Lmbschrr Wocheilbüt!, Organ der Verfaßungspartei in Kram. Nr. 113 Abonnements-Bedingnisse: Ganzjährig: Fiir Laibach fl. Mit Post fl. S.— Kalbjährig: . . . 2.— . . . 2.L0 vierteljährig: . . . 1.— . . . 1.25 Für Zustellung in's Haus: Vierteljährig 10 lr. Samstag, de» 14. Oktober. Insertion? - P reise: Einspaltige Petit-Zeile L 4 kr., bei Wiederholungen k 3 kr. — Anzeige» bis 5 Zeilen 20 kr. R ed »c t i o n, Ädinin istrati on ». Exp ed i t io n - Herrengasse Nr. ir. 1882. Rückblick auf die Lxndtagssesflon. Die nun beendete Lcmdtagssession hat jenen Verlauf genommen, welchen wir vor dem Zusammen-Iritle der Landesvertretung als den voraussichtlichen bezeichnet haben. Der Löwenantheil der Leistung fiel, wie gewöhnlich, den deutschen Abgeordneten zu. welche die Arbeiten des Finanzausschusses ausschließ, lich jene der übrigen Ausschüsse dem größten und wichtigsten Theile nach besorgten. Die leichte Causerie im §>ause selbst der Ibcslclltcn Galerie zulieb und zum Fenster hinaus, die nationalen Prahlereien, der behagliche slovenische Redcsport und die Jnvcetivcn aenen die Majorität — das warm andererseits die Leistungen der Minorität. Die wichtigsten Angelegen-beiten jene des Landcshaushaltes. haben das Interesse der nationalen Abgeordneten nicht zu sesseln vermocht wo sich jedoch eine, wenn auch noch so gering- süaiae Gelegenheit bot, den Sprachenstreit vom Zaune zu brechen, legten sich die Worthelden der Minorität zum Kampfe für ihren lieben „Mili« aus, und des Wortschwalles war da schier kein Ende. Mochte diese Art der Wirksamkeit in dcc Landtags-stube diese Herren befriedigen, so haben die Mit-alieder der deutschen Majorität umsomehr Anlaß, auf ihre Thätigkeit mit voller Beruhigung und Zu- friedenheit zurückzublicken. - ^ , Vor Allem ist cs der günstige Stand der xemllewtt. Wie ma« sich zur Zopfzeit an deutschen Höfen mnüsirte. Non Sacher.Masoch. In jenen Tagen, in denen Maria Theresia und Friedrich der Große unablässig, sei es mit den Waffen fei es mit diplomatischen Schachzügen gegen einander kämpften, gab es zwei gleich verlockende Vorbilder für die deutschen Hofe. Je nach dem Einslutz den Religion und politische Farbe auf dieselben eiferten sie entweder dem österreichischen L preußischen Hofe nach, ^ ^ ^ Die Hoheiten von Donthenn bekannten sich zu dem cvangelischen Glauben, standen aber mit ihren ljtisck-en Sympathien auf Seite der großen Kaiserin. Die Folge war, daß an dem Hofe eine doppelte Beschränktheit, Engherzigkeit und Steifheit herrschte. Einerseits machte sich eine fast puritanische Sitten-ltrenae und peinliche militärische Diseiplin geltend, tmdererseits die schwerfällige, starre, spanische Eti- dicsm Verhältnissen war cs sehr begreiflich, datz das Leben in der Residenz zu Döntheim lang-weiliq wie eine Idylle von Geßner war. Diese Monotonie entsprach jedoch in keiner Weis: dem Charakter und den Neigungen der hohen Herrschaften. Hätten dieselben ihrem Geschmack nachge- Landesfinanzcn, welchen durch weise Sparsamkeit )erbeigeführt zu haben das größte Verdienst dieser Majorität ist. Ungeachtet des stetigen Steigens aller Erfordernisse, ungeachtet des in Folge der Grnnd-teuerredncirung verminderten Ertrages der Umlagen ist in keinem Fonde eine Erhöhung der Letzteren eingetreten. Der Aufwand für Volksschulen hat sich nach der natürlichen Entwicklung der Verhältnisse um mehr als 10.000 fl. erhöht, die Subventionen und Vorschüsse an arme Schulgemeinden fiir Schulbauten steigerten sich auf nahezu 8000 fl., unerwartete neue Auslagen, wie die Kosten des Theater-umbaues p.r 4000 fl. traten dazu; Rückstände an Findlingsverpflegungskosten aus früheren Perioden wurden über 30.000 fl. abgestoßen, die letzten Summen sür den Jrrenhausbau berichtigt, die Stiftnngsbezüge für arme Sieche mit jährlich 2500 fl. activirt. die MilitäreimMrtierungskosten neu übernommen, für Straßen. Elemcntarschäden re. bedeutende Unterstützungen votirt. — dich Alles, ohne daß die Steuerträger im Lande zu einer höheren Cvntributivn herangezogen werden. Und zudem steht das Land ohne Schulden da. Der im verflossenen Jahre beendete Jrrenhansban mit dem Kostcnanfwande von über 200.000 fl. wurde durchgeführt, ohne daß der Landesausschuß von dem ihm cingeräumten Rechte, nr Deckung der Baukosten eine Finanzoperation durchzuführen. Gebrauch zu machen brauchte. Durch den vom Landesausschusse glücklich geführten Proeeß gegen die Staatsverwaltung in Betreff der Sanitäts-kosten und durch den vergleichsweisen Abschluß eines langwierigen Rechtsstreites mit einer Verzehrungs-steucrpachtung wurde dem Landessonde ein Capital von nahezu 100 000 fl zugesührt. woraus die von der nationalen Landesverwaltnng contrahirte Landesschuld per 60.000 fl. zurückbezahlt, der Rest aber ur fruchtbringenden Anlage als Vermehrung des Landesvermögens verwendet wurde. Außerdem verfügt das Land noch über bedeutende Einnahmen-rückstände an Umlagen, Vorschußersätzen u. s. w., welche im kommenden Jahre eingehen dürsten. Mit einem Worte: das umsichtige und haushälterische Gebühren der dermaligen Landesverwaltuug hat Ordnung in die Landesfinanzen gebracht und die Befriedigung der von Jahr zu Jahr steigenden Erfordernisse, ohne daß die Opferwilligkeit der Bevölkerung in Anspruch genommen zu werden brauchte, ermöglicht. Welche Partei immer berufen sein wird, nach Beendigung der gegenwärtigen Landtagsperiode die Zügel der Landesverwaltung zu übernehmen, sie wird wohlgeordnete Verhältnisse vorfinden, ans deren Grundlage leicht weiter gebaut werden kann. Was in finanzieller Hinsicht die österreichische Verfassungspartei sür das Reich geleistet, dessen kann sich die deutsche Landtagsmajorität in Krain bezüglich des geben, so hätte sich der Hof zu Döntheim ohne Zweifel in kürzester Zeit in ein kleines Versailles verwandelt. Sie wagten es aber nicht, an den alten Traditionen zu rütteln, der Residenz und dem ganzen Lande ein Aergerniß zu geben, und so war es natürlich, daß sie Mittel und Wege suchten und fanden, sich außerhalb der engen, ängstlichen Welt, in der sie sich bewegten, zu amüsiren, und zwar sehr gut zu amüsiren. Jedts in seiner Weise. Fürst Karl von Döntheim begab sich jedes Jahr sür mehrere Monate nach Wien. Damals währte die Reise volle vierzehn Tage. Wenn man also einen Monat auf dem Hin- und Herweg zubrachte, war cs kein allzugroßer Exceß, wenn man sich an dem Orte selbst ein bis zwei Monate aufhielt. Der Fürst erschien jedesmal im strengsten Jncognito unter dem Namen eines Herrn von Homburg in Wien und stellte sich erst in den letzten Tagen in der Hosburg vor, um doch auch einige Hoffeste mitzumachen. Was er eigentlich in Wien trieb, darüber beobachteten die ihn begleitenden Personen ein ebenso strenges Stillschweigen wie er selbst, und da sich kein Chronist sand, der diese fürstlichen Exkursionen durch seine Feder verewigt hätte, und auch kein Kammerdiener um die Person des Fürsten war, der, gleich jenem Napolcon's I., Memoiren hintcrlassen hätte, so ist die Nachwelt leider ausschließlich auf Muthmaßungen angewiesen. Ein einziges Document cxistirt, das etwas Licht auf diesen fürstlichen Zeitvertreib wirft, und zwar ein sehr eigenthümliches Licht. In einem alten, der durch mehrere Generationen die Golvschmiedekunst treibenden Familie Steinfeld in Wien gehörigen Contobuch findet sich ein Posten von hundertzwanzig Reichsthalern eingetragen, mit der Bemerkung: Für einen der Tänzerin Signora Tamborini gelieferten Schmuck aus Granaten und Rauten, von dem hochedeln Herrn von Homburg richtig erhalten. Die Fürstin Rosabella von Döntheim war indeß nicht weniger lebenslustig als ihr Herr Gemahl und man kann es der jungen, blühenden, reizenden, zum Vergnügen geschaffenen Frau uicht verargen, daß sie sich als Strohwitwe auch manchen Spaß erlaubte, umso weniger, als die Chronik von Döntheim zwar manchen ausgelassenen Streich von ihr erzählt, aber kein sie nur im Mindesten gravirendes Conto auf die Nachwelt gekommen ist. Kaum hatte Fürst Karl officiell und ceremoniell Abschied genommen, kaum war das fürstlich Taxis'sche Posthorn, das den getreuen Unterthanen von seiner Abreise Kunde gab, hinter dem Augsburger Thor auf der Reichsstraße verklungen, nahmen die lustigen Tage von Döntheim ihren Anfang, nicht san8 göns und eoram xopulo (vor Augen des Volkes), nur für die Fürstin und einige wenige ihr ergebene, gleichgesinnte Damen, während für den übrigen Hof, die Residenz und das Land Alles beim Alten blieb, nämlich steif, strenge und zum Sterben langweilig. Landes rühmen — der Haushalt desselben ist wohl-bestellt. Nicht minder erfolgreich gestaltete sich die Wirksamkeit der LandeSvertretung in Fragen der Gesetzgebung, in welcher Richtung aus der eben beendeten Session des so hochwichtigen Gesetzes über das Armenwesen und die Aushebung der Psarr-armeninstitute — eines würdigen Pendants zu dem in früheren Sessionen beschlossenen Schulgesetze und Colleeturablösungsgesetze, — weiters des Gesetzes über die Coxstituirung der Hauptgemeinden und des in finanzieller Beziehung sehr bedeutsamen Gesetzes über die Normalschulsondsumlage auf die Steuern der Eisenbahnunternehmungen zu erwähnen ist. Für die Entwicklung des Schulwesens wurden mit aller Bedachtnahme aus die Leistungsfähigkeit der Bevölkerung die im Interesse der Volksbildung nothwendigen Mittel bewilligt, hiebei zugleich für d?n Schutz der deutschen Sprache möglichste Vorsorge getroffen. Den engherzigen Anschauungen eines Klun, der dem Landvolke die Mittel zur Ausbildung unter dem Vorwande finanzieller Bedenken versagen möchte und die Bildung als Privilegium einzelner Glücklicher betrachtet, die dann die ungebildete Masse leichter an der Nase führen können, hat die deutsche Landtagsmajorität das Princip, daß der Unterricht Allen zugänglich gemacht werden solle, entgegengestellt und darum für neue Schulerrichtungcn die Mittel nicht verweigert. Auch dort kargte sie nicht, wo das Interesse einzelner Bezirke oder jenes des Staates, strategische Rücksichten und die Wünsche der Bevölkerung die Anlage neuer Communieationen im Lande erheischten. Endlich wurden zur Inangriffnahme des Museumbaues die uöthigeu Mittel vorgesehen, wodurch sowohl einem lange fühlbaren Bedürfnisse als den Wünschen der Landeshauptstadt entsprochen wird. In allen diesen Agenden haben die nationalen Chauvinisten im Landtage sich mehr oder weniger auf die passive Assistenzleistung beschränkt. Ihr Hauptaugenmerk richteten dieselben auf die Hetze wider den Deutschen Schulverein und auf — die verschiedenen Franziskaner im Lande, deren die frommen Herren Klun. Zarnik und Navratil in nicht weniger als zwei Anträgen und einer Interpellation warm gedachten. Außerdem ertönte, wie gesagt, auch Heuer wieder die bekannte Melodie von der flovenischen Sprache, an welche wir, die wir nun schon einmal seit Zähren Die fünf Damen, welche die Ehre und das Vergnügen hatten, die Vertrauten der Fürstin Rosabella zu sein, waren die majestätische, blonde Gräfin Borken, die schlanke Freifrau von Weinbergen mit den italienischen Glutaugen,' die sanfte Madonna Comtesse Steinberg, hinter deren schwärmerischen, blauen Sternen ein arger Schalk lauerte, und die anmuthigen und geistreichen Fräulein von Horn und von Webelin. Seine Ehrwürden, der weltweise und gottgelehrte Doetor Melanius wurde nicht müde, in seiner Dönlheiiner Chronika alle die ausgelassenen Streiche der Fürstin und ihrer Hofdamen zu regi-striren. Von Jahr zu Jahr wurden die Letzteren übermüthiger und ungenirter, und so ist es erklärlich, daß es während des letzten Wiener Aufenthaltes des Fürsten im Döntheimer Schlosse am tollsten zuging. Nicht lange nach der Abreise Seiner Hoheit meldete ein Grenadier, der von Mitternacht bis ein Uhr Morgens in dem großen Corridor des Schlosses Wache gestanden war, daß er die weiße Frau dreimal vorüberschweben gesehen hatte. Am nächsten Morgen berichtete ein anderer Grenadier, der zur selben Stunde denselben Posten innegehabt hatte, daß ihm statt einer nicht weniger als sechs weiße Frauen erschienen seien. Ein panischer Schrecken bemächtigte sich der armen, abergläubischen Soldaten und es geschah nun Nacht für Nacht, daß die Wache im großen Corridor um Mitternacht die Flucht ergriff- verurtheilt sind, die GeburtStvehen dieses Idioms mitzumachen, uns schon gewöhnten. Ebenso brauchte sich Niemand über die gehässigen persönlichen Ausfälle zu wundern, mit welchen die Herren Zarnik und Navratil — einer anderen Leistung unfähig — die Zwischenpausen „auf das Angenehmste"(für die Galerie) ausfüllten. Eine unangenehme Enttäuschung ist ihnen jedoch noch in der letzten Sitzung widerfahren, als der Landes-Präsident, dessen sich die Nationalen ja doch bei allen Anlässen als ihrer wichtigsten Errungenschaft rühmen, die