412LÜ ?o6od» novkKL sinLilllllL pri Lmi cerkvi 8V. ^LkokL v r Č!i!>t ßliiiij«- «i8te«a «poeet^a. Die Wiellererrielltum; der am St. Jakobsplahe in D»iV»ck, 1868. Im Verlage der Stadtpfarrvorstehung zu St. Jakob. Gedruckt bei I. Rudolf Miltitz. 41256 L S^MEnsere Vorfahren hatten durch die Tür- ^S^HHMkenkriege, deren Gräuelscenen im Munde des Volkes eben so fort leben, als die Thatcn der christlichen Anführer und krai- uischen Helden, unendlich viel zu leiden. Als sie sich von dieser Landesplage befreit sahen, setzten sie Denkmähler im Lande, theils zur Ehre Gottes und Mariens, theils den Befreiern und Vorkämpfern selbst. Zur er¬ steren Kategorie zählen mehrere Kirchen und Kapellen Krams und namentlich die bis zum Jahre 1844 am Sl. Zakobsplätze in Laiöach bestandene Marien- siatne, errichtet zum dankbaren Andenken an die seit einer Reihe von Jahren gegen den Erbfeind der Chri¬ stenheit geführten und glücklich beendeten Kriege, sowie auch als ein sprechendes Daukmonument für die Be¬ t'» 4 sreiung von der fürchterlichen Pest, welche im Jahre 1679 in den österreichischen Erblonden entsetzliche Verheerun¬ gen anrichtete, und namentlich in Wien 70.000 Men¬ schen wegraffte, Kram aber und insbesondere Laibach auf M a ri e n s Fürbitte, zu der man sich vertrauensvoll wandte, verschonte. In diesem Jahre des Schreckens schwebte man in Laibach in Furcht und banger Erwartung; Jeder¬ mann zitterte für sein und der Seinen theneres Lebe». Da gelobten die hohen Stände Krains der Mutter Gottes eine Statue zu setzen, falls die Pest, ohne das Land zu berühren, vorüber ziehen würde. Und siehe da, Stadt und Land wurde verschont! — Somit ergrif¬ fen die hohen Stände Krains, eingedenk ihres Gelüb¬ des, die Initiative zur Aufstellung der Statue; der Betrag wurde ohne sonderliche Mühe herbeigeschafft und im Monate März des darauf folgenden Jahres 1680 begannen die Vorarbeiten. Unser unsterblicher Valvasor, der Verfasser der „Ehre des Herzogthums Kram"» entwarf den Plan zu diesem Monumente, worauf die Statue vom Bild¬ hauer Wolf Weiskircher aus Salzburg mvdellirt, und vom Laibacher Glockengießer Christof Schlags am 16. December desselben Jahres im Gußhause vor dem Karlstädter Thore in Erz gegossen wurde; doch bedurfte es noch zweier Jahre zur Vollendung der Arbeit. Erst am 27. April 1682 konnte die feierliche Aufstellung der Statue am St. Jakobsplatze stattfinden. Die Spitzen der Behörden, die Honoratioren Laibachs und eine ungeheuere Volksmenge aus Stadt und Land hatten sich eingefunden, um der herzerhebenden Feierlichkeit bei¬ zuwohnen. Jeder der Anwesenden sah dieselbe als einen Ausdruck der höchsten Dankbarkeit gegen Maria an, durch deren Fürbitte das Land von den früher ewähn- ten Plagen befreit worden war. Die M a ri e n st a tue stand auf einer hohen Marmor¬ säule ; das Piedestal derselben zierten vier Heilige: Jose- phus, Ignatius, Franziscus Laverius und Leopoldus. Unterhalb war das Chronographicum angebracht: vel Iklutrl VlrZInI «tutV« 6urnI»LI»6 P08. eX Vota. Zu deutsch: Gottes jungiräulicher Mutter die Stände Amins gesetzt aus Gelöbnis» 1682. 6 So stand denn diese Statue als bleibendes Andenken zu großer Freude und Erbauung der Bewohner Laibachs. Alljährlich fanden daselbst mehrere erhebende Feierlichkeiten zur Ehre der Mutter Gottes statt, wie eine alte Urkunde vom 4. Dezember 1722 beweiset, in der unter anderm zu lesen ist: „Demnach die Hochlobl. Landstände des Herzogthums Krain über die Land¬ tägliche Handlung vom 11. Jänner 1664 allschon in dem unterm 14. Dieti mensis et unni gehaltenen Landtag gegen Se. kais. Majestät sich allergehorsamst erkläret, dem allergnädigsten Zumuthen gemäß, das Fest unserer Lieben Frauen unbefleckter Empfängniß hinfür auf Ewig zu feiern, und