^	Arettag, den 7. Juni 1872.	xi. Jahrgang.
MzrliM MU
Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr? für Sußellu»g _in» Hau« monatlich !0 kr. — mit Postversendung: ganzjährig S sl., halbjährig 4 fl., vierteliährig 2 fl. JnsertionSgebühr « kr. pr. geile.
Z>ie KandetsgeMchaft fiir Landwirtyschast und die Maschinen.
Marburg. 6. Juni.
Die Wichtigktit der Maschinen für die Land-wirthjchast wird nicht mehr bestritte» und nur die Kosten find es, wkiche die Meisten noch abhalten, von dieser wohlthätigen Errungenschaft drs Menschengeistes Gebrauch zn machen.
Die .österreichische Handelsgesellschaft für Landbau und landwirihschastliche Gelverb«", deren Programm wir neulich in den wesentlichsten Punkten mitgetheilt und d»r wir die Gründung einer Zweigniederlassung in Marburg empfehlen, diese Gcsellschast »vird unter Anderem auch den land-wirthschastlichen Maschinen ihre vollste Ausmerk-samktit zuwenden; sie »vird dicselbrn aus der be» sten Quelle beziehen, den einzelnen Landwirthen und landwirthschaftlichen Vrnossenschasten entweder leihweise oder käuflich überlassen; sie wird nur erprobte Maschinen ankaufen und da diese Ge-schäfte im Großen und gegen Baarzahlung abgeschlossen werden, so ist die Gesrlllchast in der Lage, billiger zu erwerben, als Landwirlhe oder selbst Genossenjchastrn vermögt«.
Die Gesellschaft tvird in der Regel einzelnen BesiKern die Maschinen leihen, an Genossenschaften aber verkaufen und letzteren die Anschaffung auch dadurch erleichtern, daß sie Theilzahlnngen bewilligt.
Die Gesellschaft wird außerdem noch Fabri» kanten zu beft»mmen suchen, daß sie in den be« treffenden Gegenden Maschinen zur Probe oder gegen Entgelt arbeiten laffen.
Ob jedoch von der Gesellschaft Maschinen ausgeliehen oder verkauft werden, in jedem Falle wird damit eine Antveisung über den richtigen Gebrauch — durch Agenten oder durch Wanderlehre — verbunden sein, um vor Schaden zu belvahren und das Vertrauen bleibend zu befestigen.
Werden die Maschinen auch der Landwirlhe schaft dienstbar gemacht, wie sie'S können und sollen, dann erst wird diese sür den Einzelnen wie sür die Gesammiheit sein, W0M sie berufen ist: die reiche Nährmutter de» Volkes.
Zur Geschichte des Hages.
Der Statthalter von Böhmen bereist d i e überschwemmten Gegend,en. Ueberall wurden den Aermsten sofort UnterstützungSbeiträge ausgetheilt und Vorkehrungen getroffen, daß den Kleinbauern die Bestellung ihrer F-lder und die Elhtiltung ihres Viehstondcs ermöglicht werde. Die Unvermögenden empfangen zu diesem Zwecke Unterstützungen, die Bermöglicheren, aber augenblicklich finanziell Bedrängten, unverzinsliche Dar« leihen. Die zerstörten Gebäude der Aermsten sollen auf Staatskosten aufgebaut werden.
Die ungarische Regierung gibt sich jetzt bezüglich ihrer Stellung zum kroatischen Landtage keiner Täuschung mehr hin und ist lrol» der Virilslimmen auf eine, wenn auch geringe Mehrheit der nationalen Partei gefaßt. In Agram selbst glaubt man nicht an eine regelmäßige Thätig-keit der Landesvertretung; sogar mit dem Gedanken an eine Vertagung machen die Rationalen sich vertraut, zu welcher die Regierung sich ent» schließen dürfte, um während derselben die Ver-
Aeuttlet»».
Ein Deutscher.
Von G. KupPius.
<gortjtl)ung).
.Sie sind ein Deutscher — ich hätte daran denken sollen", erwiderte er jetzt, während ein Zug von Geringschätzung um seinen Mund zuckte; „es wird unter dcn jung,n Deulschen. Turner oder wie sie sonst heißen mögen, überhaupt nichts aus Religio» gegeben."
Reikhardl'ö Backen särbten sich höhrr.
.Ich habe immer angenommen, Sir, daß Religion und Kirche zwei verschiedene Begriffe sind und bin ziemlich überzeugt, daß j der den» kend? Mensch seine Religion in sich lrägt, mag er auch zu keiner Kirche gehören", erwiderte er, sichtlich eine leichte Erregung unterdrückend „und meine Religion, Mr. Bell, wenn sie auch nicht bei jeder ^'^andlung oben auf schwimmt, hat mich bis jetzt noch nicht betrogen. Ich verachte Ihr? Kirche durchaus nicht, Sir. und h'ibe mir meine Gedanken daiüber bereits gebildet — bei der unbeschränkten Freiheit und Unabhängigkeil, zu wel-
cher die amerikanische Jugend erzogen wird, mag sie als noihivevidiger Zügel, wie zur Veredelung der Sitte vollkommen an ihrem Platze sein. Wii Deutschen aber find, tvenn »vir hier herüber kommen, schon so gczügelt, daß wir keiner neuen Schranke bedürfen, um die sriedsamsten Menschen abzugeben — und wenn Sie meine Bescheidenheit lobten. Sir", schloß er lächelnd, .so mögen Sie sie ruhig ebensaUS nur auf Rechnung deS deulschen Charakters schreiben."