Jnterpellationsbrofchüre des Pater Klun contra Deutschen Schulverein in einer Weise beantwortete, welche das gerade Gegentheil dessen war, was sich die Fragenden als Antwort erwartet haben mochten. Ob diese Jnterpellationsbeantwortuug auf ministeriellen Vorfchreibungen beruhte und ob sie in der That auch dem Geschmacke des Regierungschefs entsprach, wollen wir nicht untersuchen. So wie sie lautete und lauten mußte, war sie ein unläugbar objektives Zeugniß des legalen, wohllhätigen und correeten Wirkens des Deutschen Schulvereines in Krain, eine kräftige Widerlegung der böswilligen Verdächtigungen desselben von „seelsorgescheuen" Leuten, ja geradezu eine Reclame für diesen Verein. Im Hinblicke aus diese letzte Kundgebung des Regierungsvertreters wollen wir der Versuchung aus-weichen, dessen sonstige Haltung in der abgelanfcnen Landtagsscssion einer Beurtheilung zu unterziehen. Wir wollen nur bemerke«, daß derselbe für daS eifrige und ersprießliche Wirken der Landesvertretung kein Wort der Anerkennung fand; das war freilich das Mindeste, was Herr Winkler seinen nationalen Freunden zulieb thun konnte. Aus dem krainischen Landtage. In der II. Sitzung erstattete Abg. Dr. Deu mündlichen Bericht des Venvaltungsausschusses über den Bericht des Landesausschusscs, betreffend die neueste Mittheilung der k. k. Landesregierung wegen Bildung der Hauptgemeinden. Der Antrag lautete dahin: Der H. Landtag wolle dem beiliegenden Gesetzentwürfe die Zustimmung ertheilen und den Landesausschuß beauftragen, denselben zur Allerh. Sauction vorzulegen. Der Gesetzentwurf bestimmt Um ein tapferes Exempel zu geben, bezog einmal der hübsche, ritterliche Hauptmann von Berghoff selbst die Wache im Corridor. Er verließ zwar seinen Posten nicht, gestand aber am folgenden Tage im Kreise seiner Kameraden, daß ihn der Teufel in Gestalt eines schönen, einer griechischen Göttin gleich gekleideten Weibes gar anmuthig versucht habe. Bei einem festlichen Mittagsmahl geschah es, daß der feiste Hofprediger Sovinokolb plötzlich, wie von der Tarantel gestochen, in die Höhe sprang. Die schönen Teufelinnen, Gräfin Borken und Baronin Weinbergen, hatten ihm ein Dutzend Stecknadeln in den weichgepolsterten Sitz seines Stuhles prakticirt und, statt ihn zu bemitleiden, brachen die Fürstin und ihre Damen noch in ein ausgelassenes Gelächter aus. Dieses allen Gesetzen der Hofetiquette, sowie dem einem Kämpfer der Kirche schuldigen Respeet hohnsprechende Gelächter hatte zur Folge, daß der alte Hofmarschall von Schnibbchen seine Entlassung gab und der Hofprediger Sovinokolb drei Jahre später, zur Ostermesse, bei Martin Weigel in Leipzig eine ebenso gelehrte als gründliche Abhandlung „Ueber den leichten Sinn, sowie andre gefährliche Ingenia und arge geistige Faeultäten des WeibsvolkS" erscheinen ließ. In Abwesenheit des Fürsten regierte die Fürstin in Gemeinschaft mit den Ministern das ruhige Länd-chen. Obwohl von eigentlichen Negierungssorgen gar nicht die Nede sein konnte, zeigte sich die Fürstin eine Aenderung des tz 1 des Gesetzes vom 2.Jäm>«r 1869, L.-G.-Bl. Nr. 6, welcher in seiner gegenwärtigen Fassung außer Wirksamkeit zu treten und künftig zu lauten hat: „tz 1. Aus den dermaligen Ortsgemeinden sind Hauptgemeinden zu bilden, wovon jede wenigstens 2500 Einwohner zu umfassen hat. Die im tz 3 der Landtags-Wahlordnung für das Herzogthum Krain vom 26. Februar 1861 aufgezählten Städte und Märkte sind jedoch in allen Fällen sammt den etwa derzeit in deren Katastral-gemeindegebiete befindlichen Ortschaften als selbstständige Ortsgemeinden zu constituireu. Außerdem können Hauptgemeinden unter 2500 Seelen gebildet werden, wo es die territoriale Lage oder die Eigenart der Erwerbs- oder wirthschnstlichen Verhältnisse erheischt." Gegen diesen Gesetzentwurf sprachen Dr. Zarnik und Svetee. Abg. Deschmanu bemerkt gegenüber den Ausführungen des Dr. Zarnik, daß dessen Vergleich mit den Gemeinden Krains und jenen Frankreichs kein glücklich gewählter sei. Die Gemeinden Oesterreichs seien autonome, jene Frankreichs nicht, weil die Maires von den Präfeeten vollständig abhängig sind. Wenn Dr. Zarnik darüber Beschwerde führt, der Bericht des Verwaltungsausschusses habe das im Jahre 1874 von Dr. Costa verfaßte Operat über die Zusammenstellung der Hauptgemeinden ein schablonenhaftes genannt, so ist man ja weit davon entfernt, dem redlichen Eifer des Dr. Costa nahe zu treten, den er bei der Verfassung des OperateS bekundet hat, allein derselbe hat sich eben in einer Zwangslage befunden, da er ja nach dem Gesetze Hauptgemeinden mit 3000 Seelen schaffen sollte. Es ist in dieser Richtung vom Verfasser des Ope-rates noch weiter, und man muß gestehen, in höchst unnatürlicher Weise vorgegangen worden. So sollte der Bezirk Sittich, welcher 30 Gemeinden zählt, nur zwei Hauptgemeinden bilden, der Bezirk Ratschach gar nur eine Hauptgemeinde, die Wippacher Gemeinde hingegen zwei Gemeinden bilden. Es ist daher die Behauptung eine sehr richtige, daß die Grundidee des Elaborates nur Schablone und die Detailaussührung des Elaborates eine höchst unglückliche war. Abg. Dr. Zarnik hat anch die Seligkeit zu betonen für nothwendig erachtet, in welcher sich mehrere Großgemeinden befinden, und darunter die doch unermüdlich und erfinderisch, die wenigen trockenen und ennuyanten Geschäfte, mit denen sie sich beschäftigen mußte, durch allerhand Possen zu beleben und aufzuputzen. Anfangs begnügte sie sich, in das pedantische Conseil irgend ein harmloses Intermezzo einzustreuen. Entweder es geschah, daß plötzlich eine Maus auf den grünen Tisch sprang und die ernsten Staatsmänner iwlens voIoilL gezwungen waren, auf dieselbe Jagd zu machen, oder die weißen Jabots und Manschetten der weisen Lenker der döntheim'schen Staatsgeschicke wurden von einer unsichtbaren Hand mit der Dinte bespritzt, oder Minister Bartenhelm, der mit der großen Papierscheere zu spielen liebte, verbrannte sich in demselben Augenblick, wo er dieselbe berührte, auf ganz unbegreifliche Weise die Finger. Später wurde die Fürstin kühner und während der letzten Abwesenheit des Fürsten spielte sie den alten, ernsthaften Herren wiederholt recht übel mit. Einmal sprang die hübsche, lebenslustige Frau mitten in der Sitzung auf und befahl den Ministern, mit ihr „Blindekuh" zu spielen. Alle unterthänigsten Proteste blieben unberücksichtigt, die Fürstin setzte ihren Kopf auf und ihre Näthe mußten gehorchen. Jeder derselben mußte sein Sacktuch hergeben und die Fürstin verband höchst eigenhändig einem Jeden die Augen. „Wem es gelingt, mich zu fangen/' rief sie „der bekommt einen Kuß von mir." Troßgcmeinden Cirknitz und Dobrnine eitirt. Die Sache ist aber nicht so brillant, als man darzu-stellen sie versucht hat. Die Gemeinde Vigaun, welche zur Hauptgcmeinde Cirknitz gehört, erhebt einen starken Widerspruch gegen die Zugehörigkeit zu Cirknitz und wiederholt betonte dieselbe, daß ihre Interessen von den Cirknitzern im Gemeindeaus-schusse stets majorisirt werden. Auch die Zusammensetzung der Hauptgcmeinde Dobrnine ist eine höchst unglückliche und unnatürliche und basirt lediglich auf dem Umstand, daß diese Gemeinden einstens zur Henschast Kaltenbrunn gehörten. Wirtschaftlich aber haben die Gemeinden von Rudnik jenseits gar keine Interessengemeinschaft, vielmehr gravitiren alle gegen St. Marcin in Unter-krain. Was die Trennung der Gemeinde Oberfeld von Wippach betrifft, hat dieselbe, da beide Faetoren mit derselben einverstanden sind, der Landesausschuß wärmstens befürwortet. Daß die selbstständige Stellung der in der Landtagswahlordnung enthaltenen Städte und Märkte, wie Dr. Zarnik zu behaupten keinen Anstand nahm, nur von den Interessen der Nemsch-kutarije dictirt sein sollen, ist nicht wahr. Die Markt-oemeinde Adelsberg z. B-. dem wird Dr. Zarrik denn doch nicht widersprechen, hat durch den täglich zunehmenden Fremdenverkehr doch speciellc Interessen, welche den mit Adelsberg vereinigten Dorfschasten ann, fremd sind. Adelsberg hat für Spaziergänge. Straßenbeleuchtung etc. zu sorgen, was der Bauer ia alles nicht bedarf und wo sich die bäuerlichen Vertreter im Gemeindeausschusse stets dagegen er-klären und den für die Bcrschöiicruug des Marktes besorgten Gemeindcausschüssen Hindernisse bereiten würden Das Gleiche, um noch einen Fall anzuführen ist m Bischoflack der Fall, welches von Sommerfrischlern häufig besucht wird. Es ist also in Bischoflack nothwendig. will man den Touristen-verkehr heben, sür Spaziergänge, neue Anlagen etc. m sorgen, was alles stets behindert werden würde, wenn dcr Bürgermeister der Stadt ein Bauer ist. der für alles dieß keinen Sinn hat. Redner sagt, rs seien ihm die Factoren nicht bekannt, welche bei der Zusammenstellung der Landtagswahlordnung mitaewirkt haben, auch er hätte cs für entsprechend aehalten wenn z. B. Wippach in die Curie der Städte und Märkte ausgenommen worden wäre. Im nächsten Augenblick entfloh sie leise aus dem Saal und eilte mit ihren Damen in den Hof des Schlosses hinab, wo bereits sechs Pferde gesattelt standen. Die schönen Frauen schwangen sich rasch n den Sattel und ritten nach dem nahen Jagdschloß Subertiburg, wo sie bereits auf Befehl ihrer Hoheit von einem Musikchor und den Ossicieren der Leibwache erwartet wurden. . -r . . Jndeß entspann sich »n Berathungssaale eine unbeschreiblich komische Scene. Die alten, steifen Herren, lüstern nach den iriscken Lippen der Fürstin, jagten sich gleich aus-aelafsenen kleinen Kindern hin und her. Stühle wurden umgeworfen, die Acten umhergestreut das Tintenfaß stürzte zur Erde und eine kostbare, fran-Ee Lse ging in Stücke. Als der Na.hssecretär Deimlich erschreckt here.nstürzte, hatte eben dre Ex-cellenr Bartenhelm die Excellenz Waßberg gefangen genommen und raubte derselben eum' Kuh. ES gab großen Scandal im Schlosse, wahrend die Damen in Hubertiburg mit den Ossicieren scherzten »nk tanrten Ein anderes Mal verlöschte während der Berathung ein kräftiger Luftzug plötzlich sämmtliche E-r,en Eayptische Finsternih umsing die erschreckten k^elle'men, schleppende Geistergewänder rauschten, -ine überirdische Musik erklang und unsichtbare Hände klatschten etwas allzuheftig für Geisterhände, auf die Wangen der armen Minister. Aus Befehl und nach specieller Instruction der Fürstin wurde von einem sinnigen Italiener in Eines nimmt den Redner Wunder, daß Dr. Zarnik, dcr sich denn doch der conservativcn Partei zuzählt, die Berechtigung der Stadtgemeinde Weichselburg, in der Curie dcr Städte und Märkte zu wählen, anficht. Eben dem konservativen Momente der Landtagswahlordnung entspricht die Wahl der Einreihung Weichselburgs in diese Curie. Der Bürgermeister von Wcichselburg saß auf dem Postulatenlandtage schon auf dcr Bank der Stadtvertreter und darum ist der Stadt auch ihr Wahlrecht in der Curie dcr Städte eingeräumt worden. Dr. Zarnik, als Conservativer, müßte ein eonservatives Princip mit Freuden begrüßen, daß es der Stadt Weichselburg ermöglicht ist, ihre eigenen Interessen zu vertreten. (Lebhafter Beifall.) Nachdem der Berichterstatter Dr. Deu im Schlußworte auch für die Annahme des Gesetzentwurfes eintrat, wurde dieser gegen die Stimmen der Minorität angenommen. In der XIII. Sitzung berichtete Abg. Luck-mann namens des Finanzausschusses zur Landesausschußvorlage betreffs des Neubaues eines Landes-museums, Namens „Rudolfiuum" in Laibach. Dcr Finanzausschuß stellt folgende Anträge: Der hohe Landtag wolle beschließen: In Ergänzung der Landtagsbeschlüsse vom 19. October 1881 über den Neubau des Landes-museums Nudolfinum wird 1. der Landesausschuß ermächtigt, daß er auf den Vorschlag Seiner Ezeellenz des Herrn Unterrichts-Ministers vom 16. Juli 1882, Z. 4950, das Lyeeal-gebäude sammt dem anstoßenden Hauptwachgebäude der Unterrichtsverwaltung um den Preis von 40.000 fl. zu verkaufen, eingehe, die Bedingungen des Verkaufes und namentlich Art und Zeit dcr Uebergabe, für welche bezüglich der für das Laudesmuseum und für die städtische Volksschule derzeit benützten Localitälen eine den Umständen angemessene Frist zu vereinbaren ist, scstsklle. 