Erscheint Mnltag und Freitag. Redaktion: Stall, N. Mark! Nr. ,20, 3. St. Expedition: Rann Haus-Nr. <9ll. Insertionsgtbiihrcn: «r die 2sv°lti'»e Zeile oder deren R»»m für ' Mal ° tr., , Mal « tr. 3 Mal IU tr. Insertwns­stempeljedei Mal 2« lr. Vtllllg «nb DlUck V0N I . Vlasnik. I. Jahrgangs Abonnement flil Laibach: ganzjährig L fi. — lt . halbjährig 2 „ 5» ,. »ierteljHhrig l », 25 „ Turch die Post: ganzjährig « fi. «> lr. halbjährig 3 „ 2« „ «ierteljährig l „ ?N „ Einzelne Exemplare losten 5 Nkr. Zeitschrift für vaterländische Interessen. Verantwortliche« Redakteur: (Manuscripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. Laibach am 21. Juli 1865. M 58. Obergymnasium, Oberrealschule, Normalhauptschule in Laibach am Schlüsse des Schuljahres 1865. II. Aus dem Jahresberichte der l. k. Oberrealschule, welche Heuer nur eist 5 Klassen zählte, entnehmen wir, daß der Lehrkörper derselben aus dem Direktor, 8 wirklichen Lehrern, wovon Josef Winter das ganze Jahr hindurch beurlaubt war, einem provisorischen Lehrer, einem Sup­pknten und einem Assistenten, somit aus 12 Mitgliedern bestand. — Nuß» den obligaten Fächern wurden gelehrt: 1. die italienische Sprache in Z Abtheilungen für 70 Realschüler; 2. die französische Sprache für g Realschüler; 3. analytische Chemie für 11 Schüler der Oberrealschule; 4. die Stenographie für 30 Realschüler; 5. der Gesang mit besonderer Berücksichtigung des Kirchengesanges, und 6. die Gymnastik, woran 40 Schuler teilnahmen. Diestatistische Tabelle L zeigt uns die Schülerzahl dieser Lehr­anstalt; es waren ihrer im Anfange des Schuljahres 228, wovon am Schlüsse des 1. Semesters 222, des 2. Semesters aber 20? klassifizirt erscheinen; gegen das Vorjahr hat die Schülerzahl um 35 zugenommen. — Die Tabelle (^ zeigt die Theilung der Schüler nach der Religion und Nationalität. Nußer 5 Schülern, die dem Protestantismus angehören, sind alle katholischer Religion. Nach der Nationalität gab es 83 (??) Deutsche, 126 Slovenen, 12 Italiener, 1 Kroaten. Wir begreifen nicht, wie an der Oberrealschule Krams, welches bekanntlich in ungeheuerer Mehrzahl Slovenen bewohnen, die erste Kolonne der deutschen Nationa­lität, die, obwohl sie unbegreiflicher Weise 83 Realschüler zählen soll, doch die Minderzahl bildet, gewidmet werden konnte. — In der Tabelle I) lesen wir, daß nach der Ansäßigkeit der Eltern 97 Schüler der Stadt Laibach angehören und 125 Schüler qls Fremde, d. i. Orten außer Lai­bach angehörend, bezeichnet werden; ,— ferner daß im 1. Semester 178, im 2. Semester aber 142 das Schulgeld zahlten, dagegen im 1. Semester 44, im 2. Semester 66 Schüler von der Zahlung des Unterrichtsgeldes befreit waren, daß somit an Schulgeld ein Betrag von 1731 fl. einfloß, dessen eine Hälfte an den Studienfond, die andere aber in den Realschul­fond abgeführt wurde, endlich daß nur zwei Schüler Stipendien genossen und davon den Betrag per 350st. 64'/« kr. bezogen. I n letzterer Hinsicht erscheint unsere Realschuljugend im Bergleiche zur hiesigen Gymnasial­schuljugend sehrstiefmütterlich bedacht. Der Hauptgrund davon mag wohl darin liegen, daß die Realschule zu den neuesten Lehranstalten zahlt, daher mit vielen eigenen Stipendien noch nicht versehen sein kann, bei allem dem wäre es möglich, daß Realschüler wenigstens bei jenen Stipendien, die Feuilleton. Johann weikhard Keiherr uon Mwasor. Geschildert durch P. v. Radics. Motto: Als der ich nichts für gewiß anzugeben gewohnt, w»s ich selbst nicht gesehen und erfahren. Valvasor. Einleitung. Es sind bald zwei Jahrhunderte erfüllt; daß der edelste und geist­reichste Patriot, der sein ganzes Vermögen auf das Prachtwerk, die „Ehre des Herzogthums Krain" aufgewendet, in dürftigsten Ver­hältnissen aus diesem Leben schied. Kein Denkmal aus Stein oder Erz, womit unser Jahrhundert doch sonst so freigebig ist, erinnert an dem Orte, wo einst seine Wiege stand, «der an der Stätte, wo seine Gebeine ruhen, an den größten Mann unseres Volkes! — Ja nicht einmal zu einer anständigen Biographie hat es die „dankbare Nachwelt" gebracht, was denn doch den vielen „Kärnern" unserer heimatlichen Literatur, die mit dem Materiale aus fei­ner „Chronik" — sie gleichsam als Ruine betrachtend — ihre kleinen Hauschen bauten, so leicht gewesen wäre, sie hätten ja nur die Stellen, die Valvasor über sich selbst da und dort angeschrieben, zu sammeln und zu notiren gebraucht! Und was diese als Ruine ansahen, ,ist noch .heute ein herrlicher Prachtbau, schon und unversehrt, wie an dem Tage, als derfleißige Werk­meister den Schlußstein eingefügt. Wohl ist die Form und Art des Baues heute eine uns ungewohnte, wohl klingen all' die Sprüche, die wir da über den Thüren und in den Nischen lesen, zu derb, zu scharf, wohl sind die Bilder, die da und dort an Wand und Decke hangen, zu unverhüllt, — zu wahr; doch wenn wir die Fenster öffnen und mit dem lieben Meister , hinabsehen auf Flur und Au, und er uns weist des Volkes Sitte und Gebrauch, und wir aus seinen Reden deutlich merken, daß er mit dem auf keine Studienabtheilung beschränkt sind, mehr bedacht würden. Wir hegen die Hoffnung, daß die Stipendienverleiher künftighin auch der Realschüler nicht vergessen werden. Der berührte Umstand diktirt uns den weitern Wunsch in die Feder: mögensich viele solcher, denen