.1/ TKH. Hamstag am 3. November «8.52. Dil ,^'albachel Zeitung" erscheint, nut Ausnahmt der Soun- un> Feiertage, täglich, und foi'let samutt ben !Zcilagl'N >>n ^omploir g^nzjährg l I st., l, a l b jä !, r ig 5 il. 3" lr., ,»>l Kreulband i,n Climploir ^an^jäl, rig l2 si., l,alt'ja»rlg ti sl. ^iir die Zuüellun,i in'« Haul ,mv l, al t>j ä l) ci q ^ll) lr.^nchr zu entricht,». Mit der Post portofrei ganzjährig, »ntei, Krenzbano und gedruckter Adresse l "> ft., halbjährig 7 il. >iU kr. — Inse ra tion Hgcb ilhr fur eine Spalten^ilc ufter den Raum derselben, fur ein-maligt Cimchallun'g !l kr.. für zweimalige k lr.. fi,r drciinalige 5» fr. C. M. Ins>r>Ue ^i.' 12 Ieilen kos'lu l st, für 3 'Nal, 5U fr. ftir 2 Kial uiid ^0 lr. fur l M,il Anzuschalten. In diesen Geblihre» ist nach dem „provisorischen lÄc,ctze vo>» 6. November l«50 siir )n!<,'rati»n><üäü!vel" noch l«,! ,tr. für tine iedc»l,naligc Einschaltung hin^n zu rechinn. Zulllicher Chl'is. A'c. k. l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung uom 28. Oktober d. I. dic bci dcm Laibachcr Landcsgcrichtc erledigte Ober Landcsgcrichtsrathsstcllc dem dortigen Lan> dcsgcrichtsrathc Anton Schmalz allcrgnädigst zn verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem ^iabinctsschrcibcn vom 2"i. Oktober d. I, dcm Karl Grafcn v. Vom belles, bci dessen (5nt> hcbung von dcr bisher bekleideten Stelle cincö Oberst-Hofmeisters bci Sr. Majestät dcm Kaiser Ferdinand. iu Anerkennung dcr dem Allerhöchsten Kaiserhause gc-lcistrlcn uicljährigcn treuen Dienste, den Orden dcr eisernen Krone crslcr ^llissc zn verleihen grrnbt. Taö k. l. Finanz'Minlstcmm, hat dln Finanz, sckrelär bei der Finanz-Landcodirekliono.Abtheilnng i» Ofen, Ioscf Iarisch, znm Finanzrath der lmgari-schen Finanz »öandesdircltion mit der Znweisnng zur Iinanz.i.'andcsdirettionö»Abthcilnng in Ofen ernannt. Dcr Iustizministcr hat cinc bei dem Komitatöge^ richte zn Marmaros'Szigctl) erledigte Htoiniiatsgcrichts« Nahtsstclle dem Nalhösckretä'r bci dcn, KomitatSgericht, zu Eperics, Johann Maycr. verliehen. Dcr Minister für Kultus und Unterricht hat den bisherigen Assistenten dcs Freihandzeichnens an drr k. k. Oberrcalschulc auf dcr Landstraße in Wien Alois Ncisachcr. znm Lehrer dieses Faches an die» scr Anstalt ernannt. Der Minister für Knltns nnb Unterricht hat dcn Suftplcntcn an der Realschule zu Vöhmisch'Audiveis. Maximilian Nößler. znm wirklichen Lehrer an der k. k. Oberrealschnlc in Olmütz ernannt. Heute wird ausczcgcbcn und versendet: das Lan-ors-Regierungsblatt für das Hcrzvgchum Kr a in. Zweiter Theil. Xlll. Stl'lck. VII. Jahrgang 18ii!i. Dasselbe enthalt unter Nr. 28. Dcn Erlaß dcr k. k. Landes»Negieruug für Krain vom 10. September 18t>5, womit die Schub-stationcn im Hrrzogthume Krain bekannt gemacht wcrdcn. Laibach am 3. November <888. Vom k. k. Ncdaktions-Vnrcau des Landcs'Negicrungs-Vlattcs für Krain. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich. - Wien, :w. Oktober. Der im ucrfiosscncn Frühjahre gcgrnndctc Wicncr Vcrnn zur Nntcrstüynng hllftbcrnrftiger Hörer dcr Rechte hmtc sich ciucr all' gc:neincn Theilnahme zu erfrellen. Unter sciiü-n Vc» fö'rdcrcrn zählt er viclc hochgestellte Personen und zahlreiche Mitglieder dcr hiesigen Kommune. Sein Wirken besteht bekanntlich darin, dürftige und würdige Juristen durch Vcstreitung vou Auslagen für Kost. Wohming. Kleidung ?c. zu untcrstützcu. Hruer fügt der Verein diesen Untcrstühuugsartcn noch ciuc wichtige bci. uämlich Vermittlung von Lektiouöstuu-dcn, doch wird er nur Studierende mit ausgezeichue« ten Zeugnissen vormerken, worüber das Nähcrc an< oerwarts bald kmugemacht weroen wird. ' Aus Gzernowihist die Nachricht eingelangt, Daß in dem dortigen Grcnzortc R'ogoschestic. höchst wahrscheinlich durch Einschlcppnng des Ansteckungs» stoffcs ails der Moldau, die Rinderpest ausgebrocheu ist. Ueber dic im Kaschaucr Verwaliungsgebictc Hern schcnde Rinderpest wirb mitgetheilt, daß bis Ende Angnst l. I. bci einem Viehstandc von l!li30 Slück iu !!12 Höfen l<»76 erkrankt, hicvon 771 gcncscn, 6!l8 Stück gefallen sind. Wicu, 31. Oktober. Dcr in Vcrhandlnng befindliche ncne österreichisch'türkische Handclsvctrag wird erst nach dcr Ankunft dcs Herrn Intcrnnntins Freihcrrn u. Prokesch» Osten in Konstantinopel er> ledigt werden. »illi^ wi — Die k. k. privil. Staatsciscnbahn - Gesellschaft bcabsichtct mit dcm Vauc der Eisenbahn von Tcmes-var gcgcn die Donau zur Einmündung in die bereits fertige Bahnstrecke von Oravicza im künftigen Früh» jähr zu beginnen. — Mehrere bemittelte Gcwcrbslcntc dcr Residenz haben die Absicht, einc G cwc rbc v orschnß' kasse zn gründen, aus welcher dcn kleineren Gcwcrbsleutcn kleinere Kapitalien gegen mäßige Interessen zugänglich gemacht werden könnten. Der nöthige Fond würde durch Pri-vatc eingebracht, dcr Ausfall dcr Interessen aber soll theils durch Stiftungen, die zn Gunsten dcs Instituts gemacht würden, theils durch die Unter« stütumg der Staatsverwaltung gcdcckt wcrdcn. Dcr bczügüchc Statutcncntwurf liefindtt sich bereits in Arbeit und wird ehestens den Behörden zur Einsicht vorgelegt wcrdcn. — Um