Rr. 235 Freitag, 13. Oktober 1911. 130. Jahrgang. pcÄa»nmrr«Non«prr,- bei ülteren Wiederholiingen per Zeile 8 l,. Tie «Laibacher Zeitung' crlcheint täglich, mit «nsimhme der Sonn- und Feiertage. Die Adminisiration besinget sich Viilloöwslrahe Nr, i!0; die Nrdalllw« Milloöicstraßc Nr, L«, Sprechstunden der Mcoaltio» von 8 bis 1« Uhr vormittag«, Unfranlierte Uriefr werden nicht angenommen. Manujlripte nicht jnriillzestellt. T«l»pho«»3lr. der Ne»«ltion 52. Amtlicher Teil. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. Oktober d. I. oem Geheimen Rate Nikolaus Frciherrn von Nardelli über seine mit Gesundheitsrücksichten begründete Bitte in Gnaden dir Enthebung von dem Amte des Statt« Halters im Königreiche Dalmatien unter voller Anerkennung seiner dem Staate mit treuer Hingebung geleisteten vorzüglichen Dienste zu bewilligen und dessen 1'l.bernahmc in den zeitlichen Ruhestand huldvollst zu genehmigen geruht. Wickenburg m. i>. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben laut Allerhöchsten Handschreibens vom 6. Oktober d. I. dem Fürstbischöfe von Seckau Dr. Leopold Schuster die Wiirdc eines Geheimen NatcZ mit Nachsicht der Taxe allera.nadisi.st zu verleihen geruht. «sn 3.^ k' und. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. Oktober d I. dem Direktor des Staatsgymnasiums in Marburg Julius Glowacli aus Anlaß der von demselben erbetenen Versetzung m den bleibenden Ruhestand taxsrei den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse allergnädigst zu verleihen geruht. ^ ^' Seine l, und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. Oktober d. I. die Leitung der Stattl)alterei in Zara bis auf weiteres dem mit dem Titel und Charakter eines Statthalterei» Vizepräsidenten bekleideten Hofrate bei dieser Statt» halterei Marius Grafen Attcms huldvollst zu über» tragen und denselben bei diesem Anlasse zum Statt» halterei°Vizepräsidenten nxti-n «tatum allergnädigst zu ernennen geruht. W i ck e n b n r g rn. p. Seine l, und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Enlschließnng vom 8. Oktober d. I. den im Ministerinn, für Kultus und Unterricht 'in Ver-Wendung stehenden Statthaltcreirat Dr. Franz Grafen Thu n » H oh c nst e i n zum Hosrate bei der Statt» halterei in Zara allergnädigst zu ernennen geruht. Wickenbur g in. ii. Gestern wurde das XXXII. Stück des LcmdeZgesehblattes für das Herzogtum Kram ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 37 die ttundmachnng der k. k, Fincmzdireltion für Kram vom 30. September' 1911, Z. N III 31A3/5, betreffend die mit dem Erlasse des l. l. Finanzministeriums vom 22, September 1911, Z. 68.564, genehmigte Verlegung des Linien» verzehrungssteueramtes «Wiener Linie» in Laibach. Von der Redaktion des Landesgtsehblattes fyr Krain. Den 11. Oktober 1911 wurde in der l. l. Hos- und Staats, druckerei das I.III. Stück der rumänischen, das I.XII. Stück der italienischen, das I.XXIV. Stück der böhmischen, das I.xxx. und I.XXXI. Stück der rumänischen und das l^XXXII. Stück der böhmischen Ausgabe des Neichsgeschblattes des Jahr« ganges 1911 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblattc zur «Wiener Ieitung» vom 11. Ot» tuber 1911 (Nr.'^3) wurde die Weitervcrbroitung folgender Preßerzeugnisse verboten: Nr. 20 «Gliihlichter» vom 3. Oktober 1911. Nr. 20 «Der Druckerei-Arbeiter» vom 6. Oktober 1911. Nr. 4 und b «KonzipicnteN'Zeitung» vom 30. September 1911. Nr. 10 «Pie Schirmbranchc» vom 1. Oktober 1911. Nr. 28 «/oioxuiöni irisonoc vom 5. Oktober 1911. Nr. 19 «Vüsluik » vom 5, Oktober 1911. Flugblatt- «Ltkvbuimn clüluietvu v zior. üucl^ovicieu u, ukuli!,. Nr. 42 «KIur».v8k)s Lid. vom 6. Oktober 1911. Nr. 228 «Iuaimcr Tassblatt. vom 7. Oltobcr 1911, Nr. «—9 «>VoInu 82iinlu» pro Anaust »ild September 1911. Nr. 232 «Mpnüü» vom 6. Oktober 1911. Nichtamtlicher Heil. Zur Teuerungsfrage. Wien, 11. Oktober. In einer eindrucksreichen nnd wirkungsvollen Rede hat Freiherr von Gautsch die Stellung der österreichi. schen Negierung in der Teuernngsfrage dargelegt. Die gewaltige Kalamität der Steigerung der Lebensrnittel» preise ist zu einer allgemeinen Sorge Europas geworden und mit harter Hand klopft die Not an die Türen. In solchen ernsten Augenblicken erscheint die schwere Ver» antwortnng, die eine Ncgiernng trägt, doppelt schwer; sie kann und darf nicht Hoffnungen erwecken, die nicht zu erfüllen sind, und anderseits ist niemals die Wahr-heit eine bitterere Arznei als in den Tagen des Kum-mers nnd des Mangels. Freiherr von Gautfch aber hat es vermiedeu, trü» gerische Erwartungen wachzurufen, zugleich aber auch verstandeil, der Überzeugung Nahn zu brechen, daß die Regierung alles aufbielen werde, um eine mögliche Bes-serung des traurigen Zustandes, unter welchem alle Klassen der Bevölkerung leiden, herbeizuführen; er hat nicht gezögert, das anszusprcchen, was ist, und hat sich nicht gescheut, die unerfüllbaren Wünsche, die laut ge» worden, in das Reich der Utopie zn verweisen. Der Ministerpräsident ist kein Mann der Vertröstungen nnd der leeren Versprechungen; er verschmäht es, Ausflüche zu gebrauchen und er fürchtet nicht, Widerspruch zu erwecken. Sein Bestreben läuft nicht darauf hinaus, nur über dir Schwierigkeit des Momentes hinwegzukommen, nicht der augenblickliche Erfolg, fundern die dauernde Gesundung ist das Endziel seines Strebcns. Ursachen, die teils in den gewaltigen Umwälzungen des gesainten Wirtschaftslebens, teils in den ungünstigen Witlerungsverhältnissen des heurigen Jahres zu suchen sind, haben die unersrenlichen Wirkungen gezeitigt, unter denen heute die Bevölkerung von beinahe ganz Europa leidet. Österreich ist von dieser Heimsuchung ebenso weniq verschont ^Mieden wie antx're Staaten. Als Freiherr von Gautsch die Regierung antrat, war schon das Teuerungsproblem die dringendste Sorge des Volkes nnd dcr Ministerpräsident hat keinen Augenblick die schwere Tragweite dieser Frage verkannt. Eine Reihe von Maßnahmen, welche die Regierung während der Sommermonate traf, liefert den deutlichsten Ve» weis dafür, daß das Ministerium nicht die Hände in den Schoß legen wollte, sondern eifrig daraus bedacht war, eine nützliche nnd weilgreifende Tätigkeit zu ent» wickeln. Eine Tätigkeit, die nicht bloß die momentane Abhilfe ins Auge fahle, sundern sich auch entferntere Ziele vorgesetzt hatte,,' eine Tätigkeit, die sich darauf erstreckte, nach Möglichkeit der Wiederkehr solcher Zu» stände, wie die, nnter welchen die Vevölkernng hente Feuilleton. Die Sonue in der Phiole. Skizze von A>. n. M«^dorc»de. » (Nachdruck verli>ilr!!.) Ich verlebte die Sommermonate an der Ostsee ill einem Fischerdorf. Dieses Dörfchen hatte ich entdeckt, als ich eine weite Strand>vanderung unternahm. Erst hier in aller Einsamkeit lernte ich die ganze Größe und Erhabenheit der See kennen. Besonders liebte ich es, wenn um die Dämmerzeit der Wind durch die Kiefern brauste und die See hoch aufpeitschte. Wenn ich dann unter den schlanken Stämmen daherging, war es mir, als schritte ich durch eine dämmerige gotische Kirche, und die brausende See und das Rauschen der Bäume klang mir wie ein gewaltiger Orgelchoral. Eines Nachmittags dehnte ich meinen Spazicrgang weiter als gewöhnlich ans. Als es schon zu dunkeln be-gann, trat ich ans einem Wäldchen heraus. Da sah ich in der Ferne einen schwachen Lichtschein. Gern hätte ich erforscht, wer sich hier in die Einsamkeit zurückgezogen hatte, doch da der Abend hereinbrach, mußte ich um- kehlen. ... _.., , Am nächsten Tage fragte >ich einen Fischer nach dein einsamen Hanse.' Der alte Graubart machte em geheimnisvolles Gesicht. Ich erfuhr, daß dort em ^ta» licner wohne, der vor langen Jahren hierher gezogen sei. Daß er ein Hexenmeister oder so etlvas ähnliches sei, stand bei jedermann fest. Sein Diener Pu'tro käme alle zwei bis drei Tage ins Dorf gewandert, um Nah» rungsmittel einzukaufen. Doch sei er wortkarg, und sobald man etuxis über seinen .Herrn wissen wollte, gäbe er überhaupt keine Antwort. Der Fischer sügte noch hinzu, daß die beiden alten Leute schon so lange in ihrem sonderbaren Bau wohnten, als er es denken konnte. Als ich am anderen Tage in der Früh vor dem Hause des Einsiedlers stand, war ich nicht wenig ver» wundert. Es lvar ein graues, rundes, turmarliges Ge< bäude von beträchtlicher Höhe und Breite, das dichter Efeu umrankte. Im Erdgeschoß sah man mir eine schwere eisenbeschiagenc Tür. Erst von drei Meter Höhe begannen die'Fenster, die mit weißen Gardinen geschmückt waren. Das Haus umgab eine niedrige Mauer, die vorn durch ein Gittertor abgeschlossen war. Ich lrai meinen Rückweg wieder an in der .hoff. nung. einmal durch ein günstiges Geschick den Besitzer dieses seltsamen Gebäudes kennen zu lernen. Eine Woche war seitdem vergangen. An einem Abend hatte ich wieder eine ausgedehnte Wanderung nnternommen. Der Mond beleuchtete d»c See, daß ihre leicht gekräuselte Oberfläche wie glitzerndes, flüssiges Silber erschien. Plötzlich fuhr ein leichter Wind über die Kiefern dahin und ließ ihre Kronen erschauern. Der Mond wurde von losem Gewölk beschattet, und sein Licht wurde fahl. Stärker und stärker wurden die Windstöße, und ein feiner rieselnder Regen fetzte ein. Eiligst kehrte ich auf dem kürzesten Wege zurück. Doch war es un» möglich, noch das Dorf zu erreichen, da Regen und Wind immer heftiger wurden. Da siel mir der Tnrm cin, und obgleich ich vor dem sonderbaren Bewohner Scheu empfand, beschloß ich doch, bei ihm nm Unterkunft zu bitten. Nach einer Viertelstunde langte ,ch ganz durchnäßt bei dem