die Vor­sehung Gottes Mittel, Arme zu unterstützen, in die Hände gelegt hat, finden, die ihr mildthätiges Herz auch den armen, braven Realschülern zuwenden. Auf diesen Gegenstand lenken wir die Aufmerksamkeit aller derjenigen, die bei Testamenten um Rath gefragt werden, welche gemein­nützige Anstalten zu bedenken wären? — Die Tabelle N gruppirt die Schüler nach den Altersjahren. Den Anfang macht 1 Schüler mit 10 Jahren, den Schluß ebenfalls 1 Schüler mit 24 Jahren. — I n der Rubrik „Unterstützung dürftiger Schüler" lesen wir Herrn Pension. Sparkllssllvorsteher (^arl UraäLliK/, der auch dieses Jahr 15 fl,, und einen „Ungenannten", der 10 fl. zu diesem Zwecke spendete, dann Hrn. N. Isi-^in , der eine ansehnliche Menge Schulrequisiten, und Hrn. Val. OsZIlo, der eine bedeutende Menge Schreib-und Zeichnungspapier der Direktion zur Vertheilung an minder bemittelte Schüler übersendete. Der XI . Abschnitt der Schulnachrichten handelt über die mit der Realschule in Verbindungstehende sonntägliche Gewerbeschule. Wir ent.­nehmen daraus, daß am Freihandzeichnen 123, am geometrischen Zeich­nen 54, in der deutschen Aufsatzlehre und im Rechnen 22, in der Geo­graphie 18, in der Chemie 43 und in der Physik 46 Schüler teilnahmen. Darunter waren 21 Gesellen, alle übrigen Lehrlinge. An Unterstützung dieser Schüler sind der Direktion 50 fl. zugekommen, welche die hiesige löbliche Handels» und Gewerbekammer für den Ankauf notwendiger Schreib­und Zeichnungsrequisiten spendete und unter Intervinirung der Herren Kammcrräthe lseii^eiitrisr und Ltr^elbn, dem Zwecke entsprechend verwendet wurden. — Was wir aber in diesem Abschnitte sehr vermissen, ist, daß dem Unterrichte in der Muttersprache kein Plätzchen gegönnt wurde. Unserer unmaßgeblichen Ansicht nach dürften die Gewerbeschüler doch größtentheils Slovenen sein! — Ueber die Orthographie der Zu- und Ortsnamen in der Rangordnung der Schüler gilt, jedoch noch in einem größern Maße, das vom Gymnasium Gesagte. Zum Belege von den vie­len nur ein Beispiel: 8a^a,3lllii!il: ^08Ll aus ^Vaitsoli. Unter den Ortsnamen haben nur: Irata, Idria, klaniua, I^avrioa und ^sLioa, und auch diese aus leicht zu ergründenden Ursachen die Gnade gefunden, im slovenischen Original zu erscheinen. Im künftigen Schuljahre wird die 6. Klasse der Oberrealschule er­ öffnet werden, und diese somit vollständig sein. III. Die Classification der hiesigen k. k. Muster-Hauptschule weiset uns in den 4 Schultlllssen, deren jede 2 Lehrzimmer hat, 755, in der Sonn- Väuerlein da drunten oft und viel verkehrt muß haben, — nicht als „Herr", sondern alschristlicher Bruder — um dessen Eigenart so völlig inne zu werden, wenn er uns 'in das Archiv führt, und uns all' die Urkunden aufweist, die er durch „heißes Bemühen" zusammengebracht und daraus den Stoff zu jenen Bildern gesammelt, wenn wir schließlich, an die Zinnen des höchsten Thurmes gelehnt, die ringsum im bezauberndsten Panorama liegende Heimath bis auf den kleinsten Hügel und die unbe­ deutendste Dorfschllft ausgebreitet vor uns sehen — da übermannt uns das Gefühl der höchsten Anerkennung und Liebe für den Schöpfer dieses Baues, welchen Bau wir nach all' dem unbedingt nennen müssen: das literarische Nationalhaus Krains auf ewige Zeiten! Ich werde in meinen der Erinnerung des großen Mannes geweihten Zeilen versuchen, die Nation, die so gerne diesen Prachtbau besucht — bei welchen Besuchen jedoch der Einzelne planlos bald diese Treppe bald jene hinaufläuft, bald diesen bald jenen Saal durchstiegt, ohne das Ganze kennen zu lernen, — systematisch durch alle Räumlichkeiten hindurch zu geleiten, und ihr gleich im Thorwege vor dem erzgepanzerten Brustbilde des unsterblichen Freiherrn sein Leben und seine Schicksale zu erzählen. Inhalt. I. Abtheilung: Biographisches. 1. Valvasor's Vorfahren und Eltern, 2. seine „Lehr- und Wander­jahre"> 3. die Rückkehr in die Heimath und das Wirken für dieselbe, 4. Valvasor als Krieger, 5. sein Verkehr mit den Gelehrten des In - und Auslandes, 6. seine Bibliothek und Naturaliensammlung, 7. seine Werke und 8. sein Ende. II. Abtheilung: Literarhistorisches. Seine Werke. H.) Im Allgemeinen: 1. geographische, 2. hi­storische, 3. naturhistorische; L) im Besondern: Die „Ehre des Herzogthums Krains" und in diesem Werke: a) seine Stellung zur ältesten Geschichte Krains, b) die Behandlung des Mittelalters und der neuern Zeit, «) die religiös-politische Richtung, ä) Valvasor als Culturhistoriker und Archaolog, e) seine Quellenkritik, und t) „das Buch von den Städten, Märkten und Schlössern". 