Lmllachtl Zeitung. Nr. 8V. Priinilmcratlonsprei«: Im Lomptolr ganzj. fi. 11, halbj. si. 5.öa. Fllr blcZusteNuna in« Hnus halbj. 5U lr. M!t der Post ganzj. fl. 15, halbj. fi. 7.50. Montag, 13. April Insert« onSgebühr d!s 10 Zeilen: imal L« kr., »m.80lr., 3m. 1 fi.; sonst Pr. .^clle im.«lr., »m. 8lr., »m. I0lr. u. s. W. Insettioll«sl?mpel jedeSm. ?o ll. 1867. Amtlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn folgendes Allerhöchste Handschreiben allcrgnädigst zn erlassen gcruht: Ucbcr Portrag Meines ungarischen Laudcsfiuauz-ministcrs ernenne Ich den gewesenen Obcrgespan des Trcuchincr Eonutatcs Dyonis Frcihcrrn von Atcd-nyansky znu: Oberbcrggrafen für ?tiedcr-Ungarn. Ofen, am 4. April '1867. Franz Jose;»!) in. ^. Melchior Lonyay. Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn mit Aller-höchstem Rcscripte voin 11. April d. I. den mit dem Allerhöchsten Rcscriptc vom 4. Jänner d. I. vertagten croatischslavonischcn Landtag für den 1. Mai d. I. aller^ linädigst wieder einzuberufen gcrnht. Sc. k. f. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung vom 8. März d. I. dic gradncllc Vorrnckung des (.'antur-(!iin(mimi8 ain Naadcr Dom-rapitel Ferdinand Sterne zum 1.0s,t0i--('ll>wnic',n«; des <'N«w?-^UNMN0N^ Anton Szcrdahclyi znm (v;mwr-^lUlOllil'u!-;; des Kathcdral'Erzdechants Fabian Hanszcr znm ^u«l.0^-^mwin0u«; des Ocdenbnrgcr Erzdechants Johann Zcrpak znm Kathcdral'Erzdcchant; des Wic-sclbnrgcr^Erzdcchants Karl Nogall znm Ocdcnbnrgcr Erzdcchant; dcs Locsmandcr Erzdcchants Anton Win-^erl zum Wicsclbnrgcr Erzdcchant, nnd des Rabaközcr Erzdcchants Joseph M a yrhofc r znm Loesmnnder Erz« dcchant allergnädigst zn genehmigen nnd dic crlcdlglcn Domhcrrcnstctlcn an demselben Domcapitcl, nnd zwar: die Rabalozcr Erzdcchantsstcllc dem Titnlardolnhcrrn, Ncctor des bischöflichen Seminars nnd Professor der Theologie Franz Tartsay; die Komorncr Erzdcchants-stellc dem Director der bischöflichen Kanzlei nnd Const» storialrathc Georg Orban, dann dic Titnlardonihcrrn-stelle dem Biccrcctor dcs iicaabcr Seininärs Joseph Trichtl' ferner dic Titularabtei .^t. ^inlicuu d(.> .^uär "Nil8 .^l^u-Non^wr dem Domherrn Karl Nogall; die Titnlaravtei t^t. .1l>eo!»'l i«. ^Nrbei, und vrrscildct, Hr ^^l>r Süicl knlhält unter - "'- dic Ccüi^'sstoneiurlund»,' vom öl. Iäiiner 1«6? ^iiin Van und Vrtricl) ciucr Lücomoliubahn von Elnamlrlsfg!'!! Iiis Nr l-?iudzih; , ' "" die Cilcnlanierordnlmq dcS Krisgsmiulslcrinms vom I2tlü März 1^^? ilber ri»e Vlodisicalioll dc« § ^10 der Gewerbe' Nr <-^'.""a sl!r die Militärnrmzc; ' "^. d>c Kundmachung t>5S Kiuaüzminisleriiima vom 30. März I"K7 llbcr dir Erwcitcruug dcr Vrfunnisse de« Ncbcuz°llc>mlc? Vlr t-^'l'l"' Elassc Vorghstto in Tirol; ' ^ d,e Kunbmachiinc, dcs Finanzumiislcrmmt! vom 8. April "^lllitr die ErmächUssUüss dn Ntbcn^lläüttcr crstcr Elassc in Ei,„on<.<. Nm.Itzla'iN) uniid Vossanrze in dcr Aukowina zu^' Nuelrittebchandlutm von Vier. (Wr.Ztg. Nr.88v. lI.Apnl.) Nichtanltlichcr Theil. Laibach, 15. April. Frankreich hat in dcr Lll^cmbnrgcr Frage die Verträge von 18W angcrnfen, in welchen es daher wohl StMmnkte fnr scinc Auffafsnng, daß der König von Holland allein iiber dic Abtrctnng Lli^clnburgs zu entscheiden habe nnd diese consequent den Abzng dcr prclißischcu Bcsatzuug zur Folge habcn mnsse, zn finden glaubt. Obwohl nun die Situation durch dicfe diplo-matischc Kunstpause nichts vou ihrem bedrohlichen Charakter verloren hat, weil die preußische Regierung durch