Einsiedler an. Ich ergriff den Klingelzug, und ein heller, durch» dringender Ton schallte durchs Haus. Nach ein paar j Minuten hörte ich ein flirrendes Gleiten, wie das eines Lifts, dann einige schlarrende Schritte. Eine dünne Stimme fragte: „Ist jemand da?" Ich trug mein Verlangen vor. Da drehte sich der Schlüssel, und >ich stand eincm kleinen runzlichen alten Männchen mit klugen Gesichiszügen gegenüber. Es war mit einem bequemen Hausrock bekleidet. Ill der Hand hielt es eine Lampe. Der Alte musterte mich von oben bis unten und meinte: „Mein Diener fchläft fchon. Es ist spät. Ich will Ihnen Ihr Zimmer zeigen." Er trat aus einen Lift in der Nische zu. Ich hatte mich in dem Geräusch vorher also nicht getäuscht. Als ich meine Verwunderung über diese moderne Einrichtung in einer abgelegenen Gegend aussprach, entgeguete er: „Ja, in meinem Alter ist mir das Trep» Pensteigen eine zn große Anstrengung. Es erfordert zn viel von meinen letzten Kräften, und ich brauche sie." Wir wareu unterdessen zwei Etagen hinausgefah» ren. Das alte Männchen öffnete eine Tür und führte mich in ein Zimmer. Er zündete eine Lampe an, wünschte mir eine gute Nacht nnd schlarrte hinaus. Ich hörte wieder das Surren des Fahrstuhles. Dann war alles still. Ich sah mich in dem Zimmer um. Es lvar mit einer einfachen, hellen Tapete ausgestattet. Die weih» gescheuerten Dielen nnd das zarte Linnen des Bettes machten einen freundlichen Eindruck. Nachdem ich meine Kleider zum Trocknen an den Ofen gehängt hatte, legte ich mich zu Bett, und das Brausen-des Sturmes, das nur wie ein leises Summen durch die dicken Manern drang, wiegte mich bald >>' Schlummer. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 235.____________________________2222 ,3. Oktober 1911. leidet, vorzubeugen. Negieren, so heißt es, ist Voraus» sehen. Wer die stattliche Reihe von Maßnahmen, die die Regierung zur Linderung der Teuerung traf, einer objektiven Prüfung unterwirft, der wird gewiß nicht in Abrede stellen, daß die Regierung nicht bloß einen Augenblickserfolg erzielen wollte; eine Kräftigung der produktiven Stände hatte immer eine Kräftigung der Konsumenten zur Folge und die Bemühnngen der Re« gierung, die Produllion zu untersinken, werden gewiß in hohem Grad auch der kunsnmierenden Bevölkerung zugute kommen. Allerdings kann, wie Freiherr von Gautsch hervor» hob, keine Regierung daran vergessen, daß fie berufen ist, bei ihren Handlungen den Interessen aller Bevöl-kerungsschichten ihr Augenmerk znzuwenden. Sie kann und darf nicht einseilig sein- sie würde gegen ihre Pflicht verstoßen, wollte sie vergessen, daß es eben ihre Aufgabe ist, das Wohl aller Klassen, und nicht bloß einzelner, ins Auge zu fassen. Sie muß ihren Vlick uicht bloß auf die vorübergehenden Erscheinungen, sondern auch auf die dauernden Interessen richten- sie davf nicht sich irre machen lafscn durch heftige und laute Beschwerden, es ist ihr verwehrt, momentane Abhilfe anf Kosten späterer, unwiederbringlicher Schäden zu erreichen. Denn sie muß stets das Ganze ins Auge fassen, und <'s wäre eine nicht gutzuheißende Politik, wollte mail einer augenblicklichen Erleichterung zuliebe die ganze wirtschaftliche Zukunft weiter produktiver Kreise in Frag,' stellen. Gewiß ist es notwendig, der spontanen Not zu steuern, aber das kann und darf nicht in einer Weise gescheheil, daß dadnrch die wichtigsten Grnndprin» zipien jeder staatlichen Ordnung verletzt werden. Verträge einhalten und die Vertragstreue zu re» spektieren ist aber der oberste Grnndsatz eines jeden Staats, der sich selbst achtet und Achtung von den anderen Staaten fordert. An Verträgen kann und darf nicht gerüttelt und gedeutelt werden; einen schlechten Dienst erwiese eine Negierung dem Lande, wenn sie gegen dieses Prinzip verstieße. Freiherr von Gautsch hat auch m der unzweideutigsten Weise seinen Entschluß kund-gegeben, im Zeichen der Vertragstreue die Losung der Teuerungsfrage zn versuchen; ohne Zustimmung von Ungarn ist es nicht möglich, Wünsche zu erfüllen, die laut geworden sind und deren Berechtigung gewiß nicht verkannt werden soll. Die Regierung hat auch nicht einen Augenblick gezögert, den einzig geeigneten Weg, den der Verhandlungen, zu betreten; damit dieser Weg zum Ziel führe, soll nicht gegen das Prinzip der Ver» tragstreue verstoßen werden. Es war Freiherrn von Gautsch nicht möglich, jetzt, da die Verhandlungen noch schweben, Auskunft über den Inhalt und Umfang der Pourparlers zu geben, nnr so viel teilte der Ministerpräsident unter dem lebhaften Beifall des Hauscs mit, daß er ill pflichtgemäßer Wahrung der österreichischen Interessen weder die dalmati» Nischen Bahnen noch irgend ein vitales Interesse bei diesem Anlasfe opfern werde. Die Regierung denkt nicht darail, die Vertragstreue zu verletzen; sie ist aber auch anderseits nicht gesonnen, durch ihr Festhalten an dem Vertrage wichtige Rechte Österreichs in Gefahr zu bringen. Sie muß bemüht sein, das Mögliche zn erreichen, ohne selbst das Unmögliche anzubieten. Sanft und doruenlos ist gewiß nicht der Pfad, den die Negierung hat beschreilen müssen; aber vor jedes Werk der Menschen 1)aben die Götter den Schweiß gesetzt. ___________________________ Politische Uebersicht. Laibach, 12. Oktober. Das „Vaterland" betont, der Ministerpräsident habe den Kern der Sache getroffen, indem er an alle wirklich für das Vollswohl arbeiten Wollenden die ernste Mahnung zum Zusammenschlüsse richtete. Würde diese Mahnnng gehört und befolgt werden, dann ver» lierc auch das Tcuerungsproblem seine ärgsten Schrecken. Denn eine dadurch ermöglichte, fruchtbare parlamentarische Arbeit würde dem Volte Brot zu gebeil iil der Lage sein, während es bis jetzt von seinen Abgeordneten nur die Steine tönender Reden erhält. Das Ungarische Telegraphen>Korrespondenz»Nnreau meldet aus Agram - Die amtlichen „Narodne Novine" und die „Agramer Zeitung" veröffentlichen folgendes Eominuniqm:' Es gibt im Lebeil der Völker zuweilen Momente, die es begreiflich erscheinen lassen, wenn im politischen Kampfe, falls dieser aus dem gewöhnlichen Geleise heraustritt und eine heftige Form annimmt, auch die äußersten Mittel angewendet werden. Wir glauben jedoch nicht, daß jene Pl)ase nnseres nationalen Lebens, in der wir uns heute befinden, einen solchen heftigen Kampf rechtfertigen würde, sondern wir find im Gegenteile der Meinung, daß ihn die politische Hal-tnng des Banns uud der Regierung nicht im gering, sten erheischen. Von Einem sind wir jedoch vollkommen überzengt, daß die Form, deren man sich heute von gewisser Seile im Kampfe bedient, so abstoßend ist, daß sie auch dann vernrtoilt werden müßte, wenn ste zum Ziele führen könnte. Diejenigen, die mit solchen Mitteln kämpfen, vcrgeffen, daß jeden, Kampf später-hin auch die Zeit der ruhigen Beurteilung folgt, wo sich die Verlenmdungen an dem Verleumder rächeu und wo ihn dann nene Gegner anf die nämliche Weise befehden. Wir hoffen, daß anch der größte Gegner der heutigen Negierung, wenn er die Sache ruhig über» legt, zu der Überzeugung kommen wird, daß derartige Mittel nicht zu dem gewünschten Ziele führen können. Der Banns und die Regierung werden indessen unter alle» Umständen anf ihrem Platze bleiben und ohne Wankeil ihre Pflicht in der Förderung unseres natio« nalen Lebens erfüllen. Das morgige Er, Pos« des Finanz» ministers wird ebenfalls zeigen, daß die Regierung anch jetzt alles getan hat, was sie zur Sicherung nicht nur der finanziellen, sondern auch der verkehrswirtschafl» lichen Enlwicklnng tnn konnte, und die nächste Zukunft wird beweisen, daß der jetzige Vanus und die Regierung die Postulate des Konstitntionalismus und des Parlamentarismus zu schätzen wissen. Die „Agencc Havas" meldet: Da der Abschluß der dcutsch.französischen Verhandlungen nicht unmittelbar bevorzustehen fcheint, hat die Negierung den Wieder, znsanilneiltrill der Kmmuern vom 24. d. anf den 3l. Oktober oder den 7. November verschoben. Die Mi» nister traten Zu einer Beratung zusammen und began-nen den Meinungsaustausch über die Deutschland für die Aktionsfreihcit in Marokko zn gewährenden Kon» zcssionen. Über die Besprechung wird absolutes Still» schweigen bewahrt. Bezüglich des Gerüchtes, daß betreff? Marokkos das Einvernehmen schon völlig hergestellt sei, lag abends keine Vestätignng vor. Über die Verhandlungen des jungtürkischen Kon» gresses dringen, wie man aus Salonichi schreibl, nnr sehr mangelhafle Nachrichten in die Öffentlichkeit. In» folge der durch den türkisch-italienischen Konflikt her» vorgerufenen Spannung war der Kongreß nicht in der Lage, sich bei den Beratnngen streng an das für diese Versammlung aufgestellte Programm zu halten. In mehreren Sitznngen soll es bei der Besprechung des mil der Gruppe der Dissidenten abzuschließenden Kom« Promisses Zu sehr erregten Anseinandersetzungen gekom» men sein und eine große Anzahl von Bestimmungen, die in den Kompromißenlwnrf aufgenommen waren, ist, wie es heiß!, von der Mehrheit des Kongresses ab» gelehnt worden. Die „Agence d'Athönes" meldet: Der türkische Ge» schäftslrägcr überreichte dem Minister des Äußern Gry-Paris eine telegraphische Note der Pforte, in der ver» sichert wird, daß die .Konzentration türkischer Truppen ausschließlich den Zweck verfolge, Landnngsversnche ita» lienischer Truppen zurückzuweisen nnd keineswegs ge» gen Griechenland gerichtet sei. Die griechische Negierung nahm diese Erklärung znr Kenntnis, bewahrt jedoch eine abwartende Haltnng. Der Versuch einer monarchistischen Restauration in Portugal ist vollständig