2. Dcr vom Gemeinderathe dcr Landeshauptstadt Laibach in der Sitzung vom 28. September 1882 erklärte Vorbehalt eines Rechtes der Stadt-gemeinde aus unentgeltliche Unterbringung dcr städtischen Knabenvolksschule im Lycealgebäude wird zurückgewiesen und der Landesansschuß ermächtigt, gegenüber der Staatsverwaltung als Käuferin des einem schattigen Winkel des Parkes eine geräumige Felsenhöhle erbaut, die nach einer in derselben ausgestellten Statue des Bacchus den Namen Vacchus-grotte erhielt. Zur Einweihung derselben wurde ein Gartenfest gegeben und der gesammte Adel zu demselben geladen. Man tanzte Menuette auf dem Gartenplan, spielte Federball und nahm dann ein kleines Festmahl in der Grotte. Während eine Riesentorte ausgetragen wurde, welche, den Wiener Stephansdom darstellend, die sonst so steifen, wortkargen Herrschaften in Aufregung versetzte und denselben laute Ausrufe der Verwunderung entlockte, ging der Schabernack los. Fürstin Nosabella verschwand unbemerkt durch einen geheimen Ausgang und ließ im Bunde mit dem italienischen Architekten die von demselben ganz versteckt angebrachten Wasserkünste spielen. Mit einem-mal schossen kräftige, eiskalte Wasserstrahlen aus den steinernen Sitzen und der Tafel empor und als die Herrschaften sich erschreckt erhoben, stürzte von der Decke der Grotte ein ausgiebiger Platzregen auf sie herab, so daß sie im Nu bis auf die Haut durchnäßt waren. Alles floh, sich drängend, stoßend und schreiend, in das Freie, wurde aber hier noch zum Uebersluß von ganzen Wasserdechargen empfangen, die aus dem Boden hervorsprangen. In einer schönen, mondhellen Sommernacht verließ Fürstin Nosabella mit ihren Damen heimlich Lyeealgebäudes die Gewährleistung sür das dicßfalls volle und unbeschränkte Eigenthum des Landes zu übernehmen. 3. Der Landesausschuß wird ermächtigt und beziehungsweise beauftragt, eine vergleichsweise Beseitigung des aä 2 erwähnten Anspruches der Stadtgemeinde Laibach zu versuchen und zu diesem Zwecke derselben als Abfindung einen entsprechenden Theil des zu ermittelnden Benützungswerthes dieser Volksschulloealitäteu zuzugestehen, bei welcher Bcwer-thung die von der Stadtgemeinde Laibach zu tragenden Erhaltungskosten zu berücksichtigen sind, bei Fehlschlagen dieses Versuches aber den Gegenstand im Rechtswege auszutragen. 4- Der Landesausschuß wird ermächtigt, die im Jahre 1883 sür die Erwerbung des Baugrundes und für die sonstigen Baueinleitungen erforderlichen Kostenbeträge vorschußweise aus dem Landessonde sür Rechnung des hiezu bestimmten Credites zu verausgaben. 5. Falls der Verkauf nach den vorstehenden Anträgen 1 und 2 nicht zu Stande kommen sollte, hat dcr Landesausschuß im Sinne der Beschlüsse 4 und 7 vom 19. October 1881 vorzugehen. Abg. Dr. Zarnik befürwortet namens seiner Gesinnungsgenossen die Annahme dieser Anträge, sprach aber sein Bedauern darüber aus. daß unter den freiwillig gespendeten Beiträgen keine von krainischen Großgrundbesitzern figuriren. Dem gegenüber bemerkte Abg. Deschmann, daß dieß nicht ganz richtig sei, da drei Großgrundbesitzer namhafte Beiträge votirten nnd im Uebrigen zu erwarten sei. daß erst nach jenem Zeitpunkte, wo man den Bauplatz bereits bestimmt haben und der Verkauf des Lyeealgebäudes realisirt sein werde, größere Spenden einlausen werden. Bei der Abstimmung wurden die Anträge einstimmig angenommen. In der XIV. und letzten Sitzung des krainischen Landtages stand aus der Tagesordnung der Bericht des Verwaltungsanöschusscs über die Gesetzentwürfe, betreffend die öffentliche Armenpflege der Gemeinden und betreffend die Aufhebung dcr Pfarrarm en inst i tute. In der Generaldebatte sprachen von nationaler Seite die Abg. Detela und Svetec gegen das Gesetz; dieselben brachten jedoch nicht einen stich- das Schloß. Alle waren leicht geschürzt, trugen Männerröcke und Männerhüte und Stöcke in den Händen. Gleich lustigen Studenten zogen sie Arm in Arm singend durch die Straßen, warfen verschiedenen mißliebigen Personen die Fenster ein, vertauschten den Wirthen, Kaufleuten und Handwerkern die Schilder und prügelten den Nachtwächter und die Polizeisoldaten. Als der Fürst zurückkehrte, entstand ein Sturm im Wasserglas. Von allen Seiten wurden Klagen laut und Minister Bartenhelm unterbreitete Seiner Hoheit persönlich mehr als hundert schriftliche Beschwerden. Der Fürst nahm seine Gemahlin selbst in's Verhör. Der ganze Hof war gespannt auf das Er-gebniß, die Vertrauten der Fürstin zitterten, die Pharisäer triumphirten, die Anderen zeigten eine lebhafte Neugierde. Alle waren auf dag Höchste erstaunt, als der dienstthuende Kammerherr im Vertrauen erzählte, die Hoheiten hätten zuerst ziemlich laut zusammen perorirt, dann aber einem Liebespaar gleich geflüstert und schließlich laut gelacht. Die Damen athmeten wieder auf. An demselben Abend noch kam mit Anbruch der Dunkelheit die schöne Gräfin Borken zu dem Minister Bartenhelm. Sie kam vermummt wie ein Bote der Nehme und Excellenz verließ mit ihr gleichfalls vermummt das Haus. Eine Viertelstunde später führte die Gräfin den Minister in das sogenannte türkische Zimmer des Schlosses und ließ ihn hier haltigen Einwand vor. Das Armengesetz bringe nichts wesentlich Neues und sei daher nicht noth-wendig, andererseits werde es den Gemeinden große Lasten auferlegen. Die Aufhebung der Psarrarmen-institute sei gefährlich, weil den Gemeinden keine Garantie für eine gute und correete Verwaltung des ihnen zufallenden Vermögens geboten werde und weil zu befürchten stehe, daß sich die christliche Wohlthätigkeit dann mit ihren Gaben zurückzichen werde. Man hätte mit der Aushebung des Eheconsenses kommen sollen, mit der Errichtung von Krankenkassen und mit Maßregeln, die der Gemeinde die Armenlast überhaupt erleichtern, indem ein Theil der Letzteren auf andere Corporationen, etwa auf das Reich übertragen wird. Ferner hätte man mit der Regelung deS Armenwesens bis zur Constituirung der beabsichtigten neuen Hauptgemeinden warten sollen. Am Schlüsse seiner matten Ausführungen versuchte Abg. Svetec vor seinen Gesinnungsgenossen denselben zu einiger Wirkung zu verhelfen, indem er auch bei dieser Gelegenheit etwas vom jüdischen Liberalismus faselte und eine seiner gewohnten Verdächtigungen loSließ, die dießmal dahin ging, daß es der Majorität mit beiden Gesetzen nur darum zu thun sei, gegen die Geistlichkeit und die Kirche anszutreten. Hierauf nahm Abg. Dr. Schaffer das Wort. Derselbe gab zunächst feiner Verwunderung Ausdruck, daß Heuer von nationaler Seite gegen die beiden fraglichen Gesetze eine solche principielle Opposition versucht werde, nachdem doch in den Landtagen von 1880 und 1881 der Landesausschuß in Folge einhelliger Beschlüsse des Hauses, die von keiner Seite eine Einwendung erfahren hatten, b auftragt worden war, ein Gesetz über die Regelung der Armenpflege und Eines über die Aushebung der Pfarrarmeninstitute vorzulegen, und als überdieß, soviel bekannt, auch in den betreffenden Ausschüssen — in denen doch ebenfalls beide Parteien des HaufeS vertreten sind — bei Feststellung "der Anträge, die zu den oberwähnten Landtagsbeschlüssen geführt hatten, keine Meinungsverschiedenheit herrschte. Wenn nationalerseits von einer durch die Gesetze zu befürchtenden Überlastung der Gemeinden gesprochen werde, so sei dieß vollkommen unrichtig, indem die Gemeinden schon derzeit die volle Last der Armenversorguug gesetzlich zu tragen haben und die allein. Gleich nach ihr kam ein als Eunuch des Serails gekleideter Diener herein, nahm ihm Hut, Mantel und Degen ab und sperrte, als er das Zimmer verließ, die Außenthür hinter sich ab. Wenige Augenblicke später trat durch einen Vorhang, der den Eingang zu dem Nebenzimmer verhüllte, die Fürstin Rosabella als Sultanin ge-kleidet herein. Sie trug rothe Pantoffel, hellblaue Pantalons, ein kurzes Ueberkleid von gelbem Damast, das ihre zarte, knospende Brust sehen ließ, darüber einen langen Kaftan von hellblauer Seide, ringsum mit goldenen Fransen garnirt, vorne herab und an den Aermeln mit blendendem Hermelin verbrämt, auf dem Kopf den damals üblichen kleinen, spitzen Turban von rother Seide, von dem ein kleiner, weißer Schleier, Perlen und Goldmünzen herabfielen. Brust und Arme funkelten von dein kostbarsten Schmucke. Bartenhelm war vollkommen geblendet. Die reizende Sultanin lieh sich, hold lächelnd, auf den seidenen Polster eines niederen Divans nieder und winkte ihn zu sich. „Der Fürst war sehr böse", begann sie, „wir haben uns gezankt, ernstlich gezankt. Seine Hoheit ließ anspannen und trat auf der Stelle wieder eine Reise an, dießmal nach Holland. Während der Abwesenheit des Fürsten werde ich die Negierung führen. Sie begreifen aber, Bartenhelm, daß es nicht angenehm ist, nachdem man fast vier Monate Strohwitwe war, wieder ein paar Monate ohne neuen Gesetze eben bestimmt sind, einerseits diese Last zu regeln, andererseits den Gemeinden zugleich angemessene Mittel zur Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Auch müsse es füglich Wunder nehmen, wenn man auf der Gegenseite heute so sehr betont, daß die Gemeinden nicht im Stande sein werden, die Geschäfte des Armenwesens nach den neuen Gesetzen zu bewältigen, während im vorigen Jahre, als es sich um die Reform der politischen Verwaltung handelte, gegenüber allen Vorschlägen der Majorität, die dahin gingen, die Gemeinden des schwierigsten Theiles der Geschäfte einigermaßen zu entlasten, behauptet wurde, dieVer-waltungsfähigkeit der Gemeinden sei eine befriedigende und sie seien allen Ausgaben gewachsen. Abgesehen davon aber werden die Gemeinden durch die neuen Gesetze gar keine wesentlich vermehrten Verbindlichkeiten, vielmehr nur eine Erweiterung ihrer Berechtigung erhalten. Nicht minder sei es ein Widerspruch von nationaler Seite, heute die Sache bis zur Bildung der neuen Hauptgemeinden hinausschieben zu wollen, während vor wenigen Tagen, als letzterer Gegenstand in Verhandlung war, den bezüglichen Anträgen der Majorität ebenfalls entgegengetreten wurde. Nicht wenig mußte auch der von der Minorität ausgesprochene Zweifel überraschen, daß die Gemeinden daS ihnen bei Aufhebung der Pfarrarmeninstitute zufallende Vermögen gut und eorrect verwalten würden, wenn man bedenkt, wie sonst die Autonomie der Gemeinden nationalerseits bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit in den Vordergrund geschoben wird. Mit so tönenden Phrasen die Wichtigkeit der christlichen Liebe für die Armenpflege zu preisen, war eine ganz unnütze Anstrengung, indem dieser Umstand ja von keiner Seite in Abrede gestellt oder auch nur angezweifelt wurde -, cs ist abcr zudem nicht der geringste Grund I vorhanden, daß die Gaben der christlichen Liebe künftig spärlicher fließen sollten. Ueberdieß muß noch bedacht werden, daß die Zuflüsse der Pfarrarmeninstitute, die nunmehr die Gemeinden erhalten sollen, nicht bloß freiwillige, sondern zum bedeutenden Theile gesetzliche sind. Wenn auch das Gegentheil nachgesagt wird, daß das Armengesetz keine wesentlichen Neuerungen enthalte und deshalb nicht nöthig sei, nun, dann wäre doch mindestens auch eine principielle Gemahl zu sein. Ich habe deshalb beschlossen, dem Beispiele der russischen Carin zu folgen und mir mit Günstlingen die Zeit zu vertreiben. Um indeß so viel als möglich den Scandal zu verhüten, nehme ich mir nicht einen jungen Officier, sondern — Sie, lieber Bartenhelm, zu meinem Adorateur." *) „Um Gotteswillen", stammelte die Excellenz, „wollen Hoheit doch bedenken —" „Alles bedacht, lieber Bartenhelm", fuhr die Fürstin mit einem zärtliche» Blicke auf ihn fort, „werde jetzt kein christliches, sondern ein echt türkisches Leben führen, und da ich für Sie längst ein Faible^) habe, so sind Sie eben meiner Gnade theilhastig geworden." Auf ihren Wink nahm der Minister an ihrer Seite Platz und es gelang dem reizenden Weibe in kürzester Zeit aus dem grämlichen Pedanten den verliebtesten Schäfer zu machen. Alle Principien einer skrupulösen Moral waren vergessen und Bartenhelm bettelte vor der Fürstin auf den Knien liegend um einen einzigen Kuß. „Nicht einen, tausend Küsse sollen Sie haben", rief Fürstin Rosabella; „aber vorher müssen Sie mir beweisen, daß Sie mich wirklich adoriren.") „Ich bin zu Allem bereit!" „8on. Sie werden also mein Pferd machen. Lassen Sie sich auf alle Viere nieder." Ehe Barten- >) Anbeter. Line Schwächt. Anbcten. Opposition dagegen überflüssig. Dem ist jedoch nicht so, vielmehr soll unter Aufrechthaltung allerdings der reichsgesetzlichen Grundlagen unseres Armen» Wesens eine große Reihe nützlicher Aenderungen und Verbesserungen eingeführt werden. Eine Einführung des Eheconsenses konnte freilich nicht in Vorschlag kommen, nicht nur weil hiezu die Landesgesetzgebung nicht berufen wäre, sondern weil die Frage längst dahin entschieden ist, daß die damit verbundenen Uebel ungleich größer wären als alle derzeit auS der Verheiratung mancher vermögenloser Individuen etwa hervorgehenden Unzukömmlichkeiten. Die Errichtung von Krankencassen in den Gemeinden wäre ebenfalls für Krain nicht praktisch, da solche bisher immer nur in Ländern mit hochentwickelter Industrie und mit einer dichten Fabriksbevölkerung Fuß zu fassen vermochten. Wenn überhaupt heute von der Gegenseite sehr weitgehende Vorschläge in den Gesetzen vermißt werden, wenn man sogar daraus hinwieS, daß ein Theil der Armenlast hätte auf das Reich überwälzt