung genommen und gegen die Förderung diefer Idee seitens der Kaufmannschaft und der kaufmännischen Angestellten agitiert wird. Der Vizepräsident deo Vereines, Herr Alois Lilleg, besprach in eingehender Weise die Notwendigkeit der Errichtung eines eigenen Vereins-Halrse5, in lvelchem sinntliche kanfmännische Korporationen und Anslallen Unterkunft finden follen: das Greniilun der Kaufleute, der lanfmänuische Kranken- und Unterstützuug5verein, der kailfmännische Bildnngsverein „Merkur", ferner die Gremialschulc, »eventuell die angestrebte höhere Handelsschule, ein kaufmännisches 5ireoiiiustilut, Mustersammlungen, eine Nestanration, mehrere Zimmer für unverschuldet londitionslose Angestellte ?c. Der Bau soll möglichst praktisch und den Bedürfnissen angemessen sein. so das; dessen Rentabilität außer Frage stünde. Es sei gewiß eine schöne und edle Anfgabe, bedürftigen Vereinsmitgliedern helfend zur Seite zu stehen, allein der Verein dürfe sich nicht ausschließlich auf die Hilfs-aftion beschränken - diesen Zweck verfolge ja auch der kaufmännische Kranken- und Unterstütznngsverein — Anfgabe üe» „Mertnr" sei vielinehr in erster Linie die fachliche und allgemeine Bildung feiner Mit° glieder. Die Ziele nnd Aufgaben des Vereines aber lverden durch Errichtung eines eigenen Heimes we° sentlich gefördert nnd der notwendige engere Zusam-menschlnß «ller lanfmännischen Kreise kräftig gehoben werden. Sollten die Mitglieder mit den Intentionen des Ausschusses vielleicht nicht einverstanden sein, dann nwgen die Malkontenten hier ihre Stimmen erheben und eventuell Gegenanträge stellen. Da sich jedoch niemand znm Worte meldete, stalte Herr Pin -tar den Antrag, daß dem Vereinsansschnsse volles Vertrauen votiert und für seine Bemühungen zugunsten der Errichtnug eines kaufmännischen Heimes der Dank angesprochen werde. Der Antrag wurde einstimmig angenommen nnd sodann die Versammlung geschlossen. — (Abschie 0 sfei er.) Am I.l. d. M. abends fand nn Hotel „Ilirija" zu Ehren des mit Ende des abgelaufene», Schuljahres in den Ruhestand getretenen Professors am II. Staatsgymnasinm in Laibach, Herrn Martin Karl in, eine Abschiedsfeier statt. Daran beteiligten sich: Herr Landesschnlinspet-tor Franz Hu bad, der Lehrkörper des II. Staats-gmnnasinms (fast vollzählig), Vertreter des I. Staats-gymnasiunis in Laibach sowie jene des Kaiser Franz Iosef-Gmnnasinms in Krainburg. Den Reigen der Toaste eröffnete Herr Professor Ignaz Fajdiga. der an den aus den» aktiven Schuldienste scheidenden Kollegen sowie an alle Anwesenden herzliche Begrüßungsworte richtete. Herr Landesschnlinspettor H ubad betonte, er sei unter den Versammelten derjenige, der Prof. 5iarlin wohl die längste Zeit kenne, er habe ihn stets als liebwerten Kollegen ans der Schulzeit sowie, später als Standeslollegen schätzen gelernt. — In längerer, formvollendeter Rede schil-derte Herr Professor Dr. Laurenz Poiar die lehr-mntliche Tätigkeit Prof. Karlins, der niemals in der Öffentlichkeit Anfsehen orregt. wohl aber rnhig seines Amtes gewaltet, der Jugend wahre Liebe entgegen« gebracht und die schönsten El-folge erzielt habe. Professor Karlin sei aber nicht nur als pflichteifriger, äußerst pünktlicher Lehrer, sondern auch als Kollege in hohem Ansehen gestanden, das er dnrch Takt. dnrch offeuen Charakter, Zuvorkommenheit und gewinnende Liebenswürdigkeit in vollem Maße verdient habe. Redner schloß mit dem