Nr. 46. Samstag, 25. Februar 1911. 130. Jahrgang. 22». Halbjahr!« l,^ «^3 .^°^^^l,ndunc,: „anzjüdria « ll. balbjädn« ib«, Im K°nt«l: ganzjährig ' ^'"" W b, größere per Zeile ,2 k: bci öflern, Wiebeiholungen per gtile » K. ^ Lie «^'lllbllchel Zeilmig» erschein« lässlilli, mit «luinalime de? Sonn- und Feiertage. Die «dminiftrallon besiobtt ^ sich M!llo«i^ftr«s« ?t?. ü«; die Vrdaklion Milloii.'ftraßs Nr. 2l>. Lprcchftunden der «rbaNimi von « bi« Iv llht ^ vormittags, Unfranlierle Vrie^e »erde» nicht angenommen, Manustripte nicht »u^ückyeslellt. Telephon-Nr. der Redaltion 52. Amtlicher Heil. bruar"°19if7N^i;bl°tte zur «Wiener Zeitung. v°m 23. Fe-Pr^rzeug!nls^verLten"^ '" Weiterverdreitung folgender ^IZV^'^^^r'^ MchtcrnrMcher Heil. Die Gisenbahnvorlage in Italien bah^rl^^^^^^" hat die Eisen- G al cr^!m"' ''? ^^rnisse zu^iefern7'.5"!e °lM ""seiche Neubelasluug des Hudqets d^rchsuhren zu können. Der neue Mchrauswand ur Pcrsonaigehaltcr bleibt nicht weit unter 25 Mil-Nonen Ehrlich. Der Minister glaubt nun, das; diese ^-umme un wesentlichen (bis z» 18V2 Millionen) durch oen naturlichen Zuwachs der Eisenbahnerträge und dnrch ersparende Vereinfachungen in der Verwaltung ein. gebracht werden könne, und das; weitere 7 bis 8 Mil-lionen aus einer leichten Tariferhöhung zn erwarten sind. Was die Verwaltungsrcsormen betrifft, die be. kanntlich auch aus den Kreisen des Vahnpersonales her° aus als ein Mittel zur Verbesserung des Betriebes bo zeichnet und gefordert wurden sind, so besteht die Ne-gierung nicht auf den von ihr gemachten Vorschlägen im einzelnen, sundcrn stimmt dem von dem früheren Ar. beitenminister Bertolini ausgehenden Vorschlage zu, der Regierung bis zum 30. Juni 1912 Vollmacht zu er-teilen zur Vornahme der geeignet erscheinenden Neno rungen znm Zwecke der Vereinfachung und Dezcntralisa-lion nach Anhörung eines beratenden Ausschusses. Un-berührt davon sollen aber die gellenden Normen über die Bilanz und die parlamentarische Überwachung blci» bcn. Man hofft, daß durch die Gcnehimgnng der Eisen-bahnvorlage endlich etwas Ruhe und Zufriedenheit im Personal hergestellt und auch eine allmähliche Gcsun-dung des ganzeil Verwaltungsorganismus ernclt werden wird. Der Vertag mit der Ottomanbank. Nbcr den Vertrag, den die türkische Negicrung mit der Otlumanbanl abgeschlossen hat, wird ans Konstanti-nupcl berichtet: Auf Grund des Konzessionssirmans wer» den die Beziehungen zwischen der genannten Vanl und dem Staatsschatze durch ein sehr umfassendes Überem-kommen periodisch auf je sechs Jahre geregelt. Das Kontokorrent des Staatsschatzes leine Million Pfunde zu sieben Prozent), welche vor etwa zwei Jahren infolge der Weigerung der Negicrung, besondere Bürgschaften für diesen Betrag zu bieten, ausgelassen wurde, wird in dem nencn Vertrag bis zu dem Betrage von ein» cinhalb Millionen Psundc zu 5,5 Prozent pro Jahr, ohne besondere Nürgschast wieder eröffnet. Die Vanl erhält dafür die Zusicherung von Maßregeln, welche die regelmäßige Gebarung in bezug auf die laufende Nech-nnng verbürgen. Die Otlomanbank willigt in die Herab, sehnng des ihr in dem Vertrage von 1906 für den Finanzdicnst der Regierung und die Erhaltung der Filialen zugesicherten Betrages von 80.000 Pfunden um 22.000 Pfunde. Anderseits hören vom uächstcn Vcrwal-tungsjahr die zeitweiligen Geldbewilligungen von 5000 Pfunden für die drei mazedonischen Vilajete auf. Die Zahl der Bankfilialen wird durch oen neuen Vertrag um zwölf neue auf 75 erhöht, und zwar werden sofort neue Filialen in Tiarbetir, Stutari d' Albania, Nitlis, Van und Rhodus eröffnet, denen fpätcr noch Filialen in Ho» deida, Dschcddah, Karput, Benghazi, Bow, Dardanellen und Urfa folgen follen. Die Bank wird für die Opera» tionen, oie von den neuen Filialen für die Regierung ausgeführt werden, leine Kommissionsgcbühr verlangen. Die drei Administratoren in Konslanlinopcl, welche der Konzch'ionsfirman der Bank vorsieht und deren Wahl die Zustimmung dcr Regierung bedarf, werden under, weilt bestimmt werden. Diese Vcrtragsbestimmung wurde bisher von der Oltomanbank niemals eingehalten. Die Bank hat bereits die Komitees in London und Paris aufgefordert, baldmöglichst die Wahl dieser Ad« ministratorcn vorzunehmen, damit ihre Namen znr Gc» nehmigung der Regierung unterbreitet werden tonnen. Die Ottumanbanl verzichtet auf das Vorzugsrecht bei dcr Emission von Tchatzscheincn dnrch die Rccncrung. In dem Falle, wenn die Regierung eine solche Emission mit Hilfe dcr Banken vornehmen w'.ll, wird sie das System der geheimen Osfcrtansschrcibnng anwenden und dem Nanlhause, welches die besten Bedingungen stellt, die Emission übertragen. Nur bei ganz gleichen Ncdin-gunacn genießt die Ottomanbank das Vorzugsrecht. Die Regierung behält sich übrigens das Recht vor, Schah, scheine aus eigene Gefahr selbst auszugeben. Wenn sie dabei dcr Hilfe einer Bank bedarf, so wird sie die Ope-ration durch die Ottomanbank besorgen lassen, welche dafür eine Kommissionsgebühr von einem halben vis einem viertel Prozent erhält. Alle Vorteile, welche durch den neuen Vertrag dcr Regierung znsallen, sind in erster Reihe der Geschictlichkeit des Finanzministers Dschavid Bey zu danken, der mit Unrecht in der französischen Feuilleton. Miß Unverzagt. Erzählung von MatWcr Aavcl. (Schluß.) Ihre Entwaffnung verlief ohne jeden weiteren Zwi. Wenfall, sicherheitshalber wurde der jetzt wehrlose 6emd dann sofort bis unter die Mauern dcr kleinen Aste gebracht, wo er leichter und mit Hilfe von wenigen Mannschaften zu überwachen war. Endlich konnte Otting, da die Pflicht nicht mehr ml zeme Gedanken in Anspruch nahm, aufatmen. In ^n einander überstürzenden Ereignissen der letzten funden hatte er Alice Wellcrslow völlig vergessen. ^! letzt wurde er an sie erinnert, als plötzlich Tom mlldet" ^ '^'" ^'^ ""^ ^ vorschriftsmäßig zurück- dem ?.^ "^!"luser Svannuug folgte der Oberleutnant schüttelte " 7s"''^ dos Freiwilligen, und hocherfreut Hand. ^""" immer wieder und wieder die ..ner^t?hi?^^^'li Wellcrslow haben wir diese vergebens den Kovs '. <""^'"' ^ habe mir auch schon angezündet Dornenfeld nnr ich nie gedacht, ^ch n m' ^I"^'" " "" S" hätte den Hcrero aW UnH2'''s "? '' »on nmherslreisen. Diele Vcrmutuna l^'^^"^ angesteckt worden el. Äs ^ine glän c ^ch'm nächste:. Jedenfalls , >ll . -ll ^'^^ vvn Ihnen, Brown Sie ms dawrch lof«. h» ,c„, ,!«chm»ls - ich d»„lo Ihnen, Unteroffizier Brown! ^ ^" ' Er betonte das „Unteroffizier" besonders stark. Aber m des Amerikaners nnbeweglich,m Gesicht zeigte Vch über diese Beförderung auch nicht die geringste Spur von Freude. Mit frostiger Kälte fagte er nur- «Ich hätte noch eine Ville, Herr Oberleutnant." Befremdet fchautc Otting ihn daraufhin an. „Sprechen Sie," meinte cr kurz, den vor ihn. Stehenden erwartungsvoll fixierend. „Vielleicht könnte mir eine andere Vergünstigung gewährt werden: Meine sofortige Entlassung aus den Diensten der Schntzlruvpe! Bestimmte Verhältnisse zwin. gen mich," fügte er erklärend hinzu, „sofort in meine .Heimat zurückzulehrej,. Ich würde natürlich den Weg nach Norden einschlagen nnd versuchen, eine Niederlas, sung des Kongo-Staates zu erreichen, da die Straßen nach Swakopmund als dem nächsten deutschen Hafen vor. läufig für einen einzelnen Reiter unmöglich zu pafsieren sein dürften." Was Tom Brown dann noch Weiler zur Begrün» duug seiner ausfallenden Bitte vorbrachte, war nichts anderes, als die traurige Geschichte seiner Liebe zu Alice Wellerslow, wobei er jedoch Oltings Person als die des glücklichen Nebenbuhlers in keiner Weise erwähnte. „Sie können sich wohl denken, Herr von Otting," sagte dcr Amerikaner jetzt in selbstbewußtem Tone, „daß l'inzig und allein die Ehrenpflicht, Miß Wellerslow allen ihrem Rufe irgendwie nachteiligen Gerüchten gegenüber vollkommen zu rehabilitieren, mich zn diesem Geständnis veranlaßt hat, ebenso auch, daß ein ferneres Verbleiben hier an diefcm Orte, wo ich jcdcn Tag mit ihr zufammen. treffen müßte, in uus beiden nur peinliche Erinncrun-sirn wecken würde. Ich hoffe, Sie werden mich nnnmchr vollständig verstehen und mein Gesnch genehmigen. Ich möchte möglichst noch hculc aufbrechen." Wer wollte es Fritz von Otting verargen, daß er den Amerikaner unter diesen Umständen mit dcr groß-lcn Bereitwilligkeit von seinen Verpflichtungen sofort "itband nnd ihm außerdem noch versprach, für einen zuverlässigen Eingeborenen-Führer zu sorgen, der Tom Vrown dann bis hinaus nach Charlcslown, dcr nächsten größeren Niederlassung des Kongostaales, bringen sollte. AIs der Oberleutnant wcnigc Minuten jpätcr oen Hof der Station betrat, sah cr schon von weitem eine seine, zierliche Mädchengestalt in cmem dunkelgrünen Iagdlostüm die soeben einen abgetriebenen Schimmel aus einem Eimrr tränkte. Und dann stand er vor ihr und streckte ihr unbekümmert um all die neugierigen Äugen, die diese