an Tag vorhero, das ist in der Vigil desselben Festes Kirchen gebräuchlich zu fasten, auch zu großer Ehre erst gemelter unbefleckter Empfängniß die Säulen bei den wohlerhrwürdigeu Herren P.P. Societatis Jesu nicht allein errichten lassen, sondern auch unterm 1. Februari des längst verlebten 1684. Jahres an gedachten Festtag jährlich eine Procession anzustellen, nicht weniger alle Samstag zu mehrerer Aufnahme der Andacht gegen der aller- gebeuedeitesten Jungfrau und Mutter Maria bei ob- bemeldcter Säulen eine Litaney zu halten geschlossen". Für diese Andachtsübungen erhielten die?. ?. Jesuiten aus dem Landesfonde jährlich 60 fl. und zur 7 Beleuchtung der Säule am Feste der unbefleckten Empfängniß 24 Wachsfackeln, von denen jede 3 Pfund wog. Mit Hofdekret vom 7. Herbstmonate 1786 wurden zwar die üblichen Prozessionen und Andachten abgestellt, und die Beisteuer aus der ständischen Kasse auf 40 fl. reduzirt; dennoch behielten die hohen Stände das Patrocinium über dieses Denkmahl der Frömmigkeit, und ließen es in den Jahren 1798, 1799, 1805 und 1806, als cs schadhaft geworden, restauriren. Anderthalbjahrhunderte und darüber waren so verflossen und das altehrwürdige Denkmahl war derart baufällig geworden, daß eö im Jahre 1844 abgetragen werden mußte. Alsogleich faßte der längst in Gott ruhende, der Stadt Laibach stets unvergeßliche damalige Stadtpfarrer Herr Johann Chrisost. Pochlin den Entschluß an Stelle der alten abgetragenen eine neue Mar iensä ule zu er¬ richten und allseits war diese Idee mit Freude und Jubel begrüßt, umsomehr als man projectirte, anstatt der die vormalige Mariensäule am Piedestale umstehenden Statuen, gleich große neue des hl. Nikolaus, Jakob, Petrus und Johann Bapt. zu stellen, welche mit dem Marien-Standbilde alle Pfarr- also auch Schutzpatrone unser Hauptstadt vorstellen sollten, 8 wodurch den Wünschen aller Stadt- und Vorstadtbe¬ wohner Rechnung getragen worden wäre. Seit 20 und mehr Jahren hat die Stadtpfarr- kirchenvorstehung von St. Jakob die Wiederaufstellung dieser Mariensäule angestrebt und keine Gelegenheit unterlassen, dafür Beiträge zu sammeln, welche bisher die Summe von 4000 fl. erreichen. Wahrlich, ein spre¬ chender Beweis der rastlosen Thätigkeit der gewesenen Herren Stadtpfarrer, Johann Chrisost. Pochlin und Franz H r o v a th, für diesen schönen Zweck! — Jedoch was sind 4000 fl., gegen die Summe von 14.000 fl., welche beiläufig die Kostenerfordernisse für das wieder aufzustellende kunstvolle Denkmahl decken sollen? Da mit einer so geringen Summe gewiß Nie¬ mand ein so großes Werk zu unternehmen wagen konnte, und es auch jetzt nicht minder gewagt wäre, mit den zur Stunde zu Gebote stehenden Mitteln, den Bau zu be¬ ginnen, deshalb wende ich mich vertrauensvoll an die bei frommen Zwecken stets bewährte Opferwilligkeit der gesammten verehrten Bewohner Laibachs; indem ja wie oben erwähnt, alle Psarrpatrone Laibachs an diesem Monumente vertreten sein sollen, mithin diese Marien- statue ein Gemeingut der Gesammtbevölkerung unserer Stadt werden soll. Dieses Denkmahl M a r i e n ö, mit s welchem dem religiösen Sinne, der historischen Bedeu¬ tung und der Aesthetik gleich Rechnung getragen werden wird, soll auch den spätesten Generationen Laibachs Zeugniß geben vom Vertrauen, von der Liebe und Ver¬ ehrung, die Laibachs Bewohner stets zur unbefleckten Mutter Maria hegten. Daß diese herzliche Bitte nicht unerhört verhal¬ len wird, lebe ich der frohen Hoffnung; denn dafür bietet mir das in der letzteren Zeit in Laibach Geschehene sichere Garantie. Sind doch durch freiwillige milde Beiträge der stets opferwilligen Bewohner Laibachs viele fromme Werke ausgeführt worden. Die hiesige Domkirche ist im Verlaufe der letzten 25 Jahre zu