Nr. 157. 5'",»»°'"»«« °n»v,«!«. I» ,«mpt°«l «anzj. ». N. hlllb». N. 5 50, Für bl« öufttllun« «N, H.u' halb,. 50 ,r, «l!t d.r Post <„«,,, «, ,5. h lb>. ff, ? f^„ Dienstag, 14. Juli. 4 gellen »5 lr., groß«« pel Zlll« « ll,, b«i «<»««n 1885. Amtlicher Theil. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dein Major des Plonnierregiments und Commandanten der Militär-Oberrealschule Ladislans Müller den Adelstand mit dem Prädicate „ Kö niu.« brück" aller-gnädigst zu ver. leihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät hab?« mit Allerhöchster Entschließung vom 30. Juni d. I. dem Direktor der orientalischen Akademie in Wien Hofralh Dr. Paul Gautsch von Frankenthurn sowie dem Vicedirector dieser Anstalt Heinrich Nuter Hol« zinger von Weidich ii, Anerkennung ihrer nm dle gedachte Alademie erworbenen besonderen Verdiet'stt das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, beziehungsweise den Orden der eisernen Krone orllter Classe taxfrei allera.niidia.st zu verleihen geruht. «,« A. i' und ,. Apostolische Majestät haben unl Allerhöchster Entschließung vom 0. Juli d. I. den "" ^"' ^'^ !"^ Eharaüter eines Stalthaltereiralhes belleldeten Beztrkshauplmann Dr. Franz Lautner zum Stallhallereirathe in Sleiermall all'ergnädiast zu ernennen geruht. __________ Taaffem. p. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums °s« Innern hat den Statthalterei.Secretär Heinrich '»lementschitsch zum Bezirlshauplmann in Sleier. marl ernannt. Am 11. Juli 1885 wurde in der l. l. Hos- und Staats« ,N»n"^7 ^'°" ^"^ XXXI. Stück desNeichsgesehblattes. vor-N^?b "l deutscher Ausgabe, ausgegeden und versendet, dasselbe enthält unter -»lr. 99 die Verordnunn des Ministers für Cultus und Unter, richt und des FinanzministerS vom 2. Juli 1885, womit die erforderliche« Bestimmungen zur Durchführung des Gesetzes vom 19. April 1885 (N. G. Vl. Nr. 47). velref. send die provisorische Ausbesserung der Dotation der katholischen Teelsorgegeistlichleit, erlassen werden. Nichtamtlicher Theil. Die Durchführungs-Verordnung zum Congrua» Geletzt. Die am N. Juli im Neichsgeschblatle publicierte Verordnung des Cultu«. und des Finanzministers. durch welche dle Durchführungsbfstimmungen zum Eongrua-Gesehe erlassen werden, enthält folgende An. vtdnungen: Jene selbständigen Seelsorger, welche entweder si!r sich oder filr die ihnen beigegedenen systemisierten Hilfspliester, deren Congrua in dein Einiommrn der Seelsoige - Station nicht ihre Vedickui'g findet, aus eine Dotations - Ergänzung a»s dem Religionssonds Anspruch erheben, haben bis längstens End? September l885 die Elnblkennlnisse der mit dem geistlichen Amte verbundenen Bezüge bei der politischen Bezirksbehörde zu überreichen. Als selbständige Seelsoiger sind nur die mit eigener Jurisdiction bei mit staatlicher G?< nehmigung errichteten Serljorge' Stationen bestellten Curatgeistlicheu anzusehen. Die Einbelenntnisse haben in zwei Hauptrubriken die einzubekeunenden Einnahmen und Ausgaben der Seelsl'rgeOeistlichen zu enthalten. Filr die Geistlichen einer Seelsorge-Station ist nur ein Einbekenutnis zu überreichen, in welchem jedoch, falls die systemisierten Hilfsge»stlichen nicht ausschließ, lich aus dem Pfarr^Einkumme» elhalleu werden, die Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Hilfspriester in Anhangsfasstonen abgesondert etsichtlich zu machen sind. Das Einbekenntnis ist von dem selbständigen Seelsorger, die Alchangs-Einbekennlnisfe sind von dem» selben und den betreffende!, Hilfsgeistlichen zu unterfertigen. Die Einbrtennt»isse sind ii, zwei Partien zu überreichen, und si„d einem derselben die lehtüdjnstierte Fassion betreffs des Pfründen-Enitommens und die lehtadjustierle Kircheurechnung, wie das neueste Pfrün-denvermögens'Inventar, endlich ein specificierter Aus» weis über sämmtliche wie immer benannten Bezüge des einbekennenden Seelsorgers aus dem Religions-fonds und endlich die in Nachfolgendem angeführten Belege anzuschließen. Rücksichtl'ch der einzelnen Emnahms« und Aus-gabsposten und der Docnmei'tieruna. derselben ist Fol« gendes zu beachten: Der Reinertrag von Grund und Boden, der mit dem Seelsorge.Nmte eigenthümlich oder bloß zum Genusse verbundenen Grundstöcke ist mittelst des steueramtlichei, Besitzbogens. der Zinsertrag aus vermieteten Gebäuden oder Gebäudelheilen mit dem steueramllichen Certificate, der Ertrag von Capitalien mittelst eines Ausweises, worin die einzelnen Capitalien nach ihrer ziffermäßigcn Höhe, ihrem Zins. fuhe und den näheren Merkmalen der betreffenden Schuldnrlunden anzugeben sind, nachzuweisen. Der Ertrag von nutzbare», Rechten aus gewerblichen Be« trieben und aus fixen Dotationen in Naturalien ist mit dem Durchschnitte der letzten sechs I^hre einzu« beleunen und mit den Urkunden (Nrstandverlrägen. Marktpreis« oder Schähnngs. Certificates! u. f. w.), welche geeignet erscheinen, die von dem einbetennenden Curatqeistlichen angegebene Ertragsziffer zu bekräftigen, auszuweisen. Erhellt dieser Ertrag aus steuerannlichen Hauptbüchern und Vorschreibungen, so ist die ebendort lehtaxgegebene Erlragsziffer maßgebend und die be» zilgliche steueramlliche B^statiauny dem Einbekenntnisse anzuschließen. Bezüge au« Ueber schlissen des localen Kirchenvermögens sind mittelst der Urkunden, auf welche sich dieselben gründen, nachzuweisen. Rückficht« lich der Stolgebüren ist dem Einbekenntnisse als Grundlage für deren Pauschalierung die decanats» amtlich bestätigte Nachweisung der im Durchschnitte der letzten sechs Jahre vorgekommenen stolpflichtigen Acte nach Classen gesondert und der hierauf enfal-lenden Gebüren wie der durchschnittlichen Anzahl u»d Höhe der wegen Armuth oder au» sonstigen Gründen nicht eindringlichen Stolgebüren anzuschließen. I« das Einbrl?nn!nis hat der Seelsorger einstweilen die sechsjährige Durchschniltsziffer der wirtlich eingebrachten Stolgebüren abzüglich des Betrage« vo« 30 fl. ö. W. einzustellen. Die endgiltige Ziffer der anrechenbaren Stolgebilren ist von der politischen Landesstelle im Einvernehmen mit dem Diöcesan'Gischofe, beziehungil-weise falls ein Einverständnis nicht erzielt wird. vom Culluslninlster festzusehen, worüber die Richtigstellung des im Einbetennlmsse enthaltenen Slolgebürenbetrages zu veranlassen ist. Das Erträgnis aller vor dem 15. Juni 1885 bei der betreffenden Kirche und Pfründe mit einem bestimmten Betrage errichteten Messstipen-dien und Stiftungen für gottesdienstlich« Functionen, unterschiedslos, ob bereits ein Stiftsbrief errichtet wurde oder nicht, ist mit einem Verzeichnisse, worin die Art und Anzahl der gestifteten Functionen, der Tag der Persolvierung derselben, die Stiftung«-bedkckungscapitale wie deren Fructificierung und Erträgnis, endlich die Vertheilung dieses letzteren unter Bezugnahme nuf die lücksichtlich der Konstituierung