Szene betrachteten, beide Hände ent. gegen. „Miß Unverzagt," sagte er lcij> mit glücklichen Augen, „kleine, liebe Miß Unverzagt, jetzt endlich kenne ich das Geheimnis jenes Stelldicheins, das Sie mit so ängstlicher Schell vor mir zu verbergen suchten. Alles, alles begreife ich nun! Wie falsch habe ich Sie nur beurteilt! Und wie mögen Sie gelitten haben unter diesen Heimlichkeiten, gerade Sie mit Ihrer natürlichen Offenheit und Ihrem aufrichtigen Herzen, dem jede Ver. stellung so fremd ist. Verzeihen Sie mir, Alice! Aber Eifersucht macht blind und ungerecht. Und — wenn Sie später einmal mein liebes, kleines Frauchen werden wollen, so verspreche ich hoch und heilig: Ich werde nie, nie mehr nach dem äußeren Schein urteilen und vcrur-teilen!" Da blitzte schon wieder in Miß Unvcrzagts Augen der alte, goldige Schelm auf: „Wenn Sie mir das schriftlich gcben, dann ^ dann — Wir Amerikanerinnen sind nämlich vorsichtig, besonders wenn sich's um eine so ernste Sache wie eine — Heirat handelt." Noch ein langes, schweres Jahr sollte vergehen, ehe Fritz von Otting daran denken konnte, seme reizende Miß Unverzagt heimzuführen. Noch einmal wurde Wo-hambahe von den Hcrcro, wenn auch nur für kurze Zeit, brlagerl. Dann war der Krieg hier im Norden beendet-das Hcrerovolk wurde in die endlosen, wasserarmen Einöden gedrängt, aus denen es kein Entrinnen gab. Alice Wcllcrslow aber ist eine echte Soldatenfrau geworden, die die ihr verliehene Ordcnsauszc'chnung mit berechtigtem Stolz an allen Patriotischen Festtagen trägt. Und auch in dem Regiment ihres'Gatten, der sich längst, nach Deutschland hat zurückversetzen lassen, nennt man die allgemein beliebte Frau Alice von Olling nur „Miß Unverzagt". Sailer «eiwna Nr. 46. 412 25. Februar 1911. und englischen Presse lebhaft geladelt wurde, als der Bruch der offiziellen Beziehungen zur Otiomanbank er-folgte und die Anleihe in Paris fehlschlug. Ferner ist das Verdienst oes neuen Generaldirektors der Ottoman, bank, Herrn Nevoil, anzuerkennen, der, die Berechtigung der vom Finanzminisler aufgestellten Forderungen an-erkennend, großes Entgegenkommen zeigtc. Die ganze türtische Presse ohne Unterschied der Parteistcllung hat die Wiederaufnahme der guten Beziehungen zur Otto-manbanl mit Freude begrüßt. Auch in diplomatischen Kreisen hat sie den besten Eindruck hervorgerufen und in den Ncgicrungskreiscn drückt man die Überzeugung aus, daß diese Tatsache sicherlich zur Verbesserung der Beziehungen zwischen der Türkei und Frankreich beitragen wird. Es wäre jedoch durchaus irrig, der neuen Vereinbarung den Charakter irgend eines Dienstes zu« zuschreiben, welchen das Schahamt auf Rechnung des Staates der Otiomanbank enveist. Der Vertrag enthält keinerlei Bestimmung, welche eine solche Deutung zu> lassen würde. Politische Ueberficht. Laibach, 24. Februar. Die interministerielle Kommission zur wirtschaft, lichen Hcbullg Dalmatienö wird am 4. März zu einer Beratung zusammentreten, bei der eimge sehr wichtige Angelegenheiten zur Besprechung gelangen. Insbcson« dere sollen auch der Bau von Eisenbahnen in Dalmatien, das Projekt der Inselbahn, verschiedene Maßnahmen zur Forderung des Fremdenverkehrs, die Frage der bosnisch.dalmatinischen Grenzweide und landwirt-schaftlichc Meliorationen zur Erörterung kommen. Wie das „N. Wr. Tagbl." erfährt,'habcn mehrere deutschbohmische Abgeordnete, darunter auch ehemalige Minister, bei der Regierung um die Konzessionicrung einer Bank angesucht, die als landwirtschaftliche Bank der Sudctcnländer gedacht ist und auf der die Verwer-Nuig speziell der Gelder der deutschen landwlrtschaft» lichen Genossenschaften in Böhmen und Mähren be» -ruhen soll. Das Aktienkapital wird am Beginne vier Millionen Kronen betragen. Der Chef der ostasiatischen Abteilung im russischen Ministerium des Äußern, Kozakov, erklärte einem Mit. arbciter der „Novoje Vremja", China habe auf vier Forderungen Rußlands eine völlig befriedigende, auf zwei Forderungen eine bedingt befriedigende Antwort gegeben. Von der verlangten Aufhebung des Verbotes, betreffend den Teehandel, sei in der Antwort nichts enthalten. Ferner machen die Chinesen die Errichtung russischer Konsulate von der Einführung eines Ioll» Tarifes abhängig. Nußland müsse aber unbedingt aus der Errichtung wenigstens eines Konsulates bestehen, Kosakov hält Maßregeln zur Ausübung eines Druckes auf China für überflüssig. — Das in Brüssel erschei. nende offizielle chinesische Organ „Agence d' extr«'m< orient" meldet aus Peking: Der Regent empfing dci russischen GcsaMen in längerer Audienz und fprack die Bereitwilligkeit Chinas zur Verlängerung des Vcr. träges von Kuldscha aus, schlug jedoch verschiedene Ab« änderungen vor, worüber nunmehr verhandelt werden soll. — „Novoje Vremja" erklärt, die das Ultimatum an China entlMcndc Note habe ihren Zweck erreicht. Aus Peking wird gemeldet: Zur Krönung des Königs Georg von Großbritannien wird der chinesische Regent einen kaiserlichen Prinzen nach London entsen« den. Der Senat von Kalifornien hat einstimmig eine Resolution angenommen, womit der VundeZsenat auf< gefordert wird, den Vertrag mit Japan abzulehnen. Tllgcsnemgtciten. — Minister, die sich selbst anklagen.) Der bekannte Anarchistenprozeß in Tokio, demzufolge 12 Anarchisten mit ihrem Anführer Dr. Kotoku und defsen Frau hin. gerichtet wurden, hat, wie die cingetroffencn japani» schen Blätter berichten, nachstehendes interessante Nach. spiel,gehabt: Am 18. Jänner d. I. empfing der Mikado den Ministerpräsidenten Marquis Katsura, den Acker« bau. und Handclsministcr Baron Oura, den Minister des Innern Baron Hirata und den Unterrichtsminister Kumatfubara, die ihm über den Ausgang des obcrwähn. ten Prozesses Vortrag erstatteten. Gleich nach dem Vor. trag baten sämtliche Minister den Kaiser um ihre Be» strafung, weil sie daran schuld seien, daß sich dieses anarchistische Komplott während ihrer Amtstätigkeit er« eignete. Jeder einzelne Minister begründete seine Schuld nachstehend: Der Minister des Innern damit, daß er seine Pflicht der gehörigen Handhabung der Polizei oer-nachlässigte; der Minister für Ackerbau und Handel er» klärte sich schuldig, die Entstehung einer Vombensabrik nicht verhindert Zu haben; der Unterrichtsmiinstcr führte an, daß wegen seiner mangelhaften Energie bei der Durchführung des kaiserlichen Erzichungsedittcs dieses Komplott möglich wurde, und der Ministerpräsident er« klärte sich als Chef der Ministerien co ipso für schuldig. Der Kaiser hörte alle Minister an, wies jedoch ihr An. sinnen huldvollst mit der Versicherung znrück, daß sie auch fernerhin sein volles Vertrauen genießen. — Flugmaschine und — Schafzucht.) Eine seltsame Wirkung hat die Flugmaschine auf die Mutterschafe von Salisbury ausgeübt. Diese Tiere werden fortwährend durch den Lärm der dort übenden militärischen und Pri» valen Flugmaschinen erschreckt, und die Folge ist eine große Menge von Totgeburten. Aber auch die Mutter, schafe sterben in so großer Zahl, daß der parlamcnta« rische Vertreter von Salisbury die Regierung darmn angehen wird, die Flugversuche zu Verbielen. Ein alter Schäfer erklärte, die Schafe, die nie in die Höhe blicken, bildeten sich ein, daß das Geräusch der Flugmaschinen von einem nenen fürchterlichen Hunde verursacht würde, und stürmten oann in ungeheurer Furcht unaufhaltsam davon. Daß das den weiblichen Schafen, wenn sie sich in „anderen Umständen" befinden, und ihrem Nachwuchs verderblich sei, tonne nicht abgestritten werden. Das Kriegsministern»»» wird zu entscheiden haben, ob die Schafe oder die Flieger das Feld von Salisbury be. Häupten follen. — lDie Herrschaftöwahl des Dienstmädchens.) Ein Kn'tlktcr,stlsches Zcitbildchen geht der „Sttaßburgcr Post von einer Hausfrau in Heidelbera 3u. Dur< li?« ein Dienstmädchen in einem Blatte folgende AnMl einmal erscheinen: „Tüchtiges Alleinmädchcn, 22 IHre alt, das gut bürgerlich lochen kann und alle Hausarveu versteht, 3 Jahre lang in einer Beamtenfamilie i» »> war, sucht gute Stelle auf 1. März. Gcfl. Antrages Lohnangabc unter Chiffre . . . Postlagernd erbeten. -" Nicht lvcniger als 45 Anerbieten liefen ein. Davon vur« den 4U als ungenügend beiseite gelegt, teils wegen i^ geringen Lohnes, teils wegen nicht zusagender Stadt' viertel oder aus anderen Gründen, wie Wohnung 'N eicnm oberen Stock usw. Fünf Anträge, selbstverständ' lich mit höchstem Lohnangebot, lamen in die knF^ Wahl. Die fünf Damen erhielten nun ein gleichlautende Schreiben, worin das Mädchen ankündigte, daß sie suy am nächsten Sonntag von 2 bis 4 Uhr vorstellen werbe> Nach gründlicher Nachforschung über die Arbeit in den einzelnen Häusern, über die Zahl der Bewohner, öbec ^ von Zeit zu Zeit eintretende Lohnerhöhungen, über Oe' schenke an bestimmten Jahreszeiten, über Sanntagnaa> mitlagsausgängc und Sommcrferien und Sonsllgcv stellte das steliensuchcndc Mädchen die Gewissensfrage-Sie verlange zu erfahren, ob mall sie annehme, we^ sie sich entschlösse zuzusagen. Denn, bcmcrllc sie, ff habe fünf angebotene gnte Stellen, davon wolle sie M die beste auswählen, müsse sich aus diesem Grunde all" die Entscheidung vorbehalten. Tags daraus erhielten V«el Hausfrauen eine Postkarte mit folgendem Wortl«w' „Ich bedauere Ihnen mitteilen zu zu müssen, daß NlelNt Wahl nicht auf Sie gefallen ist." — lDei Universalerbe in Verlegenheit.) Dem AdvA kalen F. Carroll Fur. in Philadelphia ist über NtO eine recht seltsame Erbschaft zugefallen. Vor wenig^ Wochen starben in Philadelphia die alten Eheleute D^ per, zwei reiche Philanthropen, die ihre ganze Zeit Uw' einen großen Teil ihres Vermögens einem Mutterhaus gewidmet hatten; in dieses Haus wurden von arnle^ Müttern im Stich gelassene Kinder aufgenommen »A mit der größten Sorgfalt gepflegt und großgezogen. 