92. Donnerstag den 16. Movemver 1837. V, « i b a ch. <^lach einer vom Infanterie-3?egimente Prinz Hohenlohe Nr. 17 dem k. k. Militär - Commando für Kram und Kärnten erstatteten Anzeige, ertheilt Herr Pertout, Professor der italienischen Sprache am hiesigen k. k. Lyceum,, scit I. November 1836 i v Regiments-Knaben-Erziehungshause den ausgezeichnetsten Zöglingen der 4ten Classe uncntgcldlich drei Mal in der Woche Unterricht in der französischen Sprache. Writers sind im zweiten Semester des Militär-jahreck 1837 zu Gunsten dcS k. t. Militärs in Krain Nachstehende freiwillige Geschenke eingegangen: Vo« der Frau Ursula Skerjanz zu Hometz für die Megiments-Erziehungshauszöglinge, als Legat zur besseren Subsistcnz, 5 fl. im Baren. Vom Herrn Ritter von Andrioli zu Laibach, zur Anschaffung leinener PantalonS für dieselben Zöglinge, 50 fi. Zur besseren Subsistenz der im Mineral-Bad zu Tö plitz bei Neustadt! zur Heilung gewesenen Militär-Mannschaft: Von der Herrschaft zu Ru« pertshof, 80 Maß Wein. Vom Herrn Pfarrer Fgnaz Widmar zu Töplitz, 80 Maß Wein. Vom Herrn Herrschaftsinhaber Michael Grafen Coron ini zu Hopfenbach, 160 Maß Wein. Vom Herrn Gutsinhaber Joseph Ritter von Fichten au i« Neustadtl, 80 Maß Wein. Vom Herrn Herrschaftsinhaber Vincenz Baron Schweiger zu Wördl, 135 Mas; Wein. Vom Herrn Gutsinhabcr Fsanz Germ zu Weinhof, 80 Maß Wein. Von der Fürst Aucrspcrg'schcn Herrschaft zu Ainöd, 200 Maß Wein. Vom Herrn Pfarrer Joseph Gchager zu Semitsch, 50 Maß Wein. Vom Herrn Hcrrschaftsinhaber Ludwig Iombard zu Kling«nfcls, 160 Maß Wein. Vom Henn Pfane,- Jacob Jan zu Tschermoschnitz, 21 Maß Wein. Vom Hcn-n Hcrrschaftsinhaber Ludwig Baron von Mandel zu Nassenfusi, 240 Maß Wein. Vom Herrn HcrrschaftSmhabcr Joseph Rudcsch zu Reifnitz, 200 Maß Wein. Vom Herrn Gutsinhaber Smole zu Neustadtl, 80 Masi Wein. Das k. k. Militär^Commando für Krain und Kä'rnten macht cs sich zur angenehmen Psilcht, für diese patriotischen Handlungen, welche auch zur Kenntniß der hochlö'blichen Militär-Hofstclle gebracht werden, im Namen des hohen General-Command» zu Grätz hienitt offcntllch zu danken. Angarisches MlstenlanV. Fiume, den 25. October. Das schone, großej 120 Pftrdckraft starke Dampfschiff dcr k. t. prioil. Tricster Lloyd-Gesellschaft, welches nach dcr am 8. d., längs dcr ungarischen Küste, zwischen Fiumc, Portor« und Buccari gemachten Luftfahrt, am 13. l. M. an unserer Nhede von Nc^cm erschien, ist vorgestern Nachmittag gegen 4 Uhr von cincr, längs dcr dalmatinischen Küste, mit Berührung der Städte: Lossin-piccolo, Zara, Scbenico, Spalatro und Nogusa, bis zur Bocca di Cattaro unternommenen Reift, zu uns Mit mehreren Passagieren, worunter Bindocci, der wohlberühmte italienische Improvisatore, glücklich zurückgelangt, und am selben Abende, um 9 Uhr, Nach Trieft abgefahren. (Agr. Z.) Frankreich. Paris, den 30. October. Telegraphische Depesche aus Toulon vom 29. October 5 Uhr Früh: DaS am 25. von Bona abgesegelte Schiff Ätna kam gestern Abends hicr an; die von ihm überbrachten De--pcschen wurden sogleich mittelst Staffctten weiter befördert. Von Bona trafen keine amtlichen Nachrichten eiu. Mtbrcrs am 20. von Consume