der Stiftungen vorhandenen Urkunden specificiert an« zugeben ist, auszuweisen. Insofe»« der Einrechnung dts Erträgnisses einer Stiftung eine Bestimmung des Stiftsbriefes entgegensteht, ist der Stiftsbrief dem Ein-bekenntnisse, beziehungsweise dem oben erwähnten Verzeichnisse anzuschließen. Die von den emzubelennenden Einnahmen zu entrichtenden landesfürstlichen Steuern, Landes-«. Bezirks« und Oemeinde-Umlagen und sonstigen für öffent« liche Zwecke auf Grund eines Gesetze« zu leistenden Beiträge sowie das Gebüren-Aequivalent find mittelst der betreffenden Steuerbücher oder Certificate «no Zah» lungsauflräge u. s. w. auszuweisen. Zu den Leistungen an Geld und Geldeswerl aus dem Grunde einer auf dem Einkommen haftenden Verbindlichkeit gehört insbesondere die directivenmähige Erhaltung der bei der Seelsorge-Station systemisierten Hilfspriester, für welche die systemmähige neue Eongrua verrechnet werden kann, Feuilleton. Der arme Musikant. Pilot spielte die zweite Violine im Orchester eines Vorstadt.Thealer« und war glücklich und seelenvergniigl t^otz feiner Armut. Hatte er doch sein bescheidenes Ziel erreicht, war es ihm doch durch Ausdauer. Muth und Entbehrungen aller Art gelungen, sein Ki»d, seine herzige Louise groß zu ziehen und zu einer tüchtigen Sängerin heranbilden zulassen, die am heutigen Abend am Stadttheater debütieren soll. Louise war das voll« kommene Ebenbild der Mutter, die bei der Geburt der Tochter, bes einzigen Kindes, starb. Pilot hatte seine Frau von ganzer Seele geliebt und hi?ng nun mit doppelter Zärtlichkeit an seiner Louise, seinem Alles Der geliebten Tochter, mit den Augen und der Seele der Mutter, opferte er sein Leben und Streben, sein ganzes Denken und Fühlen. Gegen alle Unbill, alle Feindseligkeiten des Geschickes halte er achtzehn Jahre hindurch gekämpft, um feiner Tochter eine schöne Zukunft zu sichern, ihr möglichst jedes Leid. jede Sorge zu ersparen. Es war ,hm gelungen; des Kin> des Dasein war bisher hell und rein wie ein Maien-wg. sein Antlitz glich einem sonnigen Morgen, an d.m «ine Wolke den Himmel verdüstert. Nun war auch der Tag gekommen, an dem der sute alte Mann ausruhen kann von allen Mühen, "nn seme Louise betritt ja heute die Vetter, die die «elt bedeuten, vorausstchlllch mit großem Erfolne. >!yr berühmter alter Lehrer, der sie für die Bühne ausgebildet, erblickte in ihr eine zukünftige Größe; ja, nach dem Urtheil anderer wird sie dereinst ein Stern am Theaterhimmel. der alles entzücken wird. ..Wer weiß, wie bald," so träumt der Alte, „macht man ihr für die große Oper die glänzendsten Anträge!" Der yu biger Bürgersmann in das Theater zu gehen und deiner Tochter Beifall z» klatschen?" P lot stellte sich zum Fenster und blickte mit sei« nen alten, rochgerändelten Augen auf die Straße hinab. So sehr er sich auch bemühte. Louisens langes Aus« bleiben zu erklären, es zu entschuldigen, seine Uinnhe stieg dennoch von Minute zu Minute. Endlich gieng die Thüre auf, nnd Louise trat ein. Mit einem Freudenschrei eilte Pilot in die Arme seiner Tochter, die des altm Vaters Zärllichkeitm mit so stürmischer Innigkeit erwiderte, als handle es sich um ein Wiedersehen nach jahrelanger Trennung oder um einen Abschied für ewig. Und wie blas« sie aus« sah, wie blass! «Was hast du denn? Was gibt es denn?" frug der alte Mann verwundert. Louise seufzte tief und schmerzlich auf. presste beide Hände an ihre Brust nnd sagte: «Es ist nicht«, e« wird bald. bald vor» übergehen!" — ,.Nch. ich kann «ir's schon denken", lächelt« der Vater, „heute ist ja der qrohe, der ereig« ttisvoll.' Tag! Höre. Kind. sei kein Närrchen. fürchte dich nicht! Muth gefasst! Kopf in die Höhe! Hmein in das Feuer! Es wird ein Sieg werden, ein Triumph! Triumph! Trinke dir Courage, iß auch ein wenig, aber sehr, sehr wenig! Weiht du, das machen sie alle fo, die großen Künstler —" Die verzweifelte Mie,U Louisens machte ihn plötzlich stutzig; er sagte: «Es gibt etwas, dn velbirgst mir etwas!" Louise wendete sich zitternd ab und schwieg. ..Louise, willst du deinem alten Vater nicht antworten? Deinem Vater, der dich so sehr liebt? Aber was fürchte ich. was fiage ich? Ich weiß l«,. r« ist nichts als die Aufregung vor dem ersten Austreten ! W.'lte nur, b's du Uor der Rampe stchsi. oa« O'chester hörst und die lauschende, ermattende ala>'-zende Versammlung siehst! Das w.rd ja "r, Sleg werden. Kind. ein vollständiger S'ka I ^ Nnck 9mtile wnr unm'stli», empor und "es. »x,a, N''7nd°Mei welcher Gilegenheit auch das Einverständnis mit dem Diocesan Bischöfe betreffs des Pauschalbetrages der einzubekennenden Stolgebilren anzustreben ist. Kommt dieses Eiüver^ ständnis nicht zustande, so ist die Festsetzung dcö einzustellenden Pauschalbetrages durch den Cultusminister zu erwirken. Nach Einlange» der Rückäußerung des Ordinariates, beziehungsweise Festsetzung des Slol-gebilreN'Pauschals durch den Cnltnsminister ist unvn" weilt mit der Schöpfung des Richligstellllngs.Erl'ennt-' nisses vorzugehen. Bei Prüfung der Einbekenntuisse sind vor allem diejenigen der Amtshandlung zu unterziehen , von deren Richtigstellung die Anweisung der Dotalions-Aufbesserung für HilfsPriester oder Defi cienten abhängt. Die über die Richtigstellung des Einbelennlnisses und über die Anweisung der Dota-tions-Ergänzung unmittelbar an den einbckennenoen Curatgeistlichen ergehende Erledigung der Landebbehörde ist mit einer kurzen Begründung im Wege der politischen Bezirksbehörde hinauszugehen. In diefer Erledigung ist ersichtlich zu machen, ob nnd welche Do-talions'Ergänzung vom 1. Jänner 1886, beziehungsweise 1887 und 1888 flüssig zu machen ist. Gegen die Erledigung der Landesbehörde kann im Wege der politischen Bezirksbehörde binnen vier Wochen nach der Zustellung der Recurs an das Ministerium für Cultus und Unterricht eingebracht werden. Die Anweisung und Auszahlung der Dotations' Ergänzungen erfolgt in der bisher üblichen Weise, und zwar an die HilfsPriester dort, wo es seither geschehen ist, zu Handen des Pfarrvorstandes. Die im § 5 des Gesstzes festgesetzten erhöhten Gehalte haben den am 1. Jänner 1886 bereits fungierenden Provisoren erledigter Pfründen von diesem Tage an, den weiterhin bestellten aber von dem Tage ihres Eintrittes zugute zu kommen. Die mit der Verwaltung der Pfarr-Temporalien betrauten Provisoren sind be» berechtigt, den ihnen zukommenden Gehalt aus den Einkünften der Pfründe zu entnehmen und denselben in der Intercalar-Nechuung als Ausgabe zu verrechnen. Provisoren erledigter Pfründen, deren monatlicher Gehalt mehr als 30 si. beträgt, haben vom 1. Jänner 1886 an die Stiftungsmessen unentgeltlich zu Perfol« vieren. Die Ruhegehalte der bereits im Deficientenstande befindlichen Curatgeistlichen sind auf von Amtswegen zu veranlassende Feststellung der Dienstzeit derselben zu