3)s das Ehepaar keine direkten Erben lMc, hinterließ ^ seil, ganzes großes Vermögen samt dem Mutterschaft»' hause und dem Inhalt dieses Hauses dem Nnwalt M' mit dem die Drapers ill enger Freundschaft verbünde» gelvcsen waren. Als die beiden alten Leutchen fast i" gleicher Zeit starben, befanden sich in dem Asyl seA Kinder, Knaben und Mädchen; das älteste war se<^ Monate alt, das jüngste erst sechs Wochen. Die sO reiche Erbschaft war dein Advokaten natürlich recht 0"' genehm; weniger angenehm aber tuaren ihm die M"' geerbten Säuglinge, mit denen er absolut nichts a»z"' fangen weiß. Herr Fox ist ein junger Junggeselle, »>^ der Gedanke, eine Nährmutter zu werden, hat für ih"^ den vielbeschäftigten Advokaten, durchaus nichts sel' lockendes ... — Wn Sonderling.) England ist das Lcnidbe/ Originale. Die „Verrücktheit" der Engländer ist bes^ halb auf dem Kontinent sprichwörtlich. Ganz mit N.^ recht. Ausgemachte Narren gibt es unter ihnen nalürN wie überall auf der Welt/ Der Hang zur Einstedelr' ist eine der häufigsten Formell des insularen SpleeN^ Er war auch dcm reichen Mr. Edward De.ing eige"' der unlängst auf seiner Besitzung Lockleys in Hertso^ I)irc ein Sonderlmgslcben beschlossen hat. l'lbcr vierM Jahre lang verbrachte er je nur einen einzigen Tag ^ icinem schönen, Landsitz. Am Weihnachtsabend traf ^ dort ein und reiste am Weihnachtstnge wieder ab. ^ Das andere Ich. Roman vou Hermann Wolfgang Iahn. (2. Fortsetzung.) («achdruck vcrlwlci!,,, Aber Walter Osten vermochte es nicht — heute nicht! jetzt nicht! oder wenigstens jetzt in diesem Augen-blick nicht! — dcm anderen dahin zu folgen, wohin seine Pflicht ihn rief und wohin auch sein Herz ihn bislang gedrängt hatte. „Bislang" — ja! — „bislang". — Abcr das war es ja! Daß der Ruf der Pflicht nicht mehr genügte — und auch daß selbst die Stimme des Herzens, die bis-lang den Ruf der bloßen Pflicht so zärtlich als sieghaft übertönt hatte, dah selbst dic Stimme des Herzens versagte — bor einem Ellvas, das noch über die Liebe gc° bietet, vor einem Ton, vor einem Posauncnton, vor dem alks wie zu Asche zerfällt und so wie Asche zerstiebt, der gerade wie d^'r Ton ist der Posaune vom Tag des jüngsten Gerichts! Walter Osten halte den Doktor Sinsbcrg an diesem heutigen Morgen in einer ganz bestimmten Absicht auf. gesucht. In einer wiloverzweifcltcn Absicht: er wollte von diesem, der so vieles, der fast alles zu wissen schien, er-fahren, daß Träume nichts sind, wollte sich an hellem Tageslicht von diesem Doktor auslachen lassen, um der Gespenster willen, die er in seinen verstörten, cwig schlaflosen Nächten mit »vachen Augen zu schauen gc> wähnt. Abcr das Letzte, Fürchterlichste, jenes, das er gestern am Bett seiner Agnes erlebt, das hatte er dcm Doktor dennoch verschwiegen.-------. ^_ ,^d wie auch, wie hätte cr das zu sagen vermocht? Und nein. nein, nein ^- wie auch hötlc cr das sagen dürfen?! Das muhte sein — Walter Ostens — urciqenstes Geheimnis bleiben! ... ^ync daß er s wollte, war er doch denselben Weg gegangen, den der Oberst geritten war. Und nun hielt er wie erschrocken inne Da unten — ties - das Haus, darinnen seine Braut fieberte: da droben — hoch — das Sanatorium. Und tief unten im Krankenzimmer gestern und hoch oben im Sanatorium vor Wochen war beide Male der Name gefallen, der d«h ausgelöscht sein sollte aus der Liste der Lebenden: Der Name jenes jungen Arztes - - Heinz Olvers! 2. K 5 P ! t e I. Agnes' Krankheit lag nur noch wie ein schwerer häßlicher Traum in aller Erinnerung. Sie hatte in dem herrlichen Todimoos, wo sie als Rckonvaleszentin den Sommer über weilte, völlige Genesung gefunden. Der trübe Schleier schnxmd von Walters Blickeil; die Mutter lächelte wieder; und auf des Obersten Stirn glätteten sich die Fallen. Die Arzte rieten, die Hochzeit auf einige Zeit zu verschieben. So hoffte man denn, den Freudentag im folgenden Frühjahr brachen zu können. Der Winter war ins Land gezogen; schon im Spät. jähr trug der Kesselberg eine weiße Haube. Die Schnee» sälle loullten kein Ende nchnwn. In Waldstelten blühte die winterliche Geselligkeit: ein Fest folgte dem anderen. Die Waldstelter fuhren in ihren behaglichen Schlitten in die Berge; und ^ür gewöhnlich endeten die Ausflüge auf Forsthaus Kämpsenstcin, wo man unzählige Feuer-zangenbowlcn trank. Dann aber stand ein ganz besonderes Fest bevor. Kommerzicnrat Linde, ein exzentrischer Herr, ließ zu dem großen Faschingsdienstagball im Stadtpark einen Eispalast errichten, der mit dem Kasinogebäudc durch eine Wandelhalle verbunden werden sollte! Wochen vor-her wurden die Tore des Stadtparks geschlossen — die Neugierigen sollten warten bis zum Tage des Festes. Aus der Residenz waren Künstler gekommen, welche die Aufführung des Baues leiteten. Sie machten sich l"! besonderes Vergnügen daraus, ihrer Phantasie alle ZüL schießen zu lassen. Agiles hatte die Trachten durchstöbert, die Wa/^ von seinen Reisen mitgebracht hatte. Das Kostüm eil^ indischen Bajadere gefiel ihr über alle Maßen; ^ wollte sie zum großen Maskenbälle tragen. Auch für Walter hatte sie ein Kostüm gcfundA als indischer Nadscha mußte er vortrefflich cmsseAV Doch Walter wies ihren Vorschlag, als Inder zu ciM, ncn, zurück, indem er erklärte, daß er sich bereits c^ Maske ausgedachl habe. Sie drang in ihn, ihr l^ Geheimnis anzuvertrauen. Er wies zunächst ihr "l langen zurück^ als sie ihn aber mit ihren Fragen >n"^ Weiler quälte, meinte er: „Nun gut, so sollst du es dc" wissen: Ich werde als Rattenfänger von Hampln ^ scheinen, und zwar mit lebendigen Ratten, die ich, ö"^. Schreck der Damen, an zierlichen Kellchen nach A ziehe. Ist das nicht eine originelle Idee, liebste Agnes „Eine scheußliche Idee", stieß Agnes hervor, F." würde dir diesen Scherz sehr übelnehmen, und auf "^ Begleitung müßtest du verzichten, denn mich besch^ schon jetzt ein grauenhaftes Gefühl, wenn ich mir t^' geplante Maske im Geiste vergegenwärtige. Ich "' dich, das Kleid des Radscha zu tragen." ^ Ihm gefiel das Kostüm nun eben nicht, sagte nochmals. Und Agnes entdeckte bei Walter eine « legenheit, die sie sich nicht erklären konnte; sie äuhe sich ihrem Bräutigam gegenüber, daß es ihr u"^?^,, als habe es eine eigene Bewandtnis mit dem -^'"hu Wie könne ihm auch eine, Maske mißsallen, um die ganz Waldstetteir beneiden müsse. ^ Waller lachte gezwungen alls. „Nun gul, s" ^jgl ich denn als Radscha erscheinen, um deine PlMtastcl^ im Keime zu ersticken." Agnes lächelte und sagte: ^„ wußte es, Lieber, daß du mir den Gefallen tun n"l,' Laibachn Zeituna Nr. 46 413 25. Februar liN 1. Briefschaften, die das Jahr über für ihn eintrafen, mutzte tx>r Hausmeister, mit dem Datum der Ankunft versehen, zu einem mächtigen Stapel schichten. Dcrings Weihnachtsfeier bestand in einer oberflächlichen Durch-i'cht. Wenn Edward Dering sich die Neihnachlssreudc eimger Stichproben aus dem Iahresbricfcinlauf machte, « ?ü ^' ^ ^" vermutlich besonders vergnügt die Gesichter der Verfasser aus, die postivendende Antworten l^nsprucht hatten. Wenn er damit fertiq luar, machte ^-^ ?^ 5'" ^^""be und lebte, bis das Christfest ^l .^rcnlkam, unter angenommenem Namen' als Erenut m ,rgend e.nem Badeorte. Derina. litt aber auch ? 7l5 <^ Eigentümlichkeit, die iu England seltener d^^f,^"^" ""' "n Feind d^ Lärms. Um ^k.. .""'^"'^ loszulverden, den sein Nachbar ^l'mmen Mb er aus, un. sich durch Ablenkung des EdN^'^" Straßenlärm jeglicher 3lrt zu schichen. 3r der a^'Ä)^ "'? "llein ein bcdeute.ider Inge-sin,^^ als Maschiuenbauer und Elektrotechnik durch mnre.chc Erfindungen qrohc Summen verdiente, er bo 3 .«s^" 7!"^ crlch'ncn Gemäldefammlung auch feines ^lmstverstandlns. An, meisten charakteristifth aber war N^,'?" ^.