.U R3Z. Montag am AK. Juni »HSH. Die Lnbickci ^cituiiq" crschlint, niit Ailsnahinc p,'r Tonn- in:? Fcii-rta^, täglich, iino ful^t sammt dcn Ä^lla.iün im ^»„«ploir g, nzjährg ll si., halbjährig ä fi. 30fr., mil " ^'r r ui b a^d im 61,'mptoir ganzjährig l2 st., balbjä!, rig 6 fi. Fur oie Iil^ellnug in's H.nll sino h a I b j ä h ci ^W kr. mehr zu entrichtcn. Mit der Post portl?- jrei aan,jährig, unter Krni;baüd und gedruckter Adresse 1.' fi., halbjährig 7 st. 30 kr. — Inscra tion sgeb ilh r für eine Zuallen^ilc oder den Naii,» derselben, für ein- maliae Einschaltung 3 kr., nir zweimalige 4 kr., für dreimalige 5 kr. C. M. Inserate bis l2 Zeilen kusten l sl. für 3 Mal, 59 kr. s»r 2 Mal und 49 kr. fiir l MU einzuschalten. ^n diesen Gebühren ist nach dem „provisorischen Gesepc vom 6. November l^^i> für Iiiserationz^äinvel" iwch l<> fr. für eine jedesmalige Einschaltung hin^u Prozcssion mit dem herkömmlichen Gepränge Statt. Ihre k. k. Majestäten, dann Ihre k. k. Hohei« ten die Herren Erzherzoge Franz Karl, Wil< Helm, Heinrich, Ludwig Josef, Marimi« llan uon Este und die Frau Erzherzogin Hilde' garde wohnten dem feierlichen Umgänge bei, welcher mit Zuziehung dcr k. k. Orden, des k. k. Hof« staatcs und der k. k. Leibgarden abgehalten wurde. In allen Straßen, durch welche dcr Zug ging, war Militär in Reihen aufgestellt; auch paradirte dasselbe in Massen auf mehreren Plätzen. Die k. k. Landeskommission für die Personalan» gelegenhciten dcr gemischten Bezirksämter in Krain hat die bei dem Bczirksamte in Tschernembl erledigte ylktuarsstclle dem vormaligen k. k. Bezirksgerichts-adjnnkten Ioscf Podboj verliehen. Richtamtlicher Theil Vom südöstlichen Kriegsschauplatze. Der «Constitution." enthält einen Artikel, wonach England und Frankreich entschlossen sind, den Krieg „beinahe" auf die Krim zu beschränken, ihn zn loka» lisiren, so daß dcr Krieg in der That ein orientalischer bleibe. Wie leicht könne sonst Europa durch eincn Funken in Brand gesteckt werden! Alle Volker sollten an Spaniens trüben Ersahrungen ein Beispiel nehmen und ihre Befreiung nur von gesetzmäßig fort« schrciteuder Humanität erwarten. Der Artikel ist von Cesena unterschrieben. General Canrobcrt hat an scinc alten Kriegs» kamcradcn bei Uebernahme des Befehls über seinc frühere Division (unterm 19. Mai erließ er eincn Abschicds'Tagsbcfchl an die Armee) folgende Ordre erlassen: Meine Kameraden uon dcr ersten Division! Ihl hattet mir unter dcn schwierigsten und ruhmvollsten Verhältnissen so viele Beweise von Anhänglichkeit ge> geben, Ihr hattet mir so großes Vertrauen eingeflößt, bnß ich, als ich freiwillig und aus Pflicht gegen mcir Vaterland den Oberbefehl über cin Heer von 130.00« Mann aufgab, cs mir zur Ehre anrechnete, wiederum Euer uumittclbarer Chef zu werdcn und an Eurn Spitze dic Feinde Frankreichs und des Kaiscrs zi, bekämpfen. Vor Scbastopol, 22. Mai 183«. Dcr Divisionsgcncral, Adjutant des Kaisers, Befehlshaber dcr ersten Infanteriedivision, C anr 0 be r t Nördlicher Kriegsschauplatz. Aus der Ostsee sind Briefe vom 28. Mai zu, Hand. Tic epische Flotte lag an diesem Tage vo, ^cskar vor Anker, wohin sie am 26. von Nargci aus aufgebrochen war. Am 27. Morgens, als si, dic Insel Helgoland passirtc, kämm 8 bis 9 Segel nach SO. steuernd in Sicht. Sofort wurde Jagd auf sie gemacht. In eincr Stunde war ihnen dcr Rückzug abgeschnitten, und dic Flotte ankcrte ctwas über 3 dcutschc Mcilcn von Kronstadt entfernt in oft fcner See, doch war Land rings herum in Sicht. Dcr „Arion" wurde zum Nekoguoszircn ausgeschickt, fuhr Fünfviertel dcutschc Mclcu bis an Kronstadt hinan, wo er deutlich die russische Flotte vor Anker scheu konnte. „Magicicnnc" u. „Merlin" fingen Abends bei dcr Biorka.Vucht 4 große Boote von 60 — 70 Tonnen mit Ncgicrungsvorräthen, theils Mehl, zumeist Plauken und Bauholz. Dcr «Arion« zählte in Kronstadt 6 vollständig ausgerüstete Linienschiffe, 6 andere ausgctackelt und'-14 bis 16 Fregatten und Dampfer im Bau begriffen. Laiback, 3. Juni. (Schluß.) Die Fülle der apostolischen Gewalt — der eigcnt« liehe bischöfliche Charakter — wird dem zu diescr Würde Bestimmten durch die wesentlich uothwcndigc Händcaustcguug uud das damit verbundene Gebet von Seite des weihenden Bischofs --- Konsckrators — und der beiden assistirendcn Bischöfe, wie auch durch die darauffolgende Salbung mit dem h. Chrisam ver> liehen. Die übrigen einzelnen, bei diescr h. Handlung vorkommenden Zeremonien sind weiter nur Symbole dcr besonderen Aeußerungen dieser hohen bischöflichen Gewalt, und stehen im vollen Einklänge mit dem Geiste oder inneren Charakter dcr geistlichen