ab- 366 gereists Offiziere berichteten, man habe sich dort seit 13- nicht mehr geschlagen, die Araber der Umgegend kämen täglich zu Markte, der sehr überflüssig versorgt werde, und es gäbe trotz der Auswanderung doch noch viele Einwohner in günstiger Stimmung. Die Prinzen befinden sich vollkommen wohl, und sind im Pallaste des Bey gut eingerichtet; man sagt, ste würden Constantine zwischen dcm 27. und 30. wieder verlassen. Das schwere Geschütz, ein Theil des Material?, dcr Leichnam des Generals Damre« »nont und ein Convoi Verwundeter sind zu Guclma angekommen. In Bona kam seit 22. kein Cholera-fall mehr zum Vorschein. — Der Temps will wissen, die Regierung habe bereits Anordnungen getroffen, Constantine dauernd für Frankreich zu besetzen, und in Betreff dieses Gegenstandes werde den nächsten Kammern ein Gesetz vorgelegt werden. — Nach einer Correspondcnz aus Toulon zu urtheilen, boch die Plünderung von Constantins ein sehr schreckliches Schauspiel. Die in die Mitte der Stadt zurück ge» drängte Volksmenge stieß ein herzbrechendes Geschrei »us; das Kleingewchrfeuer dauerte lange jn den Hauptstraßen fort, und wir verlöre» in diesen Bar-nkadengefechten noch viele wackere Soldaten. Man sah sich genöthiget, Kanonen aufzuführen, um die mm den Türken besetzten Häuser zusammen zu schie-ßen. Man kann sich eine Verstellung yonder Wuth der Belagerer machen, als sie sich auf solch« Art den Sieg streitig machen sahen i sie stießen alles, was ihnen in den Weg kam, nieder. Das 47ste und das 17te Regiment haben am meisten gelitten, aber doch war-ihr Verlust noch geringer ali jener der Avant» garde,', die aus den verlorenen Kindern der Armee, de» Spahis, den Zuaven, den Tirailleurs »on Afrika, Sea Freicompagnien und den afrik. Bataillonen, die man auch Zephirs oder Schakals nennt, bestand. Wenn mau aus all den widersprechenden Angaben einen Durchschnitt zieht, so dürfte sich unser Verlust auf beiläufig 1000 Mann belaufen^ Die Stadt wurde, .wenn man diesem Schreiben glauben darf, nicht erst nach fünf oder mehrcrn Stürmen, sondern beim ersten Anfalle genommen. Drei Colonnen von 300, 600 und 1000 Mann, die man zu diesemZwecke schon vorhinein in den Laufgräben aufstchte,, .wo ste, wie man erzählt, vor .Ungeduld zitterten, drangen nach einander in die .Bresche. Um 8 Uhr Morgens wurde das Signal gegeben, und nach der ersten Viertelstunde trieben diese Truppen, als sie die Trümmer der Mauer überstiegen hatten , den Feind vor sich her. Sieben oder acht Sacke, jeder mit 100 Pfund Pulver, die man mitschleppte, um im Fall« der Noth die Haus» thüren in der Stadt aufsprengen zu kennen, entzündeten sich auf der Bresche, und verursachten eine sehr heftige Erplosion und einen ziemlichen Verlust auf unserer Seite. Das Vorrücken ho'rte auf, ja man begann sich bereits durch die Bresche rückwärts zu drängen, als zwei Elitecompagnien zur Unterstützung ankamen. Das Vorrücken begann von neuem, frische Truppen wurden je nach der zun«h-mendcn Ausdehnung des Gefechtes und der Vertheidigung nachgeschickt und eine Stunde nach dem obcn erwähnten Unfälle waren wir die Herren von Ccn-stantine, so zwar, daß bereits um 10 Uhr Früh zwei