Laibacher Zeitung. Nr. 26». N. ll. halbj. fi. l..5n. yüi die Zustellung in« Hau« halbj. 50 lt. Mil der Post «an,j. fi. l», halbj. fi. 7.5« Freitllst, 22. November In»ellloü««tl> st.« sonft pl..»<«lle i». «lt., »m.x lr., 8m. 10 lr. u. s. ». In!slli»«»fttMpel >cbe«m. »0 lr. 1872. Amtlicher Theil. ...."". l. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben votssor am laibacher Staals.,ymnastum Benedict Knapp zum Director des StaatSgymnastums i» Gotischce aller-gnlidigst zu ernennen geruht. Stremayr m. p. . Der Minister des Innern hat im Einvernehmen Nnt den bethelligten anderen f. t. Ministerien den Herren «ernhard Herzn, ansty, Joseph H in t erl cit ner. ^alob Munl. Joseph Schaller und Dr. Adolf Stein die Bewilligung zur Errichtung einer Nctien-seselischaft unter der Firma ..Oesterrcichische Actiena/sell° I^aft für dm Maschincnucrlehr" mit dem Sitze in Wlcn "lheilt und deren Statuten genehmigt. Der Minister deS Innern hat im Einvernehmen Mit den bttheiligten anderen l. k. Ministerien den Herren M. A. Reitlcr und Dr. Karl Gilgc die Vewilli-H"uy zur Errichtung einer Acticngescllschaft unter der "'l'Uia ..Ocstcrreichische ^ebensversichcrungs - Gesellschaft ^ "Juventus" mit dem Sitze in Wien ertheilt und dcren ^ Statuten genehmigt. Am 19. November «672 wurden in der l. l. Hof' und Ttaats-oruclcrei in Wien die italienische, böhmische, polnische, ruthsnische, Ilovrllischc. lroalifchc und romanische Ausgabe der am 27 Znli lllld l. Aligilst IU72 volläilfig blos in der dlnlschen Aufgabe erschienenen Stillte Xl^ll und Xl>lü dr« Re,chSci>srftbla«tl« aul>-gegeben nüd vrrsrndrt. Das XI.!!. Stlick enthält ulltcr Nr. 112 das (s.sch vom 12 Juli l872, womit ,,n Durchsllh-ruuc, de« Änilcls 9 d'S Slaa!tu»dg schi's vom 21. Dezember IW? (N G. H. Nr. 14t), über die richlerliche l Gnl'lllt, da« Älagrrrchl d.r Partcie» w^cn der vn,i rich- ^ terlichm Beamte!! ill Ausüliuli^ ihr« mntlichm Wnlsamlrit -z>ili> fügten R^chti'tirllchli,,^» ssereiel! wird; Nr. NA dic Kimdmachlma. det< Finllü^inilifteriinns ucm, !<; Juli l»?2 iidcr dic (ilrichlüng riucr hailVNolllimilicheu Exposiiur am Vah,ihofc der Dux-Blldeilliacher.Vahil i» T.plii) und Elmächllguüg derselben zur Auwcndung des Nnsage-Per- ^r. 1l4 die Kilüdmachimss de? Fl!ini^mi»iste!!»m^ unm 1>!. Juli 1k?it ttdrr die OrrichOlüss einer hmlvuollamlüche!, (3xpiisi!»r am «ahühosc der Fla»^>!eftl,?-Äul,„ i,l P>a^ u>,d Er-miichiilMig dü selbe» zur?l»w nduuq dr« Aiisassl-ucrfahrs!«!«: ^l- 115 die Kuudlnachluig drs Finan^üNüislerillm» vom 22. Juli 1872 Ubcr dic Ermi!cht!a.uua. dc« Ncl)en,ollamtss zwcilcr Klasse zu Vlnvi zur VirzuUllüg uou Wciu auc< Dalmalien. Das Xl.lil. Glück eulhcllt uüter "t. in; deu Slaatsuertran vom 21. Mai 1K72-zwischen Ochrr-reich-Ungarn und dem deutschen Reich«-, bttrsffind die Her^ slellnug einer lH,srndah!!0lrdilldung Rrlchriil'srss Oürüh; ^r. li/ die Knudmachuüg dlö Fii!all,!l,!U!sl,r>uuli< vom 25>. Juli 1^72 llder die Al>»dtt>ma, d^S H.^rzc'lluiicic'bl'suliliissc« dcS NebeuzollllMtes erster iilasse zu Fußach. (Wr. Ztg. Nr 266 vom 20. November.) Nichtamtlicher Theil. Journalstimmcn M Wahlrcftrm-Mge. Die wiener Vlätter beschäftigen sich vielfach mit der auch Von uns reproducierten, auf die Wahlreform-Fra^e bezügliche» wiener Correspondent des Pcslel Lloyd". Die ,N. F. Pr." erlennt in diesem Art.lcl eme erfreuliche Veftätigung der Meldung, daß die Re-«ierung die Wahlreformgesetze ohne Verzug einzubringen «edenle; ..Prcsft" und ..Taglilatt" heben die Bedeutung der diesbezüglichen Auslasfu"gcn hervor, das letztere Vlatt, indem es in denfeloen ein günstiges Symptom dafür erlennt, daß die Regierung ihre Zielpunlte un. verrückt und llar im Auge behalte. Auch die..Vorstadt-Zeitung" faßt den obigen Arlilel alS einen Äewci« des trnsten Willens der Regierung auf, die Conslituicrung unserer Berfassungsverhältnisse durch die Wahtteform zu vollenden, und glaubt, daß die öffentliche Meinung trotz "« begreiflichen und berechtigten Interesses, welches sie 2.,, . ^ahlreform.Angelegexheit nehme, noch die lurze ^" bls zum Wicderzusammmtrilte des RcichSralhes zuwartende Haltung einnehmen möge. Der „Pollsfreund" schreibt: „Den Gedanken der Waliloform und d?r direclcn Wahlen, soferne daturch nie Macht und die Einheit des Ruches, also das Ne,ch seltist conservicrt werden soll, hal'en wir als einen wiit-llch conferoatioen bercilwillig anerkannt und ihm offen zugestimmt. Das Ganze darf nicht oen Theilen, die all ^cmeinm Interessen dülfcn nicht den bcsondcren unter« stellt werden; das ist ebenso consetvatio als es logisch »st. Wenn unsere „lalhollsch.pol'tlschcn" Casinos sich 5U den beliebten Resolutionen gegen die Wahlreform vo wegen liehen, so geschah dies, bcoor die Frage recht iiberlegl war, und auf Einflüsterungen von einer Seite hin. die das Privilegium, la!t)ollsch'conscrvat'0 zu sein. beansprucht, aber wahrlich nicht besitzt. — Wlr sagten, coi'seroaliv sei die Wahlrcform, sofernc sie dem Gcdan-lcn der Reichscinheit dlenl- mit Viccht wird heroorgc-Hoden, daß dieser Gedanke zugleich der eigentlich hislori» schc der österreich'schen Monarchie sowie der wahrhafl dynastische sei. Ocsleireich ist gewo>dcn, wie fast alle anderen Staaten, durch seine l ynastie, die llcincre Gebiete, meist iln langen Kampfe gegen feudale W.ocrspen-stiyleit und Auflehnung, gegen nationale und ständische Sondcrbcilrebungen, allmülig zu