Herr« schcrmacht, welchem gemäß dieselbe kein bloßes Herr« scheu, sondern „ein Herrschen im Dienen" ist, und von ihren Trägern cin dcsto tieferes Bewußtsein der ' cigcncn Niedrigkeit fordert, jc echabcnrr sie sclbst ist. ' Darauf mm bezicht sich dcr bei dcr bischöflichen Wcihc ' vorkommende rührende Moment, in welchem dcr zu weihende Bischof zum Boden sich niederwirft, und — ^ gleichsam ohnmächtig gegenüber tcr eben so hohen ' Würdc als schweren Vüroc — liegen bleibt, bis dic l Litanei allcr Heiligen abgcbetct und somit die Fürsprache allcr Scligcn im Himmcl für ihn hcrabge-' flehet worden ist. ' Wenn ferner dem zu Weihenden das Evangelien« ' buch auf die Schultern gclegt wird und er cs einige ' Zeit auf dcn Schultern behält, so soll er dadurch an die hohe Pflicht gemahnt bleiben, den eigenen Nacken ' unter das sanfte Joch des Evangeliums zu beugen ' und dasselbe unverdrossen zu tragen, um durch ei« ' genes Beispiel zum Tragcn desselben scinc Hccrde zu ' ermuthigen. — ' Wird er auf solche Art von dem Bewußtsein ' der eigenen Schwäche einerseits, wie auch dcr hoch-erhabenen Pflichten andererseits durchdrungen: so überreicht ihm nach und nach uutcr entsprechende!, Gebeten dcr Konsckrator das Evangelicnbuch als Smn-bol der apostolischen Lchrgcwalt; ferner dcn Hirten» stab. als Symbol dcr im Reiche Christi erhaltenen Hcrrschcrgcwalt, und dcn Ring als das Symbol seines nnnmehrigcn Verhältnisses zu dcr ihm anvcrtrau-tcn, mit ihm gleichsam vermalten Kirche. Nachdem der also geweihte, nunmehr wirkliche Vischof cincr altchrwürdigcn Sitte gcmäß seincm Konsekmtor zwci Kcrzcn, zwci Laibe Brot und zwci Fäßchcn Wein znm Opfer gebracht, sctzt cr mit demselben dic Fcicr dcr hcil. Messe an cüicm uud demsclben Altare fort und genießt auf cine das christliche Gemüth ticf und wohlthuend ergreifende Weise mit ihm gemeinschaftlich den Lcib und das Blut dcs Hcrrn von der uämli« chcn gchciligtcn Hostie, aus Einem und demsclben Kelche, zum Zcichcn dcr innigsten brüderlichen Einigung in Einem Glauben, in Einer Hoffnung, in Einer Liebc. Darauf wird dcr neue Bischof mit dcn weiteren Insignicn seiner bischöflichen Würdc, mit dcr Infcl und den Pontifikal- Handschnhcn ange« than, auf den bischöflichen Scsscl — Faloistorium, Faltstuhl, wcil cr sich zusammen faltcn läßt — gc« sctzt, und von daselbst, uachdcm das ,,?« !)<>mn laucla-MU5« angestimmt worden ist, unter Begleitung der assistircudeu Bischöfe dic Kirche hinab geleitet und er« theilt den Anwesenden dcn bischöflichen Segen. Hat diese schöne Feier in ihren eben berührten Momenten auf das Gemüth der in ihren inneren Geist Eingeweiheten sowohl als der minder Einge« wcihetcn einen wohlthuenden Eindruck zu machen nicht verfehlt: so haben wir nebenbei mit freudigster Befriedigung folgcn können, sowohl dem ernst »an-muthigeu Auslande in den Bewegungen des neuge« weihten Fürst»Erzbischofes, als auch der mit erha» beucm Anstande gepaarten, jugendlich'rüstigen Haltung des Hochw. Konsekrators, uuscrcs bald 73jährigen Obcrhirtcn, so daß wir von diescr erhabenen Feier für denselben Tag mit dcr freudigen Hoffnung schei« den konnten, dcn aufrichtigen Wunsch: „uä mully« WN08," welchen zum Schlüsse der heil. Handlung dcr konsckrirtc Hochw. Herr Fürst'Erzbischof seincm Konsckrator. unserm Hochw. Fürstbischöfe in kniender Stellung, mit lauter Stimme drei Mal entgegengebracht hatte, werde Gott in Erfüllung gehen lassen. An dcm darauffolgcndcn Montage fand dic feler« lichc Ucbcrrcichung dcs Palliums uno hicmit dic Ue« bertraguug dcr crzbischöfticheu Gewalt von Seltc un« sercs Hochw. Fürstbischofcs an dcn Tags vorher kon« ,'ckrirtcn Hochw. Fürst - Erzbischof von Görz Statt. Das Pallium ist ciue einfache, wcißwollcnc, bci 4 Finger brcitc Binde, dic rund um die Schultern her« umhängt, uach vornc und hinten einen Strcifcn und gcwöhnlich 6 schwarze eingewirkte wollene Kreuze hat. — So einfach und dem Anscheine nach unbe« ocutend diese Binde — das Pallium — immerhin sein mag, cin so rcichcr Inbegriff dcr crzbischöflichcn Pflichtcn uud Rechte liegt in demselben verschlossen. Aus Wolle nur, wclche von dcn vom Papste am Fcste dcr heil. Agucs bcncdizirten wcißcn Lämmern gewonnen wird, darf der Stoff sein, auf daß der be« treffende Erzbischof immerfort gemahnt werde an seine hcilige Pflicht, ein getreuer Nachfolger zn bleiben jcucs guten Hirten, welcher sein Leben für seine Schafe zu geben bereit war. uud dcm verloren gegangenen nachzugeben nicht crmüdet, bis cr cs gcfundcn und auf seinen Schultern heimgebracht hat. und dessen lamm» artige Demuth und Sanftmuth noch insbesondere in den eingewirkten schwarz wollenen Kreuzen ihr