ergänzen, und sind die neuen Ruhegehalte unter Auf« rechterhaltung des seither rücksichtlich vormals selbst« ständiger Seelsorger aus dem Pfründen-Einkommen auf Rechnung derselben geleisteten, unter Einstellung der früheren Bezüge vom 1. Jänner 1886 an aus den, Religionsfonds flüssig zu machen. Zur Bedeckung der Ruhegehalte der vom 1. Jänner 1886 an in den Deficieulenstand versetzten selbständigen Seelsorger ist zunächst das überschüssige Einkommen der Pfründe, bei welcher dieselben zunächst in Verwendung standen, heranzuziehen. Das Cabinet Salisbury und Irland. Was bis vor kurzem nur vermuthet worden, ist nun unzweifelhaft Thatsache: das Cabinet Salisbury hat sich einschlössen, den Versuch zu machen, Irland ohne Zangsmaßregeln zu regieren. Im englischen Oberhause erklärte der neue Vicekönig von Irland, Lord Carnmvon, welcher bereits seinen Einzog in Dublin gshalten hat, die Regie» ung beabsichtige nicht, das Ve>buchende! hüt Zallinger'sche und Lienbacher'sche Manöver unmöglich wären. (Aus dem Lager der Linke n.) Am verflos« senen Samstag hat die Reichenberger Handelskammer die durch die Nichtannahme ihres Mandates seitens des Dr. Herbst nothwendig gewordene Ergänzungswahl in den Neichsrath vorgenommen, und gieng der ehemalige Abgemdmte der Präger Kammer, Schwab, ein tüchtiger Commen'mlist, aus der Ut«e hervor. Die schärfere Tonart scheint demnach in den Rrichenberger Knnmerkreisen keine» Anwcrt gefunden zn habet». Umso lebhafter g.derden sich die Herren Deutsch°Nationalen in Graz. die gute Lust zu haben scheinen, noch die Reichenbergcr Ohnehosen zu übertreffen. Neuerdings hlit der „Deutsche Verein" in Gr^z eine Resolution beschlossen, dass mit Rücksicht auf die Hallung der deutsch'liberalen Partei tin D-utscher Club von kleiml Mitgliederzahl mit entschieden dttltsch-liberaler Gesinnung einem solchen mit größerer, aber farblofer Haltung vorzuziehen sei. Dcr anwesende Abgeordnete Der-schatta beeilte sich, deu verehrten Herren die beruhigendsten Versicherungen zu erlheilen. Er meinte, der Deutsche Club sei gesichert, nachdem auch iu der Nachbesprechung bei der Conferenz gegen d'eihig Mitglieder die stricte Erklärung abgegeben, dass sie einen Deutschen Club bilden werden. Schließlich wurde noch dem Bedauern darüber Ausdruck gegeben, dass man auch die deutsche »ationalen Antisemiten nicht zu der Abgeordneten-Conferenz geladen habe. (Die vierte Nltersclaffe.) Der „Pester Lloyd", welcher berichtet hatte, dass das Reichslriegs-Ministerium mit der Absicht umgehe, die fünfte Alters' classy zur Stellung heranzuziehen, dementiert nun diese Meldung. Die Absicht habe zwar bestanden, sei aber auf Vorstellung der beiden Landesvertheidigung«-Ministerien, welche auf die großen Schwierigkeiten der Durchführung hinwiesen, wieder fallen gelassen worden. Dagegen soll mit Rücksicht auf die ungünstigen Necrutierungs'Ergebnisse der letzten Jahre die vierte Altersclasse zur Stellung herangezogen werden. (Die antisemitischen Blätter in Ungarn) vertreiben sich während der todten Saison die Zeit damit, dass sie ihren Lesern die haarsträubendsten Schauergeschichten erzählen und mit unglaublicher Unverschämtheit Iudenhetzen arrangieren. Aus allen Weltgegenden wissen sie über „rituelle Morde" zu berichten, die unter den erschwerendsten Umständen statt' fanden; die Schlussfolgerungen aber, welche die „leiten-den Organe" der Amifemiten hieraus ziehen, und die Sprache, welche sie hiebei führen, liefern dem Freunde des freien Wortes den erfreulichen Beweis, dass wenigstens die Pressfreiheit in Ungarn absolut nichts z" wünschen übrig lässt! (Kroatien.) Von Baron Zivkovii und den» Referenten der Regnicolar-Deputation, Miskalovii, wurde je ein Elaborat über die Gruudlinieu der Verhandlungen der Reguicolar«Deputation ausgearbeitet und dem Präsidenten Krestit übergeben, welcher dieselben den Deputation«.Mitgliedern mit dem Ersuchen um Geheimhaltung uud gründliches Studium und mit der Beimknng übermittelte, dass die kroatische Deputation Anfangs August behufs Aufnahme der Ver-Handlungen werde einberufen werden. Schwindel befallen. Pilot stand mit weilgeösfneleu Augen da, sein Kind anstarrend, und erwartete, dass es ihm etwas Unglaubliches, Unfafslickes, Unerhörtes zu sagen habe. Dann fasste er Louise sanft bei den Händen und zog sie an seine Brust. Da ruhte nun ihr Köpfchen, wie sie es schon als Kind gewöhnt war, wenn sie schläfrig wurde oder wenn sie etwas zu er-bitten halte oder gar ein kleines Vergehen beichten wollte. Wie sie es als Kind gethan, so flüsterte sie ihm auch jetzt leise Wort« in das Ohr. Worte, halb durch Schluchzen, halb durch krampfhaften Schmerz unterbrochen: „Du weißt's ja, Vater, du hast es ja längst errathen, ich liebe Henry —" ..Henry!" rief wulheutbrannt der Alte, „diesen schlechten Tenor, diesen elenden Menschen? Der Teufel —" „Fluche nicht, Vater, sei gut und milde wie stets! Ich weih, du wirst mir vergeben; siehst du, ich halte geglaubt, dass er mich wieder liebe, ich hatte geglaubt! — Jetzt aber, Vater — jetzt ist es aus —" Sie schloss die Augen, während ein tiefschmerz« liches Lächeln ihre bleichen Lippen verzerrte. „Es ist aus! Was ist au«, Kind?" rief der Vater feiner Sinne kaum mächtig. Bei des Alten Schmerzensfchrei öffnet öouife die Augen und fah ihreu Vater mit einem Blicke au, der ,hm das Blut erstarren machte; seine Kräfte verließen ihn, ihm war als ob der Fußboden unter ihm schwände er glüt an der Gestalt seines Kindes herab, und in die Knie sinkend, rief er flehend: „Was, was ist mis, Louise?!" Louise neigte sich zu ihm herab und hauchte die Worte: «Er hat mich verspottet — er hat mich verrathen! Vater, unterwegs habe ich mich — ich habe etwas ge« kauft und dann unten — in der Loge — des Por« tiers — ein Glas Wasser — Gift — vergib!" Pilot fprang in die Höhe, fein Blick war verstört; ohne ein einziges Wort noch sprechen zu können, machte er zwei, drei Schritte, wankte und fiel dann bewusstlos zu Boden. Im Theater warteten sie abends auf die Debu« tantin, eine halbe Stunde um die andere. Die Auf. r.gnng in der Garderobe, hinler den Coulissen, in dem Bureau des Directors, im Orchester stieg von Minute zu Minute. Als man nicht mehr warten konnte, meldete der Regisseur dem Publicum, dass ein plötzliches Unwohlsein der jungen Künstlerin ihr Auftreten unmöglich mache und dass eine andere Dame aus be« sonderer Liebenswürdigkeit im letzten Augenblicke die Partie übernommen habe und um gütige Nachsicht bitte. Man war zuerst enttäuscht, dann lächelte man über die Atme, die so muthlos vom Kampfplatze zurücktrat, und endlich war man auch mit ihrer Stell« Vertreterin zufrieden und applaudierte. 