einem Bedürfnisse abzuhelfen, wird in nächster Zeit ein nach authentischen Quellen zusam» mengestclltcr Schematismus des gcsammtcn römisch« katholischen Klerus t>cr Monarchie, oann der Ordens' gcisllichkcit und sämmtlicher Nonncnllöstcr erscheinen. — Die Inhaber des Gntcö Pokraz in Slavo. nicn haben „an Auswanderer nach Slavonien" einc Aufforderung erlassen, auf dcm zum Gute gehörigen Felde „Tabor" sich anzusiedeln; die Grundstücke er^ hält der Ansiedler, welcher ein Blttlcbskaptal von 3 bis 40l) fi. uachwcisccn muß, in Pacht. Dagegen Feuilleton. N a cl) ruf am Allerseelen. Tage 1855, am Grabe der Frau HU. It. U,id »>n Volt M, »nd ,in t>,t der Ted das Zicl »^steckt; U»d l>er Dcili.n Thränc» fallen, Auf dm Hügel, der Dich deckt. Dech aus Dmmn Todlssch!umm,r, Nickt Dich nimmer unser Schmerz. Und mit Gram und tiefem Kummer Füllet sich das bange H.rz; Will dc« TrdlS Aande sprengen, «1?! das Grab gibt nichts zurück! Und fein Klagen und kein Drängen, Orjsuct den geschlrß'mn Vlict ! Das germanische National - Mnseum. *) («»c! dcr „An^sb. AN^m. Ztg.") <^roh der Schriften, in dcncn wieocrholt das Wesen und dcr Zweck des germanischen Museums in Nürn» bcrg ausgesprochen ist, troy dcr uicht seltenen Zei' tuugsbcrichte, die mehr oder minder anssührlich dcu-selben Gegenstand behandeln,, vernimmt man öffentlich und privatim immcr noch Urtheile, dic von ciucr gänzlichen Vcrkcnnuug dcs rasch erblühten Untcrnch-incus zeugen. Noch jüngst wu>rdc in dcm Bericht übcr ciu ucu gegründetes Museum das germanische Museum als ein mit jenem konkurrireudcs bctrachtct. wäyreiw doch in demselben Bericht sich jenes als cin Spezialmuscum ankündigte., und das gcrlnanische Mnsenm sich stcts und überall als cin Nationalmuseum darstellt. Ebenso oft vernimmt man, daß dcr Einc die Bedeutung dcs germanischen Museums in scinen Kunst- und Altcrthlunssannnlungcn, cin Andc» rer in scincr Bibliothek und jemem Archiv, cin Dritter in seiner künstlerischen und wissenschaftlichen Thätigkeit sicht, mdcß doch nur aUes dieß zusammcnge- *) Auch t>«r „historische Äertin für .ssrain" st,ht mit dem gcrmanischtn NlaticmalnnijVum im wisscns6)aftlichlN Verkehr und ^chriflcotauschl. , ' DI« Rtdaltion. nommcn, das Wcsc>i dcs gcrmanischcn Museums umfassend ausdrückt. Darum wird cs als keineswegs überflüssig erscheinen, dcn oft berührten Gegenstand auch in dicscn Blättern nähcr zu beleuchten. Was jcncu crstcn Punkt, das Vcrhältnist dcs germanischen Museums zn den übrigen deutschen Mu-sccn. betrifft, so ist für die unbefangene Anschaunng oic Sachc zu einfach und zu klar, als daß nöthig wäre. lange dabei zu verweilen. Alle Spezialmnsccn, das wittelsbach - baicrischc in München, das hohcnzollcrn'schc. das römisch-gcr-manischc in Mainz u. a., forschen und sammeln aus ^stimmten Zeitabschnitten. für, einzelne Landc und ^olksthcilc des deutschen Gesammtreichcs; das N'atio^ aalmuscnm in Nürnberg strcbt in scinen Sammlungen allc historischen Denkmäler dcs dcutschcn Volkcs, innncrhalb dcr Grenzen dcs dcutschcu Kaiscrrcichcs ;ur Zcit scincr Blüthe (l2l)9) zu vereinigen, mit Hcrcinzichung dcr spätcr erworbenen Provinzen, doch mit Ansschluß alles Fremden, das nicht unmittelbar gestaltend auf deutsche Geschichte einwirkte. Es ist .ilso klar, daß vou einer Konkurrenz wcdcr mit dcm wmisch > germanischen Museum in Mainz, noch mit irgend einem andcrcn Spezialnmscum dic Ncdc sciu ?aun. im Gegentheil,- diese und oas germanische Mu-cum bedingen uno ergänzen sich gcgcnscitig. Olmc >ic Wirksamkeit vieler und gntcr Spezialmnsecn ist ««»« verpflichten sich verschiedene von den bereits aufgehobenen Robolhen. als: Mähen, Holzfällen, Kllkuruß» einsammeln n. s. ni. zu leisten. Eben so verpflichtet sich der Ansiedler ausschließlich nur für die Gntsin-habung, lino zwar gegen eine festgesetzte Tare iln Taglohilc zu arbeiten. Im Ganzen werden 43 An> sicdler benöthigt. — Ans den Gebirgsgegenden des nördlichen Ungarns, wo bekanntlich ini ucrftoffcncn Winter eine Hungersnoth befürchtet wnrdc, deren Auobruch dnrch die Fürsorge und Gnade Sr. Majestät des Kaisers abcr verhindert wurde, erwartet man hener ruhigen Gemüthes den Winter, denn die Kartoffel» und Mist« lohlerntc ist in Folge der im a. h. Auftrage an die mittellosen Einwohncr gespendeten Saatflüchte so ergiebig ausgefallen, wie dieß seit Jahren nicht der FaU gewesen. — Ueber die zu begründende allgemeine Kredit» bank theilt lic ,,O. D. P." folgende Notizen mit: Die Gesellschaft erhält ein Privilegium auf i)0 Jahre. Iyr Geschäftskreis, ist der umfassendste: industrielle Unternehmungen, Bankicrgrschästc, Kaufe, Darlehen, Kolonisation, die wcitrsttn Gebiete sind ihr frei ge° geben. Der Fond derselben ist vor der Hand auf U0 Millionen Gulden limitirt, er kanil jedoch bis c.uf 10l) Millionen gesteigert werden. Es werden 300.000 Mien ausgegeben, die Aktie zu zweihun-dcrt Gulden. Hieran beihciligen sich die fünf Häuser Rothschild jedes mit fünf Millionen, das Hauö Lro> pold Lämel in Prag mit sechs Millionen, ferner Fürst Adolph Schwarzenberg, Fürst Ma? Egon Für-stenberg, Fürst Aucrspcrg, Graf Chotck und Herr Louis v. Haber mit