Stabsoffiziere den Pällast des Bey inne hatten und für den Obergeneral und den Herzog von Nemours eine Wohnung bereiteten. Die Stadt Ccn-stantine wurde von 3000 Kabailen und 2000 Türken vertheidigt. (B. v. T.) Cine Beilage zum Toulonnais vom 29. October enthält einige weitere Details aus verschiedenen Cor-respond»nzen von Constantine, welche das Dampf-boot Ätna mitgebracht hat. Die natürlichen Hindernisse, welche der Boden darbot, wurden durch d,e Regengüsse in einem solchen Grade vermehrt, daß man am 10. an jede Kanone, die nach Kudiat Äty gebracht werden sollte, von w» aus man die Bresche schießen wollte, 40 Pferde spannen mußte. Meh-rere Tage verlor die Artillerie 50 biS 60 Pferde taglich. Am 10. wurde Kriegsrath gehalten, ob man die Belagerung fortsetzen oder einstellen solle. Der Generalgouvcrneur, her Herzog von Memom^ und Genera! Trezct waren für die Fortsetzung, die Mlt allem Nachdruck betrieben wurde. Man .be' merkt, daß sich General Damremont selbst in de» gefährlichsten Stellungen aussetzte und die größte Energie an den Tag legte, wie wenn er entschlossen wäre, bei dem Versuche entweder zu siechn oder ju sterben. Constantine scheine von keinem der Grauet verschont geblieben zu ftp», welche gewöhnlich den Sturm einer Stadt begleiten. Am Abend des 13, wurden die Kranken und Verwundeten in die Stadt gebracht; man legte Spitäler in den Häusern an, die am zweckmäßigsten dafür zu seyn schienen, und traf ähnliche dringende Maßregeln. Am 16. wuM die Entwaffnung der in der Stadt zurückgebliebenen Araber und Juden bei Todesstrafe befohlen. Der Schrecken der Einwohner war so groß, daß ma» viele Weiber todt in einer tiefen Schlucht fand, in die sie sich von dcn Felsen herab, mit ihren Kindern im Arme, gestürzt hatten. Die Zahl der gefallenen Franzosen wird auf 6 bis 700 geschätzt, worunter 55 Offiziere. Mit Einschluß der Kranken und Ver- 267 wundeten ttnd denen, welche an Strapazen und Entbehrungen starben, betrugen die Verluste der Franzosen gegen 1000 Mann. — Der ToulonnaiS erwähnt dann noch ein Schreiben aus Bona vom 25., worin die Ankunft mehrerer Offiziere von Constan-tine und dem Lager Medschez el Hammar gemeldet wird. Die ersten erzählen, Achmcd hätte sein aus -150 Weibern bestehendes Harem nicht mit sich gcnom-men. Diese hätten den Eroberern ihre Schätze angeboten / die aber »ncht angenommen worden seyen. Seit dem 13./ als dem Tage, wo die Franzosen in die ?>tadt einzogen, fand sowohl innerhalb, als außerhalb der Wälle kein Gefecht mehr Statt. Die Araber schienen in der That von einem panischen Schrecken "griffen zu seyn. Ihr Verlust an Todten und Ver. wundeten war beträchtlich. Die schwere Artillerie, die in Constantine von keinem weiteru Nutzen war, wurde nach Medschez el Hamma? zurückgeschickt, wo sie ohne allen Vcrlust angekommen ist. Die Com-municationen zwischen diesem Platze und Constantm« waren frei, und Courricre legten die ßanz« Streck« mit einer Begleitung von nicht mehf als 6 bis 8 Rettern ganz unangefochten zurück. Die Armee soll Mundvorräthe für ein ganzes Jahr in Constantino angetroffen haben, und dieß war um so erwünschter, als zur Zeit des Sturmes die Truppen ihre letzten Vorräthe aufgezehrt hatten. Man meldet, daß Abd-el?Kade? den Frieden «uf das gewissenhafteste beobachtet, und als Zeichen seines Unterwürfigkeit dem König der Franzosen reiche Geschenke übersandt hat, bestehend in arabischen Pferden, Straußfedern, prächtigem Pelzwerk, to»?