Nr. 289. Samstag. 18. Dezember I9<^. l 28. Iahraana.. Mlmcher Zeitmg Prnnnmcrationsprri«: Mi! Poftverl, »d,,»«: »uiizialirin »0 X. i,ll,!,,ü!!>!!> ,t> X Im »mniir- ^n„äl,ri!» ^ »2«,, halbjähriss 1l li, <>e> ^unn und ^eieriagr, Dis neNndel sich Plilluiiöslrahe Nr «0; dir Rrdatti,» Mill<,»i''«r<,ßs Ar, «o, «prechttüübei, der Nedaltii!!, vo>, X bi« lv Ubl vnrmitlage Unlranlierle ^rieian«!lrit»t nichi zurültl!ex<,r» uom 9, Dez»',»I)cr >9(19. Nr. ttl «Ii,i8s»-^!Ml>nt,si. vuiü 9 Dezember >'<>!)!». Nichtamtlicher Teil'. Vatikan. Aus Rom wird berichtet: Der Präsident der „Unione economic« cattolica", der mit den Ver-^ einen „Unione popolare" und „Unione elettoralc" , die Organisation der katholischen Partei in Italien bildet, hat dein Vatikan einen Plan unterbreitet, welchem zufolge zur Vereinigung der gewerblichen Verbände auch solche Arbeitervereine zugelassen werden sollten, die, ohne sich zum katholischen Programm zu bekennen, doch die gleichen moralischen Ziele und die gleiche Tendenz „sozialer Gerechtigkeit" verfolgen, wie die Katholiken. Der Papst hat hierauf mit einem Schreiben an den Präsidenten der „Unione cconomica" erwidert, worin erklärt wird, das; er den erwähnten Plan nicht gutheißen könne und daß die katholische Arbeiterorganisation ihren konfessionellen Charakter bewahren müsse. Es ist hie-bei im Auge zu behalteu, daß diese Verfügung des Papstes ausschließlich für vollständig talholifchc Länder, wie es Italien ist, gilt. Für Länder, deren Bevölkerung in konfessioneller Beziehung gemischt ist, läßt der Vatikan das Zusammenwirken von Katholiken und Protestanten auf wirtschaftlichem Gebiete zu. Allerdings handelt es sich hiebei um eine bloße Toleranz seitens des Papstes Pins X., der den Bestand ausschließlich katholischer Vereine, die ihren konfessionellen Charakter offen bekunden, in allen Ländern vorzieht. , Kretafragc. Die Antwort der vier Schutzmächte Kretas auf die Note der Pforte, welche die Schaffung eines dc- finitiven Rcgierungssystems für Kreta unter der Oberherrschaft des Sultans verlangte, hat, wie aus London berichtet wird, durch den entschiedenen Ton, den sie anschlägt, allgemeine Befriedigung hervorgerufen. Man hält die Antwort dafür angetan, die Gefahr des Ausbruchs von Feindseligkeiten zwischen der Türkei uud Griechenland wenigstens vorderhand zu beseitigen. Wenn die Äußerung der Mächte auch in erster Linie an die Pforte gerichtet ist, so bildet sie doch gleichzeitig auch eine Warnung für diejenigen Elemente in Griechenland, die vor einer kriegerischen Verwicklung mit der Türkei nicht zurückzuschrecken scheinen. Man hofft in London, daß die Erklärungen der Schutzmächte die Aspirationen der Militärliga in ^lthen dämpfen werden. Die Stimmung der Pforte, die von der Antwortnote nicht befriedigt ist und gegen gewisse Stellen derselben Einsprache zu erheben beabsichtigt, die erwähnte Strömung in Athen, sowie gewisse kretische Kundgebungen lassen erkennen, daß die kretische Frage forlgesetzt Momente der Beunruhigung birgt. Man glaubt aber erwarten zu können, daß die Einigkeit der Mächte, die bisher die Gefahren dieser Angelegenheit überwunden hat, sich bei neuen Zuspitzungen der Frage als nicht minder wirtsam erweisen werde. Über den unbefriedigenden Eindruck, den die Antwort der Schutzmächte Kretas auf die letzte Note der türtischen Legierung auf der Pforte hervor-' gerufen hat, wird aus Konslantinopel berichtet: Gc-slützt auf Zusagen der Mächte, hatte die Pforte die, unverzügliche Eröffnung eines Meinungsaustausches über die endgültige Regelung der kretischen Angelegenheit angeregt. Ist schon die Ablehnung dieses Vorschlages an sich geeignet, die tüllische Regierung zu verstimmen, so müsse, wie man betont, dieses Gefühl durch die Begründung dieser Haltung noch verschärft werden, da der Hinweis der Kabinette, daß Verhandlungen über die Kretafrage im jetzigen Zeitpunkte in der Türkei, sowie in den anderen Ländern des Orients eine Erregung der Genüler hervorrufen würde, c!nen für die Türkei nachteiligen Hintergedanken zu bergen scheine. Man wirft die Frage auf, ob die vage Bezeichnung „andere Länder des Orients" nicht auf Griechenland, sondern auf die Balkanländer hindeute, in denen durch etwaige Entscheidungen zugunsten Griechenlands Aufregung bewirkt werden könnte. Des weiteren bemängelt man auch diesmal, daß in der Erwiderung der Mächte für die Bezeichnung der Stellung des Sultans in bezug auf Kreta die Worte „<1l'<»i1'«''I!l<'«", statt „<1l'Olt« «sMVl'l'llin«" gewählt worden sind. Im übrigen betont man in Regierungskreisen, daß der Standpunkt der Pforte unverändert geblieben und die Zustimmung der Türkei zur Eingliederung Kretas an Griechenland ausgeschlossen sei. Politische Noberttcht. ^nibach, 17, Drzl'iilliei In einer Versammlung zu Boston erklärte ein Redner, Dr. Lunn, er wünsche die Haltlosigkeit der kürzlich veröffentlichten Behauptung dnrzutun, daß man auf jedem Schiffe der deutschen Flotte allnächtlich einen Trinkspruch ausbringe auf den Tag, an dein die deutsche Flotte die englische in der Nordsee besiegen werde. Im vergangenen August, sagte Lunn, habe er die Ehre gehabt, an Bord der „Deutschland" mit dcm Prinzen Heinrich zu frühstücken, und bei dieser Gelegenheit die Geschichte von dem Toast als in England allgemein verbreitet er-, wähnt. Hierauf habe Prinz Heinrich aufs energischeste erklärt, die Geschichte sei nicht nur unwahr, sondern solch ein Vorgang sei in der deutschen Marine einfach undenkbar, und jeder Offizier, der einen derartigen Toast nur vorschlagen sollte, würde sofort aufs strengste bestraft werden. Dr. Lunn führte dann aus, es sei auch unfaßbar, daß eine derartige tägliche Gepflogenheit in der deutschen Flotte bestehen sollte, oder, wenn der angeführte Toast wirklich häufiger gehalten würde, daß er dann dem Prinzen Heinrich nicht bekannt wäre. Eine solche unerhörte Unwahrheit zur Verhetzung zweier Voller Leuillewn. Fräulein Paula. Weihnacht^ErMllli!« u.'U O^yley. l Schluß.) (Nachbrult verhole»,) „Das wird Paula gewiß gern tun," erwiderte die Rätin. Dann traten die beiden jüngeren Leute an einen Fensterlisch, wo die Schreibmaschine stand, und man vernahm eine Zeitlang nichts weiter als leises Murmeln und das Geräusch der Tasten. Als der Brief beendet war, fagtc Paula: „Unser Mädchen kann ihn sofort zum Bahnhof bringen. In einer halben Stunde geht ein Zug nach Hamburg." Dankend nahm der Geschäftsmann den Vorschlag an und wollte sich verabschieden. Er hielt Paulas weiches Händchen einen Augenblick in der seinen. Zum erstenmal fiel es ihm auf, daß das Mädchen schön sei. Das glänzende blonde Haar, die großen blauen Augen erinnerten ihn an seine verstorbene Schwester, das einzige weibliche Wesen, außer seiner Mutter, das er je geliebt. „Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Fräulein," sagte er weich; „es war zu arg von mir, Sie beim Fest zu stören!" Paula blickte schelmisch zu ihm auf. Die kleinen Grübchen zeigten sich. „Wollen Sie nur dafür einen großen Gefallen tun, Herr Bauer?" fragte sie. „Gern, wenn es in meiner Macht liegt." „Trinken Sie zur Feier des Tages ein Glas Punsch mit mir und meiner Mutter. Wir würden uns sehr geehrt suhlen." „Ich muß leider zu Tisch," erwiderte Herr Bauer. „Es ist spät, und ich habe noch nichts gegessen -" ^ In den Augen eines schönen Weibes liegt eine