Karoäiis io «mverritetn» lin^irnica 118' Vtsellschrrft ULNdwirthfchKfts >"OXi >(<> Kaiser!. König!. Lsndvnvthschsfts - ^rsellschsft i n L a i b a ür. Jahrgang, 1822 und 1823. Laibach. Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Klein mavr. 18 3 0 11829 6 An vic verehrten Mitglieder Ser k. k. LandwrrthschaftS- L^esellsHaft in Krain. ^ie erhalten hiermit den ersten Band der Gesellschafts-Anna¬ len, seit dem Wiederaufleben dieser Gesellschaft im Jahre 1820. Die große Bescheidenheit meines hochverdienten Herrn Vorgängers, Frey- Herrn v. Buset, hat die Drucklegung derselben verzögert, weil derselbe nur etwas Vollendetes und Vorzügliches dem Drucke über¬ geben wollte; jede bisherige Verhandlung aber, dieses Gepräge nicht hatte. Ich gestehe frcimüthig, daß ich diese Ansicht nicht theile. Ich glaube vielmehr, durch die Herausgabe der Annalen unserer Be¬ schäftigungen, werden unsere Landsleute, wenn sie auch nicht Mit¬ glieder unserer Gesellschaft sind, zu Forschungen und zu Versuchen aufgcreizet und belehret; sie werden aus den verschiedenen schätzba¬ ren Beiträgen zur Landwwthschaftskunde, welche wir bereits besitzen, einen landwirtschaftlichen Gegenstand, vielseitig beleuchtet, betrach¬ ten lernen; sie erweitern ihre Kenntnisse im Gebiete der Rural- Jndustrie, und erhalten Gelegenheit, die von der Gesellschaft ge¬ machten Versuche und Erfahrungen selbst zu prüfen, durch ihre ei¬ genen darüber gemachten Erfahrungen zu berichtigen, um sodann diese der Gesellschaft mitzutheilen. Sie machen sich dadurch mit den aufgestellt werdenden Begriffen und Resultaten bekannt, und erleich¬ tern sich ihre eigenen Forschungen. Selbst der Gesellschaft soll, durch die Herausgabe ihrer Arbei¬ ten die Beruhigung erwachsen, daß man sie nicht unthätig nennen könne. IV Diese Verhandlungen/ wenn sie gleich nicht Zeugen der Vol¬ lendung sind, deren sich andere Landwirthschafts-Gesellschaften un¬ seres Kaiserstaates rühmen können/ sollen doch/ das Bestreben der Gesellschaft sich zu vervollkommnen / bethätigen. In Kram ist die neuere landwirthschaftliche Literatur fast ganz unbekannt; Kriege und feindliche Occupation, haben den Bewoh¬ nern solche Wunden geschlagen, daß man auf Beischaffung neue¬ rer öconomischen Werke nichts verwenden konnte. Die Beschäftigungen der Gesellschaft können also, einschlüßig des laufenden Jahres (in welchem erst die öconomische Büchersamm¬ lung zum allgemeinen Gebrauche aufgestellet ist)/ nicht das Gepräge der Neuheit haben/ oder Forschungen nach jenem enthalten, was neuere Werke Bemerkenswertes aus den letzten zwei Decenicn her¬ ausgehoben haben. Die Aufzeichnung dieser Beschäftigungen beurkundet nur ge¬ machte Versuche und Wahrheiten, nackte Wahrheiten, wie sie der Beobachter gefunden hat, und in dem schlichten Style vorgetragen, der dem Lande eigen ist. Die verehrten Gesellschaftsmitglieder dürfen also hier nichts an¬ ders zu finden erwarten, als Bestätigungen und Berichtigungen der in andern Werken schon besprochenen Gegenstände, und da für den Landwirth die Wahrheiten mehr Werth haben, als Hypothesen, so hat der permanente Ausschuß sich mit ihrer Herausgabe beschäftiget. Sie erhalten daher die Resultate der zwei allgemeinen Versammlun¬ gen von den Jahren 1822 und i82Z;dann eine gedrängte Beschrei¬ bung des Bezirkes der Herrschaft Reifnitz, welche vorzüglich unsere Landsleute aufmuntern soll, das Ausgezeichnete und Bemerkens- werthe ihrer Wohnorte aufzuzeichnen, und die hieraus verfaßten Be¬ schreibungen der Gesellschaft einzusendcn. Endlich erhalten sie die Verhandlungen der diesjährigen ersten Versammlung, nämlich vom Juni 1828. v Ich halte mich verpflichtet. Ihnen Rechenschaft zu geben, warum diesmal schon das Jahr 1828 vorkömmt: da doch in den nächsten Banden erst die Arbeiten von den Jahren 1824, 182b, 1826 und 1827 erscheinen werden. Der Beitritt der durchlauchtigsten Erzherzoge kaiserliche und königliche Hoheiten, ist ein zu merkwürdiges Ereigniß, als daß man mit dessen Kundmachung hatte zaudern können. Ein fernerer Beweggrund liegt in der Absicht, Sie meine Herren, in die Kennt- niß zu setzen, daß eine zahlreiche öconomische Büchersammlung zu ihrem Gebrauche offen stehe, und daß Sie auch äusser Laibach da¬ von Gebrauch machen können. Diese für Sie besonders interessante Mittheilung hatte sonach jedenfalls aus den diesjährigen Verhand¬ lungen herausgehoben und kund gemacht werden müssen, welches durch die dcrmalige Herausgabe der Verhandlungen des ersten halben Jahres 1828 in der Ordnung bewirket wird. Dadurch wird auch bezwecket, daß Sie meine Herren, gleich in die Kenntnis des Neuesten von den Verhandlungen der Gesell¬ schaft gelangen, und die in denselben geäußerten Wünsche und Bit¬ ten kennen lernen und erfüllen können. Ebenso hatte das Verzeichnis der neu eintretenden Herren Mit¬ glieder nicht aufgeführet werden können, ohne ihrer in diejcm Jahre gemachten Aufnahme Erwähnung zu machen. Uebrigens ist die Einleitung getroffen, daß die Verhandlungen vom Jahre 1828 so gedruckt werden, daß man sie trennen, und wenn die Verhandlungen der zweiten Hälfte ebendesselben Jahrs 1828 erscheinen, zusammen binden lassen kann. Drese zweite Abtheilung wird in der Folge mit den Verhand¬ lungen der noch rückständigen Jahre von 1824 angefangcn, erschei¬ nen, und damit fortgcfahrcn werden, bis alle Rückstände dem Pu¬ blicum mitgetheilet sind. Da übrigens Kram zu klein ist, und zu wenig Abwechslung n und Beobachtungswerthes im agronomischen Fache liefert, so beschäf¬ tigt sich unsere Gesellschaft auch mit topographischen und naturhistori¬ schen Arbeiten unsers Vaterlandes, daher ich Sie schon jetzt auf die, vom Herrn Districts-Förster Zörer bearbeitete Beschreibung der Grotte nächst Laas, aufmerksam machen muß, welche im nächsten Aheile geliefert werden wird. Ich schließe diese Worte mit der Bitte, die Büchersammlung, von welcher der Catalog folgt, recht fleißig benützen, ihre Beobach¬ tungen aufzeichnen, und die Beschreibungen der Resultate derselben, so wie ihrer Versuche, der Gesellschaft einsenden zu wollen. Laibach den 20tt» November 4828. Franz Graf v. Hochenwart, Präsident.. Anhalt Erinnerung. Academie der Lperosen in Laibach, kurze Geschichte derselben. Gesellschaft des Ackerbaues und der nützlichen Künste in Krain; deren Entstehung, Fort, gang und Verfall. K. K. Landwirkhschafts-Gesellschaft in Krain; Jahr i8i5, deren statutenmäßige Grün¬ dung. Jahr 1820. Erste allgemeine Versammlung im Jahre >822. Verhandelte Gegenstände. Die Verbreitung landwirthschaftlicher Kenntnisse. I>. Die Beförderung der Obstkultur. c-. Die Errichtung eines Landes - Mussums in Krain. ck. Die Dertheilung der a. h. Orts bestimmten Prämien zur besseren Emxorbringuug der Viehzucht. «. Das im Lande einzuführeude Weben der Säcke ohne Naht. st Der Ankauf öeonomischer Schriften. x. Die Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben der Gesellschaft. ll. Die Vertheilung der Gemeinde-Weiden, und i. die Wahl neuer Mitglieder. Zweite allgemeine Versammlung im Jahre >822. Verhandelte Gegenstände. ». Diploms, deren Ausfertigungsart betreffend. h. Bibliothek der Gesellschaft. c. Bienenzucht. > ck. Botanische Gärten. e. Sbstbaumschule. L Gyps-Anwendung. x. Viehzucht. st. Gesellschaftssaal und Kanzlei. >. Einnahme und Ausgaben. k. Correspondenz mit inländischen Gesellschaften. t. Verschiedene Gegenstände. Gypsbrüche in Obcrkrain, derselben Beschreibung. Topographisch- und physikalisch - naturhjstorische Beschreibung der Laudwirthschaft, im Herrschaft!- - Bezirke Reifnitz. Total-Ueberstcht der Bevölkerung, des Bcsttzstandes und des Viehstandes in Krai», im Jahrs 1822. Wahl neuer Mitglieder. Dritte allgemeine Versammlung im Jahre > 82Z. Verhandelte Gegenstände. ». Museum. h. Bienenzucht. «. Mineralbad zu Kapazhenza, im Bezirke Lack. ck. Feuerversicherungsanstalt. Vlil Gemeittdcspeicher. Ueber die Ausbewahrnng des Getreides. I. Geschichte Krains, (Fortsetzung.) Grotte bei Adelsberg. j>. Lbstkultur. >. Gesellschafts - Realitäten - Benützung. k. Biehzucht. l. Viehmärkte. »..Weinbau. . - Wahl neuer Mitglieder. Uebersicht der Bevölkerung, des Besitzstandes und Diehstandcs in Krai», >m Jahre >822. Vierte allgemeine Versammlung im Jahre < 8rZ. Verhandelte Gegenstände. a. Diingererzcugung, nach Antrag des Herr» Levasseur. l>. lieber Witterungs- oder sogenannten Bauernregeln. r. Lbstkultur. 8. Weinbau. Bienen-, Schaf- und Viehzucht, Viehmärkte. L. Wahl neuer Mitglieder. Uebersicht der Bevölkerung, des Besitzstandes und des Diehstandcs in Kram, im Jahre 182Z. o r e r i n n e r u n g, redigir e durch Hermann Schanda, Gesel lsch a fts m itg! i ed. Atzens Herzogthnm Kram in Rücksicht seiner Landessprache isolirt, und aus dem Kreise des Literaturcommcrzes von Europa entfernt, hat jedoch schon im en Jahrhunderte Männer in seinem Schooße gezeugt, die sich durch ei¬ gene Kraft Zu einem Grade von Bedeutung in der Literatur emporschwangen, und im In- und Auslande mit Ruhm genannt wurden. Männer, welche die Zierde ihres Vaterlandes waren, haben sich in Krain schon zweimal zu einem gesellschaftlichen Zwecke vereiniget. Einmal war es die Akad e m i e der Operosenin Laibach, und einmal die Gesellschaft des Ackerbaues und der nützlichen Künste in Kr ai n. Eine kurze Geschichte von ihrer Entstehung, ihrem Fortgänge, und ihrem Verfalle dürfte hier nicht am unrechten Platze seyn. Die Akademie der Oper osen in Laibach. In der letzten Hälfte des l?ten Jahrhunderts herrschte in Italien der Geschmack, daß sich die Gelehrten der größeren Städte zum Betriebe der wis¬ senschaftlichen Kultur unter symbolischen Namen, in gemeinschaftliche Bündnisse (in Akademien) vereinigten. Nach ihrem Beispiele wurde auch in Laibach, das seine Wissenschaften und Künste aus Italien zu holen gewohnt war, im Jahre 1693 eine Akade¬ mie im italienischen Geschmacke errichtet; nach dem Zeugnisse des Thalberg in seiner Lpitorns cüronolvAics, coritinsns rss menaorsirilss, nodiHs st untiepiissimss urbis Imlmcsnsis. 8» 1714, psZ. 88, wo er sagt: „^Vrino i6g3 contiitur cslebris^cucksmiu Opern« o- „ruin I^aksasnsiuniin Assoneu urbe, pia in ^pollinsnr „icknlstria, sc iinmarcsscibiii k i s ri 8 um applausu." Der Eitelkeit auszuweichen, um nicht als eine Akademie der Gelehrten zu erscheinen, wählten die Mitglieder, die Bienen zu ihrem Symbol, und nannten sich, indem sie ihren Fleiß nachahmen wollten, eine Akademie der Fleißigen, ^cackemia Opsrosorurn. Die ersten acht Jahre begnügten sie sich, nur im Stillen zu wirken, Annalen der k. k. Landwirthschaiwg. in Laibach« z 2 dann aber traten sie hervor, hielten im Jahre 1701 am Landhaule ihre erst, feierliche Versammlung unter dem Vorsitze des Domprobsten, Johann Pre¬ sch ern, und machten ihre Gesetze, ihren Endzweck, ihren Namen, ihre Symbole öffentlich bekannt. Man kann von der Verfassung dieser Akademie keine getreuere Idee ge¬ ben, als wenn ihre Gesetze aus der gedruckten Nachricht: ^pes ^caclsmicse Ojierosorum I.abaccnsium, sive Instilutum, I-oges, 8coclus, Fomi¬ ns, et 8^'mbola nova2 elecselemiaa sul> ^pum 8^mbol» I.abaci acluna- tae, urbi literario cxbibitae cum oratmue inauAursli in ^rimo conventu ^udlico acl kroceres Ramonas ciict«. theilt werden, und da sie in lateinischer deutsche Ucbersetzung beigesügt wird. jb-eges aVcaäemiao. I. 8icut omnis ^caclamiac sinis est roi litersriae exercitatiu et incre- mentum, sic bujus Imbacensis, «guae apum Aauclct8)mboln , prae- cipuusct singularis erit instar apum «livcrsos autorum klores tielisiare, et in nnum velut alvears conberre. II. I.ibkrum gutem erit omnibus, et singulis, tam katriotis, cjusm exteris litersrum seu bumsniorum seu sltiorum, cultvribus buicl^ca- äemias sese sggreAsre. III. t)ui porro noinen suum buic institutu sisre voluerit, -^casiemiae kraesisii vel alii ex ^casiemicis 6c- sisierium suum perscribet, etsi in communionein receptus suerit, 8^mi,nium ali^uosi sibi sebget, a6 spe« sllusieos, nomen^ue alic^uoil ^csriemicum sssumet, <^un vel so- I.akaci, 1701, hier wörtlich mitge- Sprache verfaßt sind, zugleich die Gesetze dieses Vereins, I. Wie es in jedem Verein gebräuch¬ lich ist, das Zunehmen der wissenschaft¬ lichen Kenntnisse zu befördern und zu vermehren, so ist auch der vornehmste Zweck dieser Laibachsschen, welche von den Bienen das Sinnbild erlangt hat, gleich diesen, die Blume verschiedener Autoren zu kosten, und gleichsam in eine gemeinschaftliche Höhle zusam¬ men zu bringen. II. Es wird aber jedem sowohl hier- ländigen als auswärtigen Wiffen- schaftsverehrer und Beförderer frei ste¬ hen, sich diesem Vereine beizugesellen. III. Wer also seinen Namen diesem Vereine geben will, der soll sein Ver¬ langen dem Vorsteher dieses Vereins, oder einem Mitglied, desselben eröff¬ nen , und sich als Compctent angeben, dann aber, wenn er ausgenommen worden, sich irgend ein treffendes Sinnbild auf die Bienen anspielend Z la, vel coAiiomini proprio con- jnnclo, si t^uick t)'pis vulgsvarit, utclur, IV. Ut vero Isbor primskus singu- lorum in bonurn publicum ccüst Univcrsorum omnium ^csckomi- corum curs crit, cprss pro geuio> vol prolossious sna notstu elitzuiors in libris compsrorint, snnotarc, et nokss suss singulis annis ^cs- Zcmise cxliibcrs, epise notss 6ein6s sb uno ex ^rcackömicis in orcliusm recksctsc pršelo subjicientur cnrn titulo: Lruclitiones Opcrosorum l^sbsccnsium Ibcologicss, Auri- Zicas, jVIcelicas, koiiticse stc» V. gutem in bis collcctstioni- I>us orclo cbronologicus turlietur, stu6el>unt priino snno es submit- tere , cjusc primo post nstUm (lbri- Ltum sseculo sceiclerunt in msteris Ibcologics, churickics, lVleilics , seu slis, c^uam terunt; secunclo gnnn, ssuse secunäo Zsoculo, et sic clein- ceps, utunum sscculum post slium!,ola custo- 6ire etc. tres erunt opcrum praolo paratornm blcnsorcs, nnus ex Vboo- Ingica, aitor cx-Inrickica kcrtius ex Mec-ica Vacnltatibrur, VIII. Dt notam sen sim iitararUm nma- toribn.s ckabita paratnr snpellox, parabitur ex munikicantia L.cafl6- MicoiMm i)ibkioti,oca publica, aci spiam omnibus patabit sccassus, pro es constiluatur, Libliotiieca- vius iibrorum cnram babiturUS, e> i-rus. 4 terialicn jedem Mitglieds nach seiner Einsicht und Äillkühr zu bearbeiten erlaubt rsi, hat ein jedes derselben auf diese Art, in einer selbst gewählten Materie ein Merkchen zusammen zu arbeiten, welches nach der Revision des akademischen Eensors im Drucke herausgegeben wird« VII. Zu ivelchem Ende äusser dem be¬ ständigen Präsidenten des Vereins, Der mit Stimmenmehrheit zu erwäh¬ len ist, und dessen Pflicht es ist, dec Akademie vorzusitzen, die Sessionen anzuordncn, in zweifelhaften Fällen zU entscheiden, auch noch ein Vice- Präsident, der in Abwesenheit des er¬ steren , dessen Stelle verwaltet, wie nicht minder ein Notariüs, dessen Sorge seyn wird, das im Vereine Ge¬ schehene, und Verhandelte schriftlich in der Registratur nebst dem akademi¬ schen Sigille und den Symbolen aus- zubewahren, dann endlich noch drei Censoren zu erwählen kommen, die über die im Druck zu erscheinenden Werke dieses Vereins, censuriren,und zwar einer im theologischen, der an¬ dere im juridischen, und der dritte im medicinischen Fache. VIII. Damit aber den Liebhabern der Wissenschaften, der wissenschaftliche Vorrath nach und nach herbcigcschafst werde, so ist es nothwendig auf gemein¬ schaftliche Kosten der Akademie eine öffentliche Bibliothek herzustellen, zu welcher Jedermann freien Zutritt ha¬ ben wird, auch wird zu gleicher Zeit Z ix. (luatsr ari inrnilliiim in L »n o ftabsbunlur convsntus privati, ubi, st ijuando krassidi visuin susrit, si! c^nos diligsnter comparebunt tlcadsiliici praesentss, in sisczus dsbbsrabunt de rebus sc! Xcads- miain spestantibus, st ds rnateria in publiso e! in cvnvsntn psr- tractarida. Oonventus autsni i>ic publisus seins! in arino institnetnr, adc^iisni invitabrintur kroceres, st d^obili- tas krovincias, alii^ne ernditio- nis cnltorss, st in so pro rs nata, st circumstaiitia rasitabnntur Ois- cursus /Vcadsmrci, ant alias srudl- tionss. sin Bibliothekar zur Aufsicht und Ord¬ nung der Bücher ausgestellt werden. IX. Zum wenigsten viermal des Jahrs werden Privat-Zusammenkünfte ge¬ halten werden, wo und wann es der Präses bestimmen wird, zu welchen alle gegenwärtige Mitglieder fleißig zu erscheinen haben. In solchen wird sodann über alles diesen Verein Betref¬ fende, wie auch über die Materien'' die in der großen, öffentlichen, alljähr¬ lich einmal zu geschehenden Versamm¬ lung vorgetragen werden sollen, be- rathschlagt werden. D i e se offe n tlich Z usä mm c n ku nft aber wird einmal im Jahr ungeordnet werden, zu welcher der Adel aus der Provinz sowohl, als alle Honoratio¬ ren, dann alle Liebhaber und Deform derer der Wissenschaften eingeladen, und die akademischen Reden, gelehrte Abhandlungen rc. , nach Maßgabe der Zeit und Umstände vorgclesen werden. Die Mitglieder dieser Akademie haben manches Gute geleistet, Mar¬ cus Gerbez gab zwei Bände seiner Erfahrungen heraus: Irnplicatuni sr- tiic.ttuiii Vlsdicuni, ssu trsctstus da morbis complisatis. Dabssi, 1692. Johann Gregor v. Thalberg, schrieb einen chronologischen Auszug der Merkwürdigkeiten Laibachs, und setzte den Faden der Geschichte vom Tode Valvasor« bis zum Jahre 17t a fort; lüpitorns clironolog. sou- tinsiis res rnsinorabilss nobilis, st anticzuissrinaL urbis Dabaesnsis ab orbs coridito usc^us ad annum r^i4- Dsbasr, Andreas Glo- dich, bearbeitete die Kirchengeschichte desLgndsL: Vstus st nova 6arniolias srolssiastica meinoria (das Manuftript wird in dem?trchiv des löbl. hiesigen Domkapitels aufbcwahret.) Im achten Jahre ihrer Gesetze übernahmen sie die Pflicht eine öffentliche Bibliothek zu errichten, nnd solche zum Wohle ihrer Nachkommen, ans cige- 6 nen Kräften zu dotiren. Die Bibliothek im bischöflichen Alumnathause, welch« später in das Schulhausgebäude übertragen wurde, ist der Beweis jener Ge¬ schenke, welche, !pie es der Stiftbrief vom zG-n May 1701 darthut, nebst dem damaligen würdigen Fürstbischöfe, Sigmund Grafen v. Herb er¬ st e i n, der Domprobst Johann Preschern, und der Domdechant I o - Hann Anton v. Thalberg, mit Hinzusetzung eines Kapitals von 2000 fl. für den Bibliothekar, dem öffentlichen Gebrauche ihrer Nachkommen widmeten. Maximilian Frephecr v. Rasp, vermehrte sie mit dem Vermächt¬ nisse seiner Privatbibliothek, und wahrscheinlich ist es, daß noch mehrere Mit¬ glieder getreu der übernommenen Pflicht zur Vermehrung derselben beitrugen. Ueberhaupt ist es bemerkungswerth, daß der Geschmack an Wissenschaf¬ ten und Künsten um jene Zeit, als die Akademie blühete, in diefem Lande eben¬ falls einen vorzüglichen Schwung nahm. Die wenigen Schriften, welche aus dieser Periode noch übrig geblieben sind, strotzen von elastischer Erudition. Die römischen Denkmahle aus dem alten Aemona, welche uns diese Pe¬ riode erhalten hat, beweisen die Hochschätzung dieser ehrwürdigen Ueberreste des Alterthums. Was an Architektur, an Bildhauerkunst und Mahlerei die Aufmerksamkeit des Kenners verdienet, ist aus dieser Periode. Sogar die Mu¬ sik, welche mit der Kultur einer Nation immer in gleichem Grade steht, und das Thermometer derselben ist, machte in Laibach damals Epoche. Eine philharmonische Akademie, ^niro 1,702. Hoc anno ^cacicmia klnikarinonicorurn Dalzacsnsiuin antorc Aoanns LortbiolZo st> Hot¬ tern, katrjcio 6ar. initiuin cocpit. üp>. cüro. urhis I^adac. schloß sich an jene der Operosen, und verherrlichte jede merkwürdige Begebenheit. Mit diesem Eifex arbeitete diese Akademie, und war die Ehre des Vaterlandes un¬ gefähr bis zum Jahre 1725. Doch sie hatte ihre Neider, man fand sie für die Religion gefährlich, weswegen die Glieder dieses Vereins muthkos wur¬ den, und sich nicht mehr getrauten, ihre akademischen Namen öffentlich anzu¬ führen, sie hielten keine Zusammenkünfte mehr, und so erfolgte auch ein leerer Zwischenraum von mehr als 50 Jahren. Im Jahre 1781 feierte sie ihre Wiedergeburt. Blasius Kumerdey, damaliger Schul-Commissionsrath und Director der Normalschule in Laibach, und Georg Japel, Director der Schillingischen Stiftung, dürfen sich die Ehre zueignen, daß sie die ersten waren , welche ihre Wiederauflebung vor¬ bereiteten. Voll des Zutrauens aufden damaligen landsshauptmannschaftlichen Rath und Studienreferenten, Herrn Grafen v. Edling, legten sie ihm dieses An¬ liegen der vaterländischen Musen warm ans Herz. Nie harten die Musen ei¬ nen thätigern Geschäftsträger, als diesen vom Patriotismus glühenden Manu. 7 Mt einmol war alles, was für die vaterländische Literatur einen Sinn hatte, in Bewegung. Alle Hindernisse schwanden; der ständische Präsident, Herr Sizmund Freyherr v. Gussich, wurde zum Präses, und der landeshaupt- rnannschaftliche Rath, Herr Graf». Edling,zumDirector einhellig ernannt. Am 5ss>> April 1781 hielten sie ihre erste Sitzung , eine andere folgte am 15t,e» May des nämlichen Jahres, in jener wurde ihre Wiederherstellung be¬ schlossen , in dieser ihre alte Form bestätiget. Allein noch konnte die Akademie, so eifrig diese ersten Schritte waren, nicht gedeihen. Ein Zusammenfluß verschiedener Umstände, die Unsicherheit des Schicksals fast aller Mitglieder, die eine Folge der neuen Gubernial-Ver¬ fassung war, die Aushebung der Landesstelle, des theologischen, und bald dar¬ auf die des philosophischen Studiums in Laibach, wodurch ein Glied nach dem andern wegreiste, mußten nothwcndig die Auflösung des ganzen Körpers nach sich ziehen. Den Verfall dieses Vereins der Unwirksamkeit einzelner Mitglieder zu- schreiben zu wollen, wäre sehr unbillig, indem ein jedes derselben in seiner Art etwas Vorzügliches leistete, und dadurch bewies, daß sie ihr Möglichstes thaten, den gespannten Erwartungen des Vaterlandes Genüge leisten zu wollen. Anton Linhardt, k. k. Kreisschulcommiffär zu Laibach, lieferte seine Geschichte von Krain in zwei Bänden, Us 1788 — 1791 , welche mit vorzüglichem Fleiße und Geistesaufwande bearbeitet ist, die fürs Vaterland immer eines der besten elastischen Werke, und auch allen Nachfolgern als Be¬ arbeiter von Krains Geschichte eine reiche Quelle der Nachforschung seyn wird. Japel und Ku mer d e y gaben drei Bände einer neuen Uebersetzung der Bibel in krainischer Sprache ^.nno 178/1— 1791 heraus, — ein für das Landvolk gewiß gemeinnütziges und schätzbares Werk. Der Augustiner Mönch Marcus Pochlin, hatte in der krainerischen Sprachliteratur, durch seine krainerische Grammatik, durch ein Vokabularium, durch poetische Kleinigkeiten und Uebersetzungen verschiedener Predigten und Volksbücher, gewiß auch wesentlich beigetragen. Die Gesellschaft des Ackerbaues und der nützlichen Künste in Krain. Im Jahre 1767 war es, als die unvergeßliche Kaiserin» Maria The¬ resia, nach dem Vorschläge des Commerzienraths, F r e m a nt, zur Aufnahme des Ackerbaues, und der nützlichen Künste in den Erbländcrn, die damals le¬ benden Gelehrten und practischen Oeconomen aufforderte, sich in Gesellschaf¬ ten zu vereinigen, und mit vereinter Kraft nach einem Ziele zu wirken, wor¬ auf schon am October des nämlichen Jahres die erste Zusammenkunft, aller, vom Herrn Landeshauptmann Grafen Heinrich v. Auersperg, 8 gewählten Mitglieder, unter dessen Vorsitz gehalten wurde, in welcher die Wahl eines Protektors dieser Societät den Herrn Landeshauptmann, eines Directors oder Präses, den ersten landeshauptmannschaftlichen Rath, Joseph Kreyherrn v. Brigido, die eines Kanzlers den v-'- v. Modesti Valen¬ tin, und die eines Aktuars den Joseph Justin Lenz traf. Sie hatten keine beständigen Gesetze, weil ihre Wirksamkeit ganz von den Vorschriften, die der höchste Hof und die Landesstelle gab, abhing. Der Freyherr v. Brigido, stellte in einem merkwürdigen Vortrage zwei Grundsätze auf, welche die Seele aller Gesellschaften dieser Art seyn sollten. Gleichheit aller Mitglieder ohne persönliche Rücksicht. UngebundeneFreiheit in ihrenOperationen ohne My- thode, ohne Ceremoniel. Belebt von diesem Geiste und von der verewigten Monarchinn großmü- thig unterstützt, erfüllten sie auch ihre Bestimmung. Nach dem geschichtlichen Entwürfe des verstorbenen Herrn Anton Lin- Hardt, lassen sich ihre Arbeiten auf drei Abteilungen zurückführen. Theorie der Verbesserungen in Absicht auf Landes¬ kultur und Künste. V.Mittheilung derTheorie durch Unterrichtsanstalten. 6. Anwendung der Theorie auf praktische Fälle. Das, was diese Gesellschaft nach diesem dreifachen Endzwecke Nützli¬ ches geleistet hat, ist in Kürze Folgendes: Theorie der Verbesserungen in Absicht auf Landes¬ kultur und Künste. Dahin gehören: Itens. Die Versammlungen der Mitglieder. Nach dem ersten In¬ stitut waren sie zweierlei, monatliche Versammlungen für die, welche in Lai¬ bach anwesend waren, und allgemeine Versammlungen in den Perioden der Hauptjahrmärkte, und der verordneten Wahl für die auf dem Lande Wohnen¬ den. Hier wurden die Bemerkungen und Vorschläge , welche von einer Ver¬ sammlung bis zur andern einliefen, von dem Direktor vorgetragen, von den Anwesenden in Ueberlegung genommen, die Mittel zur Ausführung erforscht, und auf praktische Anwendungen geleitet. Diese Versammlungen waren der Vereinigungspunct aller Operationen. 2ten§. Die Correspondenzder Gesellschaft mit andern Gesellschaf¬ ten, mit einheimischen und auswärtigen Oeconomen, mit einzelnen Mitglie¬ dern , und der Mitglieder untereinander. Dadurch wurden die Erfahrungen einzelner Männer, welche isolirt nur sehr schwer Verbesserungen im Ganzen hervorbringen können, zu allgemeinen Erfahrungen und Verbesserungen erhoben. 9 zt«ns. Dre Preisfragen. Jährlich wurde eine aus der Beschaffen¬ heit des Landes und dem Zustande der Kultur genommene individuelle Frage in einer allgemeinen Versammlung durch die Mehrheit der Stimmen gewählt, und nach erhaltener Genehmigung des höchsten Hofes in den Zeitungen ver¬ lautbart. Die Abhandlungen, welche unter Devise mit verschlossenen Namen in Sem bestimmten Zeiträume einliefen, wurden einem Ausschüsse der Mit¬ glieder zur Beurtheilung übergeben. In einer darauf folgenden allgemeinen Versammlung wurden ihre Mei¬ nungen vorgetragen, die Stimmen erforscht, und nach deren Mehrheit dis Vorschläge an die höchste Behörde gegeben. Jene Schrift, welche für die beste und gemeinnützigste erklärt wurde, errang den Preis, die nächst daran glän¬ zende dgs Accessit. Der Preis war in den ersten Jahren eine goldene Medaille von 26 Du- caten, die der allerhöchste Hof aus der Commerzialcasse gab. Für das Jahr 1769 erklärten sich die Mitglieder über die gewöhnliche Medaille zu einem besondern Preise von 50 Ducaten, und in einer Sitzung vom 22ss," März 1772 zu einem jährlichen von 26 Ducaten. In dieser merkwürdigen Sitzung krönte Joseph Freyherr v. Bri¬ tz ido, der damal die Gesellschaft zu verlassen, und einer höheren Bestimmung zu folgen im Begriffe war, seine Verdienste für das Vaterland, mit der groß- müthigen Erklärung, daß er zu dem Preise für die beste Abhandlung alle Jahre, wo er auch immer seyn würde, 18 Ducaten beitragen wolle. Als durch eine höchste Entschließung vom 9sss> October 1772, der Fleiß der Mit¬ glieder auf practische Fragen eingeschränkt, und als auch für diese statt der Medaille von 26 Ducaten nur noch 25 fl. bewilliget wurden, both die Gesell¬ schaft für theoretische Ausarbeitungen noch immer 26 Ducaten aus den eigenen Mitteln der Mitglieder an, bis endlich in ihren letzten Jahren, Preisfragen und Belohnungen ein Ende nahmen. qkens. Landesbereisungen. Drei Mitglieder, Balthasar Ha c- quet, nachher beständiger Secretär, Abba Giel und Mühlbacher, beide Jesuiten , waren in der Sitzung vom 20ssst Juny 1774 bestimmt worden, Reisen im Lande zu unternehmen, in der dreifachen Absicht: s. zu durchforschen, was das Land in den drei Naturreichen darbietet; b. vorzuschlagen, wie die Gaben der Natur am besten zu benützen, und c. wie sie fortzupflanzen, zu erhalten, zu verbessern wären. Der landeshauptmannschaftliche Rath und Director, Herr Georg Ja¬ cob Graf v. Hochenwart, würdiger Nachfolger des Joseph Freyherrn v. Brigido, fügte in einem erschöpfenden Plane, den er hiezu entwarf, eine vierte Absicht hinzu: ss. Materialien für dis politische Geschichte zu sammeln. ro D. Mittheilung der Theorie durch Unterrichtsanstalten. Die Unterrichtsanstalten im weitesten Verstände, sind alle jene Acten und Mittel, welche die Gesellschaft gewählt hat, um ihre Theorie gemein¬ nützig zu machen. Darunter gehören gedruckte Schriften und u. jene der einzelnen Mitglieder. Daß von auswärtigen Ehrenmitgliedern nicht die Rede seyn könne, fällt von selbst auf, denn sonst müßten die Werke eines G rise lini in Mailand, eines Bekmann in Göttingen , eines K r iegerin Stockholm, eines Jahl - heim in Wien u. s. f. angeführt werden. Itens. Bor allen werden die naturhistorifchen Werke des v'- S c o p oli, erwähnt. Wie bekannt und ehrwürdig ist nicht dieser Name in der wissenschaft¬ lichen Welt! Er war als Arzt zu Jdria, einer der eifrigsten Mitglieder. Hier schrieb er seine berühmte b'iora ascniola. Hier pflanzte er die Erstlinge seines Ruhmes, die Schemniz, wohin er als Bergrath, und dann Pavia, wohin er als Professor der Naturgeschichte auf die Universität gerufen wurde, so schön reifen sahen. Aus Jdria trat unmittelbar nach Scopoli, Hacquet, Lehrer der Wundarzney in Laibach, später Lehrer der Naturgeschichte in Lemberg hervor. Er begann seine literarische Laufbahn in Krain, als Mitglied dieser Gesell¬ schaft. Auf ihre Kosten unternahm er die erste physikalische Reise im Jahre 1774; auf eigene Kosten und Unterstützung einiger Vqterlandsfreunde, wor¬ unter unser unvergeßlicher Herr Baron S i g i s m un d v. Zois oben an steht, und mit beispielloser Beharrlichkeit setzte er sie in den folgenden Jah¬ ren fort. Seine Ocictograpiiia Earniolics, von der vier Bände erschienen sind, ist ein bleibendes Denkmahl seiner rastlosen Bemühungen. Joseph Schemerl, dirigirender Landesingenieur, Nachfolger des berühmten Fremants, welchen die Gesellschaft stolz ihr Mitglied nannte, hat das Gebiet dec hydraulischen Kenntnisse mit zwei Abhandlungen , über die vor¬ züglichste Art am Flüssen und Strömen zu bauen, und über die Schiffbarma¬ chung der Flüsse erweitert. Wien, bei Johann Paul Kraus, 1782. Seine Kenntnisse haben ihm das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, den österr. Adel mit dem Prädicate von Leitenbach, und die Anstellung als wirklichen k. k. Hofcommissionsrath verschafft. Endlich muß Antpn Linhardts Geschichte von Krain, deren klassi¬ scher Werth allgemein anerkannt ist, angeführt werden, obgleich des Verfas¬ sers Tod das Werk mit dem ersten Bande schloß. d. Gedruckte Schriften im Namen der Gesellschaft überhaupt, sind die Preisschriften. Die wichtigsten Erfahrungen, die besten Resultate jedes Mitglieds aus dem Kreise seiner Beobachtungen wurden gesammelt, und im Namen der Gesellschaft herausgegcben. Von diesem Werke: 11 „Sammlung nützlicher Unterrichte der Agrikultur-Ge¬ sellschaft in Krain. Laibach, bei Johann Friedrich Eger,« sind drei Jahrgänge vorhanden. Mehrere Abhandlungen über verschiedene Zweige der Landwirthschast wurden auch einzeln und zum Theil in der Landes¬ sprache gedruckt. Auch war eine ökonomische Zeitung: „W öchentlichesKundschafts- blatt des Herzogthums Krain," bestimmt, die glücklichsten Versuche, welche einzeln im Kleinen gemacht wurden, in dem kürzesten Wege, auf diepo- puläreste Art unter dem Volke zu verbreiten. 2te»s. Eine öffentliche Sckule des Ackerbaues. — Der Lehrer derselben war Johann Giel, ein Jesuit, den die Herren Stände einen Gehalt von aoo fl. aus dem Domesticalfonde gaben. Die Schüler der Philosophie und der Moral waren bestimmt, sich die¬ sem Lehrfache zu widmen. Allein es war zu heterogen, und das Interesse wel¬ ches sie hätte anlocken sollen, war noch zu entfernt, als daß man die ideirte Verwendung, und das Ausharren bei der Theorie des Ackerbaues Härte erwar¬ ten können. Di? Immatrikulation der Wirthfchaftsbeamten, die für Böhmen, Mäh¬ ren und Schlesien bewilligt wurde, ist für Krain durch eine Hofverordnung vom 22ss« Juny 1780, abgeschlagen worden. Von dem krainerischen Bauer war es nicht zu erwarten, daß er seinen Ackerbau vernachlässigen sollte , um in der Stadt die Theorie desselben in einer fremden Sprache zu hören. Der Lehrer blieb also ohne Schüler. Nach lan¬ gen Vorbereitungen und beträchtlichem Aufwande, wurde diese unter andern Umständen gemeinnützige Anstalt, die ein Hosdecret vom 9fsn März 1771 be¬ willigte, durch ein anderes Hofdecret vom 2Z^n December 17 80, aufgehoben. ztens. Gin öffentlicher Lehrstuhl der Mechanik für Künstler und Hand¬ werker. — Der berühmte Jesuit, Gabriel Gruber, Lehrer dieses Zweiges, verdient allen Dank der Nation. Er lehrte dem hierländigen Gewerbsmanne feine Arbeit, nach nzechanifchen Gründsätzen berechnen und ausführen. Noch itzt ist das, was Krain in der Architektur und Zimmermannskunst leistet, größtentheils eine Frucht aus seiner Pflanzschule. Mit der Mechanik verband er die Zeichenkunde, die Geometrie, die Hy¬ draulik, das Geniewesen. Seine Zöglinge leisteten dem Staate die'wichtigsten Dienste. Dieser Lehrstuhl, den die Herren Stände großmüthig unterstützten, der die Ehre der Gesellschaft des Landes war, wurde im Jahre 1769 errichtet, und dauerte, obschon am Ende mit ungleichem Eifer bis zum Jahre 1784 jener Epoche, in der Abbüe Gabriel Gruber, Krain verließ, und nach Rußland ging. uicus, w)je Vereinigung der theoretischen Physik am Lyceum mit der Na- 12 turgeschichte und Experimentallehre. — Für dieses Fach war der Jesuit, Franz Mü h lb a cher berufen. Die Ackerbau - Gesellschaft war im Begriffe die er¬ forderlichen Instrumente anzuschaffen; allein gerade um diese Zeit wurden dis Jesuiten aufgehoben. Der Lehrer forderte über seine Pension einens Gehalt,, den das Gesellschafts-Vermögen nicht zuließ, und an dieser Felsenwand schei¬ terte der Plan, und es blieb wie vorhin bei der bloßen Theorie der Physik. gtens. Der Professor Hacquet erklärte sich im Jahre 1785 unentgeld- lich zu einer öffentlichen Lehrschule fstr die mcdicinisch.-öconomische Chemie. Die Gesellschaft trug alle Kosten auf Bücher, Werkzeuge und Geräthschaften. Allein da er bald darauf nach Lemberg als Professor der Naturhistorie abgeru- fcn wurde, so unterblieb für Laibach auch diese ideirte vielversprechendeAnstalt. gtens. In diesem Zeirpuncte war es, in welchem der Landesingenieur Sch einerl, nunmehriger Hoscommissionsrath, Edler v. Lcitenbach, und Ritter des Leopold-Ordens, eine Zeichenschule für Handwerker und Künstler eröffnete. Die Gesellschaft versah ihn mit der nöthigen Einrichtung. Sie erhielt sich durch zwei Jahre mit dem besten Erfolge, bis sie endlich ihr Grab in je¬ nem der Gesellschaft gefunden hat. 7tens. Einige andere zeitliche Lehranstalten in verschiedenen Zweigen der Industrie, von welcher Art die im Jahre 1786 errichtete wandernde Spinn¬ schule war. Ztens. Eine öffentliche Bibliothek, welche die Gesellschaft zu errichten im Begriffe war, würde ihre Verdienste um das Vaterland, obschon äusser dein Wirkungskreise eines ökonomischen Instituts, vollendet haben. Nachher, als die Gesellschaft bereits getrennt, und ihr Vermögen cinge- zogen war, hat der Staat die Lycealbibliothek, das ist die aus dem Brande von 17 74 geretteten Bücher der aufgehobenen Jesuiten und verschiedenen auf¬ gehobenen Klöster im Lande, für eine öffentliche erklärt, und die Kosten aus dem Schulfonde bestritten. Aber noch ist in dieser Sammlung, das öcono- mische und physikalische Fach, das die aufgehobene Gesellschaft dahin gab, die Hauptzierde, und der größte Reichthum des Büchersaales. In diesem Ver¬ mächtnisse überlebte sie ihr Daseyn. 