Ar. 88. Z>omlerstag dm Z. Kovember l892. XXXI. Aaljrgang.^ MmburaerAMm Der Preis des Blattes beträgt fiir Marburg: ganzjährig 6 sl., halb«! jährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung ^ WS HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 sl.,. halbjährig 3 sl. b0 kr. und vierteliährig 1 sl. 75 kr. Die lkinzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag «nd DonuerStag friih. Einschaltungen werden von der Berlagshandlung des Blattes und allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenonnuen. Schluss ^ Schriftleitung Mld Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech, l für Einschaltungen Mitwoch und Samstciq Mittag. - Offene ^stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr' Reklamationen sind portofrei. Manuscriptc werden ni vormittags. gesendet. nicht zurück. Stovenische Wiinsche und kein Gnde. Seit Jahren gleicht Oesterreich einem riesigen Heev' lager. An diesen nicht mehr neuen Vergleich '.vird man fort und fort erinnert und die Bewohner jener Gaue, in denen Deutsche und slavische Völker nebeneinander wohnen, haben insbesondere Gelegenheit, die Richti^^keit dieses Vergleiches wahrzunehmen. Mit Freuden freilich horchen nur die Führer der slavischcn Stämme aus daS Kampfgetiise, während die Deutschen, welchen das Verständnis fiir die politische Lage und die drohende Gefahr nicht verloren gieng. mit banger Sorge dem unablässigen und ziclbewtlssten Vordrängen der , nationalen Gegner folgen. In diesetn Jahre, bekanntlich nach .dem Zeitpunkte, da sich die Vereinigte Linke der Regierung .zur Verfügung gestellt und einen Vertranenstnann ins Cabinet .entsandt hatte, waren die Sloveneu vom Glück und — dem Grafen Kuenburg, hätten wir fast gesagt, außerordentlich begünstigt und wnrden infolge dessen sehr ungeberdig und maßlos in ihren Wünschen. Es gewann den Anschein, als sei im slovenischen Lager die Losung ausgegeben worden, bis zum Ablauf des Jahres unter allen Umständen. einige Positionen der Deutschen zu nehmen. Und siehe da! Die Vermuthung erwies sich als zutreffend. Die Slovcnen sehen also offenbar die gegenwärtige politische Situation als eine für ihre keineswegs bescheidenen Pläne und Absichten günstige an. Sie wähnen die rechte Stunde gekommen. Der Inhalt einer jüngst von Wien eingetroffenen Meldung mi)ge als letzter Beleg für unsere Behauptung dienen. Dieser Nachricht zufolge liegen die Sloveuen ihrem Personalreferenten im Justiz-ministerum, dem Hokrathe Abram, dessen Ernennung ja auch zu den heurigen Errungenschaften unserer Gegner zählt, beständig in den Ohren, um die Sla visierung des Cillier Kreis gerichtes zu erlangen. Die Erfüllung dieses WnnscheS mag wohl mit dem Hinweise auf die Ernennung des Freiherrn v. Hein zum krainiscken Landesprä sidcnten gefordert werden. Wenn man sich des Weiteren vor Augen hält, dass die slovenischen Führer die Drohung äußerten, aus dem Hohenwarlhclub zu scheiden und mit den Jungtschechen gemeinsame Sache zu inachen, falls der neue Landespräsident KrainS ihnen nicht genehm sei, so durchschaut man die slovenische Taktik. Die Slovenen hoffen, die Regierung ins Bockshorn zu jagen, wenn sie sich in die Brust werfen und sagen: Nehmt euch in Acht, wir werden es treiben, wie unsere lieben Brüder in Böhmen, dass euch Hören und Sehen ^Nachdruck verboten.) Die Schnlrevifion. Bon .Hans Krieg. (Fortsetzung u. Schluss.) Die feinen Lippen des Geheimraths umspielte ein leises Lächeln, fast unmerkbar, aber für Mangold genügte es, um sich völlig zerschmettert zu fühlen. „Was unterrichten Sie, Herr Collega?" fragte der Rath verbindlich. „Geschichte, Herr Geheimrath." „Das ist sehr interessant, und wo stehen Sic?" „Beim zweiten punischen Kriege." Der Geheilnrath nickte beifällig. „Fahren Sie nur fort, und thun Sie, als wenn ich nicht dabei wäre." Mangold verbeugte sich. ^Müller, fahren Sie fort", sagte er. „Hannibal hatte ein Bündnis mit seiner Majestät dem Könige Philipp von Macedonien geschlossen", berichtete dieser — „Seiner Majestät?" Der Provinzialschulrath zi-'g die Augenbrauen in die Hiihe. „Ist denn das richtig?" lvendete er sich hierauf an Müllers Nachbar. „Ja wohl, ein König wird mit Majestät angeredet", sagte dieser eifri^l, ..ein Prinz als königliche Hoheit und ein Fürst als Durchlaucht." „Hm, hm, hm", machte Pfefferling und sah Mangold mit einem ganz sonderbaren Blick an, lvährend dieser sich vergebens bemühte, seinen rebellischen Hemdkragen zur Vernunft zu zwingen. „Herr Collega", sagte der Geheimralh mit stahlharter Stimme, „bitte, tragen Sie jetzt selber vor." vergehen soll. Und ist zu befürchten, dciss die Drohung verfangen wird, da sie auf das herrschende System dem Tschechen ein Viertel, dem Wenden ein Viertel — berechnet ist. Gelänge es den Slovenen aber, die Slavisiernng des Cillier Kreisgerichtes zu erreichen, so wären die moralischen sowohl, als auch die thatsächlichcn Folgen dieses Sieges für das Deutschthum höchst gefährlich. Das Schicksal Cillis lväre damit besiegelt, die Tage dieser uralten deutschen Stadt wären gezählt, denn die slovenischen Beamten trügen Sorge dafür, dass, wie es in Böhmen geschah und geschieht, ihre Stammesgenossen vom Lande massenhaft in die Stadt zögen. Was dann weiter geschähe, kann man sich leicht ausmalen, ohne die Einbildungskraft besonders anzustrengen. Dazu käme noch, dass ein derartiger slovcnischer Erfolg auf den Deutschen nicht nur der Stadt Cilli, sondern des ganzen Unterlandes wie eine böse Ahnung kommender, unaufhaltsamer Geschicke lastete und den ohnehin nicht thatkräftig genug geleiteten und durchgefiihrten Widerstand gegen die slavische Hochs'lut vollends lählnte. Die Reihe der Folgeerscheinungen einer derartigen slovenischen Errungenschaft wäre aber damit keineswegs noch erschöpft. Im Besitze des Cillier Kreisgerichtes, wiederholten die Slovenen fort und fort aufS Neue das schon oft geäußerte Begehren bezüglich der Errichtung einer slovenischen Universität. Dass die Landeshauptstadt von den slovenischen Führern dazu ausersehen wäre, eine solche „Hochschule" in ihren Mauern zu beherbergen, das dürste nieinand bezweifeln, der gewisse Ziele kennt. Die Slovenen möchten von Cilli aus nach und nach das ganze Unterland in ihre Gewalt bekommen und Graz sollte der änßerste vorgeschobene Posten ihrer Stellung sein. Wer da et^va meint, das hieße Gespenster am hellen Tage sehen,' der versteht die Ereignisse der Jahrzehnte «icht, oder er uuterschätzt sie. Das heutige Regime hat aber selbst für die ausschweifendsten Hoffnungen und Wünsche unserer nationalen Gegner Huld und Gnade. Angesichts der stets munteren slovenischen Begehrlichkeit entsteht die Frage von selbst, woraus denn die Slovenen das Recht ableiten, so maßlos zu fordern und zu b egehren. Ihre eigenen öffentlichen Stimmen nehmen hiefür den oft angezogenen Paragraph XIX der Staatsgrundgesetze, der die Gleichberechtigung aller österreichischen Volksstämme ausspricht, in Anspruch, ohne dass sie bedächten, dass in einem geordneten Staatswesen mit mehrsprachiger Bevölkerung dasjenige Volk unbedingt einen gewissen Vorrang genießen muss, das Selber vortragen? Ueber den zweiten punischen Krieg? Das war unmöglich, da,wllsste er, haperte es an allen Ecken und Enden. Aber was machen? Dem Wunsche des Vorge-sej^ten mnsste er entsprechen, oder sollte er ihm sagen, er habe nur Plötzlich Vertretung und dazu einen gottserbärmlichen Katzenjammer, aber nein, so mochte er sich nicht vor der ganzen Classe blosst^llen, und so Mllsste er schon vortragen. Aber über den zweiten punischen Krieg? Unmöglich — aber — nur loS! Ich mache eine Spritzfahrt durch das historische Gebiet und halte mich an Gemeinplätze. Und so knüpfte er also an den Opfermuth und die Vaterlandsliebe des Scipio an und fragte nach ähnlichen Beispielen eines glühenden Patriotismus! Die Jungen nannten diese und jene Helden, schließlich auch die Jungfrau von Orleans. Halt, das war eine Schickung des .Himmels! Die Jungfrau vou Orleans kannte Mangold vom Deutschen her gut auswendig, und nun ergieng er sich ilber die herrliche Schöpfung Schillers. „Kommen wir zum zweiten punischen Kriege", suhr der Geheimrath dazwischen. Mangold gehorchte. Die Schüler erzählten von der Tbeilnabme der Gallier am zweiten punischen Kriege. Gallien? Das spätere Frankreich! Frankreichs Helden. Bcrtrand du Guesclin, die Jungfrau von Orleans. Jungfrau von Orleans! Und wieder ergieng sich Mangold in tiefen Betrachtungen über dies ewige Heldenweib. „Kornmen wir zum zweiten punischen Krieg", brrlmmte der Geheimrath wieder. Schön ! Die Schlacht bei Zama kam, ein Schüler nannte Sophonisbe, die eher sterben als den Triumph des Siegers verherrlichen wollte. Ein heldenhaftes Weib fast wie — nnd die Jnngfrau von Orleans stand lvieder in; Vordergrund der Betrachtungen. vermöge seiner höheren Cultur dem großen Gemeinwesen am nützlichsten ist. Im kleinsten Kreise ist es nicht anders, und die Fatnilie selbst bietet ein lehrreiches Beispiel hiefnr, dieser Erkenntnis oerschließen sich die slovenischen Heißsporne ganz und gar; sie gehen ntlr darauf aus, ihren nationalen Besitzstand fortwährend zu vergrößern, unbekümmert um die Wohlfahrt des Ganzen; sie sind unablässig bemüht, dem Deutschthum neue Wunden zu schlagen ohne Riicksicht auf das Wohl und Wehe ihres eigenen Volkes. Denn das slovenische Volk steht hinter seinen Führern nicht, wenn diese die Deutschen zurückzudrängen versuchen, wenn sie die Klänge der deutschen Zunge in den Grenzgebieten znm Verstumnien bringen wollen. Ein aus höheren Gesichtspunkten abgeleitetes Recht und eine heilige Pflicht ihrem Volke gegenüber gebieten es den slovenischen Führern daher keineswegs, mit immer neuen Aspirationen hervorzutreten. Liegeu aber vielleicht im gegebenen Falle, wo es sich um die Slavisierung des Kreisgerichtes in Cilli handelt, solche zwingende Beweggründe vor? Mit vollster Bestimmtheit kann man diese Frage verneinen. Dein slovenischen Landlnann ward und wird in Cilli sein Recht, denn der dentsche Richter wird von keinem andern an Gewissenhastig-keit übertroffen. Die rechtsprechenden Beamten beherrschen die slovenische Mundart vollkommen und der Bauer versteht sie sehr gut, bester jedenfalls, als er jene Männer verstünde, die ihm in einer erst zusammenzuleiinenden n-uslovenischen Gerichtssprache sein Recht verkündeten. So und nicht anders liegen die Dinge. Die Forderuug der slovenischen Führer stellt sich daher nicht nur als völlig llnbegründet, sondern auch als übermüthig dar, sie ist dazu geeignet, die Erregung der Deutschen stets wach zu halteu. Diesem Vorgehen müssen die Deutschen endlich energisch entgegentreten; die dumpfe Ergebeuhcit muss abgeschüttelt werden, ivoäus in rebu3 sunt certi äeoisiue Lues! Das Maß ist voll und wer in diesen Togen, da gegen die Deutschen mt beispielloser Rücksichtslosigkeit vorgegangen wird, von geduldigetn Zuwarten, von vorsichtigen „Actionen" und ähnlichem Teufelswerk redet, der luag sich nlit seinem Lammfell hinter den Ofen verkriechen uud die Schlafmütze über die geduldigen Ohren ziehen. Alle jene aber, denen ihr Volk noch etwas gilt, müssen sich zusammenraffen und dem gegnerischen Uebermuth mit dem Rufe gebieten: Bis hieher und nicht weiter! -l- Wieder wollte der Geheimrath dazwischenfahren, als es läutete. Die Stunde war ans. Der Geheimrath fragte, während die Schülcr herauS-giengen, drn Herrn Collega, wo er in der nächsten Stunde Unterricht habe. „Ich habe Latcin in der Qninta, Hcrr Gebeimrath." „Ntm, da werden Sie ja noch weitere Proben Ihres pädagogischen Könnens ablegen", kam eS ziemlich bärbeißig von den Lippen des Geheimrathes. „Hereingefallen, jämmeilich", sagte sich Mangold, als er allein war; der Gcl)eimratd war