einer Summe, dercn Grenzen wir noch nicht kennen, da — auf höheren Wunsch — an den ganzen großen Ornndbesip des Reichs dir Einladung gemacht werden soll, sich zu bctheiligen. Das betreffende Einladungsschreiben liegt zur Vcr> sendnng bereits fertig. Ucbrigens soll der öffentlichen Subskription cin nicht unansehnlicher Theil von Ak' ticn rescrvirt sein. Dcr Vcrwaltungsrath der Gesell^ schaft soll ans 21 von einer Generalversammlung gewählten Mitgliedern bestehen, von welchen cin Drit theil auch aus Nichiöstcrrrichcrn bestehen kann. — Herr Fr. Vuhek, Bürger in Mistel, der im Laufe dieses Jahres 14.000 Scheffel Mais ans Ungarn nach Misttk besorgte, hat wiedcrnm 7000 Scheffel eingekauft, die er nach dem Einkaufspreise verschleißt, um auf diese Art der Theuerung lind dem Mangel an Lebensmitleln in der Umgegend vorzu> beugen. Gewiß ein schönes Beispiel von Bürger-lugend. — Den sämmtlichen Telcgraphenbeamtcn wurde durch eine besondere Verordnung des Handelsmini« sttriums zur Pflicht gemacht, der richtigen Gruppi» rung der Worte insbesondere bei Depcschcn in frein» den Sprachen, die gröütc Aufmerksamkeit und Sorg« fält zu widmcn, da die Wayrnchmnng gemacht wor> den, daß zahlreiche Verstümmlungen von tclegraphi' schcn Depeschen dnrch fehlerhaftes Gruppircn der Worte von Seite der Telegraphisten herbei geführt werden. — Dem Vernehmen nach wird noch im laufen« den Semester cin neues landwirthschaftlichcs Lehr» institnt in der Nahe der Stadt Prag ins Lcben trc> ten. Dasselbe wird mit einem wirklichen Wirthschafte betrieb in Verbindung stehen, und wcrdcn sich an demselben, wie man der „Prager Ztg." mittheilt, Notabilitäten der Landwirthschaft bethciligcn. Prag, 30. Oktober. Die «Präger Zeitung" bringt nachstehende Mitthcilnng: „Wie bekannt, hat die große Wandelgesellschaft deutscher Land« und Forstwirlhc Prag zum Versammlniigsortc für das nächste Jahr auserkoren, uno zugleich Se. Durchl. den Fürsten zu Schwarzen bcrg und den Grasen Albert von No sti h-R H ine t als Vorsteher der 18. Vcrsammluug gewählt. Wir müssen den Entschluß, wodurch Prag zum Versammlungsorte, für das Jahr l8!j(l bestimmt wurde, uin so dankbarer begrüßen, als hiedurch das Licht der Wissenschaft uno Erfahrung, welches ans diesen Versammlungen bisher ausgeströmt ist, nun auch unmittllbar unserem Lande zugewendet wl.r< den soll, und die Oberleitung in die Hand von all« gemein verehrten Patrioten gelegt wuroc. welche in ^ vorhinein den besten Erfolg verbürgend sich auch als würdige Vorsteher unserer palriotisch'ölononlischcn Gc> sellschaft, so wie durch die uorlcuchtcndc hohe Kultur lind Industrie auf ihren eigenen ausgedehnten Bejiz» zuugnl um unser Vaterland bereits hervorragende Verdienste erworben haben. Sicherem Vernehmen nach haben die genannten Herren Vorsteher ihrc wich» tige Aufgabe mit gewobnter Energie schon in Angriff genommen und ihr Bestreben vorzugsweise dahin gc> lichtet, um unser von Natur gesegnetes, im schwnng« haften Fortschreiten bethätigtes Land auch bci dieser Veranlassung glänzend hervortreten zu lassen, und hiedurch die Erwartungen des Auslandes vollkommen zn rechtfertigen. P e st h. General Marcnczi, dem die oberste Leitung der gcsammtcn Armee'Verpflegung anver» traut ist, hat zum Zwecke der wohlfeileren Verpsic« gung der in den italienischen Provinzen garnisoniren' den Trnppen ein solides Pesther Hans damit bcauf-tragt, aus dem Vanat und der Bacska circa 100.000 Mchcn Getreide nnd eben so viel Hafer anznkausen nnd zur See zu stellen. Vergleicht man die gegen« wärtigrn Preise der Körnerfrüchte in Italien mit jenen in Ungarn, so verdient dieses Vorgehen des an der Svißc unserer Militär'Verpflegung stehenden Frcihcrrn von Marenczi in zweifacher Aezichnng un« ser Lob. Es erspart erstens dem Staatsbudget eine nicht nnbedcntendr Summe. und bcn^t zweitens der Preis« erhöhung vor. die sich sonst unzweifelhaft auf den italienischen Märkten geltcno gemacht hätte. Dagc« gen konnte in Ungarn der Kauf ohne alle üblcn Fol« gen vor sich gehen; schon schwimmen, wie uns Pri> vatschreibcn aus Niedernngarn melden. I.'i Dampf« schiffschleppc und l> große Schiffe, mit den gcnann« ten Prodnkten befrachtet, den Bchimmnngsonen zu, ohne daß die Preise auf den ungarischen Märkten, wie Sie selbst am besten wissen, davon irgendwie, affizirt worden. (Donau.) Deutschland. Frankfurt, 26. Oktober. Am gestrigen Tage bat die Bundesversammlung dic erste Sihung nach den Fcricn abgehalten, in welcher der königlich sächsische Gesandte für den kurfürstlich hessischen snb» stiluitt war. Präsidium theilte zunächst mit, daß das am 17. Mai erfolgte Ablebcn des Herzogs von Ge» nua Seitens der saroinischen Regierung notifizirt sei, , und machte die Mittheilung, daß bereits im Angnst , Seitens Hannovers diejenigen Erklärungen erfolgt seien, welche dnrch die Bnndcsbcschlüssc vom 12. und 19. April d. I. — betreffend die bekannten Beschwer» den der Land' nnd Ritterschaften in Hannover, so wie die Revision der hannoucr'schcn Landesverfassung — ! rrfm-dsl't ware», uno wurden dicsc Erklärungen den betreffenden Ausschüssen zugewiesen. — Sodann wnr° dcn