1^.6 roi 63t mort, vivo 16 roil Als man am andern Morgen nach der Sängerin fragte und in ihr Zimmer drang, da hockte der alte Musikant neben der Leiche seiner Tochter auf dem Fußboden uud lachte, und lachte, dass es ein Ent-srtzen war. Der arme Pilot war ärmer denn je, denn er halte sein Kind, damit sein Lrbensglück und den Verstand verloren! ^^^. >V. (Nachdluil verboten ) Manuela oder intriguante Fäden. Roman von Max von Weißenthurn. Aufgeschreckt. Unter lauten, weithin schallenden Schläfen verkündete die große, über dem Thore angebrachte Schlossuhr die neunte Morgenstunde, die Zeit. zu welcher auf Nosegss, dem alten Ahnenschlosse Lord Waltet Roseggs, Baron und Mitglied des englischen Par-laments, gefrühstückt zu werden pflegte. Rosegg war ein prächtiger alter Feudalbau, meilenweit von London entfernt, in g«öhter Abgeschiedenheit tief im Walde gelegen, mit ungeheurem Boden-complex und großen Jagden. Der das Schloss umgebende nächste Theil des Waldes war in ein.» wohlgepflenten Park umgewandelt worden, und so lag das Haus selbst da wie das Zauberschloss Dornröschens, tief verborgen und getrennt von allem Leben. In und außer dem Schlosse herrschte im gegenwärtigen Momente liefe Ruhe. Dnrch die weit geöffneten Fenster drang die herrliche Frühlingsluft in das große, allerthümliche Morgenzimmrr herein, dess N Thür sich eben öffnete, um dem Baron Einlafs z" gewähren. „Noch nicht zugegen? Das sieht Manuela ga»z unähnlich!" sprach er vor sich hin, missmuthig in 'den' großen Gemach, in welchem das Frühstück serviert war, umherblickend. „Charles." rief rr einem eintretend^ Diener zu, ..meldru Sie Lady Manuela, meiner Tochter, Valbllche» Zeitung Nr. 157 1285 14. Juli 1885. (Oefter reich isch - til, lischer Handelsvertrag.) Am 11. d. M. ist Ministerialsecre'är Dr. Slibral. der Delegiere unseres Handelsministeriums für die Verhandlungen über den Abschluss eines Handelsvertrages mit der Türkei, aus Constantinopel nach Wien zurückgelehrt. Die Verathungen sind mm» meh> bis zum Alischluss der ersten Lesung des Ver< tranes gediehen, und sind selbstverständlich hiebei noch manche Tarisposten unerledigt geblieben oder »ä r«k6-l'6Nr v. Ianko. d.signic>t. So viel lässt sich als Resultat der bisherigen Verhandlungen conslalieren. dals bei beiden veltragschlieheuden Theilen der redliche Wille besteht, noch in diesem Jahre den Abschluss dcs Vertrages z^ erzielen. Manche, lci Coücessionen sind seitens der Tüllei eilangt worden, wobei auch nicht v r° schwiegen werden soll. dass die tilrlischen UnleiHändler in der Zollerleichlerung fill Confectionsartitel noch immer nicht auf unserem Standpunkt stehen und zur Erlangung dieses Zngestä'»d»isses unselerseits wlhl Concessions« bei den Finanzzöllen der Tiirkei als Compensation werden gewährt werden müssen. Auf Grundlage der bei der eisten Lesung dcs Vertrages getroffenen Vereinbarungen wird nunnnhr das Ma» terial zur Veurlheilung der österreichisch ungarischen Zollconferenz zusammengestellt werden und diese dann die filr unsere Vertreter zur Final,sieru>'g des V-r» l,agfs «öthigen Instructionen versassen. Auölaud. (Frankreich.) Per „Gaulois" bringt die Nachricht, dass Präsident Grevu, dessen Präsidrntschafl im Jänner endet, nicht von neuem candidielen werde. Gltvy fühle sich zu alt gegenüber den wahlscheinlichen Schwierigleitei, in der neuen Sejsio». Per Candidat des Elysie sei Freycinet, der Candida! der Opporiuüi' sten Campenon. Clemenceau suche den Enlschluss Gre-vy« zu bekämpfen, weil er dessen Wiederwahl wünsche. — Die französische Deputiertenlammer „ahm am vorigen Fieitag mit 200 gegen 126 Stimmen den Zusahantrag Bnnard zum Unterrichtsbudget a„, wodurch der Regierung ein Credit vo>, 400 WO Fraxcs bewilligt wird zur Errichtung von Freistellen siir jedes siebente Kind einer jeden Familie. Hierauf wurde das Budget der Colonien genehmigt, ebenso Allilel 1 des Finanzqesetzes. wodurch das Ordinarium der Ausgaben genehmigt wird. (In Odessa) wulde liirzlich eine Partie Stampiglien mit dem belani'len südftavische» Zeichen des Sterins und darunter des HaNimondes und der De» vise: „>Ia Lalllttnu «vitu, dud« »llmo liau" (Am Balkan dämmert es, bald kommt der Ta^). sowie eine Menge von Papierblättern in den ve»schiede»sten For« maten saisiert, auf welcher überall die gleiche Zeichnung und Devise, welche die Stampiglien sichren, grdiuckt! war. Die Sendung sollte m,ter falscher Declarations nach Varna befördert werden, gerieth aber infolge einer Denunciation iu die Hände der Behörde. (Spanien.) In mehreren Ortschaften Spaniens, wo die Bevölkerung dmch die Cholerafurcht außer Rand und Band gerathen ist, sind Verzehrungssteuer. Emeuten ausgebruchen. die speciell in Lerida einen blu-tigen Verlauf nahmen; ein Soldat nnd drei der Meu» terer blieben todt auf dem Platze, drei Soldaten und vierzehn Civilisten wurden jchwir velwundet. ! (Der Mahdi — todt.) Englische Berichle aus Eqyplen melden zur Abwechslung wieder einmal den Tod des Mahdi. General Bralenbury meldet aus Falmeh. er habe von einem Kaufmanne in Haudak die briefliche Mittheilung von dem Ableben des Pro-pheten erhalten. Auch ein eayptischer Soldat soll einen Araber au« Chartum gesprochen haben, welcher vom Tode des Propheten erzählte. Bekanntlich wurde Aehtiliches schon wiederholt gemeldet, d^nn das alte Sprichwort: ..Was man münscht. glaubt man gern", hat auch bei den EnMüdeln am Nil Geltung. (Aus Ce>, tralas ien.) A»s Teheran wird englischen Bläliern gemeldet, die russische Eisenbahn, welche vom Ostufer o s Kaspischen Meeres ausgeht, lei nahezu b>s Äskabad fertig, und der Telegraph nach Taschkent» und Bokhma sel'iu Vetliebsurdnung. In Atkabad sei eine Streilkraft vou 10000 Russen con-cenlriert. Täglich gehe ein Detach.lmnl nach Saralhs ab und werde durch neue Truppen vom Kasp,schen Meere ersetzt. (Ueber die Vorgänge in Hue) wird nun folgendes Nähere bekannt: Dem General de Courcy wulden bei seiner Ankunft in Hui große Ehrenbezei« l,nngen erwiesen, aber am 2. Juni abends erfuhr er von dem französischen Residenten Chamfteaux, dass ihn der Kölng wegen U»n>ohlseiüs am folgenden Tage nicht empfangen könne, und am 3. Juni. dass der Köing Hue an demselben Tage verlassen habe, an wel. chem der General mit seinen Truppen in Thuana» gelandet war. Der General beschied nun die beiden Re. genten Nguyen Thuong und Thuyel zu sich, um sich ihrer Personen zu versichern. Nur der elftere erschien, uud auf eine zweite Einladung am folgenden Tage Thuyet. aber ebenfalU allein. Da der General somit nicht beider Regenten außerhalb der Citadelle sich bemächtigen konnte, so beschloss er. eine andere Gelegen« he,t abzuwarten. Inzwischen erfolgte am ü. d. M. der bekannte nächlllche Angriff, b., welchem Nguyen Thnong l» die Hände der Franzojen gerieth. Del selbe muss lcht alle Proclamations unterzeichnen, die in Huö noch den Anschein von dem Bestände einer einheimi-lchen Regierung geben. General de Conrcy hat aber m Hur felbst d,e obeiste Gewalt übernomme,, und sucht dieselbe auch in den der Hauftlstadt am nächsten llegeüden Provinzen zur Geltung zu bringen. Doch reicht sle nicht weit über Hue hinaus, und mit dem Inne.n des Landes best.ht gar leine Velbindung. Der eroberte Schatz im Schätzungswerte von etwa zeh>, Millionen Flanck wird jetzt von Zuaven bewacht, n besteht aus Gold« und Silberbarren, Münzen. Edel» steinen, Geräthschaften au» mafsivem Silber und einer Menge andere, Kostbarkeiten. — Die Almamite» haben übrigens den K^.mpf nach der ersten Niederlage nicht aufgegeben. Sie haben einen zweiten Angriff auf dir Wohnung des f.anzösiichen Residenten gemacht und brennen alle Häuser nnder, deren sie sich bemächtigen !