-baren Stoffen ?c. Dieser Transport ist wahrscheinlich schon j^'tzt an Frankreichs Küsten gelandet. (Allg. Z.) H p » n i e n. Am 22. Octcber sind 14 Carlistische, aus Na-»arrescn und Basken bestehende Bataillone, welche tzen Infanten Don Sebastian an der Spitze hatten, »an Castilien kommend, in Estclla eingerückt; die Ursache dieses Rückzugs soll, wie es heißt, die Wei. «erung dieser Truppen seyn, länger jenseits des Ebro das Feld zu halten. Demselben Gerüchte zu Folge, ware der Prätendent nur mit den alten castilischm Bataillonen und mit den.neuen, welche aus den Chri. stmischcn Ausreißern und den Gefangenen, die unter ihm Dienste nahmen, bestehen, zurückgeblieben. Anderer Seirs erhält man auS Estella unterm 2t.Abends die folgende Nachricht: Heute gegen Mittag ist der LnlistischeGemral Sanz, von zwölfNeitern eScortirt, ^gekommen. Man versichert, daß unter der Zahl der Tarlistischen Truppen, welche morgen ankommen sollen, sich 3 bis 4000 junge Leute befinden, Übcs-dlcibsel einer größcrn Anzahl, die in Castilien ausg.e-hoben wurden und bestimmt sind, den navarrcsischln Truppen einverleibt zu werden. Die Ausreißer und die Lcute von der Escorte des Sanz behaupten, Don Carlos stehe in der Nähe des Ebro, in der Gegend von Haro. Man schreibt aus Madrid: Die Organisation einer Reserve-Armee durch Narvaez geht langsam vor sich. Narvaez bestrebt sich, Offiziere zur Instruction auszuwählen. Man hat ihm 15,000 Rs-cruten und mobilisirte National «Milizen und 100 Reiter gegeben. Er organisirt sein Corps zu Iaen und Andujar (in Andalusien). — Das Eco del Comcecio will wissen, cs seyen einige portugiesische Truppen-Abthellungen nach Spanien zurückgekommen, um von Neuem mit den Truppen der.Königinn zu cooveriren. In Alt-Castilien haben die neuerlichen Beschlüsse der Cortes über die Geistlichkeit den nachtheiligsten Eindruck gemacht. Die Carlisten wurden von den Einwohnern auf das Beste aufgenommen. (W.Z.) Madrid, 25. October. Das Wicdereinrückcn der 12 carlistischen Bataillone nebst drei Escadrons unter den Befehlen des Infanten Don Sebastian und Zariategui's in Navarra ist durch sehr ernste Discu-sionen zwischen den castilianischen und navarresischen Parteyen herbeigeführt worden; die Meinung der lctztern hat entschieden. Gewiß ist, daß die Carliswn nicht mit leeren Händen nach Navarra zurückkommen; alle in Castilien theilS mit Gewalt, theils gutwillig erhaltene Beute folgt ihnen, denn sie haben tausend mit Tuch, Leincnzeug, LebenSmittcln, Geld und Waffen bcladcne Bagagewä'gcn bei sich. Zweitausend junge castilianische Freiwillige, der Rest von den in dieser Provinz ausgchobencn 4000 Mann, begleiten diesen reichen Transport. Es sind Conscribirte, die in den bastischen Provinzen während des Winters gekleidet und fär dcn Dienst abgerichtet wcrdcn sollen. Die unlängst in den Reihen der Armee des Prätendenten eingerissene Desertion