die Bcglaul'ignngsschrciben des kaiserlich russischen Gehmnraches v. Vrunnow. als außerordentlicher Gc< sandter nnd bevollmächtigter Minister am bcntschen Blinde, verlesen lind für genügend bcfnnden, anch Präsidium crmächligt. Herrn u. Vrunnow hiervon zn unterrichten. — Hieranf machte Präsidium Anzeige . daß der k. k. Hauptmann v. Plasits, bisher Archivar der Militärkommission, abberufen, und der k. k. Hauptmann v. Binder an dessen Stelle ernannt sei. Dicsc Anzrigc wurdr dem Militärausschüsse zur Berichterstattung überwiesen. — Baiern überreichte nächswem das Militärhaiidbuch ^iu 1ttl>5;, so wic die Arbeitsrapporte der Gcnildirekllon :c. der Blindcsfc» stung Landan für das dritte Quartal des lanfenden Jahres, woranf von Württemberg eine Erklärung ^ hinsichtlich der von den wurttcmbcrg'schen Standesher» rcn erhobenen Neklamalionen zu Protokoll gegeben wurde. — Dänemark überreichte das Staatshandbnch für die dänische Monarchie, nnd wurden von Mccklcn» bürg nnd Anhalt'DessaU'Köthcn die erbetenen Erklä» rnngcn hinsichtlich der im Jahre !8l>3 stattgefnndcneil Mnstcrnng des Vnndcshccrs zn Protokoll übergeben, auch von Oldenburg die Publikation des Vundesbc« schlusscs über Vcrcinöwescn angezeigt. ^-------........'----------............---------- ----- >------....... bci dcn vielen und mannigfaltigen GcbictSthcilcn Dcntschands so wenig ein Nationalmnscum möglich, wie ein historischer Gcsammtvcrein ohne historische Spczialvcrcinc, und ohne cin Nationalnulsclim als Mittelpunkt — dieses zu scin, erkennt das gcrmani. schc Museum iu Nürnberg als scinc Aufgabe — sind alle jcnc Spezialmnscen znsammenhanglos und jede umfassende Benützung dcrselbeu wegcu dcr räumlichen Trennnng fast unmöglich. Dic Spezialmusecn haben ihren Werth zunächst für Stadt, Provinz, Fürsten-Hans, für dicsc oder jcne Periode; jc größer ihr Reichthum ist, je verständiger ihrc Anordnung, um so schönere Zierden sind sie dcn betreffenden Brnch-theilen Deutschlands. Um aber alles Vereinzelte als cin Ganzcs überschauen zu können, um bei dem zcr-strcutcn Reichthum die innigste Verwandtschaft des Zerstreuten festzuhalten, ist cin Nationalmnseum nöthig, dem für scinc umfassenden Zwecke genügende Mittel zur Verfügung gestellt sind. Jcnc bleiben stets der Anödruck dcö deutschen Lebens in seiner zerstreuten, getrennten Vielheit, dieses ist der Ausdruck des inuerstcn Zusammenhanges, und gibt ein energisches Zcngniß von der Volkskraft, die, nach nncnd" lich verschiedenen Richtungen unerschöpft ausströmend, im Verschiedenartigsten gleichmäßig gestaltend wirkt, Statt glso Konkurrenz zn erblicken. nnd mit den .Waffen dcr Eifcrsncht und des Partikularismns das germanische Musenm zn bekämpfen, sollte man er> rennen, daß durch Förderung des Allgemeinen jeder speziellen Absicht am besten geholfen wird, und daß. wo cin Ganzrs blüht, dic verwandten Glieder von seiner Lebenskraft dcn unmittelbarsten Nnhcn ziehen. Ill Betreff dcs zweiten Punktes, ob Sammlung, ob Bibliothek und Archiv, oder wissenschaftliche nnd künstlerische Thätigkeit dcs germanischen Museums Hauptzweck seien, ist nicht genug hcrvorznhc. bcn, daß nicht dtc eine oder die andere. sondern alle drei Richtungen, gleichberechtigt in enger Verbindung, das Wesen dcö germanischen Mnfcums ausdrücken. Wie das germanische Museum räumlich und zeitlich Getrenntes cint, so hcbt cs auch die scharfe Trennung zwischen Handwerk, Kunst, Wissenschaft praktisch anf. Indem cs als ersten Grundsap aufstellt, oaß alle jene Elemente als gleich nothwendige ans demselben Bodcn dcs Volksgeistes, wenn anch zn 'verschiedener Höhe und mit verschiedenen Mitteln, emporwachsen, sucht es durch Vereinigung dcr Dcnk-mälcr allcr dieser Gcbictc ein vollständiges Bild dcs deutschen Geisteslebens aufzustclleu. Deßhalb umfassen die Sammlnngen alle Zweige der bürgerlichen Betriebsamkeit und dcr freischaffenden Kunst,' deßhalb vereint dic Bibliothck allc Richtungen der Wissenschaft, soweit ihr speziell dcr Namc eincr dentschen gebührt; deßhalb sammeln das Archiv und das Gcncralrcper» torinm alle Qucllcn nnd Hilfsmittel, dic zur Erfor« schling deutschen Lebens und deutscher Geschichte ge-geben sind. Man thut Unrecht. fordert man jcht schon, bei dcr kurz<-n Zeit dcö Bestehens und dcn immer noch unzurcichcndril Mitteln, cinc großartige, nntadclhafte Vollständigkeit in jcdcm Einzelnen; diese zn cm-ichm tst das Zicl. nicht dcr Anfang dcs gcr< lliaiuschcn Museums. Das Unternehmen ist berechnet auf ein Zusammenwirken viclcr Krästc, anf cinc lebenskräftige Dancr. nicht während eines Jahrzehntes, sondern mancher Iahrzchcntc. ja Jahrhunderte; darum ist cs unbillig, jcht schon dcn höchstcn Maßstab dcr Beurtheilung an seine Leistungen legen zn wollen. Neben dcm Sammeln und, der damit verbünde» ! ncn Vervielfältigung dcs Gesammelten in dcn Knnst« Werkstätten des germanischcn Musenms strebt ohne Unterbrechung dic schriftstcllcrischc Thätigkeit dcr Bc< amtcn cin General-Nepertomm!. d. i. cin Verzeichniß sämmtlicher Quellen zu sämmtlichen Gegenständen der deutschen Geschichte, Kultur, Lebensweise u s. w. auszuarbeiten, so daß hier mit