mißlungen. Alle aufwiegeln» den Agenten nnd alle Geistlichen, welche versucht haben, iil den zwei nördlichen Provinzen des Landes eine Erhebung herbeizuführen, befinden sich gegenwärtig m Haft. Die rot)alistischen Truppeu, die aus Spanien eindrangen, sind nunmehr zu einer kleinen Schar zusammengeschmolzen. TagesnemMtcil. — (Selbstmordversuch aus Liebe zur alten Woh. nung.j Aus einer höchst sonderbaren Ursache ist dieser» tage die iil Hietzing wohnende Porticrsgattin Amalie Naronschck ans einein Feilster des dritten Stockes in den Huf gesprungen. Die freiwillige Nctlungsgesellschafl überführte dann die Frau in hoffnungslosem Zustande ins Stephaniespital. Sie gab an, daß es ihr Wunsch war, in dem Hanse, wo sie sich „zu Hause" gefühlt habe, zu sterben. Sie war vor vier Jahren mit ihrem Gatten ans Dentschland gekommen und hatte seitdem in dem be» zeichneten Hause gewohnt. Vor kurzem erhielt ihr Galle eine Portierstelle in Hietzing nnd das Ehepaar über» siedelte dahin. Schon der Abschied aus dem Hause wurde der Frau schwer. Sie halte mit den Nachbarinnen gute Freundschaft geschlossen und wollte gar nicht weg. Seit. dem kam sie sehr oft in das Haus zu Besuch. So auch unlängst. Plötzlich sprang sie aus einem Gangfenfter in den Hof. Als die Nachbarinnen zusammenliefen und sie nach der Ursache ihrer Tat fragten, gab sie zur Ant» Wort: „Draußen hat's mir nicht gefallen. Ich wollte bei euch im Hause sterben!" — lDie Küche des Schah.) Der Knabe, der heute den Titel eines Schah von Pcrsicn führt, ist zugleich der Besitzer der lustinirsten Küche der Welt, denn die Küchengeräte, die Teller, Schüsseln, Deckel lind Töpfe stellen fnr stch allein em stolzes Vermögen dar und wer» den von Kennern auf einen Wert von rund zehn Mil« lionen Kronen geschätzt. Alle Kochtöpfe des Schah sind in der Innenseite stark vergoldet, Löffel, Gabeln un„ Teller sind sogar ans massivem Gold nnd die Küchen» messer sind am Schafte mit den erlesensten Juwelen und Edelsteinen geschmückt. Der Koch darf bei der Be» reitnng von Speisen für den Schah nnr Gegenstände benutzen, die zumindest aus reinem Silber gearbe5> let sind; selbst das Salzfaß der Küche uud der Zucker» behälter sind infolgedchen ans massivem Silber. Mit dieser Küche kann sich keine andere an Kostbarkeiten Der stille See. Nmnml »>on A. OourthV-Hllahler. (48. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten,) Ruth bediente Hilde artig, reichte ihr Eakcs und Toasts und plauderte höflich mit ihr, als sei alles beim Alten. Trotzdem fühlte sich Hilde nnbehaglich, nnd nahm sich nochmals vor, sobald sich ein passender Vorwand fand, heimzukehren. Mit Hans Rochus war ohnedies nichts mehr anzusaugen. Mochte er mitsamt seiner Ge» mahlin zu Eis erfrieren — was kümmerte es sie? Die Damen saßen noch beim Tee, als ein Bote aus der Stadt eintraf nnd die Fran Gräfin selbst zu sprechen wünschte. Ruth ließ ihn eintreten und erkannte den Kontordiener ihres Vaters. Sie sah ihn belrof» fen an. „Was bringen Sie, Martens?" Der Mann machte eine ungelenke Verbeugung und drehte den Hut verlegen in der Hand. Die beiden eleganten Damen in dem hohen, vornehmen Gemach schüchterten ihn oin. Endlich stotterte er hervor: „Fränlein tzcbenstreit schickt mich. Die Gräfin möchten, wenn es möglich wäre, sofort nach Haufe — ich meine — nach der Marienstraße kommen. Herr Navenport ist krallt geworden." Ruth fuhr auf. „Mein Vater? krank — so plötzlich?" fragte sie mehr erstaunt als besorgt. „Ja — es kam mit einemmale >- er siel plötzlich um im Kontor." Ruth stand jetzt doch erschrocken ans. Er fiel um? Eine Ohnmacht?" „Nun — das heißt — ja — ich sollte bloß sagen, daß der Herr Navcnport krank ist." „Hat man den Arzt geholt?" „Ja, Fränlein Hebenstrcit hat gleich nach Doktor Sörensen geschickt." „Und bat er gesagt, was meinem Vater fehlt?" ,.Hiii — ja — das wohl. Aber das soll ich mcht sagen. Fräulein Hebenstroit null es der Frau Gräfin selbst schonend beibringen." Ruth zuckte zusammen. Hilde sah spottisch auf den Buten. ^. , „Mann, Sie, find der geborene Diplomat. Der fah die fchöne Dame verlegen an. Ruth hatte sich gefaßt. „Es ist gnt, Martens, ich fahre sogleich. Sie können sich zum Kutscher setzen. Lassen Sie sich etwas zn essen geben in der Küche," sagte sie ruhig und bestimmt. Hilde sah fie verwundert an. „Du besitzest eine beneidenswerte Selbstbeherr» schung, Nuth. Allscheinend ist dein Vater ernstlich erkrankt." „Dann brauche ich meine Selbstbeherrschung um so nötiger. Leider muß ich dich nun schon wieder allein lassen, Hilde. Es ist mir peinlich." „Aber nicht Zu ändern. Du mußt natürlich sofort nach Hanse. Hoffentlich ist es nicht so schlimm, »vie es nach dem diplomatischen Verichl des braven Martens aussieht." „Jedenfalls komme ich so schnell als möglich zurück. Also auf Wiedersehen!" Zehn Minuten später war Ruth unterwegs. Hans Rochus hatte inzwischen in Berlin allerlei Geschäftliches erledigt. Abends war er meistens im Then» ter, in der Oper oder im Konzert. Einmal traf er auch bekannte Herren und ver» brachte den Abend in ihrer Gesellschaft bei Hiller. So waren siinf Tage vergangen, seit er von Rochsberg fort war. Sonderbarerweise war er mit seinen Gedanken fast ohne Unterlaß bei Nuth, und er empfand eine unruhige Sehnsucht nach ihr. Mit großem Unbehagen erfüllte ihn der Gedanke an Hilde. Daß sie in Rochs» berg weilte und möglicherweise noch wochenlang bleiben würde, war ihm sehr unangenehm. So lange sie da war, tonnte er nicht daran denken, Ruth näher zu kommen. Und doch erfüllte ihn ein unruhiger, brennender Wunsch, ein innigeres Verhältnis mit ihr anzubahnen. Es war kein Zweifel, Rnth war ihm tener ge-worden, und es drängte ihn, ihr das zn zeigen nno zu versuchen, ihr herb abweisendes Wesen zu besiegen. Eigentlich lvar er mit seinen Geschäften zu Ende. Er hätte gleich wieder heimkehren können, aber der Ge» danke an Hilde hielt ihn ab. So bummelte er am Nach» mittag planlos unter den Linden, als er aus feinen Tränmereien aufgeschreckt wurde. „Hans Rochus — du hier?" Er sah auf und erblickte Wendling, der ihm mit erregter Miene gegenüberstand. „Dich hätte ich allerdings hier auch nicht zu sehen erwartet. Wie geht es dir?" Wendling war blaß und hager geworden, seine Augen lagen tief in den Höhleil. „Man muß zufrieden fein. Hast du ein Stiind» chen Zeit für mich? Ich möchte gern allerlei mit dir reden." 'lFortsetznng folgt.) Lmbacher Zeitung Nr. 235.___________________________2223_________________________13. Oktober 1911. messen, es sei denn die Kücheneinrichtung im Madrids Königsschlosse, die ebenfalls kostbare silberne und ver-goldene Kuchtöpse auflveist. — jGine Dichtermutter.j In einem stillen, geräu» migen Hanse der Stadt Pescara lebt in völliger Einsani» keit und Zurückge^ogenheit die Mutter Gabriele d' Annunzios, die greise Donna Luisa. Die alle Dame hängt mit rührender Liebe an ihrem berühmten Sohne, aber die Leiden einer Dichtermutter sind ihr nicht er° spart geblieben; nur selten genießt das Mutterherz das Glück,'den geliebten Sohn bei sich zu wissen. Die Öffent. lichkeit hat der Mutter das Kind geraubt, fremde Freunde und die Kunst nehmen den Dichter fast restlos in Anspruch. Aber d'Annnnzio läßt es sich doch nicht nehmen, seiner greisen Mutter häusig zu schreiben, nnd fast täglich erhält sie von ihrem Gabriele zum min. deslen ein Telegramm. Ein Mitarbeiter der „Tribuna", der in diesen Tagen die ehrwürdige Donna Luisa in Pescara aufgesucht hat, erzählt von dem rührenden Stolz, mit dem die Mutter das gerade in diesem Augen» blick eingetroffenc Telegramm' des Sohnes zeigte: „Teure Mama, ich denke an dich. Gabriele." Die alte Dienerin suchte der Mutter deu Verkauf der Villa ihres Sohnes zu verheimlichen, aber nmsunst. Donna Luisa war außer sich vor Trauer; doch nicht die vcr» lurenen Kunstschätze bereiteten ihr Kummer, das Mutterherz litt nur in dem Gedanken an den Schmerz des Sohnes. „Ach, er hätte ein Königreich für irgend , ein Kunstwerk, irgend einen alten Stoss verschenkt; und jetzt genügt ihm das Bewußtsein, alle diesen schönen Dinge wenigstens einmal besessen zn haben. Es geht ihm darin wie mit seinen Werten. Sobald sie ve» öffentlicht und dem Publikum übergeben sind, sind sie ihm fremd geworden. Tasselbe geschieht mit seinen ^.unstanlaufen. Mit jedem Tage beginnt er sein Leben von neuem. Jeden Tag hat er einen anderen Wunsch und eine andere Sehnsucht." Die alte Dame führte den Besucher in die erste Etage des Hauses nnd erzählte dabei: „Sehen Sie, hier arbeitete d' Annunzio an sei» nen Feuerwerksbattcvien. Feuerwerk war immer seine Leidenschaft. Er wäre sicher ein großer Feuerwerker ge° wurden, wenn er kein Dichter wäre; und ich glaube, ^le alte Liebe hat ihn noch nie verlassen." Seit ZlvanZlg ^ayren ,si Donna Luisa nicht photographiert worden. Diesmal erteilte sie dem Besucher die Erlaubnis M emer Aufnahme, aber unter der Bedingung, daß ihr Sohn d,e erste Kopie erhalte. Und aus das Bild schrieb ste mit unstcherer Greiscnhand: „Meinem Gabriele da-m,t er bald wiederkehre. — Die Mutter." ^ lDie Gesundheitsregeln des neuen Lord. May»rs.j Kurzlich ist als Nachfolger Sir Vezey Strongs der einundachtzigjährige Arzt Sir Thomas Crosby ZUM Lord-Mayor von London erwählt worden. Ein Reporter der „Daily Mail" hatte dicsertage Gc-legenheit, mit dem neuen Oberhaupt von London zu sprechen, und er konnte seine Verwunderung über die außerordentliche Jugendlichkeit und Arbeitsfähigkeit des Greises nicht unterdrücken. „Geben Sie nur auf Ihre Arterien acht!" sagte Sir Thomas lachend. „Die