>^"«.. A"' 8. d. M. sollte eine Vechärkung von ^000 Mann aus Haiphong zu dem General de Cou.cy stoßen, der sich der zahlreichen Feinde bis dahin nur mühsam erwehrte. N^ch chrem Eintreffen sollte der Belagerungszustand über Hue verhängt werden. Tagesneuigkeiten. Se. M.j stäl der Kaiser haben, wie da« u,'ga-r.sche Am'sblatl meldtt. für die gr.^or. rum. Kirche,,, gemeinde Peclene'ka 150 fl.; ferxe. für d.e gr-lalh. Klrche zu Nagy.Boros,.y6, für die gr.-kath. Schule zu Sarladi, fiir die gr..kath. Kirche und Schule zu Sztanfalu. für die unitarische Kirche zu Pipe je 100 fl.; endlich für die röm.'kalh. Gemeinden Som« patak, Kis. und N.-Huta und Agyagos je 50 st. zu spenden geruht. __________ — (Die neue Unlformierung der österreichischen Etsenbahn-Veamteu) Ueber die Gala« Uniform ist Folgendes vom l. l. Handelsminlsterium bestimmt worden: Der Uniformwck ist fllr alle Classen von feinem dünkelblauem Tuch mit Stehkragen und Ausschlägen aus gleichem Tuch anzufertigen. Auch b!e Beinkleider sind aus dunkelblauem Tuch herzustelle,». Die Distinction besieht für die Staatsbeamten in Ro« fetten auf den Kragen, für die Plivatbeamten in Ringen auf den Krägen, dann in Silberborten auf Krazen und Aermel E« entfällt sonach auf die 8. Classe ein Silber« ring oder eine Gilberrosette. 7. Classe zwei Silberringe oder l.wei Silberrosetten. 6. Classe drei Silberringt oder drei Silberrosetten. 5 Classe ein Goldring oder eine Goldrosetle auf 3.3 Centimeter breiter Vorte. 4 Classe zwei Goldringe oder zwei Goldrosetten auf 3.3 Centimeter breiter Borte. 2. Classe ein Goldring oder eine Guldrosette auf 3,3 Centimeter breiter Vorte und 5.3 Centimeter breiler Borte am Aermel u„d zwtl durch orangegelbe Vorstöße breite silberne Streifen am Beinlleide. 1 Classe zwei Goldringe oder Rosetten aus 3.3 Centimeter breiter Vorte und 5.3 Centimeter breiter Borte am Aermel und zwei durch oraugegelde Vorstoße breite silberne Streifen am Veinkleide. Die Kuppel ist in Zukunft unter dem Uniformrock zu tragen. — (Eine interessante Augen-Operation.) Von Professor Dr. Pflllger in Bern ist diesertage eine sehr interessante Augen>Operation vorgenommen worden. Bisher war man der Meinung, dass es ein Ding der Unmöglichkeit sei. einem Vlindzebornen durch Operation da« Augenlicht wiederzugeben. Nun wurde zu Dr. Pflilger ein fünfzehnjähriger, blindgeborner Knabe zur Untersuchung gebracht, und letztere ergab, dass der Sehnerv selbst nicht gelähmt sei. sondern das Sehen durch ein anderes Hindernis unmöglich gemacht worden sei. Es war alle Hoffnung vorhanden, dass. wenn das Hindernis entfernt werden könnte, auch die S«hkraft sich einstellen würde. Die Operation wurde darum vorgenommen, und als man die Binde wieber abnehmen durfte, da sieht der Blindgeborne. Aber e« hat schlechterdings keinen Begriff von dem Wesen, den Verhältnissen und Entfernungen der Dinge, die sich ihm zeigen. So z. B. wies ihm Dr. Pflüger seine Hand, welche der Blinde oft betastet und gedrückt halte, ullein dieser wusste nicht, was es sei. Man stellte ihm die pflegende Schwester «nd einen Herrn gegenüber und fragte ihn, welches die Frau und welches der Mann sei. Er traf das Richtige. Als man aber der Dlaconifsin das weihe Häubchen, das er früher befühlt haben mochte, wegnahm und um den Kopf des Herrn ein weißes Tuch legte, da musste der Herr auf einmal die Frau sein. Man kann sich die Freude und Wonne des armen Menschen ausmalen, der sich auf einmal im Besitze der Sehkraft besand. — (Selbstmord eines Hauvtmannes.) Wie aus Mostar gemeldet wird. erschoss sich dort ln einem Ansall von Geistesstörung, die er sich durch dienst« liche Ueberanstrcngung und durch die große, auf einer Inspectimlsreise erduldete Hitze zugezogen halte, der Haxptmann des Geniestabes Karl Diemer, ein Sohn des verstorbenen Akademikers und Germanisten Dr. Die« mer. Der beliebte und begabte Officier hatte soeben den dass ich mit dtm Morgenimbijs warte. Sind die Zei« tungen schon eingelauf'N?" «Zu Befehl. Mylord!" Und der Kammerdiener rollte den kleinen nie» drigen Marmortifch. auf welchem die Zeitungen zu liegen pflegten, vor seinen Herrn hin u„d velschwand geiäuschlos. Uord Rosegg, ein stattlicher Man,, von militärischer Hallung, lleh sich in einen Armstuhl ni> de'sililen und gr>ff nach den vor ihm liegenden Tages» blättern. Er war eist seit wenigen Monaten Beiher des prächtigen Schlosses, welches nebst Rang und Titel ihm durch deu rasch aufeinander erfolgten Tod dreier Verwandten anheimgefallen war. Der Baron war Witwer, und Manuela, seine Tochter und sein Iool, war zwei Jahre alt gewesen, als der Vater in seiner Eigenschaft als englischer Ojficier mit ihr, u>n sei» Glück zu versuchen, nach Indien gereist war, um in ein doitiges Regiment einzutreten. Seitdem waren wiederum 15 Jahre ins Land gegangen, und Manuela zählte jetzt 17 Jahre. Lord Roseggs Augen schweiften über d e Zeilun-gen hin, aber er las nicht, sondern er blickte wohl» gefällig hinaus auf die durch die geöffneten Fenster sich seinen Blicken darbietende prächtige Landschaft. «Ein herrlicher Besitz!" spiach er leise vor sich ^ui. «Wenn ich bedenke, dass ich noch vor vier Monaten '", Kalkutta mühselig mein Dasein gefristet habe, mit "wer anderen Aussicht uls der, einst von der Pen- sion eines englischen Officiers leben zu müssen! Für mich mach.' ich mir nicht su viel aus di'sem Wechsel der Verhältnisse, aber für Manuela! Wenn ich nur gewiss sein könnte, dass sie todt ist. das« mein Geheimes mit ,hl begrabe» ist. Früher, c,l« Wir nicht im Veleich ihrer M >cht liewesen si"t>, war nicht so viel daran gelegen; seil mir aber das Majorat zuge^ fallen und ich wieder in der Heimat bin, verfolgt mich die Erinnelung an jene Zeugin aus alten Tagen gleich einem bösen Geist. Eist gestern Nacht habe ich von »hr geträumt, und unter ihrem drohend düsteren Blick wachte ich schweißbedtckt auf. Pah! Hirngespinste l" Und er zuckle unwillig die Achseln, als wolle er ei»e lästige Bürde von sich abfchülteln, nahm das Zeitungsblalt abermals z»r Hand und ließ es wieder fallen. Im oberen Stockwerk würd? mit ziemlichen» Ge< rausch eiue Thür zugeschlagen; gleich