WunM, es mögen dem scheidenden Kollegen noch recht viele und glückliche Jahre gegönnt sein. Sodann sprachen noch Herr Schulrat Prof. Dr. Ianko Bezjak, Dr. Valentin K orun , Josef Wester , Ivan M a ch e r und Anton Peter-lin, letzterer als Vertreter des Krainburger Gmnna. simns, an dem Prof. Karl in feine Lehrtätigkeit begonnen hatte. Alle Ausführungen wurden mit Begeisterung aufgenommen, fo anch die Rede des Herrn Prof. Karlin, der in schlichten Worten, wie es schon von jeher seine Art war, sichtlich gerührt für die ihm zum Ausdruck gebrachten Beweise der Liebe, Schätzung und Anhänglichkeit, dankte. — So nahm der Abend einen änßerst animierten Verlanf- auch fehlte es nicht an Unterhaltung, zn der namentlich der nlrwr der Leitung des Herrn Dr. Paul Ko° z i n a zusammengetretene Sängerchor das seine beitrug.. — (Die große Glocke der Laib acher Tomtirche) erreichte hener das Alter von '200 Jahren. Sie wurde nämlich am 21. August 170K vom berühmten Laibacher Glockengießer Kaspar Franchi, einem geborenen Friauler, gegossen nnö ist auf den Namen der göttlichen Weisheit geweiht. Das Chronogramm auf der Glocke lautet: ^<>i»ul:u' V<>i^runOuL i'aHipllllü »ii^'rn (1706). Die Glocke wurde von Peter Anton Codelli Edlen von Fahnen-feld der Tomtirche gespendet. Sie kostete -WM Gnloen, !uiegt ttl Zentner und hängt im nördlichen Turme, in welchen sie am 17. Oktober 170U gezogen wurde. Das Laibacher Kapitelarchiv bewahrt in feinem Sitzungsprotokolle znm 17. Oktober 170U, betreffend diese Glocke folgende Notiz i „Um 7 Uhr früh. bei heiteren! Himmel, begann der Anfzug und schon um k Uhr wnrde die Glocke ohne jegliche Gefahr in den Tnrm aufgenommen. Das Einstellen in die Mitte war um 5 Uhr nachmittag beendet und nm (i Uhr abends ertönte der erste Glockenschlag. Für diesem fromme, rühmliche Werk also und für die großmütige Spende sei Gott ans Fürbitte dc5 'HI. Nikolaus ein reicher Vergelter. Die herrliche Glocke soll fortan zum Ruhme dec> Wohltäters dnrch dcn Namen ,!u>« <.'u-l>< pro Mille), nnd zwar an Keuchhusten 1, an Tuberkulose 5, infolge Schlagflnsses 1. an sonstigen Krankheiten 16. Unter den Verstorbenen befanden fich k Ortsfremde (8-1-87 Prozent» und l2 Perfonen aus Anstalten (52-15 Prozent). Infektionskrankheiten wurden gemeldet: Typhus 4, Diphtheritis l und tontagiöse Äugenent-ziindung 1. — (Rücktritt des Gemeindevorstehers von Rudolfswert.) Herr Simon Sladoviö Edler von Sladojevicki hat am 12. d. M. auf das Amt des Gemeindevorstehers in Rndolfswert freiwillig verzichtet, da er wieder die Gefchäfte seiner Apotheke persönlich übernehmen will. — (Frequenz des Kurortes Tö plitz in Unterkrain.) In der diesjährigen Saison haben den Kurort Töplitz in Unterkrain !^75 Parteien mit 9:N Personen (nm 4l mehr alo im Vorjahre) frequentiert. Von diefen waren 7ttli aus Krain. 97 ans anderen österreichischen Ländern, 52 aus Ungarn nnd Kroatien, !3 ans Bosnien und der Hercegovina, (> ans dem Deutschen Reiche, l auS England, 1 aus Rußland und K ans verschiedenen anderen Ländern. — (Verunglückt,) Mai, schreibt nns aus Nassenfnß: Am lii. d. M. um 3 Uhr früh führte Josef Ieri5el den Schlosser Michael Trefalt an^ Nassen-fuß nach Lichtenwalo znr Bahn. In betrunkenem Zustanoe stiirzten beide in den Graben der Nenring, wobei Trefalt einen Schlag auf die Stirne erlitt, so daß er in Ohnmacht fiel. Weil überdies sowohl Jeri^ek als auch der Wagen auf ihm lag. fand