242 und Feiertagsschule 204, in der Musikschule 54 Schüler aus. — Bezüg­ lich des Kleides, in welchem uns die besagte Classifikation gereicht wurde, stimmen wir mit der geehrten Schwester „Novios" ganz überein, und halten deren Schreibweise für ein wahrhaftes „uniouiu" auf der Welt. Wir glauben, es wäre in jetziger Zeit — anuo 1865 des Heiles — außer der Laibacher Muster-Hauptschule kaum noch Jemand zu finden, der dafür hielte, daß für die slovenische Sprache das deutsche Alphabet geeig­ net wäre, es sei denn, man will es dem Leser par turos unmöglich machen, richtig zu lesen, und deni Zuhörer slovenische Namen in slovenischen Lau­ ten zu vernehmen. Jedem andern könnten wir dies leichter verzeihen, als der Schule, welcher die Aufgabe geworden ist, die Schüler vor Allem richtig lesen und schreiben zu lehren. Die genannte Classification ist geeignet, uns zu be­ kehren und zum Glauben zu bewegen, es sei wahr, daß die Normal­ schüler, die nach absolvirter Muster-Hauptschule in das Gymnasium oder an die Realschule übertreten, kaum das slovenische Alphabet schreiben kön­ nen. Angesichts dieser Classification und angesichts der konkreten Fälle stellen auch wir die gewiß nicht unbescheidene Bitte: die Laibacher Muster- Hauptschule wolle so gefällig sein, uns die Grundsätze bekannt zu geben, wornach sie ihre Schüler anleitet, die Namen: „Bosch itsch" und „Demschar", „Sever" und'„Supin", „Suscha" und „Sadni­ kar", „Echelesnikar" und „Schimniz " und viele, viele andere, richtig zu lesen. Auch waren wir neugierig, zu vernehmen, welchen ver­ schiedenen Laut die Buchstaben V und W in den Namen: Vilha r uud Wir k u. a. m., in dieser Classification haben. Für diese gefällige Aus­ kunft wären wir der Muster-Hauptschule zum großen Danke verpflichtet, da uns die betreffenden Grundsätze bei allem Studium nicht einleuch­ ten wollen. Wir unsererseits hingegen würden der Muster-Hauptschule, wenn sie es wünscht, einen Blick in den Diözesan-Schematismus pro 1865 recht gerne zu dem Ende gestatten, daß sie sich die Schreibweise der slovenischen Zu- und Ortsnamen ansähe. Dieses glaubte der /li-izlav", der die Classification dieser Muster- Hauptschule zum ersten Male bespricht, den verehrten Lesern über dieselbe sagen zu sollen. Nun gelangen wir zur Besprechung der den Schulnachrichtcn des Gymnasiums und der Oberrealschule vorangedruckten wissenschaftlichen Aufsätze. Der Gymnasialjahresbericht hat uns zwei wissenschaftliche Auf­sätze gebracht, der erste hat in deutscher Sprache das Licht der, Welt er­blickt und behandelt die „elementare Ableitung der Budan-Hor­nerschen Auflösungsmethode höherer Zahlengl eichungen," der Verfasser desselben ist Herr Professor Dr. ^. 5. Uessäli. Wir sind zu wenig Fachmann, um darüber eine Kritik zu schreiben, und über­lassen es daher den Mathematikern, über den Werth dieser wissenschaftli­chen Arbeit zn urtheilen. Es ist uns bekannt, welche Absicht der Vor­schrift, daß Jahresberichte ohne eine wissenschaftliche Arbeit gar nicht aus­gegeben werden sollen, zu Grunde liegt. Jedoch will es uns bedünken, der leitende Gedanke dabei sei der, daß diese wissenschaftlichen Arbeiten der Mehrzahl derjenigen, denen die Jahresberichte in die Hände kommen, wir meinen den Schülern, deren Eltern und den Schulfreunden des Lan­des, wo die Lehranstalten bestehen, zugänglich fein sollen. Vorausgesetzt, daß diese unsere Ansicht richtig ist, so gestehen wir, daß dieser Aufsatz kaum von 5 Procenten der Jahresbericht-Besitzer werde gelesen werden. Es gibt doch so viele Gegenstände, die das Publikum interessiren und zum Nutzen desselben besprochen werden könnten. I. Biographische«. 1. Valvasot's Vorfahren und Eltern. Der berühmte krainische Geschichtsforscher Johann Weikhard Frei­herr von Valvasor , aus einer altberühmten und schon im XI . Jahr­hundert den deutschen Kaisern ergebenen lombardischen Adelsfamilie, aus welcher zwei Vettern, Hieronymus und Johann (v. V.), im XVI . Jahr­hunderte nach Kram einwanderten, stammt von dem Sohne des erstercn, von Bartholomäus von Valvasor, Verordneten und Generaleiunehmer in Krain, und der Anna Maria aus dem bekannten trainisch-steierischen Ge­schlechte „derer von Rauber". Johann Weikhard ward in Laibach am 28. Mai 1641 geboren, und war von den 24 Kindern seines Vaters das 18., das 12. aus der zweiten Ehe *). Aus der italienischen Geschichte seines Hauses hat Valvasor in sei­ner Chronik nur folgende vorzüglichste Daten eingefügt. Er nennt den Guido Valvasor, der Domherr in Mailand und Sekretär Kaiser Hein­rich II. , dann Erzbischof von Mailand war (1012), den Anselm Valva­sor, ebenfalls Erzbischof von Mailand, der (1090) in Constantinopel starb, den S. Gnldinus Valvasor, der dritte aus dieser Familie auf dem erz­bischöflichen Stuhle von Mailand, zugleich Kardinal und Legat in der Lombardei (um 1160), den Defendens äe ValvasorÜZ (um 1529) Bi­schof zu Iustinosiol, den Hieronymus Valvasor, Augustiner-General in Rom und Bischof in Pesaro (um 1687 gest.), und dessen Bruder, den Dominicus Valvasor, Bischof zu Caravina, der (um 1689) noch lebte. Wie schon angedeutet, kamen Valvasor's Großvater Hieronymus und dessen Vetter Johann V. im XVI. Jahrhundert nach Krain, es war um ') Hieronymus Valvasor 1-, Gemalin: Agnes von Scheyer. Bartholomäus -<-. I. Gemalin: Maria Elisabeth Frei!» Adam -f^ Hon Dornberg, II . Gemalin: Anna Maria Frei,» von Räuber. I. Gottfried -j-, Carl, Dorothea 5, Franz Adam -j-, Elisabeth, Hierony­mus ->-, Mari» Clara -f. U. Hans Dietrich f , Sigmund 5, Regina 5, Maria f , Sidunie -f-, Jo­hannes 5, Wolf-j-, Johanne« -j-, Franzi-, Zwillinge ff, Johann Weikhard, Rosalia Konstanzia f, Herbard -j-, Wolfgang Bartholo­mäus, Ferdinand -j-, Maria Isabella. Valvasor III , ?. 