6. Anwendung der Theorie aufpc attische Fälle. zuns. Durch Versuche einzelner Mitglieder. Nach dem Geiste dieser Gesellschaft wurden über neue Entdeckungen und Vorschläge zur Verbesserung der Landwirthschaft, einzelne Mitglieder, welche nach der Beschaffen! it ihres Wohnortesund ihrer Kenntnisse dazu geeignet 13 wann, zü prackischbn Versuchen aufgesordert. Las Beispiel und der Erfolg sollte die übrigen Landwirthe zur Nachachtung reizen. Ztens. Durch Versuche der Gesellschaft überhaupt. Es wurde eine Wiese unweit Laibach gekauft, und mit einem Wirth- fchafts - Gebäude versehen, damit der Lehrer des Ackerbaues in den Stand ge¬ setzt wurde, feine Schüler mit der Natur, mit der Behandlungsart fremder und einheimischer Pflanzen, und mit der eigenen unmittelbaren Handanlegung vertraut zu machen. Allein überzeugt, Laß ein so kleiner Terrain für die unendliche Verfchie- denheit der prattifchcn Falle, in der Landwirthschaft nicht zureichen könne, hat die Gesellschaft im Jahres 7 79 ihre Absicht auf ein Landgut, das mit Acckern, Wiesen, Weiden, Flüssen, Seen, Waldungen, Weingärten, Alpen rc. ver¬ sehen wäre, gesichtet, um öconomische Versuche aller Art, durch alle Zweige der Landwirthschaft im Großen zu unternehmen; aber eine Hofverordnung vom llss« Februar 1780 verwarf den Antrag. Ztens. Durch Unterstützung des inländischen Fleißes» So hat z. B. die Gesellschaft, um aus so vielen, Nur einige Fälle anzu- d führen, fremde Samen aller Art, aus verschiedenen Weltgegenden kommen lassen, und Denjenigen, die ihr Gedeihen versuchen wollten, hingegeben; Bie¬ nenstöcke in großer Anzahl zur Vertheilung an die Unterthanen, in allen drei Kreisen verfertigen lassen; spanische Zuchtwidder und Mutterschafe aus der von Sr. Maj. der Kaiserinn Maria Theresia errichteten Merkopaler Pflanz- /chule eitlgeführt, und unter die fleißigen Landwirthe, besonders in Zstrien und in Oberkrain, gegen Sortheilhafte Bedingnisse verkheilt. Sie hat nicht gewartet, bis der inländische Fleiß sich ankündigen würde, sie hat ihn aufgesucht, sie ist ihm mit thatiger Unterstützung, Mit barem Auf¬ wande zu Hülse gekommen. qrens. Durch den Reitz von Belohnungen. Sie hat für die besten Zeichnungen und Modelle, für die größte Menge der Bienenstöcke, der gepflanzten Maulbeerbäume, der erzeugten Erdäpfel u. d. m. Prämien gegeben. Durch sie sind die Erdäpfel, die bevor im Lande unbekannt waren, ein einheimisches Product geworden, das nun das Volk in Manchen sonst unfrucht¬ baren Gegenden des Landes beinahe ausschließlich ernähret. Sie hat ihre Aufmerksamkeit auf einzelne, für das allgemeine Wohl verdienstvolle Handlungen gerichtet, und um einen auszeichnenden Fall nicht zu übergehen, den Namen eines Bauers, Lorenz Svtelz, bei Lutoi in Unter- krain, der seine Nachbarn mit seltenem Patriotismus aufmunterte, über den Fluß Reka »ine steinerne Brücke auf eigene Kosten zu erbauen, in einem Denkmahle mit folgender Inschrift verewigt: 14 V . O . KI . l.^HKLIßl'1118 . 801^2. 80LII. LIIKIEOI^L. kOXILAI . 1111X0 . . 8110 . L^. 0?LK^. LXIKUXLIOlXl'. « » » VL . 1'1161.10^ . RL. OklliVIO . XlOHHIZ. XIOXIIMOXHI^I . kO8I1I1'. 80ciL^8. XOII^HI^ . i.x6xc:M8. ^xxo.8. NI. o. 6 . o . I.XXIV. » » » Um solche Unternehmungen zu wagen, wovon die jetzt angeführten Thal- fachen nur herausgeriffene Data aus dem ganzen Zusammenhänge sind, mußt« sie allerdings ein Vermögen haben. Im Iahte 17 87 , dem letzten ihres Daseyns, wies sie mit letztem Octo¬ ber einen realen Fond von 901-r fl. 22 IjZ kr. aus, worunter der Werth der mechanischen, physikalischen und chemischen Instrumente, der beträchtlichen Büchersammlung und des Meierhofes, nicht begriffen wat. Hieranzuführen, was das allerhöchste Aerar, und was die ständische Casse zur Erzeugung desselben, durch so viele Jahre in einzelnen Posten auf verschiedene und zahllose Anlässe beigetragrn habe, ist dermal nicht leicht möglich. Cs wird genug seyn anzusühren , daß aus der landessürstlichen Cameral- casse jährlich 7 7 8 fl., und aus dem ständischen Domesticalsonde jährlich 1000 fl. systemmäßig zur Gesellschaftscasse bezahlt wurden. Aus diesen Beiträgen und deren guter Verwaltung erwuchs nach und nach über allen gemachten Aufwand das angezeigte Vermögen. Unterm 2Sssu May I?87 erfloß eine Hofverordnung des Inhalts: „Es sey angezeigt worden, daß die in Krain bestehende Ackerbau-Gesellschaft ihren Meierhof, und die von Sr. Majestät jährlich bewilligte Summe, anstatt ih¬ rem Endzwecke zu entsprechen, zur Vermehrung ihrer Eapitalien verwende." Aus den sehr mangelhaft und nur bruchstückweise vorsindigen Verhand¬ lungsacten der Gesellschaft, kann die erstattete Rechtfertigung nicht erhoben werden; es mag aber fcyn, daß die Gesellschaft damal in Verlegenheit war, sich gegen diesen Vorwurf zu rechtfertigt», weil sich der Einfluß eines öcono- IS mischen Instituts auf die Kultur eines Landes nicht so, wie die Zinsen eines Kapitals berechnen läßt. Es haben aber doch die Folgen gezeigt, daß Se. Majestät mit ihrer Rechtfertigung beruhigt waren, und daß nicht so sehr die Zurüchlcgung von Capitalien, als das damal angenommene System der Grund zu ihrer Aushebung war, denn die bald darauf unterm 6ssn August des nämli¬ chen Jahres ergangene entscheidende Hofverordnung laute also: „Man habe bei dieser Gelegenheit in Erwägung gezogen; daß es zwar immer ein lobens¬ würdiges Bestreben sey, wenn sich einzelne, in dem Fache des Ackerbaues mit der gehörigen Einsicht begabte Personen vereinbaren, um in ihrer Provinz die Aufnahme desselben durch ihr Beispiel, ihren Rath, oder ihre Schriften zu verbessern oder zu verbreiten. Da man aber bereits in einigen k.k. Provinzen diese Gesellschaften, in so ferne sie bisher aus irgend einem öffentlichen Fonde eine Unterstützung gehabt haben, aus der Ursache aufzuheben befunden hat, weil die dießfälligen Früchte der Auslage nicht hinlänglich zu entsprechen schie¬ nen , und man daher die Verwendung dieses Betrags für andere Staatsbe¬ dürfnisse nützlicher zu seyn erachtetet so wird dem Gubernium bedeutet, daß auch in Ansehung der in Krain befindlichen Ackerbau-Gesellschaft, die weitere Unterstützung aus öffentlichen Fonds mit dem letzten October d. I. aufzuhö¬ ren habe." Kraft dieser hohen Verordnung wurde ihr Vermögen zum Normalschul- fonde eingezogen, ihre Bücher wurden der Lpcealbibliothek übergeben, nur einige wenige Maschinen wurden ihr in dem Falle überlassen, wenn sie aus löblichem Eifer ihre Bemühungen zur Aufnahme des Ackerbaues als eine Pri¬ vat-Gesellschaft fortfetzen sollte. Allein es war natürlich, daß die Gesellschaft nach einem solchen Schlage, und von jenem Zeitpuncte an, ohne Vermögen, ohne Kraft zu wirken, nichts mehr zu leisten im Stande war. Dieß ist die Geschichte der Gesellschaften der Operosen, und jener des Ackerbaues und der nützlichen Künste in Krain, in einem kurzen, gedrängten Auszuge. Jene der Operosen war nur eine Privat-Gesellschaft, nie schenkte ihr der Staat seine Aufmerksamkeit, sie hing von dem Schicksale ihrer Mitglieder ab, ihre Dauer war also zeitlich, war zufällig. Diese des Ackerbaues war eine öffentliche Gesellschaft, sie erhielt ihr Daseyn, ihr Gedeihen vom Staate, sie empfing Wohlthaten von der öffentlichen Verwaltung, um sie dem arbeitenden Volke im vervielfachten Maße zu erwiedern. Es läßt sich nicht läugnen, daß der Wirkungskreis einer Gesellschaft des Ackerbaues und der Künste, sehr umfassend war; daß aber die Früchte, welche dieselbe bringen sollte, nur spät erst zur Reife kommen müssen, da der Ueber- gang von der Theorie zur Ausübung unendlich schwer ist, weil das Verschlos¬ sene , das Unzugängliche für alle Neuerungen in dem Character des Landvolks !6 liegt. — Es erinnert sich dasselbe ganz wohl, daß eS diejenige Nation sey, welche die Wüsteneien dieses Landes in ackerbare Felder umschuf, und sie seit den Zeiten der Völkerwanderungen unausgesetzt bearbeitet. Seiner langen Erfahrungen bewußt, ist cs stolz darauf, und meistcntheils taub gegen dis Vorschläge des Theoretikers, den es keinen Pflug leiten steht. Demungeachtet glückte es der Ackerbau-Gesellschaft durch jahrelanges Ausharren, und durch die mächtigen Reize des Beispiels, auch bei dem acker¬ bauenden Landmanne Eingang zu finden. Ein allgemeiner öconomischer Geist wurde im Lande rege, die alten Vor- uctheile wichen den neuen Erfahrungen, manche neue Zweige der Industrie wurden eingeführt, manche einheimische wurden erweitert, vervollkommnet, allenthalben zeigten sich die schönen Aussichten einer blühenden Kultur. Aber sie schwanden mit dem Verfalle der Gesellschaft, jener thätige Geist, der das Volk zu beleben anfing, ist gesunken. Es hängt mit den alten Vorurtheilcn an seiner einheimischen Weise, und glaubt, daß die neuen Vorschläge, die man mit so vielem Eifer betrieben, mit so vielem Aufwande unterstützt, und doch so plötzlich wieder verlassen hat, nicht anwendbar waren. Unzweideutig war der Einfluß der physikalischen und technologischen An¬ stalten der Gesellschaft auf den Ackerbau, durch die Verbesserung der Künste und Handwerke. Sie har ihre Aufmerksamkeit zwischen dem Bauer und dem Gewerbsmann getheilt , weil sie von dem engen Zusammenhangs, welcher den einen an den andern heftet, überzeugt war. Nach einem längeren Stillstände erwachte wieder mit dem Jahre 1804 das Bedürfniß, den Ackerbau auf eine höhere Stufe der Vollkommenheit zu bringen. In diesem Jahre hatte die löblich Ständisch-Verordnete Stelle ge- legenheitlich des von ihr abgeforderten Berichts, die Verbesserung der Rind¬ viehzucht und der hierländigcn Obstkultur betreffend, einen gehorsamsten Vor¬ trag gemacht, und darin hauptsächlich zu dem Wiederaufleben der bestandenen Ackerbaugesellschaft die ersten Schritte gethan. Aus dem hohen Hofkanzlei-Rescripte vom 4ssfl November 1807 , Zahl 22342, läßt sich auch entnehmen, daß die dießfälligen Anträge den höchsten Beifall und die Genehmigung erhalten haben, und eben dieses hohe Rescript scheint sogar eine noch bestehende Ackerbau-Gesellschaft in Krain vorauszu- fttzcn. Unter dem Namen krainerisch - ständische Ackerbau-Gesellschaft, haben auch die Herren Stände, mit Zuziehung der damals lebenden Gesellschafts- Mitglieder dahin gewirkt, daß diesem Institute alle Fonde und Unterstützungs- quellcn, welche dieselben vorhin besaßen, höher» und höchsten Orts wieder zugesagt worden sind, und die Uebergabe derselben auch angeordnet wurde. Allein! die später eingetretencn Zeitereignisse, insbesondere der Krieg, wel- 17 welcher im Jahre 1809 ausbrach, hemmten, nebst andern unvorhergesehenen Hindernissen, durch mehrere Jahre die öffentliche und amtliche Wirksamkeit derselben. Im Jahre 1819 war es, zur Zeit als die Provinz Krain von der fran¬ zösischen Beherrschung wieder befreiet, und ihrem ursprünglichen Herrschcr- stammhause wieder einverleibt wurde, daß Se. Majestät die landesväterliche Huld und Gnade, auch in dieser Hinsicht zu erkennen zu geben, und mit aller¬ höchster Entschließung vom 26. September 1819 die Wiedereröffnung der k. k. Ackerbau- und der nützlichen Künste Gesellschaft in Krain, anzuordnen ge¬ ruhet haben. Jahr 1815. Auf Einleitung Sr. Ercellcnz des Herrn Feldzeugmeisters und General- Gouverneurs, Frepherrn v. Luttermann, als zeitlichen Protector der in Krain bestandenen k. k. Ackerbau- und der nützlichen Künste Gesellschaft, wur¬ den durch den schon vor dem Jahre 1809 ernannten Herrn Director, Frevherrn Sigmund Zvis v. Edelstein, und durch den Herrn Prodirector und Kanzler, Frepherrn v. Buset zu Feistenberg, alle Herren Ehren- undwirk- liche Mitglieder der vormals bestandenen Ackerbau-Gesellschaft, dann die wir¬ kenden und in Verbindung stehenden landesfürstlichen Behörden eingcladcn, am 15«« Februar 1815 zur Wiedereinsetzung dieser Gesellschaft erscheinen zu wollen. Dieser feierliche Act wurde in dem neuhergestellten Landhausfaale von Sr. Excellenz dem Herrn General - Gouverneur und Protector der Gesellschaft mit folgender" Rede eröffnet: «Meine Herren!« «Seine Majestät haben unterm26tsn September 1819allerhöchst zu ent¬ schließen geruhet, daß die vormals in der Provinz Krain bestandene Ackerbau- und der nützlichen Künste Gesellschaft mit den nämlichen Statuten und In¬ structionen hergestellet, und in ihre Rechte wieder emgefetzet werden soll, wie solche vor dem Jahre 1809 bestanden hatte.« «Um diesen allexgnädigsten Wink in Vollzug zu setzen, habe ich zu dieser feierlichen Handlung den heutigen Tag bestimmt.« «Ich rechne es zu einer meiner angenehmsten Pflichten, diese nützliche Gesellschaft wieder in jenen Stand fetzen zu können, wodurch sic durch das thätige Wirken eines jeden einzelnen Mitgliedes den erhabenen und edlen Zweck ihrer Bestimmung erreichen kann.« „Ich bin auch schon im Woraus überzeugt, daß sich jedes Mitglied dieser Gesellschaft im harmonischen Einklänge angelegen sepn lassen werde, nicht nur durch theoretische Grundsätze, sondern vorzüglich durch praktische Versuche Annalen der k. k. Landwirthschaftsg. in Laibach. 2 18 in der Agrikultur, und den damit in Verbindung stehenden Künsten, dem Ne- benmenschen und dem Staate nützlich zu werden." „Ich, als dermaliger Chef des Landes, werde mir es gewiß zum größten Vergnügen rechnen, derlei von der Gesellschaft mit gutem Erfolge gekrönt« Versuche höheren Orts anrühmen, und den dafür gezollten Dank dec Mensch¬ heit und der höchsten Behörden mit warmer Lheilnahme mittheilen zu können." Hierauf wurde von dem Herrn Prodircctor und Kanzler, Freyherrn v. Buset, im Namen dec Gesellschaft folgende Dankrede gehalten, zu welcher das Ehrenmitglied, Herr Gubernialrath v. Cannal auf Ehrenberg, wäh¬ rend der feierlichen Handlung, das darauf folgende Chronograsicum beifügte. „Euere Excel lenz!" „Schon hatte das Land Kram einst das Glück eine Gesellschaft des Acker¬ baues und der nützlichen Künste zu haben, welche wegen ihrer Nützlichkeit und ihren würdigen Mitgliedern sich das allerhöchste Wohlgefallen erworben hat. Dieses beweisen die huldvollen Ausdrücke der allerhöchsten Resolution vvm Jänner 17 78, wo sie, als einein ihren Eifer, und in ihren Wirkungen vor allen erbländischen sich auszeichnende, auch von Fremden sehr hochgeschätzte Ge¬ sellschaft genennet wird!" „Doch blieb sie von dem unerbittlichen Schicksale nicht verschont, auch sie traf das harte Los in das Dunkel der Vergessenheit zu sinken." „Indessen war es der huldreichen Regierung Franzens Vorbehalten, ihr das Leben wieder zu geben, und zwar in einem Augenblicke, wo wir das unschätzbare Glück genießen Euere Excellenz als unsern Protektor zu verehren." „Erlauben Euere Excellenz, daß diese Gesellschaft für die derselben er¬ wiesene Ehre, den wärmsten Dank zolle. Ewig unvergeßlich wird es uns blei¬ ben, an unserer Spitze, einen so allgemein geliebten, und im Militär- und Ei- vilfache gleich geschätzten Mann gehabt zu haben, und nach langer Reihe von Jahren wird der Name Euerer Excellenz in den Annalen glänzen." „Wir werden unsere Kräfte aufbieten, unter der weisen Leitung Euerer Excellenz uns gewiß des gnädigen Zutrauens Seiner Majestät würdig zu be¬ zeigen , um das schönste Bewußtseyn zum Lohne zu ärnten, dem Staate und dem Vaterlande gute Dienste geleistet zu haben." „VIDeEMs nobls lOI^Irlae gblbornstor I^attorÄIann." Nach vollendeter Feierlichkeit versammelten sich die wirklichen Herren Mitglieder unter dem Vorsitze des Herrn Prodirectors und Kanzlers, Frey¬ herrn v. Buset, in welcher Versammlung folgende Gegenstände verhandelt wurden: * Dic vermög dem allerhöchsten Ausspruche der Gesellschaft zugewiesenen Fonde und Untcrstützungsquellen zu berichtigen und zu übernehmen , wozu Herr Richard Graf v. Blagay, ermächtiget wurde. IS d. Da die Gesellschaft auf wenige Mitglieder zusammengeschmolzen war, eine neue Wahl derselben vorzunehmen. e. Die Ernennung des Gesellschaftsactuars, und «!. die Wahl eines obersten Protectors. Dieser letztere Gegenstand wurde auf das lebhafteste aufgegriffen, und die einstimmige Wahl siel dahin " aus, Se. k. k. Hoheit den durchlauchtigsten Prinzen und Herrn, Jo¬ hann, Erzherzogen von Oesterreich, zu bitten, die oberste Protectors- Stelle annehmen zu wollen. Obschon bei den Herren Mitgliedernder rege Eifer ihrer nützlichen Bestim¬ mung zU entsprechen, allgemein eingetreten ist, so konnte doch diese Gesellschaft, welche einen Zwischenraum von mehreren Jahren zählte, zu ihrer vorigen Wid¬ mung nicht sobald wieder zurückgeführt werden, weil sie sich erst in ihrem Keime neuerdings wieder bilden, und mir vielen Hindernissen kämpfen mußte, bis sie auf Grundsätzen und einem festen System beruhen konnte. — Und leider! trat noch der harte Schlag ein, daß der Verehrteste Herr Director, Sigmund Freyherr v. Zois, dessen Andenken in den Herzen aller gebildeten Krainer fortlebt, wegen eingetretenen Alters - und Krankheits-Unvermögenheit, das Directorium niedergelegt hat, und daß der würdige, und für das Wohl des Vaterlandes so sehr sich thätig bezeigteHerrProdirector und Kanzler, Jo h ann N ep. Freyherr v. Buset, dem höheren Rufe als k. k. Gubernialrath nach Grätz folgen mußte. Das hohe Landespräsidium hatte zwar die Einleitung getroffen, daß . durch ein Provisorium die Geschäfte nicht stocken sollen, allein auch dieses Pro¬ visorium dauerte nicht lange, indem der hochgeschätzte Herr Anton Freyherr v. Codelli, Director dieser Gesellschaft, ebenfalls in Folge einer hohem Bestimmung als k. k. Gubernialrath und Kreishauptmann nach Adelsberg ab¬ gehen mußte. Jahr 1820. Während diesen, für die Gesellschaft widrigen Ereignissen, hat dennoch der Ausschuß an dem Entwürfe der Gesellschafts-Statuten fortgearbeitet, und solchen dem hohen Landespräsidium zur allerhöchsten Genehmigung unterlegt, welche auch mit einigen kleinen Abänderungen von Sr. Majestät durch die aller¬ höchste Entschließung vom Ssssi April 1820, gnädigst ertheilt wurde. 2* 20 Ser Kaisers. Königs. Lanvwirthschafts - Gesellschaft in Laibach Wir Franz der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oester¬ reich; König von Jerusalem, Hungarn, Böhcim, der Lombardei) und Venedig, von Dalmatien, Croatien, Slavonien, Galizien, Lodomcnen und Illyrien; Erzherzog von Oesterreich, Herzog von Lothringen, Salzburg, Stcyer, Kärnten, Krain, Ober- und Nieder - Schlesien; Großfürst in Siebenbürgen; Markgraf in Mahren; gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol rc. rc. re. SWit Unserer Entschließung vom sechs und zwanzigsten September acht¬ zehnhundert und vierzehn, haben Wir die Wiederherstellung der in Unserer Provinz Krain bestandenen, wahrend der fremden Regierung aber äusser Wirk¬ samkeit gekommenen Landwirthschafts - Gesellschaft bewilligt. Da cs aber dieser Gesellschaft bisher an einer regelmäßigen Verfassung mangelte; so haben Wir auf ihre unterthänigste Bitte, zu ihrer fortdauernden Begründung und zweck¬ mäßigen Wirksamkeit, folgende Statuten zu genehmigen befunden. 21 Statuten der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Laibach, Erster Abschnitt, Wesen, Zweck/ Wirkungskreis/ Rechte und Verpflichtungen der Gesellschaft. §. Dir Gesellschaft ist ein freier selbstständiger Berem hiezu geeigneter Man¬ ner , die eine Landwirthschaft, oder ein damit in Verbindung stehendes Ge¬ werbe selbst betreiben, oder die vermög ihres Amtes und Beschäftigung hieran ein vorzügliches Interesse nehmen, oder die eine der mit der Landwirthschafts- kunde in Beziehung oder Verbindung stehenden Wissenschaften kultiviren. §. II. Der Zweck der Gesellschaft ist Vervollkommnung der Landwirthschaft in allen ihren Zweigen. §. M. Diesem vorgestecktcn Zwecke gemäß, wird die Gesellschaft vor allem sich bestrehen, die Masse gründlicher landwirthschastlicher Kenntnisse möglichst zu verbreiten, nämlich; 5. Durch Erweckung der Liebe zur wissenschaftlichen Erlernung der. Land- wirthschast. b. Durch Unterstützung des in Larbach bereits eingeführten landwirthschast- lichen Studiums. c. Durch Beischaffung und Mittheilung der besseren älteren und neueren landwirthschaftlichen Schriften und Werke,' und 6. durch einen mit andern Landwirthschafts - Gesellschaften und. aus, gezeichneten Lnndwirthey im In- und Auslande unterhaltenen Brief¬ wechsel. Zugleich wird sie sich angelegen seyn lassen, eine genaue Kennt- niß des gegenwärtigen Zustandes der Landwirthschaft in Kram ,, deren Mängel und Gebrechen, so wie die Hindernisse, die deren Aufnahme im Wege stehen, durch, ihre Mitglieder zu erhalten. §. IV. Bekannt nun mit den Bedürfnissen, Mängeln, Gebrechen und Hinder¬ nissen der vaterländischen Landwirthschaft, und unterrichtet von den Entdeckun¬ gen, Fortschritten und Verbesserungen im Gebiete der Landwirthschaft, die im In- und Auslände gemacht worden sind, wird sic über Gegenstände und Fra-- gen, deren Entscheidung und Erörterung für das Allgemeine sowohl, als für 32 den einzelnen Landwirth von wichtigen Folgen sind, von ihren Mitgliedern Beobachtungen und Versuche anstellen lassen, und die erhaltenen Resultate mit getreuer Aufzahlung aller eingetretenen Nebenumstande öffentlich bekannt machen; sie wird das anerkannte und erprobte Gute und Gemeinnützige, als: neue nützliche Gewächse oder Abarten der schon bekannten, neu erfundene Acker¬ werkzeuge, Gerä'the oder Maschinen, bessere Viehragen, vortheilhaftere Wirth- schafts-Systeme und Wirlhschafts-Methoden, zweckmäßigere Wirthschafts- Gebäude und Vorrichtungen, durch ihre Mitglieder mittelst Belehrung und Beispiel im Lande einführen und verbreiten lassen; sie wird sich bemühen, die herrschenden schädlichen Jrrthümer und Vorurtheile beim Betriebe des land- wirthschaftlichen Gewerbes aufzusuchen und zu berichtigen, und sie wird endlich denen Staatsbehörden, die sie mit ihrem Zutrauen beehren, die abgeforderten Auskünfte, Berichte und Gutachten mit aller Genauigkeit und Geradsinne er¬ statten, und dieselben in ihrer schönen Bestimmung, die Wohlfahrt des Landes zu befördern, durch reif überdachte Vorschläge zu wichtigen landwirthschaftli- chen Verbesserungen, und zur Hinwegrä'umung der, der Landkuftur im Weg? stehenden Hindernisse, nach allen Kräften unterstützen. V. Die Rechte, welche die allerhöchste Gnade Seiner Majestät der Gesell¬ schaft einräumt, sind folgende: 5. Die Gesellschaft bestehet unter dem Namen kaiserl. königl. Lan- deswi rthsch afts - Gesellschaft zu Laibach, als ein öffentli¬ ches landwirthschaftliches Institut. b. Der jedesmalige Landes - Gouverneur ist Protector der Gesellschaft; der¬ selbe wird in ihren allgemeinen Versammlungen den Vorsitz führen, sie mit Rath und That nach Erförderniß unterstützen, und überhaupt ihre Thätigkeit dem Zwecke gemäß leiten. c. Die Gesellschaft stehet über die in ihren Wirkungskreis einschlagenden Gegenstände in Correspondenz mit der Landesstelle, der Ständisch-Ver¬ ordneten Stelle, und den Kreisämtern der Provinz, welchen letztern aufgetragen wird, dieselbe nach Maßgabe ihres Wirkungskreises in allen gemeinnützigen, das Landeswohl beförderndenPlänen und Unternehmun¬ gen nachdrücklichst zu unterstützen. 6. Der Gesellschaft ist gestattet, die Bezirksobrigkeiten und Dominien der Provinz in allen jenen Angelegenheiten, die in ihrem Wirkungskreise liegen, zur Mitwirkung, so wie zur Ertheilung der nöthigen Auskünf¬ te, aufzufordern, welches immer mittelst Ansuchen bei der Landesstelle einzuleiten ist, damit dieselbe die Bezirksobrigkeiten und Dominien hiezu qnweise. — Die Auskünfte der Bezirksobrigkeiten und Dominienhaben durch hie Kreisämter an die Landwirthschasts-Gesellschaft. zu gelangen. 23 e. Die Gesellschaft ist berechtigt mit andern in- und ausländischen Land- wirthschafts-Gesellschaften eine auf die Beförderung ihres Zweckes ab¬ zielende Corrcspondenz, jedoch mit Letzteren nur durch den Weg des Landespräsidiums, zu führen. f. Die Gesellschaft soll, gemäß ihres Zweckes und ihrer Bestimmung, als die landwirthschaftliche Kunstbehö'rde der Provinz Krain angesehen wer¬ den; die Landesstelle ist daher berechtiget, über alle jene Gegenstände, die zu dem Berufe der Gesellschaft gehören, von ihr Berichte und Gut¬ achten abzufocdern, und solche ämtlich zu benützen. x. Die Gesellschaft ist befugt, Männer, welche hiezu die nöthigen Eigen¬ schaften besitzen, zu Mitgliedern aufzunehmen, und aus ihrer Mitte ihre Vorsteher und Beamte zu wählen, den aufgenommenen Mitgliedern Diplome zu ertheilen, und sich hiebei, so wie zur Expedition ihrer Ar¬ beiten, eines eigenen Jnsiegels mit dem österreichisch-kaiserlichen Adler und der Umschrift ihres Aitels zu bedienen. l,. Die Gesellschaft hält ordentliche Sitzungen, und nach Erforderniß der Umstände auch außerordentliche. i. Es ist der Gesellschaft gestattet, wenn sie Abänderungen und Zusätze ihrer Statuten nothwendig erachtet, selbe der allerhöchsten Genehmigung durch das Landespräsidium vorzulegen. §. VI. Die Pflichten und Verbindlichkeiten, welche die Gesellschaft im Allge¬ meinen übernimmt, fließen von selbst aus ihrem Zwecke und Bestimmung, sie wird alle Kräfte aufbiethcn demselben zu entsprechen. Insbesondere aber wird sie: «. In zwanglosen Heften eine Zeitschrift unter dem Namen: „Annalen der Landwirthschafts-Gesellschaft zu Lai¬ bach" herausgeben, welche die Protokolle der in den allgemeinen Ver¬ sammlungen verhandelten Gegenstände, die angeordneten Versuche, und die Resultate bereits beendigter Nachrichten über den Zustand und die Fortschritte der Landeskultur, nützliche Entdeckungen und Erfin¬ dungen, Nachrichten anderer ökonomischer Gesellschaften über die von ihnen gemachten Versuche und Erfahrungen, Anzeigen guter landwirth- schastlicher Schriften und Bücher, neuer nützlicher Gewächse und Sä- merepen — ein Jntelligenzblatt über gute Werkleute, Preise des Ge¬ treides, Viehs ic., und am Ende des Jahres den Rechnungsausweis, der aus dem Gescllfchaftsfonde bestrittenen Ausgaben , enthalten sollen. b, Sie wird jährlich einen Wirthschafts-Kalender für die Provinz Krain herausgeben, in welchem gehaltvolle und faßlich geschriebene landwirth¬ schaftliche Aufsätze ausgenommen werden, die die Berichtigung der Irr- 2» lhümer und Verbesserung der Mängel dec vaterländischen Landustrch- schnst zum vorzüglichen Augenmerk haben. — Von beiden Druckschrif¬ ten wird die Gesellschaft drei Exemplare durch das Gubernium an die Hofstelle einsenden. c. Sie wird alles, was die Gesetze in Ansehung dec bestehenden Gesellschaf¬ ten verschreiben, auf das unverbrüchlichste befolgen. 6. Ihre Schriften, Verhandlungen und Protokolle werden der Regierung zu jeder Stunde zur Einsicht offen stehen. e. Alle Aufträge, womit die Staatsverwaltung sie beehrt, wird sie pünkt¬ lich erfüllen, und ihr Zutrauen zu verdienen suche«. Zweiter Abschnitt. Wahl und Aufnahme der Mitglieder — Rechte und Verbindlichkeit derselben. §. VII. Die Gesellschaft bestehet aus einer unbestimmten Anzahl Glieder aller Stände. §. VIII. Die gegenwärtig in die Matrikel aufgenommenen wirklichen correspondi- renden und Ehrenmitglieder der Gesellschaft werden von Seiner Majestät be¬ stätigt. §. IX. Zu Mitgliedern können nur solche Männer vorgeschlagen und ausgenom¬ men werden, welche die im ersten §. angeführten Eigenschaften besitzen, und sonst in jeder Rücksicht tadellos sind. §.' x. Die Mitglieder der Gesellschaft sind entweder wirkliche, correfpondiren- de, oder Ehrenmitglieder. §. XI. Als wirkliche Mitglieder können ausgenommen werden: u. Gutsbesitzer und Landwirthe. b. Männer, welche, wenn sie schon nicht Landwirthschaft treiben, doch sich um die Landeskultur, oder hierauf Bezug nehmende Wissenschaften, auf was immer für eine Weise verdient gemacht haben. §. XII. Die wirklichen Mitglieder müssen im Lande sich aufhalten; sobald sie außerhalb der Provinz Krain ihren Wohnort aufschlagen, hören sie auf wirk- 25 licke Mitglieder zu scyn, und rücken in die Cathegorie der corccspondirenden Mitglieder, §. XIII. Zu correspondirenden Mitgliedern werden ausgezeichnete Landwirthc, oder Männer aus den benachbarten Provinzen, und aus fremden Staaten ge¬ wählt, welche durch die Mittheilung ihrer Kenntnisse, Entdeckungen und Er¬ fahrungen der Gesellschaft wesentlichen Nutzen verschaffen können. Die Vorsteher und Secretäre der übrigen inländischen Landwirthfchafts- Gesellschaften werden ersucht, als correspondirende Mitglieder der Gesellschaft beizutreten. §. XIV. Zu Ehrenmitgliedern ernennt die Gesellschaft solche Männer vom Range und Ansehen, denen sie einen Beweis ihrer Dankbarkeit oder Verehrung zu gehen, Veranlassung findet, ohne denenselben besondere Verpflichtungen auf¬ legen zu wollen. §. XV. Die Mitglieder der Gesellschaft können in der Regel nur in den allge¬ meinen Versammlungen der Gesellschaft, nachdem der Gesellschaftsausschuß ihre Würdigkeit erhoben und sie in Vorschlag gebracht hat, durch Stimmen¬ mehrheit gewählt werden. XVI. Die gewählten Mitglieder erhalten die Aufnahms-Urkunden vom Präsi¬ denten und Secretär im Namen der Gesellschaft gefertigt, und mit dieser zu¬ gleich ein gedrucktes Exemplar der Gesellschafts-Statuten; ihr Name, Stand, ihre Wohnung, nebst einer kurzen Anzeige ihrer Verdienste, werden in die Matrikel eingetragen. §. XVII. Die Rechte, welche die Gesellschaft ihren Mitgliedern gewähren kann, sind folgende: u. Jedes Mitglied hat das Recht, den Namen eines wirklichen, correspon- dicenden, oder Ehrenmitgliedes, zu führen. b. Die wirklichen Mitglieder könnenden Gesellschafts-Versammlungen bei¬ wohnen, und über die vorgetragenen Gegenstände stimmen. c. Jedes wirkliche Mitglied hat ein Recht auf den Gebrauch der Bibliothek, der Modellen- und Maschinen-Sammlung der Gesellschaft. ci. Die wirklichen Mitglieder können bei den erforderlichen Fähigkeiten und Eigenschaften durch die Wahl zu jenen Aemlern gelangen, die in der Ge Mschaft bestehen. 26 §. XVIII. Die Mitglieder der Gesellschaft übernehmen folgende Pflichten und Ver¬ bindlichkeiten : s. Die wirklichen und correspondirenden Mitglieder verbinden sich, die Vor¬ schriften und Institutionen der Gesellschaft genau zu beobachten; und d. alle in der Gesellschaft übernommenen Remter, anvertraute Geschäfte und Arbeiten mit allem Eifer und Thätigkeit, dem Zwecke der Gesellschaft gemäß, zu besorgen. §. XIX. Da jedoch in der Gesellschaft, als einem freien Vereine, kein Zwang bestehet, so dauern die Verpflichtungen der Mitglieder so lange, als sie in der Gesellschaft bleiben wollen; nach vorläufiger mündlich oder schriftlich an den Gefellfchaftsausfchuß gemachten Erklärung kann jedes Mitglied aus der Gesell¬ schaft treten, womit auch alle als Mitglied gegossenen Rechte erlöschen. §. XX. Die gänzliche Entziehung von denen als Mitglied übernommenen Ver¬ pflichtungen wird nach vergebens wiederhohlten freundschaftlichen Erinnerungen für eine stillschweigende Austritts-Erklärung angesehen. Dritter Abschnitt. Gefellschaftsausschuss, dessen Geschäfte, allgemeine Beesammliingen. §. XXI. Zur Besorgung der Gesellschafts-Geschäfte, und zur Verwaltung des Vermögens der Gesellschaft wählen die wirklichen Mitglieder einen Präsidenten, einen Secretar und vier Ausschußmitglieder. §. xxn. Die Wahl des Präsidenten und Secretqrs muß der allerhöchsten Bestä¬ tigung Seiner Majestät durch das Landes-Präsidium vorgelegt werden, nach herabgelangter allerhöchsten Bestätigung werden dem Präsidenten und Secretär die Decrete vom Prvtector ausgesertigt, denen Ausschußmitgliedern aber vom Präsidenten und Secretär im Namen der Gesellschaft. §. XXIII. Der Präsident, die vier Ausschußmitglieder und der Secretär bilden den beständigen Gesellschaftsausschuß, der in Laibach seinen Sitz hat. §. XXIV. Zum Ausschüsse können nur die kenntnißvollsten, erfahrensten und aus- 27 gezeichnetesten von den wirklichen Mitgliedern der Gesellschaft gewählt werden, welche nebst dem thä'tigen Willen, auch die nö'thige Muße haben, die Geschäfte der Gesellschaft dem Zwecke gemäß zu besorgen. XXV. Der Präsident leitet die Geschäfte der Gesellschaft den Statuten gemäß, er bestimmt die Tage zu den Sitzungen des Ausschusses, und zu den ausseror¬ dentlichen allgemeinen Versammlungen; erführt den Vorsitz in den Ausschuß- sitzungen, er leitet in diesen, so wie in den allgemeinen Versammlungen die Ordnung in den Vorträgen, klaret in denselben Zweifel und Mißverständnisse auf, sammelt die Stimmen, sucht bei getheilten Stimmen die Vereinigung derselben zu bewirken, gibt, wenn die Meinungen gekheilet bleiben, durch den Beitritt seiner Stimme den Ausschlag, und setzt nach der Stimmenmehrheit die Resultate der gepflogenen Berathschlagung fest; er unterschreibet alle Aus¬ fertigungen, Protokolle und Beschlüsse der Gesellschaft. §. XXVI. In Abwesenheit oder Verhinderungsfälle des Präsidenten vertritt die Stelle das nach der Ordnung des Eintritts in die Gesellschaft älteste Mitglied. §. XXVII. Der Secretar ist der Referent bei den Sitzungen des Ausschusses und bei den allgemeinen Versammlungen, er führet zugleich die SiWngs - Proto- colle. Er hat das beständige Referat in den wissenschaftlichen, so wie in allen jenen Gegenständen, welche die Gesellschaft selbst und ihre Verfassung betreffen, er führet im Einverständnisse mildem Präsidenten die Gefellschaftscorrespon- denz, er eröffnet die an die Gesellschaft einlaufenden Zuschriften und Einlagen, er besorgt die Kanzleigeschäfte der Gesellschaft, xr unterschreibt mit dem Prä¬ sidenten alle Ausfertigungen und Protokolle der Gesellschaft, er redigirt die von der Gesellschaft zum Druck bestimmten Schriften, und hat die Aufsicht über das Archiv, Bibliothek, Modellen- und Maschinen-Sammlungen der Ge¬ sellschaft. §. XXVIII. Die vier Ausschußmitglieder theilen sich in die vom Secretar nicht über¬ nommenen Referate nach ihren Kenntnissen und ihrer Muße; einer von ihnen besorgt die Geldangelegenheiten; dieses führt das Cassa-Journal und alleVer- rechnungen, behebt und empfängt die Gesellfchastsgeldcr, zahlt auf die vom Präsidenten und Secretäre unterschriebenen Anweisungen die angewiesenen Summen gegen Quittungen aus, und legt mit Ende eines jeden Jahres dem Ausschüsse die Rechnung vom verflossenen Jahre, und das Budget der Ausga¬ ben fürs kommende Jahr. Es wird aber stets eine sonderheitliche und verant¬ wortliche Sorge des Präsidenten sepn, mit dem Geschäfte der Geldangelegeiz- 28 Heiken jenes Ausschussmitglied zu Letheilen, welches die Gescllschaftscassa gcho- vig und sicher zu verwahren in der Lage ist. §. XXIX. Das Amt des Präsidenten und Secretärs dauert sechs Jahre, das eines Ausschussmitgliedes drei Jahre; von den ersten gewählten Ausschussmitgliedern soll nach Verlauf von drei Jahren die eine Hälfte, und nach Verlauf von vier Jahren erst die zweite Hälfte durch das Los austreten; diese, fo wie der abge¬ hende Präsident, werden in der nämlichen allgemeinen Versammlung, in wel¬ cher sie auszutreten haben, entweder wieder neuerdings bestätiget, oder durch die Wahl ersetzt. §. xxx. Der heständigeAusschuß ist der Repräsentant, Re fe rent und das Organ der Gesellschaft; als R ep r äse n t an t übernimmt er alle, wie im¬ mer Namen habende, an die Gesellschaft einlaufende Zuschriften, besorgt die seiner Wirksamkeit anvertrauten Geschäfte; als Referent erhält er die Ge¬ sellschaft in steter Kenntniß von allen an ihn eingelangten Mittheilungen und Zuschriften, gibt iHv Rechenschaft von den hierüber gepflogenen Verhandlun¬ gen und getroffenen Verfügungen, und bereitet die Geschäfte, deren Entschei¬ dung, Kraft der Statuten, den allgemeinen Versammlungen Vorbehalten ist, gehörig vor; als Organ endlich bringt er die von der Gesellschaft gefaßten Beschlüsse in Vollzug, und besorgt die Correspondenz der Gesellschaft. §. XXXI. Alle der Wirksamkeit des Ausschusses von der Gesellschaft übertragenen Geschäfte sind aus die Art zu behandeln und zu führen, wie es die gute Ord¬ nung mit sich bringt. Dec beständige Ausschuß wird daher nach diesem Grund¬ sätze für die äussere Form der Geschäftsführung zur Handhabung der Ordnung, und der nöthigen Uebersicht eine Instruction für die Gescllfchastsbeamten ent¬ werfen und der Gesellschaft zur Bestätigung vorlegen, H. XXXII. Der Ausschuß versammelt sich monatlich einmal unter dem Vorsitze des Präsidenten. §. XXXIII. Der Ausschuß muß in den Ausfchußsitzungen immer vollzählig feyn, er hat daher in Abwesenheit, oder Verhinderungsfälle des Sccretärs, oder eines Ausschussmitgliedes, auf Vorschlag des Präsidenten aus den wirklichen Mit¬ gliedern sich zu ergänzen. §. XXXIV. Gegenstände von Wichtigkeit werden in den Aüsschußsißungcn im Wege 29 der ordentlichen Berathschlagung verhandelt; was nach gepflogener Berathschla- gung durch Stimmenmehrheit entschieden wird, gilt als Beschluß des Aus¬ schusses und der ganzen Gesellschaft; minder wichtige Gegenstände kann der Secretar im Einverständnisse mit dem Präsidenten abthun, allein er muß in der nächsten Ausschußsihung davon Bericht erstatten. XXXV. DemsAusschusse wird die Befugniß eingeräümet, bei wichtigen Geschäfts- Verhandlungen, oder bei Untersuchung und Erörterung wissenschaftlicher Ge¬ genstände, sein Collegium durch Beiziehung eines, oder mehrerer Mitglieder der Gesellschaft zu verstärken, oder gar eigene Commissionen zu ernennen, an die er oberwähnte Gegenstände zur Berichterstattung verweiset. §. XXXVI. Die Gesellschaft will dem beständigen Ausschüsse die Besorgung aller jener Gegenstände und Geschäfte übertragen, welche sie nicht ausdrücklich ihrer eige¬ nen Entscheidung vorbehält» §. XXXVII. Die Geschäfte, die der Amtswirksamkeit des Ausschusses übertragen sind, beziehen sich demnach auf: s. Die Führung der Correfpondenz mit den landesfürstlichen Behörden, mit den in- und ausländischen Landwirthschafts-Gesellschaften, mit einzel¬ nen Gescllschastsgliedern und Privaten. b. Die Sammlung aller^ngegangenen Zuschriften und Eingaben, dieEin- hohlung der nöthigen Behelfe und Auskünfte, und die Zusammenstel¬ lung der Materialien zu einem Ganzen. c. Die Vorbereitung aller Gegenstände, die in den allgemeinen Versamm¬ lungen zum Vortrage bestimmt sind, weswegen der Ausschuß vor jeder allgemeinen Versammlung eine eigene ausserordentliche Sitzung hält, die zu dieser Vorbereitung bestimmt ist. ck. Die Ausführung der Beschlüsse der allgemeinen Versammlungen, in so weit er damit beauftragt ist. e. Die Verwaltung des Vermögens der Gesellschaft. ft Die Erhaltung der Ordnung in den Schriften, Büchern, Modellen und Maschinen-Sammlungen der Gesellschaft. 