zur Nachahmung weckendes Sinnbild findet. Und indem Umstände, daß das einmal fertige uud geweihte Pal-lium über dcm Grabe dcs h. Petrus einige Zeit hindurch liegen belassen, darauf aber auf dcm Stuhle, auf welchem dcr hcil. Petrus gesessen, bis zu seiner weiteren Verwendung aufbewahrt, uud unmittelbar von daselbst dcm bestätigten Erzbischofe, uachdcm cr um dasselbe gebeteu, vom Papste zugeschickt, oder — nach der kanonischen Ausdrucksweise — vom Körper dcs h. Petrus genommen, und auf dcn urucn Erz« dischof übcrtragcn wird: gibt sich dcr mit den, Wesen ' H3O dcr kirchlichcn Verfassung so innig züsannnenhängendc Grundsatz knnd, daß nur in der vollsten Gemeinschaft mit Pctrns und seineni Nachfolger, dem römischen Papste, die Ausübung der erzbischöflichcn Macht cinc rcchtsgiltigc sein kann; daher anch dcr, ob anch bestätigte und geweihte Erzbischof von seiner crzbischöf» lichcn Gewalt keinen Gebranch machen kann, bevor cr nicht nm das Pallinm angesucht nnd dasselbe erhalten hat; — mit Rücksicht cmf welchen Umstand das Pallinm im Allgemeinen als das Abzeichen der crzbischöftichcn Gewalt und Würde gilt. Mit diesem Pallinm nun nach dem solennen, von unserem Hochw. Fürstbischöfe zclebrirtcn Hochamte an« gethan, standen Se. fürstb. Gnaden, Herr Dr. An-dreas Gollmavr. als wirklicher Fürstcrzbischof da, er theilten als Solcher d bracht wurde. Am folgcndm Tage versammelte nnscr Hochw. Fürst-Bischof nebst den frcmden Gästen den Clcrns dcr Stadt Laibach bei der Tafel um sich, und brachte im Namen des gesammtcn Diözesanklerus dem neuen hochwürdigsten Fürsterzbischofc die Huldigung in ci> uem herzlichen Toaste dar. worauf Se. fürsterzbischöf' lichcn Gnaden mit dem Toaste anf das Wohl sowohl des Elcrus der Stadt, als auch der gesammteu Diözese Laibach, welcher Hochdiesclbcn bis mm angehörten, mit gerührtem Herzen erwiederten. Und so endete diese für Laibach cbcn so scltcnc als crfrcnlichc nnd cbcn darum denkwürdige Fcicr, dcren eigentliche Krone, sicherem Vernehmen zu Folge, das übcrmorgige Fronleichnamsfest bilden soll, an welchem Se. fürstcrzbischöft. Gnaden das Pontisikal-nmt halten und darauf die feierliche Prozession führen werden.') Wien. 8. Juni. Se. k. k. Apostolische Majestät und Ihrc Majestät die Kaiserin haben gestern, den 7. d. M., Allcrhöchstihren Aufenthalt zu Laren-bnrg zu nehmen gcrlcht. Wien, 9. Inni. Nach einer Mittheilung des k. k. Generalkonsulats zn Warschau hat die kaiserlich polu'schc Regierungskommissiou dcs Inncrn mit cincr unterm 12. Mai d. I. crlasscncn Verordnung nün-mchr auch die Ausfuhr von Bohnen und Buchweizen aus Polen verboten; gegenwärtig darf nur noch Weizen ,>ach Krakau und Naps, Hnsc, dann Lein-und Hanfsamen nach Oesterreich ansgeführt werden, Triest, 7. Illni. Am 2. traf hier die österr. Handclsbrigantine „Despina," Kapitän G. Mustur, von Vraila mit 607 Kilo Mais kommend, cin, jedoch ohnc das vorgeschriebene Ministcrialzcrtifikat, *) DicstS hat m.ch bn mi,m gc^n dic Erw.ivluiig qilnstiqc!: Wetter statigcfinidcn. Annurlung dcr 3üdaktil)». welches nach Aussage des Kapitäns an der Donan-mündnng von dem dort stntionirtcn, znr russischen Flottille (17 Kanonenboote mit cinem Dampfer) ge-hörcndcn Kanonenboote Nr. 24, abgefordert, nach Ismail gesendet, aber nicht znrück erstattet wurde. — Sir Moses Montesiorc hat sich heute auf dem nach dcr Levante abgehenden Lloyddampfcr ein--geschifft. Gestern Abend besuchte cr die ihm zu Ehren festlich beleuchteten großen Synagogen. Dcr Obe!> rabincr hiclt cine passende Anrcde und sprach dann den Scgcn über Sc. Majestät dcn Kaiscr und das Kaiserhaus, so wie über den von seinen Glaubcns-gcnosscn gcfcicrtcu Gast. — In Venedig sind am 6. an dcr Cholera 30 Personen erkrankt, 16 genesen und 16 gestorben. — Aus Hronow-schreibt man dcr «Pr. N.": Am 21. Mai fand hier der Nachtwächter am Ring einen Vrief, worin mit verstellter Hand dic Drohung ge> schrieben war, daß der Ort beim heftigsten Winde in Brand gesteckt werden solle. Viele gcriethcn ob dieser Drohung in nicht geringe Angst, Anderc mach-tcu sich einen Scherz daraus. Der Gemeindevorstand legte den Brief dcr k. k. Gendarmerie vor, wclchc die Fcuerlösch-Nequisiten in Stand zn setzen befahl nnd ihre Wachsamkeit verdoppelte. Doch umsonst. Am 31. Mai um 12 '/^ Uhr Nachts brach das angc. legtc Feuer aus, das im Augenblicke zwei kleine Ge> bäudc ergriff, so daß die Lcntc kanm ihr Leben rct> ten konnten. Wegen Mangel au rascher Hilfeleistung standen binnen Stnndenfrist sieben Wirtschaftsgebäude in Flammen. Doch daran war noch nicht genug. Als dic ärgste Gewalt dcs Brandes gehemmt zn sein ichien, brach plötzlich auf einer