weggegangen, um den Director zu begrüßen, „'^tit meiner festen Anstcllnng ist das nichts, und Elsa kann übcr'm Warten grau werden!" Und dieser Wesscl! Pumpt sich zwanzig Mark von ihm, schlürft Austern und Chablis, sitzt jetzt jedenfalls behaglich beim Katerfrühstück in Schlafrock und Pantoffeln und lässt ihn für sich hereinfallen. Mit der Secnnda halte er sich unsterblich blamiert, aber nun die Oninta! Wie wird es da werden? Halt! Da hatte er ja ein Mittel, daS Wissen der Classe an den Mann zn bringen. Er brauchte ja nur die Rechtser zu fragen, und niemand blieb ihln lie Antwort schuldig. Als Mangold den Unterrichl begann, war der Gehciin-rath noch nicht zur Stelle. Aber etwa in der yvciten Hälfte der Stunde trat er ein, vom Director begleitet. Der Provinzialschulrath sah änßerst verbiildlich aus und nickte deni unglücklichen Mangold freuudlich zu. Dieser fragte auf seinen Wunsch die unregelmäßigen Vsrdl^ ab. Wie auf Commando flogen alle Hände in die Höhe, das sah prächtig auS und verfehlte auch uicht auf den Geheimrath seinen Eindruck, aber waS war das? Mangold sah zu seinem Entsetzen, dass alle Schüler voll Begeisterung ihre linke Hand emporstreckten, zuin Zeichen, dass ihnen allen das porfooww des bösen Vsrl)um «.Uicio gänzlich unbe- Seile L Parlamentarisches. Die Vereinigte Linke vus^immelt sich morgen zu einer Sitzung, in der die liberale Partei die Auflösung des Reichen-dcr^ier Stcidtocrordneten-Collegiums bcsprcchcn wird. Wie die „N. ^r. P." zu bcrichtcu weiß, besteht in den Kreisen der Partei die Absicht, den Ministerpräsidenten in dieser Ange-lcgenb.it zu inlerpellieren. — Anlässlich des Zusammentrittes des Nnchsraths wird eine Anzahl neuer Herrenhausmitglieder ernannt werten. Aus dem Strasgeseh-Ausschufle. In der am 28. October abgehaltenen Sitzung des Strafgesetz-Ausschusses wurde daS vierte Hauptftück des Entwurfes, das von den Verbrechen und Vergehen gegen die Wirksamkeit und die Wahl der öffentlichen Vertretungskörper handelt, berathen. Die bezüglichen Bestimmungen sollen die Freiheit der Abgeordneten und die Wahlfreiheit sichern. In ersterer Hinsicht sagt der Entwurf: „Die Anwendung oder Androhung von Gewalt sowie die Bedrohung mit rechtswidriger Zufiigung von Nachtheilen, um die Versammluug eines Hauses des Ncichsrathes, einer Delegation, oder eines Landtages, oder einer Abtheilung, oder eines Ausschusses dieser Vertretungskörper zu sprengen, oder in ihrer Thätigkeit zu hindern, oder auf die Art ihrer Wirksamkeit Einfluss zu nchmeu, oder ein Mitglied dieser Ver-trctungskörper gewaltsam aus der Versammlung zu entfernen, »vird mit Zuchthaus oder Staatsgefängnis bis zu fünfzehn Jahren bestraft." Und weiter: „Wer ein Mitglied eines der vorl?ezeichnetcn Vertretungtkörper durch Anwendung oder Androhung von Gewalt oder durch Bedrohung mit rechtswidriger Anfügung von Nachtheilen verhindert, an der Versammlnng theilzunehmcn oder fein Stimmrecht selbständig aus'^uübcn, wird mit Zuchthaus oder Staatsgefängnis bis zu fünf Jahren bestraft." In Bezug auf die Wahlfreiheit enthält der Entwurf Bestimmungen, wonach für die Fälle der Behinderung der Ausübung des Stimmrechts, der Fälschung des Wahlergebnisses und der Wahlbeeinflnßung durch Versprechung oder Einräumen von Vorthcilen Gefängnisstrafen angedroht werden. An der Debatte nahmen anster dem Referenten Grafen Pininski Regierungsvertreter Sectionschef Dr. R. v. Krall, Abg. Dr. Kopp, Abg. Dr. Pattai, Jnstizminister Graf Schönborn und Abg. Dr. F a nde rlik theil. Bei der Abstimmung wurde in den oben wortgetreu mitgetheilten Bestimmungen die Streichung des Wortes „rechtswidrig" beschlossen. Die Wahlbestcchung soll nach dein Entwürfe mit Gefängnis bis zu einem Jahre und an Geld bis zu ^000 fl. bestraft werden. Der Ausschuss entschied sich dafür, diese Bestimmung dahin abzuändern, dass die Doppelbestrafung dem Ermessen des Richters anheimgrstellt werde. Eine tschechische Delegierten Conferenz. Gestern kamen in Prag die Delegierten der tschechischen Führer zusammen, um Bcrathungen über ein gemeinsames Vorgehen zu Pflegen. Die Präger „Politik" weiß viel von der Bedrängung des tschechischen Volkes zu erzählen und giebt sich der Hoffnung hin, dass cS den Delegierten gelingen werde, den Bok^en für eine einige Action der tschechischen Abgeordneten zu gewinnen. Ein liberales Wiener Blatt ließ sich angesichts dieser Eonferenz also vernehmen: „Es kreißen die Berge nnd ein lächerliches Mäuslein wird geboren. Ein tschechischer Generallandtag wurde geplant und angekimdigt und eine tschechische Delegierten-Confercn^, ein kleines Eon-ventikel von Vertrauensmännern ist daraus geworden." „Was auch immer für Wnndergeschichten über die tschechische Einigkeit in die Welt hinausposaunt werden sollen, Glciuden werden dieselben nirgends finden." Die Aenszerungen des liberalen Organs sind, wie mzn sieht,sehr selbstbewusst. Hätten unsere liberalen Abgeordneten so viel Thatkrast wie die jungtschcchischen, unser Volk könnte sieh Glück wünschen. Die Jungtschechen erreichen ja ohne Einigkeit zehninal mehr, als die Vereinigte. Eine verunglückte russische Anleihe. Der russische Finanzminister braucht viel Geld und wandte sich nach der Verbrüderung in Kronstadt mehunals an Frank- kannt sei. Mangold musste doch jemand fragen, und dieser jemand wusste nichts, natürlich, er hatte eS ja vorher angekündigt. und mit ihm leider die andern alle. Andere Fragen Mangolds erlitten das gleiche Schicksal: jedesmal sofort alle Hände empor, aber nie eine Antwort. Der Geheimrath war in die heiterste Laune versetzt und lachte behaglich vor sich hin, während Mangold vor Scham vergehen wollte. Endlich war die Stunde aus. Als die Schüler draußen waren, wandte sich der Geheimrath an Mangold und sagte mit dem freundlichsten Gesichte von der Welt: „Das gieng schlecht, eibärmlich schlecht, Herr Eollega"— „Herr Geheimrath —" „Bitte, beschönigen Sie nichts, die auf Melden ein« dressierte Classe, die nichts weiß, es ist zu stark, nicht wahr, Herr Director?" Der Director verbeugte sich. Er, der Mangold stets ein liebevoller Nather gewesen, fand kein Wort für ihu. „Und die römischen Durchlauchten und Majestäten sind geradezu köstlich, Herr Collega! Meinen Sie nickt auch?" Und der Geheimrath begann herzhaft zu lachen, und der Director stimmte pflichtschuldigst mit ein. ?lber es klang dem armen Mangold, als wenn dem Director dcrs Lachen wirklich von ganzem Herzen käme — der Mann war doch wirklich völlig herzlos. „Und die Jungfrau von Orleans, der unausbleibliche Schutzgeist des zweiten punischen Krieges!" fuhr der Geheimrath fort mit einer Heiterkeit, die einem gestrengen Schul-^lonarchen eigentlich gar nicht zukommt. „Nun, Herr Mangold", flchr er freundlich fort, „ich gratuliere Ihnen dazu, dass Sie sich so auS der Affaire gezogen haben, ich habe Sie ja eigentlich gar nicht besucht, sondern dem Unterrichte des Herm Wessel beigewohnt, der, __ Marburger Zettimg reich, um sich die Beweise der französischen Russenliebe in klingender Münze geben zn lassen. Vor kurzer Zeit wurde wieder ein solches Ansinnen an die Capitalisten in Frankreich gestellt, doch scheint diesmal der Versuch missglückt zu sein. Der „Vossischen Zeitung" wurde nämlich aus Paris gemeldet, dass die russische Anleihe endgiltig gescheitert sei. Ohne und gegen Rothschild werde die Pariser Bankwelt kein Anlehen übernehmen. Bewahrheitet sich diese Meldung, dann steht es fest, dass die Maszregeln gegen die Inden in Rußland den Geldsürsten an der Seine schr verstimmten, was sich die Russen hinter die Ohren schreiben und in der nächsten Zeit wenigstens ihre Hebräer gar sänftiglich behandeln werten. Zugleich wäre damit aber ein neuer Beleg für die Solidarität des Judenthums gewonnen. Der Schiedsspruch für Earmeaux. Immer kühner und zuversichtlicher erheben die französischen Socialisten das Haupt. Der Unentschlossenheit der Negierung gegenüber können sie eS auch thun, es ist aber fraglich, ob sie ihr Ziel nicht zu nahe vor Augen zu haben glauben; eines schönen Ta^^eS könnte cS sich wohl auch in Frankreich ereignen, dass mit der Aengstlichkeit und Behutsamkeit in den Kreisen der Regierung gebrochen würde. Dann alier brächen für die revolutionären Elenscntc deS Landes schlimme Zeiten an. Ein Beispiel von der Unbotmäßigkeit nnd Widtrspänstigkeit der Socialisten gibt der Widerstand der Arbeiter und ihrer Führer in Carmeanx. Wir berichteten seinerzeit über den Ausstand im genannten Orte, der dadurch entstanden war, dass der zlun Bürgelmeister der Stadt gewählte Arbeiter Ealvignac von dnn Director der Gruben' werke in Earmeaux aus dem Dicnste entlassm wurde, da er seiue Obliegenheiten vernachlässigte. Die Angelegenheit nahm immer gröszere Dimensionen an und k.im schließlich vor die französischen Kainmern, wo die socialistischen Al?gcordnetcn eine außerordentlich heftige Sprache gegen die Regierung führten. Schließlich fällte der Ministerpräsident Lonbet einen Schiedsspruch in der Sache, mit d^m die Socialisten wohl zufrieden sein konnten, denn er besagte: 1. Calvignac wird von der Gesellschaft, der die Gruben in Carmeanx gehören, wieder als Arbeiter bestellt und bleibt für die ganze Dauer seiner Amtssührung als Maire von Carmeanx beurlaubt; 2. die Gesellschaft nimmt sämmtliche ftrikenden Arbeiter wieder in ihre Dienste, mit Ausnahme der vom Gerichtshof von Albi verurtheilten Arbeiter; 3. Director Hnmllott verbleibt in seiner Stellung. — Es wird jedoch versichert, dass Director Humblot gewillt sei, seine Entlassung zu nehmen. Trotz dieses allseitigen Nachgebens, oder vielleicht gerade wegen desselben verharren die Arbeiter bei ihrem Widerstande und der Deputierte Pellctan, einer ihrer Vertrauensmänner, tadelte den Schiedsspruch und sagte, der Ausstand werde fortdauern, da die Arbeiter sich förmlich verpflichtet hätten, mit ihren in Albi vernrth.'ilten Genossen solidarisch vorzugehen. Das Strike-comitö beschloss denn anch, den Ausstand fortzusetzeu und eine Versammlung der Giubcnarbeiter billigte diesen Beschluss. Unterm October wurde nun aus Paris gemeldet, dass die Regierung den Arbeitern in allen Stücken nachgegeben, die in Albi Verurtheilten begnadigt nlrd den Rücktritt des Directors Humblot zugesichert habe. Tagesneuigkeiten. (Eiu üppiges Pro duct französischer Verwaltungsfäulnis) wird dieser Tage vor die algerische Zuchtpolizei kommen. Der Metzgcrmeister Sapor bekleidete das Ehrenamt eines Bürgermeisters in der Stadt Anmale und eines Generalrathes von Algerien. Er war ein Freund des „Scherzes." Als in seiner Stadt ein wenig respektables Vergniisinngslokal eingerichtet wurde, weihte er es mit seinem Adjunkten amtlich ein und empfing dafür vou den Pensionärinnen des Hauses eine von ihren zarten Händeu gestickte blaU'weiß rothe Schärpe, lvelchc er fortan bei den Eheschließnngen feicilich znr Schau trug! Doch dies uur uebenbei. Sapor diente dcu Viehdieben als Abnehmer dcS gestohlenen Gutes. Die Hannncl, Kühe, Kälber wur- wie ich inzwischen gehört habe, sich bei Austern und EhabttS eine Indigestion zugezogen." In der nächsten Unterrichtsstunde war Mangold in seinem eigentlichen Elemente, und der Geheimrath, der ihm znhörte, nickte beifällig. „Sie gefallen mir wirklich recht gut, Herr Collega", sagte der Geheimrath beim Abschied, ..und weun Sie einen Shlips anhätten, wiirdcn Sic mir noch mehr gefallen. Sie müssen sich eine Frau anschaffen, nnd das können Sie ja hoffentlich schon bald, da Sie am Ersten nächsten Monats definitiv werden." Und Wessel? Als er von seinnn Hereinfall in seiner Abwesenheit gehört hatte, sagte er zu seinen Quintauern: ,.Jn Zuwnft wird es bei meinen Fragen so gemacht: wer nichts wciß, der hält fein still, die andern melden sich. — Meldet