Arte» rien sind die Hauptsache. Ein Mann ist so alt, wie seine Arterien sind. Wenn sie heruntergekommen sind, so kann man einen Austritt des Blutes ins Gehirn oder anders, wohin erleben und — krach — aus ist es. Mit schlechten Arterien ist man mit 25 alt, und mit guten mit 61 jung." — „Ja, aber wie schützt man seine Arterien?" fragte der Reporter. — „Zeitig schlafen gehell, junger Mann, zeitig schlafen gehen," ivar die Antwort. „Wenig rauchen, wenig trinken, vor allem zeitig zu Bett. Sie kennen das Sprichwort: Sechs Stunden Schlaf für einen Mann, sieben für eine Frau und acht für einen Narren! Nun, der Mann, der das erfunden hat, ist selbst ein Narr gewesen und alle, die es ihm gleich tun, sind erst recht arme Narren. Ein langer Schlaf — das ist die große Lebensregel." — „Ja, wenn aber wenig Rauchen und wenig Trinken gut ist, warum dann nicht lieber gleich volle Abstinenz?" — „Nun", erwi» derte der Lord-Mayor, „man kann das halten, wie man will. Wenn ich mein Glas Wein trinke und meine Zigarre rauche, so tue ich es eben deshalb, weil beides mir schmeckt und gut bekommt. Die meisten Menschen lauctM mehr und trinken mehr, als ihnen eigentlich schmeckt. Das sind natürlich erst recht Narren. Mäßig sein in allen Genüssen, welcher Art sie auch sind, vor allein aber viel, viel schlafen. Dann mnß man alt werden." — lAnn'rikanischc Trinkgelder.) Schon mehrfach haben europäische Oberkellner und Hotclangestellte über den Geiz amerikanischer Millionäre gespottet, die bei chren Reisen im Auslande ihre Trinkgelder mit einer ^parsamwt bemessen, als wären sie arme reisende Hnndiverksbnrscl>n. Die Amerikaner sind über diese an ihren Dollarlomgen geübte Kritik sehr gekränkt nnd im Ncwyorker „Morning Telegraph" verteidigt man nun die gekränkten Kapitalisten Amerikas. Die Urteile über die Sparsamkeit reisender Millionäre sind eine Ver. leumdung. Der von dem Blatte interviewte Oberkellner des Waidorf-Astoria-Hotels hat erklärt, daß er noch niemals in seinem Leben in Amerika weniger als einen Dollar Trinkgeld erhalten habe. Einer der Kunden eines fashionablen amerikanischen Hotels gibt Tag für Tag l0 Dollar Trinkgeld, und berühmt ,st der Fall eines Wallstreet-Magnaten, der nach einen, vierwöchigen Aufenthalt im Waldorf-Astoria-Hotel seinem Tischkellner einen Scheck über 5000 Dollar zusteckte. Es gibt aller, dings einc ganze Reihe amerikanischer Millionäre, die stait baren Geldes als Trinkgeld allerlei wunderliche Gegenstände geben, mit denen der Kellner oft nichts anznfangen weiß. So wohnte im Waldorf.Astoria.Hotel eine Zeitlang ein reicher Herr, der sieh täglich zum Essen ein eigenes Besteck mitbrachte und regelmäßig nach der Mahlzeit Löffel, Gabel und Messer dem Kellner schenkte. Ein anderer wunderlicher Herr hatte die Gewohnheil, als Trinkgeld seine Photographie in kostbarem Rahmen zu geben, und ein dritter bedenkt die Kellner mit ansläudischen Briefmarken, bisweilen mit Stücken von hohem Sammlerwert. Aber eines der besten Trink-gelder empsing ein Kellner in London am Vorabend des Derbyrennens. Nach dem Souper gab der Herr dem Ganymed ein Pfund Sterling und bemerkte dazu: „Setzen Sie auf Signorinelta nnd Sie werden meiner gedenken." Der Kellner befolgte den Rat und hatte am Abend des nächsten Tages 2200 Kronen gewonnen. Er ist noch heute der Ansicht, der Spender dieses guten Rates sei Ginestrelli >elbst gewesen, der Besitzer des prachtvollen Pferdes, das hintereinander in den beiden bedeutendsten Rennen Englands den Derbyprcis und den Oakspreis geluann. — lAmerikauischer Erfiubungsgeist.j Das millionste Patent ist jetzt in den Vereinigten Staaten ausgegeben worden, und zwar an einen Ingenienr aus Ohio nir eine Verbesserung an Motorrädern. Die halbe Million an Patenten wnrde in den Vereinigten Staaten im Jahre 1893 erreicht, nm die zweite Hälfte voll zu machen, hat man daher achtzehn Jahre gebraucht. Das ergibt'für diese Zeit die Verleihung von mehr als 600 Patenten in jeder Woche. Daraus lassen sich recht hübsche Einnahmen berechnen, da jedes Patent 170 Kronen kostet. Lotal- und Prolliuzial-Nachrichtcu. 25jährigcs Jubiläum der Karstaufforstuugskommission fiir Kram. Die Karstaufforstungskommission für Krain, die vorgestern das 25. Jahr ihres segensreichen Wirkens durch eine Festsitzung gefeiert hatte, veranstaltete ge> stern eine Begehung des Anfforstungsgebictes „Osoj> niea", die, vom herrlichsten Wetter begünstigt, den Teil« nchmern einen intensiven Einblick in die Tätigkeit der genannten Kommission erschloß. Wer die Eisenbahnslrccke von Rakek weiter passiert, staunt wohl vom Coup« aus über die reichbelualdeten Flächen, die sich auf den vor dreißig Jahren noch völlig kahl gelegenen Anhöhen erheben, und zollt im stillet« den an der Aufforstung beteiligten Faktoren vollen Dank. Aber die aufgeforsteten Objekte muß man in nil» mittelbarer Nähe gesehen haben, um sich von der immen. sen Ausdauer, Geduld und von der unermüdlichen Arbeit der hieran beteiligten leitenden nnd unter-geordneten Organe die richtige Vorstellung Zu bilden. Goldiger Sonnenschein flutete vom Himmel, . von Detela, begrüßte am Eingänge zu den Osojnica-Kulturen Herr Landesregierungsrat Ritter von La» schan als Vizepräsident der Kommission zunächst den Herrn Landespräsidenten Baron Schwarz, weiters den Vertreter des Landesausschusses, Herrn Grafen Varbu, sowie die sonstigen Gäste, worauf sofort die Begehung von 19 aufgeforsteten Objekten angetreten wurde. Das Osojnica-Gebiet »oar vor der Aufforstung eine kahle, steinige Hntweidc mit einzelnem Wacholder» gestrüpp und spärlichem Graswnchse. Im günstigsten Falle konnte ein Hektar der besten Hutweide mit 100 I< verkaust werden; nach bewirkter Aufforstung aber stieg der Wert dieser Grundstücke derart, daß heute ein Hek> lar der ältesten <33jährigen) Aufforstung einen Wert von l500 I< darstellt. Der Hauptzweck der Aufforstung dieses Gebietes lvar nebst der Überführung der veröde» ten Grundstücke in Wald die Schaffung eines Schntzes der Eisenbahnstation St. Peter und der Bahnlinie »ach Triest gegen Borastürme und Schneeverwehungen. Dieser Schutz wurde auch erreicht, so daß Nora- und Schnee stürme hente den Vahnverkehr dort nicht mehr beeinflussen oder wie früher gar unmöglich machen. Unter Führung des Herrn Obcrforstrates und Landesforstinspektors Nubbin wurden die einzelnen Objekte der Gemeinschaften Hrastje, Rudokendorf, Groß-Meierhof, Kal und Petelinje der Besichtigung unter° Zogen wobei die Zwecks Vooenschntzes angepflanzten, vor» züglich gedeihenden Schwarzföhrenkulturen im Alter von 11' bis 'zu 31 Jahren dem regsten ^nteressc begegneten und die' durch ^Schnee und Eisbruch verursachten Schä-den in Augenschein genommen werden konnten. Fast überall sieht man da auch schm» Unterpflanzungen von Ahornen, Eschen, Tannen, Fichten, Eichen und Wei° muthkiefern; man gewahrt Flachen, deren Aufforstung nur durch das Zutragen von Erdreich möglich gewesen, Schutzvorrichtungen gegen allfällme Waldbrände, typische Beispiele über das Zusammenwirken der Agrarbehörden mit der Anfsorstnngskomiuisswn, endlich als i>i<>(> vo«i«wneo ein Objekt, dessen Umwandlung in einen Wirtschaftswald beendet ist und worin man bei dem Gedanken, daß man eigentlich durch einen künstlich gc° schasfeuen Wald nxindelt, eines eigenartigen Gefühles nicht erwehreil kann . . . Es ivar eine wundervolle Exkursion, die man mitgemacht haben mnß, um die Tätigkeit der Karstauf» sorstungskommission vollauf begreifen und würdigen zu können, schun gar, wenn hiebei liebst den vielen Wider» wärligkeiten in Form von Naturereignissen der ansang« liche Widerstand der Bevölkerung ill Betracht gezogen wird. von dem freilich heutzutage keine Rede mehr >st, nachdem den Beteiligten die Vorteile der Aufforstung augenscheinlich demonstriert werden und gleichzeitig die maßgebenden Faktoren dank ihrem taktvollen Vorgehen das Vertrauen im vollen Maße gewinnen konnten. Nach der Exkursion, die etwa drei Stunden in Anspruch nahm, vereinigte sich die Gesellschaft in der Vahlihofrestauratiun zu einem gemeinsamen Mittag, mahle, an dem folgende Herren teilnahmen: Landes» Präsident Freiherr von Schwarz mit dem Leiter des Präsidialbureaus Grafen Künigl, Landesausschuß Graf Barbo; die Mitglieder der Kommission: Wil. Helm Ritter von Laschan, Landesregierungsrat und Vizepräsident der Kommission, Dr. Pilshofer, Lei-ter der Bezirkshauptmannschaft Adelsberg, Karl Etl, Bezirkshauptmann in Loitsch, Anton Ambro/iö, Josef c? uoek, Adolf Mulley und Johann G r ü -den; das gewesene Mitglied der Kommission Landes-regiernngsrat K r emen 5 e k; die Vertreter der .Karst, aufforstungskommissionen von Triest, bezw. Görz: Forst, rat Corgnolan, Forstrai Versa von Leiden» thal und der Aufforstuugskommission für Istrien Forstrat Fava; die Vertreter der Südbahngesellschaft: Oberinspektor G r u n d n e r, Inspektor Tonini nnd Oberbaut'ommissär Mikulaschek; seitens der Agrar» behörden: Landesregierungsral v. Detela, Oberforst, rat Putick, Agrarinspektor Presl und Lokalkom» missär Dr. Lukan; der sorsttechnische Leiter der Karstaufforstung, Oberfurstrat und Landesforstinspettor R u b bia , mit den Oberforstlommissärcn von O ber . eigner und Paul; der Kural von St. Peter Ab ram; die Bürgermeister der umliegenden Karst-gemeinden usw. — Ihr Fernbleiben hatten entschuldigt: Seine Exzellenz der Ackcrbauminister Freiherr von Widmann, Hofrat Graf Rudolf Chor in sly, Landesausschuß Dr. Eugen Lampe, Oberforstrat und Dcpartementsvorstand im Ackerbanministerium Rudolf Fischer, Landeshaupnnann.Stellvertreter