anderen Seite, dcs Stäotchcns Feuer aus, und abermals standen in aller Schnelligkeit vier Gebäude in Flammen. Bei diesem Brande gelang cs der Nachbarschaft und dcr k. k. Gendarmerie, einen der verbrecherischen Brandstifter, gcgcn den alle Umstände zeugen, fcstznnrhmen. Dnrch dieses traurige Ercigniß sind 13 Familicn in dic größte Noth verseht. Nach. Abschlag der asscknrirten Beträge wird dcr Schaden iwf 30.000 ft. (5. M. geschätzt. Krakau, 4. Juni. Von den vielen Reformen, ! denen in neuerer Zeit so Manches in Galizien unterworfen wurdc, ist unläugbar dic des Volksschulwc-sens cinc dcr wichtigsten; denn wahrlich, kanm ir> gcnd wclchc Einrichtungen in unserem Kroulanoc bc-nöthigten so dringend einer kräftigen, durchgreifenden Umstaltnng als eben dic Volksschulen, welche sich in einem nichts wrnigcr als bcsricoigcndcn Zustande befanden. Indem wir uns cinc nähere Erörterung dieser höchst wichtigcu, dic Bildung des cmanzivirteu Landvolkes betreffenden Frage vorbehalten, cheilen wir Ihnen dic cincr Korrespondenz dcs „Czas" ent-„ommcnc, in jcdcr Bczichnng crwüuschte Nachricht mit, daß in dcm Tarnowcr Kreise seit August 1832 bis jetzt iU neue Trivialschulen entstanden sind, nnd oaß in 10 älteren die Lchrcrgehaltc gcrcgelt und cr-höht wurden. Von diesen Schulen wnrocn bereits im laufenden Iahrc 23 eröffnet, während 28 erst im nächsten Schuljahre cröffnct werden. Die Arbeiten bci dcm Eiscnbahnbanc schreiten sichtbar und schr rasch vorwärts: .^00 bis 1000 Arbeiter sind täglich an dcr Vollendung dcs Bahnhofes in Tarnow beschäftigt. Das Passagier-Aufnahms-gcbäudc uud dic Wagcnschuppcn sind der Vollcndnng nahe und werden bereits binnen wenigen Tagen ganz fertig. In Rzendzina und in Wola Nzcndzinska sind bereits auf einer eine Meile langen Fläche Eiscnschic-ncn gclcgt, und dieser Tage soll niit dcm Lcgcn von Schicncn bei Dunajcz begonnen wcrdcn. — Mit glci-chcr Eile wird an allen Punkten und anch an dcr Vollendung dcs Bahnhofes in Dcmbiza gearbeitet, nnd dic Tarnowcr Spcditcure haben bereits in letzterem Orte Warcumagaziue gemiethet. Im nächsten Monate wird die ganze Bahn von Bochnia bis Dem» biza vollcndct ftin. Durch dic Vollcndling dieser Eisenbahn in dcr Richtung von Krakan nach Dembiza wird dic Wich. tigkcit dcr Straßen in dcr Richtnng vom Süden nach Norden, namentlich von Tarnow über Lisia gora, Doinbrowa bis zur Weichsel und andererseits von Tarnow über Tarnawiza, Tuchow bis zur Grenze dcs Sandczcr und Iaslocr Krciscs ungemcin crhöht. Da abcr diese StraLcn bis nun zu schon nach dcm kleinsten Regen gänzlich unpraktikabel sind, so hat die Stadt Tarnow an dic hohe Landesregierung ein Gcsuch cingercicht, damit dic Vollendung dcs bereits früher begonncucii Krcis-Straßenbaucs anbefohlen werde. (Donau.) Deutschland. Dic „Preußische Korrespondenz" hält cs, gcgen-übcr dcn diplomatischen Depeschen Oesterreich's, über die bekannte rnmsche Notc vom 30. April, für ihrcn Berns: thcils Rußland gegen die ihm gemachten Vorwürfe in Schutz zu nehmen, thcils dic Unterschiede zwischen dcr Politik Oesterreichs und dcr Prcnßcns und dcs dcutschcn Bundcs bcstens zn bctoncn. So bemerkt sie: „In der znr Mittheilung an sämmtlichc dcutschc 5lcgicrnngcn bestimmten Zirkular »Depesche sagt der Graf Vuol: „Dic vicr Grnudlagcn dcs Friedens bilden aber für dic Theilnehmer an dcusclbcn cin Gan-zcs; anch dcr deutsche Bund hat sic in ihrcm Znsam« mcnhange als cinc geeignete Basis für die Anbah« nnng eines gesicherten Rechts- und Fricdcnsstandcs in Europa anerkannt..." Diese beiden Bcmcrknn-gen mögen an und für sich wahr sein; allein ihrc Znsammenfügnng legt die Deutung nahe, als sollte die Stcllnng des deutschen Bundes zn den vier Ga-rantic>PuMcu als uahezu identisch mit der von den Unterzeichnern dcs Dczcmber-Vertrages cingenomme« neu bezeichnet werden. Einc solche Auffassung dcr Sachlage wäre abcr cutschicdcn irrig. Dic Vcrbün» dctcn vom 2. Dczcmber haben sich zur Durchführung der vier Garantien nach einer von ihnen gemeinsam festzusetzende,: Deutung verpflichtet und, unter Um« ständcn, ein gemeinsames kriegerisches Zusammenwir« kcn zn diesem Zwecke in Aussicht gestellt, während dcr deutsche Bund in dein Beschlusse vom 9. Dezember v. M. dcn vier Pnnkten „ihrem wesentlichen In« halt nach" nur seine moralische Zustimmung gab und sich bereit erklärte, dic „Fricdcnsbcstimmungcn" auf dieser Gnmdlngc mit Nachdruck zu verfolgen — citt Vcrsprcchcn, das Preußen seinerseits durch seine Vor« stcllungcn bei dcm Kabinet von St. Petersburg ac> wisscnhaft erfüllt bat. Es ist aber wohl zn bcachtcn, daß der erwähnte Bundcsbefchlnß dic vier Punkte nicht auf eine gleiche