sich niemand, dann stelle ich schnell eine andere Frage, meldet sich einer oder mehrere, natürlich immer mit der rechten Hand, dann wiederhole ich die Frage, und nun melden sich natürlich alle." Ob aber Wessel mit seiner pädagogischen Weisheit je Director wird? Ich bezweifle es; er hat auch gar nicht den Ehrgeiz, es zu werden. Uebrigens musS zu seiner Ehre festgestellt werde», dass er am nächsten Ersten Vkangold wirklich seine zwanzig Mark wiederbrachte. „Das nächste Mal aber", meinte er mit lächelnder Miene, „lade ich Sie mit zu AusZern und Chablis ein, dann müssen Sie auch vertreten werden und fallen ebenso herein wie ich. Nun, waS kann das schlechte Leben helfen! — ES leben die neunstimmigen Kameele, und der Verfertiger künst-licher Gesäße, sie leben hoch!" Nr. 88, 3. November 1892 den ihm von den Räubern regelmäßig zugetrieben. War er übler Laune, so traktierte er die Diebe mit Stockschlägen und sagte ihnen, sie sollten froh sein, dass er sie nicht verhaften ließ. Zur Strafe behielt er das Vieh und schlachtete eS heilnlich. Da er oft aber auch fünf oder zehn Francs für ein Kalb oder eine Kuh gab, behielt er die Kundschaft der Leute. Beklagten sich die Bestohlenen, so fand er immer einen Vorwand, sie ins Gefängniß zu stecken. Beschwerden beim Präfekteu halfen nichts, denn Sapor hatte mächtige Schntzherren. Als rühriger und thatkiäftiger Mann in jeder Hinsicht bewährte er sich auch als Wahlzgent vortrefflich und bewirkte stets die Wiederwahl seines Depntierten. Die Rech-nnngsführuug der Gemeinde betrieb er mit außerordentlicher Phantasie. Er trng Ausgaben ein, die nie gemacht worden waren. Ein Finanzbeamter weigerte sich einst, die Rechnung für ein Fcnerwerk, das am :/tationalfcst angeblich abgebrannt worden war, gutzuhcißen, denn Niemand hatte etwas davo« zu sehen bekonnnen. Sapor beschwerte sich darauf selber beim Präfekten, der dem Beamten infolge dessen einen Verweis ertheilte und ihn zur Strafe versetzte. Der Gemasiregelte rächte sich aber, indem er eine Reihe anderer Durchstechereien von Sapor aufdeckte und öffentlich zur Sprache brachte. Der Skandal wurde so arg, dasS schließlich der Staatsanwalt einschreiten musste. Der Bürgermeister von Anmale kam in Untersuchung und bald auch in Haft. Kaum saß er hinter Schloss und Riegel, als sich die Zungen seiner Mitbürger lösten, und alle seine Schand-thaten berichteten. Alle Welt staunte jetzt, dass eine französische Stadt eine Art von Schinderhannes zum Bürgerlneistcr haben konnte. (Brand iu einer Strafanstalt.) Ueber eineil am letzten Donnerstag in der Strafanstalt Göllersvorf ansgebrochenen Brand meldet die „Oesterr. Vlksztg.": „Der Brand, der nach 9 Uhr Abends iu der Strafanstalt GöllerS« dorf zum Ausbruche kam, hat glücklicherweise nicht jene Ausdehnung genommen, die nach den ersten Nachrichten zu befürchten war. Das Feuer war um 1 Uhr Nachts gelöscht. Der Thurm und der Mitteltrakt der Mäunerstrafanstalt sind niedergebrannt. Dank der schnellen Hilfe, die auf tclegraphi« sches Ersuchen der Direction von allen Seiten, besonders aus Stockerau eintraf, von wo gegen elf Uhr Nachts unter Commando des Rittmeisters Baron Lconhardi zwei Esca-dronen Dragoner zu Pferde zur Aufrechthaltung der Orduung und Uebcrwachung der Sträflinge kamen, wnrde größeres lln-glück verhindert, welches durch die mögliche Flucht von Sträflingen zu bcsorgeu war. Der Hauscommissär, Staatsanwalt Elsner von Korneuburg, leitete die Ucberwachung. Fast alle SträflingSkleider sind verbrannt. Unmittelbar nach Ausbruch des Brandes in der Strasanstilt Göllersdorf richtete die GcfänMß-Direction ein Telegramm an die Ober-StaatSanwaltschast in Wien, welcher bekanntlich sämmtliche Strafanstalten Niederösterreichs unterstehen. DaS Telegramm lautete „Brand in der Strafanstalt Göllersdorf." W.nige Stunden später langte eine zweite Depesche ein, die bereits von dem .Hauscommissär Staatsanwalt Elsner von Kornen-bnrg signiert war, und die Mittheilung enthielt, dass der Brand auf den Thnrm nn'^ dctr anstolzenden Corrections-tract beschränkt blieb und Uln 1 Uhr Nachts gelöscht war. Obcr-Staat'?anwalt Dr. von Soos hatte sich nach Göllersdorf begeben. In der Strafanstalt Göllersdorf sind derzeit etwa 270 Sträfllnge untergebracht. Das Gefängniß ist eigentlich eine Filiale des Wiener Landesgerichtes und nur zur Aufnahine jener männlichen Sträflinge bestimmt, die eine Strafe von sechs Mnnaten bis zu einem Jahr abznbüßen haben. Es ist ein altes Gebäude mit einem Thurm in der Mitte, an welchen ein Trakt mit Correctionszetten angrenzt. Eine Gefahr für das Leben der Sträflinge war nicht vorhanden. — Von anderer Seite wird uns ans Göllersdorf gemeldet: DaS Verhalten der Sträflinge war ein mnster-hafteS zu nennen. Viele halfen an den LöschungSaibeiteu that-kräftig mit, darunter besonders zwei Sträflinge, die, aus dem Dache sitzend, daS Uebergreifen des Feuers wirksam verhüteten. Einige andere Sträflinge wagten sich sogar nnter das brennende Gebälke, wobei einer von ihnen von einem Keimattos. Eine Studie von R. F. Granblan lag der Himmel iiber der weiten Landschaft und drückende Schwüle l)iclt alles Leben in schwerer Betän-bung gebannt. Kein Vogel ließ sich im Walde t)ören, kein lebendes Wesen erblicken; nnr hier nnd dort taumelte eiu Schnretterling w'ie trllnken über den nlatten Blutnenkelchen dahin; sollst w'ar Alles öde und einsam, die heiße Lllft zitterte über den Feldern, die dürstend zu dein ehernen, schon seit Wochen unerbittlichen Hiinntel enlporflehten, und die Sonne, klein ulld bleich, sandte durch eiueu Duilstschleier ihre seu-genden Strahlen hernieder. Am Rande der Landstraße, die von der Höhe ins Dorf hinabführte, dessen spitzer Kirclithurm über deu Barnnwipfelu liervorsah, lag iin Schatten des Waldes, der kannl mehr in: Stande lvar, eilie Erfrischnng zu gewäl)ren, eiue Fraueugestalt. Die Harfe, die ihr zu Häupten au einein Stanlme lehnte, die dnnkeilt Allgen in dein brallneil (Besicht, das von schivarzem wirreni.Haar mnrahnlt w'ar, sow'ie die fretndartige Tracht ließeil die Siidländerin erkentlen, die fern von der Heimat allf Straßen llnd Niärkten ibrenl ki'tnnnerlichen Gelverbe nachzog. Sie nlochte einen lveiten Weg lsinter sich haben; ihre Schllde waren dick mit hellgrauem Stallbe ilberzogen und sie selbst, wie sie so dalag, die Brust iu schweren Zügen atl)mcnd, das Haupt mit l)albgcsel>kten Lidern auf den Arm gesti'ltzt, bot das Bild änßerster Erschöpfung. Ab nnd zn ftahl sich ein Seufzer über die trockenen Lippen und eine Thräne rann wohl ül'er die breunende Wange hinab. Lange «lochte sie so dagelegen haben, als sie sich langsanl erhob und «lüde znm Hinuuel aufblickte, an dessen Horizonte sich eine schwarze Wolkenwand gethiirmt hatte. „Es kommt Balken derart getroffen wurde, dass er zusammenstürzte, doch retteten ihn sofort mehrere Kameraden und beförderten ihn ins Freie. Wie verlautet, wird das werkthätige Eingreifen der Häftlinge competentenorts seine Belohnung finden. Mit großer Mühe und Umsicht arbeiteten die vielen herbeigeeilten Feuerwehren und gebührt ihnen wärmste Anerkennung. Als Ulsache des Brandes vermuthet man einen Racheakt eines kurz zuvor aus der Anstalt entlassenen Sträflings, welcher der Getneinde Obcr-Hollabrunn zur Abschiebung überstellt wurde, dort aber entsprang." (Zum Distanzritt.) Ein Ungar geht über die bekanntlich mit Statuen geschmiickte Wiener Ellsabethbrücke und sagt: Schwöb Starhemberg Hot berojts Mouumcnt — Miklos noch nicht — wo ist Gerechtigkajt?" (Die neuen Münzen.) Nunmehr bat das Wiener Münzamt auch die ersten Piobemiinzen für die neuen Silberkronen hergestellt; dieselben werden jedoch eist in einigen Tagen zur Approbation vorgelegt werden, weil an der Nand-schrift noch eine Verbesserung anzubringen ist. Die Ein-Krouen-stücke, welche ungefähr die Gri)ße der Biert-'lgulden haben, tragen auf der Avcrsseite das Brustbild des Kaisers, auf der Reversseite die kaiserliche Krone nebst der Wertbezcichnung und der Jahreszahl der Ausmünzung. Auch diese Münz'.n sind als ungemein gelungen und künstlcrisch schön ausgefiihrt zu bezeichnen. Insbesondere ist das Brustbild des Kaisers, welches nach der gleichen Aufnahme wie das Bildnis für die nenen Goldstücke hergkstellt wurde, porträtgrtreu gctroffcn, und die Gesichtszüge des Monarchen treten auf dieser Münze noch deutlicher hervor als anf den Zwanzig-Krouenstücken, weil der Maßstab der Ausführung ein größerer ist und deshalb einedetailliertere Wiedergabe gestattet. Die Miinze hat bereits mit der Prägung der neuen Gold- und Nickclmünzen be^ounen; in acht bis zehn Tagen wird die Ausmünzung der Ein-Kronen-stücke in Angriff genommen werden, und bis zum Jahresschlüsse dürften bereits größere Mengen dieser drei Münzengattun-gen hergestellt sein. (Die längsten Tunnels der Erde) hat ein spanischer Statistiker zusammengestellt. Darnach eraiebt sich: Der Gotthardtunnel ist 14.990 Meter lang, der Molit-(5enis-tunnel der Arlbergtunncl 10.270, der Tunnel des Ronco in Italien 8297, der von Ceylon 8000, der Hoo' lacsche in den Vereinigten Staaten 7640, von Severn in England 7^50, von Marioropoli in Italien 6480, der Subro in den Vereinigten Staaten 0000, der Standbrige und Woodhead in England 4970 und 484 l, San ^^orenz in Kanal"« 4570, Belbo in Italien 4240, der von Kochem 4240, von Blaisy in Frankreich 4100, der von Argentera in Spanien 404?i und der von Mersey in England 4000 Meter. (Der Wunderrabb i.) Der von dem Wiener Schwurgerichte zu Ende geführte Steuerbetrugsprocefs hat über die Zustände in der Bukowina und Galizien Dinge enthüllt, dass man glaubt in Asien, nicht aber in Westeuropa zu sein. Die fabelhafteste Figur ist der „Wunderrabbi", das Haupt einer jüdischen Sekte in Galizien, Polen und RusS-land, der „Chassidim." Diese Leute sind so grimmige Feinde aller europäischen Cultur, dass der jüdische Trä.;er eines europäischen Kleidungsstückes sich einer Lebensgefahr aussetzt; der Kaftan ist ihnen nicht nur ein Kleidungsstiick, sondern ersetzt auch Handtuch, Schnupftuch und andere Gegenstände, die zu den Bedürfnissen civilisierter Menschen gehören. Ueber dieses schmutzstarrende Volk führt nun ein Rabbi, dessen Würde erblich ist, ein theokratischeS Regiment. Auch die äußeren Ehren, die er von seinen Gläubigen genießt, gehen über die des römischen Papstes noch hinaus und sein mit dem glänzendsten Luxus ausgestatteter, gold- und silberstrahlender Palast nnd seine üppige Lebensweise stehen in melkwürdigem Gegensatze zu dem elenden Leben der Unter-thanen. Auch ein Hofceremoniell und eine Leibwache fehlen nicht. Dieser Rabbi schlichtete nun nicht blos Rechtsstrcitig-keiten, sondern er ist auch in Handelsunternehmungen, in Allem, was das „Geschäft" angeht, ein sachverstäniger Beirath, welcher der Betrügerei gleichsam religiöse Weibe crcheilt. Sogar die gelegentlichen „Predigten" des Rabbi haben das ein Gennttcr", sagte sie zn siel? selbst nnd «lachte eine Bewegung, als wollte sie nach der Harfe greifen. Sie tiielt jedoch inne nnd ein schivacheS ^^^ächelil zuckte nnl il)rcil Äiund. „Vielleicht ist die Madonna bannberzig und sendet einen Blit^, um dem Elend eiti Ende zu machen!" Ihre Hände, die sich unter dem Kinn wie flehend gefaltet hatten, sanken ivieder schlaff zn beiden Seiten des Körpers berab. „Der Tod bricht nur frische Blumeil; an der zerttetencil Blüthe, die sterben möchte und nicht kanll, geht er vorüber." Sie liob das Haupt und als ihr Auge auf das Dörfchen fiel, daS versteckt °untcr seinen Bäumen in der Bodensenknng lag, flog eill bitteres Lachen über ihre Züge. „Hat die Äkadonna mich bis je^t das Elend überstehen lassen, so wird es wohl ihr Wille sein. — 5iönnte ich ihn —" und ibre Augen fnnkeltell auf — „könnte ich ihn