109. Von dieser Ansicht ist sicherlich Herr Oarl ^lelosr durchdrungen gewesen, der sich zur Aufgabe gestellt hat, dem unvergeßlichen Landsmanne dem gelehrten Hnmanitäts-Professor Hlati^a 6'op, dessen Schüler ei gewesen, in dankbarer Erinnerung in flovenischer Sprache ein Denkmals setzen. Mit besonderer Freude^ siud wir daher au die Lesung seines Auf­ satzes, betitelt: „Nari j u Oüp u v spounn" gegangen, leider aber hat uns derselbe ganz unbefriedigt gelassen. Und dieses aus einem zwei­ fachen^ Grunde, erstlich erfuhren wir außer den bereits bekannten Baten aus 6or/ 8 Leben uud dessen Wirksamkeit nur sehr wenige Episoden zweitens wurde uns alles in einer Einkleidung gereicht, die uns durchaus nicht befriedigen kann. Auch im Hinblicke auf diese Arbeit pflichten wir unserer „Noviok« vollkommen bei, die gestützt auf des Hrn. Prof. Nslos r eigene Worte der da sagt, daß er diesen Aufsatz „als dankbarer Schüler" dem Andenken des Lehrers l)or) weihe, ihre Ansicht dahin ausspricht, daß Herr ^Msie er denselben offenbar schon zur Zeit geschrieben als ei noch öo^'s Schüler gewesen, und die dann beifügt, daß die des slo­ venischen Druckes ungewohnte Druckerei die Abhandlung auch noch M so vielen Druckfehlern ausgestattet habe, — so daß nun dieselbe in der That nach zwei Seiten hin als „historisch" erscheine! Ueber den wissenschaftlichen Aufsatz in dem Jahresberichte der k. t, Obcrrealschule: ?aul ?U2L1'8 läiog-i-Äpliia, Livs rsrrnn illLmoi-Hi­ lium irwrtk8tei'ii 8ittiosnz>i8 äsLcri^tio besprochen von dr. lio^inz prov. Ober-Realschullehrer soll demnächst eine andere Feder einen kriti­ schen Artikel bringen, daher wir uns hier auch wieder nur in vollkommen beistimmender Weise dem allgemein gehaltenen Urtheile der „NoviW" anschließen, welche nicht begreifen kann, wie eine nur den Specialisten in redu8 insrnorabilionF lllorÄLtericis interessante und mit lateini­ schen Angaben gefüllte Arbeit den Eingang in ein Nealschulprogramm finden konnte, und welche anderseits ini Interesse des endlichen Zustande­ kommens eines Handbuches der krain. Geschichte gegen das Zersplittern heimatlicher Kräfte auf solch' speziellem Boden wettert. , —^. Politische Nevue. I n den Kreisen der Reichsrathsabgeordneten war in den letzte» Tagen mehrfach davon die Rede, an den Kaiser eine Adresse zu richten, in welcher das Haus sich zu Guusten der Aufrechtbaltung des Februar­ patentes aussprechen sollte. Man ließ jedoch den Gedanken fallen, weil die Linke auch nicht den Schein auf sich laden will, für Herrn v. Schmer­ ling zu demonstriren. Vesouders war es Herr Professor Herbst, welcher dieses Adreßproject energisch bekämpfte. - Als ein Symptom, wie fehl der Einfluß des ungarischen Hofkanzlers steige, wird es bezeichnet, daß der Freiherr von Bach aus Rum zurückberufen werden soll. Dem Rücktritt des Statthalters von Ungarn Grafen Palffy wird in den nächsten Tagen entgegengesehen. Ein Gerücht erzählt, der Kriegs­minister Frank habe wegen angegriffener Gesundheit seine Entlassung erbeten. Nach mehreren Anzeichen wird vermuthet, daß das neue Mini­sterium seinen Amtsantritt mit der Bevorwortung einer allgemeinen Am­nestie für Preßvergehen und Niederschlagung aller schwebenden Preßpro­cesse inauguriren wird. Die gr.-or.-serbischen Eparchien von Temesvar uud Werschetz sind auf Grund der Vorlagen, welche darüber der serbische Nationalkongreß erstattet hat, durch allerhöchste Entschließung vom 8. Juli 1865 neu ge­regelt worden. Die Temesvarer Eparchie hat fortan die serbischen Ge­meinden zu umfassen, welche ostwärts von der Theiß in den Flußgebieten der Flüsse Maros, Bega und Temes bis an die Verzava gelegen sind, das Jahr 1550 und sie kamen „aus Vergamasko". Bereits vermögende Männer, als sie sich in unserm Lande und der benachbarten Steiermark ansiedelten, vergrößerten sie sofort innerhalb dreier Decennien den hier­landischen Güterbesitz in ansehnlicher Weise; dabei blieben sie jedoch allen öffentlichen Aemtern uud Würden ferne, daher außer in Kaufbriefen und andern Privaturkunden der Name Valvasor noch nicht vorkommt. Der Vermögensstand der beiden Eingewanderten, von denen aber Johann B. der weitaus reichere und der eigentliche Besitzer der Güter in Krain uud Steier war, ist ersichtlich aus dem am 2. August 1581 aufgesetzten Testamente^) dieses selben Herrn Ioh. B. v. Valvasor zu Thurn-am-Har t (dem jetzigen Besitze Anastasius Grüns). Herr Johann V., vermalt mit Frau Emerentia der Tochter Veit, Khisel's zu Kaltenbrunn (jetzt im Besitze des Herrn Fidelis Terpinc) hatte keine Nachkommen. Von nächsten Verwandten lebten ihm zur Zeit, als er seinen letzten Willen niederschrieb, eine Schwester Surmanika, Nonne in Bergamo, der er 1000 Dukaten hinterließ, und die Kinder seiner Schwe­ster Katharina, welche an Herrn Franz von Moskon vermalt gewesen, denen er den größten Theil seines Vermögens testirte. So den Brüder» Peter, Michael und Marco v. M. sein „völliges Hab und Gut" (nach Abzug der anderweitigen Verfügungen), das Schloß Tellega t und das Schloß Sperkenthurn im Vergamaslischen,, die Herrschaften Gono­witz und T u ff er in Steiermark, die Herrschaft'G u r k f e l d in Krain „sllmmt allen andern Herrschaften" und zu Thurn - am - Hart 10,000 fl-, dem Alerius Moskon 10,000 fl. in Venedig liegend, ein Haus, Garten und Wiesen in und bei Pettau , dem Innocenz v.M . schon früher sehr viel, und den Schwestern Cassandra',' Elinita und' Elisabeth v. M, jeder 100 Kronen in Gold. — Dem Vetter Hieronymus vermachte er 10,000 fl., das Schloß Gallenek und andere Gülten. -Einem andern in Vergamasko