darauf vernahm man im Corridor eine fröhliche Stimm,» ein lustiges Lied trällern. „Guten Morgen, Papa!" Mit diesen Wott. „Ich bin gänzlich ausgehungert und wäre schon Hungers g«--storben, wen» Nina mir nicht eine Tasse lihocolade gebracht halte. Ich hoffe, ich habe Dich nicht zn lange walten lassen, Papa? War das Concert nicht ent< zückend gestern Abend?" ' ! Und zwei weiche, volle Arme legten sich um den Nacken des Vatets. ein Paar frischer Lpften bolen sich ihm zum Kuss. Der Baron machte sich lachend aus der zärtlichen Umschlingung frei. ..Aber, Manuela, fo erdrücke mich doch nicht mit deinen schlanken Armen. Lass sehen, wie du nach der bis spät in die Nacht andauernden Unterhaltung aus» siehst; wahrscheinlich wie ein Gespenst!" ..Em Gespenst? Was Dir nicht einfällt, Papa! O, es ist doch zu herrlich gewesen. Ich werde jenen Tenor mit den prächtigen glutvollen Augen und der griechischen Nase niemals vergessen. Gin Franzose soll er sein, und sein Name klingt ebenso schön, als wie er selbst ist: Alexander de Saint.Claire! Ich möchte heule, morgen und alle kommenden Tage ihn singen hören!" Sie stand vor ihm, lebhast gesticulierend, ,'u«d sah in diesem Augenblick wnllich hinreihend hübsch aus, obzwar man nach den strengen Regel» der Schönheit Lady Manuela nichts weniger als schön nennm konnte. . Die jungen Damen der Umgegend w"„asen« nannten sie link.sch und ungeschickt, tabe ten .l" s«n v'Nr;» da schöne zu n".ne... welches ,n thren prcicht.gen dunklen Aua?" und dem rabenschwarzen Haar bestand, das ihr längliches Gesicht mnrahmte. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nt. 157 1286 14. Juli 1885. höheren Genlecurs vollendet und war die Stllhe seiner Mutter. — (Aus dem medici nischen Examen.) Professor: „Was wilrden Sie thnn. wenn Sie, wie im vorliegenden Falle, den Patienten verschlimmert vor» fänden?" — Candida!: «Ich wiirde bis znm nächsten Tage warten — vielleicht geht es ihm dann liesi/r " Local- und Provinzial-Nachrichten. — (P e r s o n a l n a ch r i ch t e n.) Se. Excellenz der Herr Statthalter von Dalmatien FML Freiherr von Iovanoviö ist gestern mit dem Triester Eilznge sammt Familie in Laibach angl komme» und hat im „Hotel Elefant" Absteigequartier a/nommen. Se, Ex-cellenz hat heute die Neise nach Graz fortgesetzt. — Wie wir erfahren, wird Herr Lmldesgerichtslath Hren in Klage,>furt, welcher bekanntlich von den Landgemeinden Adeleberg Gottschce in den Neichsrath entsendet wurde, dem Gelöbnis en sprechend, welches er seinen Wählern gegeben, demnächst seine Beamtenlanfbahn abschließen; er soll seine Pensionierung bereits erbeten haben. — (Fest« Concert mit Bazar.) ZurErinne. rung an die unvergrsslichrn Kaisertage des Jahres !883 fand vurgesterll in den Gartrnlocaliliiten der l^italnica-Restauration ein Fest mit einem lMsche,,, reichhaltigen Programme statt, in welchem der „Bazar" voll der niedlichsten Gegenstände, bestehend in unbehobenen Treffern der „Narodni-DomLotterie". mit seinen reizenden und unermüdlich thätigen Verkäuferinnen eine nicht unbedeutende Stelle einnahm, Aus diesem Grunde und wegen des guten Zweckes — das Reinerträgnis wird dem Fonde des „Narodni Dom" zugewendet werden — fanden die mit Grazie feilgebotenen Bijouterien, Bouquets und Cigarren auch guten Absah und wurden gut bezahlt. Die Bedeutung des Festes hob Herr A. Tr-stenjak nach der vom Orchester brillant abgespielten Barbiere'schen Ouvertüre aus der Oper „Perdita" iu einer schwungvollen Festrede hervor. Neben den von der Musikkapelle des Infanterie-Regiments Freiherr von Kühn Nr, 17 unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Nemrava in gewohnt präciser Weise ausgeführten Piecen. unter denen wir die immer frische Herold sche Ouvertüre zur Oper „Zampa" und die Introduction zur Oper ,.Hamlet" anerkennend hervorheben, concentrierte sich unstreitig das besondere Interesse des znhlreich er° schienen Publlcums auf die der Oeffentlichleit nuch nicht producierte Composition Vilhars, betitelt: Nrr,vli hudav. Aulässlich dieses Festabends hatte der Componist zu dem herrlichen Liede eine allerdings etwas unzu« reichende orchestrale Begleitung geschrieben; nichtsdestoweniger gab Herr I. Meden die wunderbare „Todte Liebe" in der ihm eigenthilmlicheu vertiefenden und pointierenden Weise wieder, welche Leistung denn auch das Publicum zum stürmischen Applause, der sich fast zu einer Ovation slir den Altmeister der krainischen Te« nore gestaltete, hinrisS. Wie diese Piece, musste auch das von dem Octette (Razinger, Pribil. Atamcar. Pe-lan. Krulec. Pucihar. Nolli und Paternoster) prachtvoll executierte Eisenhut'sch? Aloju. !Mü.v wiederholt werden. Nach dem Gesagten ist rS begreiflich, dass — begünstigt von der allgemeinen Fcstesstimmung — die durchaus nicht correct vorgetragenen Männerchüre gleichfalls beifällig aufgenommen wurden Schließlich dürfen wir der Anstrengungen nickt vergessen, welche das Comite zur Decoration und prachtvollen Beleuchtung des Gartens mit farbigen Lampions aufgewendet hatte. —k. — (Das Da mpf'Tram way.Untern eh. wen Tri est °W ippa ch) nimmt nun doch greifbare Formen an und reift seiner Verwirklichung entgegen. Wie das „Triester Tagblatt" erfährt, ist es der »ncr-mttdllchen Thätigkeit deS Ingenieurs PH. Schmidt gelungen, die erforderliche Capitalslraft durch ein eng lisches Consortium sicherzustellen, und begab sich bereits eine Commission nach dem Wippacherlhale :<-., um die Trace in Augenschein zu nehmen und das Nöthige zu veranlassen, damit das ebenso rentable als für die durch« zogenen Gegenden äxherst ntthliche Project baldigst in das Stadium des Werdens trete, — (Süd bahn.) Vorgefier« fand die feierliche Eröffnung der Localbahn Na dlers bürg «Spielfeld statt. Alle Stationen und Orte. die an der neuen Bahn liegen, waren decoriert, überall hielten die Gemeinde-Vorstände Ansprachen, in denen sie für die Eisenbahn dankten, welche ein sehr productives Gebiet dem all< gemeinen Verkehre erschließt. In Mureck gaben die dortigen Frauen den Festgästen ein reiches Dejeuner In Radkersburg fand das Festmahl statt, Hcnte wird diese normalspurige Localbahn mit der Haltestelle Schwärzn und den Stationen Writereseld, Mureck, Go8< dorf, Purkla. Halbenrain und Nadkersburg für den allgemeinen Verkehr eröffnet Die Haltestelle Schwarza ist bloß für den Personenverkehr, die Stationen Wei-tersfeld. Mureck, Gosdorf. Purkla, Halbenrain und Nadkersburg sind für den Personen-, Reisegepäck., Eilgut, und Frachtenverkehr eingerichtet, Die Tarlfe für die genannte Localbahn liegen sowohl ii, den Stationen dieser Lmie als auch bei der commerliellen Direction zur Einsicht aus und lüuuen dort käuflich bezogen Werden. Im übrigen treten aus der Localbahn Spielfeld Nadlersburg die allgemein giltigen Sicherheit« Vorschriften und Tranöportbestimmungeu in