66. Jahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68, 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Nr. 128 Semstag, den 8. Juni 1940 Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung. Bezugspreis. Abholen oder durch die Posi monatlich l)in 23.— bei Zustellung L)m 24. . tut das Ausland monatlich Din 35— Einzelnummer Din 1.5C und Din 2. Manuskripte werden nicht retourniert Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. Pf GIS Dill 1*50 MM o m Etilnim Somme-Schlacht nähert sich dem Höhepunkt Die Kriegslage im Westen im Lichte der gestrigen Heeresberichte / Varis meldet: Trotz örtlicher Zurücknahme der Truppen hatten die Franzoien ihre Positionen stellenweise gegen eme dreifache tiehermachi Ser Deutschen / Der öeuNche Bericht: Operationen in Frankreich vermuten pmnmäßzg, überall Raumgewinn gegen Güdwesten, Luftangriffe auf Eher-bomg und englifche FtugpMtze Paris, 7. Juni. (Avala.) H a v a s beachtet: Der französische offizielle Hee-resbericht vom 6. d. M. lautet: Heute beim Morgengrauen wurde die Schlacht fortgesetzt. Der Feind drückte insbesondere ahf die untere Somme, wo sich unsere Verbände ein wenig zurückgezogen ha-ken. im Allgemeinen vermochten wir jedoch alle unsere Positionen auf dem übrigen Teil des angegriffenen Gebietes zu halten. Paris, 7. Juni. Die Agence Havas berichtet: In der Offensive, die die Deutschen heute mit noch größerer Erbitterung begonnen haben als gestern, versuch kn sie zunächst die beiden Flügel der französischen Front zum Wanken zu brin gen. Den ärgsten Druck vollzogen die deutschen Panzer auf dem Gebiet bei Ab beville, wo es ihnen gelungen ist, über die Somme 8 bis 10 Kilometer weit vorzudringen. Anderseits hat sich die neue Organisation der französischen Kriegführung als sehr erfolgreich erwiesen. Schon gestern und noch besonders heute verharrten die französischen Truppen auf ihren Positionen. Sie ließen es auf Befehl des französischen Oberkommandos zu, daß die deutschen Panzerverbände durch brechen durften, worauf diese im unmittelbaren Hinterland von starken Abteilun gen der französischen Panzerabwehrartil lerie und der Tankverbände angegriffen wurden. Solche Angriffe hat es bereits 15 gegeben. In allen Fällen wurden die deut sehen Panzer bis auf Reste vollkommen vernichtet. Nur einigen deutschen Panzern ist es gelungen, sich auf die deutsche Seite hin zu retten. Auch heute war die französische Fliegerei unablässig im Kampfe und verhinderte jede größere Ak tion der deutschen Kampfflugzeuge. Im übrigen wird in den Kreisen der Militärfachleute bemerkt, daß die Deutschen an der Somme ifcer eine dreifache Obermacht verfügen. Die Armee Weygands zählt rund 30 Divisionen, die Deutschen haben demgegenüber 80 bis 90 Divisionen eingesetzt. Auch an der mittleren Somme gelang es den Deutschen, die französischen Positionen stellenweise um 6 bis 10 Kilometer weiter einzudrücken, doch war dies französischerseits ein regel rechter taktischer Rückzug. Alle Anzeichen deuten daraufhin, daß die deutsche Offensive morgen oder spätestens übermorgen ihren Höhepunkt erreichen wird. Gelingt es der französischen Armee, den deutschen Druck auszuhalten, so dürfte sich die Lage gegen Wochenende stark Verbessern. Heute begannen die Deutschen mit Großangriffen auch südlich des Chemin des Dames, doch waren ihre Erfolge infolge des ungünstigen Terrains ohne besondere Auswirkung. Berlin, 7. Juni. (Avala.) DNB belichtet: Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht gab gestern bekannt: »Die gestern begonnenen Operationen in Frankreich verlaufen planmäßig. Unsere Truppen haben überall nach Südwest Paum gewonnen. Die Zahl der Gefangenen bei Dünkirchen hat sich auf 58.000 erhöht. Die Beute an Waffen und Kriegsgerät aller Art ist unübersehbar. Die Luftwaffe belegte am 5. Juni Trup-nenansammlungen und Kolonnen hinterer angegriffenen feindlichen Front mit Bomben. Sie griff ferner mehrere wichtige p,ugplätze in Mittelfrankreich, den Kriegs- und Handelshafen Cherborg und ln der Nacht zum 6. Juni zahlreiche Flugplätze an der Ost- und Südostküste Englands mit gutem Erfolg an. Die Gesamtverluste des Gegners betrugen 143 Flugzeuge. 49 wurden im Luftkampf, 19 durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Neunzehn deutsche Flugzeuge werden vermißt. Der Feind wiederholte seine Luftangrif fe gegen nichtmilitärische Ziele in der Nacht zum 6. Juni in Nord- und Westdeutschland. Wesentlicher Schaden ist nicht angerichtet worden. Drei feindliche Flugzeuge wurden hierbei abgeschossen, davon zwei über Hamburg durch Nachtjäger, ein drittes in den Niederlanden durch Flak.« London, 7. Juni. Reuter berichtet: Die große deutsche Offensive ist am 6. d. M. frühmorgens mit aller Erbitterung von der Somme-Mündung bis zur Aisne fortgesetzt worden. Es ist jetzt noch zu früh, um sich über den Verlauf der Schlacht ein Bild bilden zu können. Wie jedoch aus dem französischen Morgenkommunique zu ersehen ist, haben die französischen Truppen die deutschen Angriffe größtenteils aufgehalten und sich nur an einigen Stellen einigermaßen zurückgezogen. London, 7. Juni. (Avala) Reuter teilt mit: Die Blätter sind größtenteils der Ansicht, daß es noch verfrüht sei, aus der neuen deutschen Offensive Rückschlüsse ziehen zu wollen. So schreibt der »Daily Telegraph«: »Was Immer uns die große neue Schlacht in Nordfrankreich bringen mag, eines ist sicher, der erste Schlag der deutschen Truppen hat auf die französische Verteidigung keinen besonderen Eindruck gemacht. General Weygand hat seine 15 Tage zur Konsolidierung seiner Linie in der Tiefenrichtung an den Flüssen, die an sich Hindernisse sind, sehr gut ausgenützt. Seine Armeen sind durch ein stärkeres Kommando elektrisiert und sie werfen sich in den Kampf mit einem Feuer, das aus dem Empfinden resultiert, daß es sich diesmal um Paris handelt.« Rom wartet das Ergebnis Der neuen deutschen Offensive ab? »POPOLO D’ITALIA« ÜBER ITALIENS VERANTWORTUNG UND MISSION Mailand, 7. Juni. (Avala.) Die Agen zia Stefani berichtet: Unter dem Titel »Die einzige Verantwortung« bringt das Blatt Mussolinis, der »P o p o 1 o d’I t a-1 i a«, einen Artikel, in dem es heißt, daß die französischen verantwortlichen Kreise behaupten, Italien werde, soferne es in den Krieg eintrete, für dessen Erweiterung verantwortlich sein. Französischerseits scheine man. zu vergessen, daß Italien den Krieg vor seinem Ausbruche habe verhindern wollen, doch seien die Westmächte taub geblieben. Die unversöhnliche Haltung Englands und Frankreichs sei davon gekommen, weil diese zwei Mächte mit mathematischer Sicherheit überzeugt waren, daß sie Deutschland und Italien überwältigen würden. An statt den gerechten Forderungen dieser beiden Mächte entgegenzukommen, die nur ihr Recht auf ihr Leben forderten, griffen England und Frankreich zu den Waffen und entfachten dadurch den europäischen Krieg. Sie gingen in den Krieg um die proletarisierten Nationen zu vernichten. Heute, wo Italien eine Aktion be ginnt, die mit dem unaustilgbaren Bündnis mitDeutschland übereinstimmt, spricht man drüben von der Verantwortung Italiens. Man vergißt, daß Italien schon längst eine historische Verantwortung auf sich genommen hat: die Eröffnung des Weges zur Freiheit des italienischen Volkes und seine Befreiung von der geogra-phschen und wirtschaftlichen Sklaverei. Italien ist gezwungen, zu den Waffen zu greifen, weil es für die Erreichung seiner Ziele eine andere Möglichkeit nicht gibt. Basel, 7. Juni. Der römische Korrespondent der »Basler N a c h ri c h-t e n« meldet seinem Blatte, daß mit der neuen deutschen Offensive auch das Schicksal Italiens in eine neue und wahrscheinlich auch entscheidende Phase tritt. Der Berliner Berichterstatter des ge nannten Blattes meldet, in Berlin sehe man keine Anzeichen, aus denen auf die Entscheidung Italiens geschlossen werden könnte. In maßgeblichen Berliner Kreisen herrscht die Auffassung vor, daß Italien so lange reserviert bleiben werde, bis die deutsche Offensive beend'gt und Paris besetzt sein werde. Erst dann sei die Ent Scheidung Italiens zu erwarten. Jerusalem, 7. Juni. (Avala.) Reuter meldet: Mit dem italienischen Dampfer »Galata« haben gestern 150 italienische Staatsangehörige, größtenteils Frau en und Kinder, Haifa verlassen. Die näch ste Gruppe der Italiener wird Haifa an Bord eines heute in Haifa eintreffenden Dampfers verlassen. Das Passagierflugzeug der italienischen Ala Littoria ist heu te nicht in Jerusalem eingetroffen. Die ge nannte Gesellschaft hat ferner das Reservieren von Sitzen in ihren Flugzeugen ein gestellt. Rom, 7. Juni. (Avala) Havas meldet: Der Unterstaatssekretär für kriegswirtschaftliche Produktion erließ ein Dekret, auf Grund dessen alle Italiener, die Kupfergegenstände besitzen, dieselben einer besonderen Behörde für die Sammlung von Altmetallen zu übergeben haben. Auslänidsche Staatsangehörige sind von dieser Maßnahme ausgenommen. Das Korporationsministerium hat den Ablösepreis bestimmt, und zwar so, daß Kupferabfälle mit 12 Lire pro Kilogramm, Geschirr und andere Gegenstände zum Preise von 20 Lire abgekauft werden. Istanbul, 7. Juni. (Avala) Reuter berichtet: Wie aus Smyrna gemeldet wird, ist eine große Anzahl italienischer Staatsangehöriger, vor allem Frauen und Kinder, nach Italien abgegangen. Die Mit glieder der italienischen Kolonie in Istanbul haben die Rückreise nach Italien an Bord des Dampfers »Citta di Bari« angetreten. Amerikas Kriegsmaterial-lieserungen für die Alliierten Washington, 7. Juli. (Avaia.) Havas meldet: Präsident Roosevelt kon ferierte gestern eine halbe Stunde mit den Mitgliedern des Landesverteid'igungsko-mitees. Einer der Konferenzteilnehmer erklärte beim Verlassen des Weißen Hauses den Journalisten, daß offensichtlich und ohne Aufschub Maßnahmen zur Beschleunigung der Kriegsmaterialproduktion getroffen würden. Wie verlautet, wird der Verkauf von Geschützen und Gewehren, die die amerikanische Wehrmacht verwendet, gestattet werden. Ein Dekret des Justizministers Jackson, wonach der Verkauf gewisser Waffen- u. Munitionsbestände der amerikanischen Armee an die Alliierten ermöglicht wird, ist in der Oeffentlichkeit mit lebhafter Be friedigung entgegengenommen worden. Die öffentliche Meinung spricht sich immer mehr für eine rasche und erfolgreiche Hilfe für England und Frankeich aus. Washington, 7. Juni. (Avaa.) Reu ter meldet: Der Gouverneur des Staates Newyork Lehman ist gestern im Weu ßen Haus empfangen worden. Lehman er klärte den Journalisten, er habe Roosevelt dazu geraten, den Alliierten alle Flugzeuge und das Kriegsmaterial, welches für die amerikanische Nationalverteidigung nicht unumgänglich ist, den Alliierten aus zuliefern. Washington, 7. Juni. (Avala.) Reu ter berichtet: Das Marineministerium erließ eine Mitteilung, in der es heißt, daß 50 Marineflugzeuge der Curtiss-Gesell-schaft übergeben werden, die in der Lage sein werde, diese Flugzeuge den Alliierten zu verkaufen. Diese 50 Flugzeuge wer den in der amerikanischen Marine als überschüssig bezeichnet. Newyork, 7. Juni. (Avala.) Reuter meldet: Wie der Washingtoner Korrespondent der »New Yorker Times« schreibt, ist die amerikanische Regierung geneigt, den Westmächten jede mögliche Hilfe zu gewähren mit Ausnahme der Entsendung eines Expeditionskorps. Hohe Funktionäre in Washington hätten erklärt es bestehe die Absicht, den Alliierten den überfälligen Teil der Flugzeuge der amerikanischen Luftwaffe, insoweit dies mit den amerikanischen Landesverteidigungsverhältnissen in Einklang gebracht werden könne, abzutreten. Washington, 7. Juni. (Avala.) Reuter meldet: Der Chef des Artilleriekomitees hat sämtliche Munitionsfabriken in den Vereinigten Staaten den Auftrag gegeben, sechs Tage wöchentlich und 24 Stunden täglich zu arbeiten, um auf diese Werse die Munitionsproduktion zu heben. London, 6. Juni. (Avala.) Havas meldet: Die für kommenden Dienstag anberaumte Geheimsitzung des englischen Unterhauses wird bis Mittwoch verlängert werden. Zürich, 7. Juni. Devisen: Beograd 10, Paris 9.257 nom„ London 16.50 nom., Newyork 446, Mailand 22.50, Berlin 178.25, Stockholm 106.25, Sofia 4, Budapest 90, Athen 3, Bukarest 2.25, Helsinki 8.50, Buenos Aires 100. Reynaud mr die Rettung Frankreichs Sine Runöfunrreöe des