Macht, gegen die selbst der größte Weiberfeind sich nicht immer wehren kann — zumal wenn just der Weihnachtsbaum in der nächsten Nähe strahlt und duslet. Paulas Augen lockten und baten, sie faltete bittend die Hände. l „Ich weiß, es ist sehr anmaßend von mir. so etwas zu wagen," fuhr sie fort; „aber wenn Herr Bauer vorlieb nehmen wollte — die Karpfen sind soeben fertig — es sind Vicrkarpfen, und die schmek-ken sicherlich besser als die im Restaurant, denn Mütterchen hat ein herrliches Rezept." Herr Bauer überlegte. Es war entschieden gemütlicher hier als in seinem menschenüberfüllten Stammlokal. Aus der Küche drang ein einladender ^Dnft bis ins Wohnzimmer, und er war sehr ' hungrig. Und — das junge Mädchen sah ihn immer noch mit ihren glänzenden Augen an —. Herr Bauer blieb. Zehn Minuten später saß er an dcm fein gedeckten Tisch. Paula selbst trug mit freudestrahlendem Gesicht und glühenden Backen die dampfende Karpfcnschüssel herein, der gleich die Punschbowle folgte. So schöne Karpfen hatte Herr Bauer noch nicht gegessen, die selbstgebackenen Pfannkuchen waren ausgezeichnet, und der Punsch schmeckte tadellos. Paula saß dem Gast gegenüber; ihr Frohsinn wirkte ansteckend. „Solch reizenden Abend habe ich lange nicht erlebt!" rief sie strahlend. „Prosit Weihnachten, Herr Bauer!" Dieser sagte nicht „Air ist ein Tag wie der andere"; er stieß lachend an und trank sein Glas aus. Als Herr Bauer sich verabschiedete, sagte er: „Ich glaubte, ich hätte die Fähigkeit verloren, froh zu fein. Sie, Fräulein Paula, und Ihre Frau Mutter haben mich eines Besseren belehrt. Darf ick mich revanchieren und Sie beide am Silvesterabend M5 Palasthotel einladen?" Paulas Mutter schüttelte den Kopf. „Verzeihen Sie, wenn ich Ihre freundliche Einladung nicht annehme. Ich gehe abends niemals aus. Sollten Sie aber nichts Besseres vorhaben, und sollte Ihnen unsere bescheidene Gastfreundschaft genügen, würden wir uns sehr freuen, Sie an deni Abend wieder bei uns zu sehen!" Herr Bauer sah Paula an. Ihre Augen verrieten mehr, als sie selbst ahnte, ehe sie sie vor seinem warmen Blick niederschlug. Den Einsamen durchzuckte es, und das Blut stieg ihm heiß zu Kopfe.. „Ich werde mit Vergnügen kommen," sagte er. In dieser Nacht hatte Herr Bauer einen merkwürdigen Traum. Er sah sich als Ehegatten am Speisetisch im eigenen Heim sitzen. Ihm gegenüber saß seine junge Frau und legte ihm BierkarPfcn vor. Sic sah Paula Pantenius merkwürdig ähnlich. Plötzlich rief sie: „Ich freue mich unmenschlich!", sprang auf und flog ihm an den Hals. Waren nun die Vicrtarpfen an diesem Traum schuld, oder war es der Punsch? — Oder — sollten es vielleicht Paulas Augen gewesen sein? L «kaÄer ^"u,' Nr 3«9 ?l>.^4 18. Dezember 1WU fei ein Verbrechen gegen die Zivilisation. Hierauf verlas Dr. Lunn ein Telegramm des Prinzen Heinrich, worin es heißt: „Ich kann nur feststellen, daß der Geist in unserer Marine einen solchen Gedanken oder eine solche Handlung verbietet, die, wie Sie sagen, eine unsinnige Lüge von Anfang bis zu Ende ist. Wir achten und schätzen unsere Kameraden von der englischen Marine und sind stolz darauf, mit ihnen in freundschaftlichen Beziehungen zu stehen." Der erste Lord der Admiralität Mc Kenna hielt in Southend eine Nedc, in der er unter anderem sagte, er könne seinen Zuhörern die beruhigende Versicherung geben, daß das Land in vollkommener Sicherheit sei. Drei den Dreadnoughts an Stärke überlegene Kriegsschiffe seien eben vollendet worden, zwei weitere seien bereits in den königlichen Werften vom Stapel gelassen worden und außerdem befänden sich vier zurzeit noch im Bau. Binnen kurzem weiden die Arbeiten für die Ausrüstung und Maschinerie von vier weiteren Schiffen, die noch vor März 1912 vollendet sein müssen, in Bestellung gegeben werden. Redner werde in der nächsten Zeit auch die für das Drcadnoughtgcschenk Australiens und Neuseelands, notwendigen Anweisungen geben. Dieses Gesckenk habe einen Beweis für die enge Verbindung geliefert, die zwischen dem Muttcr-landc und den Kolonien bestehe. Aus Bern, IN. Dezember, wird gemeldet: Die vereinigte Bundesversammlung wählte Robert Comtesse aus Ncuenburg, den Chef des Finanz-und Zolldcpartcments, mit 148 von 160 gültigen Stimmen zum Vundespräsidenten für das Jahr 1910. M. E. Rouchet aus Waadt, der Chef des Departements des Innern, wurde zum Vizepräsidenten und der bisherige Vizekanzler H. Schatzmann zum Bundeskanzler gewählt. Comtesse ist zum zweitenmale Präsident und übernimmt die Leitung des Politischen Departements. Alle drei Gewählten gehören der radikal-demokratischen Partei an. Im Heercsausschuß des französischen Senats erklärte Kriegsminister General Vrnn, die Verhältnisse in betreff der Militärlenkballone seien keineswegs danach angetan, Beunruhigung zu erwecken. Frankreich sei imstande, in kurzer Zeit mehrere Lenkballone in Dienst zu steNen. Im Jahre 1910 werde die Militärluftschiffahrt sich in ausgezeichneter Verfassung befinden. Die meisten Lenkballone und Flugmaschinen werden im Dienste der Genietruppen verbleiben, während eine gewisse Zahl von Flugmaschinen der Artillerie zur Verfügung gestellt werden wird. Tagesneililltciten. — sDie Köniqin Helcnaj von Italien halte jüngst ein amüsantes Reiseerlebnis. Auf einer kleinen Station mußte ihr ^ug wegen Maschinenwechsels eine Zeit lang halten. Ter Bürgermeister und die Stadtvertretung hatten sich einaefunden, nm die Königin zu begrüßen, uud auf dem Büfett des Nahnhofrestaurants war ein prachtvolles'la!tes Frühstück serviert. Die Königin wollte sich nicht lange aufhalten und ließ sich daher nur ein Glas Portwein von dem Bürgermeister reichen. Als sie das Glas ansetzte, verschüttete sie einige Tropfen, die ihr auf das ^leid sprinten. Sie qriff wforl nacb ihrer Handtasche, um ihr Taschentuch hervorzuholen und den Fleck zu entfernen. Der Bürgermeister verstand die Bewegung der Königin falsch und glaubte, sie wolle ihr Portemonnaie hervorziehen. „Aber ich bitte, Majestät", murmelte er devot, „es ist bereits alles bezahlt." — (Vier Schwestern als Mörderinnen.) Man berichtet, Anfang Dezember, aus Newyork: Was an-fangs als ein Selbstmord einer jungen mittellosen Frau angesehen wurde, scheint sich als ein sensationelles Verbrechen zu entwickeln. Vor einiger Zeit fand man in einem fast leeren Hause in East Orange New-Ierscy in der Badewanne die Leiche einer jungen Frau, un-bclleidet und anscheinend im Bade ertrunteu. Im Hause fand man nnr noch eine alte Dame fast verhungert. Es stellte sich heraus, daß die Tote die junge Witwe Oeey Snead war, die vor einem Jahr ihren (satten ver» !oren hatte lind vor lurzem ein 5t'ind geboren hatte. Tie alte Dame war eine Verwandte ihres Gatlen. Scheinbar waren beide gänzlich aller Mittel entblößt und die junge Frau halle sich in Verzweiflung das Leben genummen. Aber die Polizei hat nuu in Ersah» rung gebracht, daß das Leben der juugen Frau bei zehu Gesellschaften für mehr als 1l»0.