Erscheint Dienstag und /«itag. Redaktion: Oralischa-VorNadt Nr. 23. Expedition: Rann H»us°Nr, I9ll. Insertionsgebühren: für die 2sp»ltige Zeile oder deren Naum für l Mal « lr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal I« kr. Insertions» stempel jede« Mal 20 kr. Verlag und Druck von I . Blasnik. > Jahrgangs Abonnement für Laibach: ganzjährig 5 fi. — kr. halbjährig 2 „ zu „uicrlelMri« i „ 25 „ Durch die Post: ganzjährig L fi. i» kr. halbjährig 3 „ 20 „ «ierteljähri« l „ ?0 „ Einzelne sremplare kosten z Nkr. Zeitschrift für vaterländische Interessen. Verantwortlicher Redakteur: (Manuscripte «erden nicht zurückgesendet.) P. v. Radics. Lllibach am 28. Aprll 1865. M 34. Das offene Schreiben der dalmatinischen Landtags­abgeordneten Klaiö und Danilo, und dessen Anwen­dung auf uns Slovenen. Das Abendblatt der „Politik" vom 20. d. bringt den Inhalt des offenen Schreibens des dalmatinischen Landtagsabgeordneten Klaiä an den Statthalter Baron Mamula, welchen wir nachstehend unfern verehrten Lesern mittheilen: „Excellenz! Der Herr Staatsminister gab in der Sitzung des Abgeordneten­hauses am 3. d. M . zu Wien dem Deputirten Greuter zur Antwort: in Dalmatien seien solche Personen, welche für ein südslavisches Reich einen Schwerpunkt außer Oesterreich suchen; und solcher Gesinnungen be­schuldigte er die Franciskaner von Sign , viele Deputirte des, aufgelösten Landtages, und alle jene, welche bei den Wahlen des vorigen Jahres sich nicht auf Seite der Regierung gestellt haben. Als ein Oppositionskandidat, welcher von den Regierungsorganen bekämpft wurde, fühle ich mich von jener Beschuldigung direkt getroffen; wie auch dies bei den zahlreichen Wählern der zwei wichtigen Wahl­kollegien der Fall, welche mit großer Mehrheit mich zu ihren Deputirten ttnannt haben. Jene Beschuldigung wirft ein schiefes Licht auf meinen politischen Charakter, da ich in meinem vor den Wahlen veröffentlichten Programme die Treue an den Kaiser als ersten Grundsatz aufstellte, und im Landtage durch ein feierliches Gelöbniß dasselbe bestätigte. Unter solchen Umständen kann ich nicht schweigen; und weil der Herr Staatsminister vor ganz Oesterreich erklärte, von Ew. Excellenz die Berichte erhalten zu haben, welche ihn zn jenen Aeußerungen veranlaßten, so muß ich Ew. Excellenz bitten, die Thatsachen und die Beweise, welche dem Herrn Staats minister, rücksichtlich der Oppositionsmänner in Dal­matien, jene mit so viel Sicherheit ausgesprochene Ueberzeügung verschaff­ten, öffentlich bekannt zu machen. Die in Wien gesetzlich vertretene öffentliche Meinung des ganzen Kaiserreiches hat Thatsachen verlangt, um zwischen dem Herrn Staats­minister und seinen beschuldigten Opponenten richten zu können. Die öffentliche Meinung, meine Wähler, und ich selbst, erwarten, daß Ew. Excellenz spreche. Entweder sind die Oppositionsmänner in Dalmatien Staatsver­räther, oder diejenigen, bei welchen Ew. Excellenz die Erkundigungen ein­geholt haben, Lügner. Es geschieht zuweilen, daß die Snbalternbeamten aus übertriebenem Eifer, jenen, der ihnen vertraut, in Irrthum bringen; und Ew. Excellenz wissen, daß mir auch Thatsachen zugeschrieben wurden, welche sich in der Folge als reine Erfindungen herausstellten. Es hangt von Ew. Excellenz ab, der Wahrheit Bahn zu brechen. Zara, den 11. Aprll. Dr. Michael Klai«, Abgeordneter des dalmatinischen Landtages." Zugleich veröffentlicht auch der dalmatinische Deputirte Danilo einen Feuilleton. 8ümie'5 Oper: Lii mällr« Mvn. Am 4. d. M . gelangte endlich das oben genannte Tonwerk am ^eatro eoiumunals in Trieft zur Aufführung. Ich sage endlich, weil das Publikum schon seit langer Zeit mit Ungeduld darauf wartete, daß die langst angekündigte Oper zur Darstellung käme. Ma u war um so mehr darauf gespannt, als man von gewisser Seite sich lange nicht ent­schließen konnte, die Aufführung eines Werkes in dem Gemeindetheater von Trieft zuzugeben, welches den bedeutungsvollen Titel „1.3, maäi-s 8l»,v3," trägt. Die Slaven Triests konnten ihre Ungeduld um fo weniger zügeln, weil sie die gegen Herrn Strmiö gesponnenen Intriguen als gegen das Slaventhum in Trieft gerichtet ansahen, indem gegen den Composi­teur, wie gegen dessen Oper nichts irgendwie Bedenkliches geltend gemacht werden konnte; es Ware denn, daß ersterer trotz seiner Studien am Mai ­länder Conservlltorium ein Slave blieb, und daß letztere einen höchst un­angenehmen Taufnamen von ihrem Urheber-erhielt. Alle diese Umstände kamen jedoch dem Maestro und seinem Meisterwerk nur zu Gute. Als am 3. d. M. endlich die Aufführung der ,Maäi-s Mva« auf den 4. definitiv festgesetzt wurde, war das Interesse für diefelbe nur noch allge­meiner und intensiver, als früher. Jeder Triestiner, ob Italiener oder Slave, suchte sich ein Entr^e zu verschaffen, und sogar das reinslavische Territorium lieferte einen Theil des Publikums. Das Theater war mehr als je gefüllt, und einem großen Theile der theaterlustigen Menge konnte aus Mangel an Raun, der Eintritt nicht mehr gestattet werden.. Die Oper errang einest Erfolg, wie ihn kaum je das Erstlingswerk eines jun­gen, bisher nur durch kleinere Compositionen bekannten Talentes sich ungefähr gleichlautenden Brief an dieselbe Adresse, und vermutlich werden alle Deputirten der Minorität dasselbe thun. Befinden nicht auch wir Slovenen uns seit Jahren in einer, der Opposition Dalmaetens ähnlichen Lage? Wird nicht auch uns bei Ver­teidigung der nationalen Rechte fort und fort die Verdächtigung entgegen­gestellt, daß wir Hintergedanken haben, separatistische und anti-österreichische Zwecke verfolgen, und namentlich auf die Gründung eines eigenen südsla­vischen Reiches, und unsere Losreißung von Oesterreich hinarbeiten?! Ja , dieser Verdacht wird nicht selten als das vorzüglichste Motiv des Widerstandes gegen unsere nationalen Bestrebungen