Kr. K4. Donnerstag dm ll. Wugust l892. XXXI. Jahrgang. Marbllrgki'ZtituN Der Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr., monatlich 50 Ir. Bei Zustellung ms HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig? fl., halbjährig 3 fl. ö0 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jede« Eouutag und Donnerstag früh. Schriftleitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech-swnden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr vormittags. Einschaltungen werden von der BerlagShandlung des Blattes und allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. SchlusS fiir lZinschaltungen Mitwoch und Samstag Mittag. — Offene Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zurückgesendet. Keine Einigung mit der Dereinigten! Die „Nationalen Blätter" kennzeichnen die Linke als daS Hindernis jeder gesunden nationalen und wirt-schaftlichen Entmcklung. Wir stimmen diesen Ausführunzen, die wir im Folgenden wiedergeben, vollinhaltlich zu. „Das Pressbureau der Bereinigten Linken fiillt die Zeit der parlamentarischen Ruhe mit der Abfassung von Schmähartikeln auf die Deutschnationalen aus, ein Vergnügen, das wir ihm gerne gitnnen. Die diesem Bureau eigene Gedanken-armuth macht es ihm unmöglich, eine sachliche, erörternde Polemik anzubahnen und zwingt es, sich auf die Wiederholung längst abgebrannter Behauptungen und auf das Schimpflexikon zu beschränken. So wird denn auch die alte Klage neu aufgewärmt, dass das Bestehen eines nationalen Cluvs die Actionen der Bereinigten Linken erschwere. Diese gute Bereinigte Linke, welche bis zur Stunde selber noch nicht weiß, was sie in den letzten Verhandlungen mit dem Grafen Taaffe „errungen" hat, behauptet, dass sie noch viel mehr „erringen" würde, wenn alle deutschen nichtclericalen Ab« geordneten sich unter ihre Schlaf- und Nachtmütze begeben würden. Betrachten wir einmal den Abgeordnetencomplex, genannt Bereinigte Linke, näher. Nur kurz sei darauf hingewiesen, dass sich in ihr selbst zwei verschiedene Interessengruppen gegenüberstehen, wovon die eine, der Großgrundbesitz und da» Großcapital alles ist, nur nicht eckt liberal, nicht national und endlich nicht uneigennützig. Niemand nimmt diesen Interessengruppen übel, dass sie ihre Sachen verfechten, aber kein wirklicher Politiker wird glauben, »nit der Hilfe dieser Interessengruppen nationale oder volkswohlfahrliche Politik treiben zu können. Die Weisen der linken Gruppe der Bereinigten Linken glauben dies aber, oder geben wenigstens vor, es zu glauben, obwohl sie eS sehen und fühlen, dass in der politischen Taktik ihrer Partei sehr häufig der rechte Flügel nicht thut, was der linke Flügel in einer?lnwandltlng unbewussten rechten Dranges will. Und fast immer setzt dieser rechte Flügel seine Auffassung, seinen Willen durch. So ist denn die Vereinigte Linke eine Armee, die unbrauchbar ist, weil sie stets im Augenblicke des Schlagens versagt. Besonnenheit. Mäßigtmg sind die euphemistischen Worte, mit denen die eigene Schwäche, Ohnmacht und Unkraft beehrt und entschuldigt wird. Und damit wird die Vereinigte Linke das unheilvollste, weil kaum zu überwindende Hindernis ^er politischen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung unseres Volkes; sie ist es, welche jedes kräftige Aufrollen der nationalen Streitkräfte der Deutschen verhindert, sie ist diejenige, welche den Aufmarsch der wirtschaftlichen Interessengruppen hintanhält, die den Kleinbürger und Bauer, den Handwerker und Landmann in den politischen Frohndienst des großen Capitals und des Großgrundbesitzes hineinzwängt, natürlich auf Kosten seiner wirtschaftlichen Interessen. Und darum allein ist der alpen-ländische Bauer heute noch nicht aus den Klauen der klerikalen Wahlaqitatoren zu befreien, weil er sich instinctiv scbeut, lediglich dem Großbesitze und dem Capital politischen Frohn-dienst auf seine Kosten zu leisten. Die Vereinigte i^^inke ist es, welche jedes Neuaufblühen unseres politischen Lebens umnöglich macht, weil etne solche höchst nothwendige und wünschenswerte Renaissance mit einer Neuordnung und Neugrnppierung unserer gesamlnten volklichen Streitkräfte verbunden sein muss, was sie verhindert, weil sie in sich alle Jntcresiengruppen vereinigen zu sollen glaubt, damit aber nicht mehr erreicht, als dass eben die wirtschaftlichen Interessen der Bürger und Bauern denen deS Großbesitzes und Capitals unterliegen. Darum muss sich die Vereinigte Linke, so oft von den Volks-interessen die Rede ist und so oft die Ereignisse diese einen Moment in den Vordergrund schieben, mit Mäßigung und Besonnenheit drapieren, darum muss sie sich im Hinblicke auf diese mit kleinen, nichtssagenden Zugeständnissen abspeisen lassen, darum muss ihre gesainmte Presse aber diese sogenannten „Errungenschaften" jedesmal als große Erfolge, als wichtige Siege hinstellen. Und so ist denn die Vereinigte Linke die beste Stütze des Taaffe'schen Systems gewsrdcii. Wahrlich, wäre die Vereinigte ^inke nicht, das System müsste sich eine solche schaffen. Sie ist die Partei, die sich mit halben Zugeständnissen, mit einigen persönlichen Avancements, mit einem freundlichen Complimente von der Regierungsbank her zufrieden giebt und vermöge ihrer inneren Constniction, wie wir gezeigt haben, zufrieden geben muss. Ihr stehen dann die großen Mittel (Tagesblätter und Parteifonds) zur Verfügttng, welche die kleinlichen Erfolge im nationalen Interesse, die Zuge-ständnisie an die ehrgeizigen Bestrebungen Ein.^elner als wichtige, große, im nationalen oder im staatlichen Vortheile gelegenen Errungenschaften, als Fortichritte in der nationalen und politischen Entwicklung unseres Volkes hinstellen. Während man vielleicht im Ministerium selbst 'N Zweifeln ist, ob diese oder jene halbe und unbedeutende Concession an die Deutschen nicht doch im Volke als zu wenig befunden werden könnte, bricht in der Vereinigten Linken, in der gesammten liberalen Presse schon der Jubel über die neue große Errungenschaft, den neuen herrlichen Sieg, die weiteren entscheidenden Schritte zur Wiedergewinnung des deutschen Einflusses aus. Ja, selbst die officiöscn Blätter der Regierung sind genöthigt, den Jubel ein Bischen auf etwas wahrere Wertschätzung zu reducieren, so tost es freudig und irreführend in Partei und Presse über jedes kleinste Compliment, vas die Regierung der Vereinigten Linken macht. Und dabei sind alle „Erfolge" nicht mehr, als was jede vernünftige Partei, die über mehr als fünfzig Stimmen verfügt, erreichen könnte. Die Vereinigte Linke steht zwischen Volk und Regierilng, als ein Wall, ein Schutzdamm der letzteren, an dein das aufwallende Nationalbewusstsein des deutschen Volkes zerschellt, die nachdrücklichst erhobene Forderung im freiheitlichen Sinne zersplittert. Solange diese Partei in ihrer heutigen Constrnction besteht, wird die Abbröckelung nationalen Besitzstandes, die Versumpfung des öffentlichen Geiste« nicht auf^ubalten sein. Jlnmer deutlicher möge dem Volke die Erkenntnis werden, daß das gröi^te Hindernis zur Erflillunz seiner Wünsche die Vereinigte Linke ist. Dieses Hindernis muß erst hinweggeräumt werden, ehe an aufbauende, positive Ärbeit gedacht werden kann. Wie sich diese Hinwegräumung voll^ieben mag, ist gleichgiltig; sie ist nur die Grundbedingung zur noth-wendigen Klärung der inneren ^^age, zur Feststellung eines klaren Verhältnisses zwischen dem deutschen Volke und den regierenden Mächten. Die Hinwegräumung dieses Hindernisses ist aber aucd nöthig zur Gesundung der parteipolitischen Verhältnisse des deutschen Volkes. Erst dann werden sich die Zusammgehörigen rasch erkennen, die richtigen Gruppierlingcn finden: erst dann wird sich eine richtige nationale Vertretung unseres Volks-thnmes ergeben können. Die schwachen Ansätze zu solcher Gruppirung sind heute schon vorhanden, aber sie können nicht gedeihen, so lange das Hindernis besteht, welches eine veraltete volitische Schule mit der eigensinnigen Starrheit des Alters aufrecht zu halten de-stlebt ist, nicht merkend, daß damit nicht dcn allgemeinen, sondern den Einzelninteressen gedient wird. Und an dcr Wahrheit, dass die Vereinigte ^v^inke das größte Hindernis unserer Volksentwicklung ist, werden aucb die Schmäbartikel ihres Preßbureaus nicht ändern. Möge es nur nicht zu spät geworden sein, wenn diese Erkenntnis zu einer allgemeinen wird. Wir unsererseits werten nicht aufhören, diese Wahrheit zu verkünden." Die Thronfolge. In jüngster Zeit wurde in mehreren Blättern die Frage der Thronfolge in Oesterreich-Ungarn erörtert. Angesichts dieser Erörterungen veröffentlichen der „P. Ll." und der „Nemzct" folgende, wie versichert wird, von autoritativer Seite stammende Ausführungen: „Bezüglich der Frage, wer der derzeitige Thronfolger sei, sei nirgends auch nur die mindeste Unklarheit vorhanden. Die Thronfolge ist in unseren Gesetzen deutlich geregelt und ein Zweifel kann in dieser Hinsicht nicht aufkommen. Es kann sonach nicht im Mindesten die Rede davon sein, dass die Frage erst zu lösen wäre. Sie ist gelöst und daran wird nichts geändert durch die Thatsache, dass gegenwärtig kein Erzherzog den Titel „Kronprinz" führt. Es geschieht damit weder dem Lande, noch dem Erzherzog irgendwelcher Eintrag. Dem Lande nicht, denn die Verfassung weist auch dann keine Lücke auf, wenn Niemand den Titel „Kronprinz" führt, da im ungarischen Staatsrechte dem Thronfolger zu Lebzeiten des Herrschers keinerlei Rechte oder Pflichten zufallen; und dem Erzherzog nicht, denn Erzherzog Karl Ludwig wurzett darum nicht minder in der Liebe und Achtung der Nation, wenn er den Titel „Kronprinz" nicht führt. Die Sympathie der Nation umgibt ihn und seine Familie, denn man weiß Nachdruck verlioten. Die H'wiflmsviird'. Erzählung aus dem bayerischen Oberlande von Fried. Dolch. (8. Fortsetzung.) Gertl sah bleich und abgehärmt aus und das dunkle Gewand, da« sie trug, ließ die Blasse ihres Gesichtes noch mehr hervortreten. Der schmerzliche Zug um die Lippen und die trüben, rothgeränderten Augen sprachen von durchweinten kummervollen Nächten, während die müde Haltung des Körpers verrieth, dass Gram und Trauer die kräftige (^^esundheit des jungen Mädchens untergraben hatten. Es war auch in den letzten Wochen zu viel Unglück auf sie eingestürint; schon sehr tief erschüttert durch den Tod des Geliebten, hatte das schreckliche Ende ihres Vaters, dessen Leichnam von Fischern am Seeufer gefunden und ins Dorf geschasft worden war, sie vollends in einen namenlosen Jammer gestürzt. Die üblen Nachreden, welche über den Todten in Umlauf gesetzt und ihr zu Gehör gebracht worden waren, hatten ebenfalls dazu bei getragen, ibr Leid zu vergrößern. Es gieng nämlich das Gerede, dass der alte Berchtold im Rausche vom Wege abgekommen und in den See gefallen sei; andere behaupteteu gar, er habe sich freiwillig iu den See gestürzt, weil ihm sein Gewissen keine Ruhe mehr gelassen hatte. „Der wird eine schöne Fahrt g'macht hab'n", meinten die bösen Mäulrr, „da hätt' ich nicht dabei sein mögen." — Solche lieblose Reden schmerzten Gertl natürlich tief und sie zog sich nun fast gänzlich von den Leuten zurück. Nur mit der Halmergütlerin verkehrte sie nocb und stundenlang saß sie oft du derselbcu iu ber niedrigen Stnbe, stumm vor sich hinbrütend oder leise den Kopf schüttelnd bei den Trostesworten der Alten. Ein lauter Schrei schreckte Plötzlich Gertl aus ihrem Brüten empor Mtd als sie rasch aufblickte, gewahrte sie, dass sich das Gesicht der ihr gegenübersitzenden Alttn schreckhaft verfärbt hatte. Im nächsten Augenblick aber fuhr sie selbst mit cinem halbersticktcn Schrei von dcr Bank empor und starrte, die zitternden Arme weit vorgestreckt, mit weitgeöffneten Augeu auf eine in einen dunklen Soldatenmantel geliüllte Gestalt, welche nicht weit von dem Häuschen anf der Straße stand. „A Geist, a Geist", rief die Halmergütlerin, lnit zitternder Hand Kreuze schlagend, „Jesus, Maria und Josef, stellt uns jettt bei —" Sie verstummte, denn Gertl war mit ausgebreiteten Armen auf die Gestalt zugeeilt und hieng jet^t schluchzend an ihrem Halse. „Niklas! Du! Du lebst! O du barmherziger, allmächtiger Gott!" Einige Angrnblicke hielten sich die Beiden stumm umfangen. ..Grüß' Gott, Gertl", sagte endlich Niklas, der.Nierst wieder Worte fand, leise und gerührt. ..Grüi?' Gott in der .v)eimat! Hab' schon 'glanbt, ick seh'Dich und sie nimmer im ^eb'n! Nah' is mir der Tod g'standen, aber unser Herrgott hat seine Hand über mich g'halten und hat mich wieder heimgeführt zu Dir " „Dank sei ihm tausendmal", flüsterte Gertl. „Aber welM Du nimmer z'ruct'kommen wärst atlS'm Krieg — ich hätt's uet lang überlebt! So ganz allein und verlassen." „Dein Vater? Ja, ich l^ab's g'hört auf der Hcimreis'", sagte Niklas düster. „Er is verunglückt?" „Ertrunken — im See —" „Mög' ihm unser Herrgott gnädig sein! Wir wollen beten für ihn und Messen lesen lassen für seine Seel'. Es is traurig, dass Dein Vater ein solches End g'nommen hat,, aber Eilt'n von uns Zwei bätt'st verlieren müssen. Deinen' Vater oder mich! Wenn er am Leben 'blieben wär', bätt'st mich nie wieder g'seh'n, auch wenn ich glücklich z'ruct'kommen war' aus'm Krie^. Was al'er damals zwischen uns Zwei vorg'fallen is, das wirst niemals crfahren. Das iS ein Gedcimuis, das Dein Vater mit^'nommen bat ins Grab. — Jcr^t, Gertl, steht nichts mebr zwischen nns Zwei! J-tzt sind und bleib'n wir beisamnt' bis an unser End!" Einige Angendlieke noch bieltcn sich die Glücklichen eng nmschlnngen, dann aber ließ Niklas das Mädchen aus seinen Armen und wandte sich gegen die Halmergütlerin, die sich inzwischen von ihrem Entsetzen erholt und langsam naber gekommen war. 