Linie stellt, sondern ausdrücklich die erstcu bciden Punkte als solchc hcrvorhebt, wclchc Dcutschland «vom Standpunkte dcr dcutschcn Interessen" sich aneigne und festhalte, währeud cs, als eu< ropäische Macht, dic vicr Puuktc im Allgemeinen für cine geeignete Grundlage znr Anbahnung eines gesicherten Fricdenszustandrs erklärt. Es will uns daher nicht einleuchten, daß dcm russischcn Kabinet deßhalb cin Vorwnrf zu machen sci. wcil cs an eine vom deutschen Bunde aufgestellte Unterscheidung zwischen curoväischen und dentschen Interessen erinnert. Auch erscheint es müßig, über die Absichten der russischen Notc Konjekturen aufzustellen, da Rußland dcn dcut. scheu Vnnd nicht zu cinem Akte odcr auch nur zn cincr bindenden Erklärnng drängt, sondern ganz einfach das Programm aufstellt, uach welchem es jein künftiges Verfahren zu regeln gedenkt." Die „Schles. Ztg." bemerkt zn dem Artikel der „Prcuß. Korrespondenz", daß diese Apologie dcr russischcn Absichten in dcm halboffiziellcn Blatte einigermaßen überraschen müsse. — Dic Nachricht von dcr Uebernahme dcs Vancs dcr Eiscnbahn von Rcgcnsbnrg nach Nürnberg n.s.w. durch den Fürsten Maximilian u. Thurn und Tcms entbehrt, wie dic „Ncncn Nachrichten" mcldcu, allcr und jcdcr Begründung. Schweiz. Ueber die Verwendung des weiblichen Geschlechts im Telegraphendienst erfährt man, daß dieselbe in dcr mitllcrcn Schweiz mit Glück eingeführt ist. Von den ncun Zwijchcnstationcn des Kantons Bern siud gegenwärtig sieben von Fraueu bedient, zur grölen Zufriedenheit dcr Verwaltung. Im letzten Sonnncr kam es häufig vor. daß von den Telegraphistinnen in Interlakcn an einem Tage 30 bis 40 DepeMn in vicr Sprachen befördert wurden, ohnc daß eine 57« einzige Reklamation wegen Ungenanigkcit eingegangen wäre. «Davon überzeugten wir uns selbst," setzt die Redaktion der „Al!g. Ztg." l'ei, der wir obige Notiz entnehmen. Italien. Ans Neapel, 23. Mai. wird französischen Blattern geschrieben: Seit seiner Rückkehr ans Trieft, wohin er sich begeben halte, mn bci dem Lcichenbe-gängnissc des Don Carlos, seines Vatcrs, zugegen zn sein, bewohnt der Graf v. Montemolin nebst seiner Gcmalin. einer Schwester des Königs Ferdinand, eine königliche Villa in der Nähe von Neapel. Die Frcm> den, welche ihn bcsnchen, geben ihm den Titel Maje> stät, nnd seine ganze Umgebung behandelt ihn als Kowg. General Cabrcra ist wieder in Gnnst bei dem Grafen von Montcmolin, der ihm Dank dafür weiß, daß er von London nach Trieft gereist ist. nm dem Leichenbegängnisse des Don Carlos beizuwohnen; allein dic Gesundheit des Generals ist so zerrüttet, daß es ibm unmöglich sein würde, wiederum das an-gestrcngte nnd thätige Leben eines Parteigängers in den spanischen Gebirgen zn führen. Er leidet sehr an mehreren alten Wnneen, die jeden Angcnblick aufbrechen. General Elliot genießt vollständig das Vertrauen des Grafen Montcmolin, und auf ihn, als Mann des Handelns, scheint man für den Fall, daß ein Bürgerkrieg in Spanien ansbrechen sollte, am meisten zn zählen. Doch ist alles, was dic Blätter von einer angeblichen Landnng dieses Parteiführers an der spanischen Küste gefabelt haben, reine Erfin> dnng. Dic Partei, welche den Grafen v. Montcmolin umgibt nnd von einer Restauration zn seinen Gunsten träumt, glaubt, daß der Angcnblick für eine solche Bewegung noch nicht gekommen sei. Frankreich. Paris, 3. Juni. Der Lord-Mayor nnd dic Aldcrmcu dcr Londoner City treffen henle Abends oder morgen Früh hier ein. Der Gemeindcrath hat zwei seiner Mitglieder zn ihrem Empfange nach Vonlognc abgeordnet, von wo ein Ertrazng sie hierher bringen Wird. Dcr Seine-Präfekt seinerseits bat einen Prä» fekturrath nach Boulogne abgeschickt. — Dic beiden Ausstellungen sind hente, als am ersten Tage des EiwFrankseintritts, sehr stark besucht. Um 4 Uhr soll die Tagseinnahmc schon 30.000 Fr. überstiegen haben. Seit heute Morgens sind im Industriepalastc Vusscts aufgestellt, die man von zahlreichen Kunden umringt sieht. Den frauzös. Journalen ist cs verboten worden, in Zuknnft irgend etwas Ungünstiges über dic Industrieausstellung nnd die Kommissionen desselben zu veröffentliche. Es scheint, daß dic Sprache die diese l'iö jetzt fübrtcn, viele Besucher von Paris abgehal-ten hat. Anch dürfen sie in Zuknnft nicht von deu Vcrurtheilungen wegen Majestälöverbrcchen sprechen. Anf dem hirsigen Telegraphenamte sind gest^n 7 bis 8 Beamte entlassen worden, die sich Indiskretionen haben zu Schulden kommen lassen. In der letzten Zeit war der Unfug so stark geworden, daß man alle telegraphischen Prival-Deveschcn oft mehrere Stunden an der Börse kannte, chc sie in dic Häudc der an