werden sollen, so ist Redner — auch hier abgesehen von der Inkompetenz des Landtages — überzeugt, daß dieß gleichfalls nur vorgebracht wurde, um die ungerechtfertigte Opposition gegen beide Gesetze zu bemänteln, und wären derartige radikale Anträge thatsächlich gestellt worden, dann hätten selbe nationalerseits erst recht lebhaften Widerspruch gefunden. Dr. Schaffer schließt seine Ausführungen damit, daß die in Berathung stehenden Gesetze gar keine vollständige Umwälzung des herrschenden Armenwesens beabsichtigen, wohl aber die Einführung vieler und gewichtiger Verbesserungen gegenüber den derzeitigen durchaus unbefriedigenden Verhältnissen, weshalb die Annahme beider Vorlagen im Hinblick auf die Interessen und die Wohlfahrt der Bevölke-rrng dringend zu empfehlen sei. Am Schlüsse der Generaldebatte vertheidigte der Berichterstatter Abg. Dr. v. Kalten egg er unter schlagender Widerlegung aller vorgebrachten Einwendungen beide Gesetzentwürfe in einer vor-trefflicken Rede, deren wesentliche Stellen lauteten: Indem wir in die Berathung der vorliegenden zwei Gesetzentwürfe eingehen, betreten wir ein Gebiet, auf welchem hohe Aufgaben der staatlichen Einrichtungen zu lösen sind. Es ist ein Stück der socialen Frage, welches hiebei an uns herantritt. Helm, der auf der Stelle gehorchte, noch recht wußte, um was cs sich handle, hatte die Fürstin sich auf seinen Rücken niedergelassen und ihm ihr Strumpfband als Zügel in den Mund gegeben. „ä1Ic>n8l" befahl sie, „hott, hott!" In diesem Augenblicke ertönte ein lautes Gelächter und der Fürst stand vor dem vollkommen vernichteten Minister. „Wie ich sehe, amüsiren Sie sich vortrefflich mit meiner Frau, lieber Bartenhelm." „Auf Befehl — Ihrer Hoheit — Hochdero Gemahlin — ist — so — so — lustig." Mit einem muthwilligen Lachen zwang die schöne Sultanin ihr Reitpferd, sie durch das Zimmer zu tragen. Der Fürst stand dabei und lachte, daß ihm die Hellen Thränen herabliesen. Excellenz von Bartenhelm trat am nächsten Tage eine Badereise nach Karlsbad an. Bei seiner Rückkehr fand der entlarvte Jesuit die Verhältnisse am Hofe vollkommen verändert. Die strenge DiS-ciplin, die steife Etiquette und die heuchlerische Moral waren mit einem Male verbannt und es herrschte jener ungezwungene heitere Ton, den die Franzosen besser verstehen, als irgend ein anderes Volk. Der Fürst reiste nie mehr nach Wien und die Fürstin setzte keine tollen Studentenstreiche mehr kl Scene, dafür begannen jetzt am Hofe selbst die lustigen Tage von Döntheim. und wobei einerseits die Gemeinde als Fundament des Staatslebens, andererseits die Pflicht der Humanität, welche zu üben in ihre Hand gelegt ist, fordernd herantrcten. Erfüllt von diesem leitenden Gedanken, ist es mir unbegreiflich, wie dem Einbringen dieser Gesetzvorlagen in den hohen Land-laa ein anderes als rein sachliches Motiv, ich möchte saqen, etwas Tendenziöses unterlegt werden will. Während dem Gesetze über die Armenpflege -er Vorwurf gemacht wird, daß es nichts Neues enthalte und wenn auch, wie es heißt, unschuldig, -doch nnnöthig und zwecklos sei, wird dem anderen Gesetzentwürfe über die Aufhebung der Pfarrarmeninstitute sogar der Vorwurf gemacht, daß es gefährlich, ja schädlich und in seiner Spitze EN die Kirche gerichtet sei. Was das erstere Ge,etz betrifft, so i,t dasselbe bestimmt, den Gemeinden die Wege zu ebnen mnd es ist unzweifelhaft, daß mit einem allgemeinen Satze für die praktische Durchführung nicht qenüat ist, sondern daß diese Pflicht in ihrem Inhalte in ihrer Ausführung, in ihren Hilfsmitteln und 'in den hiezu berufenen Organen eingehend aereaelt werden muß. Ob in dieser Beziehung Überflüssiges, sozusagen sich von selbst Verstehendes nun vorgeschlagen i,t, werden aber die Motiven-berichte werden die einzelnen Bestimmungen mit einem entschiedenen „Nein" beantworten. Wenn behauptet wird: Nicht gesetzliche Detail-brstimmungen zur Regelung dieser Pflicht, sondern -raiebiae Hilfe und Unterstützung der Gemeinden mit den ihnen fehlenden Mitteln, insbesondere durch Krästiaunn der Privatwohlthätigkeit. dann Einrich-tunä von Landes- und Staatsanstalten sei von Nöthen andererseits die Bekämpfung der Quellen der Armuth so darf ich bemerken, daß alle diese Verfüaunaen und Mittel sich nicht gegenseitig aus-schließen ' vielmehr, wie schon im Berichte bemerkt, nebeneinander und parallel gepflegt werden sollen. Wenn der Verwaltungsansschuß unter den Der-füaunaen gegen das Anwachsen der Armulh nicht A dk allerdings von einer großen Anzahl der Gemeinden reclamirten Ehelieenzen zur Vermei-duna von Proletariern und nicht auf eine impe-rative Abaabe von Arbcitsverdienstquoten an den Gemeindearmenfond, wie auch nicht auf ein impe-^tives Schaffen größerer Aimenverbande einzugchcn vermochte so darf dieß wohl nur als gerechtfertigt Ekannt' werden. Administrative Eheverbote, d. i. Beschränkungen der persönlichen Freiheit aus öffcnt-M L-sichten stehen nnr der Reichsgeschge ung zu, «nd aber auch in ihrem prakti,chcn Erfolge „1,0-?.rne »weiselhaft, als das große Naturgesetz, welches Ln M ° ch-- E.I>°l>uns Im..» S.W.ch.'« sich nicht in der vermeinten We>,e emzwangen, 2ern nur nach Thunlichkeit dem Sittcn-Gesetzc anvassen läßt und es schließlich für die betreffende 2 der Gemeinde im Allgemeinen nicht durchschla->» °b dl- d,« V»>-,« Z7 «»-» °d-r dl- d-r M»,,„ d°i ,mch-«ch,» «i«r,Vrn deren Versorgung herantrcten muß. ßben^venig ist eiue Besteuerung des Erwerbes des ,? der fremde Dienenden zu Gunsten derHeimats-wohl denkbar und die Bildung größerer «Eenverbände n.it Vortheil zu erzwingen, wo das «Mrliche Bedürfniß nicht auö freien Stücken dazu ^"^enn mit dem vorgeschlagenen Gesetze die «murmeln zur Lösung des schwierigen Problems Arm-npfl-ge nicht erschöpf, sind, so bildet es einen wesentlichen Theil. ja eine Voraussetzung ^-/aesetzlichenOrdnung für dieselbe, und wir sollten .«L dieser Ordnung eben so wenig entschlagen. wie ^ne Reihe von Ländern, die uns hierin bereits voranMangen sindO^'Posi^on ^ gegen die Aufhebung der Pfarrarmeninstitute. Man beruft sich auf deren hundertjährigen Bestand, auf deren wesentliche Verbindung mit der Ausübung der christ-lichen Wohlthätigkeit, welcher allein das bedeutende Vermögen der Armeninstitute zu verdanken sei, und fürchtet, dieser Quell werde mit dem Aufhören der Pfarrarmeninstitute versiegen. Ich gebe zu. daß die Pfarrarmeninstitute mit der Zeit ihres Entstehens und während der Dauer der damaligen Staatsein-richtungen eine segensreiche Institution gewesen waren und daß sie einen gewissen patriarchalischen Charakter an sich trugen, um dessen Willen man sich schwer entschließt, hieran etwas zu ändern. Allein so wie seinerzeit auch die patrimonialen Einrichtungen im Staate einer gesunden Idee entsprangen, in so ferne sie den Verhältnissen und Anschauungen ihrer Zeit entsprachen, ja sogar eine sehr ideale Auffassung der Wirksamkeit eines Patrimonialhcrrn in seiner Einwirkung auf das Wohl seiner Unterthanen zuließen und diese Einrichtung dennoch weichen mußte und zum Wohle des Ganzen gewichen ist, ebenso darf man die Pfarrarmeninstitute als eine Organisation bezeichnen, die mit der Neugestaltung des Staates und insbesondere in ihrer Abgeschiedenheit von dem Leben der modernen Gemeinden nicht mehr haltbar ist, wie denn auch von zahlreichen Gemeinden in Krain unaufgefordert, also aus freiem Antriebe die Aufhebung der Pfarrarmeninstitute, deren isolirtes und dem Einflüsse dcr Gemeinde entzogenes Gebühren schwer empfunden werde, bei dem Landesausfchusse begehrt wurde. Auch fasse ich es nicht, wie die Privatwohlthätigkeit versiegen soll, weil ihr die Pfarrarmeninstitute nicht mehr zu Gebote stehen werden. Abgesehen davon, daß Diejenigen, welche eine rein kirchliche Intervention bei dcr Vertheilung ihrer Spenden bedingen wollten, hier in durch unsere Gesetzentwürfe nicht gehindert sind, habe ich eine zu hohe Meinung von der echten Humanität, als daß sie an der staatlichen Einrichtung der Armenpflege einen Schranken finden sollte. Uebrigens zeigt Ihnen der Bericht des Landesausschusses, wie viele Länder in Oesterreich ihre Armenpflege und ihre ergiebige Privatwohlthätigkeit segensreich übten, ohne je den Organismus der Psarr-armeninstitute gekannt zu haben; jener Bericht zeigt Ihnen auch, daß eine weitere Reihe von Ländern diese Institution bereits aufgehoben hat ohne hierin einen Rückgang dcr Armenpflege zu bemerken, während dort, wo diese Institute noch bestehen, an deren Aufhebung gegangen werden soll, und in dieser Thatsache darf ich auch die dem Landesaus-schusse, bezichungsweiseVerwaltungsausschusse gemachte Insinuation widerlegt erkennen, daß deren Anträgen eigentlich nur die Tendenz innewohne, dcr Kirche entgegen zu treten und diese ganze Gesetzaction nur zu diesem Zwecke inseenirt werde. Ich bedauere leb Haft diese vorgefaßte Meinung und was hierüber vom jüdischen Liberalismus gefaselt wurde. Den besten Gegenbeweis dürften Sie in dem Bestreben des Ausschusses erkennen, im Organismus der Armenpflege durch die Gemeinden die fortgesetzte aetive Theilnahme dcr in denselben befindlichen kirch lichen Organe zu ermöglichen, wobei, ich bin dessen überzeugt, auf die crkenntnißvolle Bereitwilligkeit der Geistlichkeit zu rechnen ist. Die Verantwortung für die Vorlage des Landes ausschusses und des Verwaltungsausschusses und für die Folgen welche aus einem Zustandekommen, dieser Gesetze sich ergeben, wird man nicht nur zu tragen wissen, ich glaube vielmehr, die Ablehnung dieser Gesetzentwürfe oder was damit gleichbedeutend wäre, das Forterhalten der desolaten jetzigen Zustände im Armenwesen würden uns zum gerechten Vor würfe gemacht werden. Und wenn nur ein Theil der jetzigen Gemeinden dahin käme, auf fester gesetz licher Basis Vorgehen zu können, so wäre das ein Gewinn, dessen Vervollständigung auch für die anderen Gemeinden immerhin abgewartct werden möge. Lassen Sie, meine Herren, in dieser Frage den leider so oft wiedcrkehrenden Gegensatz falle», welcher auch heute wieder in den Apostrophirungen „Unsere Partei und die andere Seite des Hauses" zu einem gerade bei den vorliegenden Gesetzentwürfen ganz unpassenden Ansdruck gekommen sind, und zollen Sie durch die Annahme dieser Gesetze >en schuldigen Tribut nicht dem liberalen Principe, wie vorwurfsweise gesagt wurde, sondern den Anforderungen einer wahren Humanität und unserer Hilfe bedürftigen Gemeinden und hiemit befürworte ich das Eingehen in die Specialdebatte. In der hierauf folgenden Specialdebatte wurde >as Gesetz über die Aufhebung dcr Pfarrarmeninstitute ganz unverändert und jenes über die öffentliche Armenpflege der Gemeinden mit den vom Abg. Dr. v. Schrcy gestellten Amendements angenommen, worunter insbesondere jenes hervorzuhebm ist, wornach, falls eine Gemeinde ihrer Vcr-pslichtung zur Armenversorgung in einem bestimmten Falle gar nicht nachkommt, der Landcsausschub unter gewissen Umständen berechtigt ist, das Geeignete namens der Gemeinde vorzukehren. Hierauf beantwortet Landcspräsident Winkler zwei der an ihn von der nationalen Minorität gerichteten Interpellationen, nämlich die in Betreff einer Herabminderung der Zahl dcr Schulin-spectorcn von 11 aus 3 oder 4 und die in Betreff des Deutschen Schulvcreines. In elfterer Beziehung erklärte der Landcspräsident, daß er von seinem persönlichen Standpunkte einer Erwägung der Angelegenheit nicht abgeneigt sei, daß selbe aber jedenfalls derzeit noch nicht spruchreif wäre und erst einer reiflichen Prüfung bedürfe. Anbelangend die Beantwortung der Interpellation über denDeutfchen Schulvereiu, heben wir aus dem uns vorliegenden Wortlaute dieser Antwort Nachstehendes hervor: „Was zunächst die k. k. Beamten betrifft, so ist denselben nach den in Rede stehenden Satzungen nicht verboten, in den Hauptverein oder in die Ortsgruppen ein-zutreteten und als deren Mitglieder die Vereinszwecke zu fördern." Anlangend die bisherige Thätigkeit des Vereines, refpective der beiden Orts-gruppen „Laibach" und „Gottschee", äußerte sich derselbe einerseits — unter Festhaltung des Vereins-zweckes — in dcr Gewährung von Unterstützungen an verschiedene Gemeinden zur Errichtung von Schulen. „Hiedurch hat dcr Verein seinen gesetz-und statutenmäßigen Wirkungskreis nicht überschritten. Es war daher dießsalls für die politischen Behörden kein Anlaß zu einem Einschreiten, und zwar umso weniger, als dabei selbstverständlich in keiner Weise das Recht und die Pflicht dcr Schulbehörden alterirt wird, dafür zu sorgen, daß die Schulcinrichtungen in den erwähnten Gemeindln in vollem Einklänge mit den Gesetzen seien. Unter solchen Umständen aber kann die Thätigkeit deS Deutschen Schulvcreines keinen Anlaß zu einer Aufregung unter der Bevölkerung im Lande geben und