noch ein einziges Mal sehen, il)Nl sagen, wie ich ihn verachte nild ihn —" ihre Rechte zuckte halb ilnlvill-kürlich nach den: Bnsen — „Freude, ihn zu hassen! Worrne, ihn zu tödten! — und Janlmer wär'S, ih,l todt zu seben." Sie griff nacl) denl Niuttergotte^^bild, das an builter Perlenschnur von ihrein Halse herabhiellg, lNld dri'lckte eS schell all die Lippen. „Belgieb mir die Sünde, aber stcrbell nlüsste er." Noch eintll Blick nach Westell lr'erfend, voll lvo daS Gewitter heraufzog, ergriff sie die Harfe l,nd schritt nrit lloch unsicheren Schritten die Höhe hinllnter auf das Dorf zu. Als sie unten alllangte, batte sich die Wolkeinvalld schon hoch elnporgeschoben; heftiger Wind jagte Säulen StaubeS durch die Straßen und der Schein der Sonne l)atte, verdrängt von gelblich grauell Wolken, einein fal?lell, geisterbaftell Lichte Platz gemacht. Auf den Ballerliösen sah nrall geschäftige Gestalten hin nnd her eitell, den Verschlllss voll Thür und Fenster prüfend, ilnd ans dein Wirthshailse, delu das 'Lkäd-chen sich näherte, traten mehrere Bllrscheil, die trotz der Hil;c dell Nachmittag billterln Bierkrug verbracht hatten, ulld eilten Geschäft zum Gegenstände. Am gefeiertsten aber ist seine Wirksamkeit als Wunderthäter; er heilt Krankheiten deS Leibes und der Seele, sei es durch Zanberforlneln, sei es durch das Amulet, und bis in die intimsten Familienangelegenheiten wird sein Rath begehrt. Aber freilich, er thut seine Wunder grundsätzlich nicht umsonst, sie bringen ihm jährlich zwischen 30.000 und 100.000 Gulden ein. Als nun die österreichische Regierung der Ansicht war, dass auch ein Rabbi der Pflicht des SteuerzahlenS nnterworfell sei, fühlte sich der arme Mann außer Stande, dieser Pflicht nachzukommen, ulld zog das weniger kostspielige Mittel einer Beamtenbestechung vor. — Der Bestochene ist dem strafenden Arlne der Justiz nicht entronnen, der Wunderrabbi aber — ? (Die Pferdebahn in Belgrad.) Nun hat auch Belgrad eine Pferdebahn. Die alte Festung, Kalimegdan genannt, Uln deren Besitz einst die größten österreichische und tilrkischen Heerführer erbitterte Kämpfe führten, ist jetzt, wie die „Frkf. Ztg." schreibt, mit dem östlichen Theile der Stadt durch eille Pferdebahn verbunden, die eine französische Kapitalistengruppe hergestellt bat. Die feierliche Einweihuug vollzog unter großen Eeremonicn der serbische i!1?ctropolit und seitderü herrscht ein geradezu beängstigender Andrang zu dem neuen Verkehrsmittel. Alles will fahren, thcils allS Neugierde, theils weil die Bahn einem rvirklichen Bedürfnis bei der Aus-dehnllng der serbischen Hauptstadt entspricht. Der Preis ist einheitlich 10 Et, für die ganze Strecke. Nur ist man in Betreff der Kinder von dein sonst üblichen Verfahren abgewichen, indeln nur solche Kiuder für die Hälfte des Preises fahrell dürfen, welche noch nicht einen Meter hoch sind. Beim Einsteigen kann der Schaffner an mehreren iln Wagen angebrachten Maßen die wirkliche „Größe" seiner Passagiere sofort feststellen. (Ein Klagelied über die Sonntagsruhe.) In Zeitungsartikeln und Broschüren, in Prosa und Poesie wird gegen die Scnntagsruhe in DelNschland zu Felde gezogen. In Bllrgstädt hat sich sogar ein biederer Schuhlnacher anf den Pegaslls geschwungen, um als zweiter Hans Sachs ein Klagelied liber die Folgen der Sonntagsruhe anzustiminen, »velchem wir folgellde Verse entnehmen: „O SonntagSrnh'! Du Sonntagsruh'! — Verleitest mich zuln Dichten, — Der Laden ist ja meistens zu, — Da kann inan'S schon verrichten. . ... Die Casse lvar sonst leidlich schwer, — Jelzt braucht man nickts zu zählen, — Denn Sonntags ist sie blank und leer, — Man kann getrost sie stehlen. — Jetzt ist der Sonntag mir zur Last — Und ohne Lust und Frende — ich danke für die süße Rast — Und mache nächstens pleite,..... Drückt meine Kunden wo der Sckuh, — Dass es nicht zu ertragen, — So woll' mall, wenn der Laden zu, — '.vnr's in dein Hausflur sagen. (Zn mTo de verurthe il t.) Das Wiener Geschwornen-gericht oerurtheilte jüngst den Schlosscrmeister Franz Peter, der einen Zigeuner NalnenS Syp os; in die Donau warf, nachdeln er ih,n einen schweren Rausch augezecht hatte, wegen Mordes zum Tode. Peters der Mitschuld angeklagter Schwager Biermayer lvurde freigesprochen und alls der Haft entlassen. (Eine Königin im Souffleurkasten.) Den „M. N. N." wurde unterin 27. October aus Brüssel geschrieben: „Während der heutigen Aufführung der Oper „Lohengrin" im Iksatre äs la lllollnaiö äußerte die Köui-gin Marie Henriette der Belgier, welche der Vorstellung lnit den Prinzessinen Clcmentine, Henriette und Josesine beiwohnte, den Wunsch, einmal den Culissenranin des Theaters während der Vorstellung in genauen Augenschein zu nehmen. Der Director Stonmon, von dein Wunsche der hohen Frau in Kenntnis gesetzt, stellte sich der Königin sofort zur Verfügung und geleitete sie auf ihreln Rulldgange, lvobei sich die hohe Besllcherin die Theaterillaschinerie bis in die kleinsten Einzelheiten erklären ließ. Bor dem Souffleurkasten angelangt, elnpfalld die Königin Plötzlich die Lust, den Bühnen-rallm auch von diesein sellsameu Aussichtspunkte zu betrachten. Da gerade ein Zwischenact war, so nahm die Königin den Posten des lnasSloS erstannten Sonfflenrs ein, der wohl nach verschiedenen Seiten davoll. Der Wirtl), der ilulen bis znr Schlvelle das Geleite gegeben hatte, schüttelte besorgt dell Kopf, illdem er znill Hilninel anfblickte. „Gott schütz uns, das gibt ein schweres Wetter." Eben lvollte er in'S HallS MÜcktretell, als er des schnell t?eraneilenden MädcheilS ansichtig »vlirde. Er lachte lllld schlng die Hällde znsalnlnell. „Jllst znr nllrechten Zeit! Gesterll hättet Jbr da seill sollen! Da hätt's was zlnn Verdienen gegeben. — Aber geht nur hillein, da drillllen sitzt lloch Einer von Ellrer Solle, hat eine Fiedel; da könnt il)r nachher, lvelln'S Wetter vorbei ist, znnl Tallz anfspielen. — Na, der alten Linde scheint auch ihr letztes Stündlein zn konnnell", fügte er binzu, allf den vor dem Hanse stehendeil Bann» delltend, der voil denl illzlvischen zun; Sturnle angewachseneu Willde gezerrt lllld gerissell, janlluervoll ächzte mld stöhnte. Das Mädchen war inittlerweile in die Gaststube getreten, lvo der von deul Wirtb als „Eiller von Elirer Sorte" Bezelchllete, lnit delil Rücken llacb der Tl)ür, so eifrig über seiner Mal,lzcit bescliäftigt lvar, dasS er den neuen Ankölllnlting gar nicht belnerkte, der sich ohne Wort lllid Griln an einelil anderen Tische niederließ und, daS Hanpt in die Halld gestützt, zllln Fellster dinanostarrte. Der Wirt trat ein. „WaS .^incknck, wesbalb sagt Jlir nicht glltell Tag?" rief er. denl Burschell lvuchtig allf die Sclmlter schlageild, so dass dieser sich jäblingS llnuveildetc, wälirelld luln auch das Mädchen auf ihn hinblickte. .^ianlll aber hatten ibre Allgen eiilander getroffell, als allch Beide, der Blirsch ersclireckt, das Mädchen lnit deu flanllnendeil Angell des Tigers allfsprangen lllld sich starr ansahen. „Dlt, Giuseppe?" „Dn, Ginlietta?" noch niemals durch eine so hohe Persönlichkeit ersetzt worden ist. Die Königin zeigte sich über den Einfall sehr vergnügt und theilte die Heiterkeit der Umstehenden. Ein gekröntes Hanpt in einem Souffleurkasten das ist trotz Rabbi Akiba doch etlvas Nclles unter der Sonne." Die Khofera in Wien. (Die ersten Fälle. — Widerstand der Armen gegen die Porkehrnngen der Behörden. — '^n viel Angst.) Wien, M Qctober. ^V. Nun haben auch wir die unliebsame Bescheernilg! Trot; der nuil schon so weit voigeschrittenen Jahreszeit sind die ersten Cholera fälle in Wien vorgekoinmen nnd die Bevölkerung ist recht unsanft aus ihrer Sorglosigkeit geweckt worden. Wcr kolmte auch bei einer Morgeilt^ln'peratur von I bis 2 Grad Wärine noch an das Erscheinen dieses bösen Gastes denken! Ein junger Arbeiter, der in den schlechtesten Verhält, nissen lebte, die bei einer gewissen Claffe von Menschen hier so beliebten „SchweinSgrammerln" aß und dazu Donailwasser trank, siel als erstes Opfer und ihm folgten bald mehrere andere, in der Umgebung des Verstorben eil' wohnellde Leute nach, so dass der zweite Wiener Bezirk, woselbst sich diese Fälle ereigneten, jel;t mit Recht als gefürchtet gilt. Welch traurige WohnnngS- uild NahrungSvertiältniffe herrschen aber auch in einetn Theile dieser am Wiener Donau-Eanale gelegenen Gegend! Kroaten, welche mit Geinilse handeln, Tag-löhner in den Gärtnereien Ulld auf den BalUen, viele Arbeitslose und oft tagelang keine warinen Speisen genießenden Leute sind da zn acht oder zebn in kleinen Räumen zusammengepfercht, die fast nielnals gelüftet werden und zugleich als Wohn-, Schlafzimmer und Küche dienen, so dclss von einer ordentlichen Lebellsweise gar nicht die Rede sein kann. — Was kllmmern sich alle diese Leute um die Vorsichtsinaßregelu, welche von den Behörden eingeleitet werden, oder uin die Er-mahllnngen, welche die hauptstädtische Presse Tag für Tag in die Welt setzt! — Die anständigen, in guten Verl)ältniffen lebenden Einwohner befleißen sich selbstoerställdlich jetzt zumeist einer peinlichen Ordnung und würden auch ohne Belehrungen so ziemlich das richtige treffen, mn die Seuche von sich fein zn halte»; be^ dem armen Volke aber ist jede V!ühe in der angedelltetenHinsicht vergeblich, delln dieseLente sagen einfach: „Wir köuuen nicht anders leben", ja viele lmter ihllen giebt es, die geradezu unsinnige Dinge treiben und auch ohne zwingende Nothwendigkeit sich dein Genuße von verdorbenen Lebensmitteln — wenn man das Zeug überhaupt so nennen darf — hingebell, um ihre V.rachtnng der Cholera Nlld ihre Fllrchtlosigkeit zll beiveisell, worauf dann meist allerlei rankheiten folgen, die einen epidemischen Cbarakter annehmen können. — Bei dein Manne, der als erstes Opfer fiel, stalld die Sache freilich anders; er war schon längere Zeit unterstandslos gewesen nild hatte die Nächte unter Holzlagern und in Sandhöhlen zngebracht, so dass er sich erkältete; dalln kam die schlechte Mahlzeit nnd daS offenbar verseuchte Donamvasser dazu, so dass das neue Kaiser Franz Josef^Spital eudlich zu seinem ersten Eholera-Todten gelangte; nlln werden natürlich alle Vorsichtsmaßregeln strenger gehaildhabt nnd man hofft zuversichtlich, das Uebel zu beschränkell. Wenn das in der That gelingt, dann haben es die Wiener nur dein ausgezeichneten Hochguelllvasser lllld der schon bedenklich kühl gewordenen Jahreszeit zu verdanken, obzwar Beispiele vorbanden sind, dass die Cholera auch iin Winter noch eine Weile fortwüthete. Nicht lauge noch ist es her, dass die sanitären Vorschriften lveniger strenge als jetzt gehanthabt ivurden. T'a kam vor etlichen Wochen ans cinenl stark verseuchteu Bezirke Ungarns der Verwalter einer dortigen Unternchinnng nach Wien. Er hatte, da nnter den Arbeitern der letzteren die Cholera ausgebrochen lvar llnd jede Arbeit eingestellt werden mnsste, seinen Wohnort verlassen, war liach Blldapest gefahren und lvollte anf dein Bahnbofe eine Karte nach Wien lösen. Um diese zu crlangell, verfügte er sich zn deln Bahnarzte. „Silld „Was, ilir keililt eilch?" rief der Wirt bellistigt. „I'a bat der Willd lvieder einnlal ein gnte^ Werk gettxiil. — )1!a, ich lvill ench nicht stören. Wollt ibr noch was, Speise oder Trank, so sagt; ich lnllss tmlaus, nach delll Rechten selben. Als er keine Antwort crl)ielt, inltrrte er einige ullverställdtiche Worte in sich binein Ulld entferlite sich, nachdeln er dell Walldschrank, der Flaschen lllld Gläser elltlnelt, gesciUossen batte. Allch in dein öden Gastzilillller, ivelches'durch die seine Fenster bedeckeiiden Bäniiie noch iilelir verdnnkelt wurde, pochten zwei beklomnlelle Herzen: Giliseppe, niedergedrückt von dein Gefüllte seiner Schiild gegen da^? vor ibnl stebeiide Mädcheli, blickte verlegeii nnd wütbend zugleich zn Boden, iväbrend Ginlietta, solveit eS die ^iusteruis gestattete, ivild erregt i,l seillen Zügen zll lesell versnchte. Er fasste sich zuerst, ^iachlässig die Schulter zuckeud, walldte er sich uin uiid iiiachte ^ä)liene, zu deiii verlassenen Mal^le ziirückziikebrell, indein er fragte: „Wie konllnst Dn bierber?" „Wie ich bierl^er konlnie? I^ie Heiligen babeil eS so gewollt, die Madonlla l)at lncin (^^cbet erbört!" Bei diesen iiiebr gezischteii als gesprocheiieii Worteii iviirde deiii Burschen, dessen Leichtsinn schon den Sieg über die StiiiiUie seines-^niiern davoilgetragen batte, doch iviedcr beklomnien zu Ä^lltbe. Cr blieb stebell, kel^rte sich zil Ginlietta uni iind sagte, iiidenl er sich den Aiischein von Ungediild zu geben versllchte: „Die '.1.