„Ich denke. Sir, im Augenblicke haben Sic sich durchaus nicht genirt!" sagte Bell, die Mund. Winkel in die Höhe ziehend.
„Es thut mir leid, nicht das sür Sie thun zu können, was ich gern möchte", fuhr er. sich langsam erhebend, fort, „indessen kann das aus unser j'tziges Verhältniß natürlich keine« Einfluß üben".
Er sah nach der Uhr und wandte sich dann mit einem kalten „ich glaube, es lvird Zeit sür die Offize se»i»l" nach seinern Hute.
Der Deutsche folgte seinem Buspiele und Beide nahmen in derjelben Schweigsamkeit, wclchl sie lierbegleitet, ihren W«g nach dem GeschäftS-hause ivieder zurück.
Dtts stattgefundene Gespräch halte wohl nach Beils Aruherung keinen Einfluß auf daS Ver-hältniß zivijchen ihm und Reichardt iibeu sollen.
Handlungen wieder aufzunehmen, die im vorigen Winter so rasch und so unerwartet abgebrochen worden.
Die Angaben verschiedener Blätter, betreffend die europäische Konserenz zur Prüfung der sozialen Frage, beruhe« auf einem Mißverständniß. Bei den Besprechungen, welche im September vorigen Jahres zu Gastein stattgefunden, ist auch von dieser Angelegenheit die Rede gewesen und die Regierungen von Oester-reich'Ungarn und Deutschland haben, jede für sich allein, Thatsachen zur Bildung eines Urtheils über die einschlagenden Verhältniffe und über die Mittel zur Abhilfe in Bezug auf die berechtigten Klagen der arbeitenden Klassen sammeln laffen. Dieses Material hat man sich gegenseitig mitgetheilt. Die Arbeiten dauern noch fort und daran wird sich eine mündliche Erörterung und Verständigung schließen, zu welcher beide Theile Vertreter seuden und zu denen vielleicht auch andere Sachkundige herangezogen werden. Diese Konferenz, welche in Berlin stattfinden dürfte, wird also nur vorbereitender Natur sein und durchaus keinen europäi-schen Charakter haben.
Der französische Kapitulatio n s-ausschuß hat betreffend die Uebergabe Straß-burg's einen sehr empfindlichen Tadel nicht allein gegen den General Uhrich und die Freischaaren, sondern auch gegen die Bevölkerung der Stadt ausgesprochen und dadurch eine tiefe Verstimmung und merkliche Enttäuschung der Elsäßer hervor-gcruftn. Eine rnhigere Anschauung der Lage zu Gunsten Deutschlands dürste nun die Folge sein.
Dennoch sühlte der Letztere schon an demselben Nachmittage, lvie ein ganz anderer Geist in dem Kaffenzimmer zu wehen begann.
Der Kafsirer hatte fich immer kalt und ge-meffen gegen ihn denommen, aber seine Worte waren meist von einer höflichen Freundlichkeit begleitet gewesen.
Jetzt indessen schien sein Gesicht stets von Stein zu werden und ein Ladestock in seinem Halse zu stecken, sobald sich der junge Klerk an ihn zu wenden hatte.
Stine zur Verständigung unumgänglich noth-wendigen Worte aber hätten, um ihren Zweck zu erreichen, nicht um eiiie Sylbe kürzer sein dürfen und wo sonst die Arbeiten des Deutschen unbesehen bei Seite gelegt worden waren, da hatte jetzt Bell überall kleine Trgänznugen und Ber-deffernngin vorzunehmen.
Es waren sämmllich Dinge, über die sich kaum etwas hätte sagen lassen, selbst wenn Reichardt seiner Empfindung darüber Hütte Worte gebtN »vollen und so nahm er sich vor. nichts von dem veränderten Benehmen des K.'ssirers zu bemerken und ruhig seine Pflicht fort zu thun.
Trotzdem aber und wenn er sich auch vor-dlmonstrirte, daß der Alte eben nur Klerk tvie er selbst sei, von dem sein Schicksal am wenigsten abhänge, konnte er sich doch eineS stillen Drucks,
Vermischte Rachrichten.
(S ch u h m a ch e r t a fl.) Am 2. Juli wird in Wiesbaden ein mittelrhtinischrr Schuhmacher» tag abgthalien; auf der Tagesordnung flehen: Gründung von Schuhmachervereinen — Ausschlag der Rohstoffe und Preiserhöhung der Arbeit — Beschränkung der Borgfrist — Schutz gkgen schlechte Kunden und Schwindler — Artieiterfrage ^ und Lohnverhältnifse — SonntagSarbeit und deren Nachlheile — Einführunt^ deS CentimetermaßeS für das Schuhmachergeivcrbe.
(Ehrenbeleidigung durch Kor-r espondenzkartcn.) Nach der Entscheidung eine» sächsischen Gerichtes dürfen Korrespondenzkarten nicht zur Eintreibung von Schulden benutzt werden. Die Welngeisthandlung Köhler und Komp. in Dresden hatte nämlich einen Gastwirth mittels Korrespondenzkarte aufgksordert, seine Schuld zu bezahlen; der Wirlh klaj^te wegen Ehrenbeleidigung, verübt durch die öffentliche Mahnung und wurden seine Gegner deßhalb zu einer Geldbuhe von neun Reichsthalern verurthcilt.