keine Gefahr für das Staatswohl begründen, zumal auch gegen jede Verfügung oder Unterlassung der Schulbehörden, namentlich des Landesschulrathes. in Schulangelegenheiten den Beteiligten das Recht dcr Beschwerde an das Ministerium, eventuell an das Reichsgericht oder den Verwaltungsgerichtshof Vorbehalten ist." Die Angelegenheiten in Betreff der Schule in Meierle setzte dcr Landcspräsident in derselben Weise auseinander, wie er bereits anläßlich der Normalschulsonds-Dcbatte dies; gethan, und bemerkte, daß cr als Vorsitzender des Landesschulrathes nicht berechtigt sei, die Beschlüsse desselben aufzuheben, sondern allenfalls nach tz 38 desselben Gesetzes nur deren Ausführung gegen Einholung dcr betreffenden Entscheidung des Herrn Ministers sür Cultus und Unterricht zu sistiren. Aber auch von seinem Sistirungsrechte glaubte er in dem vorliegenden Falle angesichts insbesondere der deutlichen Erklärung der Insassen von Meierle nicht Gebrauch machen zu können, da seiner Ansicht nach das Recht der Eltern, die Nationalität der Kinder zu bestimmen, nicht leicht bestritten und dieser Umstand von den Schulbehörden bei der Bestimmung der Unterrichtssprache süglich nicht ignorirt werden kann. Noch in einer anderen Richtung inanisestirte sich die Thätigkeit des Deutschen Schulvereines in Krain, nämlich durch Bewilligung vonRemunera-tionen an Volksschullehrer für besonders eifrige Ert Heilung des deutschen Sprachunterrichtes. Auch hiedurch habe der Verein seinen durch die Statuten bezeichneten Wirkungskreis nicht überschritten. Uebrigens sei auch die Annahme von Remunerationen sür einen solchen, eventuell mit Verwendung von Stunden außer der vorgeschriebenen Unterrichtszeit ertheilten Unterricht im Allgemeinen nichts Unerlaubtes. In Betreff der in der Interpellation angedeuteten Vorfälle in Meierle und Suchen werden nach Erhebung des Sachverhalts die kompetenten Behörden die Entscheidung zu treffen haben. Abg. Klun erhob sich zum Worte und begann an die Jnterpellationsbecmtwortung einige Bemerkungen anzuknüpsen. Der Landeshauptmann entzog jedoch dem Abgeordneten mit Hinweis auf die Geschäftsordnung das Wort, indem eine Debatte an eine Jnterpcllationsbeantwortung nur nach Beschluß des Landtages geführt werden dürfe. Infolge dessen formulirte Abg. Kluu seine beabsichtigten Bemerkungen in eine neuerliche Interpellation an den Landespräsidentcn und richtet an denselben die Frage, ob cs ihm bekannt sei, daß die Petilion der Bewohner von Meierle um die Errichtung einer deutschen Schule mit ungiltigen Unterschriften versehen gewesen fei. Der Landespräsident bemerkte, daß im Landesschnlrathe hierüber keine Sprache gewesen und daß ihm auch sonst diese Umstände nicht bekannt seien. Weiters reserirte noch Abg. Dctela über § 3 des Rechenschaftsberichtes — Landescultur-und Sanitätsangelegenheiten, — der in der Hauptsache nach dem Antrage zur Kenntnis, genommen wird, und die Abg. Dr. v. Schrey und Dr. Schaffer über einige Petitionen. Sodann hielt Landeshauptmann Graf Thnrn die Schlußrede. Er dankte dem Landespräsidenten als Vertreter der Regierung für die gedeihliche Unterstützung beim Gange der Landtagsvcrhand-lungen und ebenso den Abgeordneten für ihre hingebungsvolle Thätigkeit. In slovcnischcr Sprache berührte er sodann die bevorstehende Jubelseier und schloß mit einem dreifachen „Hoch" und „Ävio" auf den Kaiser. Abg. La sch an dankte unter allgemeiner Zustimmung namens des Landtags dem Landeshauptmann und dessen Stellvertreter für die eifrige und unparteiische Leitung der Verhandlungen, hierauf sprach noch Abg. Poklnkar in slove-nischer Sprache namens seiner Gesinnungsgenossen dem Landeshauptmanne den Dank aus und brachte ihm ein dreimaliges aus, in das die na- tionalen Abgeordneten lebhaft einftimmten. Endlich erklärte der Landeshauptmann die Sitzung und zugleich die vierte Session der damaligen Wahlperiode des krainischen Landtages sür geschlossen. Politische Wochenübersicht. Die vom Reichsrathe beschlossene Wahl-re form hat'am 4. d. die kaiserliche Sanktion erhalten, deshalb großer Jubel im Lager der Czechen und in ezechischen Blättern die kategorische Aussor- derung, nicht eher zu ruhen, bis nicht alle berech-1 tigten (?) Forderungen der ezechischen Nation in Erfüllung gegangen sind. Auch das Gesetz in Betreff der Virilstimme deS Rectors der ezechischen Universität empfing die kaiserliche Bestätigung. „NarodniListy" wissen zu erzählen, daß Graf Taaffe nicht daran denke, den Reichsrath aufzulösen ; auch wünsche er in der bevorstehenden Reichs-rathssessiou keinen Personenwechsel in seinem Cabinete. Im Lande der Czechen gibt sich eine Mißstimmung darüber kund, daß die neuen Einguldennoten nicht auch den slavischen Text bringen. Die Grundsteuerregulirungs-Centraleommission, beziehungsweise das kompetente Comite acceptirte nachstehenden Antrag dcs Frcih. Otto Apsaltrern: „Das Achtzehnercomitä findet die von der Regierung veranlaßte Revision und deren Resultate nur inso-ferne einer Berücksichtigung werth, als dieselben von den einzelnen Reisecomites zur Kenntniß des Acht-zehuercomitk's gebracht werden sollten und zur Beur-«Heilung dcs Umstandes, wie sich etwa die Landes-Reelamationscommissionen zu dieser nachträglichen Revision verhalten haben." Im Preßburger Comitate dauern die Judenhetzen noch fort. Die Kundmachung des vom ungarischen Ministerpräsidenten verfügten Standrechtes wurde vorläufig sistirt; es find nahezu 200 Verhaftungen wegen Exccsse, Brandlegung, Raub und Diebstahl vorgenommen worden. Auch ein reactionäres mährisches Blatt predigt die Judenverfolgung in Mähren. Im nieder-österreichischen Landtage brachte der bekannte exaltirte Abgeordnete R. v. Schönerer eine Petition ein, womit die Regierung zur Regelung der Juden frage aufgefordert wird; der Abg. Dr. Weitlof beleuchtete mit scharfen Worten die Unzulässigkeit der Annahme einer derartig provokatorischen Petition und beantragte den sofortigen Uebergang zur Tagesordnung. Schönerer bemerkte, wenn man die Wünsche der Bevölkerung nicht im gesetzlichen Wege berücksichtige, so zwinge man sic zu ähnlichen Gewaltmaßregeln wie im Nachbarlande. Der Antrag Weitlof wurde hieraus mit allen Stimmen gegen jene Schöncrer's und Fürnkranz' angenommen. In Bezug aus die Bomben assai re in Triest dauern die gerichtlichen Erhebungen fort; Oberdank wurde — nachdem er Deserteur eines österreichischen Regimentes ist — dem Militärgerichte übergeben. Als erfreuliche Erscheinung begrüßen wir die Nachricht, daß in hohen Militärkreisen die Ansicht offen zum Ausdruck gelangte, wornachjeder Ossicier der österreichischen Armee der deutschen Sprache mächtig sein müsse, denn die Armeesprache ist die deutsche. Der niederösterreichlsche Lehrertag faßte den Beschluß, an dem Reichs volksfchulgefetze, an diesem werthvollen Kleinode der liberalen Aera, für alle Zeiten festhaltcn zu wollen. In Lchrerkreifen ist schon vor Jahren der Wunsch laut geworden, die an Gymnasien und Realschulen übliche peinigende und völlig zwecklose Aufnahmsprüfung aufzulassen, alle Candidaten sür die erste Claffe aufzunehmen und nach drei Monaten, etwa vor Weihnachten, die bis dahin nach reiflicher Prüfung als unbrauchbar Erkannten auszufcheidcn. Im Lande O ber öfter reich erheben unter Leitung „Josef, des Streitbaren", Bischofs in Linz, wieder einmal die klerikalen ihr Haupt. Im Linzer Landtage wurde nämlich folgender Antrag eingebracht: „Die Regierung wird aufgefordert, im verfassungsmäßigen Wege dahin zu wirken: 1. daß mit der Aenderung der bestehenden Gesetze über die Volksschule konfessionelle Schulen eingeführt, die religiös-sittliche Erziehung der Jugend derselben zu Grunde gelegt und zur Wahrheit werde ; 2. daß der Kirche und den Eltern ihre unveräußerlichen Rechte auf Erziehung und Unterricht verbürgt werden; 3- daß die Reichsgesetzgebung über die Volksschule sich auf allgemeine Grundsätze beschränke und daß dem Lande und der Gemeinde nach Verschiedenheit der speciellen Bedürfnisse die nöthigen Freiheiten und der Einfluß auf die Schule gewahrt werde; 4- soll der Unterricht auf das für die verschiedenen Stände und Berufsarten Nothwendige und Nützliche bemessen und die allgemeine Schulpflicht nicht über sechs Jahre ausgedehnt und ein drei Stunden umfassender, wenigstens dreijähriger Wiederholungs- und Fortbildungsunterricht an Feiertagen obligatorisch ringe-führt werden; 5. daß das staatliche Schulmonopol beseitigt und daß der Existenz der Privatschulen, besonders den klösterlichen Anstalten, nicht uunöthigr Hindernisse in den Weg gelegt werden; 6. daß in den Lehrer- und Lchrcrinnen-Bildungsanstalten der religiöse Geist sowohl im Unterrichte als in den Lehrbüchern gepflegt und die liturgische Musik in denselben eingeübt werde." Dieser Antrag sand keine freundliche Aufnahme; Bischof Rudigier und seine Getreuen verließen die Landstube. Dem neugewähltcn PragerBürgermeister Dr. Czerny wird es übcl bemerkt, daß er seine Antrittsrede durchaus in böhmischer Sprache hielt und Prag als ein reine „slavijche Stadt" bezeichnet, während Prag unter seiner Einwohnerschaft mehr als 30.000 größtentheils der Intelligenz angehörige deutsche Bewohner zählt. In ganz Ober Ungarn treiben pansla-vistische Agitatoren ihr Unwesen. Diese Umtriebe sind nach Bericht Pester Journale sehr ernster Natnr, und es wäre wünschenswerth, daß nicht nur die staatlichen, sondern auch die gesellschaftlichen Factorcn ihre Schuldigkeit thuu. Das bosnische Amtsblatt vom 6. d. bringt die Kundmachung, daß der Kaiser die Verordnung über die Orgauisirung der Bezirksämter und K r c i s b c h ö rd cn in Bosnicn und der Herzegowina genehmigt habe und daß diese Verordnung mit dem 1. November l. I. in Wirksamkeit trete. Die Anhänger der Ocenpationsparlei und mit ihr ein Theil der halbamtlichen Presse plaidiren für den baldigsten Marsch nach Salonichi. Die tztz 2 und 9 des neuen Wahl re form-gefetzes enthalten wesentliche Aenderungen des biK jetzt bestandenen Gesetzes; der erstgenannte Paragraph bestimmt, daß die Abgeordneten des Großgrund-hesitzes in Böhmen in sechs Wahlkörpern gewählt werden. Den ersten Wahlkörpcr bildet der fidei-commissarische Großgrundbesitz; sein Wahlbezirk ist das ganze Königreich Böhmen. Der nicht fidei-commissarischc Großgrundbesitz wählt in fünf Wahlbezirken, welche im Artikel II des Gesetzes umschrieben werden. Im tz 9 werden „auch jene Ge-mcindeglicdcr zur Wahl der Abgeordneten, beziehungsweise der Wahlmänucr berechtigt, welche eine Jahres-schuldigkeit an landcsfürstlichen direeten Steuern von mindestens fünf Gulden zu entrichten haben und den sonstigen Bedingungen dcs Wahlrechtes zum ReichSrathc entsprechen." Die Delegationen wurden für den 25. d. nach Budapest einberusen. In der am 11. d. stattgesundenen Sitzung der Centralcommission für Grundsteuer-Regu-lirung wurde auf Coronini's Antrag eine Resolution angenommen wegen Steuerbefreiung oder Erleichterung dcs Knrstgcbictes. Der nicdcröstcrreichische Landtag bewilligte dem Deutschen Schulverein wie im Vorjahre einen Betrag von 2000 fl. in Anerkennung der großen Verdienste dcs Vereines und insbesondere seines Vorstandes um das Dentschthum und um dem Vereine Genugthuung zu geben angesichts der maßlosen Angriffe gegen denselben von slavischer Seite. Die Sprachcnverordnung sürSchlesien wurde bereits erlassen. Original-Correspondenz. Gottschee, 11. October. (Nationale Hetze.) Große Erbitterung hat Lker kürzlich eine Correspondenz des „Slovenec" her-vorgerufen, die auch in Nr. 269 des „Vaterland" abaedruckt wurde. Es wird da behauptet, ein Professor des Gott-sLeer Gymnasiums habe ein „Hetzlied" gedichtet, in sichern die Slovenen als feige Wichte bezeichnet werden. Dieses „Hetzlied", welches von den „extra->-„tscken Fanatikern" in Gottschee bei jeder Gelegenbeit gesungen werde, habe der hiesige Gymnasial-director durch sein Söhnchen unter den Kindern der Volksschule „colportirt". Schließlich werden, wie schon mehrmals, auch in dem deutschgeschriebenen Wi-ner Czechenblatte einige hiesige Gymnasialpro-feNoren als „Jmportdeutsche" in ziemlich verständlicher Weise der Regierung zur endlichen, lang--rsekmten Maßregelung empfohlen. - Es ist geradezu verblüffend, mit welch' dreister Stirne da ^rleumdet und denuncirt wird. Abgesehen davon, dak in der „Gottscheer Hymne", welche auf Veranlassung und Wunsch mehrerer angesehener Bürger »ersaht wurde »md nicht etwa von „extradeutschen T-n-Ä--»". s°"d-m »0» all,,, K--Ü-» d-, kiesigen Bevölkerung mit Vorliebe gesungen wird dieSlovenen nicht mit einer Sylbe erwähnt werden, sondern nur manche pro-fMonsmäßige Lästerer der Gottscheer — ist es doch sattsam bekannt, daß schon der Name Gottschees rn Ecken Kreisen als Schimpfname gilt, und wurden dock erst unlängst wieder wir Gottscheer von einem in hervorragender Stellung befindlichen ultranatio-Serrn in Tschernembl öffentlich Zigeuner und - --»! -E R-ch. /der Ausdruck ist noch genug glimpflich) bezeichnet werden ist das Lied, in welchem wir an unsere ruhmvolle Vergangenheit, an die hervorragende Theil-nabme unserer Altvordern an den Türken- und r)-ran-»osenkrie ^innert und aufgemuntert werden, mit unverdrossenem Muthe festzuhalten an der ererbten Art und Sitte, von warmem patriotischen Hauche beseelt und schließt mit einem begeisterten Hochrufe auf Oesterreich und auf das Di?Tendenziöser Verleumdungen und Denun ^.'anen liegt übrigens klar zu Tage und wird hier «on jedermann durchblickt. Unser seit seinem Ent-Aken von den nationalen Heißspornen systematisch ^seindetes deutsches Gymnasium hat in den letzten ? Akren einerseits durch die hochherzige St.pendien-mF„na unseres Landsmannes Stampfl, anderer-Ms durch die wahrhaft unverdrossene Bemühung .ns-res trotz mannigfacher perstder Verleumdungen und Verunglimpfungen in der nationalen Hetzpresse "m Interesse der guten Sache fort und fort that.gen ^Enasialdirectors Knapp einen höchst erfreulichen Ässckwung genomn.en. Diese Thatsache ist nun ge-E Leuwn die bei jeder Gelegenheit mit behag-2r Schadenfreude den Untergang unserer jungen Anstatt prophezeiten, äußerst unangenehm. Es Ä 2r den Direetor und die Professoren, d,e sich ^ Hebung unseres Gymnasiums verdient ge- um jeden Preis unschädlich zu machen. Daher wie ein ununterbrochenes: „Baal, erhöre - den maßgebenden Factoren bald in dem einen, 7^, i? dem a!ldn°n P°-«l»u- ^ r^.lt sie!" — Wir wenden uns mit Abscheu VÄl von diesem Treiben weg und hätten nur und Ek ^ ^ möge endlich diesen denun- !i7torischen Hetzern das Handwerk gründlich gelegt werden.