der Zeit der Gc« schichtsforschnng für Deutschland ein sicherer Wegwci« scr und umfasscndcr Mittelpunkt crwächst. Auch I'icr wird kcin Billiger dic Vollständigkeit aU eine schon gegebene verlangen, sondm; das Wbfgreiizsc dfs Unternehmens überschauend, gerne zngcstehcn, daß nur dic Zcit und cinc ununterbrochene Thätigkeit, K«V3 Von AnHall-Bernburg wurde die Ernennung Ihrer Hoheit der Frau Herzogin Friederikc zur M'tregcn. tin nolifizirt »nb diernächst zur Abstinimnug übcr dic vou dcr Kommission zur Vollziehung dcs I^tcn Ar> tikcls der Bundcsaktc hinsichtlich der Beschwerden der württcmbcrg'schen Stanrcshcrrcu wegen Verletzung ibrcs R'cchiSzustandcs gestellten Autläge geschritten. Die Bundesversammlung hat iu dieser Angclcgcnhcit beschlossen, die k. württcmberg'schc Ncgicrnug zu er> suchen, die eingeleiteten Vcrhaudlungcn bcyuss Ent> schädigung der Standcshcrren wcgcu der ihnen durch die Gesetze vom 14. April 1848. 17. Juni und 24. August 1840 entzogenen Eigcnthumsrcchtc :c. auf der dem Buudesrcchtc entsprechenden Grundlage fortzu. führen und zum landcöverfassungsmäßigcu Abschluß zu bringen; ferner die löuiglich württcmberg'schc Ne» gicruug zu ersuchen, die behufs Aufl'ebung oder Ali. ündcrung dcr Gcscyc, betreffend Ausdchnuug des Ge> mcindeucrbaudcs auf daö ganze Staatsgebiet, Aufhebung der Patrimonialgcrichtsbarkcit?c„ das Jagdwesen, Aufbcbuug der befreiten Gerichtsstände :c.. welche mit der Bundcsgcsctzgcbuug nicht im Einklang stäudcn, g» troffenen Einleitungen anf bundeörechtlichcr Grundlage fortzuführen und zum landcsvcrfassungsmäßigrn Ab« schluß zu bringen; endlich aber den Reklamanten hier« von Kenntniß zu geben und die Erwartung auszusprc> chen, daß sie zur Erziclnng der wüuschcuswenhcn Vereinbarung mitzuivirkcn bereit seieu. Hicruächst wurde beschlösse», eiu Gesuch des ehe» waligcn sachseu.altcnburg'schcn Soldaten Poppc und Konsorten, wegen Auszahlung rückständiger Löhnung 'c. Seitens der herzoglich sachsrn» altenburg'schcn Re> N>nu»^ alizmvcisen, da diese Forderungen vor dem kompetenten Richer zu verfolgen seien, und schließlich von dem kaiserlichen Präsit'iiilgcsandten. Freiherrn v. Prokesch-Osten. dcr Bundesversammlung scinc Abbe-rufung und die Ernennung des Grafen v. Rechberg« Nothculöwcu zu seinem Nachfolger augezeigt. ^ Eine Denkschrift, welche der Obcrlirchcurath über die Verwcudung der vou ihm angeordneten Kollekten zur Abhilfe der driugcndstcu Notbstände der evangelischen Kirche m Preuße», vornehmlich iu der Diaspora, vcranstaltclc. enthält intcrcssautc Vcilrägc zur Sitten« geschichtc des 19. Jahrhunderts, und Poscu uamcnt. lich erscheint in einem dichte, daß mau darin ein prcu> ßischcö Land kaum noch erkennt. Ein Berichterstatter äußert über das dortige Landvolk: „IcdeS wandelt seiueu eigenen Weg. nicht eiumal die Morgcumahlzeit wird zusammcngcnossru. soudern ein Jedes geht an den warmgcstelltcn Kessel, nimmt sich wann und wir viel es will.« Nach dicscm Isolirungssystem werden dann auch dic rbclichcn Verhältnisse behandelt, so daß man stch schon frcurn kann. wenn es bei Mißhcllig« keilen uicht zu Thätlichkeiten kommt. „Bei Hochzeiten kommen die Leute meistens bctruickcu schou zur hcili» gen Handlung und nach dem Schluß derselben — nun oanu geht Alles aus Nand und Band. Das ilergste ist, daß die Hochzeiten unmittelbar von der Kirche weg iu den nahen Krug gehen und laut tobeu und tanzen, so lange, bis sie meinen, daheim im Hochzeitshause werde nun wohl die Mahlzeit bereitet sein. Im sausenden Galopp, unter Kreischen und Brüllcu fahrcu die Wagen davon und der gräuliche Unfug beginnt von Neuem. Zwei bis drei Tage dauert das Bacchanal, dic Gäste bcwirtbcu sich aber in den lcytcn zwei Tagen ftlbst und bei der Bcrichn« guug der Zeche prügeln sie sich nicht nur uutircinau» der. sondern auch dcu Hochzcitsvatcr. der ihneu die Waren geliefert und den sie ill Verdacht habcu, er habe sie betrogen." Nach dem ,.E. V." ist es jetzt als ganz sicher anzunehmen, daß keines der in das Herrenhaus bcru> feueu Häupter dcr reichsunmittelbaren Familien in der bevorstehenden Session einen Sih iu dcm Hause einnehmen werde. Italien. Dem „Unioers" wird aus Nom uulerm 2l). d. geschrieben: «Der uom französischen Kriegsminister behufs der Inspektion der hier uud iu den römischen Staa> ten garnisouircndcn Artillerie entsendete General La Place hat, wie dieß alljährlich geschieht, uud wie es in seiuer Pflicht liegt, dic Engelsburg uud die Fotti« filattonswcrke vou Eivitavccchia besichtigt, eiu M, der zu unzähligen uurichtigcu Auslegungen Anlaß gc< geben hat; unter Andrem wilrdc auch gesagt, diese Festungen solltcu sofort in Verthcidigungstand gesetzt lUl'rdl'n, als wenn der Feind vor den Thoren stäude. Man scheint uicht zu wisse», daß dic Arbeiten behufs oer Ausbesserung uud Wicdcrhnstclluug dieser Fcstungs. werke seit dcr französischen Okkupation fast nie unter' brochcn wurdeu. Dic Kosten werden von dcr päpst. lichen Regierung, der diese Arbeiten zu Gute kom> men, getragen; wenn einmal die französische Besetzung ein Ende nimmt, so werden die Engelsburg nnd die Fcstungsivcrkc von Civitavecchia in