<)l)s)'Kronen versichert war. Die Prämien wurdeu von vier Schwestern des Wallen der Mrs. Ocey Snead bezcchll. Die Gesellschaften weigerten sich, die Summe auszuzahlen, da die Frauen schon früher drei Brüder der Mrs. Oeey Snead und ihren Gatten hoch versichert hatten, die alle vier schnell hintereinander gestorben waren. Eingehende Aufragen bei Nachbarn haben nun ganz uugeheuerliche Geschichteu zutcige gefördert. Die vier allen Fraueu versahen den Haushalt, während das junge Ehepaar uud die drei Brüder der jungen Frau, solange sie lebten, nur als Gäste geduldet wareu. Die vier allen Furien, denn solche waren sie offenbar, hatten die fünf juugen Leute ganz iu ihrer Gewalt. Sie waren voller Habgier uud planten den Tod der jnngen Leute. Zuerst wurde der eine Bru» der der jungen Frau versichert. Alle mußten zu den Prämien beitragen. Der Bruder starb im Hause. Das Geld behielten die Alten. Dann wurde der nächste Bru-der versichert. Er starb, und ebenso auch der dritte, schließlich auch der eigeue Bruder der Mörderinneu, der Gatte der jungen Frau. Für die, letzten zwei zahlten die Gesellschaften nur eineu Teil der Versicherungs» summeu. Als die Gelder verbraucht waren und wieder Hunger in das unheimliche Haus einlehrte, verfielen die Allen auf oeu Plan, die juuge Frau für die Niesen» summe von 25.l>00 Dollars zu versichern. Der Nest des Geldes, das sie noch hatten, wurde als erste Prämie erlegt. Dann folgte für die unglückliche junge Frau eiu schreckliches Dasein. Tie Furien zwangen sie, sich auf der Straße Geld für ihreu Unterhalt und für die wei-lere Bezahlung der sehr hohen Prämien zn holen. ^i. Not im Hause wurde immer größer, die Möbel wurden versauft uud auf die Versicherungspolicen Geld von Wucherern entliehen. Tann lam die unerwünschte Geburl des Kindes. Was aus diesem geworden, ist noch un° aufqellärt. Die alten Weiber sollen die junge Frau hypnotisiert und zu allerhcmd Verbrechen, wie Dieb-stählen, Einbrüchen veranlaßt haben. Schließlich, als die Not am höchsten war, ermordeten sie die jungc Frau. Wahrscheinlich wurde sie erst durch ein Schlaf-mittel betäubt uud dann in der Badewanne erlränlt. Tie Leichen der anderen vier Verstorbenen werden exhumiert uud untersucht werden. Drei der Furien sind vor der Entdeckung der Untaten verschwunden, die vierte ist verhaftet worden. — sDie Morde des Irrcnwärtcrs.j In Frankreich herrscht ungeheuere Aufregung infolge der Enldeckun0 der durch den Irrenwärter Thabuis im Asyl von Saint-Mie verübten Morde an geistesschwachen Patienten. Wic sich herausstellt, hat der dem Trunke ergebene Mörder, der seiue Opfer durch Erwürcien tötete, die T^'n ""^ Geldgier vollbracht, da er iu seiner zweiten Eigen» schaft als Totengräber einen Franken für jedes Grab erhielt. Gleichzeitig bekam er von den Angehörigen der Verstorbenen für den Unterhalt der Gräber kleine Geldspenden. Erst als sich die Todesfälle im Asyl häuf-leu, schöpften die anderen Wärter uud der Arzt Ver-dacht und entdeckten an den zuletzt verstorbenen Pa» lieuten die Würgemale. Man nimmt an, daß Thabuis nicht nur die drei zuletzt gestorbenen Insassen des Spitals, sondern noch zahlreiche andere auf dem Ge» wifsen hat, uur tonnten an diesen infolge der Ver» westing die Merkmale des Verbrechens nicht mehr fest» gestellt werden. Gegen die verantwortlichen Anssichts» stellen soll ebenfalls wegen Pflichtvergessenheit Straf« Verfolgung eingeleitet werden. — Mn ciqenartisser Mänseschaden.) Die „Inus> lnucker Nachrichten" erhielten aus Sterling eine Sen» dung mehrerer vou Mäusen angefressener NIeigeschosse. Diese flammen aus dem Sterziuger Schießstand, wu sich uoch viele Hunderte aus gleiche Art zerstörter Ge» schösse befinden. Offenbar hat der Talg, mit dem dieselben eingefettet waren, die Mäuse angezogen und in ihrem Hunger haben die Tierchen daun am weichen Blei weitergefressen. Ob sie wohl eine ordentliche Blei» Vergiftung bekommen haben? ' — lDaö Ncstaurant dcr Millionäre.) In Newyork ist soeben das (5as<1 de l' Op^ra eröffnet worden, i» dem den Dollarlönigen ein ganz beispielloser Luxus geboten wird. Das Nestauranl, das von den Zeitungen als der „herrlichste Tempel epikuräischer Lebensgenüsse in den Vereinigten Staaten angepriesen wird, erstreckt sich vom Broadway bis zur siebenten Avenue uud leitet seine» Namen davon ab, daß es nicht allzuweit vou der Metropolilanoper enlfernl ist. Der acht Stockwerke hohe Bau ist nur zu Neslauratiunszweckeu bestimmt und hat die prunkvollsle Ausstattung erhalten. Jede Etage ist in einem anderen Stil geschmückt und die exotischesten Detorationsformen vereinen fich zu einer packenden Wirkung. Im Parterre herrscht Assy-rien vor; der Hauplraum isl mil dem Gemälde von Nochegroffe „Dcr Fall von Babylon", das auf der Wellausstellung von Chicago großes Aufsehe,, erregte und mit 32l).l)()<) Kronen bezahlt wurde, ausgestaltet. Auf breiten Marmortreppen steigt mau zu Balkourä'umeu empor, von denen der eine ebeufalls assyrische Ornameute zeigt, während der andere ganz »vie ein buddhistischer Tempel angelegt ist, verschwenderisch geziert durch echt japanische Holzschnitzereien uud bekrönt vou einer großen Buddha» statue, einem wertvollen Stück, das aus Nillu flammt. Fünszia, Speisesäle stehen den Besuchern des Eas^ de !'Ov'"ra zur Verfügung, darunler riesige Pracht» gemacher und lauschil^inlime kleine Salons, die auf das kostbarste eingerichtet und durch Kunstwerte ge> schmückt, die zum' große» Teil aus Paris stammen. Aber nicht nur dem Auge will dieses Milliunärsreslau» rant ein Fest bereiten, sondern noch mehr der Zunge uud dem Maaeu. Eiu erlesener Weinkeller, der den besten Europas nichts nachgibt, harrt der Kenner. Von den 800 Angestellten können zu gleicher Zeit 150N Tiners in dem Hauplrestauranl angerichtet und serviert werden. Die Küche befindet sich im vierten Stock und ist so angelegt, daß auch uicht der leiseste Küchengeruch je i» die Nestauralionsräume dringen kann. Wer vor dem Diner, elwa nach einer Anlomobilfahrt, die Wäsche wechseln will, kann sich alles Notwendige in, Hanse selbst saufen und findet auch die nötigen Ankleideräume vor. — ' -1'WA „Toni, aber Toni," rief es von verschiedenen Seiten über den Tisch. Das Mädolchcn schob schmollend die Unterlippe vor und legte blitzschnell die geballte Faust auf den Sitz des Stuhles, von dem sich Hermann einen Augenblick erhoben hatte, so das; er beim Nieder-sihcn mit einem quiekenden Laut in die Höhe fuhr und die ganze Tischgesellschaft alarmierte. Heinz lachte aus vollein Halse und zupfte die Cousine am Ohr. „Wildfanq", sagte er. Da fuhr ein heller Klang durch den Saal. Er blickte auf. Die Frau vom Hause war aufgestanden und hatte an das Mas geschlagen: „Auf dem Wohle der Damen," sagte sie und erhob den Kelch. Heinz blickte unwillkürlich scheu zu dem Fabriksbcschcr hinüber, der mit keiner Wimper zuckte, und plötzlich fiel ihm das Wort ein, das jener vorhin gesprochen, von den wirtschaftlichen Frauen. Er wurde nachdenklich und jah Kathi an, die sich jetzt in ihrer ruhigen Weise mit Christoph unterhielt. „Wie hübsch sie aussah mit der zarten Röte auf den blassen Wangen," dachte er, und als hatte sie den Vlick gefühlt,'wandte sic langsam den Kopf und sah zu ihm hinüber. Er hob den Kelch und trank ihr zu, sie dankte, ohne das Glas zu berühren. Man erhob sich, um den Kaffee aus der Terrasse zu nehmen. Es entstand ein lebhaftes Durcheinander, Händeschüttcln und „Gesegnete Mahlzeitwünschcn", und über dem allem die laute, etwas scharfe Stimme ocs Obcramtmannes: „Nee, wie ich Ihnen sage, Vcrehrtestcr, der reine Töppcrmcestcr." — lFortsehung solgt.) Durch und durch dekorativ ist auch die Kompo. silion „Der Zypressenhain" lNr. 130), ein in sympathi-schcn, milden Farben gehaltener Entwurf zu einem dekorativen Panneau, seinerzeit im „Hagenbund" aus. gestellt- der erlöschende Tag mit seinem silbergrau, glänzenden Firmament stellt sich als dankbarer gewähl-'ter Hintergrund für die kontrastreich hervortretende dunkle Piniengruppe dar. Ancl, das naturalistische Gemälde „Der Dichter und die Melancholie" Jahren herausgelesen sind, ist wohl die eine und die andere nicht ohne technische Mängel, was Perspektive, notwendige Deutlichkeit der Detailsührung svergl. 