'Zögernd und unter lauten?lusrufungen des Erstaunens fasste sie die Hand, die ibr NillaS bot. Iey^t erst, als Niklas dcn Mantel zurückwarf nnd die Mütze abnabm. dcnierkten die Beiden, dass sich eine blntrotl^e Narbe übcr seine Stirne zog und dcr linke Arm in einer Schlinge birng. Bei diesem Anblick stießen l^ertl nnd die Halmergütlerin gleichzeitig einen :^'uf des Schreckens aus, aber cS gelang Äklas, die Erschreckten bald wieder zn bernliigen. „Brauchst keinr Sorg' z'haben. Gertl'^, sagte er, „die Kopfwunden is schon lang' wieder gebcilt. Auch dcr Arm is schon gan^ gut, nur noch a bissel schwach und dcsweg'n trag ich ihn in der Sckling'. Freilich, zum Soldaten taug' ich nimmer und d'rum bad' ich auch, wie ich aus' Lazareth ge-konlmcn bin, mein' Abschied 'kriegt." Inzwischen waren einige Nachbariiluen, deren Neugier « rege geworden, herbeigekommen, und die H.-^lmergütlerin von welchen Gefühlen er für das ^^and beseelt ist. Auch hat cs nichts Befremdendes, dass Er^cher.^l?g Kcirl ^^udwig von dem Titel keinen (Äedrciuch macht. Diesen Titel pfle^^t nur ein Er.^herzo.q anzunehmen, der in directcr Ai-stammun^l znr Thronfolge t?crnfen ist. Doch nicht nur bei uns verhält cs sich so; es ist auch im andern Tlieil der Monarchie der ^all, was ganz natürlich erscheint, wenn man erwägt, das» immerhin ein Fall denkdar ist, dasZ ein directer Thronerl'e später geboren wird, wonach das Mitglied des Herrscherhauses, welches den Titel „Kronprinz" bereits angenommen bat, diesen Titel wieder ablegen miisste. Dass aber das Verhältnis, wie cs jetzt besteht, in unserem Herrscherhause nicht ungewi)hnlich ist, bezeugt die Thats^che, dass bei Lebzeiten j^aiscr Ferdinands auch Erzherzog Franz Karl den Titel „Kronprinz" nicht gesülirt hat. Aus alledem geht hervor, dass die Frage der Thronfolge vollständig geli)st ist." ^ Gemeinderathswahl in Friedau. lTrahtimchricht der „Marbur^ier Zeitung ") Friedau, August. Gestern erschienen vom III. Wahlki)rpcr von 167 Wahlberechtigten 114 Wähler mit 7^ Stimmen der deutschen Partei und mit Stimmen der slovenischen Partei. Heute begalien sich im II. Wahlkörper von .'N Wahlberechtigten lU Wähler zur Urne, die der deutschen Partei ihre Stimmen gaben. Am Nachmittage wählten 'm I. Wahlki)rper von 12 Wahlberechtigten l! Wähler der deutschen Partei. Die Slovenen räumlen im I. und II. Wahlkörpcr das Feld. Die versöhnlichen Liberalen. Gute, versöhnliche ^^ente, die Liberalen, denkt mancher, der da und dort in freisinnigen Blättern den „innigsten" Wunsch liest, die deutschen Atigeordneten mögen eines Sinnes sein undHand in Hand gegen dieFeindedes Deutschthums Stellung nehmen. Mit der Sanftmuth der Liberalen ist es jedoch nicht weit her; in Bi)hmen konnte und kcinn man sich davon überzeugen, denn dort wurde gegen die deutschnationale Reichcnberger „Deutsche Bolkszeitung" von liberaler Seite ein echtes und rechtes Haberfeldtreibcn veranstaltet. Offenbar hielt man die Zeit der politischen Sommerferien für die qüustigstc, um den verabscheuten Nationalen eins an» Zeuge zn flicken. Die Angegriffenen führen jedoch eine gute Klinge und schicken die unvorsichtigen Wegelagerer mit geschundenen Gliedern heim. So schreibt das genannte Blatt u. a.: „Aber die liberale Partei, wie wir sie insbesondere in Nordbi?l)men zu besitzen so glücklich sind, ist in der Thc,t eine durch und durch reactionäre Partei, durchdrungen von einem abstoßenden Eigendünkel und protzenhaften Kastengeist. Ihre leider heute noch bestellende Macht, ihr Einflust beruht nicht etwa auf der Idee, die sie vertritt, wenn von einer solchen i'lberhaupt die Rede sein kann, sondern einzig und allein auf den Geldsäckcn jener Fal'rikanten, Börsemnänner u. s. w., die sie zu Mitgliedern zählt; daher zeichnet sie sich auch vor allem durch jene Niedrigkeit der Gesinnung aus, die herzlosen Geldleuteu eigen ist. Sic marschiert nicht nnter der Flagge des Fortschritts, wie das „Trautenauer Wochenblatt" meint, der Geldsact ist ihr Wappen und dieser bleibt auch dann das Svmbol der Volksausbeulung, wenn man ihm, unl Andere zu täusche«, einen schwarz-roth-goldenen Anstrich giebt." Vaprivi geht? Ans Berlin wurde unterm 8. d. gemeldet, das Jonrnal" berichte, dass Neichskanzler Graf Caprivi sich entschlossen habe, infolge der Fehde mit dem Fürsten Bismarck seine Entlassung einzureichen. Graf Hatzfeld werde sein Nachfolger sein. Ein Unglück für das dentsche Ruch könnte man's nicht nennen, wenn die Nachricht sich belvahrheitete, aber wahrscheinlich klingt die Meldung nicht. Rnhland in Bulgarien. Unermüdlich setzt man in Sosia die Enthüllungen ill)er russische Umtriebe fort. Die „Sivoboda" veröffentlicht wiederum zwei wichtige russische Schriftstücke, nämlich den Wortlaut eines Passes vom Febrnar 1^8s>,ausgestellt durch die Belgrader nöthigte daher Niklas in il?r Häuschen, damit er dort un-. gestl)rter von seinen Erlebnissen erzählen könne. Mit knrzen Worten schilderte er ihnen nun, wie er in dem mörderischen Kampfe bei Bazeilles von den Franctireurs verwundet und fortgeschleppt, von den aufs Nene vordringenden Bavern aber wieder befreit uud in das Lazareth geschafft worden war. Nachdcm die Neugier seiuer Zuhörerschaft einigermas^en befriedigt war, machte sich Nitla«, vou Gertl begleitet, auf nach stinem Häuschen, nm auch die Base, zu der jedenfalls die ^unde von seiner Heimkehr inzwischen schon gedrnngen, zu begrüben. Allein diese >iunde ,var nicht nnr zn seiner Base, sondern auch wie ein Lauffeuer durch das ganze Dorf ge-druugen, und Alt und Jung eilte herbei, nm den Hei'm-gekelnt n zu sehen und seiuen interessanten Eizählungen^ aufmerksam zuzuhören. Es wareu Wenige, die sich fernhielten oder über seine Heimkehr nicht anfricbtige Freude empfanden. — Nnr der Niederhofer, dem Korbi schadenfroh die Neuigkeit hinterbrachte, stand wie vom Donner gerührt. „Holl' nnd Tenfel", knirschte er nnd schüttelte die geballten Fänste, „das liat mir g'rad' noch gefehlt! Jetzt is 's ganz ans und ich kann znschan'n, wenn die Gertl Hochzeit macht mit dem elendigen Loder. Es is g'rad', als wenn der Tcnfel sein G'spiel hätt'! Z'erst ersauft der alte Lump im See und jetzt kommt gar noch der Tropf aus'm Krieg z'ruck! --Aiein 1)albes Bermögen hätt' ich lier'geven, wenn ihm eine Frclnzosenkugel den Garans g'mackt hätt' —" „Hoho, bist ja auf amal ganz g'ivaltig splendid", spottete Korbi. „Aber wenn's Dir wirklich Ernst wär' mit Deiner Ncd', nachher wollt' ich Dir schon sagen, wie da noch z helftn war'." Marburger Zetttlng russische Gesandtschaft auf den falschen Namen Kosta Jvano-witsch, in Wirklichkeit jedoch für den berüchtigten Räuber Ghord Jackliota, der im Walde von Bellowa die Reisenden Linder und Binder gefangen nahm, heute aber das Werkzeug der russischen Diplomatie ist; dann einen Pass vom 1l>. Februar 188!^, ausgestellt durch die Bukarester russische Gesandtschaft ebenfalls für den genannten Banditen. Inzwischen scheint man in St. Petersburg doch eingesehen zu haben, dass die Stellnng des Herrn Hitrowo als amtlichen Vertreters der russischen Regierung unhaltbar geworden ist. Dem ..Grash^ danin" zufolge verlautet nämlich, dass der russische Gesandte in Lissabon, Hitrowo, nach Japan und an seiner Statt der bisherige Gesandte in Japan, Schewitsch, nach Lissabon versetzt werden würde. Bezüglich eines im Pariser „Matin" veröffentlichten angeblichen Protestes der bulgarischen Studenten in Berlin erklärt die „Swoboda", sie habe von denselben bnlgarischen Studenten Zuschriften erhalten, in denen versichert wird, sie hätten den Protest weder verfasst noch unterschrieben, es sei ein apokruphes Werk eineS Mitschuldigen Rizows, eines gewissen Mazedoniers Lytschew in Paris, der in sehr schlechten.' Rufe stehe. Das unschnldige Rntzland. Die Enthüllungen über die Wühlarbeit Nußlands in Bnlgarien verursachen im Czarenreiche großes Unbehagen und man setzt alles daran, um die Wucht der in Sofia erhobenen Anklagen abznschwächen. Neuerdings wurde sogar der Versuch gemacht, mittelst eines Interviews die Reinwaschung Rußlands zu vollziehen. Aus St. Petersburg kam unterm 5. d. M. folgende Drahtmeldung: „Ein Redacteur der „Nowosti" hat die bulgarischen Emigranten Dragan Zankow und Peter Stan-tschew interviewt. Beide Emigranten sind der Meinung, dass, wenn die in der „Swoboda" publicierten Docnmente nicht in Sosia gefälscht wurden, die Fälschungen jedenfalls in Wien angefertigt wordeu feien. Zankow äußerte, er habe niemals an einen Plan zur Ermordung des Coburgers geglaubt. In seinem Alter denke man nicht an Blutthaten. Was er wünsche, sei die Entfernung des Prinzen von Coburg und der jetzigen Minister. Er habe dies auch stets offen und ehrlich ausgesprochen. Dasselbe wünschen alle Bulgaren (?). Von seiner Theilnahme an einer Verschwörung könne schon aus dem Grunde keiue Rede sein, da er mit Major Panitza keinerlei Beziehungen nnd nicht einmal einen klaren Begriff von dessen Actionsplänen hatte. Von den ihm znr Disposition gestellten zehntausend Francs zur Vertheilnng an die Verschwörer habe er zum erstenmale aus den Fälschnngen der „Swoboda" erfahren. Stantschew wies darauf hin, dass für die Ueberreichung des Memoire« vom Juli 188U an Hitrowo kein Grund vor« gelegen habe, da dieser sehr wohl wusste,dass die Beseitigung der Usurpatoren nicht Sache einer Grnppe, sondern die heilige Sache des ganzen bulgarischen Volkes sei. Die angebliche Verschwörnng gegen den Cobnrger sei reinster Unsinn. Niemand trachtete ihm nach dem Leben, und Niemand werde ihm nach dem Leben trachten. Die Bulgaren werden geduldig das Ende seiner Herrschaft abwarten. Was die angeblichen Sub-sldien betreffe, so könne man die beste Antwort darauf aus den Büchern der Bulgarischen Nationalbank und der anderen Banken von Sosia erhalten. Ueber die Folgen der Hinrichtungen stimmen die Ansichten Zankow's und Stantschew's ziemlich überein. Zankow meint, die Gährung in Bnlgarien sei seit der Erschießung Panitza's in Zunahnie begriffen und bereits sehr stark. Der jüngste Proceß sei der beste Beweis dafür, dass das Volk ungeachtet einer Schreckensherrschaft von Rache-gefilhl beseelt sei. Der Hinrichtung Panit^'s folgte die Er, wordung Beltschew's uud Vulkovich's. Die neuesten Hinrichtungen werden wol)l auch nicht ohne Folgen bleiben. Noch deutlicher sprach sich Stantschew aus. Die einzige Schuld der Hingerichteten, sagte er, bestehe darin, dass sie politische Gegner der Regiernng waren. Noch heute seien in Bnlgcirien, besonders aber in Macedonien, einige außerhalb aller Parteien stellende, durch einen Schwur — Bessa — geeinte Männer vorhanden. Diese schwuren den Mördern Panitza's Rache. Gegen solche Gegner wären der Coburger und Stambulow machtlos. Diese Verschworenen kennen keine internationalen „Du „Ja, ich", grinste Korbi und ein unheimliches Feuer schoss dabei aus seinen Augen. „Wenn ihn auch im Krieg keine Franzosenkugel 'troffen hat, so könnt' ihn ja desweg'n doch alleweil noch a Wiltschützenkngel treffen —" Er schn'ieg, der Niederhofer aber zuckte zusammen nnd warf einen scheuen Blick nm sich. „Das wollt'st thun?" sagte er bebend. „Dazu bätt'st die Schneid „Warum net?" erwiderte Korbi mit einem scheußlichen Lächeln. „Weuu es Dir auf a paar tausend Gnlden net ankommt, blas' ich ihm das Licht aus — kannst Dich verlassen daranf ! Ich hab's ihm g'schworen, dass ich ihm den Schlag noch eintränk', den er mir damals in Andecl)S gegeben hat — und dass ich wegen seiner vom Gericht eingehänselt worden bin, das Hab' ich ihm auch net vergessen. Also wenn Du willst, Bauer, nachher mach' ich ihn kalt! In der Gegend kann ich mich so nimmer länger halten, weil mir das Gericht schon wieder amal auf die Haken sil^t. — Mit Deinem Geld wander' ich nachher nach Amerika aus, lass' unser'n.