Lmbacher /Mma Nr. 41. 334 19. Februar l90>- l L«ndstrah, und biss daselbst ein Schwein in den Rüssel. Der anscheinend wüthende Hund wurde von den Orts- b,wohncrn verfolgt, jedoch nicht risigtcholt. Ersl tagsdarauf gelang es einem Vesper in Vlrschische, das Thier mit einem Gewehrschüsse niederzustrecken. —e— — (Anerkennung) Wie uns mitgetheilt wird, hat die l. k. Landesregierung Anlass gesunden, dem Director der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation, Herrn Dr. Crnst Kramer, fur seine verdienstvolle Thätigkeit auf fachlichem Gebiete die Anerkennung aus- zusprechen. .*. (Herz schlag.) Dr. Iacobi, Besitzer in Ratschach bei Steinbrück, seinerzeit Zahnarzt in Laibach, erlitt heute früh im Hotel «Lloyd» einen Herzschlag und verschied sogleich. Wie man uns mittheilt, hatte Dr. Ja« lvbi die Absicht, als Volontär ins hiesige Landesspital einzutreten, um sich in einigen Disciplinen, der ärztlichen Praxis zu vervollkommnen. Sodann wollte er sich beim österreichischen «Lloyd» um die Stelle eines Marinearztes bewerben. .*. (Verhaftung.) Der im Polizeiblatte für Krain vom l: l. Landesgerichte in Klagenfurt wegen Ver- brechens der öffentlichen Gewaltthätigkeit steckbrieflich ver- folgte Franz Mehle aus Grohlupft wurde gestern hier verhaftet und dem l. k. Landesgerlchte eingeliefert. — (Fafchingsbräuche in Krain.) Obwohl die Menschen heutzutage nervöser und nüchterner geworden sind, hat sich doch noch mancher Vrauch aus der «guten», alten Zeit, namentlich in den Faschingstagen, erhalten. Man hat eben das Bedürfnis, sich wenigstens für einige Stunden den Sorgen zu entziehen und im Vergnügtsein Erheiterung zu suchen. Zur Erreichung dieses Zieles bietet aber insbesondere der Fasching reichlich Gelegenheit. In Krain haben sich zahlreiche Faschingsbräuche erhalten, so vor allem das «Närenführen», welches am Faschings- dienstag in manchen Gegenden insceniert wird. Aus Pferdekotzen wird ein Monstrum (dum) mit einem baren« ähnlichen Kopfe zusammengestellt; unter den Kotzen verbergen sich zwei Burschen, und das Thier setzt sich in Bewegung. Von seinem Halse hängen zu beiden Seiten Kuhglocken, die fortwährend gezogen werden. Durch das Geläute werden die Dorfbewohner auf den Zug aufmerkfam gemacht, und jung und alt stürzt aus den Häufern. Ein Burfche in buntem Maslenanzuge ver- steht die Rolle des Treibers und feiert das Thier durch Zurufe und Peitschenknall zu schnellerer Gangart an. Eine größere Menge von Masken begleitet den Zug, und eine derfelben sammelt mit einer Klingelbüchse Geld- spenden bei den Zuschauern und auch in den Häusern, die der Zug passiert. — Das sogenannte 'Fasching- begraben» und «Faschingverbrennen» ist weit verbreitet. Beim ersteren verfertigen die Burfchen einen Strohmann, legen ihn auf eine Tragbahre und ziehen damit durchs Dorf. Voraus fchrettet gravitätisch der Todten- gräber mit Spaten und Schaufel. Vor dem Dorfbrunnen bleibt der Zug stehen, und einer der Theilnehmer hält eine längere Leichenrede. Hierauf wirft man den Strohmann in den Wassertrog, und alle entfernen sich unter Lachen und Scherzen. Zum «Fasching« brennen» werden Besen oder Stroh genommen und am Faschingsdienstag abends unter schallendem Gelächter verbrannt. — Das sogenannte «Blochziehen» besteht darin, dass auf ein Brett ein Strohmann befestigt und von einer Maske am Aschermittwoch durch das Dorf ge- zogen wird. Vor der Behausung eines Mädchens, das im Fasching viele Freier hatte, aber nicht unter die Haube kam, wird halt gemacht und der Strohmann vors Thor gelegt. Es kommt auch vor, dass waghalsige Burschen den Strohmann in der Faschingsnacht auf den Dachfirst tragen und oben befestigen — ein Unternehmen, das nicht selten mit einem Abstürze seinen traurigen Abschluss findet. 