Freiherr von Liecht enberg, die ehemaligen Kommissions-Mitglieder Negiernngsrat i. N. Anton von G I o b o 5 -n i k und Landesregierungsrat von C h r o n. Die Reihe der Trinksprüche eröffnete der Vize» Präsident der Kommission, Herr LandesregierungZrat Nitter von Laschan, mit dem Hinweise auf die er» folqrciche 95jcihrigc Tätigkeit der Kommission, die auch von der Vevöllernng ganz gewürdigt werde, so daß in absehbarer Zeit an Stelle der einstigen fahlen Flächen grüne Wälder unsere schölle Heimal schmücken dürften. Redner brachte schließlich die Absendung eines Hul. digungstelegrammes an die Allerhöchste Kabinetts« kanzlei Sr. Majestät des Kai fers in Antrag und schloß mit einem Hoch und Slava auf Seine Majestät, ill welchen Rus die Gesellschaft freudigst einstimmte. Herr Landespräsident Baron Schwarz betonte, daß die besichtigten Objekte ein Musterbeispiel für das abgäben, »vas mit Geduld lind Ausdauer geschaffen werden könne. Dieses Musterbeispiel gereiche der Kom-mission zur Ehre und dem Lande zum Vorteile. Recht und billig sei es daher, der rühmend ,',u gedenken, hiebei aber anch deren gewesener Mitglieder nicht zu vergessen. Vor allein müsse des ge> wesenen Herrn Landeshauptmannes Otto Edlen von Detela gedacht werden, der, der Typus eines echten Krainers, aus ganzem Herzen für das allgemeine Wohl eingenommen gewesen sei und sich durch die Duldsam« keil seiller Anschanunge» allgemeine Sympathien er» worben habe. Herr Reichsrats, und Landtagsabgeordneter Doktor ö i t n i k bezeichnete die Regiernng als einen jener Faktoren, die durch Subventionen am meisten zu den Erfolgen der Karstaufforstungskmtmission beigetragen hätten, und wastierte auf den Herrn Landespräsidcnten, dem für die Erwirlung der Subventionen auch heute noch der größte Dank gebühre. Herr Bezirkshauptmann Ekl dankte dem krai'nischen Landesausschusse für die ausgiebige UnterMunq und erhoffte Subventionen auch für'die'Zukunft, damit die Arbeiten zum Wohle des Landes fortschritten. Herr Graf Varbo als Vertre» ter des unpäßlichen Herrn Landeshauptmannes Edlen von Kuklje stellte die beiden Vertreter der politischen Behörden von Adelsberg und Loitsch als Prototype des österreichischen Beamtentums hill, die sich, Hand in Hand mit der Bevölkerung gehend, deren Liebe und Vertranen erworben hätten. Herr Oberinspektor Grundner verwies auf die vor 25 Jahren zutage getretenen Betriebsstörungen, die heutzutage dank der großen Erfolge der Karstaufsorstnug so gut wie ausge^ schaltet seien, und toastierte auf das weitere Gedeihen der Aufforstung. Herr Forstrat N e rsa von Leiden« thal beglückwünschte die Kommisswn un Namen der Schwesterkommifswnen von Görz und Gradlska sotme ix». Triest und dankte sür die ihm gebotene Gelegen^, ein so lehrreiches Objekt, wie es d^s Ojojn.cagebi<. ^ gesehen zu haben. Herr Oberforstral Nul.l'.a >nh s.me Laibacher Zeitung Nr. 235. 2224 13. Oktober 1911. Freude darüber Ausdruck, daß die Südbahugesellschafl durch ihre Delegierten zum erstenmale mit der Karst» aufforstungSkommission in direkten Kontakt getreten sei, worin er die Gewähr weiterer Erfolge sowohl für die Karstaufforstuugskommission als auch für die Siid> bahn erblickte. Herr Kurel, Bürgermeister in Sankt Michael, brachte den Dank der Bevölkerung den an der Aufforstung beteiligten Faktoren, namentlich dem Herrn Landespräsidenten gegenüber, zum Ausdrucke. Herr ^u^et aus Grafcnbrunn endlich gedachte dankend der Verdienste des Herrn Reichsratsabgeordncten Povse um die bisherigen Erfolge und bezeichnete im Verlaufe sei» ner Rede auch die Herren gewesenen Bezirkshauptleule Negicrungsral von Globoiwil, Ritter von Laschan und Lapajnc, ferner Herrn Ministerialrat Gull als emi» nente Förderer des großen Werkes. Gegen halb 5 Uhr wurde die Tafel aufgehoben, woraus die meisten Teilnehmer die Rückfahrt in der Richtung gegen Laibach antraten. Die Entwickelung des deutscheu Viihnenwcsens in Laibach. Kulturbilder von P. v. «adicö. (Alle Rechte vorbehalte»,) (Fortsetzung.) Fragen loir, was von den Josuilenzöglingen auf» geführt wurde, so ersieht man aus den noch heute er» haltcnen Aufzeichnungen hierüber sowie aus den in Schloßbibliothelen und Archiven des Landes belvahrten bei den Aufführungen zur Verteilung gelangten Pro« grammen und Textbüchern größeren und kleineren Um» fange's, daß die Aufführungen seit den ersten Jahren des Bestandes des Jesuitenlollegiums bis zur Auf» Hebung des Ordens ill der zweiteil Hälfte des 18. Jahr-Hunderts ausnehmend zahlreich u.>aren uud daß uns allein Präfekt Schönleben " eine Zusammenstellung von 1602 bis 1638 hinterlassen hat, die an die 40 Aufsüh-rungcn namhaft macht und mit der Vorführung des Mysteriums: de C. Katharina Virgine et Marchre 1602 beginnt. Wenn wir die in dieser Aufzeichnung enllxll-tenen Stücke nennen und die anderwärts naml)ast ge> machten, bezw. erhaltenen Titel und ausführlichen Programme des näheren betrachten, so finden wir die Ver» fasser, Rektoren und Professoren des Kollegiums, unter ihnen auch einen P. Auschütz (des gleichen Namens mit dem späteren berühmten Hofschauspicler des Wiener Hostheaters) nebst Bearbeitungen biblischer Stoffe na» mentlich die „Historie" kultivierte». Aus der Bibel begegnen wir u. a. den „Macca. baecrn" und der „Judith"; aus der Geschichte treten uns entgegen die Gestalten eines Kaiser Mar 1., dessen wunderbare Rettung von der Mariinswand, Kaiser Karl V., dessen Abdankung und Lrben im Kloster St. Just, der Maria Slna'rt, TiMM usw., ferner die Bearbeitung und Verherrlichung der patriotischen Wasfentaten der Krainer in der Schlacht von Sissek geg^'n die Türken ll593), die Bearbeitung des Auf» standes der ungarischen Magnaten nach dem Tode Ludwig I., des uberöskrreichischen Bauernlrieges unter Stephan Fadinger n. a. m. Letztgenannte Bearbeitung bietet aber ein ganz bo sonderes Interesse, einmal deshalb, weil die Handlung des 1626 stattgehabten großen oberderennsischcn Bauern» krieges unter dem volkstümlich gewordenen Führer Fa» diliger nach dreißig Jahren schon 1659 in dem Lande Kram, das so häufig von Bauernaufständen heimgesucht worden lso 1503, 1506, 1515, 1516, 1573 uud kurz zu-vor 1646 im Gottschcer Boden), und zwar als „Fast-nachtsschcrz" vor das Lampenlicht der Iesuileubühne gebracht wurde, um namentlich den bäuerlichen Ele» weilten unter der anwesende!« Jugend das „Törichte" eiuer Empöruug recht grell vor Augen zu stellen. Die „Palinodia" l>'r Neuegesang der Vaueru), wie sich das Stück betitelt," enthält nämlich auf der Kehrseite des Titelblattes den „Vorwurf" des Dramas also angegeben: Wie die änßersle Grenze der Freude das Leid bildet, haben die oberösterreichischen Bauern an sich selbst erfahren, die durch Unsinnigkeit dahin ver-leitet worden, daß si> die heilsamen Ermahnungen und Befehle Kaiser Ferdinands (II.) verachteten und gegen ihre Herrschasten und gegeil ihre eigene Heimat wüteten. Aber kurz war der Zwischcnraum zwischen ihrer Freude und ihrer Tramr, da sie durch das talentvolle Manöver des Grasen Herberstorff bei Linz geschlagen und zum Widerruf gezwungen wurden. Die Sprache in dem Stücke ist im großen und gan-zen die lateinische, was jedoch nicht hindert, daß ab und zu der Allführer Fadingcr mit den Bauern und diese untereinander in deutschor Sprache verkehrten. Als Probeu dieser Dicht' und Sprechweise mögen nach» stehende, Strophen dienen. So 1. Akt, Szene 2: Der Herold erscheint und verliest ein kaiserliches Mahn» schreiben; die Bauern verhöhnen ihn, da erscheint Fa-dinger uud spricht zur Menge: « Collectanea Diarium Praefectum Scholarum. — Musealarchiv. « Manuskript, Papier, 10 Bl., 9". Feitingcr: Hoischa man muß in erwöhlen Der die Vm'bcn in hausen khan stöllen Und lernt sie all recht brugl tragen Wan wir mit den Dieben schlagen, Die man nicht kan erzehlen Ich Slefsl Feitinger Weil ich uoch war jünger Hab ich mich oft lassen nüzen Für ein Soldaten Hört was ich thue rathen gib auch ein hurtigen schüzen Ich lern Euch alle cin lhunst fürs Schiessen Das Ulan khün doch macht mit Spiessen Vil weniger heut ein schmizen." Zwei Bauern („6uu rusti«!"): Huischa drauff wollen wier's »vagen Wie Stöffl Feitinger thuet sagen Weil er mehr khan als biern Praten Der Bapstkch Gott helff den Soldaten Sie werden doch alle erschlagen Von unsern Händen Sie khinens nit wenden Weil lins auch schadt ttin Schlesien . Mit ihren Musqueten Vil weniger mit den Spiessen Ey wie wirds ihnen thuen so zorn Weil wir sevnd stcinhart gefrorn Ich mein sie werden einbiesscn. Nachdem in Szene 2 des II. Altes der Anführer der Soldaten seine Leute, die „Crabaten", gegen die Bauern losgehen geheißen, siegen die Bauern und der 8!. Bauer swarum, fragen wir unwillkürlich, gerade der 31.?) spricht: „Hoischa, seht, wie all' entlosfen Was nit erschlagen, ist ersoffen, Jetzt wollen wir's ganz Landt auhziehen Vnsere cignc Herrn mucsseu fliehen, Lasten vuß Thür und Thor offen, Gar bald wirdt man sagen: Die Bauern haben geschlagen Auß dem Landt die Soldateil, Thuen alles bekriegen, Sie lassen von Pfliegen, Fragen nichts nach den Crabaten, Daß ganz Üandt mucß fich bekehrn, Weil wir Baurn iezt werden Herrn, Kheuen wol sitzen im Schalten." (Fortsetzung folgt.) — sNnbienz.) Seine Majestät der Kaiser hat gestern den Ersten Staatsanwall Albert Ritter von Luschau in Audienz empfangen. — ,ft in Tschernembl, 'den Steuerpraktikanten Franz ^eleznik von Treffen nach Nudolsswert Meuer. referat), den Stellerpraktikanten Johann M odroniü von Tschernembl nach Egg, den Steucrassislenten Andreas U d e r m a n von