^^errgott einen guten Mann sein und führ a lnstiges Leben." ^ „Wenn Du ihn aber fehlst", sagte der Niederhofer nn-schlüssig, „oder wenn er net gleich ganz todt is und Dich gar g'seh'n hat —" „Ach was, da brauchst keine Sorg' z'haben", rief Korbi lachend. „Ich brenn' ihn nieder, dass er daS Aufstehen seiner Lebtag' vergisst. Also gilt es, Bauer? Ja oder nein!" „Es gilt", zischte der Niederhofer, ,.da hast meine Hand! Dn sollst die paar tansend Gulden haben, wenn Du konnnst nnd mir die Nachricht bringst —" „Aha, Du traust nur net recht?" lachte Korbi. „No, ich brauch auch keine Vorauszahlung! Wenn die Arbeit geschehen is, wirst mir meinen Lohn net vorenthalten. — Also halt' mir den Daumen, Bauer, und riegel derweil Deine _64, 11. August 189S Verträge, keine Friedensligci, nur — die Bessa. In Macedonien nennt man sie Volksheiducken. Zu denen, die Panitza zu rächen geschworen haben, gehörte wahrscheinlich Karagulow, denn während seine Genossen unter dem Galgen „ES lebe Bulgarien!" riefen, schrie Karagulow „tZs lebe Macedonien!" Tagesneuigkeiten. (Zur Sprachreinigung.) Bei der Abfafsung der neuen Bundesrathsbestimmungen für den Bau und Betrieb der Eisenbahnen Deutschlands sind auch in sprachlicher Beziehung Verbesserungen angestrebt worden. Mit Vergnügen entnimmt man einem Aufsatz des „Centralbl. der Bauverw.", dass besouders viele unni)thige Fremdwörter durch deutsche Ausdrücke einen sinnentsprechenden Ausdruck gefuuden haben. Statt „Bahnpolizei-Reglement" und „Betriebsreglement" wird es nunmehr zutreffender „Betriebs-" bezw. „Verkehrsordnung" heißen. Es werden dementsprechend auch die Hinweise auf die genannten Reglements, sofern sich dieselben auf Warnungstafeln uud Anschlägen, sowie in den Dienstanweisungen befinden, einer entsprechenden Umänderung bedürfen. Weiter findet man „Perron" durch „Bahnsteig", „Barrieren" durch ..Schranken", „Niveau-Uebergäuge" durch „Uebergänge in Schienenhöhe", „Normalprosil deS lichten Raumes" durch „Umgrenzung des lichten Raumes", „Normalstellung" durch „Grundstellung". „Markierzeichen" dnrch „Merkzeichen", „Revision" durch „Untersuchung", „Extrazüge" durch „Sonderzüge", „Paffagiere" durch „Reisende", „Instruction" durch „Dienstanweisung", „Qualification" durch „Befähigung" n. f. w. ersetzt. Immerhin sind aber in Riicksicht auf daS Sprachgefühl der Sachverständigen gewifse technische Bezeichnungen, deren Abänderung jenem Sprachgefühl Zwang angethan hätte, beibehalten worden. So finden wir denn noch die Ausdrücke „Station" und dementsprechend „StationS-diener" an Stelle von „Perrondiener", ferner „Signal", ..Locomotive", „Regulator", „Ventil", „elektrisch", „Telegraph", „rangieren", „Rangiersignal", „Rangiermeister" u. s. w. Die Bezeichnung „Telegraph" ist aber nur gebraucht, wo dieselbe die Verständigung auf elektrischem Wege andeuten soll, während für die übrigen Arten von Telegraphen der Signalordnung das Wort „Signalmast" gewählt ist. Der Ausdruck „Normen" ist ebenfalls beibehalten worden, da sich derselbe seit einer Reihe von Jahren eingebürgert hat und stets als Bezeichnung für die „Normen für den Bau und die Ausrüstung der Eisenbahnen" gilt. Weiter ist bezüglich der Schreibart „Geleise", „Geleis" odcr „Gleis" die Entscheidung zu Gunsten der letzten, kürzesten Form ausgefallen. Hoffentlich wird dieses Reinigungsverfahren zu Gunsten der deutschen Muttersprache auch für andere Fachgebiete noch kräftiger als bisher sich zu erkennen geben. (Eine interessante Wahrnehmung.) Dr. Ludwig Frey schrieb einem Wiener Blatte: „Die schweren Ausschreitungen in Astrachan uud anderen Städten des südöstlichen Rußlands gegen die Aerzte und ihre Heilgehilfen sind bekanntlich hanptsächlich durch die in der Bevölkerung weit verbreitete und von böswilliger Seite noch genährte Ansicht verursacht worden, dass Cholerakranke lebend begraben werden. Die Quelle di^.er nicht nur in Rußland, sondern in vielen anderen Ländern, die von Cholera-Epidemien heimgesucht wurden, traditionell sich fortpflanzenden Anschauung ist in Folgendem zu suchen: Eine sehr bemerkenswerte Erscheinung der Choleraleichen, die durch eine sehr ausgesprochene Todten-starre auffallen, besteht darin, dass einige Zeit nach dem Tode einzelne Muskeln oder ganze Muskelgruppen spontane oder durch leichtes Klopfen hervorgerufene Zuckungen zeigen. Professor Eichhorst hat bei einer Königsberger Epidemie an mehreren Leichen diese Erscheinungen beobachtet, die erst drei Stnnden nach dem Tode auftreten und mehr als drei Stunden dauern. Er hatte einen Kranken, einen fünfzigjährigen Eisenbahnbeamten, als todt verlassen und den Tod durch sorgfältige Auskultation des Herzens constatiert. Nach drei Stunden stürzte die Tochter deS Verstorbenen mit der Nachricht zu ihm, dass der Vater wieder aufgelebt sei. Er eilte sofort mit ihr nach Hause, nnd der Anblick der Leiche war in der That Thaler! Das is meine letzte Arbeit bei Dir nnd wenn die gethan is, nachher darf ich mir schon a zeitlang a bisset Nuh' vergunnen." Er nickte dem Niederhofer spöttisch lächelnd zu und war dann im nächsten Augenblicke hinter dcm Hallse NiederhoferS verschwunden.----— Am Nachmittage des nächstfolgenden Tages scl^ritten Niklas und Gertl Hand in Hand auf dem Wege uach Ai^echs empor. Die Wangen des Mädchens waren leicht geröthetund ihre Blicke strahlten, so oft sie denen des Geliebten, der seine Uniform abgelegt und wieder die Tracht der Landbewohner trug, begegneten. Unter lebhasten Gesprächen — hatten sie einander doch so viel zu erzählen — verfolgten sie ihren Weg, und ehe sie sich's versal)cn, st^niden sie vor der Thüre der Wallfahrtskirche. Leise traten sie in den sonnenhellen, kühlen Raum, sich andächtig bekreuzend und mit Weil^ivasser besprengend. — Sie schritten zun: Hochaltare uud knieeten vor demselben nieder. WNt gefalteten Händen blickte Gertl innig zu dem Altarbilde empor nnd ihre Lippen flüsterten, während Thränen ihre Wangen netzten, heiße Dank-- und Bittgebete. Nach einiger Zeit verließen die Beiden wieder den geweihten Ranm und schritten langsam den Berg hinab, um auf demselben Wege, auf dem sie gekommen waren, wieder heimzukehren. Als sie das Elisabethbrülluleiu erreichten, setzte sich Niklas auf eine der Ruhebänke, die dort angebracht waren, und zog das Mädchen zu sich nieder. „Da woll'n wir eine kleine Rast halteu", sagte er. „Ich Hab' mir vorgenommen beim Heraufgehen, dass ich Dir an dem Platze erzählen will, wie ich verwundet und von den Franzosen schier massacriert worden bin bei Bazeilles." (Fortsetzung folgt.) Nr. 64, 11. August 1892 Marburger Zeitung Seite 3 ein befremdender. Namentlich an den Oberarm-Muskeln ^ so berichtet Professor Eichhorst, einer der hervorragendsten Kliniker Deutschlands — und vor Allem am Biceps folgten schnell auf einander fibrilläre Zuckungen, die in längeren Pausen von Zusammenzichungen des ganzen Muskels unterbrochen wurden, »vobei der Unterarm deutlich gebeugt wurde. Auch an den Fingern wurden deutlich Bewegungen gesehen. Erst nach drei Stunden hörten die Muskelbewegungen auf. Ich selbst hatte vor fiinf Jahren, als im Wiedener.'Kranken-Hause einzelne Cholerakranke in einer eigens dazu hergcrichteten Baracke lagen, Nese postmortalen Zuckungen gleichfalls an einem Eisenbahnbeamten, und zwar mehrere Stunden nach seinem Tode, beol?achtet. In dicscm Falle waren die Zuckungen in den Gesichtsmuskcln aufgetreten und dauerten mehr als eine halbe Stunde. Barlow hat einen Todten gesehen, bei welchem sich die Kinnladen zu öffnen und zu schließen begannen. Auch in der Literatur finden sich Angaben vor, nach denen die Kraft der Muskel Zusammen^iehuug so bedeutend war, dass die Leichen 24 Stunden in ganz anderen Positionen vorgefunden wurden. Diese Beobachtungen erleichtern das Verständnis für das Auftauchen derartiger Märchen vom ^^ebendiabegraben der Choleraleichen." (Ein spanisches Stier ge fe cht.) Anlässlich eines Stiergefechtes in Linares in der spanischen Provinz Jaen ereignete sich vor kurzem ein großartiger Scandal. Die Ursache des allgemeinen Unwillens seitens der Zuschauer lag in dem Mangel an Pferden, die bis auf zwei, welche durch erlittene Wunden kampfunfähig geworden waren, sämmllich geti)dttt waren, so dass das Schauspiel ohne Pferde fortgesehnt werden musste. Die unvorhergesehene Aenderung in dem Programm gab dem erregten Publicum Anlass zu den zügellosesten Ausschreitungen. Flaschen, Stühle, Bänke, was nur eben zur Hand war, regneten auf die Stierkämpfer nieder, welche sich schleunigst zurückziehen mussten, mn nicht den gefährlichen Wurfgeschossen zum Ziele zu dienen. Der Stier blieb allein auf dem Kampfplatz zurück, und die Wärter suchten ihn mit Hilfe zahnler Ochsen in Sicherheit zu bringen. Doch hatten sie nicht mit den ergrimmten Zuschauern gerechnet, welche angesichts dieses unverhofften Schlusses des Schauspieles von ihren Sitzen sprangen, auf den Kampfplatz eilten und die erschrockenen Angestellten des Circus an ihrem Beginnen hinderten, und trotz der Achtung gebietenden Nähe des Stieres den Platz füllten, um einen wahren Steinregen auf die i^ogc des Präsidenten zu schleudern, begleitet von einem ohren-zerreißenden Pfeifen. Der Präsident befahl der bewaffneten Macht, mit gefälltem Bajonette den Platz zu säubern, jedoch kam der bis dahin verdutzt dastehende Stier dieser Maßregel zuvor, indem er auf die Menge eindrang, einen der Unvorsichtigen mit den Hörnern erfasste und dreimal in die Lust schleuderte. Der Bedauernswerte fiel in seinem Blute regungslos zu Boden. Dieser Angriff des Stieres verbreitete eine unbeschreibliche Panik unter dem Publicum, welches entsetzt den Ausgängen zueilte, verfolgt von dem wüthenden Thiere, das glücklicherweise kein weiteres Unheil anrichtete. Der Präsident hatte inzwischen angesichts der drohenden Haltung der Menschenmenge sein Heil in der Flucht gesucht; ihm nach setzte ein Theil der Zuschauer und hätte ihn ereilt, wären ihm nicht die Thüren eines nahegelegenen Magazins gastfreundlich geöffnet worden, eine menschenfreundliche That, die den Besitzer den Verlust siimmtlicher Scheiben kostete, welche ron den erregten Verfolgern zertrümmert wurden. Die Behörden, außerstande, dem wachsenden Tumulte zu steuern, sahen sich gezwungen. telegraphisch die Hilfe bewaffneter Macht herbeizurufen. Der Präsident, zugleich Alkalde des Städtchens, konnte erst nach Mitternacht, als die Menge sich verlaufen hatte, es wagen, unter einer Escorte von Gendarmen seine unfreiwillige Gefangenschaft aufzugeben. (Ein Besuch im Harem des Sultans von Sansibar.) Aus Sansibar wird dem „B. T." geschrieben: Die Gattin des Geheimrathcs Kayser hat vor ihrer Rückreise nach Europa in Begleitung eines weiblichen Dolmetschers, der Frau des in Sansibar ansässigen praktischen Arztes Dr. König, und unter persönlicher Mhrnng des Sultans Said Ali von Sansibar, dessen Harem einen Besuch abgestattet. Das Inserat. Im letzten Sommer konnte man auf der vierten Seite einer hervorragenden Zeitung mehrmals folgendes Inserat lesen: „Ein Fräulein in der Provinz, ron schi^nem Acußeren und ans den besten Ständen, mit einem Bcrmi)gcn von WO.OOO Francs, wünscht sied mit einem Officier oder höheren Beantten zu verheiraten, der in Paris ftinen Sitz hat. — Offerten unter 1. postlagernd Ma- deleine." Aber es war nickt alles wabr. Elodie Nabotteau war wirklich ein Fräulein und ist es leider noch beute! Sic ist auch in der Provinz, da ihr Vater zu Saint Colomban das Amt eines Friedensrichters bekleidet. Aber unter uns ist sie erstens niä^t bübscb, zweitens ist daS Vermögen von Francs nur die .s')osfnung auf dic Erbschaft eines reichen Onkels, der zwar ledig ist, aber lci seinen Iabrcn zäl^e ist, wie ein Bär. I. 