^" des Gewöhnlichen vielleicht feine ^orllcbe fur d.e höhere Equilibrislik. Mit Blondin, dem 'h" "'"'Nc Freundschaft. Er selbst verstand sch ,ogar, obwohl er niemals gleich ihm Yoch über deul Niagarafall auf gespanntem Seil einen E erkuchm bereite und verzehrt l)at, nicht übel auf ^ ^ waghalsige Kunst, und erblickte darin das Mensch ""samer Erhabenheit über Welt und Guten" sck/nli V'^'N"'3"e", on denen nmn „einen Getr"nke^int r'^ «.sor oder andere alkoholische die Bmde g,cßen will, soll e.nen beson. d^ l^T ^/? Erlaubnisschein vorzeigen müssen. Ob ^m Dn 7 3^b durchgegangen ist, wissen wir nicht, ^n Staate Iowa w.rd jeder, der aus angeborener oder anerzogener Flegele, die Veine nach anglo-amerikani. cher Mamcr auf den Tifch des Hauses legt, zu einer "uhen Geldstrafe verdonnert oder eingelocht, In New-Mezllo wolleii die weisen Gesetzgeber Witwer und Jung. gesellen nnt einer offenbar als Wcrtzuwachssteucr ge-dachten Extrasteuer von zehn Dollar pro Jahr belegen, ^n Texas ist es geschlich verboten, in Eiscnbahnzngen oder an bewohnten Orten alkoholische Getränke zu trin» len; man muß also scholl in die Wüste hinausziehen, wenn man im Lande Texas ein Glas Bier oder Wein trinken will. T e n 5 ° K o m m e n d a. (Fortsetzung.) Das 15. Jahrhundert mit seinen häufigen Kriegs, zustanden brachte viel Ungemach auch über das Ordens-haus der deutschen Ritter in unserer Stadt. Der Gras von Cilli nahm 1412, als er vor Laibach lag, auch die hiesige Besitzung, plündernd und verwüstend, weg; ein Ordensritter vom Deutschen Hause in Mottling, der sich zur Partei des Eillier Grafen schlug, erhielt von ihm das Verwallungsaml oieses Hauses und kündigte dem Landtomtur den Gehorsam.'" Noch ärger traf das Laibachcr „Haus" der An-stürm der Türken im Jahre 1472, denn es schreibt dies. bezüglich der Landkomtnr Albrecht Hardecker an den .Hochmeister Heinrich von Rictlenberg, daß die beiden .Häuser zu Friesach sin Kärnten) und zu Laibach bisher die „nützten zwei Häuser sein uno die mer us zu heben haben, denn die gcmtze Valley" der Fricsachcr halle noch sein .Haus gut „aber die türlen haben das czu Laybach ser verderbet... wir werden von dem Hause kommen wen es hat noch wol II?! Hundert Gulden uss czu heben und er (der Komtur zu Laibach) ist vil schuldig wol VI Hundert Gulden." Und zu Beginn des 15ten Jahrhunderts war in der ganzen Valley Dslcrrcich, da alle Häuser mit größeren oder geringeren Schnlden bc> lastet gewesen waren — das Hans zn Wien z. V. hatte" 1411 Schulden im Betrage von 3126 Pfund, die es mit 291 Pfund verzinsen mnßtc — das Haus zu Laibach unbelastet. Hatte zwar das „Laibacher Haus" im enge» ren Sinne bei dicsem Anslnrme des „Erbfeindes der Christenheil" nicht das Schicksal der bei diesem Anlasse niedergebrannten Kirche von St. Peter zu erleiden ge» habt, lag es doch innerhalb der Befestigung der Stadt, die sich bei diesem Einsalle des Feindes wacker erwehrte, so n>ar es doch in seinem außerhalb der Festungsmauern gelegenen Vcsitztume gleich den anderen in den Vor-städten und in der Umgebung der .Hauptstadt befindlichen Eigentümern von Realitäten in nicht geringe Mitleiden, schaft gezogen wurden,'-' worauf sich die vorherige Be. mertung, daß das Haus von Laibach durch den Türken sI472) „ser verderbet worden". Als der früher genannte Landkomtur Albrecht von Hardeck 1485 starb und Iriesach von einem königlichen " Voigt, Geschichte des Deutschen Ritter.Ordens, I, S. «II " Notizblatt der l. l. Akademie der Wissenschaften in Wien. 185!,, S. ,94. " Voisst a. a. O., S. 6U«. " Franz Lcuec. Die Einfälle der Türlen i,i Kram und Istrien, Jahresbericht der l. t. Staats Oberrealschule in Laibach, I89l. S. 22. x^ ^uvlcnlag war gelommen. Die Tore des Stadtparks taten sich aus und ließen eine bunte Men» schenmenge hereinströmen, die nach den festlich erleuch-teten Räumen zu wogte. Aller Blicke hingen voll Bewunderung an den pom-Posen Gewändern des Radscha und der verschleierten Bajadere. Komllierzienrat Linde, der Erbauer des Eispala-stes, führte mit der Oberbürgermeistern! die Polonaise an, die sich iiber den Treppenflur des Kasinogebäudes durch die von Eissäulen getragene Wandelhalle dem feen. haften Winterpalaste zn bewegte. Da war des Staunens kein Ende, als die kunst-vollen eisigen Gewölbe die frohe Schar der Masken aufnahmen. .M hohen Feuerpfannen loderten violette und oran-gene Wammen, die ein magisches Licht erzeugten und ^ Mi^'" 3""" '" 'cwnenhasie Fcrne rückten. In ^ ?"ed" Haupthalle plätschert? eine hohe Fontäne. Em verdecktes Orchester spielte zum Tanze auf. Wie trunken drehten sich die Masken in dem phantastischen Licht und vergaßen den eisigen Hauch, den die Mauern des Palastes atmeten. Da sprang plötzlich oin scharlachroter Harlekin in den Saal. „Es geht hier nicht mit rechten Dingen zu, Leute," rief er. Ein paar Liebespaare lächelten verschämt. „Ihr seht doch alle den schönen Inder mit seiner Liebsten im Tanze dahin schweben." Aller Blicke waren auf das tanzende Paar gerichtet. Der Harlekin fuhr fort: „Der Inder ist ein Jan-berer. wie mir's scheint, lieben Leute- denn ihr könnt ihn zu gleicher Zeit drüben im Kasmo durch den Fest. Ml tanzen sehen. Ganz die gleiche Gestalt, das gleiche Ansehen..." „Nur nicht das gleiche Kostüm," sprach Osten, „nicht wahr, bester Harlekin?" Walter lvar mit weinrotcm Antlitz zu dem Sprecher getreten. Er wankte n Haar" — gab der Harlekin zurück. „Es gibt wohl noch ein Kleid, das dem meinen gleicht, doch gehörte das einem Manne--------" „Der vor dir steht," brüllte der Harlekin und deu. tete auf eine Maske, die soeben den Eispalast betreten hatte und in Wuchs und Kleidnng Walter zum Ver. lucchseln ähnlich war. Sie trug eine schivarze Larve über den AlWn, die ihr Gesicht völlig verhüllte. Walter hatte die unbekannte Maske kaum erspäht, als er bestürzt zurückiaumelte, während der Unbekannte auf Agnes zuschritt nnd sie um emcn Tanz bat. In ocm wilden Gedränge achtete niemand ans den unglücklichen Walter, der sich mit Mühe an einer Säule aufrecht hielt. Die Bilder im Saale verfchwammen vor seinen Blicken: er sah nichts? als das tanzende Paar — Agnes und sein Ebenbild im Nadscha-Kostüm. Dann stürzte er, von wildem Entsetzen gepackt, hin. aus ins Freie und rannte durch den Park. Zu seinen Häupten glitzerten viel tausend rote Sterne. Es war eine prächtige Winteniacht. Ein paarmal f,cl er über Wurzeln nnd Steine, bis er am Nande des Waldes ei> schöpft zusammenbrach. (Fortsetzung folgt.) Hauptmann lnach anderen von Ungarn) plötzlich besetzt worden war, wurde das Deutsche Ordenshaus daselbst aller Vorräte an Getreide, Wein und Vieh beraubt und selbst die Schutzwehr des Hauses niedergerissen. Da bot den geslüchteten Priestcrbrlldern von Friesach der Komtur w Laibach gastliche Aufnahme in dem hiesigen Hanfe und fchützte sie eine Zeitlang vor dem Hunger-tode, wie er es an feinen Oberen in einem Schreiben ddr>. Dienstag nach Achatii 1485 selbst berichtet." Wir haben beim Jahre 1307 gesehen, daß sich dcw Deutsche Ordenshautz in Laibach durch Aufführung der Stadtmauer die Stadtgemeinde zu Dank verpflichtet hatte und von den Vätern der Stadt dafür durch Be» freiung von Wachten usw. befreit worden war. An die-ser Mauer befand sich ein Tor, das in friedlichen Zeiten zu des Hauses Bedürfnis ofsen gehalten, in Kriegs» lausten aber fest zugeschlossen wurde. Im Jahre 1498 ließ es der Komtur von Laibach aus Befehl des Landes» komturs der Valley Österreich wieder vollauf öffnen, ein „ncw thor und Brücken, inmasfen als es vor ge> wefen ist, machen und zurichteil". An dieftm nun wieder geöffneten Tor taten nun, wie der Landlomtur unter dem Datum: Wien Phintztag vor purisicationis Mariae 1499 an den Hochmeister berichtet, „die burger von Laibach mit sambt seinem Vitztumb in Abwesenheit des Laibacl)er ComthurS ainen großen gewalt vnd frcfl". Sie begehrten, das Tor wieder zuzumachen und gar zn verniauern lassen, „wann sy wolltens von Einfalls der Türken wegen in tain weg offen haben". Dazu bemerkt der Landlomtur: Und ist doch alweg ldieses Tor) mer mit Huth versorgt gewesen, dann yndert sirgend eines) der andern Stadtthore. Der Laibacher Kvmtnr habe ihnm zur Antwort gegeben, sie sollten die Entschließung von feiten der Valley abwarten — doch dies wurde nicht befolgt, sondern „sy lseicnj mitler Zeit mil werl)asfter Hand in das deutsch eingegangen, das Thor Zerhackt, zerbrochen und abgeworfen und von stund an mit Gewalt vermauert zu Verachtung unferes Ordens privilegia und Freiheit". „Auch daß die von Laibach l>n Hochmeister aus dem Jahre 1505 Frei» lag von Mathaci deutet daraus hin, daß dc's Haus in Laibach in seinem Bau sehr verwahrlost gewesen." Wenige Jahre später traf dieses Haus samt der Deutsch.Ordenskirche das katastrophale Laibnchcr Erd-beben des Jahres 1511 am 24. und am 26. März. Wir 5Us einem Briefe des krainifchen Vizedoms Jörg von Lgk an den laif. Hofmeister Paul von Liechtenstein, nn-mittelbar nach dem Ereignisfe abgesendet und in einem Kodex der Münchener Hosbibliothel bewahrt," hervor, geht, erfolgte die erste große Erschütterung