^tadoilna hätte besser daran getbail, uns liicht lvieder znsalliinellznsü neu. — Was willst I^u voll inir?" „Was ich von Dir ivill? I'as fragst Dil, Giuseppe, T'u —! Hast Du vergesseil, ivaS n'ir einailder ivareil? Ver-gesseii bast Du, ivas Dil mir gelobt? Dll hast vergessen, lvas Dil inir allgetban ?" Cr fllbr zllsallllllell llnd trat eiilell Schritt zllri'lck, denn ^ Seite 4 Sic gesund?" fragte dieser und übeniab dcm Besucher auf ^ seine dcj^hcude Antwort sofort das Certificat, auf Grund dessen er auch die Karte zur Fahrt nach Wien erhielt. In Wien ader kümmerte sich niemand um ibu, er fuhr sofort iu die Ttadt, um dieselbe nach mehrtägigem Aufenthalle wieder gesund M verlassen. Wie ader, wenn dieser Mann hier erkrankt wäre? — Solcher Fälle wird es genug geben und man kann daraus ersehen, dass die zahlreichen Vorschriften und Porkehruugen blos auf dcm Papiere — standen. Mitllerweile sind dem einen Cholerafalle mehrere gefolgt und täglich vcrgrl)ßcrt sich die Zahl der verdächtigen Erkrankungen. Schon die Angst vieler ^^eute trägt zu dieser Lermehruug bei. Daher kommt eS auch, dass gliicklicherweise die meisten der in das neue Choleraspital Uebertrageneu aus demselben wieder gesund entlassen werden. Allerdings erwachsen aus diesen „verdächtigen Erkrankmigen'^ namhafte Kosten; allein nach dem Sprichwortc: besser bewahrt, als beklagt, muss man darüber ruhig hinweggehen. .Höchst bedauerlich ist der Umstand, dass es heutzutage noch viele arme ^v^eute giebt, welche den Anordnungen der Bchi)rdcn bei eingetretener Verseuchung Widerstand entgegensetzen, indem sie glciuben, dasS die Acr.^te und Sanitäts« Commissioncn das Uebel weitertragen und ferner befürchten, dass bei D«sinficierungcn alle ihre Habe zugrunde gerichtet werde, ohne dass sie dafür entschädigt werden. Als in diesen Tagen eine solche Abordnung sich dem Hause, wo einer der Erkrankten gewohnt hatte, näherte, sammelte sich eine riesige Menschenmenge an und hunderte von schreienden Kindern stürzten mit dcm Ausrufe „Die Cholera ist da!" herbei, so dass sich in der ganzen Umgebung eine grosie Aufregung verbreitete. Nur mit starkem Aufgebot von Wachen gelang es den betreffenden Beamten, sich Eingang in das erwähnte Haus zu schassen und die sofortige Desinficierung des von dem Erkrankten bewohnten Raumes vorzunehmen. Zu Vorfällen, wie seinerzeit in Budapest, dürfte es hier aber doch niemals kommen. ES kann sich niemand darüber wundern, dass in großen Städten, obgleich diese, wie z. B. Wien, eine ordentliche Ecinalisation, gutes Trinkwasser und gereinigte Straßen besitzen, die Choleragefahr eine verhältnismäßig große ist, aus dem einfachen Grunde, weil es im Innern der Häuser, in den Wohnungen der Armen und Aermsten oft gar erbärmlich aussieht und weder auf Reinlichkeit, noch gehörige Lüftung gesehen wird, trotzdem in einem einzigen Räume oft acht bis zehn und noch mehr Personen Unterkunft finden. In einem Hause der Leopoldstadt erkrankte ein Tag-löhner »nd wurde ins Spital geschafft; als seine bisherige Wohnung desinficiert werden sollte, zeigte es sich, dasS er und sein Weib als Aftermieter bei einer aus Mann, Frau und sieben Kindern bestehenden Familie gewohnt hatten, die alle zusammen nur eiittn schmalen (Äassenladen und ein Zimmer zur Benützung hatten. Dass solche Leute, die über-hc»upt froh sind, eine Unterkunft zu besitzen und eine andere nur schwer finden, sich gegen eine Delogierung sträuben, welche sie für ihre geringen Habseligkeiten fürchten lässt, liegt aus der Haud und selbst die Gefügigsten unter ihnen folgen nur zögernd dem behördlichen Geheiß und den Versicherungen ihrer Schadloshaltung. In anderen besser situierten Kreisen hat die Cholera eine zit mlich große Beunruhiguug hervorgerufen und es werden Desinsectionsmittel in ungeheuren Mengen verliraucht, sowie auch Cognac, Choleratropfen und andere augenblickliche Hilfsmittel in großen Masten bereitstehen. Eine ganz klägliche Figur spielen die Ueb^räugstlichen, welche sich nun scheuen, Jemandem die Hand zu »eichen, ein öfftntliches Locale zn bktrcten oder gar sich in eine Gegend zu begeben, in der eine verdächtige Erkrankung vorgefallen war. Diese Leute sehen jetzt Alles mit miistrauischen Augen an, waschen sich unzählige Male im Tage die Hände und verhalten sich gegen die Außenwelt sehr zurückhaltend. Im höchsten Grade alarmierend wirkt eS auch, wenn irgendwo ein Arensch von Unwohlsein befallen wird; der gilt seldstfedend schon als verdächtig und muss gleich gefasst werden. Da ereignete es sich beispielsweise gestern während ihre Hai^d hatte nach dem Busen gegriffen, wo, wie er ivohl wissen mochte, die Rachsucl?t ihren Doleli verwahrte, und in il)rcn Augen funkelten alle Blitze, welche die Wolken am Himmel noch in ihrem Sckoße l)ielten. Sie sahen sich lvieder ins Auge. Draußen setzte der Sturm wieder ein, der erste Blitz flamnrte auf und rollender Donner ful)r über das Hau^^ hin. (''Giuseppe athmete auf, als hätte der Donner ihu von einem Banne erlöst. „Od ich's vergessen l)ade? Hättest Du mich nicht erinnert, freilich hätte ich's vergessen." Sie zuckte empor und rief: „Und das sagst Du so kalt, so ruhig, als ginge es Dich und nlich nichts an?" „Heilige Äkadonna", gab er unlvirsch zur Antwort, uud das Gewitter, welches nun mit voller Gewalt iider denl Dorfe losbrach, begleitete Schlag auf Säilag die lvilde Weeliselrede: „Was verlangst Du denn von nlir? Soll ich vor Dir nieder-knieen und Dich weinend llm Verzeihung bitten?" Er lachte spöttisch auf, dann mit deui ersten Blitz und Donnerschlag war eine wilde Lustigkeit über ihn gekommen. „Ginseppe", keuchte sein Gegenüber mühsam und das Feuer des Himmels ließ ihr bleiches (Besicht mit den tiefen Augen förmlich leilchten. Sic trat aus ihn zu uud ergriff ihu an beiden Schultern. „Das sagst Du mir ?" „^ch kann Dir noch nlehr sagen, wenn Du lnich nur hören willst! —Giulietta", rief er nnd ergriff den Weinkrug, der noch nnangerülirt auf den: Tische stand, „ich trinke anf Dein Wohl! Komm mir nach nnd trink auch anf mich!" Er hob das Gefäß zum ^.Linnde, doch das Äkädchen ergriff dasselbe mit beiden Händen und schlenderte es anf die Erde, wo es in hundert Scherben zerbrach. Er packte sie zornig am Ann. Sie al'er sah lächelnd zuerst auf den Wein, der vor ihren Füßen w'eithin den Marburger Zeuung j einer Eisenbahnfahrt, dass ein Mann, der offenbar zu viel des Guten gethan hatte, von seinem Platze zur Erde siel und dann erbrach; ein wahres Entsetzen ergriff die Mitreisenden, welche sämmtlich ins anschließende Coupe flüchteten und als der Zug in der Station hielt, großen Lärm schlugen; der Uebelthäter wurde sofort unter Beobachtung aller Vorsichtsmaßregeln aus dem Wagen geschafft, in ein zufällig leeres Gemach der Station gebracht und sogleich der Arzt herbeigeholt; während das betreffende Coupe so gründlich desinficiert wurde, dass es auch auf den nächsten Stationen jeven Betreter desselben zurückgescheucht hätte, stellte der Arzt ftst, dass dem Leidenden eigentlich nichts weiter fehle, als eine gründliche Entleerung von zuviel genossenen Fliissigkeiten. Trotzdem wurde der Waggon abgesperrt nnd dann später abgekoppelt. Nun haben auch die westlichen Bezirke Wiens bereits eine Anzahl verdächtiger Erkrankungen aufzuweisen, aber trotz-alledem werden wir Heuer doch von einer Jnsicierung im Großen verschont bleiben. Wie es bei der Wiederkehr der schönen Jahreszeit sich gestalten wird, das ist freilich eine andere Frage, denn es ist kaum glaublich, dass das Choleragespenst sich wieder für eine Reihe von Jahren bannen lässt. Alier wozu schon heute an diese Möglichkeit denken! Warten wir den Verlauf ruhig ab. __(Fortsetzung folgt.) Eigen-Berichte. W i e n, W. October. (Bismarck über die hentige deutsche Politik.) Die in Berlin erscheinende „Zukunft'^ veröffentlichte eine Uuterrcduug ihres Herausgebers M. Harden nlit dem Fürsten Bismarck in Friedrichsruh. Ueber die ver^ söhnl'che Sprache des neuen (Lrzbischofs von Posen sagte Bis-uiarck: Die Tonart kenne ich. Das ist nur für den Ansang, um den Kaiser und die Regierung zu beschwichtigen. Cardinal Ledochowski hat daS im Anfange auch sehr geschickt gemacht, aber mein Herr Nachfolger braucht mich nicht gerade da zu copieren, wo ich einen Fehler gemacht habe. Einmal kann das schließlich Jedermann passieren. Als ich mich in Rom über Ledochowski bei dem Papste erkundigte, schrieb mir der Papst: Ich biete Ihnen einen Edelstein und Sie schicken erst noch zum Juwelier, um ihn taxieren zu lassen. Na und nachher musste ich den Edelstein fassen. Er war immer derselbe geblieben, wie er in Bogota war und er wurde erst in Ostrom etwas still. Ich habe yickts gegen den Erzbischos Stablewski, obgleich er im Culturkampfe einer der Wildesten war, aber seine Ernennung zum Erzbischos war eine Ermuthigung für die polnischen Wünsche und das vertragen die gewaltthätigen Elemente nnter den Polen nicht. Die Polen zeigen sehr freundliche Gesichter, weil sie wünschen, Deutschland möchte Rußland schlagen und dann die 7'/2 Millionen Polen in den Gebieten der Ruthenen und Weißrussen restituieren, so etwa das, was sie im 14. Jahrhunderte bei der Theilung Rußlands in die Tasche steckten, bis über Kiew, Cernigov und Smolensk hinaus. Deutschland kann sich aber den LuxusZeiner slavischen oder römischen Nebenregicrung ungestraft nicht gestatten nnd schließlich wollen wir doch Alle nicht einen Krieg mit Rußland führen, nur um die Republik Polen unseligen Angedenkens wieder herzustellen. Darum macht auch unsere neueste polnische Wirtschaft in Rußlaud so viel böses Blut, weil man hier den Glauben verbreitet, wir specnlieren auf die Revolution der russischen Polen. Die Verstimmung mit Rußland beruht auf ähnlichen Gründen wie jene, die zu dem siebenjährigen Kriege führten, Klatschereien, angeblichen oder wirklichen Bonmots Friedrichs über die Kaiserin Elisabeth und Pompadour RuAand kann nicht eher an eine active Politik im großen Style denken, bis es Geld und die richtigen Waffen hat. Aber die Verstimmung ist da und doch wäre sie gerade jetzt zu vermeiden gewesen. Rußland hat das natürliche Bedürfnis, sich durch Liebenswürdigkeiten über die Scbwierig-keiteu im Innern hinweg zu helfen. Wir geben ihm keinen AnlasS dazu, deshalb ist es liebenswürdig mit Italien, Oesterreich, dem Papste, vielleicht allzusehr mit Rumäuien und es tändelt mit Frankreich wie Don Juan mit einerneuen Boden bedeckte, und darauf Giuseppe ins Antlitz und flüsterte : „ziönnte ich Dein Blnt so zu meinen Füßen rinnen sehen —" Da schrak er wieder zilsammen, ließ iliren Arm los und gieng unruhig an der Hintenvand des Zinlurers auf uud ab. „Du musst's bezahlen", rief er plötzlich und wollte in einer Anw'andlnng von Furcht a»ls den; Zimmer hinaus, fand aber die Thür, durch die der Wirt sich vornhin entfernt hatte, verriegelt, und den Weg dnrch die andere ins Freie lnelt das Viädchen