offi-ciöse Corrcspondcnzcn bereits gcgcn jcdc Pression der Garautcu dcr Bcrträgc von 1830 ans ihre Entschlicßnngcn sich anSgcsprochcn uud auch dic frauzösischc Rcgicruug bisher nnr von cincr Prüfung dcr Austchtcu dcr Mächte, uicht von ciucm Schicdsrichtcramtc dcrsclbcn gesprochen hat, so dürfte doch nachstehende Skizze dcs „Temps" über jcnc Pcrträgc in dicscm Augenblicke von Interesse scin. Das Vlatt sagt: „Dnrch dic Tractate von 1839 wurde Aclgien aus< drücklich vou Holland getrennt und ein Theil dcs Groß-herzoglhnmö Ln^cmbnrg Belgien zuerkannt; jetzt ist also blos von dcm den Niederlanden verbliebenen Theile dic Rcdc. Dcr hauptsächlichste dieser Tractate wurde direct zwischcu Bclgicu uud Holland abgeschlossen und war vou audcrcn Vcrträgcn mit dcu Großmächtcil bcglcilct, wclchc dic Gcwährlcistuug diescö Vertrages bctrafcu. Dic Klauseln, wclchc nun dic französische Rcgicrnng gcmcinschaft-lich mit dcn übrigen Mächten cincr Prüfung zu nntcr-ziehen geneigt ist, sind folgende: Vertrag zwischen Belgien und dcn Niederlanden: Art. 1. DaS belgische Gebiet wird überdies dcn im Art. 2 bezeichneten Theil des Groß' herzogthums Luxemburg umfnsscu. Art. 2. Sc. Majestät der König der Niederlande, Großherzog vou ^uxcmbnrg, ist dcmlit einverstanden, daß die Grenzeu dcs belgischen Gcbielcs im Großherzogthmne ^uxcmbnrg, wie hier nuten beschrieben, sein sollen (folgt die Bczcichnnng des au Bclgicu abgetretenen und des bci Holland verbleibenden Gebietes). Art. 3. Für die im vorstehenden Artikel bc stimmte G^bictsabtrellMg wird Sr. Majestät dcm Könige von Holland, Großhcrzoa vou Vu^mburg, cinc Gebicts-Entschädigung in der Provinz ^imburg zugcstandcu. Vertrag init dcu fünf Mächten (Fran^ reich, Cngland, Oestcrrcich, Prcnßen und Rußland.) Art. 1. Se. Ätajcslät der Kaiser vou Qcstcrreich, König vou Uugaru uud Böhiucu, Sc. Äiajcstät dcr Köuig dcr Frauzoscu, Ihre Majcslät die i'töuigiil dcs vcrciuigtcu Königrcichcö von Großbrilanuicu und Irland, Sc. Majcslät dcr Köuig vou Prcußcu uud Sc. Majestät dcr Kaiser aller Rcußcn crllärcu, daß dic angcschlosscncu nnd dcn Inhalt dcs zwischen Sr. Majestät dem Könige der Belgier und Sr. Majestät dem Könige dcr Nicdcr-laudc, Großhcrzog von Luxemburg, abaeschlosseueu Tractates bildcudcu Artilcl dicsclbc Kraft uud dcusclbcu Werth habeu, als wcuu sie der Urschrift gemäß, in der gegenwärtigen Urknndc eingeschaltet wären, uud daß sic iu dieser Wcisc unter die Gewähr dcr gc^ nannten Mächte gestellt werden." Dieser Artikel eröffnet mm die diplomatische Action, wclchc eingeleitet wcrdcn zn müsscn scheint, dcrcu lHrgcbniß jedoch nach dcn Erllärungcn dcs Lord Stanlcy schon vuransgcsctzt wcrdcn dürftc. Thatsächlich gchl her. vor, daß die Garantie von selbst versällt, wenn der Großherzog von Luxemburg fich freiwillig seiucS Groß-herzogthnms cntäußcrt." Allcs schciitt mithin dcu Eud-bcschlüsseu dcs Königs vou Holland uutcrgeorduct zu sciu. Ucbcr dcu wahrscheinlichen Gang dcr diplomatischen Verhandlungen wird übrigcns dcr „Kolu. Ztg." anö Paris geschrieben: In diplomatischen Kreisen dcukt man sich den Gang dcr Vcrhandluugcu, wie folgt: Die Unterhandlungen wcrdcn mit dircctcr Korrespondenz dcr verschiedenen Mächte beginnen; so wic aber Anssicht auf irgend eine Verständigung sich zeigt, wird die Znsam» mcnbcrnfuug ciucr Coufcrcuz beantragt wcrdcn. Die Regierung sucht zuuächst die Leidenschaft dcr Gemüther zu bcschwichtigcu, und sie hat sich ans dicscm Gruudc jcdcr Interpellation