140, l18 die etwas krude Figur) und dergl. be-trifft. Es sind ja Versuche, Studien, Entwürfe dar-unter. Im ganzen jedoch beseelt das Schaffen Ra^icas ein frischer, kräftig individualisierender Zug, der noch viel Gutes erhoffen läßt. Wir wenden uns zurück zu Nm-ki, ihn diesmal >n seinen Gemälden ins Auge fassend. Sie finden sich im Eingangssalou und im Saale l^l. Mirko Ra^ki, den wir als Romantiker und Spezialislen im Radiersache kennen gelernt haben, hat zur Ausstellung neben acht Ölgemälden, die aus der Gegenwart stammen, eines seiner älteren Ölgemälde „Die Hülle" lnach Dante, Nr. 89) beigestellt, welches als sehr charakteristische Schöpfung vor allem Beachtung verdient. Der Ton erinnert entschieden an Rembrandt, dem ja Raäki in seinen Idealen als Radierer begreif» licherwcise als großes Vorbild nahestand. Das Werk, eine respektable Leinwand, trägt ein gewissermaßen tlas-sisches Gepräge. Es atmet Kraft und Entschlossenheit, in Ton und Kontur liegt unverkennbares Gefühl, in der Behandlung des mystischen Sujets liegt nachdrucksvolle Charakteristik. So dieses Bild. Es datiert aus des Künstlers früheren Tagen. Er arbeitete daraufhin als Radierer nnd fand namhafte und berechtigte Anerkennung. In der jüngsten Zeit schus er wieder eine Anzahl Ölgemälde, die sich recht farbenreich ansehen; vom Standpunkte der Kunst aber stehen sie, mit den Schöpfungen des früheren Ra<"-li verglichen, im Zeichen der Dekadenz. Während wir beim jungen Radien eine unaufhalt. sam, nach empor sich entwickelnde Tendenz wahrnehmen konnten, müssen wir die neuesten Erzeugnisse Raclis aus dem Gebiete der Malerei als „einen Schritt nach zurück" bezeichnen. sFortsehnng solgt.) — lslus der Diözele.j Wie man uns aus Wien meldet, hat Seine Majestät der Kaiser den Pfarrer und Dechanten in Reisnik Franz Dolinar zum Ehrendomherrn des Kathcdrallavitels in Laibach er» nannt. " Wn Werk über Realgcwerbc.) Das l. l. Handels-Ministerinn« hat sich bestimmt gesunden, die bei dem ausnahmsrechtlichen Charakter der in ihrer Entstehung einer längst abgeschlossenen Rechtsentwicklungsperiode angehörenden Realgewerbc für den Einzelne»» schwer zu ersassenden, zersplitterten und ländcrwcise verschie-denen RechlscM'llen, betreffend dieses Institut, nebst der einschlägigen Iudikatur des Verwaltungsgcrichts-Hofes in einem lilerarischen Werke zur einheitlichen Darstellung bringen zu lassen, um so gleichmäßig einein Bedürfnisse der Behörden als auch des Publikums Rech-nunss zu tragen. Diese im Auftrage des Handelsmnii-slcriums von dem Ministerialsetrelär Dr. Richard Edl. von Pelikan verfaßte Arbeit ist nun im Ver» läge der l. u. k. Hosbuchhandlung Moritz Perles in Wien in Druck erschienen. Das Handelsministerium lenkt die Anfmerksamleit der Landesstellen aus diese in ihrem rechtshistorischen Teile meist nach den Original-archivalten bearbeitete Darstellung mit der Einladung, in geeigneter Weise dafür Sorge tragen zu wollen, daß dieses Werk im Interesse der erwünschten Information der behördlichen Organe, der Parteien und ihrer Ver-trcter die gebotene Verbreitung und Beachtung finde. * lStaatssubvcntion.) Wie wir erfahren, hat das l. l. Ackerbaummisterium der landwirtschaftlichen Filiale in ttoöana, politischer Bezirk Adelsberg, zur leilweisen Deckung des Desizites aus der Gebarung der von ihr geleiteten Obstbaumschule in Vuje eine einmalige Slaalssubvention von 400 X bewilligt und die l. l. Landesregierung ermächtigt, diesen Netrag zu Handen des krainischen Landcsauslchusscs flüssig zu machen. —s. — sPromotion.j Am 22. d. M. wird an der Wiener Universität Herr Ferd. Toma^ici, landschaftlicher Konzeptspraktilant in Laibach, zum Doktor der Rechte promoviert werden. — sZentralkonfeienz dcr Landesverbände für Frsmbcnvcrlehr.j Man schreibt uns aus Wien: Am !). und !0. d. versammelten sich die Delegierten samt-licher österreichischer Landesverbände für Fremden-verkehr ,n der Handels- und Gewerbelammer in Wien nnler dem Vorsihe des Vertreters des steirischen Landesverbandes K. W. GawaIuwski zu ihrer dies-jährigen Wintersessiun. Von den Zentralstellen waren vertreten das Ministerium sür öffentliche Arbeiten durch Seltionsrat Dr. R. Schindler und Dr. E. Freiherr von WetschI, das Eisenbahnministerium durch Regie-rungsrat Th. Englisch und laiserl. Rat Dr. F. V c. ncsch, das gemeinsame Finanzministerium durch Di-rektor I. Pojman. Namens des geschästsführendrn Landesverbandes sür Fremdenverkehr in Wien und Niederösterreich hieß laiscrl. Rat Dr. R. M ündl die Erschienenen willkommen. Einen Hauptgegenstand der reichhaltigen Tagesordnung bildete die Beratung und Annahme des neuen Statutes für die Zentraltonserenz. In den Präsidialausschuß wurden sür die ersten drei Jahre die Landesverbände von Galizien, Niederüslerrrich und Tirol gewählt. Über Antrag des Reichsratsabge» ordneten F. Reicl)sriller von Panh erhob die Zentral-lonserenz entschiedenen Widerspruch gegen die vom Finanzminister im Parlament angekündigte Restringie-rnng der Post „Fremdenverkehr" im Budget sür 1910. Eine solare Abstreichung wäre geeignet, die östcrrei. chisck)e Voltswirtschaft empfindlich zu schädigen und die Tätigkeit der Fremdenverlehrsverbändr zu unterbinden. Über Antrag des laiscrl. Rates Dr. Eohn lAbbazia) beschloß die Zenlraltonferenz, in der Folge auch den für das österreichische Verkehrswesen so sehr in Betracht kommenden Fremdenverlehrsinleressrn Bosniens und der Hereegovina besondere Ausmerlsamkeit zuzuwenden und die Ausgestaltung der Reiscbeziehungen zwischen den österreichischen Kronländern und den neuen Reichs-landen in ihr Programm aufzunehmen. Namens des gemeinsamen Finanzministeriums sprach Direktor P u j >n a n den Landesverbänden hirfür den wärmsten Dank aus und entwickelte in längerem Vortrage die wichtigsten Gesichtspunkte sür die gemeinsame Tätigkeit. Infolge eines Einschreitens dcr Gesellschaft öfter-reichisch.ungarischer Hoteliers in London um Abgabe von Lichtbildern ans unseren Reiseländern für Propa-gandavorträgc in England richtete die Zentrallunferenz über Antrag des deutschböhmischen Landesverbandes ranenlorps sollen ihre Mitgliedsbüchel, Neueintre» lende aber ihre Militärdotumente mitbringen. — sDer Laibacher Deutsche Turnverein) veranstaltet heute um 9 Uhr abends in der Kafino»GIashalle eine Iulkneive mil gegenseitiger Bescherung sMindeslwert der Geschenke 2 K) und mehreren Darbietungen ernsten und heiteren Inhaltes, von denen besonders „Eine Turn» stunde per Telephon" hervorzuheben wäre. Zutritt haben Vereinsmitglieder, deutsche grauen nnd Mäd-chen sowie durch Mitglieder eingeführte Gäste, — lDcr Verein der Handwerksmcistcrj veranstaltet morgen um 10 Uhr vormittags im Saale oes „Roko-dclski Dom" lKo>»e»skr)gasse) eine Versammlung mit folgender Tagesordnung: 1.) Bericht des Vereinsaus' schüsses über Vcreinsangelegenheitcn. 