französischen Ministerpräsidenten / Für die Wiederaufrichtung eines neuen Guropa / Frankreich vertraut seinen Waffen Par d s, 7. Juni. H a v a s berichtet: Ministerpräsident Paul R e y n a u d hielt gestern um 19.30 Uhr eine von allen fran zösischen und amerikanischen Sendern übertragene Rede. Der Ministerpräsident sagte wörtlich: ' In den letzten 14 Tagen habe ich vor dem Mikrophon zweimal zur Nation gesprochen. Ich hatte damals nur schlechte Meldungen zu erstatten; zuerst die Einnahme von Amiens durch die Deutschen und dann die Kapitulation des belgischen Königs. Heute werde ich anstatt dessen die Gründe unseres Höffens betonen. Die erste deutsche Ueberraschung war die Behauptung der deutschen Propaganda, daß unsere in Flandern kämpfenden Trup pen vollkommen zerniert seien und daß sie in allerkürzester Zeit vernichtet werden würden. Das ist nicht der Fall gewesen. Jene 335.000 alliierte Soldaten, die sich trotz feindlicher Angriffe in Dünkirchen einzuschiffen vermochten, haben bewiesen, was es heißt, die See zu beherrschen. Hiebei erwies sich auch der Heroismus der alliierten Armee, die die Bewunderung der ganzen Welt erregt. Ich sage auch noch im besonderen: Frankreich, das solche Soldaten besitzt, wird' nicht untergehen. Unsere Soldaten von 1940 sind die der Soldaten von 1914 wür dig. Die zweite deutsche Überraschung war den Nerven der Pariser zugedacht gewesen. Ich denke an den Fliegerangriff auf Paris am Montag. Die Bestürzung der Pariser dauerte nur einige Sekunden oder Minuten. Gleich darauf bewiesen die Pariser ihre Kaltblütigkeit und Ruhe. Unsere Luftwaffe hat inzwischen den deutschen Angriff beantwortet und unzählige Bombardements in zahlreichen Gegenden Deutschlands durchgeführt, wobei dem Feind großer Schaden auf einzelnen militärischen Objekten und insbesondere an den Benzinvorräten angerichtet wurde. Von nun an werden wir jeden Angriff auf welche französische Stadt immer mit ähnlichen Unternehmungen über deutschen Städten beantworten. Die dritte deutsche Überraschung ist die neue deutsche Offensive. Darüber kann ich ihnen sagen, was mir General Weygand, mit dem ich davon gesprochen habe, gesagt hat: »Ich bin mit der Entwicklung der Lage vollkommen zufrieden, weil sie sich im Sinne meiner Pläne und Erwartungen abwickelt. Die ganze Welt verfolgt mit Spannung die neuen Kämpfe auf diesem so viel geprüften und historisch gewordenen Kriegsschauplatz. Hitler verkündigt in seiner Proklamation eine neue Welt. Alle seine Pläne werden an unserem Widerstand scheitern, denn alle unsere Gedanken lassen sich jetzt in die Worte zuisam-menfassen: Retten wir Frank reich! Darüber sind wir uns in der Regierung vollkommen im Klaren. Es wird jetzt wenig Worte und wenig Diskussionen geben, dafür aber mehr Taten. Es ist die Pflicht einer Demokratie, ihre Fehler einzugestehen. Das haben wir auch gemacht. Diese schändliche Aera unseres Vaterlandes gehört von nun an der Vergangenheit an. Frankreich ist ruhig und stolz, ebenso wie unser Verbündeter England. Die Alliierten wissen ganz genau, daß sie mit allen europäischen Staaten in der gegenwärtigen Lage ein gemeinsames Interesse besitzen: die Verhinderung der deutschen Vorherrschaft. Frankreich strebt nach der Errichtung eines neuen Europa, in welchem allen Völkern die Existenz gesichert sein wird. Man möge es jedoch verstehen, daß die Zelt für Taten sehr knapp bemessen ist. Was uns Franzosen betrifft, so vertrauen wir auf unsere Waffen.« Nach der Umbildung der französischen Negierung DEUTSCHE, SCHWEIZERISCHE UND ITALIENISCHE KOMMENTARE ÜBER DIE NEUESTEN PERSONELLEN VERÄNDERUNGEN IM FRANZÖSISCHEN KABINETT. Berlin, 7. Juni. Die neuesten personellen Aenderungen im französischen Kabinett waren gestern den ganzen Tag über Gegenstand zahlreicher Kommentare in politischen Kreisen und in der deutschen Presse. Als größtes Charakteristikum der Umbildung wird die Tatsache bezeichnet, daß D a 1 a d i e r aus der Regierung ausgeschieden ist. In Berlin herrscht die Ansicht vor, daß die Regierung Reynaud in ihrer heutigen Form den aktivistischen Willen der Franzosen repräsentiere. Diese Regierung stimme mit der Regierung Churchill überein, in der Churchill ebenfalls die gesamte Krieg führung in seine Hände genommen hat. Zweifelsohne sei dadurch die Position Reynauds und Mandels befestigt worden. Das alles aber liefere nur den Beweis dafür, in welch schwerer Lage sich Frankreich befinde, da letzten Endes nur das Ergebnis der Kriegsoperationen das Entscheidende für die weitere Entwicklung der Dinge sein werde. Zürich, 7. Juni. Die »Neue Zürcher Zeitung« hält im Zusammenhänge mit der Umbildung des französischen Kabinetts die Ausschiffung Daladiers für das charakteristischeste Moment der Rekonstruktion. Obzwar — so heißt es weiter — Daladiers Begriffe über die Kriegführung gescheitert sind, ist es sein Verdienst, mit dem Regime der Volksfront gebrochen und die französische Armee reorganisiert zu haben. Die Tatsache, daß Daladier auch das Außenministerium niederlegen mußte, welches Reynaud übernahm, zeigt nur daß Reynaud entschlossen ist, eine energischere Außenpolitik zu betreiben. Die Umbildung der französischen Regierung am Beginn der neuen deutschen Offensive beweist offenkundig die Konzentration d'es Widerstandswillens. Besonders charakterstisch ist auch die Ausschiffung des bisherigen Bautenministers De Mon z i e, welchem der Vorwurf gemacht wird sich für den Abschluß eines Separatfriedens mit Deutschland eingenommen zu haben. Aus gleichen Gründen mußte auch Daladier gehen, der ungeachtet seiner politischen Belastung in der Vergangenheit in schicksalhaften Augenblicken immer gezögert hatte. Das Zögern aber hält Reynaud' in solchen Zeitläuften für sehr schädlich. Rom, 7. Juni. Die italienischen Blätter behaupten im Zusammenhänge mit der Umbildung der französischen Regierung in ihren Berichten aus Paris, daß die Ausbootung Daladiers die größte Ueberraschung darstelle. In den italienischen Berichten wird darauf hingewie-sen, daß es durchaus nicht ausgeschlossen sei, daß Reynaud ais neuer Außenminister diplomatisch für Frankreich nütz liehe Schritte unternehmen werde. Vor allem werde er bemüht sein, die amerikanische Oeffentlichkeit für die Sache der Alliierten zu gewinnen. Italien Hält Kriegseinmifchung Amerikas für unmöglich »POPOLO D’ITALIA«: DAS AMERIKANISCHE VOLK WILL DIE EINMISCHUNG NICHT Mailand, 7. Juni. Stefani berichtet: Senator B a r z i n i erklärt im »Po-po-Io d’Italia«, die Einmischung Amerikas 'in den europäischen Krieg sei unmöglich, in erster Reihe deshalb, weil das amerikanische Volk die Einmischung nicht wolle. Während der Wahlperiode sei die Meinung des amerikanischen Volkes der entscheidende Faktor. Im November beginnen die Präsidentschaftswahlen sowie die Wahlen der Abgeordneten und Senatoren. I vorhanden. Jede politische Partei behaupte, daß sic! Aufstellung die wirkliche Trägerin des Volks willens sei. Ebendeshalb sei in den Programmen sämtlicher Parteien auch die Forderung der Neutralität aufgenommen. Die amerikanische Industrie befinde sich erst im Stadium der Vorbereitung, d. h. die nationale Organisation der Kriegsproduktion sei vorhanden, jedoch nur auf dem Papier. Die Armee sei ebenfalls nur in Plänen Man spreche zwar über die einer Million Mann, zurzeit stünden aber nur insgesamt 200.000 Söldner in Waffen. Amerika habe nur zur See sehr erhebliche Streitkräfte. Die Kriegsflotte sei Wirklichkeit u. das alleinige wirkliche Machtmittel der Vereinigten Staaten, sie könne aber nicht nach Belieben eingesetzt werden. Die Flotte sei auf dem Stillen Ozean kon-zentriet und könne diese Gewässer nicht verlassen. Auf den östlichen Gewässern stünden sehr große amerikanische Interessen auf dem Spiele. Das Problem Holländisch-In-diens sei im Grunde noch offen. Auch die Frage Polynesiens und Melanesiens könne auftauchen, falls der Konflikt, den jeder voraussehe, auisbreche. Japan, das bereits über 37 Kreuzer und 10 Kriegsschiffe verfüge, baue mit der größten Beschleunigung weitere Kriegsschiffe in unbekannter Zahl. Unter solchen Umständen könne die amerikanische Flotte nicht entsendet werden, um von Sturzkampffliegern dezimiert zu werden. Die Türiei geht ihre eigenen i Sensationelle italienische Informationen. Vor der Vernichtung der »eiset nen Konstruktion der Automatik des englischfranzösisch-türkischen Bündnisses?« Rom, 7. Juni. »II Popolo d i R o-m a« befaßt sich in einem Aufsatz mit der Lage auf der Balkanhalbinsel und im Nahen Osten. Das Blatt betont in diesen1 Zusammenhänge, daß Ankara seine Ent-schlußkünhheit zu zeigen beginne. In Ankara habe man endgiltig begriffen, daß die Zeiten der englisch-französischen Militärallianz in Europa vorüber sind. Es scheint, daß die Türkei aus dieser Erkenntnis die nötigen Konsequenzen gezogen habe. Man könne damit rechnen, daß die Türkei die eiserne Konstruktion der Automatik des englisch-französisch-tür-kischen Militärbündnisses selbst zerstören werde. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die Türkei vom europäischen Kriege fern bleiben wolle. In politischen Kreisen in Ankara wird bereits darauf hingewie-sen, daß die türkische Regierung in Bälde eine wichtige Erklärung über die Haltung der Türkei abgeben werde. Reynauds AnNoorldevesche an König Georg vi. London, 7. Juni. Reuter berichtet: Der Präsident der Französischen Republik hat an den englischen König folgende Antwortdepesche gerichtet: »Ihre Botschaft hat mich tief gerührt, Alle Franzosen werden sie mit Bewegung lesen. Der Heroismus Ihrer See- und Luftstreitkräfte hat die Bewunderung d’es französischen Heeres und des französischen Volkes gefunden. Die Aufnahme der französischen Truppen und der französischen Verwundeten in Großbritannien ist ein neues Beispiel der Kameradschaft unserer beiden Völker. In dem Kampf, der jetzt auf französischem Boden fortgesetzt wird, werden britische und französische Soldaten neuerlich Schulter an Schulter kämpfen. Derart wird sich noch einmal die Solidarität unserer beiden Länder manifestieren.« Verdoppelung des amerikanischen Heeres Washington, 6. Juni. r(Avata.) Reuter meldet: Der amerikanische Generalstabschef erklärte Pressevertretern, daß die Vereinigten Staaten ihren Armee stand verdoppeln müssen, um dann 400.000 Mann unter den Waffen zu haben, König Leopold klagt England und Frankreich an EINE DENKSCHRIFT DES BELGISCHEN SOUVERÄNS FÜR DIE DIPLOMATISCHEN VERTRETER FREMDER STAATEN. an fünf Stellen durchbrochen. An diesem Rom, 7. Juni. DNB berichtet: Ein Sonderberichterstatter des »L a v o r o F a-scista« meldet aus Brüssel: König Leo pold habe Sonntag im Namen des Oberkommandos der belgischen Armee den diplomatischen Vertretern fremder Staaten in der Hauptstadt Belgiens, nämlich den Gesandten Italiens und der USA sowie dem päpstlichen Nuntius eine Denkschrift zustellen lassen. Dieses Dokument, schreibt der Berichterstatter, klagt mit kühler Präzision England und Frankreich an. Die Anklageschrift ist voll Ironie, bei spielsweise an der Stelle, wo geschildert wird, daß das französische oder das englische Kommando diese oder jene befestigte Stellung nicht einnehmen konnte, weil höhere Gewalt, nämlich der deutsche Sieg, das Herankommen an die Stellungen nicht gestattete. In der Denkschrift wird angeführt, daß der König am 18. Mai nach dem Fall von Cambrai London auf die gefährliche Lage aufmerksam gemacht habe. Es folgen folgende Sätze: »Am 18. Mai wurden die alliierten Streitkräfte voneinander getrennt. Die belgischen Truppen erhielten die Aufgabe, sie zu sichern. Der am 23. Mai bei Arras unternommene englische Gegenangriff brach te keinen Erfolg. Am 25. Mai wurde eine kategorische Botschaft nach London gesandt. Am 26. Mai erfolgte der rasche Rückzug der englischen und französischen einer ständigen Armee von Truppen. Am 27. Mai wurde die Front Tag konnte man weder mit General Gort, noch mit General Blanchard in Verbindung kommen, weil beide sich in die Auffangstellungen zurückgezogen hatten«* Zum Schluß wird festgestellt, daß die Engländer und die Franzosen von der Lage, die sich stets verschlechterte, Kennt nis hatten. Mer Botschaften Roosevetts an Muffolini Paris, 7. Juni. MTI berichtet: In der französischen Hauptstadt konzentriert sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf Italien. Sämtliche Blätter stellen fest, daß Rom bei der Entscheidung angelangt sei. Ueber die Art und den Zeitpunkt der italienischen Intervention sind in Paris die widersprechendsten Gerüchte verbreitet* In einer ausführlichen halbamtlichen Mitteilung des Quai d’Orsay wird ausgeführt, daß die Alliierten Italien keinen An laß zu einer Intervention gegeben hätten, im Gegenteil, sie hätten stets bereitwillig die berechtigten Interessen Italiens berücksichtigt und sich niemals dagegen verschlossen, die in Schwebe befindlichen Probleme durch Verhandlungen zu regeln. Was die Gebietsforderungen der Italiener betrifft, so erklärt man an zuständiger Stelle, daß Rom diese Forderungen niemals in eine amtliche Form ge- feßt habe, und daß andererseits die Alliierten sich der Einleitung von breitange-jegten und umfassenden Verhandlungen Kl dieser Frage niemals verschlossen hätten. Die Westmächte haben jedoch im Falle einer eventuellen militärischen Initiative Italiens alle Vorbereitungen geboffen. Im Osten des Mittelmeeres habe die englisch-französische Flotte neuerliche wesentliche Verstärkungen erhalten Knd in Alexandrien, im Suez und in Kairo seien weitere Vorsichtsmaßregeln durch, geführt worden. Im »O r d r e<< erörtert P e r t i n a x in großen Zügen die Botschaften, die Präsident Roosevelt in den letzten drei Wochen an Mussolini gerichtet hat und deren Text amtlich noch nicht verlautbart worden ist. Pertinax behauptet, ö’aä Präsident Roosevelt seit dem 12. Mai dem Duce vier Botschaften übermittelt habe. Die Botschaften des Präsidenten Roosevelt hätten keine Drohung enthalten, doch habe er erklärt, daß, falls es ■m Mittelmeer zu Zusammenstößen käme, es schwierig wäre, den Krieg zu begren-zen und daß keine menschliche Macht imstande wäre, eine Ausweitung der Feindseligkeiten zu verhindern. Eine »Klinik« des Rechts in Italien R o m, Juni. (Agit.) Von außergewöhnlicher Bedeutung ist eine Neuerung in Italien, die in der Schaffung einer »Klinik .des Rechts« besteht. Das Institut, das in Mailand errichtet wird, hat den Zweck diejenigen, die den Doktortitel der juristischen Fakultät erworben haben auf die Rerufsausübung vorzubereiten. Ähnlich wie es auf dem Gebiet des Medizinstudiums geschieht wird das neue Institut den jungen Doktoren die Möglichkeit geben, unter der Leitung von Dozenten erprobter Befähigung sich, mit streng wissenschaftlichen Methoden konkreten Fällen zu widmen, die dem täglichen juristischen Leben entnommen sind. Das Material wird in .der Tat durch Zivilprozesse bei unentgeltlicher Verteidigung und jenen Strafprozes sen geliefert, in denen dem Angeklagten kein Vertrauens-Verteidiger, zur Verfügung steht. Die Klinik wird, wie die Agit schreibt, von einem geleitet, der unter den. Rechtsanwälten auszuwählen. ist, die im Register als zugelassen eingeschrieben sind. Der Dozent und seine Helfer arbeiten Unentgeltlich. Zivilprozesse und Strafverfahren werden unter der ausschließlichen persönlichen Verantwortung des Dozenten und der Assistenten unter der Mitwirkung der in der Klinik eingetragenen Verhandelt, mit dem Ziele sie für die Berufsausübung auszubilden. Die für die Vertretung und Verteidigung auf den Gerichten liquidierten Entschädigungen über nimmt das institut und stellt dafür einen Betrag auf, um .seinen Verpflichtungen zu genügen. Butlers deutsche Ansprache an das deutsche Volk DER ENGLISCHE UNTERSTAATSSEKRETÄR FÜR ÄUSSERES VERKÜNDET DEN DEUTSCHEN DIE KRIEGSENTSCHLOSSENHEIT ALLER ENGLÄNDER London, 7. Juni. Unterstaatssekretär für Äußers Butler hielt im englischen Rundfunk in deutscher Sprache eine Rede, die für das deutsche Volk bestimmt war. Der Redner sagte u. a.: »Ich spreche im Namen meiner Regierung, hinter der das ganze englische Volk und alle freien Völker des britischen Weltreiches stehen. In ihrem Namen hat Churchill erklärt: Das britische Imperium wird gegen euch kämpfen, wo immer eure Truppen in Erscheinung treten sollten. Wir werden in Frankreich, auf unseren eigenen Inseln, zur See und zur Luft so lange kämpfen, bis wir gesiegt haben. Lasset euch nicht durch den Hinweis darauf täuschen, daß nur die Staatsmänner Englands und Frankreichs den Krieg fort- setzen wollen. Hinter der britischen Regierung steht mit stählerner Entschlossen heit jeder Engländer nicht nur in Großbritannien, sondern in jedem selbständigen Dominion. Sie alle sind fest entschlossen, bis zum Ende zu kämpfen. Ihr müßt auch wissen, daß zwischen Deutschland und England die mächtige britische Flotte Wache hält, die noch nicht im geringsten gebrochen wurde. In unserem Imperium haben wir die freie Gemeinschaft der Na-tione aufgebaut. Jedes dieser Völker ist gleichberechtigt vor dem Gesetz. Deshalb kämpfen wir und diese Nationen für unsere Freiheit und unsere Grundsätze und werden den Kampf auch morgen und so lange fortsetzen, als dies eben notwendig sein wird. Der Luftkrieg nimmt schärfere Formen immer an ENGLISCHE BOMBER HABEN ÜBER DEUTSCHLAND BOMBEN ABGEWORFEN — DEUTSCHE BOMBEN AUF YORKSHIRE, LINCOLN UND NORFOLK — DEUTSCHLAND DROHT MIT REPRESSALIEN London, 7. Juni. (Reuter). Nach einem Bericht des englischen Luftfahrtmini steriums haben britische Lüftstreitkräfte in der Nacht zum 6. d. zahlreiche Petroleumlager und Eisenbahnknotenpunkte im Gebiet von Dortmund' und Mannheim mit Bomben belegt. Bombardiert wurden ferner die Städte Frankfurt a. M., Köln und Essen. In Frankfurt wurden die Petroleumlager systematisch eine Stunde lang bombardiert. Es wurden in dieser Zeit über 400 Bomben abgeworfen. Der Brand war mehrere Kilometer weit zu sehen. In der Nähe von Dortmund und Düsseldorf wurden mehrere Eisenbahnknotenpunkte erfolgreich mit Bomben belegt, ebenso ein Flughafen in Oldenburg. Alle britischen Flugzeuge kehrten zu ihren Ausgangspunkten zurück. Einige hievon erlitten leichtere Beschädigungen. London, 7. Juni. (Reuter.) Das Luftfahrtministerium teilt mit: Feindliche Flugzeuge -haben eine gewisse Anzahl von Brandbomben in Yorkshire, Lincoln, und Norfolk abgeworfen. Es scheint, daß die deutschen Flugzeuge auf der Suche nach Flugstützpunkten der königlichen Luftwaffe waren. Die Flugabwehrartillerie trat sofort in Aktion. Bei dem erwähnten Luftangriff wurden neben Brand CRom über die deutsche Kriegführung Warum die neue deutsche offensive der Flandern.schlacht so Rasch gefolgt ist — das ziel der Operationen ist paris — in ber UN HERRSCHT DER EINDRUCK VOR, DASS DER KRIEG NICHT MEHR LANGE DAUERN WERDE Rom, 7. Juni. Stefani berichtet: Wie die Korrespondenten der italienischen Blätter aus Berlin berichten, hat Hit-*cr im gegenwärtigen Kriege die Konzeption des Blitzkrieges restlos angenommen. Hitler — so heißt es in den Berichten der italienischen Korrespondenten Weiter — hat nach der Einnahme Dünkirchens die neue Offensive an der Siidfront angekündigt und neue deutsche Truppen verbände in Bewegung gebracht. Er woll te dem Feind keine Gelegenheit geben, sich von den erhaltenen- Schlägen zu erholen und zu sammeln. Hitler hat die Re. Organisierung der Armee des Gegners nicht zugelassen. Es ist den Franzosen Und Engländern unmöglich gemacht worden, neue Truppen zu sammeln und sie mit dem erforderlichen Material auszurüsten. Inzwischen hielt die deutsche Hee reslgitung schon früher frische Truppen 'n großer Anzahl bereit. Diese Truppen haben an den Kämpfen in Flandern nicht teilgenommen. Diese frischen deutschen Truppen sind nun gegen die improvisier- ten französischen Stellungen geworfen 'worden. Daß dem so ist, beweisen die Worte Hitlers in seinem Tagesbefehl, in dem es heißt, daß nunmehr Deutsche kämpfen würden, die den Feind noch nicht gesehen hätten. Die deutschen Trup pen, die in Flandern gekämpft haben, befinden sich jetzt in der Etappe, um sich zu erholen. Wie die italienischen Korrespondenten ferner berichten, wird die neue deutsche Offensive vorläufig nur gegen Frankreich gerichtet sein: Die deutschen Armeen stoßen gegen Paris vor. Wie man in Berliner politischen Kreisen erklärt, beabsichtigt Hitler zu allererst Frankreich zu schla gen bezw. zu einem Separatfrieden zu zwingen, worauf England an die Reihe kommen würde. England könnte dann nir gends mehr zu Lande Widerstand leisten. In Berlin herrscht nach den Berichten der italienischen Korrespondenten die Meinung vor, daß der Kreig nicht mehr lange dauern werde. bomben auch Explosivbomben verwendet, die aber keinen größeren Schaden anrichteten. Sechs Personen wurden leicht verletzt. Paris, 7. Juni. Havas berichtet: Amtlich wird mit geteilt, daß bei den letz ten deutschen Luftangriffen auf Südostfrankreich am 1. Juni zehn und am 2. Juni 15 Menschen getötet worden sind. Rund 70 Personen sind dabei verletzt worden. Rouen. 7. Juni. Havas meldet. Im Ge biete von Rouen wurde am 5. d. M. nach mittags drei Mal Fliegeralarm gegeben. Das erste Mal zeigten sich 20 deutsche Flugzeuge, später waren weniger Flugzeuge beteiligt. Die Luftabwehrgeschütze traten sofort in Aktion. Sechs deutsche Flugzeuge wurden von unseren Jägern abgeschossen. Berlin, 7. Juni. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Deutscherseits wird neuerlich darauf aufmerksam gemacht, daß das planlose Abwerfen von Bomben auf deutsches Gebiet und die Angriffe feindlicher Flieger auf das Leben und das Eigentum ruhiger deut scher Bürger vergolten werden, wenn die Zeit hiezu kommt. Trotzdem fliegen feind liehe Flieger im Schutz der Dunkelheit in großer Höhe auch weiterhin über Holland, Belgien und die deutsch-französische Grenze in Deutschland ein und werfen ihre Bomben ab. Sie behaupten, daß sie wichtige militärische Objekte bombar dierten. In Wahrheit werfen sie aber den größten Teil ihrer Bomben planlos auf Felder und Ortschaften ab, die weit entfernt von militärischen Objekten liegen. Das Ergebnis dieser Ueberfälle, von denen man keinen bedeutsameren, militärischen Erfolg erwarten kann, ist die systematische Zerstörung von Privateigentum und die Tötung von Zivilisten. So wurden vor kurzer Zeit mehrere Bomben auf einen Bauernhof in der Umgebung von Ulm abgeworfen. Die Bomben trafen das Gehöft und zerstörten es vollkommen. Der Bauer, die Bäuerin und beide Töchter des Ehepaares fanden den Tod. In der Umgebung von Ulm gibt es keinerlei militärische Objekte und der Bombenabwurf läßt sich nur so erklären, daß die feindlichen. Flieger sich auf dem Rückflug zu ihren Stützpunkten der Bombenlast entledigen wollten um dann von erfolgreichen Angriffen auf militärische Objekte berichten zu können. Was diesen Fall und die anderen Angriffe auf die Zivilbevölkerung betrifft, so wird dies Deutschland zu gegebener Zeit vergelten. Die deutschen Luftstreitkräfte werden dies Vorgehen der alliierten Luftstreitkräfte derart beant worten, daß sich die Schuldigen das merken werden. Gedenket der Antituberkulosen-Liga! Sauberkeit im Munde Hilst Zahnkrankheiten verhüten. Tägliche Zahnpflege ist deshalb ein Gebot der Gesundheit. CHLORODON' Za hnpas t> Tagesbefehl des Oberbefehlshabers Der deutschen Wehrmacht Berlin, 7. Juni. (Avala.) DNB berichtet: Der Oberbefehlshaber des deutschen Heeres Generaloberst von B r a ti-clii t s c h hat an die Truppen auf dem westlichen Kriegsschauplatz folgenden Tagesbefehl erlassen: »Beendet ist eine große und entscheidende Schlacht, aus der wir als Sieger hervorgegangen sind. Das holländische und das belgische Heer haben die Waffen gestreckt. Die französischen und die englischen Truppen sind zum größten Teil gefangen oder aufgerieben. Die Kriegsbeute ist gewaltig, besonders an Geschützen und Kampfwagen. Unsere Offiziere und unsere Soldaten haben, von außerordentlichen Kampfgeist erfüllt, diesen Sieg erfochten, der in der Kriegsgeschichte nicht seinesgleichen hat. Jeder von uns hat alles aus sich herausgeholt. So haben sich die bekannten Tugenden des deutschen Soldaten, Tapferkeit, Disziplin und Kameradschaft, neuerlich erhärtet. Bei all diesen siegreichen Operationen entfaltete sich unsere Luftwaffe am erfolgreichsten. Sie griff unerschrocken die feindlichen Kolonnen an und schützte unsere Truppen. Nachdem der Kampf in Belgien zu Ende war, konnte eine Offensive von groß ten Ausmaßen auf französischem Boden beginnen. Auch die Soldaten im Hinterland trugen durch ihre Aufopferung zu diesen unseren großen Erfolgen bei. Soldaten! Ich bin stolz auf euch und spreche euch meinen Dank für eure unvergleichlichen Leistungen aus. Schmerzbewegt gedenke ich unserer Toten und unserer Verwundeten, denen wir es zu danken haben, daß uns der Weg zum Siege offenstand. Obwohl uns die größten Anstrengungen erst bevorstehen, ist jedem von euch bekannt, daß ein Heer, das solche Erfolge errungen hat, auch den Enderfolg davontragert muß. Daher vorwärts im Namen Gottes mit dem Führer für Deutschland!