widersetzt. Zwischen Berlin nnd Paris wird so eifrig tclcgraphirt, daß dic Tclcgrafthcn. Verwaltung nicht mehr sofortige Ucbcrmiltluug dcr Dc, pcschcu zusichern lauu. England uud Nußlaud sollen beide für die Ncutralisiruug Luxemburgs sciu, ciuc Lö' sung, welcher Frankreich scinc Znstimmnug kaum vcr-sagen würde. Die Lcidcuschaftcn sind schr crrcgt, das ist unbestreitbar; aber weun dcr Friede erst einmal gesichert, dann wird sich zcigeu, mit welch allgemeiner Befriedigung die Vermeidung cincS Zusammeustoßcs zwischen Frankreich uud Dcutschlaud ansgcuomiueu wird. Die Gefahr ist groß, aber wir hegen noch mehr Hoff-uuug. Die Nachricht von dcr Hichcrknuft des Königs von Prcnßcn wird hcutc wieder bestätigt. Dcr Conmiau-daut cincs Gcschwadcrs für die Ostscc ist ernannt; die Wahl ist auf den Viccadmiral Fonrichou gefallen. ^ Oesterreich. AuS Wien, 10. April, wird dcr „Agr. Ztg." gcschricbcu: Dic von dcn Ionrnalen bereits signalisirtc )iachricht voll der Ernennung dcs pcnsiouirtcn Vicc< Präsidenten der uugarischcu Statthaltcrci, Hcrrn v. Cseh, znln königlichen Coinmissär für die Stadt uud dcn Vc-zirk Fiumc ist nun zur Thatsachc gcwordeu. Dic Er-ncnnuug dcs Hcrru v. CSch erfolgte mittclst allerhöchster Cutschließuug uoiu 5>. b., dcsscu Amtswirksamkeit hat sich aber lediglich auf dic Erhcbuug nnd Uutcrsnchuua. dcr jüngstcu Fiumancr Conflicte zu crstrcckcu. Gestern siud bereits die dicsfälligcu Wcisuugcu ucbst Dccrct aus dcr Hofkauzlci an dcu gegenwärtig iu Fünfkircheu luei-lcudeu Hcrrn v. CSch abgcgangcn nnd dcmsclbcu uulcr Eiucm ein subalterner Beamter dcr croatischcn Hoflanzlcl bcigcgcbcl! worden, dcr sich direct von hier nach Finmc begibt. Graz, 13. April. Gestern Abends nach i) Uhr ist dcr hochwürdigstc Herr F ü r st bischof von Scckalt, Graf O. M. Attcms, gestorben. Er war wcgcn seiner Gcinüths' nnd Eharaltcrvorznge ein allgemein geachteter Kirchenfürst. Pra<,, 12. April. Dic Vudwciscr Handelskammer' wahlcn wurden im Laudtagc mit Majorität aguoöeirt. Die Präger Haudelslammcrwahlcn wurdcu für giltig erllärt. Dagegen wird die Laudslroner Wahl wcgcn vorgekoinmenell Unregelmäßigkeiten für ungiltig erklärt. Hierauf Vcr-handlnna übcr dcu Dringlichkeitsantrag, die Rcgiernngs-vorlage über dic Neichsralhswahlen betreffend. Herbst, Berichterstatter der Majorität, beantragt, dic Wahlen uorznnchmcn. Rieger, Berichterstatter der Minorität, spricht gcgcn dic Wahlcn, da dic Beschicknng dieses Reichsrathcs verfassungswidrig wäre, indem der Landtag nnr einen Gesammtreichsrath beschicken töuuc und beantragt über die Regierungsvorlage, betreffend die Neichsralhswahleu, znr Tagesordnung überzugehen. Ear^ dinal Fürst Schwarzeubcrg erklärt, iu das Abgcordnc^ leuhalls nicht zu wählcu, da er mit sich selbst im Widerspruch tommcu müßtc. Er köuuc uicht dicjeuigeu lväh-lcu, die scinc Politischen Ausichtcu nicht theilen, er müßte also cine Schcinwahl voruchmcu, nnd das »volle cr uicht. Touucr, Zeithammer, Branner, Villani, Slad-lowsly sprechen für dcn Uebcrgang znr Tagesordnnng. Dcr Präsident will dem Berichterstatter dcr Minorität das Wort crthcilcn, als cin ungchcncrcr, miuutcnlang dauernder Lärni, Ausrufe uud ZorncSausbrüchc im Eenlrum entstehcu, weil der Berichterstatter Herbst auf ciuige Minnlen deil Saal verlassen hatte. Sladlowöky erklärt, cs sei eine Schmach, daß, während Abgeordncte rcdcu, Berichterstatter sich in dcr Restauration „herumwälzen." Herbst erscheint. Dcr Oberst - Landmarschall schließt die Sitzung. Das