hingestellt. Vor Allem müssen wir indessen mit wahrer Befriedigung die Neu­erung Sr. Excellenz des Herrn Staatsministers konstatiren, die er in Erwiderung auf die patriotische Verteidigung der Südslaven durch unfern verehrten Reichrathsdeputirtcn Herrn Dr. Toman gethan hat, daß er anti-österrejchische Gesinnung durchaus nicht uns Slovenen zur Last lege. Wir betonen es daher ausdrücklich, daß auch diese unsere Polemik nicht mehr gegen die hohe Negierung gerichtet sei. Dagegen ist es leider Thatsache, daß wir noch immer, und selbst unter unfern eigenen Landsleuten Gegner haben, die gegen die slovenischcn Patrioten den schweren Vorwurf der Illoyalität schleudern, und sie na­mentlich beschuldigen, ihr Plan sei die Gründung eines eigenen südslavi­schen Reiches, welches auch die slovenischen Gebiete umfassen und von Oesterreich sich losreißen soll, und daß sie zur Realisirung dieses Hoch­verrätherischen Zweckes mit Montenegro, Serbien, Rußland und Gott weiß mit wem noch gegen Oesterreich konspiriren. Ob es nicht auch bei uns niedere Organe gibt, die, wie sich Klai«i ausdrückt, aus übertriebenem Eifer oder Parteileidenschaft die Vorgesetzten, die ihnen vertrauen, in Irrthum führen? — Wir wollen dieß unbe­rührt lassen! Die höchste Zeit ist es aber, daß obengenannte Verdächtigungen der edelsten Männer, die für ihre Nation und ihr Vaterland arbeiten und leiden, endlich aufhören. Der Vorwurf hochverrätherifcher Gesinnungen ist ein furchtbarer Vorwurf. Schon ein bloßer Schatten desselben genügt, um die staats­bürgerliche Ehre und damit vielleicht die Existenz desjenigen, auf den er fällt, zu zerstören. Welch' eine dringende Aufforderung liegt nicht fchon darin, die Thatsachen, die den Verdacht begründen sollen, gewissenhaft ab­zuwägen; ohne Thatsachen aber Niemanden, am allerwenigsten aber eine ganze Partei, ein ganzes Volk, so fürchterlich zu brandmarken. Auch wir fühlen uns gedrungen, unfern derartigen Gegnern zuzu­rufen : Nennet die Thatsachen, aus denen ihr auf unsere anti-österreichische Gesinnung, auf unsere separatistischen Tendenzen schließet. Wir fordern euch öffentlich auf, redet! Wenn ihr schweiget, so möge dann Jedermann wissen, daß ihr für eure Anklagen keine Beweise habet. Und solltet ihr in der Folge euere Verdächtigungen trotzdem noch wiederholen, so möge dann die Regierung, und mögen es unsere Mitbürger wissen, daß ihr das ohne Grund, aus Bosheit oder Leidenschaft thut; daß ihr abscheuliche Verleumder seid! —« . erobert hatte. Herrn Strmi6 ward ein 28maliger Hervorruf, darunter 7 Mal bei offener Scene, unter nicht endenwollenden Avio's zu Theil; vergessen darf dabei nicht werden, daß die italienischen Zuhörer den ersten beiden Acten gegenüber sich sehr passiv verhielten, und erst beim dritten so weich und warm wurden, daß sie Herrn Strimcl unter stürmischen „Bravo"- und „Evviva"°Rufen fünf Mal nach einander, wie man hier sagt, „die Ehre des Prosceniums" anthaten. Ohne mich in eine aus­führlichere musikalische Kritik dieses Musikwerkes einzulassen, erwähne ich nur, daß der Maestro, ein geborner Dalmatiner aus Zara, in dieser Oper die originellen, bisher noch wenig benützten Schätze der südslavischen Nationalmusit in . genial idealisircnder, künstlerischer Weise verwerthete. Möge es ihm gelingen, mit der Bekanntmachung der südslavischen Na­tionalweisen seiner Nation so viel Ruhm vor der nichtslavischen Welt zu verschaffen, als Vuk Stefanovio es mit der Veröffentlichung der National­lieder gethan, die meist eben nach jenen Melodien gesungen werden! Die Wahl des Opernsujets gab Strmiä die reichlichste Gelegenheit zur Er« reichung des obigen Zweckes. Das Libretto ist einem gleichnamigen Ge­dichte des in Italien rühmlichst bekannten Dichters Louis Fichert, eines gebornen Zara'tiners, welcher zwar italienisch schreibt, aber slavisch fühlt und dichtet, entnommen, und wurde auch vom Herrn Fichert felbst für die Strmiö'sche Oper ausgearbeitet. Die Handlung fpielt in Montenegro, und hat zum Grundstoffe die an tragischen Ereignissen überreiche National­sitte: „Osvieta", eine Blutrache, die der italienischen „Vendetta" wesent­lich gleicht. Stefanija, die „slavische Mutter", kehrt, nach der Ermordung ihres Mannes nach Serbien geflohen, mit ihrem Sohne Vido nach Mon ­tenegro wieder zurück, um unterstützt durch ihn, der während der Zeit des Exils zu einem kräftigen Jünglinge herangewachsen war, den Tod des Gemales und Vaters zu rächen. Die schönste Blume der schwarzen Berge, Angja, erweist den müden Reisenden alle mögliche Zuvorkommenheit der l« Politische Nevue. Die in den Cabineten von Wien und Berlin entstandenen Diffe­renzen wegen der preußischer Seits verfügten Verlegung der Marinestation von Danzig nach Kiel sind, wie dem „Wand." von guter Seite berichtet wird, nahe daran, auf „befriedigende Weise ausgeglichen" zu weiden. Das Berliner Cabinet, den Remonstrationen Oesterreichs Rechnung tra­gend, hat die Sistirung der Durchführung der die Kieler Hafenfrage be­treffenden Ordre veranlaßt. Da aber Preußen dennoch auf die durch seine Interessen gebotene baldige Ausführung seiner maritimen Projekte nicht verzichten zu können vorgibt, so hat es die Inangriffnahme derselben bis zu dem wahrscheinlich nahen Zeitpunkte vertagt, wo die mit Sicher­heit zu gewartigenden befriedigenden Ergebnisse der zu diesem Vehufe nachträglich eingeleiteten Benehmung mit Oesterreich vorliegen werden. Wie nun hieraus ersichtlich ist, so hat das Berliner Cabinet erkannt, daß es durch die einseitig erlassene Ordre bezüglich des Kieler Hafens sich einer argen Rücksichtslosigkeit gegen Oesterreich schuldig gemacht habe. Se. Excellenz der ungar. Statthalter, Graf Pälffy, verfügte sich ebenfalls nach Wien, und das Gerücht, auch er werde von seinem jetzigen Posten abberufen werden, tritt in gutunterrichteten Kreisen mit mehr Be­ stimmtheit