2.) Vortrag des Herrn fürstbischöflichen Sekretärs Joses D o st a l über das Knnslgewerbe im Dieilsle der Kirche. — Wne Weihnachtsqabe für Nauchcr.j Die Tabak-regle hat für die Rancher diesmal eine besonders hübsche Weihnachtsgabe vorbereitet- eine neue Musterkollektion österreichischer Spezialilälenzigarren in sehr gefälliger Verpackung. Die Kollektion, bestehend aus 69 Zigarren — vierzehn Sorten in Päckchen von vier bis sechs Stück — liegt in einer sehr geschmackvollen flachen Holzkasfette, deren Deckel an oer Innenseite eine tünst» lerisch ausgeführte Vista lAnsicht der Tabakfabrik in Rovigno) enthält. Die Außenseite hat als Ausschmückung eine stimmungsvolle japanische Landschaft. Die Mnster. lolleltion, deren Preis 25, bei Lur.nsausstaltung 28 K beträgt, ist in den Spezialitätenniedcrlagen erhältlich. — sTodeofall.! Heute früh ist hier Frau Anna Suppan, Sparlasseoirektorswilwe, im hohen Alter von 8l. Jahren gestorben. — letznngen erlegen. Der mm Verblichene erfreute sich wegen seiner Rechtschaffenheil, guten Laune uno person» lichen Liebenswürdigkeit der allgemeinen Wertschätzung in Stadt und Land. In seiner fugend zog eZ ihn nacl)^ Amerika, nach Cleveland, wo er gegen füuf Jahre als Eigentümer eines „Bar" zubrachte lind erst nach dem Tode seines Vaters heimkehrte, um die Bewirtschaftung der ihm zugefallenen großen Realität zu übernehmen. Er verwaltete seinen Besitz mnsterhaft, führte manniq» fache Verbesserungen ein und hob das Gasthansgewerbe, das er betrieb, auf eine bedeutende Höhe. Als Gemeinde» Vorsteher war er dem Amte durchaus gewachsen, sachlich,' ruhig, stets zu billigen Ausgleichen bereit. Sein Leichen» begängnis, das am l6. d. in Altlag stattfand, zeugte durch die Teilnahme zahlreicher Leidtragender aus allen Gegenden des Landes von der Beliebtheil, deren sich Eisenzopf erfreute. Sein Wirten im Dienste des öffent-lichen Wohles wie als gütiger, einsichtsvoller Freuno und Berater, das durch einen tragischen Tod jäh unter» brochen wurde, sichert ihm ein dauerndes Andenken. — wur. den als Saldo für die neue Rechnung übernommen. - Bei der Wahl wurden die bisherigen Ausschußmil-glleder ix.-:- lu^Ilüimtminun aufgefordert, ihres Ehren» anltcs auch in der nächsten Vereinsperiode zn wallen, welcher Aufforderung die Herren liebenswürdig nach. kamen- an Stelle des verstorbenen Rechnungsrevisors tritt, einstimmig gewählt, Herr k. t. Nergarzl Dr. Milan Papeö. Nach Besprechung einiger Eventualitäten schloß der Obmann die zahlreich besuchte Vullversamm. lung mit den» Wnnsche, daß die Wohltäter auch künftig» hin dem menschenfreundlichen Vereine ihr regstes Inter» esse entgegenbrächten. — lVarn!t6aben1l ^, ^^ „Union".j Im Nein» keller des Hotels „Union" produziert sich gegenwärtig das GesangshunwristeN'Ensemble Maier - Wal < e r. Die gestrige Vorstellung mit ihrem reichen Programm bewies wieder, daß die Komiler es verstehen, den Ne» suchern einen wirklich vergnüglichen, von echtem Wiener Humor durchsetzten Lachabeno zu bieten. Fräulein Mina Walter erntete mit ihren zahlreichen Schla» gern nachhaltigen Beifall, sei es, daß sie als dralle „Linzerin" in Solopu-cen, darunter dem von gediegener Mimik begleiteten „Nobel und Ordinär" oder als Auto. mobil-„Gsangl" oder gemeinsam mit Herrn Maier im Rennerbubcn nnd sonstigen Vortragsduelt austral. Herr M aier glänzte ebenso als Gesangslomiker, Rezitator »vie Parodist. Herr Joe Maro verband als mnsika-lischer Elown im Schellen spiel, Okarina und dergl. ge-diegene Maske mit gntem Vortrag. Herr Franz Koh-ler begleitete als routinierter Pianist die Vorlings' nummern mit flottem Spiel und füllte desgleichen die Intervalle in angenehm abwechselnder Weise aus. " sWcm gehört das Fahrrad?) Kürzlich ließ jemand im Hausflur des Rathauses neben der Zentralsicher, heitswatstube ein Fahrrad stehen, ohne es bis heute ab» geholt zu haben. Der Eigentümer wolle sich in der Sichcrheitswachlstube melden. * Mn neuer Trick eines Nctrüssers.j Der 1890 in Laibach geborene und nach Moräutsch im Steiner Be» zirke zuständige Vagant Antun Telavce kam auf einen neuen Trick, der ihm, wenn er vom Gendarmeriepusten in Moste nicht rechtzeitig aufgegriffen worden wäre, eine einträgliche Geldquelle erschlossen hätte. Er kaufte sich nämliä) eine große Anzahl von Heiligenbildern, die er auf der Straße und in den Häusern verteilte, wobei er gleichzeitig um milde Gaben für den Kirchen» bau der Jesuiten in Laibach bat. AIs er von der Gendarmeriepatruuille in Moste aufgegriffen wurde, hatte er bei 12 X Geld bei sich. Tekavec, der schou wegen Landstreichcrei und Diebstahles abgestraft erfcheinl und lrotz seiner Ingend im Verbrecheralbum der städtischen Polizei einen Ehrenplatz einnimmt, wurde dem Ge-richte eingeliefert. * swcfunden.j Eine Zwanziglronennute, ferner eine Wagenplache. ^ lWettcrbericht.j Der Wiltcrungscharakter hat seit gestern eine wesentliche Änderung erfahren. Das Hochdruckgebiet, das vor einem Tage noch ganz Mittel» eurupa umfaßte, hat sich nach Osten verschoben und an Intensität bedeutend abgenommen. Der Luftdruck ist m ganz Eurupa stark gesunken- sehr niedriger Druck halt sich im Westen. In Österreich herrschte gestern früh noch vorwiegend heiteres Wetter bei lallen östlichen Winden. Viele Stationen der Alpen», Sudeten» und Karpathenländor meldeten Murgennebel. Die Tempe-raturen sind in westlichen Gebieten Österreichs gefallen. Die Vora hat vollkommen nachgelassen. In Laibach lvar es gestern den ganzen Tag bewölkt. Abends heiterte sich der Himmel für kurze Zeit auf, überzog sich jedoch bald wieder mit einer lief liegenden Slralus»Schichte. In den frühen Morgenstunden erfolgte ein schwacher Schneesall, vermischt mit feinen Regentropfen, die aus dem lallen Boden sofort zu Eis erstarrten. Die Tempe-ralur betrug in der Früh -2,5 Grad Celsius. Der Luftdruck sinkt beständig und rasch. Gestern früh mel< deten: Klagensurt 7,2, Görz --0,8, Trieft 1,6, Pola -1,2, Abbazia 1,0, Rohitsch —3,8, Agram -1,8, Sarajevo ^3,3, Graz -6,8, Wien —4,0, Berlin —5,0, Paris 4,4, Rom 2,5, Petersburg 1,1' oie Höhenstationen' Sonnblick —12,2, Obir —7,6, Sänlis — 6,9. Es steht veränderliches, zn Niederschlagen geneigtes Welter mit Temveratnrzimahme z» erwarten. - lDas Alätscl des Wcihnachtoeintaufes.j Jeder Familienvater isl bedauernswert, wenn er mit einem spärlichen Einkommen bei der jetzigen Teuerung für leine Angehörigen Anschaffungen machen soll. Kanm isl er der Sorge der Modistin und Kleidermacherin enthoben, so verursacht ihm neue Verlegenheiten der Gedanke, mil was für einem praktischen Geschenke er wohl seiner lieben Gattin oder Tochter zu Weihnachten eine Frende bereite» könnte. Beim Passieren der Petersstraße Nr. 4 fällt ihm nnn besonders oas Schau-fensler der Singer Ku. ins Auge, worin nebst einen» Ehristbänmchen Nähmaschinen verschiedener Ausstattung gen ausgestellt sind. Hiemil ist daS Rätsel des Weih« nachtseinkanses gelöst. Er beschließt ohne weiteres Nach-sinnen, eine Nähmaschine als das nützlichste und prak-lischesle Weihnachtsgeschenk zu bestellen. Theater, Kunst und Literatur. Oper in vier Attcu nach eincin Ruman von I. ^urtii vom Komponisten und Tr. Richard Vatla Musil von Risto Savin. Fast jede größere Stadt hat ihre reizenden Mäd» chen, die bald als süße Mädel, bald als Grisetlen, bald endlich in den Städten unserer Riviera als Sartorellas belannt sind. Letztere sind jene