'IV ist in Wirklichkeit Theodore Tardivel, ein Heiratsvermittler. Eines TagcS des verflossenen August sagte der Nichter s^iabotteau zu seiner Fran: „Tardivel schreibt mir diesen Morgen einen langen Brief, den ich dir turz mittbeilen will: Die Manöver beginnen in acht Tagen und Saint-Colomban soll eine l?albe Batterie Artillerie erhalten. Den Befehl über diese halbe Batterie hat .Hauptmann ^^ecomtc. der sich in der Provinz nach einer Braut ttnisict)t. Velstcbst du dieS?" „Vollkommen. Aber dieser Officier will, wie du mir sagst, in der Provinz wohnen, und wir wollen Clodie nacb Paris verheiraten, um uns dort znr Nube setzen zn kennen. Das scheint mir eine Schwicrigkeil zn sein." Bei dieser Gelegenheit machte der Sultan der Frau Kayser viele kostbare Geschenke, nämlich eine prachtvoll gearbeitete, mit wertvollen Perlen und Brillanten geschmückte Brosche und drei originelle, aus weichem Golde gearbeitete schwere arabische Armbänder (in Maskat in Arabien, der Heimat des sansibarer Sultangeschlechts, hergestellt), nämlich ein „Timbi", d. h. ein kleines Armband mit konischen Aussätzen, ein „Binaghiri" und ein ganz großes Armband, das sogenannte „Mkonokali". Alle drei Armbänder sind nebeneinander am gleichen Arme zu tragen. Der Sultan hat diese Armbänder der Frau Kayser persönlich umgelegt. Vor der Abreise sandte dann der Sultan der Frau Geheimrath Kayser nochmals Geschenke und zwar zwei sehr kostbare arabische Teppiche und ein Goldhalsband, ein Meisterwerk arabischer (Äoldschmiede-kunst; das Goldgewicht des Colliers beträgt über 80 Pf. St. So reich an Schätzen ljat wohl selten eine Europäerin Sansibar verlassen. (Neb er ein seltsames Duell) weiß ein Debre' cziner Blatt zu berichten. In einen« Städtchen bei Debrecziu wurden ein Getreidehändler und ein Sensal handgemein und die Sache endete mit einer Herausforderung zum Duett. Dieses nahm aber einen seltsamen Verlauf. Die beiden Gegner, jeder mit einem Säbel in der Faust, wurden einander gegenübergestellt ; die Secundanten riefen das ominöse „Los— aber es rührte sich keiner der Gladiatoren; offenbar wartete jeder, daß der andere anfange. Als auch eine zweite Aufforderung der Secundanten taube Ohren fand, erklärten die Zeugen die Affaire für beendet. Nun aber geschah etwas Unerhörtes. Der Sensal erhob den Säbel und versetzte dem Gegner einen furchtbaren Hieb über den Kopf. Angesichts dieses Ueberfalles wußte der Getreidehändler nichts besseres zu thun, als die Flucht zu ergreifen. Der Sensal rannte ihm nach und ließ liageldicht die Hiebe auf ihn niederfallen. Als die Zeugen hinzukamen, lag der Getreidchändler mit Wunden bedeckt am Boden. Einer der Zeugen mußte dem Sensal mit dem Degenkorb einen tüchtigen Hieb auf den Kopf verfemen, um der Schlächterei einen Einhalt zu gebieten. Gegen den blutdürstigen Sensal wurde die Anzeige erstattet. Er verantwortete sich damit, daß er im Delirium gehandelt habe. (Nothstand in Rußland.) Die Auswanderung der Mittellosen aus verschiedenen Mißerntegebielen nach Osten nimmt zu. Die Zahl der bis heute nach Sibirien Verzogenen beträgt über.^0.000. In Tomsk sind 17.000 Eingewanderte geblieben, welche ans dem Unterstützungsfonds der Stadt erhalten werden. Im Poltawaschen Gouv-'rnement kann in mancben Kreisen die Wintersaat nickt bestellt werden, wenn die Kreisverwaltnngen nicht schnell Darlehne erhalten können zum Ankauf des nöthigen Saatkorns. Auizer dass die Getreideernte in diesem Gouvernement eine klägliche ist, gibt es auch nur äußerst spärlich FuttergraS. In den Kreisen Prilukski, Lochwitzki und Kobeljanski hat die Hitze das Gras gar nicht auskommen lassen; die Heuschläge und Weiden sotten wie ver^ sengt aussehen. Für das Vieh wird jetzt Abschabsel aus den Sümpfen, Schilf und sonstiges Kraut aus den Flüssen als Futter herbeigeholt. Im Gouvernement Kursk stehen die Krämer in Dörfern und kleinen Städten, über 21.000 Personen, vor dem Bankerott. Unter dem vorjährigen und keurigen Elend sind die Krämer so weit herabgekommen, daß sie nicht mehr Ware in die Bude führen können. Viele haben schon ihre Buden geschlossen. (Ueber die Cholera) und ihre Ausbreitung liefen aus nachstehenden Orten folgende Meldungen ein: Brünn, 6. August. Die Nachricht eines mähriscken Blattes, dass in Trebitsch zwei Todesfälle infolge der Lkolers. nostras vorgekommen wären, ist nach amtlichen Mittheilungen vott-kommen unbegründet. — London, 6. August. Wie Reuters Office meldet, ist die Cholera nunmehr in Teheran selbst aufgetreten. Donnerstag waren 14, gestern 2.^ Todesfälle zu verzeichnen. — Moskau, 6. August. lLine B kanntmacbnng des Stadthauptes meldet das Austreten der Cholera in Moskau. In der Stadt selbst sind 4 Erkrankungen und 3 Todesfälle, im Central - Transportgefängnisse 22 Erkrankungen nnd 8 Todesfälle vorgekommen. Aus dem in der Nähe von Moskau „Dn siehst eben überall Schwierigkeiten. Verheiraten wir sie zuerst und ich werde schon mit Hil^se deS Abgeordneten den Officier nach dem Fort Vincennes bei Paris übersetzen lassen. Wir werden neden der Bastille wohnen und Alles wird sich zum besten wenden. Denken wir jetzt daran, in dem .^I'^ause ?lttcS in Ordnung zn bringen. Morgen führst du Elodie nach Chaleaudnn wegen einer neuen Toilette und dann bestellst du einen Pianostimmer; außerdem musst du eine zweite Dienerin aufnehmen, dannt die Köchin nicht zugleich zn serviren braucht." „Mein Gotl!" seufzte Madame Rabotteau, „welche Auslagen!" „Ick sebe eS lin, aber willst du Elodie verheiraten oder nicht? Jetzt gelit sie schon in das sechsnndzwanzigste Jalir und seit actit Jahren bieten wir sie den jungen nnd alten Ledigen in dieser Gegend an; von den Witwern rede ick aar nicbt. Jet^t bietet sich nun eine Gelec'^ettheit und jcl;t inüsseu wir sie beim Sä'opfe nehmen. Vorwärts, meine Liebe, triff deine Vorbereitungen! Ick werde unterdessen mil dem Biirgermeistcr sprechen,' dass er uns den Hanptmann inS Onartier giebt. Am ersten September donnerten den ganzen Morgen in der Umgebung von Saint-(5olomban die Kanonen; erst gegcn vier Ubr Nacbmittags kündete man die Ankunft der l'alben Batterie Artitterie an. Das Hans des Richters war vom Kcttev bis zum Boden <'.cpntzt nnd gereinigt. Das Zimmer des Hauptmannes wcir gescbmüctt und so pr.^chlig ansgestattet, als wenn ein Biscbof darin wol)nen sotttc. Im Statte lag die Slrcn sür die Pferde ein Meter hoä'. gelegenen Orte Perowo wurden 5 Krankheitsfälle, hievon drei mit letalem Ausgange gemeldet. — Podwoloczyska, 6. August. Von den Sonntag in Nischnei-Nowgorod erkrankten 81 Personen sind nach dem amtlichen Ausweise gestorben und 42 genesen. Die Cholera nimmt also dort noch immer zu. Infolgedessen hat der Gouverneur den Regierungspalast geräumt und in ein Spital mit 300 Betten umwandeln lassen. Der Gouverneur selbst hat mit seiner Familie eine Privatwohnung bezogen. Viele Messebesucher, die Nischnei-Nowgorod der ausgebrochenen Cholera wegen verließen, sind auf der Reise erkrankt und gestorben. Die Regierung befürchtet, dass durch die vorzeitige Abreise der Messebesucher die Seuche noch mehr verbreitet wird. — Ailch in Charkow sind nach den amtlichen Ausweisen am Sonntag 8 Personen erkrankt, von denen starben. Im ganzen Regierungsbezirke sind 79 Personen erkrankt und 27 gestorben. -- Lemberg, 8. August. Nach Berichten aus Warschau wurde der Gouverneur in Baku, Staatsrath Rogge, weil er sich beim Ausbruche der Cholera ungeschickt benahni, aus dem Amte entlassen. — Lemberg, 8. August. Die Statthaltcrei hat die Durchfuhr von Eiern aus Rußland wieder gestattet. — Breslau, 8. August. Reisende aus Oesterreich werden in Oder-berg nicht mehr ärztlich untersucht. - Belgrad, 8. Auzust. In den letzten Tagen wurden zwei Fälle v»n infectioser Dysenterie constatiert. — Petersburg, 8. August. In Moskau kamen am 5. August neun Erkrankungen und vier Todesfälle, am 6. August zwanzig Erkrankungen und sieben Todesfälle und im Gouvernement Moskau ein Todesfall an Cholera vor. In den Städten Wjatka, Iekaterin'.'slao, .^iursk, Kasan, Perm,Rjaesan,Jaroslav und in den betreffenden Gouvernements tritt die Seuche ganz unbedeutend auf. In Nischnei-Nowgorod starben am ti. August Persouen an Cholera. Heftig herrscht dieselbe im Dongebiete, in Saratow und in Samara. (Eine Verjüngungscur.) In der Stadt Mexiko, so erzählen amerikanische Blätter, machte ein Charlatan bekannt, dass er ein Mittel besäße, alte Frauen wieder jung zu machen, nnd lud Alle, die eine Verjüngung wünschten, zu einer Sitzung ein. Trotz des hohen Preises, der vorher für die Wuudercur bezahlt werde« musste, kamen zur angesetzten Slunde mehr ols dreißig „angejahrte" Damen in das mit kabbalistischen Zeichen ausgeschmückte Zimmer des Akagicrs. Dieser hielt vor der Versammlung einen Vortrag über Dämonik nnd das Glück der Jugend, ließ dann an die Hörerinnen durch zwei weibliche Begleiterinnen Streukügelchen vertheilen, nnd als diese verschluckt waren, sagte er: .,Es liegt in der Natur meiner Wundercnr, dass ich bei der Aeltesten beginne. Madame, bitte, wie alt sind Sie?" - Die Gefragte erröthete und bekannte sich zu ."7 Jahren. Die nächste zu 3«'» und so fort, bis die letzte stolz lhr Aller auf '>^0 Jahre angab. „Meine Damen (sagte hierauf der Wundermann), ich sehe zu meiner freudigen Genugtbuung, dass meine Cur bereits vollkourmen geglückt ist. Als Sie eintraten, ließ ich Ihr Alter abschätzen und die mir zuverlässig abgegebenen Zahlen sind durchweg um mindestens 10 Jahre höher, als die, welche Sie soeben selber nannten! Sie Alle werden mir zugeben, dass eine Frau von 37 Jahren noch nicht alt genannt werden kann, und dies ist das höchste Lebensalter, das Sie vor wenigen Augenblicken selber namhaft machten. Somit wünsche ich Ihnen Glück zu der wiedergewonnenen Jugend und halte mich zu weiteren Diensten bestens empfohlen.^' (Die Erfindung eines Panzers für bewegliche He er es Massen) dürfte so schreibt die „Tägl. Rundsch." — nahe bevorstehen, wenn (ja: wenn!) sich eine Nachricht bewahrheitet, welche uns ans Bukarest zngeht. Darnach hat der rumänische Ingenieur (Konstantin Janopnlo einen Stoff zusammengesetzt, der für die Kugeln der nenesten Gewehrarten undurchdringlich ist. Dieser Stoff ist zu Flächen von nur drei Millimeter Dicke verarbeitet nnd leistet schon in dieser Stärke jeder (!) Kugel Widerstand. Umfangreiche Versuche, welche dei (5otrotschen von dem Genie-Regimente vorgenommen wurden, ergaben, dasS eine einzige Wand in der Größe von vier Heviertmetern 670 Kngeln des neuesten Mannlicher-Gewehres aufsing, obne auch nnr im Geringsten beschädigt zu werden. Die Kugeln wurden beim Aufschlagen Bald erschien der Hanptmann an dem weißen hölzernen Gitter, daS dieses Paradies von der Strasze trennte. Der Empfang des Gastes war schon vorbereitet: Rabotteau saß unter der Akazie und las die „kevus c!es Veux ^lonlies"; seine Frau schnitt mit einer blinkenden Scheere in seiner Nahe Weintrauben ab, und hinrer den Mnsselinrolhängen des Salons wartete Elodie aus das verabredete Zeichen, um an dem gestimmten Piano in ein verzweifeltes Lied auszubrechen. Als man Pferdegetrappel t)örte, legte der Richter seine Revue beiseite und seiue Frau l?örtc auf Trauben zu schneiden. Schon stand der Hanptmann vor ihnen. „Gnädige Fran", begann er griißcnd, „erlanben Sic mir, mich vorzustellen. Ich bin — „O, Sie sind schon vorgestellt, Herr Hauptmann. Wir erivartcten Sie bereits." Der Officier verbeugte sich lächelnd und drückte die .^xiiid Rabotteau's. Hierauf fülirte nian il)n in den Salon, wo unter großer Verlegenheit Elodie ihr "iek^ avbracb, als wäre sie hmidert Meil''N weit entfernt zn almen, dass ein Artillerie-.Hanptmann an diesem Tage das Haus ilncs i3aterS betreten werde. Der Officier wollte im Hotel speisen, aber man gab ibln zu verstehen, dass dies eine tödtliche Beleidigung wäre. „Sic müssen an unserer descheideneii Malilzeit tl)eil-nehmen", sagte Ülkadame Rabotteau, „denn einen ganzen Achsen werden wir Ihrethalben uiebt gleich zu kochen haben." Wir brauctieu wobl nicht eist zu sagen, dass ihm ein Göttermahl vorgesetzt wurde. Beim Dessert plauderten die vier Menschen so mit-ci:iattdcr, als kennten sie sicl) schon seit zebn Jahren, nnd der Hauptmann trimnvbicrte aus der ganzen Linie. Cr liatte oder auch ausgezeichnete ^igeuschastcn. Als sel^r bübscher Seite 4 breit und fielen kraftlos zur Erde, ohne auch nur zurückzuprallen. Auf Veranlassung de^ Königs Karl ist ein aus höheren Ofncieren bestehender Piitfungsausschuss beauftragt worden, ein Gutachten iider die Clnndung auszuarbeiten. — Das muss ein ganz wunderbarer Stoff sein! Kigen - Aerilöte. Bad Neu Haus bei Cilli, 8. August. (Griindung einer „Südmark"-O rtsgrupv e.) Gestern fand die (Kründung der neuen Ortsgruppe des Lereines „Südmark" in den geräumigen Localitäten des Hotelbesitzers Franz Orosel in Neuhaus statt. Als Einberufer figurierten Herr msä. Kamnikcr und Herr Orosel ?