einem früher nicht geahnten Prachtbaue umgewandelt worden. Die Pfarrkirchen Maria Verkündigung und St. Pe¬ ter haben von Innen und Außen Umstaltungen erfah¬ ren, die auf Jedermann den günstigsten Eindruck ma¬ chen müssen. — Welche Bewunderung erregt nicht die ganz neu aufgeführte Kirche des h. Johann Baptista in der Tirnau? — Desgleichen erfuhr die St. Ja¬ kobskirche bedeutende Verschönerungen von Innen und Außen; die schöne marmorne Kanzel in derselben ist ein sprechender Beweis der nie erlahmenden Wohl- thätigkeit der Bewohner Laibachs für religiöse Zwecke. Wer wird läugnen, daß hiezu bedeutend höhere Summen erforderlich waren und doch aufgebracht wur¬ den, ohne die Opferfähigkeit und Opferwilligkeit der ver¬ ehrten Bewohner Laibachs zu erschöpfen? War das möglich, warum sollte das jetzt projectirte Werk schei¬ tern? — Die Bedeutung des Denkmahls ist eine derarti¬ ge, daß sie Jedermann zu Beiträgen für die Aufstel¬ lung desselben begeistern muß. Dasselbe ist vor allem echt katholisch. — Die Mutter des Erlösers, unsere sicherste Fürsprecherin bei Gott, zu der sich Aller Blicke vertrauensvoll wenden, wahrlich! sie hat keinen pas¬ senderen Standort, als hoch ans einer Säule, Jeder¬ mann sichtbar, in der Mitte eines geräumigen Platzes, in der Nähe einer Kirche! Zudem ist der fromme Gebrauch Heiligenstand¬ bilder an öffentlichen Plätzen aufzustellen, dem Herzen des katholischen Volkes eingewurzelt; überall sieht daS Auge dieselben, so auch in Laibach die Dreifaltigkcits- säule auf der Wiener Straße und das steinerne Kreuz bei der St. Petersbrücke. Damit ist die Zahl der hier- ortigen frommen Monumente jedoch erschöpft, was für eine Landeshauptstadt, wie Laibach, doch viel zu ge¬ ring ist. Laibachs Bewohner werden den Ruf der Frömmigkeit, der sie bisher und ihre Ahnen schon 11 zierte, bewähren, sie werden ein Werk restanriren, das ihre Vorfahren ans Dankbarkeit gegen die Retterin Maria gesetzt, sie werden mit Hinblick auf dieses größere Opfer, das jetzige kleinere nicht scheuen. Ist doch dem Sohne des Gelübde seines verblichenen Vaters ein theueres Vermächtniß, dessen Erfüllung er mit dem Aufgebote all' seiner, materiellen und geisti¬ gen Kräfte anstrebt und vollbringt. Die Statue ist sonder Zweifel ein Vermächtniß unserer Ahnen. Wie¬ selten wir also säumen, wenn es einer so theneren Sache gilt? Nein — nie und nimmer; die M a ri e n st a t n e ist zwar jetzt in der St. Jakobökirche, also an geheilig¬ ter Stätte, doch nicht am erhabenen Platze, der die¬ sem Bilde der Gottesmutter ziemt. Weiters hat das Monument eine historische Bedeutung. Jedes Volk pflegt, wie allgemein bekannt, die wichtigsten Epochen seiner Geschichte, die bedeutend¬ sten Thaten seiner Helden, die hervorragendsten Ver¬ dienste seiner Männer durch Denkmähler der Nachwelt zu überliefern. In Laibach sind Monumente dieser Art: das Denkmahl neben der steinernen Brücke zur beglückenden Erinnerung an die Anwesenheit Weiland Sr. Majestät deSKaisers Franzi., der herrliche Brunnen am Haupt¬ platze und die Radetzky-Statue in der Sternallee, welche 12 die Bewohner Laibachs an die bezüglichen Epochen in der Geschichte des Landes fortwährend erinnern. Auch die Marienstatue am St. Jakobsplatze hatte einen ähnlichen Zweck. Füllen nicht die Türkenkriege viele Seiten in der Geschichte Krams, ja ganz Oesterreichs? Ist diese Epoche nicht wichtig jedem Geschichts¬ freunde? Mahnt sie nicht an die Drangsale und Gefahren, welchen die Bewohner Krams ausgesetzt waren? — Erwägt man die Thatsache der Bewahrung vor der verheerenden Seuche, der in den Nachbar¬ ländern so viele Tausende zum Opfer fielen, ist das nicht ein Ereigniß, das durch irgend ein Denk¬ mahl verewigt zu werden verdienen würde? Und sollte Laibach, die Hauptstadt des Landes, nicht ein einziges Monument aufweisen können, daß die Erinnerung an diese Zeiten bewahren würde?! Die Mariensäule verdankt, wie früher bewiesen, ihre Errichtung dem Zeitpunkte, wo die oberwähnten Plagen aufhörten, wo das Land neu auflebte und sich zu erholen begann. Wahrlich, ein triftiger Grund, dieses Denkmahl der Nachwelt zu erhalten, damit dasselbe bei dessen Anblicke in jedem Baterlandsfreunde die Erinnerung an eine wichtige Epoche der Geschichte Krams wachrufe. 