nette», stets tadellos gekleideten lind frisierten Schneiderinnen, die in den enllegenen Vororten unserer Adriastädte wohnen und tagsüber in vornehmen Häusern oder in Konsellions» geschästen arbeite», abends aber ihren Wohnungen zueilen, gar osl von galanten Männern verfolgt oder von ihren Verehrern erwartet. - Aus diesem Milieu ist die Heldin der hente zur Ausführung gelangenden Oper „ I. Vi gend. Anton trinkt mit Gästen, während Vida trän-mend am Fenster sitzt und auf die leere, mundbeleuchtete See hinansblickl. Schon fa^en während des Tanzes leichte Sticheleien gegen Anton- wo wohl Alberto und sein Freund Pietro sein mögen, warum Anton so ernst sei. Doch Anton schneidet jedes derartige Gespräch barsch ab. Der Tanz endet und Vida wird bestürmt, die Ballade von der „Schönen Vida" vorzutragen. Dar» alls folgt ei» Verschwindungschor, sodann ein Duett zwischen Anlon lind Vida, aus welchem das Verhält, nis zwischen den Eheleuten deutlich zu entnehmen ist. Allton begibt sich in sein Schlafgemach, nnn aber er» zählt nns Vida ihre Lage: Hente soll Alberlo kommen, um sie zu entführe». Doch sie wolle das Kind nicht ver-lassen, nein — wenn ihr auch das Herz bräche. Da er» klingt Alberlos leichte Barkarole, und alle guten Vor» ätze geraten ins Schwanken. In rasender Angst wirft ie sich vor dem Bildnis des Erlösers in die Knie, seinen Schutz erflehend, doch musonsl: Alberlu erscheint und in wilder Leidenschaft eilt ihm Vida entgegen. Nach kurzem Seelenlampfe folgt die unglückliche Frau dem Verführer in sein Heim nach Venedig, wo sie seine Mälresse wird. Der flatterhafte Alberto gerät jedoch in oie Hände der Kabareltdame Lula, wird Vida überdrüssig und will sie kurzerhand seinem Freunde Pietro abtreten. — In einer nächtlichen Szene von Pielro und Alberlo ver» höhnt, von Alberlu auch verraten, verflucht sie letzteren und verläßt ihn, in der Absicht, ihr Kind nochmals zu sehen und sodann durch Selbstmord zu enden. Der drille Akt zeigt zu Beginn die Verhältnisse in Antons Haus, wie sie sich uach dem Verschwinde» Vidas gestalteten. Die Haushälterin Ne5a führt die Wirtschaft und bemllltert das Söhnchen Vidas. Sie liebt Anton, doch ohne Gegenliebe. Da kommt die Nachricht, daß die tot geglaubte Vida in Venedig lebe. Mit dem Ausschrei: „Nicht tot, sie lebt, weh mir!" stürzt Ne5a zur lm hinaus. Nun tritt Vida, vollkommen gelirucheu, ein, eilt zu dem aus dem Diwan schlafenden Knaben «md singt ihm ein Schlummerlied. DaS Moliv dieses Liedes entstammt einem südslavischen Tolenliede, wie es bei Begräbnissen gesungen wird. „Noch einen Kuh und dann .. ." Das Kind erwacht und sträubt sich gegen die Laibacher Zeitung Nr. 289. 2637 18. Dezember 1W9. leidenschaftliche Umarmung der ihm unbelannt gewor. denen Frau. Da tritt Ne5a ein und jagt Vida aus dem Hause, denn sie lNe5a) sei jetzt die Mutter des Kindes. Vida wankt zur Tür, wo sic von Anton ertannt und gebeten loird, bei ihm zu bleiben. Teils aus Mutterliebe, teils aus Eisersucht entschließt sie sich, Antons Nitle nachzugeben. Sie geht den nächsten Tag zum Faschingsoienstag» lorso nach Trsat. Auf die Frage Antons, ivo sie denn so lange geweilt, gibt sie eine ausweichende Antwort, was Anton in seiner verblendeten Liebe gar nicht merkt. In Trsat wird ihr Leben in Venedig durch das Eingreifen Ne5as aufgedeckt und dadurch die Kata» strophe herbeigeführt. Antun, über das Treiben seiner Frau aufgellärl, frägt Vida mit bebender Stimme, ob die Anschuldigung auch wahr sei, was diese mit ruhiger lHntschlussenheit bejaht. Anton stürzt sich ans Alberto, den er erwürgt, worauf er selbst sich mit einem Messer entleibt. Vida, ihren Beschützer und Rächer erkennend, lacht irre auf und wirst sich über Antons Leiche. Man ficht, die Handlung folgt nicht in allem Iur-Üiö' Romane. Schon der Ort der Handlung ist ein an» derer, jedenfalls deshalb, um dem Komponisten die scharfen Rhythmen der südslawischen Musil zugänglicher zu machen, die im Kontrast zur italienischen Musil zweifellos besser zur Geltung lommen. Auch sind Per. sonen, wie Ne/.a, Grega, Ninclta und (sameriare, neu hineingedehnt, was wohl aus dem Grunde geschah, um mehr Frauenstimmen zur Verfügung zu haben sowie die tragisch dahinschreitende Handlung durch das Dienst, bulenpaar einigermaßen heiler zu gestalten, also Ab. wechslung hineinzubringen. Speziell Ne/a gelangt in den beiden letzten Alten zur Bedeutung, nachdem sie durch eine fein gesponnene Intrige und mit Hilfe des ahnungslosen Pietro Vida vernichtet, allerdings ohne selbst einen Vorteil aus der Situation zu ziehen. — Uhr: >1i«^n in I)<»inini<>i,-l ^.tjvt. (znixlr:!^'^!N!ll«> (Choral), Gradnale I'r«,x> <'«t Doiniini« von Anton Foersler, Osfertorinm /Vv<^ U.'ll-il, von R. Burgarell. Telegramme des l. l. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Ncichsrat. Siyunsi deS Ä ligru ld„» ten Hauses. Wien, l7. Dezember Um tt Uhr früh beendete Ada.. V y r,5 sein Schlußwort, worauf die Dringlichleit abgelehnt wnroe. Dann gelangte ein neuer Dringlich, leitsantrag zur Verhandlung, den Abg. N lichter a be» gründete. Um V^6 Uhr wurden neuerdings von den Galeriebesuchern Schmähruse gegen die Obstrultiunisicn ausgestohen. Der Vizepräsident ordnete die Entfernung der Rufer an. Wien, 17. Dezember. Um 12 Uhr schließt Abge-ordnrter NYa) tcra seine Rede. Es spricht der Abge-ordnete Seliger, der das Haus ausfordert, die Dringlichkeit aliznlehncn. Die Debatte wird geschlossen. Die Abg. Maye r und Tomschit verzichten aus das Wort. Abg. Srdinko ergreift das Wort zur Schluß-rede. Wien, l8. Dezember. Abg. Srdintu beendet um 7 Uhr abends seine siebenslündige Rede. Die Dring, lichleit des Antrages wird abgelehnt, woraus Abgeord-neter Chaloupla den nächsten Dringlichleitsanlrag begründet. Gegen halb 8 Uhr abends ertönt von der ersten Galerie ein beleidigender Ruf gegen den Abge. ordneten Chaloupla, der vom rechten Teile der Galerie stürmisch altlamiert wurde. Zu dersclbeu Zeit wurde aus einem Siphon von der Galerie aus auf die Bäntc der czechischen Agrarier gespritzt, wodurch der Abgeord-nete Brdlil getroffen' wurde. Vizepräsident Za° zluorla ordnet die Entfernung der Ruhestörer und die Räumung der ersten Galerie sowie des rechten Teiles der zweiten Galerie an. Da er bemerkt, daß die von der zweiten Galerie entfernten Besucher nach der anderen Seite der Galeric strömen, ordnet er anch die Räumung des zweiten Teiles der zweiten Galeric an. Zahlreiche sozialdemolratische Abgeordnete begleiten diese Verfügung des Präsidenten mit lärmenden Hrotcstrufen. Der Lärm dauert an, bis dic Räumung vollzogen ist, was eine Viertelstunde dauert. Vizepräsident Zazwurka nimmt um -'^6 Uhr die Sitzung wieder aus und teilt mit, daß er die Galerie zweimal zur Ruhe ermähnt habe und er müsse sie räumen lassen, wenn leine Ruhe eintrete. Er konstatiert ferner, daß der Abgeordnete Brdlil von einem Besncher der ersten Galerie mit Siphon bespritzt wurde und weist ein Schriftstück vor, l wdches ebenfalls vom Siphon bespritzt wurde, l2el> hafte Hört!..V)örl!