(Dalmatinische Zustand e.) Die Ackerbau-Gesellschaft in Spalato hat sich an die Regie, rung gewandt mit dem Gesuche, dem ReichSrath einen Gesetzentwurf, betreffend die. Einführung der Grundbücher in Dolmatien vorzulegen. Dieses Schriftstück hat auch in politischer Beziehung Werth und lautet:
„HohkS Ministerium! Seit mehr alS einem halben Jahrhundert gehört Dalmatien in den Verband der östtrreichischen Monarchie, und seil mehr als einem halben Jahrhundert erwartet eS die Cinsührung eineS Grundbuches. DaS erge-benst unterzeichnete Prüj'idium will hier nicht den Gründen nachforschen, um welcher willen daS arme Dalmatien biS jetzt einer so nützlichen Institution beraubt blieb, wohl aber die Thatsache feststellen, daß die in den letzteren Jahren allgemeiner werdende Bildung, sowie die moralische und ökonomische EnliviÄung der Neuzeit die lebhaftesten Wünsche erweckten und die gebieterische Nothwendigkeit herausstellten, damit diese lvohl« thätige Cinrichtnng ohne Verzug inS Leben trete, welche so viel z»!r Sicherung deS Mobiliarver-mögenS und der daraus folgenden Hebung deS BodenkrediteS beiträgt.
Möge die kaiserliche Regierung sich doch von der Richtigkeit deS ihr bisher unbekannten Grundsatzes überzeugen, daß eine arme, von einer größlen-theilS unwissenden und rohen Bevölkerung be-
wie der Ahnung eineS bevorstehenden Unglücks, nicht erwehren und erst als gegen Abend der alte Frost durch daS Zimmer schritt, bei chm stehen blieb und mit kjnem halben Lächeln sagte, er habe gehört, daß Reichardt zu dem mors^enden Truthc'hn eingeladen sei und eS werde ihn freuen, den jungen Mann einmal in seinem Hause zu sehen, ward eö wieder völlig hell in seinem Innern.
Er warf einen Seitenblick nach dem Kasiirer hinüber, der mit dicht zusammengezogenen Brauen in selnen Papieren kramte. Dann aber ließ er den bunten Bildern, wie sie bei dem Gedunken an Margaret und den bevorstehenden Festabend in ihm auftauchten, freien Lauf und Bell fchien jktzt am »venigsten in der Stimmung zu sein, ihn darin zu stören.
XIV.
Eine volle Stunde hatte Reichardt am an. dern Abend fertig ftr die Gesellschaft in seiner Wohnung dagesesien. ehe eS Zeit zum Gel)ett war.
Er hatte aus daS Sorgsältigste Toilette ge« macht und dennoch »var er viel zu früh damit fertig geworden.
Er hatte die Zeit damit verbracht, sich zu
wohnle Provinz ihren eigenen schwachen Kräften zu überlassen, die Ketten verschärfen heißt, in die sie schon durch ihr eigenes Elend geschlagen ist; während die Hilfe, die man ihr durch nützliche Einführungen leistet, sie für' jetzt und für die Zukunft auS ihrer demüthigenden Lage reißt und sie zu einem gleichberechtigten Gliede der Gesammt^ Monarchie erhebt.
Denn wenn Dalmatien biS j,tzt im StaatS' haushalte einen passiven Posten bildete, so lag die ^uld genilß nicht an der Provinz, wohl aber ^ß MIN sie der weiten Entfernung von der Hauptstadt, den seltenen und theuren Kommunikationsmitteln, der Seltenheit deS Kapitals und dem großen Mangel an öffentlichem' Unterrichte, dann der Ausnahme zuschreiben, die man immer in Dalmatien eintreten ließ, indem man an die Spitze der Landesregierung einen Soldaten stellte, der sich selten für die ihm verliehene Stelle tauglich erwllS — und schließlich dem Maug-l an Kredit, der sich durch daS Fehlen der Grund, iiücher selbst ergab. ES möge daher die kaiserliche Regierung nur einigermaßen ihre Aufmerksamkeit dieser unglücklichen Provinz zuwenden, um binnen wenigen Jahren deren Produktion und Wohlhabenheit gehoben zu haben."
(^Gegenseitigkeit." Spar- und Borschußgesellschaft deS I. allgemeinen ö st e r r e i ch.-u n g. Beamtenver-eins.) Diese Gesellschaft ist in gedeihlicher Entwicklung begriffen und gewinnt Von Tag zu Tag an Vertrauen. Obgleich erst vor tvenigen Wochen gegründet, zählt sie doch bereits gegen hundert Mitglieder, welche durch Spareinlagen von namhafter Höhe rasch die Bildung eineS KapitalstockcS und bereits die Ertheilung größerer Vorschüsse be-Hufs Rangiruttg von Beamten ermöglicht. Dir gemeinnützige Wirksamkeit dieser Gesellschaft äußert sich durch Annahme von Einlagen,, ivelche höher verzinst werden, als bei Banken und Sparkassen, dann in der Verwendung der EinlagS-Gelber. soivie der vom Zentrale des GeamtenvereinS ent-liehenen Gelder, zu Vorschüssen an die Mitglieder. Für die EinlagSgtlder. lvie auch für die Eindringung der Vorschüsse haftet die Gesammtheit der Mitglieder gemeinschaftlich. Die Vorschüsse werden in kleineren und größeren Beträgen, meist in Monatsraten rückzahlbar, ertheilt. Als ZinS wird monatlich ein Kreuzer vom Gulden berechnet.