zurückgebliebenen Vetter 200 Dukaten, Außerdem stiftete er in das-Spital in Tüffe r eine Summe, ans der man „20 bresthafte Leute ehrlich kleiden und nähren soll" und zn gleichem Zwecke eine Summe in das Spital von Gurtfeld. Bei allen Herr­schaften und Gülten erließ er den Bauern die Schulden völlig . (Fortsetzung folgt). ') Ms Zeuge« erscheinen Christoph Freiherr ». Auersverg, Wilhelm v, Lamberg. Franz v, Scheyer, Nicla« Vonhomo zn Wotftbnhcl, Vice­ dom in Krain, und Kaspar Man ritsch. N3 während die serbischen Gemeinden im ungarischen Provinziale südlich von Veizava und in der serbisch-banater Militärgiänze dem Bisthume von Nerschetz zufallen. Die beiden Eparchien sind in der neuen Abgräuzung vom 15. Juli 1865, also gleichzeitig mit den romanischen Bisthümern von Arad und Karansebes, als konstituirt zu betrachten. Zur Wahl eines neuen Bischofes für die gr.-or.-serbische Eparchic von Temcsvar wird demnächst eine Synode der gr.-or. Bischöfe der serbischen Metropolie ab­ gehalten werden. Kaiser Maximilian von Mexico ist am 6. Juli in Puebla ein­ getroffen, wohin am felben Tage auch die Kaiserin Charlotte kam; der Kaiser beschäftigte sich auf der ganzen Reise unablässig mit der Reorga­ nisation des Reiches und erließ eine Reihe von Decretenüber Einführung des Decimalsystems, Ausbreitung des Telegraphennetzes, verbesserte Wein­ cultur u. dgl. Dem neuen Minister des Innern schrieb er ein ausführ­ liches Programm vor, wobei er insbesondere dabei verweilt, wie man den Gemeindekörpern aufhelfen und dem gänzlichen Mangel an Hilfsmit­ mitteln steuern könne. Die Zusammenkunft des Kaisers Napoleon mit der Königin von Spanien wird im Monate August stattfinden, und zwar in St. Sebastian. Die Kaiserin Eugenie wird ihren Gemahl begleiten. Die Minister Tronin und O'Donnell werden der Zusammenkunft beiwohnen. Zu dem großen Seefeste in Cherbourg siud nun von England und Frankreich aus Einladungen auch an die anderen Seemächte ergangen. Rußland wird sich, wie es heißt, durch ein Geschwader von sechs Linien­ schiffen daselbst vertreten lassen. Aus dem Gemeinderathe. Sitzung »m ls. Juli. — Vorsitzender: Bürgermeister Dl. E. H. Costa; anwesend 19 Gemeinderathe). Der Bürgermeister theilt mit, daß dem in einer früheren Sitzung in Form einer Interpellation eingebrachten Wunsche des Herrn G.-R. Blasnik, betreffend die Verlegung des Flachsmarktes aus, der Nath­ hüushalle, nicht willfahrt werden könne, da kein anderer geeigneter Platz dafür vorhanden sei. Nun interpellirt Herr G.-R. Blasnik in Betreff des am Rann herrschenden, der Würde einer Landeshauptstadt nicht an­ gemessenen Gebrauches — des Ausleerens der Strohsäcke auf offenem Wege. Der Bürgermeister sagt die Abschaffung dieses'llebelstandes zu. Der Bürgermeister theilt den Beschluß beziehungsweise Antrag der Vau­ sektion mit, wornach die Herstellung der Rampe am Gruber'schen Kanäle, deren Kosten mit 933 fi. 83 kr. veranschlagt sind, wovon jedoch noch die Orundeinlösungstosten in Abschlag kommen, dem Bauunternehmer des Gruber'schen Kanals gegen 10perzentigen Einlaß überlassen werden, sowohl dieser Antrag, als auch der weitere auf lizitationsweise Hintangabe des Kanalbaues in der Nosengasse mit dem Kostenüberschlage von 1920 fl. 82 kr. werden ohne Debatte angenommen. , Es referirt Vicebürgermeister Dr. Suda n Namens der II . Sektion über die Besetzung des Postens des städtischen Zimmermanns, und wird derselbe dem Jakob Kos verliehen. Ueber Antrag des G.-R. Dr. Poilukar Namens der VII. Sek­ tion wird der Schuldirektion der städtischen Knabenschule zu St. Iatob für die Schule und Kanzleierfordernisse im laufenden Jahre ein Vorschuß gegen Verrechnung per 60 fl. aus der Stadtkasse bewilliget. G.-R. Bürger, im Namen der IV. Sektion, beantragt die Nach­ fchaffung neuer Hanfschläuche um den Betrag pr. 146 fl. 42 kr., welcher Antrag angenommen wird. Hierauf referirt derselbe über die Prämiirung der eingelangten L Pläne für die neu zu erbauende Schusterbrücke und stellt im Namen der Sektion und im Einklänge mit dem Vorschlage des Wiener Ingenieur-Vereins, der die Pläne geprüft, den Antrag auf Vetheilung der gleich vorzüglichen Pläne der Oberingenieure Köstlin und Hornbostel mit dem ersten Prämiumsbetrage pr. 200 fl. Es entspinnt sich eine längere De­batte, in der die Herren G.-R. Dr. Ore l (der für jeden 150 st. be­antragt), Dr. Blei weis, Debevec (der Losen vorschlägt), Dr. S li ­pon, Blasnik, Dr. Schöppl und der Referent sprechen, welch' Letz­terer geltend macht, daß die Konkurrenten nun schon 5 Jahre auf den Entscheid warten und sich an dem Konkurs gewiß nur in der Voraus­setzung, den Bau zu überkommen, betheiligt hatten. Schließlich wird der Sektwnsllntrag angenommen. I n der Debatte machte übrigens auch der Bürgermeister die von nns im letzten Blatte gebrachte Mittheilung betreffs des von Hoffmann gestellten Vorschlags, eine erst erfundene Art eiserner Brücken liefern zu wollen — was die Versammlung in Rücksicht der da­mit verbundenen geringeren Herstellungskosten mit Beifall aufnahm. Ueber Antrag des G °R. Dr. v. Kaltenegger wird noch weiters beschlossen, dem Ingenieurvereine in Wien für die bereitwillige und erschöpfende Be­gutachtung aller Pläne den Dank des Gcmeinderaths auszusprechen. G.