8- Die Redaction aller in den allgemeinen Versammluiigcn zum Drucke be¬ stimmten Schriften: §. XXXVIII. Alle Geschäfte jedoch, welche die Gesellschaft unmittelbar angchen, blei¬ ben den allgemeinen Versammlungen zur Entscheidung vorbehalten, als da sind: 3» «. Die Wahlen des Präsidenten, SecretärS und der Ausschußmitglieder, so wie die Aufnahme neuer Mitglieder. b. Die Bestimmung und Bekanntmachung der Versuche, und die Vor¬ schläge jener Gegenstände, womit die Gesellschaft sich zu beschäftigen hat, und wozu die Mitwirkung der Mitglieder in Anspruch genom¬ men wird. c. Alle Vorschläge und Verbefserungsentwürfe, so wie alle Schriften, wel¬ che im Namen der Gesellschaft durch den Druck bekannt gemacht werden sollen. ck. Alle Berichte, um deren Erstattung die Gesellschaft den Ausschuß in den allgemeinen Versammlungen angehet. e. Die Bewilligung der Jahresrechnung und Budget für das kommende Jahr. k. Die Maßregeln, welche auf die Grundverfassung der Gesellschaft Bezug haben, insbesondere aber die der allerhöchsten Bestätigung jedesmal vor¬ zulegenden Vorschläge einer Veränderung der Statuten, durch Zusatz, Hinweglassung, oder Abänderung der schon bestehenden. §. XXXIX. Jährlich werden zwei allgemeine Versammlungen gehalten, und zwar am zweiten May und am zwanzigsten November, als den zwei Hauptmarkts- tagen von Laibach, an welchen die meisten der auf dem Lande wohnenden Mit¬ glieder Geschäfte halber ohnedem nach Laibach kommen. XI,. Damit jedoch die Mitglieder um so gewisser zu den allgemeinen Ver¬ sammlungen erscheinen, werden diese zwei Versammlungstage zwei Wochen voraus durch das Jntelligenzblatt bekannt gemacht. §. XDI. Wenn in den allgemeinen Versammlungen die §. XXXVIII, Buchsta¬ ben a) o) s) angeführten Gesellschaftsgeschäfte verhandelt, und hierüber gültige Gesellschaftsfchlüffe gefaßt werden sollen, muß ein Dritttheil der wirklichen Mit¬ glieder der Gesellschaft anwesend seyn. §. XDII. Der Protcctor wird vom Präsidenten und dem Ausschüsse zur allgemei¬ nen Versammlung feierlich geladen, und ihm das Programm über sämmtliche allda zu verhandelnde Gegenstände überreicht. §. XI-III. Dieses Programm liegt auch einige Zeit vor der allgemeinen Versamm¬ lung im Bureau des Ausschusses zur Einsicht der Mitglieder offen. 31 §. XI.IV. Der Protektor Hot in den allgemeinen Versammlungen den Vorsitz. Un¬ mittelbar neben dem Proteclor sitzt, als das dirigirende Glied der Gesellschafts- Verhandlungen, der Präsident, ihm gegenüber der Secretär. §. XI.V. In den allgemeinen Versammlungen erscheinen nur die wirklichen Mit¬ glieder, und zwar persönlich, nicht durch Bevollmächtigte; cs findet da unter den Mitgliedern keine Rangordnung Statt, selbst die Ausschußmitglicder legen während der Dauer der allgemeinen Versammlung ihren Charakter ab. §. XI.VI. Der Protektor läßt die Versammlung eröffnen, worauf der Präsident den Secretär ersucht, den Generalbericht, nämlich eine gedrängte, aber klare und pragmatische Uebersicht aller vom Ausschüsse im Namen der Gesellschaft verhandelten Gegenstände vorzulegen. Der Secretär schreitet nach vorgelese¬ nem Generalbericht zum Vortrage jener Gegenstände, welche der Entscheidung der ganzen Gesellschaft in den allgemeinen Versammlungen, den Statuten ge¬ mäß, Vorbehalten sind, und welche von den anwesenden Mitgliedern in Be- rathschlagung genommen werden. §. XI.VII. Der Präsident trägt Sorge, daß die Berathungen in der Ordnung fol¬ gen, in welcher die Gegenstände vorgetragen worden sind, daß der Gegenstand der Frage dabei nicht aus dem Gesichte verloren gehe, und daß bei sich dabei ergebenden Debatten der geziemende Anstand nicht verletzt werde. XI.VIII. Jedes Mitglied gibt seine Stimme mündlich, nur bei Aufnahme eines Mitgliedes werden die Stimmen durch Kugellose, und bei der Wahl des Prä¬ sidenten, Sekretärs, der Ausschußmitglieder, oder ausserordentlicher Commis- sionsglicder, schriftlich auf Zetteln gegeben. §. XI.IX. , Die Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder ist entscheidend, und gilt für den allgemeinen Willen der Gesellschaft; nur für den Fall, wenn eine Aenderung in den Statuten der Gesellschaft vorgeschlagen wird, machen erst zwei Drittthcile der anwesenden Mitglieder die Stimmenmehrheit aus. l- Sobald nach denen im Namen des Ausschusses vom Secretär gemachten Vorträgen die Berathschlagungen geendiget, und die Beschlüsse der Gesellschaft gefaßt sind, stehet es jedem der-anwesenden Mitglieder frei, über was immer 32 für einen Gegenstand, der dem gesellschaftlichen Endzwecke entspricht, und des¬ sen Behandlung im Wirkungskreise der Gesellschaft liegt, einen Vortrag zu machen; nur haben sich diese Mitglieder einen Tag vor der allgemeinen Ver¬ sammlung bei dem Präsidenten zu melden, und ihn mit dem Gegenstände ih¬ res Vortrages bekannt zu machen; der Präsident wird durch das Los die Rei¬ henfolge bestimmen lassen, in welcher sie ihre Vorträge halten. §. I I. Kind demnach die Hauptgeschäfte beendigt, so werden nützliche Ge¬ wächse und Entdeckungen mikgetheilt, und Zeichnungen von neuen nützlichen Maschinen, Modelle, Sämereyen und Gewächse, vorgezeigt. Hieraus erklärt der Protector die allgemeine Versammlung als beendigt. HI. Der Sekretär verfaßt über die in den allgemeinen Versammlungen ge¬ pflogenen Verhandlungen das Protokoll mit aller Genauigkeit, und läßt es vom Präsidenten bestätigen. Nachdem es auf diese Art legalisirt ist, wird es dem Protektor vorgelegt, und auf dessen Genehmigung gedruckt und an alle Mitglieder vertheilt. Vierter Abschnitt. Vermögen, Einkünfte und Auslagen der Gesellschaft. §. Dill. Das Vermögen und die Einkünfte der Gesellschaft bestehen, vermög al¬ lerhöchster Entschließung vom sechs und zwanzigsten September achtzehn hun¬ dert und vierzehn, in a) dreizehn Wiesen, die lheils am Laibachflusse, theils am Gruberischen Kanale hinter dem Schloßberge liegen, und vier Wiesen im Laibacher Moraste. Diese Realitäten sind dem Zwecks der Gesellschaft zu be¬ nützen; L) in einem, in einer öffentlichen Obligation bestehenden Capitale von Sechs Tausend Ein Hundert Siebenzig Fünf Gulden, dann c) in tineNt jährlichen Beitrage von Ein Tausend Sechs Hundert Gulden Metall-Münze aus dem krainerischen ProviNziaisonde, wovon Sechs Hundert Gulden zu PratnieN zur Empotbringung der Hornviehzucht, laut Central-Organisirüngs-Hofcommissions-Dekret vom achten Julp achtzehn.hundert und vierzehn, bestimmt sind. §. DIV. Die Auslagen, welche von den jährlichen Einkünften der Gesellschaft zu bestreiten sind, sind folgende: , s. Die 83 ». Die Grundsteuer von den Gesellschafts-Realitäten. I). Der Miethzins, die Heitzungs- und Beleuchtungs-Kosten des Bureau der Gesellschaft. c. Das Honorar des Secretärs. ti. Die Druckschriften, Schreibmaterialien und Correspondenz. e. Die Unterstützung und Entschädigung der Mitglieder, die kostspielige Ver¬ suche zu machen von der Gesellschaft übernommen haben. ft Die Beischaffung nützlicher landwirthschaftlicher Zeitschriften, Bücher, Modelle, Zeichnungen, Maschinen, Gewächse und Sämerepen, und die damit anzustellenden Versuche. x. Die Belohnung ärmerer aber fleißiger Landwirthe der Provinz, welche in der Kultur eines landwirthschaftlichen Zweiges sich auszeichnen. Wir wollen und befehlen sonach, daß diese Statuten genau beobachtet, und ohne Unserer Genehmigung keineAenderungen hieran vorgenommen werden sollen. Gegeben in Unserer Haupt- und Residenzstadt Wien am achten April im Jahre nach Christi Geburt ein tausend achthundert zwanzig, UnsererReiche im neun und zwanzigsten. F r a n z in. p. Franz Graf v. Sau rau m. p. Oberster Kanzler. Johann Nep. Frepherr v. Geislern in. p. Rach Seiner k. k. Majestät höchst eigenem Befehle: Franz Ritter v. Fra den eck in. p. Ncgist. Sebastian Engelbrcchtsmüller m. p. Jahr 1821. In Folge dieser allerhöchsten sanctionirten Statuten, haben Se. Ercel- len; der Herr Landes - Gouverneur und Protector der k. k. Landwirtbschafts- Gesellschaft, J o se p h Graf v. Swcrts-Spork, auf den ZtUs» Novem¬ ber t821 eine allgemeine Gesellschafts-Versammlung eingeleitet, und dabei die Wahl eines Präsidenten, eines Secretärs und dec vier Ausschußmitglieder vorgenommen; wornach die Stimmenmehrheit dahin aussiel, daß der mitt¬ lerweile in den Ruhestand versetzte Herr Gubernialrath, Frepherr v. Buset, welcher seine herrschaftlichen Besitzungen in Krain bezogen hat, und sich als verehrungswürdiger Vatcrlandsfreund bei so mannigfaltigen Gelegenheiten auszeichnete, zum Präsidenten; Herr J o h a n n N e p. G a n d inv. Lilien- Annaien der k,.k. LanLwirthschaftrg. in Laibach. z 3k stein, Gutsinhaber, zum Secretär; und zu Ausschußmännern, Herr Pra'fect Hladnig, Herr Professor Kersnik, Herr Bürgermeister Hradeczky, und Herr Dezirkscommissär Zenker, gewählet wurden, und die Gesellschaft sich endlich mit folgenden Mitgliedern constituirte: Wirkliche und wirkende Mitglieder. Nach alphabetischer Ordnung. (Die Herren.) Up falte rer, Freyherrv., Aloys, Herrschaftsinhaber. Eggenberger, Johann, vormals Schuldirector. Fluck, Joseph, k. k. Gubernialrath und Domainen-Administrator in Laibach. v. Fradeneck, Johann, Bezirkscommissäraufder Staatsherrschast Freudenthal in Krain. v. Glose n au, Vincenz, Gutsbesitzer. G o ll m a p e r, Anton, k. k. Landrath in Laibach. -Georg, Domprobst und Gencralvikar zu Laibach. Hladnik, Franz, Gymnasialpräfect zu Laibach. Hochenwart, Gras, Franz, k. k. Kämmerer und Gubernialrath in Venedig. Hradeczky, Johann, Bürgermeister in Laibach. Jeunicker, Anton, Doctor dec Arzneykunde, k. k. Gubernialrath und Protomedicus in Triest. J e r m a n n , Anton, Gutsbesitzer in Krain. v. Kalchberg, J o sep h, k. k. Rath , und Ständisch-Verordneter. Kersnik, Johann, Professor der Physik in Laibach. Kogl, Bernard, Protomedicus und k. k. Gubernialrath in Laibach. Lichtenberg, Graf, J o h än n N ep., Gutsbesitzer. Mordax, Freyherr, Joseph, Gutsbesitzer. Dbrcsa, Andreas, Gutsbesitzer. Raunicher, Matthäus, Domherr und Director der philosophi¬ schen Facultät. Ribeßl, Ignaz, Verwalter der Commenda Laibach, Gcscllschasts - Oeconbm. Rosmann, Johann, Doctor der Rechte, k. k. Stadt- und Landrath. Rudesch, Joseph, Gutsbesitzer. Schluet, Matthäus Anton, zweiter Adjunct dcr Domainen-Ad¬ ministration in Laibach. Schrey, Joseph, k. k. Eameralzahlmeister in Laibach, Gcsellschasts- Eassier. Sinn, Maximilian, prov. Bauinfpector in Laibach. 35 Sluga, Augustin, Domherr und Dechant zu Krainburg. Smola, Carl, Gutsbesitzer. Stratil, Johann, Districtsforster auf der Herrschaft Sittich irr Krain. Webers, Florian, hcrzogl. Auersbergischer Rath. Werner, Carl, Professor der Landwirthschaftslehre. Wondrascheck, Johann, Apotheker in Laibach. Zenker, Jacob, Bezirkscommissär auf der Staatsherrschaft Kalten¬ brunn und Thurn in Krain. Ehrenmitglieder. Nach alphabetischer Ordnung. (Die Herren.) Aichelburg, Anton, Graf und Herr von und zu, k. k. wirklicher Kammerer und Hofrath. Aicholt, Graf, Christian, k. k. wirklicher geheimer Rath, Käm¬ merer und Landes-Gouverneur in Steyermark. Attems, Graf, Ignaz, k. k. Kämmerer und Verordneter zu Grätz. Auersberg, Graf, Raymund, k. k. Kämmerer, Gubernialrath und Kreishauptmann zu Laibach. Bissingen Nippenburg, Ferdinand Ernst, Graf von, k. k. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer. Burger, Joseph, Doctor, Professor der Naturgeschichte und Land- wirthschaft zu Klagenfurt. Buset, Freyherr, Johann.Nep., k. k. Gubernialrath. Canal auf Ehrenberg, Alois, von und zu, k. k. Gubernialrath, v. Capuano, Präses des oconomischen Magistrats zu Triest. Chotek, Carl, Graf v. Chotkova und Wognin, k. k. Kämmerer und Gouverneur von Tyrol. v. Costanzi, k. k. Gubernialrath zu Triest. Dietrichstein, Graf, Max, k. k. Kämmerer und Verordneter zu Grätz. Dillinger, Felix, k. k. Hofrath. Ebenau, Ritter, Franz, k. k. Gubernialrath zu Laibach. Edelsberg, Joseph v. Lenoble, k. k. Hofrath, Salzoberamt¬ mann zu Gmünden. Egger, Graf, Franz, k. k. Kämmerer, Director der k.k. Ackerbau- Gesellschaft in Kärnten. Enzenberg, Graf, Franz, k.k. wirklicher geheimer Rach, Käm¬ merer und Präsident des k. k. Appellations- und Criminal-Obergerichts zu Klagenfurt. 3* 36 Enzenbcrg, Graf, Franz, k. k. Kämmerer, Gutsbesitzer zu Sing iw Schwaben. Ertel, Freyherr, Leopold, k. k. Gubernialrath zu Linz. Fradeneck, Ritter v., Franz Tav., k. k. Hofrath. Goes, Gtaf, Carl, k. k. Kämmerer, Gubernialrath und Kreishaupt¬ mann zu Judenburg. -Graf, Rudolph, k. k-Kämmerer und Oberbergamts-Assessor in Klagenfurt. Gruber, Augustin, Doctor der Theologie, k. k. Hofrath und Bi¬ schof zu Laibach. G ui c c i a rdi, Graf, Franz, k. k. Kämmeber und Hofrath. Hingenau, Freyherr, Bernard Gottlieb, k> k. wirklicher ge¬ heimer Rath, und Präsident der k. k. Landesregierung in dem Erzherzogthume Oesterreich ob der Enns. v. Hochenwart, Sigmund, Bischof zu Linz. H ö g e lmüller, k. k. Major. v. Jacomini, Holzapfel-Waafen, Verordneter zu Graß. Juritsch, Frepherr, Franz Johann, k. k. wirkl. Kämmerer und Gubernialrath. Jüstel, Joseph Aloys, k. k. Hofrath. v. Kalchberg, Johann Nep., Verordneter zu Grätz. Knorr, Frevherr, Joseph, k. k. Hofrath. Kugelmayer, Gotthardt, Abt des Benedictinerstifs Admont, k. k, wirklicher geheimer Rath und Verordneter. Lago, Frepherr, Anton, k, k. Gubernialrath und Kreishauptmann zu Gorz. Lattermann, Freyherr, Christian, geheimer Rath, Präsident des k. k. allgemeinen Militär-Appellations-Gerichts und General-Feldzeug¬ meister. Leithner, Freyherr, Joseph, k. k. Wirklichergeheimer Rath, Vi- cepräsident bei der k. ?. allgemeinen Hofkammer. Lichtenberg, Graf, Erasmus, k. k. Kämmerer, wirklicher gehei¬ mer Rath, und n. ö'st. Oberstlandrichter und Landrechts-Präsident in Wien. Marenzi, Freyherr, Anton, k. k. wirklicher Kämmerer. Mentz, Joseph, Verordneter zu Grätz. Meternich-Winneburg, Fürst, Clemens Wendel Lothar, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, rc. v. Mi lesi, Verordneter zu Klagenfurt. v. Pasetzky,k. k. Oberbergrath zu Jdria. v. Peball, Ignaz, Staatsgüteradministratoc zu Grätz. Radezkp, Graf, Joseph, k, k, wirkl. geheimer Rath und F. M.L, 37 Rosenthall, Ritter, Franz, k. k. Gubernialrath. Saurau, Graf, Franz, k. k. geheimerRarh, Staats- und Confe- renz-Minister, Minister des Innern, und oberster Kanzler. Seenuß, Freyherr, Joseph, Verordneter zu Klagenfurt. Sonnenstein, Ritter, Joseph Carl, k. ?. Gubernialrath. Spiegelfeld, Freyherr, An ton, k. k. Präsident des küstenländi¬ schen Guberniums und geheimer Rath. Strassoldo, Graf, Julius, k. k. wirklicher geheimer Rath, Käm¬ merer und Präsident des Guberniums zu Mailand. Stubenberg, Herrund Graf, Leop old, k. k. Kämmerer und Gu¬ bernialrath zu Laibach. v. Susanni, Johann, k. k. Gubernialrath und Delegat zu Treviso. Totto, Graf, Johann, Güterdcsitzer. btlm, Freyherr, Ferdinand, k. k. wirklicher geheimer Rath, Käm¬ merer und Vicepräsident der k. k. obersten Justitzstelle. Ursenbeck, Graf, Verordneter zu Klagenfurt. Voll kämm er, Johann Adalbert, Edler v. Ehrenberg, k. k. Gubernialrath zu Grätz. v. Vest, Laurenz, Doctor der Medicin und Professor der Botanik und Chemie am Joanneum zu Grätz. Walland, Joseph, Bischof zu Görz. v. Werner, Ignaz, k. k. Gubernialrath und Kreishauptmann zu Grätz. Wilcher, Johann, k. ?. jubil. Gubernialrath in Laibach. Wrbna, Graf, Rud o lph, k. k. wirklicher gcheimerRath, Präsident der k. k. Einlösungs- und Tilgungs-Deputation, rc. Wurmbrand, Graf, Heinrich Gundacker, k. k. wirklicher geheimer Rath, Obersthofmeister Ihrer Majestät der Kaiserin» rc. Wurmser, Graf, Christian, k. k. wirklicher geheimer Rath, Prä¬ sident der k. k. vereinigten Grundsteuer-Regulirungs- und Militär - Ver- vflegs - Syflemisirungs - Hofcommiffion. v. Zicrnfeld, Balthasar, k> k. Gubernialrath und KrcishaupL- mann zu Cilly. Jahr 1822. Die erste allgemeine Versammlung fand also im Muy 1 8 22 Statt. Se. Excellcnz der Herr Landcschef und Protector der Gesellschaft, Herr Gras v. Swcrts-Spork eröffneten die Versammlung mit dem nachstehen- ten Vortrage: „Da nach dem Z. 46 der von Sr. allerhöchsten Majestät bestätigten Sla-, 38 „tuten das Vorrecht die allgemeine Versammlung der Landwirthschafts - Gesell- „schast eröffnen zu lassen, dem jeweiligen Protector cinberaumet ist, so glaube „ich vor Eröffnung der heutigen Sitzung mir einige Worte erlauben zu dürfen." „Ich enthalte mich jedes Lobes, so wie jeder Erwähnung der Kenntnisse „und Verdienste Ihres allgemein geachteten, und von Sr. allerhöchsten Maje- „stät in dieser Würde bestätigten Herrn Präsidenten, weil schon Ihre auf ihn „gefallene, in jeder Hinsicht glückliche Wahl unläugbar beweiset, daß die Her- „ren Mitglieder dieser Gesellschaft dessen Vorzüge und seinen patriotischen „Eifer für die Wohlfahrt seines Vaterlandes zu würdigen gewußt haben." „Ich halte es jedoch für meine Pflicht, Ihnen Herr Präsident, so wie „dem gewählten Herrn Secretär und den Ausschußgliedern zu dem ehrenvollen „Zutrauen Ihrer Landsleute, welches die auf Sie gefallene Wahl geleitet hat, „so wie der ganzen Versammlung in der vollen Ueberzeugung Glück zu wün- „schen, daß durch die eben so einsichtsvolle als thätige Leitung des Herrn Prä- „sidenten, durch die Mitwirkung des Ausschusses , durch die thätige Theilnahme „an unsern Arbeiten mehrerer Herren Gutsbesitzer, und wissenschaftlich gebil- „deter Männer dieses Landes, und vorzüglich durch den höchsten Schutz Sr. „kaiserl, Hoheit unsers obersten Protectors diese Gesellschaft bald einen solchen „Aufschwung nehmen werde, daß selbe, (obgleich sie bei dem glänzenden Ruh- „me, welche ihre älteren Schwestern in Wien, Grätz und Brünn bereits er- „worben haben, noch nicht im Stande ist, mit denselben wetteifern zu können), „dennoch durch ihre Anstrengungen und ihr edles Nachahmungsbestreben in kur- „zer Zeit der Ehre einer rühmlichen Erwähnung ihrer Arbeiten im Zn- und „Auslande, so wie der höchsten Zufriedenheit Sr. k. Hoheit unsers erlauchten „Beschützers sich würdig machen wird, zu welchem glücklichen Erfolge (dem „Ziele unserer sehnlichsten Wünsche), ich aus inniger Anhänglichkeit für dieses „Land, und aus warmer Theilnahme an dessen Wohlfahrt und Glück (welches „die Künste und Wissenschaften über jedes sich damit beschäftigende Land ver¬ breiten), mit allen jenen Mitteln, welche mir mein doppelter Standpunct „als Landeschef, und als Protector dieser Gesellschaft anbietet, mitzuwirken, „und ihre nützlichen Vorschläge mit allen Kräften zu unterstützen, mir zumbe- „sondern Vergnügen und zur Ehre rechnen werde." Darauf ergriff der Herr Präsident die Gelegenheit seine ehrfurchtsvolle- sten dankbarsten Gesinnungen für allerhöchst Se. Majestät unsern allergnädig¬ sten Herrn, und für die gütige Nachsicht Sr. Exceilenz unseres Verehrtesten Herrn Protectors, so wie auch für das geschenkte Zutrauen der hochansehnli¬ chen Herren Mitglieder, den ergebensten Dank in sichtbarer Rührung auszu¬ drücken und beizufügen, daß er zur Beförderung der Wohlfahrt seines Va¬ terlandes mit lebhafter Theilnahme Alles leisten wolle, was ihm in seinem schon vorgerückten Lebensalter die Kräfte nur immer erlauben werden. Der Herr Präsident machte auch dis Bemerkung, daß bis Gesellschaft, obgleich schon 39 länger bestehend, dennoch erst seit der allerhöchsten Entschließung vom 7^ April intimirt durch das hohe Landespräsidium am May 1822, Zahl 4931, womit Se. Majestät die am 20tsn November 1821 vorgenommene Wahl des pensionirten Herrn Gubernialrathes, Freyherrn v. Buset,zum Präsidenten, dann des Herrn Johann Gand in v. Lilienstein, zum Secretär der k. k. Landwirthschasts - Gesellschaft allergnädigst zu bestätigen geruhet haben, in Thätigkeit kam; daher die seit dieser Zeit bearbeiteten Gegenstände in der gegenwärtigen Versammlung werden zur Benutzung gezogen werden. Die Gegenstände der bisherigen Verhandlungen des Gesellschafts-Aus¬ schusses betrafen: и. Die Verbreitung landwirthschaftlicher Kenntnisse. b. Die Beförderung der Obstkultur. c. Die Errichtung eines Landes-Museum in Krain. «i. Die Vertheilung der zur Ermunterung der Hornvieh¬ zucht höchsten Orts an geordneten Prämien. e. Das im Lande einzu führende Weben der Säcke ohne Naht. к. Den Ankauf ökonomischer Schriften. 8- Die Rechnung über die bisher für die Gesellschaft ge¬ machten Auslagen. k. Die Vertheilung der Gemeinde weiden, und i. Die Wühl neuer Mitglieder. aä u. Zur Verbreitung landwirthschaftlicher Kenntnisse ist beschlossen worden, mehrere Exemplare von den Verhandlungen der steyerischen, nie- derösterreichischen und mährisch - schlesischen Gesellschaften anzukaufen, die wichtigen der alten Ackerbau-Gesellschaft in Krain gehörigen, in der Zwischenzeit an die Lycealbibliothek gelangten Werke zu ergänzen, und deshalb den hieror- tigen Lycealbibliothekär um ein Verzeichniß jener Bücher anzugehen, mit dem Ersuchen, auch einen Vorschlag zu entwerfen, wie die Büchersammlung des Herrn Präsidenten, Freyherrn v. Buset, welcher dieselbe dem öffentlichen Gebrauche überlassen will, zum Vortheile der Gesellschaft und des Publicums benützt werden könnte; alle in dieser Hinsicht vom Herrn v. Vest, Supplen¬ ten der rationellen Landwirthschaftslehre an dem hiesigen Lyceum gemachten Anträge erhielten ihre volle Genehmigung. Die Gesellschaft beschloß, jener Hörer der Landwirthschaftslehre an dem hiesigen Lyceum, welche nach beendigtem Lehrcurse die Eminenz verdienen, nach dem Muster der mährisch-schlesischen Gesellschaft in ihren herauszugeben¬ den ökonomischen Schriften ehrenvoll zu erwähnen, und denselben in der Folge bei Ausübung irgend eines Zweiges der Occonomie die Aufnahme in die Ge¬ sellschaft vorzugsweise zuzusichern. Zum Ankäufe der nokhwendigen Lehrbücher für dieselben ist der Betrag von 60 fl. und zur practischcn Darstellung der Agri- 40 kultur, zum Anbaue der Füctergräser und der Handclsgewächse eine Acker¬ fläche von fünf Jochen aus den der Gesellschaft zuständigen Realitäten einstim¬ mig bewilliget worden. ack b. Die Erörterung über die Verbesserung der Obstkultur in Kram ist durch die von Sr. Excellenz^dem Herrn Landes- Gouverneur und Protektor der Gesellschaft bereits unterm Zss," October 1821, aus rühmlicher Sorge für das Wohl des Landes gegebene Weisung veranlasset worden, und gründet -sich auf die, durch die Verordnungen des hohen Guberniums vom 29fi's April und Juny l. I. herabgelangten, mit dem Gutachten hierländigec Oecono- men motivirten diesfälligen Berichte der Kreisamter zu Laibach, Neustadtl und Adelsbcrg. Von dem Gesellschafts-Ausschüsse erging unter dem 2ff," Juny l. I. an die k. k. patriotisch - ökonomische Gesellschaft in Böhmen ein Ersuch¬ schreiben, gegen Ersatz der Kosten hundert Exemplare des Planes zur Errich¬ tung eines pomologischen Vereins mit Beisetzung alles jenen, was in Hinsicht dieses Vereines seit dem Jahre 1820 gedruckt wurde, gefälligst mittheilen zu wollen. Die Gesellschaft bewilligte zur Anlegung einer Baumschule aus den ihr gehörigen Realitäten eine Ackerfläche von fünf Jochen, überließ die Besor¬ gung der Anlage dem Herrn Joseph v. Vest, supplirenden Professor dec Landwirthschaftslehre an dem hiesigen Lyceum, nahm den Antrag desselben, angehenden Landschullehrern einen besonder» Lehrcurs über die Obstbaumzucht zu geben, mit Beifall auf, bestimmte für jene Individuen, welche sich nach erhaltener Anstellung in der Pflege und Veredlung des Obstes auszeichnen wür¬ den , nebst einer öffentlichen Belobung, Prämien von 10, 20 bis 50 Gulden, und genehmigte den vom Herrn v. Vest, zur Vertheilung unter seine Schüler vorgeschlagenen Ankauf des vierten, den Obst- und Weinbau in sich begreifen¬ den Theiles, von Christian Reichards Land- und Gartenschatz. ast c. Ein vaterländisches Museum für die Provinz Krain ist von Sr. Excellcnz dem Herrn Bischöfe, Augustin Gruber zu Laibach, bei dem am igten October 1821 abgehaltenen ständifchen Landtage in Vortrag gebracht worden. Die Herren Stände beschlossen, die Landwirthschafts-Gesellschaft einzu¬ laden, die Verwaltung des Museums übernehmen zu wollen. Die Gesell¬ schaft erklärte sich auch für die provisorische Verwaltung des Museums unter der Oberleitung der Herren Stände, und schlug zum Locale desselben das un¬ bewohnte zweite Stockwerk, des nächst dem Landhause befindlichen ständischen sogenannten Pogatschnig'schen Hauses vor. Dieselbe sprach zugleich die sichere Ueberzeugung aus, daß von den hierländigen Patrioten bedeutende Beiträge zur Geschichte, Statistik, Naturgeschichte und Technologie des Landes sogleich zufließen werden, sobald man ein Gebäude zur Aufbewahrung, und einen Eu- stos zur Uebecnahme ausgemittelt haben wird. 41 sc! c!. Zur Emporbringung der Viehzucht har die Gesellschaft, den aller¬ höchst bestehenden Unordnungen gemäß, auf Prämien für das schönste Horn¬ vieh in Krain einen Beitrag von 600 st. jährlich zu vertheilcn. Bei ihrer diesmaligen Versammlung war die Prämien-Vertheilung für dasJahr1821 zu bestimmen; man nahm den Vichstand eines jeden Kreises zum Maßstabe, und erhielt für den Adelsberger Kreis . . . 190 st. Laibacher do. ... 190 ,, und Neustadtler do. ... 220 „ Zusammen .... 600 fl. zum Prämien-Quotienten. Sobald die dießfällige hohe Gubernial-Genehmigung herabgelanget, wird die Vertheilung im Einverständnisse mit den k. k, Kreisämtern vor sich gehen. scl e. Die Erfindung des Johann Michael Bayerleithner, Säcke ohne aller Naht vollständig und dauerhaft zu verfertigen, kann für die Gegenden Krains, die sich den kargen Lebensunterhalt mit der Leinweberei verschaffen, sehr wichtig werden. Der Hafen von Triest verspricht einen ergie¬ bigen Absatz, und die Nähe desselben eine leichte Concurrenz. Die Gesellschaft, innigst gerührt durch die väterliche Huld Sr. Majestät, mit welcher diese Er¬ findung abgekaufet, und zur allgemeinen Kenntniß gebracht wurde, beschloß in Anbetracht, daß die Ansicht der Säcke selbst ihre Nachahmung am besten lehre, sich von dem hohen Gubernium und von der hohen Commerzhoftom- miffivn die Uebersendung von vier derlei Säcken, und, wo thunlich, eines zu ihrer Verfertigung geeigneten Webestuhles im Modelle gehorsamst zu erbitten. Nebstbei soll das hochlobliche Gubernium geziemend ersucht werden, der Be¬ zirksherrschaft Lack mittelst des hierortigen Kreisamtes den Auftrag zu erthei- lcn, daß die Beschreibung dieser Erfindung unter den dortigen Leinwebern ver¬ breitet, und von selben, wo möglich, das Weben der Sacke versuchet würde. »6 ft Zum Ankäufe öconomischer Schriften sind von der Hauptversamm¬ lung dreihundert Gulden M- M. für das laufende Jahr bewilliget worden. aü g. Die documentirte Rechnung über die seit der Entstehung des be¬ ständigen Ausschusses gemachten Auslagen, bestehend in 284 fl. 39 Ha kr.M.M. wurde mit dem Beisatze genehmiget, daß die seit dem Jahre 1814 gelegten Rechnungen mit ihren Beilagen von dem Gesellschafts-Qeconomen, Herrn Franz Ra doni, durchgegangen, und in ein Hauptbuch übertragen werden sollen, damit man dadurch zur Evidenz der jährlichen Einnahmen und Ausga¬ ben gelange, und das in der nächsten Hauptversammlung der Gesellschaft vor- zulegcnde Budget der für das Jahr 1823 erforderlichen Auslagen entwerfen könne. sst !>. Die Gesellschaft dcS Ackerbaues und der nützlichen Künste im Hen 42 zogthume Krain, hatte schon in den Jahren 1769 und 1770 die Preisfrage aus¬ gestellt: ob die Vermischung der Obrigkeiten in den Dörfern aufdie Wohlfahrt des Staates vom schädlichen Einflüsse, und welches auf den Fall das Mittel sey, derselben für die Zukunft abzuhelsen. Die zwei Abhandlungen, die hier¬ über erschienen, und in der zweiten von der Gesellschaft herausgegebenen Samm¬ lung nützlicher Unterrichte abgedruckt wurden, gaben Veranlassung, daß für Steyermark und für Krain das höchste Patent vom tt-ii März 1775 in Betreff der Güter-Arrondirung, «flössen ist. Der Aufsatz des Herrn Cajetan Wanggo, über die Güter-Arrondi¬ rung im 7ss,u Hefte der Verhandlungen der k. k. Landwirthschasts-Gesellschaft in Steyermark, erregte deswegen großes Interesse. Man wendete sich an den Herrn Verfasser mit dem Ersuchen, gefälligst anzeigen zu wollen, was in dieser Hinsicht bei der k. k. steyerischen Landwirth- schafts - Gesellschaft seit dem August 1821 weiter geschehen sey. Auf Veran¬ lassung zweier gedruckter Abhandlungen, über die Zertheilung der Eemeinde- weiden, welche die k. k. Ackerbau-Gesellschaft in Kärnten unter dem 9st," Hor¬ nung 1818 der hierortigen Gesellschaft übersendete, ist dieselbe ersucht worden, hiehcr zu eröffnen: ob die genannten Abhandlungen der hohen Hofstelle durch das k. k. Gubernium zu Gratz vorgeleget, ob etwas und was darüber verfüget wurde, welchen Effect dieselbe bisher aufdie Vertheilung der Gemeindeweiden in Kärnten hatten, ob die dortige Ackerbau-Gesellschaft geneigt wäre, mit der hiesigen und der k. k. n. öst. Landwirthschasts-Gesellschaft gemeinschaft¬ liche Sache zu machen und das begonnene Werk fortzusetzen, damit von den drei betreffenden Gubernien ein gemeinschaftlich bearbeiteter Entwurf;» einem dießfäfligcn Patente der hohen Hofstelle vorgelegt werden könne. Zu Mitgliedern der Gesellschaft wurden gewählt: Ehrenmitglieder. Herr Sigmund Freyherr v. Schwitzen, Ritter des königl. unga¬ rischen St. Stephan-Ordens, Staats- und Eonferenzrath. Se. Excellenz Herr Johann Ney. Freyherr v. Geißlern, Ritter des königl. ungarischen St. Stephan-Ordens, k. k. Hofkanzler. Herr Martin v. Lorenz, inful. Abt zu Salvator in Kopornak,und k. k. Staats- und Eonferenzrath. Herr Andreas Joseph Freyherr v. Stifft, Ritter des königl. un¬ garischen St. Stephan-Ordens«., und k. k. wirk. Staats- und Eonferenzrath. Se. Excellenz Herr Heinrich Graf v. Bellegarde, Ritter des goldenen Vließes, k. k. Kämmerer und geheimer Rath, Eommandcur des Militär M. Theresien-, und Großkreuz des österreichischen kaiserl. Leopold-Or¬ dens rc. rc. 43 Se. Excellenz Herr Joseph Graf v. .Dietrichstein, k. k. Kam¬ merer und geheimer Rath, und Präsident der k. k. Landwirthschafts-Gesell¬ schaft in Wien rc. rc. Se. Excellenz Herr Joseph Graf v. Kanal, k. k. Kämmerer, geh. Rath, und Präsident der ?. k. patriotisch-öconomischen Gesellschaft in Prag. Se. Excellenz Herr Philipp Ritter v. Stahl, Präsident der k. k. Commerz-Hofcommission in Wien. Se. Excellenz Herr Alp ho ns Gabriel Graf v. Porcia, k. k. Kämmerer, geheimer Rath, Vice-Präsident des illyrischen, und Prästdial- Amtsverweser des küstenländischen Guberniums. Se. Excellenz Herr Josep h Freyherr v. Krufft, k. k. geheimer Rath, Ritter des Leopold-Ordens, und Präsident des k. k. Appellationsgerichts in Kla¬ genfurt. Herr Raphael Freyherr Nell v. Nellenburg und Damen- ackcr, Präsident des k. k. Stadt- und Landrechts in Laibach. Se. Excellenz Herr Maximilian Verhovaz v. Ratikovez, Bi¬ schof in Agram. Se. Durchlaucht Herr Fürst Aners b e rg, Herzog zu Gottschee, k. k. Kämmerer rc. rc. Herr Michael Graf Coronini v. Kronberg, k. k. wirklicher Kämmerer, und Inhaber mehrerer Herrschaften. Herr P e r e g rin Graf v. M o n t e c uculi, k. k. wirklicher Kämmerer, Wd Inhaber mehrerer Herrschaften. Se. Excellenz Herr Aloys Graf v. Haxxach, k. k. Kämmerer und geheimer Rath, Commandeur des deutschen Ordens, und G. F. L. Herr Eugen Graf v. Haugwitz, Ritter des M. Theresien-Ordens rc. rc., Commandeur des deutschen Ordens, k. k. Kämmerer, und G. F. W. M. Herr Ignaz Tausch Edler v. G lo ckelsth ur n, k. k. Gubernial- rath in Laibach. Herr Georg Mayer, Domprobst, und k.k.Gubernialrath in Laibach. » Franz Skamperl, k. k. Gubernialrath in Laibach. „ J o se p h W a g n e r, k. k. Gubernialrath in Laibach. ,, Johann Schneditz, k. k. Gubernialrath und Protomedicus in Laibach. Herr An ton v. Sch euch enstuel, k. k. Gubernialrath und Kam¬ merprokurator in Laibach. Herr Johann Nep. Vessel, k. k. Gubernialrath und Kreishaupt¬ mann in Laibach. Herr Joseph Schmid Hammer, k. k, Gubernialrath und Polizey- Director in Laibach. 