sie gcrichtetcn Personen kamen. Man ging so wcit, daß man die Depeschen oft bis zum Schlüsse bcr Vörsc zurückhielt und sie dann erst absandte. Unter Garantie Frankreichs und Englands soll ein neues Anleihen für die Türkei kontrahirt werden. Eine telegraphische Privatdepeschc meldet den -^od des Bey von Tunis, der um Mitternacht in dcr Nacht vom l. auf den 2. Juni crfolgt ist. Sein Nach-f"lger nnd Vetter Sidi-Mohamed-Bey hat ohne Hinderniß den Thron bestiegen. Spanien. Aus M adrid, 30. Mai, wird der „Ind. B." geschrieben: Unter den gestern dahicr verhafteten Personen ^finden sich rin Ehren-Almoscnicr der Königin, ein mcherer Geschäftsträger des Papstes zn Madrid, der ehemalige Stabschef Cabrera's, Guticrrez. zwei ehe-^^karlistischc Stabsoffiziere, mehrere Domher- ren, Pfarrer und andere Geistliche, ciu Er-Polizeiageut :e.; hinter «dem hiesigen Altare einer Kirche, deren Pfarrer zn den Verhafteten gehört, fand man drci karlistifchc Fahnen versteckt. Oberstlieutenant Villa-campa ist gestern mit einer Kolonne nach Hiendelaeu-eina (Provinz Guadalajara) abgegangen, wo, wie dic Regierung erfahren hat, ein karlistischer Aufstand losbrechen sollte. Statt des zum General «Kapitän der baskischen Provinzen ernannten Leymcrich geht M. Concha als General-Kapitän nach Barcelona. Man fürchtet täglich einen Aufstand in den kataloni-schen Gebirgen, so wic zn Signenza, dem Sitze zahlreicher Klöster, Sovia und in dcc Maucha. In den bisherigen Gefechten haben dic Aufrührer schon über l00 Gefangene verloren. — In dcr Cortessitzung vom 31. Mai war man gerade am Abstimmen über cin znm Artikel, 14 dcr Vcrfassung beantragtes Amendc« nicnt, als, anschcincnd ganz ohnc Veranlassung, der Depntirtc Nomcro Ortiz plötzlich anf den Depntirten Montemar losstürzte und ihm einen schallenden Faustschlag auf dic Vrust versetzte. Dic Dazwischcnkunft der zunächst sitzcnden Dcputirtcn verhinderte weitere Thätlichkeiten. Rußland. Der „Oestcrr. Ztg." wird aus Brody gcrücht-weise mitgetheilt, das den hebräischen Unterthanen Nußlands die Emanzipation mit allcn anderen Staatsangehörigen verliehen und zur demnächstigen Verwirklichung vorbereitet worden wäre. Neueste Mvst. Wien, 10. Juni. Das „Fremdenbl." schreibt: Dic Operationen gcgcu dic Vorwerke Mamclon Vert und dic Grdaufsch5ttnng des früheren Malakoffthur-incs, welche am 6., 7. und 8. Juni stattgefunden haben, sollcn für dic Alliirtcn von dcm b e» stcn Erfolge begleitet gewesen sein. Da von jcncn Anhöhen ans nicht nur der Eudpnnkt dcr Hafcubucht an dcr Mnndupg dcr Tschcrnaja, sondern auch dic Straße hinter deH grünen Vcrgc. welche dic Vl-rbindnng zwischen der Vorstadt Karabclnaja und dcr Hochebene dcr Nordforts unterhält, bedroht wird nnd den Verlust der Schiffcrvorstadt, dann dcr Zlottc herbeiführen dürftc, so wird, wic wir anf außerordentlichem Wege erfahren, der Fürst Gortschakoff dic ihm angcboteneSchlacht annehmen, welche in dic> sen Tagen geschlagen werden dürftc. Wien, 9. Juni. Dic Wiedereröffnung dcs Bombardements von Scbastopol ist das Signal zum Vorgehen an der Tschcrnaja. Dic Alliir.cn, in dcr Stärke vl?n .'i0.000 Mann, bewegen sich lant den nenestcn Nachrichten aus der Krim gegen dic Mündnng ocr Tschcrnaja in dic Bai von Scbastopol, um von dort ans den grünen Berg zu umgehen nnd den Ma- ^ melon», dann Malakoffthnrm zu stürmen. Die Russen erwarten sie im Inkermannthalc, wo es unzweifelhaft zu einer Hauptschlacht kommen dürftc, an welcher sich auch das Reservckorps am Platean (Gar-oen) betheiligen könnte, weil Balaklawa und Kamiesch gedeckt sind. Fürst Gortschakoff steht mit dem Gros seiner Armee bci dcn Ruinen von Inkermann im Haupquarticre. In Gallipoli und Maslak sammeln sich westmächtlichc Trnppen, dic bis anf eine Stärke von 45.000 Manu gcbracht wcrden sollcn. Dic letzten bekannt gewordenen Rachrichten aus Kcrtsch sind vom 3. Juni. Die Franzosen halten Kcrtsch besetzt und haben mit dcn Befestigungsarbeiten begonnen. Bis eine genügende Zahl von Truppen eingelangt nnd ausgeschifft ist, hofft man, wcrocn auch dic Operationen zu Landc von dicsem Pnnktc ans bcginncn. Admiral Bruat hat einen Theil seines Geschwaders bestimmt, bis gegen Bat um zu reko-".'wseiren. (Frcmdenblatt.) Telegraphtsibc Dcpcschcll. Paris, 9. Iilni. Der „Moniteur" mcloet, daß dic untcrscrischc Tclcgraphenlcitung zwischen Balaklawa und Varna wieder hergestellt ist. Eine Pri- vatdepeschc meldcl aus Madrid vom 7. d. M.: Dic neuen Minister sind ernannt; Zibala erhält das Staatsministerium, Fuenta An?res dic Justiz, Vruil dic Finanzen. Hclucs das Innere, M.irtmez dcn Handel; dieselben haben bereits ihren Diensteid ab» gelegt