hat ihm gegen 3000 Mann entzogen. Von diesen haben sich 1500 auf dem Gebiet von Burgos und in der Rioja zerstreut, wo sie den Krieg auf eigene Hand führen. Dieses umherschweifende und abenteuerliche Leben liegt ganz im Nationalcharakter, und dieß ist es hauptsächlich, was das Land ruinirt. Madrid, 28. October. Don Carlos wird über dcn Ebro gedrängt, und Horden von 20 bis 20 Straßemäubern halten Madrid in Belagerungs- 363 zustand. Niemand wagt cs mehr, eine Rcise nach dem Süden oder Osten anzutreten, und in den größern Städten der Mancha darf man ohne Lebensgefahr keinen Schritt vor das Thor thun. — Während Oraa, nach Valencia ging, um schweres Geschütz zur Belagerung von Cantavieja zu holen, hat Cabrera uus dieser Bergfeste alle Gefangenen und die nicht waffenfähigen Personen wegschaffen lassen, und nur eine Besatzung von 200 Mann blieb zurück. Tallada dagegen verlleß am 19. Chelva mir drei Bataillonen, und marschirte nach Cancavieja; Buil besetzte darauf Chelva am 21. — Der Prätendent wird nun den Winter über ganz ruhig in Navarra zubringen, und den Zeitpunct abwarten können, wo die Nation, der längeren Fortdauer der herrschenden Anarchie und der Tyrannei, die im Namen der Freiheit von den hiesigen Gewalthabern ausgeübt wird, überdrüssig, sich nach einer andern Regierung umsehen wird. Rief doch vor wenigen Tagen der Deputirte und Exminister Lopez, der aus den Provinzen zurückgekommen ist, die Worte aus: »Das Volk will euch nicht länger: der einzige Wunsch, den man überall hört, ist Friede, und sey König, wer da wolle! (Allg. Z.) In «inem Schreiben aus Bayonns vom 28. October hecht es: Die Briefe aus Tolosa lassen keinen Zweifel über den Verlust der Communicationen mit Frankreich von Seite der Christinos. Die Carlisten, Meister, der Lmien von Valcarlos und der Thaler, können frei mit Arragonien verkehren, und befinden sich daher m einer um so vortheilhafceren Stellung von dieser Seite, als ihre Streukräfte in dieser Richtung sich vergröbern, und zwar durch das 13te, 14te und 15te Bataillon von Navarra, mittelst d.-r Organisation. Es scheint, daß die Carlistische Artillerie bereits bedeutsame Bewegungen auf der Seite von Penaccrrada mache. N. S. Man meldet so eben, dasi der Prätendent am ^4. durch die Encarraciones bei Trasvader-«as über den Ebro gegangen ist. Dies? Nachricht scheint ossiciell zu seyn. (W. Z.) Ein Schreiben von dcr spanischen Gränze völN 29. October meldet: »Don Carlos hat seine Armee in drei Corps getheilt; das erste, an deren Spitze er selbst steht, besteht aus 17,000 Mann, und hat sich nach dem Innern von Castilien gewendet ; das zweite, dessen Stärke wir nicht kennen, ,st in die Provinz Soria eingerückt, und das dritte, 9900 Mann stark, ist mir den, Infanten Don Sebastian am 19. am Ebro angelangt. Da die Bataillons, aus denen eS bestehr, seic sechs Monaten am meisten gelitten haben, so müssen sie sich com-pletiren oder durch andere ersetzt werden, um ihre activen Operationen wieder zu beginnen." Laut Briefen aus San Sebastian (in Londoner Blattern) harte man dort eine Verschwörung entdeckt, welche jene Festung den Carlisten zu übergeben beabsichtigt. Das Regiment von