(Wahl- und Trinksprüche der deutschen Gesangvereine Oesterreichs.) Karl KristinuS, ein junger Tondichter in Wien, gedenkt ein e möglichst vollständige Samm-
lung von Wahl- und Trinksptilchen der deutschen Gesangvereine Oesterreichs herauSzrigeben. Zu diesem Zwecke wendet er sich an die Obmänner, Chormeister und Schriftführer der genanaten Vereine mit der Bitte, sie mögen ihm die fraglichen Sprüche einsenden.
(Die Wolfsberge ran dieStadt-Vertretung Pafsau.) Die Freidenker in Wolfsberg (Kärnten) haben wie ihre GefinnungS-genossen in Schleinitz und Umgebung an die Stadtvertretung von P^'ssau ein Schreiben gerichttt, zum Danke für die Verleihung deS Bürgerrechtes an L. R. Zimmermann. Die Adresse ist mit zahlreichen Unterschriften versehen.
Marburger Berichte
(Gewerb e.) Im vorigen Monat wurden bei der Bezirkshauptmannschaft Marburg folgende Gewerbe angemeldet z Wurstlerei, Pültfchach, Johann MergleS — Tischlerei, Slemen. LukaS Wer-donik — Mauthmühle. Heudorf, Franz Wra-tschitsch — Handel mit Kurzwaaren. Pöllitschdorf, Lukas Massera — Schmiede, Slemen, Anton Rath — Bäckerei. Hl. Dreifaltigkeit, Andreas Domainko — Mauthmühle, Unter-Rothschützen, Matthäus Jeschofnik — Fleischhauerei, St. Benedikten. Anton Vogrinktz — Sattlerei. St. Lorenzen. Ferdinand Neuboker — Wagnerei, St. Lo-renzen, Anton Pürschel — Sägen, St. Lorenzen. Blasius Deschnik, Franz Auer, Joseph Pada-jounik — Bretterhandel, Hölldorf, Joseph Ban-mann. Gasthäuser wurden eröffnet in: Zierberg, Ignaz Wornik, Georg Pack — Unter»Rolhwein, Lorenz Krainz — Laporje, Blasius Onitsch — Kartschovin. Franz Perko — Maria-Rast, Michael Woschnik — Ober Täubling. Ferdinand Zier» weger — Krottendorf, Anton RaSgorschek.
/(P ostamt inNegau.) Am 5. d. wurde in Negau ein Postamt eröffnet, welches sich mit dem Brief- und Fahrpostdienste befaßt ; seine Verbindung erhält eS Mittels der Postbotenfahrt zwischen St. Leonhardt und RadkerSburg. die gleichzeitig begonnen und wöchentlich dreimal stattfindet.
(Erinnerung an L. A. Zimmermann.) Die BezirkShauptmannschaft Marburg hat am S. Juni gegen Herrn Johann Retschnigg in Schleinitz, wegen der Dankadresse an die Paslauer Stadtvertretung, betreffend die Verleihung deS BürgerrechleS an Herrn L. R. Zimmermann, nachstehendes Ertenntniß gefällt:
stählen gegen den Eindruck, den er sich jetzt schon überkommen fühlte, lvenn er sich dem Mädchen gegenüberstehend dachte. daS, seit sie ihm zuerst entgegen getreten, tvie ein stilleS. süßcS Bild in seinem Herzen gelebt t)atte und daS er jktzt in dem ganzen Nimbus von Reichthum und Stellung wiedersehen sollte.
Er machte sich endlich mit dem festen Vorsatze zum Gehen fertig, sich mit »llen Kräften zu behrrrschtn, um sich nach keiner Seite hin eine Blöße zu geben, oder auch nur altnen zu lassen, waS in seinem Innern vorgche — stund ihm doch wie ein Gespenst die Lächerlichkeit vor der Seele: der jüngste Klerk nach der Tochter deS HauseS schmachtend! Dennoch, als er den Weg nach Frosl's Hause zurückgelegt halte und die Tizürklingel zog. ivar eS ihm, alS gehe er d^r Entscheidung seineS ganzen Schicksals 4NtgegkN.
Eine hohe, erleuchtete Halle empfing ihn. alS sich der Eingang auslhat, von deren Ende ihm helleS Mädchengelächter entgegentönte.
Der öffnende Diener nahm ihm, kaum daß er seinen Namen genannt, seine Umhüllung ab und führte ihn dem Geräusche zu nach einer der hintern Thüren. die er vor dem Angekomme-nen aufriß.
„Halloh. da ist Reichardt!" klang diesem die Stimme John'S entgegen, tvelcher in dir Mitte deS großen, reichen ZimmerS stand und soeben in
irgend einer lustigen Erzählung unterbrochen zu sein schien; „nur herein und ganz 3aus ivir sind eu kamMs, wie Sie wissen l" und Reichardt suhlte unter der Zwanglostgkeit der Auf. forderung scine Sellist Kontrole, die ihn einen Augenblick beim Oeffnen der Thür fast hatte verlassen »vollen, zurückkehren.
Er sah. als er eintrat und einen raschen Blick um sich warf, eine kleine. auS jungen Damen und jungen EleganlS gemischte Gesellschaft, deren Augen sich sämmtlich nach ihm gewandt halten, zerstreut im Zimmer umherfitzen, während er neben dem Kaminfeuer die Figur deS alten Frost erkannte.