er den Erstickungstod. Die beiden Verunglückten lagen unter dem Wagen von 4 Uhr früh bis 10 Uhr vormittags. Die Leiche des Trefalt wurde über Weifung des Gcndarineriepostenfiihrers aus Radna nach Savon» stein überführt; Ienxek hatte nur leichte Verletzungen am Kopfe und am Rücken erlitten. — (Überfallen.) Am 7. d. M. entstand im Gasthaufe des Bartholomäns Zupanc-il- iu Weßnitz, Umgebung Laibach, zwischen den Fabriksarbeitern Jakob Pintar und Franz Tome, dein Taglöhuer Franz KlemenM und dem Gerbergehilfen Viktor Rode, allen aus Oberkaüelj, ein Streit. Als Pintar aus dem Gasthanse ging, wurde er vom Gerber-gehilfeu von rückwärts überfallen und mit einem Holzknüttel fowie mit einer Mitgabel derart über den ^topf geschlagen, daß er blutüberströmt zn Boden sank und eine Viertelstunde liegen blieb. Er befindet sich schwer beschädigt im Landesspitale. —I. — (A ufderWeide gestorb e n.) Am 12. d. vormittags ist der Hirt Fr. s'aninla ans Orehek auf der Viehweide gestorben. Er dürfte von einem Uu» wohlfein befallen worden sein. —!. — (Österreichs B ie r er z e n gu n g.) Zufolge einer Tabelle in der letzten Nummer der Brauer-nnd Hopfenzeitnng ..GambrinuS" in Wien ist in der Brauperiode 1l)05/1R)(i, d. i. vom l. September l!X)5 bis 31. August 1W0, in Österreich wieder nach längerer Zeit des Rückganges eine Steigerung der Bier-erzengnng zu verzeichnen. In den im Reichsrate, vertretenen Königreichen und Landern mit Bosnien nnd der Herccovina betrug l!)05/1!)0() die Bier-erzengnng 1l).755.w3 Hektoliter gegen 19,180.590 Hektoliter in der Kampagne 1904/1905. somit um 5,74.51 :i Hektoliter mehr. Die Steuererträge bezifferten fich mit 75,8l!(i.45<> Kronen, gegen 73,:N0.995 Kronen in der vorhergegangenen Pcriooe, fonn't nin 2.485.461 Kronen mehr. An den, Plns partizipleren Niederösterreich, Ealzbnrg. Steierlnart', Kärnten, Küstenland, Tirol nud Vorarlberg, Böhnien, Schlesien, Galizien und die Bukowina, Nxihrend die Länder Oberösterreich, Krain. Mähren, Bosnien und die Hercegovina ein Minns zu verzeichnen haben. --(Umbau der W allfahrts tirche Trsat,) Die anch in Krain w weitesten Kreisen bekannte Wall« fahrtskirche in Trsat bei Fiume wird nach den Plänen des Grazer Architekten Hans Pascher umgebaut werden. Mit den Bauarbeiteu soll noch im Laufe des heurigen Herbstes begonnen werden. Bekanntlich hat Architekt Pascher auch die Pläne der im Bau begriffeuen neuen Kirche in Waitsch bei Laibach ausgearbeitet.__________ Theater, tluntt und Literatur. - (Über das erste Auftreten des K onze r l m eisters Leo Funte k) in der Phil« harmonischen Gesellschaft in Helsingfors schreibt die „Nya pressen" („Neue Presse") vom 10. d. M. folgendes: „Im gestrigen populären Konzert trat als Laibacher Zeitung Nr. 236. 2211 15. Oktober 1906. Solist der neuengagiertc Konzertmeister Herr Leo Funtok auf. Der junge Violinist, w?lch?r in Leipzig bei Professor Hans Sitt stndk-rt hatk, wählte als Präsenwtionsstiick weder WieniawM noä) Viestlr-temp5, weder Beethoven, Vtendclssohn odcr Bruch, sondern Jean Sibelius' Violinkonzert, welches da5 Interesse fiir dao erste Debüt bedeutend erhöhte. Mag eV gleich gesagt sein, daß sich Herr Funtet alo ein vortrefflicher, ja ansgezeichnetel' .Minstler dot'nnien-tiert«. Sein Ton war voll, schön und warm, der Vortrag klar gestaltet und von einem reich persönlichen Leben beseelt, die Vogenführnng elegant und energisch, die technische