80. Jahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68, 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Nr. 105 Freitag, den 10. Mai 1940 mseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung. Bezugspreis: Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Din 24.—, für das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer Din 1.50 und Din 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. PfCIS Dffl 1*50 Mariborer Heilung Chamberlain} Kriegtpolitik im Kreuzfeuer der Parlamentsdiskussion (Bin Exposee des Außenministers im Oberhaus / Lord Halifax: „Englands schwerster Kampf in der Geschichte" / Die Abstimmung im Unterhaus: 281 Stimmen für und 200 Stimmen gegen Ehamberlains Kriegspolitik Londoner Presse fordert fundamentale L 0 n 4 0 n> g Mai. (Avala.) R e u t e r berichtet: Im Verlaufe der Oberhausde-ätte über die Kriegspolitik der Regierung ergriff Außenminister Lord' Hali-a x das Wort. Der Minister sagte hiebei u; a.: »Wir sind in den schwersten Kampf e,ngetreten, den England im Verlaufe sei-w6r Geschichte jemals geführt hat. Dieser ampf fordert den letzten Funken unserer nergie und den Höhepunkt dessen, was wir an geistiger und materieller Kraft . Seben vermögen. Wir müssen vor al-*hit der gefährlichen Illusion eines aldigen Sieges brechen. Wer noch glaubt, . man mit einigen strategischen Zügen mnen wirklichen Umschwung herbeiführen 1 ^er könnte eine Enttäuschung er-|eben. ich habe seit Kriegsbeginn nie verhehlt, daß wir in diesem Kampfe unge-re Schwierigkeiten und Anstrengungen Werden aushalten müssen und daß wir bar siegen können, wenn wir voll beharr-ichen Vertrauens sein werden. Wir müs-,en auf unsere eigene Kraft bauen und arfen unsere Kräfte nicht zersplittern. In bfücksichtigung all dessen wird die Regie ri,ng 8. M. des Königs von dem bisherigen Wege nicht abgehen und immer ihr bndziel vor Augen haben. Die Regierung 18t daher bemüht, im geeignetsten Zeit-Pankt die bekannten Fachkommissionen zu “den. Es ist daher zu hoffen, daß die aeuen Entscheidungen des Kriegskabinetts . die weitere Kriegführung von Nutzen 8e?n werden. Jedenfalls wird der Premier-fmtiister die Frage der bisherigen Me-, ode der Versorgung Englands einer Prü J1)g unterziehen.« Der Minister des Aeußeren kam sodann auf die Vorschläge zu sprechen, die sich auf die Bildung eines neuen, engeren riegskabinetts beziehen, dessen Mitglie-er von allen ressortmäßigen Verpflich-ungen befreit wären. Der Vorschlag sehe zunächst wie eine Entlastung der Regierung aus, in Wirklichkeit beinhalte er je. °ch bestimmte Gefahren. Lord' Halifax befaßte sich sodann mit dem Recht der öffentlichen Kritik in uegszeiten und sagte darüber u. a.: dch von diesem Gesichtspunkte aus darf man nicht vergessen, daß der Sieg Unser erstes und hauptsächlichstes Ziel in' ‘Csem Kriege ist. Sollte es sich jemals , eiaussteilen, daß es Leute gibt, die un-er den heutigen Umständen bessere Ar-e’t zu leisten imstande wären, dann gä-5 es kein Mitglied der Regierung, das in 8lnem solchen Falle seinen Posten und 16 schwere Verantwortung nicht gerne uuderen überlassen würde. Man darf nicht ^ergessen, daß ein großer Teil der Krittln, die sich auf die Kriegführung bezo-§en haben, zum größten Teil auf unvoll-8 ändigen Mitteilungen beruhte. Die ob-loktive Kritik müßte demnach auf einer ?®nauen Kenntnis der Tatsachen beruhen. enn aber die Kritiker soweit gehen, daß ,le 'n der Oeffentlichkeit oie Meinung mrvorrufen, daß die verantwortlichen matsmänner den vollen Ernst dieses ampfes nicht begriffen und die ihnen zur erfügung stehenden Mittel falsch zur An (i^ndung brächten, dann nützt diese Kriči nicht nur keinesfalls der allgemeinen - acne, sondern sie schadet direkt den Zie en, für d:e s:ch die Kritiker einsetzen.« L o n d o n, 9. Mai. London steht unter dem Eindruck der scharfen Kritiken, die im Verlaufe der gestrigen Unterhaussitzung von Lloyd George, Herbert Morrison und D uf f C o o p e r an die Adresse d. Regierung gerichtet wurden. Es zeigte sich von vorneherein, daß die Regierung eine Abstimmung über das Exposee Chamberlains gerne vermieden hätte. Die L a b o u r Party als die führende Oppositionsgruppe beharrte bei der Abstimmung. In diesem Zusammenhänge fiel es auf, daß sich Chamberlain schließlich doch für die Abstimmung erklärte und sie sogar begrüßte, indem er sagte: »Wir werden wenigstens sehen, wer für uns und wer gegen uns ist. Ich fordere unsere Freunde auf, bei der Abstimmung der Regierung ihre Unterstützung zu leihen.« London, 9. Mai. (Avala.) Reuter berichtet: Einige Minuten vor 23 Uhr nachts wurde im englischen Unterhaus der Antrag der Regierung, betreffend die Diskussion über die Kriegspolitik des Kabinetts, mit 281 gegen 200 Stimmen angenommen. Die Regierung erhielt demnach eine Mehrheit von 81 Stimmen. London, 9. Mai. (Avala.) Reuter meldet: Im englischen Unterhaus verteidigte gestern Luftfahrtminister Sir Samuel H o a r e die Regierungsmaßnahmen anläßlich der Entsendung des englischen Expeditionskorps nach Norwegen. Nach ihm erhob sich Lloyd George, der in seiner Rede erklärte, daß die Rechtfertigung der Regierung unzulänglich sei. Nach Norwegen hätte man Spezialtruppen entsenden müssen, so aber sei lediglich eine Territorialbrigade entsendet wor den, die für eine so schwere Aufgabe weder genügend bekleidet noch ausgerüstet gewesen sei. Lloyd sagte dann: »Wir haben die Gelegenheit verpaßt, uns den Luft sieg zu sichern. Ein anderes Ergebnis dieses Marsches wäre für die Ziele, die Eng- land vor Augen hat, von großem" Nutzen gewesen. Ein anderes Ergebnis hätte auch dem Prestige Englands genützt. So haben wir jedoch das Prestige von einem ungenügend ausgerüsteten und angekleideten Expeditionskorps abhängig gemacht. Eine schwere Anklage der Regierung ist auch die Tatsache, daß sie von den deutschen Angriffsvorbereitungen unterrichtet war und nicht rechtzeitig zugegriffen hat. Ihr müßt mit Tatsachen rechnen und Tatsachen müssen dazu herhalten, die Situation zu verbessern. Es gibt noch keinen Grund zur Panik, es gibt aber Gründe genügend dafür, daß wir unsere Reihen fester zusammenschließen. In strategischer Hinsicht ist unsere Lage heute schlimmer denn je zuvor. Man muß dem Führer des Deutschen Reiches anerkennen, daß er England in eine schwierigere Lage gebracht hat als sein Vorgänger im Jahre 1914. Wenn Churchill heute eine Konzen-trat'onsregierung fordert, so ist hiezu nur eines zu sagen, daß an eine Konzentrationsregierung gleich nach München hätte gedacht werden sollen.« London, 9. Mai. (Avala.) Reuter berichtet: Die gesamte Londoner Morgenpresse kommentiert ausführlich die gestrige Unterhausdebatte und «bringt das fast übereinstimmende Urteil, daß zwecks Fortsetzung des Krieges eine fundamentale Rekonstruktion der Regierung unerläßlich sei. Ein Teil der Presse mit den la-bouristischen und liberalen Zeitungen an der Spitze insistiert auf der Behauptung, daß Chamberlain das Vertrauen des Landes verloren habe. Zahlreiche Blätter weisen darauf hin, daß die norwegischen Ereignisse gezeigt hätten, daß die Frage der Kraft der Luftwaffe das wichtigste Problem in diesem Kriege sei. Der »Daily Telegraph« schreibt: »Wir fordern Flugzeuge von denjenigen, die Chamberlain für die Niederlage in Norwegen verantwortlich machen«. Das Chamberlain erwägt Rücktritt? London, 9. Mai. (Avala.) Unter den Abgeordneten, die heute nacht gegen die Regierung gestimmt haben, befanden sich auch 44 Mehrheitsabgeordnete, darunter auch Horp Belisha und Duff Cooper. Mindestens 60 Abgeordnete haben sich der Abstimmung entzogen. Zum ersten Male seit 1931 erhielt eine englische Regierung im Parlament im Rahmen einer so wichtigen Debatte eine so geringe Majorität. Premierminister Chamberlain ging nach der Abstimmung mit den Mitgliedern des Kabinetts zu der Prüfung der Lage über, in der sich seine Regierung befindet. Italien dementiert Alarm Meldungen Rom, 9. Mai. (Avala.) Der diplomatische Redakteur der Agenzia Stefani wendet sich schärfstens gegen die Lügen ineldungen äer englischen Presse in bezug auf Italien. Besonders richtet sich der Angriff auf den »Daily H e r a 1 d« und die »Time s«. Unter diesen Nachrichten sind insbesondere jene hervorzuheben, in denen es heißt, daß Italien angeblich Jugoslawien und Griechenland be drohe. Dasselbe gilt für die Nachrichten von einer Zusammenkunft der Vertreter des deutschen und des italienischen Gene ralstabes sowie von einer angeblichen De marche der Westmächte in Rom zwecks Präzisierung der italienischen Haltung vor dem 16 Mai. Alle diese Tendenzmeldungen sind englischer Herkunft und zirkulären aus London und Paris weiter in der Welt herum. Blatt meint, daß die norwegische Niederlage trotzdem sachlichen Nutzen bringen werde, wenn sofort an eine gründliche Re Organisation der britischen Luftwaffe herangetreten und ihre Uebermacht geschaffen werde. Die »Times« schreibt: »Die Ereignisse der letzten Wochen könnten zwar nicht als eine irreparable Katastrophe bezeichnet werden, sie beweisen jedoch, daß die Unzufriedenheit der Oeffentlichkeit den Höhepunkt erreicht hat. Von einer Panik oder Erschlaffung ist keine Rede. Im Gegenteil, jeder Erfolg des Gegners ist ein neuer Ansporn für die Ensehlossenheit der Nation, bis zum Ende zu kämpfen. Es Ist aus diesem Grunde nicht notwendig, daß im Unterhaus optimistische Reden u. im Rundfunk optimistische Emissionen verbreitet werden, die in der Oeffentlichkeit Unwillen hervorrufen. Nachdem die Meinung des Parlaments und der Presse bekannt ist, kann es für die Rekonstruktion der Regierung keine Hindernisse geben.