Wirksamkeit, — (Maturitätsprüfung? n.) Am hie« sigen k, k, Obergyninasiuni wurden am vergangenen Samstag die Maturitätsprüfungen beendet. Fünf Schüler bestanden die Prüfung mit Auszeichnung, 22 erhiel« ten das Zeugnis der Reife, neu» wnrden a»s zwei Mo< nate, einer auf ein Jahr reprobiert. — (Hagelwetter) Ueber Rakek gieng gestern nachmittags ein verheerendes Hagelwetter nieder. Der Hagel fiel sehr dicht etwa rine Viertelstunde lang. Wie berichtet wird, hat das Unwetter bedeutenden Schaden angerichtet — (Die Musikschule der „GlaSbena Matica") hat vorgestern das Schuljahr 18^4/35 beschlossen. A»s diesem Anlasse hatten sich im ^italnica-Saale der Aubschuss der „Glasbena Matica". die Lehrer und Schüler der Vereinsschule versammelt. Unter der Leitung deS Lehrers Herrn AS oh or execntierte der Männerchor Försters „l'odraUm^H" und Gerbic' „81ovaii8ki dl'uü" in recht wirkungsvoller Weise, worauf Fräulein Julie Hofbaner i» einer mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Abschicdsrede dem Vereins« mlsschusse sowie den Lehrern Herren u, Ianuschowsly und Sohor im N nnen der Schülerinnen und Schüler den Dank aussprach. Sodann Verlns der VereinSpräsi« dent Herr Fr. Ravnilar die Namen jener Schüler» innen und Schüler, welche die Schule mit auögezeich« netem Erfolge besucht; diefe sind: in der Abtheilung des Herrn v, Ianuschowtzky: Moos Louise. Moo» Anna, Dev Oscar. Rupnik Johanna. Stupica Maria. Pra-protnik Anna. Razinger Paula, Cel,Zmk Iosefine, Mil« cinsk, Angela, Navnilar Eobin; in der Abtheiluug deS Herrn Sohor: Kos Johann, Praprotnik Clotilda, Gabriel Karl. Trontcl Emma, Pleünik Johann. Hinter^ lechner Hugo, Vodnsck Cunr^. Adonic Victor, Do< lenec Methud. Pjanecki Johann, Hieraus wurde» die Zeugnisse vertheilt und zum Schlüsse dle Volkshymne abgesungen. Das nächste Schuljahr beginnt am 15ten September. Der Unterricht kann jedoch auch in den Ferien fortgesetzt werden, — (Pferdeprämiierung.) Im laufenden Jahre wird die Pfcrdeprämiiernng für Mutterstuten, junge Stuten und Stutsohlen in nachbenannten Stationen stattfinden, und zwar: In Neifuiz fllr den politischen Bezirk Gottschee am 1. September; in St, Barthelmä für die politischen Bezirke Gurkfelb. NlldolsSwerr und Tscherncmbl am 3. September; in Oberlaibach für die politischen Bezirke Litt»i. Um» gebung Luibach. Loitsch. Adelsberg nnd Stadt Laibach ani 5. September; in NadmannSdorf für den po« litischen Bezirl Rabmannsdolf am 9, September; in Krainburg für die politischen Aezi>ke Kralnburg und Stein am 10, September — jedesmal um 9 Uhr vor. mittags. Als Prämien gelangen k, k Ducaten und silberne Medaillen zur Vrrlheiluna.. — (Unglücksfall in der Fiumaner Pa. Pierfabrik) Die Papierfabrik der Herren Smith und Mrynier in Fiume war diesertagc der Schauplatz eines schrecklichen UuglückfalleS. drm leider anch zwei Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Es sprang das Sicherheitsventil eines Dampfkessels, der unter einem Drucke von neun Atmosphären arbeitete nnd wurde mit solcher Vehemenz an die Sritenwand eines anderen, unter gleichem Drncke stehenden Kessels geschleudert, dass eö diese durchriss. In demselben Augenblicke stürzte aus dem entstandenen Risse der heiße Dampf und das Wasser mit größter Heftigkeit heraus un'o erfüllten im Nu daS Kessellucal, indem sie die in demselben befind« lichen drei Arbeiter und einen Lehrjungen in schauder« hafter Weise verblühten, Dieselben warfen sich im Pa> roxismus der Schmerzen aus dem Fenster in den Huf« räum und beabsichtigten, sich in die Wellen der vorbei fließenden Fiumara zu stürzen. Nach einigen Schritten aber stürzten sie ohnmächtig zusammen und wurden von den mittlerweile herbeigeholten Aerzten in Behandlung genommen. Bis nun sind jedoch leider bereits zwei der schauderhaft zugerichteten Unglücklichen unter den quäl. vollsten Schmerzen verschieden, und ist auch der Zustand der anderen zwei Veruuglückteu ein hoffnungsloser. Die drei verunglückten Männer sind Familienväter, doch wurde den trostlosen Witwen von Seite der humanen FabükSbesitzer die Hälfte des Gehalte» ihrer Ecnährer als Pension bewilligt, — (Ein eigenthümliches Angriffs« mittet.) Am 5 d, M nachmittags saheu unter andern in der Brantwelnschente des Josef Cvajnar in Prebka. politischer Bezirk Umgebung Lmbach. der Inwohner Franz Peternel von Pretzla uud der Kaischlcr Jakob ttauik' von Seniöica an einem Tische, einer dem andern gegenüber, und speisten „Eingemachtes," Infolge einer zwischen diesen beiden entstandenen Contro-Verse, zu der Kau»!»? die Veranlassung gegeben, schleu» dcrte letzterer dem Peternel uhneweiters seine mit „brenn-b/ihem" Eingemachtem noch volle Schüssel inS Gesicht, Peternel erlitt hiedurch rine schwere Verletzung, deren Folgen noch gar nicht abzusehen sind. wahrscheinlich aber den Verlust eines Angrs zur Folge haben werden. — (LebenSgefährlichc Verletzung,) Josef Dolinöel, Fabr,lsarbeiter aus Theiniz. politischer Bezilk Stein, ledig, wurde am ll. d M. vormittags bei den Montlerungsarbeiten in der l. l. Pulverfabrik von einem Maschinenbestandtheile erfasst und erlitt hiebet eine schwere und lebensgefährliche Verletzung. — (Eine Auszeichnung mit Hinder-nlssen.) Wie aus Görz gemeldet wird, refusiert Baron Rech bach daS ihm zuerkannte Ofsicierskreuz des italienischen Kronenordens, als feinem Range nicht entsprechend. — (Selbstmord.) In Vlllach hat sich am !0. d, M. der gewesene Nuchdruckerelbesiher Franz Friedrich Hoffmann im Alter von 70 Jahren eines un< heilbaren LeidenS wegen erschossen. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Budapest, 13. Juli. Einer Meldung des .Mmzel" zufolge führten die Unterredungen zwischen dem Patriarchen Ängyelics und dem Cultuslninister hinsichtlich des serbischen Knchencongresses zu einer befriedigenden Vereinbarung; desgleichen wurden in vertraulichen Conferenzen zwischen dem Patriarchen und hervorragenden Serben die Vrundprincipien einer Neform-thätigkeit festgestellt. Paris, 13. Juli. Der „Intransigent" veräffent« licht ein Schreiben des früheren Diplomaten Billing, welches constatieri, dass der Mahdi vor der Eixnahme Chartums das Anerbieten stellte, Gordon gegrn ein Lösegeld von 1250000 Francs den englischen Vorposten auszuliefern. Üord Lyons hätte diese Summe zahlen sollen, sobald die officielle Nachricht von der Auslieferung Gordons in Paris eingetroffen wäre. Mr. Billing habe das Anerbieten des Mahdi Lord Lyons übermittelt, aber das englifche Ministerium dasselbe über Andringen Granville» abgelehnt. London, 13. Juli. Die „St. Iames.Gaz.tte" meldet gerüchtweise, Lord Lyons werde vom Botschafte, Posten in Paris zurücktreten und durch Lord Lytton ersetzt werden. Madrid, 13. Juli. Infolge eines längeren, heule abgehaltenen Ministerrathes haben die Minister des Innern uud der Marine ihre Demission eingereicht. Ministerpräsident Canovas del Castillo begab sich zum Könige. Madrid. 