« Rumäniens Außenpolitik Bukarest, 6. Juni. O r i e n t - R a-dio berichtet: Jon Gi gurtu, der neue Außenminister, übernahm Montag mittags sein Amt in Anwesenheit des ehemaligen Außenministers Gafencu, des Beamtenstabes des Außenministeriums und der Vertreter der rumänischen sowie der ausländischen Presse. Gafencu dankte seinen Mitarbeitern für ihre hingebungsvolle Arbeit und ihre Pflichterfüllung gegenüber Vaterland und König. Er brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, daß der neue Außenminister, dessen umfassende Bildung und warme Vaterlandsliebe allgemein bekannt seien, derselben vertrauensvollen Zusammenarbeit teilhaftig werde wie er. Sodann wies Gafencu darauf hin, daß Gi gurtu nach seiner Überzeugung die rumänische Außenpolitik auf ihrer gewohnten und natürli-* chen Linie fortsetzen werde. — Wir wissen und fühlen alle, sagte er, daß die Zukunft und die Sicherheit des Landes zum großen Teil von dieser Außenpolitik abhängt. Alle müssen wir diese Außenpolitik unter der Leitung des Herrschers befolgen, indem wir Land und König treu dienen. Außenminister G i gu rtu dankte für die Worte Gafbncus, erklärte sodann, daß die Tätigkeit des Außenministers von den beständigen Zielsetzungen der rumänischen Außenpolitik geleitet werde. Sein Ziel sei, der Schutz der Landesgrenzen, die Unabhängigkeit des Landes im Rahmen einer Politik des guten Einvernehmens mit sämtlichen Ländern, in erster Reihe mit den Nachbarländern. Diese Politik erhei= Sl&dl Mkd Wer ist die Tote? EINE JÜNGERE FRAU MIT KURZGESCHORENEM HAAR AUS DER DRAU GEZOGEN Unterhalb von Pobrežje wurde gestern die Leiche einer etwa 30 bis 35 Jahre alten Frauensperson aus der Drau gezogen. Da bei der Toten, die erst knapp zuvor ertrunken sein, weder Dokumente noch sonstige Gegenstände vorgefunden wurden, konnte die Identität nicht fest-gestellt werden. Allgemein fiel ihr kurzgeschorenes kastanienbraunes Haar auf, deren Länge nicht mehr als 3 bis 5 Zentimeter beträgt. Im Oberkiefer der Toten, die mit einem schwarzen Klothkleid angetan ist, fehlen zwei Zähne. Das Gesicht der etwa 160 Zentimeter großen Frau ist rund und von dunkler Hautfarbe. Unter ihren Kleidern entdeckte man das Hem ri- ehen eines etwa 5jährigen Kindes. Die Leiche wurde im Laufe des gestrigen Tages in die Totenkammer des Stadtfriedhofes in Pobrežje geschafft. Im Laufe des gestrigen Nachmittags hatten sich am Friedhof zahlreiche Leute eingefunden, doch konnte niemand die Tote erkennen. Man vermutet in ihr eine Kellnerin, die zuletzt in einem Restaurationsbetrieb in der Stadt beschäftigt gewesen sein sollte. Auch ist noch nicht erwiesen, ob es sich um das Opfer eines Unfalles oder Verbrechens handelt. Auch erscheint ein Selbstmord nicht ausgeschlossen. Die Behörden haben bereits ihre Recherchen eingeleitet. Maribor, Freitag, den 7. Äuni le des Musiikverednes der Eisenbahn-Arbeiter und Angestellten. — Sonntag-den 9. d. konzertiert von 11 bis 12 Uhr die Kapelle des Musikvereines »Drava«- m. Den Bund fürs Leben schlossen der Textiltechniker Eduard Cerkven ic und Frl. Cäcilie Klarič sowie der Fi-i nanzrespizient Franz Pinter und Frl-Appolonia Šantl. Wir gratulieren! m. Hilfe für das Grenzgebiet. Der St. ; Cyrillus- und Methodverein hat auf lni-| tiative der Notarsgattin Frau A. A š ic und der Altbürgermeistersgattin Frau L Lipoid eine großzügige Hilfsaktion für das durch das letzte schwere Unwetter geschädigte Grenzgebiet eingeleitet. Dieser Tage wurde unter 44 am schlimmsten betroffenen Besitzern für 5000 Dinar Kup fervitriol zur Verteilung gebracht. Hiefür (KrabMänder vor den Mchtern FREMDE METALLSÄRGE AM AUFGELASSENEN ALTEN STÄDTISCH. FRIEDHOF ZERSCHLAGEN UND ALS ALTMETALL VERKAUFT Das Mariborer Kreisgericht hatte sich heute mit einem interessanten Prozeß zu befassen, der seinen Ursprung in der vor einigen Monate verfügten Auflassung des alten städtischen Friedhofes in der Stross mayerjeva ulica zu suchen hat. Wie noch erinnerlich, wurden im vergangenen Herbst und Winter am alten Friedhof zahlreiche Gräber und besonders Grüfte geöffnet, um die sterblichen Überreste der dort ruhenden Bürger auf andere Friedhöfe zu überführen. Nach den sanitären Vorschriften mußten die Metallsärge geöffnet werden, da nur die Gebeine der Toten überführt werden dürfen, nicht aber auch die Särge. Viele Särge blieben einstweilen noch am alten Friedhof. Da in den vergangenen Monaten die Altmetallsammlung ihren Höhepunkt erreicht hatte, fanden sich viele Langfinger, die auch vor dem Gottesacker nicht haltmachten und auf den alten städtischen Friedhof kamen, um leere Metallsärge zu stehlen und sie mit Nutzen als Altmetall zu verkaufen. Die Särge wurden zerschlagen u. dann stückweise verschleppt. Es braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden, daß es die Diebe auch auf Metallgitter, Verzierungen, Tafeln usw. abgesehen hatten, kurz auf alles, was mit genommen und als Altmetall verkauft werden konnte. Mit zwei solchen Gruft- und Sargschändern hatte sich Freitag der Dreiersenat des Kreisgerichtes zu befassen. Es sind dies der 48jährige Arbeiter Alois O s i m und der 30jährige Kesselschmiedgehilfe Karl Lubej aus Pobrežje. Beide befände sich öfters unter den Neugieri- gen, die die Exhumierungsarbeiten verfolgten. Im Sinne der Anklageschrift gruben sie am 28. März d. J. zwei leere Metallsärge aus, zerschlugen das Blech und nahmen es mit, worauf die Stücke an ein-nen Altmetallhändler zu 2 Dinar pro Kilo verkauft wurden. Bald darauf machten sich die Angeklagten, wie die Anklageschrift ausführt, an die Plünderung der Gruft der Familie N a s k o, in der neun leere Metallsärge lagen. Sie kamen bereits zu den Särgen, wurden jedoch plötz lieh von Organen der öffentlichen Sicherheit, denen das Tun der Burschen verdächtig vorkam, gefaßt. • Alois Osim wurde zu sechs Monaten und Karl Lubej zu einem Monat und 15 Tagen strengen Arrest verurteilt. Beide legten gegen das Urteil Berufung ein. m. Evangelisches. Sonntag, den 9. d. findet um 10 Uhr in der Christuskirche ein Gemeindegottesdienst statt. Anschließend daran um 11 Uhr versammelt sich die Schuljugend zum Kindergottesdienst. m. Gestorben ist der hier im Ruhestande lebende Gendarmeriewachtmeister H. Karl Vrečko im Alter von 73 Jahren. Der Verblichene wird Samstag um 16 Uhr beigesetzt, Friede seiner Asche! Der schwergetroffenen Familie unser innigstes Beileid! m Samstag und Sonntag Parkkonzerte. Morgen, Samstag, den 8. d. von 20.30 bil 22 Uhr veranstaltet der Stadt-Ver schönerungsverein im Stadtpark ein Promenadelkonzert. Es spielt die Kapel- i steuerte auch die Landwirtschaftsgesellschaft den Betrag von 1000 Dinar bei. m. Die Thalia schließt ihre Tore. Auf allgemeinen Wunsch wird morgen, Samstag, Verdis Oper »Ein Maskenball« unwiderruflich letztmalig zur Aufführung gebracht. Als letzte Vorstellung der Saison wird Sonntag abends die Operette »G e i s h a« mit Josef Povhe als Gast auf geführt. m Der letzte Markt in Gornja Radgona war überaus schlecht beschickt. Vieh wurde überhaupt nicht aufgetrieben, ein Zeichen, daß bereits Viehmangel zu herrschen beginnt. Schwach beschickt und besucht war auch der Krämermarkt, da die Kaufkraft der Bevölkerung empfindlich zurückging. Im der Stadt Radkers-burg jenseits der Mur wurde der Markt überhaupt nicht abgehalten. m. Entgleiste Lokomotive. In der Bahnstation Sv. Lovrenc am Draufelde ist gestern eine Lokomotive entgleist, die hiebei ziemlich beschädigt wurde. Das Bahn personal konnte die Maschine mit Hilfe einer Hebevorrichtung bald wieder flottmachen. Hiedurch hatten gesten alle Züge auf der Linie gegen Ptuj eine beträcht liehe Verspätung. m. Schwerer Verkehrsunfall in der Tržaška cesta. In der Tržaška cesta wurde gestern der 54jährige Franz Peter-manc, als er mit seinem Motorrad heim wärts fuhr, von einem Auto umgestoßen. Petermanc trug hiebei schwere Verletzun gen davon und mußte unverzüglich ins Krankenhaus überführt werden. * Gasthaus šunko, Radvanje. Sonntag Schönherrmusik. 4669 m. Geprellte Landwirtin. Eine allzu unternehmungslustige Landwirtin aus dem oberen Draufeld machte gestern in einem Gasthaus in der Vetrinjska ulica die Bekanntschaft eines jungen Mannes, mit dem sie sich eine Zeitlang ausgezeichnet K ultur- Cf>ronik. sehe die Aneignung eines verständnisvollen Geistes, der allein von den durch die geographischen Gegebenheiten und durch die von der geschichtlichen Entwicklung bedingten nationalen Interessen geleitet werden könne. Gigurtu betonte sodann, daß heutzutage auf dem ganzen Gebiet der Politik Wirtschaftsfragen die Hauptrolle spielten, weshalb ihm die Aufgabe obliege, den Wirt-Schaftsproblemen eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Zum Schluß wies der neue Außenminister darauf hin, daß er sein Amt durch das Vertrauen des Königs mit Freude übernehme und davon überzeugt sei, daß ihm dieselbe Zusammenarbeit ermöglicht werde wie seinem Vorgänger. (MTI) Die Schwierigkeiten der Ausländer in USA. Washington, 6. Juni. (Avala.) Reuter berichtet: Heute wurde eine Verordnung erlassen, auf Grund deren die Sicherheitsmaßnahmen in USA verschärft werden. Allen Ausländern, die die Berechtigung ihres Aufenthaltes nicht nachzuweisen vermögen, wird der Aufenthalt in den Vereinigten Staaten untersagt. Ismet Inönü inspiziert die uropäische Türkei. Istanbul, 6. Juni. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Wie aus Ankara berichtet wird, ist Präsident Ismet Inönü in Begleitung des Landesverteidigungsministers Arikan aus Ankara nach Istanbul abgereist. Man nimmt an, daß der Präsident und der Kriegsminister Thrazien zu Inspektionszwecken bereisen werden. M&dia-P.tßftiUHht Samstag, 8. Juni. Ljubljana: 7 Morgengruß. 7.15 Frohe Klänge. 12 Schallplatten. 13.02 Schallpl. 17 Jugendstunde. 18 Radioorchester. 20 Hörspiel. 22.15 Konzert. — Beograd: 13.40 Tonfilmmusik. 14.10 Schallplatten. 19.40 šumadija-Abend. 22.50 Tanzmusik. Sofia: 18 Volksmusik. 18.30 Mandolinenquartett. 19 Violine. 20 Konzert. 20.45 Vo kalkonzert. 22 Tanzmusik. 22.30 Volksmusik. — Prag: 21.20 »Veilchen im Schnee«, Operette von Dostal. — Poste Parisien: 20.25 »Madame Butterfly«. — Rom: 21 Sinfoniekonzert. 22’ Hörspiel mit Musik. _ Budapest: 17.45 Ungarische Musik. 19.25 Salonorchester. 20.10 Hörspiel. 22.10 Zigeunermusik. — Wien: 17.40 Volksmusik. 18.30 Schallplatten. 