einem großen Staats« ganzen vereinigte. Was wir heule „Feudalismus" und .Föderalismus" nennen, hat in Oesterreich von jchcr existiclt; es richtete aber in der Zeit vor den modernen ^nstitulionen seinen Widerstand, gar oft in Form re» volulionarer Ei Hebungen, nicht ^egen die „centralisierende Verfassung," sondern direct gegen die Krone, in dieser damals ebenso wie heule in der V.eifassung das Prinzip der Reichscinheil cilcnnend und belampfcnd. A>s die Krone in der Verfassung einen Theil ihrer souveränen Machtvollkommenheit auf die Reichevcrtrelung übertrug, theilte sie nur mit, was sie thalsöchlich historisch und zu Recht besaß. Die Fundamxnlalallil.l, welche die Randlage zu fast souveränen Parlalncntcn gestalten sollten, nahmen für duselben Rechte in Anspruch, die doch bri NeqierlNl^ der Usung naturgemäß >,ur an die! Krone zurilcksallen lölmten." Das „Fonddl." meldet: „Alin SamSlaa wurden die Gcrathuligcn der Ministe über den Wahlreform-Entwurf geschlossm und dcrslbe dlfii'itlv frXgestelll. Wir haben bereits beme'lt, daß der hochwichtige G,n wiro, um die Steuerbewilligung zu erlheilen, würde somit in der Page sein, sofort den Ausschuß zu bestimmen m>d zu wählen, dcr übet den Wahlrtform - Enlwuif zu be» rathen haben wird. Die bttlcffcnüe Commission dürfte, entsprechend dcr Wichtigkeit und Vcdeulung dcr Vorlage mehr Mitglieder zählen, a!S der bisheri.c Vcrsasfungs' auöschuß, u„d bezüglich der Wahl derselben wohl das Nebcrcililommen gelruffcn werden, daß jrdcs i^and im Ausschusse vertreten wäre. In den Reqierunaslreiscn hegt man die Hoffnung, daß der Gesrtzünlwurf mit ivc-, friedigung von der V^fasslMgSparlei werde aufgenom-, men werden können, so oaß sich bei den eventuellen Confercnzen dcr Parteiführer volle Einigung leicht werde erzielen lassen." Zur Action dcr Landtage. (1i). November) Niederösterreich. Der Schulausschuß vt> schäftigte sich mit der NeqierlMgSoorlagl, belrcff.nd die Acinagsle'stung der aus eiücm andern ^ande übergetretenen Achsel der öffentlichen Volksschule zur Pension««, lasse. Im Flnalizausschüssc wuidcn für das llO-Millio-mn-Anlchen der Sladt Wien und für die 5-M>Ui°l,cn-slnlcihe des Bandes zwei verschiedene Ncscroiten bestellt. Die Meldung daß das 5)-MiUionen'Anletien im Aus-schusse abgelehnt wurde, ist vt,f,uht; es wirb allerdings bcanttagt, nicht die ganzen 5 Millionen zu or. willigen. Kärnten. Ritter bcanlragl eine Resolution, in welcher das dringende Bedürfnis dcr lavanllhaler Bahn («nillelfcld-Zapr.ziö) betont wird. Frcy beantragt: Die Rcaierung sei aufzufordern, einen Ocsctzcntwurf über die Co"stss>onierung dcr Pon» teba-Vahn vorzulegen und unter Zu,ück;u'hung der Regierungsvorlage betreffend die Predil-ittahn eine neue Gesetzvorlage über d,e Concessionieruna. der Trirst-!L^cker'Gllhn der vclfassungsmüßlgsn Bchandlung zuzu-l jühren. Veide Anlläge werden fast einstimmig ange« nommtn und cincm sofort gewählten Eisenvahnausschusse zugewiesen. Dieser Ausschuß besteht aus den Äogeord-nelen Stolert, Frey, Icssernigg, Ritter, ^iuggin, Ebner, Hillinger. Schlesien. Nachdem auS Anlaß des heutigen Namlnsfcstes Ihrcr Majestät der Kaiserm ein dreifaches Hoch ausgebracht und der ^andespräsident ersucht wor» oen, die Glückwünsche des Landtages an den lalserlichen Thron gelangen zu lassen, wurde eine Reihe rein loca» ler Angelegenheiten erledigt. Galizien. Polanowski, Orocholski und Zle-miallowsll interpellieren wcgcn dcr ari«co^dneten straf' gerichtlichen Unlerfuchung gegen den BezillSsichter von Snialyn, Pasicczliy. Von dcm Schulaufsichlsaeseye wurden die erstzlschen Statlhallelti verfügten Bewilligung zu Viehdurchmeben. — Abg. Dr. Tomaszczut beantragt namei,s des Schulauefchusse« über die Petition des Volksschulvercines: Es welde die ! Bcralhung der in der Session vom Jahre IK69 eingebrachten Rgicrungsvoilagen über die Bolleschulen und die Regelung dcr RechlSvtlhällnisse der Schullehier wie» !»cr aufgenommen unt» der gewählte Schulausschuß de-allflraal, mil aller Bcschleunie Annahme dieses Änliages unt> stch^rl da« Ent^enen^ kommen und Eingchen der Regierung auf billige Wüofche '^u; voiläiifig wüide sie für fünf Iahie eme jährliche Sudvenlion von 5(1000 fl. auS dem ^r.'vr. R>,l!g!0l!s-jonds für öffcnlllchc Schulen blwilli^en. Dcr Nn-llllg loird einstimmig angenommen. Nächste Sitzung Samstag. Istrien. Der Rechnungsabschluß des Bandes-fonds pro 1871 und der Voranschlag pro 1^73 für den GlundentlastungS. und Brüdeischaflenfolids wurden genehmigt und sodann die zweite ^ejung des Gesetzentwurfes wcgen Abänderung der Bestimmungen über die Errichtung und Erhaltung dcr Schulen und dcs Entwurfes wegen der Rechtsverhältnisse der ^chrcr (bis ß 13) vorgenommen. IgnrnalftlmmlN über dic Isslürc ^scrnatony. Der parlamelitarische Skandal, der im ungarischen Unterhause in Szene ging, hat böcdst? Iliyiqnalion wachgerufen. Die öffentlichen Blätter säumen nicht, die jeden Anstand verletzende Action beS Abgeordneten Esernatoiy laut zu verurlheilen. „Naplo" sagt: ..Mit einem Gefühle verließen heute die «esammtln Mitglieder des Röcheln»«, sehr wenige au5s,enomme>». das Abgroid^lclilM": m^l dem trauri, «en, niederschlagenden Gefühle de, ' Die Vorgänge von hcute haben dcr ^ unqari- schen Reichstages sür ewige i^eil ein schmachvolles Blatt cm^fügl. Wenn in welcher'PrivatüeseUschust. in wel» chcm Kreise immer ein ähnlicher Fall sich ereignet, süht darin die nanze Ms llsäiafl die Ehrenfraqe ausge» taucht, und auf eine solche Fiagc ist unter Männern der Weg des Vorgehens vora-zeichnet. Es früc,» sich nun, oo der Skandal an Heftigkeit verloren, weil er in der möglichsten Oeficntlichkeil, in jenen Hallen geschehen, in denen die Interessen der Nation vcihandelt werden." «Dock wie waren solchc Slanbale nur möglich ?" sraqt ^Naplo" und beantwortet sich selbst sofort: „d.