>Rnfe nnd Entrüslungsrufe bei den ^ ^zechen.) Der Präsident ersucht den Abgeordneten Cha» lonpla, seine Rede wieder anfznnehmen. Um Miller-nacht beendet Abg. (5halonpla seine Ausführungen, worauf Schluß der Debatte angenommen wird. Abgc» ordneter Stanek hält das Schlußwort. Wien, 18. Dezember. Abgeordneter Stanel be> endet uni 6 Uhr früh seine Rede, worauf die Dring» lichleit des Antrages aogelehnl wird. Abg. Dürr ich begründet den Dringlichleitsanlrag, betreffend die Al> änderung der Gewerbeordnung. Redner spricht sort. Wien, l7. Dezember. Die hellte abends abgehaltene Obmännerkonferenz erörterte eingehend die Angelegen, heil der Geschästsordnungsresorm. Die Vertreter der deulschsreiheitlichen Parteien bestanden daraus, daß vor der Beratung dieser Angelegenheit die Tagesordnung unbedingt freigegeben werden müsse. Die Deutschradita» Ic», dieRuthenen und dieCzechischradikalen nahmen einen entschieden oppositionellen Standpunkt gegen die Ge-schästsordnnngsreform ein. Die Pulen nnd die Christlich, sozialen erklärten die Geschäslsordnnngsresurm für dringend notwendig. Ministerpräsident Freiherr von Bienerlh appellierte an dir Konferenz, gleichzeitig mit der dringend notwendigen Grschästsordnungsresurm das Nndgetprovisorinm nnd das handelspolitische Er< mächtignngsgesetz noch vor Weihnachten zu ermöglichen, was bei gutem Willen möglich wäre. Abg. Dr. Ä dler erklärte, daß die Eozialdemolratei! uuliedingt für die Erhallnng des Parlamentarismus sind. Auch eine Ge-schäftsordnnngsresorm, namentlich für eine lnrze Frist sei dnrchführbar. Abg. 5l r a m ü i erklärte, man dürfe der Slavischen Union nicbts Unmögliches, namentlich nicht die bedingungslose Zurückziehung der Dringlich, leitsanlräge zumuten. Die Konferenz endete ohne Ne> schluß und foll murgell um ll Uhr vormittags fort-gesetzt werden. König Leopold -f- Brüssel, 17. Dezember. Der gestrige Abend wui vollständig ruhig verlaufen. Um N Uhr waren die Arzte so hoffnungsvoll, daß nur der Hufmarschall Gossi. nct und ein Arzt im Schlosse anwesend wareil. Gegen 2 Uhr 2<> Minuten stieß der König plötzlich einen Seufzer aus. Die Krankenschwester rief den Arzt herbei, zu welchem der Köuig sagte: „Dollur, ich ersticke!" Bald darauf verschied der König. Er ist an einer EmbuliV gestorben. Prinz Albert und Prinzessin Clementine sind im Palais 25 Minuten nach dem Tudc des Königs ange. lommen. Nrüssel, 17. Dezember. Prinz Albert selbst leille den auswärtigen Mächten den Tod des Köuigs mit. Der König-ruht ans dem Sterbebette iu der Uniform eines Generalleutnants, die Hände über der Brust ge. kreuzt. Um 6 Uhr abends wird die Leiche uuter Ne° odachtung des kleinen Zeremoniells eingesargt werden. Die königliche Familie ist in, Sterbezimmer versammelt. Nach katholischem Ritus wurde die Leiche sofort gesalbt. Nrüssel, 17. Dezember. Es erhält stch hartnäckig das Gerücht, daß im Lanse des Vormittags in der Villa Vanderborght, wo Baron iu Vaughan wohnt, der Ge> richtsvollzieher erschieu, um im Namen der Prinzessin Luise die Siegel anzulegen. Die Baronin habe gegen diese Maßregel protestiert. Die Angelegenheit dürfte der gerichtlichen Entscheidung unterbreitet werden. Wicn, 17. Dezember. Ulier das Ableben dcs Königs Leopold schrcibt die „Wiener Abendpost": Mit ihm scheidet eine hervorragende Erscheinung der zeitgenössi-schen Geschichte, ein Regent vuu ungewöhnlichen Gaben. In seiner fünfundvierzig Jahre währenden Regierung hat der verewigte König die Macht seines Staates be-festigt und vermehrt, das Wohl seines Volles, ins> besondere aus dem Gebiete des kulturellen Fortschrittes gefördert. König Leopold war ein Regent von tiefem Verständnis für die moderne Entwicklung namentlich dcs wissenschaftlichen Lebens und von einer Arbeits-lraft, die ihn seine großlonzipierten staatsmännischen Pläne zielbewußt durchführen ließen. Dr. Cook. Ottawa, 17. Dezember. Der Kapitän der kana. dischen Marine Vernier, der Mitglied dcs Arltikklubs ist, erhielt vom Sekretär dcs Klnbs Kapitän Osburn dic schriftliche Mitteilung, Kapitän Loose habe zugegeben, daß die Geschichte von dem ihm und dem Maller Duncle für die Mitarbeit an Cooks Bericht über seine Expedition zugesagten 4000 Dollar vom Anfang bis znm Ende erfunden sei. Die Borgänssc in Nicaragua. DM M Managua, 17. Dezember. Präsident Zclaha hat an dln Präsidenten Tast eine Depesche gerichtet, in der er mitteilt, daß er zurücktrete, um Nicaragua instand zu setzen, die freundschaftlichen Beziehungen' zu den Per-einigten Staaten wieder aufzunehmen. Er sei bereit, über seine RegieruncMcrhcmdlungen Rechenschaft ab. zulegen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Fcrromanganin spielt eine wichtige Rolle beim Ausbau und bei Er. Haltung eines gesunden Körpers. Ausgiebige Versuche bestätigen, daß Fc i r u m a n g a n i n den Vorzug vor allen anderen Präparaten verdient bei: Blut» ' armut, Chlorose, S chwä chr z u st n n d e n , Nervenleiden usw. ^ Sehr angenehm von Ge. schmack, leicht verdaulich und befördert den Appetit, j Preis 3 X 50 l, die Flasche, in Apothflcn zu ^ haben. Man achte genau auf das Wort „F c r r o. m'angaiiin". M07) Ferromanqanin (5o., Wien, 1.. Annaqasse 3. Leistungsfähige Firmen aller Branchen, welche Interesse haben, dauernd mit der gesamten geistlichen Kunde, also Stifte, KlüBter, dereD Erzieh HDgsanBtalten, Sanatorien und Spitäler sowie groß» Pfarreien in Fühlung zu treten, wollen ihre Adressen an die Vertranensstelle dieser Institute, Annonoftn-Etpt. dltion des Pinsverein*», Wien, I., BäokeratraAe Nr. 0, gefl. einsenden. (4H'tö) Deželno gledališèe v LJubljanL St. 54. Par V »oboto, dne 18. deoembra 1909. Prviè: Lepa Vida. Opera v 4 dejanjih. Besedilo po romanu Josipa Jurèiea Npisala kompouist in dr. Rih. Batka. Uglasbil Riato Saviu. Zaèetek ob po] H. Koi»*r. ob JO. Št. 65. Z» lofte p»r. V nedeljo, dne 19. deoembra 1909. (>HIJljr-: Dolarska princesa. Opereta v treh dejanjih. Spisula A. M. Willner i« Fr. Grüo- haiim. Uglashil J^eo Fall. Prevel Milan Pugelj. Zaèetek ob 3. popoldne. Kouec oh r>. St. 56. Nepar. V nedeljo, dne 19. deoembra 1909. 1 )rugi('-: Lepa Vida. Zafeti-k ob pol 8. Konec ob 10 "Mrleorolossische Beobachtunpel, in ^aibach Nerliiihe 30«-? m. Miltl. i,'nf,drucl 73tt 0 ,,.w. ! ^l V« «..... ,—lß ,' ^^l7N7^ l'7'3<> 7'^3.0! S^D Wv^ ' ^ i> U. Ab. 1735 I ! -3 7 NO. mäßin . ! ,8.1 7 U. ss 7^U" ii 5 Ä.'NO mäßi« » 0 0 Das Ta„sSmittel der »eftrlnen Tempelatui beträßl 3 ^» Normale 18«. Ecismischr Berichte nnd^Brobachtungr« dci ^aidacher tfrdbcbrnwnrtr ^gsffilüld^i von der «lal», ^puiluii, >^l»7, _______lri!'nlich,lls,, W ^n^c: ^iijldl Vrr,te^^°<^'; Osll, Hausse uon <«lfmw, ^ l<"^I'. Bodenun, uhe: Mähig start, abnehmend. Furstmnnn und Landwirt mit zwei M bestmideuci, Staatsprüflingkn sf Jagd, f. Forft-jchu^ und trchn. Hilfsdimft) und mchrjähria.cr Praxis, selb. ständig iu ssorsteinrichtunsl, Vermessung, zlartirilma., Säge» und Ziegcleilietricb, Vnchhnltima, und ^ldmiiiiftrntiun, sucht Stellung als «rrwlllirr, Revirrlciter, Förster obrr dergl. Gefall, Zuschrifleil unter „Forftmann" un die Ndmi» nistratwll dilser ^eituna. erlirtr». Elektroradiograph „Ideal" (im Hotel „Stadt Wien"). vom 18. bis 22., Dezember: _ 1.) FranzöKisches Militär (interessant nach der Natur). — 2.) Weihnachten (Allegorie). — 3.) Eins zwei I Ein« zwei ! (komisch). — 4.) Der verwunschene Käfig (Drama, prächtige Projektion). — 5) Der gescheite Schneider (komisch). Kinematograph Pathß (früher Edison). Propviniin (301h) vom 18. bis 22. Dezember: 1.) Die Austernzucht (nach der Natur). — 2.) Da« Hofschloß (Drama). — H.) Die malerischen Pyrenäen (prächtig, nach der Natur). — 4.) Jeanne de Montresor (ein geschichtliches Drama aus der Zeit des Kardinals Richelieu). — Wir ergeben uns nicht (komisch). L^/^W/^iMlHiAV'f^'f' als natürliches] 9 TO^ EL Wftl?., ersten Ranges uod als ^ MÄ^ _____neiI w q sser 9eg«n di« Leiden rfv S ly^^feAlfwywaaM ^Maoeosuwi • IC 1" billigren Preise von ¦¦•¦¦ ¦% •* — I-: isl <\*h l!