« Der »Daily Telegraph« meint in einer weiteren Auslassung, daß die Regierung ihr Ansehen im Parlament gerettet habe. Der »Daily H e r a 1 d« schreibt: »Das Parlament hat Chamberlain gestürzt. Chamberlain hat moralisch und politisch eine Niederlage erlitten. Es ist der Wunsch des Landes, daß Chamberlain geht, damit der Krieg fortgesetzt werden kann. Das Wesentliche ist die Erringung des Sieges.« Die »Daily Mail« schreibt: »Die Norwegen-Debatte hat die Regierung in ei ner Weise getroffen, die nicht zu reparieren ist.« »News C h r o n i c 1 e« meint: »Die nächtliche Abstimmung im Parlament ist von keiner besonderen Bedeutung, da sie lediglich das Resultat des Funktionierens des Parteimechanismus ist und weder die Stimmung des Unterhauses noch des Landes darstellt. Die maßgeblichsten Kreise haben zur Regierung Chamberlain kein Vertrauen mehr.« De Valera gegen die IRA. Dublin, 9. Mai. (Avala.) Reuter berichtet: De Valera verwies in einer Rede auf die Notwendigkeit der Einheit der Nation, und zwar mit Rücksicht auf die inneren Gefahren im Lande. Wenn einer kleinen Gruppe von Verschwörern die Fortsetzung ihrer Tätigkeit ermöglicht würde, so würde das Land unweigerlich in einem Bürgerkrieg versinken. Irland würde dann der Gefahr einer Invasion ent gegengehen. Die Regierung werde eine solche Lage nicht dulden. Sollten die bisherigen Gesetze nicht ausreichen, dann werde eben ein Volks- und Staatsschutzgesetz in Kraft treten müssen. Zürich, den 9. Mai. — Devisen: Beograd 10, Paris 8.47, London 14.95, Newyork 446, Brüssel 74.50, Mailand 22.50, Amsterdam 236.75, Berlin 178.75, Stockholm 106, Sofia 5.50, Budapest 79.50 Ware, Athen 3.10 Ware, Bukarest 2.37 Ware, Istanbul 3.12 Ware, Helsinki 2.50, Buenos Aires 101. Grundsätzliche Einigung in Moskau Stoischen Sugoflotofen und der Gowletumon wsröen Nicht nur öle Gütsraustauschbeziehungen geregelt werden, sondern es werden auch Sie politisch-diplomatischen Beziehungen chre Regelung erfahren Moskau, 9. Mai. Die Verhandlungen zwischen der sowjetrussischen und der jugoslawischen Delegation nehmen einen günstigen Verlauf. In der Hauptsache wurde bereits eine gruudsätzl. Einigung über die Basis erzielt, auf der sich der Handelsverkehr zwischen beiden Staaten abwickeln wird. Die Verhandlungen werden bereits dieser Tage zum Abschluß ge ' rächt werden. Wie verlautet, wird jetzt der Text für drei Abkommen ausgearbeitet: 1. für den Handelsvertrag, 2. für das Clearingsystem des Zahlungsverkehrs zwischen beiden Staaten und 3. für die Schiffahrtsverein- barungen über die Schiffahrt auf der Do nau, im Schwarzen und im Mittelländischen Meer. Es wurde ferner in Erfahrung gebracht, daß in Moskau auch die politischen Beziehungen zwischen Sowjetrußland und Jugoslawien zur Sprache gekommen sind, ebenso aber auch die Frage der Wiederherstellung der normalen diplomatischen Beziehungen zwischen Moskau und Beograd. Wie versichert wird, ist auch diesbezüglich eine grundsätzliche Einigung gefunden worden. Nach den in diesem Zusammenhänge eingeholten Informationen werden in näch ster Zeit — jedenfalls aber nach der Rück kehr der jugoslawischen Delegation nach Beograd, — die Verhandlungen über die Regelung der politischen Beziehungen zwischen Beograd und Moskau beginnen. Die jugoslawische Wirtschaftsdelegation, der in Moskau größte Beachtung geschenkt wird, wird voraussichtlich am 12. d. M. nach Jugoslawien zurückkehren. Beograd, 9. Mai. Der Berichterstatter der United Preß behauptet, daß er an maßgeblichen Stellen zufriedenstellende Informationen über die Entwicklung der jugoslawisch-sowjetrussischen Verhandlungen in Moskau erhalten habe. Die jugoslawische Delegation in Moskau sei optimistisch gestimmt. In Beograd ist man der Ansicht, daß in allerkürzester Zeit auch die Verhandlungen über die Regelung der politischen Fragen möglich sein würden, so daß Anfang Juni bereits die Gesandten beider Länder ernannt werden würden. Dem Berichterstatter ist ferner mitgeteilt worden, daß gleich nach dem Abschluß der Einigung zwischen Moskau und Beograd eine Militärmission unter der Führung des Generals Maksimo-v i c, des Generalinspekteurs für die Landesverteidigung nach Moskau abreisen werde. Der mWelmeerkonllikt Reue Italienische Beschuldigungen an die Bdrelse des Westens / Farinacci plädiert für den Friedensschluß / Roosevelt als Garant für etwaige Versprechungen an Zjalien? mßÜSSLD.: SÜWUET;'ti£ CHVVEIZXPEUTSCHES RE!CI Fl Ft PRO/. UMGARN)/ NKREICH mm Rumänien- NFP/ö bUSPSZZlA. 3JUG0 fise/iLE mAXtm. x - SLAWJEN f ---------- ^ ? BULGARIEN' rotJlo SPAN.EH^ ' > .XfjU mm 'kTAPFNT- CA6LIAP/ TRMAM MttShVA m SYRAKUS ===-ATRHOOOS IarTQcA. KRETA Flotten-und Flugstützpunkte-. ENGLAND FRANKREICH ® J TAU EN 56 SPANIEN n v tu :.&SVPTEM R o m, 9. Ma. (Avala.) Der dplomati-sche Redakteur der halbamtlichen Nachrichtenagentur Stefani schreibt: Es muß betont werden, daß in der französischen und in der englischen Presse einzelne Stimmen in die Erscheinung treten, die den Standpunkt Englands und Frankreichs Italien gegenüber verurteilen. So gibt beispielsweise der bekannte englische Publizist Ward P r i c e zu, daß die Mehrzahl der englischen Blätter unrichtig vorgehen, wenn sie Italien schmähen, u. zw. seit der Abessinien-Affäre u. sei dem spanischen Bürgerkriege. Es ist klar, daß die englische Regierung alles getan hat, was in ihrer Macht stand, um den Sturz des Faschismus zu verursachen Die Sanktionen zur Zeit des Abessinien-Krieges haben den Warenaustauschverkehr Italiens mit eiern Ausland sehr beträchtlich eingeschränkt. Price schließt seine Ausführungen mit der Behauptung, daß die Engländer nunmehr genötigt seien, für die Fehler aufzukommen, die sie in der Vergangenheit begangen hätten. Man muß aber — so schreibt der Redakteur der Stefani — noch hinzufügen, daß England und Frankreich nicht nur zur Zeit des Abessinien-Krieges und des spanischen Bürgerkrieges Fehler gemacht haben. Seit dem Versailler Frieden ist Ita lien immer wieder auf die Feindseligkeit der westlichen Demokratien gestoßen. Die englisch-französische Presse setzt ihre Fehler fort, indem sie auch heute ihr Leserpublikum über Italien falsch informiert. Washington, 9. Mai. Nach einer noch unbestätigten Meldung des »International New Service« sollen die amerikanisch-italienischen Verhandlungen auf der Grundlage geführt werden, daß R o o se v e 11 im Namen der Vereinigten Staaten etwaige Versprechungen der Alliierten, die nach dem Kriege zu realisieren wären, garantieren würde. Im allgemeinen herrsche in Amerika die Ansicht vor, daß es Amerika immer schwerer werde, sich in der Frage des Krieges auf den Standpunkt gleichgültiger Neutralität zu steilen. Auch die Entwicklung der amerikanischen öffentlich. Meinung zeuge davon, daß, je mehr sich die militärische La ge der Alliierten verschlechtere, desto stärker der interventionistische Kurs Amerika werde. in R o m, 9. Mai. »Regime F a s c i s t a« veröffentlicht einen Artikel des früheren Präsidenten der italienischen faschistischen Partei, Robert Farinacci, in wel ehern dieser einen Vorschlag für den Frie densschluß zwischen Deutschland u. den Westmächten unterbreitet. In dem Artikel wird ausgeführt, daß der gegenwärtige Moment der geeignetste für den Abschluß eines Friedens sei, bevor die Flam men des europäischen Krieges noch ein weiteres Land verschlängen. Farinacci be merkt in d. Fortsetzung seines Aufsatzes, es gebe Heilmittel für die erlittene Nieder läge ddr Verbündeten in Norwegen und der empfindliche Prestigeverlust der verbündeten Westmächte nach der norwegischen Kampagne sei eine unbestreitbare Tatsache. Farinacci glaubt nicht, daß die Verbündeten von einer Fortsetzung des Krieges viel Nutzen hätten und fragt: »Wozu also eine Fortsetzung?« Farinacci schließt seinen Artikel mit dem bekannten italienischen Hinweis an die Adresse Großbritanniens, daß dessen maritime Vorherrschaft nur mehr eine Erinnerung sei an etwas, was einmal war. Korrespondent betont jedoch, daß alle Balkanstaaten den Standpunkt eingenommen haben, daß sie bei der Regelung ihrer zwischenstaatlichen Beziehungen keiner Großmächte-Vermittlung bedürfen, da die Interessen der Balkanstaaten gerade jetzt so identisch sind, daß sie von den ,Balkanstaaten ohne ausländische Einmischung und ohne Schwierigkeiten beigelegt werden können. England fordert das Durch marschrecht In Bulgarien? DIE SOFIOTER BESPRECHUNGEN DES BOTSCHAFTERS KNATCHBULL-HU- GESSER AUS ANKAR A— BULGARISCHES DEMENTI — EINE TÜRKISCH-BUL-GARISCHE FREUNDSCHAFTSMANIFESTATION IN SVILENGRAD Deutschlands Kriegswirtschaftsprobleme Reichsminister Rudolf Heß konferierte mit den Vertretern der kriegswirtschaftlichen Produktionszweige. Berlin, 8. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Der Stellvertreter des Führers Reichsminister Ru-'dolf Heß hielt gestern eine Konferenz mit den Vertretern der Kriegswirtschaftsräte. Im Verlaufe dieser Konferenz wurden alle aus dem Kriege sich ergebenden Probleme durchberaten. Der Aufrüstungs-und Munitionsminister Dr. Ing. T o d t ■ umriß das Programm des neuaufgestel’-ten Ministeriums im Zusammenhänge mit den Aufgaben, die sich aus der Zusammenarbeit mit den Parteigliederungen ergeben. Der Minister erklärte u. a., daß Deutschland über eine genügende Menge an Rohstoffen verfüge. Die Kriegsindustrie Deutschlands sei derart organisiert, daß sie allen Anforderungen der Kriegführung :geniige. Reichswirtschaftsminister Funk unterbreitete den deutschen Kriegswirt-.schaftsplan unter besonderer Berücksichtigung des Problems der Rohstoffbeschaffung. Funk sprach auch über die deutschen Finanzen, die allen Erfordernissen genügen, damit das Endziel des Sieges erreicht werde. Staatssekretär Sy rup fegte die Methoden der deutschen Kriegsindustrie dar, während Reichslkohlenkommis-jär W a I t e r auf den großen Erfolg de' deutschen Kohlenausfuhr hinwies. Sofia, 9. Mai. MTI meldet: Wie bereits berichtet, hat die Sofioter Mission des englischen Botschafters Sir Hugh Knatchbull-Hugsser aus Ankara in der bulgarischen Hauptstadt allgemeines Interesse hervorgerufen. Der genannte englische Diplomat wurde nicht nur vom Ministerpräsidenten F i 1 o v, sondern auch von König Boris empfangen. Ge stern abends gab der englische Gesandte in Sofia zu Ehren des Botschafters aus Ankara einen Empfang. In ausländischen Kreisen beharrt man bei der Behauptung, daß England den Bulgaren den Vorschlag unterbreitet habe, den englischen Truppen das Durchmarschrecht zu gewähren für den Fall, daß einem etwa angegriffenen Balkanstaa te die militärische Hilfe gebracht werden soll. In bulgarischen politischen Kreisen wird in diesem Zusammenhänge Stillschweigen gewahrt. Basel, 9. Mai. Wie der Südostkorrespondent der »Basler Nachrich-t e n« erfährt, wird die in Rußland verbreitete Nachricht von der englischen For derung des Durchmarschrechtes in Bul- garien an maßgeblichen Stellen der bulga rischen Hauptstadt entschieden dementiert. Wie der genannte Korrespondent mitteilt, hat der engl. Botschafter Knatch-bull Hugesser aus Ankara der bulgarischen Regierung das Angebot des Ankaufes aller Waren gemacht, die bislang nach Deutschland geliefert wurden. Zu diesem Zweck würden England und Frankreich den Bulgaren einen langfristigen Kredit einräumen. England ist auch bereit, zwischen Bulgarien und seinen Nachbarn hinsichtlich der Regelung der Streitfragen zu vermitteln, die sich aus den revisionistischen Bestrebungen Bulgariens ergeben. Zürich, 9. Mai. Der Südostkorres-ipondent der »Neuen Zürcher Zeitung« berichtet, daß der Besuch des englischen Botschafters Sir Hugh Knatch-bull Hugesser aus Ankara mit der Gründung einer englischen Handelsgesellschaft für den Balkan Zusammenhänge. Der Sitz der Gesellschaft werde in Istanbul sein, während Filialen in allen Hauptstädten der Balkanländer amtieren würden. Der Optimismus in Schweden Stockholm, 8. Mai. (Avala) Stefani teilt mit: Der Briefwechsel zwischen König Gustav und Reichskanzler Hitler über die Neutralität Schwedens hat in allen Volkskreisen einc wahre Welle des Optimismus hervorgerufen. Die Stockholmer Börse mit einer sprunghaften Hausse sämtlicher schwedischer Wertpapiere geantwortet. Beruhigende Erklärung Ali Maher Pa" schas Kairo, 8. Mai. (Avala) Havas meldet: Ministerpräsident Ali Mäher Pascha erklärte Pressevertretern gc" genüber, dass die Sicherheit Aegyptens ausser Frage sei, da AcgypteD keine Ucberraschungen zu erwarten habe. Der ägyptische Finanzminister erklärte ebenso, dass der Güteraustausch Aegyptens mit dem Auslam normal vor sich gehe, was insbesondere für die zur vollständigen Zufriedenheit funktionierende Baunivol -ausfuhr gelte. Ungarische Parlamentsferien Budapest, 8. Mai. (Avala.) Havas berichtet: Das ungarische Abgeordnetenhaus hat sich nach Verabschiedung des Steuergesetzes auf Ferien begeben, die bis 21. d. dauern werden. Die Freundschaft zwischen Italien und Jugoslawien befestigt Optimistische Auslegungen der Beograder Korrespondenten der italienischen Presse / Alle Alarmmeldungen durch die Wirklichkeit dementiert R ° m, 9. Mai. Die Beograder Korrespondenten der italienischen Zeitungen melden in ihren Berichten, daß in Jugoslawien vollständige Beruhigung eingetre-€n sei. Die Freundschaft zwischen Jugoslawien und Italien sei trotz gegnerischer Manöver nach wie vor fest. Die jugoslawische Presse ist nach den Berichten der italienischen Blätter überzeugt, daß die Freundschaft zwischen den beiden Nationen heute noch fester sei als je zuvor. Dadurch aber seien die Verbreiter der erlogenen Alarmmeldungen in bester Weise Lügen gestraft worden. So schreibt »II Giomale d’Italia« aus Beograd, daß die dunklen Wolken des Krieges sich vom Balkan entfernt hätten. Die Balkanländer erblicken in den objektiven Informationen der italienischen Presse eine Bestätigung jener Freundschaft unter Nachbarn, die stärker und ernster ist als jegliche Lügen und Alarmschlägereien. Von der gleichen Auffassung sind auch die Berichte der »Corriere delia Sera« u. des »La-voro Fascista« erfüllt. Panikstimmung in Holland Berlin dementiert amerikanische Meldungen über deutsche Angriffsabfichten / Holland rüstet sür jeden Eventualfall Amsterdam, 9. Mai. In ganz Holland herrscht wieder Panikstimmung. — er Anlaß hiezu war die gestern erfolgte Einberufung aller Reserven der Küstenatter,ien, der Flakabteilungen, der Schein Werferabteilungen und noch zweier Jahrgänge der Marine wie auch die Einstel-ang aller Urlaubsbewilligungen. Diese ertautbarung erfolgte im holländischen unfunk halbstündig, so daß man eine unmittelbare Gefahr eines Angriffes auf 0j*and vermutete. Berlin, 9. Mai. DNB berichtet: Im usammenhang mit den neuesten, im usland verbreiteten Behauptungen, daß olland von Deutschland Gefahr drohe, ynd festgestellt: Die Enthüllung der bri-•schen Pläne in Südosteuropa hat derar-'gen Eindruck auf die Völker in diesem Teil Europas gemacht, daß die Engländer bzw. die englischen Kriegshetzer zu einem ebenso törichten wie groben Manöver Zuflucht genommen haben. Die Engländer bedienen sich der Meldungen amerikanischer Zeitungsagenturen, denen zufolge Holland in unmittelbarer Gefahr ist. So berichtet »Associated Preß«, sie habe aus sehr gut unterrichteten Kreisen erfahren, daß zwei deutsche Heeressäulen sich auf die holländische Grenze zu bewegten. — Ausgangspunkt der einen sei Bremen, der anderen Düsseldorf. Die beiden Heere haben, wie die erwähnte amerikanische Agentur erfahren haben will, den Befehl erhalten, so rasch als möglich die holländische Grenze zu erreichen. Die »sehr gut unterrichteten Kreise« aus denen dieser Unsinn stammt, heißen britisches Mini- sterium für Informationen. Nach den deutschen Enthüllungen über Englands Pläne verbreitet das englische Ministerium für Informationen in der Welt Nachrichten wie die von der Gefahr, in der Holland angeblich schwebt, um die Aufmerksamkeit von den wahren Absichten Englands abzulenken.« Amsterdam, 9. Mai. Reuter meldet: Während die Befürchtungen wegen der internationalen Lage weiter andauern, setzt Holland in Ruhe die Vorbereitungen zum Widerstand gegen einen etwaigen Angreifer fort. Die Blätter begrüßen die Maßnahmen des Oberbefehlshabers der holländischen Wehrmacht. General Wilhelman, dem die gesamte Landesverteidigung anvertraut wurde. Für sofortigen Umbau des Staates EIN NEUER ARTIKEL DES BEOGRADER UNIVERSITÄTSPROFESSORS DR. M. ILIČ. — DER UMBAU SOLLTE VOR DEN WAHLEN ERFOLGEN. — B e o g r a d, 9. Mai. In seinem Blatte apre d« setzt sich der bekannte Beograder Universitätsprofessor Dr. M. Ilič ja einer Polemik mit dem »H r v a t s k i nevniik« neuerdings dafür ein, daß ,er staatliche Umbau auch anderwärts in e_r gleichen Weise durchgeführt werden oge wie im Banat Kroatien. Der Ver-asser setzt sich auf diese Weise neuer-ings in einen Gegensatz zur These der , r°atischen Zeitungen, die vor dem Um-au des Staates Neuwahlen fordern, in enen sich das Volk über den weiteren mbau zu äußern hätte. »Unsere politike e Wirklichkeit, die von allen rnögli-l en Verhältnissen im Lande und um uns rurri abhängt, hat die Kroaten so weit gebracht, daß sie sich der Lösung der kroatischen Frage in einer Weise bedienen, die mit dem Standpunkt Dr.i Mačeks insoweit nicht übereinstimmt, als sich Dr. Maček von den