__________________________ —--------------- ---------------Locale Nachrichten. — (Dem Deutschen Schulvereine) sind Mitalieder der Landtags,,,ajorität mit dem Beiträgen 100 fl. als Gründer be.getreten. — (FürdenBau des „Rudolfinu ms) hat auch Heuer der Landtagsabgeordnete, Herr Karl Luckman, seine Landtagsdiäten im Betrage von einhundert Gulden gewidmet. Eingesendet. Herrn V >» » ,» r « I». HL H, I L », k. k. Hoflieferant und Kreisapotheker in Korneuburg» Nach 8 Wochen langem Leiden an und erfolg loser Anwendung vieler Mittel versuchte ich Ihr mir an empfohlenes nnd theile Ihnen mit meinem besten Dank »nt, daß ich schon nary bloß ^»»,v«»i- Achtnngsvoll k. ung. Wegmeister. Stampfen, 1881. (875) Herrn Ik^ »» i» 2 ^ » I» n l L «t » , k. k. Hof» lieferant und Kreisapotheker in Kornenburg. Seit 4 Jahren von fürchterlichen Gichtschmerze» geplagt, verschlimmerte sich dieses Leide» trotzSlnwcndnng aller möglichen Mittel uud Gebrauch von Bädern letzterer Zeit derart, daß ich wie gelähmt liege» mußte. Von meinem Sohn auf Ihr aufmerksam geiuacht, versuchte ich es mit dessen Anwendung. Nach der «liltt«»» Lt»»i «lkii»»^ fühlte ich zu meiner größte» Freude eine Lr- und bin nun »ach Verbrauch der dritten Flasche von meinem vollkommen befreit. Indem ich die angenehme Pflicht erfülle, Ihnen hiemit meinen wärmsten Dank auszudrucken, versichere ich Sie, daß ich eS nie unterlasse» werde, Ihr «II«»» <»I«I»1I«i«I«»»«I«i» «»»« «Ix«,»«i x»»»»k «I« AHlt«! r»»5»« ii»i»t« >»- Ivi». AchtnngSvoll ^s«I».IL.oi»«öIt)> Landivirth. B 0 rit 0 v , den 16. April 188t. L>» I»«^I«I»«i» »II« ^i»«11»vlt«i». r ZL, «l8,»p»11»vlt« 1i» ZL«»^- (876) Da mit drastischen Mitteln hänfig nur der Körper vergiftet wird, ohne daß die Leiden, gegen welche die Mixturen re. ange-wendet wurden, verschwinden, so seien einem Jeden, der an Stö-rungeu in den NnierleibSorganen, Magen-, Leber-, Gallen- und Nierenleiden, Hämorrhoiden, Schmerzen im Unterleib ic. leidet, die wegen ihrer ansgezeichueten Wirksamkeit ia der ganzen Welt bekannt gewordenen und dabei durchaus ungefährlichen Rich. Braiidt'fche» hicimt ange- legentlichst empfohlen. Dieselben sind in allen besseren Apotheken L Dose 70 kr. erhältlich; in L-»I>»»»»I» bei Herr» Apoiheker Wilhelm Mayr« (835) Auf 6 Ausstellungen mit goldenen nnd silbernen Medaillen ausgezeichnet, Lausende von Anerkennungen l über die Genauigkeit und Dauerhaftigkeit meiner U I»»»«»» von Instituten, Militär», Privaten re. :c. Zie altleil«Uinikte erjle wiener llliren-ksbrili von L. GllttMllllil, Nikll, empfiehlt nur vorzüglich requlirte, gut approbirte Uhren »»ter reeller fünfjähri>ier schriftlicher Garantie zu nachstehend billigst festgesetzten Original-Fabriksprcisen. Versendung nur gegen Postnachnahme oder vorherige Einsendung des Betrages. Für Nichtro»nc»irc»dc§ wird daS Geld zurückerstattct oder auf Verlange» findet ein Umtausch statt. Silberne Eyliudcr-Uhrcn. feinst . . fl. IN, 12 u. aufwärts. „ Ancrc-Uhrci, mit 12 Rubinen fl. II, 18 „ „ „ Rcniantoir-Uhrc» .... fl. IS, 20 „ Damen-tthrc», auch vergoldet fl. 14, 16 „ „ Arbcitcr-Rc»io»toir-Uhrc» in Nickel fl. 10, 12 „ „ Goldene Herrcn-Atcinontoir-IIHren . fl. 3ö, SO „ „ „ Damen- „ „ . fl. 25, 35 , „ >, Uhrc» mit Schlüssel fl. 18, 23 „ „ Goldkctten von fl. 20 bis fl. 100, Silbcrketten von fl. 2 bis fl. 10. Wiener Pendcl-Uhre» niit 8 Tage Gang fl. IS, 20, 2S, SO. Französische Wccker-Nhrc» in BronzegehZuse fl. 4, S, K. Zimmer- und Küchcn-Uhrcn zu fl. I.SO, 2, 3, 4, S. Ausführliche PrkiScourante ans Perlangen gratis gegen Einsendung einer Retourmarke, Reparaturen werden billigst berechnet und beste»« sowie schnellstens anSgeführt. Umtausch alter Uhren gegen imMgc Aufzahlung in nene. Wiederverkäufe!, Militärs, sowie k. k. Beamte und GenSdarmen geniesien I» Percent Rabait oder können für den auSgelegten Betrag Rückerstattungs-Coupon erhalte». («28) 20-1 Schutzmarke. I»i-. Scdmickt'» bewährtes Hühneraugen-Pflaster. bei dessen mehrmaligem Gebrauche jedes Hühnerauge schmerzlos entfernt werden kann, ist zu beziehen im Hauptdrpot: Gloggnitz, N.-Ocst-, in 1uliu8 Littnei-'s Apotheke. kür IL^«Ii» bei ^ 8vaIia«L», t,» Li»ll»»el»; ferner in den meisten Apotheken der größeren Orte Oesterreich-Ungarns. — Beim Ankaufe dieses Präparates wolle das P. T. Publikum stets darauf achten, daß jede Schachtel beige-druckte Schutzmarke führe. — Preis einer Schachtel mit 15 Pflästerchen und einer Hornspatel zum Herausziehen der Hühneraugen 23 kr. (866) 10—5 Man biete ävw klüvkv äiv llauä! 40« ««« Mrk LLupt-Sevinu im gällstiZon dietet äie H«,»»-Nr088««-VI«I-V«I^l08U„x, veleLS vom 8t»at« sglisIimiZt uuä gLrantirt ist. Oie vortLeukMe Liuriclituiiß äes neuen klanes ist äsrart, äktss im I^uks von v?sniMll Llonaten äurvk 7 LIklssen rur sielierell Lntsedsiänoglrommen, äg. runter deknäen sied lls,upt> trsTer von eventuellLls.rL 4 «O.OVV, sxeciell aoer 1 6ev. L IL. S SU.UV«» 36ev.LL1. «O«« 1 ^ LN. 1»«».««»«» 54 „ LN. S«<»« 1 „ LLl s " LN 4«»«»« 1 „ LN. ««.««»» 108 „ LN. »«»«»« 1 ^ LN. S«».«»«»» 264 ^ LN. »»«»O 2 ^ LN. T«».«»»» 10 ^ LN. IS«« 3 . LN. »«.««« 3 „ LN. IS«« 4 ^ LN. SS.««« 5W „ LN. L««« 2 ^ LN. ««.««« 1073 „ LN. L«« 2 , LN. LS.««« 27,069 LN. I^S I „ LN. IS.««« 13,436 6e^-!llns L N. 300, 24 , LN 1«.«««200,150,124,100,94,67, 50, 3 , LN. 8««« 40,20. - - ' - Von üiesen 6e>vinnen gelangen in erster Llasse 4000 im SöSLmmttietrLge von N. 116,000 rur Ver-loosung. vis 66>villll2i6Lung6ll sinä xlallMässiZ amtlielr festgsstellt. 2ur näcllsten ersten Oe^innrieliung äieser grosssn vom 8tg.g.ts gLrantirten 6elä-Verlosung kostet 1 ganzes OriginLl-L-vLnur Nsrk 6 oäer tl.3Vrö.8.-N. Ikaldes „ . „ 3 1-/. „ 1 viertel „ „ „ l'/r^ 90 Kr. „ H.I1e L-utträgs veräen sofort gesen Linsenäung, kostsinrakIuLs ocker KavImÄdme üesöetrktges mit äer grössten Lorgüilt LusgeMkrt unä erkält ^eäer-mLnn von uns äis mit äem 8tg.s.tsvL7ipell versekenen Ori ginLl-I^ose selbst in ULnäen. Den Lestelltwben iveräen äie erloräsrlieken Lmt-lieden klLne gratis beigekügt, ans veleden smvolil äie LintLeilnvg äsr Ssvinne üuk äie resx. Llassen, als Lueli äie tietrenenäen Linlagen rn ersslien sind unä sencken vir naoli ^eäer 2iekung unseren Interessenten uuaukgekoräert amtlielie leisten. ^ut Verlangen vorsenäen vir äen amtlielien klan traneo im Voraus 2ur Liusiclitnalims unä erklären uns sei ner bereit, bei Mebt - Oonvenien? äie l^ ose gegen Rüokxabluug äes Letrages vor äer Xiebung Lurückxunebmen. Die ^us2s.blung äer Oexviune erlolgt planmüssig prompt unter 8tklLts-6arg.lltie. Unsere 6oIIeete var stets vom Olüclce besonäers begünstigt unä baden vir unseren Interessenten ott-mäls äie grös8ten'l?rstl6r au8be2ablt,u. a. solebe von Nark SS« ««« 1««.«««, 8« «««, «« «««. ^« «««ete Voranssiebtliell kann bei einem solebeu auk äer Ir»»»«!« gegrünäeten Önternedmen Überall aut'eine sebr rege Lotkeiligung mit Bestimmt-beit gerecbnet veräen, unä bitlen >vir äuber, »m alle ^utträge anslübren xu können, uns äie Lestellungen baläigst unä ^eäenkalls vor äem S1. «I. »I. ^ukommen lassen. kilnlt-unil ^ eeli8t'l-kv8cliüst I» »ainlniig. 8. VViräanken Lieräured kür äas uns seitber ßs-sebenkte Vertrauen unä inäem vir bei Leginn äerneuen Verlosung ^llrLetbeiligungsinlaaön, voräen Virgin» aucb kernerbinbestreoen, äureb stets xrompte unä reelle Leäienung äio voll« Lukrieäenbeit unserer seebrten lnteressenteu 927 uv erlangen. Z». DE"- Der hciitiqell Nnnimer nnscrer Ge-slimmt-Ausln^e licqt ein Prospekt des bekannten VniikhliliscS riörmaull Ledvarrsodilä in ttam-durß bei, worauf wir nnscre czeehrten Leser besonders aiifmcrksain machen. «I»»» dieser gesetzlich feponirten Schutzmarke ist jeder sofort als Falsificat ziirückzuweisen. "NS__________________________ Ein seit Jahren erprobtes vorzügliches Mittel gegen kiekt, klieuma naä Kervvlllviäv» ist da« » 5tt kr. ist entschieden das erprobteste Mittel gegen Gicht und Rheumatismus, Gliederreißen» Kreuzschmerzen, Nervenschmerz» Anschwellungen, Steifheit der Muskeln und Sehnen rc.» mit welchem nach kurzem Gebrauch diese Leiden ganz-lich behoben werde» , wie die» bereits inasseubafte Danksngiingcii Schutzmvrke. beweisen kölinen, echt mit nebenstehender Schutzmarke. Alpenkräuter-Syrup, krainischer, H^^-^HÄ/^kie^eÜ! Brust- und Lungenleide». 1 Flasche Sk kr. Er ist wirksamer alsalle im Handel vorkommende» Säfte und Syrupe. Diele Danksagungen erhalten. f'mfte Sorte vorzüglich gegen Scrophcln, Lunaen-sucht, Hautausschlägc und Drüsenanschwcllun- gen. 1 Flasche KV kr. Anatheri,.-Mundwasser, L treibt sofort den nblcn Geruch au» dem Munde. 1 Fla>che kr. Blutreinignngs-Pillen, k. k. prw.. Mü' tausendfach glänzend bewährt bei Ttublvcrstopfungcn, Kopfschmerzen, Schwere in de» Gliedern, verdorbenem Mage», Leber-und Nierenleiden rc. In Schachteln ^ 21 kr., eine Rolle mit 8 Schachtel» I fl. s kr. Versender wird nur eine Rolle. Diese Pillen sind die wirksamsten unter Äll-n. Obige nach langjährigen Trfahrungen al» vorzüglich wirksam anerkannte SpecialitLten führt stet» frisch am Lager n.nd versende« sofort kr. Nachnahme die Einhorn-Apotheke des v. ^ 2K-SN in Laibach, Rathhausplatz Nr. 4. c«M) «rtxxrexxrttexxxxxxrtrexxrrrrx A. Aartlcben's IlluKrirtc Führer. Jllustrirter Führer durch Wien und Umgebungen. 2. Ausl 1 fl. 50 kr. 2 M. 70 Pf. — Jllustr. Führer auf der Donau. 2. Aufl. 1 fl. 50 kr --- 2 M. 70 Pf. — Jllustr. Führer durch die Karpathen. (Hohe Tä.tra.) 2 fl. — 3 M. 60 Pf. — Jllustr. Führer durch hundert Luft Curorte. 2 fl. — 3 M. 60 Pf. — Jllustr. Glockner-Fübrcr. 2 fl. 3 M. 60 Pf. — Jllustr. Führer durch Ungarn und seine Neben-lander. 2 fl. 3 M. 60 Pf — Jllustr. Führer durch das Pusterthal und die Dolomiten. 3 fl. — 5 M. 40 Pf. — Jllustr. Führer durch Budapest und Umgebungen. 2 fl. --- 3 M. 60 Pf. — Jllustr. Führer durch die Ostkarpathen und Galizien, Bukowina, Rumänien. 2 fl — 3 M 60 Pf. — Jllustr. Führer durch Triest und Umgebungen, dann Görz, Pola, Fiume, Venedig. 1 fl. 50 kr. — 2 M. 7o Pf. — Jllustr. Führer durch Nieder-Oesterreich. 2 fl. — 3 M. 60 Pf. Sämmtlich neu erschienen, in Bcideker-Einbnnd und mit vieleu Illustrationen, Plänen und Karten. — A. Hartleben s Verlag in Wien. — In allen Buchhandlungen vorräthig. — Man verlange ausdrücklich <86i) 10-9 . A. Hartlebcn's Muflrirte Führer. Ans Preis per Hcftr 2 M. fl. 20 kr. ö.W. - Il»!«»x«Iior: §3.cIisr-M32cd.> vonC.L.Mrgnistcrn,Leipzig vkliit lurveskmicli: 0. M Ulllrl, Nöll, „MZsnbUsks- Nruekvr" <0. N.-I'. ZI». ist der rl»r.l 8NI1. prri»i»«ä. »»,1 K. IL. . I'i iv ^ I>i»>»-übz,,l,k, wet^e auch eliizcln im ganze» Weltpostverein Portor-ergunsttgung als Drucksache» habe». läßt alle bisherigen (äopir-Hlvpa-rate: Hkkto-, Ailto-, Poivgraphe» weit hinter sich, erreicht die auto- Muu^Billigkett >°lche aber durch Einfach. Apparate mit 2 DruckslLchen: Nr. t »SM °n>.m> 1^. — Nr 2 28/lv cm. 2». 2».-, Nr. S >»/!,» , M. Z». - ' Prospeete, Zeugnisse, Nrtheile der Presse u.Oriatnal-Abzuge sofort und ». I. (858)"v-n Zittau, iu Sach en. Zlöllvr äl, DLMMLllll. 