^ranz jun. Ersterer hielt in schwungvollen Worten die Eröffnungsrede und begrüßte die Abgeordneten der Lereinsleitung, die Herren Wastian, Prof. Dr. Khull, Bullmunn, ferner den Schriftleiter des „Tagblattes" Herrn Besozzi, die Cillier Gäste, darunter den Abgeordneten und Bürgermeister Herrn Dr. Neckermann, sowie die Herren Julius Nakusch uud Georg Skobeme, den Cillier Radfahrverein, den Hochenegger Gesangverein mit anderen Gästen, weiters Gäste aus Weitenstein, Wöllan und der Umgebung von Neuhäusl vertreten waren die Ferialverbinvung „Germania", die Verbindung deutscher Studenten, die Burschenschaft „Thessalia". die Aerialvcrbinduug „Carniola", der Germanen-buud Cilli u. a. m. Zweiter Punkt der Tagesordnung war die Wahl des Ausschusses. Zum Obmann wurde Herr landsch. Apotheker Wes^ther, zum Stellvertreter Herr ms6. Kamniker, zum 1. Schriftführer Herr Franz Orosel jun., zum 2. Schriftführer Herr in66. i?udwig Orosel, zum 1. Zahlmeister Herr Josef Werbnigg, Handelsmann, zum Stellvertreter Herr Hirschmann, laudsch. Gärtner gewählt. Nach Erledigung dieses Punktes wurden verschiedene Ansprachengebalten, so von Herrn Wastian, Dr. Neckerman, ^ur. Ambroschitz u. a. m. Nach Schlujs des cfficiellcn Theiles folgte der gemüthliche Theil des Abends, in dem eine Kneipe stattfand und vom Hohenegger Männergesangverein mehrere Lieder vorgetragen wurden, darunter auch das deutsche Lied. Bis nach Mitternacht blieben die Fest-theilnehmer in bester Laune und srohester Stimmung bei-sainmen. Der Verein zählt bereits an <>2 Mitglieder und wir wünschen, dass er wachse, blühe und gedeihe zu Nutzen und Frommen unseres bedrängten Deutschthums in der grünen Südmark". — Das Fest verlief, wie schon bemerkt, trotz Einsprache bekannter Friedensstörer, glänzend. —r. Preßburg, 8. August. (Ein Feuerwerker verunglückt.) Der hiesige Pyrotechniker Johann Bednarz wurde gestern das Opfer seines Berufes. Als er nämlich mit dem Füllen der Feuerwerkskörper beschäftigt war, explodierten aus bisher unbekannter Ursache mehrere tausend Raketen, zu deren Füllung Bednarz mit Vorliebe Dynamit verwendete, in der mitten in der Stadt gelegenen Wohnung des Feuerwerkers. Die durch die Explosion hervorgebrachte Zerstörung ist unbeschreiblich; die Wohnung wurde vollständig demoliert, die Decke und das Hausdach wurden durchgeschlagen. Unter den Trümmern fand man den halb verkohlten Leichnam des Pyrotechnikers. Durch das Eingreifen der Feuerwehr wurde das Entstehen eines größeren Brandes verhütet. Die Frau des Verunglückten, die demselben 22 Kinder geschenkt hatte, erlitt leichtere Brandwunden. (Bednarz war eine in hiesigen Kreisen bekannte Persönlichkeit, da er vor zwei Jahren als Schauspieler an unserer Bühne wirkte. Anm. d. Schristltg.) Roth wein, 9. August. (Landwirtschaftliches Casino.) Die Leitung dieses Vereines hatte für Freitag den d. M. „Zur Linde" eine Ausschussversammlung einberufen, die fast vollzählig besucht war. Der Vorstand, Herr Ritter v. Roßmanit, verlas eine von ihm verfasste Geschäftsordnung, die durchberatheu und nach einer sehr angeregten Debatte, an der sich die Herren Girstmayr, Baumann, Dir. Kalmann, Richter, Zöhrer u. a. betheiligten, angenommen wurde. Wir veröffentlichen hiermit einen kleinen Auszug aus der aufgestellten Geschäftsordnung. Das landwirtsch. Casino empfiehlt als einzuführende Rindviehrasse das Pusterthaler eventuell Pinzgauer Rind und werden demnächst zwei Stiere Mann, gut erzogen, wusste er sich sofort in jede Gesellschaft hineinzufinden. Um zehn Uhr bat er um die Erlaubnis, sich zurückzuziehen. ..Freilich, nach einem so ermüdenden Tag", sagte theil-nahmsvoll Madame Ral'otteau. „Nun, Herr Lecomte, ich hoffe, dass Sie unter unserem Dache recht gut schlafen werden." Als die beiden Ehegatten allein waren, tauschten sie ihre Eindrücke aus. „Das wäre Etwas!" erklärte sie. „Er ist so gut und so angenehm! Auch bin ich sicher, dass er wohlhabend ist, denn er hat deni Feldhüter, der ihm den Weg zu uus gezeigt hat, zwei Francs gegeben." „Liel'e Freundin, das darf dich nicht wundern; so sind alle Officiere, die aus der Militär-Akadcnne hervorgegangen sind. Hast du bemerkt, dass er aus gutem Ton nicht die geringste Anspielung auf seine Heiratspläne gemacht hat?" — Man hätte freilich Rabotteau erwidern können, dass der Hauptmann eoen gute Gründe für seine Zurückhaltung hatte, aber dem Ehepaar wollte es nicht aus dem Kopfe gehen. Als der Officier sich um 4 Uhr Früh zu den Manövern begeben wollte, erwartete ihn schon der Richter und lud itin ein, am Frühstücke theilzunehmen. Abends bat der <^ast die schöne Elodie, auf dem Piano etwas zum Besten zu geben. Sie sang-. „Schifferin, du kleine." Nun wurde auch der junge Herr ersucht, sich hören zu lassen. Er hatte eine schöne Stimme, dann spielte er meisterhaft eine Romanze von N!endelssohn. Die Eltern Elodicn's waren entzückt ; sie aber fühlte förmlich, wie ihr der Kamm wuchs. Mardurger Zeitung genannter Rasse angekauft und an zwei Mitglieder des Vereines unentgeltlich abgegeben werden. Der Stierhälter ist verpflichtet, den Stier bis zum 3. Jahre zu haben und ihn sorgsam zu pflegen, dann kann er, falls der Vcrcin den Stier nicht zurückkauft, nach Gutdünken darüber verfügen. Vereinsmitglieder zahlen bei der Stierbelegung 20 kr., NichtMitglieder l fl., doch wird ein Nachsprung gestattek. Von diesem eingezahlten Betrage eines Nichtinitgliedes entfallen auf den Stierhälter kr. und 40 kr. auf den Verein. Der Herr Vorstand theilte weiters mit, dass er zwei Eber der Berkshire-Rasse dem Vereine schenke und kommen dieselben demnächst unter den Mitgliedern zur Verlosung. Für Belegung der Schweine wird vom Mit-gliede 10 kr., vom Nichtniitgliede der Betrag von 40 kr. eingehoben. — Was die Gesiiigelzncht betrifft, so werden vom landwirtsch. Easino an die Mitglieder Stämme von Rasse« hühnern und Bruteier unentgeltlich abgegeben. — Für die Bienenzucht wird ein Sonderausschuss aufgestellt, der aus den Herren Harrich, Richter, Leskowar und Wesiak besteht. — Landwirtschaftliche Geräthschaften können nur von Mitgliedern gegen ein sehr kleines Entgeld benülzt werden. Herr Verwalter Richter wird mit dem Ankauf von landwirtschaftlichen Maschinen betraut nnd zugleich vom Herrn Director Kalmann der Antrag eingebracht, dieselben nur bei heimischen Fabrikanten zu beschaffe». Für den Obst- und Weinbau wird gleichfall« ein Sonder-ausschuss aufgestellt und besteht derselbe aus den Herren Banlnann, Girstmayr. Kalmann, Roth, Zöhrer und Richter. Der Vorstand, Herr Ritter v. Roßmanit, giebt bekannt, dass er bereit sei, einen Grundtheil zur Anlegung eines Musterweingartens zur Verfügung zu stellen und theilt weiters mit, dass Herr Graf Attems in Windisch-Feistrilz 8000 Stück amerikanische Schnittreben für das nächste Jahr um einen mäßigen Preis abzulassen geneigt sei. Ebenso giebt der Herr Vorsitzende bekannt, dass er von einzelnen Mitgliedern be-dentende Ueberzahlnngen erhalten habe, was umso erfreulicher ist, da ja der Verein ohne hinreichende Unterstützung von Seite seiner Mitglieder nicht jene edlen, einzig auf das Volkswohl abzielenden Bestrebungen verwirklichen kann, wie er es so gerne thun möchte. Zum Schlüsse dankte Herr Director Kalmann dem Vorsitzenden für seine umsichtige Leitung und für die namhaften Spenden, die er dem Vereine bereits gemacht hat. —— Wien, 8. August. (Ein Gattenmord.) Aus Neunkirchen kam in den jüngsten Tagen die Nachricht, dass auf dem „Wechselhofe", einer bäuerlichen Besitzung, ein grauenhaftes Verbrechen begangen worden sei. Wenn man die Einzelheiten der scheußlichen That vernimmt, fragt man sich zweifelnd, ob die vielgepriesene Civilisation des 19. Jahrhunderts in der That so bewundernswert sei, wie man es oft versichern hört. Das steht fest: Geschöpfe, die solcher Unthaten fähig sind, wie es der Gattenmord auf dem „Wechselhoft" ist, sind aller menschlichen Regungen bar. Nicht nur, dass ein Gatte es über sich gewinnen konnte, seine Frau gewaltsam aus dem Leben zu schaffen, waren auch noch zwei seiner Kinder so entmenscht, an der Ermordung ihrer Mntter theilzunehmen. Der „Weichselhof" wurde von seinem Besitzer, dem 59jährigen Josef Tanzer, seiner lU jährigen Gattin, seinen Kindern Josef (24 Jahre), Aloisia (18 Jahre) und Theresia (14 Jahre alt) und einer betagten schwerhörigen Taglöhnerin Namens Leeb bewohnt. — Die ermordete Fran des Hanses, Maria Tanzer, war eine gutmüthige, schwachsinnige Person, die von ihrem Mann die schlechteste Behandlung erfuhr und trotz ihrer flehentlichen Bitten oftmals Schläge erhielt. Ihr Sohn Josef und ihre 14jährige Tockter Theresia hassten sie und ließen ne diesen Hass durch eine äußerst rohe Behandlung fühlen. Die achtzehnjährige Tochter Aloisia stand allein auf der Seite ihrer Mutter und erntete dafür gleichfalls den Hass des Vaters und der Geschwister. — Am 18. Juli hatte es wiederum Streit zwischen den Eheleuten gegeben und Maria Tanzer war am Abende dieses Tages in großer Ausregung. Am nächsten Tage war sie verschwunden. Von ihrem Verschwinden wurde keine Anzeige erstattet und erst der Zufall machte diese Thatsache bekannt. Zwei Schwiegersöhne der Eheleute Tanzer durchforschten in der Annahme, dass die verschwundene So vrrgingen zwei Tage und nun brachte Rabotteau geschickt die Frage über die Verheiratung der Officiere vor, indem er sich stellte, als ob er gegen dieselbe wäre. Lecomte lächelte nnd widersprach in der höflichsten Weise seinem liebens-würdigeu Wirte, indem er hinzufügte, dass die verheirateten Officiere in Kriegszeiten noch besser sind, als die anderen, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet. Diese Nacht konnte Niemand in der Familie ein Auge schließen; Elodie am wenigsten. „Umso besser, wenn dies geschieht", sagte Madame Rabotteau zu ihrem Gatten, denn nach meinen Berechnungen werden mich diese acht Tage mehr als vierhundert Francs kosten." Der Richter hatte im Geheimen an den Heiratsagenten geschrieben: ..Ihr Lecomte ist entzückend. Er beißt noch nicht an." Tardiocl hatte geantwortet: „Akachen Sie sich keinen Kummer. Wenn er zurückkommt, werde ich ihn schon bearbeiten." Der letzte Manövertag war angebrochen. An diesem Abende sollte die Köchin Rabotteau's ihrem Werke die Krone aussetzen. Aber ach! Zur sestgesetzten Stunde wurde das Pferd des Hauptmannes allein in den Stall von dem Burschen geführt. Elodie, die die Rückkehr ihres Bräutigams (man nannte ihn so in dem Hause) hinler den Vorhängen erwartet hatte, stürzte mit einem Angstschrei in den Garten: „Großer Gott! Ist er verwundet ?" „Nein, Fräulein", erwiderte der Bursche mit drolliger Miene. „Der .Hauptmann ist ganz gesund, nur soll ich sagen, dass ihn Papa heule nicht erwarten solle." „Er kommt nicht zum Diner?" „Nein, Fräulein, er sitzt im „Weißen Roß" und wird dort auch schlafen. Ich soll ihm gleich die Wäsche ____ Nr. 64, N. August 1892. Frau in die Wälder geflohen sei, die umliegenden Waldungen, ohne jedoch eine Spur zu finden. Auch ein Gendarm nahm ohne Erfolg Wasdstreifungen vor. Dieser Gendarm machte dem Gendarmerie-Wachtmeister des Bezirkes die Melduug und derselbe begab sich in Begleitung dreier Genoarm-führer nach dem „Wechselhofe." Daselbst erregte ein zwölf Klafter tiefer, anßer Gebranch stehender Brunnen, der mit morschen Brettern bedeckt war, die Aufmerksamkeit der Gendarmen und sie ließen in denselben ein mit einem Fanghaken versehenes Seil hinab. Als man eine Belastung verspürte, wurde das Seil emporgezogen, doch der an dem Haken l)ängende Gegenstand löste sich los und fiel wieder in die Tiefe. An dem aufgezogenen Haken fanden sich Theile einer Jacke, die von der Aloisia Tanzer sogleich