am 24. März zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags und war so groß. daß das Deutsche Haus mit der Kirche," das Vizedom-haus (die landschaftliche Burg) und viele andere „wohl» gebaute Häufer" zusammenstürzte»- auch das alte Land-haus stürzte bei diesem Anlasse in Trümmer. Die Folgen dieser Katastrophe loaren an den Baulichkeiten des Hauses durch die fortwährende» Gefahren von seilen der Türken sowie durch die sonstigen Zeit» Verhältnisse in der Rcformationspcriode noch in die Jahrzehnte erkennbar, und erst dem Landlomlur Levn. hard von Formentini iFurmentin) war es beschieden, hier einen Neubau des Hauses aufführe» zu können, dessen Grundzüge noch heule erhalten sind. Wir haben schon im Eingänge dieser Zeilen aus die in die Mauer der gegenwärtig neuen Fassade ein» gelassene Steintafel hingewiesen. Diese lautet:" Anno Domini 1579 Hat Der Erwirdig Edl Vnd Gestreng Herr Leonhart Frnmenlm Zu Tolmein Tevtschs Ordens Landt Commendator Der N. O: Landen Diß Gepey von Grund Avserhcben Vnd Volpringen Lassen. Darunter sieht man schön gemeißelt das Formentinische Wappen, kombiniert mit den, Deutsch-Ordenskreuze des Komturs. lFortsetzung solgt.j - Mn Gespräch des Kaisers mit bcn. Abgeord- neicn Dr. sufterzic.) Auf dem Balle bei Hose, der am 23. d. M. in Budapest stattfand, zog Seine Majestät >er Kaiser auch den Abgeordneten Dr. kuster«iö ins Gespräch. Das „Fremdenblatt" meldet hierüber: Dr. «uster^, der emzige Delegierte des Abgeordneten« Dauses, den der Kaiser angesprochen hatte, machte uns«» rem Korrespondenten über das Gespräch die folgende " Noisst a. a. O.. S. 613, " Notizblatt der l. l. Akademie der Wissenschaften iu Wien, l8bb, S. I«? und IW. " Voigt a. a. O, S. 616, " Von mir zuerst mitgeteilt, Mitteilungen des Museal« »ereins für «train, III. Iahresheft, 1862, S. 115 ff, " Nach emem andern Verichte fiel die «irche erft bei der weiten heftigen Erschütterung am 86. März zusammen. " Die Inschrift ist durchaus in Unzialbuchftaben. Lmiacher Zeitung «>, «, 414 25, Februar I»> >, Mitteilung: Der Kaiser sprach sich vorerst befriedigend »ber den Fleiß der österreichischen Delegation aus und < erkundigte sich hierauf, wann die Tagung der Dele» < uation beendet sein dürfte. Delegierter Dr. «uster^iö: Es heißt, daß die Beratungen Anfang März zu Ende sein i lverden. Der Baiser fragte hierauf den Delegierten, ob j er die ganze Zeit in Wien genasen sei. Delegierter l Dr. Küsters erwiderte, daß er sich ln Laibach auf» j gehalten habe, um den Sitzungen des Landtages bei. '.uwohnen. Der Kaiser meinte, es war eine kurze Session-tur^ und gul. Dr. .^uster»^ bedantte sich hierauf für diese gnädige Beurteilung der Tätigkeit des trainischen Landtages und meinte, daß der rrainischc Landtag stets arbeite wie eine Präzisionsuhr. Der Baiser meinte hier» auf: „Das ist wohl richtig, aber erst jetzt." Dr. Auster« ^»5 belonle hierauf noch, daß der krainische Landtag in dieser Weise bereite seil zwei Jahren arbeite. Hicmit war das Gespräch beendet. — Mn lHedenktag.j Äiurgen norden fünfzig Jahre verflossen sein, seit das für die österreichische Paria» mcntsversassung grundlegende Fcbruarpatent crlasfen wurde. Der österreichische Rcichsrat tritt also morgen i» das zweite Halbjahrhundert seines Bestehens über. — llkrnennung.j Der Unterrichtsminister ernannte den Supplenten an der hiesigen Lehrerinnenbildungs. anstatt, Herrn Visidor Modie, zum Hauptlehrer. — lslusbildunq dci Mittelschullehrer.j In dell letz. tet< Tagen, fanden iin Ministeriuul für Kultus und Unterricht unter dem Vorsitze Seiner Exzellenz des Sck< lionschcfs Dr. Cwitlinski eingcl)ende Beratungen über oie Frage einer Erweiterung und Vertiefung der Aus< bildung der Lehramtskandidaten für Mittelschulen in wissenschaftlicher und pädagogisch»di da kti scher Hinsicht statt. An diesen Beratungeil nahmen außer dem Mini« fierialrate Dr. von Kelle, dem Hofrate Dr. Huemer und den anderen beteiligten Fachmännern der Zentralstelle Direktoren wissenschaftlicher Prüfungskommissionen, Professoren der Philosophie und Pädagogik von verschic, denen Universitäten, Hochschul-Professoren als Vertro !er aller an den Mittelschulen gelehrten Fachgegenstände, endlich eine Anzahl Schulmänner, im ganzen 32 Per. sonen, teil. Den unmittelbaren Anlaß zu dieser Enquete, dot die vom Unterrichtsministerium beabsichtigte Heraus« gäbe einer neuen Prüfungsvurschrift für das Lehramt an Mittelschulen im engeren Sinue, Gymnasien und Realschulen einschließlich der Mädchen.Lyzecn. Die hie» mit angebahnte Reform der Prüfungsvorschrist, eines wesentlichen Elementes der Lehrerbildung, stellt sich als eine Fortsetzung in der Reihe jener Maßnahmen dar, die die Vervollkommn«^ der Mittelschule zum Ziele haben. " ltturslipcndil',1 «uc. der Kurstiftung des Öfter» rcichischcn Eisenbahnbcamtenvcrcines.) Aus'der anläßlich des 50jäl,rigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers gegründeten Kurstiftuug des Osterrei» chischen Eiseilbahnbeamtcnverciiles in Wie»! kommen für das Jahr l9Il 30 Knrstipendien z»l 160 1< zur Verleihung. Nach 8 2 deö Sliftsbricfes sind zuiu Genusse der Kurstipendien bernfen: Aktive uud pensionierte öfter, reichische Eiscnbahnbeamte sowie deren Frauen und minderjährige Kinder, ivelche Zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit, „ach ärztlichem Befunde, die Knr in einem .Kurorte gebrauchen müssen uud «licht imstande sind, aus eigenen Milleln die Kosten hiefür zu bestreitcn. Unter sonst gleichen Umständen haben in erster Linie ordentlich Mitglieder des Dcutschösterreichischen Eisen« bahnbeamtenvereincs, in zweiter Linie aktive Eisen, bahnbeamte den Vorzug. Die mit einem amtsärztlichen Gutachten versehenen Gesuche sind bis längstens >5. März an das Kuratorium der Kurstiftung des österreichischen Eisenbahnbeamtenvereines, Wien, VI/2, Uferaasse 22, II/l2, einzusenden. Zur Ausfertigung der Gesuche sind eigene Formulare aufgelegt, die in dein eben angeführten Lotale unentgeltlich zu haben sind. !Für Auswärtige nur gegen Einsendung eines fran» üerten Rückkuverts.) Nicht auf diesen Formularen ein-gebrachte oder nicht lvahrheitsgctre,» m allen Teilen ausgefüllte und nach dem !5. März einlangende Gesuch werdeil nicht in Behandlung genommen. Die Entschci. oung über die einzelnen Gesuche erfolg! bis Ende April. — ink, absolvierter Tier» arzt uud Konzipist bei der k. k. Landesregierung in Lai-bach, hat sich mit Fräulein Martinka 6 m i d, Tochter i>cr Grohgrundbesitzc-riu und Gastwirtin Frau Maria 5>mid in Gaötej bei Kraiuburg, vermählt. Dem jungen Ehepaare veranstaltete an, Tage der Vermählung der Kirchengesangschor aus St. Martin bei Krainburg eine Ovation mit Gesangsproduttioncn. ^ss- — Mne Faschingsnuterhaltunssj wiro vonl kalho. »ischen Gesellenvereine i,l Laibach 'morgen im „Noko» delski dom" lKlimenstygassej veranstaltet werden. Das Programm umfaßt zwei Männerchürc, zwei Couplets, vorgetragen von den Herren R. Ieloönik und I. Lu 5 ar, eine Rede des Herrn Prost Dr. I. Ier 5 c, die Aufführung ocr drciaktigen Posse „Odöinuki wpiiolc" und eiuc freie Unterhaltung. Anfang um 6 Uhr abends' Eintrittsgebühr 60 k. — lDer Laibacher Nicycle.Älubj hält heule abends 8 Uhr im Kasmü-Klubzimmer seine ordentliche General-Versammlung mit der üblichen Tagesordnung ab. ^ Muc Heus'Tanzunterhaltungj finoet heule ibends im Hotel „Lloyd" statt. Anfang um 8 Uhr, Ein-ritt frei. — lDas Maökenfeft des «Slavec",j dtis morgen m großen Saale des Hotels „Union" stattfindet, wird ich namentlich im dekorativen Teile unter allen bis» )crigen auszeichuen. Zum Feste haben ihr Erscheinen chon sehr zahlreiche schölle Grupprn und Masken an» gemeldet. Die Pausen, lverden durch Voriräge einer Zigeuner, und einer Tamburaschcnkapcllr ausgefüllt vcrden. Speiselt und Getränke werden zu gewöhnlichen Preisen erhältlich sein. Die Masken und Gruppcu ver» sammeln sich zwischen halb 8 und 9 Uhr, worauf beson. >crs aufmerksaul gemacht wird. Nichtmaskierte wollen sich in gewöhnlicher Promenadetoilette einfinoen. Die Ein» trittskarten werden uiorgcn den ganzen Tag mi Union« saale zil haben sein. — lHeringschmaus.j Die Tischgesellschaft „Grüne ^nsel" veranstaltet am 1. März in der Kasinoglashalle rinen Hering>chmaus, wobei die Militärkapelle ein ans-sscwähltes Programm zum Vortrage bringen wird. Ve° giiln um 8 Uhr abends. — . März um 10 Uhr vormittags im großen Saale des „Mestni dum" ihre 47. ordentliche Hauptversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen neben den üblichen VerlMldluiigsgegenständcn zwei selbständige Anträge der Herren Professoren Josef W e st e r und Dr. I. L o . t a r. — lDie Ecttion Ärain deo Deutschen und Öster> rcichischen Alpenvereine^j versendet soeben die Einladun-geu zur Hauptversammlung, die am 4. März um l>alb 9 Uhr abends im Kasino stattfindet. Auf der Tages» urdnung fleht neben den