einem vortreffli' chen Zustande sein. Am 18. d. M. hat der heilige Vater die schöne Kmthausc vou Nom besichtigt und in dcm Nefckto« rillm gespeist. Ihre Eminenzen, die Kardinäle Anto> nelll. Bruuelli. Vofoudi, Savelli, mehrere Mitglieder oer Prälatur und des Ministeriums hatten dic Ehre zur päpstlichen Tafel gezogen zn werden. Man lcunt oic Strenge der Enthaltsamkeitsrcgrln des Karthäu» scrordcns. Drr h. Vater wollte ihnen für diese Mahl» zeit Dispens ertheilen, was abcr die frommen Väter nicht annahmen. Man erzählt, daß der h. Vater. als er ihre Zellen besichtigte, zu seiner großen Er» banuug dort die Werlzengc Mld Beweise ihrer Poni« tcuz und Kasteiung aufgefunden habe. Die Vater waren über den Besuch des h. Vaters im höchsten Grade erfreut. Frankreich. Aus Paris wird vom 29. d. M. telegraphisch gemeldet, daß General Canrobcrt nach Stockholm abgereist ist. Dcr „Mouitcur". der dicse Nachricht bringt, enthält außerdem cinru Artikel, iu welchem es heißt i „Die Aufnahme, welche dcr Kaiser uud die Kai> ftriu dcm Herzog uud dcr Herzogin vou Brabant widerfahren ließen, ist ein Beweis für die zwischen Ihren Majestäten uud Ihren k. Hoheilen gegenseitig ausgcsprocheiuu Sympathien. Diese Sympathien sind dcr getreue Ausdruck der Gesinnnngtn. von denen die beiden Staaten be« ftelt sind. Frankreich und Belgien sind durch Abstammung. Sprache. Sitten und Interessen Schwcstcrstaateu. Die beiden Nationen begreifen dieß eben so schr, wie ihre Souvcraine. Die Einigung der beiden Länder konnte jedoch durch uichts inniger gestaltet, die gegenseitigen Be< zichmigcn konnten durch uichts mehr erleichtert wrr> den. als durch diese herzlichen Beziehungen zwischen den regierenden Familien. Großbritannien. Das erste Regiment dcr englischen Schweizerle< giou hat nun auch Ordre erhalten, sich zur Eiuschif« fung nach der Krim bereit zu halten. Eiues ibrcr Batailloue hat den Oberstlieutenant Ginsberg vou Zürich zum Eommaudauten erhalten. Während 24 Stunden war jüngst die gauze Küstenstrccke des englischen Kanals von einen: rasen« den Sturm heimgesucht, so daß man sich ans manche Traurrpostcn vou Schiffbrücheu gefaßt machen muß. Die fälliggewesenen Pakctbootc kamen nach harten Kämpfen sämmtlich verspätet an, und mußten zum Theil unter großen Gcfahrcu iu fremde Häfen cin° laufen. Die „Imperatricc" mit der Pariser Post legte statt in Dover bci den Düucu vor dcr Thcmsemün« dung an. Der Dampfer dcr Südostbahn war ge» zwungcn, in Namögatc Unterkunft zu suchen, und wcuigc Minuten spater strandete daselbst ciuc Schiffer« bar.'t und riß zwci ihrer Führer mit sich in dic Tieft. Es war noch ein Glück, daL dcr Dampfer den Ha« fen von Ilamsgate glücklich erreichen konnte; eine halbe Stunde später wäre dieß kaum möglich gewe» sen, da der Wind nach Süden umsprang. Unter den glücklich gelandeten, seitdem in London cingctrof« Großes und annäheningsweisc Vollständiges schaffen können. Noch andere Zeugnisse von dcr Thätigkeit des Na-tionalmusmms glaubc ich uicht übergchcu zu dürfcu — den Auzciger f^- ^,. Kunde der deutschen Vorzeit uud die Jahresfrist. I^ucr gibt, seinem Namen ge-maß, kurze Auzcigc von dem, was mit dem Tag Ncncs und Bereicherndes für deutsche Geschichte. Kul> l»r u. s. w. gefunden uud geschrieben wird. dicsc ist nach Vollcnduug der Kataloge z„r Aufnahme von Aufsähen uud Abhandlungen bestimmt, die cine Zurück- und Ucberschau über dtc betreffenden Grbitts nud deren wissenschaftliche Erforschung geben. Ntt)° men wir hiczu iwch die schon erwähnten Werkstätten, die durch Gypsabdrnckc, Zeichnungen u. s, w. neue und besonders wcrthvollc Gegenstände dcr deutschen Kunst uud Kultur wcitcrcn Volkskrciscu bekannt zu wachen, uud dadurch eiue erneuerte, alis altem. gu> ten Boden sich erhebende Kunstblütbc anzubahnen streben, sowic dic erst später ermöglichte Herausgabe seltener nnd wichtiger Schriftdeukmale, so haben wir im Umriß ein Gcsammtbild vou dcm Wcsen uud dcr ^hgtiaM des gcrmanischeu Museums aufgestellt, das zur Oc,li"ige hs,peist, wic scharf und l'cstimmt sich dieses von den au^rn deutschen Mnscen untcr» scheidet. Es enthält Alles, was jcnc gclhcilt besitzen; außcrdcm umfaßt es Gcbiclc, dic jenen durchaus fremd sind, und richtet seine Thätigkeit auf einen Boden, der bis dabin fast unangcbaut gcblicbcn ist. Es ist allerdings nicht zu läugncn, daß das germanische Muscum überall die Spuren eines noch jungen Lebens zeigt, und um so auffälliger, da nicht einmal die Räumlichkeiten zur nothwendigen Auf» uud Ausstellung des Vorhandeucu und zur Benuhuug dcr gcgcbeucn Arbeitskräfte hinreicheu; abcr ebenso« wenig darf man verkcnucn, daß das Museum iu dieser knrzcn Zeit bei Weitem mehr erreicht hat, als in dcmsclbcn Zeiträume irgend ein anderes derartiges Untcrnchmcn. Großcs und Schwicrigcs ist noch von ihm zu überwinden, doch das Größte uud Schwie» rigstc ist schon überwunden; cs hat Wurzel im Volk geschlagen und sich dcn Boden zu ciuem lebeusfähi« gcu, fruchtrcichen Dasein gewonnen. Um so mehr ist, bci dcm Rückblick auf das Entstehen und Werden, bei dcm Hinausschmiß iu dic Zukunft dieser Schöpfung, dcr dringende, oft