als von der Jacke ihrer Mutter herrührend erkannt wurden. Während der Vornahme dieser Nachforschungen war der auf dem Felde beschäftigte Josef Tanzer Vater nach Hause gekommen und erklärte, über das Verbleiben seiner Frau nichts zu wissen. Die weitere Untersuchung des Brunnens wurde behufs Verständigung der Behörden eingestellt und am 5. d. erschien eine Gerichtscommission am Thatorte. An dem Brunnen wurde eine Winde angebracht und ein Brunnenmeister in den Brunnen hinabgelassen. Derselbe fand auf der Oberfläche des Waffers einen Frauenleichnam schwimmen, der, als man ihn an das Tageslicht gebracht hatte, als jener der Marie Tanzer agnosciert wurde. Um den Hals der Leiche niar eine Riemenpeitsche gewunden und eS zeigten sich StrangulierungS-furchen. Um den Kopf war eine Strickschlinge gelegt, mittelst welcher der Leichnam in den Bruunen gelassen war. Der Arzt stellte als Todesursache Erdrosselung durch mehrere Thäter fest. Josef Tanzer Vater und Sohn wurden wegen des Verdachtes der Thäterschaft, Theresia Tanzer als Mitwisserin verhaftet. Die Letztere gab an, baK ihr Vater die Mutter öfters geprügelt habe, und sich bei einer derartigen Scene einmal eine „wehe" Hand zuzog. Am Abend des kritischen Tages sei nach dem Nachtessen der Vater im Zimmer, die Mutter in der Küche und sie (Theresia) im Hofe aufgewesen. Später habe sie den Vater auf dem Boden gesehen und gegen zwei Uhr nachts von dort einen lauten Schrei gehört. Sie habe demselben jedoch keine Bedeutung beigelegt und sei gleich wieder eingeschlafen. Marburger Aachrichten. (Ein Turnerfeft.) Am 14. d. begeht, wie wir bereits berichteten, der hiesige Turnverein anlässlich seines dreißigjährigen Bestandes eine turnerische Feier. In der am 6. d. abgehaltenen Sitzung des Turnrathes wurde über das am 14. stattfindende Bezirksgruppenturnen, sowie über den Charakter der Feier im Einzelnen berathen und beschlossen, dass von der Abhaltung größerer öffentlicher Festlichkeiten abgesehen werde. An dem Gruppenturnen können die Turnvereine der Südsteiermark, ferner die krainischen und Triester Turnvereine theilnehmen. Mehrere Vereine, unter anderen die Turnvereine von Laibach, Pettau und Leibnitz, haben ihre Betheiligung bereits zugesagt. Die Einladunqen zur Theil-nahtne an der Feier sind an die Ehrenmitglieder des Vereines, an die l/lLsigen befreundeten Vereine und an sämmtliche Turnvereine des südösterreichischen Turngaues ergangen. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntag, den 14. August, wird hier in der evangelischen Kirche Gottesdienst stattfinden. (Vom Cä cilienverein.) Alle Damen und Herren, welche ausübende Mitglieder des Cäcilienvereines sind, ersuche ich höflichst, künftigen Freitag, d. i. am 12. August um li Uhr abends im gewöhnlichen Probelocale zu einer Probe für die Aufführungen am 15. und 18. August ganz bestimmt erscheinen zu wollen. Ludw. Hudowernik, Domcaplan. (Chromob ilder.) Seit einigen Tagen sind in der Buch- und Kunsthandlung des Herrn Kaltenbrunner, Herrengasse, einige gut ausgeführte Chromobitoer zu sehen. Der Maler A. Wüst, wohnhaft in Graz, wirg sich kurze Zeit^hier aufhalten und übernimmt Foiographien in allen Größen zur sofortigen bestmöglichen Ausführung. Auch in der Kunst- hinüberbringen." — Elodie, bleich wie die Wand, eilte zu ihrer Mutter. „Himmel!" rief diese aus, „welch' ein Unglück! Ein Hummer acht Francs! Aber was geht denn vor ? Wenn wir nur mit dent Burschen reden könnten." „Nur vorsichtig, Liebe", erwiderte der Richter. „Dank der Disciplin sind diese Burschen ihrem Herrn blind ergeben. Du würdest also nicht nur nichts erfahren, sondern auch Alles verderben. Morgen werde ich mich selbst erkundigen." Das Diner verlief nun sehr traurig. -p Am folgenden Morgen begab sich der Richter frühzeitig in das Hotel zum „Weißen Roß" und fragte dort den Besitzer: „Können Sie mir nicht sagen, ob der Artillerie-Haupt-mann, der bei mir wohnte ..." „Sehen Sie selbst nach, Herr Richter. Der Herr ist noch ans seinem Zimmer Nr. 8, denn die Manöver sind seit gestern ans. Verzeihung, dass ich Sie nicht selbst fiihre; ich habe zu viel zu thun." Ral)otteau stieg die hölzerne Treppe hinauf und betrat den Couloir, in dem sich viele gleiche Thüren mit Nummem befanden. Er wollte elien an Nr. 8 klopfen, als er, wie von einer Viper gebissen, entsetzt zurückwich. Er hatte zwar keinen Tiger, keinen Drachen erblickt, wohl aber ein Paar Stiefel mit Sporen und daneben . . . ein Paar Schuhe, so klein, dass sie zum küssen waren. „Unglückliche Elodie! Arme Madame Rabotteau! Elender Tardivel! Ungeheuer von einem Lecomte! Ja, ja, so sind die Herren Officiere!" In demselben Augenblicke wurde der Schlüssel im Innern gedreht und furchtsam öffnete sich die Thürc. Zuerst Str. 64. 11. August 1'^^2 'Handlung werden Aufträge übernommen. Das Arbeits,Zimmer des Malers befindet sich Burggasse 26 bei Herrn Koller. (Ein Weinkeller gesperrt.) Ein Wcinkellcr in der KärntnerNras^e, in welchem größere Mengen des dilligen Getränkes lagern, das in jüngster Zeit als „italienischer" Wein in unserer Stadt verkauft wird, wurde auf die Anordnung der Bebörde gesperrt und Proben des Productes, nach dessen Genuß die ^eute Kopfschmerzen bekamen und erbrechen mussten, nach Klojternmburg behufs Untersuchung gesandt. — Wir haben le^tkin vor dem billigen Pantschwerk gewarnt, mit dem uns jüdische Händler angesichts der Aufhebung des Wnn^olles für italienische Wttne begliicken und können unsere Warnung beute nur wiederholen. Die Verfügung der Behörde beweist, wie sehr wir im Neckte waren. (Großer Ei nbruchsdicb stahl.) In der Nacht zum 7. d. M. wurden auS der Billa des Herril Hofrathes .^errmann zu Pörtschach a. See durch gewaltsamen Einbruch außer circa 20 fl. an Bargeld nachstehende Pretiosen durch Anbekanntc Thäter gestohlen: 1 circa 4 cm. langes, 2 cm. breites Brillantkreuz mit oder 11 ü ^our gefassten, erhsen-groszen Brillanten; 1 ciselierter, durchbrochener, goldener Armreifen, in der Mitte mit Rauten und l Perle besetzter Muschel, an der Innenseite der Firmaname „Köchcrt" graviert; — 1 Busennadel (^^amee), darstellend einen mit einem Kranze von Rubinen umgebenen Mohrenkopf; — l goldene Broche in Herj^form, quer darüber ein silberner, mit Brillanten und in ter Mitte mit einem Rubin besetzter Margueritenzweig; — 2 große Corallen-Eravattennadeln; — 1 antike Amethyst-Schmuckgarnitur ^Broche und Ohrgehänge), Goldfilizranarbeit, bei der Broche der mittlere Stein fehlend: — t Broche mit einer Kinderpbotographie, umgeben von in Gold gefassten, böhmischen Gianaten; — 1 Damen-Goldring mit elliptisch gefassten Granaten; — 1 goldener Damenring mit Türkisen; — .1 glatter, goldener Ehering ohne Gravierung; — l glatter, goldener Ehering, mit k!. 9./X. graviert; — 2 Fibulas, in der Mitte mit je drei in Kleeblattform gefassten Perlen, mit dazu passenden doppelten Goldreifen mit 9 in je Z Kleeblattformen gefassten Perlen; — 1 antike goldene Damen-Spindeluhr mit dickem Doppeldeckel; — l ciseliertc silberne Armkette, an der Schliei?e die Buchstaben k. 21./II. 1886 graviert: — 1 goldene Busennadel mit goldenem, mit 2 Rubinen besetztem Aste; — 1 aus einem Salzburgerthaler mit der Jahreszahl 1877 hergestellte Broche; — 1 Broche aus einem einzigen, in Gold gefassten, taubeneigroßen Granaten. Es wird ersucht, auf das Vorkommen dieser Pretiosen strengstens zu inoigilieren, den allfälligen Verkäufer oder Ver^ Pfänder derselben anzuhalten, jede sachdienliche Wahrnehmung sofort anzuzeigen und wird bemerkt, dass dem Zustandebringer eine dem Werte der gestohlenen, resp. .zustande gebrachten Pretiosen angemessene Belohnung zugesichert ist. (Großer Brand in Deuts ch-F eistri t;.) In der Nacht vom 9. auf den 10. d. verkündeten knapp nach 12 Uhr die lauten Schläge der Feuerglocke auf dem Thurme der Domkirche den Ausbruch eines Brandes außerhalb des Stadtbereiches. Der hiesigen Sicherheitsmache war die telegraphische Meldung übermittelt worden, dass die Kunstmiihle in Feistril;. das Eigenthum des Herrn Knapp, in Flammen stehe. Die städt. Feuerwehr entsandte eine Spritze und einen Mann» schaftswagen auf die Brandstätte; die Pferde waren aus dem Stalle des Fiakers Koller rasch zur Stelle. Vom Tbnrme der Domkirche konnte man trotz des starken Nebels im Drau-thale deutlich die Feuergarben zum Nachthimmel emporlodern sehen: juweilen schien es, als ob man des entfesselten dementes Herr geworden sei, plötzlich aber flammte es gewaltig wieder auf. Deutlich verspürte man auch den Brandgeruch in der Stadt. Wie man uns mittheilt, ist die Kunstmühle, die Herr Knapp neu eingerichtet ba'te, vollständig ein Raub der Flammen geworden. An der Stelle, wo dieselbe stand, war am Morgen des gestrigen Tag»s ein rauchender Trümmerhaufen. Das zerstörte Object war versickert. Ueber die Entstehungsursache des Brandes ist nichts bekannt. (Entgleisung einesZuges inA! arburg.) Am Abende deS vergangenen Dienstages entgleiste der Secundär-zug Nr. 96, als er in die hiesige Station einfuhr, bei Wechsel kam eine weiße kleine Hand zum Vorschein, dann das runde Handgelenk mit einem hübschen Bracelet, dann ein rosiger Arm, der immer länger wurde .... Nein, Rabotteau hatte noch nie einen so schönen Arm gesehen, und wenn der andere auch so schön war, so hatte dieser elende Lecomte ein teuflisches Glück. Unterdessen waren die Hand, das Handgelenk und der Arm verschwunden, die Thürc schloß sich wieder und der Friedensrichter blieb da stehen und wusste so viel wie früher. Es blieb ihm nichts Anderes ülirig, als nach Hause zu gehen. — „Nun?" riefen die beiden Frauen gleichzeitig, die ihn schon auf der Straße erwarteten. ..Dieser Lecomte ist ein Taugenichts", sagte er zwischen die Zähne. „Elodie, gehe auf Dein Zimmer, ich habe mit Deiner Mutter zu reden." Nun erzählte Rabotteau mit leuchtenden Augeu — aus Zorn wahrscheinlich — seiner theueren Ehehälfte, was er soeben gesehen hatte. „O, o!" seufzte Madame, die gute Frau. ..Hat mau schon so einen Scandal gehört! Was werden wir Elodie sagen? Armes Kind! Dieses Ungeheuer gefiel ihr! Ach, Du kannst Deinem Tardivel gratulieren! Aber es ist, wie ich glaube, ein Brief von ihm gekommen!" Wirklich fand der Richter einen Brief aus dem Heirats« dureau vor. „Ich verstehe Sie nicht", schrieb er, „Sie sagen, ^!ecomte wohne bei Ihnen. Nun schreibt mir aber dieser soeben, dass er sich den Fuß gebrochen und einer seiner Kameraden ihn bei den Manövern vertreten habe. Bitte um Aufklärung." „Das ist stark", rief die Mutter Elodie'S. „Ich habe ihn fortwährend Lecomte angesprochen und er lässt es sich auch gefallen. An Deiner Stelle würde ich dies dem Kriegsminister anzeigen." 5 dadurch, dass der Tender der vocomotive a''.s den Schienen > sprang, wodmch eines ter sogenaiinlen „.s)cr^stücke" des Wechsels wcggebiochen wurde und der jtammerlwagen, sowie ein Wa^en 2. und ein Wagen Elasse entgleisten. Als der ^^ocomotivführer den Unfall bemcikte, ließ er die Vacuum-Bremse, die erfreulicherweise nicht beschädigt worden war, mit aller Kraft wirken und brachte den Zug dadurch sofort zum Stehen. Infolge der Entgleisung wurde der .^ammerlwagen, aus welchem der Zugsführer heraussprang, zwischen dem Tender und den nachdrückenden Personenwagen in die Hi)he gepresst, so dass zwei seiner Räder hoch in der ^^ust waren; auch er« litt der Wagen mehrfache Beschädigungen. Eine Eisenstange an der Aufstiegstreppe eines Personenwagens wurde durch ein Trittbrett verbogen, als wäre sie von Wachs. Zwei Personenwagen standen — ein seltsamer Anblick — auf dem neben dem befahrenen Geleise laufcudeu Geleise, während die letzten Wagen wiederum auf dem richtigen Geleise sich befanden. Der Tender, an dem eine Feder gebrochen war, war aus den Schienen; er war eine kurze Strecke iiber die Schwellen geschleppt worden. — Glücklicherweise ist bei dem Unfall niemand verlejzt worden; a»ch die Poststücke und das mitgebrachte Gut wurden nicht in Akitleidenschaft gezogen. — Mit den Arbeiten behufs Freimachung des Geleises wurde sogleich begonnen und nm 12 Ubr nichts lvar das Hindernis bereits von den Schienen weggeräumt. — Die Entgleisung scheint ohne jemandes Verschulden erfolgt zu sein. Der Zua setzte seine Fahrt mit einer cinstündigeu Verspätung fort. (Diebstahl.) Einer Partei in der .'»Lärntnerstraße wurde am 7. d. ein kaffeebraunes Wolltnch im Werte von 5 fl. und ein schwarzer Stoffregenschirm im Werte von 1 fl. und einer andern ein Mänuer-Sacco aus schwarzem Kammgarnstoff gestohlen. Aus dem Herichtssaale. Proeess Dr. Stärket gegen Hermann Kienzl und August Schreiber. Die Veröffentlichung des Urtlieils in dem Ebren-beleidigungsprocesse, den Herr Dr. Tbeodor Starkel. Hof-und Gerichtsadvocat in Graz, gegen die Herren Kienzl °und August Schreiber, Schriftleiter des ..Deutschen Volksblattes" in Wien, anstrengte, ist nunmehr erfolgt. In diesem Urtheile heißt es u. a.: Der k. k. Sckwttrgerichtshof in Wien hat unter dem Vorsitze des ?.»G.'R. Schniedl und im Beiseiu der L.