21.10 Leichte Musik. ApotHekennachtbienft Bis zum 7. Juni versehen die M o h-r e n-A p o t h e k e (Mr. Ph. Maver) in der Gosposka ulica 12, Tel. 28-12, und die Schutzenge 1-Apotheke (Mr. Ph. Vaupot) in der Aleksandrova cesta 33, Tel. 22—13, den Nachtdienst. Aus dem Mariborer Theater »Eine Reise nach Venedig« — Letzte Schauspielaufführung in dieser Spielzeit »E Ine R e (i s e nach V e n e d i g«, die wir heuer genau so wie im vorigen Jahr zum Abschied von der Spielzeit 1939-40 bekommen haben, gehört zu jenen leichten Gesellschaftsspielen, deren ausschließliche Absicht es ist, das Publikum zu unterhalten. Diese Komödie ist somit besonders für Dilettantenbühnen gut geeignet, sie stellt keine besonderen Anforderungen an den Schauspieler oder die technische Leitung. Auch die kleine Anzahl der auftretenden Personen errnög licht Gastspieltourneen, die nicht gar zu große Kosten verursachen. Obwohl die Geschichte vom betrogenen Liebhaber u. vom Gemahl, der sich die Liebe seiner Frau von neuem erobert, nicht gerade phl iosophisch tief und psychologisch gar zu sehr begründet ist, weist d. Stück an einigen Stellen einen Esprit auf, der ganze Lachsalven beim Publikum hervorzurufen imstande ist. Man amüsierte sich gut und dies war die Absicht der Theaterleitung, als sie uns zum Abschluß der Saison mit diesem Geschenk bescherte. Die Spielleitung führte Edo Verdort d k, der dem Spiel das nötige Tempo verlieh und auch den betrogenen Liebhaber mit viel Humor kreierte. Die sich langwei lende, zwischen zwei Männern stehende junge Frau mit all ihren Launen spielte Branka Rasberger. Ihren Mann, den schlauen und reichen Verleger, gab Ljudevit Crnobori mit einer Souveränität, wie sie dieser Rolle obliegt. Den etwas opportunistischen Vater und doppelten Schwiegervater verkörperte Pavel Rasberger, den Kammerdiener mit kompliziertem Innenleben und tiefer Lebensphilosophie spielte Lojze Stande-k er. jm. '+’ Heimische Schauspiele im Bßpgra-der Theater. In einem Interview mit den Beograder Journalisten gab der Direktor des Beograder Theaters Dr. Dušan M i- lačič bekannt, daß in der diesjährigen Spielzeit 8 serbische Novitäten gegeben wurden. Für die nächste Saison wurden bereits über 100 Schauspiele eingereicht, von denen jedoch nur wenige bühnenreif sind. Das Ensemble wird in der nächsten Spielzeit über 64 Mitglieder zählen, + Ein Schüler-Film. In diesen Tagen beginnen die Dreharböiten an dem großen Schiller-Film der Tobis, Die Rolle des Schiller hat Horst Caspa r fibemom men. + Wer entdeckte Amerika? Bekanntlich hat man schon längst Christof Co-lumbus die Ehre eines Entdeckers von Amerika abgesprochen. Man sprach von den skandinavischen Wikingern, die bereits 500 Jahre vor Colutnbus einen regel rechten Verkehr mit der »Neuen Welt« kannten. Jetzt meldete sich ein englischer Wissenschaftler namens John Maria G i b bo n, der an Hand von chinesischen Texten aus dem Mittelalter zur Ueberzeu gung kam, daß die ersten Entdecker Arne rikas die Chinesen waren. Im Jahre 499 segelte ein buddhistischer Mönch mit einigen Kameraden gegen Osten und hielt an einer Insel der Neuen W-dt an, Hier blieben die Missionäre über den Winter, bis sie im Frühling wieder zurückkehrten Nur zwei von ihnen blieben dort, um die Indianer im buddhistischen Glauben zu unterrichten. — Aber auch dieses Datum wird wahrscheinlich zu spät angesetzt sein, da schon Stimmen laut werden, die kulturelle Beziehungen zwischen den ame rikanischen Staaten und den Aegyptern annehmen. Zuletzt wird sich herausstel-len, daß es eigentlich die Amerikaner waren, die die alte Welt entdeckten,»* + Eine neue Zola-Biographie. Denke Leolon-Zola, die Tochter Emile Zolas, schrieb vor kurzem eine große Beogra-phie ihres Vaters. Als Quellen benützte sie ihre eigenen und die Erinnerungen rti rer Mutter. Die umfangreiche Beographie wird als ein wichtiger Beitrag zur Zola-Forschung angesehen. + Die Zahl der Konservatoristen in Berlin wächst Die Zahl der Studenten am Berliner Konservatorium ist in den 8 Monaten Krieg von 570 auf 610 gestiegen. Unter den Studenten gibt es viele Ausländer aus Amerika, Spanien, Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Türkei^ Finnland usw. Unterhielt. Plötzlich verschwand der Kavalier, mit ihm verschwand aber auch die Geldbörse der enttäuschten Frau. m. Aus dem Männergesangverein. Heu-E> Freitag, den 7. Juni Männerchorprobe. Es wird um verläßliches und pünktliches Erscheinen ersucht. ui. In Slovenska Bistrica ist die Großgrundbesitzerin Frau Anka P i n t e r geb. Godec, im Alter von 78 Jahren gestorben. E>ie Verblichene, die sich weit und breit großer Wertschätzung erfreute, ist die Schwägerin des Mariborer Großkaufman-nes Ferdo Pinter und die Tante des Rechtsanwaltes Dr. Makso šnuderl. Ihre Beisetzung findet heute, Freitag, um 16 Uhr in Slovenska Bistrica statt. Friede ihrer Asche! Der schwergetroffenen Familie unser innigstes Beileid! ul Hochscholtiachricht. An der König-Atexander-Universität haben Othmar B r e n c e ans Graz sowie Jože Gogala Liud Saša Reiher aus Ljubljana das juristische Diplom erworben. m. Neue autorisierte Ingenieure. Beim Bautenministerium in Beograd haben die Ingenieure Božidar Verstovšek, August Vivod, Tone S t u p a n, Bine J e-rin und Ivan Čuček die Autorisations-Prüfung für das Kulturgeodätische Baulach erfolgreich abgelegt m. Bei Sv. Areh findet am Sonntag, den 9. d. um 9JO Uhr ein Berggottesdienst statt. m. Nur 5 Dinar kostet eine Spielkarte für die große Postler Effektenlotterie, deren Ziehung am Sonntag, den 9. d. statt, hndet. Insgesamt sind 218 Preise verlanden, darunter als Haupttreffer ein Luxusauto. m. Zwei Soldatenvorstellungen finden heute, Freitag, im Mariborer Theater statt. Beide Male kommt das Volksstück »Die Witwe Rošlinka« bei freiem Eintritt zUr Aufführung. m. Am 2. Realgymnasium in Maribor werden die Gesuche für die Aufnahms-Prüfung in die erste Klasse am 21. und 22. Juni 1. J. in der Direktionskanzlei entgegengenommen. Das Gesuch ist an die Direktion zu richten und mit einem 10-Dmar-Stempel zu versehen. Beizulegen sind der Geburts- bzw. Taufschein und das Schlußzeugnis der absolvierten Volks schule. Die Aufnahmsprüfungen finden am 24. Juni 1. J. statt. Zugelassen werden PQr Schüler, die in den Jahren 1927, 1928, 1929 und 1930 geboren sind. m. Großer Gelddiebstahl. In Zreče wur de dieser Tage ein dreister Einbruch in das Gasthaus K o v š a verübt, wobei den Tätern außer verschiedenen Lebensmitteln und Tabakwaren ein Barbetrag von 31.000 Dinar in die Hände fiel. m. Zug überführt Kuh. Zwischen Križevci und Bučečovci wurde eine weidende Kuh des Besitzers Alois Novak aus I-ogarovci von der Lokomotive des aus Ejutomer kommenden Personenzuges überfahren und buchstäblich zerfleischt. m. Wetterbericht vom 7. Juni, 9 Uhr: Temperatur 19 Grad, Luftfeuchtigkeit 55 Prozent, Barometerstand 738 mm, Windrichtung NW-OS. Gestrige Maximaltem-peratur 21.5, heutige Minimaltemperatur 12.8 Grad. Von einer Frau erschlagen BLUTIGE ABRECHNUNG ZWISCHEN ZWEI EHEPAAREN Im Weingarten des Besitzers Alois M a 1 e k in Grajski vrh bei Jirševoi in der Nähe von Sv. Vrbam bei Ptuj trag sich Mittwoch nachmittags eine schwere Bluttat zu. Malek sowie dessen Gattin waren gemeinsam mit den Eheleuten Ivan und Josefine Drakšič mit der Sommerhaue im Weingarten beschäftigt, wobei es zwi sehen den beiden Ehepaaren plötzlich zu einer heftigen Auseinandersetzung kam. Es dauerte nicht lange, daß sich die beiden Männer zu Tätlichkeiten hinreißen ließen. Drakšič stieß hiebei Malek zu Boden, worauf sich Drakšič’ Gattin mit ihrer Haue auf den am Boden liegenden Mann stürzte und mit aller Kraft loszu- schlagen begann. Malek, dem hiebei die Schädeldecke vollkommen zertrümmert wurde, blieb auf der Stelle tot liegen. Auch Maleks Gattin, die ihrem Manne zu Hilfe geeilt war, wurde mit mehreren Hieben am Unterkiefer schwer verletzt. Der aus Sv. Urban sofort herbeigeeilte Arzt Dr. Potrč konnte bei Malek nur mehr den bereits eingetretenen Tod feststellen, während er der Frau die erste Hilfe leistete und dann ihre Überführung ins Krankenhaus nach Ptuj veranlaßte. Im Laufe des gestrigen Tages wurde Maleks Leiche von der Gerichtskommission obduziert. aoaoHDmBnHneneoBneoMMDEae □ □ ■OEoaaBDBOSDBOsoaoHDBOBQsaB ne, die er zu öffnen versuchte. Hiebei explodierte das Ding und riß dem Burschen alle Finger der linken Hand weg. — Im hiesigen Krankenhaus kam die 26jährige Köchin Anna Lukežič mit der Hand in die Spinatmaschine, die ihr den mittleren Finger buchstäblich abtrennte. Aus P-' Todesfall. Heute frühmorgens ist der langjährige Angestellte der Firma Stra-schill, Anton Habjanič, im Alter von ?2 Jahren gestorben. R. i. p.l p. Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern Dragotinci bei Sv. Jurij, wo der Währige Besitzersisohn Ivan Žižek unter die Räder eines schwerbeladenen Wagens kam und hiebei schwere Verletzungen am Kopfe erlitt. Man überführte ihn >ns hiesige Spital. p. Im Royal-Tonkino wird der große Strauß-Film »Der unsterbliche Walzer« mit Paul Hörbiger, Hans Holt, Grell Theimer, Maria Andergast und Friedl Gz epa aufgeführt. Eine musikalische Geschichte, in deren Mittelpunkt die berühmte Familie des Walzerkönigs Johann Strauß Steht. p. Abgetrennte Finger. Der 17jährige Besitzerssohn Stanko Šalamun aus Sitež fand unterwegs eine Dynamitpatro- T OP£lCJE (SLOVENIEN Jugoslawisches Gastein. — Saison 1. Mai bis 15. Oktober. Indikationen: Nerven-, Frauenleiden, Rheuma, Ischias usw. Pauschalkuren. Ausführliche Prospekte durch die Reisebüros oder von der Badeverwaltung Rimske Toplice THERMAL-SCHWIMMBAD! Aus tefk c. Auszeichnung. Der ehemalige Abgeordnete und Rechtsanwalt in Celje, Herr Dr. Anton Ogrizek, wurde mit dem Orden der Jugoslawischen Krone 3. Klasse ausgezeichnet. c. Schülerkonzerte im Stadttheater. Wie alljährlich begann gestern (Donners tag) abend im hiesigen Stadttheater ein Zyklus von vier Schüleraufführungen der Musikschule der »Glasbena matica«: drei Vorspielabende und ein Schlußkonzert. Gestern sind die ersten Schüler aufgetreten, Kleine und Anfänger, und haben das fast endlose Band mit den vielen Namen aller derer aufgerollt, die die Reihe der Schlußprüfungskonzerte zu bestreiten haben. Der gestrige Vorspielabend fand ein sehr gut besuchtes Haus und große Beifallslust belohnte die Vorträge der braven Schüler und Schülerinnen. Herzerfrischend und mutig spielten die Kleinen, während die Größeren in ihren Vorträgen schon musikalisches Verständnis und Empfinden zum Ausdruck brachten. Die Lehrerschaft der Musikschule kann mit Befriedigung auf den in allen Teilen sehr gut gelungenen ersten Vorspielabend zurückblicken. Der zweite Vorspielabend beginnt heute (Freitag) um 19 Uhr, der dritte am morgigen Sonnabend zur selben Zeit. Heute wirkt auch der Jugendchor mit. Das Schlußkonzert (Kammermusikabend) beginnt am 13. Juni um 20 Uhr. c. Risto-Savin-Abend. Im Kleinen Saal des Hotels »Union« findet am Montag, 10. Juni, 20.30 Uhr, ein vom Slowenischen Gesangverein veranstalteter Risto-Savin-Abend statt. Als Solisten wurden Frl. Maria Tiran (Mezzosopran), Herr Andreas Jarc (Tenor) und Herr Dozent Paul šivic (Klavier) aus Ljubljana gewonnen, die eine Reihe ausgewählter Kompositionen vortragen werden. Die Veranstaltung im Zeichen des 80jährigen Komponisten Ri-sto Savin aus Žalec soll in weitestem Maße dazu beitragen, das Interesse an heimischer Musik zu fördern. Kartenvorverkauf in der Buchhandlung Goričar (König-Peter-Straße). c. Vom Gerüst gestürzt. Auf einer Baustelle stürzte der Arbeiter Peter Mastnak aus St. Peter im Sanntal von einem Baugerüst aus 4 Meter Höhe ab und blieb mit einem Schenkelbruch liegen. Der Ver letzte wurde ins hiesige Krankenhaus gebracht. c. Ein zweiter Sprengwagen. Die Stadt gemeinde Celje hat, wie seinerzeit gemeldet, einen zweiten Sprengwagen, Marke »Krupp«, bestellt. Wie wir hören ist dieser Sprengwagen, der 3500 Liter Wasser faßt, bereits in Celje eingetroffen und wird dieser Tage in Betrieb gesetzt werden, so daß heuer mit einer geringeren Staubplage zu rechnen ist. c. Kino MetropoL Heute (Freitag) zum letztenmal »Das Geheimnis der Lady Scar lett«, ein äußerst spannender Film mit Gravej und Feuillere in den Hauptrollen. c. Kino Dom. Heute, Freitag, zum letzten Mal »Die verliebte Bestie« mit Charles Laughton. Ab Samstag der romantische Frauenfilm »Das Frauenhotel« mit Linda DarnelL Verlagerungen in Ser europäischen Schwerindustrie Berlin, 5. Juni. UTA berichtet: Nach der Besetzung Belgiens und Luxemburgs gibt es am Weltmarkt nur noch zwei Großlieferanten von Eisen und Stahl: Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika. England und Frankreich haben seit Kriegsbeginn eine passive Eisenhandelsbilanz. Ihre Bezüge aus dem Auslande sind weit größer als ihre Lieferungen. Die Ausfuhren dürften nach der neuesten militärischen Entwicklung überhaupt zum Stillstand kommen. Auf dem Gebiete der Schwerindustrie hat Deutschland unter den kriegführenden Ländern ein eindeutiges Uebergewicht gegenüber seinen beiden westlichen Gegnern erhalten. Die politische und militärische Entwicklung seit vergangenem Herbst hat den an sich schon bestehenden deutschen Vorsprung noch vergrößert. Die Erzeugungskapazitäten auf dem Gebiete der Kohlengewinnung als auch der Herstellung von Eisen und Stahl sind jetzt wesentlich größer als die in England und Frankreich zusammengenommen. Im Jahre 1938 wurden in Deutschland 186 Mill. Tonnen Steinkohle, im früheren Polen 38 Millionen t, im Protektorat Böhmen und Mähren 14, in Holland 13 und in Belgien 30 Mill. t gefördert. Insgesamt hatte der jetzt unter deutschem Einfluß stehende Machtbereich damit eine Steinkohlengewinnung von 282 Mill. t. Im