Ecntrun» will eine Interpellation einbringen. Dcr Obcrst'Landmarschall crklärt, dic Sitzung sei bereits geschlossen; trotzdem lasse er die Iutcrpellatiou verlesen. Klandy, Ricger und Gcuosscu bringen eine Interpellation an den Rrgieruugsvcrtretcr eiu wcgcu der heute erfolgteu ungesetzlichen Verhaftung des RedactcurS dcr „Politik." Dcr Rcgicruugsvcrtrete'r verspricht ciuc baldige Äcantwortnug. — Zum Bank-director-Stellverlrel^r wurde Johann Limbeck gewählt. ^ Ntorgcu Sitzung. Tagesordnung: Rcichsrathswahlcn-Vorlage. Trieft, 13. April. Gestern hatlc dcr Podcsta Herr Dr. E. Porenta die Ehre, vou dcu Herrcu Erzhcrzogcu Albrecht uud Ernst zur Tafel gczogcu zu wcrdcu. Abends bcsnchtcn Ihre kais. Hohcitcn das große Theater nnd um 11'/, Uhr Nachts begaben fich dieselben an Bord dcS Kriegödampfcrs „Vulcan" nach Pola. Ausland. Verliu, 12. April. Dcr König empfing hculc dcu Gcucraladjutantcn dcö Kaisers vou Rußland, Baron Audbcrg. — Dic „Norddeutsche Allgciuciuc Zeitung" dcmcntirt dic Nachricht dcr „Börscu-Zeilung" über cinc angebliche preußische Note iu Betreff Luxemburgs an 558 die Vertreter Preußens bei den auswärtigen Höfen. Prcilszcn habe zu ciucr solchen )iote keine Vcranlassnng gehabt, da es keinerseits in Verhandlnugcn über Lu^eiu« burg eingetreten sci. Preußen habe seilte Gesandten lediglich nber die Sachverhältuissc iustrnirt nnd lies; dnrch dieselben die Garauticmächtc des Vertrages vou 1^9 nlu die Niittheilung ihrer Ansichten über den bezüglichen Vertrag ersuchen. Weiteres sei nicht geschehen. Floren;, ^. April. (Proceß Pcrsano.) In der hcntigcn Sit^nng bat der Advocat Gincosa, einer der Vertheidiger Pcrsano's, den Präsidenten, sich beim Ma-rinemiuistcrinm zn verwenden, damit die Plane vou ssasaua nnd Pola vorgelegt werden. Hierauf wnrdc das Zeugeuverhör fortgesetzt. Unter anderm erklärte der Frc-galtcneapitän Fineati aus Venedig, früher Commandant dcs Panzerschiffes „Varese", er habe drei Jahre nnf Visfa gewohnt, ohne daß man von ihm Auskunft nber die dortigen Vefestignngcn verlangte. Am 18. Abends sci es leicht gewesen, sich mit WO Mann des Forts S. Giorgio zn bcinachligcn, welches zum Schweigen gebracht war nnd die Flagge eingezogen hatle, nnd er sei überzeugt, das Aufhissen der ital. Flagge auf einem der österr. Forts würde anf die Mauuschast eine eulhu» siastische Wirkung hervorgebracht habcu. Er sah deu „Nc d'Italia" sinkeu; die Bemannung des „Varese" glanbtc aber, es handle sich nm ein feindliches Schiff und rief ans allen Kräften: „Es lebe der iiöuig, es lebe Italien!" Als er dieses Geschrei hörte, fragte er den zweiten Offieicr um den Anlaß. Dieser erwiderte: Eou^ mandant, mau rust „Es lebe Italicu", weil der Feind sinkt; Fincnti erwiderte: „Schweigen Sie; nnscr Ad> miralsschisf sinkt. Sagen Sie es aber nicht der Manu-schaft und setzen sie das Feuer fort." Der Zcuge be< hinptet allch, der Vorwurf, daß die ital. Artilleristen nicht z» schießen verstanden, sci nnbegrüudct. Ebenso sci es nnwahr, daß dic französischen Maschinisten nn Bord des „Varese" sich weigerten zn dienen. Der Frcgatteneavilän Gogola (ein ^aibacher von Oebnrt), Commandant der Eorvettc „Goveruolo", bestätigt, daß das Boot, welches den Admiral au Vord des „Asfondatorc" brachte, in großer Gefahr stand, von den Wellen vcr« schllingcn zn werden. Der ^iuicnschisfslieulenant Isola, vom „Rc d'Italia", sagt ans, der Admiral sei nnge« fähr eine halbe Slnndc vor dcui Znsammeustoße auf den „Asfondatore" gegangen nnd seine letzten Befehle seien mit großer Hast ertheilt worden. Der Zcngc mußte, nachdem sein Schiff gcsnnlen war, '.»'