-G.-R Stöger und Nenbauer als Richter in Anwesenheit des Dr. Theodor Starkel als Privatanklägers, der auf freiem Fuße befindlichen Angeklagten Hermann Kienzl und August Schreiber, sowie des Bertheidigeis Dr. Karl Kummer nach der am 28. 29. und 30. Sevtember l8iU stattgehabten Hauptverhandlung über die von Dr. Starkel erhobene Anklage auf Grund des vom Ankläger gestellten Antrages auf Bestrafung itu Sinne des Anklägers erkannt, wie folgt'. Hermann Kienzl ist schnldig, die int „Deutschen VolkSblatt" in Wien erschienenen Artikel verfaßt und zur Drucklegung übergeben zit haben und hiedurch den Dr. Tb. Starkel in einem Druckwerke durch Mittheilung von erdichteten und entstellten Tbatsachen sowohl namentlich als durch aus ihn passende Kennzeichen fälschlich bestimmter unehrenhafter oder solcher unsittlicher Handlungen beschuldigt zu haben, welche ihn in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen geeignet sind, ihn überdies verächtlicher Eigenschaften und Gesinnungen geziehen, sowie ibn dem öffentlichen Spott ausgesetzt zu haben.— August Schreiber ist schuldig, bei der Ausuahine der erwähnten incriminierten Artikel und Berichte in die „Deutsche Volkszeitung" jene Aufmerksamkeit vernachlässigt zu haben, bei deren pflichtmaßiger Anwendung die Aufnahme des strafbaren Inhalts der Druckschrift unterblieben wäre. Hiedurch hat Hermann Kienzl das Vergehen gegen die ' Sicherheit der Ehre im Sinne der ^ 488 und 491 St.-G. und August Schreiber die Uebertretung im Sinne des Art. III., Abs. 1 des Gesetzes vom li^. Oktober 1868 begangen und wird Hermanu Kienzl zu drei Monaten Arrestes, August „Das muss überlegt sein*, erwiderte Rabotteciu. „Uebrigeus wird er uickt abreisen, ohne sich bei uns '^u empfehlen. Da werden wir ja sehen.^ Wirklich läutete der falsche ^^ecomte Nachmittags an dem Gitter und, welche Frechheit! An seinem Arme befand sich eine elegante, verschleierte Dame, gewiss die mit den Schuhen. „Justine, öffne nicht", sagte Madame Rabotteau zornig, „öffne nicht! Sage den Lenten durch das Gitter, dass Nieinand zu Hause ist." Dann wandte sie sich an den Gatten: „Kannst Du bei eiuer solchen Beleidigung ruhig bleiben? Wenn ich ein Mann wäre, so dürfte so Etwas nicht ruhig vorübergehen." „Aber, liebe Frau, ich bin Beamter, bin «>7 Jahre alt und der Gebrauch der Waffen ist mir unbekannt." In demselben Augenblicke trat Justine ein und ilber-brachte eine Karte: e Comte De Prebois, Hauptmann in der Artillerie. Darunter stand mit Bleistift geschrieben: „Ich bcdanere und musZ niich tausendmal entschuldigen, dass ich gestern Ihre Gesellschaft entbehrte. Meine Frau überraschte mich durch ihren Besuch, und da sie nicht die große Stijrung, die ich schon in Ihrem Hause verursacht habe, noch vergrößern wollte, so übernachteten wir im Hotel. Es würde ihr ein großes Vergnügen bereitet baben. die Bekanntschaft Ihrer Frau Gemahlin uud Fräuleiu Tochter zu machen. Ich danke nochmals fi'lr Ihre Gastfrenndschaft.'* Madame Rabotteau las die Karte einige Male durch, dalm sagte sie ganz verzagt: „Jetzt verstehe ich, warum er nichts erwidert hat, als ich ihn .^onsisur Is comte" ansprach." Die arme Elodie hat doch kein Glück. („Reichsw.") Schreiber zu fünfzig Gulden Geldstrafe verurtheilt. Zugleich wird auf Verfall der Eaution des ..Deutschen Volksl^'lattes" in einem Beirage von 100 Gulden erkannt. Beide Angeklagte werden überdies zum Ersätze der Kosten des Strafverfahrens verurtheilt und gemäß ^ des Preßgesetzes verpflichtet, auf eigene .Kosten das ergangene Straferkenntnis drei Tage nach eingetretener Rechtskraft desselben im „Deutschen Volksblatt" an der Spitze desselben, in der „Nenen Freien Presse" und der „Grazer Tagespost" zu veröffentlicheu. Durch die Gnade des Kaisers wurde die über Hermann Kienzl verhängte Arreststrafe in eine Geldstrafe in der Höhe von vicrhnndertundfünfjig Gulden umgewandelt. (Anm. der Schriftleitung.) Rasche Justiz. Er reiste in Juwelen und Antiquitäten. Die Besuchskarte«, die er abzugeben pflegte, trugeu den wohlklingenden Nanten M. David Geil, Pest. Sein Dämon — und David war von eiuem Dämon besessen, als er l,ieher kam — verleitete ihn, des schönen und wahren Spruches „I'.xtra HunAtlriam von S8t vits. st si e8t vita, nvn e8t. ita" zu vergessen inid seiue Fähigkeiten hierzulande zu erproben. Sein Geschäft ist ihm aber, waih geschrieen! durch die „Digitateure" leider verdorbeu worden, denn das Auge des moderueu Menschen läßt sieb durch Geschicklichkeit, die keine Zauberei ist. nicht mehr täuschen. David fand seineu Goliath. Der aber war nicht so gefällig, sich ruhig plündern zu lassen, denn als David einen vortheilhaften Handel abschließen, nämlich eine Goldkette kaufen und zwei goldene Ringe in der hiesigen Pfandleihanstalt als theneres Andenken ntitnehmen wollte, erschien die ans Schillers Gedicht „Die Kraniche des Jbvkus" in weiteren Kreisen bekannt gewordene Nemesis und überantwortete den erstaunten Sohn des Volkes, das laut Prof. Nothnagel keine Unarten hat, der Themis. David aber verlor den Muth nicht. Er erinnerte sich, dass die Göttin der Gerechtigkeit verbundene Augen hat, weshalb man in Ungarn sagt, die Arme sei blind. Wie verblüfft war daher der Mauu der Juwelen uud Antiguitäteu, als er sich plötzlich einem k. k. Strafrichter und einem k. k. staatsanwaltschaftlichen Functionär gegenüber sah! Nichtsdestoweniger verantwortete er sich mit orientalischer Schlauheit. Die gestohlenen il'inge, meinte er trenherzig, habe ihin ein Herr in der Psandleihanstalt selbst in die .Hand gedrückt, offenbar als Unterpfand frenndschastlicher Gefühle. Es half aber nichts: der Richter sprach David schuldig und vernrtheilte ihn zu drei Tagen Arrestes, verscl^ärft mit einein Fasttage. Damit hatte aber Davids trauriges Schicksal noch nicht seineu Höhepunkt erreicht, denn er mnsste als „Ungar" zu seinem Leid-weseu erfaliren. dass der Ausgleich auch seine Schattenseiten hat, da er als „Ausländer" sofort in Haft genommen wurde. O David, David — werd' eppes nix meichugge über die rasche Justiz iu Cis! Holkswirthschastliches. Die Vernichtung der Feld- nud Hausmäuse. Im heurigen Frühjahre wurde Thessalieu (Griechenland) von einer nngeheuereu Menge Feldmäuse keimgesucht, die die Ernte vollständig zu vernichten drohten. In kurzer Zeit jedoch gelang es dem Prof. F. ^^öffler in GreifSwald, der von der griechischen Regieruug zur Bekämpfung der ^^andplage beruten worden war, die Mvriaden der Feinde bcs ^Sandmannes zn vertilgen. Prof. ^^öffler bracl^te hiebei seine im Anfang dieses Jahres bekannt gegebene bakteriologische Be-kämpsungsmethode der Feldnmns in Anwendung, indem er den öaviUug murium, der sich für zahlreiche andere Thierspecies, wie.Katzen, Ratten, Kaninchen. Meerschweinchen, Schweine, kleine S'ngvögel, Tauben nnd Hühner bei der Einführung mit der Nahrung völlig unschädlich gezeigt hatte, als Mittel znr Vertilgung der Schädlinge verwendete. Prof. ^v^öffler berichtete über die Erfolge seiues vou dem besten Erfolge gekröuten Versuches in Thessalien im Eentralblatt für Bakteriologie nnd Parasitenkunde. Wir entnehinen diesem Berichte folgende Stellen: „Mein Plan hinsichtlich der praktischen Anwendung der Bacillen war, wie bereits angedeutet, der, dass mit den bacillenartigen Kulturflüssigkeiten singergliedgroße Stücke trockeuen, womö.ilich weißen Brotes getränkt und die Brotstücke u'iederum in die ^.jlkäuselocher eingelTracht werden solllen, in jedes Loch ein Stück. Fraßen die Mäuse das Brot, so mussten sie nach den im Labatorinm gewonnenen Resultaten verenden. Bei den von ^.^arissa als Standquartier cilltäglich in die Ortschaften der Umgegend unternommenen Ausflügen führten wir mit uns ein großes Blechgefäß mit Kulturflüssigkeit. Sobald wir an das Ziel der Fabrt gelangt waren, wurde ein Quantum der Kulturflüssigkeit in einen zur Ver-süguug gestellten Kessel gegossen, und der Flüssigkeit der Inhalt einiger Agarrobrchen zugesetzt, um eine möglichst dacillenreiche Jmprägniernngsflüssigkeit zu l^aben. Aus den umliegendeu Dörfern kainen imn die von deil Soldaten benachrichtigten und mit Anweisung hinsichtlich des VrotschneidenS versehenen Baueru nach dieser zentralen Stelle, ein jeder in einem Weidenkorbe, das für den von ihm bearbeiteten Bezirk ausreichende ^^.uantum von Brolstücken mit sich führend. Einer nach dem andern trat bann an den Kessel heran und schüttete den Inhalt seines Korbes in die Flüssigkeit. Die Brotstücke wnrden darin untergetaucht, nachdem sie gehörig von der Flüssigkeit durchtränkt waren, mit den.Händen aus dem Kessel herausgenommen nnd in den Korb zurückübertragen. Um den Bauern die bisweilen von ihnen geäußerten Bedenken lnnsichtlich der Giftigkeit des präparierten BroteS für ihre Haninrel zn nehlnen, wnrden vor ilnen Angen die anf den Gutshöfen hernmlanfcnden Thiere, .Hühner, Tauben, Hunde, Schweiue, Pferde, Esel, Hanimel. ;)icgen mit imprägnierten Brotstücken gefüttert, einzelne der Herren, welche das Brot an die Bauern vertbeilen, aszen vor den Augeu derselbelt Stücke des infizierten Brotes, um dessen Unschädlichteit fi'»r den '^Dkeuscheu selbst darzuthun. Alle diese zahlreichen an Ntenschen und Thieren angestellten Versuche baben die völlige Unschänlichkeit des Bacillus zur Evidenz erwiesen." Seite 6 Marburg er Zeiwng „Was nun die Resultate anlangt, welche mit der Methode erzielt sind, so kann ich iiber dieselben Folgendes berichten: Schon nach wenigen Tagen lief von allen Seiten die Nachricht ein, daß das in die Löcher geworfene Brot aus denselben verschwunden sei; es war daher im höchsten Maße wahrscheinlich, daß die Mäuse dasselbe gefressen hatten. War dies wirklich der Fall, so mußten nach dem im Kleinen angestellten Versuche die Ergebnisse sich sehr günstig gestalten. Gerade nach dieser Richtung hin hatte ich von vornherein ge« wisse Besorgnisse gehabt. Es hatte mir gerade sehr unwahrscheinlich geschienen, daß die Mäuse inmitten des saftigsten Grüns das Brot fressen würden. Ich empfehle ans diesem Grunde als beste Zeit für die Bekämpfung der Feldmäuse mit meiner Methode Herbst und Frühjahr, d. h. die Jahreszeiten, in welchen den Mäusen von der Natur die Futterstoffe nur verl)ältnismä^ig spärlich geboten werden. In Thessalien war diese Zeit längst vorüber. Alles prangte im herrlichsten, saftigsten Grün. Das Getreide hatte bereits eine Hi)he von einen! halben Meter und darüber erreicht. Um so freudiger wurde ich durch die Nachricht überrascht, daß überall, auch inmitten der Getreidefelder, das Brot aus den Li)chern verschwunden war. Endqiltige Ergebnisse ließen sich vor Ablauf von mindestens 4 Wochen naturgemäß nicht erwarten, immer-hin aber mußten schon nach etwa 9 Tagen einige Erfolge sich constatiren lassen. In Gemeinschaft mit dem von der Regierung uns beigegebenen, überall uns die Wege ebnenden Dr. Pampoukis und der interessierten Gutsbesitzer unternahmen wir deshalb nach Ablauf dieser Frist eine Jnspection derjenigen Oertlichkeiten, an welchen wir selbst die Metbode ausgeführt hatten, beziehungsweise an welchen nach der Zusicherung der Herren Besitzern sie zweifelsohne von den Besitzern ausgeführt war. In Ba^rena, wo wir mit unseren Versuchen 9 Tage vorher begonnen hatten, hatten die Zerstörungen seit 2 oder 3 Tagen aufgetiört. Es ließ sich dies mit Sicherheit daran erkennen, dass frisch abgefressenes Getreide in den Löchern nicht mehr gefunden wurde. D«S darin vorgefundene war mindestens schon 2 Tage alt. Auch sah man srisch eröffnete Mänselöcher nicht mehr. An einzelnen Stellen waren am Abend vor unserem Besuch auf meinen Wunsch sämmtliche Löcher zugetreten worden. Mehrere todte Mäuse waren von den Leuten gefunden, aber leider nicht ausbewahrt worden. Ganz ähnlich