44 Wirkliche Mitglieder« Herr Wolfgang B a j a r d i, k. k. Prov. - Staatsbuchhalter in Laibach. ,, Franz Münzel, k. k. Baudireckor in Laibach. ,, Vincenz Freyherr «.Schweiger, k. k. Kammerer und Stän¬ disch-Verordneter in Laibach. „ Andreas Meschutar, Normalschul-Director in Laibach. » Franz Metelko, Professor der slavischen Philologie am k. k. Lyceum zu Laibach. ,, Johann Verbig, Professor der Thierarzneykunde in Laibach. n Joseph Edler v. Vest, Professor der Landwirthschaftslehre in Laibach. n Mathias Kalister, Lycealbibliothekär. „ Friedrich Frank, Gymnasial-Professor. ,, Franz Radoni, Verwalter der D. O. Commenda in Laibach. „ Carl Schmoll, Bezirkscommiffär in Adelsberg. „ Pfeifer, Dechant in Zirknitz. „ Jere b, Pfarrer in Laas. n Okorn, Pfarrer in Oblack. „ Joseph Ritter v. L öw e ngre if, k. ?.Kreiscaffier inAdelsberg. >, P eter ma nn, Pfarrer zu Vodiz. n Weichard Graf v. Auersberg, k. ?. Kümmerer, Inhaber der Grafschaft Auersberg und der Herrschaft Sonnegg. n Kalla», Pfarrer zu St. Martin vor Krainburg. „ Joseph Graf v. Thurn, k. k. Kämmerer und Major, und Inhaber des Gutes Kreutberg. „ Boschitsch, Pfarrer in Altenlack. „ CaspacKandutsch, Stadtrichter in Laibach. „ Vincenz Graf v. Thurm, k. k. Kämmerer, und Inhaber der Herrschaft Radmannsdorf. „ Carl Swoboda, k. ?. Oberwaldmeister der illyrischen Domai- nen - Administration. „ Ludwig Freyherr v. Mandel, ?. k. Kämmerer, und Inhaber der Herrschaft Naffenfuß. „ Anton Freyherr v. Schweiger, k. k. Kämmerer, und Inha¬ ber der Herrschaft Klingenfcls. „ A n t o n V isch n er, Bezirkscommissär in Michelstelten. „ Franz L u schi n, Bezirkscommissär in Sittich. „ Johann v. Lehmann, k. k. Kreiscommissär in Laibach. „ Richard Graf v. Auersberg, Inhaber derHerrschaftDeutsch- dprf. 45 Herr Kal ischi tsch in Radclstein. „ Muschitsch, Dechant in Treffen. „ Ach a tschitsch, Dechant in St. Marein. Correspondirende Mitglieder» Herr M a i n o n i, in Mailand. „ P r e d o n z a n i, Pfarrvikar in Parenzo. „ Franz Ritter v. H eintl, in Wien. «, T r a u t m a n n , k. k. n. ö. Regierungsrath und öcvnowischer Referent der Grundsteuer-Regulirungs-Provinzial-Commission in Wien. „ J o u r d a n, k. k. Regierungsrarh. „ Joseph Prechtl, k. k. n. off. Negierungsrath und Director des k. k. politechnischcn Instituts in Wien. „ Lorenz v. Kaiser, Gubernial-Secrctar in Erätz. „ Johann Ne p. Hendel v. Rebenburg, Inhaber der Herr¬ schaft Dberlichtenwald. Jahr 1822. Die zweite allgemeine Versammlung im November 1822 wurdeunter demVorsitzeSr., des nunmehrigen Herrn Landeschefund jeweiligen P ro t e ct ors d er k. k. L and wi r t h - schafts-Gescllschaft, Joseph Camillo Freyherrnv. Schmid- bucg abgchalten» Nachdem Se. Excellenz der verchrteste Herr Protector die allgemeine Versammlung der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft eröffnen zu lassen geru¬ het hatten, ergriff der Herr Präsident, Freyherr v. Buset,den Anlaß, den allerunterthä'nigstcn Dank für die Gnade Sc. Majestät, und zugleich die ehr- furchtsvollesten Gesinnungen der gejammten Gesellschaft gegen Se. Excellenz den hohen Herrn Protector mit der Bitte auszudrückcn, Hochdemselben unter die Mitglieder der Gesellschaft reihen zu dürfen. Se. Excellenz geruheten dieser Bitte in sehr schmeichelhaften gnädigen Ausdrücken zu willfahren, und allen nützlichen Vorschlägen der Gesellschaft die angelegentlichste Unterstützung zuzusichern. Hierauf wurde zum Vortrage der seit der ersten allgemeinen Versamm¬ lung vom beständigen Ausschüsse im Namen der Gesellschaft verhandelten Gegenstände geschritten. I. Zusendung der Diplome, an die in der ersten allgemeinen Versammlung neu gewählten Mitglieder und Dankschreiben derselben. Den in der ersten allgemeinen Versammlung durch Kugellose gewählten Mitgliedern wurden die dicßfälligen Diplome ausgefertigt, und die allerhöch¬ sten Statuten mit dem Ersuchen zugestellet, den §. III derselben wohl bk her- 46 zigen, den gegenwärtigen Zustand der Landwirthschast in ihren Bezirken, de¬ ren Mangel und Gebrechen, so wie die Hindernisse, die deren Aufnahme im Wege stehen, erheben, und in Vortrag bringen zu wollen. Die darüber eingegangenen Dankschreiben bethätigen den regsten Eifer für die Beförderung der Landwirthschast. Von einigen Mitgliedern sind schon Beschreibungen über den Zustand der Landwirthschast in ihren Bezirken ein¬ gelaufen. ' II. Bibliothek. In Folge eines bei der ersten allgemeinen Versamm¬ lung geschehenen Vortrags, ist Herr Mathias Kallister, k. k. Lycealbi- bliothekär ersucht worden, ein Verzeichniß der in der Lycealbibliothek befindli¬ chen öconomischcn Bücher, besonders jener, die der ehemaligen krainerischen Landwirthschafts-Gesellschaft gehörten, und gegenwärtig einer Ergänzung be¬ dürfen, nebst einem Entwürfe zur Uebernahme der freyherrlichen v. Buset'- schen Bibliothek vorlegen zu wollen. Auf die Aeusserung des Herrn Bibliothe- kärs, daß ein Verzeichniß derjenigen öconomischcn Werke, welche einst der krainerischen Landwirthschafts-Gesellschaft gehörten, nicht vorgelcgt werden könne, weil alle Bücher der Lycealbibliothek in gemeinschaftlchen Sälen auf- gestellet seyen, und bei keinem derselben angemerket stehe, woher es in die Lycealbibliothek gekommen sey, und daß die freiherrlichen v. Buset'sche Bi¬ bliothek, im Falle selbe nicht das Landes-Museum übernehme, von dem Pu¬ blicum durch ihre Vereinigung mit der Lycealbibliothek am besten benützet wer¬ den könnte, brachte der beständige Ausschuß in Antrag, daß das hohe Guber- nium gebeten werden solle, dem Herrn Lycealbibliothekär die Weisung zur Er¬ stattung eines dießfälligen, den Localumständen angemessenen, mindest kost¬ spieligen Vorschlages ertheilen zu wollen. Die Versammlung war damit ein¬ verstanden. III. Bienenzucht. Das hohe Gubernium geruhete unter dem 29^si July l. I., Zahl 9111, über einen Bericht des k. k. Kreisamtes zu Adcls- berg, daß das Aufführen der Bienen in fremde Bezirke auf die Haideblüthe nur gegen die Erlaubniß der betreffenden Bezirksobrigkeiten geschehen dürfe, die Landwirthschafts - Gesellschaft einzuvernehmen. Der beständige Ausschuß erklärte sich ganz gegen den Vorschlag des Kreis¬ amtes zu Adelsberg, weil selber dem Eigenthumsrechte Fesseln leget, den gu¬ ten Zustand der Bienenzucht im Lande gefährdet, das hoheHofdecret vom ZOss» Juni 1796, das Ueberführen der Bienen in verschiedene Gegenden zu verschie¬ denen Jahreszeiten begünstiget, und selbes von selbst aufhöret, sobald es ent¬ weder den Bienenwirthen oder Bienenhältern Nachtheile bringet. Das hohe Gubernium hat diese Ansichten des Ausschusses der Landwirth¬ schafts-Gesellschaft mitzutheilen, und durch die Verordnung vom 23ss," August 1822, Zahl 10049, die denselben entsprechende Weisung an das Adelsberger Kreisamt zu erlassen geruhet. 47 IV. Botanischer Garten. Der botanische Garten benöthiget einer Erweiterung, weil der Flächeninhalt von 918 Quad.-Klafter, welcher dem¬ selben im Jahre 1810 angewiesen wurde, zur Aufnahme der Gewächse nicht mehr zulangte. Der beständige Ausschuß aufgefordert, durch die Verordnun¬ gen des hohen Guberniums vom 9*°" Juli und i6ssu August d. I., Zahl 8191 und 9929 , und die Botanik als eine der rationellen Landw'irthschaft wesentliche Hülsswisscnschaft ehrend, bewilligte zur Erweiterung des botanischen Gartens einen Flächeninhalt von 419 Quadrat-Klafter ohne auf den, der Landwirth- schasts-Gesellschaft dadurch entgehenden Miethzins in so lange Ansprüche zu machen, als das Studium der Botanik an dem hierortigen Lyceum dauert. Die Versammlung hat diesen Vorschlag einstimmig genehmigt. V. O b st b a um schule. In der ersten allgemeinen Versammlung vom Iss," Juli 1822, wurde beschlossen, daß dem Herrn v. Vest, provisorischen Professor der Landwirthschaftslehre an dem hiesigen Lyceum eine Ackerfläche von fünf Joch aus den der Gesellschaft gehörigen Realitäten zur Anlegung einer Obstbaumschule und zu ökonomischen Versuchen gegeben werden solle. Mehrere Mitglieder der Landwirthschafts - Gesellschaft zu einer Commis¬ sion vereiniget, welche benannte Realitäten untersuchten, fanden selbe zur An¬ legung einer Obstbaumfchule nicht geeignet, weil ihre ganz offene Lage man¬ nigfaltige Beschädigungen befürchten läßt. Die Commission stimmte daher mit Vorbehalt der höchsten Bewilligung für die Veräußerung dieser Realitä¬ ten, und für den Ankauf einer andern zu einer Obstbaumfchule passenden En¬ tität. Dazu wurde der sogenannte Pollander Meierhof vorgeschlagen, weil seine Lage den Einwirkungen der Sonne und der Luft zweckmäßig ausgesetzt, die Erdart zur Errichtung einer Obstbaumfchule und zu Versuchen jeder Art geeignet, der Raum zum bezweckten Gebrauche hinreichend, und durch Ein¬ friedung vor Muthwillen oder böser Absicht gesichert ist. Damit nun die Gesellschaft zum Eigenthum dieser Realität gelange, er¬ suchte der Ausschuß die Versammlung um die Erthcilung der Vollmacht zur Erhebung des Werthes derselben, zur Abschließung eines förmlichen Kaufcon- tractes, und zur Veräußerung der eigcnthümlichen Realitäten. Die verlangte Vollmacht wurde dem beständigen Ausschüsse einstimmig ertheilet. VI. Gyps. Herr Joseph Edler v. Best, supplirender Professor der rationellen Landwirthschaftslehre erstattete einen Vortrag über die in Oberkrain zwischen Asling und Lengenfeld vorkommenden Gypsbrüche, über die Anwen¬ dung des Gypses zur Düngung der Felder, über die Eigenschaften des echten und des verfälschten Gypses, wobei die verehrten Mitglieder, die sich dieser Düngungsart bedienen wollen, um Mittheilungen über die Beschaffenheit, und das örtliche Klima des Bodens, auf welchen sie den Gyps streuen, über die Quantität des Gypses, mit der sie eine bestimmte Fläche düngen, über die Pflanzen, zu deren Düngung sie den Gyps anwenden, über die Zeit, in der 18 cs geschieht, über das Gewicht der bcgypseten Pflanzen, welches sie auf einer bestimmten-Fläche bei einer gleichfalls bestimmten Quantität des aufgestreueren Gppses erhalten, und überdas Gewicht der nämlichen Pflanzen, welche aufglei¬ chem Boden und auf gleichem Flächeninhalt ohne Gypsdünger wuchsen, gebe¬ ten werden. Dieser Vertrag erhielt ungetheilten Beifall, und es wurde be¬ schlossen Anstalten zu treffen, daß in Laibach, als dem Centralpuncte der Pro¬ vinz eine Gyps-Niederlage zu Stande komme, damit sowohl in der Umgebung der Hauptstadt, als auch im Neustädtler und Adelsberger Kreise Versuche mit der Gppsdüngung angestellt werden können. VII. Viehzucht. In Gemäßheit eines in der ersten allgemeinen Ver¬ sammlung gemachten Beschlusses ist wegen Vertheilung der a. h. Orts jährlich bestimmten 600 Gulden Prämien für das schönste Hornvieh in Krain der geeig¬ nete Vortrag an das hohe Landesgubernium geschehen. Hochdasselbe geruhete unter dem 27te» September l. I., Zahl 8228, zu erwiedern, daß ehe darüber ein Beschluß gefaßt werden könne, noch folgende Anstände genügend erläutert werden müssen. s. „Hat die krainerische Landwirthschafts-Gesellschaft schon mit Bericht „vom 6ssn Mai 1816, Zahl 55, die Vorstellung gemacht, daß die zur Ver¬ besserung der Hornviehzucht in Krain, schon mit den hohen Hofkanzleidecreten „vom qten November 1807, Zahl 22342, und vom 7^« Juni 1808, Zahl „11573, bewilligten Prämien im Gesammtbetrage von jährlichen 600 fl. aus „dem ständischen, nunmehr Provinzialfonde dem Endzwecke nach der in diesen „Hofdecreten vorgeschriebenen Verkheilungsart nicht entsprechen, und daß es „besser wäre, wenn diese Prämien der Landwirthschafts-Gesellschaft übergeben „würden, um dafür gute Zuchtstiere anzukaufen, welche sodann den dazu am „besten geeigneten Dominien zur unentgeldlichen Fütterung gegen dem zu über¬ leben wären, daß der Landmann seine Kühe gegen ein Sprunggeld von drei „Kreuzer vom Stück für den Hirten, sonst aber unentgeldlich belegen lassen „könne, und daß nach Verlaus von drei Jahren diese Zuchtstiere versteigerungs- „weise verkauft, und die Hälfte des eingelösten Kauffchillings den Dominien, „welche diese Zuchtstiere unentgeldlich verpflegten, zu überlassen wäre, von der „zweiten Hälfte aber schone zweijährige Kalbinnen erkauft, und dem Landmanne „entweder gegen leidendlicheAbschlagszahlungen des unpartheiischen Schä'tzungs- „werthes übergeben, oder als Prämium im vierten Iah« an denselben ver- „theilt werden sollten." „Zur unentgeldlichen Haltung dieser Zuchtstiere wurden von der Land- „wirthschasts-Gesellschaft die im Lande befindlichen Staatsgüter vorgeschlagen, „und zugleich die Zusicherung crtheilt, sich dießfalls mit der Domainen-Admi- „nistration in das Einvernehmen zu setzen." „Ueber diesen Antrag, welcher von dem hier bestandenen provisorischen „Gubernium mit Bericht vom 17««' Mai 1816, Zahl 4935, der hohen Central- Or- 49 „Organistrungs-Hofcommifflon zur Genehmigung vorgelegt wurde, hat letztere »mit hohemDecrete vom 12stj" Juni 1816, Zahl 2877», Folgendes zu bedeu¬ ten geruhet." „„Das Gedeihen der, von dem Eubernium unterstützten Anträge der „„Landwirthschafts-Gesellschaft zur Emporbringung der Viehzucht sey durch „„die Fürsorge für die zweckmäßige Vertheilung und Unterbringung der anzu- „„kaufenden Zuchtstiere bei den Obrigkeiten, und allenfalls auch bei den Ge- „„meinden bedingt, so wie auch über deren Benützung und Verwendung sehr „„bestimmte Vorschriften ertheilet werden müssen, damit hiebei alle Willkühr „„und alle Unregelmäßigkeit hintangehalten werde."" „„In Erwägung der in dieser doppelten Beziehung unerläßlichen Behelfe, „„vermöge die Central-Organisirungs-Hofcommission in die nähere Prüfung „„dieser Anträge gar nicht einzugchen, und das Gubernium habe daher vor- „„läufig durch weitere Erhebungen, insbesondere durch Einvernehmung der „„Kreisämter, und der Domainen-Administration sich dieser Behelfe zu ver- „„stchern, dann erst das Resultat wieder gutachtlich vorznlegen, sich aber zu- „„gleich zu äussern, warum die Austheilung der Prämien, der Central-Orga- „„nisirungs-Hofcommissions - Weisung vom 5ssn October 1814, Zahl 1651, „„ungeachtet bisher unterblieben sey."" „Da nun ungeachtet dessen, daß in Gemäßheit dieser hohen Weisung nicht „nur an die hierländigcn vier Kreisämter, und an die damals noch provisorische „Domainen-Administration, den detailirten Vertheilungsplan über die anzu- „kausenden und zu verwendenden Zuchtstiere, dann den Vorschlag zu einer gu¬ rren Futter- und Sprungordnung bald vorzulegen, so wie auch anzuzeigen, „warum die durch die Gubernial-Verordnung vom 26ss» Juli 1814, Zahl „SS71, angeordnete jährliche Prämien-Vertheilung unterblieben sey, und wie „solche allenfalls nach den alten Vorschriften vom 4ssn November 1807 und 7's" „Juni 1808 erfolgen könnte, in den Gubernialactcn keine Spur einer ferner», „in diesem Gegenstände von der Landwirthschafts-Gesellschaft erstatteten Aeusse- „rung vorkömmt, so wird die Landwirthschafts-Gesellschaft an die Befolgung „dieses Auftrages mit dem Beisatze erinnert, daß man ihre Aeusserung ob und „aus welchen Gründen dermalen von den, in dem Berichte vom 6fs" Mai „1816 dargestellten Ansichten abzugehen gefunden werde, mit der Auskunft er- „warte, ob seit 1^» Uugust 1814 von derLandwirthschafts-Gesellschaft irgend „eine Auslage auf die Emporbringung und Aufmunterung der Hornviehzucht „gemacht worden sey.« b. „Die im Jahre 1807 erflofsene, mit Hofkanzlei-Decret vom 4ss," „November 1807 intimirte allerhöchste Entschließung lautet bestimmt dahin, „daß in der Provinz Kram 20 Prämien zu 50, 40 und Z0 st. jährlich für das „in jeder Hinsicht schönste Schlachtvieh ausgesetzt, aus dem ständischen Fond „angewiesen, und von den Kreisämtern mit Zuziehung einiger von der Land- Amialm der k. e. LandwirthschaitSg. i» Laibach. 4 50 „wirthschafts - Gesellschaft ernannten Oeconomen, unter die mit ihrem Flciße „sich auszeichnenden Landwirthc verthcilet werden sollen. Das Gubcrnium kann „daher der Landwirthschafts- Gesellschaft, welche für die ganze Provinz nur 16 „Prämien, und darunter einige nur zu 20 st. in Antrag brachte, nicht beistim- „men, sondern ist vielmehr der Meinung, daß sich nicht die mindeste Abwei- „chung von der allerhöchsten Entschließung erlaubt werden dürfe, und erwartet „daher die Aeußerung der Landwirthschafts - Gesellschaft, wie die festgesetzte „Anzahl von 20 Prämien unter die drei krainerischen Kreise nach dem ganz „zweckmäßig erscheinenden Maßstabe des bei der Provinzial-Staatsbuchhal- „tung erhobenen Viehstandes zu vertheilen wäre." c. „In der von der Landwirthschafts-Gesellschaft bei der Verfassung „des überreichten Verlautbarungsentwurfes zur Grundlage genommenen Cur- „rendc des n. öst. Gubcrniums vom 25ss" Mai 1814, heißt es am Schlüße des „dritten Absatzes, daß auf Diejenigen eine besondere Rücksicht werde getragen „werden, die bei einer einfachen Hube jährlich mehr als vier Kälber erzü- „geln; die Landwirthschafts-Gesellschaft hat daher die Motive anzugeben, aus „welchen sie sich veranlaßt fand, in dem von ihr verfaßten Entwürfe diese be¬ issendere Rücksichtsnahme schon Denjenigen zuzusichern, die bei einer einfachen „Hube jährlich mehr als zwei Kälber erzügeln." 0. „Die Prämien sind nach dec allerhöchsten Entschließung vom Jahre „1807 von den Kreisämtern mit Zuziehung einiger von der Landwirthschafts- „Gesellschaft ernannten Oeconomen zu vertheilen. Es hat daher die Beurthei- „lungs-Commission nur aus einem kreisamtlichen Commiffär, einem oder eini- „gen Mitgliedern der Landwirthschafts-Gesellschaft, welche als Sachverstän- „dige dabei zu intervenircn haben, den bezirksobrigkeitlichcn Beamten und „den erfahrensten und redlichsten Gemeinde-, Ober- und Unterrichtern von „jeder Bezirksobrigkeit des Districtes, in welchen die Vertheilung geschieht, „zu bestehen. Von der angctragenen Abordnung eines Commissärs der Herren „Stande, findet man zur Ersparung der Kosten um so mehr zu präscindiren, „als solche in diesem Gubernialgebiete auch bei der ganz gleichartigen Verthei- „lung der Beschellpra'mien nicht üblich ist. Von den Dominien wird oh- „nehin vorausgesetzt, daß sie zur Beförderung und Verbesserung des Ackerbaues „und der Viehzucht auf jede ihnen mögliche Art kräftigst Mitwirken , und da- „her auch bei der jährlichen Prämien-Vertheilung interveniren werden. Es ist „aber kein Grund vorhanden, die in dem Distrikte, wo die Vertheilung ge- „schieht, liegenden Grundobrigkeiten ausdrücklich und insgesammt zu Mitglie¬ dern der Vertheilungs-Commission zu benennen, wodurch die Anzahl der „Mitglieder dieser Commisson zu sehr vermehret würde." «. „Ist aufzuklären, warum in dem von der Landwirthschafts-Gesell- „fchaft verfaßten Entwürfe «uh g der nachfolgende, inderinneröster. Gubernial- „Currende 7 verkommende, ganz zweckmäßig erscheinende Beisatz weggelaffen 51 „wurde. Dagegen versteht sich, daß wenn zu dieser PrämienauStheilung, von „solchen Distrikten, denen die Natur auf Gute und Produktionskraft nichts „versagt, nur schlechtes oder mittelmäßiges Vieh vorgeführt werden soll, wenig- „stens so, daß alle Prämien zu vertheilen, nicht am Orte wäre, weil solche nur „für schönes und nicht für das unter schlechten, minder schlechte Vieh bestimmt „sind, in einem solchen Falle die Verthcilungs - Commission ermessen würde, „wie viele Prämien zur Aufmunterung einer bessern und schönem Viehzucht „für das betreffende Jahr vertheilt werden sollen, wo hingegen die ersparten „Prämien im folgenden Jahre bei befundener Verbesserung der Viehzucht nach- „getragen werden würden." si „Der eigentlichen Absicht der Prämienvertheilung wird nur dannent- „sprochen, wenn die sorgfältigere Auswahl, Wartung und Pflege des Zucht- „viches von seiner Geburt an, durch alle Perioden des Wachsthums bis zn „dessen Vollendung belohnt wird." „Es ist also nothwendig, die zur Aufmunterung und Emporbringung „der Hornviehzucht festgesetzte Bestimmung von Prämien, so wie die festgesetz¬ ten Modalitäten der jährlichen Vertheilung dieser Prämien mit der angemes¬ senen Belehrung über jene Erfordernisse, welche vorhanden seyn müssen, um „auf ein Prämium Anspruch machen zu können, schon vorläufig zur allgemei- „nen Kenntniß zu bringen, damiff eine zureichende Concurrenz von Prä- „mien-Werbern erzielt, und sich von jenen Landwirthen, die sich mit der „Viehzucht beschäftigen, auf die Prämienvertheilung gehörig vorbereitet wer¬ ten könne. Da aber die Zeit schon zu weit vorgerückt ist, um mit der Ver¬ theilung der Prämien für das heurige Jahr beginnen zu können, so wird die „erste Vertheilung erst im künftigen Jahre geschehen; jedoch sieht man kein „Hinderniß, und findet cs vielmehr aus den angeführten Gründen eben so „nothwendig als ersprießlich, daß die allgemeine Bekanntmachung über die „Bestimmung von Prämien für die Hornviehzucht, dann über das Beginnen „und die Modalitäten der Vertheilung derselben ehemöglichst geschehe. Es „wird daher bei dem Umstande, daß sowohl nach dem Hofkanzleidecrete vom „7ff," Juni 1808, als auch nach dem Sinne der hohen Central - Organifa- „tions-Hofcommiffions-Weisungen vom Zff," Oktober 1814, und vom I2ff," „Juni 1816 mit der Vertheilung der Prämien auf die angeordnete Art unab¬ änderlich vorzugehen ist, dem schleunigsten Vollzüge der, in dem Contexte „der gegenwärtigen Verordnung an die Landwirthschafts-Gesellschaft erlassenen „Weisungen, und der nachträglichen Auskunft, ob die Gesellschaft in Absicht „auf die nothwendige Belehrung des Landmanns über die Bedingnisse und „Erfordernisse eines Prämiums dem von ihr verfaßten Circular-Entwürfe „vielleicht noch etwas beizusctzcn finde, entgegengesehen." Zur Erörterung der berührten Anstände, hat Herr Johann Nep. 4' 52 Hradeczky, Bürgermeister, Mitglied und Ausschuß der Landwirlhschafts - Gesellschaft und Landes-Verordneter, Folgendes in Antrag gebracht. sleck. I>-, k. k. Gubernialrath und Referent beim Kataster im Küstenlande, empfiehlt dieses Dungmittel durch seine Ab¬ handlung von den Eigenschaften des Gypses und seiner Wirkung auf die Pflanzen. Diese setzen durchgehends die nutzbare Anwendung dieses Productcs äusser Zweifel, und berichtigen durch die vielfältig im Großen angestellten Ver¬ suche, da ffe alle selbst practische Landwirthe sind, die von Mayer gehegte Meinung, daß der Gyps allen Pflanzen gleich zuträglich seye, und daß er seine auffallendste Wirkung beim rothen und weißen Klee, bei der Luzerne, Efpar- 57 fette und dm Wicken zeige. Minder wirksam beweise er sich, bei Erbsen, Bohnen, beim Kopfkohl, den Lein - und den verschiedenen Rübenarten, wel¬ ches auch jeder Landwirth, der in der Lage ist, die Wirkung des Gypfes auf seinen Aeckern zu beobachten, mit feinen Beobachtungen im Einklänge finden wird. Durch vorerwähnte Schriften zum Versuche des Gypses gereiht, fing man an, nach Gypslagern zu suchen, und man fand sie in den Kalkgebirgen hie und da, die angestellten Versuchs zeigten, daß sich jenes Land Glück zu wünschen habe , das im Besitze ergiebiger Gypsbrüche ist, und in dieser glück¬ lichen Lage befindet sich Krain ebenfalls. Die hierlä'ndige Landwirthschafts - Gesellschaft alles beachtend, was der Kultur und der Befruchtung des Grundes und Bodens frommen kann, um dadurch dem g. IV ihrer allerhöchsten Orts bestärigten Statuten möglichst zu entsprechen, hat im Laufe des Jahres 1822 ihre Aufmerksamkeit aus die Gyps- bruche in Oberkrain gerichtet, und hat, um sich von deren Oertlichkeit, Mäch¬ tigkeit und Bearbeitungsweise, die volle Ueberzeugung zu verschaffen, ihr Mit¬ glied, den Herrn Joseph v. Vest, Inhaber des Gutes Schrottenthurn und Supplenten der Landwirthschaftslehre am hiesigen k. k. Lyceum, ersuchet, diese Untersuchung vorzunehmen. Die, vom gedachten Herrn Mitglieds über diesen Gegenstand gemachte Beschreibung wird hier im Auszuge mitgetheilt. Auf dec Commerzialstraffe, die von Laibach nach Villach führt, befinden sich in Oberkrain im sogenannten Thals, aufdem der Straffe zur rechten Hand liegenden Gebirge, zwischen Aßling und Lengenfeld, vier bearbeitete Gypsbrüche. I. Gypsbruch bei Aßling auf dem Berge Scriautz, Grund und Boden, worauf der Bruch betrieben wird, gehört der Ge¬ meinde Aßling, die solchen zeitweise verpachtet. Die daselbst vorkommenden Stemmten sind: u. Grauliche Gppsarten. d. Weißlicher Gyps. c. Kieselhaltiger Kalkstein. 6, Conglomerace, die sich beim Gyps befinden. e. Rother Schieferthon mit Glimmerblättchen, I. Weißlicher do. do. Der Gyps kommt bei diesem Anbruche nur nieren- oder nesterweise zwi¬ schen den aufrecht stehenden Kalkfelsen vor, und wird mit ordentlichen Stol¬ len gewonnen, wozu dermalen zwei im Gange sind, deshalb kann man auch die Lagerung der Schichten nicht sehen. Der rothe Lhonschiefer ist sowohl bei diesem als den andern zwei Brü- 58 chen vorhanden, und scheint der beständige Begleiter des GypseS, dem er mei- stentheils zur Unterlage dienet, in diesem Gebirge zu seyn. Der weißliche Schieferthon befindet sich hie und da neben dem rochen. Die Conglomerate trifft man bald ober, bald unter den Gypsschichten an. II. Gppsbruch bei dem D o rfc H r u schitz a in d c m D o der sn i g Graben. Von diesem Bruche gehört Grund und Boden der Gemeinde Lengen¬ feld, welche denselben ebenfalls in jährlichen Pacht ausgibt. Die daselbst gesammelten Steinäxten sind: s. Graulicher Gyps mit schwärzlichem Thonschiefer gemengt. t>. Weißer Gyps-Alabaster. c. Sandstein-Conglomerat. U. Rother Schieferthon. e. Weißer Gyps, aus einem Stollen, der 30 Schritt tiefer als der eigent¬ liche Bruch liegt, und welcher ungefähr zwei Klafter im Berge hineinge¬ trieben ist, wo er aus Nestern herausgegraben, und an die dahin kom¬ menden Italiener zu Mauerer-Arbeiten und zu Gypssiguren roh ver¬ kauft wird. k. Weißröthlicher Gyps, der im Bruche selbst hie und da eingesprengt ist. Die Schichten sind hier regelmäßiger, und von den etwas kieselhaltigen Kalkfelsen eingeschloffen, wie ein Stück davon bei der Beschreibung der Aßlinger Grube vorkommt. Der rothe Schieferthon befindet sich unter dem Gypse in beträchtlicher Menge, so wie die Gppsschichten auf ihrer Oberfläche von dem Sandstcin- Conglomerat bedeckt werden, welches aber so mürbe ist, daß man schwer ein ganzes Stück von einigem Umfange bekommen kann. Die Hauptschichten dieses Gypsflötzes bestehen aus dem graulichen Gypse, zwischen diesem kommen Streifen von weißem Gypse vor. HI. und IV. Gypsbrüche vor dem Dorfe Lengenfeld. Diese beiden Brüche liegen eine halbe Stunde herwärts von dem Dorfe Lengenfeld , rechts im Gebirge auf einer steilen Höhe. Beide Brüche liegen sich so nahe, daß die Entfernung des einen von dem andern kaum sechs Klafter beträgt. Jeder dieser Brüche hat einen Grundeigenthümer für sich, welche Bau¬ ern aus dem Dorfe Lengenfeld sind, aber auch diese bearbeiten solche nicht selbst, sondern haben die Brüche verpachtet. Da beide Brüche auf das nämliche Flötz betrieben werden, so komm: auch zwischen ihnen kein bemerkbarer Unterschied vor. Die Flo'tzschichten sind hier horizontal gelagert, und fallen mit einer klei¬ nen Neigung widersinnig inchen Berg hinein. 59 Die bei diesen Brüchen gesammelten Steinartcn sind folgende: 2. Weiße Gypsarten. b. Weißer Gyps aus der obersten Schicht-Alabaster. c. Kalkstein von den herumstehenden Felsen. ri. Rother Schieferthon. e. Grüner Schieferthon, dec sich hin und wieder zwischen den Gypsschichtcn befindet. Ueber die Auswahl der Steine zum Stampfen, und der weiteren Be¬ reitung derselben zu Gypsmehl, führt Herr v. Vest so manche gerechte Klage, die der Fahrläßigkeit der Pächter und Bearbeiter dieser Gypsbrüche zu Schul¬ den kommt, die Gesellschaft wird nicht nur diesen wichtigen Nachtheil bei der Bereitung des rohen Gypses, der ausschließlich dem Feldbau angehört, durch Belehrung und Ermunterung Gränzen zu setzen trachten, sondern wird auch bemühet seyn, die weitere Bereitung des Gypses im gebrannten Zustande, so¬ wohl zum Feldbaue als zu Stuckator-Arbeiten und Abgüssen ehemöglichst ein¬ zuleiten, und wird hierüber eine eigene Ankündigung erlassen. Weiters hat sich Herr v. Vest, um der guten Sache allen möglichen Vorschub zu geben, herbeigelassen, an den Tagen, an welchen er seine Vor¬ lesungen über Landwirthschaft hält, das ist, Montags, Dienstags, Mitt¬ wochs, Freytags und Samstags jeder Woche, in dem k. k. Lycealgebäude, im Hörsaale der Landwirthschaftslehre nach geendeter Vorlesung, und zwar von 12 bis gegen 1 Uhr allen Wißbegierigen sowohl die Oertlichkeit der Gyps¬ brüche, den Aufriß der Brüche, so wie die in seiner Beschreibung aufgeführ¬ ten Steinarten, nicht nur vorzuweisen, sondern hierüber alle nur wünschens- werthen Auskünfte zu ertheilm. Der Außschuß wird diesen Gegenstand in einer andern allgemeinen Ver¬ sammlung wieder zur Sprache bringen, und die Abhandlung über die Mittel, den Gyps von seinen Verfälschungen zu unterscheiden, welche Lorenz v. Vest, der Medicin Doctoc und Professor der Chemie und Botanik am Jo¬ anneum bearbeitet hat, näher erörtern. Herr Joseph Rudesch, Gesellschaftsmitglied und Herrschafts-In¬ haberin Reifnitz, hat folgenden statistischen Umriß seines Hdxrschaftsbezirks eingesendet. Der Gesellschafts-Ausschuß wünschet, daß die.verehrten Mitglie¬ der dessen Beispiel nachah.ncn, und ähnliche Beschreibungen entsenden wollen. 60 Murre Beschreibung der Landwirthschaft im Herrschaftsbezirke Reifnitz. I. Topographisch- und pH ysikalisch-naturhisto rischer Zustand. Die Herrschaft Reifnitz liegt im Neustädtler Kreise, neun Stunden Fu߬ wegs in ostsüdlicher Richtung von Laibach. Sie begreift in sich das vier Stun¬ den lange und eine Stunde breite eigentliche Reifnitzer Thal, und dann auch das viel kleinere hohe Gcbirgsthal Laserbach. Ringsum von mehr oder minder hohen Gebirgen umgeben, welche sie süd- und westwärts von dem Fiumaner*) und Adclsberger Kreise, gegen Norden und Nordwest aber von den zum Neustädtler Kreise gehörigen Herr¬ schaften Zobelsberg und Ortenegg trennen, hat sie nur gegen Osten mit dem Hcrzogthume Gottschee eine mehr offene und ebene Verbindung. Sie enthält in dem Markte Reifnitz und in 45 Dörfern eine Bevölke¬ rung von 96oo Seelen. Das Klima ist bedeutend rauher, als in der Ebene von Laibach, oder an den Ufern der Gurk, daher auch alle Früchte wenigstens 14 Tage, in La¬ serbach aber vier bis fünf Wochen später zur Reife gelangen, als dort. Kein Weinbau wird betrieben, und den Haiden kann man höchstens in die Stoppeln der Wintergerste mit einiger Sicherheit vor den Herbstfrösten bauen. Die Luft ist wie überhaupt in den meisten gebirgigen und Hochliegenden Gegenden gesund, und wird durch häufige Winde, unter welchen der Ost - und Südwind die herrschenden sind, gereinigt. An Wasser ist kein Mangel. Es gibt viele Quellen und auch einige fischreiche Bäche, die sich nach einem kurzen Laufe sa'mmtlich wieder in die Erde verlieren, und bei anhalten¬ dem Regenwetrcx hie und da Ueberschwemmungcn verursachen, welche zwar durch den Schlamm, den sie absetzen, die Fruchtbarkeit der Wiesen und Aecker erhöhen, dagegen wenn sie sich im Sommer ereignen, auch beträchtlichen Scha¬ den verursachen. Diesem Uebel könnte durch zweckmäßige Vorkehrungen füglich abgehol- ') Zur Zeit, als diese Beschreitung verfasst, und als sie in der Versammlung der Land- wirthschafto« Gesellschaft vorgetragcn wurde, bestand noch ^ker Fiumaner Kreis, als ein Theil des Küstenlandes. 6t fen, und das Wasser selbst an vielen Orten zur Bewässerung benützt werden, was aber bis nun noch nicht geschehen ist. Unter die vorzüglicher» Produkte dieser Herrschaft gehören; aus dem Thierreiche, Hornvieh nebst Schmalz, Mastschweine, hohes und kleines Wild von allen Gattungen, mit Ausnahme der Wildschweine, Billiche (Hl)oxus glich, welche von den Bauern häufig gefangen, und als Leckerbissen gegessen werden, ihrFett aber statt Schmalz für die Wintcrkost aufbewahret wird, auch Fische. Aus dem Pflanzenreiche: Getreide, Hülsenfrüchte, sehr schmackhafte Erdäpfel, einiges Obst, Flachs, vorzüglich viel Holz und Heu. Aus dem Mi¬ neralreiche: Guter Töpferthon und Kalkstein im Ueberfluß. II. Feldbau, Der Boden ist meistentheils von ziemlich gleicher Beschaffenheit. Die oberste Erdfchichte zwischen mehr und weniger stets schwer und thonhältig, hat zur Unterlage an einigen Orten Sand , an andern Töpferthon, meistens aber Kalkselfen, der als Gebirgsfortfetzung das Urgebirg der ganzen Gegend bildet, häufig die Oberfläche berührt, oder auch über selbe hervorragt, und nicht nur das Pflügen erschwert, sondern auch dort, wo ihn nur eine dünne Erdkrumme bedeckt, der Vegetation, besonders bei etwas längerer Trockene sehr nachtheilig ist. Uebrigens ist die Erde, welche den Kalkselsen deckt, merklich fruchtbarer als jene, worunter unmittelbar Thon liegt. Unter die Unkräuter, welche auf dem hiesigen Boden wuchern, gehören vorzüglich die Quecken (triticurn repsns), die Ackerdistel (8errutula arvon- sis), die Trespe (Lromus), der Lolch (Oolium tornulantum), die Vogel¬ wicke (Vicia urncca), die Feldwinde (Eorivolvulus arvensis) und die Melde. Hingegen kommen einige anderwärts sehr gefürchtete Unkräuter, als z. B.: d^r Hederich (kupüsnus Ibapkanistrum), der Ackersenf (8ir>sp>is srvensis), die Wucherblume (Elir^santkainum ssgetum) rc. nur selten und in geringer Menge vor. Zur Vertilgung des Unkrautes zieht man den östern Pflügen des Ackers das kostspielige Jäten vor, welches übrigens bei keinem andern Ge¬ treide, als nur mit dem Hirse vorgenommen wird. Da der Boden'im Ganzen eben nicht humusreich ist, so bedarf er von Zeit zu Zeit der Düngung, welche man ihm gewöhnlich nach drei oder vier Erndten zu geben pflegt. Unter den verschiedenen Düngungsmitteln wendet man weder den gebrannten Kalk, da er zu kostbar ist, noch den Gpps und Mergel, die ganz unbekannt find, und ungeachtet aller bisherigen Nachfor¬ schungen in dieser Gegend noch nicht gefunden wurden, wohl aber Schlamm, Strassenkoth und Asche an. Hauptsächlich bedient man sich des thierischen Mi¬ stes und suchet die Quantität davon durch viele Einstreu möglichst zu vermehren. Da die Huthweiden mit verschiedenen Gesträuchen und Bäumen, vor- «2 züglich mit Hasclstaudcn bewachsen sind, so wird daselbst das im Schatten wach¬ sende, grobe, vom Viehe unberührt gebliebene Gras im Herbste abgcmähet, sammt dem abgefallenen Lattbe eingebracht, und dieses Gemisch als ein gutes Streumateriale benützt. Auch das Farrenkraut wo es vorhanden ist, und das Buchenlaub werden dazu verwendet. Letzteres gibt indessen den allerschlechtesten Dünger, und wird nur in Ermanglung einer bessern Einstreu gebraucht. In Laserbach, wo auf den Huthweiden häufig Tannen und Fichten wach¬ sen, unterstreut man dem Biehe fast blos die klein zerhackten Aeste derselben, und gewinnt dadurch einen sehr kräftigen, lange anhaltenden Dünger. Da aber die Abästung, weil sie selten mit der gehörigen Vorsicht und Schonung vorgenommen wird, den Bäumen so sehr schadet, daß sie im Wachsthume Zu¬ rückbleiben, kümmern, und häufig verdorren, so hat die Forstaufsicht ganz neuerlich eine diessällige Einschränkung für nothwendig befunden. Der Mist bleibt in der Siegel Monate lang im Stalle unter dem Viehe, wodurch dessen Qualität verbessert wird, ohne daß man davon eine nachtheilige Wirkung auf die Gesundheit des Viehes wahrnimmt. Nur den Schweinen pflegt man wöchentlich ein Paarmal auszumisten. Bei dem Aussühren des Mistes begeht man gemeiniglich denFehler, daß man die Vollendung seiner Gährung, und die gehörige Auflösung nicht abwar¬ tet, sondern ihn noch ganz roh auf den Acker bringt. Der im Herbste vorhandene Mist wird vor Einbruch des jWintcrs auf den Acker gebracht, sogleich ausgestreut, und erst im Frühlinge juntergeackert. Seine Wirkung äußert sich auf diese Art schneller, wenn auch weniger nach¬ haltig, als bei dem sogleich untergeackerten, was man vorzüglich bei dem Leine bemerkt. Man hält keine Brache, deren Stesse Hackfrüchte und Klee ersetzen. Die gewöhnliche Fruchtfolge ist: 1. Jahr Kukuruz (Mais), Erdäpfel, Hirse, Lein (gedüngt.) 2. do. Weitzen, Gerste. 