8^ Theater, Kunst und Literatur. * (Deutsche Bühne.) Das musikalisch wert- vollste Werk hat Meister Suppe' mit seiner reizvollen Operette «Donna Iuanitta» geschaffen. Die orchestrale Untermalung der Handlung, die wirksame Illustration des revolutionären Geistes derselben, die vollsthümliche Cha- rakteristik in der Instrumentation, den Tänzen und Liedern, die groß mit wirksamen Steigerungen aufgebauten Chöre und Vnsemvlesätze mit ihrer forgsältigen Stimmführung und kräftig packenden Finales stellen «Donna Iuanilta» weit über das gewöhnliche Operettenniveau. Die Me- lodien fülle, die zudem Suppö über das Wert ver- fchwenderifch ausgegoffen hat, der glückliche Humor, der in der Musik so gewinnend zum Ausdrucke kommt, in Verbindung mit den früher angeführten Elgenfchaften, lassen es eigentlich fchwer begreiflich finden, dafs die Operette selten aufgeführt wird, und sich nicht jener Po- pularität wie andere minder wertvolle Schöpfungen der leichteren Kunstgattung erfreut. Allerdings hängt der Er- folg in erster Reihe von der forgfältigen musikalischen Vorbereitung und der Leistungsfähigkeit von Orchester, Chor und Solisten ab. Diese stand bei der sonntägigen Ausführung auf der vollen Höhe ihrer Aufgabe und des« hall, üble die Operette gleich einer Neuheit zündende WMMtz ..« ^ wurden. Der Präfes des CentralauM"K^ beim Verlassen des Wahllocales von den »v"V Kopfe schwer verwundet. Die Unruhen in Hpanien. ^ Madrid, 18. Februar. Dem «3"^""^' folge hätte sich ein Minister dahin geauße^ ^ ^ am Mittwoch zusammentretende Mm!"" .^ Belagerungszustand über Madrid aufhebe" ^F Verfassungsgarantien wieder herstellen werde- ^ P Präsident Azcarraga werde am Freitag der "".^ zL Demission des Cabinettes überreichen uno " ^ ^ willigung für die Votierung des Budgets ,^ Kammer zu erlangen fuchen, um einen H^ Boden für ein Ministerium Silvella vorj" ^ welches nach Annahme des Budgets ins "' würde. Die Vorgänge in China. ,^> Köln, 18. Februar. Die «Kölnische Hz ^ meldet aus Peking vom 16. d. M.: AMHe< ungewissen und schleppenden Ganges ber H <^ Verhandlungen hat Feldmarfchall Graf W^^ Befehlshaber der verbündeten europäischen ^^ ersucht, für Ende Februar eine neue ^" ^ größerem Maßstabe vorzubereiten, um ^'.^„ i' , Tschili endgiltig von den chinesischen V" , säubern. > Vozen, 18. Februar. Bei der heute du^N ^ ' durch den Verzicht des Freiherrn von ^H^s^ ' wendig gewordenen Ersatzwahl eines ^F^ Abgeordneten für die Landgemeinden AI ^M c wurde Josef Trafoier (conservativ), ^l ^ , in Zwötfmalgreien, gegen den christlich'!"^ ^, ? ^ didaten Josef Klotz, Gemeindevorsteher m ^ . c wählt. , ..,n s"! , Sofia, 18. Februar. Bei den gestw M mahlen für die Kammer wurden drel u ' l^ < Petrovisten und zwei Stambulovisten 9^,H^ 5 den gestern vollzogenen hauptstädtischen GeM ^M ^ drangen die Regierungscanoioaten gegen o ^S^ , Cankovistisch-Karavelovistische Liste durch. V" tc, H abgäbe bei den letzten Kammerwahlen 'H z in der Hauptstadt und in mehreren P^M , die bäuerlichen Gemeinden gegen die . . g«^ , Wähler der Canlovisten - Liste den Aus!^«^ Das cankovistische Organ gesteht ^'.-eilie^ , Forderung der Auflösung der Schützende ^ ^ sämmtlichen diplomatischen Vertretern ". fitt^ sei, tritt aber dennoch gegen die Regler"'^ e^ , Schützenvereine ein. Gegen die Whaup M.^ . hiesigen Blattes, die seitens des russische" "ßeH in Constantinopel Sinovjev gehaltenen ^O!>j über die Agitation der macedonischen ^ .M',? ( eine Fälschung, erhebe sowohl das Regier"^.^ ^ das Organ der Stambulovisten P"t^ /,^ el^ derartige Irreführungen für staatsgefährl^he ^ < Der Secretär der bulgarifchen heiligen Uoisi^ öffentlicht eine Flugschrist, in der er eine ^lü" Verfassung im conservative!» Sinne als d^^lt / mittet der gegenwärtigen Situation anewp> ^g s^ Sofia, 18. Februar. Einen an Oes<">» . zenden Emdruck ruft hier der Schluss ewe» ^, <« der «PeterburMja Wjedomosti' ^.Wl^V k lautet: «Die Ereignisse auf der Balkany" ^? > Haupt und insbefondere in Bulgarien >p^. ! ^ habe alle Beziehungen zum Grafen ^ <,e^"V ! ^' gebrochen, seitdem derselbe nach Mad"0 »^ l und seine Söhne in der alphonsinischen * i lasse. l