-R. Dr. Schöppl referirt im Namen der Finanzscttion über .dm Verkauf des Golovc an den Besitzer des Gutes Kroisenek, und es wird der Antrag der Sektion, den Verkauf des uulultivirten Golovc-Terrains um den Einheitspreis von 36 fl. 40 kr. per Joch unter den lchon im Jahre 1863 beschlossenen Verkaufsbedingungen, welche insbeson­dere auch die Verpflichtung zur Kultivirung des Golovc enthalten, ausge­hrochen. Ueber Antrag des G.-R. Dr. Schöppl Namens der Finanz­seltion wird ferner 1. die Rechnung des Magistrats über die Kanzlei­erfordernisse für die Monate März und April l. I . genehmigt und zugleich beschlossen, daß derlei Rechnungen in Hinkunft, wenn nicht besondere An­stände vorkommen, von der Sektion definitiv erledigt werden dürfen; 2. die Flüssigmachung des von den Vermesfungstosten des Morastes aus die Etadtgemeinde anrepartirten Betrages pr. 149 fl. bewilliget; 3. der Ge­halt des Magistrats-Kanzlisten Mandiö von 420 fl. auf 500 fl. öst. Währ, «höht, und 4. einem Kanzleidiener der Stadtgcmeinde eine Aushilfe be­williget; 5. für das neu zu errichtende Kinderfpital ein Jah­resbeitrag K 300 fl., vorläufig für zwei Jahre festgesetzt, nachdem O.-R. Dr. Vleiwei s diese, hauptsächlich den Stadtkindern zu Gute kommende, vorzügliche Hmnanitätsanstalt in wärmster Weise befür­wortet hatte; 6. die Veräußerung der der Stadtgcmeinde gehörigen frei­ verfügbaren Obligationen behufs der Bestreitung verschiedener Bauten be­schlossen; 7. die Auszahlung des dem Holzhändler Tauöer für geliefertes Bauholz gebührenden Betrages genehmiget, und 8. die lastenfreie Ab­schreibung eines von der Herrschaft Gallcnberg wegverkauften Terrains in Rücksicht der auf dieser Herrschaft intabulirten, dem städtischen Haupt­ärmenfonde gehurigen Stiftungskapitals gegen dem bewilliget, daß die von einem Tabulargläubiger zu Gunsten des Hauptarmenfondes ausgestellte Hupothekweichungsurkunde in der Landtafel ausgezeichnet wird. Aus den Vereinen. Gewerblicher Aushilfskcissen-Vercin. Die Geschäftsgebarung die­ses Vereines weist mit Ende des I. Semesters d. I . folgende Nefultate nach, und zwar: an Kapitals-Einlagen: im Jänner 2619 fl. 50 kr., im Februar 1757 fl., im März 1440 fl., im April -736 fl. 50 kr., im Mai 1913 fl., im Juni 235 fl. 65 kr., zusammen 8701 fl. 65 kr.; außerdem wurden dem Vereine 2000 fl. in laufende Rechnung gegeben. Der Stand der gesammten unter den Vereinsmitgliedern im Verkehr befindlichen Ka­pitals-Einlagen betrug am 30. Juni 1865: 33,967 fl.; der Stand der Darlehen betrug am 30. Juni 1865: 47063 fl., und der baare Kassarest 1072 fi. 59 kr., somit Gesammtkapital für den Vereinsverkehr 48,135 fl. 59 kr. Der Gesammtverkehr an Darlehen und Prolongationen war im I. Semester l. I . folgender: im Januar 15,395 fl., im Februar 10,470 fl., im März 17,050 fl., im April 14,690 fl., im Mai 13,895 fl., im Juni 11,755 fl., Gesammtverkehr im I. Semester 1865: 83,255 fl. I m ersten Semester l. I . sind dem Anshilfskassen-Vereine 6 neue Mitglieder beigetreten, so daß sich deren Gesammtzahl gegenwärtig auf 289 beläuft. Der Verwaltungsrath hat ferner in seiner Sitzung am 23. April 1865 Se. Wohlgeboren den Herrn Karl Holz er, bürgerl. Handelsmann, Hausbesitzer, Gemeinde- und Handelskammerrath, zum Ehrenmitgliede des Vereines erwählt, und ihm mittelst einer Deputation das Ehrendiplom überreicht. Lokales und Provinziales. — (Communales. ) Die Herstellung des unterirdischen Ablei­tungskanals in der Nosengasse wurde gestern in öffentlicher Lizitation um den Betrag von 1289 fi. übernommen, wornach sich für die Stadtge­meinde gegenüber den präliminirten Kosten per 1920 fl. ein Gewinn von 631 fl. herausstellt. — Es liegt uns eine Vrochure vor, betitelt: Allerhöchst concessio­nirte erste österr. Ex- und Import-Gesellschaft in Wien, beleuchtet von Samson Anspitzer. Die Concession dieser Gesellschaft, deren Statuten und Prospekt demnächst erscheinen werden, erfolgte durch Se. k. k. Apostolische Majestät unterm 23. Juni dieses Jahres. Wir kommen seiner Zeit auf diese Vrochure und die Statuten zurück uud erwähnen für heute nur noch, daß auch unser geehrte Landsmann, Herr Prof. Dr. Klun , unter den Mitgliedern des Gründungscomites. — Wir empfehlen bestens die Polyglott-Parömiophraseologie oder Wörterbuch der deutschen, italienischen (friaulischen), slovenischen, franzö­sischen, lateinischen und griechischen parallel neben einander gestellten Sprich­wörter und sprichwörtlichen Redensarten, sammt den bezüglichen alphabe­tischen Verzeichnissen zur schnellen Auffindung derselben. — Ein Band. Verfaßt von Josef Vuk in Gürz. Zum allgemeinen Gebrauche und zum schätzbarsten Geschenke für die studierende Jugend. — Soeben ist der in seinem Fache anerkannt tüchtige Lehrer der Tanzkunst, Herr Peter Coronell i aus Agram hier eingetroffen, und gedenkt einige Zeit in unserer Stadt zu verweilen. — (Journalistik.) Die große Bedeutung, die in der Entwicklung der materiellen Interessen überhaupt und jener in Oesterreich insbesondere liegt und die es in neuester Zeit vermochte, ihre Wirkung selbst auf die österreichische Verfassungsfrage zu äußern, veranlaßte den Hrn. I. S. Skrejzovsl/ das in Prag erscheinende politische Tagesblatt, „Expreß" in ein Wochenblatt umzugestalten, und dasselbe ausschließlich den materiel­len Interessen zu widmen, denen in einem politischen Tagesblatte