Z-ertigt'eit, namentlich was öao Oktaven- und dac> Flageoletspiel betrifft, treffsicher, rein nnd virtuos allsgefeilt. Die hohe Anforderungen stellende 5icomposition, welche Herr Fnntek anowenoig spielte, scheint ihm schon vollständig in Fleisch und Blut übergegangen Zu sein und wnrde von ihm mit liebevollem Verständnis und breiter Formgebung wiedergegeben. Im Adagio hätte man vielleicht noch etwas voluminöseren und ausdrucksvolleren Ton gewünscht. Allßer dem Programm spendete Herr Fun-tek ein Stück von Vach fiir Solovioline und entwickelte auch in dieser Darbietung all die schöllen Vortrags-eigenschasten, welclie sein Spiel vorher ausgezeichnet hatten. "- In dem lienen Konzertmeister hat das Orchester einen Solisten erworben, der ohne Zweifel, den populären TionZtagstoilzerten eine außerordentliche Anziehungskraft verleihen wird." " (Deutsche Bühne.) Welchen Wunderweg bat das Taleut Verdis von den Anfängen seines Schaffens zur berühmten Trias „Nigolctto", „Tro-vatorc". „Traviata", über „Don Carlos" zur „Aida", weiters zum „Othello", endlich zum „Falstaff" zurückgelegt, und doch erlveist sich unter all den Meister-werken Giuseppe Verdis vielleicht keines als getreuerer Bundesgenosse der Bühnenleiter nnd Sänger als die Glutoper „Trovatore", die ill inimer gleicher Frische und Jugendlichkeit auf den Znhörer wirkt. Auch vorgestern lockte sie wieder zahlreiche Besucher an, die sich um so williger dem Banne der prächtigen Mnster-oper echr italienischen Stils hingaben, als die gut vorbereitete Aufführung das Publikum rafch in die richtige Stimmuug brachte. Die Sänger fanden sich ebenso wie der,flapellmeister Herr Dr. Heß mit aller Hingebung in den Geist des Werkes — wenigstens dein musikalischen. Blühendes, jugendlich frisches Stmnnateriale verfehlt nie die- Wirknng, wenn auch die Grenze des Schönen nicht immer eingehalten wird und das Temperament überfchänmt. Über ein schönes, bildungsfähiges Stimmaterinle verfügten aber alle Mitwirkenden des Abends, dessen Hauptanteil am Erfolge dem Herrn Kant als Luna und Fräulein Palveu als Azuceua zu danken ist, denen anch nach dem Veisatte die Palme der Vorstellung gebührte. Es wird sich noch Gelegenheit zur näheren Beurteilung der künstlerischen, nicht in allem einwandfreien Eigenschaften beider strebsamen Mitglieder der Op<"r bieten. Herr Steyn, der zum Debüt den Maurico sang, besitzt vor allem den Vorzng eines kräftigen Stimmateriales mit esfet'tvoller, klangreicher Höhe. Die bekannte Tollhöheparade mit dem hohen (' in der Strctta bestand er siegreich; es wurde sogar die Wiederholung erzwungen. Andere wünschenswerte Vorzüge eines Opern tenors vermißt man leider an - dem Sänger, der natürlich erst in weiteren Rollen den Nachweis fiir seine Verwendbarkeit erbringen Nlüßte. Fräulein Schulz gebrach es als Leouore nicht nur an Temperament nnd Leidenschaft, sondern auch an rhythmischer Sicherheit. Die Sängerin soll indisponirt gewesen Mn, was allerdings als Ent-schuldigung gelten kann. Der Chor hielt sich brav: die Herren G eif; ler und Niet! sowie Fräulein HorbeIt fügteil sich verdienstvoll in das gute Ganze. .1. Telegramme les l. l. Tclc^liphsll.zllllreslilinilcllz.Vlllllllls. Petersburg, 14. Oktober. (Meldung der Pe-tersburger Telegrafthen^lgentur.) Das endgültige Pro^ gramm des «Verbandes von: 30. Oktober> machte in Regierungskreisen einen guten Eindrnck. Die «Nussija» schreibt hiczu: Alle Freunde