ß sie blos ilifolae dcs uiqualificierbalen Vorc,el,en« des Vorsitzenden Pcrrzel geschrden lo^mlen. Der Prä» sident konnte und durfte die «ffaire nicht l' ^r, sten Grenze kommen lassen und sc!vst dic >, . me- ncn Hllusnalutcn des ungarischen Ncichstaaes bieten dem Präsidenten Mittel, solchen Eoenlualllülen vorzu- 1908 beugen." „Naplo" macht den Präsidenten für den Skandal verantwortlich, der vielleicht zu einer großen, aber wahrscheinlich traurige» Umgestaltung deu Anstoß gegeoen. „In dem Augenblicke, wo es zur Gewißhcll wlro, daß nlcht durch motivierte Anklagen, nicht durch bewiesene Facta, sondern auch durch allgemeine Verdäch tlgul'gen, durch Skandale eine Regierung gestürzt werden lann; in dlesem Augenblick tM die Möglichlcil elner parlamentarischen Regierung ihr Ende erreicht. Heule hat tue Majorität noch die Macht m Händen, über die ganze ^age zu entscheiden ; möge man sich nichl mil der Vertuschung des Uebelstande« zufrieden geden — dadurch wird der Sache uur g^schaoet — silbern man ulueisuche aufrichtig und männlich die Quelle des-selben und mache sich 0« ^age klar." „Reform" äußert sich über dieselbe Affaire an leitender Stelle: „Tauscheu wir uns nicht: Die Mini sllllrlse, die parlamenlarlsche Krise und die Parteilrlse ist ausgeblochen; Csernalol'y »st e« gelungen, das ganze Hcius in Verwlrtulia zu dllngen und die ^age Ul>möq-llch zu machm. Habest, »ibi! Die iimt,.>, die Rechte uno d,e OeseUschust duloen dlesen Menschcn von Jahr zu Jahr, und nun sind wir dahin gekommen, daß ein Esaft und Ttäile wurzelt. H rr Cser naloi'y berief sich aufsein „h^ßcrcs Blut", dllscs lonnlc lhli u'mö^l'ch !0 verblendet machen, zu glauben, daß da« Annanosaciühl c, s Hausl« sich nicht gegen die Innel-tio?>i e>l pö>tn werde, die er der Regierung an den Kopf wa>f, freilich, wenn man die pioocierei'den Worte des Hcrrn Esernatony in ihrem nackten Slnn auffaßt, dürf- ten sie eher absurd, uls beleidigend erscheinen. Die Sen» lenz, ..Minister dürfen, während da« ttand ein Deficit hat, leine Häuser bauen und keine Güter laufen", mag rom Gesichtspunkte einer höhere», nur catonischen Cha< ratteren zugänglichen Moral ihre Gedeutung haben; beulen aber, die sich ihre Begriffe von sittlicher Pflicht nicht nach den absonderlichen Theorien des Herrn Cser. nato»y gebildet haben, wird sie nur als emc kolossale Albernheit erscheinen. Unter anständigen Maschen hall man jeoen für ehrlich, der einer nnlauleren Handlung«» weife nicht geziehen werden kann, und wenn nun ein Minister ein H>>us bauen läßt oder ein Gut kauft, so gehl cr eben von der natürliche« Voraussetzung aus. man werde ihn nicht unter den letzen Bürger im Staate stellen, und die willhschaflliche Verwerthung seines Vcr» mögens werde ihm nichl ledigl ch deshalb den Verdacht der Uriehrllchk'it zuziehen, weil er zufallig Minister ist und als solcher das öffentliche Vertrauen in höhcrem Grade für sich in Ansprnch nehmen darf. Aber Herr Csernatony hat es verstanden, seinen Worten einen solch ocrletztliden Stachel zu geben, daß ihn der Vorwuif, eine bloße Albernheit gesagt zu haben — und dieser wäre für ihr, gewiß der empfindlichste — nicht treffen lärm; er Hit sich mit voller Absicht einer beispiellosen Frivolität schuldig gemacht, die >hm das H^uS - um dessen eigener Ehre willen setzen wir dles voraus — lange nicht verzeihen wird, nichl verzeihen darf. Der Angriff Csernalony'S kann nicht hart genug vtiurtheilt werden; aber man muß sich den Gemülhs-zuslalld des Grafen ^onyay vergegenwärtigen, um auch an seinem Austreten keine allzustrenge Kritik zu üben. Die Zurückweisung, die er Herrn (lSernatony cmgcdeihm ließ, war dem Wesen nach eme wohlverdiente. aber in der vorliegenden ^orm lann sie »ur sehr schwer mit ücr Rücksicht in Einklang gebracht werden, die der Mi» nisterprasident unter allen Umständen zu beobachten hat, Indessen war der ganze Angriff so außerordentlicher Natur, daß man höchstens mit dem Ministerpräsidenten, nicht ader mit dem Menschen 5?o,'yay darüber rechten kann, wenn er seine Aufregung nicht meistern und durch-aus dem Drang nicht wlderslehtli konnte, seinem An« greiser persönlich entgegenzutreten Uebrigens wird man in dem heutigen Auftreten Csernatony's unschwer den Zusammenhang mit jener Taktik erkennen, welche die Opposition seit Zusammen-lillt deS Reichstages befolgt. Herr v. Tlßa gab in feiner Adrcßrede die Parole aus, die nuti ihre Verwüstungen anrichtet. Es liegt System in diesem un verantwortlichen Treiben und es ist hoch an der Zeit. daß die Dccilpartei sich wie ein Mann rlhebe. um dem Weilergreifen der verderblichen Tendenz eine nmtsame Schranke zu seyen. Die Bcwenmg. die sich gegen ein» zelne Persönlichleiten oes Ministeriums richtet, droht nachgerade unsern ganzen Parlamentarismus zu prost»« Mieren, denn in ihrem ungestümen Vauf bricht sie alle sittlichen Dämme durch. Die Dealparlei «st unseres Erachten« vor die Alternative gesttllt, entweder ihrer Zol'darltät mit der