John ließ ihm indessen zu keiner längeren Betrachtung Zeit. „Ladies und Gentlemen", rief er des Deutschen Hand ergreisend, „mein sehr lieber Freund Reichardt. den ich Ihrem besonderen Wohlwollen empfehle — und nun hier", fuhr er. sich gegen den Vorgestellten wendend, fort, „meine Schwester Margaret, die Sie ja wohl schon kennen —" Reichardt sah eine leichte Gestalt sich erheben und stand mit zwei Schritten vor ihr.
Er wußte, daß er jetzt vor Allem sich zu-sammenzuraffen hatte und doch, als er in dieses liebe, milde Gesicht blickte, daS bei seinem Näherkommen wie in hkUer, lächelnder Befriedigung aufleuchtete, a!S er ihre kleine weiche Hand faßte,
„Durch die Erlasiung und Abseaduvg. sowie durch den Inhalt der Adresse wird in demonstrativer Weise Abneigung gsgen die Rkgierung und lücksichtlich die von ihr verfügte Ausweisung Zimmermanns manisestirt. Johann Retschnigg wird demnach wegen Uebertretung des K 11 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April I8S4 N. 96 R. G. Bit zu einer Geldstrase von 20 fl. oerurthküt, welche dem Pforrarmeninstilute in Schleinitz »»zufließen hat." —
Di« fragliche Adresse ist am 14. April ab-gesandt worden.
Durch die Verordnung vom 20. April 1854 wird „eine Vorschrift für die Vollstreckung der Ver-fügungen und Erkenntnisse der landeSfürstlichen politischen und poliztilichen Betiörden erlassen": Jede Demonstration, welche eine Abntigung gegen die Regierung bekundet, soll nach §11 dieser Verordnung unvorgreiflich der etwa eintretenden strafgerichtlichen Behandlung mit einer OrdnungS-buße von 1 bis 100 fl. Ä. M.. oder mit einer sechsstündigen biS vierzehnlägigcn ^Anhaltung" bestraft werden; statt der Anhaltung oder in Verschärfung derselben konnte bl» zur Aufhebung der Prügelstrafe auch eine körperliche Züchtigung --- gegen Dienstboten, Handwerksgesellen, Lehr-jungen. Taglöhner — zur Anwendung kommen.
Herr Retschnigg hat gegen daS Eikenntniß der Bezirkshauptmannschast sofort die Beschwerdesüh-luug angemeldet.
(Poftwesen.) Die Postmelster-Stellen in Jaring und St. Jakob sind zur Besetzung auS, geschrjebeu. Die BewerbungSsrist endet am 20.Juni.
(RekognoSzirungs-Nebungen.) Am 18. d. M. be^^innen die Rekognoszirungs« Übungen der hiesigen Kavalleriebrigade und erstrecken sich auf das Gebiet östllch von Marburg, begrenzt im Norden von der Bezirksstraße Ei. Margarethen-Heil. Dreisaltigkeit Radkersburg. im Südosten von der Mur und der Straße Lutten-berg'Friedau, im Süden von der Drau. Die be« treffende Abtheilung besteht aus 1 Rittmeister. 7 Subaltern Offizieren und 11 Mann.
(W e i n b a u v e r e j n in Rann.) Der „Weinbauverein des Gave- und Sotlaihales" mit dem Sitze in Rann wird nächstens seine kon« stituirende Versammlung abhalten, da bereits die Tagungen von der Landesstclle zur Keuntniß ge-nommen worden.
(L e h r e r g e h a l t.) Vom Landesschulrathe find die Lehrer an den Volksschulen zu Windisch» . Feistritz und Windisch-Graz auf eine höhere Ge» Haltsstufe versetzt worden.
die sie ihm nach amerikanischer Sitte entgegen-streckle, meinte er dem Gefühle des Glücks, welches in ihm ausivallte, kaum gebieten zu können.
Sr hörte ihre BewillkommnungSworte, die so herzlich klangen, als stände er mit ihr auf völlig gleicher Stufe und unwillkürlich bog er sich nieder, um ihre Hand ^u küssen. Aber mit einem leichten Lachen entzog sie ihm ihre Finger.
„Das ist europäische Sitte, die wir nicht verstehen, Cirl" rief sie und als Rrichardt ausblickte. jah er ein hohes Roth über ihre Wangen gegossen, während ihre Augen nur unsicher die seimgen auszuhalten schienen — er fühlte das Blut in sein eigenes Gesicht steigen und nur eine kräftige innere Anstrengung, hervorgerufen durch ein Gefühl von Gefahr, in welcher er fchivebte. befreite ihn zum Theil von der ihn überkommen den Befangenheit.
„CS ist der Ausdruck hoher Achtung gegen eine Dame^. sagte er. sich leicht verbeugend „und so mag ich nicht um Entschuldigung bitten. Miß grost, selbst tvenn ich augestoßen hätte!" Er bemerkte noch, wie daS frühere klare Lächeln ans ihr Gesicht zurückkehrte, dann sah er sich vor die übrigen LadieS geführt, er hörte Namen, um sie im nächsten Augenblicke wieder zu Vergessen und erst als ihm der alte Frost mit seinem ivohlwol lenden Lächeln dieH.ind drückte, erlangte er seine völlige Sicherheit wieder.