3. do. Hafer. l ? do. Klee. 5. I Hierauf beginnt die Rotation von neuem mit Hackfrüchten. Diese Fruchtfolge könnte eines Theils verbessert werden, wenn' man den Klee unmittelbar nach dem Weitzen oder nach der Gerste, und vor dem Hafer folgen ließe, was man aber ans Rücksicht des Kukuruz, Hirses und Leines, welche nach Klee besser als nach Hafer gerathen, nicht thun will. Was die Bearbeitung des Bodens betrifft, so wird durchgehends zu seicht gepflügt; nämlich zu 2 bis höchstens 4 Zoll tief. Eben so fehlerhaft ist auch das so seltene Pflügen, indem man zu jeder 63 Frucht in der Reget nur einmal ackert, und dadurch die Vermehrung des Un¬ krautes begünstigt. Die nachtheiligen Wirkungen dieses Verfahrens werden indessen durch den häufigen Anbau der Hackfrüchte zum Theil gehoben, welche die zu große Verqueckung deö Ackers hinranhalten. Man macht keine so schmalen Ackerbeete, wie in den meisten andern Ge¬ genden Krains, sondern flache breite Gewende, welche man abwechselnd ein Jahr an, oder zusammen, und das andere Jahr ab, oder auseinander pflügt, und dadurch die vielen unnöthigcn Furchen vermeidet. Die neu erfundenen Ackerwcrkzeuge und Maschinen find in dieser Ge¬ gend noch gänzlich unbekannt, und insoweit, als sie nur auf Ersparung der Menschenhände berechnet sind, auch überflüßig, weil die Population groß, und die Wirthschaften klein sind. Der Pflug, dessen sich die hiesigen Bauern bedienen, ist klein und leicht, mit schmalem Haupte, zwei Sterzen, einem kurzen abwärts gebogenen Gren¬ del , und sehr kleinen niedrigen Rädern. Er kehrt die Erdstreifen ziemlich gut um, ist aber zum tiefackern nicht geeignet. Man läßt ihn theils von zwei Pferden, theils von zwei Ochsen ziehen. Die Bespannung der Ersteren bestehet in Kumeten, der Letzteren aber in einem mit hölzernen Halsbögen oder Reifen versehenen Nackenjoche, in welches sie zusammengekoppelt, und blos an der Deichsel, ohne Strängen ziehen. Die Egge besteht aus fünf Balken, welche abwärts breiter auseinander laufen, und mit 27 eisernen Zinken versehen sind. Die Walze ist allgemein gebräuchlich, und auf dem hiesigen schweren, zur Bildung von Klößen sehr geneigten Boden auch höchst nothwendig. Außerdem sind unter dem Ackergeräthe noch die Ochsenwägen, an denen kein Stückchen Eisen angebracht ist, und bei welchen die Räder nur aus vier Felgen, und vier kreuzweise durch die Nabe laufenden Speichen bestehen, be- merkenswerth. Soll Mist mit diesen Wagen ausgeführt werden, so erhalten sie eine ganz eigenthümliche Vorrichtung, bei welcher auf jeder Seite des Wa¬ gens zwei schmale Bretter durch die flachen und breiten zu diesem Behufe mit zwei Löchern versehenen Rungen gesteckt, eine Art von Krippe bilden. Unter den Getreidarten werden Winter und Sommer Weitzen, Winter und Sommer Gerste, Hafer, Spelz, Hirse und Kukuruz angebaut, hie und da auch etwas Brachhaiden, aber fast gar kein Korn, obschon es, wie es meh¬ rere angestellte Versuche beweisen, gut gerathen würde. Vom Winterweitzen hat man durchgehends die gemeine mit Granen versehene, braunkörnige Gat¬ tung. Man baut ihn vorzüglich in die Hirsestoppeln, dann nach Kukuruz und Erdäpfeln; frische Düngung darf ihm nur auf sehr ausgesaugtem Acker ge¬ geben werden, weil er sich sonst lagert. Die Zeit seiner Aussaat ist zwischen dem und zost" September. Zur Verhüthung des Brandes pflegen einige den Saamen mit Kalk oder 6! Asche zu beitzen. Er vecwintert selten, und gelangt mit Ende Iuly oder Anfangs August zur Reife. Sein Ertrag ist vier- bis zehnfältig. Der Sommcrweitzen wird häufig vom Roste angegriffen, und gibt im Durchschnitte einen geringe¬ ren Ertrag, daher er auch vom Winterweitzen immer mehr verdrängt wird. Bei der Wintergerste bemerkt man, daß sie in frischer Düngung vorzüglich ge- rathe, daher man ihr auch solche stets zu geben bedacht ist. Häufig wird , nach¬ dem sie schon angebaut ist, kurzer Mist über den Acker ausgestreut, was ihr auch wohl bekommt. Uebrigens eilt man gar nicht mit ihrer Aussaat, und baut sie den gan¬ zen Herbst hindurch an, ost erst nach Ausgang des Winters, Ende Hornung, und im März. Sie verwintert öfters, gibt aber, wenn siegerath, acht- bis vierzehnsältigen Ertrag. Von der Sommergerste hat man meistens die große zweizeilige, dann auch die kleine vierzeilige, und die nackte zweizeilige Abart. Der Hafer wird größtentheils in die Weitzen- und Gerstenstoppeln, wie auch nach schwach gedüngten Erdäpfeln gesäet, und gibt einen sicheren, wie¬ wohl des erschöpften Grundes wegen, nicht gar reichlichen Ertrag. Der Anbau des Hirses, der nebst dem Hafer vormals in diesen Ge¬ genden die Hauptfrucht ausmachte, hat seit Einführung des Kukuruz und der Erdäpfel, und dann auch seit einigen nach einander gefolgten, durch nasse Jahre bewirkten Mißerndten, bedeutend abgenommen, wozu noch die bei dem so hoch gestiegenen Arbeits- und Dienstbothenlohne vermehrten Kosten des Ausjätens ebenfalls beigetragen .haben; indessen steht er noch immer bei dem hiesigen Land- manne im großen Ansehen, und macht bei ihm einen wesentlichen Bestandtheil des Brotes und der meisten Mehlspeisen aus. Man säet ihn im Mai auf Klee und andere vom Unkraut reine Felder. Der Acker wird zu diesem Behufe, wenn er nicht in voller Kraft ist, gut ge¬ düngt, und zwar, wo möglich schon im Herbste, dann im Frühjahr gepflügt, tüchtig geegt und gewalzt. Man hat weiße, graue, schwarze, rothe Hirse, und säet sie absichtlich etwas dicht aus, damit das Stroh, welches vom Rind¬ viehs sehr gerne gefressen wird, feiner, und zur Fütterung geeigneter ausfalle. Der hiesige Kukuruz stammt wahrscheinlich von dem sogenannten, im Görzer Gebiete häufig gebauten Cinquantin ab, treibt jedoch Höhere Halme, und setzt größere Kolben an. Er dürfte, weil er früh reift, zum Anbaue im nördlichen Deutschland, und allen kälteren Gegenden geeignet sepn. Man wählt für ihn am liebsten einen Kleeacker, auch baut man ihn öf¬ ters mehrere Jahre hintereinander auf dem nämlichen Acker, aber stets mit Düngung. Erwirb Ende Aprils ausgesäet, indem man mit der Haue quer über den Acker Grübchen in beiläufig zwei Schuhe von einander entfernten Reihen macht, und die Körner hineinwirft. So- «5 Sobald er aufgegangen ist, wird er mit der Haue behackt, und bei dieser Gelegenheit werden die Zwergbohnen, oder sogenannten niedern Faseolen gleich¬ falls reihenweise dazwischen angebaut. Har er die Höhe von beiläufig anderthalb Schuhen erreicht, so wird er einmal oder nöthigenfalls auch zweimal angehäuft, worauf man bis zur Erndte nichts weiter mit ihm zu thun hat. Alles Getreide wird mit der Sichel geschnitten, und gleich in kleine Gar¬ ben gebunden. Man läßt, weil gemeiniglich zwischen dem Getreide viel Gras und Unkraut wächst, sehr hohe Stappeln, die dann besonders abgemähet und getrocknet zum Viehfulter verwendet werden. Das Trocknen der Garben geschieht meistens auf dem Acker, indem man sie bei Sonnenschein reihenweise, eine Garbe gegen die andere, angelehnt auf¬ stellt, und bei Regenwetter in konische oder viereckige Hausen mit den Stürz¬ enden auswärts aufschichtet. Bei günstiger Witterung ist das Getreide auf diese Art in drei bis fünf Tagen vollkommen trocken. Eine andere auch gebräuchliche Methode des Trocknens ist das Aufhängen der Garben an hohe Pfähle oder Stangen mit den Aehrenenden ein - und den Sturzenden auswärts. Die sogenannten Harsen finden sich nur in wenigen Wirthfchaften, woran theils die alte Gewohnheit, theils Mangel an Eichen¬ holz, theils ihre Kostspieligkeit Schuld sind. Sobald das Getreide eingebracht ist, wird es sogleich gedroschen, und zwar durchgehends auf Bollentennen mit einem Flegel, der aus einem etwa 1 iPt Ellen langen, 1 Zoll dicken, und am untern Ende mit einer natürlichen Beule versehenen Aste des KorneUkirschstrauches besteht, und sich an derHand- ruthe mit Hülfe eines Riemens und eines ledernen Ringes herum drehet. Die Hirse wird nicht gedroschen, sondern man führt sie, sobald sie geschnitten und in Garben gebunden ist, auf den Dreschboden, wo sie in einen Haufen aufge¬ schichtet, so lange liegen bleibt, bis sie sich stark erhitzt, und zu schwitzen an¬ fängt, was in 24— 56 Stunden geschieht. Dann wird sie von Menschen mit Füssen ausgetreten, die zu diesem Behufe sich an eine in der Tenne an der Wand angebrachte Stange mit beiden Händen anhalten, und die Hirsegarbe mit den Füssen so lange hin und her zerren und walzen, bis aller Same heraus ist, welcher alsdann gewürfelt, und auf Tüchern, oder auch auf eigenen höl¬ zernen Darren an der Sonne getrocknet, das Stroh übrigens aber wie Heu behandelt wird. Dieses Hirsctreten oder Reiben, dessen schon Valvasor in seiner „Ehre des Herzogthums Krain" gedenkt, geschieht nur des Nachts, und gibt eine vorzügliche Lustbarkeit für das junge Volk beiderlei Geschlechts ab, welches von der Nachbarschaft aushelfcn kommt, dafür keine Bezahlung, sondernblos Annalen der l. k. Lanbwirchschaftsg. in Laibach. g «6 «in Nachtessen bekommt, und die Arbeit gemeiniglich mit einem Tänzchen beschließt. Unter den Hülsenfrüchten gibt man hierorts den Faseolen den Vorzug. Sie haben auch wegen ihrer Schmackhaftigkeit die sogenannten Pferde- oder Saubohnen saßt gänzlich verdrängt. Man hat deren mehrere Spielarten, zieht jedoch die niedere rothbraune, weil sie sich zu dem Anbaue zwischen den Ku¬ kuruz gut eignet, früh reift und ergiebig ist, den andern vor. Von Erbsen hat man meistens die graue, eckige Gattung mit violeter Blüthe, auch hie und da die weiße. Da jedoch die Erbsen im hiesigen schweren Boden zu hoch aufwachsen, und damit sie sich nicht lagern, gestiefelt, das ist: durch dazwischen gestecktes Reisig aufrecht erhalten werden müssen, die Herbeischaffung des Reisigs aber zeitraubend und kostspielig ist, so wird ihr Anbau nur im Kleinen und gar¬ tenmäßig betrieben. Die Linsen wollen im hiesigen Boden gar nicht gedeihen, und werden daher auch nicht gebaut. Von Futterkräutern kennt man blos den rothen oder sogenannten steyeri- schen Klec, dessen Anbau an einigen Orten, wo es nicht hinlänglich natürliche Wiesen gibt, in großer Ausdehnung, und zwar bereits seit so langer Zeit statt findet, daß auch die ältesten Leute nicht wissen, wann er zuerst eingefübrt wor¬ den ist. Man säet ihn unter dem Hafer oder die Gerste, und läßt ihn zwei bis drei Jahre stehen. Er gibt jährlich zwei Schnitte, die zu Heu gemacht werden, und dann noch eine gute Nachweide für die Pferde, welche man darauf zu füttern pflegt. Die Erdäpfel machen gegenwärtig die Hauptsrucht und Lieblingsnahrung des Reifnitzer aus, und erscheinen täglich dreimal auf seiner Tafel. Sie gedeihen auch in dem hiesigen'Boden so gut, daß sie im Rufe einer vorzüglichen Schmackhaftigkeit stehen, und auf dem Laibacher Wochenmarkte stets theuerer, als anderwärtige verkauft werden. Ihr Anbau schreibt sich seit den 60ger Jahren des vorigen Jahrhunderts her. Man baut jetzt mehren- theils eine Gattung an, mit violeter, oder auch weißer Blüthe, und großer länglichter in- und auswendig gelber Frucht, auch hat man die Schweinskar¬ toffel, dann die Violete englische, und die runde rothe. Ganz neuerlich ist noch eine Spielart cingeführt worden, die sich durch ihre häufige und lange dauernde Violete Blüthe auszeichnet, und viele runde, gelbe, glatte, nicht gar große Knollen von mehlichtem und zarten Geschmacke ansetzt. Zu den Erd¬ äpfeln wird der nächste beste Acker ohne besonderer Auswahl genommen, im Frühjahre mehr oder weniger, nachdem es sein Zustand erheischt, oder der Düngervorrath erlaubt, gedüngt, und gewöhnlich mit einer einzigen Furche bestellt. Ost wird der Acker gar nicht gedüngt, sondern nur zu jedem Erdapfel in 67 das Grübchen mit der Hand ein Bischen Mist geworfen. Man setzt die Erd- Lpsel reihenweise beiläufig 25 bis 30 Metzen aus ein Zoch. Wann sie auf¬ gegangen sind, werden sie behackt, später angehäuft. Alles dieses, so wie auch das Ausgraben, geschieht blos mit Menschen¬ händen mittelst der Haue. Die Erndte ist zehn -, zwölf- bis vierzebnfältig. Man sortirt dabei die größeren zum Genuß der Menschen von den kleinern, welche zur Schweinma- stung und Fütterung des Federviehes verwendet werden. Diese Frucht mißräth nie gänzlich, und ist hierorts keiner andern Krank¬ heit unterworfen, als der Fäulniß, von welcher in nassen Jahren einzelne Knollen angegriffen werden. Weißes Kopfkraut erzeugt jede Wirthschaft so viel, als sie zum Einscharren als Sauerkraut benö'thiget, welches nebst den Erdäpfeln das tägliche Frühstück des hiesigen Bauers ist. Im Spätsommer und Herbste pflegt man es fleißig abzublatten , und die Blätter den Schweinen zu kochen. Die Strünke werden den Kühen zu Theil, bei denen sie die Milch vermehren. Weiße Rüben werden meistens in die gedüngten Stoppeln der Winter¬ gerste, dann auch zwischen dem Lein, der Hirse und dem Kukuruz gesäet. Den Möhren räumt man gerne einen Acker ein, welcher'das Jahr vor¬ her gut gedüngt worden war, z. B. einen Rübenacker, weil man die Beobach¬ tung gemacht hat, daß sie darauf besser gerathen, als auf frisch gedüngten. Mit mehr Vortheil werden sie indessen als Nebenfrucht im Frühjahre in die Wintergerste oder in den Lein gesäet. So lange diese stehen, bleiben jene zurück und sind kaum bemerkbar. Sobald aber nach Abbringung der Gerste, oder des Leins die Möhren Luft be¬ kommen, schießen sie freudig empor, und gelangen, wenn sie gehörig gejätet und behackt werden, zu einer ansehnlichen Dicke. Der Hanf wird nie auf einen Acker gesäet, sondern man sieht ihn höch¬ stens hie und da, als Einfassung der Hirseäcker in schmalen Streifen, wo man ihn mehr um des Samens willen säet, dessen man sich unter andern auch zu Ostern zur Füllung des Ostcrbrotes ( K o l a t s ch e n) bedient. Vom Flachse erzeugt hingegen jede Wirthschaft so viel, oder mitunter auch etwas mehr, als zum heimischen Bedarf erforderlich ist. Man wählt zu zu seinem Anbaue am liebsten einen Kleeacker, in dessen Ermanglung man ihn auch nach Erdäpfeln, Rüben, oder Hafer folgen läßt. Der Acker dazu wird schon im Herbste gedüngt, und zwar wo mög¬ lich mit Schweinmist, dann im Frühlinge geackert und zubereitet. Sobald der Lein gerauft ist, rüffelt man ihn auf hölzernen Riefeln, breitet ihn zur Thauröste auf Wiesen aus, dorrt ihn hierauf über Feuergruben auf Hürden, bläuet ihn mit Pochhölzern, und brechelt ihn mit einfachen, großen und brei- 5* 68 ten Brechcln ohne Zunge, welche von nicht ganz zweckmäßiger Structur zu sepn, und zu viel Werk zu machen scheinen, daher eine dicsfällige Verbesserung zu wünschen wäre. Eben so würde auch für die hiesige Gegend, deren Klima sowohl als Boden dem Leinbaue günstig sind, die Einführung einer bessern Gattung Leines, ;. B. des russischen oder liefländischen, sehr nützlich seyn, da der hier bis nun angcbaute sogenannte Klanglcin (krainisch l'ressner I>reslej) nur wenigen und kurzen Flachs gibt. Färbekräuter und Ochlgewächse sind kein Gegenstand der hiesigen ökono¬ mischen Industrie, und passen auch nicht zu den landwirthschaftlichen Verhält¬ nissen dieser Gegend. Auf die Kultur der natürlichen Wiesen wird zu wenig Sorgfalt verwen¬ det, und man überläßt sie der lieben Natur; die großen Vortheile der Bewäs¬ serung sind unbekannt, und selbst die Anlegung von Abzugsgräben, und die Zerstreuung oder Ebnung der Maulwurfs- und Ameisenhaufen wird mehrcn- theils vernachlässigt. Man hat Thalwiesen und viele Bergwiefen, oder soge¬ nannte Geräuther, die durch Ausrottung der Waldungen entstanden; jenesind größtentheils morastig, auf diesen wächst süßes, aber weniges Heu. Sweischü- rige Wiesen gibt es nur wenige. Die Heumahd beginnt Ende Juni und dau¬ ert den ganzen Juli hindurch bis in den August hinein. Es wird dabei ziem¬ lich zweckmäßig zu Werke gegangen. Sobald nämlich das Gras gemähet und derThau abgetrocknet ist, wird es aus den Schwaden gestreut, einige Stunden später mit dem Rechen gewendet, gegen Abend zusammengerecht, wobei man cs aus größeren Entfernungen auf eigenen zweirädigen Maschinen zusührt, und in Haufen leget. Des andern Tages werden diese Haufen wieder ausgestreut und ein Paar¬ mal gewendet, worauf das Heu gewöhnlich hinlänglich trocken, und zum Ein¬ führen geeignet ist. Die Weidestrecken werden von ganzen Dorffchaften gemeinschaftlich be¬ nützt, und haben durchgehends entweder einen sehr ftlsichten und überhaupt einen solchen Terrain, der keine vortheilhastere Benützung zuläßt. Sie sind meistens mit Gestrüpp bewachsen, wovon das Laub nebst dem vom Viehe stehen gelassenen groben Grase im Herbste sorgfältig gesammelt und zur Einstreu benützt wird. Im Ganzen sind sie für den starken Viehstand zu klein, welcher auf ihnen zwar ziemlich gute, aber nicht hinreichende Nahrung findet. Im Frühlinge werden auch die meisten Wiesen, dann im Herbste sowohl die Wiesen als auch die Stoppel - und Kleeäcker behüthet. III. Viehzucht. Pferde werden viele gehalten, vorzüglich in jenen Ortschaften , deren Be- 69 wohncr das Töpferhandwerk als Nebengewerbc treiben, und dieselben zur Ver¬ kragung und Verführung des Erdengeschirres benöthigen. Es werden aber alle in Croatien gekauft, und nicht ein einziges zu Hause aufgezogen. Des Sommers halt man sie Tag und Nacht auf der Weide, im Winter bekommen sie das bessere Heu und.Klee zum Futter. Zur Rindviehzucht hat im Allgemeinen der hiesige Bauer viele Neigung, und sie macht den Hauptgegenstand seines landwirthschaftlichen Betriebes aus, besonders aber in Laferbach, wo sie durch die vielen Bergwiescn sehr begünsti¬ get wird. Man zieht dort vorzüglich Ochsen auf, die man dann !m ass«, sss» Jahre weiter verkauft, auch pflegt man dort Ochsen aus der Gegend von Zeng und Fiume den Winter hindurch um ein bedungenes Quantum in die Fütterung zu übernehmen. Auf die Mästung des Rindviehes verlegt man sich in diesem Hcrrschafts- bezirke gewöhnlich gar nicht. Das hiesige Rindvieh ist ursprünglich von kleinem Schlage und meist röthlicher Farbe. Durch häufige Vermischung mit steycrischem Viehe hat man aber auch nun zum Theil eine Baflardrace erhalten , die zwar etwas größer ist, sich jedoch weder hinsichtlich ihrer Schönheit noch Güte auszeichnet, und überdieß in dec schmalen Gestaltung des Hintertheils des Körpers einen we¬ sentlichen Fehler besitzt. Durch Stiere von der Tyroler oder von der Schweizer Bergrace, die sich beide für Gebirgsgegenden gut eignen, könnte zuverläßig eine zweckmäßige Verbesserung bewerkstelligt, und dadurch dieser Gegend eine große Wohlthac erwiesen werden. Das Vieh geht von Georgi bis Martini täglich auf die Weide. Jedes Dorf hält sich zu diesem Behufe einen Hirten, welchem Kinder zur Aushülfe beigegeben werden. Die Alpenhörner, auf welche diese Hirten recht lieblich zu blasen pflegen, sind den schweitzcrifchen ähnlich, und bestehen aus einem langen, am uniern Ende aufwärts gekrümmten, auseinander gespalteten und ausgehöhlten, hierauf wieder zufammengcfügten, und mit Kirfchbaumrinde umwundenen Aeste des Ahornbaumes. Zur Winterfütterung bekömmt das Rindvieh Heu und Stroh, meistens im ungeschnittenen Zustande. Die sogenannte Brühefütterung ist nicht ge¬ bräuchlich , und vom Wurzelwerke wird das meiste zur Schweinmastung ver¬ wendet. Die Kälber läßt man io bis Wochen lang an der Mutter saugen. Die Sticrkalber werden zwischen dem 5ss" und 7ss» Monat verschnitten, die Kuhkälber aber, ohne viel Rücksicht aus das Alter zu nehmen, sobald sicbrün-- siig werden , zum Stiere geführt. 70 Die Stiere läßt man frühezeitig springen, und hält sie beständig im Stalle. Die Milch wird nur zur Butter- und Schmalzerzeugung verwendet, und kein Käse erzeugt. Die ansteckenden Rindviehkrankheiten gehören Gott sey Dank! zu den seltenen Erscheinungen in dieser Gegend. So haben die Löserdörre vor beiläufig 45, und die Lungenseuche vor un¬ gefähr 25 Jahren das Letztemal hier gewüthet. Die Klauenseuche und Mundfäule sind ganz unbekannt, und vom Milz¬ brände wird selten ein Stück befallen. Häufiger kommen die Darmgicht oder Kolik, das Aufblähen, oder die Trommelsucht, der Durchfall, der Brand und die Eutergeschwülste vor. Bei dem Aufblähen, daß sich häufig im Herbste vom Beweiben des jun¬ gen Klee's ereignet, wird das Thier beständig herumgctrieben, und mit Was¬ ser begossen , dann Kleefarnen eingegeben, wie auch eine Unfchlittkerze in den Darm gesteckt, durch welche Mittel gemeiniglich eine schnelle Leibesöffnung, und baldige Erleichterung bewirkt wird. » Nur im äußersten Falle nimmt man zu dem Stiche die Zuflucht, der in Ermanglung des Trokars mit einem schmalen Messer vorgenommen wird. Gegen die Kolik gibt man dem kranken Thiere Schießpulver mit Oehl oder Milch, und einige gebratene Zwiebel,- gegen den Durchfall aber gedörrte Holzbirnen ein. Die geschwollenen Euter, welche gemeiniglich die besten Milchkühe nach dem Kalben bekommen, werden mit Salzwasser ausgewaschen, und mit war¬ men Oehle geschmiert. Bei dem äußerlichen Brande (in der hiesigen Landessprache Sujovir, in Oberkcain aber Ovrlrirk genannt), welcher in einer Entzündung der Safte, die sich zwischen dem Fleische und der Haut befinden, bestehl, und sich durch Brandblasen und Geschwülste, die gähling an verschiedenen Theilen des Kör¬ pers entstehen, und ein gelbliches Wasser enthalten, äußert; schmiert man diese Geschwülste mit warmen Oehle, und zieht dem Thiere die sogenannte Christ ¬ oder Gilwurzen durch den Brustlappen, welche die Stelle des Haarseiles ver¬ tritt, und auch als ein Präservativmittel gegen diese, und mehrere andere Krankheiten häufig und mit gutem Erfolge angewendet wird. Von diesem Brande, oder wenigstens von einer ihm verwandten Krank¬ heit pflegen auch öfters ganz junge Kälber in der ersten oder zweiten Woche ih¬ res Alters befallen zu werden, und in Folge dessen gählings geschwollene Ge¬ lenke und Steifigkeit an den Füssen zu bekommen, in welchem Zustande sie sogleich die Lust zum Saugen verlieren, und in wenigen Stunden krcpircn, ohne daß man bei der Obduction äusser der Anhäufung einer gelblichen Limphe 71 jn den Sprung- und Kniegelenken einen krankhaften oder ungewöhnlichen Zu¬ stand an irgend einem Theile des Körpers entdecken kann. Diese Krankheit, welche gleich der sogenannten Lähme der Lämmer ihren Grundkeim in dem Zustande, oder in den in die Nahrung des Kalbes überge¬ henden Säften der Mutter zu haben scheint, an welcher man hier oft die schön¬ sten Kälber cinbüßte, und gegen welche alle bis nun angewandten Mittel nicht fruchten, verdient eine nähere Berücksichtigung und Untersuchung von Seite der Thierärzte. Schafe wurden vormals in größerer Anzahl gehalten, als gegenwärtig, da ihre Zucht fast blos noch auf Lascrbach eingeschränkt, und auch dort von keiner Bedeutung mehr ist. Die Ursachen der dicsfälligen Abnahme sind theils in der großen Zer- stückung der Besitzungen, und in dem daraus entspringenden Mangel an hin¬ länglicher Weide und Wintersutter, theils in der Menge und Wohlfeilheit der fabriksmäßig erzeugten, und aus allen Märkten dem Landvolke gleichsam auf¬ gedrungenen Tücher zu suchen, durch deren lebhafte Farben verführt, der Bauer seine zu Hause erzeugten viel festeren und dauerhafteren groben Tücher zu ver¬ schmähen angefangcn, und so nach und nach die Schafzucht aufgegeben, zu¬ gleich aber auch die gute alte Sitten-Einfalt und Redlichkeit, gegen die Mo- defucht und andere herrschende Laster des gegenwärtigen Zeitgeistes vertauscht hat. Die hiesigen Schafe sind sämmtlich von der gemeinen grobwolligenRace, und werden gar nicht gemolken. Die Wolle wird zu Haufe theils zu grobem Lodentuche, theils mit Spinn¬ haar vermengt zu weißem Rasch verarbeitet. Gegen die Egelkrankheit gibt man ihnen mit gutem Erfolge Afchenlauge zu trinken. Die Haltung der Ziegen wird wegen des Schadens, den sie durch das Abnagen der Knospen und Zweige den Waldungen zusügcn, von der Bezirks¬ herrschaft nicht mehr gestattet. Aus Mangel an passender Weide zieht hier fast Niemand Schweine selbst auf, sondern man kauft im Frühjahr und Sommer, ein- bis zweijährige Schweine, welche zum Theil aus Stcyermark, meistens aber aus Croatien Herdenweife herausgetriebcn werden, und mästet sie. Man zieht zü diesem Behufc aus Spekulation die weißen kroatischen, den schwarzen steyerischen vor, weil ste viel schneller fett werden, und mehr Speck ansetzen, obgleich dagegen die letztern ein merklich zarteres Fleisch und Speck haben. Während des Sommers ernährt man sie mit allerlei Grünzeug, welches auf den Feldern und in der Waldung zusammengelesen, und ihnen theils im rohen Zustande, theils mit etwas Erdäpfel gekockt, und allenfalls mit ein Bischen Hafermebl vermengt, gereicht wird. Die Ackerdistel, die Feldwinde, die Melde, fressen sie vorzüglich gerne, so auch das Laub dec Ulmen, die Mistel, 72 und noch eine andere in der Waldung wachsende und in der Landessprache Sktnchinieu genannte Pflanze. Gegen den Herbst zu kommen noch Krautblattcr und Kürbisse hinzu. Sobald aber im Herbste die Witterung kühler geworden, und das Wur¬ zelwerk emgebracht ist, schreitet man zur Mästung, während welcher sie täglich drei bis viermal eine Mischung von gekochten Erdäpfeln, weißen Rüben und Möhren, welcher etwas Hafermehl beigemengt wird, erhalten, und dabei in zehn bis vierzehn Wochen eine Schwere von zwei bis vier Centner und darüber? erreichen. Jede Haushaltung mästet auf diefe Art, jährlich selten weniger, häufig aber mehr als zwei Stücke, und suchet wenigstens eins, größere Wirtschaften aber auch zu zwei bis drei zu verkaufen, und mit dem dafür Gclöseten die Ab¬ gaben und andere nothwcndige Auslagen zu bestreiten. Es werden daher mehrere hundert Mastschweine und viele Centner Speck jährlich aus dieser Gegend nach Triest geliefert. Wie nachtheilig übrigens die seit einigen Jahren bestehenden unerhört niedcrn, und den Erzeugungskosten gar nicht angemessenen Preise dieser Artikel für den Producenten, und überhaupt für den diesfälligen Erwerbzweig sepn müssen, läßt sich leicht denken. Die Schweine erkranken hierorts selten, wenn man nur Sorge trägt, daß sie in der heißen Jahreszeit nicht fett werden, und mehr flüßige Nahrung und Grünzeug bekommen, wie auch öfters gebadet werden. Vernachläßiget man diefe Vorsicht, so werden sie dann und wann von der Bräune befallen, gegen welche man Aderlässe und kühlende abführende Mittel anzuwenden pflegt. Was die Zucht des Federviehes anbelangt, so werden nur die Hühner allgemein, und in beträchtlicher Anzahl gehalten, auch davon und von Eiern viel nach Triest geliefert. Kalekutifche Hühner, Gänse, Enten und Tauben, findet man hingegen nur hie und da in einzelnen Wirthfchaften. Teiche gibt es äusser ein Paar kleinen, der Herrschaft gehörigen, nicht. Eben so wenig auch Maulbeerbäume und Seidenwürmer. Die Bienenzucht wird in einigen an der Waldung gelegenen Ortschaften mit gutem Erfolge betrieben. Die Bienen finden daselbst im Frühjahre auf den Tannenbäumen, auf der Blüthe des Haidenkrauts, und auf einigen andern Waldblumen reichliche Nahrung, und geben daher viele Schwärme. Später dagegen steht es um ihr Futter schlechter, da in hiesiger Gegend fast gar kein Haiden, dessen Blüthe sie vorzüglich lieben, gebaut wird. Es werden daher nur die stärksten Stöcke und Schwärme zu Haufe behalten, alle übrigen aber Anfangs August vor dem Eintritte der Haidcnblüthe an die Bie- 73 nenhändler verkauft, welche sie in die Haidengegenden z. B. Jgg, St. Marein rc. auf die Weide verführen. IV. Weinbau. Für den Weinbau ist das Elima zu rauh. Man hat schon mehrere Versuche damit angestellt, die aber stets mißlun¬ gen sind. Von einzelnen Reben, die hin und wieder an Wänden und Ge¬ mäuern wachsen, erhält man nur in sehr warmen Jahren genießbare Trauben. V. Gartenbau und Obstbaumzucht. Der Gartenbau beschränkt sich mit Ausnahme der herrschaftlichen und pfarrhöflichen Gärten, fast lediglich auf die Erzeugung von etwas Salat, und einigen gemeinen Küchenkräutern zum Hausbedarse. Mit mehr Eifer verlegt man sich, besonders seit einigen Jahren auf die Erziehung von Obstbäumen, namentlich der Zwetschken, Birnen, Aepfel und Kirschen, da die edleren Obstgattungen, z. B. Pfirsiche, Marillen rc. nichtgut foctkommen wollen. Ganz neuerlich hat auch die Herrschaftsinhabung angefangen, die Bauern zur Veredlung der auf Huthweiden und in Wäldern häufig wachsenden Wild¬ linge zu verhalten, und zu diesem Behufe edle Pfropfreiser unter sie zu ver- theilen, von welcher Maßregel sich für die Folge viel Gutes erwarten läßt. VI. Forstkultur. Die vorhandenen Waldungen dieses Herrschaftsbezirkes sind mit Aus¬ nahme einiger unbedeutenden, den Unterthanen gehörigen Flecke, sämmtlich ein Eigenthum der Herrschaft, und bestehen größtentheils aus Buchen und Tannen, worunter auch wenige Fichten, Ulmen, Eschen und Ahornbäume wachsen. Ihre Kultur wurde vormals ganz vernachläßigt. Die Bauern, denen darinn das Beholzungsrecht zusteht, wirthschaftetcn daselbst unbarmherzig herum, rotteten ungeheuere Strecken aus, fällten überall die schönen, jungen und näheren Bäume ab, ließen hingegen die überständi¬ gen und schlagbaren, die mehr entlegenen, so wie auch die Windfälle und alle Aeste stehen, die ungenützt im Walde vermoderten. Zum Glücke sah man noch von Seite der Herrschaftsinhabung zu rechter Zeit ein, wohin das Unwesen am Ende führen müsse, und setzte ihm Schran¬ ken. Ein zahlreiches Forstaufsichtspersonale ist nun bereits seit mehreren Jah¬ ren aufgestellt. Kein Baum darf mehr ohne Ausweisung gefällt werden; nur schlagbares Holz wird ausgewiesen, jeder Waldfrevel wird mit Nachdruck ge- 74 ahndet, und schon gewahrt man mit Vergnügen die wohlthätigen Folgen dieser neuen Ordnung, an dem schönen, jungen Anfluge und Aufschläge, der da und dort schon üppig da steht, und den Nachkommen einen reichlichen Holzvorrath zusichert. Demohngeachtet bestehen noch fortwährend hierorts einige, der Waldkul¬ tur schädliche Gewohnheiten, die man aus andern Rücksichten zu dulden bemü- ßigetist, jedoch die diesfälligen Nachtheile durch Beschränkung und strenge Aufsicht möglichst zu vermindern trachtet. Dazu gehören: 1'ens. Der allgemeine Gebrauch der Buchenspäne zur Beleuchtung in den Häusern. 2«ens. Das Abästen der Tannen und Fichten zum Behufs der Viehcin- streu, wodurch viele Bäume zu Grunde gehen. ztens. Der Viehauftrieb in die Waldung, so wie auch das Laubbrechen daselbst. »tens. Endlich auch das Abstreifen der Ulmenblätter zum Behufs der Schweinfütterung, was man aber bereits gänzlich eingestellt hat. Der Nutzen den man aus den hiesigen Waldungen zieht, besteht äusser der Deckung des heimischen Bedarfs, an Bau- und Brennholz, Brettern rc. a. In den von hiesigen Insassen verfertigten, und in alle südlich der Do¬ nau gelegenen Länder der österreichischen Monarchie verführten Holzwaaren, namentlich Holzfiebe, oder sogenannte Reuter und Schachteln, wozu sie zum Theil den Stoff liefern. b. In dem Brennmaterials, so die hiesigen zahlreichen Töpfer aus ihnen zur Erzeugung des Erdgefchirres hohlen, und damit einen großen Theil Krains nebst mehreren angränzenden Provinzen versorgen. c. In der Pottasche, von welcher von Zeit zu Zeit, wßnn nämlich alte entlegene Buchenbäume abzudorren anfangen, einige Centner erzeugt, und verkauft werden. Von eigentlichen Krankheiten der Waldbäume weiß man in dieser Ge¬ gend wenig. Viele werden aber von Winden umgeworfen, rznd noch mehrere zu Winterszeit durch die Schwere des Schnees niedergebeugt und gebrochen. Den künstlichen Anbau dec Waldungen macht die Natur, welche, wenn man sie nur nicht stört, auf Waldboden in wenigen Jahren junges Holz in Fülle cmporfchießen läßt, überflüßig. Nur bei den Eichbäumen, deren es hier wenige gibt, kommt man ihr zu Hülfe, säet Eicheln aus, und verpflanzt die jungen Eichbäumchen an geeignete Plätze, was jedoch auch nur von der Herrschaftsinhabung ausgeübt wird. 75 VII. Schilderung des Betriebes der gesammten Landwirthschaft. Die Rustikalbesitzungen unter der Herrschaft Reifnitz sind in Folge oft¬ maliger Theilungen dergestalt zerstückt, daß es gegenwärtig keine einzige ganze Hube, wenige halbe Huben, und meistens nur Viertclhuben gibt. Ihre Größe ist sehr verschieden. Im Durchschnitte kann man indessen annehmen, daß ein Viertelhübner drei bis vier Joch Ackerfeldes und so viel Wieswachs habe, um mit Beihülfe des Klees drei bis vier Stück Hornviehes, oder zwei Pferde und zwei Stück Hornvieh ernähren zu können. Eine Ausnahme hievon machen Laserbach, und einige andere Gebirgsdörfer, deren Insassen so viel Neubrüche und Bergwie¬ sen, welche nicht zu den ursprünglichen und hubtheiligen Gründen gehören, besitzen, daß sie auf1j8, auf Hl6 oder gar auftj24 Huben zu sechs bis zwölf Stück Hornvieh nebst einigen Schafen, halten. Die landwirthschaftlichen Erzeugnisse, welche der hiesige Bauer zu Markte bringt; sind: Hornvieh. Mastschweine, Speck, Schmalz und etwas Flachs. Das dafür gelöste Geld langt jedoch zur Bestreitung feiner Auslagen und Bedürfnisse nicht zu, und zwar um so weniger, als das Getreide, welches er erbauet, für den heimischen Consumo im Durchschnitt genommen, kaum auf acht bis neun Monate hinreicht. Er ist daher bemüssigef seine Zuflucht zu irgend einem Nebenerwerb zu nehmen, welchen er in Verfertigung von Holz- waaren und Ecdgefchirr, im Holzsägen zur Winterszeit in Croatien, und im Handel mit Getreide, Pferden und Schweinen, findet. Die Wohnungen und Wirthschastsgebäude des Landvolks sind hierorts besser und geräumiger, als in vielen andern Gegenden des Neustädtler Kreises. Die älteren Hauser und Stallungen sind von Holz, aus übereinander gelegten Tannen oder Fichtcnstämmen verfertigt, die neueren fast durchgehends gemauert, und meist mit Stroh, hie und da auch mit Schindeln gedeckt. Ziegeldächer sieht man nur auf den herrschaftlichen Gebäuden. In den Dörfern herrscht die eigentliche Bauart, daß die Häuser in der Regel mit den Giebeln stets auf die Strasse , mit dec Fronte und dem Haus- thvre hingegen einwärts gekehrt stehen. Der Tag- und Dienstbothenlohn ist höher, als in den meisten umlie¬ genden Gegenden. So zahlt mar. einem männlichen Taglöhner nebst der Ver- köstung täglich tg bis 20 kr., einem weiblichen 6 bis 9 kr. Ein Knecht kommt jährlich äusser dec Kost auf 40 fl., eine Magd auf 30 fl. zu stehen. Das Schlimmste dabei ist, daß die gegenwärtigen wohlfeilen Zeiten, diesfalls gar keine Verminderung herbeigeführt haben, und daß folglich ein Mißverhältnis zwischen den Preisen der landwirthschaftlichen Erzeugnisse und ihren Productionsköstcn besteht, bei welchen der Landwirth sich nicht er- 76 halten kann, und zu Grunde gehen muß« An dieser unverhältnißmäßigen Lheuerung des Tag- und Dienstbothenlohncs, ist nebst der in dieser Gegend allgemein herrschenden Industrie, und der mannigfaltigen Gelegenheit zum Er¬ werbe, großentheils auch der übertriebene Luxus schuld, welcher Bedürfnisse lehrt, deren Befriedigung die Vermögenskräfte übersteigt, und dann auf un¬ rechten Wegen gesucht wird, und welcher bereits bei den untersten Volksclaffen und in den entlegendsten Gegenden in einem Grade einzureißen anfängt, daß er für die Zukunft Alles befürchten läßt, und jedem Menschenfreunde den herz¬ lichen Wunsch abdringt, daß von Seite unserer, für das Wohl ihrer Unterta¬ nen väterlich besorgten Regierung kräftige und eingreifende Maßregeln zur Hint¬ anhaltung dieses, die Moralität und das Glück der Menschheit untergraben¬ den Lasters ergriffen werden möchten« Reisnitz den 12ss," November 1822. Joseph Nudesch in. p. 77 Wahl neuer Gesellschsftsmitgliever. Zu Mitgliedern sind gewählt worden: Wirkliche Mitglieder. Herr Freyherr v. Gusich, Inhaber der Herrschaft Gradez. „ Urban Jerin, Kanonikus in Laibach. „ Benedict v. Fra de neck, k. k. Gubernial-Secrctär in Laibach. „ Aloys Freyherr v. Taufer er, k. k.Kämmerer, Kreiscommissärund Inhaber des Gutes Weixelbach. „ Carl Raab, k. k. Kreiscommissär. „ 2nruba82° sind durch Verkauf einer Unterthans-Hofkammer-Obligation erkaufet worden . . , . Zusammen . . Seit der Errichtung des Unterthans-Magazines sind an der bestimmten Aufgabsgebühr Interesse bis zum heutigen Abschlüsse eingegangcn . Sohin zeigt sich der Stand des Unterthant-« Magazins mit Zoten April 182Z ......... 