Regierung einen nachhaltigern Aus' lnlick zu geben, als es durch das bloße Zrlchen der Entrüstung bei ähnlichen Szenen wie die heutige im Ali» geordnetenhause geschieht; 00er es darauf ankommen zu lassen, daß mit der Autorität der Regierung auch das Ansehen und der Zusammenhang der Majorität in d>e Brüche gehe." Zur Lage in Preußen. Der Telegraph meldet unterm 19. d. aus Verlin! „Die neueste Wendung der Dinge ist der liberalen Sachc günstig, denn innerhalb sech« bis acht Tagen erfolgt bt' stimmt der Pairsschub von vierzig bis fünfzig Mit' gliedern. Die Umformung des Herrenhauses ist ebenfalls beschlossene Sache, Unterrichtete Abgeordnete bringen diese defililllven Beschlüsse de« Staalsmimstcriums Mlt dem Mmisterrath am lctzlen Sonnlag in Verbindung" Der beilintl Correspondent der ..Pr." theilt über die innere Lage beziehungsweise Krisis in Preuße» nach' stehcndes mit: „Zugleich mit der Einbringung des neueslt» Entwurfs oer Kreisordnung im Abgeordnetenhause hal das preußische Ministerium definitive Beschlüsse übel jene Maßregeln gefaßt, die erforderlich sind, ln erster Reihe ein ausgiebiger Pairsschub, und zwar vo" 40-50 Mitgliedern statlftndm foll, wodurch in dtt Thal die Parteigruppie«ung und der ganze Charakter des Herrenhauses gründlich umgestaltet wcrden dürfte. Dit Unterhandlungen mit den zu Herrenhausmilqliedern ^ ernennenden Persönlichkeiten sind, der «Natiol alzeitunß" zufolge, bereits eröffnet worden. Doch soll lS nicht bcl Maßregeln zu lediglich temporären Zwecken sein ll)t' wenden haben, da es in ler That ein kleinlicher Veilam und Erfolg des gegenwärtig in Preußen herrschenden Conflicte der Staatsprincipien wäre, wenn dabei mcht< herauskäme als einige legislatorische Concessionen unb pelsünllche Beförderungen. Diese Nothwendigkeit scheint denn auch im Staatsministerium anerkannt worden z>l sein und nebst dem Pairsschub sei auch die innere UM' formling des Herrenhauses beschlossene 2ache Wenn hiebei den seit Jahren immcr wieder aufgestellten stol« derungen der liberalen Parteien auch nur zum Tht» und il: den Hauptsachen Rechnung getragen wird, s» steht zu erwarten, daß der nculiche Conflict den Anstoß zu einer der wichtigsten fortschrittlichen Entwicklungi» im innern Sla^!Slebcn Preußens lnlden wird. E<.. z"» verlüssiges Anzeichen, daß tiefcingrcifende VeländcrurxzeN beoorslth.n, biete! ein ^citartikel der „Krellzjcitung". del gegen den PairSschub ankämpft, aber unter dem Bewußt sein, daß derselbe ein unabwendbates Ereignis ist, das seine weilere» Cunscqllclizen haben muß. Dle „Kreuz' zeitung" erklärt, daß cin ^ailSsctnb, wie er bcabsichtigl werde, die bisherige Stillung des Herrenhauses, als'bl< emzigen Vertreters conservalioer Interessen in Preußen, über ein Menschenalter hinaus gefährden würde und tin vollständiger Viach ml der consero^tiven Polilik mä!<> Oas conservatioc Blutt selbst erkennt es, daß das Slaals" Ministerium sich gar »icht mit der vereinzelten Bchevung der Herrmhausopposition gegen die Kreisordnuna be-gnügen könne, sondern weiter gehen und den aus Hl folgenden legislatorischen Entwürfen auch den Erfolg sichern muß. S>e nennt daher den Pai,eschub eine bll conservaliveu Parlei aufgedrungene Kriegserklärung, welche aber dieselbe — aufnehme." Politische Uebersicht. Laibnck. 21. November. Bezüglich der Ba n kfrag e vernimmt „P. N" auS guter Quelle, daß wahrscheinlich vorerst die beiden Regierungen, die ungarische und die österreichische, un- .Iwisselmz. Ein Furjtensohn. Novelle von Caril Ellar. (Fortsryung.) S'll« erfreute sich bei den Zigeunern eines gewissen Arischen«; sie war dic A>llcstc. da« war eins, da die I'g liner große Eh^rbirtung oor dem Altcr hegen, aber Sllle war zugleich diejc:! ge, welche es ain besten ver» stand, Nahrung auizulrclben; da? war clw,;s mehr. Sie wal^riagle. zauberte und beschwor die Tcolen für ein gutts Wort, da« alle« lhalen die übrigei: zwar auch. aber le'ncr unter ihnen jch.eu von dc>. Unfehlbarle,, seinel Künste so überzeugt, als Sill^. Lomit zogen sie geaen üden. bettelten und stahlen, litten Nolh und fanden sit, dc^in. bis sie eine« Äoenos. während S'Ues »bw^senheit, Garre das Schweiu abnahmen und es scblachtlten. Sllle lehrl.' zurück und sah ihren Liebling am lttamne häng«!', drall und weih, wie er stets gewesen war. ader ohn> Kops und mit aus^lftrlckten Veirien; sie stlltz ein W'lthgesäirei aus und drang auf Garre ein - dieser zuckte die Achseln und deutete auf d«e Ueber, mactlt. dle er vor sich halte. Das begriff Bllle, sie wecb» sell? lein Wort. sondern setzte sich unter den Baum b«,m steuer uud sHültelte unwillig den Kopf, als die Z'geuncr sie zu der leckern Mahlzeit einluden, die sie von ^ Tochter jeder mci>schlichen Regung entsagte. NlS derselbe an der Spitze sein,r Schar naOalre weiter durch unermeßliche, unwegsame Tc,nnel>wält>el' Der Winter wurde strmgcr u„d ihr Auskomme!, g Handell werben solle, ist bekanntlich in letzterem Sinne entschieden worden. Ein großer Theil der italienischen Pressc zollt dieser Entscheidung Vcifall. Es werde da« durch olcl Zeit erspart und man könne sofort auf die Berathung der wichtigsten Gesetzentwürfe um so eher eingehen, als im großen und ganzen sich die allgemeine ^age deS Lanoes, seitdem dcr König zum letzten male gesprochen, nicht geändert habe. Um aber sofort Hand an die legislatorische Arbeit lege» zu können, sei ts nuch dringend