Gotlschee nach Rudolfswert lav»1i!i. xv«^a ,VxQ^«ln!iugt' v I^'uKlMni" zur Kenntnis genommen als: 1.) Niüäe-niäl.!l<^i>l! mit dem Sitze in Adelsberg. —o. — Wemcindcwahl in Möttnig.) Bei der Neuloahl des Vorstandes der Gemeinde M ol < nig wnrden ge» wählt, und zwar: zum Gemeindevorsteher'Franz Kogej, Besitzer in Möttnig' zn Geiueinderäten: die Besitzer Valentin Hribov^ek uiid Iul)a»n PiSlar, beide in Möttnig. — sKonzert der „Slovenska Iilharmonija".) Am Svlintag den 15. d. M. verailstaltet die „Slovenska Filharmonija" ein großes Konzert im „Union"°Saale unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Iaroslav Je-r emi a 5. Eintritt 60 ii, Anfang des Konzertes um 8 Uhr abends. Nähere Details sowie das Programm veröffentlichen wir morgen. — lMstickungstod.) Der 51 Jahre alte, dem Branntwc-inlrunle' Hilfen Ios. Vreöar aus Schleiuitz bei Cilli, den 16jähri. gen Lehrling Varlholomäus Poprask aus Untersleier-mark und den beim Bestohlenen wohnenden Neffen, den 15jährigen Josef Hlel^ aus Unlerbirnbaum, durch die Detektive verhaften. Bei dem Gehilfen, der als An» stiftcr des Einbruches galt, fand man in seinen Hosen-taschen 33 X, ferner in dessen Schlafzimmer eine Menge nene Sachen, als Kleidungs» und Wäschestücke, Krägen, Schuhe usw. vor. Auch beim Hleb5 fa„d man eine Menge solcher Stücke, ferner eine Schachtel neuer Hemd° trägen, Ansichtslarten, Toilettespiegel, Taschentücher und eine Fluberlpistole. Nun schritt die Detcktivabteiluna zur Verhaftung des Bruders des Joses Hleb5, des acht-zehnjährigen Anton Hleb5, der ill cincr Wäschehand. !lung als Kommis beschäftigt war. Die Leibesvisitation dieses Burschen lieferte ein überraschendes Resultat. Der Verhaftete lvar, wie sich durch Erhebungen fest- Laibacher Zeitung Nr. 235._____________________________________2225___________________________________ 13. Oktober 1U11. stellen ließ, im Besitze des Duplikatschlüssels der Wert-heimwsse seines Chefs. Ferner vermutete man, daß der ehrliche Diener auch den seinerzeit in Verlust gerate» nen Ladentürschlüssel und den Geldladeschlüssel an sich gebracht hatte. Die Polizei brachte in Erfahrung, daß der Kommis seinen Bruder und den Gehilfen mit WäsclM'lckcn und Krägen versorgte. Nach Abschluß der Polizeilichen Erhebungen wurde der Lehrling Poprask enthastet, der Gehilfe und die beiden Brüder aber dem Landesgerichte eingeliefert. — ^Ertrunken.) Der 26 Jahre alte Besitzerssohn Josef Senica aus Mönichsbcrg, Gemeinde Töplih, war seit 7. d. M. vom Hause abgängig. Die Nachforschungen nach dessen Verbleib blirbcn oh'ne Erfolg. Am 9. d. M. aber wurde er tut aus dem Radeöabache herausgezogen. Senica, der öfters über heftige Kopfschmerzen geklagt hatte, dürfte in einem Irrsmnsanfalle in den hoch an-geschwollenen Radeöabach gesprungen und darin ertrun-ken sein. ' II. * lVon der Ttrahe.j Am Fleischmarkt in der Schul-allee entstand vorgestern zwischen einem Selcher nnd einer Frau wegen verweigerter Geldhcrausgabe ein Wortwechsel, wobei der Selcher der Frau einen solchen Rippenstoß verursachte, daß sie zu Boden fiel. — Auf der Poljanastraße notierte sich ein Sicherheitswachmann den Knecht Roman GregoruuM, der einen zweispänni-gen, mit Steinkohle beladenen Wagen lenkte und mit solcher Wucht auf die Pferde losschlug, daß man eine Menge Striemen an den Tieren sah. — Ein Vieh-treiber aus dem Littaier Bezirke brachte einen Stier nach Laibach, der zufolge Müdigkeit auf der Landwehr» straße niederfiel. Der rohe Treiber wand den Schweif des Tieres mit solcher Gewalt, daß das Tier vor Schmerzen in die Höhe sprang und einige Schritte wei» ter ging, dann aber wicde^ zusammenstürzte. Dieser aufsehenerregenden Tierquälerei machte ein Wachmann sehr bald ein Ende. — Vorgestern abends wurde ein Automobil angehalten und der Chauffeur, der verdäch» tig erscheint, einen Menschen überfahren zu haben, dem Amte vorgeführt nnd nach der Identitätsfcststellung entlassen. ""Min zärtlicher Ehegatte.) Ein Inwohner aus Unter.8i«la, der mit seiner Ehegattin scholl seit län-gerer gett ,n Unfrieden lebt und bei dem Zank und Streit aus der Tagesordnung sind, geriet am vergangnen Montaa. m,t seiner Ehegattin abermals in einen heftigen Streit. Er mißhandelte sie mit den Fäusten, ergriff emen Stuhl, versetzte ihr mehrere Schläge auf den Nucken und schleuderte ihr mit großer Wucht eine Weckeruhr ms Gesicht. Die Mißhandelle erlitt mehrfache Verletzungen und flüchtete vor ihrem Manne. — lAuö Eifersucht.) Der ledige Arbeiter Jakob Valjavec aus Höslein, Bezirk Krainburg, wurde nn vergangenen Montag abends in Nlejska Dubrava bei Nadmannsdorf von seinem Quarliergeber, einem Tifchlergehilfen, ans Eifersucht mit zehn Messerstichen am Körper schloer verletzt. — Muck im Unglück.) Am vergangenen Dienstag abends fuhr ein Fleischer aus Unttr-»i8ka mit uoch einem anderen Fahrgaste von ()rnuöe gegen Laibach und wollte in Ieöica die Eisenbahnübersetznng passte-» ren. Im selben Momente brauste aber der zur selben Zeit von Laibach nach Stein verkehrende Personenzug einher und stieß in den hinteren Teil des Wagens, wolxi die Insassen aus dem Wagen geschleudert wurden und auf diese Weise mit knapper Nut mit ihrem Leben davonkamen. Durch den Anpralj wurde der hin. tere Wagcnteil abgerissen und vollständig zertrümmer». Neide Wagcninsaffen erlitten glücklicherweise nur leichlv Verletzungen. — lLin nächtlicher Rauferzeß.) Am vergangenen Sonntag gegen Mitlernacht entstand aus der Straße in Selo zwischen mehreren Vnrschen aus Neuudmat und Selo aus unbekannter Ursache ein Streit, der alsbald in eine Balgerei ausartete. Die Burschen mißhandelten ick» gegenseitig, bewarfen sich mit Steinen und wälzten M) auf der Straße. Auch mit Mefsern wurde gegen» eitig dreingestochen. * lHiitet die Kleinen!) Als gestern nachmittags die fünfjährige Vera Murgel, wohnhaft in der Deutschen Gasse, mit anderen Kindern am User des Laibachflusses am Rain spielte, stürzte sie plötzlich in den Fluß. Der bei Herrn Dr. Oralen bcdienstete Knecht Anton Kraj-^et sprang ihr nach und brachte sie in die elterliche Wohnung.' Die nxickere Tat verdient alles Lob. * lGrohcr Einbruchsoiebstahl in Dovrunjc.j In der Nacht aus den 11. d. M. brachen unbekannte Tä'tor m den Laden des Krämers Lipah in Dobrunje ein und stahlen 4l)0 bis 500 Fünskronenlaler, serner einen Be-trag Von 600 lv m Kronen und Nickelgeld — lDlclistahl.) Diesertage wurde im Gasthaus vulgo „Krof ,n Moistrana ein Männeranzug, eine Stuffhose und ein Havelock durch einen unbekannten Täter gestohlen. * Desundenj wurde in der Stadt oin Geldtäschchen n,il einem größeren Geldbetrag, ferner eine Banknote und eine silberne Uhrkctle. — Wetterbericht.) Der Tiefdruck im Nordosten hat sich weiter verflacht und ostwärts verschoben. Das Hocl> druckgebiet ist ganz über Mitteleuropa heremgerückt und beherrscht die Situation. Im Westen des Kontinents zeigt sich eine neue Depression. In ganz Österreich bis auf die Bukowina hält das heitere, fehr kühle Wetter au. Viele Stationen der Alpen- und Sudetenlander Melden Morgennebel. Alls den Höhen ist es schön und verhältnismäßig sehr warm. In Galizicn und in der Bukowina sind seit gestern die Temperaturen intensiv ^stiegen, in den übrigen Ländern dagegen gefallen, D'.e Bora'hat an der Küste ganz nachgelassen.'In Laibach herrscht andauernd heiteres und kühles Herbstwelter mit dichten Morgennebeln und reichlicher Taubildung. Der Luftdruck ist in langsamen« Sinken begriffen. Die hen» tige Morgentemperatur betrug bei Nebel und Windstille 3/3 Grad Eelsius. Die Veobachtungsstationcn meldeten folgende Temperaturen von gestern früh: Laibach 2, Klägenfurt 3, Gürz 9, Triess 10, Pula 11, Abbazia 9, Agram 4, Sarajevo —1, Graz 2, Wien 4, Prag 3, Berlin 10, Paris 4, Nizza 15' die Höhenstationen: Obir 6, Semmcring — 1 Grad Celsius. Voraussicht« liches Wetter in der nächsten Zeit für Laibach: Moist heileres und ruhiges Wetter. — lÄinematograph „Ideal".) Heule Spezialabend mit ausgesuchten Bildern: Nen: Der italienisch-türkische Krieg, H)er Kristallpalasl in London, Ein Abenteuer Heinrichs IV., Truppe Harison (VariotMild) sowie die komischen Bilder: Lea desinfiziert und Vorübergehende Wollen. Samstag: Dantes Fegefeuer. In Kürze trifft ein großartiger Detektiv»Schlager oin. Theater, Kunst und Literatur. — sTheater.) Der Bericht über die gestrige Vor-slellung im Kaiser Franz Ioseph-Iubiläumstheater mnßte Raummangels halber auf morgen zurückgestellt werden. Die Besprechung der gestern im Landestheater gegebenen Operette „i^i-aino^ivu l^u^-niü" wird wegen Verhinderung des Referenten erst nach der Reprise erfolgen. — Konzert Ta.