auf. Geschieht dies, so wären die drei Männer, welche 1861 mit der Durchführung und Handhabung des Provisoriums betraut wur­ den, vom Schauplätze ihrer Thätigkeit zurückgetreten. Die „Med. Wochenschrift" meldet: I m Staatsministerium wurde vor einigen Tagen eine ärztliche Berathung über die in St. Peters­ burg herrschende Epidemie gepflogen. Zu dieser Berathung wurden geladen die Hofräthe v. Rokitansky und v. Well, die Regierungsräthe Fritsch und Schmerling, die Primarärzte Haller und Löbl und die Pro^ fessoren Oppolzer und Skoda; die Letzteren waren verhindert, theilzunehmen. Das Resultat der Berathung war, vorläufig abzuwarten, bis ämtliche Nachrichten über die Epidemie eingetroffen sein werden, da der Regierung bis jetzt keinerlei offizielle Mittheilungen zu Gebote stehen. Die „Politik" schreibt: Herr Nordmann, der Redakteur des „Wan- ­ derer", und Herr Lienbacher, Staatsanwalt am Wiener Landesgerichte, feiern gleichzeitig den glücklichen Schluß des wegen Beleidigung des Kö­ nigs von Preußen gegen den „Wanderer" anhängig gemachten Preßp'ro­ zesses. Herr Nordmann verließ nämlich soeben das Arrestlokal und erfreut sich wieder der Freiheit, Herr Lienbacher erhielt soeben als Privatvertreter des beleidigten Königs in dem Prozesse den rothen Adlerorden dritter Klasse, der in Preußen der „unvermeidliche" heißt. 8uuui ouiyus! Am 9. März empfing Kaiser Mar den Gesandten des Königs von Italien. Die an ihn gerichteten Worte dürften von Interesse sein. Kaiser Mar sagte zu ihm: „Der Ausdruck der frenndnachbarlichen Gesinnungen, welche Sie mir im Namen Ihres Monarchen, Nieines geliebten Vetters, aussprechen, findet gerechten Wiederhall in meinem Herzen. Ich schätze mich glücklich, den ersten der Repräsentanten jenes schönen Landes zu empfangen, welche den mexikanischen Boden betreten, um die Bande der Freundschaft zwischen beiden Ländern enger zu knüpfen. Uebermitteln Sie, Herr Minister, Ihrem Könige meine Wünsche, welche ich für sein Glück und seine Wohlfahrt hege und zweifeln Sie nicht, daß Sie bei mir die­ jenige Aufnahme finden werden, worauf Ihnen das Vertrauen Ihres Monarchen Anspruch gibt." Die Reise Napoleons nach Algier soll in den letzten Tagen dieses Monats beginnen. Unter den Gründen, die man für dieselbe angibt, dürfte der am wahrscheinlichsten sein, Marschall Mac Mahon habe den Kaiser dringend ersucht, sich selbst zu überzeugen, ob das Civil- oder Militärsystem für die Verwaltung Algiers ersprießlicher sei. Der Verfasser des „Leben Cäsars" wird wohl daran denken, daß die Römer ihre afri­ kanischen Colonien immer militärisch verwalteten. Der Feldzug gegen die aufständischen Cabylen hat begonnen. Die Bewegung scheint alle Stämme ergriffen zu haben. Gastfreundschaft, und erweckt zugleich in Vido's Brust die Flammen der Liebesleidenschaft. Ljubo, der in Montenegro zurückgebliebene Sohn, rück­sichtüch Bruder der Ankommenden, tragt denselben, nachdem er von ihrer Rückkehr und ihren Absichten Kunde erhalten, seinen Beistand an, be­schwört sie aber, daß Angja, die Tochter des zu strafenden Mörders sei­nes Vaters, verschont bleiben möge, weil .. . er sie liebe. Ueber Angja scheinen beide Brüder die Rache an deren Vater zu vergessen; doch sie ermannen sich bald; es wird, wie dieß bei den Osvietakämpfen stets zu geschehen pflegt, die ganze Schaar der Bekannten und Bundesbrüder auf­geboten, um den Anhang des Mörders und ihn selbst zu vernichten. Die Rachethat ist vollbracht; allein Ljubo ist am, Kampfplatze geblieben, und Stefanija ist tödtlich verwundet. Angja hatte nach der alten Gewohnheit der Montenegriner Frauen am Gefechte selbst teilgenommen; nun'zeigt es sich aber, daß sie nicht die Tochter des Mörders von Stefanija's Ge­mal ist, sondern noch als Kind vom ersteren durch Raub an sich gebracht wurde. Diese Aufklärung bewegt Stefanija in der Todesstunde, die Liebe ihres Sohnes Vibo zu fegnen. Daß diese Handlung gehoben durch die nationale sie umkleidende Musik, und unterstützt durch eine großartige Ausstattung einen glänzenden Succes erzielen mußte, ist nach dem Ge­sagten leicht begreiflich. (Zukunft). Kritische Blatter. ­ —a. Slovenische Literatur. In erfreulicher Weise mehren sich die Erscheinungen der flovenischen Literatur, die zugleich an Inten­sität ver Güte und Originalität zunehmen. Wir werden regelmäßig die neuesten Erscheinungen kurz besprechen und beginnen heute mit 2 Büchern, die uns soeben zugegangen find. Es sind zwei in zwanglosen Heften er­scheinende Sammelwerke, von denen eines populär-wissenschaftlichen, das andere belletristischen Inhalts ist. Die „8Iov6U8k a Vila " wird von Studierenden des Laibacher Gymnasiums herausgegeben, von denen zwei, die Herren Fr. Celest in und I . Iuröi ö auch als Verleger genannt sind. Sie wird enthalten Originalerzahlungen, Novellen, Baladen, Ro« manzen und Lieder. Das erste Heft enthält auf 112 Seiten 1. der slo­venische Krieger im Türkenkriege (Balade), 2. ^uri L,obila, Original» I n der dritten Audienz de« Herrn v. Persigny hat der heilige Vate r das außerordentliche Beglaubigungsschreiben des Kaiser« Napoleon für den Herzog in Gegenwart de« Cardinals entgegengenommen und das erste Mal offiziell der September-Convention erwähnt. Aus Nizza, 24. April, wird gemeldet: Der Großfürst-Thron­ folger ist in der verflossenen Nacht gestorben. Aus Warschau wird geschrieben: Das Gerücht von der Einver­ leibung Polens in Rußland wird von dem offiziellen Blatte wieder einmal widerlegt. Die russische Regierung, so heißt es in dem bezüglichen Ar­ tikel, sei allerdings fest entschlossen, allen Rebellionen Polens ein für alle Mal ein Ende zu machen; zu diesem Zwecke brauche sie aber Polen nicht einzuverleiben, sondern nur die Institutionen, welchesie Polen gegeben und welche dasselbe zum Nachtheile Rußlands verwendet habe, zu reformiren. I n Portuga l