ausgesprochene Wunsch begreiflich nud begründet, daß ibr cndlich würdiges Dach uud Fach möge zn Thcil wcrdcu, damit sie nach dcm Mcu bürgerlichen Begriff vollMidig heimatbercchtigt in Deutschand erscheine. Nur dcr Besitz von Dach und Hach führt zum Bcwußtscin dcr Sicherheit, ohne wclchc cine hingegebene rastlose Thätigkeit für so um» fassende Zwcclc, wic die des Museums sind, unmöglich ist, und diese Sicherheit zu gcbrn nnd dadurch das Bcstc am Wrrk zu vollenden, kaun wohl nur als die Aufgabe eines Fürsten erkannt werden, dcr für solche That den höchsten Lohn darin findet, seinen königlichen Namen einem großen, dankbaren Volk unvcr-gesilich gemacht zu haben. Miszelle n. (Giue pädagogische Anekdote.) In dem Werke von Malarcc. „dic Geschichte dcr Asylsälc", wird folgende für die Pädagogcu iutcicssantc Anek» dote erzählt: Die Mutter eines Knaben von fünf Iahrcn, dcr cincn dcr Afylsäle von Paris besucht, kam eines Tages zur Vorsteherin dicscr Anstalt mit der Klnge, ihr Kind habe sie geschlagen, dic Dirck« toriu mögc selbes recht strenge bcstrafcn. Letztcrc versprach, dcm Kindc cinc Strafe zu gcben. die cs sobald nicht vcrgcsscn sollc. Als nun alle Kinder versammelt waren, redete sie die Vorsteherin im crn< sten Tone an: «Meine Frcuudc, ich habe Euch etwas recht Trauriges mitzutheilen. Ein Kind aus dicjer Anstalt, das hier auf diesen Bänken sitzt, hat seine Muttcr geschlagen. Ich kenne keine Straft, die dic-sem Vergehen angemessen wäre. Möge Gott Mitleid mit dcm Schuldigen haben. Weil jedoch unser Herz zn tief betrübt ist. wollcn wir hcutc unscrcn gewöhn» lichen Gesang uulerlasscn." Nach diesen Mrtcn ver« «tt»» fcnen Passagieren befand sich der hannoo-r. Gesandte Graf F^ielmanilseggc mit seiner Gcmalin. Die Grä-si) die dcm Reichs-rathc selbst bcilommendcn Angelegenheiten, namcntlich Alles, was oic Wahlen zn demselben betrifft; d) die Abfassnng dcr organischeil Gcsc^c, welche das Versas-sungsgrsch dcr Monarchie erheischt, nno die nicht nn< tcr cincs dcr anderen Gesammtinimftericn gehören; trcidrauöfuhrvcrbot un« so niehr bcsrcmdc, als Acgyp« ten in gewöhnlichen Jahren nur '/« seiner Ernten braucht und '„ ausführen kaun. Es sollen deßhalb, wie man vernimmt, auf Anregung des k. l. österrci» chischcn Generalkonsulats Untersuchungen, in wie weit die Befürchtungen dcr Regierung gegründet scicn, angestellt, und mittelst der Konsulate Schritte znr Zurücknahme oder Mooifi^irung des Ausfuhrverbotes gelhan werden. Telegraphische Depeschen. * A l c r a n d r i c n, 2li. Oktobcr. Dcr Vize» könig Said Pascha ist am 20. Oktobcr nach dcm Marcrtisscc mit 8 Geschützen, Kavallerie und Infan» teric abgcgangcn. Von den aufständischen Bconincn ist cs jctzt ganz still. Dic Cholcra spllckt noch hin nild wieder. Das Getrcidcausfuhrverbot ist bisher ohne Wirkung auf den Markt geblieben, Weizen und Bohnen haben Rückgang im Preise erlitten; Banin-wollc verhielt sich weichend uud still. " Beirut, 22. Oktober. Die wohlhabenden Einwohner flüchten der Cholera wegen nach dcm ^i> banon; unter dcn englischen Sololrnppcn rafft dic Krankheit viele Opfer weg. In der Gegend von Aleppo finden zwischcn den Kurden nnd Beduinen fortwährend Reibnngen Statt. In Hebron ist die Rnhe wieder hergestellt, der Pascha von Icrns^K-m ist vlin dort znrückgekehrt. Neueste Ueberlandpost. " Nachrichten aus Bombay vom 3. u. M. zu» folgc war dcr Aufstand dcr Santals beinahe beendet. Eine Erpedition von 1l1U0 Mann unter dcm Vriga« oier Chaiubcrlein ist von Pcschawcr dahin aufgrbro-chen und hat im Gebirgc dic Festungen dcr Nänber Distort. Dcr spärliche Regen im Westen des ostindi' schcn Reiches ließ Hnngcrsnoth daselbst besorgen. - Nachrichten aus Hongkong sind vom U>. September dcnirt: Admiral Stirling hat ein gcnn-gcndcs Gcschivadcr untcr Sir Olliot gegen die russi' sche Flottille im stillen Ozean abgesendet. Dic Kai« scrlichcn haben wiederholt Siege über die Insurgenten erfochten. In Canton herrschte ungestörte Rnhc, der Verkehr begann wieder aufzuleben. Lokairs. Kaibach, 2. November. Die Witterung des verflossenen Monats war, daö letzte Drittel abgerechnet, frcnndlich und mild. die Tcm» pcratur im ganzen Monat ungewöhnlich warm. Im letzten Monntsrrittel herrschten schwüle Siroccowindc, wclchc schwere Wolken vor sich hcr wälzten; dicse cntlndcn sich endlich untcr anhaltcndem Regen in hef» tigen Donncrschlägcn. Schon am 2l^. Abends war am westlichen Himmel cin starkes Wcltcrkuchten zu schcn. Am 26. früh Morgens waren wir Augenzcngen cines Phäno« mcns dcr seltensten Art. Dcn Morast deckte kaum einige Klafter hoch eine milchweiße, dicht anliegende Nc« beischichte, dcr ganze südliche und znm Thcil auch dcr westlichc Himmel war mit dunklen Wolken verhängt, der Norden und Osteu war heiter. Die Wolken stüp. ten sich auf dcn Krimberg und vcrbargen scine Kuppe. Es war 4 Uhr Morgens, da erblickte man am Mo« raste zwei röthliche Flammen von bcdcutcudcr Dimcu« siou; die cinc sticg ans dcm Morastnebcl empor, die andcrc scnktc sich ans dcn Wolken herab; beide dreh« ten sich in eincr Spirale und vereinigten sich zu einer Fcncrsänlc, die sich cincn Augenblick im