üblichen Berichten ein Antrag des Ausschusses auf Satzungsänderung, wuranf die Mit-glieder schon heute besonders aufmerksam gemacht wer» den, - jVou dcr „Glavna posojilnicn".j In der Vor« Untersuchung gegen die gewesenen Funktionäre der „Glavna posojilniea" wurde gcstcru gegen deren Prä» sidenten Dr. Matthäus Hudnik, Weilers gegrn den Vcamien Leu Rogelj und gegen den gewesenen Re» visor der „Zadru^.na zveza" in Eilli, Franz Io « l, die ordentliche Untersuchungshaft verhängt. — sSanitäts'Wochenbericht.j Iil der Zeit vom 12. bis 18. d. M. kamen in Laibach l8 Kinder zur Welt (23,40 pro Mille), dagegen starben 83 Personen l42,9<1 pro Mille). Von den Verstorbenen waren 22 einheimische Personen- die Sterblichkeit der Einheimischen belrug somit 28,60 pro Mille. Es starben an Scharlach 2, an Tuberkulose 4 sunler ihnen 2 Ortsfremde), infolge Schlagflusses 1, an verschiedenen Kranlhellen 26 Pcr» sonen. Unter den Verstorbenen befanden sich ll, Orts» fremde erilis 2. — ^Todesfall.) Wie bereits lurz gemeldet, starb am 23. d. M. in Schwarzenberg ob Idria nach längerem Leiden der dortige Nealilä'tenlxsitzer, Gastwirt, Post« und Bürgermeister Herr Dominit Rudolf, im schön, sten Mannesaller. Im Iorianer Bezirk fowie in den angrenzenden Bezirken war der Verblichene eine all-gemein bekannte und beliebte Persönlichkeit, besonders sein Gasthaus stand immer im besten Rnfe Er hinter, läßt nebst der Witwe drei unmündige Kinder. —n— — Aeichenbegänssnis.j Man schreibt uns aus Weißenfels unter dem gestrigen: Unter großer Belei» liguug wurde heute Herr Matthias Barn z z i, Plcch-meiswr der Aktiengesellschaft Stahlwerke Wcißenfels, der nach längerem Leiden einem Schlaganfallc erlegen war, zu Grabe getragen. Der Verewigte konnte auf eine mehr als 4lijährige, gewissenl)asl und Pflichtgetreu er-füllte Dienstzeit bei der Gewerkschaft zurüctblickeu. Er >var Bcsiher des Silbernen Vcrdiensttreuzes mit der Krone. — Mnc Wohltat für Krantc uud Gesunde.) Wir leben im Zeitaller der Humanität und Hygiene. Wo man hinblickt, werden humanitäre Institutionen ge» schassen lind die Errungenschaften auf diefem Gebiete zum Wühle der Gesamtheil und des eigenen Ichs ^,. Utche gemacht. Heilbringende Bäder spielen eine ganz bedeutende Rolle, das loinml daher, weil die mediziinsche Wissenschaft selbst, heutzutage mehr als je, das Bade-wesen iu den Bereich ihrer Heilverfahren gezogen lM und von demselben ausgiebigsten Gebrauch machte. Man hat daher schon lauge versucht, sich eiu Bad im eigenen Hanse, in der eigenen Wohnung zu schaffen. Für das ciufaclie Rcinlichkeitsbad hat man sich mit Badelvannen oder Badezimmern geholfen. Für Damps, oder Heißluft, bäder, die hanplfächlich Heilzwecken dienen, hat man je» doch bisher keine» in allen Teilen entsprechenden Erscch für die nur mit nachteiligen Begleitumständen aufzu-suchenden öffenllichcn Badeanstalten gleicher Art gefun-den. Die seit drei Jahren erprobte Erfindung des Dampf, und Heihluftapparates „Thermal" kann als brillante vollwertige Lösung dieses Nachteiles angesehen werden. Dieser einfach zu handhabende Apparat ermög. licht es, binnen iix'nigen Minntcn und mit den Kosten weniger Heller jeden Momenl sich im eigenen Heime ein prächtiges Heißluft- oder Dampfbad selbst zu be-reiten. Der Apparat ist billig und kann knapp neben dem Bette, aufgestellt lverden, so daß einerseits der Badende sofort nach den, Bade unter die schichendc Hülle gelangt uud dadurch die zweite und hauptsächlichste Wir. lung des Bades erreicht, während anderseits durch dic ingeniöse Art des Apparates das Zimmer nicht den geringsten Schaden erleidet. Kein Dampf ste,gt auf und kein Wasser befindet sich am Boden. Dieser von ärzt- ichen Kapazitäten und Hunderten von Doktoren empsoy. lcne „Thermal"-Apparat ist hier im Hotel „Union", 1 Stock, noch drei Tage von 9 bis !2 uud vuu 1 bis li Uhr zu sehen, wobei der anwesende Ingenieur gern dil' läheren Auskünfte erteilt. — lUndant.j Am 21. d. M. ließ der Besiher Franz 5'rne in Podgrad einen Wanderburscheu auf seinem Dachboden übernachten. In der Nacht aber stieg der fremde vom Dachboden, entwendete dem ('rne aus dem Wohnzimmer mehrere Kleidungsstücke und verschwand in der Nacht. Er ist mittelgroß, untergesetzt, hat einen auffallend großen, rotblonden Schnurrbart und war mit cineul schwarzen Anzüge, solä>em Hute und gul erhal» lenen Stiefelelten betleidet. 5. — fFrüh übt sich.j Vor einiger Zeit ging der ver» ,uitwctc Gastliauspächter Franz Iaki<' in Xclimlje wi< seinen Kindern auf anderweitige Verrichtungen mid sperrte das Gastlolal ab. Diese Gelegenheit benutzte der kann, I I Jahre alte Kenschlerssohn Jakob Garbas aus öelimlje. Er drückte eine Fensterscheibe ein, öffnete das Fenster und stieg ins Gastlolal ein. Hier entwendete er etwas Brannlnx'in und Brot und kroch dinn durchs Fenster wieder ins Frvie. Garbas begab «'ich m de» Walo des Kenschlers Johann Jaki^ und stieß dort 35 K. Die der Tal geständigen Angetlaglen nnirden zu je 0 Wochen Kerler strafe verurteilt. ^. — lEriichtung von Wasserleitunqsanlagen auf dem Lande.j Die im abgelaufenen Spätherbst in Zc»er bei Zwischenwässern in Angriff genommene Wasserleitung^' anläge ist vollendet und wurde ihrem Zwecke bereits libergebeu. Die Wasserrohrlegung uud die Installations» arbeiten wurden von der hiesigen Firma M. Ecker durch' geführt. x. — lNci der Fabrik in Zwischenwässern) werdcn dem Vernchmen nach infolge des vorjährigen Brandes einige Umänderungen geplant. Das Wcrkstättengebäudc soll für die Errichtung einer elektrischen Zentrale ver-wendet, dagegen jenseits des Bahngeleises ein neuer Na» zur Unterbringnng von Arbeilerwerlslätten aufgeführt und für oie Slromleilung das Nötige bewerk-stelligl werden. x. — musil besorgen wiro. Entree s><) !>' Masten willkumme>> Der Reinertrag ist der Musikkapelle des sreiw. Fem'» ivehrvereincs ii> Krninburg zugcdacht. '«. — lPrci^verhältuilse auf dcn gröhercn Kindel' markten in krain.j ^iach den amtlichen Berichten betnls! der Durchschnittspreis für ll,l) Kilogramm Leb?nt" geu'ichl aus den Rindermärtlen in den nachstehendc" politischen Bezirken: Goltsch^ für Halbselle Ochsc" 86 l<, fiir uiagere Ochsen 82 l<, Gurlscld für Mast' ochsen 78 15, für halbfette Ochsen 74 X, sür mage"' Ochsen 70 K, sür Ochsen zu Mastzwecken lEmsiellochscl'> 72 l<, Krainburg für Maslochsen R) bis 9« lv, ft^ halbfette Ochfen 86 bis 90 X, für magere Ochfen 78 b'^ 82 lv, Littai für Mastochsen 84 bis 94 lv, für halbsslll' Ochsen 76 bis 64 K, sür magere Ochsen 70 bis 76 ^ für Ochsen zu Mastzwecken lE'nstellochie») 70 bis 76 k' Loilsch sür Mastuchsen 9l) bis 91 l<, sür l)albselte Ochse" 88 bis 92 K, für magere Ochsen 84 bis 88 l<, fiir Ochse" zu Maslzweckcn ' lEinstellochsen) 64 l<, Stein für halbfette Ochsen ^ bis 88 X, sür magere Ochsen 76 bis 78 X, sür Och!«'" zu Mastzwecken lEinslellochsen) 76 bis 78 X, Tscl)" nembl für halbfette Ochsen 90 l<, sür magere OaM 80 bis 84 «. ^- Im Politischen Bezirle Ädelsberg >>' wegen des Bestandes der Maul° lind Klauenseuchc- d" Abhaltung der Viehmärll^ bekanntlich verboten. , lErster Österreichischer Polizeihnnde-Führertare in Welü.j Der Verein zlir Förderung der Znchl u"^ Verwendung von Pulizeihnnden sür Österreich, S'tz '^ Wels iil Oberösterreich, veranstaltet bei genügender V^ leiligullg l8 bis !2 Teilnehmer) unter Leitung ^ Sicherheitswachluanues l.Kl. Leopold Spreitzer in M> i» der Zeil von, !8. April bis 28. Mai emeu scchA wöchentlichen Polizeihundelurs. Dieser Kurs bczlvec» die Hcranbilduilg von geschulten Polizeihundes»«!)"^ »uelche dadurch instand' gesetzt werden, Polizeih»'''^ alizurichle» und im praslischen Dienste zu sllh^l'N^A''' meidungen zur Teilnahme nimmt bis längstens 18. Ma" die Geschäftsstelle des Vereines in Wels, Herrenaa^ Nr. 6, entgegen' auch sind dort die näljeren Bedingung gegen Freimarke einzuholen. ..,<, " lEin falscher Freund.» In einer der letzten NcuP besuchten ,',wei Freunde inehrere Gasthäuser in " Stadt. Der jüngere, ein dienstloser Handelsbeslis»"" > bat seinen Begleiter um die Erlaubnis, in seiner xv, ^ nung zu nächtigen. Dem Ansuchen wurde mit 55"""? „ stattgegeben. Beide begaben sich nach Hause und leg' sich zu Bette. Als der Wohnnngsiuhaber des Morac'^ erwachte, bemerkte er, daß sein Freund nicht "'cyl , ivar. Von bösen Ahnungen ergrissen, »iahn« cr I"!^ eine Durchsuchung seiner Kleidungsstücke vor uno Laibacher Zeitung Nr. 4tt. 415 25. Februar. 1911. merkte den Abgang einer schluarzlcdcrnen Brieftasche mit einem (Geldbeträge von 500 K und ztvei auf größere betrage lautenden Wechseln. Kaum hatte er sich vom ersten Schrecken einigermaßen erhull, als sich die Wol), nungstur öffnete und an der Schwelle sein treuer M'cund ersch.en, der seine Entfernung niit Kupfschincrzen ""'ch^d^te und ,hn um ein Darlehen von 2 K bal. Der Ne tohlene erstattete sofort bei der Polizei die Dleb ahlsanzeiqe, worauf t>er treue freund durch einen Detektiv verhaftet wurde. Trotz feines beharrlichen N""/s '"'."melte das Polizeidepartement gegen den Vechaf cten ,umel belastendes Ma^ das; er endlich ^.,n.? ^i ^'ltändnis ablegte und die Verstecke 2- ^n°^ ^' ^"estafche und das Geld verbura.cn ei> m ^Vtt^ ^M wn zwei Detektivs zeigte er in v?