13. Juli. Contre-Admiral Pezuela wurde zum Marineministel und der Präfect von Madrid zum Minister des Innern ernannt. Madrid, 13. Juli. Per „Gacela" zufolge sind gestern 1371 Erkrankungen und 587 Todesfälle infolge von Cholera vorgekommen, und zwar von den letzleren 4 in Madrid, 19 in Aranjuez, 317 in der Provinz Valencia und 89 in der Provinz Murcia. Kairo, 13. Juli. Das Gerücht von dem Tode des Mahdi findet hier nirgends Glauben. Simla, 13. Juli. Die indische Negierung erhielt von London aus die Versicherung, dass die Unterhandlungen zwischen Russlano und England einen guten Fortgang nehmen. volkswirtschaftliches, «aibach, 11. Juli. Aus dem heutigen Marllc sind erschienen: 16 Wagen mit Getreide. 10 Wagen mit Qeu und Stroh und 22 Wagen mit Holz. Vurchschnitts . Prelse. N>sr, N, li, fi.j li, ft,!li^ Weizen pr. Heltolil 6 83 ? 62 Nutler ftr, Kilo . — 85 - ! ' Kor:, . 5 20 6 7 Eier pr. Stück . , — 2 - --Gerste , 4 38 5 3t> Milch pr. Liter , - 8 -^ Hafer . 357 3 32 Rindfleisch ftr. Kilo — 64 -halbfrnch, , -!__ 6 53 Kalbfleisch , -,56 -hriden ^ 497 5 KO'Lchweincflriich .. ^6 -Plrsc . 6 I 585 Schöpsenfleisch .., uu Kukuruz . 5 50 5 50 öähl'del pr, äluF - 80 Erdäpfel 1U0 Kllo 3 50-------Tauben _ 17 -Linsen pr, heltolit. 8----------,he„ 100 Kil° 7 1 69 -Erbsen „ 8------- Stroh . 169 ^ 3'solen . 8 50 - Holz. harte"«, ftr. — — Nindsschmalz kllo - 96 -..... Klafter 7 50 — ^ Schweineschmalz „ - 82 — - weiches. „ 5 20___-speck, frisch „ 54 — — Wein. ruth .llMÜt. - 2l - aeräuchert ^ — 70------- — weis,er ^ ^20 Verstorbene. Den 12. Juli. Agnes Petcrlin. Schreibers ^ Witwe 53I N°.hl>°uspl°h Nr. 3. Lunssenschwindslcht .) c>^!'.^'^l^«i^°^'^auz.A>lshilfsbeamtens°T0ä,ter, 2 I., Hllschergasse Nr. 10. Vronchlaltalarrh Im Spitale: ...l ^"' '^ Juli. Ursula Nrodnit. Arbeiterin. 16I.. Tnber-culuse. - Franz Winter, Arbeiter. 15 I.. Dysenterie. Meteorologische Beobachtttnaen^n^aiba^ 1-, ?.^^" ^'^^^ l6 8 windstill Nebel , "W " ^« N. 735.30, 28.3 O. schwach heiter 0 oM -» . Ali. 735.70, 24.« windstill heiter « «>.>^°^"'^^bel. dann heiter. Da« Tagesmittel der Nii.nll 2^'.«. um 4.3- über dem Nurmale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nag lit. 1287 Course an der Wiener Korse vom 13. Mi ! W5. «dr>« °Mea«. Coursbla«« StlllttS-Anlehen. 3tolc»rente.......83 05 83 22 Kilberrente.......83 85 84- - !8«4er 4«/^ <^!,i,U»lose «U fi, 12? ?b >28 25 i«N«er 5«/n >ianze 2no ,, I4c 50 14, - lu««er 5«/u Fünftel I0U ,, 141 2b 142 -l«64« StaalOl^fe . . ioa,, i«7 7» i«8 «5 i»««r „ . . 50 „ i«« IK I«? — «iomo.Uenlenscheine . per St, 43 «'- 4»/u Oeft. Volbicllle, s! lersrei , 10» 15 io» 30 Oefierr. Notenrenie, ft, crsrei , 9» »0 100 0b Una. Volbrent« 4 »/„ .... »»-40 »»65 „ Papierrenl^'.»/« . . . . »3 — 93 2l> „ Eiscnb. «n«, ,^ofi.Ü,W,S. 148 75 14» — „ Oftbahn Primüäten . , 9350 »8 90 „ Slaats.Obl. ,'M I. I!ose 4"/» 100 fi. . , n» h« ilo^o Glunbentl.'Obligationen (sUr 100 ft, L..M.). b°/, böhmische...... 10» dv — — 6"/» >>al>zische...... >ci 25 102 25 »«/<> niahrischc...... 10525 — — »°/a nieberufteireichilche . . io/— —' - 6°/<> obelöfterltichisch« .... lu^-— — — ü°/, fteilische....... IN4 — . — 0°/, lroatil«i,e und slavonische . il,2— 104 — l»°/„ slebenbülgische..... »01 ll 102 20 Geld Ware L°/» Temes« »anal . . . , lui ?5 102 5u 5>°/n ungarische......102 I« 103 — Andere öffentl. Nulehen. Donau-Neg,'Vose ü°/<> loo si. , no bu 11? — bto, «nleihe i»?8, fieuersrei . 104 bo 105 — ^lnleyen b.Slabtgemeinbe Wic» 102 5» 10» — Nulehen b. Stabtgenniube Wien (Slider unb Gold) —>,.. — — Pramien.Anl,b,Tlabtgrn!,Wien 12» 75 124 — Pfandbriefe (N!r »no ft.) «odencr, aUg.öslerr,4>/,°/aG°lb, 124-— 124 50 dto, IN 50 „ „ 4 !/, »/^ 1^0 . I»tz 50 ^ !«^, '<«. " <"/» ^ "" "^ dto. PiamitN'Schulbversch,»"/« »7 bo 98 — l^es». Hypothelenbanl inj. b >/, -/« ini — — - vest «ur.g. Van! verl. 5 «/<, . , i»3 ,5 io» KU bto. „ 4 >/,°/c> . »01 »0 10^ 30 bto. ,, 4 °/a . . 9920 »U l.0 u»g. alla, Vodcncrebtt'Nctlenges, in Pest in I, I»»« verl.b >/,°/u 102 75 103 «o Prioritiiis - Obligationen (für,0(1 sl) 7U 75 I?? 7b «lary.Lose 40 ft...... 43 50 44 — 4°/n Donau-T>ampssch. I«n n, , N3 — .— i»»ibacher Prämien-«nlehen i!UN. 22 75 23 — Osener Lose 40 st...... 42 50 43 50 Palssy ^'ose 40 N...... 40 20 40 «0 Nolhen Kreuz, oft. Ges. v. ,U fi. 14>?a »4 90 Mubolf'i!ose inft. . . . . l»— ,85N Salm-Lose 40 fi..... 57 . 57 50 St,-Genois'Lose 40 fi. ... <82b 4875 Walbstcin.Vose !i0 ss. . . , 2« s>0 »,»5l< Windischgrätz.Lose 2» fi. . , , 87-1.0 ü« - »aul-Actien (Per Stuck) Anglo»lDeficrr, Vanl zioa ft , . »»-— »9 5c «aul-Gcsell!ch.,st. Wiener 2M) st, - - --Vanlverei», Wiener. 100 ft, , , l«l 5l> 101 s0 Vbncr, «nft., Oest.200ft,S 4u»/>, -—------- .,öst, 200 fi. «l,»/««. 5«— bi-Vänderbanl, öst, ilouss, G.50°/<,»u > Oefter..Ung, VanI.....,v72 - 874 - Unionbanl in« fi......7» -. 7« 25 Werlehisbanl «llg. 140 ff. j»44 5c, 145 — Gelb ware Nctien von Transport» Unternehmungen. (per Stück) Hlbrecht-Aahn «0» fi, Silber . — - — -Alsold-ssil!», »Äahn LNN fi, Sill>. 1«g -. l8S b0 Äussi.1 Tcp. Eiseub, ü(X) fi. 2M,-------____ Böhm. Älordbahu 150 ft, , . . ^_____ Weftbalm «00 N. . , .------------------ «uschliehlader liilb. 5Nu fi,EM.--------—>— l>>t N) !>!>ll fi. . — . to».,u » Oampsschiffahrts » Ges, OeNeic. s,an st. LM, . . , 4«2 — 4»» — Drau<ilf'Äode»l'achcr00 ft, l!M, 2858 »«N2 Kranp^oscs Vah» 20« fi, Silb, «ii — «,1 co Mlnstirchen, — — - .. »ahlcnbciq <5>le!!b. loo«, . . .-------- Naschall-Odrib. (iileub. W0 fi,S, l«8?ü 14X25 Vemb.rq ^»ü>»o»>,'^asl>! «lisen- bahnOescll. üUU ö, W, , , 22? 5c. 2^8 zs. ^'loyb, oft,«ling, Trieft 5>UUfl.CM. 5«N— 6SU — Oeftcrr. Novbwlft». 2ou fl. Silb, 1«» l»u 170 — dto. (lit, l!) ^00 fl. Silber . ie« 25 1«« ?i> Prag'Nurer Eiseub, lüuss, Silb, 38 - 3» — Nubols Vahn IN» ft. Silber . . 180 2s. !U? — Siebenbürger «iisenb, W0 fi, , 185 — 18b 50 SwatOeiscnl'ah» «00 N, i>, W. . 295 75 2»<» — ^ l Veld V, W,,, neu 10«fi, 10» 50 l«7 — Transport'Gssellschast IN« fi. . b» — «5>— Ung.«qali^. Eisenb. ^ao fl, Silber l?5 l5 175 7» Ilng, Viorboftl'ahn 800 ft, Silber 177 25 1?» — Unqweftb (Naab.Oraz)«O0fi.G. »89- - I«9Z50 IndustrieActicn (per Stück) Egybl unb Kindberg, lliscn» unb Stahl.-Ind, in Wien 100 fl. . —-, ^._ «llsenbahnw^'eihg, 1,»a>'.40»/,, il,«- . l«8 — „Elbeiulihl". Papltii. u. V.-G, a«-. «7 — Munlau.Oesellsch, öfterr,»alpine ,8 «0 «» — Prasser LiseN'^nd'Gcs. »00 . ,38 5, !,»-»« Salgo.Tarj. «tlsenraff. I»U . . »7— «7« Wassenf.G., 0eft, ln ÜU, ,00 „z — —— Trifatltr^ohlenw.>V^. l«0 il. . —-—ß—— Devise». Deutsche Platz«'......«, la «1 »5 London.........1»4 55 124 »l Paris.........4» 42. »» 4l, Pocrsdurg......— — — — Valuten. Ducalen........ 588 !iu Francs'Vtilck«..... 9 87. 9»», Silber......... -— - — Deutsche Reichsbantnolen . . «110 «1 x»