/, Stunden laug mit den Wclleu kämpfen. Marchcse Gilalterio, Viuieu^ schisfslieutenant voni „i)te d'Italia", erklärt, daß man an Bord dieses Schisfes von der Absicht des Admirals, sich auf den „Affondalorc" zn begeben, erst im Angcn» blicke der Ansführnng Kenntniß erhielt. Als diese stattfand, hielt der „Nc d'Italia" seine Maschine ungefähr U) Minuten lauge an. Zeuge erklärt, daß im Momente des Zusammenstoßes Admiral Tegetlhoff von seinem Stäbe umgeben mit entblößtem Hanptc anf der Schiffs-schan^c stand. Auf die au ihn gerichtete Frage, ob die Ilcbcrsahrt Pcrfano's vom „Ne d'Italia" anf deu ,,Asfou« datore" auf dc» Verlust des ersleru einen Einfluß haben konnte, antwortete der Zeuge bejahend, weil dieselbe be» wirkte, daß man die Eutfcruuug nicht mehr einhielt. Der Eommandnut des „Affondatore", Martini, sagt ans,! daß, als Persnno an Bord kam, die Biccadmiralsflaggc aufgehißt wurde, weil keine audcrc bereit war (!). Er fübrte die ihm vom Admiral befohlenen Manöver ans. Als er ihn das erste mal auf den Kaiser losfahren hieß, gab er dem Schiffe diese Nichtnng, aber der „Kai< scr" wich dem Stoße geschickt alls. Der Admiral blieb immer im Thnrm. Er bestätigt, daß o'Amico dem Ad» miral den Rath ertheilt, wieder die Offensive zn ergreifen, nud fügt bei, daß, als er „^iuks" commandirru wollle, der Admiral sagte „Ncchts" nnd anf feine Wiederholung „Vints" nnsrief: Hier befehle ich. Linien« schisfslicntcuaut Solaroli erklärt, er habe Martiui gc< rathcu, links zn stencrn, nin ein feindliches Panzerschiff anznrcnncn, nnd bei diesem Anlasse rief Persano aus: Hier commaudirc ich! Gehen Sie anf Ihren Posten, AnS der schriftlichen Aussage dcs Frcgattcucapitäus del Eauto, Nntcistadschcfs dcs „Rc d'Italia", geht hervor, daß der Depntirte Boggio in dem Augenblicke, als das Schiff den Stoß erhielt, seinen Revolver anf die Ossi-eiere abfeuerte, welche sich an Bord dcs feindlichen Ad» miralfchiffcS befanden. Fregattenkapitän Ehincn, zweiter Emnmandant des „Asfondatorc", sagt ans, daß der Ad-miral nach dem ersten iiampfc sich bei ihm beklagt habe, daß sciucu Sigualcu uicht gehorcht werde. Fregatten» capitän Saint Bon gibt eine Schilderung dcs kläglichen Zustandes, in den das von ihm commaudirte Panzerschiff „Formidabilc" versetzt war. Es war dem Sinken nahe. Coutrcadmirnl Nibotty erzählt die Schicksale dcs „Nc die Portogallo," der mit dem „Kaiser" im ssampfc nud vom Fciudc umriugt war, vhuc daß die italieuischcu Schiffe Micuc machten, ihn, zn Hilfe zn kommen. Ein von der Vertheidigung aufgerufener Zeuge macht über die militärische Disciplin der italienischen Flotte uicht sehr gi'mstigc Aussagen; fcrucr habe es an Personal, dc< soudcrö an Artilleristen gefehlt. Anf dic Frage, wie cs gekommen, daß der Admiral, obschon er wußte, wie die! Sachen standen, dennoch an das Ministerium gcschriebcu/ daß alles bereit sci, erwiderte der Angeklagte, er habe, alö er gesehen, daß die Flotte uicht in Bereitschaft war, seine Entlassung gegeben, sei jedoch gcbctcn worden, zu' bleiben. Ans der Disenssion, die sich an diese Erklärung knüpfte, geht hervor, daß hierbei die Person des Königs ins Spiel kommt. Ein Pilot dcs „Affondatorc" sagt aus, daß an Bord desselben der Admiral, der Stabschef nud der Eommaudant Martiui, alle drei gleichzeitig, commandiren wollten, nnd daß Pcrsano einmal fast mit dem ganzen