^ ^ ^^'"crlichen Gebäudes am Poga^ar. V.^/ N<>rslcck, wu man 150 K vorfand; die leere ^sia,cl)c hatte er m einen Dachbodenraum eiues .^°v"' Hm>,es am Rathausplatze geworfen. Der Dieb wurde gestern nachmittag dem Landcsgerichte eingelie» > ^ !?'" tödlicher Unfall.) Als gestern nachmittags oer fahrige Arbeiter Johann Ahlin aus St. Marcin -. """"Wachterhause zwischen Laibach und Viömarje unl dem Vrunnenrelnigen beschäftigt war, erlitt er einen rpUeptl,chen Anfall und stürzte in' den 20 Meter tiefen Brunnen. Er siel auf einen Bohrer und wurde am .>kuvse lebensgefährlich verletzt. Der requirierte Net-tungslvagen brachte ihn ins Krantenhaus, wo oer bc° dauernswerte Mann schon in der Kanzlei bei der Auf. nayme starb Die erschienene polizeiliche Kommission ordnew dll! Überführung der Leiche in die Toloilammcr ,;n St. Christoph an. >.. .^/Versuchter Selbstmord.) Der beim Vinko Maj- — "' ^""Umrg als Müllergehilse bedienstete Franz .;e«e jchnilt stch am 19. d. M. aus unbekannter Ursache Mit e.nem Napermesser den .Hals durch und wurde im iiberfüh?t "' ^"^"^' '"^ ^"desspital »ach Laibach ..,,...7' ^'"^^-) A'" "2. d. M. nachmittags wurde ^m ! ? V'erbraucrei „Union" in Unte^Ma be-chastlgten Taglohner aus einem Hängckaslen eine Nickel-u^nde? "" l^warzlederues Geldtäschchen mit 42 K ent. * lVerhllftltNl, eines Geleqenheitsdiebcs.j Gestern vormittags verhaftete ein Sichcrheits,vachn,c.nn aus der Hiener Straße den 26jährigen Arbeiter Franz Knasclc aus Nudolfswcrt, der im Monate Inli v. I. einem Kameraden ein Paar ncue Schllhe und eine Vürste cut» wendet hatte. Der Bursche, der des Diebstahles gestän-dig ist, wurde dem Bezirksgerichte eingeliefert. * lVerhaftctc Echicncndiebc.) Zu der unlängst go brachten Notiz wird uns mitgeteilt, daß die Polizei bei einem der zwei verhaftetenSchicnendicbe in der Tirnauer Vorstadt eine Wohnungsdurchsuchung vornahm und außer anderen verdächtigen Effekten einen Sact Laugen» salz, ferner ein rotes Gasthaustischtuch, eine weiße nn» gemarkte Serviette und ein mit dem Monogramm S. M. versehenes Taschenluch, weiters einen Versatzschein des städtischen Versatzamtes über eine verpfändete goldene Krawattennadel vorfand. Das Polizeideparlemciit for» derl die Eigentümer dieser Objekte auf, sich un Bureau Nr. 5) baldigst zu melden. " Din europamüdcr Aursche.) Der 23jäl)ria/, in St. Nnprechl, Bezirk Gnrtscld, geborene KeuMerssohn Johann Mestek machte sich diesertage anf d,c Ncisc nach Alnerika. Er fuhr mit 13 Landslenlen nach Lai-bach und wollte auch mit ihnen die Nnsc fortsetzen. In dem Augenblicke, als er den Zug bestieg, wrdcrte ihn ein Sicherheitswachmann zur Legitimierung'aus. Da er keine Ncisedotumcnlc befaß und'auch seiner Stcllungs» Pflicht nicht nachgekommen war, wurde er verhaftet. Bei der Leibesvisitation fand man in seinem Vcinkleido cinen cingenählen Netrag von 400 X vor. Der cnropa» müde Bursche wurde dem Landesgerich'.e eingeliefert. — Wetterbericht.) Fast ganz Europa'wird von emcm tiefen Luftdrucke bedeckt. Am tiefsten ist das baro-metrische Minimum über Skandinavien, wo es eine Tiefe von 720 Millimetern anfweist. Von Westeuropa rückt cm hoher Luftdruck gea/n das Alpengcbict vor. Die ganze, nördliche Hälfte Europas wird 'von stürmischen ^udwestwinden beherrscht. Vielfach trateu mäßige Niederschlage auf. Vom großen europäischen Luftwirbel wurde auch Laibach getroffen. Bei südlichen Winden ging ge tern dünnlropfiger, von einer leichten Temperatur'. ^Yoyuna. begleiteter Negeu nieder. Der Lustdruck steigt, sius <3^'^ ^orgentemperatur betrug 0,5 Grad Ccl. ver^i.V>^' ^"bachtuugsstaliunen meldeten folgende Tcm-G^«l7""> Mcrn früh: Laibach 7,1, Klagensurt 8.9, Sarajev' t"'^^- Po'a 9,7, Abbazia 8,8,'Agram 9^^ 7.2, Paris 7 l»^ ^' ^'"' ^,7, Prag 7,1, Berlin Algier 13V V^t K" ^" ^'°p'l ^^' ^"lcrmo 12,0, — 4,2, Sounbl ck ^"^'" ^''^' ^u' H"henslallonen: Obir Semmerinc. 3 2 c«v^'sc ,^""^!?, "^'^ lSchncestnrm), in der nächsten l> ? 5"l"'s. Voraus ichtliches Wetter ^^'^La^ ^a^it^W Arbeiterin, 70 Jahre, Nadetzk^aße WbrilarbeitersMm, 56 Ial/r',, ^ 2ande?,pUal? ' - lNachtdicnst in den Laibacher Apotheken.) In der wmmeudcn Woche halten folgende Apotheken Nachtdienst -Zohinec, Mmerstraßc; Levstek, Nesselstraße; v Trn^ Theater, Kunst und Literatur. — lDeuische Bühne.) Gestern machte man dk Be» lannlschafl mit Leo ^alls neuer Operette „Das Puppen» mädel", Text nach einen, französischen Lustspiel bearbei-lcl von Stein und Villncr. Die Fabel cnthüllt die Geschichte eines pikardiscl^n Backfisches, der mit einer Hand noch die Pnppe an die Brust drückt, während die andere schon nach dem Trauringe greift. Der Gegenstand ihrer Neigung ist ein schüchterner Graf, dessen Onkel ebenfalls in das kleine Puppeumädel vcilicbt ist. Der letztere, versteht es sie nach Par,s zu locken, wo er ihr! einen großen Theatercrsolg in Aussicht stellt. Dort sin.! del fie endlich, nachdem sie standhaft den Verlockungen des Onlel-Maranis widerstanden hat, ihre erste uud ein-zige Liebe. In diese Handlung sind eine spanische Tän- ' zerin, die immer 14 Liebhaber besitzen muß, nnd ein Schmierendircllur niederen Ranges verwebt. Leu Fall sucht auch diesmal durch Geschick und geschmackvolle Aus. lese zu ersehen, lvas seiner Musik au melod,jc!)er Erfin-dung und Ursprünglichteit abgcht. Die Musil lann keinesfalls dürftig genannt werden, sondern ist cl)er, besonders im ersten Akt, überladen nnd behindert den rascheren ^lnß der ohnedies dünnen Handlung. Es fehlt an breit ausladenden Weisen mit leichten Rhythmen; daher ist die nötige Schlagkraft nicht immer vorhanden. Indessen zeichnet'sich die Musik dieser Operette wieder durch geschickte Instrumentierung aus. Besonders bei. fällig aufgenommen wurdeu die verschiedenen Duelle, Terzette und Quartette, wobei der Tanz eine große Nolle spielt. Mehrere Nummern mußten wiederholt werden. Sehr hübsch wirkte das pilardischc, Voltslied mit dem Mädcheneinsangen im ersten Alt und der spa« nische Schleicrianz im zweiten, der in seiner Wildheit zweifellos eine physische Anstrengung bedeutet. Um dem „Pnppcnmädel" besonderen Glanz und erhöhte Zugkraft zu verleihen, hat die Direktion Gabriele M ode! zur Aufführung herangezogen. Sie spielte nnd fang dic Nulle der liebelechzenden spanischen Tänzerin mit schäumendem Übermut und ausgelassenem Temperament, wnßle aber doch de» letzten Schrill über die Grenzen des Erlaubten zu vermeiden. Ihre wilden Leidenschastsausbrüche lösten Veifallssalven aus. Ein anmutiges zierliches Puppen» mädel war ^ini ^ ran l; sie sang ihre mehrfachen Licbeslieder mit viel Empfinduug. Die Plippennlädel» Mutler wurde vou Lotte Sald^u fympalhisch gebulcn. Den Schmierendirellor Nomuald Talmi stellte Ignaz Ezernih mit bnrlesker Kumit vorzüglich dar; es fehlte ihm auch nicht an dein falschen Palhoo wandern, der Bühnenlelter. Rudolf Spie g e l halte den schüch-lernen Tiburius zu spielen und zu singen. Er traf beides mit anerkennenswerter Gewandtheil. Als greisenhafter Schürzenjäger, dem besonders in» zweiten Akt arg mit-gespielt wird — feine grauen Haare werden arg in Mit. leidenschasl gezogen — erheiterte nnd ergötzte Hans Wallner die Lachlustigen. Erwähnl sei noch der lüsl° liche Bllffon des Herrn Winterberg, dcr sich eine gelungene Maske zurechtgelegt halte. Ehor nnd Orchester hiellen sich unter Kapellmeister Hagers Lcilung recht gut. Die Ausstattung war eine sorgfältige; namentlich ließen sich die Damen in reichen, geschmackvollen Klei. dcru sehcu. Die Spielleitung zengtc von Eiser und Fleiß. Der Eisenbahnzug, dcr aus einem Spielladen zu stammen schien, stand in einem bedenklichen Grüßcnver» hältnis zu seiner Umgebung. Er brachte übrigens dem stark lyrisch angehauchten ersten Akt einen heiteren Ab« schluß. Das Haus war nahezu ausverkauft und spendete namentlich nach den, zweiten Alte stürmischen Beifall. — Ein fühlbarer Ubelstand ist das Fehlen eines Glocken-zeichens im Wandelgange des Parterres zn Beginn der Vorstellung und dcr einzelnen Alte, wodurch Störungen durch Zuspällommcudc vermieden norden könnten. li. ~~ lAus der deutschen Theatelkanzlei.) Montag geht mit Fräulein Gabriele Modl vom k. t. priv. Karltheater in Wien die Operctlmnovität „Das Pup-penmädel" von Leo Fall zum zwcitcnmale in Szene. Der Anfang dieser Vorstellung ist des am gleichen Tage stattfindenden Kafinoballes wegen aus 7 Uhr festgesetzt. Dienstag findet zn Gunsten dcs gesamten Chorpersonals einc Nachmiltagsvorstcllung stall. Znr Ausiührung ge-langt „Mar und Moritz", ein Vnbcnsluck m 7 