und sind von der Königin empfangen worden. Das Bombardement von Sebastopol ist am 6. Nach« mittags erneuert worden. London, 9. Juni. Nach zahlreichen für und wider gehaltenen Reocu schließt die Kricgsdcbatte mit allgemeiner Annahme dcs Baring'schcn Amendemcnts zur vollsten Gcnugthnung Lord Palmerstons unter großer Heiterkeit nnd vielen» Beisalle. " Madrid, Mittwoch. Espartero hat dcr Königin dic Demissionen der Minister Madoz, Luyan und Zuzuriaga angezeigt; als ihre muthmaßlichcn Nachfolger wcrdcn Martinez, Zalala n.s.w. bezeichnet. " H a m bürg, Donnerstag. Nachmittags. In hcntigsr Sitzung der Bürgerschaft wurden die Senats« propositionen, betreffend die Ncunerverfassun-g, mit gro» ßer Majorität abgelehnt. Scio, 28. Mai. Ihre königlichen Hoheiten der Herzog und dic Herzogin von Brabant landeten dic verflossene Nacht, und verweilten bis gegen Abend dcs darauffolgeudu Tages hier; sodann begaben sie sich an Bord des Dampfers „Vorwärts," um nach Mctclino zn fahren. ' Venedig. 8. Inni. Die Felbfrüchte wer-dcn in ihrem Gedeihen von dcm Wetter begünstigt. Dic Vorzeichen der Tranbcnkrankhcit zeigen sich, indeß lokal. Vielc Scidcnraupen sind nach ihrer dritten Häutung umgekommen. " Kopenhagen. Mittwoch. Se. Majestät der König nebst Oemalin trafen gestern Abends 9 Uhr unerwartet zur Grundgcsetzfcier in Tivoli cin. Es zeigte sich allenthalben großer Enthusiasmns. " Odessa, 3. Juni (22. Mai). Erst am 1. Juni (20. Mai) hatte man hier sichere Kunde von dcr Landung bei Kertsch und der Okkupation des azow'schen Meeres durch dic Miirten. Schon sind feindliche Dampfer vor Genitschi, Bcrdiausk und Mariopol erschienen. Nenc rnssischc Truppen ziehen in Eilmärschen nach dcr Krim. Es herrscht Vesorgniß um dic großen fremden Gctrcidevorräthc an der azow'« schcn Küste. Konsularbcrichtc von dort mangeln ganz» lich. Bci Scbastopol bis 29. (l7.) Mai nichts Neues. Dic Hitze erreicht hicr 29 Grad. Warschau, 8. Juni. Fürst Gortschakoff meldet aus Sebastopol vom 23. Mai (6. Juni).- Hcutc um 3 Uhr Nachmittags hat der Feind an scincr rech tcn, gegcn unsere linke Flanke, einschließlich bis zur linken Face unserer -vicrtcn Bastion, eine Beschießung eröffnet; das Vombardcmeut war eines der heftigsten nnd dancrte 3 Stunden. Wir haben cs lebhaft er< wiedcrt. Zwei Mnnitionskellcr des Feindes, wornn ler ein sehr großer, gingen in dic Luft. — An dcn verschiedene,: Pnnktcn unserer Position geht Alles gut. — Im Dctachcmeut des Generals Wrangcl hat bis zum 24. Mai (3. Inni) keine Affaire stattgefunden. An dcr Küste dcs azow'schen Mceres ist nichts Neues vorgefallen. Die nachstehende telegraphische Depesche ans Warschau vom 6. d. M. wird dcr „Wicncr Ztg." mitgcthcilt: „Fürst Gortschakoff meldet unterm 22. Mai (3. Juni: Vom 20. Mai (l. Juni) bis 22. Mai (3. Inni) ist vor Scbastopol nnd in unsern andern Po» sitioncn in der Krim nichts Vemerkenswerthcs vorge» fallen. Am 18. (30. Mai) ist das feindliche Geschwader, das sich vor Genitschi befand, wieder in Sec gc> gangen; der Adjutant dcs Kaisers. Fürst Lobanoff, hat Truppen in die Stadt ge;ogen, um dcr Feners-brunst Schranken zn setzen; man hoffte, einen Thcil der Getrekdevonäthc retten zu können. Am 18. (30. Mai) hat sich ein feindlicher Dampfer einem der Ha« fen in der Nähe von Arabat genähert und auf die dort befindlichen Porräthc ein Feuer gerichtet; ein Handelsschiff und einige Barken verbrannten. Das Detachement dcs Generals Nrangel hat jeinc frühere Position innc. Zu Lande hat der Feind in der Gegend von Kertsch nichts unternommen." Druck und Verlag von I. v. Kleinmayr ^ F. BamberO in Laibach. — AiHmlg M Imöac!)erSeitmm. Börsenbericht . aus dem Adenddlatte der öster kais. Wienes^Zeilung. Wicn 8. Juni 1855, Mittags l Uhr. Dic Stimmung war im Assgcmmim ginistig > bcr Vcrkchr belebt Ginc blmcrfcnswcrthc Acndcrunq dcr Kürst ergab sich nur in Nordbahn-Akticu und in Wcchstln und Valutm. Nordbahn->,'!kticn «reichten 1A». Wcchstl und Valutcn gingcn durchschnittlich um ',', V« zu-riick, und blilbc» iu'ch stark osscrirt. Vffckt.n fcst ^ir N^'ch. Nmst.rdam 1<»3 '/, Vricf. — Mgsl'urg «25 '/. Vricf. — Franffurt !2^'/. Vricf. — Hamburg <»l '/< Vricf. — Liv.lin' —. — Ll'iidl'N 12.l<) Vricf. — Mailand l25 Vricf. — Paris 145 V« Vricf. Gtaatsschuldvcrschrcil'ungcn zu 5'/„ 79'/« - 79'/>° d.No „ 4'/,'/« dctto „ 4"/, <;2'.-tt2'. dctto ., ^"/« 4«'/, -48'/. detto ° „ 2'/,"/» 39'/.-39 V, detto ,. 1 °/» lä '/. —16 betto 8. 8. „ ö"/, V5-<<« Natioual-Anlkhm ., ä 7» 84°/.-84 7.. Lombard. Vcnct. Aulch,n ,. 5°/^ 102-l,»3 Gr!mdcntlast..'Oblig. N, Ocsin. zu 5 V. 7U -79 '/, dclto andcrcr >2 Ocdcnbiirgcr dttw dctto „ 5 7» 90-W'/. Pcübcr ' > ctto dctto „ 4°/« 9> '/.