gleichen Jahr brachten die englischen Zechen 232 und die französischen 47 Mill. t hervor. Insgesamt förderten somit die Westmächte 278 Millionen Tonnen. Allerdings wäre sinngemäß einzuschalten, daß auf der französischen Seite die Gruben im Nordrevier ausfallen, die wenigstens 30 Mill. t hervorgebracht haben. Rechnerisch wären sie der deutschen Ziffer hinzu- u. der alliierten abzuzählen. Wichtiger ist aber die Tatsache, daß alle unter deutschem Einfluß stehenden Bergwerke (mit Ausnahme der belgischen) voll arbeiten, während die englischen unter unüberwind barem Grubenholzmangel und die französischen unter Arbeitermangel leiden. Das deutsche Bestreben geht zweifellos dahin, auch die belgischen Gewinnungsstätten möglichst schnell wieder in Betrieb zu bringen. Im Jahre 1938 wurden aus dem erwähnten deutschen Machtbereich 53 Mill. Steinkohle ausgeführt, aus dem englisch-französischen dagegen nur 37 Mill. Tonnen. Die deutsche Braunkohlenförderung von über 20 Mill. t übrigens die weitaus größte der Welt — ist in dieser Zusammenstellung unberücksichtigt geblieben. Noch günstiger gestaltet sich die Produktion auf dem Eisen- und Stahlsektor. Die Rohstahlgewinnung im deutschen Machtbereich stellte sich im Jahre 1938 versuchen Sie mit 1—2 ASPIRIN a x Tabletten Unter dem Namen „Asplrfn“ -R-*' besteht kein anderes Arzneimittel ausser Aspirin von „Bayer". Ogi «o. eod S bn 271,2 ed 22. XII. t»Ä fHm&ms Ikeatet Freitag, 7. Mai: Geschlossen. Samstag, 8. Mai um 20 Uhr: »Ein Maskenball«. Zum letzten Mal. Sonntag, 9. Juni um 20 Uhr: »Geisha®. Gastspiel Jos. Povhe. Letzte Aufführung der Saison! Ermäßigte Preise. größte Eplanade - Tonkino. Der Abenteuer- und Sensationsfilm aller Zeiten »Der Schatz des Königs Salomon« nach dem Roman von Rider Haggard. Die erschütternde und spannende Handlung dieses Filmes, welche in den exotischen Erdteilen der sonnendurchgluteten Erdteilen Afrikas spielt, ist für jedermann ein Erlebnis. Paul Robeson, genannt der »schwarze Schaljapin«, singt eine Reihe wunderbarer Lieder. Burg-Tonkino. Der große tschechische Film »Gottes Mühlen« mit Jarina Štep-nickova in der Hauptrolle. Ein schicksalsvolles Lebensdrama aus dem Dorf, in dessen Mittelpunkt zwei Brüder und eine schöne Frau stehen. Liebe und Leidenschaft, Haß und Entsagung ziehen sich wie ein roter Faden durch diesen deutschsprachigen Film. Als nächstes Programm »Dr. Robert Koch«. Union-Tonkino. Bis einschließlich Freitag das große Lebensdrama »Mutter oder Dime« mit Barbara Stanwyck und John Boies in den Hauptrollen. Die mitreißende Lebensgeschichte einer Frau, die bereit war, jedes Opfer für ihr Kind' zu bringen, aber dennoch dem Vorurteil der Mitwelt nicht entgehen kann. — Es folgt der Kri-minalschlager »Sherlock Holmes«. Tonkino Pobrežje. Am Samstag und Sonntag wird der herrliche Großfihr »Straßenmusik« vorgeführt. Daö Weiter Wettervorhersage für Samstag: Veränderlich, bewölkt und windig. — wieder unter Außerachtlassung der besetzten französischen Provinzen — auf 30.4 Mill. t, die englisch-französische dagegen nur auf 16.9 Mill. t. Die Herstellung von Walzwerkerzeugnissen belief sich auf 21.3 bzw. 11.7 Mill. t. Dementsprechend konnten aus den deutschen Ge bieten auch 5.5, aus den alliierten dagegen nur 3.4 Mill. t Eisen und Stahl an das Ausland verkauft werden. Während jedoch die deutsche Lieferfähigkeit trotz des Krieges aufrechterhalten werden konnte und in Zukunft durch die luxemburgischen und belgischen Produktionsstätten zweifellos als Ganzes gesehen noch eine Förderung erfahren dürfte, ist die englische und französische praktisch zusammengebrochen. Eisen und Kohle sind seit Jahrzehnten das Brot der modernen Industrie. Sie sind wichtiger als Gold, wie kürzlich ein englischer Minister richtig feststellte. In beiden ist Deutschland seinen Kriegsgegnern wesentlich voraus und was noch wichtiger ist, verstärkt diesen Vorsprung von Monat zu Monat. UüisiUcMtUki Die Lage auf dem jugo- fiawifchen Beograd, 6. Juni. Auf dem jugoslawischen Geldmarkt herrscht seit einiger Zeit ständig eine flaue Tendenz. Die Verordnung über die Auszahlung der Einlagen seitens der Geldinstitute hat keineswegs zur Steigerung der Aktivität der Anstalten beigetragen. Unter den augenblicklichen Verhältnissen hätte man erwarten sollen, daß die Tätigkeit der Banken etwas reger sein würde, da die Bedürfnisse des Staates momentan bedeutend größer sind als zu normalen Zeiten. In Wirklichkeit verhält es sich jedoch voll kommen anders. Die Wirtschaftstätigkeit des Landes wickelt sich größtenteils fast ohne eine aktivere Beteiligung der Institute ab. Die Verordnung zur Regelung der Auszahlung von Einlagen besteht bereits so lange, daß die Einlagen bei allen Geldinstituten in Wirklichkeit immobilisiert sind. Die Kündigungsfristen sind bereits seit langem abgelaufen und die Einleger haben daher das Recht, ihre Einlagen zu jeder gewünschten Zeit zu beheben. Die Geldinstitute können sich daher überhaupt nicht auf größere Kredite und Operationen einlassen und es ist ihnen insbesondere unmöglich, eine größere Aktivität auf dem Gebiete der Kreditgewährung an die Wirtschaft zu entfalten. Die Bargeldbestände bei den Banken sind augenblicklich um über 20% größer als im Sep ternber des Vorjahres. Diese Tatsache beweist ebenfalls, daß die Geldinstitute an dem Wirtschaftsleben des Landes einen verhältnismäßig geringen Anteil haben. Bis vor kurzem hatten die Banken die Möglichkeit, ohne großes Risiko den Ausfuhr- und Einfuhrhandel mit den Clearingländern zu finanzieren. Heute besteht aber auch auf diesem Gebiete des Außenhandels ein fast ebensogroßes Risiko wie im Güteraustausch mit den Devisenländern. " 1 Was die der Wirtschaft gewährten langfristigen Kredite anbelangt, so haben dieselben nicht nur aufgehört, sondern eine Anzahl von Geldinstituten bemüht sich sogar, einen Teil der langfristigen Kredite in kurzfristige umzuwandeln, um auf dies Weise imstande zu sein, jederzeit ihren Verpflichtungen gegenüber den Einlegern nachzukommen. Die Tätigkeit der Geldanstalten auf dem Gebiete der Kredit gewährung beschränkt sich daher augenblicklich auf die Finanzierung von Anschaffungen seitens des Staates und seitens öffentlicher Körperschaften. Sogar bei diesen Geschäften verhalten sich jedoch die Banken äußerst reserviert. Diese ungesunde Lage des Geldmarktes wirkt natürlich hemmend auf die Wirt Schaftstätigkeit Jugoslawiens aus und bosnische, montenegrinische, herzegowi-nische und LikawoÜe 34—36, für Karaka-öanwolle 32, für Ziegen wolle 32—34, für Schurwolle 20 Dinar per kg. Für Wolle von gewaschenen Sghafen , "irden um 30 Prozent höhere Preise gezahlt. Die Verordnung sieht'auch die Annullierung von vor dem, Inkrafttreten derselben getätigten Abschlüsse zum Aufkauf von inländischer Wolle vor, falls die vereinbarten Preise niedriger als die obenvorgesehenen sind und falls der Abschluß noch nicht perfektuiert ist. Für Vergehen gegen die Bestimmungen dieser Verordnung werden Geldstrafen bis zu 100.000 Dinar vorgesehen. X Papiersäcke und Tüten werden von den Zollbehörden als Verpackung ange, . sehen. Das Amtsblatt veröffentlicht folgenden Entscheid des Finanzministers Als äußere Verpackung sind aus Packpapier hergestellte Tüten sowie aus Papiergespinsten hergestellte Säcke mit oder ohne Papiereinlage zu betrachten. Falls in solchen Verpackungen Waren eingeführt werden, die zum Abzug der Tara berechtigt sind, wird die Verzollung Brut to für Netto nach dem Zollsatz für die betreffende Ware erfoiegn. X Die Baumwollbörse in Liverpool wurde wegen des unausgesetzten Rück- fast alle Wirtschaftszweige haben die \ ganges der Preise für_diesen Industriearti größten Schwierigkeiten bei der Beschaffung der benötigten Kredite. Die Thesaurierung des Geldes hat einen gewaltigen Umfang angenommen. Nach Ansicht gutunterrichteter Kreise beläuft sich die Gesamtsumme des thesaurierten Geldes heute auf mindestens 3.5 Milliarden Dinar. BörfeubeiMte Ljgbljana, 6. d. Devisen: London 140.79 bis 143.99 (im freien Verkehr 174.19 bis 177.39); Paris 79.48 bis 81.78 (8.40 bis 100.70); Newyork 4425 bis 4485 (5480 bis 5520); Zürich 992.92 bis 1002.92 (1227 bis 1237), deutsche Clearingschecks 14.70 bis 14.90. Zagreb, 6. Juni. Staatswerte: 2V2°/o Kriegsschaden 391—395, 4°/o Agrar 0—50, 4%> Nordagrar 50.50—51.50, 6% Begluk 0—62, 6% dalmat. Agrar 55.50 0, 6% Forstobiigationen 0—57, 7% Investitionsanleihe 0—96, 7°/o Seligman 0 —93, 7°/o Blair 0—84.50, 8% Blair 0— 94.50. Priv. Agrarbank 0—176. Stand der Naüonalbank Beograd, 6. Juni. Wie der Stand der Nationalbank vom 31. Mai d. J. zeigt, nimmt der Banknotenumlauf weiterhin zu. Im Laufe der letzten 15 Tage des Monates Mai hat sich der Banknotenumlauf um über 800 Millionen Dinar erhöht. Gegenüber dem Stand vom 1. Januar d. J. beträgt die Zunahme des Umlaufs ungefähr 20 Prozent. Am 31. d. wies der Stand der Nationalbank, verglichen mit dem Stand vom 22. Mai, folgende Veränderungen auf: — Aktiva: Die Golddeckung hat sich um 41.6 auf 2162,1 Millionen Dinar erhöht. Die Devisenbestände haben sich hingegen um 83.4 auf 585,2 Millionen Dinar verringert. Der Hartgeldumlauf hat sich um 115.7 auf 416,2 Millionen Dinar erhöht. Hinsichtlich der Darlehen sind keinerlei wesentliche Veränderungen eingetreten. Die Landesverteidigungsbons haben einen Betrag von 3196 Millionen Dinar erreicht Die verschiedenen Aktiven haben sich um 41.7 auf 2124,8 Millionen Dinar ermäs-sigt. — Passiva: Auf der Passivseite ist vor allem die erneute Steigerung des Banknotenumlaufes, welcher um 454,8 auf 11.754,9 Millionen Dinar angewachsen ist, festzustellen. Die Sichtverbindlichkeiten haben sich um 69,8 auf 1841,9 Millionen Dinar verringert. Die verschiedenen Passiven haben sich um 42,5 auf 358,3 Millionen Dinar erhöht. Die Summe der Aktiva bzw. Passiva beläuft sich auf 14.824.4» Millionen Dinar. Der Umlauf und die Sichtverbindlichkei- ten beziffern sich auf 13.596,8 Millionen Dinar. Die Gesamtdeckung beträgt 3459,3 Millionen Dinar (25,44 Prozent). Die Kassenbestände an Gold belaufen sich auf 3260,3 Millionen Dinar (23,97 Prozent). Die Verordnung über den Oluffauf inländischer Schafwolle Beograd, 6. Juni. Kürzlich wurde die Verordnung über den Ankauf inländischer Schafwolle veröffentlicht. Durch diese Verordnung erhält die Prizad das Monopol für den Aufkauf von inländischer Wolle bei den Produzenten und deren Organisationen. Die Verordnung ermächtigt die Prizad, eine Anleihe in der Höhe bis zu 50 Millionen Dinär mit Garantie des Finanzministers aufzunehmen, um den Aufkauf der Wolle zu finanzieren. Die Prizad wird die aufgekaufte Wolle der inländischen Textilindustrie je nach deren Bedürfnis zu festgesetzten An kaufspreisen liefern. Die Textilunternehmen sind verpflichtet, von der Prizad alle zur Verarbeitung geeignete Wolle abzunehmen. Die Verteilung der Wolle unter die Textilunternehmen wird alljährlich vom Minister für Handel und Industrie auf Vorschlag des Konsultativausschusses für die Textilindustrie vorgenommen wer den. Diejenigen Textilunternehmen, welche bei der Prizad nicht die jeweils festgesetzten Mengen von inländischer Wolle kaufen, werden keine Bewilligungen zur Einfuhr von Wolle und Wollgarnen aus dem Ausland erhalten können. Für eingeführte Wolle wird eine Kontrolltaxe zu entrichten sein, deren Höhe der Minister für Handel und Industrie auf Vorschlag des Außenhandelsrates und im Einvernehmen mit dem Finanzminister bestimmen wird. Durf'h die genannte Verordnung werden • Preise für inländische Wolle m? ximiert. Für ungewaschene Merinowolle wird ein Preis von 55,60 Dinar, für küstenländische und andere Halbmerinowolle 45,50, für Cigajawolle 38,40, für Scharplanina-, Galičnik-. Sjenica-, Ovčje polje- und Svrljig-Wolie 40,42, iür Pi-rot-, Krivovir- und Lipawolle 36,38, für kel auf unbestimmte Zeit geschlossen. X Ein neues Devisenreglement wird in Beograd für die nächsten Tage erwartet, Der Entwurf ist bereits ausgearbeitet unc wird gegenwärtig vom Finanzminister geprüft. Das neue Reglement wird auch alle noch strittigen Fragen regeln. X An die ln Deutschland studierenden Jugoslawen können hach einer neuen Bestimmung bis auf weiteres größere Summen zur Erhaltung überwiesen werden Bisher konnten monatlich 68 Mark angewiesen werden, fortan