ist endlich ein neues Ministerium zu Stande ge­kommen, an dessen Spitze der Marquis Sa du Bandeira steht. Es ist nur noch die Frage, ob auch die Cortes mit dieser Aenderung, welche mehr in den Namen als- im Systeme vorgenommen wurde, zufrieden sein werden. Aus New-York , 13. April (Abends), wird berichtet: General Lee capitulirte mit seiner ganzen Armee am 9. d. M . General Mosby will nicht capituliren. Die Unionsregierung hat die Werbungen einge­stellt. Präsident Lincoln erklärt durch Proklamation alle Südhäfen für geschlossen. Correspondenzen, Am Fuße der Alpen, 25. d.M. (Der Nothstand in In­ner trat n.) Das Unglück, welches eben in Innerlrain herrscht, sei uns eine Lehre'für die Zukunft. Wer sehen wollte und konnte, hat es Jahre­lang votausgcsehen. Dieser Gau ist in seinen früheren wirtschaftlichen Grundlagen erschüttert, und hat keine neuen sich erworben. Mit der Voll­endung der Eisenbahn nach Trieft, war das Urtheil über ihn gesprochen, und von diesem für ihn lebenszerstörenden Zeitpunkte an, war es Auf­gabe, dem nothwendig erzeugten und eintretenden Uebel seiner nächsten Zu­kunft Abhilfe oder mindestens Linderung zu schaffen. Die Bodenkultur ist nicht hinreichend, die notwendigen Lebensbedürfnisse der Bewohner zu decken. Innerlrain kann nur durch Einfuhr genügend ernährt werden; der? durch die Entwaldung der Höhen, schutzlos gewordene Boden, nähit nie und nimmer dort seine Bevölkerung; je länger die Höhen unbewaldet, desto fühlbarer macht sich der Mangel des Waldschutzes, desto tiefer sinkt die Erzeugungskraft des Bodens. Kommen Jahre der Mißernten, so steigt der Mangel, und was vorher an zahlreichen Einzelherden zu Tage trat, — die Roth, der Mangel — tritt nun überall hervor. Am bittersten fühlt aber die Mißernte immer der Arme; denn ihm öffnet lein Kredit die Möglichkeit, die Drangperiode zu überstehen, er kann nur betteln, und der Vettel ist ein entsittlichendes und zur Zeit allgemeiner Noth ein uneinträgliches Geschäft. — Es fehlte auch nicht an Stimmen, "die auf das Kommende aufmerksam machten, und Noth und Seuchen voraussäg­ten. Der moralische Halt der Bevölkerung selbst, die geistige Energie, welche materiell der Noth nachhaltigen geistigen Widerstand leistet,' ist durch ihr Vorleben vermindert; denn nichts zerstört mehr den Arbeits­eifer und vermindert den Sammeltrieb, erschlafft mehr die Energie, als der Fuhrmannsberuf, welcher Hang zum Suff und Fraß, zum Müßiggange und zur Scheu vor Anstrengungen führt, und der dem Hause und der Familie entfremdet. — Die Noth ist wiederholt im Gau eingebrochen, und wird noch öfters zur allgemeinen Herrschaft kommen. Dieß wird steigend und in immer häufigerer Wiederkehr geschehen, wenn man der Bevölkerung nicht neue wirtschaftliche Grundlagen schafft. — Die augenblickliche Ab­hilfe, welche jetzt gefördert wird, ist eben nur ein für den Augenblick wir­kendes Linderungsmittel; sie hebt momentan den Hunger und ermöglicht vielleicht eine künftige Ernte. Sie ist eine Notwendigkeit, denn der Er­schöpfte muß zuerst vom Tode gerettet werden, ehe man seine Krankheit erzählung aus den Reformationszeiten. 3., 4. und 5. Gedichte, 6. die Macht der Liebe (Novelle), 7. Gedichte, 8. Eine Originalerzählung aus dem 17. Jahrhundert. 9. die Spinnerin sVallade), 10. Romanze, 11. zwei Freunde (Originalerzählung). — Die Sprache, in der diese Arbeiten geschrieben sind, ist eine ganz correcte und edle. Aber auch der Inhalt erhebt sich hie und da über das gewöhnliche belletristische Niveau. Besonders sind manche Aufsätze und Gedichte des I . Iuröi« recht genial. Jedenfalls verdienen solche Bestrebungen unserer Jugend alles Lob, alle Unterstützung. Nach jeder Richtung hin nützlich, bilden sie den Geist, stählen und erhöhen die Vaterlandsliebe und lassen keine Zeit zu jenen läppischen Tändeleien, die nicht selten die Hauptbeschäftigung der jungen Leute bilden. — Das zweite Heft der in Graz im Verlage von Leuschner und Lubenski erscheinenden Revue „öitavuioa" , herausgegeben von Gr»ak bringt, theils vollendet, theils begonnen oder fortgesetzt, eine reiche Fülle interessanter und praktisch wichtiger Abhandlungen. Aus dem Rechts­gebiete werden folgende Gegenstände erörtert: Katechismus des österreichi­schen Verfassungsrechtes; — Bestimmungen des bürgerlichen Rechts rück­sichtlich des Viehes ; — Kurze Anweisung zur Amtirung für Bürgermeister der Landgemeinden; — daran schließt sich eine national-ökonomische Ab­handlung über die „Theuerungspolitik". Historische Aufsätze sind: „Die Wege der menschlichen Bildung" von Prof. Dr. ßubic (ein vorzüglicher universalhistorischer Ueberblick der Entwicklung des Menschengeschlechts, voll geistreicher Bemerkungen); „Das Fechten bei den alten Griechen" (ein sehr interessanter Vortrag des Sekretärs des^uöki 80K0I, Franz Rav­nikar); „Das Papier und seine Geschichte;« — Kurzgefaßte Geschichte Oesterreichs; — Bilder aus dem Alterthume, (das Geld bei den Athenern.) Zwei naturwissenschaftliche Abhandlungen über die „Lebensmittel" und über die „Wanderungen in der Natur", sowie eine landwirtschaftliche (über die Drainage) schließen mit kleiner» Notizen dieses reichhaltige Heft. -— Noch müssen wir heute die Aufmerksamkeit unserer Leser lenken auf da« altslovenische Wörterbuch unseres gefeierten Miklosiö, welche« mit dem 6. Hefte soeben beendet vorliegt. Auf 1711 Seiten findet sich hier ein reicher Sprachsatz aufgeführt, den Niemand unbeachtet liegen lassen darf, der als slovenischer Schriftsteller auftreten will. U7 zu heilen sucht. Ehre und Dank daher den höchsten Herrschaften, den Bürgern und Bewohnern dieses Landes, so wie den Behörden, die mit Eifer dem Unglücke zn steuern suchen! Doch damit ist es nicht genug. Was nützte es, ein sieches Leben zu fristen, das doch in nicht zu langer Zeit zu Grunde gehen muß, wenn nicht die Krankheit selbst