Konsultationen des Volkes entgegen den Bestimmungen des Abkommens vom 8. Oktober 1937 befreit hat. In Kroatien wird öffentlich gewählt, was nicht gerade zu den normalen demokratischen Elementen des Regie-rens zählt. Wenn wir für die politische Wirklichkeit in Kroatien Verständnis besitzen, so erwarten wir Verständnis auch für die Stimmungen des serbischen Volkes, jenes Verständnis das auch wir den Stimmungen in Kroatien entgegengebrach haben. aber habe schon einmal bewiesen, daß es sich nicht einschüchtern und sich durch keinerlei Drohungen von seiner politischen Linienführung abbringen läßt, deren Ziel im Schutz der berechtigten Interessen Italiens u. im wachsamen Verfolgen der Ereignisse bestehe. zu allen möglichen Lausbubenstreichen. Als Julius zu einem staatlichen Burschen herangewachsen war, besuchte er mit seinen Altersgenossen alle Tanzfeste, zechte, rauchte und fluchte wie einer, liebäugelte auch tapfer mit den Mädchen, die ihn sehr gerne sahen. Eines Tages aber verschwand Julius — er war damals gerade 20 Jahre alt und mochte schon daran den ken, seinen Hausstand zu gründen — aus. Senta. Erst später erfuhr man, daß er sich in ein Privatsanatorium nach Subotica begeben hatte, wo eine Operation an ihm vorgenommen wurde. Nach einigen Monaten kehrte Julius als Viktoria nach Senta zurück. Zuerst mied Viktoria jede Gesellschaft. Später zeigte sie sich aber immer häufiger bei Tanzvergnügungen und bald stellten sich auch Bewerber ein. Einem von ihnen schenkte Viktoria ihr Herz und am Pfingstsonntag wird nun Verlobung gefeiert. Die Heirat soll in einigen Wochen stattfinden. -Maßnahmen gegen einen eventuellen Einbruch der Deutschen in England. London, 9. Mai. In der englischen öffentlichen Meinung hat eine Information des »Daily Exp re ß«, die von der Zen sur durchgelassen worden war, großes Aufsehen erregt. Wie aus dieser Information hervorgeht, haben die britischen Behörden alle erforderlichen Maßnahmen ge gen eine etwaige Invasion zur See und in der Luft getroffen. Demnach sei anzunehmen, daß der englische Generalstab die Möglichkeit deutscher Truppenlandungen auf englischem Boden nicht ausschließt. Wie viel der Krieg Finnland kostete. Helsinki, 8. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Der Kriegsschaden, den Finnland im Verlaufe des finnisch-russischen Krieges erlitt, beziffert sich auf 1.7 Milliarden finnische Mark. Unterzeichnung des spanisch-italienischen Handelsvertrages Madrid, 8. Mai. (Avala.) Stefani berichtet: Der spanische Minister des Aeu-ßeren und der italienische Botschafter in Madrid Unterzeichneten gestern den neuen spanisch-italienischen Handelsvertrag. Italien ist zuversichtlich ^STELLT DIE ÜBERLEGENHEIT DER LUFTWAFFE GEGENÜBER DEN ITA» i!.REITKRÄFTEN UND DIE WICHTIGKEIT DER TAUCHBOOTE FEST. — alien fühlt sich deshalb IM MITTEL MEER ÜBERLEGEN. — R. bef r m’. ^lai. Die italienische Presse mj,a ^ sich in ruhigem, aber festem Ton die J0 Marine- und Militärmaßnahmen, ih Engländer und Franzosen, sowie Miß erbündeten im östlichen Becken des n h nieeres ergriffen haben. Im Zusam-Ron 1an® m'*- diesen Maßnahmen wird in zur p^0r a**em darauf hingewiesen, daß teni,- mscbüchterung Italiens durch Flot-,?nzen*rati°n sich gerade der gegen-iibp Augenblick nicht eigne, in dem str r u enSdsche Nordseeflotte so kata- 0 Nachrichten eingehen, die zei-ten' die Luftwaffe den Seestreitkräf-hpu ®e8enüber nunmehr eine Ueberlegen-t erlangt hat. Iien ,-lV e re<< weist darauf hin, daß Ita-er eine so mächtige Seestreitkraft daß diese ihm ermöglicht, alle 12i ij'n,®’en zurückzuweisen. Es besitze durcht^erSee?)00^e und wenn es diese quer atu , - _a_s Mittelmeer stelle, so entfällt auf ein U-Boot. Diese Unter verfügt Uri “de 15 Kilometer seeboote bieten die sicherste Gewähr dafür, daß gegen die italienischen Küsten keinerlei Angriffe durchgeführt werden können. Ein weiterer großer Vorteil Italiens bestehe darin, daß es über innere Linien verfüge und das Stützpunktsystem und die Aufzugslinien der Engländer und Franzosen entzweischneide. Sodann sei* die italienische Luftwaffe da, deren Wert jedermann bekannt sei. Das Vorhandensein der Luftwaffe bewirke, daß das Tyrrhenische Meer im Grunde als kein Meer, sondern nur als ein Binnensee zu betrachten sei. »P o p o 1 o d’I t a 1 i a« und Regime Fascista« befassen sich mit den im Mittelmeer ergriffenen Maßnahmen der Alliierten im gleichen Tone. Es wird darauf hingewiesen, daß es in den letzten fünf Jahren schon zum zweitenmal der Fall sei, daß die Engländer und Franzosen ihre Flotten nach dem Mittelmeer entsenden, um Italien zu drohen. Italien priestersemmare erhielten den Aang von Fakultäten Damit erhielt auch Maribor eine Lehran. stalt im Fakultätsrang Beo g ra d, 9. Mai. Das Unterrichtsministerium unterbreitete dem Ministerrat ein Dekret, welches seine Genehmigung erhielt. Auf Grund dieses Dekrets wird allen römisch-katholischen Priesterseminaren, die Absolventen der Mittelschulen mit der großen Matura aufnehmen und deren Lehrgang acht Semester umfaßt, der Rang einer Fakultät zuerkannt. (Auf diese Weise erhielt auch Maribor ein Lehrinstitut mit dem Rang einer Fakultät. Anm. d. Red.) Sunt vierten Male Zwillinge geboren Nicht nur ein jugoslawischer, sondern ein europäischer Rekord Sombor, 9. Mai. Im Hause des Johan Hofmann in Kula herrscht ungewöhnliche Freude. Seine Ehefrau, die bis lang schon 16 Kindern das Leben geschenkt hatte, gebar zum vierten Male in ihrem Leben Zwillinge, so daß die Hälfte der Kinder als Zwillinge zur Welt gekom men sind. Die vierten Zwillinge im Hause Hofmann werden nicht nur als ein jugoslawischer, sondern auch als ein europäischer Rekord bezeichnet. Sensationelle Verlobung m Genta Eine glückliche Braut, die vor vier Jahren noch ein Mann war... Sonntag findet in Senta bei Subotica eine Verlobungsfeier statt, die dadurch bemerkenswert ist, daß die glückliche Braut noch vor vier Jahren ein stattlicher Bursche war, der selbst eifrig hinter den Mädchen her war. Viktorija Desmony, so heißt die Braut, wuchs als Julius auf und war einer der wildesten Jungen von Senta, stets bereit Verdunkelung in Bukarest Bukarest, 8. Mai. Avala.) Havas meldet: In Bukarest wurde gestern im Rahmen einer Luftschutzübung die erste Verdunkelung der Hauptstadt durchgeführt. Der Verkehr wurde zur Zeit der Verdunkelung vollkommen stillgelegt. Ueber der Stadt kreisten Erkundungsflug zeuge. Vom Vater überfahren. Triest, 9. Mai. In einer belebten Straße spielte sich eine erschütternde Tragödie ab. Der zweijährige Franzesco Krasnic, der dem Vater entgegenlaufen wollte, als dieser mit einem Auto herangefahren kam, stolperte und geriet unter die Räder. Als der entsetzte Vater den Wagen zum Stehen brachte, konnte er nur mehr den entseelten Leichnam seines Kindes bergen. Berlin, 8. Mai. (Avala) Das Deutsche Nachrichtenbüro berichtet: Wie aus Moskau gemeldet wird, ist der bisherige Volkskommissar für Landesverteidigung Marschall Woroschilow zum Vizepräsidenten des Rates der Volkskommissare und zum Vorsitzenden des Komitees für Landesverteidigung ernannt worden. Zum Nachfolger Woroschilows im Kriegskommissariat wurde General Timosenko, der bisherige Komandant des Moskauer Militärbezirkes, ernannt. Die neue Autostraße Debber-Masala Harrar (Inforniundus) — Die neue ungefähr 80 km lange Autostraße Debber-Masala verbindet das Handelszentrum Debber mit Masala, dem Markt für Kaffee und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der ertragreichen Gegend von Ost-Cerer. Geschrei Die Sängerin, die diesen Abend ausgepfiffen wurde, hatte nachher in der Garderobe einen Schreikrampf!« »Noch einen?