Leibe aus dein Thurme hervorgekommen sci, worauf ihn der Stabschef gebeten habe, sich nicht allznsehr zn cxponircn. Pcrsano habe erwidert: besser eine ilanoncnkngcl alö ein Kriegsgericht. D'Amieo nnd Martini widersprechen aber den Anssagcn dicseö Zcngcn mit Entschiedenheit. Florenz, 11. April. (Kammcrsi tzung.) Nat-tazzi kündigt dic Zusammenstellung dcs EabinetS an; der Marineminister werde interimistisch dic Geschäfte des Ministcrinms des Acnßern versehen. Natlazzi sagt: DaS Ziel dcs Ministcriums uud Parlaments mnß sei», sich ernstlich nnd schlcnnig mit dcu vom Lande nnd der Nothwendigkeit der Wiederherstellung dcS öffentlichen Ercdits geforderten Finanzmaßnahmcn zn beschäftigen. Nattazzi bemerkt weiter: Für Italien existirc leine aus« wärligc Sorge, wir müsseu uus im Iuueru, uud zwar mit den Neformen der Slcncrverlhcilung thätig befassen. Das Ministerium wird deu iu der Throuredc vorgc-zcichuetcu Weg verfolgen, einen Armccorganifationscnt-wnrf vorlegen, wcilereu mit drr Commission vereinbar« ten Hcrabmindcruugcn des Budgets beistimmen, einen Eutwurf über große vom Staate gavautirtc Arbeiten und über Ereditiustitntc vorlegeu. Iu Beautwortuug einer Interpellation sagt Nattazzi, er werde die Interpellation Ferrari's über die Ministcrkrisc beantworten. Pariö, 11. April. Die „France" dcmcntirt das Gerücht, General Graf Palikao habe einen kriegerischen Tagesbefehl an dic Armee von Lyon gerichtet, sowie das Gerücht nber die Einbcrufnng der Ncserven. — Die „Patric" dcmcntirt die Nachricht, der König von Hol« land' habe die Krone von Lnxembnrg zu Guustcn sciueö Vrnders uicdergelegt. — Die „France" sncht zn bewci-sen, daß die Prcußeu uicht iu Lll^cmburg bleibcil töuuen; Preußeu soll nicht glauben, daß die Annexion Luxemburgs so leicht sei, als Hauuover nnd Nassan wegzunehmen. - Ans der der „Tr. Ztg." zugckommeueu, bis zum 7. d. M. reichenden ttevautrpoft entnehmen wir, nach Meldnng des „Lev. Herald", Details über die Verhandlung mit dem srauzösischeu Gesauoleu Hcrru Bourse, der im Namen seiner Negieruug der Pforte dcu Nalh ertheilte, Eaudia au Gricchculaud abzutreleu. Als Ge-geuleistuug soll der Gesaudte cine Garautic Fraukreichs sür die Integrität der Türlei uuter drei Aedingungcu augeboten haben: 1. Reorganisation der Gerichtshöfe, ^. Gleichheit aller Unterthanen vor dem Gesetze, ^l. Nc-gelilng der Abgaben. Die Antwort habe zwar höflich, aber entschieden verneinend gclantet, mit Hinweisnng darauf, daß der Aufstand thatsächlich zn Ende sei, und die Negiernng, im Einvernehmen mit den in der Hauptstadt befindlichen Abgeorduten, solche Neformeu nubahuc, welche die Bcwohuer der Iusel zufriedenzustellen geeignet seii, würden. Am folgeudcu Samstag, also am 30. v. M., seicn hicranf dcr russische, österreichische nnd preußische Gesaudte, sowie der italienische Geschäftsträger bei der Pforte erschienen nnd hätten den Nath ertheilt, daß, da die Ncgiernng dcs Sultans, ohne Zweifel ans begreiflicher Eigenliebe, die Abtretnng der Insel verweigere, daselbst ein Waffenstillstand proclnmirt nnd dic allgemeine Abstimmung über dic Frage, ob das Eiland eine autonome Verwaltung uuter der Pforte crhalteu oder an Griechenland abgetreten werden solle, nntcr dcr Ucbcr-wachnng einer auswärtigen Eommissiou vorgenommen werden sollc. Die Antwort der Pforte anf diese erneuerte Zumnlhung habe wieder ablehnend gelautet. Fnad Pascha habe sogar crtlart, daß ein zweites Navnrin nöthig wäre, um dcr Pforte Das abzuzwingen, was