gehoben wird. — Was versäumt wurde und von wem, darüber sei hier nicht gesprochen, denn diese Kritik würde nichts fördern. — Daß aber von nun an Hand angelegt werde an die Besserung der wirtschaftlichen Zustande, das wollen wir uns, dem Volke und der Verwaltung zu Gemüthe führen. — Wie kann dassteigende Elend in Innerkrain dauernd und thunlichst be­seitiget werden? — Die Förderung der Auswanderung ist wohl ein ganz unzureichendes Mittel und rettet die Rückbleibenden doch nicht; an Ueber­völterung leidet »Innerkrain nur in so weit, als sein Boden die Bewohner nicht ernähren kann; aber durchaus nicht in dem Sinne, daß diese dar­auf nicht bequem leben könnten. Die Auswanderung ist ein Mittel, das für den Moment die Zahl der Bewohner mindert, das aber ganz unzu­verlässig ist, das ferner nur von Erfolg ist, wenn man die Auswanderer in ihnen anpassende Verhältnisse bringen kann. Es kostet auch sehr viel und ist selten nachhaltig. — Dagegen ist die Erhöhung der Erwerbsfähigkcit der Bevölkerung das beste Mittel, der Noth abzuhelfen. — Man begnüge sich nicht, da in Innerkrain die Noth aus bleibenden Ursachen, nicht aus vor­übergehenden sich entwickelt, momentan der Noth abzuhelfen. Die regste Arbeit gegen das künftige Elend beginne, wenn das gegenwärtige in fei­nenstärksten Aeußerungen gemildert oder beseitiget ist. — So weit uns tiefe Gegenden bekannt sind, kann nur die Einführung einer oder mehrerer handindustrien die Erwerbsfähigkeit erhöhen. Man verweise nicht auf den anzuhoffenden Eisenbahnbau nach Fiume; das ist etwas vorübergehendes und kann wohl die Einführung kleiner Industrien für den ersten Augen­blick erschweren, aber selbst moralisch und materiell nichts besseres schaffen. ,— Dazu halte man Mittel, Menfchenliebe und Ausdauer bereit, daß man mit dem neuen. Streben an die vernarbenden Wunden, die das jetzige Elend schlug, rührt; kaum gerettet, ist der Mensch empfänglicher dem Rathe und der besseren Führung. — Wir sind nicht so eingeweiht, um mit Bestimmtheit bezeichnen zu tonnen, welcher Nebenerwerb für die ein­zelnen Distrikte des Landes paßt. Doch glauben wir, daß Strohflechtar­beiten grober und feiner Gattung, ordinäre Weberei, Holzschneidekunst, Seidenraupenzucht u. s. w. recht gut mit Geduld und Opferung einiger Geldmittel allmälig eingeführt werden können, und einmal befruchtend wir» len würden. — Lehren, Aneiferung durch materielle Vortheile (Prämien, ermöglichten günstigen Vertrieb des Erzeugten), und späterhin Aneiferung der Assoziation zur leichteren selbstständigen Verwerthung der Erzeugnisse, waren die Mittel, um an kleinen Herden die nach sorgfältiger Ucberlegung ausgewählten Handindustrien zur festen Geltung zu bringen; dann wür­den sie sich durch das Beispiel bei mäßiger Unterstützung leicht ausbrei­ten. — Das Verdienst durch sie, würde in nicht ferner Zeit das Mehr der Nahrungsmittel zahlen, die der eigene Boden nicht gibt und dabei noch manchen Sparpfennig ermöglichen. Durch den sich entwickelnden Wohl­stand steigt die Bildung und durch die Förderung der materiellen Inter­essen dient man auch dem Geiste. — Wird auf solche Weise die Bevöl­kerung in einem Iahrzehende der Armuth entrissen, so wird sich das Be­dürfniß nach Ausbildung in ihr selber kräftiger regen, und sie wird lernen auf eigenem Leisten zu stehen und sich selber weiter zu helfen. Dann wird sie auch der Karstaufforstung eine kräftigere Unterstützung leihen, welche erst diese im Großen ermöglichen wird, und die einst gelungen, den Bo­den bessern, das Land wirklicher machen und bereichern wird. Dabei sei nicht gesagt, daß man mit der Bewaldung bis auf jene ferne Zeit warten foll, fo wie anderseits wir auch nicht der Ansicht sind, daß die Bewal­dung für sich hinreichend zur nachhaltigen Hebung des Wohlstandes in Innerkrain sei. — Um aber das schöne Ziel zu erreichen, das volkswirth­schaftliche Humanität als anstrebbar zeigt, bedarf es eines wohlüberlegten Handelns, eines harmonischen, zwischen Verwaltung und privater Men­schenliebe. Jede für sich allein wird nichts allseitig Eingreifendes zu Stande bringen. Die eine wird an der Apathie der Bevölkerung, die an­dere an der Unzulänglichkeit der materiellen und administrativen Mittel scheitern. I n Verein aber, in harmonischem, nach einem vereinbarten Plane können sie vorzügliches wirken; und besonders aufopfernde Men­fchenliebe der Frauen könnte durch Werktätige Beihilfe von wesentlichem Nutzen sein. — Lege man somit nicht die Hände in den Schooß, sobald die dringendste Noth beseitiget ist, sondern man fange dann erst recht an, dauernde Hilfe anzustreben. Das follen diese Worte anregen, einen feste­ren Plan der verständigen Ueberlcgung.Einsichtigerer und Erfahrenerer überlassend. -j- Alls Idrill, 22. April, „^ooiäit in läria, ^noä uou »pera­tur in l^udhana," — das heißt in unserer heimatlichen Sprache, daß unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Herrn Höchtl, der Gemeindeaus­schuß am 21. d. den Dr. I ß leib zum Bürger aufgenommen hat, der nun also im Jahre des Heiles 1865 in Idri a das erreicht hat, was er in Laibach und Neumarkt l nicht erreichen konnte! (Novics.) AgrllM, 22. April. (Ielaöiö-Monument. — Italienische Oper.) I n der vorgestern abgehaltenen Sitzung des Komite's für die Errichtung und Ausstellung des Ban Ielaöiä - Monumentes wurde be­schlossen, den Künstler Hrn. Fernkorn in Wien einzuladen nach Agram zu kommen, um am Ielaöici-Platze die Stelle anzugeben, worauf das Mo­nument feines Erachtens aufzustellen wäre; fodann, das von den hiesi­gen Baumeistern Klein und Iambresal unterbreitete Präliminare geneh­migt und gleichzeitig beschlossen, den h. königl. kr°at.