^a Culbertson.) Die „Klagenfurter Zeitung" schreibt: Die auswärtige Kritik empfahl uns nnd unserem Publikum SaZa Eulbertson als einen Auserwählten unter den Berufenen. Der Ausfprnch des berühmten Lehrmeisters 8elx:ik, daß er Culbertson für ein noch größeres technisches Talent halte als Kubelik, ging von Mund zu Mund und doch war der Größte^ unseres Konzerlpublikums mißtrauisch und blieb dem Konzerte fern. Mit Unrecht! Denn >vas wir zu hören Gelegenheit hatten, bestätigte, dnrchans die Urteile, die wir vor dem Konzerte hören und lesen konnten, Culbert-son Hal noch nicht den berühmten Namen Kubelils, doch wird es allerdings nicht lange dahin währen; dann freilich wird er auch »licht mehr nach Klägenfurt kom« men. Das Konzert machte im ganzen einen vorzüglichen Eindruck. Nicht allein, daß man einen erstklassigen Gci-ger zn hören Gelegenheit hatte, der, trotz seiner'Jugend, alle Probleme des Gegenspieles spielend im wahren Sinne des Wortes löste, sondern die ganze Vorfüh. rung des Programmes bewies eine solche Sorgfall tünst-lerischer Vorbereitung, daß man einen Kuustgenuß von stetiger Steigerung und ohne jegliche Trübung empfand. Uud das will viel sagen. Was nun den Vergleich (5ul-berlsuns mit Kubelis anlangt, so mag das mit dem Talente seine Nichtigkeit haben. Besonders die linse Pand des Künstlers ist von einer Feinnervigseil, einer Sicherheit und Reinheit in den kühnsten Passagen, daß der Zuhörer aus dem Staunen nicht herauskommt. Wir gestehen, daß wir solche Passagen im Flageolett in rasche-fter Folge, auch in Doppelgriffen, noch nicht gehört haben, trotz Kubelit und Burmester. Auch die 'rechte Hand weist bereits eine erstaunlich hohe Vollendung auf, wenngleich hier eine Steigerung noch denkbar und auch wünschenswert ist. Größere Wärme iu der Kau-lilene und überhaupt Größe des Tones sind dein jungen, aber heute schon sehr bedeutenden Künstler noch zu wünschen, dann wird er den Vergleich mit den größten Geigern uugescheut aushalten. — In Reclams Universal»Vivliothet) sind folgende Bündchen neu erschienen: Nr. 5331 bis 5335. Reichs-versicheruügsordnnng nebst Einsührungsgcsetz. Texlaus-gäbe mit Einleitung und Sachregister. Herausgegeben von Geh. Regn rungsral S a u f t e n b e r g. — Num-mer 5336. Frances Külpe: Der Silbergarten. Der Stein des Pietro. Zwei Erzählungen. — Nr. 5337. Erläuterungen zu Meisterwerke» der Tonkunst. 22ster Band: Richard Strau ß: Der Rosentavalier. Komödie für Mufil in drei Auszügen. Geschichtlich, szenisch und musikalisch analysiert, mit zahlreichen Nolenbeispiel''!, von Maz Chop. — Nr. 533«. Luise Algenst aedt: Frau Rübezahl und andere Novellen. — Nr. 5339. Wil-Helm Wolters: Leander im Frack. Schwank in drei Aufzügen. — Nr. 5340. Josef Will 0 mitzer: Eine Nachl im Mittelaltcr und andere Geschichten. Mit dem Bildnis des Verfassers und einer Einleitung von Dot-tor Robert R e i n h a r d. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wieu, 12. Oktober. Das Abgeordnetenhaus setzt die Teuerungsdchatte fort. Abg. Udrxal legt die Ursachen der gegenwärtigen schweren Krise der Landwirtschaft dar nnd spricht sich gegen jegliche Vieh- und Fleisch, einfuhr aus. Er kündigt die entschiedenste Stellung-nähme dcr Agrarier gegen die jüngste Äußerung dc» Ministerpräsidenten über die Getreidezölle an. Der Nhristlichsoziale N ennt e ufel beantragt zum Zwecke der Bekämpfung der Grundzusammenlegnng die Bo steuerung des der Landwirtschaft entzogenen Boden-lredites- er wendet sich gegen die Verschiebung des po» litischen Schwerpunktes von Wien nach Budapest und erklärt, der Entwicklung der Industrie müsse der Stachel gegen den Bauernstand gmummen werden. Der Slo-Vene Nybar erörtert die Wohnungsnot und fordert eine Reform der Mietrechte sowie die strafrechtliche Be-Handlung des Wohuungswuchers. Er kritisiert die ver- fehlte Politik am Balkan, wo wir alle Sympathien ver. loren leiben, sowie die Nachgiebigkeit der österreichischen Regierung gegenüber Ungarn und »vendet sich schärf-stens gegen die sozialistische und gegen die nationalistische Hetze gegenüber den Slovenen und Czechen. Er schließt: Unkr diefen Umständen ist es besser, wir bleiben allein, als in schlechter Gesellschaft zu sein. Abg. Pitaeco begründet seinen Antrag wegen des Wohnungsmangels in Trü'st. Abg. Povöe erklärt, wenn es gelänge, die Futterproduktiou nur um 2b A, zu hebeu, würde die österreichische Landwirtschaft den Bedarf decken, sogar exportieren können. Damit wäre die Fleischfrage gelöst. Die widersinnige Wirtschafts» Politik, den Städtern ein billiges Leben auf Kosten der Landwirtschaft zu verschaffen, bedeute den Ruin der Landwirtschaft. Abg. Kadlöäk führt aus, die Teue-rung auf dem Lande sei ärger als in den Städten und fordert Mahnahmeu gegell die Landflucht. Die Ver. Handlung wird abgebrochen. Abg. Dulibi« begrün» det den Dringlichkeitsantrag, beireffend die dalmati» nischen Bahnen, und legt eingehendst die traurige öko-nomische Lage Dalmatiens dar. Er verwahrt sich ent-schieden gegen eine etwaige Absicht der Negierung, Ungarn aus Kosten Dalmatiens Zugeständnisse zu machen. — Nächste Sitzung morgen. Der italienisch-türkische Krieg. Rom, 12. Oktober. Aus Tripolis wird von heute gemeldet: Von oinem Teile der Eslader begleitet, sind weitere l9 Transporte mit der zweiten Staffel der für Tripolis bestimmten Truppen hier eingetroffen. Die Landuug, die, unverzüglich begonnen hat, schreitet fort. Rom, 12. Oktober. Aus Tobruk wird vom heu-tigen gemeldet: Ein Araberhof begab fich gestern an Bord des Kriegsschiffes „Pisa", um seine Unterwerfung anzuzeigen. Er versprach, bei den anderen Arabern sich dafür einzusetzen, daß sie die italienische Regierung an-erkennen. Zahlreiche Flüchtlinge kehren nach Marsa und Tobruk zurück. Rom, 12. Oktober. Die „Agenzia Stefcmi" bezcich» net die Meldung einiger Blätter von einem Kampf bei Derna, wobei die italienischen Malrosen geschlagen wurden, als gänzlich falfch und tendenziös. Nom, 12. Oktober. „Giornale d'Italia" meldet aus Tripolis: Die Italien freundlich gesinnten Araber bestätigen, daß die Lage der türkischen Truppen, die sich in das Innere des Landes zurückgezogen haben, immer verzweifelter werde. Die Zahl der Deserteure, die sich den italienischen Behörden ergeben, sei groß. Die bei den türkischen Truppen befindlichen arabischen Kamel» iroiber feien ebenfalls unter Mitnahme der Vorräte dc-sertiert. Wie mau erfährt, hat die türkische Regierung, da sie mit Tripulis nicht direkt verkehren kann, die tür-tischen Konsuln in Tunis und Malta telegraphisch au» gewiesen, den Versuch zu machen, dem türkischen Ober» krmmandanten voll Tripolis den Auftrag zum äußersten Widerstände zukommen zu lassen. Es verlantct in Tri-polis, daß der Oberkommandant Munir zentriert. Peking, 12. Oktober. Zwei Armeekorps unter dem Kommando des Kriegsministers werden, einem Edikte zufolge, unverzüglich nach Wutschang abgehen. Ferner ist die Abfahrt von Kriegsschiffen nach Wutschang an-geordnet worden. Die Stärke der Negierungstruppeu wird auf fünftausend, die der Aufständischen aus sechs» tausend Mann geschäht. In der Eingeburenenstadt Hankau sollen heute früh zwei» bis dreihundert Mandschu getütet worden sein. Die Aufrührer in Setfchuan haben gestern Snfn beseht. Petersburg, 12. Oktober. Der Generalgonverneur von Wutschang ist seines Amtes enthoben worden. Es wurde ihm aber aufgetragen, vorläufig noch auf s^i» nem Posten zu bleiben und Maßnahmen zur Wieder» Herstellung der Ordnung in Wutschang zn treffen. Wutschang wird von einer chinesischen Flottille be-schössen. Wie ans Wutschang gemeldet wird, befindet sich das Chinesenviertel in den Händen der Aufstan-dischen. Neueste telephonische Nachrichten. Wien, 13. Oktober. Wie die „Wiener Ieitung" mel. det, hat Seine Majestät der Kaiser mit Allerhöchster Entschließung vom 8. d. dem Hofrate bei der Landes-regierung in Laibach Rudolf Grafen Chorinsky das Ritterkreuz des Leoftold-Ordens mit Nachficht der Taxe verliehen. Sofia, 13. Oktober. Mehrere Abendblätter bringen angebliche Äußerungen des bulgarischen Ministerpräsi» denten, wonach sich die bulgarische Regierung wegen der fortdauernden Mobilisierung türkischer Truppen ge» nötigt sehe, eine teilweise Mobilisierung der Grenzdivi» sion anzuordnen. Der vorgestrige Ministerrat habe be» schlössen, als Gegenmaßnahme gegcn die türkischen mili-tärischen Operationen die Mobilisierung zweier Grenz« divisiunen anzuordnen. Vertrauenswürdigen Informa. tionen zufolge verfolge das jungtürkische Komitee eine aggressive Politik gegen Bulgarien. Es strcue anch ab-sichtlich Alarmnachrichien in die Öffentlichkeit, um in Bulgarien Beunruhigung hervorzurufen. — Diese Blättermeldnngen werden von der bulgarischen Regie» rung auf das entschiedenste dementiert. Die Negierung behauptet, daß sich die friedliche Haltung der Türkei gegen Bulgarien nicht geändert habe. Mailand, 13. Oktober. Wie der „Secolo" aus Tri-polis meldet, sind dort die Minister Sonnino und Guicciardini eingetroffen, um die Vorbedingungen einer zweckentsprechenden italienischen Kolonialpolitik zu slu» dieren. Nom, 13. Oktober. Die „Agenzia Stefani" erfährt aus Smyrna, das; dort der antiitalienische Boykott be« rcits begonnen habe. Rom, 13. Oktober. Nachrichten aus Salonichi zu-folge hat dort der antiitalienischc Voykott begonnen. Vecantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Neuigkeiten am Büchermärkte. Queri Georg, Die weltlichen Gesänge des Egidius Pflauzelter uou Polytarpszell. tart. X 240, gbd. k 120. Rauscher Ulrich, Richard Dankwards Weltgericht, Roman, X 3 60. — Raydt H. & Eckardt F., Das Wandeln. X 144. — Reinle Dr. I,, Deutsche Hochschulen und römische Kurie, X — 96. — Richter Johannes. Aexeas, dramatische Dichtung, X 2-40. — Richter Prof. Dr. Paul Friedrich. Stoffwechsel nnd Stoffwechsellrantheiten. X 9 60, — Rosenberg Dr. Karl, Exfterimcntierbuch für den Unterricht in der Naturlchre, II, Bd., X 0 40. — Rung Otto, Das Vermächtnis des Frank Thamna, X 3. — Saling's Börsenpapiere. I. Teil, gbd. li 1080. -Sanchez Dr. E., Handbuch der spanischen Umgangssprache, gbd. K 3—. — Scholz Bernhard, Verllungene Weiscu Erin< nermilien, gbd. li 4 20. — Schöne E.. Politische Geographie, add. ll 150. — Schuppen than O., Das Fahrschulbnch, Eine Zusammenstellung dessen, was man in einer Fahrschule lernen kann, X 2 16. - Schnitze-Naumburg Paul. Kulturarbeiten, Bd. V.: Meiubürgerhäuser, herausgegeben vom Kunstwait, li 4'20. — Seidel Robert, Die Handarbeit der Gruud. nnd Eckstein der harmonischen Aildnng und Erziehung. X -. W. - Sidgwick Mrs. sll,red, ^ntlious xusst, li 1 92. — Sombart Werner, Die Inden nud das Wirtschaftsleben, gbd. li 13-20, - Spengler Carl. Tuberkulose« und Sy-Philis-Arbeiten, K 14 40. - Städtebauliche Vorträge. Vcmd IV., Heft 8, l< 504. - Stelling A., 12,000 ttilouieter im Parseval. X 6 60. — Ttoeßl Otto, Allerlcirauh. br. Iv 3 60, gbd. li 4'80. — Stöjzner Ernst, Thal M. , Honigmann, Priv, Gottschee. — Stocker, Priv., s, Tochter, Krainbnrg, — Regondi, Pnv., s. Sohn, Agram. — Kuritnik, Pfarrer. Blöke. — Marasoxich. Kfm., s. Tochter, Kotor. — Gruden. Kfm.. Idria. — «tulel, Kfm.. Senosctsch, — Anderwald, Kfm., Görz. — Gopcevich, WiNfort. Kflte., Trieft. — Koß, Nfm., Klagenfurt. — Mauth. ner. Kfm, Karolinenthal. — Hirsch, Kfm.; Hcymann, Rsd., Berlin. — Hergl. Rsd.. Freudenthal, - Beck, Rsd.. Prag. — Vimonich, Fabrikant, Fiume. — Veith, t. u. l. Hauptmaun, Silet (Herzegovina). — Goldstein, Photograph, Spalato. — Naar. Midved, Kflte.; Rzimet. Weiß, Holovsky. Steiner, Vlin-«er, Rado. Fischer, Breuer. Flecker, Mandl. Rsde., Wien. -Kregcloh. Pollat. Reisinger, Müller, Schnehl, Rsde.; Strafela, Beamter. Graz. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Zechöhe 306 2 m. M,ttl. Luftdruck 736 0 mm. i^l 2 U. N. 743-3 14 6 S. schwach heiter 9 U. Ab. 742 6 78 windstill________» 13.> 7 U. F. ! 741-7 33> » ! Nebel >^»'0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur betrag: 8 1", 'inrmale 11 1°. Hinweis. Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt ein Prospelt über den soeben beginnenden nenen Jahrgang der Isarnilien-Moden-Ieit«ng bei; man wolle sich der beigegebcnen Bestelllarte bediei'.en. Soeben erschien : und das Östliche Mittelmeer, der Sohanplatz des italienisch - türkischen Konfliktes bearbeitet von Paul Langhans. I N IIA I, T . Hauptkartc des östlichen Mittehneeres mit den italieniueheB und türkischen Machtsphiiren und Angabe der Haupt-sitze der italienischen Interessen in der Türkoi, der italienischen Dampserlinien, der von Italien beanspruchten Einüuß^obiete auf türkischem Boden, der italienischen Kriogshüfen und Kinschiffuugspunkte der Landungstruppen usw., Maßstab 1:3,500.000. Daß türkische Vilajet Tripolis und das türkische Mutei aariflik Bengasi, Maßstab 1:7,500.000. Die Befestigungen der Stadt TripoliH und ihre Oa§e die MnBcbia, Maßstab 1 :125.000. (3938) 10—7 Ansicht der Stadt Tripolis vom Meere aus. Ein Blatt 70X^3 cm in Umschlag Preis: K 1 20, mit Postznsendung K 130, Zu beziehen von lg. v. Eleinmayr & Fed. Bambergs Bach-, Kunst- und MusikalicnhaudluBg Xj&a/tosucli, Klongrxessplattz £Tx. 2. SeSSsü ™* ft U AMiflUi AMHUi till« ill U( ,«š;E=i wri.p:.ygS,s,?,er"nfl (i750) m Laibach____________*jF Franz-Josef-StraBe Nr. 9. Sa'liVffgrtiS'J",!;. Kurse an der Wiener Börse vom 12. Oktober 1O11. Schlußkura Geld |Ware Allg. Staatsschuld. Pro». „ ((Mai-Nov.)p.K.* 9140 $1-60 8 **/• ) i. i> P- U.4 91-40 91-60 £ k. st. K.|(Juu.-Juli)p.K.4 91-40 9f6i> ¦ \ „ „ p. A.4 91-40 91-60 2 4'2«/0*.W.Not.Feb.AiiK.i>.K.4-a 94'60 94'SO ja 42°/, „ ,, „ „ p.A.42 94-60 94S0 B 4-2°/# „ 6ilb.Ai.r.-Okt.i,.K.4-2 94'66 9486 WU'2«/O ,, „ „ „p.A.4'2 9*66 94-86 Lo86V.J.1860zu500fl.ö.W.4 1670 16SC Lo8CT.J.l«60zUl00sl.ü.W.4 41!)-- 431- LoB«V.J.18ß4zul00fl.ö.W___ 603— 616-- LoseY.J.18- >i „ ,,U. .4 91-40 91-60 OeBt.Invest.-Rent.Btfr.p.K.8«/j 79-86 80-0t FranzJoBessb.i.Kilb.Cd.SOöV. 112-16 HH-7b GaIiz.KarlLu(lwigsb.(d.St U 9220 9320 Nordwb.,ö.u.Büdnd.Vb.(d.S.)i 9/70 9270 Rudolfßb.i.K.-W.stsr.(d.S.)4 »2_. 93- Vom Staate z. Zahlung übern. Kisenlwhn-l'riorifatsOWlK. Böhm. Korilbahn Em. 1882 4 114-76 ,,6-7b Röhm.WcstbBhn Km. 188.r>. .4 93- •>.#¦- Böhro.WcBtb.Em. 18!>5i.K. 4 9260 sa-tc Ferd.-Nordb.E.1886(d.S.)..4 96— D6-- dto. E. l!)04(d.St.)K___4 96-- 9si- Franz JosesKb.E.1884(d.S )S4 9S90 94 90 Galiz.Karl Lud wigb. (d.St.)S4 9296 939» Laib .-Stein Lkb.üOOu. 1000sl.4 92-60 98-60 Lem.-Czer.-J.E. 18!)4)d.S.)K4 9240 9340 Nordwb., Oest. 200 II. Silber 5 102-60 103-60 dio. L.AE.lüO3(d.S.)K8'/j S3 36 S4-36 iSchlußkurs Geld | Ware Pro«. Nordwb.,Oest.L.B.200fl.S.5 102-36 iOS-36 dto. L.B.E.J903(d.S.)KB'/j 88-60 84-61, dto. E.l88.r)2()0u.l000fl.S.4 9890 94-90 RudolssbahnK.1884(d.S.)S.4 92-66 $a-6t> StnatBcisenb.-G. f>00 F. p. St. 3 878-— SS2-— dto. Erg/.-Nrtz500F.p.St. 3 878--- 3SS-- SudnorddeutKcheVbdgb.fi. S. 4 93-20 94-20 Ung.-gal.E.E. 1887 200Silber 4 92-10 98-10 Ung. Staatsschuld. lIng.StaatskasEi'n8ch.p.K.4V3 IOO— ioo-it Ung. Rento in Gold . .. p. K. 4 m-Of iu-26 Ung.Rentoi.K. stfr.v.J.1910 4 90-60 S0.A(/ U)ig. Rcnto i. K stfr. p. K.4 90 66 90 st Ung.Prümien-Anlehon älOOfl. 429— 44i-—\ U.TheiBB-R.u.Szcg. Prm.0.4 801-- 313--U.Cirundentlastg.-üblg.ö.W. 4 90-66 91-66 Andere ölfentl. Anlehen. Bs.-herz. Eis.-L.-A.K.lf)(i2 4V2 9*-*« 9S-86\ Wr.Verkebrsanl.-A. verl. K. 4 siSt 92-86 dto. Em. 1900 verl. K .... 4 92- 93-- (;alizi6cheB v. J. 1891t vcrl.K. 4 93-— 94-- Krain.L.-A.v. J. 1888Ö.W. .4 94-10 96-10 MähriHcheBV. J. 1890v. ö.W. 4 98-86 94S& A.d.St.liudap.v..1.1903 v. K. 4 90-16 9i-jt Wien (Elek. 1 v. J. 1900 v. K. 4 92-C0 98-60 Wien (Invests v.J. l(*02v. K. 4 9316 94-16 Wirn v. J.liiO'-v.K.......4 9310 9410 Rusb. St. A.190Gf.iOOKp.U. b 10326 103-76 Bul.St-Goldanl 1907 100K4»/2 93-26 94-26 Pfandbriefe und Kommunalouligationen. Uodenkr.-A. öst., s,Oj. o. W. -I 92-80 93-80 Bodenkr.-A.f. Dalmat. v.K. 4 99-76 100-76 Bübm.HypothekenbankK . . 5 102-- 108- dto. HYpothbk.,i.67J.v.K.4 94-60 9490 dto. Lb.K.-Sc}iuldBch.,fiOj.4 93-— 94- dto. dto. 78 J. K.4 93-- 94- dto. E.-SchuldBch.7b J. *\ Bt — 94-— Schluüknrs Geld | Ware Pro«. Galiz.Akt.-Hyp.-Bk.......fr "0- —' — dlü. inl..50j.verl.K. 4V, »8-90 99-90 Galiz.Lande8b.51>/,Jv.K.4Vj ^1" lOU'~ dto. K.-übl.III.Em.42J *Vi 9**" 90'26 iKtr. Bodenkr.-A.36J.ö.W.b 101-60 102- [Btr.K.-Kr.-A.i.52VuJ-V.K. 4>/, M60 101- Mühr.Hypoth.-B.Ö.W.u.K.4 93-60 94-60 Nicd.-üst.Land.-Hyp.-A.66J.4 94-- 96-- Oe8t.Hyp.-Banki.6OJ.verl.4 93-60 94-60 Oest.-ung Rank60J.v.ö.W.4 9666 97-66 dto. 50 J. v.K..........* »«¦« W-W Centr.Hyp.-B. ung. Spark. 4>/; »*'» s»« Comrzbk. PeBt.Ung.4lJ. 4V, »8-1* 9976 dto. Com. 0.1. 50 V-K 4«/, M"W "'" Herin.B.-K.-A.i.50/.v.K4', »f™ **n Siark.InnerBt.Bud.i.60J.K4'/2 sf~ W- dto. inh.&Oj.v.K.....4V4 9JC90 »280 Spark.V.P.Vat.C.O.K.^'A »f-- 09-~ Ung. Hyp.-B. in Pest K . .. 4V, SJ>""> 9» 78 dto. Kom.-Sch.i.60j.v.K4V, WW 99-?6 Eisenbahn-Prior.-Oblig. Kasch.-Odorb.E.1889(d.S.)S-4 90-66 9166 dto. Em. 1908 K (d.S.)... 4 92 16 93-J6 Lemb.-Czer.-J.E.1884300S.3-6 86-60 86-60 dto. 300 S............* 90'9<> »1-90 Staateeieenb.-Gesell. E. 1896 (d.St.)M.lOOM........3 «»•- 90- Südb Jan -J. 500 F. p. A. 2'6 266.70 266-70 Unte]krainerB.(.I.S.)ö.W..4 94-- S6-. Diverse Lose. Bodenkr.öBt.E.1880älOOn.3X 29«-— 302- detto E. 1889 ä 100 fl------3X 27^60 277-60 Hypoth .-B.ung. Präm. -Schv. Serb Prämien-Anl.älOOl-r. 2 124-60 iso-tv Bud.-Ba8ilica(Domb.)5h\ö.W. 36-76 39-76 Cred.-Anst.f.H.u.G.lOOfl.ö.W. 496-- 608- Laibach.Präm.-An].20fl.ü.W 82-~ 88- Schlusikurs Geld | Ware RotenKreuz,ö8t.G.v.l0fl.ö" W. 71-26 7726 detto ung. G.v... öfl.ö.W. 46-60 49 60 lürk.E.-A.,Pr.-O.400Fr.p.K. tS7-~ Ž40--Wiener Kommnnal-Lose vom Jalire 1874.....lOOfl.ö.W. 60V- 613-- Gewinstsch. der 3% Pr.-Sch. der Bod.-Cred.-Anat.E. 1880 69-26 76-26 GewinBtsch. der 3% Pr.-Sch. der Bod.-Cred.-Anst. E. 1889 117- 127-Gowinstsch. der 4°L Pr.-Scb. tier ung. Hypotheken-Bank 60— 66-- Transport-Aktien. Donau-Dampf.-G. 600 fl. C. M. 1138-— 1139 — Ferd.-Nordbahn 1000 fl. CM. 6000-- 6020-- Lloyd, ÖBterr. . ......400 K 669— 671 — StaatB-Eiab.-G. p. U. 200 fl. S. 78090 78190 Südbahn-G.p.U. ...ftOOFrs. 11240 113-40 Bank-Aktien. Anglo-ÖBterr Bank 120fl.l8K 82840 824-40 Bankver.,Wr.p.U. 200sl.30 „ 689 26 640-26 Bod.-C.-A.allg.ÖBt. 300 K 54 ,, 1278- 1282-- Credit-Anst. p. U. 320K32 ,, 689-76 64076 Credit-B.nng.allg. 200fl. 42 ,, 836-- 887- Eßkompteb. steier. 2OOH.32 „ 612— - ¦- Eskompte-G.,n. ii. 4O0K38 ,, 769 - 777 20 Ländcrb.,öst.p.U. 200fl. 28 ,, 640-60 64170 LoibaiherKreditb. 400K28 ,, 466-- 470- Oest.-ungar.R. 1400K9030 ,, 1984— /99»-- Unionbankp.U. . . 200fl.32 ,, 6/7-7C 61876 Yerkel]rebank,allg.l4Ofl.2O ,, 87l~r a73'- Živnosten.banka 100fl.l4„ 279— 280- InduNtrie-Aktien. Borg-u.Hüttw.-G., öst. 400 K 960-— 964'-HirtcnbergP.,Z.u.M.F. 400K 1201 — 120s, -Königsh.Zement-Fabrik 400K 860-- 862 — LengenfelderP.-C.A.-G. 260 K 246- 262-Montanges.,b8terr.-alp. lOOfl. 81926 820-26 SchluBkor« Geld | Ware Perlmooser h. K. u. P. lOOfl. 446- 446 W Pragoi Eisenind. -Gesell. 500 K 2755-- 2746 — Rimamur.-Salgö-Tarj. lOOfl. 69/60 692-6%: Salgö-Tarj. Stk.-B.....lOOfl. 672 - «76 — Skodawerke A.-G.Pils. 200 K 674 eo 6766» WafTon-F.-G.,österr. .. lOOfl. 737- 741 — Westb. Bergbau-A.-G. lOOfl. 67360 976 — Devisen. Kurze Sichten und Scheck«. Deutsche Bankplätze....... in 76 U7$» Italienische Bankplätze..... 94 87* 960f London____.............. 241-60 241-76 PariB ................... 94*7* 96071 Valuten. Münzdukaten............. 1S'4Q 1144 2O-Franc8-Stücko.......... ts H l*i* üO-Mark-Stücke........... **** ZftS Deutsche ReichBbanknoten .. //776 117-96 Italienische Banknoten..... 9490 66-10 Rubel-Noten ............. fl4* *•««« Lokalpapiere nach Privatnotier. d. Filiale d. K.K. liriv.OeBt.Credit-AHBUlt. Brauerei Union Akt. 200 K 0 22t— 28b — Hotel Union ,, 600 ,, 0 —"— —*— Krain.Banges. „ 200,, 12K 200— 210 — ,. Industrie ,. 1000 ,,80,. I9to — 1970— Stahlw.Weißens.,, 300,,30,, 626-— era — Unterkrain.St.-Akt. lOOfl. 0 70— W—. Bankxinsfufl 4% Die N»tienmg sämtlicher Aktien and d«i , .Diversen Lose" versteht sich per Stflk*