gestalteten sich die Befunde in Nechali und Amarlar. Es wurden eine Anzahl von Bauen aufgegraben. Mehrere waren vollständig leer; in einzelnen lagen todte Junge, welche angenagt waren. An anderen Stellen wurden todte Mäuse außerhalb der Löcher oder auch in den Löchern steckend gefunden. Auch halbtodte Mäuse, welche bei Hellem Mittag außerhalb der Löcher sich bewegten, was wir sonst niemals beobachtet hatten, wurden angetroffen. Das Auffinden todter und tödtlich erkrankter Tbiere außer den Löchern am hellen Mittage gab unS Aufklärung darüber, dass in den eröffneten Bauen nur selten todte Mäuse gesunden wurden. Sobald die Thiere schwerer erkrankt sind, haben sie, wie es scheint, ein Bedürfnis nach frischer Luft. Sie kommen hervor aus den Gängen und Löchern und werden nun sofort von den zahlreichen mäusevertilgenden Vögeln erspäht und ergriffen. Eine Anzahl todter und halbtodter Mäuse wurden nach Larissa mitgenommen und dort untersucht. Sic boten sämmtlich die pathologisch anatomischen Veränderungen des Mäusetyphus dar und enthielten in ihren Organen, namentlich in Leber nnd Milz, die charakteristischen Bacillen in reichlicher Menge. Somit war die Jnfection der Mäuse mit Hilfe der imprägnirten Brotstücke mit Sicherheit constatiert. Die Metbode hatte die Prüfung ihrer praktischen Verwendbarkeit zur Zufriedenheit bestanden.'' Ter von Professor Löffler aufgefundene Bacillus eignet sich zur Vertilgung der Hausmäuse in ebenso vorzüglicher Weise und sind Reinculturen des Bacillus von der Firma I. F. Schwarzlohe Si)hne, Königl. Hoflieferanten, Berlin S. W. Markgrafenstraße 2i) zu beziehen. Eingesendet. Mit Bezug auf die Schlachthausfrage, welche wieder sehr launig geworden ist, muss icb selbst betonen, dass für Marburg, eine Stadt mit 20.000 Einwok)nern, aus Sanitäts« rücksichten ein Schlachthaus unbedingtnothwendig ist. Kleinere Städte, wie Eilli. Billach, Rann, besitzen Schlachthäuser, Marburg jedoch, bie zweitgrößte Stadt der Steiermark, ist nicht in der Lage, ein Schlachthaus zu bauen, weil einige Herren Fleischer, die eigene Brücken besitzen, große Gegner sind; deshalb soll sich der Stadtrath nicht den Sand in die Augen streuen lassen. Die übrigen Fleischer, die keine eigenen Schlachtbrücken besitzen, müssen es sich gefallen lassen, wenn sie ums Geld bei den Schlachtbrückenbesitzern schlachten dürfen. Weiters muss ich noch betonen, dasS die Brücken, mit Ausnahme einiger, nur gewöhnliche Rattenlöcher sind, wo sich die „Viecherln" schon während der Schlachtung mit dem Fleischnagen beschäftigen, nach der Schlachtung aber fahren sie mit ihren Familienangehörigen auf dem bereits aufgearbeiteten Fleische Pronienade; diesem Uebelstande sollte doch abgeholfen werden. Ein Fleischer, der auch keine Schlachtbrücke besitzt, jedoch auS sanitären Gründen die Erbauung eines Schlachthauses für nothwendig erklärt. _A. W._ Kunst und Schristthum. Alle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke undZeitschriften sind durch Th. Kaltenbrunncr's Buchhandlung zu beziehen. „Universum", illustrirte Familienzeitschrift, Dresden, Verlag des Universum (Alfred Hauschildi. Von dieser mit großer Sorgfalt geleiteten Familienzeitschrift liegt uns das 25. Heft vor. Aus dem reichen Inhalte dieses Heftes hcticn wir besonders hervor die Novelle: „Sonntagskinder" von Clara L/auckner — „Ein Ausflug nach dem alten .Karthago" von E. Biereti. Mit Original-Illustrationen von Chr. Sveyer. — Humoreske „Das neue Bier^' von Victor Blüthgen. — „Was wissen wir ilber die Cbolera" von C. Kalkenhorst. — Fortsetzung der Novelle „Quark's Lieblingsname" von Eufemia von Adlersfeld. Mit Original-Illustrationen von F. Czabran. - Ge-dichte „Sonntag aus dem Lande" von G. Doehler, „Vor der Ernte" von G. Falke. — Tie Rundschau entljält verschiedene kleine Erzählungen ?c. Neben den zahlreichen Textillustrationen enthält das Heft folgende hervorzuhebende Kunstbeilagen: „Sommermorgen" von H. Werner. — „Ein Feinschmeckervon E. Blaas. — „Am Strande'' von Peter Bauer. — Preis für ein Heft 50 Psg. Das „Universum" kann durch alle Buchhandlungen und Postanstalten bezogen werden. Die Vrcnnerbahn. Von A. v. Schweiger-Lerchenfeld.Mit 51 Tcxt-Abbildnngni, Ton!iild?rn und einer Orientirnngskarte. Wir haben schon mehrfach aus die vortreffliche, von dem bewährten Reifeschriftsteller A.v.Schwetgcr-Lcrcdenfeld verfaßte Collection „Unter-weg«" (Schilderungen und Naturansichten von den beliebtesten Reife^ wegen) hingewiesen. Nun liegt uns ein weiteres Bändchen (das S.) vor, das die Brenncrbahn zum Inhalte hat. Wie lesenswert ein solcher „Reisebegleiter" sein kann, ersieht man aus der hier gebotenen Leistung. Tie lunstgeschichtliche Abhandlung über die Burg Runkel-stein bei Bozen ist vortrefflich, die Episode von dem „Rosengarten' Märchen sehr anziehend. Desgleichen sind die Abschnitte über Meran, die Dolomiten von Primiero, den Gardasee (mit Arco) gelungen und so abweichend von der gewöhnlichen Schablone solcher Schilde» rungkn gehalten, dass sie jeder mit Interesse lesen wird. Der angenehme Plauderton, in dem daS Ganze gehalten ist, lässt keine Ermüdung liei der Lectüre aufkommen. F r e m d e Z» - L i st e Vom t». bis 10. August. Hotel Stadt Wien. IulinsWeiß, Wien. TheodorAgrieola, l. k. Hauptmann, Eisenstadt. S. Cantoni s Fam., Privat, Trieft, ^'eo von Aelbreck, Advocat, Genf. Koloman v. Mattäfchich, Guts-befitzer, Kopreinitz. Maria Frisch, Majorsgattin, Wien. M. Leihel, Reisender, Wien. Karl Raum, Kaufmann, Trieft. I. Denk, Fabrikant, Budapest. Karl Exner, Pcivat. Wien. H. Graff, k. k. Professor, Görz. Anton Pollak, Kaufinann, Graz. Franz Stangl, Buchhalter, Wien. Hans Görv, Ingenieur, Graz. N. Pratner, Kaufmann, Wien. Th. Glanninger, Private, Innsbruck. Frauz Janeic, Gerichtsadjunkt, Kreutz. L)tto Mauinger, Gutsbefitzer, Villach. Hotel Erzherzog Johaun. Josef Schneider, .Kaufmann, Wien. Johann Vorak. Dr , Wien. Adolf Schneider, Reisender, Wien. S. Pollak, Kaufmann, Wien. Andreas Lenarcic f. Fam., k. k. Professor, Kreutz (Croatieu). _Nr. 64, 11. August 1892 Hotel Meran. Friedrich Franz, Arzt, Graz. Karl Kaiser, Kaufmann, Wien. Gustav Dogel, Wien. Ludwig Baum, Reisender, Pilsen. Anton Mlikatin. Weingroßhändler, Dalmatien. A. Haideger, Reisender, Bozen. I. Wolfart, Doctor, Wien. Marie Ernegger s. T., Privat, D.-Feistritz. Julius Edler v. Maurer, k. k. Oberst i. P., Wien. Jgnaz Gruber, Kaufmann, Wien. F. Swoboda, Reifender, Graz. Eduard Weißer, k. k. Major, Olmütz. Moriz Weiß f. T., Kaufmann, Wien. Otto Weiner s. Fam., Privat, Wien. Heinrich Brauchbar f. S., Kaufmann, Wien. Moriz A. Rotier, evang. Pfarrer, Luzern. N. Lengl, Reisender, Kanisza. Hotel Mohr. Josef Sirtich, Privat, Agranl. J.Weih, Graz. Josef Weinberger, Lehrer, Wien. Antonia Kestelar, Privat, Agram.^ Verstorbene in Marburg. 30. Juli: Schinok Ludwig. Militär-KurschmiedSsohn, 25 Tage, Win-denauerstraße, Lebensschwäche. 1. August: Majer Johann, Bahndreherssohn, 3 Monate, Winden- auerstraße, Darnicatarrh. — Meichenitsch Josefa, Dienstmagdstochter, 6 Monate, Kärntnerstraße, Darmcatarrh. 2. August: Pirch Philomena, Schlossermeisterstochter, 1 Tag, Bruungasfe. — Fiderscheg, Stefan, Obsthändlerinssohn, 7'/, Monate, Kärntnerstraße, Lungencatarrh. 3. August: Ußar Johanna, BahnanftreicherStochter, 2 Jahre, neue Colonie, Masern. 4. Augllst: Gregore Josef, Stubeninädchenssohn, 1 Monat, Flößer- gaffe, Magen- und Darmcatarrh. — Lacheiner Lucas, Tischler, 87 Jahre, Frauz Josefstraße, Alterschwäche. Mittheilung aus dem Publicum. Ein verbreitetes Hausmittel. Die steigende Nachfrage nach „M o l l's Franzbrantwein und Salz" beweist die erfolgreiche Verwendbarkeit dieses, namentlich als fchmerzstillende Einreibung-bestbekannten antirheumatischen Mittels. In Flaschen zu i10 kr. — Täglicher Versandt gegen Post-Nachnahme durch Apotheker A. Moll, k. u. k. Hoflieferant, Wien, Tuchlauben i>. 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IVIo!l'8 86icl!it?-?ll!vei «olRt.» ^enu jstls Lotikoktol un6 ^'eäos ?ulvsr^. HoU'» 8Lt»ut2m»rIlv uv6 lilltsrsobrist tröß^t. MtoU'» A«taUt»-?a1vsr »ivä tür Ails^^enlsi^sn^s eio uvübortrofgioliss ^liNol, von tion kräktixellllor uult «jis Vsrljaullvtxi-Iliätixilsit stoi- zvrlttlvr uoä als mil^p »utlössoliss AilittsI tivi dltikIvsi'stoptuvK alleu ^rastiscköll knrßutivs, t'illeo, Littsr^vässsru sto. vor^uLiedvll. ?r«1» ü«r Vr1xtu»1»Sod»oI»t«1 I ü. «rzRit» vson ^s6s k'Iksoks Moll'» LLkutemnrllö träxt uvll mit 6or Lloiplvmlis Holl" vsr8l:tUvvsen ist. 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Die Eltern und Vormünder blinder, bildnngSsähiger Kinder werden darauf mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, dass für die in die Anstalt aufgenommenen Kinder Mlungöunfähigcr Parteien keinerlei Entschädigung zu entrichten ist. (ts wird ferner bemerkt, dass nicht nur vollständig erblindete Kinder, sondern auch solche, derni Sehvermögen durch irgend eine Erkrankung bedeutend herabgesetzt ist und die sonach an dem Unterrichte in den gewöhnlichen Volksschulen nicht mit ersprießlichem Erfolge thcilnchmen können, Aufnahme finden. Stadtrath arburg, am August 1892. Der Bürgermeister: Nagh. 5«^ NCss'k'V.ks Aus Aulas; des .'wjShrigen Bestehens unseres Vereines findet Sonntag, den ^4. August l I. nachmittags halb 4 Uhr im Volksgartsn ein der Vereine Eibiswald, Feistrih, Laibach, Leibni^, Mureck, Pettau, Radkersburg, Straden, Trieft und Marburg statt Eintritt Stt kr. Kinder M kr. kivl^aus .ibenl!« T Vkr in llR. Vra.ul1a.us5a.rts1» Vvrss.ii»»KlHR»S unter gefälliger Ä^itwirkung des löbl. Männergesangvereines, der löbl. Südbahnliedertafel und der Wertstättenmusttkapelle. Eintritt M kr. Hiezn ergeht die freundlichste Einladung. 12^5 Gut Heil! ver Turnrath. Im Falle ttngilnstit^er Witternnq findet daS Schantnrntn in der Turnhalle statt. Ich habe das von nur seit einer Reit)e von Iahren betriebene Gasthaus in der Wagdal'ena-Worstadt HM' mit k. August'MS llei-l-n rvv»» verkauft. — Indem ich mich dei diesem Anlasse verpflichtet fühle, fiir das mir stets gescheukte Wohlwollen und den qütigcn Zuspruch allen verehrten Gäste meinen herzlichsten Dauk alizustatten, empfehle ich zugleich meinen Nachfolger l?estens und bitte, denselben ebenfalls durch zahlreichen Besuch unterstützen zu wollen. Hochachtungsvoll Xa.tda.rlQs. Illaolior. Bezugnehmend auf Borsteheudes, erlaul?c ich mir die ergebene Mit' thcilung, dass ich das in der Magdalena-Vorstadt, nächst der Draubrücke, käuflich au mich gebracht habe und bitte um recht zahlreichen Besuch mit der Versicherung, dass ich durch Küche und Keller sowie aufmerksame Bedienung bestrebt sein n?crde, den guten Ruf dieses Gasthauses stets zu erhalten. Hochachtungsvoll Iilla.rtKQ kuods. SVporo. Vardolgjiarv-rlüsZiLkvtt üa.» Xilo ÄO kr. GarvolsäureAesinfectionsH^utVer /2 2V I^r. zur vorgeschriebenen D.sinfcction gegen Cholera. Zu haben in der Stadlapotheke zum k. k. Adler iu Marburg. 12Äl) Sst vor» ROO kttl« 20 Durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Ein Handbuch des gcograpl)ischen Wissens fiir die Bedürfnisse aller Gebildeten. O Achte Auftc^ge. o Bollkommen ncn bearbcitct von Dr. ??ranz Hcidcrich. Mit «00 Lssullrationen, vielen Te^tkärtchen und Z.") .Nartendeilaqen auf -tl .Gartenseiten. Drei Pände. 2.'» ^'iefernngen »c 4l> kr. Ein Volksbuch iin bestci? 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Bewerber um diese Stipendien müssen die Volksschule absolviert haben, körperlich gesund und 16 Jahre alt sein. 1274' Die an den ^^andesansschuß gerichteten Gesuche, denen das Entlassungszeugnis der Volksschule, der Taufund Heimatschein, das Sitten-, Impf-, Gesundhcits- und Dürftigkeitszeugnis beizuschließen ist, sind der Direction. der Weinbauschule von den Bcn?erbern persönlich bis längstens 20. August l. I. zu überreichen. Nom steierm. Landes Ausscbuffe. für nur einen Knaben oder ein Mädchen in besserer Familie geboten. Clavier vorhanden, auch eigenes Zimmer, wenn erlvünscht. Adresse i. d. Berw. d. Bl. chastHaus- an einer Kreuzungs Bahnstation in Untersteiermark. stockhoch, mit 2 Gassenzimmer, Sparherdkttche, Speise ?c., dann in: ersten StockZimmer, l Cabinet und Küche, und 3 Zimmer, Z Küchen, gewölbt. Keller, Kegelbahn, Stall u. Wirtschastsgebäuden, großer Sitz und Obstgarten und ö Joch Aecker. 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