-slavon. Statthalter«­rath zu bitten, bei der hierländigen Baudirektion die geeigneten Vorkeh­rungen wegen Ueberprüfung des bezüglichen Präliminare zu treffen, welche auch einen Baubeamten zu designiren hätte, welchem die Aufsicht der Ar­beiten obläge. Der Antrag des Medailleurs Lang in Wien wegen Prä­gung der Denkmünzen auf eigene Rechnung wurde gleichfalls angenom­men. Da Se. l. k. Apost. Majestät zum BeHufe der am Piedestal anzu­bringenden Zierathen ein Geschenk von noch 25 Ztr. Erz a. g. zu machen geruht haben, und da solches der Verwendung Sr. Erc. des Banus zu verdanken ist, so wurde Hochdemselben von der Versammlung eine Dank­sagung votirt. Das Piedestal, dessen Anfertigung der in Wien wohnhafte Steinmetz Stresnjak übernommen hat, wird aus dem Moslaviner-Gramt ausgeführt. Die Gußarbeiten dürften im Herbste l. I . beendet sein; die Aufstellung des Monumentes im Mai des künftigen Jahres erfolgen. — Laut eines dem Verwaltungskomite unseres National-Landes-Theaters vom Unternehmer Andreazzi zugekommenen Telegramms wird die italienische Opern - Gesellschaft am 23. ihre Reife nach Agram antreten, und den 26. d. M. die erste Vorstellung stattfinden. Volkswirthschaftliches. Prüfung des Bodens. 8— Will der rationelle Landwirth mit seiner Ansaat und Pflan­zung, sowie mit diesem oder jenem Düngermaterial, welches er ge­sonnen ist, dieser oder jener Ackerkrumme zu geben, gute Resultate erzie­len, so ist es unbedingt nothwendig, daß er auch wisse, aus welchen Be­standtheilen seine Ackerkrumme bestehe. Nachstehende Versuchsarten (n. ch. Ackersmann) gewähren jedem Grundbesitzer die Gelegenheit, sich von demchemischen Inhalte seines Grund und Bodens zu überzeugen und diesen auch darnach zn behandeln. 1. Saure des Bodens. Man kocht ein viertel Pfund trockene, zerriebene Erde mit einer Maß Wasser fünf Minuten lang und taucht hau« einen Streifen von blauem und rothem Lackmuspapier kurze Zeit in die Masse. Wird das blaue Papier roth, fo enthält der Boden freie Säure, bleibt dagegen das blaue Papier blau, so ist dies ein gutes Zei­chen, ein noch besseres aber, wenn das rothe sich in blaues umändert. 2. Bodenmischung. Die gekochte Erdmasse wird mit einer Reibkeule gut durchrührt, bis alle Klumpen und Krümmchen zu einer gleichförmigen Masse zergangen sind, und dann noch mit etwas Wasser versetzt. Nach kurzer Ruhe gießt man die trübe Brühe ab, jedoch mit der Vorsicht, daß von dem Sande, der wegen seiner größeren Schwere zuerst zum Boden sinkt, nichts mit abfließt. Der Rückstand wird wieber mit frischem Wasser angerührt und dieses nach dem Ablagern des Sandes .abgegossen. Dieses wechselnde Auf- und Abgießen von Wasser setzt man so lange fort, bis alle feinerdigen Theile aus dem Sande ausgewaschen sind. Der Sand wird in dem Gefäße getrocknet und gewogen. Was an ein viertel Pfund fehlt, wird als feinerdige Masse in Rechnung gebracht. Diese Masse wird und soll nicht als Thon, fondern als Garerde bezeich­net werden. 3. Mineralogische Prüfung. Der zurückgebliebene Sand wird mit dem Vergrößerungsglase untersucht, ob er aus Quarzkörnern allein oder aus Feldspath, Glimmer, Kalk, Basalt, Porphyr, Thvnschie» fer lc. besteht. Ein Theil des Sandes kann mit gleichen Theilen Wasser und Salzsäure übergössen weiden. Sind Körner von Kalkstein unter dem Sanio, fo lösen sich diese unter Brausen auf. Ebenso wird sich bei längerem Stehen an einem warmen Orte auch der häufig die Steinkürnchen um­ schließende und Hurch Wasser allein nicht zu entfernende Ueberzug von Eisenrost auflösen, worauf diese, nachdem sie mit Wasser abgespült wor­ den, sich deutlicher erkennen lassen. , 4. Verhalten der Erde zum Wasser. Zur Ermittlung der wasserhaltenden Kraft kann man ein viertel Pfund -trockene, zerriebene Erde in ein Trinkglas schütten, dieses wiegen und nuu soviel Wasser übergießen, daß dieses die Erde bedeckt. Nach 24stündigem Weichen läßt man das überstehende Wasser durch vorsichtiges Neigen des Gefasfes ab­laufen und wiegt dann, wenn kein Wasser mehr abtropft, das Gefäß wie­der. Die Zunahme des Gewichtes gibt die Wassermenge an, welche von der Erde festgehalten wird. Leichte Bodenarten werden bei dieser Probe 2-3 Loth (24 bis 40Perzent), schwere und sehr humusreiche 4-6Lth.< (50 - 80 Perzent), ja noch mehr Wasser zurückhalten. 5. Humusgehalt der Erde. Dieser laßt sich annäherungs­weise so ermitteln, daß man ein viertel Pfund sehr scharf ausgetrocknete Erde in einem irdenen oder Schwarzblechgefäße eine Stunde lang über Kohlen erhitzt, wobei die organischen Stoffe verbrennen und fonach aus dem Gewichtsverluste zu berechnen find; 1—2 Quintchen Verlust entspre­chen nach dieser Probe etwa einem mittleren Humusgehalt (3—6 Perzent) 3—4 Quintchen einem reichen (9—12 Perzent), 5-6 Quintchen dem humosen Boden (15—18 Perzent) und Mengen darüber dem von Humus» und Moorboden. 6. Kalk- und Talkerdegehalt. 2 Loth trockene Erde rühre man mit so viel Wasser an, daß ein dünner Brei entsteht, und setze die­sem '/ü Loth Salzsäure ^ ; erfolgt hierauf ein wahrnehmbares Aufbrausen, so kann man annehmen, daß sie wenigstens 1"/ , Kalk enthält. Man setze nun noch etwas Wasser zu, stelle das Gemisch eine halbe Stunde an einen warmen Ort und füge danach in kleinen Quantitäten so lange Salmiakgeist zu, bis nach starkem Umrühren die Masse einen bleibenden stechenden Geruch zeigt, worauf man dieselbe in ein Filtrum von weißem Druckpapier gießt. Die von diesem ablaufende klare Flüssigkeit hält die Kalk- und Talkerde gelöst, und beide Erden scheiden sich daraus in der Form eines weißen Schlammes ab, wenn man etwas gelöste Potasche hinzugießt, den man sammeln, auswaschen, trocknen und wiegen kann. I n den meisten Fällen, namentlich bei vergleichenden Untersuchungen, wird es jedoch schon zu einem ungefähren Ueberblick genügen, wenn man die trüben Flüssigkeiten ruhig stehen läßt und den abgelagerten Kalkschlamm der verschiedenen Proben miteinander vergleicht. Sollen Kalk» und Talk­erde besonders nachgewiesen werden, so wendet man nach der