jedoch 88 Reichs mark. Für die. angewiesenen 88 Reichsmark werden im Sinne der vereinbarten Bestimmungen dem Studenten 250 Regi stermartk ausbezahlt.' X Die Jugoslawischen Importeure werden darauf aufmerksam gemacht, daß die aus Mangel an Einfuhrbewilligung in öffentlichen Lagerhäusern, Hafen- u. Transitlagern, in Häfen oder auf Schiffen Im Ausland versandbereit liegenden Waren unverzüglich dem Einfuhrausschuß der Nationalbank anzumelden sind. Hiezu sind die bei der Nationalbank erhältli chen Formulare genau auszufüllen, wobe noch anzugeben ist, wo die Waren la gern und seit wann, wofür auch entsprechende Nachweise vorzulegen sind X Die Stickstoffwerke in Rhše hatten im. Vorjahr bei höheren Preisen ein wei teres Ansteigen der Produktion zu ver zeichnen. Der Reinertrag (ohne Übertrag aus dem vorangegangenen Jahr) belle sich auf 1.7 gegen 1.5 Millionen Dinar Im Jahre 1938. Es wird eine Dividende von 6% (ein Jahr zuvor 5%) zur Ausschüt tung gelangen. X Den Pferdeausführern zur Beachtung Die Außenhandelsdirektion gibt bekannt daß es zu wiederholten Malen vorgekom men ist, daß einzelne Ausführer von Schlachtpferden auch solche Pferde zur Verladung bringen, die durchaus gesund und arbeitsfähig sind. Die Kontrollorgane die auf den Verladestationen das verlade ne Schlachtpferdmaterial zu überprüfen haben, haben schon einige hundert Pferde als durchaus gesund und tauglich fü landwirtschaftliche und andere Arbeiten zurückgestellt. Da einzelne Ausführer die bestehenden Vorschriften für die Ausfuhr von Schlachtpferden ausspielen, und auch ganz gesunde Pferde als Schlachtpferde zur Verladung bringen suchen, hat der Minister für Handel und' Industrie unter unter II1/2 Nr. 26.266 vom 1. Juni d. J. an geordnet, daß jene Ausführer, die versa chen, Arbeitspferde als Schlachtpferde zur Ausfuhr zu bringen, auf drei Monate von der Ausfuhr ausgeschlossen werden, im Wiederholungsfälle für ein Jahr. In b sonderen Fällen kann die gänzliche Stre; cJiun-g aus dem Register der Ausführer von Pferden erfolgen. Es liegt deshalb M Interesse der Pferdeausführer, sich streng an die erlassenen Vorschriften : zu halten und unter keinen Umständen arbeitsfähig2 Pferde zu verladen. X Alle Konsultativausschüsse zur Regelung der Produktion werden voraussichtlich durch Koordinationsausschüsse ersetzt werden. B e o g r a d, 6. Juni. D2r »Jugoslawische Kurier« hat bereits g6' meldet, daß demnächst eine Verordnung über die planmäßige Rohstoffversorgung der Industrie und planmäßige Gestaltung der Produktion erlassen werden soll, im Zusammenhang hiermit erfährt man nun aus gutunterrichteter Quelle, daß alle beim Ministerium für Handel und Industrie bestehenden Konsultativausschüss6 iquidiert werden sollen. Das Banat Kroatien hat bereits beschlossen, keine Delegierten in die Ausschüsse zu entsenden, da es von deren bevorstehenden Aufhebung verständigt worden ist. Auf Grund der neuen Verordnung über die planmäs-Sige Rohstoffversorgung der Industrie sollen Koordihationsausschüsse gebildet werden, in welchen der Staat und das Banat Kroatien durch eine gleiche Anzahl von Delegierten vertreten sein werden. X Geringer Opiumertrag in Jugoslawien* Die Ernteaussichten für die diesjährig6 Opiumkampagne in Jugoslawien sind sehr ungünstig. Nach amtlichen Meldungen rechnet man in manchen Produktionszentren damit, daß der Ertrag teilweise so schwach sein wird, daß nicht einmal genügend Samen werden geerntet werden. Diese ungünstige Lage ist darauf zurückzuführen, daß die Märzfröste heuer außerordentlich großen Schaden verursacht haben. Der Ernteausfall ist umso größer, als man mit Rücksicht auf die bedeutende Erhöhung der Anbaufläche heuer mit einem Ernteertrag von ungf. 80.000 kg Opium gerechnet hat. Nach dem augenblicklichen Stand der Opiumkulturen zu urteilen, wird in der diesjährigen Opiumkampagne' hü günstigsten Falle ein Ertrag von kaum 30.000 kg Opium erzielt werden. Hellere Ecke Ou a0oüoO 0 O0 »Die Sache Ist die, Frau Müller, mein Mann hat bloß ein Paar Hosen, und er will nicht im Bett liegen, während sie nach der Wäsche trocknen!« * Die richtige Antwort. Vor Jahren mußte ein alter Kapitän, der von der Segelschiffahrt zur Maschinenschiffahrt wechselte, eine Nachprüfung rna chen. Man fragt u. a.: »Was würden Sie machen, wenn Sie plötzlich vor dem Bug einen riesigen Eisberg entdecken und an beiden Seiten Korallenriffe ein Ausbiegen unmöglich machen? Außerdem bemerken Sie am Heck auch noch einen Eisberg, der somit ein Rückwärtsmanövrieren nicht zuläßt!« »Ja, meine Herren!« brummt der alte Seebär, »dann würde ich mir sagen, geh’ zu Bett, Käpt’n Meier, du bist mal wieder vollständig besoffen!« * »Es tut mir leid, aber mit tausend Dinar kann ich Ihnen wirklich nicht unter die Arme greifen.« »Auch nicht unter einen — mit fünfhundert?« * »Hältst du denn auch streng die Diät ein, die dir der Arzt verschrieben hat?« »Ich bin doch nicht verrückt! Denkst du, ich will verhungern, nur um ein paar Tage länger zu leben?« Wie sieht ein modernes Fort aus? Ern hoUer Monolith, der vier Stockwerke aulweist / Galerien, Kasematten und Beton- Minder dienen der Deckung der Mannschaft Ein modernes Fort stellt ein Glied in mmmmmmmmmmmsmimzmfoxtemmTmmmmxmxmmsimmmimm&Säi der Kette von Artilleriebefestigungen dar Und dient der Beherrschung des Vor. und Zwischenraumes im Befestigungsgürtel. Ausgestattet sind die einzelnen Forts mit automatischen Waffen, die gegen den Feind sowie gegen die beiden Flanken in Gebrauch genommen werden können. In jedem Fort sind zwei bis drei Beobach-^ungskuppeln eingebaut, die zur Sichtung des Feindes dienen. Die Anreihung der Waffen muß so gestaltet sein, daß diese eine weite Sicht in das Terrain des mutmaßlichen Feindes ermöglichen. Die Betonmauern müssen in Farbe und Gestaltung dem Terrain angepaßt sein und auch die Schießscharten sind völlig verborgen, so daß sie kaum aus unmittel barer Nähe erkennbar sind. Besonders Richtig ist die Festlegung des Einganges in das Fort, der so angelegt werden muß, • daß alle Zugänge unter Feuer genommen werden können. Am besten hat sich das Vorbild1 einer Fallbrücke erwiesen und auch der Graben, auf den die automatischen Waffen gerichtet sind, leistet den besten Dienst. De Bestückung des Forts ist gewöhnlich folgendermaßen: 2 bis 4 Geschütze, zu 75 mm, 2 bis 4 Panzerabwehrgeschütze zu 37 bis 50 mm, 2 bis 6 Doppelmaschinengewehre, 1 bis 2 Bombenwerfer, hiezu kommen die leichten automatischen Waffen, die in erster Linie der Beherrschung der Zugänge dienen. Im Gesamtausmaß ähnelt ein Fort einem Betonmonolith, dessen Inneres mit einem vierstöckigen System von Galerien, Kasematten und Betonzylindern ausgestattet ist. Die Verbindung zwischen den einzelnen Stockwerken wird durch Lifts Und Stiegen hergestellt, die gleich wie die engen Gänge in den Kasematten die Beförderung der Munition u. dgl. ermöglichen. Die gesamte Handhabung ist mechanisiert und elektrisch betrieben. Die Ein Fort des holländischen Kriegshafens Den Helder elektrische Energie wird aus Sektorenkraftstellen gewonnen, natürlich solange sie nicht von der feindlichen Artillerie ver nichtet werden. Sollte letzteres eintreten, so treten automatisch die Dieselmotoren in Kraft. Die Wasserzufuhr erfolgt aus unterirdischen Quellen bzw. aus einem besonderes angelegten Reservoire. Die maschinellen Einrichtungen des Forts befinden sich in den untersten Räu men, woselbst auch genügend Platz für Lebensmittel, Sanität und Munition vor- handen ist. Die Mannschaft ist im zweiten Stockwerk untergebracht, in den obe ren Stockwerken befindet sich das Kommando sowie das Waffendepot. Die Belieferung der einzelnen Geschütze mit Mu nition erfolgt mit Hilfe eines Kettenaufzuges. Im obersten Stockwerk, das sich in der Kuppel befindet, halten sich jene Personen auf, die das Laden und Feuern der Geschütze sowie die Entfernung der leeren Hülsen vornehmen. Warum Nizza und Savoyen? ITALIENS ANSPRUCH AUF REVISION DER FRANKREICH. ALPENGRENZE GEGENÜBER Neben Tunis und Dschibuti, Korsika und Nizza, den bekannten Forderungen Italiens an Frankreich, tauchte dieser Tage auch der Name Savoyen auf, der Stammlandschaft des italienischen Kö- nigshauses. Damit hat Rom den Anspruch auf die Revision der gesamten französischen Alpengrenze aufgerollt. Nizza und Savoyen gehören geschichtlich zusammen. Diese beiden Landschaften, die, von Italien aus gesehen, jenseits der Alpenpässe liegen, mußte König Viktor Emanuel am 24. März 1860 an Napoleon III. abtreten, als Preis für die Hilfe, die Frankreich dem Königreich Sardinien im Kriege gegen Oesterreich gewährt hatte. Da Kaiser Napoleon diesen Krieg, der schon 1859 die Einheit Italiens begründen sollte, vor der Zeit abbrach, kam die italienische Freiheitsbewegung unter Füh rung Cavours nicht auf ihre Rechnung. Nur unwillig wurde daher der hohe Preis bezahlt. Im Besitze von Savoyen hätte Italien die heutigen Grenzpässe des Mont Cenis und des Kleinen St. Bernhard in seiner Hand gehabt. Es stände dann am Genfer See und am Oberlauf der Rhone. Das Ge biet um Nizza, das heute durch die un-mittelb. an das Meer stoßenden Seealpen von Italien getrennt ist und hauptsächlich von Italienern bewohnt wird, wäre ebenfalls eine wertvolle Grenzversicherung. Internationale Konferenz für den Groß-touren-Autobuadienst in Sorrent Rom, Juni (Agit). In Italien fand, wie die »Agit« mitteilt, die internationale Konferenz für den Großtouren-Autobusdienst statt. Die Konferenzteilnehmer versammelten sich in einer der reizendsten Städte der Welt: Sorrent. Einen besseren Rahmen konnte man für eine Zusammenkunft nicht erwählen, die es sich zum Ziel setzt mit den Schätzen der Schönheit und Kunst bekannt zu machen, sie bewundern und preisen zu lassen, die überall verstreut sind und das ständige Ziel einer großen Anzahl von Reisenden werden sollen. Sorrent, mit dem Zauber seiner Gärten, der Anmut seiner Landschaften, dem Wunder seiner Spazierwege, Bauten, Villen und dem gewaltigen Eindruck seines herrlichen Meeres gab dieser Konferenz einen Ton von unmittelbarer Verwirklichung, da alle diese ausgedehnten und imposanten Reiseziele schnell und bequem erreicht werden. Es wurden auf diese Weise die Beförde-rungs- und Schiffahrtsprobleme mit nutzbringenden Resultaten erörtert und geprüft. Die Organisation für die Zusammenkunft und den Aufenthalt der 300 Delegierten aus aller Weit wurde von denv Pro-vinzial-Reise-Institut in Neapel vorbereitet. Sport Gradjanski" an der Spitze Hohe siege der beograder in der jugoslawischen fussballmei- STERSCHAFT — »SLAVIJA« GESCHLAGEN Am gestrigen prawoslawen Feiertag würden die Finalspiele der jugoslawischen Fußballmeisterschaft auf der ganzen Linie fortgesetzt. Das Hauptaugenmerk wandte sich diesmal dem Treffen *G r a d j a n s k i s« und der Sarajevoer »Slavij a« zu, die sich in Sarajevo gegenüberstanden. »Gradjanskis« Mannschaft war sich der Wichtigkeit des Spie les von allem Anfang an bewußt und inszenierte sogleich in den ersten Minuten eine Reihe von wehementen Angriffen, die ihr auch alsbald eine 2:0-Führung ein brachten. Beide Treffer erzielte Ci m e r-m a n č i č. Erst gegen Schluß der ersten Spielhälfte glückte šalipur ein Treffer. so daß es zur Pause 2:1 für »Gradjan ski« stand. Schon in der 5. Minute der zweiten Habzeit erhöhte Lešnik nach einer Soloaktion auf 3:1, worauf die Za-greber ein Defensivspiel vorzogen und sich nur auf Zerstörungsarbeit einstellten »Slavija« erkannte jetzt ihre Chance, obgleich das Hinterspiel »Gradjanskis« allen Attacken lange standhielt. Bald darauf fiel tatsächlich ein Tor für »Slavija«, doch wollte es der Spielleiter wegen Off-side nicht anerkennen. Es kam zu lauten Protestszenen, die so weit führten, daß die mitgerissenen Zuschauer das Spielfeld stürmten. Erst nach einiger Zeit konnte das Spiel fortgesetzt werden. »Sla vija« vergab in der großen Hast einen Elfmeter, vermochte aber doch noch das Resultat auf 3:2 (2:1) herabzudrücken. In Beograd gingen gestern gleich zwei Finalspiele vor sich. Zunächst traten »Jugoslavija« und der Zagreber HA ZK auf. HAŠK konnte sich auch diesmal nicht durchsetzen und mußte sich eine hohe 6:2(3:0)-Niederlage gefallen lassen. Die ersten Treffer der Beograder fielen im Zeitraum von kaum 5 Minuten, wobei sich insbesondere Aca Petrovič auszeichnete. Nach dem Seitenwechsel drückte HAŠK durch einen von H i t r e c getretenen Elfmeter das Resultat auf 3:1 herab, doch schaffte es Aca Petrovič alsbald auf 4:1 und 5:1 sowie Bednar sogar auf 6:1. Erst 5 Minuten vor Spielschluß kamen die Zagreber zu ihrem zweiten Tor. Kurz darauf betraten der B S K und der Spliter »H a j d u k« den Rasen. Obgleich die Dalmatiner ihre besten Leute mit dem Tschechen Sobotka an der Spitze mitgebracht hatten, spielten sie die Beograder förmlich in Grund und Boden. Das Resultat lautete 9:0 (5:0)! Von diesen neun Treffern erzielten G1 i š o v i č und Vujadinovič je drei, während die übrigen Bo ž o v i č schoß. Das Spiel litt gegen Schluß stark unter der Einwirkung des Regens. , Alle drei Spiele leiteten ungarische Schiedsrichter. In der Tabelle ist nun »Gradjanski« an d^e Spitze vorgerückt. Der Tabellenstand lautet zurzeit: Gradjanski Slavija BSK Jugoslavija Hajduk HAŠK 8. 