8iII»nos. An Errichtungs- und gekauften Getreide erscheint ein Quantum von An der Aufgabs, Gebühr des durch 5 ijir Jahre entlehnten Getreides hingegen Lur-ui» wie oben . . 85 Da aus diesem Berichte hervorgeht, daß das k. k. Kceisamt zu Neustadt! diesen Vorschlag dem hohen Gubernium unterm 13ffh November 1817 unter¬ legt habe, und auch solcher sammt allen darüber abgeheischten Aeüßerungen unterm 2ffh December 1817 ,. an dis hohe Hofstclle gutachtlich einbegleitet wor¬ den ist, worüber die huldvolle Resolution Sr. Majestät vom loff» Februar 1820, Zahl 2322, dahin erfolgte, daß auch in Krain ein zwangsloser Versuch zur Einführung der Gemeindespeichec gemacht, sohin weiterer Bericht erstattet werden soll, was unterm lOffch Jänner 1823, Zahl 16406, als die löbliche Ständisch - Verordnete Stells vorläufig sich irr dieser Angelegenheit äußerte, befolgt worden ist; so glaubte dec beständige Gesellschafts-Ausschuß wegen ge¬ betener Erledigung dieses Gegenstandes dem hohen Gubernium nicht lästig ge¬ fallen zu seyn, weil die weiteren Einleitungen zur Erreichung dieses, für die Kultur besonders gedeihlichen Endzweckes, um so füglicher erzielet werden könn¬ ten, als die löbliche Ständisch - Verordnete Stelle die Eemeindespeicher in dem eigentlichen Sinne als Sparcassen schilderte, und dadurch auch erprobte, daß so schnell als die Sparcaffe festen Grund faßte, so schnell auch diese Anstalt zwangslos und theikwcise hergestellet werden würde. Die in der Hauptstadt Laibach errichtete Sparcaffe liefert den Beweis, daß einem edlen Verein unmöglich scheinende Anstalten zu erzwecken, eine Leichtigkeit seye. Die gesegneten Jahre , der Umverth des Getreides, gegenwärtig, da keine Ausfuhr marš versus besteht , und keine Kriegsunruhen zu vermuthen sind, bieten die schicklichste Gelegenheit dar, den vorhabenden Endzweck zu erreichen. Anempfohlen wird den Herren Gesellschaftsmitgliedern die Abhandlung des Herrn v. Artiques, Mitglied des Hauptvereins für Gewerbe und Be¬ sitzer mehrerer Fabriken in Frankreich, über die Aufbewahrung des Getreides, welche Abhandlung auch die k. k. patriotisch-ökonomischeGesellschaft im König¬ reich Böhmen, in ihrem Wirthschafts-Kalender vom Jahre 1823 ausgenom¬ men hat , daher hier am rechten Orte stehen dürfte. V. Ueber die Aufbewahrung des Getreides. Bei den Jah¬ ren des Mangels welche Frankreich oft betreffen, und denen selbst vorhcrgan- gene Segensjahre wenig Abhülfe verschaffen, würde Derjenige, der ein Mittel erfände, die Getreidfrüchte von guten Jahrgängen, leicht, sicher, und mit ge¬ ringen Kosten aufzubewahren, der ganzen Menschheit überhaupt, und insbe¬ sondere Frankreich, den größten Dienst erweisen. Der Vortheil reizte zwar Einige , trotz der Gefahr, welche man bei derAufbewahrung des Getreides läuft, und trotz der Kosten und Verluste, weiche dabei eintreken, dasselbe zur Zeit des Ueberfluffes anzusammeln, und es wäh¬ rend des Mangels im Handel hinzugeben: allein die Anzahl dieser Händler, die mau nicht besonders aufgemuntert haben mag, wurde bedeutend vermindert durch die Fürcht vor den Beschwerlichkeiten und Unkosten, welche die unauL- 86 bleibliche Folge von der Sammlung großer Getreidvorräthe sind. Frankreich besonders ist in dieser Art von Speculation gegen andere Nationen sehr zurück. In fruchtbaren Jahrgängen kaufen die Auswärtigen unsere schönsten Getreide in geringem Preise; und wenn hier Mißjahre herrschen, bringen sie uns selbe verdorben zurück, wo wir sie um ein viel höheres Geld wieder ankaufen müssen» Indem die Umstande in mir den Wunsch erregten, einer großen Anzahl von Menschen, welche in meinen bedeutenden Fabriken bei mir leben , den Unterhalt zu sichern, habe ich lange über die Mittel nachgedacht, für sie als¬ bald, das besonders schöne Getreide von der jetzigen Erndte anzukaufen, um ihnen im billigen Preise eine Aushülfe für die Zukunft verwahren zu können. Zu diesem Ende habe ich alles erwogen, was über diesen Gegenstand ge¬ schrieben wurde, und daher die Vor- und Nachtheile der bis itzt vorgeschlage¬ nen Mittel zu dieser Aufbewahrung kennen gelernt. Die Regierung ließ selbst einige Versuche machen. Es wurde verordnet, in der Erde Gruben, von schicklichem Umfang zu machen, oder sie auch mit Mauerwerk zu Umgeben, in der Runde dicke Mauern aufzufuhren, und zwi¬ schen diesen das Getreide einzuschließen, welches man auf solche Art vor dem Wechsel der Temperatur, der Feuchtigkeit und des Sonnenlichtes zu schützen trachtete. Dieses in den südlichen Landern durch Erfahrung bewährte Mittel, wurde von Vielen auf das höchste gepriesen; allein es ist fürs Erste sehr kost¬ spielig, und nur für Regierungen oder reiche Händler ausführbar; zweitens bietet die Beschaffenheit weniger Länder die nöthigen Raume, oder die erfor¬ derlichen Materialien zu solchen Vorrichtungen dar; drittens hatte dieß nur in den heißen Gegenden einen guten Erfolg, theils vorzüglich wegen der Trocken¬ heit des Erdreichs, und theils auch wegen der natürlich harten Schale jener Getreidarten und ihrer früheren Abtrocknung in der Sonne. Es wäre nothwen- dig, in den nördlicheren Gegenden das Getreide vor dem Einsperren auf ein? Darre zu bringen, was ihm jedoch einen Theil seiner Güte benehmen möchte; endlich viertens bestätigt selbst die Erfahrung, daß in den südlicheren Ländern, wo dieses Mittel häufig angewendet wird, dennoch dadurch eine bedeu¬ tende quantitative und qualitative Verschlechterung des, aus dem eingeschlosse¬ nen Getreide gewonnenen Mehles erfolge; viel Glück, wenn es nicht gänzlich zu Grunde geht. Jene, welche besser über die Aufbewahrung des Getreides Mheilen, unter andern Parmentier, rathen nicht zu diesem Verfahren, und scheinen sich blos auf die Vorschrift zu beschränken, daß man die Körner in Säcken , von einander abgesondert, aufbewahren ftls; sie versichern, daß dieses Mittel allen andern vorzuziehen sey, es bewahre das Getreide vor der Gefahr der Erhitzung, es verhindere insbesondere die Vermehrung der Korn¬ würmer und die Erzeugung der Motten, so wie den Raub der Mäuse und die Verunreinigung durch die Katzen. Allein dieses Mittel ist sehr kostspielig, es erforderst vielen Raum und macht di? Auslüftung des Getreides durch das 87 Stürzen äusserst beschwerlich, es sind auch Wenige geneigt es anzuwenden. Meh¬ rere andere Verfahrungsarten wurden von Andern angerakhen, und keine der¬ selben war geeignet, in allgemeine Anwendung zu kommen. Man hält sich demnach an das allgemein Uebliche, man häuft allenthalben das Getreide in den, mit Jnfecten aller Art angesteckten Schüttböden auf. Hier wird es mit großen Kosten gestürzt, und in fruchtbaren Jahren, wie das laufende (1819) wo der größte Theil der Landwirthe für die Erndte nicht Raum genug hat, verwahrt man selbes auch unausgedroschen, verkauft es zu jedem möglichen Preise, oder überläßt es wohl gar der quantitativen oder qualitativen Verderbniß in den gesegneten Schobern, Scheunen und Spei¬ chern. Haben sich einmal die Kornwürmer darin eingenistet, so ist es nicht möglich, sie auszurotten, und der Verlust durch die Verwüstungen dieses Jnsec- kes ist unermeßlich. Tritt im nächsten Jahre ein heißer Sommer ein, so kocht gleichsam das Getreide auf dem Boden, wie in einem Ofen, es erhitzt sich, und verliert alle seine Brauchbarkeit. Derjenige nun, welcher eine Vorrichtung erfände, die angemessen wohl¬ feil nach den Vermögensumständen der niedrigen Elasten der Landbauer, und unschätzbar für jene wäre, welche bedeutende Erndten haben, und in guten Jahrgängen für ihr Getreide kein Unterkommen finden, ein Mittel, welches, bei der Leichtigkeit zehn- bis sünfzehnmal so viel Getreide an demselben Orte aufzubewahren, noch den Vortheil verbinden möchte, dasselbe in gänzlicher' Absonderung zu halten, es vor aller Feuchtigkeit, vor aller Möglichkeit einer Erhitzung zu behüthen; die Vermehrung der Kornwürmer, das Eindringen der Mäuse und der Katzen zu verhindern; die Kosten des Stürzens um Zfg oder 7)8 zu vermindern, dieser, sage ich , würde der ganzen menschlichen Ge¬ sellschaft einen sehr großen Dienst erweisen. Ein Jeder könnte sodann ohne viele Kosten und ohne Furcht, nach Willkühr seine Erndten von vielen Jahren aufbewahren. Die Getreidhändler würden sich , keine Gefahr laufend , ei¬ nem nützlichen Erwerb überlassen, und die Regierungen könnten große Vor¬ rathsanschaffungen (Getreidvorräthe) ausfchreiben, ohne das Verderben besor¬ gen zu müssen. Alsdann würde der Erzeuger eben so wenig durch Ueberfluß als durch Mangel zu Grunde gerichtet, und der Eonsumcnt ein mittleres Vcr- hältniß zwischen den Preisen der guten und schlechten Jahre sich, zum Beßren Aller, begründen sehen. Dieses sind die Vortheile, welche sich durch Vernunftschlüsse von jenem Mittel erwarten lassen, welches ich im Begriffe stehe, der Gesellschaft des Ackerbaues vorzulegcn und zu beschreiben. Und da gegen dieses Verfahren noch kein triftiger Einwurf gemacht wurde, auch Leute die es am beßten zu beur- theilen im Stande sind, davon Gebrauch machen, sobald cs ihnen bekannt wird; so beeile ich mich, die k.k. Gesellschaft des Ackerbaues zu bitten, dasselbe in ihrer Weisheit -u prüfen, und , wenn sie es für so gut befindet, wie ich es er«' 88 warte, davon bis Bekanntmachung in allen, an Getreide besonders reichen Gegenden Frankreichs , und zwar auf meine Kosten , ergehen zu lassen, so lange cs noch Zeit ist, einen Theil jenes Gutes zu retten, welches sie in die¬ sem Jahr in bedeutender Menge und Güte liefern können. Ich schätze mich glücklich, wenn ich auf diese Art meinem Vaterlands einen solchen Dienst er¬ weisen kann. Das Verfahren selbst ist folgendes: In den Vorwerken (Meierhöfen), in sehr hohen Speichern oder in sonstigen Gebäuden, zu diesem Gebrauche eingerichtet, läßt man ein Gerüst von vier hölzernen, aufrecht stehenden Säu¬ len, n) (siehe die anliegende Zeichnung) bis zur größten Höhe der Decke, unfertigen: und jemehr diese Höhe beträgt, desto besser ist es. Diese vier senk¬ rechten Säulen sind in einem Umfang von drei oder drei 1)2 Schuh durch Quer¬ hölzer, d) im Viereck verbunden, welche Querhölzer drei Schuh weit, eins von dem andern abstehen, und bis an die Spitze hinauf sich in dieser Entfer¬ nung folgen. Diese Säulen sowohl, als auch die Querhölzer sind inwendig ringefalzt. In die Falzen der Querriegel ist ein Trichter von Brettern a) ringefügt, und in den vier Seitenwänden werden Weidenkörbe eingesetzt, welche in den vier Winkeln befestigt, und überdieß in den Säulenwänden durch kleine Zapfen unterstützt werden, so entstehet von drei zu drei Fuß eine Art von über¬ einander stehenden Kasten, 20 Zoll hoch an den Seiten, und, wegen der Form des Trichters, 28 Zoll in der Mitte. Dieser Letztere endigt sich in eine Qeffnung von drei Zoll im Quadrat 6) und ist in einer Höhe von acht Zoll über dem untern Kasten, mit einem kleinen Schuber versehen, um nach Erforderniß geöffnet oder geschlossen werden zu können, und so gehet es aufsteigend fort. Nimmt man nun einen solchen Stoß von 10 oder 15 Kasten, auf diese Act übereinander stehend an , so ist leicht begreiflich, daß das Getreide darin so viel nur immer möglich gelüstet seyn wird, daß weder die Mäuse daselbst ein- dringen, die Katzen es verunreinigen, noch die Würmer sich darin vermehren können. Das Erhitzen ist darin durchaus unmöglich, und dennoch kann das Getreide, beinahe ohne alle Kosten gerührt (gestürzt) werden; denn man darf nur unter den untersten Trichter, der zwei Schuh hoch vom Fußboden ent¬ fernt ist, einen auf Rädern beweglichen Kasten unterstellen, und das in jenem untersten Behältnisse enthaltene Getreide hineinfallen lassen, so wird es sich schon von selbst verlüften, und dieß um so besser, wenn man unter der Oeff- uung ein klein durchgelochtes (durchgegitiertes) Bret anbringt. Nachdem nun der unterste Kasten auf diese Act geleert ist, schließt man den Schuber seines Trichters, und öffnet jenen, des zunächst höheren Kastens, das Getreide fallt nun aus diesem in den erst geleerten, und ko verfährt man weiter, bis zu dem obersten Kasten hinauf, in kurzer Zeit wird ein einzelner Mensch mehr als 160 n. ö. Metzen Getreide ge'üfter haben, indem jeder Kasten, der z,8 Fuß Lange und Breite, und iFuß an mitt- 89 lerer Tiefe hak, 13 bis 15 n. §. Metzen faßt, und bieß ist fonst mir keiner Mühe verbunden, als die 13 oder 15 Metzen des untersten Kastens in den obersten zu bringen. Es ist demnach einleuchtend, daß man auf einer Grundfläche von drei 1)2 Quadrat-Fuß, 160 n. ö. Metzen (genau 162 1)2 Metzen) Getreide und darüber anbringen könne, welches daselbst nicht weniger gelüstet bleibt, als in Säcken an Säulen aufgehängt, es ist, wenn man nur taugliche Oerter auswählt, weder der Gefahr einer Verminderung, noch jener des Verderbens ausgesetzt, und die Kosten der Aufbewahrung betragen beinahe gar nichts. Die Vorrich¬ tung selbst unterliegt keiner Reparatur, und es wird fle jeder leicht Herstellen können. Man könnte einwenden, es wäre in vielen Gegenden das Holz theuer, und jenes Verfahren alsdann zu kostspielig; hieraus erwicdern wir: daß man so ungeheuere Schüttböden, die eine solche Quantität Getreides fassen, nur mit den sechsfachen Kosten erbaut, als zu dieser Vorrichtung nöthig sind. Die Säulen sind nicht theuer, es sind viereckige Hölzer von vier bis sechs Zoll, und man kann überdieß , wie wir sehen werden, die Anzahl derselben vermindern. Was die Trichter von fünf bis sechs Linien dicken Brerern betrifft, so werden wir auch hier die Möglichkeit zeigen , sie leicht zu ersetzen. Das Flechtwcrk von Weiden ist allenthalben billig zu haben, ich zahle das Stück zu 21 kr. C. M. was auf einen Kasten 1 fl. 24 kr. beträgt. Man kann sie aber auch durch Leinwand ersetzen. Um an Holzwänden zu ersparen, darf man nur mehrere Stöße von sol¬ chen Kasten neben einander setzen, der erste Stoß wird vier, alle neben anste¬ henden aber nur zwei Säulen erfordern, jedoch müssen solche, für zwei Stöße dienenden Säulen sechs Zoll über jene, vier Zoll ins Gevierte haben, um zwi¬ schen jeder Reihe einen Raum von drei bis vier Zoll für den Zutritt der frischen Luft freilassen zu können. Auf diese Art hat man nun die Anzahl der Seitenholzwände beinahe um die Hälfte vermindert, und eine solche Vorrichtung wird in der Mitte, oder- ander Seite eines Kornbodens, beinahe keinen Raum einnehmen, während man hier doch mehr als daS Dreifache an Getreide wird unterbringen können , als cs auf den gewöhnlichen Kornböden eines ganzen Vorwerkes (Meicrhofes) möglich ist. Wollte man bei Privaten auch an Kosten der Zimmerarbeit ersparen, so kann man die Stöße der Kasten auf zwei Reihen , soweit es der Raum zu¬ läßt , an einander setzen, indem män blos zwischen diesen zwei Reihen einen Raum von ungefähr 3', 2" für die nöthigen Gänge frei läßt. Die ersten zwei Stöße einer jeden Doppelreihe werden daher sechs Säu¬ lenwände benöthiqen, wie beiliegende Tafel zeigt, die nächstfolgenden zwei Stöße buru hen nur drei Säulen, und sofort alle übrigen, dabei ist jedoch so immer darauf zu sehen, daß die mittleren Säulen sechs Zoll mehr haben, als die übrigen, um den Luftzug zwischen den Kasten zu unterhalten, sonach macht man fast jeden Stoß mit 1 H2, oder zwei Stöße mit drei Säulenwänden. Eben jetzt lasse ich einen Platz von 20 bis 56 Fuß innern Raum und 30 Fuß Höhe vorrichten, worin ich mehr denn 6500 n. ö. Metzen Getreide ganz ohne Gefahr werde einfchließen und aufbewahren können, und die sämmtlichcn Baukosten werden nicht mehr als 1500 bis 1900 fl. C. M. betragen, wobei ich mir freilich das Holz billig verschaffe. Hier muß ich zugleich bemerken, daß ich immer Sorge trage, das Ge¬ treide der Mitternachts-Seite auszusetzen, und daselbst Luftzüge anzubringen, damit es nach Willkühr gelüstet werden könne. Ich habe früher erwähnt, daß man die Trichter von Bretern, Welche den Boden der Kasten bilden, gänzlich beseitigen könne; dieß dürfte folgender¬ maßen geschehen. In Gegenden wo es räthlicher ist, kann man diesen Thcil von Leinwand verfertigen, indem man vier Dreiecke, welche unten spitzig zu¬ laufen, zusammen nähet, so, daß sie, wenn sie mit Getreide gefüllt sind, eine umgekehrte Pyramide bilden, welche einem Trichter gleichet; anstatt des hölzernen Schubers unterhalb des Trichters, um diesen zu öffnen oder zu schließen, kann man hier Strickchen zum binden anwenden, oder ein solches durch einen Saum der Leinwand durchziehen, um somit jenen Zweck zu erreichen. Diese Leinwand wird mittelst Nägeln an den Säulenwänden befestigt und geht an den Seiten bis an das Flechtwerk, so wie die Trichter, hinauf. Es wäre dieses viel wohlfeiler, aber freilich auch öfteren Reparaturen ausgesetzt. Wollte man den Boden der Trichter von grober Leinwand, wiesle allenthalben auf dem Lande angetroffen wird, verfertigen, so müßte man nur trachten, die Nähte auf Schnüren von der Dicke eines Federkiels machen zu lassen, wie es bei Verfertigung der Segeltücher geschieht. Auch könnte man , wo die Weidenkörbe zu theuer sind, diese durch Leinen, von einer Säule zur andern gespannt, ersetzen, in diesem Falle dürfte man sich auch der Zimmermannsarbeit, insbesondere zu den Querhölzern, viel dün¬ nerer Balken bedienen, die früher angegebenen Falzen wären nicht nothwen- dig, und der Erfolg derselbe, obschon die Vorrichtung an Dauerhaftigkeit ver¬ lieren würde. Hierzu würde man ungefähr eben soviel Leinwand benöthigen, als zu drei und einem halben Getreidsacke, könnte aber darin acht bis neun Säcke aufbewahren, und zugleich die übrigen Vortheile dieses Verfahrens genießen. Es ist nicht zu läugnen, daß dieses Verfahren von allen jenen, denen es nützlich seyn kann, in Anwendung gebracht, einer Verbesserung und Ver¬ vollkommnung fähig seyn dürfte, allein, wenn auch bloß die Idee (der Entwurf) geeignet war, so viel Gutes zu bewirke«, als ich wünsche, so habe ich meinen Zweck erreicht. 91 VI. Geschichte Krain's, (Fortsetzung.) Dem Beispiele von Jnnerösterreich, und dem hohen Wunsche Sr. kaiserlichen Hoheit des Erzher¬ zogs Johann zu Folge, hat die fürgeweßte Ackerbau-Gesellschaft, den Schluß gefaßt, zur Fortsetzung der Geschichte Krain's die erforderlichen Daten zu sammeln. Seit dem Jahre 1811 erfolgten in andern Provinzen große Fortschritte. Hierlandes kam dieser Gegenstand in gänzliches Stocken, bis die Gesellschaft xeorganistret, und mit einem Protector in der Person Sr. Excellenz des Herrn Gouverneurs Freyherrn v. S ch mi dburg, beglückt wurde, welcher unterm i Vsu Februar l82Zan die vaterländischen Freunde der Wissenschaften, nebenfolgenden Aufruf bekannt machte, woxig vorgezeichnet wird, was für die vaterländische Geschichte gesammelt werden soll. „An die vaterländischen Freunde der Wissenschaften." „Der von der Ständisch - Verordneten Stelle der Ständeversammlung „vom 15ss," October 1821 vorgelragene, und von letzterer mit Beifall aufge- „nommene Entwurf zur Gründung eines vaterländischen Museums für Krain „ist die Veranlassung des gegenwärtigen Aufrufes." „Vaterlandsliebe durch Vaterlandskunde zu nähren, ist ein von vielen „gutgesinnten und erleuchteten Männern des österreichischen Kaiserstaates ange- „nommcner Wahlspruch, dem viele Museen anderer Provinzen ihre Entste- „hung verdanken. Kram war in gewisser Hinsicht früher als manches andere „Erbland von obiger Wahrheit durchdrungen, wie dieses die ^cuckemia opo- „rosorum (gestiftet 169Z) und ihre Tochter, die unter der glorreichen Regie¬ rung der Landesmutter Maria Theresia, im Jahre 1767 gegründete Ge- „sellschaft des Ackerbaues und der nützlichen Künste beweisen." „Wenig noch hatte sich die Provinz von den durch Kriegsstürme, und den „Druck fremder Machthabung erlittenen Drangsalen erholt, und war kaum „unter den milden Scepter des allverehrten und allergnädigsten Monarchen „Franz I. wieder zurückgekehrt, als auch schon das bishin der Gewalt des „Verhängnisses gewichene Streben der Bewohner derselben nach dem Schönen „und Nützlichen wieder erwachte, und in den Jahren 1814 und 1816 die phil- „harmonische und die Landwirthschasts-Gesellschaft ihre Wiedererrichtung er¬ lebten." „Diese Anstalten sind in ihrem Kreise so wirksam, als es Zeitumstände „und sonstige Verhältnisse gestatten." „An die Bemühungen zur Vervollkommnung des Ackerbaues, und zur „Verbreitung der in das gesellschaftliche Leben mächtig einwirkenden Tonkunst, „soll sich auch das Bestreben anreihen, durch genaues Aufsammeln der vater¬ ländischen Natur- und Kunstproducke dem Jndustrialfleiße Sporn zu geben, „durch Zusammenstellung geschichtlicher Urkunden und Dcnkmäkler den Nq- 62 „tionalwerth in seiner Entwicklung zu zeigen, und Verdienste der Vorfahren »in regem Andenken zu erhalten." „Kram ist in Ansehungseiner Eigenthumlichkeiten, in naturhistorischer, „seiner im Lande einst bestandenen römischen Colonien in alterthümlichcr, sei- »ner vielfältigen Schicksale in geschichtlicher Beziehung so reich, daß es an Ma- »terialien zu einem vaterländischen Museum nicht fehlen kann." »Wenn es dem Lande an eigenen Forschern in jeder Hinsicht bisher nicht »gebrach, so fehlte es doch an einem Vereinigungspuncte, wo alle gemachten »Entdeckungen jeder Art, zum allgemeinen vaterländischen Gebrauche hinter- „legt werden könnten. Diesen Vereinigungspunct soll das Museum liefern." »Derlei Museen sind bereits in einigen Provinzen des Kaiserstaates ent¬ banden. Es bestehen solche Anstalten in Grätz, unter dem Namen Joanne- »um; in Pesth, mitder Benennung National-Museum; in Brünn, alsmäh- »risch-schlesisches Landes-Museum; in Prag, wo sich eine eigene Gesellschaft »zur Errichtung des vaterländischen Museums gebildet hat." »Krain's Bewohner werden um so minder in diesem edlen Streben zu- »rückbleiben, je mehrere eigenthümliche Gegenstände für dasselbe Hierlandes »vorhanden find." »Um Jedem, der zu dieser Anstalt Mitwirken will, den Umfang dersel- »ben zu zeigen, wird hier die Hauptscizze von dem zur Begründung des va¬ terländischen Museums entworfenen Plane mitgetheilt." „Das vaterländische Museum soll überhaupt alle in das Gebieth der »National-Literatur und National - Production gehörigen Gegenstände in sich »fassen, und die Uebersicht alles dessen vereinen , was Natur- und menschlicher »Fleiß im Vaterlande hervorgcbracht haben , was zur Aufbewahrung" des An¬ denkens an die Schicksale des Landes, an die Verdienste seiner Bewohner bei¬ tragen kann. Nach dem Muster des Joanneums werden zwei Hauptpunkte »aufgestellt, nämlich: erstens Sammeln und Ordnen, und zweitens das Ge¬ tummelte gemeinnützig machen." - »Die erste, Beschäftigung ist das Sammeln und Ordnen. ' Für dieses »werden insbesondere jene Gegenstände vorgezeiehnet, die dem Plane des Joan- „neums zum Grunde liegen." »I. Geschichte." »II. Statistik." »III. Naturgeschichte." »IV. Technologie.« »V. Physik und Mathematik.« »I. Für die Geschichte sind zu sammeln s. »Alle Urkunden, die auf irgend ein Landes- Interesse Bezug haben , ent- »wcdec in Originale, oder in getreuen Abschriften.« l>. „Alle im Lande vorfittdigen Dcnkmählcr dec Vorzeit, Grabsteine, In- M „und Aufschriften, Statuen u. f. w. entweder die Sachen selbst, oder „richtige Zeichnungen und Beschreibungen davon." e. „Münzen , sowohl von dem inländisch bestandenen, als von dem durch „die Colonien der Römer in die Provinz gebrachten Gelbe." 6. „Wappen, Siegel und Stammbäume der adeligen Familien des Landes, „Abschriften der Adelsdiplome und Lehensbriefe." c>. „Manuscripte von Gelehrten, die sich mit der Geschichte befassen, und „historische gedruckte Werke über das Land." ft „Abbildungen und Lebensbeschreibungen der Landesfürsten, der Großen „des Landes, die sich besondere Verdienste erwarben, Gelehrten oder .„Künstler, oder sonst um das Land verdienter Menschen, welche Einge¬ borene des Landes sind." g. „Volkssagen und Mährchen, Volkslieder und Beschreibungen von Ge¬ bräuchen , die dem Krainer bei gesellschaftlichen Handlungen, wie z. B. „Hochzeiten u. d. gl. eigen sind." „II. Zur Statistik der Ptovinz müssen Karten gesammelt und Auskünfte „eingcholt werden. Was in Ansehung der natürlich- und künstlichen Produc- „tion im Lande zur Statistik nöthig ist, würde bei den Fächern III und IV „vorkommen." „III. Die große Reichhaltigkeit des Landes an den mannigfaltigsten, „und darunter dem Lande ganz eigenthümlichen Naturprodukten, läßt einen „großen Schatz für die Naturgeschichte in allen drei Reichen derselben hoffen, „und zwar umsomehr, als es Hierlandes an Männern nicht fehlt, die in diesen „Fächern vorzügliche Kenntnisse besitzen." . „IV. In der Technologie wird die zu veranstaltende Sammlung zwar „zuerst alle im Lande üblichen Verarbeitungen der Naturprodukte durch Kunst „und Industrie enthalten müssen; allein sie wird sich auch auf die Kunstpro- „ducte der Nachbarprovinzen, und selbst des Auslandes, nach dem Beispiele „des Joanneums ausdehnen müssen, insbesondere in jenen Zweigen, welche „hier schon betrieben, oder wofür im Lande die rohen Stoffe gefunden werden." „V. Ueber Physik und Mathematik und deren Zweige wird das Sam- „meln zuerst auf dasjenige hinausgehen müssen, was zur Statistik des Lan¬ des beitragen kann, als z. B. Eränzbsstimmungcn, astronomische Ortsbe- „stimmungen, Höhen-, Kreis-, Gemeinde-, Güter-, Sumpf- rc. Vermes¬ sungen; Vergleichungen in- und ausländischer, gegenwärtiger und vormali- „ger Maaße und Gewichte unter einander u. dgl. m." „Die Oberleitung dieser vaterländischen Anstalt behalten sich die Herren „Stände vor, die Verwaltung derselben hat, über dahin geschehenes Ansinnen, „die löbliche Landwirthschasts-Gesellschaft auf sich genommen. Die Aufstel¬ lung und Ordnung, dann die Erweiterung aller dieser Sammlungen werden 91 „Auslagen verursachen, so wie zur Erhaltung dieses Institutes jährliche Zu- „flösse erforderlich seyn werden." „Es läßt sich bei dem Patriotismus der Krainer, den dieselben in ruhi- „gen Tagen, so wie in Tagen der Gefahr und des Dranges schon öfters be¬ urkundeten, durch thätige Mitwirkung das Gedeihen einer Anstalt mit Zu¬ versicht erwarten, deren vorgestecktes Ziel es ist, die wichtigsten Kenntnisse „für das praktische Leben zu erweitern, Verbesserungen in allen Zweigen der „Industrie hervorzurufen, und die zweckmäßigste Verwendung der innern „Schätze des Vaterlandes zu bewirken." „Zur Begründung und Erhaltung des gemeinnützigen Unternehmens der i,Errichtung eines National - Museums kann jeder Einzelne Mitwirken z ent¬ weder durch Errichtung einer Geldsumme ein für allemal, oder durch Darbrin- „gung einer bestimmten jährlichen Gabe, endlich durch Beiträge an Matcri- „alien für einen der obgenannten Sammlungszweige, und dieß in Sammlun¬ gen oder einzeln." „Man erfreut sich um so gewisser der angenehm beruhigenden Ueberzeu- „gung, daß die Bewohner dieser Provinz die Gründung und den Bestand des „National-Museums wirksamst befördern werden, als schon jetzt, ehe noch „gegenwärtiger Aufruf erschien, und selbst die Idee der Errichtung dieses Jn- „stitutes noch zur allgemeinen Kenntniß gelangte, mehrere Beiträge an Gelbe „und Materialien zu dem beabstchteten Museum eingegangen sind, und von „der löblichen Landwirthschafts - Gesellschaft in die Verwahrung übernommen „wurden." „Alle, welche auf eine oder die andere Art zur Errichtung und Erhaltung „dieser Anstalt beitragen, werden als Stifter des Museums in das Errichtungs- „buch zur Verewigung eingetragen." „Beiträge und Geschenke, oder Erklärungen zu periodischen Unterstützun¬ gen für das Museum, von jeder Art, wird der beständige Ausschuß der k. k. „Landwirthschafts - Gesellschaft in Laibach übernehmen." „Im vollen Vertrauen auf den jede gute Sache freudig unterstützenden „Patriotism u der Landesbewohner, fordert die Ständisch - Verordnete Stelle „Jedermann, der durch Beiträge an Materialien, oder an Geld zur Deckung „der Auslagen zu diesem Unternehmen eines Landes-Museums mitzuwirken „vermag, zum Beitritts auf, und verpflichtet sich dagegen, von dem Fortgänge „der Anstalt und der Verwendung der zu leistenden Unterstützungen öffentliche „Rechenschaft von Jahr zu Jahr vorzulegen." „Von der Ständisch - Verordneten Stelle in Kram." „Laibach den 15ffn Februar 182Z." „Joseph Camillo Frcyherr v. Schmidburg, „Gouverneur und Präsident der Herren Stände." 95 Die Wirkung einer so begeisternden Ermunterung zu nützlicher Thätig- keit, von der Hand eines humanen Beschützers der Wissenschaften, und an eine Nation gerichtet, die sich durch Liebe für alles Gute und Schöne auszeich¬ net, konnte nicht zweifelhaft bleiben. Schon sind viele sehr alte und in¬ teressante Urkunden eingesendet, und Nachträge zugesichert worden. Es dürste also nur darauf ankommen, wie alle jene Gegenstände, welche Baron V a lv a so r bis zum Jahre 1680 bereits beschrieben hat, weiters zu beschreiben, und wie die Veränderungen, die sich im Lause der seither verstri¬ chenen 200 Jahre ergeben haben, zu erheben sind. Wird in Erwägung gezogen, daß V a l v asor damals aus eigenen Kräf¬ ten bewirket hat, von jedem einzelnen Bewohner Krains, Auskunft zu erhal¬ ten, so dürste dieses der sicherste Wegweiser seyn, auf eben diese Art fortzu- schreiten. Um dieses gründlich auszuführen, werden alle Güterbcsitzer, Gül¬ ten, Pfarrer, Städte und Märkte, und alle einzelne Personen, welche Aus¬ künfte einholen und verschaffen können, individuell um ihre Mitwirkung er¬ sucht werden. Die Früchte dieser Bemühungen werden dann geordnet, und hiezu einige zu diesem Behufs beigeschafte Hülfswerke, und zwar die steyermärkische Zeit¬ schrift, Hiesingers Statistik, die Topographie des Markgraflhums Mähren und die kirchliche Topographie von Oesterreich, angemessen benützet werden. VII. Grotte bei Adelsberg. Nördlich von dem Marktflecken Adels¬ berg , den Sitz des Jnncrkcainer Kreisamts, gelangt man durch ein anmuthi- ges, von der Poik bewässertes Thal nach einem Gang von einer Viertelstunde zu einer Sägemühle, interessant durch ihre romantische Lage, noch interessanter durch den Sturz der Poik in unterirdische Schlünde, welche hier auf einmal verschwindet, bei Neuhäusel unter veränderten Namen, als Unz wieder erschei¬ net, wieder verschwindet, und bei Oberlaibach unter dem Namen Laibach wie¬ der zum Vorschein komint. Gerade ober diesem Einstürze des Wassers ist der Eingang in die sogenannte Adelsbergcr Grotte, welche wegen ihrer Ausdeh¬ nung, da man zur Zeit ihr Ende nicht einmal noch entdeckt hat, wegen ihrer majestätischen Höhe, Veräsiungen, Krümmungen und verschiedenartigen Ver¬ bildungen, weiten Plätzen und mahlerischen Ansichten, als eine der vorzüglich¬ sten in Europa erscheint; die Stalaktitenhöhlen am Harz, die Baumanshöhle, die Grotte von Corgnale, von Antiparos, ja die Kalkgewölbe von Slain, müssen ihr den Vorzug lassen, dennoch blieb diese Grotte bis zum Jahr 1816 ein nur wenig bekannter Gegenstand. Der Umstand, daß sie in einer geringen Entfernung von Adelsberg, und an der Hauptstrasse nach Triest gelegen, lockte zwar so manchen wißbegie¬ rigen Reisenden dahin, allein die karge Beleuchtung mittelst einiger Holzfa- keln, und angezündeter Strohwische ließ mehr ahnen, als die erstaunungs- würdigen Gebilde der Natur im Innern jener öden Kalkregion schauen. Darum 9« hat sich auch vor dem Jahre 1816 kein Erottenbesucher über die erste große Halle, der Dom genannt, hinausgewagt. Die in dieser Grotte in einem links abgehenden Seitengange entdeckte Inschrift vom Jahre 1213 mit dem Buchstaben C. M. gezeichnet, liefert den unumstößlichen Beweis, daß-selbe schon vor 610 Jahren von Menschen besucht wurde, doch ist es höchst zweifelhaft zu vcrmuthen, daß dieses Naturforscher waren, sondern die noch hin- und her vorfindigen, mit Tropfstein incrustincn Gebeine geben genug Grund zur Vermuthung, daß selbe ein Zufluchtsort der von Feinden Verfolgten, oder anderer im Dunkel häufenden Menschen war. Wissenschaftlich scheint diese Grotte erst gegen das Ende des 17ss»Jahr¬ hunderts von dem Verfasser der krainerifchen Ehrenchronik, dem, um fein Va¬ terland hochverdienten Freyherrn v. Valvasor untersucht worden zu seyn. Er wagte sich tiefer in diese unterirdische Wunderwelt, und soll, wie er im Iss» Buch, Cap. 8, Seite 531, der genannten Ehrenchronik schreibt, zwei Meile» darin gegangen seyn, ohne ein Ende gefunden zu haben. Seit dem Jahre 1816 hat der Adelsberger Herr Kreiscassier, Ritter v. Löw engreif, nicht nur für eine zweckmäßigere Beleuchtung dieser Grotte Mittel gefunden, sondern hat überhaupt die genauere Durchforschung derselben sich sehr angelegen seyn lassen. Mit der Beharrlichkeit und Kühnheit eines unermüdlichen Naturforschers drang er in den unterirdischen Jrrgewinden vorwärts, beseitigte die von der Natur gelegten Hindernisse, sicherte durch zweckmäßige Bauten und Vorkehrun¬ gen die Schritte des Wanderers, und darfsich rühmen, in dieser unterirdischen Schöpfung nicht nur am weitesten vorgedrungen zu seyn, sondern auch Ent¬ deckungen gemacht zu haben, welche der Adelsberger unter allen Grotten des europäischen Continentcs einen vorzüglichen, wenn nicht den ersten Rang sichern. Einen großen Antheil an diesen erfreulichen Fortschritten hatten freilich die vornehmen Besuche, deren sich diese Grotte in den letzten sechs Jahren erfreute. So geruheten Seine Majestät der Kaiser imJahre 1816, wo die Grotte noch jenseits des Doms nicht zugänglich war,- imJahre 1818 Ihre Majestät die Kaiserinn; 1819 den 17ss« August Se. k. k. Hoheit der Erzherzog Ferdi¬ nand Kronprinz; 1820 im August des Durchlauchtigsten Erzherzogs Franz Carl k. k. Hoheit, diese Grotte in Augenschein zu nehmen. Während der Tcuppenmärsche nach und aus Italien, während des Lai¬ bacher Congresses, und nach demselben, häuften sich die Besuche der an- gesehendsten Personen aller Nationen dergestalt, daß aus dem festgesetzten Ein¬ trittspreise ein Grottenfond gebildet, und dadurch noch mehr auf Sicherheit und Bequemlichkeit jener unterirdischen Wanderungen verwendet werden konnte. So ist man denn bis zur Stunde beiläufig 1250 Klafter in diesem Labyrinthe (vom Eingänge bis an das Bassin oder den See gerechnet) vorgedrungen, und hat darin Parthien gefunden, welche, man mag die geniale Schöpferkraft der Na- 97 Natur in der Stalactiten - Formation, oder den Effect der Beleuchtung erwä¬ gen, für jeden Laien schon überaus sehenswürdig sind; denn der steyermärkische zu früh verstorbene Dichter Fellinger, dessenUeberreste in Adelsberg ruhen, singt ganz treffend von dieser Grotte: Hinauf, hinab, in tausend Schlangenwegen, Durchirrest du die zauberische Schlucht, Kristalle schimmern dir ringsum entgegen, Wo sich Natur in Bildungen versucht; In magischen, fantastischen Geprägen, 2» Blumen hier, und dort in rothcr Frucht, Ein luftiges Gewimmel von Gestalten, Die sich zur Schau allmählig nur entfalten. F e l l i n g e r. Dem Naturforscher bieten diese neuen Entdeckungen reichen Stoff zu wissenschaftlichen Forschungen, dem Naturzeichner, dem Dichter, sind sic ein würdiger Gegenstand für die Uebung des Talentes. In der That sind für mehrere allerhöchste Häupter, insbesondere für die erhabene Kaiserinn von Oesterreich, dieser großmüthigen Beschützerinn vater¬ ländischer Wissenschaft und Kunst, die vorzüglicheren Ansichten dieser unterir¬ dischen Zauberwelt schon von einem talentvollenKünstlergezeichnet worden, als: 1.) Der sogenannte Dom, oder die erste große Halle, sammt Gallerte und Brücke über die Poik (vom Boden bis zur,Kuppel bei 19 Klafter hoch); 2.) die Jabok's oder Krausen; Z.) die Kanonensäule sammt der Reitschule; 4.) der beschwerliche Durchgang; 5.) vor St. Stephan; 6.) St. Stephan; 7.) der Kalvarienberg sammt dem Kapuziner; 8.) das Tropsbad. Die Ferdinandsgrotte (dem Durchlauchtigsten Kr-mprinzen von Oester¬ reich zu Ehren also genannt); der Absturz, der Turnierplatz, die Osteria, der Kohlofen, die Todtenglocke, der Shawl, das rothe Meer, das Bassin, er¬ warten noch die Aufmerksamkeit irgend eines geschickten Naturzeichners. Mittlerweile hat die k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft in Laibach, ihr Augenmerk dahin gerichtet, und beabsichtigt, nebst der weitern Untersuchung und Erforschung der Grotte ganz vorzüglich eine möglichst vollkommene bildliche Darstellung der meisten obgenannten Parthien in Kupferstich oder Steindruck, sammt einer erschöpfenden, nicht blos wissenschaftlichen, sondern zugleich unter¬ haltenden Beschreibung dieser wahrhaft poetischen Unterwelt zu erzielen. Die Gesellschaft hat sich daher diesfalls an das rühmlichst erwähnte dies¬ seitige Mitglied, Herrn Ritter v. Löwengreif, mit dem Ersuchen'verwen¬ det, die gefällige Auskunft ertheilen zu wollen , ob und auf welche Art der Versuch gemacht wurde, eine Subfcription zu eröffnen, um für die Erhaltung bes beste¬ henden, und des zu gründenden weitern Straffenzuges in der Grotte zu sorgen. Herr v. Löwengreif, hat auch in Entsprechung dieses Wunsches den dermaligen Zustand der Adelsberger Grotte über die darin zum gefahrlosen und bequemen Besuch derselben bereits bewirkten, und der noch zu bewirkenden Ar¬ beiten beschrieben. Annalen der k. k. Landwitthschnftkg. in ünwach- 7 W Um diese Absicht zu erreichen, hatte di« Gesellschaft einen Entwurf zii einer Pränumeration verfaßt, welcher von Sr. Excellenz dem Herrn Landes- Gouverneur, Protektor der Gesellschaft, genehmiget wurde; die Auffindung an¬ derer Hülfsquellen, hat jedoch diese Pränumeration überflüßig gemacht. Damit aber auch mittlerweile die bereits bewirkten Herstellungen in der Adelsberger Grotte erhalten, und vor Schaden gesichert werden, zugleich aber auch, daß zur Befahrung und weitern Entdeckungen aus den in der Grotte sich befindlichen See, ein hiezu geeignetes Schiff hergestellt werden könne, ha¬ ben Se. Excellenz der verehrteste Herr Protector zu bewilligen geruhet, daß aus dem Museumsfonde vorschußweise ZOO fl. verwendet werden dürfen; wel¬ cher Betrag auch dem Herrn v. Löwengrcif, gegen documentirte Rech¬ nungslegung zUgeiviesen worden ist. Da übrigens derHerrPräsident bemerkte, daß die k.k.