besetzt, das jeder seiner Bewegungen anf-nlerksam mit den Augen gefolgt war. „Hcift Du Angst vor mir?" fragte sie. „Angst? vor Dir?" antlvortete er höhnisch, fügte jedoch begütigend hinzu: „Sei vernünftig, Ginlietta; laß das Vergangene ruhen." Er setzte sich anf einen Stnhl, sprang aber, von innerer Unruhe gepackt, »vieder auf und begann seine Wanderung von Neneln, indein er von Zeit zu Zeit scheue Blicke auf Giulietta warf. „Ich will's nicht rnhen lasten. Erbärmlicher. Anfstöreil will ich Dicl); ans allen Winkeln, wohin Dein Gewissen sich flüchtet, will ich's verjagen, und Stnrm und Donner werden mir helfen. — Hörst Du, wie's oben rollt? wie's Haus bebt? Zittern sollst noch Du vor mir. Untreuer! Die Du bethört hast unt süßen Worten, an deren Hals Du gehangen hast und Schwüre gestannnelt, die Du gebrocheu — glaiwst Du, dass ich kein Herz in der Brust habe, um die Schmach zu fühlen, keinen N!uth, sie zu rächen?" Sic hielt inne. Ein Blitz zeigte ihr Giuseppe, der sich in den finstersten Winkel gedrückt zu haben schien, wie er mit aschfahleln (Gesichte zu Boden spähte. „Sprich doch, lieber Schurke", fuhr sie fort. „Frag Nlich lvieder, ob ich die^Vergangenheit nicht will ruhen lassen, nicht vergesseu die Schmach und das Elend, in das Du mich gestürzt — Haft Du es denn vergesst» ? Es vergisst sich nicht Nr. 88, 3. November 1892. Schönen. Ein agressiveS Vorgehen in Europa oder Asien entspricht bestimmt nicht den Absichten deS Czars, der ein ruhiger, besonnener und im Familienglück behaglicher Herr ist, wenn er aber auf deutscher Seite eine uufreundliche Gesinnung und Stärkung des Polenthums zu erkennen glaubt, dann kann er schließlich auch im Krieg die beste Parade sehen. Die Sehusucht nach dem Besitze Constantinopels ist unter Alexander ll. etwas zurückgetreten. Man befiirchtct hieoon eine Schwächung des Reiches. Von Byzanz ist nocd Niemand fett geworden. Für reindeutsche Interessen kann es im Grund gleichgiltig sein, ob Rußland eines Tages den Schlüssel zu den Dardanellen in dic Tasche steckt. Ich weiß nicht, od Frankreich diese Probe bestellen würde, denn im Oriente hat es doch eigene Ambitionen. Meine Politik ist heute noch dieselbe wie im Krimkriege. Ich würde sagen: „Lass't mich mit Eucren Gcschichten zufrieden, sie gehen mich nichts an und ich will damit nichts zu thun haben." Ich bin stets dafür, sich nicht einzumischen, aber bei uns möchte man jetzt überall die Hand im Spiele haben und nur ja nicht allein bleiben. Ueber die innere Lage sagte Fürst Bismarck: Bei ter Militär-vorlage werden wir eS vielleicht wieder erleben, dass die Regierung wieder vou deu sonderbarsten Paiteien unterstützt wird. Die Conseroativen beiheuern ihre Unabhängigkeit von dem Centrum, sie werden at?er dem Drucke der Regierung nachgeben und die Regierung wird sich vom Centrum bestimmen lassen, das mit seinen polnischen und welfischen De-pendenzen gerne jede Unpopnlarität trägt. Die Regierung weiß, dass sie auf das Centrum angewiesen ist. Im Reichstage werde ich nnr erscheinen, wenn es unumgänglich noth» wendig ist. Berlin ist eine Garnisonsstadt und ich müsste als ein ziger in des Kaisers Nock nach Pflicht und Gewissen der Regierung Opposition machen. Vor allen Dingen erschwert mir ader eine Wahrnehmung mein Hervortreten im Parlamente. Die Persönlichkeiten der jetzigen Minister sind so dünn, die deckende Scheibe, die sie bieten, ist so durchsichtig, dasS die Person des Monarchen immerhin durchscheint. Ich sehe für die Zukunft des monarchischen Gedankens eine Gefahr darin, wenn der Herrscher, selbst in bester Absicht, allzu-häusig in der Oefsentlichkeit sich ohne die ministeriellen Bekleidungsstücke zeigt. Bismarck erzählte dann, er habe einmal in Nizza ein fthr schönes Spitzentuch erhalten, worin Dr. Koch dann Bacillen fand. Marburger Nachrichten. (Gemeinde-Sparcasse in Marburg.) Im Monate October wurden von 85l> Parteien fl. 215.466 27 eingelegt nnd von 909 Pcirteien fl. 217.331 88 an Capital und Zinsen behoben. Hypothekar-Darlehen wurden in 29 Posten fl. 52.880 — zugezählt. Der Geschäfts-Umsatz betrug fl. 798.986-18. (Handels-Gremium.) Morgen abends 8 Uhr findet im Casino-Speisesaale (1. Stock) eine außerordentliche Gremiums Versammlung statt. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Verlesung deS Protokolles der letzten Versammlung. 2. Beschluss über eine Petition an die Gemeindevertretung. 3. Beschluss über die der Statthalterei vorzulegenden Statuten und Disciplinar-Ordnung für ' le kaitfmännische Fortbildungsschule. 4. Freie Anträge. — Bei der Wichtigkeit der Ver-Handlungsgegenstände ersucht der Vorstaud um möglichst zahlreiches Erscheinen der Mitglieder. (Allerseelen.) Uralt ist die Sitte der Menschen, der Todtett an gewissen Tagen des Jahres innig zu gedenken und die Gräber der theueren Verblichenen, die in den treuen Schoss der Allmutter Erde zurückgekehrt find, mit den blühenden Zeichen deS Lebens zu schmücken. Ein Volk, das stine hingegangenen Helden nicht ehrt, ist ebenso barbarisch, wie der Einzelne, der jener vergisSt, die einst mit frischen Wangen uud glänzenden Blicken an seiner Seite, sei eS als Eltern oder als Geschwister, als Gattin oder Braut, das Los der Staubgeborenen trugen. Gesittete Menschen breiten Kränze, deren mancher feucht ist von vergossenen Zähren, über die Hügel, unter welchen die Lieben in wunschlosem Schlafe ruhen. — Die Friedhöfe unserer Stadt waren am letzten so leicht, »Venn es Dir auch ein Kleines war, das vertrauende Mädchen zu täuschen." „Giulietta, hör auf", rief er flehend. „Nicht aufhören will ich. — Hast Du den Tag vergessen, an den: wir uns znnl ersten Äiale sahen, droben in den Bergen mit den weißen .Häuptern? Vergesien, wie wir zusammen den schönen Flnss hinabfulMN auf dcnl großen Schiffe, und viele Herrschaften mit uns? Hast Du vergessen, wie unr den Herrschaften zum Tanze spielten und in der Nacht, als Alle müde waren, neben einander saßen? Ich habe die Nacht nicht vergessen, nicht Dein Scherzen und Kosen, nicht Deine Schlvüre, dass die A^adonna Dich strafen möge, wenn Du die Treue mir brächest. Alle Heiligen riefst Du zu Zeugen an — sprich doch auch, Giuseppe: — Es waren zärtliche Stunden!" Sie fnhren beide zusaurnwn. Der Sturm hatte einen großen Ast der alten Linde abgerisien und gegen das Haus geschleudert. — Die ersten Regentropfen schlugeu au's Fenster. Giuseppe machte einen letzten Versuch, iils Freie zu gelangen uud stürzte auf die Thür zu; doch wie die Rache-göttln trat ihm Giulietta nlit erhobenem Arnle in den Weg. „Du l-^leibst hier", rief sie gebieterisch und scheuchte ihn mit einer Handbelveguug zurück. „Es regnet. Du darfst nicht nass werden", fügte sie schneidend hinzu. „Giulietta, willst Dll mich nlit Deinen Worten umbringen? Habe Erbarmen mit mir!" Sic sah verächtlich auf ihn hin. „Erbarmen? Mit Dir? Hast Du Nlit mir Erbarmen gehabt? In Thräuen nnd Jamlner hast Du niich zurückgelassen — oder hast Du auch das vergessen? Leicht war es, daS arme A!ädchen zu bethören, das ohne Vater und Aiutter, fern von der lieben Heimat, sich sein kärgliches Brot unter Spott und Schimpf der Leute verdiente. Wie war sie ftoh, neben Jemand zu sitzen, der Marburger Zettung findet. Wir wünschen nur, dass sich der Stand derselben ver-griißern möge. Das Einvernehmen in dieser Körperschaft hat sich bereits, da die Stimmung im inneren ^^eben eine Wandlung zum Bessern erfuhr, auf das Schönste entwickelt. (Ein Kind verschwunden.) Am 2«!. v. M. ist der 1V2!ährige Sohn des Paul Werkt in Kumil^ verschwunden. Das .Kind dürfte im nahen Seebach ertnlnken und der Leich-nanl in die Drau geschwemmt worden sein. Das Bezirksgericht Villach hat im ^^andes-Polizeidlatt Nr. <»4 die Nachforschung nach diesem Kinde angeordnet. (Thätigkeit der Sicherheitsbehörde.) Im Monat Octobcr d. I. wurden von unserer städtischen Sicher-deitswache 45 Verhaftungen vorgenommen u. ^w: 3 wegen Gefährdung des Lebens und der Person; 12 wegen Gefährdung der Sicherheit des Eigenthums; 4 wegen Gefährdung der öffentlichen Anstalten und Vorkehrnngen und 36 wegen polizeiwidrigen Verhaltens auf öffentlicher Straße, völliger Trunkenheit, Unterstandslosigkeit u. dgl. Ferner wurden 341 Anzeigen erstattet, u. zw. wegen Uebertretungen des allg. Strafgesetzes 70, wegen Uebertretung der Poli^riordnuug 13, der Straßenverkehrsordnung 32, der Lohnkutscherordnuug 3, der Marktordnung 6, der Gewerbeordnung 7, des Hausierpatentes 1, der Thierquälcrei 3, dcr Meldevoischriften 7, in Sanitätsangelegcnheiten 89, wegen polizeiwidrigen Verhaltens auf öffentlicher Straße 19, infolge Erhebungen, Ausforschungen u. s. w. 8li und infolge Einschreitens bei plötzlichen Unfällen und Todesfällen 5. ^ (Fleischpreise.) Die Fleischpreise sind diesen Monat bei nachstehenden Fleischhauern folgende: Rindfl. Kalbfl. Schweinefl. Lammfl. Figur glauben mochte. Als ebenbürtiger Partner stand Herr Hernfeld der genannten Dame zur Seite. Sein Schmalzl war ein ergötzlicher Gesell, dcr seine Spässe in so drolliger Weise vorbrachte, dasS sein „Schluss" auf der Galerie zweifellos mit Bedauern vernommen wurde. In der „Csarda" rief der Künstler, dessen zweifache Metamorphose in einen Mcigv?aren und einen Husaren schon an und für sich hochkomisch war, mit seiner kernmagyarischen Anrede stürmischen Beifall hervor. Dieser Speech war die Anleitung, in fünf Minuten ungarisch zu lernen. Dcr „Kasstecher" a. D. und Rentier Panagel wnrde durch Herrn Swob o da's gefälliges Spicl ansprechend verkörpert. Frl. Wohlmuth gefiel als Lmi mit Recht, Herr Conrad als Török. Dass wir diesmal auch allen übrigen Darstellern nur Angenehmes sagen können, erfüllt uns mit Genngthuung. Wir hoffen, in Hinkunft solchen Borstellungen, wie am Samstag, noch öfter beiwohnen zu können. Herr Director Galotzy hatte das Stiick selbst in Scene gesetzt nnd es klappte auch alles vom ersten Geigenstrich bis zum letzten Fallen des Vorhanges. Dienstag, den I d. wurde des Allcrseelentages wegen das „Vaterunser" gegeben. Dieses Stück hat vor dem Ranpach'schen „Müller und sein Kind" schon das voraus, dass es keine hustenden Schwindsüchtigen auf die Bühne ! bringt; es ist auch im Uebrigen recht wirksam. Gespielt wurde am Dienstag erträglich. —äon. Eingesendet. In den letzten zehn Jahren sind, dank der geehrten Stadtvertretnng, zur Hebung der Kärntnervorstadt einige Herstellungen vollendet worden. So wurde der Dransteg errichtet und die Kärntnerstraße canalifiert. Leider hebt sich aber in dieser Gegend die Baulust nicht und alles scheint dort beim Alten zu bleiben. Die Frage, warum trotz Drausteg und Canalisiernng sich die Baulust nicht hebt, kann leicht beantwortet werden: Die Bauplätze an der Kärntnerstraße sind alle in festen Händen nnd abzweigend von derselben gegen Norden ist nnr die kurze Gartengasse. Die Gründe an der Gartengasft sowohl, als auch die längs der Urbanigasse find bis zum Pulverthurm ebenfalls in festen Händen. Hier besitzt die Weinbauschule und das Domcapitel größeres Ackerland und wird von denselben nicht verkauft. Aus diesen Gründen ist es wohl erklärlich, dasS die Bahnarbeiter sich zahlreich in Brunndorf, Pobersch und Rothwein eigene Häuser bauen, trotzdem dort die Gemeindeumlagen höher sind und eine Befreiung von Umlagen für Neubauten nicht existiert. Die Frage, könnten in LViarburg nicht auch billigere Bauplätze beschafft werden, damit sich die Bahnarbeiter hier Häuser bauen, kann ebenfalls leicht beantwortet werden. Durch eine Straße, ungefähr von den Häusern Nr. 74, 78 und 86 der Kärntnerstraße, nördlich gegen die Ausmündung der Volks^artenstraße, könnten zahlreiche billige Bauplätze inS Leben gerufen werden. Eine Verbindung der westlichen Seite der Kärntnerstraße mit dcr Urbanigasse ist aber schon aus Verkehrsrücksichten eine Nothwendigkeit, denn wenn man mit einem Wagen von der einen in die andere Straße kommen will, so mnss mehr als ein Haldkreis umfahren werden. Die Die Erstaufführung der neuen Gesangsposse „Heißes Herstellung der oben beregten Verbindungsstraße würde gewiss Blut" von Leopold Krenn nnd Karl Lindau brachte atn nicht zu tief in den Gemeindesäckel greifen und wenn man vergangenen Samstagabend das scheinbar Unmögliche in der in Berücksichtigung zieht, dass durch Neubauten mehr Verkehr heurigen Spielzeit zuwege: ein volles HauS und einen ganzen und Leben einzieht, so sind die Kosten leicht zu ertragen. Erfolg. In allen Räumen unseres Theaters herrschte Zu- Dem löblichen Gemeinderathe von Marburg, welcher friedenheit: im Zuschauerraum infolge des guten Spieles, für das Wohl der Bewohner stets eintritt, wird daher diese da» ein beständiger Appell an das Zwerchfell genannt zn Angelegenheit bei Berathung deS nächstjährigen Voranschlages Ir. F. Lorber......53 I. Nekrepp .....54 Th. Reißmann .... 