Streichen nach Wilhelm Busch vou Leopold Gunlher. Diese Vene-fizvorstelluug bei ermäßigten Preisen begmnl um 2 Uhr nachmittags.' Mittwoch wird die beliebte Operette „Dcr Gras von Luxemburg" von Franz Lchur gegeben wer-den; Ansang 7 Uhr. Air Freilag w.rd Hermann Suder, manns grandioses Gescllschaftsdrama „Sodoms Ende" vorbereitet — Die Direktion lcilt den P. T. Logen-Abonnenten mit, daß die Nachniittagsvorstellung am Dienstag im geraden Logen-Abonnement stattnudet, da in, nngeraden' Abonnement ,chon zivc, Nachm.ltagsvur° slelluugen gegeben wnrden. Aus die em Grunde mußten die lausenden Nummern der Vorstellungen abermals geändert werden. — < Wiener Mode.") Eine dcr lächerlichsten Aus-schreitungen der französischen Mode d.e dcs Hnmpel. rockes. geht zn Ende. Zl.r Ehre des Wiener Geichmackes kann konstatiert werden, daß 1'0 ,n den Kre.,en, d,e stch von Wien beeinslufsen lassen, kemen Emgang gefunden Hal, so daß uns das moderner ^rau 'u die wie die Chine innen mühselig einhertrippeln. erwär aebli b n lst. Es ist ein Verdienst dcr „Wiener Mode" daß in Erkenntnis ihrer Pflicht als Ne-rater n' der Franenwcll d.ese Mod.'torheit nicht n.it-gemach, ia sogar bekämpft hat Daß es auch ohne plche ^ Exzesse geht beweist das soeben ersHienenc 11. .yeft des 24. Jahrganges. Man wird gew,h mcht bchaupteil köunen, daß diese Modcbilder lvenigcr elegant und Neid> sam seien, weil sie dem gesunden Mensclxnveistand sein Recht werden lassen. Wissen Sie, as ist nicht meine Gewohnheit etwas weiter zu sagen, was ich blos hörte! Aber bei Frauenlob-Waschextrakt habe ich mich selbst überzeugt, da8 es das beste, reellste Waschpulver ist und vollständigen Ersatz für Rasenbleiche bietet. Mit Frauenlob-Waschextrakt eingeweichte Wäsche wäscht man in der halben Zeit und ohne Mühe o tadellos rein. #mm&mmmmmmmmmmm*i* \Q$rmvaltol* | China-Wein mit Eisen I ^ HjTKUntooh» Anwtrthmg Wien looe.- Wt m Staattpreis and EbrMtylon zur goldenen Medaille. $&! ^ ^B ^PptsHttoregende«, nerren- Si 55 S »wkendw und blutrerbe»- Ä arc H «orndes Kittel füj $* SK ^^^ Rekonvaleszenten ===== %ft 1&t ^^^^^ '""' *""* un<1 Blutarme ^ ^Št fi^HH YOn "«tlioben Autoritäten jgf ^K WSm&SBM bestens empfohlen. ift£ ^ ll^llljf VorzDflHohar Geschmack. ^ fK Ewtte*|9 Viel/mch pHfmftwf. lonver. steuerirci, ttronen (Mai'Nol,) per »assc . . 93 — »3 2« l»ttl> (Iünn-Iuli) pcr ttasse 93 - 93 L« 5-2«/, 3. W. Noten (Febr,.N»g.) per itasle......96 i!b 9? lö 4 M/, ö. W, Silber sNpril'Olt.) per ttasse......97 - 9? 20 l860er Ctaatslose 500 fl. 4°/, ,«3 - l«9 -1»«0er .. l00 sl. 4°/, 213 50 « »««4« ,. 1 fl. .. »1l 25 317 20 l««er ,. !><> fl. . .glo-.'il«- Dom.-Pfandbr, 5 lLv fl. 5°/,-i87 5« «U9 b« Staatsschuld d.i.Ncichs-rate vertretenen Königreiche und Lander. Aterr. «oldrente ficuerft., Gold per Kass.' .... 4»/, 11565 ll 5, 85 Ostcrr. «entc in Kronenw. stsr.. P« «asse .... 4«/, 92 vb »8 >b detlo per Ultimo . . 4"/, »8 z» «3 1b InvestitioneRentr. sifr., «r. per Kaste . . 3>/,<>/, «2 50 »2 70 «is«i°!M.3»»»vschnll>. onschltibnn,««. HlisllbtthBahn l. H., steuersr. zu l^oua fl. , . . 4°/, N3«b l14-eü F^alu Iosepb-Nahn in Silber . Lt.) , . . 51/,/ ,,<;.!U, ,<«>;« Erllclt) itronen . . <»/„ u«, »n «^ «> «udolfNahn in ««»enwähl fteuersr. (div Ct.) . 4°/« 93 «c> u-i eo «orarlberner swhn, stfr.. 40« i,nd 2000 »ronen . 4°/, 92 75 9475 ä,«ß. «pelle Gis»i»hn.All»»« «lilabeth-V. 200sl. «M. b»/<«/, v»n 400 «r......44k —447 _ detto Linz Vudwcii! L00 fl. ö. W. S. b'/<"/„ . , . .4L0-42i-. detto Salzburg-Tirol 200 fl. «. W. E, b°/,.....414 - 4,«-^ ttremütal-Vabn 20« u. 2U0« Kr, d«/»....... 188-,80- wem «uare ßom Zlanl« zur Zahlung Nber^ n»»m«ne GUn,!»lhn°Vnolilät«> ßblig»tl«n«u. B0!,m. Westbahn. Lm. 1895, «X), L0OO U. lu.ooa ttr, 4°/, 94 75 95 75 Clisabeth-Nahn LUO u. 3000 W. ^ ab I0«/<»......115 - ii<; _ Vlisnbeln-Ällhn 4........114 — 115 — Feldi«llnds-Nordbahn Em. 188« »5 75 9L75 dctto Vm. 1904 95,!»0 9« 90 Fran,z Joseph-Bahn 0 sl. 221-25 l»27ll5> Theis, Ncg.-llose 4°/, . . . . 15« s>o lu^ «, 4»/, ungar. «grunbentl.-Oblig, 92 85 v»i!5 4«/« lroat. u. slav. Grdentl.-Vbl, 92-»k 93 85 Andere öffentliche Anlehen. Vllsn. Lllodrü-Anl. (div.) 4°/« . 91'50 92-50 Vosn.-hercess, Eiscnb,-Landes- «nlehen ü 9t 55 Nnlehcn der Stadt Wien . . 99-75.100-75 detto (S. oder G.) 1874 l«o 2ü l2i i!5 detto (1894) . . . . 9« 4l> »840 detto «8a«) v. I 1898 . !15'80 9» 30 betto (lkleltr.)V.J. 1900 S5 - 9U-detto (Inv.-A.)U,I,19O2 9585 «8«k> Äürscliau-Aulehcn vcrloöl,. 4°/„ 95 «5 »<; 2b »lussilche Etaatöanl. v. I. 180« f. 100 «r, p, lt. . . b°/<> W3-8N104 .'«) bett« per Ultimo . . 5°/« — - — — Vulss. Slaate-Hypothelar-Anl. 1892.....««/„ !2I'80l22UN > Geld Wnie Bulg. Ltaats-Goldnnleihc 1W7 f-lWKr.....4'/,«/« 94- 95-- Pfandbriefe usw. Vodenlr.. all«, üst. i. 50I. vl. 4°/« <«'<;5 9<-8k> Äuhm. Hyputhelenb. vcrl. 4°/« 9«— W'i5 gn!tral-«°d..«ieb..«l.. österr,. 4b I. verl. . . . 4'/,«/« 10l'5N —>- dettu K5 I. verl. . . 1«/« 95"?; S6"?e> Krcd.-Inst..österr,. f. Verl.-Unt. u. öffentl. Arb. ttat. ^,4°/« 9250 9350 Landcsb. d. ltün, Oallzien und <,,,.^°d°m. 57'/, I. rückz. 4°/« 9!» 50 luo-ko Mähr Hnpollielenb, vcrl. 4«/„ 105 - — — 0l,-!islcrr.!iande?.byp.-Nnft,4°/n !>5-- W- dctto Sparl..erste«ft..«<,I.v«l.4»/ W»o 100 40 Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Östcrr. Nordwestb. 200 st. S —-— —-— Nlaalsbahli 500 ssr. . . — — —-.. Tildbahn 5 3°/, Iänner-Iull ,, ü0« Fr. (per Et.) , , . 274-75 L75-75 Sublial'n i» 5'7<, 200 fl. S. 0. G. 117'40 11840 Diverse Lose. Perzinllicht k»!« »°/» Vobenlredit-Losc En>. 1880 294 — 200 - dctto Lm. 1889 280-75 280'75 ü«/„ Donau Rennl.-Lose 100 fl. 300— 2W - Serb. Präm.-Aul.p, 100 ssr.2°/, —-- --- zln»«,in»l!che x«se. Äudap.-Allsilila (Dombau) b fl. 35-50 39-50 kreditlose 100 sl...... 535 - 545 - «loru-Lose 40 fl. NM. . . . 182- 192- Oiencr Lose 40 fl —-— —--— PalffyLose 40 fl. KM. ... LÜ5-- 2Ub- .«° ei, kicnz. «st. Ges. v. 10 fl. 75. - ui-- ^"/"'^"'i' nn«. «cs. b. 5. sl. .'.8- 54-- Rud°lf.i- üi5 -«ew.-Sch, b. 3°/„ Piam.-Schuld d.Nodenlr..Anst. Vm. ,8«n »29-^ i»9 - Aktien. Aran«p»rt.Zln,,mel,n»lngln. ?«Ü!>^"Ä". ^'l^b 500 fl. 18«!>'- l«72-- Äuschl,cl,iadc7Ei!b. ÜWfl. «M, 2415-^2.''. - i"lchcraer Eisenbahn "" ^'"b.-C^rn.'Iasl«.Ei!enb°hn' ^"^ '"'''' Gesellschaft. 200 fl. S . 55«, - ,-.««..n «wyd.öst. Trieft. 50« sl^KM^ 5W- U^ Ostcrr. Nordwcslbahn 200 fl L -_ "._ bettn slit, li) 200 fl. S p Mt —>- __ _ 200 fl. KM. ^..^ Trausport-Ges.. intern.,'«.'-«' "'^ ""«l^Wesl^h.. (Naab'-Grazi ""'" ""'" Wr.Lulalb.-Ältien'Wei. «W sl' 3l>-I "ol Nanlcn. Lalbachcr Krcdilbanl 400 «7 4«5 _ t»3- «ewerbe. 320 z^r. per Kasse -— -- »«di.l»' » V« Ultimo e?» - 674- 3p°s" nb°..t'''°n"^ ' ^ ". 8«925 87025 ^»""«-MlcllsHft^b^ ^" ^" «.r°^as?e?Hn' Wiener' '"'' '""" t,,ttn ....... 2!<5 30 5>:^,.'i0 Mer^ir" «n».^l „?^ Ultimo 5!!s. M 53« 20 Gesellschaft. w0 fl ,;,,2,_ «h« Usterr.-ungar. Vanl ,400 lt'r. ' i»ii<>--i«^i-- Meld W«rr Unionbanl ü0U sl...... «w-.- «nl Unlonbanl, böhmische ,00 fl. . 288^ »»8 Verlehrsbanl, all«. 140 sl. . . 3»o 5.0 381 5« Indusllie ßntlrnthmuuztn. Baunesellsch.. all«, öst., ,nv sl. 34«-- «42 ' ÄrüxerzloI,Ienl!erab.-«rs. loasl. ?«ü — 7?" ü'» , Elbemühl", Papicrf. u, V.-V. l00 jl........ 224... 2Ä»> - Nlcl!i..«c!„ nN,,,östrrr.,2Nasl. 415— 41»^ Elellr. «el^llsch,, intern, 20» sl. - — —— ltleln. Eclelllch.. Wi. in «lqu. --— —" Hirtenberarr Patr.-, Zündh. u. Mei. ssabril 40« ltr. . . 1829— lÄ3ü LlcsiiMi Vrauerci 100 sl. . . 288-- 24«' Monlan-Oes,, öst. alpine «00 fl, 788 NN 7^9«« „Puldi Hütte". Tieael<,uf,stahl- ss.-A.-G. 20« fl..... 82»- U3 PraaerVlsen-Inbustrie-Gesellsch. 200 sl....... 2L25 - W«» ^ Rima - Murany Oalgo-Tarjaner Üisenw. 100 fl..... 67» 50 N7» ^" Salao Tarj. Steinkohlen 100 fl. ü?0 — «74'^ „Schlüalmlihl", Papiers.. 200fl. —-— -'' „Echndnica". «.-«. s. Petrol.- Industrie, 5!X» Kr. . . . 515- 5it5 ,,l2tcurcr»»"ch!",Papierf.u.V.G. 540 -- 546'^ Trlsaller liohlenw. G. 7» sl. . »31 — 23« ^ Türl. Tabatrcgle Ges. 200 Fr. per Kasse...... —-.- —'' betto per Ultimo . . . »54— »bs'°" Naffens-Wss.. österr., ION fl.. 744-- ?47^' Wr. Bausselcllschast. 100 sl. . «49- »«'?«' Wirnerbergc Ziegelf. Alt-Ges. »50 - «X»'" Devisen. Kurz« Sichten u»d Zchtck,. »lmstclbnm....... ,»«.^ 19« ?« Deutsche Äanlplahe . . , . 117 «5 N?'" Italienisch« Vanlplähe . . . 94 55.» «'^ London . . ,..... 24005 24« »b Pari« , ........ 94.9,, ss 0b St. Petertzliurss..... 25» b» «5-1'^b Zürich und Vasel..... Y4 i'N» l»5 ^" »alnten. Dulate» . . ,,-3L «'"<" ^.'0-ssranlcn-Ktüllc 1v'0l l»^ 20.Mllll.3tl!lle. . . , ' . l!!<-47 »2-" De>l!!chr MeichÄbanlnoten . . 11?'- "?'A Ilalicnijchs lt,»!lln°len . . . »4-50 !"^ lttubel.^oleü ll 53 «"* Ein- und Verkauf von Renten, Pfandbriefen, Prtorftfit*» Aktien, Losen etc.^evl.en und SauitSn. -____ Los-Versicherung. (M) r Bank- und V^oolifrilc-i-^t-jscliiift -\ Privat-Depots (Safe-Deposits) • unter eigenem VerschluB der Partei-