Kreise drehte nnd verschwand. Dieses Meteor dürfte cinc Sekunde gedauert habcn, und war dcr Vorbotc zwcicr Gewitter, dic sich über dcm Moraste und dcr Stadt entladen ha» ben. Das erste erschütterte uns am Montag (29. Oktober); dcr Blih fuhr in drn Blitzableiter der neuen Tirnaucr Kirche, cin andcrcr in das Bräuhausgcbäudc auf dcr St. Pctcrsvorstadt, ohne erheblichen Schaden anzurichten. Das zweite Gewitter hatten wir am 3l. gegen N Uhr Vormittags. Der Blih schlug in cin Hmis am Neuen Markt; ein Loch in dcr östlichen Mancr dcö Hanscü soll dcr rinzige Schaden sein. Von dem hiesigen tüchtigen Mnsiklchrcr nnd Organisten an dcr evangelischen Kirche, Theodor (5lzc, sind bci I. Blasnik in recht netter Ausstat, tuug erschienen: „Vier Quartette für 4 Männerstimmen" (Oi)U5 U), gewidmet dcm Männcrgcsangsvercill seiner Vaterstadt Oranienbaum, — dann: „drei Quartette für Mäuncrstimmcn " (Unn,-; 7), gewidmet dem dentschcn Mannergesangsvcrein in Trieft. Wir machen auf dicsc lieblichen lind vollklingen« dcn Gcsängc des licdcrrcichcn uno musikalisch ticfgc« bildeten Compositcurs mit dcm Bcifügcn brso>lders aufmerksam, daß sic in dcr Buchhandlung von Ignaz v. Klcinmayr ^ Fcdor Bambcrg vorräthig sind. .......---- ^......^.'______.....-^ -----........----^----^^!» breilctc sich förmlich cine allgeniciuc Bestürzung unter den Kindern. Mit Schauder betrachteten sic dcn Schuldigen, den seine Verlegenheit, Schamröthe und seine Thränen bereits verrathen hatten. Die Schulstunden begannen ohne Gesang m,d schweigend entfernten sich auch dießmal die Kinder; doch der beschuldigte Knabe befand sich in einem solchcn Zustande dcr Vcrzwcifiung, daß cs geraume Zcit bcdurftc, ihn mii dcr Versicherung zn beruhigen, dcr aufrichtigc Vorsaß dcr Besserung für die Zukunft lösche diesen Mackel ans. (Drei Lebensbahnen.) Drei Freunde, Söhne auö guten Hänsern, wclchc zusammen studirt, hatten mit den Jahren einc ganz vcrschicdenc Richtung dcr Charaktere angenommen. Dcr Eine von ihnen hattc sich znm cntschicdencn Romantiker herausgebildet, und war cin Jüngling geworden, dein dcr lose Vogel Fantasie mit dem Verstände über alle Berge davon ftog' der Andere huldigte dcr Philosophie, in scincm Kopfe tummcltcn sich allc philosophischen Systeme, von Plato, Pythagoras, Descartes und Spinoza, bis auf K a n t und HcgcI, im bunten Wirrwar durcheinander, so wurde er zum kalten Skeptiker' dcr Dritte endlich hattc alle Anzcichen cincs ganz' gewöhnlichen Menschenkindes, das. ohuc viel zn zrübeln, die breitgctrctcnc Hccrstraßc dcs Lcbcns sandelt. AIs das Klccblatt dic Universität verlassen, begann jeder dcr Jünglinge scinc Laufbahn in der großen Rennbahn dcr Wclt nach dcm goldenen Prcis dcs Glückes. Der Romantiker war bereits in wenigen Jahren abwechselnd Schauspieler, Dichter uno Sol> dat gewesen, hattc die Welt nach allen Richtungen durchwandert, sein schöncs Geld zum Fenster hinaus gcworfcn, sich einige Dutzend. Mal verliebt,, endlich cin Wunderkind geheiratet, bci dcm cr nun scinc blauen Wunder sah; Gott Hymen hattc schr bald Amors Zaubcrfackcl ausgelöscht, und ocr arme Romantiker sah sich in seinen ^cbcnsplancl! grausam getäuscht, mit Hioth und Sorge kämpfcnd, an dcr Scitc cincs ungc« liebten Weibes. Dcr zweite, dcr Philosoph uom rcin-'ten Wasscr, sah nnr stets durch dic ^!upc dcs Vcrstan« >cs, disputirte sich selbst jcdcs Gefühl, jcdr schönere Acnschlichc Ncgnng ans dem Herzen: entkleidete das ^cbcn alles poctischcn Schnlnckes. wischte mit kalter s>ind d^n Blüthcnstaub von jcdcr Blnmc. kannte ucder dic Freude noch dcn Schmcrz, cr hattc sich ine verliebt, denn der Verstand bewies ihm, ^icbc 'ci cinc Aufopfcrung seiner selbst; cr hattc dcr Frcnnd-chaft Valct gesagt, dcnn cr hielt sie für ciuc Thor-'cit, kurz. cr ward zum cnghcrzigcn Egoisten, dcr Andcrc, und zulcht sich selbst verachtete, dcn das ^,'cbcn zuletzt anwiocrtc. weil cs ihn langweilte. Dcr rinzige Weise — wie cr sich einbildete — untcr cinem Haufen Thoren zu scin, stürttc cr sich endlich kürzlich mit kaltem Blutc in die kalten Ncllcn dlr Donau. Der Dritte im Bundc, das gewöhnliche Menschenkind, dcn bei seiner Gebnrt wcdcr dic «Sophia" noch dic „Fantasic" auf dic Stirnc gcküßt, und dcr von ihnen auch kcincs ihrcr gcfährlichcn Pathcngcschcnkc cingcbnndcn crhaltcn, ist cin chrsamer Bürgcr und Hausuatcr gcwordcn. hat sich einige hübschc Kapitalien und noch Hübschcrc Kindcr gcsam« mclt; cincn dickcn Banch und cinc schlanke Frau an» gccignct, sich vor wcnig Wochcn cin vicrstöckigcs Haus gekauft, und hofft bci dcr gca^'-nnrtigcn Pariscr Industric - Ansstcllnng die großc "s..,Hnc Medaille zu crhaltcn. da cr jetzt zu den eru^n Industriellen Wiens gezählt wird. (Wien. ssonv. Blatt.) (In Kalifornien) wurden vom Januar bis Endc Juli desselben Iahrcs 322 Personen ermordet, zwci Individucn in Folgc gerichtlicher Vcrurtlicilung nnd 2ll durch den Pöbel gehenkt. In,» Monat Juli allein kamen 103 Mordthaten Hut drei Lynch« H inrichtungc n vor. Das gibl cin tranriges Bild dcr dortigen Zustände. Druck und Verlag"uonI. v. Kleinma'yr H F. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Bambcrg.