60 G. Welle......M A. Weiß......60 I. Tscherne......60 Karl Fritz......60 Josef Kermegg.....60 Josef Wurzer.....60 Vinc. Rottner.....54 Joh. Schnntt.....56 M. Posch......56 F. Kucher......56 G. Weidner.....52 Fr. Wretzl......50 I. Merkl......54 Joh. Nendl.....52 Primus Stoßicr .... 52 I. Robitsch.....6l) E. Löschnig.....56 Karl Weitzl.....50 kr. 60 60 64 60 60 60 60 60 60 60 <>0 <')0 60 56 60 60 i)0 56 60 56 56 kr. 52 60 56 60 56 56 56 60 ortete nicl)t. Ein Donnerschlag lief^ das Hans erbeben; aus dein Dorfe hörte nran N'irres Geschrei und vor den Häusern erhob sich eine Rauchwolke. Gestalten eilten iiber die Straßen zur Brandstätte. Es tmtte irgendn'o eingeschlagen. „Nicht ohne Absicht hat die Madonna nns znsannnen-gefilhrt!" „Was willst Du denn, Fürchterliche? Soll ich Dir sagen, dass ich Dich liebe und dass ich nlein Verbrechen an Dir gutmachen will?" rief er ihr bebend zu. Sie lachte wild auf. „Uud stiege« alle Heiligen voni Hinlmel nnd bekräftigten Dein Versprechen, ich glaltbte Dir nicht! Meinst Du, ich habe Dir Alles vorgehalteu, um Dich N'ieder zu gewinnen? So lockt man wahrlich die Finken nicht in's Netz! — Aber wenn jetzt das Herz in der Brnst Dir bebt, wenn Dein Gewissen Dich zerfleischt nnd vor Deillen Angen sich Erde nnd Himmel drehen; lvenn Dn fliehen möchtest, Du weißt nicht wohin, nnd flehen möchtest, Dn weißt nicht, um was; u>enu die Todesangst Dich spornt nnd bange Ahnung Deine Glieder lähnlt — dann ist meine Sttlnde gekommen, die Stunde der Rache!" Ein flaimnender Blitz ließ Giuseppe das ^^!ädchen erblicken, hoch aufgerichtet mitten in der Stnbe, den Dolch in der erhobenen Hand nnd den Fuß ini Vorschreiten niedersetzend. Da sch^vand ilnn auch der letzte Rest von Älkntl), der bis jel;t inr Gritnde seiner Seele sich noch mühsanr erhalten hatte; als der Blitz erlosch und doppelte Finsternis das Gemach erfüllte, war er anch schon in der Thür nnd sprang über die Stufen auf den Platz hinaus. Giulietta wandte sich, ilnn nachzneilen; in demselben Augcnvlick zerriess wieder ein Blitz den dunkeln Wolkenschild, ein Krach erschütterte das Haus in seinen Grundfesten nnd das '))kädchen, das eben ans der Thür trat, sah eine Feuer-kligel längs dem Stamm der alten Linde in die Erde hinab-fabren nnd aus dcm Wipfel des Bamncs dichten '^nalni und ,'^ lanlmen emporsteigen. An der Wurzel aber lag regungslos eine Gestalt, es war Ginseppe, den der Hinnnel dcr Rache seiner Geliebten entrissen hatte. Ginlietta schien erstarrt. Sie sali, wie Lente herzneilten, den Körper des Todten anflwben nnd ins Hans trugen; sie rührte sich uicht. Der Regen dnrchnäßte sie und der Stunn wühlte in ihrem Haar; sie fühlte es nicht. Ihre weitgeöffneten Angen blickten nach der Stelle hinüber, lvo der Leich-nanr Giuseppes gelegen hatte, zn ihren Füßen lag der Dolch, der für die Brnst des nngetrenen Gelicbtcn bcstimmt N'ar — so schien sie mehr ein Bild, als ein lebendes Wesen. Erst als der Wirt, der nritleidig zn ihr getreten ivar, sie aufforderte, sich nnter den Schutz des Daches zu begebeu, wachte sie aus ihrer Betäubuug auf. Sie nulruiclte ein kaum verständliches „Dank" und schritt vom Han'^flnr hinab, durch die Straßeu des Dorfes, an der .>iirche vorbei, und crst als sie die letzten Hänser hinter sich hatte, schien anch die Erin-nernng wiederzukehren nnd die Hände vor die Angen pressend, schlnchzte die Arnle anf. Doch ihre Brust war verschlosien nnd ihre Wange netzte keine Ttn'äne, als sie durch Stunn nnd Regen dahinschritt. An dem Bache, der von den Hi.cheu dnrch das Thal floß llnd jetU, von Regetl hoch angeschlvollen, cineln reißeilden Strome glich, saß auf einem Steine, halbverdeekt durch Strauch und Bnsch, Ginlietta. Jl)r Haar, welches der Sturm nnd dcr rasche Gang gelöst hatten, hieng in ivirren Strähnen über Rucken ilud Bnlst herab, ihre .^Neider, voni Regen dnrchnässt, schlössen sich eng an die schlanke Gestalt. Sic blickte anf dic schnmtzig-gclben Vellen, die vor il?ren Füßen dahinschossen; zur Sonne s.ili sie empor, die dem Untergange sich näherte. Pli)tz1ich stand sie anf und schritt hastig anf dic wildc Flut zn, blict' al^'er wieder stehen und faltete die Hände, während ein trül)es Lächeln iiber ihr Gesicht zog. So stand sie noch, als die Sonne untcrgieng. Nebel erholten sich nnd hüllten sie in ihren granen feuchten Schleier. Die Nt0rgensonne erblickte Giulietta nicht nlehr. WW Hemtlnnühiges. (Schindeln unverbrennbar zu machen.) In nlucrer Zeit ist eS gelungen, Schinteln nicht nur unverbrennbar zu machen, sondern dieselben gegen alle Witterungseinflüsse zu schützen. Die Schindeln werden zunächst zehn bis zwanzig Stunden lang in eine 5 bis 10 Grad Leaume starkc Wasser-qlaslösung eingelegt, dann abtropfen gelassen und nach erfolgter Trocknung in eine 2 bis 5 Grad Leaumv starke !^^l?sungvon Chlorcalcium, Chlormagnesiumund Chlorammonium cingklegt; darin sechs Stunden belassen und nach abermaligem Abtropfen und Trocknen verwendet. Die auf diese Weise ver-kieselten Schindeln sind vollkommen flammcnsicher. (Schutzmittel gegen feuchte Wände.) Um die Feuchtigkeit in nassen Wänden nicht in die Wohnungen treten zu lassen, bereite man sich einen Anstrich, der aus 1 Theil Paraffin und L—3 Theilen Steinkohlentheeröl bcsteht und welche Bcstandtheile bci mäßigem Feuer geschmolzen lvcrden. Die Oelmenge darf nickt zu gering bemessen sein, weil sonst die Mischung nach oem Erkalten leicht verdirbt. Während des Streichens stellt man daS Gemisch in lin Gefäß mit heißem Wasier, um dasselbe dünnfliissig zn erhalten; iiberh.iupt ist es voitheilhaft, an heißen Ta^^en, nachdem die Steine trocken geworden sind, zu streichen. Der Anstrich hat sich gut bewährt. (Praktische Konservierung von Aepfeln.) Die mit eineni leinenen Tuche bestens gereinigten Aepfcl legt man in ein sauberes Fäßchen und übergießt sie soweit mit einer Salzlösung, dass das Obst vollständig von der Flüssigkeit bedeckt wird. Das Fäßchen wird dann zugeschlagen Und bis zuin Eintritt der ersten Fri)ste in den (5iskcller, und spätcr in einen Kühlraum gestellt. Zur Herstellung der Salzlösung verwendet man auf 25 Liter Wasser ein Wasserglas voll Kochsalz, bringt die Flüssigkeit zum Sieden und lässt sie vor ihrer Verwendung wieder erkalten. Um den Aepfeln mit der Zeit einen mehr säuerlichen Geschmack zu verleihen, sott man. nach einer Mittheiluug des „Prakt. Rathg.", auf I2 der ^^osung ein halbes Kilo Noggen« oder Weizenmehl binzugtben. In manchen Haushaltungen wird an Stelle des '^^!ehleS etwas Zucker oder Honig hinzugefügt und je nach persönlichem Geschmcicke, gibt man den Aepfeln Anis, Estragon, Fenchcl oder Kümmel l)inzu. Derartig conseivierte Aepfcl halten sich fast daS ganze Jahr hindurch, sie werden schließlich schön durchsichtig und schmecken als Beilage, oder auch so genossen, angenehm säuerlich. Haushaltungen machen wir auf diese praktische Conservierung der Aepfel besonders aufmerksam. Mittheilungtn a«S dem Publicum. El« verbreitetes HanSmlttel. Die steigende Nachfrage nach „M o l l's Franzbrantwein und Salz" beweist die erfolgreiche Verwendbarkeit dieses, namentlich als schmerzstillende Einreibung bestbckannten antirheumatischen Mittels. In Flaschen zu 90 kr. — Täglicher Versandt gegen Post'Nachnahme durch Apotheker A. Moll, k. u. ?. Hoflieferant, Wien, Tuchlauben !>. In den Depots der Provinz verlange man ausdrücklich Moll's Präparat mit dessen Schutzmarke und Unterschrift. 4 75.l)W Hnlden ist der Haupttreffer der Großen 50 kr. Lotterie. Wir machen unsere geehrten Leser darauf aufmerksam, dass die Ziehung unwiderruflich am 1. Dccember stattfindet. Der Postdampfer „W e stern land" der „Red Star Lini e" in Antwerpen ist laut Telegramm am Lii. October wohlbehalten in Ncw-Dork angekommen. Alles wohl an Bord. (Für Mütter.) Die von dem hockwürdigen Herrn Pfarrer Seb. Kneipp in Wörishofen aufgestellte Behauptung, dass der reine Bohnenkaffee durch seine nervenerregenden Eigenschaften die Gesundheit der Menschen, namentlich der Frauen.und Kinder schädige, und für nervi?se Leute, Bleichsüchtige, Blutaune geradezu Gift sei, wird wohl von allen ärztlichen Autoritäten bestätigt, und es empfiehlt sich daher, Malzkaffee als Zusatz zu verwenden, um dadurch die schädlichen Eigenschaften deS Bohnenkaffees aufzuheben. Der von der Firma Kathreiner unter dem Namen Kathreiner's Kneipp Malzkaffee in den Handel gebrachte Malzkaffce nimmt unter allen ähnlichen Fabrikaten entschieden den ersten Rang ein und liefert ein vorzügliches Getränk von aromatischem, kaffeeähnlichem Geschmacke, das sowohl auf den Tisch der Reichen als der Armen gehört. Herr Pfarrer Kneipp bat eine Kundmachung erlassen, worin er diesen Kaffeezusatz wärmstenS empfiehlt und auch hervorhebt, dass er diescr Firma das Recht eingeräuiut hat, für iljren Kaffee seinen Namen führen zu dürftn, weil er sich überzeugt habe, dass derselbe seinen Anforderungen in jeder Beziehung entspreche. Ein so vor« zügliches Genuß- und Nahrungsmittel sollte in kleinem Haushalte mehr fehlen. Mr Nkconvaleszente und Slntarme empfehlen wir als stärkendes, die Verdauung, den Appetit und die Ernährung beftZrderndes Mittel Kwizdas Eisencognac von F. Joh. Kwizda KreiSapotheker in Korneul»urg. _____W Eingesendet. MM werden aufgenommen in Werndors ober Wildon, zum Ausheben eines Durchstiches aus der Mur. 1776 voorx I^spol, Orok-Sulz. Lw vlav!or gut erhalten, ist billig zu verkaufen. Tegetthoffstraße 44. Suche Lehrer für für die Anfangsgründe. Adresie in der Verw. d. Blattes. 1812 s" — Losdvn bsxinnt lu srsvdslnvv: 1 ... - - Ä. ' < von vr. ?rc>f. un6 I'rok. mit über igoo im l'ext, 9 Xsrten. izo T'afeln in Nol,- scknitt u. Lkrvmvllruck von />. 1iS2lv1ivu 6urek 1'li. l»- Ol2!-ie^aSSS 'Mi Ist torr«1o^: VI VIA I.. CS!»« lAstpaB»^ l im I^au8e 6er (Zesellseli^st. ^etivk Zer (Zesellse!>asb am 30. ^u»i 189! ?U1»1s tUr k'rau? ^08vfsp!at? 5 uuä 6, im lZauss äer OeseUgedast. ^rc-Z. N7,K50 797 — ,, 20.725.259-— ,!»tire8einvalimv an ^rämieu ull6 ?iii86n am 30. .luvi 1891..... ^u8i!adlunßev 5ür Vkrsi<:kvrullß8- un6 lisotvvverträZs uu6 tür I^Uelc- Icäutv ete. 8ejt Ije8teken äor Oegsllscbaft (1843)...... li. 6er Ivt^tvv 2völkw0v»t1ietiev (Ze8etiäftsperi06s vurävo bsi 6sr (Z63oI1- 8cktt5d für................ neue ^vträKv eivxxereiel^t, voäurek 66r OssammtbetrsA äer 8ejt! I^esteliev 6er (?v8ell8elmkti eillAvrsiodtsv ^uträ^s 8lvd auk. ... 8te1It. — ?ro8ps<:to uii6 l'arifv, aus (Iruli6 vsletisr 6!