man von ihr verlange. An das gricchifche Ministerium hat dcr türkische Minister eine Note gerichtet, worin er in sehr artiger und gemäßigter Sprache demselben die vielfachen Bcmühuugen der Pforte, einen Bruch zu vermcidcu, in Erinnerung briugt nud ihm dringend ans Herz legt, die Ursachen zn beseitigen, welche einen Eon-flict an der Grenze alö drohend erscheinen lassen. Er setzt bei, daß die Ncgicrnng dcs SnltanS zwar fortwährend alles vermeiden würde, was cin solches Ergebniß beschleunigen könnte, daß sie aber, wenn man ihr Feindseligkeiten anfzwingc, davor uicht zurückschrecke nnd es dem unparteiischen Urtheile Enropa's überlasse, dic Verantwortung dafür auf dic Urheber zu wälzen. Schließlich erklärte Fund, die türkifchcu Truppen wür-dcn, im Eintlangc mit der abgeschlossenen Eonvcntion, die Näuber uöthigcufnlls über die Grenze verfolgen. Gleichzeitig ist Omcr Pascha von dcr Donau abberufen uud mit dcmEommando dcr Armee beauftragt wordcu, die, durch ciuc Division von dcr Donanarmcc verstärkt, nn dcr Grenze aufgestellt wcrdeu soll. Dcr Scrdar Ekrem ist bereits iu dcr Hauptstadt augckummcn uud soll in einem am 31. v. M. abgehaltenen Ministcrrathc anf unverzügliche Kriegserklärung gegen Griechenland gcdrnngcn haben. Er wnrdc jedoch überstimmt. Ans Anatolicn uud Numclieu treffen schon Ncdifs cin (drei Bataillone aus dcr Proviuz Smyrna kommcu nach Eon« stantinopcl in Garnison) nnd das Scraökicrat ist eifrig mit Anschaffnng von Zelten n. s. w. beschäftigt. Nach Volo und Prcvcsa sind ebenfalls Truppen abgegangen. Mssesneuistkeiten. — (Südslavische A lad cm ic.) Sc. k. l. apo< stolischc Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 10. April d. I. die Wahl dcs Bischofs Joseph Georg Slro ß-nlaycr zum Protector und dcs Domherrn Franz Nacli zum Präsidenten der südslavischeu Akademie der Wissenschaften und Künste unter gleichzeitiger Enthebung des letzteren von dein Amte eines Scbulralhe^ bei dem croalisch-slavoni schcn Stallhaltereiralhe allergnädigst zu bestätigen geruht. — (Hohe Spende.) Ihre Majestät die Kaiserin Carolina Augusta hat neuerdings den Betrag von 300 fl. zur Verlheilung an durch dcn letzten Krieg in Noth gerathene Bewohner Ädhmcnö zu spenden geruht. — (Militärisches.) Aus Wien wird der „Ta-geöp." mitgetheilt, da!) das Gesetz, woruach jeder active Hauplmann, der acht Jahre diese Charge bekleidet, eine jähr» tiche Zulage um siwszig Gulden evhäll, welche nach je zwei Iahreu und hundert Guldcu vermehrt wird, und daß das üderschlittenc fünfzigste Lebensalter die Erlangung dei SlabZ< osficiers-Charge au^schliehe, bereits vom Kaiser sanctioniil wurde. — (DerKriegsuothsta nds.V erein in Wien), welcher schon früher die bedeutende Eumme von 16.000 st. durch smie Mitglieder vertheilte, hat uunmehr neuerdings 'l5.000 sl. deu seinerzeit durch die preußische Invasion be» schädigten Dislricten Böhmens zugeweudet, von welcher Sunnue ein grohcr Theil bereits durch die Herren Fürst Ferdinand Kiusty, Gras Johann Harrach, Herrn Josef Ritter von Ge, itlcr-Armi n gen und Herr» Franz Cllcn« berg er seiner Veslimmnng zugssilhrt wurde, und die noch erübrigten Gelver demnächst zur Vertheilnng gelangen. Diese Summe, welche im Ganze» 01.000 Gulden beträgt, ergab sich theils du>ch freiwillige Speudcn, durch die lürzlich im Palais Ulie»3perg stattgehableu Theatervorstellungen, durch das Ertlägnih des Balles dcr industriellen Gesellschaften und hauptsächlich duich die bedeutenden Summen, welche