« £&ߣjjt Mkd U 3Haribor, Mittwoch. den Z. Mm Die Bachernstraße fertiggefleUf DER ERSTE SCHWERE AUTOBUS HAT DIE BERGESHÖHEN BIS SV. AREH ERKLOMMEN — FEIERLICHE ERÖFFNUNG IM RAHMEN DER MARIBORER FESTWOCHE DURCH DEN BANUS IN ANWESENHEIT DES FÜRSTBISCHOFS Eines der großartigsten Bauwerke der Nachkriegszeit in der Nähe der nördlichen Staatsgrenze ist jedenfalls die kühn gebaute Banatsstraße auf den Rücken des grünen Bachern, des steirischen Semmerings, wie das Bergmassiv im Süden von Maribor genannt wird. Zehn Jahre hat der Bau gedauert, da dem Bezirksstraßenausschuß nur bescheidene Mittel zur Verfügung stehen. Jetzt ist die Straße in ihrer ganzen Länge fertiggestellt und wird das Schlußstück demnächst ihrer Bestimmung zugeführt werden. Die Bachemstraße ist bekanntlich die Fortsetzung der bald nach dem Friedens- suchsweise der erste städtische schwere Autobus die Bachernstraße in der ganzen Länge und fand sie ausgezeichnet. Die letzten zwei Kilometer werden gegenwärtig noch beschottert und noch einmal tüchtig ausgewalzt. Die regelmäßigen Fahrten werden von den Autobussen der Mariborer Stadtbetriebe schon zu Pfingsten aufgenommen werden. Die feierliche Eröffnung der Bachernstraße in ihrer ganzen Länge ist für Sonntag, den 4. August vormittags, demnach im Rahmen der diesjährigen Mariborer Festwoche, im Beisei des Banns Dr. Natlačen festge- be die Firma Pollak A. G. in den Konkurs getrieben. Der Zeuge Dr. K r n e r gab an, er habe bei der Ueberprüfung der Bücher festgestellt, daß die Aktiva der Firma Pollak A. G. 2.8, die Passiva aber 18.3 Millionen Dinar betragen hätten. Dem Kreisamt für Arbeiterversicherung habe die Firma 455.000 Dinar geschuldet, obwohl von den Arbeitern regelmäßig die Beiträge eingehoben worden seien. Der Sohn des Angeklagten Karl Pollak, Carletto Pollak, gab an, das Unternehmen hhbe prosperiert, bevor Maj cen in den Verwaltungsrat entsandt worden sei. Majcen sei nicht im Einvernehmen mit den Aktionären, sondern nach den Weisungen der Sparkasse vorgegangen. Die Aktionäre hätten nicht gewußt, daß das Unternehmen passiv sei und noch kurz vor Eröffnung des Konkurses ihr ge samtes Privatvermögen in das Unternehmen hineingesteckt. Das Vermögen sei Verdienst der Arbeiterschaft sei, müsse man das Unternehmen den Arbeitern über lassen. Dies alles sind Extreme, die von den Christiic h-s o z i a 1 e n, zu denen auch der Vortragende zählt, als praktisch undurchführbar abgelehnt werden. Sie unterscheiden streng gerechte und sozial gerechte Löhne, nehmen Rücksicht auf das Unternehmen sowie auf das allgemeine Wohl. Hier stellen sich dem Soziologen unlösbare Probleme entgegen. Gerechte Löhne sind wohl schwer berechenbar, sozialgerechte Löhne, die auch mit den Familienverhältnissen des Arbeiters rechnen müßten, könnten manches Unternehmen, das heute durchwegs kaufmännisch eingestellt ist, schwer schädigen. Es gebe kein allgemein gültiges Rezept, sondern nur Richtlinien. In erster Reihe kämen hier kollektive Lösungen entweder im Unternehmen oder für mehrere ähnliche Arten und ganze Gebiete in Frage. Scheinbar die leichteste Lösung sei die Anteilnahme der Arbeiter am Gewinn, doch praktisch kommt dies nur als Ergänzung zum Lohn in Betracht. Die dritte Richtlinie sie eine Rücksichtnahme auf ältere Arbeiter. Je länger er arbeite, desto mehr Rechte habe der Arbeiter. Die bestehenden Institutionen könnten nicht geben, wenn sie nicht früher genommen haben. Die Frage des Ausbaues solcher Versicherungsämter sei nach Meinung des Vortragenden am be- FIRMUNGSGESCHENKE Stimmet in grosster Auswahl und billigsten Preisen ^ Verkauf auch aaf Teilzahlungen ohne Preisaufschlag! J 1. fLEEIF M, Mi sif Hier, Maribor, Sosposba 25 Schluß gebauten Banatsstraße von Hoče bis Reka. In kühnen Kehren windet sie sich immer höher hinauf an der Südlehne des östlichen Bachernteiles. am Pohorski dom und an der Mariborska koča vorbei. Der Endpunkt ist etwa 500 Meter vor der Kirche von Sv. Ar eh. Die Straße hat eine Länge von 15 Kilometer und ist als ausgesprochene Bergstraße stark gebaut und genügend breit. Da Sv. Areh 1249 Meter über dem Meeresspiegel liegt, überwindet somit die Bachernstraße einen Höhenunterschied von fast tausend Meter. Die durchschnittliche Steigung beträgt 15% und ist demnach als mittelmäßig anzusprechen, weil ja bekanntlich große internationale Bergstraßen bis zu 30% Steigung und noch mehr aufweisen. Deshalb kann die Bachernstraße von jedem Kraftwagen mühelos erklommen werden. Vergangenen Dienstag benützte ver- setzt. Die Einweihung wird Fürstbischof Dr. Tomažič selbst vornehmen. Aus diesem Anlaß wird am Bachern eine große Bergfeier veranstaltet werden. Die Straßenarbeiten am Bachern sind noch keineswegs beendet. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Bachernstraße am Bergrücken in ihrer ganzen Länge nach Westen fortgesetzt werden und bis Mislinje bei Slovenjgradec führen. Eine Abzweigung wird auch rjach Sv. Martin gebaut werden, wohin schon jetzt eine Autostraße von Slovenska Bistrica führt. Nach Fertigstellung der von Ruše hinaufführenden Kraftwagenstraße wird der Bachern ein ansehnliches Straßennetz aufweisen, das die wirtschaftliche und touristische Erschliessung des Bergmassivs nicht wenig fördern wird. Brosep Boflaf beendet URTE1LSVERKÜDUNG AM SAMSTAG, _ BEMERKENSWERTE ZEUGENAUSSAGEN. — 2.8 MILLIONEN AKTIVA UND 18.3 MILLIONEN DINAR PASSIVA. Wie aus Ljubljana berichtet wird, wurde gestern der Prozeß gegen die früheren Inhaber der Firma Karl Pollak A. G., die wegen betrügerischer Krida angeklagt sind, beendet. Gestern wurden mehrere Zeugen einvernommen, darunter der frühere Konkursmasseverwalter Ravle Dereani und Fran Majcen, der seinerzeit von der Ljubljanaer Städtischen Sparkasse in den Verwaltungsrat des Unternehmens entsandt worden war. Dereani gab an, er habe, als er die Konkursverwaltung übernommen habe, zahlreiche Bücher vermißt. Man habe ihm gesagt, daß sie nach Paris geschickt wor den seien. Später seien tatsächlich aus Paris zwei Kisten gekommen, doch hätten sich darin nur alte Fakturen befunden. Ferner erklärte er, durch die Gründung der Firma »Standard« sei die Firma Pollak A. G. schwer geschädigt worden, denn alle Aktive seien auf das neue Unternehmen übertragen worden, während alle Passiven der Firma Pollak A. G. verblieben seien. Die letzte Bilanz, die der Verwaltungsrat genehmigt habe, sei die für das Jahr 1929 gewesen. Später sei der Verwaltungsrat überhaupt nicht mehr zusammengetreten. Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärte der Zeuge, im Unternehmen hätten Dr. Megler und Dr. Miličič das Hauptwort geführt. Der Zeuge Fran Majcen wurde von der Ljubljanaer Städtischen Sparkasse in den Verwaltungsrat des Unternehmens entsandt, weil es seinen Verpflichtungen gegenüber der Sparkasse nicht nachkam. Die Sparkasse gewährte, wie Majcen an- gab, dem Unternehmen die Anleihe, weil sie nicht wußte, daß die Firma bereits passiv war. Die Angeklagten, besonders Dr. Megler, taten, wie der Zeuge angab, alles, um ihm die Kontrolle der Gebarung unmöglich zu machen. Die Sparkasse ließ die Bücher des Unternehmens von einem Fachmann prüfen, der feststellte, daß das Unternehmen schon im Jahre 1926 überschuldet war. Als der Zeuge sich der Gründung des Unternehmens »Standard« widersetzte, warf man ihn laut seiner Schilderung aus dem Verwaltungsrat hinaus. Der Angeklagte Dr. Megler unterbrach den Zeugen häufig durch erregte Zwischenrufe. Er behauptete, Majcen ha- nun verloren. Aehnliche Angaben machte Franz Peters, der Schwager des Angeklagten Karl Pollak. Als Präsident der »Hrebozsa« gewährte er der Firma Pollak A. G. eine Anleihe von 13 Millionen Dinar und übernahm zudem persönlich die Haftung für weitere fünf Millionen Dinar. Der nächste Zeuge, Ing. Remec, erklärte, seiner Ansicht nach sei der Zusammenbruch der Firma auf die allgemeine Wirtschaftskrise zurückzuführen. Der Konkurs habe das Unternehmen dann vollends zugrundegerichtet. Hätte das Unternehmen ein Moratorium erhalten, so wären alle Gläubiger befriedigt worden. Das Urteil wird am Samstag verlaut hart werden. Brobieme der modernen LohnverhLiltmffe Vortrag des Ljubljanaer Universitätsprofessors Dr. Andrej Gosar in der Volksuniversität. Der Vortrag des Ljubljanaer Soziologen Dr. Andrej Gosar versammelte in der Voliksuniversität ein sachlich interessiertes Publikum, das mit großer Aufmerksamkeit den aufschlußreichen Ausführungen folgte. Der Fragenkomplex der modernen L o h n v e r h ä 11 n i s s e ist heute äußerst verwickelt. Seine Wichtigkeit geht am besten aus der Feststellung hervor, daß die Hälfte der Bevölkerung Europas von staatlichen oder privaten Lohnbezügen lebt. Nach der Auffassung des Liberalismus ist die Sache ganz einfach: der Arbeiter bekommt seinen Lohn und damit hört jede weitere Verantwortlichkeit auf. Die marxistische Theorie dagegen ist auf der Lehre vom Mehrwert auf gebaut, den der Kapitalist aus der Mehrarbeit des Arbeiters erhält. Weil also der Gewinn, nach dieser Theorie, einzig der ,sten in Frankreich gelöst, wo sich die .Arbeiter hohe Altersversicherungen erkämpft haben. Ein Grundsatz der christlich-sozialen Theorie sei, daß der Arbeiter, der am Unternehmen interessiert ist und oft ein größeres Risiko trägt als der Unternehmer, eine gewisse Einsicht und einen gewissen Einfluß auf das Unternehmen haben müsse. Nur so könne es zu einem gerechten Zusammenleben der Arbeiterschaft mit dem Unternehmer und zu einem sozialen Frieden kommen. VoNe drei Tage wird die heurige, am Samstag, den U- °'-zur üblichen Stunde erscheinende Pfingstnummer der »Mariborer Zeitung« aufliegen. Die geschätzten Inserenten wer den mit Rücksicht darauf auf die selten günstige und zugkräftige Reklamegelegen heit höflichst aufmerksam gemacht und gleichzeitig ersucht, die Pflingstinserate möglichst bald, spätestens aber bis F r e i t ag , den 10. d. 18 Uhr der Verwaltung des Blattes, Kopališka ul. 6, überreichen zu wollen. Vom Starkstrom getötet TRAGISCHER UNFALL IN EINER FABRIK IN MELJE. — Erst vor wenigen Tagen fand in Slovenska Bistrica ein Arbeiter, der unvorsichtigerweise mit der elektrischen Starkstromleitung in Berührung gekommen war, auf tragische Weise den Tod. Gestern bald nach Mittag trug sich.in den Betriebsräumen der