nothwendig, daß der alljährig gerügte Uebelstand nicht auch in diesem Jahre witderlchre und dle Abordneten rechtzeitig sich zur Aufnahme der sie bereits erwartenden Thätigkeit cinfändsn. — Die „Italic" Meldet, das Ministerium werde lein Orünbuch ver» öffentlichen. Es werde sich darauf beschränken, dem Parlamente die Docummte vorzulegen, die auf solche Der Wcg führte über Senkungen und Erhöhungen, so» wie durch einen Wald. der, je wcitcr sie kamen, desto l>Üswer ui'd «nößer zu werden schien. Beim Sonne," unterqang grub Garre ein Loch in den Schnee, bedeckte ts mit Tannenreisern und Gezweige und errichtete ein ^ager für S'lle. In der Nacht jammerte sie: «Ich glaube, der Frost ist mir in die Beine gezogen." Garre zog seinen Kittel ab und breitete ihn sorg. Min über sie. ihre Füße aber hielt er an seine VruN. Um sie zu erwärmen. Am Morgen sagte Sille: ..Ich lann leinen Fuß ansehen." ..Dann trage ich euch!" erwiderte Garre, nahm. stark wie er war. die alte Frau auf den Rücken, und Wanderte getrosten Muthes weiter. So ging es eine Weile durch Gebüsch und zusammengewehte Schneehaufen fort. Der arme Knabe stöhnte und athmete schwer. Sein Körper bebte unter, dcr schweren Bürde, aber er suchte seinen Zustand zu verheimlichen und ging weiter. ..Ich werde dir wahrscheinlich zu schwer!" bcaann Bille. ..Es ist besser, daß du mich memcm Schicksal überlaßt und allein fürbaß schreitest." „Wir können uns ja ein wenig ausruhen." meinte H»rre, „aber wir beide werden einen Weg nehmen." „Da du dieser Meinung bist. brauchen wir nicht zu rasten." antwortete Sille, „mir fehlt nichts. Ich bvllle dich nur prüfen, wie du gegen mich gesinnt wärest." Mit diesen Worten lllß sie sich vom Rücken des «naben herabgleitcn. schlana beide Arme um seinen Hals und drückte ihn an sich (Fortsetzung f,lll» Fragen Bezug haben, über welche von ihm Aufschlüsse verlangt werden sollten. — Dasselbe Journal dementiert die Nachricht über den Abgang einer italienischen Flottille nach Borneo, um dort zur Errichtung einer Strafkolonie von einem bestimmten Gebiete Besitz zu ergreifen. — Nach demselben Blatte ist es unrichtig, baß der franzüsiiche Votfchaflcr beim h. Stuhle eine Note des Grafen Rcmusal ie Cholera. Se. Excellenz der Herr l. l. steiermürlische Statt-Halter Freiherr von Küb eck hat aus Anlaß der in Un-aarn hcrschenben Cyolcraepidcm'e ein Circular«: an die Bevölkerung von Steiermarl gerichtet. Das amtliche Schriftstück lautet nach der «Gr. Ztg." wie folgt» „Wenn die Cholera auch dermalen noch durch ge. räume Länderslrecke» von uus geschieden ist, so sind die jetzigen Vcrtchrsvcrhältnisse doch solche, daß die Enlfer. nungen mehr weniger verschwinden und die Gefahr einer plötzlichen Einfchleppui'g der Krankheit auch aus großer Ferne nicht unbeachtet blcibcn darf. Nichts ist bei Epidemien verderblicher, als wenn sie durch ihr Erscheinen die Bevölkerung unvorbereittt überrascht: die plötzliche Gefahr, der dadurch erzeugte Sclmcken. die Hast, mit welcher die Vorkehrungen zur Abwehr getroffen werden müssen, verwirren und erregen die Gemüther in einem Grade, daß die Krankheit nur einen um so fruchtbareren Boden findet, während, wenn heilig genug alles dasienige. von dem man erfahrung«. gemäß einen guten Erfolg erwarten kann. vorgekehrt wird, man mit Ruhe der Gefahr entgegensehen lann und damit diese auch schon zur Hülste überwunden hat. Ich habe daher — ,m Bewußtsein meiner «ufgabe in der Voisorge für das Wohl der Bevölkerung .-schon vor längerer Zeit. als die Eholcra noch erst in Gakzien herrschte, an sämmtliche m,r unterstehende po« Mische Behörden entsprechende Verfügungen erlassen, welche jetzt, indem die Cholera bereits im Nachbarland« herrscht, angemessen verfchärft und ausgedehnt worden ftnd. Vor allem wurde »uf oil Eisenbahnstationen und Cinlehrgafthöfe das Augenmerk gerichtet und deren gewissenhafte Reinhaltung und die Desinfection ihrer Aborte strenge aufgetragen. Ich habe mich diesfalls außerdem an die Betriebsdircctionen der steirifchen Elfen-bahnen und an da« l, l. Handelsministerium gewendet. Weilers wurde die Erhebung fammllicher fanitür« Gebrechen in jeder Richtung uno deren unverweilte «b-stellung verfügt, ein Vora«ng. welcher, wohl begreiflich, einen großen Zeitraum in Anspruch nimml und daher nicht zellig genug begonnen werden darf — ein Vorgang, welcher, zu allen Zeilen erwünscht, zur Zeit emer drohenden Epidemie unerläßlich ist. Es wurde endlich auf d>e Nothwendigkeit hingewiesen, zeitige Vorbereitungen zur abgesonderten Unterbringung von Eholcralranlen und zur allgemeinen Disinfection der Aborte zu treffen Der Landeshauptstadt, wo durch das Beisammen-wohnen so groher Menschenmassen, durch den Betrieb fo vieler verschiedenartiger Gewerbe und durch den gesteigerten Fremdenverkehr die Gesahr am größten ift. habe ich auch meine besondere Sorgfalt zugewendet. Seil längerer Zelt sind von Seite des Kladtrothes Beqehungscsmmisslonen thätig, welche alle sanitären Gebrechen zu erheben und demselben zur Abstellung anzu-zeigen haben. Der Sladtrath ist beauftragt, hiebei jede Verzögerung zu vermeiden und mit aller Energie und Strenge vorzugehen und namentlich die fogleiche Räumung der noch bestehenden Senkgruben zu veranlassen. «Ucin alle Vorkehrungen, alle Bemühungen der Behörden werden ihren Zweck nichl oder nur halb erreichen, wenn die V vöilerung nicht selber kräftig