unmög­lich jene Aufmerksamkeit gewidmet werden kann, die sie mit Recht bean­spruchen. Unsere Landwirthschaft, unsere Industrie, unser Handel befin­den sich in einer Krisis, die an Wichtigkeit politschen Diskussionen nicht nachsteht, durch die letztem jedoch nur zu viel von der Tagesordnung verdrängt wird. Hiebei handelt es sich nm Fragen, die, nationalen uud politischen Differenzen fremd, namentlich in letzterer Zeit, wie bei Zollver­handlnngen, Steuerreformen, Eisenbahnen, gezeigt haben, daß sie alle po­litische Parteien zu einigen im Stande sind. Laudwirthschaftliches. Aus Anlaß der 100jährigen Jubiläumsfeier des Bestehens der k. k. kärntnerischen Landwirthschaftgesellschaft veranstaltet dieselbe in den letzten Tagen des Monats September d. I. in Klagenfurt eine öf­fentliche Schaustellung von land- und forstwirtschaftlichen Produkten, In ­dustrieerzeugnissen, Maschinen, Werkzeugen und Geräthen, landwirthschaft­lichen Nutzthieren u. dgl., bei welcher Preismedaillen uud ehrende An­erkennungsdiplome verthcilt werden. Bei diesem Anlasse findet mich eine Lotteri e von für Landwirthe passenden Gewin n stgegenstanden statt. Mi t dieser Anzeige an die hierländige Landwirthschaftgesellschaft hat die löbliche kärntnerische Gesellschaft den Wunsch ausgesprochen, daß sich auch Krai n dabei betheiligen wolle und die zur dortigen Exposition be­stimmten Gegenstände sammt dem Räume, welcher zur Ausstellung benö­thiget wird, bis zum 1. August d. I . dem Ausschusse bekannt gege­ben werde. Indem nun das gefertigte Centrale die Herren Land- und Forst­wirthe Krams, die Maschinen- und Geratheerzeuger, sowie die In ­dustriellen, welche Gespinnste und Gewebe aller Art, Töpfer- und Thon­waaren u. dgl. erzeugen, Thierbesitzer u. s. w. zur Theilncchme an der Klagenfurter Ausstellung einladet, zeigt es unter Einem an, daß in der Kanzlei der hierländigen Landwirthschaftgesellschaft Gewinnst! ose, das ?« Stück K, 50 kr. öst. Währ., bis 25. August d. I . zu bekommen sind. Das Centrale hofft, daß sich dieselben einer fehr lebhaften Abnahme er­freuen werden, da man mit 50 kr. einen werthvollen Gewinn machen kann. Vom Centrale der k. k. Landwilthschnftgesellschaft in Laiuach, am 15. Juli 1865. Volkswirthschaftliches. 8—. Gegen das Durchgehen der Pferde habe ich während meines Aufenthaltes an der russischen Grenze, einigemal mit bestem Erfolge folgende Vorrichtung anwenden gesehen. Man bringt nämlich an den Hals jedes Wagenpferdes, dicht unter dem Halsriemen, eine starke Schnur oder einen zweiten Riemen mit einer leicht beweglichen Schlinge an. An dieser Schlinge sind ein paar Zügel befestigt, welche stets über das Spritzleder geworfen liegen, so daß sie so­fort ergriffen werden können. Sobald nun das Pferd wild wird, erfaßt man diese Zügel und zieht damit die Gurgel zu, so daß es nicht Athem holen kann. Das wüthendste Pferd bleibt sofort ruhig, gelassen und ohne auszuschlagen oder zu fallen, stehen. Die bei der Anwendung entstehenden Kosten werden durch die Beseitigung einer Gefahr, die fchon so vieles Unheil angerichtet hat, überreichlich aufgewogen. Insolvenz des Fürsten Esterhazy. Dem Frankfurter „Actionär" schreibt man über die Insolvenz des Fürsten Esterhazy aus Wien: Das fürstliche Haus Esterhazy gehört zu den populärsten Adelsgeschlechtern Europas. Die Mitglieder desselben zeichnen sich seit Menschengedenken durch eine Prachtliebe aus, die in gar keinem Verhältnis) zu ihrem allerdings großartigen Einkommen steht. I n Folge dessen waren die Esterhazy's stets tief verschuldet. Von Zeit zu Zeit ist nun allerdings entweder von Seiten der Krone oder des Hauses Esterhazy selbst ein Versuch gemacht worden, Ordnung in die Wirthschaft zu bringen und die große Schuldenlast, (man nennt 28 Millionen Gulden) zu vermindern, aber kaum ist durch einen sparsam und strengen Sequester etwas Oekonomie hergestellt worden, so kehrte nach dessen Aufhebung die alte Gewohnheit wieder und ehe mfin sich versah, waren die Esterhazyschen Kassen leer. Nun werden die Leser vor Allem neugierig sein zu wissen, was denn eigentlich ein solcher Sequester bedeutet. Wenn ich recht unter­richtet bin, hat es in früheren Jahren, d. h. vor 1848, in der Macht eines jeden ungarifchen Magnaten gelegen, sich vor seinen Gläubigern dadurch Nuhe zu verschaffen, daß er einen Sequester verlangte, dessen Aufgabe es dann auch war, die Einkünfte des Schuldners für den Gläu­biger in Empfang zu nehmen und aus dem Ueberschusfe derselben die Schulden zu tilgen. Nebst diesen freiwilligen Sequestern gab es auch solche, die von Amtswegen bestellt wurden, um das Vermögen großer Grund-Herren gegen Exemtion zu schützen. Es lag in der Natur der Verhält­nisse, daß diese Sequester einen gewissen Druck auf die Gläubiger ausüb­ten und dadurch auch die Ziffer der Schuld auf ihr richtiges Maß zurück­zuführen verstanden. Auch dem Fürsten Esterhazy ist vor Jahren ein solcher Sequester bestellt worden und hat derselbe so gut administrirt, daß der Fürst sodann von Neuem den Kredit in Anspruch nehmen konnte. So standen die Sachen, als die Aufhebung der Unterthänigkeitsverhältnisse dem Fürsten, so wie allen Kavalieren die Notwendigkeit auferlegte, ihre großen Grundkomplexe mit eigenen Betriebsmitteln zu bewirthschaften. Der Fürst mußte, wie so viele