6 0 2 21:9 12 8 6 0 2 14:9 12 8 5 1 2 18:5 11 8 3 1 4 17:16 7 8 1 2 5 9:25 4 8 1 0 7 11:26 2 : Bef den ungarischen Tennismeisterschaften blieb im Endspiel des Dameneinzels Elisabeth Bard überraschend mit 4:6, 6:3, 6:1 über die Meisterin Klara Somogyi siegreich. Im Herreneinzel schlug Szenpeteri, der letztens Pun- ce c bezwang, Gabory mit 4:6, 6:4, 6:3, 7:5, während das zweite Spiel zwischen A s b o t h und S z i g e t i beim Stand 7:9, 6:2, 8:5, 3:2 wegen Dunkelheit abge brochen wurde. : Die italienischen Tennisrepräsentanten absolvierten in Ferrara einen Qualifikationskampf. Erster wurde Romano-n i, der im Entscheidungsspiel Cucelli mit 6:1, 8:6 niederrang. Cucelli folgt am zwei ten, Del Bello am dritten und Canepele am vierten Platz. : Die Entscheidung in der jugoslawischen Tennisklubmeisterschaft wird in der Zagreber Gruppe am Samstag fallen, wo der ATK und HAŠK aufeinandertreffen. Es spielen Pallada, Mitič. Ing. Luki-nič und Mayer gegen Schäffer, Friedrich, Koželuh und Kovač. : In der mmäischen Fußballmeisterschaft holte sich bereits die Bukarester »V e n u s« den Meistertitel, obgleich noch eine Spielrunde ausständig ist. An den beiden nächsten Plätzen folgen der šipoš-Klub »Rapid« und der »Sport studenten-tescu«, die 27 bzw. 25 Punkte besitzen, während es »Venus« auf 31 Punkte gebracht hat. : Die Qualifikationskämpfe für den Eintritt in die Kroatische Fußbailiga beginnen am 7. Juli. Als Gegner treten die Meister der Unterverbände von Zagreb, Split, Susak und Osijek auf. Die Zahl der Ligaklubs ist noch nicht bestimmt, da die »Bačka« sich für eine Erhöhung von 8 auf 10 Mannschaften einsetzt. : Der Staffellauf quer durch Zagreb wird am 13. d. zum Austrag kommen. : Eine Sportkonferenz Zagreb—Beograd wird am 17. d. in Zagreb abgehalten. : Slowenische Athleten werden bei dem am Samstag und Sonntag in Zagreb statt findenden leichtathletischen Meeting der »Concordia« an den Start gehen. : »Slavija« protestiert? Wie nach dem gestrigen Spiel zwischen »Gradjanski« und der »Slavija« in Sarajevo verlautet wurde, wird die »Slavija« gegen die Nichtanerkennung eines Treffers Protest erheben. Eine Stadt der Kunst und Schönheit und ein großer europäischer Hafen. Rom, Juni (Agit). Der Name Venedigs ist in der ganzen Welt als jener einer Stadt der Kunst und Schönheit bekannt. Die unvergleichliche Anmut seiner Gassen und der Lagune bildet einen unübertrefflichen Rahmen für die großen künstlerischen Veranstaltungen, die dort stattfinden, von der »Biennale« zur Filmkunstausstellung. Aber nicht alle wissen, daß die Verkehrsentwicklung des Hafens von Venedig in diesen letzten Jahren so stank gewesen ist, daß der Gesamtjahresbetrieb auf über vier Millionen, 300.000 Tonnen anstieg und dadurch hat Venedig den zweiten Platz in der Rangordnung der großen italienischen Häfen erreicht, während es mit dem Seeverkehr nach Osten und dem 'Orient eine Bedeutung erster Ordnung in Europa übernommen hat. Die vervollkommnete Einrichtung dieses Hafens wird jetzt, wie die »Agit« mitteilt, mit der Umstellung der Brennerbahn auf Großverkehr ergänzt, deren Fahrt um 50 Kilometer verkürzt wird. Außerdem wird auch die Eisenbahn nach Calalzo und Dobbiaco bis nach München in ihrer Anlage verbessert werden. Man wird auf diese Weise die Schnellverbindungsmöglichkeiten zwischen Venedig und Nordeuropa erweitern und verstärken, indem man neue bedeutende Verkehrslinien schafft und entwik kelt. Zwiegespräch im Gefängnis. A.: »Warum bist du eigentlich hier?« B.: »Ich bin zu schnell gefahren!« A.: »Zu schnell — und ich zu langsam.« B.: »Nanu — seit wann ist denn daš strafbar?« A.: »Ja, mein Lieber! Ich hatte nämlich das Auto gestohlen!« Handarbeiten. »So, und du hast den Pullover ganz allein gestrickt, Gretchen?« »Ja, Tante, nur das Loch nicht, wo man den Kopf durchsteckt, das war schon da!« jUejmJkatif* Kleine Anzeigen kosten 60 P'apa pro Wort, In der Rubrik «Korr» eponden*" 1 Diner / Die Inseretensteuer 0 Dinar bis 40 Worte 7'60 Diner für grössere Anzeigen? wird besonders berechnet / Die Mindesttaxe für eine kleine Anzeige betrögt 10 Dinar , Für die Zusendung von chlffr. 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Juni 1940 um V-8 Uhr, nach kurzem Leiden und versehen mit den Tröstungen der hl. Religion, im 73. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis des unvergeßlich Dahingeschiedenen findet am Samstag, den 8. Juni 1940 um 16 Uhr, von der Leichenhalle in Pobrežje aus statt. Die hl. Seelenmesse wird am 10. Juni 1940 um 7 Uhr in der Dom- u. Stadtpfarrkirche gelesen werden. Maribor, Beograd, Pilštanj, den 6. Juni 1940. Anna Vrečko, Gattin; Karl, Sohn; Justi, Marta, Adela, Töchter; Maria Vrečko, Schwiegertochter; Janko Reg vat, Schulverwalter, Schwiegersohn; Ivancek, Enkelkind und die übrigen Verwandten. 4638 Separate Parte werden nicht ausgegeben. SßkitikSikiiii Jm CktisÜ Vornan von Oltora Mäganöer 51 Urheberrechtsschutz: Deutscher Roman-Verlag vorm. E. Unverricht, Bad Sachse/Südharz Er brüllte die Leute an und erzielte damit nur daß sie keine Eile hatten, ihm zu helfen. Der Weg bis zur Gastwirtschaft war nicht weit. Günther dünkte es Ewigkeiten. Die furchtbare Unruhe, die ihn erfaßt hatte, ließ sich nicht mehr bannen. Christi war in Gefahr. Sein Herz sagte ihm das. Der Gastwirt war nicht gleich aufzufinden. Günther mußte durch sämtliche Ställe und Wirtschaftsräume gehen, ehe er ihn bei den Pferden endlich antraf. Die lange Pfeife im Mund, stand er da, als könnte ihn nichts auf der Welt aus seiner gleichmäßigen Ruhe bringen. Günther brachte sein Anliegen vor, sagte dem Gastwirt, woher er käme und daß die Herrschaften ihn bitten ließen, doch mit dem eigenen Wagen auszuhelfen, da sie dringend in die Stadt müßten. Nachdem Günther ausgeredet hatte, bemüht, sich verständlich zu machen, spuckte der Gastwirt erst einmal kräftig aus, machte sich an seiner Pfeife zu schaffen und sagte dann bedachtsam: »Unser Wagen is net da. Mei Sohn is auf Rosenheim g’fahr’n.« Günthers Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. »Wüßten Sie niemanden in der Nähe, der einen Wagen hätte?« »Naa, da wüßt i jetzt niemand net.« Wie zufällig oder wie vom Schicksal gelenkt, fiel Günthers Blick auf eine Box im Pferdestall, in der statt des Vierbeiners ein Stahlroß stand, ein Motorrad, eine große, starke Maschine, anscheinend ganz neu. »Könnte ich vielleicht das Motorrad ha ben? Dann könnte ich wenigstens gleich nach München. Die Herrschaften müßten dann eben mit dem Zug fahren.« Der Bauer schaute auf. »Naa, des Radi können S' net hab’n. Das g’hört mein’m Buben. Der hat sich’s erst kaft. Des neie Radi leih i net her! An an wuidfremden Menschen a no!« »Ich garantiere Ihnen, daß nichts mit dem Rad geschieht! Ich bin ein alter Rennfahrer und kenne jede Maschine. Sie können mir das Rad wirklich anvertrauen!« sagte Günther in bittendem Ton. »Mei, da kennt a jeder kommen! I kenn Ihnen ja weiter gar net. Die Maschin is ganz neu!« »Es geschieht der Maschine gewiß nichts, wenn ich sie fahre! Und wenn Sie wollen, lasse ich Ihnen als Pfand meine goldene Uhr samt Kette da und diesen Ring. Der Bauer schaute auf den wertvollen Schmuck. »Naa, i kanns net machen!« Da griff Günther zum letzten Mittel. — Christi mußte sich selber helfen. Christi, die jeder im Ort gekannt und geliebt hatte, obgleich sie nie einen Fuß vor die Tür gesetzt hatte. Also zwang Günther sich zur Ruhe und begann zu erzählen: »Schauen Se! Die junge Frau, die lange bei den Herrschaften gelegen hat, mit dem kranken Fuß ...« »Ah, Sie meinen die Christifrau?!« »Ja, ja, die meine ich! Die ist in München in großer Gefahr! Und da muß jemand von uns unbedingt hin. Unser Wagen ist beschädigt, wie ich Ihnen ja bereits gesagt habe. Es bleibt also als letzte Rettung das Motorrad.« Die »letzte Rettung« wirkte anscheinend auf den Gastwirt. »So, so, was is ihr denn g’scheh’n? — War a gut’s Leut! Haben sie alle gern mögen, da herin.« »Ja«, log Günther tapfer. »Es will sie jemand umbringen.« Günther wußte, daß er stark auftragen mußte, um sein Ziel zu erreichen. Mit Ver nunft war da nichts zu machen. Die Wirkung war auch überwältigend. »Umbringen, das Frauerl? Ja, gibts denn des aa?« Der Bauer machte große, runde Angstaugen. »Freilich, das gibts auch! Und wenn ich nicht zur rechten Zeit nach München komme, geschieht das größte Unglück!« »Umbringen?« wiederholte der Bauer noch einmal. »Ja, nachher is was anderes! Nachher können 8' des Radi schon harn!« Günther war froh. Er setzte sich ohne Zögern in seinem Straßenanzug auf die Maschine. Als der Gastwirt sah, wie GUn ther die Maschine sachgemäß untersuchte, ehe er dieFahrt begann, beruhigte sich sein Gemüt und er ging zurück zu seinen Pferden. Günther überlegte: Sollte er erst noch einmal zurück zu seinen Verwandten, um ihnen Bescheid' zu sagen? Lieber nicht. 74enko würde Schwierigkeiten machen Es war zwar sehr unhöflich, sich so sang und klanglos aus dem Staube zu machen. Die schwierige Lage jedoch entschuldigte alles. Günther kannte den Weg. Er war ihn bei früheren Besuchen in Bayern oft mit dem Wagen gefahren. Es war gut, daß er sich leicht zurechtfinden konnte; denn eben jetzt setzte Regen ein. Scharf wie kleine Nadeln drangen die Tropfen in das ungeschützte Gesicht und in die Augen. Die Maschine raste auf der Landstraße dahin. Günther gab gut acht, ob er nicht Mabels Wagen begegnen würde. Sie mußte einen guten Vorsprung haben. Ihr Wagen hatte eine starke, gute Maschine, und Mabel konnte fahren. Dunkelheit und Regen. Der Wind zog über das Land. Gespenstisch ragten die kahlen Bäume zum Himmel und warfen scharfe Schatten, wenn ein Licht sie traf. Der Regen wurde stärker. Aus dem Rie sein ein schneidendes, vom Wind gepeitschtes Aufschlagen großer Tropfen. Auf schnellstem Wege nach München. Das liebe Gesicht Christls im Geiste vor sich sehend, vergaß Günther Nässe und Kälte. Für sie machte er diese verzweifelte Fahrt. Leer gähnte ihn die Landstraße an. — Kein Wagen zu sehen weit und breit. Die eigene Maschine lief ausgezeichnet. Wenn der Regen nicht gewesen wäre, dann hätte Günther die Maschine noch ganz anders laufen lassen. Aber so mußte er vorsichtig sein, daß die Maschine bei den nassen Straßen nicht ins Schleudern kam. Immer wieder mußte er sich zur Ruhe zwingen. Die geringste Panne, der kleinste Aufenthalt konnten alles zunichte machen. Da — ein großer, grauer Wagen! Wie eine aufgeblasene fette Kröte lag er auf der Straße. Mabel fuhr wohl absichtlich so in der Straßenmitte, damit niemand leicht und ungesehen an ihm vprbeikam. Motorräder interessierten sie sicher nicht. Jetzt hielt der Wagen. Anscheinend kannte Mabel den Weg nicht genau. Gün ther gab Gas und sauste in rasender Geschwindigkeit an Mabel vorüber. Der Wagen setzte ihm nach. Erkannt konnte ihn Mabel unmöglich haben. Aber vielleicht nahm sie ihn als Wegweiser. Vorlassen durfte er sie auf keinen Fall mehr. Mabel wurde unsicher. Der Regen, der Wind, die unbekannten Straßen. Beim nächsten Dorfe wollte sie kurz halten, um sich zu erkundigen, wo sie war und' ob sie überhaupt in Richtung München fuhr. (Schluß folgt.) Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. - Drack der „Mariborska tiskarna“ m Maribor. - Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor S.TANKQ DETELA, — Beide wohnhaft in Maribor.