Potasch­lösung eine Lösung von Kleesäure an, welche nur den Kalk niederschlägt; in der vom Kalkniederschlage abfiltrirtcn klaren »Flüssigkeit, die noch stechend riechen muß, läßt sich dann die Talkerde durch Zusatz von einigen Tropfen einer Lösung von phosphorsaurem Ammoniak oder phosphorsaurem Natron und starkes Schütteln nachweisen; entsteht sofort ein grieslich weißer Nie­derschlag, so ist sie in reichlicher Menge vorhanden, in geringerer Menge dagegen, wenn sich erst nach längerer Zeit und wiederholtem Schütteln eine Trübung zeigt. ' 7. Gyps - und Kochsalzgeha'lt. 1 Theil Erde mit 3 Thei­len Wasser angerührt und nach 24 Stunden abgegossen, wenn das über­stehende Wasser sich von selbst geklärt hatte, oder abfiltrirt, wenn es noch trübe war, liefert eine Flüssigkeit, in welcher sich einige löslichen Voden­bestandtheile durch folgende Prüfungsmittel ermitteln lassen, von denen U8 man je einige Tropfen zu den in Stutzgläsern vertheilten und mit etwas Essig versetzten Flüssigkeitsportionen hinzugibt: 2.) Chlorbariumlüsung: eine weiße Trübung zeigt Schwefelsäure an; K) Kleesäurelösung und Salmiakgeist: eine weiße Trübung zeigt Kall an. Erhält man von a und d eine Trübung, so ist es ein Zeichen von der Anwesenheit von Gyps; o) Silberlösung (gelöster Höllenstein): eine weiße Trübung gibt vor­ handenes Chlor an (Salzsäure), welches in der Regel mit Natrium verbunden, d. h. als Kochsalz zugegen ist; 6) in Wasser gelöstes Vlutlaugensalz: eine bläuliche Färbung gibt ge­ löstes Eisen an. Nächstens werde ich darauf zurückkommen, welche Düngungsarten für obige Bodenbeschaffenheiten die zweckmäßigsten sind, um den nöthigen Ersatz von Stick- und Kohlenstoff zu gewähren. Lokales und Provinziales — Herr Statthaltereirath Ritter v. Vosizio hat das Komman­deurkreuz, Herr Bürgermeister Dr. E.H. Costa das Ritterkreuz des kais. mexikanischen Quadeloupe-Ordens erhalten. (Laib. Ztg.) — I n der gestern abgehaltenen Sitzung des Gemeinderathes wurde unser ausgezeichnete Patriot Herr Fidelis Terpinc zum Ehrenbürger der Stadt Laibach ernannt. — (Kinderspital). Das Damencomitö, das eine vorzüg­liche höchst rühmenswerthe Thätigkeit entwickelt, war bereits so glücklich, von Sr. Gnaden dem Fürstbischöfe Dr. Barth. Vidmer und Sr. Ef­cellenz dem Herrn Statthalter Baron Schloißnigg die Erlaubniß zu erwirken, baß auch von den Kanzeln die Bitte um Beisteuer zu diesem so höchst humanen Zwecke gerichtet werden dürfe. — Auch haben sich die beiden genannten hohen Herren mit namhaften Beträgen als Gründer der neuen Anstalt erklärt. Se. fürstbischöfliche Gnaden zeichnete 300 fl. Das Gesammterträgniß der bisherigen Sammlungen beläuft sich bereits auf 1399 fl. — Wie wir vernehmen, sollen demnächst in Herrn Saller' s Bade (Hotel Elefant) auch Salinenbäder eingerichtet werden. Wir wünschen dieser dankenswerthen Unternehmung den verdienten Zuspruch von Seite des Publikums. — Wie man uns aus Krainbur g schreibt, wird unser tüchtige Photograph Herr Diwischovsky seine Stereoskopensammlung daselbst zur Schau aufstellen, und es ist äußerst lobenswerth, daß die dortige 6 i tavnioa zu dem Zwecke das Lokale in liberalster Weise zur Verfügung stellt, da Herr Diwischovsky mit dieser Reise die Aufnahme der interes­santesten Ansichten von Oberkrain verbindet, die seinerzeit mit denen von Inner- und Unterkam zu einem Album von Krain vereinigt erscheinen sollen. — Man schreibt uns aus Idria : Sie weiden wohl schon wissen, daß unsere Gemeinde den Dr. Ißleib zum Bürger angenommen hat. Es istcharakteristisch für die Zustände in unserer lieben Heimat, daß man in gegenwärtiger schwerer Zeit in einer Gemeinde, deren Zukunft so auf dem Spiele steht, einen ganz Fremden zum Bürger aufnimmt und dadurch eine mögliche neue Belastung des Gemeindesäckels schafft, während man in selber Gemeinde im Jahre 1860 Anstand nahm, einen hochverdienten Landsmann, den damaligen Ministerialralh Ullepitsch, als Ehren­bürger einzutragen und demselben dadurch die Wählbarkeit in unseren Landtag zu ermöglichen! — Das am 23. d. in Stei n stattgehabte Concert für die Noth­teidenden Innerkrains gab circa 90 fl. Erträgniß. Die philharmonische Gesellschaft aus Laibach hat sich auch durch einige Vertreter an den Pro­duktionen betheiligt, und war es ein slo venisch es Quartett, mit dem dieselben den größten Beifall ernteten. —Kl. (Waisenhaus.) Wir sind in der angenehmen Lage mitthei­ len zu können, daß der nun in Ruhestand versetzte k. k. Rechnungsrath Herr Josef v. Schreh, Gelegenheit und Anlaß gehabt hat, mit dantens» weither Mühe und patriotischem Eifer, eine bis in die kleinsten Details eingehende Darstellung des historischen Ursprunges und der bisherigen Ge­ bahrung des Waisenstiftungs-Vermögens zusammenzustellen. Dieser Dar­ stellung scheinen auch jene Notizen entnommen zu sein, welche die Mitthei­ lungen des historischen Vereins im November 1864 brachten. Wir find überzeugt, daß Herr Rechnungsrath von Schrey, sobald es die Verhältnisse gestatten werden, bei seinem oft bewährten Patriotis­ mus keinen Anstand nehmen werde, die Benützung seines beachtenswerten Elaborates zu gestatten, wodurch der Errichtung eines Waisenhauses für Krain, wesentlicher Vorschub gegeben würde. Auch erfahren wir, daß die Verhandlung, ob die Verwaltung und Verwendung des Waisenstiftungs-Vermögens, und in welchem Umfange an die Landesvertretung zu überweisen wäre, zwischen den Verwaltungsbehör­ den, bereits im Zuge sei und demnächst zum Abschlüsse kommen dürfte, so daß der nächste Landtag vielleicht schon in die Lage kommen wird, die­ sen Gegenstand zu verhandeln. Damit wäre ein Theil dessen bereits zur Wahrheit geworden, was wir in unseren früheren Artikeln angedeutet haben; mit um so größerem Vertrauen dürfen wir daher wiederholen: das schöne Werk — es wir d gelingen. — — Die yUatillÄ, 3loveu8ka,« versendet