einer friedlichen Entwicklung Rußlands, die die Resolution als den Feind wahrer Freiheit und fruchtbarer Arbeit betrachten, werden alls dem Programme der Oktobristcn die Gewißheit schupfen, daß ihre Überzeugungen richtig und lebensfähig sind. Die russische Regierung ist nicht die Regierung irgend, einer Partei, sondern sie verwirklicht die ihr vom Mon° archen bezeichneten Probleme. Die Regierung trennt sich nicht von der Gesellschaft, entsagt aber auch nicht ihrer entscheidenden Rolle; sie verlangt von den politischen Parteien nicht, daß sie auf ihre Unabhängigkeit verzicht ten, weil der Erfolg gemeinsamer Bestrebungen nnr ein günstiger sein kann. ' London, 14. Oktober. Schatzkanzler Asquith empfing in Ladybank eine Deputation von Frauen, die ihm die Bitte vortrug, daß den Frauen das Stimmrecht gegeben werde. Asqnith bestritt der Deputation gegen« über, daß er gegen das Stimmrecht der Frauen angekämpft habe, er habe aber keinen Beweis dafür, daß das Stilnmrecht von der Mehrheit der Frauen verlangt werde — Gegen Asauith war früher vou deu Weib» lichen Leitern der Frauenstimmrechtsbewegnng ein lebhafter Kampf geführt worden. Einige dieser Francu waren in Haft genommen worden, weil sie Asquith belästigt hatten. Neuigkeiten vom Büchermarkte. Stropahl E., Die Schleienzucht, X 3. — Jahrbuch der Chemie, XV. Jahrgang, k 18. — Marie zur Megede, Unter Masken, X 6. — Marie zur Megede, Liebe. X3 60. — Marie zur Megede, Narren, X 6. — Marie zur Megede, Sport, K 2 40. — Kainz I,, Figaros Hochzeit, k 2 40. — Schling, Dr. E., Sammlung hmldelsrechtlicher mid wechselrechtlicher Fälle, li 2 52. — Mülle r-Erzbach. Dr. W., Physikalische Aufgaben für obere Klassen höherer Lehranstalten, K 2 88, — Hefter G., Technologie der Fetle und Ole, I.Band, (ljewiliumig der Fette und Öle. Allgemeiner Teil, K 24. — Schmidt E., Ermau A,, Vezold C.,' Guntel H., Nüldele Th. Goeje M. I. de, Pifchel N., Oeldner«., Horn P,, F,nck F. N,, («rube W. und Florenz K., Die orientalifchen Literaturen, gbd. k 14 40, — Iefferies Nich., Die Geschichte meines Herzens, l( 3 60. — Spitteler C., Conrad der Leutnant, li 3 60. — de la Rochefoucauld, Betrachtungen oder moralische Sentenzen und Maxime,!, K 3. — Vauveu argues. Betrachtungen und Maximen, lv 3. — Bloem W., Der krasse Fuchs. X 4 20. — Äehmel Rich., Gesammelte Werte. Band I: Erlösuugen, k 3 60. - Eich» Horn, Dr. G,, Unsere heutige Anschauung iU'er Elektrizität, X 1 20. — Eichhorn, Dr. O., Die moderne drahtlose Te-legrafthie, li 1 20. — Rogers I. E. Th., Geschichte der eng-lischen Arbeit, li 4 80. — Webb S. und B., Theorie und Praxis der englischen Oeweituereine, I. Band li, 3 84. — Webb S. und B,, Throrie und Praxis der englischen Gewert-vereine, II. Band, X 3 81. Austerlitz Nose. Cabaret Sphinx, li 1-20. — A u-sterlitz Rose, Cafc Größenwahn, li 1 20. — Grete Meisel^Heß, Fauny Roll), eine Jung «Frauen-Geschichte, li 1 20. — Grete Meisel Heß. Annie Bianka. li 1 20. — Hirsch feld G., Das Mädchen vou Lille, li 4 20. — Voß Rich,, Die neuen Römer, 2 Bde., li 7 20. — Georg Herweghs Briefwechsel mit seiner Braut, li 6. — Kilian Eugen. Dramaturgische Blätter, li 8 40. — Fuchs lt., Stimmungen, li 2-40. — Gluth Ost. R,, Voran die Liebe, li 1 20. — Wundtle M., Satt geworden, li 4 20. — Bahnsen I., Wie ich wurde, was ich ward, li 0 60. — Geihler M., Die goldenen Türme, li 3 60. — A. De Nora, Totentanz, li 3. — Greinz R., Bergbauern, li 