mitwirkt und dieselben unterstützt. Einer für alle und alle für einen müssen thätig sein, foll das Ziel erreicht werden. Fern fei jede Furcht; — unsere Steiermarl besitzt ss viele schützende Momente in sich, daß wir mit Grund hoffen können, die Gefahr auch dieses mal ganz oder doch gelinde zu überwinden, wenn wir die Hände nicht in den Schoß legen. - schwer aber würde sich jede Sorglosigkeit und jede Vernachlässigung des Gebotenen strafen. Deshalb fordere ich die Bevölkerung nur in ihrem eigenen Interesse dringend auf, nicht nur den Anstalten und Anordnungen der Behörden willig und verständig entgegen zu kommen und Folge zu leisten, sondern es möge auch jedermann in seinem Kreise, sei er auch noch so klein, unausgeforberl das leisten, wozu er nach Maß. gäbe seiner Mittel und Kräfte verpflichtet ,st und. wo !er nicht selbst mit diesen ausreicht, sogleich die Hilfe der Behörde in Anspruch nehmen; dringend geboten ist es aber auch — jeden, wenn auch nur verdächtigen Er-llltnlungsfall biefer Urt sogleich der Behörde anzuzeigen. Alles, was ich soeben erörtert habe, gilt mehr ober weuiyer von jeder Epidemie und somit auch von den Blattern, und ich kann nicht umhin, hier unter einem darauf hinzuweisen, daß das Herrschen der Blattern in Graz volle Beachtung verdiene und gnnz geeiunet sei, alle die vom Sladtralhe bezüglich möglichster Isolierung der Kranken, als auch bezüglich der Desmfellion der Wäscht und Wohnungen derselben eingelciletcn energischen Maßregeln nicht nur vollkommen zu rechtfertigen, l sondern gebieterisch zu verlangen. Ich muß daher der Bevölkerung dringend ans Herz legen, sich diesen Anordnungen des Stadlrathes willig zu fügen und, damit er in die ?age komme, durch allenthalben fchnelleS Eingreifen jeder Verschleppung der Krankheit nach Möglichkeit vorzubeugen, ihm jeden derartigen Erlranlungsfall sogleich anzuzeigen. Ich fordere insbesondere diesfalls die Herren Aerzte auf und verpflichte sie, allen ihren Einfluß gegenüber ihren Elienlen zur Unterstützung der Behörden geltend zu machen. Hagesmuiqkeiten. l — Se. l. und l. Apostolische Majestät der Ka is er sind am 20. b. morgens von Oien in Wien eingellofsen. — Das Allerhöchste Namensfest Ihrer Majestät der Kai» serin wurde, wie die „W. Abdpst." meldet, am 19. 0. nach den eingelaufenen Nachrichlen in allen Städten des Reiches auf das feierlichste begangen. — (Die Hochschule fur Vodencultur in Wien) wird von 60 Hörern defucht. — (Unterstützung an den Klerus.) 349 Curatkleriter Böhmens sollen au« der Staalssuboen,,on belheilt werden, d« Namensliste ist beleils genehmigt; sämmtliche Bewerber, welche offen gegen die Neifassung opponieren, weiden zurückgewiesen. — (Gemeinde-«nlehen.) Der Gemeinberath von Klllgensurl beschloß, ein Hommunal» «nlehen im Ve-trage von 300 000 fl, zur Oeftleilung von außerordentlichen Auslagen, wie Schulbaulen, Straßen, Ncgulierung und Wasserleitung, aufzunehmen. — (Die Volks- undVUrgerschul-Lehrer in Klagenfurl) haben sich, wie die ..Klagenfmier Ieilung" berichtet. an ben H. kärntnerischen Landtag blllNch' um eine pocalzulage oder um Crererung einer höheren Gehaltsstufe gewendet und weisen aus Men, Vraz. BtUnn. 5'inz. Salzburg und Wlener.Neustadt hin, in welchen Städten die Vollsschullehrer 20 oder 2b vCl. L»-calzulage beziehen. 1910 — (InternationaleMollerei.Ausstel. lung.) Die Theilnahme an der Molterei'Nusstellung in Wien steigert sich mit jedem Tage; m der zwiilflen Stunde noch sind die Anmeldungen in so reichlichem Maße einqe« fiosfen, daß bis jetzt bereit« an 700 Nummern angemeldet wu'den, eine Zahl, welche die der pariser Mollerel-Nus« sleUung hoch übersteigt. Auch an Bielseltigleit dürfte dle« selbe ein Bild gestalten, welches qewltz allen Interessenten willkommen und lehrreich sein dürfie; ebenso wlrd die Oe« rälhe Ausstellung so ziemlich alles umfassen, was auf Mol-ferenves^n Bezucz hat Dlejenigen Ge^enftände, welche vor dcr möglichen Aufstellung ,n den 3ä!en der Gartenbau» gesellschaft einlauseu, wet^n vom Gelleralcomil« in den Localuälen der Oetail- und Großmarlthalle aufbewahrt. — (Eholera in Ungarn.) Seit 18. Otlober kamen in Ofen im ganzen 588 Elttankuxa.sfall'e vor, von denen H56 mlt Hellung. 206 mit dem Tode endeten und 126 noch in Behandlung sind' s^it P^inu der Opldemie sind in Pest insqesimmt erlranlt 334 und hieoon geheilt 57. gestorben 114, in fernerer Behandlung verblieben 163. — ^Auswanderung der Internationale) Nach einer londoner Korrespondenz der ^Augsd. Allg. Ztg." werden Karl Marr wie sein Freund Fnedr. Engels dauernd nach Amerika übersiedeln. ! — (hohes Alter.) Zu Keynon in der G'afschafl Glenqary st^rb. wie del „Toronto Globe" erzählt, am^ 18 September d. I. Ann Campbell im Altrr ron 130 Jahren. Sie war im Jahre 1742 aus der scholl schcn Insel Slye geboren, virsalj «m Haushalte des Capital,«! Murray bO Jahre hindurch die >l?iensle einer Milchirau, Wanderte im Aller von 8? Iihren nach Kanada au« und leble daselbst, ein Gegenstand des Wunders für Kl>na?ier soirohl als ^lmerilantr, weitere 43 Jahre Sie war nie« mals tränt gewesen und war thätig und ledhast bis zwei i Ta^»e vor ihrem Tode. Im verfangenen Sommer noch wellte sie läqlch 12 Kühe. 24 Stunden vor ibrem Tode verlor sie die Sprache und starb endllch ohne jeden Kampf. Locales. Zur Abwehr der Fleischnoth. 