Saragossa und das zweite leichte Infanterie - Regiment waren überein-aekommen, zuerst dic Stadt zu plündern und sie dann den Carlistcn zu übergeben. Das Complott war aber entdeckt, und die beiden Regimenter waren nach Santander gesandt und durch das Regiment von Oviedo ersetzt worden. Der Moniteur vom 31. October dringt keine neueren telegraphischen Berichte vom Kriegsschauplätze , und die Nachrichten der übrigen Pariser Journale sind so verworren, daß man sich schwer herausfinden kann. — Während das Journal des Debats wiederholt behauptet, daß Nlcht bloß Don Carlos, sondern auch die Division des Generals Zanategui über den Ebro zurückgegangen, und die Truppen des letztcrn am 22. in Estella angekommen seyen, erwähnt ein Schreiben auS Estella vom 24. October (in Galignani's Messenger) der Ankunft dieser Truppen mit keiner Sylbe, sondern sagt blosi, dasi General Osma mit 4000 Recrutcn aus Castilien daselbst erwartet wcrdc, und der Carlistische Artillerie-director Montenegro von Onate nach Castilien abgegangen sey. DaS Schreiben spricht auch, ohne Angabe des Datums, von einer Affaire bei Barba? dillo (in Alt-Castilien) , wobei die Division Espartero beträchtlichen Verlust erlitten haben soll; auch die Colonne des Zurandaja (Leon Iriarte) soll, nachdem sie Zubir» und Larrasoana verlassen hatte, un, nach der Rivera aufzubrechen, von den Carlisten unter Guergue in der Nähe von Pamplona angegriffen und geschlagen worden seyn. (Ost. B.) Portugal. DieNegierungs-Zeitung enthält einen Taasbcfeh! vom 12. October mit dem Verzeichnis; der auS d?v Armee-Liste gestrichenen Offiziere. Man bemerkt darunter die Malschälle Herzog von Terceira und Sül» danha, ^Brigadiers und 80Offiziere verschiedenerGradl. Man schreibt aus Lissabon vom 16. Octcber, das; alle Miguelistlfthen Banden in den Provinz», bis auf die des Nemechido, vernichtet seyen. (W.Z.) Nachrichten aus Lissabon bis zum 23. Octob.-r. Die Cortes waren fortgesetzt mit lhren Arbeiten über die Verfassung beschäftigt, und hatten mit einem Mehr von 44 gegen 17 Stimmen votirt, daft Ihre Majestät ermächtigt sey, nach freiem Ermessen die Cortcs pro-rogiren und aufzulösen. Binnen einer bestimmten Zeit müssen jedoch die Kammern wieder einberufen werden, und sollte die Königinn die Einberufung ablehnen, so können sie aus eigener Machtvollkommenheit, ohne die förmliche Sanction der Krone, zur Berathung zusammentreten. — Die brittischcn Schiffe Constant und Minden sind mit geheimen Ordren aus dem T^'o abgesegelt, vermuthlich nach dem Mutelmeere. (All.Z.) Amerika. Berichte aus Buenos.Ayres vom 15. August sprechen mit Enthusiasmus von den Vorbereilungeli zum Kriege der Argenrnuschcn Föderation gegen deu General Santa-Cruz, dcr als em Tyrann bezeichnet wird, dessen Absichten nur dahin gingen, die Freiheiten Peru's und Boliviens, anderen Spitze er be^ tanntlich als Protector steht, gänzlich zu unterdrücken Patriotische Gaben alkr Art, um jcne Rüstungen zu fördern, gingen täglich der Neqieiunq zu. Die Nachrichten aus Chili sprechen ebenfalls noch im-mer von nichts als Vorbereitungen zum Kriege. Vevactkuv: H-r. Vav. Veinrich. Verleger. Dgna) ÄI. Gvler v> Klelnmapl^