3 60. — Ellan S., Von Gottes Gnaden, li? 20. — Wundtte M., Die unsterbliche Liebe, X b 40. — Peters E., Voller» Degeneration, li — 60. — Schlilter W., Regeneraiions» gedanle, li — 12. — Peters E., Geschlechtsleben und Ent-artung. li — 36. — Peters E., Anatomie und Phhsiologie des Nervensystems, li — 4». - Hudson Th. Jay. Der göttliche Ursprung des Menschen und sein Beweis durch die Evolution und Psychologie, li 8 64. — Konwiczla H,, Vorpräparation uud Versendung von Tammelobjelteu, li —72. — Peters E.. Die Nulturkraulheit, li —72. — Schneider K. C,, Einführung iu die Deszendenztheorie, li 4 80. — Rohn, Dr. N. und Papperitz, Lehrbuch der dalstelleuden Geome» trie, 3 Näude. li 33 60. — Edrr, Hofrat Dr. I. M.. Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik für das Jahr 1806, li 8 60. Vorrätin in der Buchhandlung Ig. v. K Ie i n m ayr H, Fed. Vamberg in Laibach, Kongrehplah 2. Verstorbene. Am 12. Oktober. Leopoldina Maliuovsli, Inwohnerin, 66 I., Radetztystraße 11, c!»!cin"Mii. Am 13. Ottober. Johanna Nosan, Private, 42 I., Wieuerstrahe 17, Vitium «orlli». ttandestheater in tlaibach. 9. Vorstellung. Ungerader Tag. Montag, den 15. Oktober l!W6. Drei Erlebnisse eines englischen Detektivs. Komödie in drei Alten von Franz von Schönthan. Anfang halb 8 Uhr. Eude 10 Uhr. 10. Vorstellung. Gerader Tag. Mittwoch, den l7. Oktober «906 Margarete (Fanst). Oper in fünf Alten von Charles Gounod. Loltozichmlgen am 13. Oktober 190tt. trieft: 53 4 2« 11 81 Lin;: 66 22 76 81 85 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehllhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. 3 3L^> Z« » 7 U. F. l 731 6> 9 0! windstill j » > b 1 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag beträgt 7 8°, Normale 10 9°, vom Sonntag 7 0°, Normale 10 8'. Verantwortlicher Rebalteur: Anton Funtel. A. ISUffl1 m empfiehlt allen P. T. Hausfrauen seine allgemein als vorzüglich anerkannten Kompotte, Marmeladen, Früchte und insbesondere das nach den nenesten Methoden erzeugte Zichorienmehl in Holzkistchen. (S470) 21 Die erste Probe wird gewiss Jedermann von der hervorragenden Qualität dieser heimischen Ware überzeugen. = Näheres die Plakate. == Störungen in der Stoffabsonderung sind dor Ursprung von tausenderlei Krankheiten und von dieser allgemeinen Erfahrung aus erscheint e.s Hchier unfaßlich, mit welcher Gleichgültigkeit «ich der Großteil unserer daran leidenden KultiirmenHchheit üher diese» Grundühel, dessen Beseitigung das erste und wichtigste Glied in der Gesundheitspflege darstellt, hinwegsetzt. Eine Flasche 11 o h i t s c h e r ¦ Tempelquelle» zum täglichen Weiu, hilft solchen Übeln ohne Beeinträchtigung seiner Lebensgewohnheiten stets erfolgreich ab und ist anderen darauf abzielenden Mitteln der milden unauffälligen Wirkung wegen entschieden vorzuziehen. (4283) Tu bezieken clu^ck lg. V. lllleinmaM 5 zfell. Vambergs NuH-lianlllung m Nalbncl). Wer die Strömungen und Bestrebungen unseres ^0 A Jft Jfc fb ^k A fl^ modernen Kunst- und Geisteslebens in einem I 11 I ? JmG Wf mM humoristisch - satirischen Zeitspiegel betrachten I II II ~W\ III wM und verfolgen will, der lese jeden Jttontag J WW Wg W Jl 9ß% die neueste [fummer der Münchner M0mmmi w ¦¦¦¦w ¦¦¦¦¦¦¦ €inzelverkauf und Abonnements bei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibaoh, Kongressplatz Jfr. 2 und Südbahnho/ (Kiosk) sowie in. Steinbrück, Süöbahnhof (Kiosk). *>d