'Farlseyunz.' Von Berlin aus ist die Anregung zu einem Mittel der AlShilse gekommen, welches wir sckon längst vorge-schlaaen hallen, obne Beachtung gefunden zu haben. Mlt Hinsicht auf dic Rlndelpest und die constallerte Unenlbehi' llcktVlt des Eteppenvievs Mr dcn norddeutschen Maitt ill man dort zu dem Lmschlusse gelangt, an den östlichen Elndruch^stallonen Schlacdlbäuser zu errichten und das Fleisch mittelst besonderer Eonseroatwnswaggons nach den Mältlen e Industlle ihrer scdon zur ferneren Be,werlhung bemächli« gen wird. Die Frachüpesen weiden aus diese Welse be-deulend verringelt, dern es lann naiülllch in dem Waggon well mehr Flelsch, als lebende Ware verpackt weiden. Es fällt lie bedeutende Oewichlsoeirmgerung der Thiere wäh« rend des Trauspories weg, es werden die Kosten für Fütterung' Tläutling, Auew^ggonierung, Aussicht erspart; end» llch wird auf diese Weife die Gesahr dcr Elnsctileppung der Rlndclpest auf ein Minimum reduciert. In England und Amerlla ist man längst so praktisch gewesen, diese einfachste Lösung eines Problems zur Thalsache zu machen. Mau hat m lehlerem ^ande zu dlefem Zwecke besondere Elswaggoi's constluiert. mit welchen das Fleisch aus dem Wcsten, 1200 engl. Meilen w?il und mehr, nach New» Umt, P^lladelphla und den großen Stählen des Osten« gebiacht wird, woselbst es vollkommen frisch anlangt und sttl« elnen guten Marlt findet. Dle Sache ist daher längst Über da« Siablum dcs Bcrsuchs hlna»^ und verdient ernst» liche Beachtung, Wie wir vernehmen, hat sie dleselbe auch hei dem Magistrat in Wien schon qefunden, und hat der« selbe zwei seiner Mitglieder nach Halizien und vrr Bulo» win2 abgeordnet, um daselbst Einleilunge,! zur Errichtung von Schlachthäusern an der Grenze zu treffen. Leider wird die beabsichtigte Maßregel, wenn sie überhaupt zur Aus» führung gelangen sollte, für das Weltausstellungsjahr, in welche» sie nicht allein am nothwendigsten, sondern auch sicherlich am lucrativsten wäre, etwas zu spät lommen. Es scheint nlcht mehr möglich, bis dahin alle nolhwendi« gen Vorkehrungen zu treffen, zu welchen außer den nothwendigen Eontracten, Bauten. Wagenparken, insbesondere auch die Anlage von Cismagaz'nen gehören würdo. Es ist sogar zu bezweifeln, daß man sich sckon mit der Construe' lion geelgneler Transporlmlttel befaßt habe. Ieden,alls verdient aber die Angelegenheit nicht einzuschlafen, da sie emes der besten Mlttel »st, der Hleischnolh, da« ist sowohl der Verlheucrung des Fleische« als dem Mangel daran, dauernd vorzubeugcn. Eine andere Maßregel zu gleichem Zweck ist die Er» richtung eines Eentralvlehma»tles, wie ihn die Städte London, Pail»i uno Bellln besitzen. Derjenige der letzleren, bekanntlich von Dr. Blrousderg ins ^eben gerufen, lann als Muster dienen. Lr vereinigt auf einem Areale von über 40 Morgen nicht allein alle für den Marlt des Schlacht« und Slecholehes nothwendigen Einrichtungen, sondern auch Schlachthäuser, Talgsiederei, Viehhandelsbörse, Restaurationen u. s. w., während sich in seinem llinlreis! dle Industrien ansiedeln, welche die Nel)rl!p,o0!,cte un) Ad ! fälle oeiwerlhen, wie Stearinfabrile,, Gelbereien, chemische! ^ »bnlen, Düngerfabrilen u. s. w Eine solche Centralisation des gesammlen Apparaies für die Fleischoersocgung einer Großstadt gewährt bedeutende Vortheile. Ns wird dadurch das Geschäft einheitlich geregell, die Uebe>sichl der Zufuhr und Consumlion außerordentlich erleichtert eine gründliche Fleischebeschau ermöglicht und der Aufwand für die marli-mätzlge herrichlung der Ware bedeutend vermindelt. E« Hai sich das Unternehmen auch bis jetz! durchaus als le-bensfühiq erwiesen; es befindet sich in den Händen einer Ncliengesellfchafl und wirft, wenn wir nicht lrren, gegen» wältig 12 Procenl Dividende ab. Seinem Einflüsse,ist es haupisächllch zuzuschreiben, daß in Berlin, wohin der Zu trieb weit schwieriger und ««sicherer »st. sich dle Flelsch« prelse durchschnittlich um 25 Prozent balliger stellen, als in Wien. In letzterer Stadt geht man schon lange mit dem Plane der Ernchiung von städtischen Schlachthäusern in Verbindung mit Biehmärllen um, allein die Sache scheint nicht recht in den Fuß lommen zu wollen, wahrscheinlich weil der behördliche lDlgansmus betannilich sür derarttge Unternehmungen ein v»el zu schwersälllger ist. Auch glaubt man sich daselbst der Erfahrungen anderer Gioßslädte entheben zu lönnen und elwcis neues fchaffen zu sollen, welches lnsbesondere in der Errichtung mehrerer solcher Anstalten an verschiedenen Punflen dcS Weichbildes gipfelt. Daß dadurch die Kosten der Production wesentlich! oeriheuert werden müssen, liegt auf der stachen Hand D« ungeheure Stadt Vondon hat für das fämmlllche, vom Ausland importierte Schlachtvieh einen einzigen Maill, den von Deplsord, und besixdel sich wohl dabei. st^N! y;w« »<»»a».' — (Der freiwillige Feuerwehr) fpende-len die Herren Aug. Schmtel Söhne 60 fl. ^ur Fahr« barmachung auch der ersten Meh'schen Splihe und Herr Aler. Dseo 50 fl. für Ieuerwehlzwecke überhaupt. Beiden edelmüthigen Spendern .l iid vom Commando der Feuerwehr der herzliche Danl abgestattet. — (Unterricht im Kriegsdienst.) Der t. t. Hauptmann Herr Andreas Komelj hat fül die Mililärs slovenlscher Zunge eine zweite Auflage feiner Dluckschrifl „der Kliegsdienst" (,U^ull> «IlMu,") ausge« geben. — iVom akademischen Maler Franle), einem Krainer, der sich derzeit in Benedlg zur höheren Ausbildung aufhal», i>1 derznt ftelm