(TurnWesen). In den Tagen vom 3.-6. August d. 3. findet in der rhcinisch-n Uuiversiiäts-stadt Bonn das IV. allgemeine deulsche Turnfest statt. Es ist seit dem Leipziger Turns.ste im Jahre 1863 daS erstemal, dah die ganze deutsche Turnerwelt sich wieder zusammenfindet zur Feier eines jener nationalen Fest- und Kampsspiele, in denen, wie bei den Festspielen der alten Griechen, nicht nur ganz Deutschland die glänzenden Erfolge körperlicher Uebungen vorgeführt, sondern auch deutsches Wesen und deutsches Nationalbc-ivußtsein in hohem Grade belebt und gekräftigt wurde. Das diesjährige Turnfest liat noch den besonderen Zweck, das deulsche Volk für die Errungenschaften der Jalire 1870 und 1871, an welchen die deutsche Turnerei einen so bedeutenden Antheil hat, für seine weiteren hohen Aufgaben begeistert zu erhalten. Das Festkomits ladet daher auch alle deutschen Männer, wklche für deutsches Wesen und deutsche Turnerei ein Herz haben, alle Deutschen, welche innerhalb der Marken Deutschlands woljnen, ein. in den ersten Augusttagen am rebengrünen Rheinstrom sich einzufinden und theilzunehmen an dem Feste, welches Allen zum Sporne werden soll, „daS Vaterland vom Fels zum Meere zu hüten und durch die Pflege deutscher Tugenden am nationalen Heilig-thume fortzubauen". — In allen Turngauen, auch im österreichischen, rüsten sämmtliche Vereine zum Feste. Auch der Marburger Turnverein ist nicht zurückgeblieben; er hat in seiner letzten Hauptversammlung 200 fl. aus der Vereinskasse alS Reisekosten sür zwei Abgeordnete bestimmt; er hat diese beiden Abgeordneten bereits geivählt und fiel die Wahl aus die Herren: Markt und Schildknecht. Die Kosten sür einen dritten Abgeordneten, Herrn Grill, sowie allfällige Beiträge sür andere Mitglieder sollen anderweitig beschafft werden. Mehrere Vereinsmitglieder werden sich den Abgeordneten anschließen und auf eigene Ko« ften das Fest mitseiern. ES versteht sich also wohl von selbst, daß alle Freunde der oeutschen Turncrei in Marburg, welche gleichfalls an dem Feste theilzunehmen wünschen, herzlich willkommen sind und es dem Verein nur zur Ehre gereichen wird, wenn er eine namhafte Zahl von Vertretern nach Bonn entsendet. Allen Theilnehmern diene zur Nachricht, daß die Anmeldungen spätestens bis 1. Juli zu erfolgen haben, sowie, daß der Festbeitrag, für welchen die Turngenossen auch Quartier im Zeltlager erhalten, auf 1 Thl. 10 Sgr. festgesetzt ist.
Der Marburger Turnverein wird zur Feier seines zehnjährigen Bestehens im Verlaufe deS
Mit einiger Verwunderung sah er jetzt William Johnson's Gesicht unter den jungen Männern,' deren Namen ihm genannt ivurden. ober kaum verrieh eine leise Gezwungenheit. mit welcher dieser ihm die Hand bot. daS eigenthümliche Ver-hältniß, in welchem Beide zu einander standen und als der Deutsche Platz genommen, begann jener mit einer Sicherheit daS G.spräch aufzunehmen, welche dem Ersteren schnell zeigte, daß Frost'S HauS ein gewohnter Boden für den jungen Handelsherrn sein müsse.
Schweigend begann Reichardt, während die unterbrochene Unterhaltung wieder in vollen Fluß kam, eine genauere Musterung der Gesellschaft, aber erst nach längerer Zeit wagte er eS. sein Auge über Margaret streifen zu lassen — er begegnete ihrem Blicke, der. von einem eigenthüm-lichen Lächeln begleitet, auf ihm ruhte, sich aber, sobald sich ihre Augen getroffen, leicht wegwandte und der junge Mann fühlte auf's Neue, wie sehr er sich selbst unter Kontrole zu halten habe, wolle er nicht eine Neigung zu einer unbesieglichen Macht in sich wachsen lassen, die ihn ivohl un-glücklich machen, aiier ihn nie zu einem Heile führen konnte.
.Aber in Anbetracht besagten Truthahns, der noch eine Weile auf sich warten lassen wird, möchte ich eine kleine Appetitreizung voischlagen", begann jetzt John, sich erhebend.
„Wenn", fuhr er sich nach einer der Ladies
Monats Juli ein Schauturnen mit einer Fest-kneipe gegen Eintrittspreis veranstalten. Der Ertrag ist zur theilweisen Beschaffung der Reisekosten für die Abgeordneten des Bereines beim deutschen Turnfeste in Bonn bestimmt.
(AuS dem Gemeinderath.) Ja der gestrigen Sitzung des Gemeinderaths wurde folgende Einiheilnng der Seklio»cn vorgenommen:
I.	Organlsirung, Personal- und Rechtsangel,gen-heiten, GemelNdeangehörri.,keit: die Herren; Dr. Reiser, Dr. Duchatsch, Dr. Lorber, Marco, Dr. Kotzmuth, Nagy, Perko, Bitterl von Tessenberg.