1^0. für England, Frankreich >e. verkäuflich. V. WL»»v, 8 Zeitnngs- und Annoncen-Burean in Laibach besorgt honorarfrei Pränumerationen und Annoncen in Wiener, Grazer, Triester, Prager u andere Blätter. 2/ d rs I»e>v»I»i t «iel» Kel V«i ,»«, «,,»I !8bl»- , U»»- I»«t (AH V« s» «,»«>» L»»I^ 8t!»i voi in« » ^ »ttiirniis »»«I» 8» «t». II»» Echt zu beziehe» in : W. Mayr, Apoll,., I. Swoboda, Ap.; r N. Lcbau» Apolhekcri r L. ^abiani, Ap.. P. Birnbacher' Apotheker, I. Nußbaumer, Apotheken I. Lic;,el» Apolhcker; H'III««!»: F. Scholz. kLUpt Vspvt ill äsr ILi t Lii SL«I I»VI»K»K»L K. Preis einer Flasche 1 fl. v. W. Außerdem befinden sich fast i» alle» Apotheken in den Kronlanbcrn DepütS, welche zeitweise durch die Provinz.Zo»r»ale veröffcntlicht werde». i83>i) K—S lll sjerreil-Fllalieil-ll.Z'ilnder-Miilmi, DaiileMegeu-Däiltelii, Flllluets, UnlüMz u»k) Alilhnsseil, DtlmeiMorie-sjAeil i» großerNuöwahl und zu den billigsten Preisen empfiehlt I Ml . 11. c8!»g> 7- 3 „Triumph". Potent. Nnbeil-iilld LLurzelschiieider. — Bielf. prSmiirt.all seitig als «»über troffen anerkannt, Leistung 70V-2SW Kilo grober oder feiner Schnitzeln pr. St., liefert die k.k.pr.Masch.-Fabr. poN li^ jn^Vi,-». Währing, u. z. Nr. I (Handbetrieb) fl. 4ä, Nr. II (Krastbetrieb> fl. !><). (M> 5-2 ______ Vommis der Galanterie-, Kurzwaaren-oder Wäsche-Branche ivcrde» sofort für acceptirt, Selbe müsse» arbeitsam, solid und tüchtig sein. Sninir mich 2—2 LeisttMNKiähigkeit. <622> Vor8v Iriest. Druck pon Leykam-Josefsthal in Graz. kiii koinmin «lls »er ZlkLinlsalliirklllillhl; wird unter günstike» Bedingungen ncceptirt. Offerte mit Angabe des Alters und weiterer Referenzen »n die Tllchhlindlmig von Joh. Günzberg in Graz. (029) 2—' WmWeil aller Systeme: — Siiilitr. Whceler L Wilson, ^ Howe, Cylilidcr- und HandliähMlischincn, A>. Ikttliiii.iiin, I., Nothenthnrnistratze 33» >1 W'ii-i»»«» in dieser Brauche die Ausführliche illiistrirte gegründet IM. Preislisten werden gratis zimesaiidt. ------------------------ (8Sl) >0-6 Gebrauchte Maschinen reparirt oder rimgetauscht. Eingesandt. Attest. Ich zeige Ihnen hiermit an, daß ich ganZ hcrgestellt bin. Die ersteZeit wollte ichIhne» dicS nicht gleich cuihändigen, da aber jeht 2'/? Jahre verstrichen sind und ich seit der Zeit immer kerngesund bin, sehe ich mich veranlaßt, dies zu thnn. Es ist nichts nnangcnelnner als » KQI» ItilNilill, ivoran ich 8 Jahre gelitten habe. Minerallropfen und ver-schiedene Medikamente, niit der strengsten Diät verbuilde», haben bei mir nichts geholfen, aber Ihre Pulver sind unübertrefflich. Gott erhalle Sie für andere mit diesem Hebel Belastete, denen ich Sic von ganzem Herzen anempfehle» mir zur heiligen Pflicht machen will. Prag, öv. März 1879. Karl Tereba. Ich bestätige hiermit, daß der mir persönlich bekannte Schlosserwaareii.Fabukant Herr ilarl Tereba in Prag, Nr. 112 ll. wohnhaft, vorstehendes Attest eigenhändig vor mir luiterslhricbe» hat. Prag, 8V. März 1879. I)r. K,ulKo»ier, k. k. Notar. Hilfsbedürftigen, welche mit einem ähnlichen Leiden behaftet sind, ist die Broschüre „Mage»> nnd Darmkatarrh , w eiche aus Wunsch vou I. I. F. P o p p'S Polyklinik in Heide (Holstein) nncutgeltlich versendet wird, dringend zu cmpfchleii. <786) 3—3 Berlcger und verantwortlicher Nedacteur: Franz Müller in Laibach. Beilage zu Nr. 114 dcS „Laibachrr Wochen diesem Falle erhält der Einleger cin Rentcnbuch. in welches jcdc Operation cingctragcn wird und in dem die für ihn aufbewahrtcn Staatspapicrc genau verzeichnet sind. Die freie Verfügung über diese Papiere steht dcin Einleger jederzeit zu, er kann die Interessen vom Postsparcasscnamtc beheben lassen, diese selbst beziehen oder den Auftrag geben, diese an Dritte zu senden; er kann sie ferner als weitere Einlage auf sein Cinlagcbuch bestimmen oder damit weitere Staatspapicrc nnkausen lassen, die deponirten Papiere kann er jederzeit in natura beziehen oder beziehen lassen; auch verkauft sie das Postsparcasscnamt in Kolne'seines Austrages und sendet ihm oder einem Dritten den Erlös. Ein Vater wird also beispielsweise seinen Kindern durch kleine Spareinlagen mit der Zeit ein Los kaufen; auch Losgcscllschasten können sich aus diesem Wege bilden n. s. f. Um nun auch das Sparen mit kleineren Beträgen als mit dem Minimum von 50 Kreuzern zu ermöglichen, ist folgende Einrichtung getroffen worden: Es werden weiße oblonge Cartons ausgegeben, welche eine eingeprägte Briefmarke zu 5 Kreuzer und den vorgezeich-neten Raum zum Aufkleben von weiteren neun Briefmarken zu 5 Kreuzer enthalten. Eine solche „Spar-karte" ist um den Werthbetrag der einen eingeprügten Fünf-Kreuzermarke in jedem Verschleiß postalischer Werthzeichen zu erhalten. Ist eine solche Sparkarte mit zehn Briefmarken ü 5 Kreuzer inclusive der eingeprägten ausgefüllt, so rcpräscntirt sic das Minimum einer Posispareasscncinlage zu 50 Krcuzer und kann bei jedem Postamte als eine solche Einlage eingcbracht werden, dcrgcmäß sie auch behandelt wird. Handelt cs sich bei dcm betrcffcnden Einleger um eine erste Einlage, so bekommt er auf eine solche Sparkarte hin das Einlage- wie das Kündigungs-buch. Weitere Einlagen kann er bei jcdcm Postamte ohne jede Förmlichkeit auf sein Buch entweder in Sparkarten oder in Baargeld vollziehe». Diese Spar-karten könncn auch für Schulsparcasscn dienen; Kinder werden schon mit der Sparkarte einen Ansporn zum weiteren Sparcn dadurch haben, daß sic nach jeder gemachten Einlage cinc ncuc Sparkarte kaufen könne», um mit jeder nufgcklcbtc» 5-Krcuzcr-Vriefmarke das Anwachsen ihres Sparbetrages ge-wissermaßen handgreiflich beobachten zu könncn. Geht cin Einlagebuch vcrlorcn, so ist die Anzeige beim nächsten Postamte zu machen, und cs wird binnen einem Monat kostenlos amortisirt; Zahlungen an Jeden werden inzwischen aus ein solches Buch nicht geleistet; ist ein Buch ausge-schrieben, wird cs koslcnlos umgetauscht. Die Post, bediensteren und Vorstände sind verpflichtet, die per-,'önlichen Verhältnisse der Einleger als Amtsgeheimnis jm vollsten Umfange z» behandeln, sie dürfen an Niemanden Auskunft geben, nur an ihre Vor-gesetzten, andernfalls setzen sic sich eventucll dcr Entlassung aus. ________ Locale Nachrichten. — (Abg eordne ten-Conferenz.) Die slovenischen Abgeordnete» Tonkli und Nabergoj ' anqiren demnächst eine große Eonserenz (?) slowenischer Abgeordneten. Auf der Tagesordnung stehen: 1 Die Jrredentafrage; 2. die Slovenisirung der küstenländischen Mittelschulen. ' . (Zur Charakteristik der natio- nalen Führer.) Die slovenische Presse pflegt ihre ^ammerrufe über deutschen Hochmuth zu erheben, m-nn die Deutschen in Krain die slavischen Präten-Iwnen in noch so höflicher Weise, jedoch mit Ent-^iedenheit zurückweisen. Eine viel derbere Sprache !ükrt die deutsche Presse der Nachbarländer über das aller Sitte Hohn sprechende Gebahren der krainischen N^sfsftikirer. Wir können es uns nicht vorenthalten, ein sehr zutreffendes Urtheil der „Cillier Zeitung" über die Pervaken im Krainer Landtage zu repro- dueiren. Es lautet: „Und Leute solchen Ealibers, denen, wir sagen es ungescheut, der Staat doch nur die Melkkuh zur Stillung ihrer Sonderwünsche ist, dürfen heute den Deutschen, trotz seiner Opferwilligkeit und seines erprobten, makellosen Patriotismus begeifern. Unter dickaufgetragener loyaler Schminke wähnen sie sich gegen jedes Erkennen geschützt. Sie heucheln, ein Privilegium auf Vaterlandsliebe zu besitzen und huldigen ungehindert destructiven Tendenzen. Sie zerfließen in Servilismus und denuneiren den deutschen Nachbar, dem cs die ManneSehre verbietet, in De- und Wehmuth zu kriechen, hochverräterischer Umtriebe. Ein scheinheiliges Augenverdrehen, ein freches Hervordrängen bei allen Anlässen und eine für den Kenner Mitleid erregende Ueber-schwänglichkeit sind die Hilfen, mit denen sie das Wohlwohlen der Mächtigen zu eaptiviren bestrebt sind." — (LaibacherTurnverein contra „Slov. N arod".) Jm wunderschönen Monat Mai, als alle Knospen sprangen, erdichtete sich dcr „Pflastertreter" des „Slov. Narod." eine „Narodische" Geschichte und hatte die Unvorsichtigkeit, dieselbe in einer Nummer des ,,Slov. Narod" auch wirklich drucken zu lasse». Nach einer Einleitung wurde darin erzählt, daß der Laibacher Turnverein die Turnhalle in der Realschule unentgeltlich benütze, daß der Pflastertreter dem Verein die unentgeltliche Benützung nicht mißgönnen würde, ,,wenn derselbe nicht durch Schreien die nächtliche Ruhe der Bewohner derRealschule und Umgebung stören möchte." Der Turnrath verlangt vom „Slov. Nar." die Aufnahme einer Berichtigung, in welcher die Behauptung, daß Mitglieder des Turnvereines durch Schreien die nächtliche Ruhe der Bewohner der Realschule etc. stöken, für unwahr und erfunden erklärt wurde. Da die Aufnahme der Berichtigung nicht erfolgte, so erhob der Turnrath die Klage. Bei der ersten Tagsatzung wurde der Turnrath sachsällig Die beiden für den klagenden Turnrath »orgeladenen Mitglieder des Turnrathes waren nämlich als Zeugen eitirt und warteten deshalb geduldig, bis inan sie rufe» würde. Dieß geschah nicht, und als sie endlich vor dem Richter erschienen, wurde ihnen eröffnet, sie kämen zu spät, der Turnverein sei über Antrag des Geklagten mit seinem Klagebegehren abgewiesen. Daß ,,Slov. Nar." diese Gelegenheit benützte, ein Siegesgeheul auSzustoßen und nebenbei den Vertreter des Turnvereines zu höhnen, versteht sich eigentlich von selbst. Auf die Beschwerde des Turnrathes verfügte indeß das k. k. Landesgericht die Wiederaufnahme der Verhandlung und „Slov Nar." erbot sich durch seinen Vertreter, Dr. Stor, zum Beweise der Wahrheit. Fünf Personen wurden theils als Belastungs-, theils als Entlastungszeugen vorgerufen und eidlich vernommen. Es wußte jedoch keiner dcr Zeugen von einem Schreien oder Lärmen und von Störung der nächtlichen Ruhe etwas auszusagen. Ob dieses Beweises der Wahrheit überkam Herrn Dr. Zarnik, den Vertreter des angeklagten Nedacteurs Armitsch, ein Grusel und er lehnte die Fragestellung an die Zeugen mit einer energischen Handbewegung ab. Wahrscheinlich in dem Bewußtsein der traurigen Rolle, welche,,Slov. Nar." bei dieser Angelegenheit spielte, erbot sich Dr. Zarnik zur Aufnahme einer Berichtigung, welche jedoch der vom ,,Narod" gebrachten Notiz angepaßt sein müsse. Die Vertreter des Turnvereines, die Herren Rüting und Eantoni, meinten jedoch, es könne dcm „Slov. Nar." gleichgilrig sein, ob die Notiz so oder so laute, nachdem die Behauptung sich als böswillige Verleumdung herausgestellt habe. Bei dem Umstande aber, daß der „Narod" durch die vorausgegangene zweimalige Verweigerung der Berichtigung und dann durch sein Erbieten zum Wahrheitsbeweise seiner Gehässigkeit und seiner Absicht, den Turnverein durch die Schilderung seiner Mitglieder als Ruhestörer aus der Turnhalle hinauszutreiben, unumwunden Aus'" druck verliehen habe, müßten sie einen solchen Ver ? gleich ablehnen und bäten um Schöpfung des Urtheils. ^ — Das k. k. städt. del. Bezirksgericht erkannte dahin, daß die Redaction des „Slov. Nar." zur Aufnahme ^ der ihr eingeschickten Berichtigung nicht verhalten! werden könne, weil Letztere sich nicht auf den Wort-! laut der Notiz des „Slov. Nar." berufe. — Auf die gegen dieses Erkenntniß vom Turnrathe des! Laibacher Turnrathes eingelegte Berufung fand am 13. d. vor dem k. k. Landesgerichte hier die Ver- -Handlung statt. Seitens des klagenden Vereines waren die Herrn Rüting und Eantoni, seitens des „Slov. ,!! Nar." war Dr. Zarnik erschienen. Dr. Zarnik hob ? die Bereitwilligkeit des „Narod" zur Aufnahme der ^ Berichtigung hervor; aber man könne doch nicht verlangen, meinte der gemüthliche Mann, daß etwas l! berichtigt werde, was gar nicht im Blatt enthalten ! gewesen wäre. Herr Rüting bestritt die gerühmte ; Bereitwilligkeit, von welcher man vor Anstrengung ! des Proeesses und vor der Beweisaufnahme nichts : gemerkt habe, denn zwei eingesendete Berichtigungen seien in den Papierkorb der Redaction gewandert. Durch die von dem Geklagten beliebte Haarspalterei ? in dem Gebrauch der Worte „stören" und „stören ! möchten", welche Unterschiede voin Richter erstel ^ Instanz ebenfalls aeceptirt wurden, werde das Rechts» Z bewußtsei» im Volke wenig gestärkt. — Das k. k. ß Landesgericht erklärte die Berufung als gerechtfertigt, » erkannte den Redacteur des „Narod" des Vergehens ! gegen das Preßgefetz schuldig und vcrurtheilte ihn 8 zu einer Geldstrafe von 35 fl., eventuell 7 Tagen k Arrestes und Tragung der Gerichtskosten. Als er- 1 schwerend wurde angenommen, daß der Redacteur , schon zweimal wegen ähnlicher Preßvergehen abgeur- > theilt worden war. — (Aus dem slovenischen Lager.) Die „Eill. Ztg." meldet, daß in Sachsenfeld und Umgebung der slavische Fanatismus bald die Grenzen vernünftigen Treibens überschritten haben