-9l 7. Mailänder dctta dctto „ 4 7, 90-90'/. Lottcric-Anl.l)m vom Jahre l^4 221 -222 dctto dctto 1839 l>8 1!9 dctto dctto l854 104 7..^104'/, Vaiifo-Obligatioucn zu 2 7, 7« 57 V,—ö>< Vanf-Mi u pr. Stück 99^-995, Esfomptcbauk-Akticn 91 7,-91 7. tttti'N dcr f. f. priv, östcrr. Staats- Giscnbahnqcscllschaft zu 200 st. odcr 500 ssr. 3l6'/,-3l6 7. Witu-Raabcr Afticn (zur Konvcrtirung angcmcldct) ' 1!0 7,-11^7. Nordbahu'Nftlcn 193 7.—199 Vurwciö-Liuz-Gmundncr '^^2 -'^44 Prcßbur^Tyrn. Eistub. 1. Gmisson 20-22 drtto 2, „ mitPriorit 30—35 lDcdcnburg-Wicn.'Ncustädtcr — — Dampschisf'Astic,, .",17—518 dctto 12. Emission 510-5, l dctto dcs Lloyd 500-503 116-118 Pcsthcr Krtlsndruckcn- '.'llticn 55- «0 Lloyd Prior. Ol'lig. (in Silbcr) 5 7. 93 7. - 94 Nordbahn ' tetto 5 7« 8ti-86 7. s'loggnihsr dctto 5 7„ 7« 77 Donau ^ Dampfschiff-Oblig. 5"/« 82—83 8omo - 3tciilschcinc 13 13 '/^ ^stcrh.-^) 40 st. Lose 81 "'—82 Wi»diftgr^-^ose 27 '/^- 27 7. Walvsicm'fchc ^ 28 '' —29 Kcglcvich'schc „ 1U',^-10'/, K, f, vollwichtige Dulateu-Agk 30 '/. —30 '/. TclcftraphiscVcr"Knrs« Vericht der Lt iats'p^pitre v^'m 9, Iuiu »855. Staat'M)!il5vcrschrci'',i!!gen . zu 5p(5t. ss. in (§M. 79 1/4 dctto aus dcr Natioiial-Auk'ihe zu 5 7» st, m CM. 84 7/l« Darlehen «üt Verlosung u. I. 1834, für l00 ss. 222 „ 1839. „ 100 fl. ,19 3/8 „ 1854, „ !U0 fl. 104 1/4 Obligationcn dc^ lombard. vcnct. '^lulcycns vom I, 1850 zu 57«..... 100 l/2 ,1. n, (5. M Aailf-Aflic,, pr. Ctn.?...... li92 fl iü lmt. l Augsburg, fiir N»" Ouldcn (5ur. Guid. 125 1/4 Bf. Ufo Franffurt a. M. (fin 12U st. füdd. Vcr- f>u>;-2i.'ähr. in, 24 l/2 st. <^ u^. Guld.) 124 Vf. 3 Monat. Hamburg, siir !'»0 M>»rl Banco, olull'rn l»0 3/t Bf. 2 '.^c>„at Lcipzig, für 100 .... Thaler 183 2 Monat, London, fuc 1 P,!»id Sterliug. Gulden 12 8 Vf. ^ Mona:. Mailand, für 300 Orsterr. Li'rc, Guld.n 124 !/2 Vf. 2 Monal. Paris, für !iUU ^r.iiiscn . . Gulden 145 Vf. 2 Monat K. K. oollw. Mmiz - Ducatcn . . . 29 !/4 pr. «ent. Agio. Gold- und Silber-Kurse vom 9. I »l u i 1855. Vrief. Geld. Kais. Mlmz-Dulatcn Ngio .... 29 l/2 29 l/4 dctto Rand- dctto „ .... 291/2 9z 3/4 Napolconll'dor „ .... 9.48 9.47 SouvrainSd'or „ .... 1U.58 16.5U FricdrichSd'or „ .... 9.5« 9.48 Preußische „ „ .... 10.24 10.23 l^ngl. Sovcrcigus ...... 12.17 12.15 Ruß. Impcrialc „ .... 10. 9.59 Doppic „ .... 38 l/2 3« 1/2 Silbcragio.........24 l/2 24 Z. 3l6 a (l) Nachoem oer Magistrat den Gradasch-zabach beim I'.^jt,' Iiialj, gleich oder der Kolcsie-Mühle, wie im vorigen Jahre auch für oas laufende Jahr zum allgemel» nen Badcplatz bestimmt, so wird das Baden an jcoem andern freien Orte hiemit strenge untersagt. Sladtmagistrat Laibach am 6. Juni ,655. 9. 8l4 Gin Wort iiw dic Zahn-Pasta") des Oi-. Suin de Voutemard, Arzt in Rheinsberg. Ich habe dicse viel gerühmte Zahn-Pasta nun an mir sclber versucht, uud kann daher aus eigener Erfahrung über deren Vorzüglichscit ein Urtheil fällcn. Ich wurde ;u ihrem Gebrauche hauptsächlich durch ein Paar lose Zahne, welche mir bcim (5'ssen sehr hinderlich waren und nur dasselbe oft ganz verleideten, veranlaßt: das sie umfleidendc Zahnfleisch war stctS gc< schwollen und äußerst cmvsindüch. Ich muß befcuncn, daß schon nach dreimaligem Gebrauche dieses Mittels der lehtcrc Ucbelsiaud gänzlich gehobelt war, llüd jctzt nach achttägilicr ?>'nwlNdung — wenn auch dic Zähne „cch nicht wild,»' ganz fcst sil^en — vermag ich drch nicinc Epciftu wilder nn't Vcrc,N!!glN zu vcra'bcit.n. ,.Da cs zum Rlinigcn dcr Zähne mittclstdit-scr Zalniscifc nicht auf cin siarfls Ncibcn dcrsclblii niit d»r bürste anfiimnt. wcil dic auflosüidc Eigenschaft i>ncr alle Unrciüig' keitlU bald beseitigt, so rathe ich cinc ganz weiche Zahnbüistc an, mit wclcher man auch das Zahustcisch selbst reibcu lanu, wührcnd eine härtere dasselbe sehr cwpsindlich berührt. Ich kann noch bemerün. daß dcr Preis dieser Pasta wirklich sehr niedrig gestellt ist. indem man mit cincm Päckchen vollkommen cin halbcS ?,ahr ausreichen kann, denn ciu dreimaliges Hin- und Herreiben niit der naßgemacht n Bürste auf dem Kuchen reicht hin, um so viel Masse darauf zu briugeu, daß sogleich beim Neibcn dcr Z'ihne hin und her ein dicklicher Schaum entsteht, welcher durch alle Zahnlücken hindurchdringt. »»». Vrosius, Königl. Prcuß. Kreis-Physikus in Stein fnrt. ^) In Laib ach nur allein echt zu haben bei Alois Kaisell zuin „Feldmarschssll Graf Nadetzky." Z, 848. (l) Die Haupt-Agentschafts Kanzlei der k. k- priv. ersten osterr. Versicherungs-Gesellschaft befindet sich vom 1. Juni d. I. an. am alten Markt Nr. i9, wo nebst der Feuern und WasscrtranSport-Versich