Äcademie der bilden¬ den Künste in Wien, einen eigenen Mahler nach Rom abzusenden vorhabe, und daß dieselbe bei dieser Gelegenheit demselben beauftragen werde, bei seiner Durch¬ reise sich bei der Gesellschaft zu melden, um nach der Anhandgabe, die Adels¬ berger Grotte aufzunchmen, und sohin zu vcrgutachtcn, wie ein Prachtwerk von der k. k. Academie aufgelegt, und in Kupfertaseln in das Licht gebracht werden könnte, so erachtete die Gesellschaft diesfalls lediglich den Erfolg abzuwarten. Vlil. O bstkultur. Um diesen Zweig der Oeconomie gehörig unter¬ stützen zu können, ist schon in der letzten allgemeinen Versammlung hauptsäch¬ lich darauf gedacht worden, in allen drei Kreisen Terrain zu erhalten, um öko¬ nomische Versuche anzustellcn, vorzüglich aber die Obstkultur zu befördern. So wurde der zum Verkaufe gestellte Pöllander Meierhof für Laibach be¬ stimmt, und sich wegen Ueberlassung des zur Sraatsherrschaft Adelsberg gehö¬ rigen Schloßberges Sovitfch , an die k. k. Staatsgüteradministration verwendet. IX. Realitäten. Der beständige Ausschuß wurde von der allgemeinen Versammlung ermächtiget, sowohl wegen Verkauf der eigenthümlichenRealitäten, als auch wegen Ankauf des Pöllander Meicrhofes das Gehörige einzuleiten. Hinsichtlich des Verkaussantrages der Gesellschafts-Realitäten, welche zu dem Zwecke der ökonomischen Versuche, und zur Obstbaumzucht schon von der bestandenen alten Ackerbau-Gesellschaft als nicht geeignet befunden, son¬ dern lediglich verpachtet worden sind, wird dann die Rede sepn, wenn die eben im Werke stehenden ordentlichen Begränzungen dieser Realitäten erfolgen, und die noch abgängigen Gewährverbriefungen ausgefertigt feyn werden. Betreffend den Ankauf des Pöllander Meierhofs haben die abgeordneten GefellschaftsMitglieder den Werth dieser Entität in l-oco erhoben, und solchen auf »7 7 4 fl. 40 kr. betheuert, sich auch nebstbei Mühe gegeben, die Eigen- thümerinn von der zu hohen Forderung pr. 5300 fl. und 24 kr. Schlüsselgeld zu überzeugen, und es gelang ihnen die fernere Erklärung zu erhalten, ver¬ mög welcher sie ibre Forderung bis 5000 fl. mäßigte. 99 Da der Gesellschaft das Eigenlhum einer Realität, wenn sie ihrem End¬ zwecke entsprechen soll, unentbehrlich ist, und eine zu diesem Zwecke mehr geeig¬ nete, dem Lpccalgebäude, in dem Pomerium der Stadtnaher liegende, unter den Privatbesitzungen nicht gefunden werden kann, so konnte auch der unbedeu¬ tende Unterschied von 225 fl. 20 kr. den Ankauf dieser nicht unterthänigen, sondern landtafelmäßigen Realität nicht abhalren, sondern der hiezu bevollmäch¬ tigte Ausschuß hat sich um die diesfä'llige Bewilligung an das hohe Gubernium verwendet, welches auch untcrm Juni 1823, Zahl 7198, intimirte, daß in Folge einer hohen Hofkanzlei-Verordnung vom 22 September brannte im Keller kein Licht mehr. Es war nicht möglich zu dem geschlossenen Fasse zu gelangen, dessen Luftstöße in regelmäßigen Absätzen schon an der äußersten Kel- lerthür vernehmbar waren. Man besorgte, der Most dürfte zumTheile durch die Röhren davongehen. Die heftige Gährung endete am 2ss," October. Kein Most war herausgegan¬ gen. Die Röhren wurden abgenommen, das Faß wie die übrigen mit der rauhen Fülle versehen. Das Wasser im Schaff war lau, trüb, etwas eingesunken, daß nur noch neun Maß herausgemesscn wurden. Bei genauer Untersuchung des Geruches und Geschmackes schien es geistig zu seyn. Dieses führte auf den Gedanken, dasselbe dcstilliren zu lassen, was so¬ gleich in Ausführung gebracht wurde. Man erhielt beim ersten Brande ein großes Seite! brennbaren Geist, und 1 1s2 Maß gemeinen Branntwein. Die Landleute lächelten ungläubig, als sie hörten, daß man aus Wasser Brannt¬ wein brennen wolle: sie kamen zahlreich dazu, und waren sehr erstaunt, als sie wirklich starken brennbaren Weingeist daraus hervorkommen sahen. Vor ihren Augen ließ man etwas davon in einem blechenen Löffel anzünden, und gab ihnen den Branntwein zu trinken. Sie thaten sich sehr viel dabei zu gute, daß sie Branntwein aus Wasser zu trinken erhielten. Der Verfasser glaubt auch der erste zu seyn, welcher dieß versucht und bewirket hat. Es ist hier¬ durch nunmehr erwiesen, daß schon während der Gährung, bevor der Most noch in Wein umgcstaltet ist, der sich nach und nach entwickelnde Weingeist flüchtig werde. Der Wein indem geschlossenen Fasse schmeckte geistreicher. Um darüber Gewißheit zu erhalten, ließ man fünf Maß davon destilliren, und er¬ hielt daraus beim ersten Brande etwas über drei Seitel zweiundzwanziggrädi- gen brennbaren Geist, eine Temperatur von -s- 10" Reaumur gewogen. Aus dem zweiten Probefasse wurden ebenfalls fünf Maß Wein gebrannt; sie gaben ls2 Maß einundzwai ffggrädigen und 1^2 Maß sechzehngrädigen Branntwein. Von der Weinlese des Jahres 1823, wollte der Verfasser allen Most in verschlossenen Fässern gähren lassen, um zu erproben, ob dadurch der erstickende Dunst, das kohlensauere Gas im Keller unschädlich gemacht werden könne, welches erst der größte Nutzen dieser Vorrichtung seyn würde. Zugleich wollte ru ec rrführen, Sb hölzerne oder blecherne Röhren dabei vorzüglicher seyen. Drei Fässer von 52, 54 und 150 Eimer sind mit hölzernen Röhren, und drei Fässer von 47 , 52 und 54 Eimer mit drei blechernen, verschieden gebogenen Vorrich¬ tungen geschlossen, die fünf ziemlich gleichartigen Fässer, jedes mit zehn Maß, der 150 Eimer über Mit 30 Maß frischem Brunnenwasser betheilet worden. Drei Schüsseln, in denen das Wasser stand, ließ man mit Deckeln versehen, welche nur zwei runde Oeffnungen, jede von 1 3f4 Zoll Durchmesser erhielten, durch deren eine die Röhren eingeleitet wurden; durch die zweite aber, davon möglichst entfernt, das lose Gas entweichen könnte, nachdem es dass Wasser durchwatet hatte. Nachdem diese sechs Fässer, im GesaMMt-Gehalte von 409 Eimern, auf die gewöhnliche Art mit frischem Moste gefüllt und geschlossen waren, vergin¬ gen ein Paar Tage, bevor neuer Most eiNgeschlauchet wurde. Der eingckel- lccte Most gährte indessen vernehmbar, dennoch war der Dunst im Keller so mäßig, daß man sich ohne Beschwerde darin aufhalten konnte. Der Wind bließ stark aus Osten. Schon hoffte Man den Kellerdunst unschädlich gemacht zu haben, als sich über Nacht der Wind legte, ein Nebel cinsiel, und am Mor¬ gen darauf kein Licht mehr im Keller brannte. Es konnte nicht daran gedacht werden, die Fässer zu schließen, die von jetzt an mit Most gefüllt wurden, indem man das Umschlauchen nur noch mit Gefahr bewerkstelligen mußte. Sobald die heftige Gährung nachließ, wurde auch in dem Zähre 1825 das Wasser von jedem Fasse abgesondert, destillirt, und davon im Ganzen er¬ halten: 5 Zj4 Maß Branntwein, welcher beim nachmaligen Läutern 1^2 Maß zweiundzwanziggrädigen brennbaren, 1^2 Maß siebzehngrädigen, und lf2 Maß vierzehngrä'digen Branntwein ergeben hat. Um über den verschiedenen Geistgehalt des neuen Weines urtheilcn zu können, ließ man auch im Jahre 1823 aus einem der geschlossen gewesenen Fässer fünf Maß heurigen Wein bestillirett: Man erhielt davon lf2Maßzwan- ziggrädigen Branntwein; aus einem offen vergährten Fasse wurden ebenfalls fünf Maß Wein gebrannt; sie gaben zwar eben so viel, jedoch nur neunzehn- grädigen Branntwein. Düs Zudecken der Wafferschaffel, die blechernen Röh¬ ren, und ihre verschiedene Form hatten keinen deutlichen Unterschied bewirkt, man kann demnach mit gleichem Erfolge sich der hölzernen Röhren bedienen. Der Weingeist, welcher durch die Röhren hindurch das Wasser erreich^ hat, geht nicht mehr in das Faß zurück; er sucht mit den übrigen Dünsten die Atmosphäre zu erreichen, und läßt davon im Wasser nur soviel zurück, als ihm dieses im schnellen Durchgänge entreißen kann. Die Vermehrung des Geistes im Fasse kommt demnach blos auf Rechnung des verengerten Spund¬ loches mittelst der Röhren. Das Einleiten der Röhren in das Wasser aber gibt zur Ausbeute ein geistiges Wasser, aus welchem entweder Brannlwiue 112 dcstillirt, oder Essig erzeugt werden kann. Wenn durch eine Röhre, die nur bei 1 1s8 Zoll geöffnet ist, so viel Geist aus dem Fasse verloren geht, so kann daraus Jedermann leicht einsehen, wie groß der Verlust aus einer Bodung seyn müsse, welche nachläßig verwahret ist, wie dieß in Oesterreich bei rothen Weinen, und in mehreren anderen Ländern auch bei weißen Weinen sehr allge¬ mein geschieht. Jene, welche demnach den Most in Kufen wollen gähren las¬ sen, sollen zu ihrem eigenen Nutzen wenigstens die größeren Fehler diesesVer- fahrens zu verbessern suchen, und deswegen die Bedungen mit einem gut pas¬ senden Deckel schließen, in welchem nur wie bei den Fässern das Spundloch, eine zureichende Oeffnung bleibt, die man sohin, auch wie bei den Fässern das Spundloch verengen, oder mit Wasser schließen kann. Aber auch die Ga'hrung in den Fässern kann ohne Kosten verbessert wer¬ den. Die Weingährung bedarf des freien Verkehres mit der Atmosphäre nicht. In Flasch en und kleinen starken Fäßchen kann dec eingesüllte Most gleich voll¬ kommen geschlossen werden, erwirb darindennoch, obgleich langsamer,abgäh- ren, und geistreichen: Wein geben, weil aller Alkohol darin zusammen gehal¬ ten ist. In größeren Geschirren aber wird die Ga'hrung zu heftig, sie zersprengt die Fässer, wenn die ausgetricbenen Stoffe nirgends ausweichen können. Nur also um die Fässer vor dem Zersprengen zu schützen, und die Gährung.speriode abzukürzen, ist es nothwendig der zählenden Masse einen Weg offen zu las¬ sen, auf welchem sie austreiben kann, was darin nicht Platz hat. Dieser Weg ist jetzt das offene Spundloch; es kann dieses aber nützlich noch verenget werden. Das Spundloch wird bei zwei Zolle, an größeren Fässern auch bei vier Zolle weit gemacht. Die Schlauchröhren und die Röhre des großen Trichters, mittelst welchen die Fässer gefüllet werden, sollen bequem eingehen, und neben sich noch Raum lassen, damit die von der eingehenden Müßigkeit verdrängte Luft herausweichen könne. Die Ga'hrung aber bedarf einer sö weiten Leff- nung nicht. Voriges Jahr hat bei dem Verfasser ein 150 eimriges Faß vollkommen verzehren, dessen Spundloch mit einer hölzernen Rohre von 1 Isa Zoll Durch¬ messer verenget, und noch dazu mit 30 Maß Wasser geschlossen gewesen ist. Der Most wird Meilen weit verführt. Obgleich die Bewegung des Fah¬ rens die Ga'hrung, und die Absonderung des Gases vermehret, so ist dennoch das Beilloch unschädlich, mit der Moströhre verkleinert, deren Oeffnung nur Finger weit ist. Die ruhige Ga'hrung im Keller, durch welche das Gas nach und nach entwickelt wird, bedarfnur eines sehr engen Ausweges; je enger desto weniger Verlust an Geist. Die Landwicthe können daher während der hefti¬ gen Weingährung die Spundlöcher ihrer Fässer mit hölzernen Röhren veren¬ gen. Wollen sie den Weingeist benützen, den das Wasser auffangen kann, so mögen sie die Röhren in ein Wassergefäß einleiten, wie der Verfasser es be¬ schrieben hat; ist ihnen aber an dieser Ausbeute nicht gelegen, so können sie auf 113 auf die zahlenden Fässer Röhren aufstecken, welche ein bis zwei Schuhe lang, nur 1)4 oder 1)3 so weit als das Spundloch geöffnet, und am obern Ende ge¬ gen abwärts gekrümmt sind, damit der schwere Dunst gleich in die Niedere geleitet werde, und man auf den Fässern mit minderer Beschwerlichkeit nach¬ sehen könne. Sobald die heftige Gährung nachläßt, werden die Röhren ab¬ genommen, und die rauhe Fülle wie gewöhnlich gegeben. Solche Moströhren kann sich jeder Bauer selbst machen, und dazu auch ein Stück abgeschälte und ausgehohlte, gut ausgelüstete Hollerstaude (gemeiner Hollunder) verwenden. Mit einer so einfachen Borrichtung werden die Weine geistreicher, haltbarer, somit verbessert und preiswürdiger, und theuere Apparate entbehrlich gemacht werden, zu deren Anschaffung den Landleuten oft die Mittel fehlen, und welche bei einer künstlicheren äußern Form, in der Wesenheit auf gleiche Art wirken. XIV. Rechnung über das Gesellschaftsver mögen. Einnahme und Ausgabe. M. M. W.W. Mit EndeJuni 1823 war der bareCassa- stand 8383fl. 112)4kr. — 628fl. 311)4kr. und seit 20ssn November 1822 sind nach der documentirt gelegten Rech¬ nung, an Remunerationen, Gratifi¬ kationen, Schreibgebühren, Kanzlei¬ einrichtungen, Requisiten- und Ma¬ terialien, Steuer und Gaben, dann Ankäufe verschiedener Modellen und öconomischer Bücher, und an zu ver¬ rechnenden Vorschüssen, verausgabt worden . 2683 fl. 22 3)4 kr. XV» Zu neuen Mitgliedern sind gewählt worden. Ehrenmitglieder: Se. Excellenz Herr Joseph Graf v. S e d li n s ky, k. k. Kämmerer, gehei¬ mer Rath, und Präsident der obersten Polizci-Hofstelle ec. ec. Herr Johann Debrois Edler v. Bruck, k. k. wirklicher Hofcath in Wien. e, I o Hann Nep. Freyherr v. T auffe rer, Domherr zu St. Stephan i in Wien. ,, Andreas Graf v. H o ch e n w a rt, k. k- Kämmerer und Hofconcipist in WieN. „ Earl Freyherr v. Flödnig, k. k. Kämmerer und Hofconcipist in Wien. ,, Joseph Freyherr v. S t c r n e k, k. k. Stadt - und Landrechts - Präsi¬ dent in Laibach. Dinalen der k, k. Landwirthschaftsg. in Laibach. 8 11k Se. Durchlaucht Here Wilhelm Fürst v. Auersberg, Herzog zu Gott¬ schee, in Prag. Herr Demetrius Ritter v. Görög, k. k. Kammerer und Hofrath in Wien. „ v. C a t t a n e i , k. k. Gubcrnialrath und Polizeidirector in Triest. „ Ant o n Edler v. Bogel, k. k. Hofrath in Wien. „ Franz Alborgetti, k. k. Landrechtspräses in Görz. C o rr esp o nd i r en d e M i tg l i e d er: Herr Bartholom ä Kopitar, Eustos der k. k. Hofbibliothck in Wie». „ F r a n z W i l d e, der Philosophie in Wien. „ Earl Freyherr o. Braun, Secrctär der k. k. LandwirthschaftS-' Ge¬ sellschaft in Wien. „ kN- Franz Ritter v. H e i ntl, Senior, in Wien. ,, Franz Ritter v. He int l, .lnnior, in Wien. „ J o se p h Kösch n e r Ritter v. Ehrenberg, Excisterzienser in Wien. „ F r a n z S eh o k l i t sch, Wundarzt in Lichtenwald. „ UboldLeindl, Präfect der theresianischen Ritteracademie in Wien. „Thomas Pluschk, k. k. Gubernialrath und Kreishauptmann in Villach. Wirkliche Mitglieder: Herr Joseph W bischer, Pfarrer zu St. Ruprecht. „ Ludwig Freyherr v. Lazar ini, k. k. Kämmerer, und Inhaber der Herrschaft Zobelsberg. „ Franz Freyherr v. La zarini, k. k. Kämmerer, und Inhaber der Herrschaft Flödnig. „ Mathias S cy k o t a, k. k. Districtsforster in Lack. „ C a r l S o u v a n, k. k. Kreiswaldcommissär in Neustadtl. „ Ignaz v. Panz, Fabrcksdirector zu Hof. i, J o se p h A zl, Jnspector in Neumarktl. „ Niclas Graf v. Auersberg, k. k. Kämmerer, und Inhaber der Herrschaft Mokriz. „ A n t o n v. H o ch e nw a r t zu Gurkfeld. „ Heinrich Costa, k. k. Bancalzollcommissär in Laibach. „ F r a n z M e gusch e r, k. k. Districtsforster in Stein. „ Ludwig Freyherr v. Laz arini, Inhaber der Herrschaft Jablanitz. „ v. Garzar olli in Senesosetsch. „ Anton Strochen, Pfarrer in Sauenstein. „ Franz H e i n r ich, k. k. Gymnasial - Professor in Laibach. „ Carl Pinter, k. k. Districtsforster in Hermagor. „ J g n a z Freyherr v. L a z a r i n i, k. k. Kreiscommiffär in Bruck an der Mur. 1l5 Herr Ignaz Repeschitsch, jubilirtcr k. k. Bancalinspector. „ 0» Franz Xav. Repeschitsch, Hof- und Gerichtsadvocat in Laibach. ,, Joseph Suppant sch itsch, k.k. jubilirtcr Gubernial - Secretär und Rcgistraturs - Director. ,, Andreas Mallitsch, Gültensbesitzer in Laibach. „ Jacob Megu sch er, Localkaplan zu Gollo. „ Franz v. Andr ioli, Welkpriester in Laibach. „ Johann Kastellitz, Pfarrer in Obernassensuß. ,, Carl Pausche, Realitätenbesttzer in Planina. „ Lucas Pred ounik, Pfarrer in St. Oswald. Vierte allgemeine Versammlung der k. k. Landwirthschafts- Gesellschaft im November 1823. Verhandelte Gegenstände. I. D ungerzeugung. Herr Carl Levasseur, Generalunterneh¬ mer der geruchlosen beweglichen Senkgruben und der plötzlichen Verfertigung des Düngers , hat sich unterm 18ss» November 1820 an diese Gesellschaft ver¬ wendet, und das Ansuchen gestellt: a. mit selber hinsichtlich der Benützung der menschlichen Excremente zum Dungharnsalze eine Uebercinkunft zu treffen; b. ihm die Errichtung der hiezu erforderlichen Apparate, so wie die ganze Unternehmung der Leitung seines Central-Bureau zu überlassen, und 0. Unterpächter anzustellen, denen er um ihre Arbeiten zu sichern, Unter¬ richt ertheilen würde. Der supplirende Professor der k. k. Landwirthschaftslehre und Mitglied der Gesellschaft, Herr Joseph Edler v. Best, hat hierüber folgenden Vor¬ trag gemacht: „Unterzeichneter ist der Meinung, daß diese hochlöbliche Gesellschaft von «dem, vomHerrn Levasseur, Wien 18tnr November 1820, gestellten Ansu- „chen vor der Hand keinen Gebrauch machen könne.", , „So wie Herr Levasseur für die, obwohl keineswegs neue, indessen „doch erneuerte Idee, die menschlichen Excremente für den Feldbau nützlich zu „machen, und mit dieser nutzbaren Anwendung eine der Erhaltung der mensch- „lichen Gesundheit entsprechende Reinlichkeit' zu verbinden, der allgemeine „Dank gebühret, eben so stellen sich diesem Unternehmen, um selbes im Gan- „zen ausführen zu können, so manche Hindernisse entgegen, die selbst, wenn „man keine Kcnntniß von der Verfertigung des Dungharnsalzcs hätte, und „sich ganz Herrn Levasseurs Leitung überlassen müßte, vorerst aus dem „Wege geräumt sepn müßten, ehe man Hand ans Werk legen könnte." „Die vom Herrn Levasseur ausgezä'hlten Vortheile der beweglichen 8* 116 „geruchlosen Senkgruben sind ganz richtig, denn der in den Auffangsgefäßcn „der menschlichen Exkremente befindliche gebrannte ungelöschte Kalk, benimmt „selben allerdings den üblen Geruch, wie wir wissen, und hindert dadurch, „daß die Atmosphäre nicht ein Uebermaß von Stickstoff erhalte." „Allein der allgemeinen Ausführung in dieser Provinzial-Hauptstadt „würden sich, wenn man Zwang beseitiget, wie es wahrscheinlich der Fall ist, „bedeutende Hindernisse in den Weg stellen." „Die Senkgruben der Häuser dieser Stadt münden sich größtentheils in „Kanäle, von denen beinahe alle Straßen derselben durchschnitten sind, und „in eben selbe so wie in die Senkgruben dec Häuser, sind die Dachrinnen ge¬ istertet, deren Wasser bei Regen oder Thauwcttcr die Senkgruben ausspühlt, „und dadurch diesen an sich kostbaren Dünger dem Laibachflusse zuführt." „Es müßten alfo, wenn man bewegliche geruchlose Senkgruben allgemein „einführen wollte, alle dermalen bestehenden Senkgruben, da, wo sie dem Ka- „nal zugehen, zugemauert, das Zufließen des Dachwassers abgeleitet, und in „die Mündungen der Abtritte wasserdichte, mit gebranntem Kalk versehene Ge- „fäße aufgestellet, nach ihrer Füllung gegen leere verwechselt, und dann einem „Orte zugeführet werden, wo sie ausgeleecet, und die in selben enthaltenen „Materien zu dem abgesehenen Gebrauche zubereitet würden." „Diese verschiedenen Vorkehrungen erfordern allerdings nicht unbedeu¬ tende Geldauslagcn, welche zu machen die Hauseigenthümer sich schwer cnt- „schließen würden." „Die Räumung und Benutzung der menschlichen Excremente würde auch „vorerst einem Pächter nicht Vortheil bringen, da er" „diese große Masse von Dünger, bei dem Umstande, daß in der „Provinzial-Hauptstadt Laibach, und in ihrer Umgebung eine beträchtliche „Anzahl von Haus - Säugethiercn gehalten wird , von welchen so wie von den „vielen durchziehenden Pferden des Commerzialfuhrwerks eine beträchtliche „Menge festen und flüssigen Düngers gewonnen wird, entweder sehr schwer, „oder wenigstens nur um einen Preis, der kaum die Unkosten decken kann, „an Mann bringen würde, denn ich glaube nichts zu wagen, wenn ich sage, „daß gelammte menschliche Exkremente dieser Stadt bei gehöriger Behandlung „hinreichen 1500 bis 2000 n. ö. Joch Ackerland in voller Kraft zu erhalten." »tens. „Würde besonders im Anfänge diese Manipulation in dem Eckel, „welchen die Menschen allgemein wider ähnliche Zubereitungen haben, viel „Widerstand finden, obwohl es eben so sicher ist, daß wir das unsern Victua- „lienmarkt zierende frühe und häufige Gemüse, so wie unsere schönen Kraut- „köpfe, vorzüglich dieser Düngergattung verdanken. Allein diese Anwendung „derselben ist dem Auge des Stadtbewohner mehr entzogen." „Ganze Völker, die von der vorzüglichen Düngkcaft der menschlichen „Exkremente sich schon lange überzeugt, so wie den Eckel gegen selbe abgelegt 117 „haben, auch solchen zu behandeln verstehen, lassen hievon nichts verloren „gehen." „So bereiten die Chinesen aus menschlichen Excremcnten mit dem bei „ihnen häufigen Lhonmcrgel den Taf-föe." „Die Niederländer, diese Meister im Ackerbau, wenden die menschlichen „Excremcnte größrentheils im stufigen Zustande an, und es machen solche bei „ihnen einen Handelsartikel aus, wie ich in den Jahren 1790 bis 1794 zu „Mons, Tournay und Brüssel selbst zu sehen Gelegenheit hatte, und uns „I. N. Schwertz, in seiner Anleitung zur Kenntnis der belgischen Landwirth- „schäft eben so wahr als ausführlich beschreibet." „Die Engländer rind die Norddeutschen gehen mir diesen Excremcnten „ebenfalls sehr haushälterisch um, vermengen solche mir ausgestochcnem Rasen, „Torf, Moorerde, Teichschlamm und allen vegetabilischen und animalischen Ab- „fällen, streuen darunter gebrannten ungelöschten Kalk, und nachdem ein sol- „'chcr Haufen in Zwischenräumen von einigen Monaten öfters umgestochen wor- „den, wodurch die Mengung aller Theile möglichst gleichförmig bewirket wird , „verwenden sic selbe als oberflächliche Düngung auf kümmernde Wintersaaten „im Frühjahr, oder auf Klee, oder sic pflügen solche bei der Saat, selbst stach „untermengen sic, zur Erde im Garten, und geben dieser Mengung bei der „Anlegung von Mistbetten und Trcibcbctten vor jeder andern den Vorzug, „unter dem Namen Compost, welche Benennung in der Landwirthschaft nun „allgemein angenommen ist." „In Italien, vorzüglich in Toscana verdünnt man die menschlichen Ex¬ kremente mit vielen Wasser, und gießet sic über die wachsenden Pflanzen aus." „In den verschiedenen Provinzen unseres Kaiserstaats werden die mensch¬ lichen Excremcnte, auch wohl noch mit andern thierifchen Auswürfen gemengt, „und mit vegetabilischer Streu vermischt in Haufen gesetzt, und so wie der ge- „wöhnlichc Stallmist behandelt." „Ohne mich hier in eine Erörterung über das nachtheilige dieses Verfah¬ rens cinzulassen, will ich noch anführen, was uns Trautmann in seinem „„Versuch einer wissenschaftlichen Anleitung zum Studium der Landwirthfchafts- „„lehre, erster Theil, Seite 387,"" von den oberösterreichischen Landwirthen „hinsichtlich der Benützung der menschlichen Excremcnte erzählt. „„Sie haben „sagt er, „„gemauerte Jauchgruben, welche 1000, 1200 und noch mehrere Ei- „„iner enthalten, sie errichten über dieselben die Abtritte, und erzählen Wunder „„von dieser gewürzten Jauche."" „Die Franzosen endlich, fabricirten von getrockneten menschlichen Excre- „menten vor mehreren Jahren ein Pulver, und verkauften selbes unter dem „Titel: Misterde (xouclrmw) dessen Wirkung, wie begreifllich, nicht zweifel- „haft war." „In den jüngst verflossenen Jähren erhielt in Paris ein gewisser Herr i 118 „D o n at und Comp. ein Privilegium , (wovon Herr L e v osseur ein Actionaire „zu sepn scheinet) ; aus menschlichen Excrementen Dungharnsalz (i' urate) und „Düngpulver (pouckrotto) zu erzeugen, worüber zu Paris ein Buch heraus- „kam, und zu Weimar im Jahre 1820 im Verlage des privilegirten Landes- „industrie-Comptoirs, eine deutsche Uebcrsetzung erschien, die den Titel führt: „«Ucat, ein neues Düngungsmittel, desHerrnDonat und Eomp., nachdem „„Berichte des Herrn HericartckaThury, an die königl. Central - Gesell- „»schäft des Ackerbaues zu Paris."" „Herr Levasseur gibt in feinem Gesuche an diese löbl. Gesellschaft an : „daß die Apparate aus einem oder zwei Fässern bestehen, daß die Excremente „in den obern Theil oder in das erste Faß fallen, und die Flüssigkeiten mittelst „eines zweckmäßig angebrachten Durchseihers sogleich in den untern Theil, oder „in seine sogenannten Aushülfs - Vorlagsfässec abfließen. Dadurch wird nicht „allein die von ihm angegebene Hinderung der Gährung, und die Beseitigung „des üblen Geruches erzweckt, sondern er theilt vielmehr diese grb'ßtentheils „vermischt ankommenden Substanzen in ihre ursprüngliche zwei Theile, wovon „wir den Koth feste, den Urin flüssige Theile nennen wollen, um selbe auch „so getheilt seinem vom 3ffsi Uugust 1820 datirten allerhöchsten Privilegium „entsprechend, und zwar die flüssigen in Dungharnsalz, die festen in Dung- „staub ohne weitere Absonderung verwandeln zu können." „Der allgemeinen Meinung nach sowohl, als auch früheren Erfahrungen „gemäß, ist der Gyps in Verbindung mit andern Salzen, ein die Vegetation „schnell förderndes Düngungsmittel. Der verdienstvolle, für die Naturwissen¬ schaft zu früh gestorbene L amp ad ius in Freyberg, empfahl diese Mischung „im Beginn des laufenden Jahrhunderts." „Ich glaube daher, jedoch ohne den hohen Einsichten dieser Gesellschaft „vorgreifen zu wollen, annehmen zu können, daß Herrn Levasseurs Dung- „harnfalz vorzüglich aus gebrannten Gyps, und den flüssigen Thcilen „der menschlichen Excremente bestehe, sein Dungstaub aber die getrockneten „festen Theile derselben sind." „Nachdem ich, obwohlen bei weitem nicht, erschöpfend, die von dem „größten Theile der Völker Europens anerkannte Nützlichkeit der menschlichen „Excremente beim Acker-, Wiesen - und Gartenbaudargethan, und indem ich „gerade auf die hievon Anwendung machenden Gegenden aufmerksam mache, „da sie, wo eine große Bevölkerung ist, durch dieses Düngungsmittel ihr Land „in einen Garten umgeschaffen haben, muß ich auch der glücklichen Lage erwäh- „nen, in der sich unser Vaterland befindet, sich aller dieser verschiedenen Zube- „reitungsarten nach Auswahl bedienen zu können, da ihm keines der hiezu er¬ forderlichen Hülfsmittel gebricht." „Es gibt wenige Gegenden Krams , wo Mergel nicht in Menge zu haben „Ware, so wie es uns nicht an Zusatzmateriale zum Compost mangelt." „Den Kalkstein finden wir in der ganzen Provinz zerstreut, und da es „chi wenig Orten noch am Holze mangelt, so ist der gebranntc.Kalk im Durch¬ schnitte auch nicht theucr." „Mit Gyps, wovon ich in einem besonder» Vortrage zu sprechen die „Ehremirvorbehalte, ist das Land ebenfalls hinlänglich versehen, indessen „andere und größere Länder sich solchen von andern Provinzen kommen lassen „müssen, und dafür theueren Frachtlohn bezahlen, so bezieht ihn Böhmen und „der größte Theil von Mähren, aus Oesterreich." „Es kömmt daher hauptsächlich auf den Gutbefund dieser hohen Gefell- „schsft an, in wie weit und mit welcher Mifchungsmcthode der menschlichen „Exkremente Versuche,angestellt werden wollen, wozu für die nach Levasseurs „Weise mir unmaßgeblich entweder eine oder die andere der hier befindlichen „zwei Militär-Caferncn oder das Lpccalgebäudc anwendbar scheinen." „Laibach den 22ffj> Juni 1822." „Joseph v. Vest rn. p." „Supplent der Landwirthschaftslchrc." Der beständige Ausschuß der Gesellschaft hat auf der Grundlage dieser Ansichten befunden, vor der Hand noch von dem Anträge des Herrn Levasseur keinen Gebrauch zu machen, sondern cs wurde lediglich Herr Edler v. Vest ersucht, allenfalls mitder Lvceal-Dircction, mit der Eafern-Vcrwaltung, und mit der Landesbaudirection Rücksprache pflegen zu wollen, ob und auf welche Art, dann mit welchem Kostenaufwand eine Uebcreinkunfl, hinsichtlich derBc- nützung der menschlichen Exkremente zum Dungharnsalze getroffen werden könnte, um vor allem andern auf den, der Gesellschaft eigenthümlichen Reali¬ täten davon Gebrauch machen zu können. Mittlerweile hat das hohe Landesgubernium unterm Oktober 1823, Nro. 12715, zu eröffnen geruhet, daß die in Wien befindliche privilegirte Ge¬ neral-Unternehmung der beweglichen und geruchlosen Senkgruben, und der plötz¬ lichen Düngererzeugung die Absicht habe, für die einzelnen Provinzen der öster¬ reichischen Monarchie besondere Provinzialunternehmungen durch Aktien zu gründen. Um diesen Zweck sicherer und leichter zu erreichen, scheint es der General- Unternehmung erforderlich, alle Vorthcile, welche diese Anstalt mit sich führt, durch praktische Ausübung in jeder Provinz anschaulich zu machen, um hiedurch jeden Zweifel zu beheben, welchen die Unkunde des Verfahrens, oder Voruc- thcil hervorbringen könnten. Zu diesem Ende hat sie den Wunsch geäußert, in einem öffentlichen Ge¬ bäude der Provinzial-Hauptstadt Laibach einen Apparat der beweglichen Senk¬ gruben auf ihre Kosten dergestalt aufstellcn lassen zu dürfen , daß bei anerkannt bewährter Zweckmäßigkeit desselben ihr der Betrag zur Herrichtung des Loc.US 120 zurückerstaktet , und die Benützung des Apparates zu den bestimmten Abonne¬ ments-Preisen für die Dauerzcit von 15 Jahren bezahlt werde. Indem das hohe Gubernium daher zum Behufe der Realisirung dieser gemeinnützigen Anstalt der General-Unternehmung unter einem diejenigen öf¬ fentlichen Gebäude in Laibach , welche sich zur Anwendung dec diesfälligen Ver¬ suche am meisten eignen dürften, als das Landhaus, das Priesterhaus, dirs allgemeine Versorgungshaus, und das Lycealgebäude, zur Auswahl für !>ie Aufstellung des Probeapparats namhaft machte, und den Provinzial-Actien- plan durch die Kreisä'mter sowohl, als auch mit einer eigenen Verlautbarung durch die Jntelligenzblätter der hiesigen Zeitung zur allgemeinen Kenntniß brachte, wurde zugleich die k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft aufgefordert, dieser in Bezug auf den damit für die Agricultur verbundenen wesentlichen Be- dingungsvortheil sehr wichtigen Anstalt ein vorzügliches Augenmerk zu widmen, durch ihre zahlreichen Mitglieder auf deren Verbreitung zu wirken, und mit¬ tels des permanenten Ausschusses in Ueberlegung zu nehmen, auf welche Weise dieser nützlichen Einrichtung allgemeiner Eingang und Unterstützung verschafft werden könne, indem das hohe Gubernium zugleich bemerkte, von der bekann¬ ten bereitwilligen Mitwirkung der Gesellschaft des ehestens der Eröffnung ihrer Ansichten und ihrer getroffenen Verfügungen gewärtig zu seyn. Ueber diese Aufforderung hat das Gesellschastsmitglied, Herr v. Vest, Professor der Landwirthfchaftslehre folgenden Vortrag erstattet: „Um die nützliche und folgenreiche Anwendung der menschlichen Excre- „mente beim Ackerbau anschaulich darzustellen, scheint es nothwendig, auffal¬ lende Umstände aufmerksam zu machen, und selbe der Reihe nach zu zer- „gliedern.^ itens- „Auf die Bestandstoffe der menschlichen Exkremente, und auf die „daraus für die Vegetation hervorgehende Wirksamkeit." Vens. „Auf die Menge der Excremente, die im Laufe eines Jahres, so- „wohl der einzelne Mensch, als eine aus sechstausend Köpfe angenommene Be¬ völkerung liefert." Atens. „Endlich, auf den Nutzen, welcher besonders in Hinsicht der Be¬ fruchtung des zum Austrocknen beabsichtigten Laibacher Morastes für alle „hieran Theilnehmende hervorgehen muff." aä Itens. „Alle thierischen Auswürfe geben uns bei ihrer Analyse zu er¬ nennen, daß ihre Bestandstoffe gerade diejenigen sind, von denen das vorzüg- „liche Gedeihen der Pflanzen abhängt, nämlich Kohlenstoffe und Stickstoffe. „Nun wie reichhaltig an solchen Pflanzen nährenden Stoffen sind nicht die „menschlichen Excremente, da der Mensch, und vorzüglich der Stadtbewohner, „größtentheils vom Getreide und Fleisch lebt. Sein Urin ist seiner Erund- „stoffe wegen dem Wachslhume der Pflanzen bei gehöriger Behandlung sehr „zuträglich, wie uns. die Erfahrung allenthalben lehret." 