wird. — (Auflösung einer Vereinsver- , sammlung.) Die für den 16. d. M. einberufene ^ Versammlung des Deutschen Vereines in Graz wurde sogleich nach den ersten Worten, die Prof. Winter zur Begründung einer zu fassenden Resolution gesprochen hatte, polizeibehördlich aufgelöst. —(Zum Bombenattentate in T riest.) Die beiden in Venedig wegen Verdachtes der Theil« nähme am Bombenattentate verhafteten Triestine« Levi und Parenzani wurden in Folge Beschluss des dortigen Tribunales — freigelassen. Der Gcv Oberdank's wurde am 3. d. M. in Prato (Ei^ bahnstation in Toskana) von Carabinieri verhaftet und auf eine von Rom aus ergangene Weisung nach Udine escortirt. Der Verhaftete soll Ragosta heißen, von Beruf Chemiker und zu Buje in Istrien geboren sein. — (Deutscher Schulverein.) Die sür die Errichtung der Holzindustrieschule in Gottschee so wichtige Lehrersrage wurde nach langem Bemühen endlich befriedigend gelöst, indem es gelang, in der Person des Herrn Jos. Ganslmaier, eines tüchtigen Drechslers und Schnitzers aus Ischl, den gewünschten Fachlehrer zu gewinne». Außerdcm wurde die Schule in Gottschee mit Lehrmitteln dotirt. — (Zu B e z i r ks schu l i n s p e et o r en in Ära in) wurden ernannt: Oberlehrer Thuma für den Schulbezirk Adelsberg, Oberlehrer Spintre für Gottschee, Gymnasialprofessor Wurner für Gurkfeld, Professor Pirker für Krainburg, Professor Gariboldi für Laibach, Oberlehrer Leustig für die Umgebung Laibachs, Freih. v. Taufferer für Littai, Uebungs-schullehrer Gerkman für Loitsch, Pfarrdechant Keüe für Nadmannsdorf, Professor Vodeb für Rudolfs« werth, Volksschullehrer ^uiner für Stein, Oberlehrer Jeröinovee für Tschernembl. Wir bedauern es, daß zwei der tüchtigsten bisherigen Bezirksfchulinspectoren, nämlich die Herren Linhart für Gottschee und Simma für Stein, vom Herrn Unterrichtsminister abgelehnt worden sind; es scheint das entschiedene Eintreten des Einen für die der Gefahr der Slovenisirung ausgesetzten deutschen Schulen an der Sprachgrenze in Gottschee und das strenge Festhaltendes Anderen an den Bestimmungen des Volksschulgesetzes gegenüber den obstinaten Steiner Franziskanern in das Versöhnungsprogramm des jetzigen Ministeriums nicht zu passen. So viel ist gewiß, daß man von nationaler Seite die Beseitigung der beiden Genannten von ihren Bezirksschul-inspectorposten als das Minimum der vom Unterrichtsministerium zu gewährenden Concessionen ansah und schon während des Landtages sich der gewissen Zuversicht hingab, es werde vorläufig wenigstens diese Abschlagzahlung geleistet werden. In wirklich auffallender Weise pflegen derlei Abmachungen bezüglich unliebsamer Persönlichkeiten zum Beginne einer jeden Reichsrathssession stattzufinden. „Slov. Nar." spielt zwar den Unzufriedenen über die neuen Ernennungen, jedoch zweifeln wir nicht, daß in einer der nächsten Rechenschaftsberichte eines der sloveni-schen Abgeordneten die Beseitigung Linhart's und Simma's als eine große Errungenschaft der nationalen Aera gepriesen werden wird. — (Neue Bezirksstraßen in Krain.) Die von dem Staßenbezirke Jdria mit Subven-tionirung aus Landes- und Reichsmitteln erbaute Straße von Jdria nach Verschtschewo wird am 23. d eröffnet. Diese Straßenstrecke bildet die kürzeste Verbindung des Bezirkes Kirchheim mit Jdria und ist namentlich aus strategischen Gründen von Wichtigkeit. Für eine, aus gleichen Rücksichten sehr wichtige Straßenverbindung des Bezirkes Lack mit dem Küstenlande durch das Zawodenthal hat der Landtag in der eben abgelausenen Session einen bedeutenden Beitrag aus Landesmitteln bewilligt, obwohl vom Standpunkte des Verkehres ein Bedürfniß für die chausseemäßige Herstellung dieser Straße nicht vorhanden ist. Die Landes-Vertretung hat jedoch im Hinblicke auf das obwaltende Reichsinteresse und die dießsälligen Wünsche der Regierung bereitwilligst einen Landesbeitrag von 7000 fl. für diesen Straßenbau votirt. Und doch fand der Landespräsident am Schlüsse der Session kein Wort der Anerkennung für das patriotische Wirken der Landesvertretung. — (Heimatliche Industrie.) Die hiesige mit Ehrendiplomen und Preismedaillen ausgezeichnete Fcibrikssirma Albert Samassa hat in jüngster eit sogar aus Christiania Bestellungen auf Metall- .rusleuchter erhalten. — (Neue prähistorische Funde auf d e m L a i b a ch e r M o o r e.) Her landen, Hauptmann im Ruhestände, schenkte dem Landesmuseum ein im heurigen Sommer bei Außergoritz gefundenes durchbohrtes Serpentinbeil, nebst einem sehr gut erhaltenen bronzenen Palstab von der gleichen Fundstelle, 16'5 Cm. lang, an der unteren Schneide 3'5 Cm. breit; mit dem Namen Palstab bezeichnet man Meißel oder Hacken aus Bronze, welche an den beiden Längsseiten offene Schaftlappen tragen, mittelst deren diese Hauwerkzeuge an einem gekrümmten Stiele befestigt waren. Von dort rührt auch eine zerbrochene bronzene Haarnadel und ein aus römischer Zeit stammender Speer her. Die Gegend um Außergoritz scheint, nach den daselbst gemachten Funden zu schließen, schon in der Urzeit, als sich dort ein weiter See ausbreitete, besiedelt gewesen zu sein, man hat außer Gefäßen und Waffen auch römische Ziegel daselbst gefunden. Die heurige regnerische Witterung gestattete es nicht, weitere Nachgrabungen zu veranlassen, jedenfalls aber geben die von Herrn ('uden dem Museum in der bereitwilligsten Weise überlassenen Funde höchst beachtenswerthe Andeutungen zur Fortsetzung der prähistorischen Forschungen in jener Gegend. Auch bei Lauerza wurde im Frühjahre in einem Torsgraben ein im Privatbesitze befindliches großes polirtes Steinbeil mit Durchbohrung aus hierländigem Quarzconglomeratgestein anfgefunden, Dieses Stück ist umso interessanter, als die aus dem Laibacher Moore stammenden Steinwerkzeuge, die aus hierländigen Gesteinen angefertigt find, meist eine sehr rohe Bearbeitung zeigen. —(Spendenfür dieUeberschwemmten.) Die krainische Sparkasse hat für die Ueberschwemmten in Tirol und Kärnten den Betrag von 3000 fl. gewidmet, wovon je 1500 fl. jedem dieser Kron-länder zugewandt wurden. Auch der philharmonische und Casino-Verein veranstalteten zu diesem Zwecke gesellschaftliche Unterhaltungen, deren Reinertrag dem erwähnten wohlthätigen Zwecke zufließen wird. Aus slovenischen Kreisen verlautet nichts über eine Werktätige Theilnahme bei diesen Unterstützungen. Freilich ist man dort angeblich von den Sammlungen für den „Slov. dom" vollauf in Anspruch genommen, welche aber bisher auch noch keine bemerkenswerthen Acte nationaler Munificenz aufweisen. — (Für die Ueberschwemmten in TirolundKärnten) wurden von der k. k. Landesregierung Sammlungen im Lands eingeleitet. Die für diesen Zweck von der Section „Krain" veran-laßte Collecte hat weiters ergeben 10 fl. von Ignaz Traun, Mitglied des deutsch-österreichischen Alpenvereines. Diesbezügliche Sammelbögen erliegen beim Vereinscassier, Herrn Ernst Stöckl, und der Bam-berg'schen Buchhandlung. — (W o chen-CH ro n ik.) Die philharmonische Gesellschaft in Laibach veranstaltete am 16. d> zum Besten der durch Überschwemmung beschädigten Bewohner Tirols und Kärntens ein Concert, welches zahlreich besucht war und dem wohlthätigen Zwecke einen Baarbetrag von 250 fl. zuführte. Bei diesem Concerte wirkten durchaus einheimische, jugendliche und talentirte Kräfte mit; großen Beifall ernteten: Fräulein Marie Winkler (für den Vortrag des von Dr. Keesbacher gedichteten Prologes), Paula Log er (Clavier), Caroline Witschl (Gesang) und die Herren Karl Bürger (Violine) und Hodek (Cello), so auch der Damen- und Männerchor. — An demselben Abend gab der hiesige Buchdruckereibesitzer Herr Otto mar Bamberg aus Anlaß des 100jährigen Bestandes des bestrenommirten Buchdruckerei-Etablissements v. Kleinmayr ck Bamberg im Gasthause „zum goldenen Stern" seinem ge-sammten ArbeitZpersonale ein Bankett. Bamberg's Toast: „Wenn es Ihnen, meine Herren, gut geht, so geht es auch mir gut!" erzielte zündende Wirkung. Die Söhne „Gutenbergs" verbrachten einen sehr vergnügten Abend. — (Do mi ci lwech scl.) Herr Max Ste-pischnegg «km. verläßt Ende October Cilli und übersiedelt nach Gurkseld. Die „Cill. Ztg." knüpft an das Scheiden dieses ehrenhaften Mannes folgenden Nachruf: „Mit ihm sehen wir einen Mann aus den Mauern unserer Stadt scheiden, welchen die schönsten Bürgertugenden zieren. Er war durch viele Jahre Mitglied der Gemeindevertretung der Stadt Cilli, wo er mit größtem Fleiße, eiserner Ausdauer und sprichwörtlicher Uneigennützigkeit wirkte. Wie jeder charaktervolle Mann seine Gegner hat, so mag auch er solche gehabt haben-, dessen aber möge er gewiß sein, daß sein patriotisches Wirken in Cilli von der Bürgerschaft niemals vergessen werden wird, und daß der Name Max Stepischnegg mit den Besten genannt werden wird, die die neuere Geschichte der Stadt auszuweisen hat." — (Pers o n a l Nach ri cht e n.) Sicherein Vernehmen nach legt Graf H ohenwart sein Mandat als Mitglied der österreichischen Delegation nieder, wornach der Rauber'sche Beneficiat P. Kljun als Ersatzmann an dessen Stelle einzutreten hätte. — Herr Regierungs-Secretär Anton Graf Pace wurde zum Bezirkahauptmann und Herr Bezirks-Commifsär Jagritsch zum Regierungs-Secretär in Krain ernannt. — Der Eigenthümer und Redacteur der „Triester Zeitung", Herr Dr. Alexander R. v. D o rn, ist gänzlich wiederhergcstellt. — Der berühmte Wiener „ Walzer-König" Johann Strauß beabsichtigt, nach Paris auszuwandern. — Am 17. d. starb in Wien nach längerer Krankheit der auch in hiesigen Militärkreisen hochgeachtete, bereits dem Ruhestände ange-hörige FZM. Freiherr von Maroivjv, zuletzt Commandirender in Wien und im Jahre 1868 Com-mandirender in Graz. — (Telephonlinie Hochobir-Eisen-kappel.) Am 21. October wird die Telephonlinie Hochobir-Eisenkappel eröffnet werden. Am 22. d. findet der Aufstieg zum Gipfel und nach erfolgtem Abstieg nach Kappel die Besichtigung der dortigen Telephonstation und das Festessen der Touristen im Gasthofe „Niederdorfer" statt. — (Bahnlinie Her pklje-Triest.) Am 26. d. trifft die mit der Vornahme der Revision der Trace der projeetirten Bahnstrecke Herpelje-Triest betraute Commission in der Station Herpelje-Kozina ein. — (Der st eiermärkische Kun st verein) eröffnete am 15. d. in Graz seine dießjährige Ausstellung. — (Gnadenact.) Der Kaiser hat dem wegen Ehrenbeleidigung des Bezirkshauptmannes Dr. Julius R. v. Vesteneck zur sechsmonatlichen Freiheitsstrafe verurtheilten Redacteur der „Tribüne" — I. Hamann — den Rest der Strafzeit im Gnadenwege nachgesehen. Der genannte Redacteur hat bereits eine Strafdauer von sechs Wochen abgebüßt. — (Ein fünffacher Mörder.) Ein am 19. Juni l. I. aus der steiermärkischen Irrenanstalt entwichenes geisteskrankes, unzurechnungsfähiges Individuum, Namens Ludwig Havranek, ermordete am 14. d. in Oplotnitz bei Gonobitz eine aus fünf Köpfen bestehende Familie und zündete das Haus, worin diese wohnte, an. Es liegt erwiesen vor, daß Havranek bereits früher drei Mordthaten verübt hat. Havranek wurde von der Nemesis erreicht; als er auf das Eheweib des Bauers Vetrich eben auch ein Mordattentat versuchte, wurde er von Vetrich mit einer Hacke erschlagen. — (Aus der Älpenwelt.) Das Glockner-haus auf der Elisabethruhe nächst Heiligenblut wurde am 1. d. geschlossen. Während der heurigen Touristen-Saison haben mehr als 1200 Personen dieses Unterkunftshaus besucht, wovon Heuer die größte Anzahl mit über 1000 Personen in die Monate Juli uud August fällt, während der Monat September, in welchem sonst am meisten Fremde zum Pasterzen-Gletscher kamen, dieses Jahr eine kaum nennenswerthe Frequenz ausweist. Es gab aber auch den ganzen Monat über nur ein paar schöne Tage, dafür aber wochenlang andauernden Regen mit wiederholten Schneefällen und undurchdringlichem Nebel, eine Witterung, welche Tauernübergänge von und nach Salzburg und Tirol geradezu unmöglich gemacht und zu wiederholten Malen auch Verkehrsstörungen im Thale mit sich gebracht hat. — (Zum Nutzen der Waldcultu r.) Der Forstvereiu für Kärnten nahm folgende Resolution an: „ Wir wollen, daß kein Meter Waldboden verloren gehe derWald-Cultur, daß jeder unbestockte Waldboden sofort, d. H. so schnell, als eS die Umstände gestatten, der Aufforstung zu-gekührt werde. Wir wollen ferner, daß der Werth des Waldes voll erkannt werde, sowohl nach seiner wirthsch-iftlichen, als nach seiner klimatischen Bedeutung. Wo es das öffentliche Wohl, wo es die Sicherheit für die Erhaltung des Bodens erfordert, da werde das Maß der Beschränkung in unparteiischer Weise festgestellt; wie erachten es aber als billig und gerecht, daß der Eigenthümer voll entschädigt werde für den Nutzentgang, den er dem allgemeinen Wohle zum Opfer bringt. Im Allgemeinen aber halten wir an dem Grundsatz fest, daß