soeben die Einladung zur Generalversammlung am 11. Mai. Beigegeben ist das Programm, wel­ches die Verhandlung wichtiger Vereinsangelegenheiten in Aussicht stellt —; das Verzeichniß der Mitglieder — die Nation zählt gegenwärtig 333 Gründungs- und 363 jährlich zahlende Mitglieder — und der Rech­nungsbericht z»ru 1864, so wie der Voranschlag pro 1865, welch' letz­terer die Summe von 530 fl. 79 kr. für Ausgabe von Schriften in Ver­wendung gibt. Neuestes in Kunst, Literatur und Theater. Nach dem „Glas" befindet sich im Trübauer Archiv in Böhmen, ein schönes kroatisches Manuskript, nämlich: 2ivotopi« ^leKsHuälH vslikoß gegen 40 Bogen stark. Dieses Buch soll der be­kannte kühne Vertheidiger von Güns Nikolaus Iuri8i 6 (um 1535 Lan­deshauptmann in Krain) einem Rosenberg geschenkt haben, und der, Herr Hanka schrieb es 1828 für das böhmische Museum ab. Die slavische Beseda in Wien hat nun definitiv ihre Vereinslotali­ täten in der Maiimilianstraße aufgenommen. Es wird nun eifrig an der Adaptirung derselben gearbeitet und man hofft, daß sie zu Iohanni wer­ den bezogen werden können. -Offene Sprechhalle. Hat denn die Handels- und Gewerbekammer für Krain Staubferien, weil sie, da bereits drei Monate verflossen sind, keine Sitzung in Aus­sicht stellt? Mehrere Industrielle. Veränderungen im Klerus. Herr Kaspar Maichenitsch, D. Ordenpriester und Pfarrverweser in Weiniz, ist von der D. R. Ordens-Landkommende Wien als Kommende­ kllplan und Direktor der D. O. Kirche in Laibach und an dessen Stelle als künftiger Pfarrverweser von Weiniz Herr Thomas Mraz, Kandidat des deutschen R. Ordens, angestellt worden. Herr Jakob Einschingen, Lokalkaplan zu St. Katharina am Hirten­ beige, ist am 24. April d. I . gestorben, und die durch diesen Todfall in Erledigung gekommene Lokalie St. Katharina am Hirtenberge wurde un­ term 26. April 1865 zur Wiederbesetzung ausgeschrieben. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 2. Mai. 3. erek. Feilbietung der dem Johann und Katharina Koroschih von Krainburg gehörigen Realitäten und Fahrnisse; Schätzwerthe: 260 fi,, 885 fl,, 3500 st., 1500 fl. und 470 fl. 11 kl. (Bez. A. Klainblllg). — 3. eres. Feilbietung der dem Johann Supanz von Rapelgeschieß gehörigen Realität; Schützwerth 3569 fl. (Bez. 31. Treffen). Am 3. Mlli. 3. eres. Feilbietung der dem Fil. Schlegel'schen Erben von Xuiine, Befitzlechte auf die Gilde Zaberda; Schützwerth 2050 fl. (Bezirksamt Wippach,) — Relizitation ein« Realität zuBezhoje; Schätzwerth 688 fi. 40 kl. (Bez. A. Laas). Verstorbene. Den 24. April. Dem Herrn Martin Dollmar, f. k. Post-Briefträger, sein Sohn August, alt 19 Monate, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 154, an Rücktritt der Masern. Den 25. April. Andrea« Bauer, Sträfling, alt 36 Jahre, im Inquisition«-Hause Nr. 82, an Zehificbel. - Dem Josef Melik, Halbhüblec, sein Sohn Josef, alt 3 Jahre, am Moorgrunde Nr. 13, an Rücktritt der Masern. — Bartholomo Beliö, gewesener Girtnel, alt 70 Jahre, im Civil-Spitale Nr. 1, an der Lungen­lähmung. — Dem Herrn Josef Kaiin, Getreidehändler, ist sein Sohn Josef, Schü­ler der 8. Gymnllfial-Klaffe, alt 17 Jahre, i « Laibachstuße bei Moste ertrunken gefunden, und von da nach Laibach in die Kapuziner-Vorstadt Nr. 2, übelbracht wolden. — Anton Daved, Zwängling, alt 52 Zahle, im Zwangsarbeitshause, «n del Gehirnwaffelsucht. Den 26. Nptil. Agnes Kauöiö, Sträfling, alt 52 Jahre, im Gvilspitale, und der Frau Maria Thomitz, Hutmachermeisterswitwe, ihre Tochter Anna, alt 22 Iah«, in der Stadt Nr. 158, beide an der Auszehrung. Lottoziehungen. K. l. Lllttoziehung am 26. l>. M. I n Wien: 63 66. 17. 79. 86. I n Graz: 53. 34. 26. 58. l. - Getreidepreise in den Magazinen. Weizen Mh. fl. 3.81, Kom Mtz. fi.2.50, Gerste Mtz. st. 2.30, Haser My. fi. 1.77, Halbfrucht Mtz. fl. 2.63, Heiden Mtz. fl. 2.77, Hirse Mtz. fl. 2.62, Kukumtz Mh. st. 2.75. 27. April (tel.) 24, April 25. April Conrsbericht (Durchschnitts- Geld W»a« Geld Waare cours) I n österreich. Währung zu 5'/, 67,30 67.50 57.25 67.35 lückzahlbar „ '/«°/„ 98. - 98.50 98— 98.50 „ „ von 1864 90.— 90.10 89,8« 90.— Silberanlehen von 1864 81.50 61. 80.50 80.75 Nationalanlehen 5 °/„ 75.70 75.9» 75.55 75.65 75.9» Metalliques 5 °/„ Verlosung 1839 71.80 160.50 71.90 161. ­7l,50 160.75 71.60 161.25 71.80 „ 1860 zu 500 st 94.7« 94.80 94.25 94.35 94.40 1864 Como-Rentscheine 42 1^. »ustr. . . 89.50 17.75 88.60 18.25 88,3« 57.75 «8.4« 18.25 Grundentlastungs-Ovligationen von Steielmaik, Kärnten, Krain. . . 88.50 89.50 88.50 89.50 Nationalbank 798.— 800.— 7« 9.— 800 — 802.— Kreditanstalt 183.50 183.70 183.30 183.40 184.80 Wechsel auf London ....... . 108.10 108.20 107.80 108.— 108.30 Silber 105.75 106.— 106.— 106.25 106,25 Korrespondenz der Redaktion. * Hrn. I. St. in Brunndvlf! Ihl Antrag ist uns sehr genehm; > wir ersuchen um weite« Mittheilung. Da« Gingesandte nächstens. Neueste Nachrichten. Wie n 26. April. I n der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhau« ses wurde das Budget des Handelsministeriums nach den Ausschußantrii­gen erledigt. I n der Generaldebatte über den Etat des Justizministeriums spra­chen Schindler, Waser, Kuranda und Herbst gegen das objektive Straf' verfahren in Prcßsachen, Waser nennt das objektive Strafverfahren ein juristisches Curiosum. Er sucht nachzuweisen, daß dasselbe auf Irrthiimern beruhe. Das objektive Verfahren könne zu keiner Verurtheilung fuhren, denn diese setze einen Schuldigen voraus. Wenn die Gesammthaltung eines Blattes zum Beurtheilungsgegenstand gemacht werde, dann komme man vom Boden des richterlichen Erkenntnisses auf jenen des administra­tiven Ermessens. New-York , 15. April. Lincoln wurde in der vorigen Nacht von Meuchelmördern erschossen und starb heute. Auch auf das Leben Seward'« wurde ein Attentat verübt und wird dessen Wieberaufkommen bezweifelt.