13 Endlich ist Laibach an Monumenten überhaupt arm. Und doch geben gerade diese einer Stadt eine gewisse Bedeutung, sie ziehen Fremde herbei, die sonst kein Interesse für den Ort hätten. Denkmähler gereichen jeder Stadt zur Zierde, sie unterbrechen angenehm die Einförmigkeit und Oede großer Plätze, ihr Kunstwerth entzückt Fachmänner und reißt selbst Laien zur Bewunderung hin. Daß die M a ri e n st a tue, einmal aufgestellt, dem eintönigen St. Jakobsplatze zur besondern Zierde gereichen würde, steht außer Zweifel. Dadurch wird Laibach, für dessen Verschönerung in den letzteren Jahren so vieles geschehen ist, bedeutend gewinnen und Jeder, Fremde wie Einheimische, wird diesem der Himmelskönigin geweihten Kunstwerke gewiß Beifall zollen; denn es wird sich zweifelsohne den bereits bestehenden Monumenten in würdiger Weise anreihen, da für dessen Ausstattung möglichst gesorgt wird. Ein vom hiesigen bewährten Steinmetzmeister Ignaz Toman entworfener, und in München von ausgezeichneten Architekten geprüfter und in Etwas verbesserter Plan der neu aufznstellenden Säule aus der auch durch hohe Erlässe des bestandenen Guberniums vom 30. September 1843, Nr. 22977, 8. August 1845, Nr. 18817 und 23. Oktober 1846, Nr. 8696 14 bereits genehmigten Stelle in der Mitte des St. Ja¬ kobsplatzes läßt nichts zu wünschen übrig. Ein Stein, gebrochen am Oehlberge bei Jerusalem — der für jeden Katholiken heiligen Stätte — ist bereits hier und hat die Bestimmnng, als Grundstein zum Fundamente des neuen Denkmahleö zu dienen. Die Vorbereitungen sind also getroffen, es han¬ delt sich somit nur um die baldige Ausführung. Sollen wir etwa ewig zaudern? Sind denn unsere Herzen minder opferwillig, als es die unserer Ahnen waren? Sollte denn die Flamme der Liebe zur göttlichen Mutter, die einst in den edlen Herzen längst entschwundener Generationen Laibachs loderte, nicht auch in unfern Herzen ebenso gewaltig und stark sein, als sie in den ihrigen war? Sollten nicht eben wir berufen sein unserer'Mutter Maria ein Denkmahl zu setzen, da sie gerade in unfern Tagen, als die makellos Empfangene erklärt, zur höchsten Ehre ge¬ langte ? Deshalb rasch an's Werk und zwar nach dem er¬ habenen Wahlspruche unseres Mer-gnädigsten Kerrn, unseres Durchlauchtigsten Kaisers: „W it ver¬ einten Kräften!" Auf diese Art nur wird es möglich sein, daß die Aufstellung der Marieu- säule bald zu Staude komme. 15 Ich wende mich deshalb vertrauensvoll an die stets mildthätigen, opferwilligen und edtrn Heyen der gesammten Stadtbevolkerung und bitte herzlichst und innigst, reichhaltige Opfer für das Denkmahl Mariens gütigst und in möglichster Bälde zu deren Füßen niedrrlrgen zu wollen, auf daß uns die hohe Ehre zn Theil werde, der gütigen Himmelskönigin ein bleibendes Monument unserer Liebe und unseres Vertrauens zu ihr, der Unbefleckte», gesetzt zn haben, aus daß wir in bangen Stunden und Tagen der Trübsal vertrauensvoll zu ihr aufblickrn könnten und der Erhörung gewiß wären, ans daß sie, die Zuflucht der Sterbenden, uns einst mächtig beistehr im letzten Kampfe, ans daß uns einst in der Ewig¬ keit tausendfältiger Lohn für die der Jungfrau Maria gebrachten Opfer werde! Z« St. Mob m Mibllch, m KmMhrtMr MmW 1868. Nllllixtarm. H 12^105, 1SSS1