hiesigen Vergolder Herrn Matschet eine Madonna zum Verlaufe ausgestellt. — (Die Citalnica in Adelsberg) arran« giert für Sonnlag oen 24. d. eine Abendunlerhallung, be< stehend aus Orchester- und Gesangs.Produclionen, Tom» bola, Aufführung des Lustspieles „das NarrenhauS im 11« Stock" und Tanz. — (Zu den Kircheneinstllrzen) Wir er-fahren aus zuverlässiger Quelle, daß die KircheneinftUrze in Eisnern und Sagor nicht in der Ärt stattfanden, al« berichtet wurde. In Eisner« ist nur ein llemer Theil »er stirchenmauer einiestUrzl, der Schaden ist ein gerin^r; in Sagor, wo eine Kirche in einer Länge von 19 Klaf-lern und ln elner Breile von 14 Klaftern mit zn" Thürmen fzel'aut wird, sind etwa 4 bis 5 Klafter Muel-werl des llnleil 8 Klafter hohen Thulmc« abgeiulschl; das herabgestürzte Baumateriale hat elne tleine Ncbcttmalltt' drei große und zwei lleine Gurten nebst einem Pfeiler mlleingelissen. Schlechtes Baumaleriale soll die Ursache dee Elnsturzes sen». — (Ueberschwemmung.) Infolge anhaltenden Negenwl.lleis winden die bel den Dörfern Öber<, Mill"' und Ullterliefenthal gelegenen Felder durch unter der Ave hervourelende Gewässer Ul'erstulhet und es dürfte der M" derablauf dieser Gewässer erst nach mehreren Woche« ^ erwarten sein. Leider werden die Wintersaaten dem Pel-dei'en preisgegeben. Die Bezirlshaupimannschaft Äudolss' werth lann erst nach Ablauf des Wassers mit der Scha' denSerhebung beginnen, — (Theaterbericht vom 21. d.) Nestroy's „Mä'dl aus der Vorstadt" gehört eben auch der Vorzeit an und lann auf Piovinzlalbühnen höchstens noch das TonmagspMicum elheilern. Dle leeren Logen» und Pal> terresiye welven unsere Meinung thatsächlich constalieren. Herr A u j l m (Schnoferl) und Herr Mi da« er (von Kanz) Mühlen sich mil Fleiß ab, ihren Rollen Rciz und ürfolg abzugewinnen; einzelne Stellen waren auch von zündender Wlrlung, aber der lolalerfolg des Abends We, Ren's 70.W. ^ ^ ^fana.Äi'lchfi! Il'3.f»l>. ,!a„s.?lc.. 979. «ir.i'ü «"" 336. <-ndo:. X'8.75. ^ ^ü, . l"7. / l ^:U,> >"' c, 5.20. -!i..^^^, -,n^ ^.ßft A «,z e to.^, ,«o n ^! ^ in d? Am 20. November. '^'i>sl,,,« Niilhel, HaiidllSmau». Gottsches. Menblet', In- l^mil'ilr, Wien." Nlimaiill, HandelSma»!,, Rann. - Eamerlo, flauen, Spich, Kaun»«»!!, Ncicheuberg. - Bchwarz, itaus- mam,. Graz Pciruschüig, Klagensurt. Israel Levi, Ve- Nldig. - Glivar. Nilcheuticrg, <<..»«'' !.'« »^«. schlllüig. Freiberg und Husch, Kattsleutt, und Fur. l. l. ii<-.l!euant, Wien. ^»«»»«»» ««»»«»l»««. ^'sdelrr, Oraz. Verger. Olsniy Krause, Elebacher. Tllffer. - Vrauchbar uud Varou oo>' Moser. Wien. »<«»l»n«»n. Tilursttr, Verqardsilfr, Sngor. «sallnifier, F^i' seur. — Pilisi. Maurer. Nocolana. Modih, «csiher, Obla' Stengel, itelllicnn, Lilli. « " .' ! ? « - ,/. * ^^ _________" ^1 3 > " ! ! " v n. Mg. 739.5, < 8, SW. mähig ga», uew. 21. 2 „ N 74",,« ! 1l « SW mäßiq f. «au, bew. ".^ M« Ab. 74! «« -<- 9.4 SW. mäfti„ meist bewüllt Milde Wilterilng bl>i henschendr», südwest. Äbl>»ds ftm's"' hell. Da« Tageemillel der Wärme j 9 7". um »I^l»Ui»»Uffl. ziemlich ftau, auch Aiilagswerlhe fanden wenig iläufer. Nur einige wenige Banlpapiere machlen vou dieser Tendenz eine gUnstlge Ausnahme. Untera/ordnele Neben>vc>>^ flotlcrlen nach wie vor. /lic l ^ i>, l.^ - Vin> Ulich< ^t^al«'chu»!, <>i ^ t^< in Hcten verzins! ^l»,-^i>iotmdsl ^6 . 66 10 . «>ttc> . I'.,'N^i-^ul, 7"25. 7o^5. ^ ^ « Npr,l-z)clo«t 7U25 7<» 35 kcls ^- I »«^ ... »4,»— lj4i _ . !"ii,4 l4',,j ,u ?^'fi, >.^ö0 v« — ^' m .<»<' si l<3- >,35<1 „ >^^ ,u N"' fi. l47— 14? 25 ^««^«-.i.'o'l'üneu-'l'Iunobru^ ^« 1Ä0 si. ü W. '^ ö^ '' c ^ 11375 I14^i5 Völim......N,öp5' ^650 »7- Oal„,c« .,',. ^ , 7>— 7«75. ßtieb«l-Oe,>vr?lch , t» . 95— ^v 0" ' '" « <>i4 5 » 9150 9250 ^ ' . 76 25 77 — «- „ 5 . 91 f»U 93 — Uu,«.n .... ,. 5 « K0.— 61. <^. Ander» öffentlitbe «lnle^rn Ton«,ulkgul,lun««l°lk zu 5p^l. i?8 75 99 2t, U> zj. l^lj nbahnanlehen zu 120 ft. ». W. S'lver h'^, pr. G.ucl 101 25 101 50 ilue»l zu^KX) fl. «.». 7 n^. )s » ?^ 102H) 103- ßiener llommunlllnnl'lztn, r!l<»- Vsl»- W<"»r f!. 8N 50 ^3.75 lr j', .isseir. «."' 323.25 32! 75 ^ar.fy,r<>in . . 374.— 376 — «c,de,,:4rt^ltan!l<,l. . . 28^.-- 2^4.— lreüuan!:all f H^'.idtl u. <^ti. . 3.j>?5 536. - «rc^itollslalt, aügem. unßar. l38 - >:i9 — Depositenbanl......140— 14!.^ üdn!,,i.l^< Geld »^«»r, Äl^ld-Flumuuer «2!,!! 173.50 174— Oühl,!. Äl.«lbül,N . . ....__ -.— «°rl-«udu,.jl-«ahu . , . 228. 228.50 D°n'm,. Vud > weiser <5tr?1> ^^,«^v«^y'l 179— 130- !»r, <«ol»!''«'^,, . '/20 22050 z'lme-cq-Cn^.'I'üjYct.^os 147— 14»- ."^l)d, ifterr..... 574 - 576 - Oefterr. Nnrdwessbahl, 216 50 217- !Nul,°ls« Vohn 174— 174 50 ^«ebtudürger «»hi. I«2— «82 50 ls^alsdcl^l» . , ok,;— A37 — >3i.i>!,!»^ll..... 200^- 2<>0.2,l» jViid-nard» ^«rn,»»,. fx^,, 172 - 173 — thf,^ «ah:. . 248,75 249 25 ilugarische /tordÄNbat»' 158 - 158 5)0 linganschk ^Nkahn . 12« 25 126 75 Qamw».> 374.50 375.- -»" ,^b»t«f« lfllr :crlI«b'- ,,^' !> pCt. .i! Hilbe 9975 KO — Ilc.in38I.r«6,.,ukp 90 25 90 7)0 .^,l) ,a.:di >)i'.r^» ,n ''','l iv 102— 1"250 j 99- W25» 99 7b 100 — s 9U40 98.70 s.lfhen^. ^ahli i<>'.-i'ntr , ",. . 8740 67 <" ««w»^. V. 3"/, -< 5/X)ffr „! Vn,. -. - ' I'. Kildh. ^. 3°, ^ 500 Hr.' vr. ^«s» ,09 - 1"9 A 3ulil,-t?5 -^ .^25 l1"7 ,.^la^u jlir 1i» .^ , 76— " <" Hl,c.itanst^! f.H„l.!,:i i,, ,^ i»'l'. ^'5"' - . I^x, 5 > ?l< 184 50 l».^ !? 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