Firma K. & R. J e -ž e k in Melje ein ähnlicher Unfall zu, der wiederum ein Menschenleben forderte. Während der Arbeitspause um Mittag hatte sich der 1 ^jährige Schlosserlehrling Ivan P e z d i r c in den Maschinenraum der obgenannten Fabrik begeben, offenbar um die neuen Gießvorrichtungen zu besichtigen. Plötzlich kam er mit der elektrischen Starkstromleitung in Berührung, was für den anscheinend herzkranken jungen Mann die schlimmsten Folgen nach sich zog. Pezdirc brach bewußtlos zusammen und gab trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche, die von seinen Arbeitskameraden unverzüglich angestellt wurden, kein Lebenszeichen mehr. Auch die beiden Aerzte, die sich kurz nach dem Unfall in der Fabrik eingefunden hatten, konnten dem jungen Mann keine Hilfe mehr bringen. Pezdirc, der in Hotinja vas gebürtig war, war einer der bravsten Im genannten Fabriksunternehmen. m. Todesfälle. Nach längerem schweren Leiden ist die Hausbesitzerin Frau Masi im Alter von 61 Jahren gestorben-Ferner verschied gestern der 21jährige L1' senbabnerssohn Martin č r e p i n k o. Friede ihrer Asche! m. In Zagreb ist im schönsten Manuel-alter von 44 Jahren der Kaufmann Nikma G u z j j a n gestorben. Der Verblichene, der sich auch bei uns eines großen Freundes- und Bekanntenkreises erfreute, wir nach Maribor überführt und hier beigesetzt werden. — Friede seiner Asche! m. Zum Chef des Grenzpolizeikotnmj5' sariats in Maribor wurde der bisherige Polizeichef in Kranj Herr ž u n ernannt-Der bisherige provisorische Leiter des Mariborer Grenzpolizeikommissariat' Herr Franz Hartman> wurde hingege“ der Banatsverwaltung in Ljubljana zuge' teilt. m. Großes Kirchenkonzert in Murska Sobota. In der katholischen Pfarrkirche in Murska Sobota findet zu Ehren des Fürstbischofs Dr. Ivan Josef Tomažič am Dienstag, den 14. Mai um halb 21 Uhr ein großes Kirchenkonzert unter Leitung des Prof. Ubald Justin statt. Am Rro-gramm dieses erstrangigen künstlerischen Ereignisses stehen Kompositionen von Bach, Liszt, Kimovec, Premrl, Marx, d'A>-bert, Fibich und Händel. Außer Orgelsolo nummern umfaßt das Programm Sologesänge, Duette und Orchestervorträge. Das Erträgnis ist für Wohlfahrtszwecke bestimmt. m. Grenzpolizeikommissär Stevo Krajnovič verläßt Maribor. Wie bereits gestern berichtet, wurde dem bisherigen Chef des Grenzpolizeikommissariats in Maribor Herrn Stevo Kraj novic ein anderer Wirkungskreis zugeteilt. Wie wir erfahren wurde Herr Krajnovič nicht nach Feograd, sondern nach Vršac versetzt. Mit Grenzpolizeikommissär Stevo Krajnovič verläßt eine markante Gestalt unserer Oeffentlichkeit die Stadt Maribor, wo er viele Jahre seinen verantwortungsvollen Posten versah. Grenzpolizeikommissär vrajnovič erfreute sich in allen Kreisen, jnit denen er in Berührung kam, sei es als Beamter, sei es als Privatmensch wegen seines streng objektiven, gerechten und konzilianten Wesens und nicht zuletzt auch wegen seines nie versiegenden und aufrichtigen Humors der besten Wertschätzung. Die Nachricht von seinem Scheiden wird daher sicherlich überall mit größtem Bedauern zur Kenntnis genommen werden. Mit Grenzpolizeikommissär Krajnovič wird früher oder später auch seine sympathische Lebensgefährtin Frau Dr. med. et phil. B o s i 1 j k a K r a j-n o v i č unsere Stadt verlassen, die sich hier als tüchtige Zahnärztin einen großen Patientenkreis zu sicher verstand. Wir wollen hoffen, daß sowohl Kommissär Krajnovič als auch seine liebe Gattin auch 'n ihrem neuen Wirkungskreis jene Zufrie henheit und Sympathien finden mögen, hie ihnen in Maribor zuteil wurden. m. Die Mariborer Banken und Geldinstitute bleiben am Samstag, den 11. d. ge schlossen. m. Akademie der Mittelschüler. Die Oeffentlichkeit wird nochmals darauf auf merksam gemacht, daß heute Donnerstag tien 9. d. die Mariborer Mittelschüler im großen Saale des Narodni dom ihre diesjährige große Akademie mit einem reichhaltigen Programm veranstalten. m- Die Friseurgeschäfte werden am Samstag, den 11. d. bis 21 Uhr und am Pfingstsonntag bis 12 Uhr geöffnet sein, während sie am Pfingstmontag ganztägig geschlossen bleiben. m. Unwiderruflich am 13. Mai, d. i. am Pfingstmontag, findet am Trg svobode die große Tombola der »Glasbena Matica« statt, bei der Geldpreise im Gesamtbeträge von über 13.000 Dinar sowie meh rere Hunderte von sonstigen wertvollen Gewinsten zur Verlosung kommen werden. Besorgt Euch daher rechtzeitig die sPieltafeln! m. Aerztenachricht. Der Baineologe der Medizinischen Fakultät der Zagreber Uni versität Dr. L. Trauner ist zu einem mehrmonatigen Studienaufenthalt in Rimske Toplice eingetroffen. m. Jahrestagung dds Autoklubs. Die Sektion Maribor des Jugoslawischen Autoklubs hält Mittwoch, den 15. d. um 19 j r im Jagdsalon des Hotels »Orel« ihre Jahreshauptversammlung ab, in deren Nahmen dem Ehrenmitglied und hervorra Senden Vorkämpfer unseres Automobilismus Großkaufmann Ferdo P i n t e r ein hrendiplom überreicht werden wird. Ein geladen sind auch die Damen der Mitglieder sowie die Freunde des Klubs. m. Noch heute, Donnerstag, und morgen, Freitag, in den ersten Vormittagsstunden haben Sie noch Gelegenheit, das bpielrecht bzw. das Anrecht auf einen eventuellen Treffer bei der am 10. d. M. mattfindenden Ziehung der Staatlichen . assenlotterie zu erlangen. Also rasch m unsere Glücksstelle Bankgeschäft e z j a k, Gosposka ulica 25, wo noch e iche Klassenlose erhältlich sind! m. Aus dem Mittejsclmidienst. Der Direktor der Lehrerbildungsanstalt in Maribor Franz Kadunc wurde an das hiesige 2. Realgymnasium versetzt. Der Pro-essor des klassischen Gymnasiums in Ma °r Franz Bračun rückte in die Rangs gruppe 3-2 vor. A Der Antituberkulosendinar zugunsten er Errichtung eines Asyls für Tuberkulosekranke in Maribor erreichte Ende Pril die ansehnliche Summe von 571.839 lnar. Außerhalb der Sammelaktion in Vm Wohnungen steuerten bei Herr Dr. i iem im östlichen Mittelmeerbecken beschäftigen. Die gleiche Beachtung schenkt man den Londoner und Pariser Pressestimmen, die man in Berlin als eine Aufmunterung an die englische und französische Regierung deutet, die Aktivität ü'er alliierten Kriegführung zu steigern u. neue Kriegsschauplätze gegen Deutsch- 'and zu suchen. Die Unzufriedenheit, die j Krieg unter Einbeziehung von Staaten die sich in der englischen und französischen bisher noch als befriedigt gelten durf- Oeffentlichkeit über den Mißerfolg der ten, erweitert werden wird. In den Korn- Alliierten in Norwegen äußert, wird je. mentaren der deutschen Blätter wird ver- denfalls durchaus nicht als ein Symptom sichert, daß Deutschland bereit sei, allen der Schwäche, sondern in erster Linie nur denkbaren Eventualitäten der alliier- als Ausdruck eines sich verstärkenden ten Kriegführung auf der Stelle und wirk Kriegswillens gewürdigt. Die Unzufrieden, heit Londoner und Pariser Kreise mit den bisherigen Ergebnissen der alliierten Kriegführung wird freilich in Berlin als Bestätigung dafür angesehen, daß der Mißerfolg der Westmächte in Norwegen eme arge Enttäuschung hervorgerufen hat *n den militärischen Kommentaren von deutscher Seite wird mit großem Nachdruck unterstrichen, daß der deutsche Er .lg in Norwegen nicht zuletzt auf die ge-ringe Einsatzfähigkeit der englischen See Streitkräfte und auf die Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe zurückzuführen jst. Es wird darauf verwiesen, daß England sein Uebergewicht zur See in Nor-Wegen nicht habe in die Waagschale wer fea können, da man zum ersten Male in der modernen Kriegsgeschichte nach deut schein Urteil durch die norwegischen Kampfhandlungen die Ueberlegenheit der neuzeitlichen Luftwaffe „über die Kampffähigkeit von Schlachtschiffen bewiesen Worden sei. In der Wilhelmstraße wird an der Behauptung festgehalten, daß die englische Intervention in Norwegen keineswegs improvisiert gewesen, aber an dem Versagen der englischen Seemacht gescheitert Sei- Auf deutscher Seite wird behauptet, daß sich die englische Admiralität von dem Einsatz der alliierten Kriegsflotte ursprünglich eine ganz andere Wirkung und v°r allem eine wirksame Störung der deut sehen Nachschublinie versprochen habe. Mit großem Nachdruck wird also von der deutschen Presse in zahlreichen Aufsätzen und Kommentaren die Ueber- 1 egenhe flu i t des modernen Kampf- sam zu begegnen. Von der gleichen Bereitschaft Italiens ist man offenbar überzeugt. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, steht der europäische Krieg jetzt in seinem Wendepunkt der Entwicklung. Seine Ausstrahlung nach dem Norden erscheint nur als Episode, und wohin sich jetzt sein Schwergewicht verlagern wird, nach Südosten oder nach dem Westen unseres Kontinents, darüber wird vermutlich eine nähere Zukunft Aufschluß geben. Zurzeit scheint freilich die Entwicklung im Südosten im Vordergrund zu stehen. Es liegt in der Natur der Dinge begründet, daß ein geringer und ganz lokal begrenzter Anlaß genügen kann, um eine folgenschwere 'Entwicklung auszulösen. Denn es ist unverkennbar, daß der Neutralitätsbegriff ■unteilbar ist und bei den Ausmaßen der modernen Kriegführung sich nicht in alten Fällen einfach lokalisieren läßt. 1 Ernst Lemmer. Deutsche Truppen auf dem MSMärsiugpZatz in ©tavanger Operation mit dem — Küchenmesser Verbrecherischer Akt eines Neunzehnjährigen. P r e ß b u r g, 9. Mai. In der Ortschaft Preschau trug sich ein Akt von verbrecherischer Fahrlässigkeit zu, der kaum zu glauben ist und' mit dem sich noch das Gericht zu beschäftigen haben wird. Der 19jährige Kopcik und der 18jährige Julius Tintenhoffer übten sich mit einem Revolver im Distanzschießen. Dabei hantierte Kopcik so ungeschickt, daß die Waffe losging. Die Kugel drang dem in der Nähe stehenden Tintenhoffer in den Unterleib, blieb aber an einem Knochen unter der Haut stecken. Anstatt nun sofort einen Arzt zu rufen und die Ueber- g z-e-ug es über das bisher die Meere beherrschende Kriegsschiff nach den fiahrungen des deutsch - englischen Uells in den skandinavischen Gewässern estgestellt. Diese Feststellungen haben j offenbar besonders im Hinblick auf die j führung des Verletzten ins Krankenhaus Kntwicklungsmöglichkeiten im Mittelmeer; zu veranlassen, trug Kopcik aus Furcht faum einen überaus aktuellen Akzent. —: vor einer Strafe, den bewußtlosen und heftig blutenden Kameraden in seine Woh nung, riß ihm "die Kleider vom Körper und Mom Entschluß der Alliierten zu neuen Mionen ist man anscheinend in Berlin Bück auf die kleine norwegische Hafenstaöl Andalsnes begann den Bewußtlosen regelrecht zu »operieren«. Er schnitt ihm mit einem eigens zu diesem Zwecke vorher noch geschliffenem Küchenmesser einen Teil der Bauchdeake auf und nahm dann mit d bloßen Hand die Kugel aus der Wunde heraus. Nun jagte der »Chirurg« in die nahe Apotheke, kaufte Jod und Verbandzeug und goß das ganze Fläschchen Jod in die Wunde, die er dann verband. Da aber wenige Minuten später der Schwerverletzte buchstäblich im Blute lag, bekam es der »Chirurg« mit der Angst zu tun. Er eilte auf die Straße und verständigte einen Gendarmen von dem Geschehe nen. Ein gleichfalls alarmierter Arzt veranlaß te die sofortige Ueberführung de »Operierten« ins nächste Krankenhaus, wo er aber wenige Stunden später einer Blutvergiftung erlag. Der »Cirurg« wurde verhaftet. Das »Kerzen-Fest« in Gubbio am 15. Mai In jedem Jahr lebt in Gubbio „bei Perugia während des »Kerzen-Festes« der ;Prunk und die Mystik des Mittelalters .wieder auf. Dieses Fest hat seinen Ursprung im Jahr 1326, als dem Schutzpatron der Stadt Gubbio Doppelleuchter aus Wachs verehrt wurden. Diese »Kerzen« wurden immer riesenhafter, wahre Türme, auf denen jede Zunft ihren Schutzheiligen anbrachte. Noch heute haben die drei Zünfte ihre »Kerzen« und die »Kerzen-.träger« tragen die alten, farbenprächtigen Trachten. Alle unterstehen dem Be-'fehl des 1. Hauptmannes. Am 15. Mai ziehen die Kerzenträger bei Glockenläu ten unter dem Gesang der alten Lieder durch die Stadt. Nach dem Mittags-schmaus findet das eigentliche Fest, ein rasender Wettlauf mit den Leuchtern auf [ der Schulter, statt. Als »Startschuß« dient das Zerbrechen einer Schüssel. Nach dem Wettlauf geht der Umzug durch die Stadt unter Gesang weiter, bis die Kerzenträger dreimal die Runde gemacht haben und am Abend, begleitet ■ von der Volksmenge die S. Ubaldo-Basi-lika erreichen, wo die Leuchter bewahrt werden. Hier enden Lärm und Singen: der Festzug wird zur Prozession und bewegt sich langsam beim Schein der Fackeln wieder dem Städtchen zu, unter demütigen, andächtigen Gebeten. (Dali’ Italia). Neue italienische Baude in der Ortler-Cevedale Gruppe Trient, (Informu-ndus) — Die neue italienische Baude der Ortler-Cevedale Gruppe entsteht in 2264 Meter Höhe. Nach vollkommener Fertigstellung verfügt dieselbe über Zentralheizung für Bäder und Duschen, über elektrische Beleuchtung, kaltes und warmes fließendes Wasser in sämtlichen Zimmern und auch über Rundfunk. Die Baude kann ungefähr 100 Personen aufnehmen. In der Nähe der Baude ist außerdem eine nationale Skischule eröffnet worden. Die Bahnen für die Skiläufer sind zahlreich und es bieten sich die besten Möglichkeiten für die Ausübung der verschiedenen Wintersportarten. Vom Gletscher des Cevedale (mit einem Höhen unterschied von 1500 Meter) erreicht man -die Baude in wenigen Minuten, während man die ganze Fahrt bis Coldrano an der Etsch fortsetzen kann. Es sind 45 km berauschenden Abstieges mit 2800 Meter Höhenunterschied, die kein anderes Gelände in einem anderen Orte bieten kann. Es handelt sich demnach um die längste, in ungefähr einer halben Stunde zu nehmende Abfahrtsstrecke. ;+’ Kroatische Bauemdilettanten in Beograd. Bauerndilettanten aus Cucarje, Mitglieder der »Seljačka sloga«, spielten im Saal der Kolarac-Universität das Volksspiel »Hochzeit in Cucarje«, in der die Voikssitten des Heimatdorfes geschildert werden. +' Eine neue Ouvertüre zur »Lustigen Witwe«. Franz Lehar hat eine neue Ouvertüre zu seiner Operette »Lustige Wiitwe« geschrieben und sie der Stadt Wien gewidmet. Bei der Uraufführung dirigierte der Komponist sein neuestes Werk persönlich. '+' Deutsche Musikbilanz im Krieg. Seit dem Beginn des Krieges wurden in Berlin 43 Konzerte, die von 66.000 Personen besucht wurden, veranstaltet. :+' Einweihung der XXI. »Biennale« in Venedig am 18. Mai. Die Vorbereitungen zur XXL Zweijahresschau der Kunst, die „am 18. Mai in Venedig eingeweiht werden soll, schreiten schnell fort. An dieser großen Leistungsschau der Kunst nehmen wie bekannt, mindestens 15 ausländische Staaten offiziell teil, während die italienische Ausstellung die Beteiligung der Besten aufweist. An den für die Teilnahme für die italienischen Künstler ausgeschriebenen Wettbewerben haben mit etwa 2000 Arbeiten mehr als 1200 Künstler teil genommen. Die »Internationale Zweijahresausstellung der Kunst« bleibt bis zum 20. Oktober, geöffnet: in ihrem Rahmen werden Freilichtaufführungen, die VIII. In ternationale Filmkunst-Ausstellung und die VII. Internationalen Festspiele zeitgenössischer Musik durchgeführt, die jeweils im Juli, August und September statt finden. (Dali’ Italia). -+’ Die »Byzantinische Woche« in Ravenna. Am Sonntag, den 28. April nahm in Ravenna die »Byzantinische Woche« ihren Anfang, in deren Verlauf interessante künstlerische, kulturelle und touristische Veranstaltungen stattgefunden haben. Der Veranstaltungsplan enthält eine Reihe von Vorträgen und Vorlesungen, Konzerte, Opernaufführungen und Treibjagden in der San Vitale-Pineta. (Dali’ Italia). r+' Eine Gandhi-Büste, die berühmt wurde. Als Gandhi das letzte Mal in London auf der Konferenz war, hat sich die junge englische Bildhauerin Clair Sheridan entschlossen, Gandhi zu bitten, ihr zu posieren. Doch der greise indische Führer hatte keinen Sinn für solchen »per sönlichen Kultus«. Aber Miß Sheridan ließ sich nicht einschüchtern. Sie besuchte die Konferenz und modellierte, obwohl Gandhi nicht einen Augenblick völlig ruhig blieb. Und so entstand eine Büste, deren große Lebensnähe geradezu verblüffend war. Die Büste wurde bekannt; der Vizekönig von Indien selbst bekam eine Abbildung derselben und zeigte sie dem Maharadscha von Darbhent, der soviel in Gold zahlen wollte, wieviel die Statue wiegt. Aber Clair Sheridan wollte mit Gandhi keine Geschäfte machen. Sie schenkte die Büste dem Vizekönig von Indien. Bmif^estkau b. Naš rod. Nr. 8. Die letzte Nummer des XI. Jahrgangs der beliebtesten slowenischen Jugendzeitschrift bringt viel Wissens- und Lesenswertes für die Jugend. Die Beiträge von Ksaver Meško, France Bevk, Lili Novy, Ferdo Skok, Fran Roš und Emil Smasek sind mit schönen Illustrationen ausgestattet. b. Grafička revija. Nr. 1. Abhandlungen über Fragen aus dem graphischen Gewerbe, die auch Laien interessieren dürften. Besonders aufschlußreich sind die Artikel über die Geschichte der Buchbinderei in Europa und über die Geschichte des Papiers. b. Jugoslovenski grafički kurir. Nr. 4. Fachzeitschrift für graphische Fragen. Jahresabonnement 25 Dinar. b. Delo proti tuberkulozi. Nr. 2. Organ der Antituberkulosenliga. Populäre Beiträge über den Kampf gegen die Tuberkulose. b. Poljoprivredni glasnik. Die Doppelnummer 7—8 ist der Landwirtschaft Italiens gewidmet. die šmde Mi <8fne verlassene Braut, die sich zu helfen wußte Den Bräutigam »geheiratet«, ohne daß er es ahnte. Neapel, 9. Mai. Die 25jährige Vin-cenza E s p o s i o, eine junge Frau aus dem Volke, war von ihrem Bräutigam, dem gleichalterigen Giacomo Aloja im Stiche gelassen worden. Zuerst weinte die Verlassene bittere Tränen um den Treulosen, als aber die Tränen wieder versiegt waren, zerbrach sie sich lange Zeit den Kopf, wie sie sich am besten rächen könnte. Dabei kam sie auf einen tollen Einfall. Da Liebe bekanntlich erfinderisch macht, knobelte die verlassene Frau einen Plan aus, dessen Verwirklichung sie zwar für kurze Zeit zur »glücklichen Ehegattin« machte, im