^ siH i„ Nioc,en,l!>!br>!»>, 5,e ^unri>,>„<, lämll!>^er «llt!»» uno t« ,,i).rcrjen ^u!s" velstel)! stch per Stück, Allgemeine Staats» schuld. «'ichsNliche Nenie: »»,, konver, steuerfrei, Krone» «Mai-Nov.» rer Ku„c »5 <' «k> 4< dttto pec «asso ys, ,5 »b ?5 4-l!« , ö. W. Note» iFebr, «u«. pcr «ass.....»? lü >»2 3< 4-»°/n «. W. Lilber («pril Qli. per «assr......s«!0 8» 3^ lSsver Vta- l»»4er „ 5« fl. . ,29 ^ 335- Dom. Mllndbr, k l»0 sl. k" , !i«» L5li9< 25 Vtaatsschull» d. i «eichi». «»te vertretenen König reiche und lläuder. <5fteir. Goldrentc steuerir,, G «Id per Kasse . . . , 4'/,,,!? ?c> i,s ic Osterr. Relite in Nronen». Mr., ver ltasse.....4"/. »i» ,k Sb 3d betto per Ultimo , . 4«/, »b ih 9h zz <>st Investition« Fienle. stfr. »r. per Kasse . . >>/,-/«/ »5 <^ »5 «h Gis»»d»tzN'zt»»t,lch»l»' «lschllibnngtn. «lilaoetl, Bahn i. «.. fteuerfr.. zu l0,O!X» fl.....4"/^ — - —-- Flanz Ioseph-lUadn in Bilder (div. St,) . . , . 5'/.«/,, l!»?.'> >l9-7b «al »b - 9«-«orarlberger «ah», stfr., 4 und »U0.', z» zla»l,sch»ld»lllchltidnnzln »b««ft»«,,l!l Gis»»!»!,».s!lti»n »lllabeth-«, »/^ . . . , 4»7H„4L!<-»»»0 S»lzb»rgTirol i »«««»« Uiseulilllin j!lil>r u. lo.lXX) ltr. 4",^ »k> 2'', ^V ^" Elllabeil, Bahn «^X> u 3« Vi. . ab lli"^ . . . , , ,1« f>« «0 M 4^ „........,16 75 - - ^eldin>l»b«>slordbahi> lim. »««« 87 2l> s!» ^5 detto Vm. 1U04 9«'i<, N7'0f Franz Ioieph-Valin Nm l»«4 ^div. Z t.^ Silb, 4"/„ . . . ««'«« »7 «s Galizüch, llarl Ludtvia - Uahn (div. Zt.) Ellb. 4"/,,. . . 95 2k «« 1? Ung. galiz. Bahn 25'7t> d>-!!o 40« u. 5«»> Nr. »'/,"/<> «S l<> «?>< Vorarlberger Hahn Em. 1884 , . !>z <5 9k'lb Staatsschuld dcr Lander der ungarischen Krone. 4",„ una. «uldrlittc per Nasse . 1!3 6>:>13 8N 4° „ detto vcr Ultimo i, b S« ii 3 i,s> 4"/, un«ar. Nentr in Kronen- mähr. stfr. per Kasse . «2 4. zzl« f>c ii«2 »« delto ^ b« fl 2ie» ^, - Theih-Ntg.-Lok 4"/^ . . . . 'bS »t, 4"/« ungar. Vrundertl.'Obli«. 9» 1« »4 >, 4"/<> rroat. u, slav, «rdentl.-Obl. «4— «d- «ndere öffentliche Anlehen. Bo«n, L»nde«»«Inl. (biv.) 4»/, 9L75 »l?k «o«n.-herre« Äsenli.-Uande«- ili'lchen ^0ll>.1 4>/,"/« . . <»» ?l lW 70 b"/> Donau Reg,-Nill.'lhe l«7» lO»» - - Wiener «jerlchis-Äul. . , 4°/„ 9V45 9«'4!^ b«t° 1W<> 4"» 95 ' Nxjsllche Etaatixml, v. I. lSo« f. lOO Kr. p. K, . . ü«/^ . -. - -betto per Ultimo . . 5"/„ lNl'jL »OI-KL >Uulg, Etaat«-Hypothekar ilnl, l882......6"/c, >«»« <Ü3 «.>, «»»Id War» Vulg. Staat« - Holbanleiht 1S07 <. l00 Nr. , , 4>,,<>/s »H 85 94 25 Pfandbriefe usw. B°dei!ir..alln,öst. i.5!.4"/„ üb- 9S- Bühm. Huvothelenb. urrl, 4°/„ 97 - y?-zs, ^e»tlal-Äod.-Kied.-Vl.. österr.. 45I. nerl.....^',"° 108'^ l0» I, uerl, , , . 4"/<> 95-?t 9?'?f, Krcb.-Hüst., üsterr.. f.Verl.-Unt u. üssrntl. Nlb, Kai, ^X, 4", z>4 10 «k-,l Landellb d, 5>V», Va!><>»>!! u»b Ludum. i>7>,, I. ructz. 4",„ 94 95' Mähr. H«po!heleüb. neü, 4",„ «<,f>l, »7 s.O N.-üsterr, Lande« Hup,-plns!,!"^, «« ltt> »?- s dctto i»ll. '/,",. x? l>e W'b<> betlo K. Echuldict». vevl. 3>/,"v «?l>< ««-?,<' betlu ver!.....4'V« 06- »7- Osterr.-lmgar. ^anl ö» Jahre verl. 4«/„ ö. W..... 88« 8« «<» delto 49.''< lvX) »^ Eisenbahn-Prioritäti». Obligationen. Osterr, Nordwcftb, !i<»0 tl. S. i0»-80 104'«0 ^tlllllölillh» i0U ssr..... »9« öndbali» il »",„ Jänner ^ul< 5«! i^r. (per El.) . . . 27! s>< L?» ü« Lüdbabn k 5"/„ ^00 fl. T. 0. V 13^40 <«»-<« Diverse Kose. D«zin,lich» s,<». !j"/^ Booenl^edil-Luie Ein, l«»0 li!<4'ü0 «9U 5<> deno ssr 2"/« ,<>l ?l> <ü7 7b pn»«riin»llch« L»s«. Vudap.-Vasilila llombau) b fl, ?4»! l«-ll, «reditlole l«l) fl...... 5,5'- 54» - l!lllly.Lu!e 4« fl. KM. , . . «03-— «l3 - iüfrüer Lok 40 fl...... —'- --'- balstv-Loie 4!,fl. K'iii. . , , 2«- - - Rolrn «re„z. öst. Ges, v. lU sl, «4'«5 e« 1 R>ldnl!'L°!c 10 sl...... 70'- ?«'- Nlllm Lose 40 fl. «M , , »74'- »!<4 Tlirl. E.-V. «»I Pläm.^)blig. 400 ssr. per Kc>sst . , . 2«9-L' ?2l «5 detto per Medio . . . tLl'«« «z!'1« «elb Ware Wiener Ko :'.-L°!c t>. I, 1874 529'. 54S--V«w,-Tch. d. .°/<>Präm..Schuld 0. «odenl ,-Nnst. En». >»«» 8" bo lU^ 5v Uttien. tzlan»p»lt'Knt»lN»l>«nngen. Nusstn-Tepliyei EiN'l'b. 50« fl. ) - Vübmüche ^urdbal«, 150 sl, - '- Vnscktiehrabsr<>0f!,NM 2«»0- 2K90' detto <>it. «, 2NU f>, per Ult, »7« - 8^5 -Ton»» - Tampl!ct!l!ml,r!«-»el,. l.. l, !. priv,, «X)fl. KM, >l»2a-- l03Kr. s»«5'— KX0 - sseibinandsNordl,, - »«» ^cnib.-Lzern-Inssn-lkisenbahn Ossellschaft. 2l>n fl. L, , . hs.7— 5K9- lond, öst..Tri<«1, 5<»0!l..KM. H44-- 547.. «Lslerr «ordweslbabn 2UU fl. V,------ —-.. detto (M, M »oo tt, L. p. UI», —-— —-. i>r»ss Du^r Vilenb, lOOfl.llbnst, 226'— 2l7'l>n Ltaal«eisenl>. sl, T, per Ult. 743 4« 744 4» »üdbahn i!t>v s! Eill'er per Ult, 12» lk <24 15 «iidnorbdeutfchf Verbindung«!,, 2 fl NV»...... -. . --. TrcinLPurtOes,, intern,, «.-V. ««»Kr....... 9b- ,,b — Ungar. Westbah» X> fl. L....... 40«-- 40»'- Wr. Lolalb, MltienVef. «X> sl. »>9 - 280'- »anlrn. «„«lo-Ofterr. »Uaill. li!0 fl. . »1« ?d 2l»75 Vanlveiei», Wiener per Kasse — - —' detto per Ultimo l>44 »l> 545 »0 Vodeiilr.-Uiist. öst,. »00 Kr. , N46-- >>«' ^entr. Vob.-Kredbl. »st, 200 fl, 57,- 575'-nreditansta» für Handel und Gewerbe. 380 Kr., per Nasse ««? 80 ««« »'^ detto per Ultimo S«« «" <>»8 »«^ «redillianl, unn, allg., ' fl. ?«>,'— 7«l — Depositenbank, all»., ilvofl. . 4««., 4«?- Hslompte - Gesellschaft, nieder- üsterr.. 4«0Kr..... «4»— «459« «Hirn- 11. Nasselwerein, Wleoer, ilno sl........ 48^- - 4««' Hupotheleuliaül, üst, «)0irl. 5"/„ »»!>'- »2»' t/änderbanl, üsterr,, ilvo fl., per Nasse....... --— - - detto per Ultimo 50» 40 o»«'4>. ,Merlur", «jechselstub.-Nltien- Weselllchaft, »<«> fl. . . <,»?' «4l- cnerr-unaar. «anl l400 «ic. l?s>» - t?7» - Gel» wo s e Unionlillnl liuo fi..... l,Xl 7k 58» 7b >l!,io»baül, bübmische l0<» N. , 25« 5>> »5» »« «lllchrölianl. alla, 140!!,, , »h»-- »«»»— 1nl»nltt!e.ssnlt»nll,«u«,,n. BaügcseUsch.. »llg, üst., ,ua fl. »a< - »04 — Ärii^rNohlcnbernb-Oss, iN0sl. 7^« ?<>« -lil!e»l>lll,iw( lchr«.«nstlll!, «sl., lWfl........ 44,-- 451«» El!e!!bahnw,-Lrihi,,,ellll, loosl. z,»5'- e«7'»o ,,Elben»ihl", Papiers, u. «.-«. UW fl........ ,«?-- '.x» - ltlrltr.-Oes,, »Ng, ustrrr, LOo fl. «5'- 4»! — «lettr.Vesslllch., intern. 200 fl. -> »»» -- lilcllr.-Vesellsch., Nr, !n L!qu. «5L- »b5 bs Hirtenberster Pali.-, »ünbh. u, Mci-Fabrll 4l!«Kr. . iiiu» lii4 — Licstiiger Ärauere! l0« fl, . . »in—«»» Vionlan-(«,s., üst. alpine »00 fl. ??9 — ?»<»-— ,.Poldi.Hül«"', Tlsaelguhstahl- ss..«.<«. M« >llma- Muranu - Kalgo-Tarjaner Eisrnw. »00 fl..... N5»75 S5? 75 galgD larj. Nlrinlible!' ««>'fl. ««?'5>» «»»'- ,.SchIÜNlmi!l)l", Papiers., il00sl. »,>> — ,^»'-„Cchodnim", N. «. s. Pelro!.. Industrie, 500 Kr. , . b«8'- b»» — ,,Ltet,rerm!ihl",Papierf.!!,V.U. 44»' 44« — Triflliler Kohlenw-«. 70 fl. . «,«» - ,0» »» lürt. Tabalregie-Ges, »00 ffr. per Kasse..... .»^ — - delto pcr Ultimo . , . z«»'b<) ü»? b» Waffenf.-M'l,, üstcrr.. loo fl, , ««4 S85 «» Wr, Vauaescllschas!, loo fl. . . i?«'5<> Vanlplah, , . , 95-05' 95 »0 «mldon....... 241 oz>^ ^41 20 Pari«......... 95 «5 »5-77» Zt. Peter«bura..... Kü4 - 2bb'. 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