II.	Schule, Sanität, Arme, Humanität: die Herren: Friedrich Leyrer, Professor Schaller, Direktor Gutscher. Dr. Äöger, Baron Rast. Bitterl von Tessenberg, Wolf, Holzer. lll. Bau-Wesen. Feuer. Beleuchtung. Straßenreinigung: die Herren; Ritter v. Neupauer, Wagner, Loben-tvein, Badl. Flucher. Etaudinger, Dr. Duchatsch, A. v. Kriehuber. IV. Finanzen. Handel. Gewerbe; die Herren: Albensberg, Pfriemer, Fetz, Hohl, Reuter, Mohor. Janschitz. Schmiedl. Dr. Lorber. Zum Mitgliede des Stadtschulrathes ward Herr Dr. Duchatsch getvählt. Die Beleuchtungskomis-sion best'ht aus den Herren: Dr. Kotzmuth, Flu-cher, Wagner, Etaudinger. Fetz. Die Herreu: Stampfl und Ferdinand Baron Rast wurden zu Mitgliedern des Sparkasse-AuSschusses getvählt.
(D r u ck s e h l e r.) Im Aufsatz des letzten Blattes: „Die österreichische Handelsgesellschaft für Landbou und landtvirtljschaftliche Gewerde" ist am Schluße zu lesen; vier Millionen i n Aktien.
Letzte Most.
Der Landesausschuß von Krain hat die Forderung der Regierung, die LandtagSvor-lagen und Anträge künftig auch in deutscher Sprache zu verfassen, abgelehnt.
Die ungarische Regierung ist entschlossen, auf Grund billiger Forderungen den Aus, gleich mit der kroatischen Nationalpartei anzubahnen.
Im Reichstage Deutschlands soll am IS. Juni das Jesuitengesetz eingebracht wer» den. Angehörige deS Jesuitenordens und verwandter Gesellschaften, welche unbekannten auswärtigen Hberen unbedingten Gehorsam schulden, verlieren daS deutsche Heimat-recht und können ausgewiesen werden.
wendend fort, welche die einzige schon ziemlich verblühte Rose unter den übrigen kaum aufgebrochenen Knospen bildete, „wenn Miß Hendersou uns die Ouadrille spielte, die sie nur alleiu in dieser Art zu spielen versteht, so tanzen wir zuerst ein paar Touren durch l"
„Ich unterstütze den Antragt" — „und ich vereinige^eine Bitten an Miß Henderson l" klang es von Seiten der jungen Männer; das weid« liche Personal aber hatte sich im Fluge um die Genannte lachend und zuredend versammelt und sichtlich geschmeichelt erhob sich diese, um sich nach dem Piano im Hintergründe des Zimmers zu weuden.
Reichardt tvußte jetzt, ivaS dieser Persönlichkeit, die ihrem Aller nach zu keinem der übrigen Gäste paßte, eine Einladung in den Familien-zirkel verschafft H Ute; sein Blick flog über die sich erhebenden tanzlustigen Gruppen, die nur den ersten Ton zu erwarten schienen, um daS Quarree zu bilden; er traf von Neuem auf Margaret und ein Aufdruck von Aufforderung blickte ihm aus ihrem Gesichle entgegen, der alle seine Nerven in Erregung setzte.
Fortsetzung folgt.
Angekommene in Marburg.
^Etadt Meran." Vom 1.-5. Juni. Die Herren: Kilippi, Handelsreis.. Wien. Hostontky, Studier., Cilli. Weler, vahnaufs.. s. Frau., InnAb?»lck. Kinkbein, Ober Maschinmeister, Saarbrilcken. L. Bader, a. Steinamanger. Lechner, Gastwirth, Spittal. Schwarz, Stud., Pest. Keich tinger, Pfarrer, Gutenstein. — Die Fronen: Sülmarn, Hau»des., s. Sohn. Kärnten. Löscher, Modistin, WaraSdin. M. n. I. Stern, Private, Pest. Korend.i, a. Alexandrien.
Oefftlitlichtr Dank.
Wir bedauern den Nrrlust, den lvir durch den Austritt des Herrn Vr.
aus dtM Vcrbtinde der Südbahn erlitten, und sagen diesem Herrn für sein rastloses tüchtiges Wirken als Bahnarzt unseren allseilig liesge» suhlten Dank.	(452
_Die Bediensteten der SLdbahn.
Eingesandt.
Herrn F. S...., Kaufmann in der Grazervorstadt.
Aus welchem Grunde versuchen Sie bei mir Tilchel durch Landleute für Sie, unter Ge-lit'imhaltung Ihres NamenS. einzukaufen? Wenn Sie sich solche nicht andertvcitig zu verschaffen wissen, wollen Sie sich nicht direkte an mich wenden? — oder falls eS Ihnen genirt bei mir zu kaufen, werde ich Ihnen den Fabrikanten dieses Artikels nennen.
_____Heinrich Reichenbrrg.
tiL
kolWr 8teru
empfiehlt ihre senerfesten und einbruchsicheren Kassen sali-bester Konstruktion zu billigsten Preisen. Centraldepot: HVten. Kärntnerring 8.	.'iLV
äes V»»rvQl»xor» vor» (401
Unrdur^, Kerren^asse.
Per Mülllltrgtsang- T klereia iil Marburg
und dessen Jamenchor
veranstalten	4S3
Samstag de« 8. Juni in den Sastno Lvkalttate«
ein
Wohllhäligkeits - Concert
zum Kesten der durch Aeberschwemmung Verunglückten in Vöhmen.
1.	„Schlachthymne" aus der Oper „Rienzi" von Aich. Wagner. (Mänuerchor mit Clavierbegleituna.)
2.	„Im Walde", gemischter Chor von A. Mendelsso hn-Bartholdy.
S. ^Instrumental-Pieee."
4. „O Isis und OsiriS" an» der Oper „Zauberflöte" von Mozart. (Baß-Arie mit Männerchor- und
Clavierbegleitung.)