andere Kavaliere, Schulden machen, allein da die Gläubiger nun zumeist eine gewisse Hypothek verlangten und nicht mehr wie früher auf Wechsel borgen wollten, so entstand daraus die Noth­wendigkeit sich entweder an Kreditinstitute zu wenden, die natürlich billigere Bedingungen machen konnten als die Privatbankiers, die sich mit solchen «standesherrlichen Anleihen!! befaßten, oder einen Theil des großen Guts­komplexes zu verkaufen und sick dadurch zu arrangiren. Die kaiserliche Regierung, die dem fürstlichen HMe besonders wohl will, ließ während der Bach'schen Periode ein aus^^H Grafen Zichy, Festetics und den Her«n Würkner und Szögenyi^ bestehendes Komit« niedersetzen, dessen Aufgabe war zu ermitteln, ob nfcht aus. den Gütern des Fürsten eine gewisse Anzahl von Objekten ausgeschieden und verkauft werden könne. Dieses Komit6 war in feinen Arbeiten bereits^soweit gediehen, um den Verkauf von Gütern im Betrage von 16 Millionen zu beantragen. Da kam das Jahr 1860 dazwischen, die ungarischen Gesetze wurden restaurirt und das Komitö durfte die Veräußerung nicht ferner befürworten. Der Fürst mußte also an den Kredit appelliren und kontrahirte mit Herrn Lagrand Dumonceau zwei kleine Anlehen von 11 Millionen Francs, von welcher Summe nebenbei auch circa 3 Millionen Gulden, welche s. Z. auf Wunsch und Verlangen der Regierung von der Nationalbank vorge­streckt wurden, zur Rückzahlung gelangten. Diese Operation war jedoch nicht ausreichend und der Fürst wollte ebenso, wie kurze Zeit vorher Baron Sinn gethan, ein großes Anlehen bei der Nationalbank aufnehmen. Die Rechtsgelehrten der Bank konnten jedoch auf Grund der zu Recht bestehen­den ungarischen Gesetze die Belehnung der zumeist aus Majoratsgütern bestehenden Besitzungen der Familie Esterhazy nicht befürworten und so unterblieb auch das Geschäft. Wie es scheint ist der Fürst dadurch ge­zwungen worden, sich anderweitig sehr harte Bedingungen gefallen zu las­sen, und hat er noch im vorigen Jahre mit der „Niederländischen Bank" durch Vermittlung des Herrn Mendl ein halsbrecherisches Anlehen von 6,600,000 Gulden zum Kurse von 60 abgeschlossen. Aber alle Anstren­gungen konnten die Kassen nicht füllen, und als in den letzten Tagen ein Wechsel im Betrage von 300,000 Gulden von der Kreditanstalt zur Zah­lung präsentirt und nicht bezahlt wurde, da ist denn auch zum Schutze der Gläubiger für die ungarischen Besitzungen des Fürsten ein Sequester be° stellt worden. Die Ausdehnung dieser Ausnahmsstellung des Fürsten auf seine diesseits der Leitha gelegenen Besitzungen ist jedoch von Seite des Iustizministers mit dem Bemerken abgelehnt worden, daß das österreichische Gesetz nur in der Konkurseröffnung einen Schutz gegen die exekutiven Schritte der Gläubiger erblicke. I n Folge dessen ist auch eine Sistirung in der Auszahlung der bereits am 1ö. Juni fällig gewordenen Treffer der 40 fl. Lose erfolgt. Neuestes in Kunst, Literatur und Theater. Soeben erschien das ?. Heft der trefflich ausgestatteten „Slavischen Blätter" von Abel Luksio ; sie bringen dießmal auch einen Aufsatz von, „slavischen I . Grimm" — von unserem hochverehrten Mitlosich. Veränderungen im Klerus. Die Lokalie St. Katharina am Hirtenberge wurde dem Pfarrkoope­rator in Mannsburg, Stefan ?erja,ts1, und die Lokalie VcygKo dem Administrator dieser Lokalie, Franz Lerssant, verliehen. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 22. Juli. 3. eres. Fcilbietung lReaffumirung) der dem Josef EHei» von Iurschih gehörigen Realität; (Vez. A Festsitz,) Am 24. Juli. — 3. erck. Feilbietung der dem Johann Derganz von Bluts­berg gehöngen Realität; Schätzwert!) 834 fi. (Vez, U. Möttling) — 3. «>'k, Feilbielung der dem <5>eorg Stefanitsch von Dobcavizh gehöri­gen Realität; Schätzwert!, 400 fl 8. Juli. Dem Herrn Mathias Iany, Schn ioecmeister, sein Kind Wilhclmine, alt 2 Jahre und >0 Monate, in der Stadt Nr. 168, an Bauchsti»­feln. — Dem Herrn Gmil Veit, Baumeister, sein Kind Ida, alt 2 Monate und lg Tage, in der Polana-Vorstadt Nr. 16, an der Atrophie. — Dem Herrn Valentin Roitz, Gärtner und Hausbesitzer, sein Kind Johann, alt 1 Stunde, nothgetauft, in der Karlstätter-Vorstadt Nr. 23, an Fraisen. Den 19. Juli. Franz Buuaö,'Flickschuster, alt 74 Jahre, in der Pulan»-Vorftadt Nr. 16, an der Lungenlähmung. — Theresia Prepeluh, Inwohnersweib, alt 61 Jahre, im Cwilspital, an der Wassersucht. Lottoziehungen. K. l. Lottuziehung am 19. d. W. Trieft: 30. 88. 1. 50. 49. Wochenmarkt in Laibach am 19. Juli. Erdäpfel Mtz. fi. 2.—, Linsen Mtz. fl. 4.—, Erbsen Mtz. fl. 3.70, Fisolen Metzen fl. 3.75, Rindschmalz Pfund kr. 50, Schweineschmalz Pfund kr. 44, Sperl frisch Pfund lr. 34, Speck geräuchert Pfund kr. 44, Butter Pfund kl. 45, Vie« Stück 1'/, tr., Milch Mß. lr. IN, Rindfleisch Pf. 16 bis 18 kr., Kalbfleisch Pf, kr. 16, Schweinefleisch Pf. kr. 22, Schöpsenfleisch Pf. kr. 10, Hähndel pr. Glück kr. 19, Tauben Stück kr. 12, Heu Cent. fl. 1,30. Stroh Cent. kr. 80, Hol, harte« 3Nzöllig Klafter fi. 8,50, weiches Kft. fl. 6.50, Wein rother Eimer fl. 13, weißer Eimer fl. 14. Getreidepreise in den Magazinen am 19. Juli.. Weizen Mtz. fl. 3.90, Korn Mtz. fi.2.70, Gerste Mtz. fi. 2.26, Hafer Mß. fl. 1,82, Halbfrucht Mß. fl. 2,90, Heiden Mtz. fl. 3.20, Hirse Mtz. fi. 2.5N, Kukurutz Mtz. fi. 2.76. 20. Juli