121 „Die Beschaffenheit der menschlichen Verdauungswerkzeuge im gesunden „Zustande bringt die zu sich genommene Nahrung in einen so leicht auflößlichen „Zustand, daß die Excrcmente bald nach ihrer Mengung mit der Erde von den „Pflanzen als Nahrung angesogen werden können, ein Vortheil, der keiner „andern Düngergattung in eben diesem Maße zukommt." sei 2t°ns. „Wenn wir diese unbestreitbaren pflanzennährcnden und leicht „auflößlichen Eigenschaften der menschlichen Excremente betrachten, so dringt „sich uns die Frage auf, warum wir nicht allgemein selbe zum Feldbau anwen- „den, sondern sie in den Fluß leiten, dessen Wasser einen großenTheil der Be- „wohncr dieser Stadt, zum kochtn oder andern häuslichen Gebrauche, ja selbst „zum trinken dienet." „Die Ursachen dürften nicht schwer aufzufinden feyn, und zwar:" a. „in dem allgemeinen Eckel wider unsere eigenen Excrcmente;" d. „in der gering scheinenden Bedeutung der Menge, die in jedem Haus¬ halt zusammen kommt, und" c. „in der Macht der Gewohnheiten, und in der eingeführten Bauart der „Gebäude." sei s. „Der allgemeine Eckel wider die menschlichen Excremente, dürfte „hauptsächlich seinen Grund in dem üblen Gerüche, den selbe in ihrem rohen, „die faule Gährung noch nicht zurückgelegten Zustande verbreiten, haben,- gl- „lein, um diesen den menschlichen Geruchssinn unangenehm afficirenden Nach- „theil zu heben, haben wir an dem gebrannten Kalk ein vorzügliches Mittel, „und es dürsten die Grundsätze, nach welchen Herr L e v a sseur, seine geruch¬ losen Abtritte errichtet hat, auf eben diesem Mittel beruhen." „Da wo die Bevölkerung einen hohen Grad erreichet, und der Boden „von den daselbst wohnenden Menschen zu ihrer Ernährung in Anspruch ge¬ kommen worden ist, folglich wenig zum Unterhalte der Hausthiere übrig „blieb, mußte man ihre Anzahl vermindern, und man hat schon längst diesen „Eckel abgelegt, dabei war man aber besorgt, eine, dem Gerüche minder lä- „stige Behandlung der menschlichen Excrcmente zu Dünger einzuführen." . „Der Chinese bereitet seinen Taf-söe, indem er den menschlichen Aus» „würfen Mergelerde, die, wie bekgnnt, ebenfalls kalkhältig ist, beimengt, „und daraus Ziegel macht, die nachdem sie an der Sonne und Luft getrocknet, „im Wasser aufgeweicht, über die Aeckcr ausgegosscn werden." „Die Engländer und Franzosen, erzeugen aus den festen Exkrementen „schon längstens ihre Dungpulvec s?c>uciretto). In Toscana, in den Nieder¬ landen, in der Schweiz, in Deutschland und in unserer Monarchie, vorzüg¬ lich in Oberöstcrreich, werden die menschlichen Excremente im fleißigen Zu- „standc mit auffallendem Nutzen auf Feldern und Wiesen angewendet." „Wie manche Stadt dieser genannten Länder, die früher für die Räu- „mung der Kloaken namhafte. Summen ausgegeben hat, beziehet nun, da 122 «man den Eckel abgelegt, und sich von der nutzbaren Anwendung dieses Dün- «gers beim Feld-, Wiesen- und Gartenbau, dann bei den Obstpflanzungen «auf eine auffallende Weise überzeugte, als Erträgniß dieser sonst lästigen Aus- „würfe, das Doppelte." «Selbst die Vorstadt Krakau gibt in Laibach das überzeugende Beispiel, «wie zusagend die menschlichen Excremente dem Gemüsebau sind, den unsern «Markt versorgen doch größtentheils die fleißigen Krakauerinnen mit einem «Ucbcrfluße des schmackhaftesten Grünzeugs, und der Dünger, den sie zur «Befruchtung ihres durch ihren Fleiß gelockerten und gereinigten Bodens an- «wenden, bestehet doch meistens aus diesem Materiale." «Ausserdem gewähret der streulose, von menschlichen Excremcnten be¬ reitete Dünger, noch den befondern Vortheil, daß Aecker, auf welchen er «angewendet wird, bei gehöriger Bearbeitung und Reinheit des Samens vom „Unkraute befreiet bleiben, indessen wir mit dem Düngerwagen ausdemVieh- „stalle dem Felde die ttnkcautssamen selbst zuführen." „Die gegenwärtig in Antrag gebrachte Unternehmung der beweglichen «und geruchlosen Senkgruben eignet sich vorzüglich für Städte, wo viele Men- „schen auf einem kleinen Raume zusammen leben, wodurch die Masse der Ab- „fälle concentrirt wird, und so wie sie dem Ackerbaue dadurch mehr Vortheil „darbietet, wirkt sie auf der andern Seite durch den Ucbergang ihrer die Ge¬ sundheit gefährdenden Stoffe in die Atmosphäre, deren freie Circulation durch „die engen Gebäude und Gassen sehr beschränkt ist, nachtheilig. Dieß Letztere „zu erörtern, gehört aber nicht in das Gebiet des Ackerbaues." „In kleinen Ortschaften und auf dem platten Lande dürfte vorerst die „Behandlung der menschlichen Excremente zu Dünger, wie bisher, d. i. in „Vermengung mit einem oder dem andern Streumateriale im Gange bleiben, „und daß auch unser der Stadt nahe wohnende Bauer, so wie der entfernte, „dem sie aber nur spärlich zu Theil werden, da er auf das Erzeugnis; seines ei- „genen Hauses beschränkt ist, von der nützlichen Anwendung dieses Düngers „überzeugt sei), beweisen die bei Laibach nahe liegenden Ortschaften: Moste, „Sloppe und Studenitz, im Bezirke Kaltenbrunn, welche aus jenen Häusern „dieser Stadt, die mit Senkgruben versehen sind, den Inhalt derselben er¬ laufen, und ihren Feldern, auf welchen sic Frühflachs säen, und nach dessen „Abbringung, Ende Juni, oder in den ersten Tagen des Juli, Kopfkraut pflan- „zen, zuführen." „Diese obwohl spät gesetzten Krautpflanzcn bringen Köpfe hervor, die „jenen nicht nachstehcn, welche vom Stalldünger erzeugt werden, und wo das „Feld nur eine Ecndte gibt." „In Frankreich, wo man eben so sehr für die Erhaltung der menschlichen „Gesundheit, als für die Bequemlichkeiten des Lebens sorget, wurde die hier „vorgetragene Anstalt bereits 1818 zur Sprache gebracht, die Herren L ag a- 123 „n e uv e und Comp. machten dort die Erfindung der beweglichen und nicht „stinkenden Abtrittsgruben, und erhielten hierüber von Sr. Majestät dem Kö- „nige von Frankreich unterm I8ss» Juli 1818 ein fünfjähriges Erfindungs- ,,und Vervollkommnungspatent. Die kö'nigl. Central - Societät der Agrikul¬ tur in Paris trug in ihrer Sitzung am I8ff» August des nämlichen Jahres „nach dem Berichte ihrer Mitglieder des Herrn Dubois, Huzard und „Hericart ckaThury, die Sache vor, welche den allgemeinen Beifall er- „hielt, und als eine für Hausbesitzer und Bewohner sehr wichtige, leicht aus¬ führbare Erfindung nachdrücklichst empfohlen wurde. Herrn Levasseurs Un¬ ternehmung, scheint ein Zweig dieser Anstalt zu seyn, denn er kam von Pa- „ris nach Wien, wo ihm Se. Majestät unser allergnädigster Kaiser und Herr, „unterm te» August 1820 ebenfalls ein fünfzehnjähriges Privilegium er- „theilten." b. „Was die gering scheinende Bedeutung der Menge der menschlichen „Ercrcmente, die in jeder Haushaltung zusammen kommt, belanget, diene „uns eine einfache Berechnung selbe zu widerlegen." „Nach allen Beobachtungen, und vorzüglich jener des Sanctorius, ent- „leert ein Mensch, der sechs Pfund Speise und Getränke zu sich genommen „hat, in 24 Stunden zehn Loth feste, und drei Pfund flüßige Excremcntc. „Wird nun von diesem Gewichte noch 1s12 für die Verflüchtigung der Stoffe, „ehe sie den Acker einverleibt werden, abgerechnet, so liefert jeder erwachsene „Mensch täglich, mit Weglassung der Bruchtheile, drei Pfund, ein Loth „Pflanzen nährende Substanzen, die man vergeblich in einer dreifach vergrößer¬ ten Masse des gewöhnlichen Stalldüngers suchen würde." „Multipliciren wir nun die Z65 Tage eines gewöhnlichen Jahres mit „drei Pfund ein Loth, so finden wir eilf Ccntner, 6 1ZjZ2 Pfund — Sä Ccnt- „ner, 19 7jZ2 Pfund des besten Stalldüngers. Ucbertragen wir nun dieses „Product eines einzelnen Menschen auf 6000, welches für die Zahl derjenigen, „deren Excremente dermalen dem Laibachfluße Zuströmen, nicht zu hoch seyn „dürfte, so finden wir, daß jährlich für die Landeskultur 66Z84 Centner, 37 „Pfund menschlicher Excremente " 19915Z Centner, eilfPfund des wirkfam- „sten Stalldüngers verloren gehen." c. „Die Macht der Gewohnheit und der cingeführten Bauart der Ge- „bäude, kann als blos das städtische Verhältniß betreffend, nicht berührt „werden." ack z. „Endlich steht der Nutzen darzuthun der durch die Einführung der „geruchlosen und beweglichen Senkgruben für die Befruchtung des zum Aus¬ trocknen bestimmten Laibacher Morastes für alle hieran Teilnehmende hervor- „gehen muß." „Wieviel wir in dieser Stadt von dem kräftigsten Dünger bei der allge- „meinen Einführung dieser Vorrichtung gewinnen würden, ist aci b> auseinay- L2k „dergesetzt; es kommt demnach nur darauf an, zu bestimmen, wieviel wir „auf ein n. o. Joch von 1600 Quadrat-Klafter bedürfen, um dicfe Fläche in „ununterbrochener Fruchtbarkeit (vorausgesetzt, daß die Erdenmischung dem „Früchtenbaue angemessen, und daß der Fruchtwechsel nicht fehlerhaft ftp), zu „erhalten." „Theorie und Erfahrung sprechen dafür, daß ein Joch Land nach der „oben gemachten Bemerkung, für welches von einer Düngungszeit zur andern „jährl. 75 Centner guten Stalldüngers bei einer Tiefe der Ackeckrumme von „6 — 8" verwendet wird, im vollkommen tragbaren Zustande verbleibe,' ja „selbst, wenn cs nicht durch auf einander gefolgte Getreiderndten erschöpft „wird, an Fruchtbarkeit zunehme." „Theilen wir nun die früher angegebenen 19S153 Centner, eilf Pfund „mit 75 Centner, so entnehmen wir, daß 2655 Joch von dem Boden, wor- „auf gegenwärtig Morast ruhet, und nur Sumpfpflanzen ihr Fortkommen fin- „den, das lachende Bild der üppigsten Vegetation, edler, für Menschennah- „rung sowohl, al» zur Erhaltung und Aufnahme der Viehzucht dienender Pflan- „zen, dem Vaterlandsfreunde darbietcn würde." „Es versteht sich wohl von selbst, daß man, da in dieser letzten Berech¬ nung Stalldünger mit 75 Centner vom Jahre angenommen ist, von dem „Dünger der menschlichen Excremente nur 25 Centner pr. Joch jährlich veran- „schlage, wodurch sich dann die Rechnung gleich stellet." „Joseph v. Vest in. p." „supplirender Professor der Landwirthschaft." Obschon die ganze Versammlung diesem Vorträge, in soweit als derselbe darstellet, wie nützlich jede Erzeugung und Sammlung aller Düngarten ftp, und daß keine Mühe und Fleiß nützlicher angewendet werden könne, als wenn dem Verluste des Düngers und dec menschlichen Excremente gesteuert würde, vollen Beifall geschenkt hat, so ist dieselbe doch des Dafürhaltens , daß, da man sich weder aus dem bekannt gemachten Privilegium, noch aus dem Actienplan von dem arithmetisch richtigen Vortheil des fraglichen Apparates eine so deut¬ liche Kenntnis beizulegen vermag, man sich zu einer Subftription einer Actie dermalen noch nicht herbeilassen könne, bis man diesfalls nähere Kcnntnißsich verschaft haben wird, indem auch die k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft in Erätz aus diesem Gesichtspuncte beschlossen haben dürfte, daß von dem Herrn Levasseur, Generalunternehmerder beweglichen Senkgruben, und derplötz- lichen Düngererzeugung, gemachte Anerbieten vier Actien pr. 1000 fl. C. M. der Gesellschaft zum Geschenke zu überlassen, rpit Dank abzulehnen, weil die¬ selbe in ihren Verhandlungen und Aussätzen, 11. Heft, Seite 75, Absatz drei, in diese Unternehmung sich einzulassen, unter ihren Verhältnissen nicht für räthlich hielt. 125 II. Ucbcr Witterun g s - oder sogenannte Bauernregeln; herausgegeben vom Herrn v. Löwenau, hat die Gesellschaft das Gesellschafts- Mitglied, Herrn Friedrich Frank, k. k. Professor, um dessen Gutachten ersucht, und von demselben über diesen Gegenstand nachstehende Abhandlung erhalten. „Die schon vor mehreren hundert Zähren aufgestellten sogenannten Bau- „ernregeln konnten wohl für damalige Zeiten, in welchen in chronologischer „Hinsicht die Zeiten eben dieselben blieben, vielleicht zur Richtschnur dienen, „aber auch nur in der Voraussetzung, daß sich der Witterungslaus einigermassen „konsequent bleibe; allein abgerechnet, daß dieses wohl schwer erwiesen werden „wird, indem selbst tellurische Vorfälle dem Witterungslaufe eine andere Rich¬ tung geben können, z.B. großeFcuersbrünste, welcheWind erregen, Schlach¬ ten und Belagerungen , welche die Dünste vertreiben, und die Atmosphäre „mit schwcflichten und salpetecichten Stoffen schwängern, so erhellet derselben „Ungrnnd am meisten daraus, daß nach der im Jahre 1582 vom Papste G r e- „gor XIII. vorgcnommenen Kalender-Verbesserung, durch welche im eben be- „nannten Zahre gleich zehn Tage aus dem Kalender hinausgcworfcn wurden, „und man vom Oktober gleich aus den Isstsn zählte, ja alle diese Loostage „mit überworfen worden sind, das heißt: sie fielen schon das folgende Jahr, „nämlich 1583, alle um zehn Tage früher, und dieses blieb, weil das Secu- „larjahr 1600 als Schaltjahr beibehalten wurde, bis zum folgenden Secularjahr „1700. Da aber in Folge dieser Kalenderverbesserung die Secularjahre 1700, „1800, 1900 gemeine Jahre feyn müssen, welche im Kalender alten Styles „aber Schaltjahre blieben, so wuchs wegen dem jedesmalig ausgebliebenen „Schalttage der Unterschied zwischen dem alten und neuen Kalender von 1700 „bis 1800 auf eilf Tage, von 1800 bis 1900 auf zwölf Tage, und wird von „1900 bis 2000 gar auf dreizehn Tage anwachscn, und uni eben so viele Tage „wurden auch alle Loostage verrückt. Es hat sich demnach jener allgemein be¬ kannte Medardi-Tag, z. B. der auf den 8ss," Juni fällt, in unferm 19ssss „Jahrhundert bereits um zwölf Lage verrücket, und er trifft somit wirklich nur „mit der natürlichen Zeit unseres 20ss,» Juni zusammen." „Nun ist nur noch zu erörtern, ob die angekündete Witterung eines sol- „chen Loostages dem Monatstage, oder dem Feste, das die Kirche feiert, oder „dem physisch-astronomischen Zeitpunkte anklebe?" „Für die ersten zwei Meinungen wird sich wohl kaum Jemand erklären „wollen; letzterem kann es aber nicht zugerechnet werden, weil, wie ich erst »gezeigt habe, jener physisch-astronomische Zeitpunkt nicht mehr dem 8ss«, son- „dcrn dem 20ss« Juni angehöret." „Welchen gegründeten Einstuß soll also der 8fe Juni auf die nachfol¬ genden vierzig Tage haben? — Was hier vom Mcdardi-Tag gewiesen wur- 126 „de, gilt eben so von jedem der übrigen Loostage, denn alle wurden gleichmäßig „verrücket." „Unterzeichneter will aber hiemit keineswegs vi'eljä'hrige Erfahrung ver¬ werfen, da Erfahrung wohl in Allem, also auch in der Witterung die beste „Lehrmeisterinn ist, sondern er will durch das angeführte Beispiel nur Diejeni¬ gen aufmerksam machen, die solchen Wetterregeln, oft auch zu ihrem Nach- „theile, zu volles, zu unbedingtes Zutrauen schenken; er will nur erzielen, „daß man endlich aufhö're, sich knechtisch an das Datum des Loostages zu bin- „den, und auch die Witterung einige Tage vor und nach dem Loostage mit in „Betrachtung ziehe. Wird dieß beobachtet, dann dürften allerdings für die „Landwirthschaft wichtige Resultate hervorgehen." „Gewiß ist es, die Alten mochten ihre guten Gründe dafür gehabt ha- „bcn, wenn man aber der Zeit nachspüret, wann diese Regelwaufgestelletwur- „den, so fällt sie tief in jene finstern Jahrhunderte zurück, in welchen astrolo¬ gische Träumereien ihnen gewaltig die Köpfe verrückten, und selbst noch wohl „hundert Jahre später die größten Männer und Astronomen, ein Kepler, ein „Tycho «io Brahe in den Sternen lasen, wann sie sich zur Ader, wann schrö- „pfen lassen sollten." „Wie mochte es erst damals mit den Begriffen des armen Landmannes „ausgesehen haben? — Des Landmannes sage ich , den man noch im neunzehn- „ten Jahrhunderte zum nachahmungswürdigen Muster aufstellct, und blinden „Gehorsam leistet. Unter solchen Ansichten dürfte einiges Mißtrauen gegen „die Loostage denn doch wohl nicht ungerecht scheinen." „Aus oben gezeigter Verrückung der Loostage geht ferner hervor, daß „Landwirthe, welche doch auf dieselben achten wollen, bisher irrig daran wa¬ gen, wenn sie solche nach unserem Kalender nahmen, und daß dieselben folg¬ lich nur im griechischen Kalender zu suchen sind, der, so wie der Russen ihrer „noch immer den alten Styl beibehalten hat." „Was der obengenannte Herr Verfasser diesen Bauernregeln noch für „physische Erklärungen beisetzte, ist eigentlich ein Gegenstand der empirischen „Physik, die sich lediglich auf Hypothesen gründen, und denen es folglich an „einer sichern Basis fehlet." „Die beiden bei Feuersgefahr auf dem Lande weniger feuecleidenden Be¬ dachungen, von denen er im Schlüsse des Merkchens erwähnet, dürften aller¬ dings ihr Gutes haben, sind leicht auszuführen, und meiner Einsicht nach „nichts weniger als kostspielig." - „Friedrich Frank in. x." „k. k. Professor.« An dieses Gutachten schloß sich auch die Versammlung an. 127 III. Obstkultur. Wegen Pachtung des Schloßberges Sovitsch bei Adelsberg, zum Behufe einer Baumpflanzschule für den dortigen Kreis, hat die k. k. Staatsgütcradministration unterm 3ss» October l. I., Zahl 4144, eröffnet, daß vermög herabgelangter hoher Hofkammer- Verordnung vom 21ss" September l. I., Zahl 26675, die zur Staatsherrschaft Adelsberg gehörige, 47 Joch, 1284 H6 Quadrat-Klafter im Flächenmaß haltende Schloßderghuth- weide, Sovitsch genannt, dieser Gesellschaft zu obgedachtcm Endzwecke nur un¬ ter den Bedingnissen vom issp November 1823, bis letzten October 1835 über¬ lassen werden darf, wenn sich die Gesellschaft verbindlich macht, von dieser Huthwejde der Staatsherrschast Adelsberg, während dieser zwölfjährigen Pacht¬ dauer den bisherigen jährlichen Pachtzins pr. 8 fl. 3 kr. zu bezahlen, wie auch sich von der Forderung einer Vergütung nach Auslauf der Pachtjahre für die Bepflanzung des zu übernehmenden Huthweidterrains, oder für sonstige Me¬ liorationen desselben begibt, und wenn sie endlich auch im früheren Vcrkaufs- falie der Staatsherrschaft Adelsberg von der Pachtung mit Ende des nämlichen Jahres, als die Herrschaft verkauft wird, ohne Anspruch auf eine Entschädi¬ gung abzutreten bereit sey. Da schon in der letzten allgemeinen Versammlung beschlossen wurde, daß dieser Terrain für eine Baumpflanzschule gepachtet werden soll, so hat sich der Gesellschaftsausschuß ermächtigt erachtet, den diesfälligen Pachtcontract auf zwölf nach einander folgende Jahre abzufchließen, und zu diesem Ende das Gesellschastsmitglicd, Herrn Carl Schmoll, ersuchet, die Einleitung zu tref¬ fen, daß dieser Schloßberg nach der ihm gegebenen Anleitung benützt werde, zu deren Ausführung ihm auch unter einem ein angemessener einstweiliger Geld¬ vorschuß angewiesen worden ist. IV. Weinbau. In Bezug auf die Weinbereitung nach dem Ver¬ fahren der Demoiselle Gervais, ist seit der letzten allgemeinen Versamm¬ lung von den Herren Mitgliedern des Neustädtler Kreises kein Bericht, über weitere nach dieser Methode gemachte Versuche eingegangen. Dagegen hat der Ausschuß hierüber einige Notizen aus dem Küstenlande, und aus dem Görzer Gebiete erhalten. Da jedoch der Inhalt dieser Berichte ersehen ließ, daß die gemachten Versuche nicht gleiche Resultate gaben, aber auch nicht mit gleicher Präcision vollführet wurden, so glaubt der Ausschuß sich über diese Weinberei- rungsmethode noch jeder Beurtheilung enthalten zu müssen, und wird erst durch neue, mit aller Genauigkeit bewirkte Versuche in den Stand gesetzt werden, der hochansehnlichen Gesellschaft die Resultate seiner Prüfung vorzulegen. L. Das correspondirende Mitglied, Herr Gubecnialrath v. Cat tarier in Triest, sendete der Gesellschaft ein im Laufe d. I. zu Mailand über eine, die G e r v ai s'sche Weinbereitung verbessernde Methode herausgekommene Ab¬ handlung vom Verfasser H ub ert, bearbeitet nach den Ansichten des Chevalier Burcll, Bataillonschcf im königl. französischen Geniccorps. 128 Da die in diesem Werke ausgestellten Sätze chemisch und physisch richtig sind, so glaubt dec Ausschuß, der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen, selbe aus dem Italienischen, in das Deutsche übersetzen zu lassen, welche nicht unbedeutende Arbeit das diesseitige Ausschußmitglied, Herr Professor Kers¬ nik, auf sich genommen hat. 6. Der eingegangene Bericht des Gesellschaftsmitgliedes, Herr Llock. Mayer zu Wipbach, in Hinsicht des von ihm erzeugten Strohweines, verdient hier seinen Platz: „Durch die gütige Mittheilung der Versuche, welche der brittische Con- „sul, Herr Leard zu Fiume, mit der Manipulation nach der Weinbereitungs- „Methode der E l i sa b e t h Gervais, vorgenommen, und woraus man ein „glückliches Resultat erhalten hatte, glaubte ich mich verpflichtet, auch eine „Relation zu geben, was hier zu Lande, mit diesen nun allgemein verbreiteten „Verfahren bereits geschehen sey, und welchen Erfolg dasselbe gehabt habe." „Ich erhielt im Frühjahre 1822 an der Herrschaft St. Daniel von dem „hohen Triester Gübernium eine italienische Uebersetzung der G erv a i s'schen „Broschüre. Schon hatte ich den Vorsatz gehabt, nach dieser Methode bei der „künftigen Weinlese, Versuche anzustellen, als plötzlich im August ein grausam „zerstörender Hagel alle meine Weingärten traf, und mir von der schonen „Frucht kaum das Zehntel, und dieß in ganz verwundeten und räudigen Trau- „den hinterließ. Nur ein Landwirth kann sich die Empfindungen eines mit „solchem großen Unglücke heimgesuchten Menschen vorstellen, der sich in fünf „Minuten der Früchte seiner Monate langen Bemühungen, des Fleißes, der „Arbeit, der Zeit, und des Geldaufwandes beraubt findet." „Um ein so großes Unglück, das meistens Einzelne verarmt, zu mäßigen, „und soviel möglich gut zu machen, stimme ich ganz dem Vorschläge des Herrn „Rudolph Grafen Pace, welcher im Igch'ss Bande, ersten Heftes der öco- „nomischen Neuigkeiten und Verhandlungen, von Christian Carl An- „dree. Prag, 1820, pag. 6Z, die Einführung einer Hagelentschädigungsan- ,,statt vorschlägt, beiz und schmeichle mir mit der Hoffnung, daß sich die löbl. „k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft in Kram in dieser Hinsicht nach dem „Vorbilde der k. k. mährisch-schlesischen Ackerbau-Gesellschaft richten wer- „de. Der von mir erzählte Hagel hakte nicht allein mir allen Muth, son- „dern auch gewissermassen das Mittel benommen , in der Weinlese mit der neuen »G er v a i s'schen Weinmanipulationsart Versuche, die ihren Zweck zu errett „chen hoffen ließen , anzustellen. Wenn mir nun gleich die Mittel, diese Ver¬ buche vorzunehmen, durch das schreckliche Naturercigniß entzogen wurden, so „hat jedoch in der Nachbarschaft ein Freund der Oeconomie einen Versuch mit „der G er va i s'schen Vorrichtung angestellt." „Herr Mathias Wertung, Vikär und Curat, in dem eine Stunde „von Wipbach entlegenen Dorfe St. Veit, hat hiezu eine eigene nach der Vor¬ schrift I2Y „schrift eingerichtete Kufe von beiläufig zwölf Eimer haltend , hiezu bestimmt, „und mit den ordinärsten Trauben aus der Ebene die Probe angestellt. Ob- „wohl dieser mit der Physik und Chemie bekannte Naturforscher den Helm zur „besseren Verdichtung der Weingeistdünste, welche die Kälte des Wassers desto „gewisser aus den gasförmigen in tropfbaren Zustand verwandeln sollte, einige „Verbesserung anzubringen versucht hatte, so mißlang ihm jedoch größtenlheils „durch einen zufälligen Umstand die ganze Probe." „Er hatte nämlich die Kufe in dem Preßhause an einem sehr luftigen „Orte ausgestellt, wo ein steter Zugwind dieselbe bestrich. Eben zur Zeit des „vorgenommenen Versuches, trat ein trockenes Wetter mit dem alles aus- „trocknenden heftigen Nord-Ostwinde ein. So geschah es daher, daß die „Kufe am ober« leeren Raume so austrocknete, daß Fugen bei den früher gut „zusammengesügten und verkitteten Tauseln entstanden, durch dieselben der „größte Theil der kohlensaueren Wcingeistdünste aus der Kufe entschwanden, „und nur in den ersten Tagen, in welchen sich diese Dünste mehr als in der „Folge entwickelten, eine kleine Quantität in dem Helme zurückpräcipitirt „wurde. Dieses widrigen Zufalls ungeachtet, hat sich jedoch der Wein an „Vollendung der stärkeren Gährung von einer besseren Qualität gezeigt, als „man sonst von dergleichen Trauben erwarten konnte. Daß aber an der Quan¬ tität bei diesem mißlungenen Versuche nichts gewonnen werden konnte, wird „sich jeder Sachverständige leicht selbst erklären." „Umständlicher wird diesen mißlungenen Versuch, nebst jenen die er bei „der künftigen Weinlese vornehmen wird, der Herr Vikar, der löbl. k. k. Land- „wirthschasts-Gesellschaft selbst mittheilcn." „Ein zweiter mir mitgetheilter Versuch , wurde zwar nicht in unserem, „wohl aber in dem angränzenden Lande Görz, vom Herrn Grafen Rudolph „Pace, Mitglieds der Görzer und der Würtcmbergischen Ackerbau-Gesell „schäft vorgenommen. Durch die Gefälligkeit des Herrn Grafen, erhielt ich „dessen Bericht über diesen Versuch an das Bezirkscommissariat zu Ajello in „Fnaul, welchen ich auch hier im Original der löbl. k. k. Landwirthfchasts - „Gesellschaft anschließe." „Indessen, wenn auchdieserBericht nicht eben für die Gervaisssche Ma¬ nipulation spricht, so glaube ich doch, daß die Ursache darin liege, daß man „den Versuch nicht genau, und mit aller Pünktlichkeit ausgeführt habe, wo- „bei man auch vielleicht die hermetische Zuschließung der Kufe übergangen, und „irgendwo den Zutritt der atmosphärischen Luft, oder den Austritt der kohlen- „fauern Weingeistdünste übersehen haben wird." , „Dcmohngeachtet ist dieser Bericht für eine k. k. Landwirthschafks-Gc- „sellschast um so mehr interessant , als diese auch aus unglücklich oder nicht der „Sache schmeichelnden Versuchen, im Vergleich mit andern glücklichen und Annalen ter s. k. Landwirthfchaftsg. in Laihach. g 130 „erwünschten Proben erst recht und gewisser der Wahrheit zukommcn kann. „Mehr Interesse hat aber noch dieser Bericht dadurch, daß er den Specula- „tionsgeist und die Calculation der Görzer Landwirthe ausdeckt." „Wenn ich gleich widriger obgcdachter Umstände wegen, selbst an die „Gervais'sche Manipulations-Methode bis nun keine Hand anlegen konnte, „so erlaube ich mir doch aus den bereits mitgetheiltcn Versuchen, hier einige „Betrachtungen darüber niederzuschreiben." „Es ist einmal ausgemacht, daß jener, der mit der Manipulation der „Weine, Branntweine und Essige sich beschäftiget, und Versuche machen will, „diesen Theil der Chemie auch gut kennen müsse, und jedem, der sich mit „Weinbereitungen abgeben will, rathe man vorher den sechsten Abschnitt aus „Wu rz er' s Handbuch populärer Chemie, Leipzig, 1820, psg. 410, die „chemische Metamorphose der organischen Substanzen gut zu studieren, und sich „mit den vier Bedingungen, die zur Weingährung unerläßlich sind (0 u „Z. 797) bekannt zu machen." „Wenn man nun das glückliche Resultat des Herrn Leard, dann die „unglücklichen Versuche des Herrn Mathias Vertung und des Herrn „Grafen Rudolph Pace, genau erwägt und untersucht; so findet man, „daß Herr Leard, nach der leichtern einfachen Methode des Cabois, und mit „Pra'cision, letztere Herren aber nach der Gervais'schen mehr verwickelten „und vervielhaften Methode, und nicht mit Pra'cision ihre Manipulation un- „ternommen haben. Selbst die Resultate der Versuche des Grafen F. v. „Wurmbrand, die glücklich abgelaufcn sind, (man sehe Verhandlungen und „Aufsätze der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Steycrmark, 9. Heft, pag. „151) sind für den wissenschaftlichen Landwirth nicht ganz befriedigend, nach „chemischen Maximen vorgetragen, und für den Speculanten nicht kalkulm „tionsmäßig erwiesen. Man findet ferner, daß sowohl die Gervais'sche als „Cabois'sche Methode nicht an Kufen, sondern an Fässern, besonders in „trockenen und warmen Ländern versucht werden müsse, weil es fast nicht mög- „lich ist, die Kufen wegen ihrer Ausdehnung, und wegen dem breiten wagrcch- „ten leeren obern Flächenraum durch längere Zeit hermetisch zuzuschließen, ohne „welcher Bedingniß jeder Versuch scheitern muß." „Nun tritt nur der Umstand «in, daß dort wo der Wein mit Tröstern „zugleich gähren soll, die Treber durch das kleine Spundloch in das Faß nicht „hinein gebracht werden können. Um diesem abzuhelfen, habe ich mir vorge- „nommcn, zu diesen Versuchen ein eigenes Faß zu bestimmen, und oben statt „dem kleinen Spundloch«, eine Quadrat-Schuh große, mit einer kleinen ein- „gesalzten Thüre versehene Oeffnung anzubringen, die man doch leichter ver¬ kitten, und immer mit kleinerer Achtsamkeit guc verschlossen und verkittet „erhalten kann, als die ausgedehnte Decke der Kufe," I3t „Zn Stcyccmark und Unterkrain, wo man die Trauben gleich an die „Presse, und den Most ohne Tröstern gleich in das Faß bringt, ist auch dieß „überflüßig; man kann dort auf jedes gewöhnliche Faß gleich die Gervais'fche „oder Cabois'sche Maschine «»bringen. Es fragt sich nur noch, ob die erste „merkliche Gahrung der Weine bessere Weine liefere, wo die Gahrung sammt „den Trebern, wie hier zu Lande, -der ohne Trebern, wie in Steyermark und „Unterkrain, geschieht." „Ich neige mich, wenn auch nicht im Allgemeinen, doch aber in besonder» „Fallen für die erstere Art Gahrung, aus der Ursache, weil die vierte chemische „Bedingung der Weingährung lehrt, daß das Vorhand,enseyn einer stickstoffhal¬ tigen Substanz, welche sehr zur Zersetzung geneigt ist , und auf den Zuckerstoff „entmischend wirkt, bei der Weingährung nöthig sey." „Ein solcher Stoff sind die Hefen, oder eigentlich der vegetabilische „Schleim, der am innersten in der Traubenbeere liegt, und von welchem bei „den frisch gepreßten Trauben, der größte und dichteste Theil davon zwischen „den Trebern, so wie das harzige Wesen, worin» die Quelle der Farbe des „Weines liegt, und an der innern Wand der Schale sich befindet, auch in „Hinsicht des Geschmackes und dec Dauerhaftigkeit des Weines, welches der „adstringirende Stoff (Gerbestoff) der Stengeln mittheilet, in der Presse zurück „bleibet." „Wenn auch zur Wesenheit eines gut zu erzeugenden Weines nur eine „große Quantität Zuckerstoff, und eine verhältnißmäßige Quantität vegetabi- „lischen Schleimes gehörest, so ist das Pigment der Traubenschale nur zur „Farbe, und der Gerbestoff der Stengel, bei zuckcrarmen und wa'sscriglen „Trauben wegen der Haltbarkeit des Weines erforderlich, ausserdem aber letz¬ tere bei sehr zuckerhaltigen Trauben ganz entbehrlich." „Noch ehe als in unsern Ländern die Gervais'fche Methode bekannt „war, rügte ich die hier gewöhnliche Manipulationsart der Weine, nämlich: „die hglbzerquetfchten Trauben in offenen Tonnen (Kufen) gähren zu lassen, „da dadurch ein großer Theil Alkohol verloren geht, i» einem Sanitätsberichte, „pro I819, i» welchem ich Vorschläge für die medicinische Polizei der Weine „des Wipbacher Thales dem löhl. k. k. Kreisamte zu Adclsberg verlegte." „Noch vor dieser Ausarbeitung war ich im.mer mit hem Gedanken beschäf¬ tiget, wie der Wipbacher Wein auf eine ausgezeichnete Art in feiner Güte zu „erheben wäre, wodurch der eingeschränkte Verschleiß ausgebreitet würde." „Von dem richtigen chemischen Grundsätze ausgehend, daß die größere »Quantität des Zuckcrstoffcs mit einer geringem Menge des wässerichten Stoffes „in den Trauben stets einen kräftigeren Wein hervorbringe, indem der Wein- „geist nichts anderes ist, als der entkohlte Zucker, und die Kraft des Wein¬ geistes nur nach der minder» Quantität des enthaltenen Wassers sich richtet, 132 „habe ich gleich in den reifen Trauben eine größere Quantität des Zuckerstoffes, „und eine Verminderung des in den Trauben vorherrschenden wässerichten Sas- „tes, durch das Abliegen der Trauben am trockenen Stroh, und an einem „lustigen Orte zu bewerkstelligen gesucht. Man bedient sich zwar des nämlichen „Vortheils der Austrocknung der Trauben bei Fabricirung der sogenannten „Ausbruchwcine: nämlich des Picolits, Obcrfelders, Refoscos, jedoch durch „das Aufhängen der eigenen Gattung Trauben, und durch eine viel längere „Zeit, von 6 bis 8 auch mehr Wochen. Da aber meine Meinung dabei nicht „war, einen Ausbruch, sondern einen edleren und kräftigem Wein hervor zu „bringen, so veranstaltete ich dieß Abliegen der ordinäresten Trauben nur Höch- „stens ill Tage. Die abgelegenen Trauben wurden demnach in einer Kufe „getreten, dann gleich ausgepreßt, und in das Faß gebracht. Kaum war die- „ser viel dichtere und zuckersüße Most einige Tage in dem Fasse, als die merk¬ bare Gährung anfing, und am zweiten Tage, das nicht vollgefüllte Faß, so „voll machte, daß der Most überging, und einen stark weinichten Geruch in „dem großen Keller ausbreitete. Ich erkannte sogleich, daß hier noch ein „Kunstgriff nöthig sey, um nicht sowohl an Most, als wie auch an dem sich „entbindenden Weingeiste eine Menge zu verlieren." „Ich nahm daher aus dem Fasse so viel Most heraus, daß eine Leere von „fünf Zoll unter der Eingußöffnung des Fasses sich vorfand, verstopfte dann „dieses Loch mit dichtem Holze, und ließ in demselben nur noch eine einen hal- „ben Zoll im Diameter breite Oeffnung, in welche Oeffnung dann eine zwei „Schuh lange Röhre von Hollunderholz eingesteckt wurde." „Durch diese Röhre wurde man bald darauf gewahr, wie eine Luft, wie „aus einem Blasebälge, hcrvorströmte. Diese durch die Röhre hervorgehcnde „Luft, gab zwar einen in der Nase stechenden, aber auch stinckenden Geruch, „jedoch kein Zeichen eines damit verbundenen gasartigen Weingeistes, und „schien nichts anders, als kohlensaueres und Wasserstoffgas zu seyn. Diesen „auf solche Art bereiteten Wein, der erst im Monate Juni die merkbare Gäh- „rung vollendet, und zum Verschleiße geeignet wird , habe ich wegen Abliegen „der Trauben am Stroh, Wipbacher Strohwein, nicht als Erfinder, sondern „als der erste Erzeuger eines solchen hierländigen Weines benannt, und zu¬ gleich gezeigt, wie man den Verlust der Weingeistdünste auf eine einfache „Weise ohne den geringsten Unkosten, wenn nicht ganz verwehren, doch mäßigen „könne." „Nach der Erfahrung, die ich seit fünf Jahren vomJahre 1818 an mach¬ te, indem ich jährlich mehrere Zuber dieses Weines bereitete, fand ich, obwohl „durch das Abliegen der Trauben, wobei das Wässerichte davon sich verstriche „tiget, ein Viertel der Quantität verloren geht, folgende Vorthcile:" itciis. „Dieser Wein gewinnt an Kraft und Güte mehr als um ein Drit 133 „tel, folglich auch im Preise. Im verflossenen Jahre 1821 hatte ich acht Zu¬ nder von diesem Wein bereitet. Hätte ich nach der gewöhnlichen Art den Wein „aus diesen Trauben erzeugt, so würde ich zwölf Zuber, also vier Zuber mehr „an Quantität gehabt haben. Hingegen habe ich die acht Zuber L 20 fl., also „für den Betrag von 160 fl. verkauft; hingegen hätte ich die zwölf Zuber nur „nach den damaligen Preisen ö 8 fl. verkaufen müssen, welches mir einen Be¬ trag von 96 fl. abgeworfen hätte." „Rechnet man, daß die Weinlese zum Strohwein um 12 fl. kostspieliger „war, so erscheint der Nutzen durch die Bereitung.des Strohweins bei acht „Zuber 52 fl., also bei 50 pCt. Gewinn." 2tens. „Der Strohwein läßt sich mehrere Jahre auch in unserem heißen „Clima erhalten, und je älterer wird, desto mehr gewinnt er am Geiste, so „zwar; daß er, wenn er vier Jahre alt wird, nur als ein bitterersehr geistiger „Liqueur und Magenwein getrunken werden kann, und zu diesem Zwecke in „Bouteillcn zu Verfüllen ist." „Schon diese Haltbarkeit für sich, wenn sie auch den Preis nur auf „5 pCt. erhöhet, hat dadurch, daß in sehr guten Jahren, in denen man hier „die Weine entweder um Spottpreise, oder wohl gar nicht verschleißen kann, „einen enormen Werth für dieses Land." »Wipbach am roten April 182Z." „I)r- Joseph Mayer m. p." V. Zu Mitgliedern sind ge wählet worden. Ehrenmitglieder: Herr Johann Bapt. Graf v. Coronini, k. k. Kämmerer und Di'rettoc der k. k. Ackerbau-Gesellschaft in Görz. „ F r a n z Graf v. T h urn, Präsident der k. k. Ackerbau - Gesellschaft in Görz. Wirkliche Mitglieder: Herr Franz Freyherr v. Buffa, k. k. Präsidial- und Gubecnial-Secretär in Laibach. „ Franz Ritter ».Jakomini, H o l z a p f e l - W a a s e n , k. k. Gubcr- nial-Secretär in Laibach. „ Friedrich Edler v. K r e iz b e rg, k. k. Kreiscommiffar in Adelsberg. „ Franz Langer, Inhaber des Gutes Poganiz. „ Eduard Graf v. Lichtenberg, ständischer Secretär in Laibach. 13 t Heer Franz Pichs, k. k. Bezirksrichter in Adelsberg. „ Andreas Zettel, k. k. Bezirkscommissär in Landstraß. CorrespondirendeMitg lieber: Herr Johann Bapt. Wagner,?, k. Assessor der Gefallen-Verwaltung in Dalmatien. Nebenliegende Uebersschts-Tabelle über die Bevölkerung, über den Be¬ sitz- und Viehstand des Landes Krain im Jahre 1822, wurde der Versamm¬ lung vorgelcget. kZu Seite iZ4> Total- Ur-rrficht über die Bevölkerung, über den Besitzstand und über den Viehstand im Herzogthume Krain. Jahr 1823. 1