weiteren Verlaufe der Dinge aber — ins Gefängnis brachte. Mit Unterstützung ihrer Schwester und ^zweier guter Freunde, denen sie erklärte, daß ihr Bräutigam plötzlich zu den Waffen einberufen wurde und deshalb an der Trauungszeremonie nicht teilnehmen könnte, ließ sie sich sowohl standesamtlich, als auch kirchlich mit ihrem einstigen Liebhaber ordnungsgemäß trauen, wobei sie allerdings mit gefälschten Urkunden operierte. Aloja, der gewesene Liebhaber, wußte natürlich von der ganzen Sache nichts. Alles ging wie am Schnürchen und Vincenza fühlte sich etliche Wochen sehr glückliche Gattin. Als nun der »angetraute Ehegatte« eines Tages vom Militärdienst heimkehrte, war Vincenca eine der ersten, die den Heimgekehrten freudig begrüßte, wobei sie ihm das süße Geständnis machte, daß sie eigentlich ein »glückliches Ehepaar« seien. Der Mann glaubte zuerst nicht recht gehört zu haben, als er sich aber auf Grund der Amtssiegel von der Richtigkeit der Angaben siner jungen »Gattin« überzeugte, erwies es sich, daß er weniger romantisch und auch weniger freudig gestimmt war, als seine »Herzallerliebste«. Er riß sich wütend aus ihren Händen los und stürmte ins — Standesamt. Dort flog der ganze Schwindel auf und die 25jährige Vincenca wurde noch am gleichen Tage aus dem Glückshimmel her abgeholt und wegen Urkundenfälschung und Betruges in eine — Zeile gesteckt. Gegen ihre Schwester und gegen die beiden Zeugen, aber auch gegen den Pfarrer, der die kirchliche Trauungszeremonie vorgenommen hatte, wurde e;ne Strafuntersuchung eingeleitet. So endete ein Ehe träum. FIRMUNGSGESCHENKE! 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Abzugeben gegen gute Beloh nung J. Mai. Židovska 14. 3817-9 Ein grausames Schicksal hat mir meinen lieben Sohn, unseren Bruder, Schwager und Onkel, Herrn ADOLF PUTAN Kaufmann nach langem, schweren Leiden, im 40. Lebensjahre, für immer entrissen. Die Beisetzung des teuren Verblichenen findet am Freitag, den 10. Juni, um 5 Uhr nachmittags, von der Totenhalle des städtischen Friedhofes aus in der Familiengruft statt. Die hl. Seelenmesse wird Samstag, den 11. Juni, um halb 7 Uhr morgens, in der Marienkirche gelesen werden. Celje, den 8. Mai 1940. Apollonia Putan, Mutter. Familien Putan, Jellenz, Kalischnik. Statt jeder besonderen Anzeige. 3822 SoMMSlkiUi MM CktiStt Roman Von Mara Mägander 29 Urheberrechtsschutz: Deutscher Roman-Verlag vorm. E. Unverricht, Bad Sachse/Südharz »Seien Sie herzlich willkommen als Sohn meiner lieben Schwester! Und betrachten Sie unser Haus als das Ihre!« Günther von Prellwitz beugte sich über die Hand und suchte in dem Gesicht der Gräfin vergeblich nach einer Aehnlichkeit mit seiner Mutter. / Dann aber schweiften seine Augen durch das Zimmer und blieben auf dem Ruhebett haften, von wo aus ihm Christi mit großen, bangen Augen entgegensah. So fremd und fern wirkte sie in der bunten Tracht. Sie trug immer noch die schwere Brautkrone mit den vielen Bändern. Unter Günthers erstauntem Blick griff Christi unwillkürlich nach der Brautkrone und setzte sie ab. »Nicht doch, süße Christi! Behalte die Brautkrone auf! Du kommst gerade wie gerufen, lieber Vetter, wie eingeladen! — Das hier ist meine geliebte, kleine Braut. Wir feiern heute das Fest unserer Verlobung. Es ist herrlich, daß wir solche liebe Gäste haben.« Vor Günthers Augen verschwammen die Bilder. Christi in der fremdländischen Tracht, als Braut des Mannes, der ihm verwandt war. Er begriff das alles nicht so rasch. Da drängte sich Miß Mabel vor: »Wir sein auch verlobt!« sagte sie triumphierend, sich an Günther drängend. Allgemeines Händeschütteln und Gratulieren. Als Günther Christls Hand faßte, meinte sie in den Boden sinken zu müssen. Sie hatte ihn doch nicht Wiedersehen wollen! Wie kamen Günther und Mabel Überhaupt hierher? Hatte die Rosa geschwätzt? — »Meinen Glückwunsch, Frau Schramm! | Ich hatte nicht gehofft, Sie so wohlauf und bei so guter Stimmung vorzufinden!« Ehe er weitersprechen konnte, drängte sich Mabel heran: »Wir heiraten bald! Sie auch?« Ihr wurde keine Antwort. Was hätte Christi wohl auch sagen sollen? Jetzt, im Augenblick, wo ihr Herz, wie von einem furchtbaren Peitschenhieb getroffen, erbebte? Ihr war es, als sänke sie in eine tiefe, tiefe Dunkelheit, in die nie mehr ein Sonnenstrahl kommen konnte. Als wäre alles Große in ihrem Leben ausgelöscht. — * Es wurde ein Fest, wie es nur slawische Menschen feiern können. Woher Zdenko all die Köstlichkeiten aufgetrieben hatte, war allen ein Rätsel. Sie wußten nicht, daß fast die halbe Nacht ununterbrochen Ferngespräche nach München geführt worden waren, daß Zdenko mit seinen anspruchsvollen Bestellungen verschiedene große Münchener Delikatessengeschäfte, Blumenläden und Weinhandlungen zur Verzweiflung gebracht hatte. Daß seit heute morgen ein aus München gerufener Koch in der Gutsküche hantierte und das Gesinde mit seinen Wünschen und Befehlen nervös machte. Diese prunkvolle Verlobungsfeier war einer von den überraschenden Einfällen Zdenkos, mit denen er ab und zu seine Umgebung beglückte. Er fühlte sich dann in seinem Element und zauberte, gleichsam aus dem Nichts, die phantastischsten Dinge. Das Ganze glich vielmehr einer anspruchsvollen Hochzeit als einer kleinen Verlobungsfeier, wie Zdenko sich bei sei- ner Einladung ausgedrück hatte. Es kamen viele Gäste; Gutsnachbarn aus München. Die Feste im Hause Grechow waren sehr beliebt. Man schätzte ihre Originalität genau so wie die hervorragende Küche, die das Haus in solchen Fällen bot Die Tische bogen sich von herrlichen Speisen und der Wein floß in Strömen. Die deutschen Gäste kamen wieder einmal aus dem Staunen nicht heraus, und Zdenko strahlte. Feste feiern, alles großartig aufziehen, das verstand er. Christi saß mit einem sehr blassen Ge-sichtchen wie eine aufgeputzte Puppe zwischen den vielen fremden Menschen, die alle gekommen waren, ihr Glück zu wünschen. Sie kannte außer ihrem Arzt, Prellwitz und Miß Mabel kaum jemanden. Die Amerikanerin hatte selbstverständlich auch bulgarische Tracht angelegt. Um die Maskerade vollständig zu machen, hatte sie sich auch noch geschminkt so daß Christi vollkommen neben ihr verblaßte. Mabel war sehr bald der Mittelpunkt der ausgelassenen, zusammengewürfelten Gesellschaft. Sie lachte, plauderte ein tolles Kauderwelsch und tanzte wie ein Wirbelwind durch die schönen Räume. Je lauter die anderen wurden, um so stiller wurde Christi. Zdenko, der sie mit stürmischer Liebe umgab, fing an, sich über ihre stille Zurückhaltung zu ärgern. Nun gut, sie war krank, aber solch eine Leidensmine hätte sie nicht zur Schau tragen brauchen. Er wollte eine glückliche, frohe Braut an seiner Seite sehen. »Trink, Liebchen, damit deine Augen blank werden!« Er bot ihr den Sektkelch und versuchte, sie zum Trinken zu zwingen. »Ich mag nicht, Zdenko!« Widerwillig schob sie den Kelch zurück. »Warum magst du nicht?« »Aber ich mag!« Miß Mabel stand vor Zdenko und griff nach dem Sektkelch: »Auf der Liebe!« sagte sie, hob den Polka! hoch und trank ihn mit einem Zug leer. »Werfen Sie ihn an die Wand, schöne Frau! Niemand soll mehr aus diesem .Glase trinken! So ist es Sitte bei uns im Lande!« Krachend schlug das Glas gegen die Wand. Die Scherben flogen. »Nette Sitte! Wenn wir das alle so machen wollten, wäre von der schönen Tapete bald nicht mehr viel zu sehen«, sagte ein Gutsbesitzer aus der Nachbarschaft, der noch verhältnismäßig nüchtern war. »Das spielt hier anscheinend keine Ralle!« erwiderte der andere. Der wiedergefundene Verwandte wurde natürlich auch gebührend gefeiert. Man hatte Brüderschaft getrunken. Es war ein großes Umarmen und Küssen daraus geworden, Dinge, denen Günther mit seiner deutschen Gelassenheit ziemlich ratlos .gegenüberstand. Aber er ließ alles übef sich ergehen, schien es ihm doch, als träume er das alles nur. Wie ganz anders hatte er sich das Wiedersehen mit Christi ausgemalt! Rosas Brief ruhte noch in seiner Tasche. Es war keine Gelegenheit gewesen, Christi den Brief zu geben. Das war wohl nun auch alles zwecklos. Zwecklos, wie seine Fahrt hierher, wie all die List, die er sich aus-gedacht hatte, um Mabel zu diesem besuch auf dem Gutshof zu überreden. Schließlich hatte man eine Reisepanne inszenieren müssen, um hier Station machen zu können. Und nun stellte es sich heraus, daß alles unnötig war. Christi hatte diesen Besuch weder ersehnt noch erwartet. Sie war ja nun Braut und würde bald als Herrn! hier einziehen. Was kümmerte sie da noch die Pension Schramm In der Prinzregentenstraße? Was die Menschen, die sich um ihr Schicksal kümmerten? Sehr glücklich sah Christi ja nicht aus. Das Gesichtchen wurde immer -blasser, die Augen immer angstvoller. Günther meinte, er müsse die zarte Gestalt hinaustragen aus all dem Lärm und Trubel. Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der „Mariborska tiskarna“ in Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft in Maribor.