« (Iv86ll8e1iast ?0li?SQ au38ts11t, so^is ^u» trgßsLorwuIars ver6eu uueutgeltlied au8ßvtolßt 6ure1^ 6i« llvrrsn ^gsatsn iu allen ßxr088ersn 8ttt6ten 6er ö8terreiekiseli»uuKarl3vIiSll I^vuarokiv un6 6ufL!i ilia fllislvn sü>' ÜZ^erfvivk-Ungsi-n. Vertreter Uerr ^013 In a/v. (188 249,311 449 — 61,372.000 — 1.728,184 5)55'— Jnfol^ze Beschlusses des Turmathes vom 21. October 1892 lvird Samstag den 5. November l. I. abends 8 Uhr im Casino» speisesaale, 1. Stock eine 1784 clbgchaltcn. HieM ergeht an die Damennec;c, ausübenden und unterstilt;en-den Mitglieder die Hi?flichs1c Einladung. Gäste sind willkommen. Gut Heil! Der Sprechwart: Ferd. Küster. Wir haben de» Kohlen-Lerkauf auf unserem Braunkohlen'Berg''au zu St. Stefan im ^^avantthale in Kärnten eröffnet und osferiren: Stiickkohle . . . zum Preise von .'iO fl. Würfeltohle . . zum Preise von 48 fl^ pr. 100 Melcr-(5cntr. frei Waggon Eisenbahnstalion St. Stefan der k. k. Staatsbahn Unterdraudurg-Wolfsberg. Bei gri?ßcren Abnahmen billigere Preise nach besonderer Vereinbarung. Bestellungen nimmt die unterzeichnete Direction entgegen. Wolfsberg in Kärnten, im October 1892. 1786 Graf HenSel von Donnersmarck sche Direetion. Die 809 Lcl. .lanLvkiti ^fg. Ii. ZK!r»IUr, üilarburg, k^o8tga88k 4 empfiehlt zur Tlbnahme Ll^rs.»or 3vI»roK?»ks.1vi»üvr xross UQÜ Irlvti» Us.iiäsUis.1eiiäör ! Kurzweil'- lV!a8ekin8tlsie!<6is6i W öAmIine iVionstti befindet sich ^ <^Xammel'er'8e!i08 Haus) un6 empkelllt 8ick «ur ^ukertiZunZ von Ltrümpsen^ !^Lliu1tsrIVi«n, lV., VVe)'rjnfi?erßtt88e 17. der Kranken^aus-Derwattung Warvurg a. Z>. bctresfcnd die Ausschreibung der Lieferungen pro 1893 für Misch, Gebäck, Mal)lproducte, Milch, Petroleum, Hotz und Stelnkohle. Die Offerte sind versiegelt längstens bis 10. November l. I. an den ^^^at^dcS.Au^schnss in Graz nnmitteldar einzusenden unv wird bemerkt, dass die Offerenten fiir Fleisch, Gcbä<^ und !I>^ahlproducte die Offerl-dlauqurtten in der AnstaltSkanzlei zu beziehen haben und nur diese Qssertblanquette verwendet werden dürfen. Die Milch ist per ^^iter loco Anstalt zum fixen Preise zu offerieren. Dcr Preis für Petroleum ist per Kilo, für Holz per Raummeter und für Steinkohle per Meter-Ctr. zu stellen. !789 Martnlrg, am 28. October 1892. Die Krankenhaus Verlvaltnng. Kilo vos/.üj^I. t)>talillil ll II «cssiicii Alle Gattungen Taufende von Fällen gibt es. wo Gesunde und Kranke rasch nur eine Portion guter Iräfligcndcr Flcischliri'lhe beniithigen. DaS crsi'lllt vollkommen t« Hrlginat-Aavrikspreisen bei 1562 ZUardurx, Ilerren^usiie ^8. «o »o « « v. M /Allein 3cMes^ liull, traukkurt a. !»l. tv k«»!«: VU kr. k'.d. Itau-!elit;r!j' 1)lui?u«'litv >lux >Vs)It'i'!Uit. ll.^illüorkIviÄer somt u werden der neuesten Mode eutspre-chend billigst verfertigt. 1794 Kärntnerstraße 20, parterre. sikiiliük« I Ln allen u. -».-c U, ^catessen-Geschästen, Dro-gnerien u. Apotheken. Gebe dem geehrten P. T. Plibliknm bekannt, dass in mcincni Hause. Tcgett-hoffstras?e harteö und weichcS Vr0»IKlK0l», sowie auch Wicscr > nd Trifailer Stcinkol^lc in jedem Quantum Iiilligst zu tiabcn ist und auch ins Hans zux;estellt wird. Daselbst sind auch rukrvvrlc« zu haben. — Um zahlreichen Zuspruch bittet Johann Nekrepp. HilvIK 8eil!!!k-I'uIve>- DM^ tZ»., >venn ^säs Lvdsektsl unä ^'säes ?ulvsr/^. IloU'» 8ekut2martls uuä l^atsrsoknkt trsxt. HoU'» Aslü1tti-?ulv«r sivtl kür ^aKeniviäsväe eia imüdvrtrssäiellss !^1iNsI, von äen ^NASN unci (Iis Vsrösuuvxblkklj^ksit stoi- xernäer >Virkun? unU als miltlo autlösenIitte1 bsi ^Ltuklverstvpkunßs allen lirastixetisn 1'urßktivs, ?lllvr,, ölttersvässsrn sto. vor^u^ieden. ?rst» ü«r Vvis1»»1»LoI^»oI»t«1 I S. veon ^ö6s k'lageks Leliutrwsilis trägst uv(1 mit llsr tileiplombs Llvil" verseklovk^en ist. ZilloU'» rrKwrlirTQvtvvl» »vü S»1» ist ein vamsntliek als sokmsr^-stillentls ^inreiiiuns? tik'i tilit'^t!ri'eisv»n unll den »nt^eren I'ylKen vc>n li^r-!<ältur>l»vn t>sstl)t;linnnti»s VollrsmittsI von muk^tiel- und n?»venlclk>ttil?vnl1sl' ^V irkuox. ?rv1» ü«r xlomdtrtvQ Or1xta»1L»»v1»« A. —.so. M? LaUcyl - Mnä^sZssr. ^uk L»»1» von »s.Noz^1»»nrviu lk»tro» dvruliovü. I^öi täxliol^er ^lunclreinixun^ dssonliers viektißs siir Kinäer.sedsn Alters nu6 Lr^acilssne, «iokert divseg >Iui'c1wk?8e'r die ssrners Lesuoäsrlialtull^ 6er und vsktiiltet ^akosekmer?. pfkig äer mit I^oll's Lekutimai-ke versehenen k^Iasotie t^. —.KlI. lisi Holl, /^potliellsr, 1c. u. tr. Hosliefp'r^iit. Vj»»»' I^uedlaulieQ 9 vas p. I. pudlioum «irä gelieten, kusärüol^liok Noll'» Präparat lu verlangen unä nur soloke aniunekmen, «elvtle mit Zekut^marke unä Untersokrift versehen 8inä. I^l.1 r Ii l^nittLltelä': ^1. Z^uncr-ik)'. ^k'ntli. 1'ettau: I»?. Netirt,iUt^, ttaä k t?l s li u r^': ^1i»x l^t'vrer, /VpoUi. iurx: Lövie. ^Ha7r. Lsräs^^s, II. 2>1orie. ll LrLiZsk. s!ilti: IiinU« ^Vp., .1. lvnl't>r!-etuni,l. .1 udent'ur^': .V. iseluller. Stile 8 Marburger Zeitung. Nr. 88, 3. November 1892. liävikkl^ik« v Kneipp-«all- Srosso üO Iiottsfie. IIs.LRVttrvKvr 7S.W« I empfehlen ^ivQUQx unMljvffui^iek I!I»r?>»rxor üsooii^Vto und ^HULLv1l»0b. Es wird hiermit zur öffentlichen srenntlns gcl'racbt, dass l. der Bergmann Martin A rislovn ik, wohnhaft M Osterfeld Nr. Sohn deZ zu St. Georg vcrstort'cncn AckererS Blasius Aristovnik und dessen Ehefrau Maria geborenen Gorj^n, wohnhaft zu St. Georq in SkaliS 2. und die DiensNnagd l^ertrud Kunz, wohnhaft zu Osterfeld Nr. 26,Z, vordem zu Gratwein nnd Graz, Tcchter der Maria Kunz, jetzige Ehefrau des Bergmann Lorenz Ferro, wohnhaft zn Gratwein in Untersteiermalk die Ehe miteinander eingehen wollen. 1900 Die Bckanntmachnn.^ des Aufgebots hat in den Gemeinden Osterfeld, Gratwein und Graz zu geschehen. Osterfeld i. W., den 27. October 1892. Der Standesbeamte. jZitte a» edle Kinderfremde. > Die Leitung der Marburger Suppenanstalt für arme Schulkinder beehrt sich hieunit die ergebenste )ilnzeiqe zu machen, dass mit der Verabreichung der Suppe am 3. November begonnen wird. Indem sie den bisherigen Gönnern fiir die vielen Unterstiit^nngen den herzlichsten Dank ansspricht, stellt selbe gleichzeitiij die Bitte, auch in diesem Jahre die Spenden, sei es in Geld oder Victualien, wieder recht zahlreich fließen zu lassen, damit die unterfertigte Leitung in den Stand gesetzt wird, den immer grol'zeren Anforderungen zu entsprechen. Da von einer persönlichen Einladung fiir Heuer abgesehen wurde, so mögen dicsen Aufruf alle Wohlthäter als an siie gerichtet betrachten, denen das Wohl der armen Kinder am Herzen lie^t. Marburg, 26. October 1892. Die Leitung der Supptnanstalt. Anlatunz zum Monnmmt auf die ron .,'?lel>er Lnliö ?i7eer". Wclcht svullt dc-z iniiniugsiUilflsttn, Htrz unii l'.iricdij^riidk» Nntcrbaltungs- s'vfs,?. wc!!';".! reich n, liiiisilcriichkn Bildrr-schnuil .U.l'C! »iid ^i^'trrr" l'rniflt, ist zur l'iniiijit' dcm Inhalt drS ntlilii sci vor allem hervor« gchodcn: dic herrliche Knrrrsplindrn; dl« KtNtrlllftldmarslhallß Moltke mit jtiner Araut uud ,^rau. die als eine ttabt von licrvorraqendem Wert fiir die ganit deittschr Vtatio» dcjeichiiei werden darj. - 'illle N Taqe ! Av< 14 »ag-rilciuiiit ci»k ^l'iiini'x'r. »rscheint ein Hrst Pr^s vicrikljährlich zum Prtis voii :t Mark. ül» Pfennig. Vrov<->^eft i«r Znftcht frei ius Hau» von jeder Buchhandlung. AvoiTnoment» i» alle» Buchhlindlttnnt», Journal «Expeditionen und Postanstalten. ^ ^ Im Gast Aolger Offerire > im Sub-Adonneinent zu vergeben Freilaltd , Hochstamm- und Wurzel-Hals Bcredllinqeii .tzochstamln.-, ^'iwerg- und Spalier-Obstbäume jeglicher Sorten l?illi.jst. L^lviQsoliustvr, sl»! Neue Freie Presse, Wiener Fliegende, lieber ^^and und Meer, Wiener Earricatureu, Deutsche Wacht, Südsteirische Posl, Xnr sollt wlt üisser Lokut^marl^e. Vor Ikaoli- virü xev^arQt. Kleischer's Hastyaus, Mnhlgaffe 2? 3»i>»stA,xo frische 17»3 krat- unll Zeleliwilrstö eigener Erzeugung. Ein oder 1772 2 möblierte Zimmer gassenseitig, sind voln 1. Noveinber an zu vergeben. Kaisersti'. 4, 2. Stolk. Vor gnten, echten st irischen Mein, per öiter zn 28, und 48 kr. uui^ die altbekauuten Selchwürste ge-nicßen will, bemiihe sieh in Küttners Hasthaus am K^sernplaj;. 1802 Weingriine Aäjser von ti Hektoliter aufwärts sind preiswürdig zu verkaufeil. 1773 Anfrage ?. Sokrtodi, Mi'thlgasse. ?u verpilviltsn ist eine iin besten Betriebe stehende Biitkerei samint Wohnling in der Station Reifuigg - Fresen mit 31. December l. I. 1767 ^o!2tKvS>7 zum Bestreichen von Obst^ bäumen dilligst zu l)abcn in der Tegetthoffstraße 44. 1792 Empfehle mich zum Krauteinschneiden mit feinstem Tirolermesser. Josef Schinko, Hauptpla^ 6. VvrRsrs» ein goldenes Kettenbraeelet mit Kugelanhängsel am Wege durch den Stadtpark, Bürger- und Kaiserstraße znin Burgplatz. Abzugeben gegen Belohnung in der Verw. d. Bl. 1814 I^fanclleik-/^n8talt in Iila»'bui'g 4. Ikovoii»?»«r 1L02 um doxivQt üio von verfallenen Pfändern. Ill»VURlS.t!?Rr ?s.p»«rv. Einige Tausend Kilo ungeheftete Brochiiren, s^roße-Z Format, hübsches satinirtes Papier tfttt Kilo S fl.. t Kilo lft kr. Einwickelpaviere ohne Druck, großes Format l Kilo l(» kr. bei Ed. Zanschitz llfstr. (L. Sralik.( »Is.«oo in Läelieu 5 Xilo fravea ^'sllsr öst.-unz. pvZtswtiou klavknskms. Lustvmsla Slün 1 Xilo i1. 1.5)0 ^smailcs ^'lN) ee!lt „ ^ 1.60 ^e»tinäi8ek grün „ . 1.7(j vomingo ^ . 1.75 ^vilgkys»'^ oelit . , 1.80 pfvangvi' . 1.80 ^sva blnu ßr08s ^ ,1.85 l)v>lon k?riitt , . l.90 iVioeea , i.90 ösriLan „ n 2.— ^onaöo selk „ „ 2.— Vkos. pvvoo-kliltkvn, llr. I<(». von i!.1,18 tl. 10 ^ n<^ Kls^rdiirx v. am Vo»»?»orK (Leitersberg) Eigenbau Mostwein ^^iter AT kr. Svl»ö»« KMrW« aus frischen und getrockueten Blumen mit und ohne Gold- oder Silber-Schrift beschriebenen Schleifen. Srij^e Ansvlitzl triilitiltr Kriiije. ^olnsodulitsr, Postgasse Nr. 8, Marburg. 687 ?»HKSvlK0 ock«r meine 1784 I-auä^irtseliatt nahe bei Baden und Vöslau um den Preis von 10.000 Gulden, darauf haften 3si20 Gulven Spar^ cassagelder. Ferner besitze ich ein Hotel mit Concessiou und 16 schön eingerichteten Zimmern um den Preis von 7500 Gulden im II. B. Wien; dann ein Kaffeehaus um den Preis von 4000 Gulden, tausche auf ein schönes Zins- oder Geschäftshaus in Marburg. Näheres Cafe Sapata, II., Wien, Circusgasse 17, Eigenthümer. in der Tegetthoffstraße wird sofort zn mieten gesucht. 1810 Adresse in der Berw. d. Bl. Der Tiroler I^raiitsel^ziöiäsr wird bestens empfohlen. Gefällige Bestellungen bei Herrn Balaster, Lendgasse 4. 1595 Umivrlouto mit 6 arbeitsfähigen Personen werden zu günstigen Bedingungen aufgenommen. 1795 Auskunft Schulgasse 5, 1. Stock. 9« kr. vierteljährig tostet die wöchentliche portofreie Zusendung des reichhaltigen und' gediegen Sonntagsblattes der Österr. Eine rothe 1782 Id»xs S»r»»ib?»r ist billig zu verkaufen. Ausknnft in der Verw. d. Blattes. Kautsvkuk- Stampiglien IN allen (-rössen k'oimen mit und ohne Selbßfirber, Ulieritiininl üul' ^Vnlerlitz'un^ llio !l I.. Lrslil I!I»rdurx. Dasselbe enthält: Ausj^ezeichncte Leitartikel, interessante Feuilletons, Special-Telegramme von il)rcn zahlreichen eigenen lZorrespondenten, wahr« hkitsgetreue Beuchte über alle Tages-" Ereignisse, Handels- und Bl)rsenver-kehr, Theater, Literatur und Sport-Gediegene Artikel über Gesuudheits-pflege, Hauswirtschaft, Land- u. Forsts Wirtschaft, Erziehung und Unterricht. Küchen- und Haus-Recepte. Humor.. Erzählungen, Scherze und Anecdoten, Preisräthsel mit wertvollen Gratis-Prämien. — Großer, deutlicher Druck. — Preis des ^onntagsblattes mit wöchentlicher portofreier Zusendung te/M/z/Tj/ SS ^ Preis der So>i»tagS' und Zlo««erstags' Zvsgabe» mit wi)chcntlicher Mrimaliger portofreier Zusendung vierteljährig 1 fl. 4^5 kr. Preis der täglichen Ausgabe init täglicher portofreier Zusendung vierteljährig 4 fl. S<» kr. Abonnements können jederjtit beginnen.. Probenummern gratis und portofrei. Die Expedition der Osterr. Volks-Zeitung. Wien, I, Schulerstrahe tL. Leramwortli6)er Schriftleiter: HanS ttordon. — Herausgabe, Druck und Berlag von Ed. Junschitz Nfg. (L. Kralik) in Marburg.