ö. ..Terzett für Frauenstimmen."
g. „Primel", gemischter Chor von F. MendelSsohn.Bartholdv.
7. „Lied für Sopran."
ö. „Thurmw ächte rlied" von Hanns Reckheim. (Männerchor mit Clavierbegleitung.)
Beginn: 8 Uhr. Kaffa.Eröffnung: 7 Uhr.
ohne Beschränkung der Großmnth (Mehrbeträge werden dankend quittirt); für einen Sitzplatz I si. — für einen Stehplatz 59 ?r.
Nachdem die öffrnllichen Blätter daS große Elend, welches die Ueberschwemmung in Böhmen angerichtet hat, aus eine herzzerreißende Weise schildern, so hat der Männergesangverein im Vereine mit dem Damenchore mit Hinblick auf daS in der gestrigen „Tagespost" enthaltene Inserat „Oeffentlicher Dank deS Pfarr- und Gemeindevorstandes in Zirkovetz" beschlossen, daS Erträgniß dieses ConcerteS den so schwer bedrängten und nach Hilfe rufenden armen Böhmen zuzuwenden, der verunglückten Brüder in Zirkovetz jedoch nicht zu vergessen und ihnen daS Ergebaih einer sogleich unter den Miti^liedern eingelriteten Sammlung zukommen zu lassen.
Der alte Männergesang Verein, der an die edlen, hochherzigen Marbnrger noch nie vergeblich appellirt hat, stellt sofort an sie auch dieSmal die höfliche Bitte, daS Concert deS edlen Zweckes wegen recht zahlreich besuchen zn wollen.
NL. Im Hinblicke auf den wohlthätigen Zweck werden die Liedertexte pr. StÜik mit kr. hinauSgkgeben. Eintrittskarten sind dei Herrn Sd. Zanschitz (Postgaffe) zn li»se». ______Die BereinSleitung.
Ein Pferd (Wallach),
4^2 J<chre alt, 15 Faust 2 Strich hoch, steht Samstag den 8. Juni im Hotel „zur Stadt Wien" in Marburg zum Verkaufe. (456
Nühmaschillarbttttll
aller Art werden bestens und billigst ausgeführt im Modistengeschäst Herrengaffe Nr. 112, im Snpan'schen Hause, vis ä-vi» Gafö PichS. (457
Gras
an der Wurzel. !
Die diesjährige Heuernte von ü Joch Wiesen in Wachsenberg a« der Pößuitz ist zu verkaufen.— Anzufragen beim Ei-genthümer Eduard Rauscher in der Burggasie HauS Nr. 143 in Marburg.
voll
llorrsMkiäern
dei
254

Ein Zimmer, möblirt,
mit separatem Eingang, ist filr einen ledigen Herrn sogleich zu vergelien. — Anzufragen liei Herrn Friedrich Lehrer.	(45b
Eine Blickerei
in St. Georgen a. d. PoHnitz ist vom
15. November d. I. an zu verpachten. Die darauf Refleklirenden lvollen ihre Offerte bis 20. Juni d. I. an Johann Dobay in St. Georgen richten._ (453
Eine	(444
Kpeztrtitvllartll-Hllndllnlg
in Graz,
in Mitte der Stadt, aus guienl Posten, im besten Betrifbe. ist wegen Kräntlichkeit zu verkaufen und ehrstenS zu libernehmen. Erforderliches Kapital sstr Geschäfts-Ablösung und Waarenlager beiläufig 3000 fl. Anträge unter Chiffre?. in der Expedition dieses BlatteS.
Die
der
Mener Commissions-Rank
4,
emittirt
auf nachstehend verzeichnete LoSgruppen, und sind diese Zusammenstellungen schon auS dem Grunde zu den Bortheilhastesten zu zählen, da jedem Inhaber eineS solchen Bezugsscheines die Möglichkeit geboten wird, sämmtliche Haupt- und Rebentreffer allein zu machen, und außerdem ein Zinsenerträgniß von
30 /ranks in Hold und lv ff. in Ranknoten
zu genießen.
Vruvpv (Jährlich 16 Zikhongen.)
ä /?.	c/e?'	Kate sT'/täÄ
I Üporo. ISKVsr N. I00
Haupttreffer fl. 300.000, mit Rückkaufsprämie der gezogenen Serie ö. W. fl. 400.
I Apore. Icsis türk. 300 Il'ros.
Hauvttrkfftt soo.ooo, 300.000 Frank« »ff-kliv Gold.
I Herz^oxl. krsllNlzollvvoiKor?0 Vkitlor-I^os.
Haupttreffer 80.000 Thaler ohne jeden Abzng.
I Innsbrukoe (Virolvr) I^08. Haupltr^ffer fl. zo.ooo.
SiUPp« Z. (ZSHrlich 13 Zikhiiigtli.)
6. —	cke?'	67'^ä/t
1 Apvrv. Kais, türic. 3W I'ros. 8tA»tsIos.
Haupttreffer 600.000, 300.000 Franks effektiv Gold.
I llvr^oxl. krsunsvIl^eiKvr Ält Vlialvr-I^os.
Haupltriffer 80.000 Thaler ohne jeden Abzug. 1 8a8ds0N->AlvinjNKVN-I^08. Haupttreffer 45.000, ! 5.000 südd. W.
lverden prompt und auch gegen Nachnahme effektuirt. — "	Ziehungslisten werden nach jeder Ziehung franko — gratis
versendet.	^288
Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Janschitz in Marburg.
2.«. »t. a.