schou jelzt dcr mit so enormem Erfolge im Zuge desind» lichen Lotterie des Kriegsnolhslandsucreins (Lose zu 50 l r. 0. W.). Ziehung am 10. Mai 1807, zustießen. Äeson« ders rühmcnvwerlh ist das Vorgehen dcs Vereins bei Vellheilung dieser Gelder, indem die eingangs erwähnten Herren sich der gewih großen Mühe uutcrzogen hade», die Vedülstigleit der Einzelnen au Ort mid Stelle zu untersuchen und dieselben nach Maßgabe der zn ihrer Disposition gestellte» Summen, allsogleich zn unterjtt'chc-». Nameullich die so schwer gllrosicnen Distticlc von Nachod, Slalill, Trau< tcnau, Sadowa, Königgräli, Podol, Iicin :c. werden hilircicheud Gelegenheit hahen, der segensreichen Thä« ligteit dicscö, unter dcm Volsil,e Ihrer Turchlaucht Fürstin Marie K i n ö l y < L i ech t o n st e i u stehenden Vereines zu gedenken, und wir lünnen dei diesem Anlasse uur dcn wahr« hasten Wunsch auösprcchen, dc>h die Nnlerslükuug dcs Pnbli« cumö jenem Unleluehmcn in ergiebigster Weise zu Theil werde. — (Zum D ucllp r o c cs s e Sch o ts ch.) Cin neuer» liches Majestätsgesilch, welches von ci,>cin Verwandten des zu sünf Iahrcu schweren Kerkers uernrthcillcu Scholsch in Wien eingebracht worden, ist mit dcm Bescheide znniekgelangt, dah „demsclhen nicht stallzligeben befunden worden." — (Eh ter haz y^A u gelcgc n h eit.) 6s bestätigt sich vollkommen, daß sämmtliche, dem Fürsten Cslerhazy an« gehörigen Häuser verlanst werden sollen, auch in Ofen hat der Fürst Cslcrhazy'sche Iilchlsoertreter aus dcm dortigen Grundduchsamte den Extract zu diesem Vehusc exhidirt. — (Hoch wasser) Ans allen Theilen des Reiches treffen Berichte über das dedcnlliche Anschwellen der Flüsse ein. Der Wasserstand der Donau betrng am 11. im Wieucr Caimle « Fuft 4 Zoll oder Null. Der Wasserstand der Moldau ist in Folge des anhaltenden Regens zwar im langsamen, adel fortwährenden Steigen begriffen.—- Ans Arünu vom U.V. wird gemeldet: Der Wasserstand ist in Folge des letzteil Ne« gcns heute so hoch gestiegen, daß die tiefer liegenden Felder und Wiesen an dcr March überschwemmt sind und die Ge« sahr einer Inundation naheliegt, umsomchr, als das Wasser dec March noch fortwährend im Steigen begriffen ist. -^ Von dcr oberen Theiß sind betrübende Nachrichten cingelatt' fen. Der in Folge starken SchnceschmelzcnS angeschwollene Fluß hat an mehreren Stellen die Dämme durchbrochen und ocreitö ziemlich großen Schaden angerichtet. — (Die Erüffnuug des neuen Opern hau' ses inWien) ist nun definitiv für den 16. Angus! küusti« gen Jahres in Aussicht genommen. Wie man vernimmt, wurde von der odcrsleu Theater-Dntclion Friedrich Hal'" aufgefordert, ciu Fcslfpiel für diesen Abend zu dichten, «nd Johann Hervccl eingeladen, dasselbe in Musil zu sehen. — (Für die ost asiatis ch e Cxp edi tio n) wer-den die Schraubensregattcn „Donau" und die Schrauben" corvette „Friedrich" ausgerüstet. Die Expedition wird, wen" es die äußeren politischen Constcllationen gestatten, im Sp"' sommcr von Trieft abgehen, um im November bereits dc> Cap der guten Hoffnung passirt zu haben. — (No^iour« Druck A Vorlag.) ^w „Journal für Vuchdruckerkunst" wird folgendes Factum W ' getheilt: Der Eigenthümer und Verleger einer deutsch«! Ze^ tung wandte sich vor Kurzem an ein französisches Ha"-^ mit dem er in Geschäftsverbindung zu treten wünschte, » seinem Schreiben sich eines Briesdogcns bedienend, weia^ als Kopf seine Firma „ . . - sch« Vuchdruclcrei zu . « - ^ hierauf aber die Worte „Druct und Verlag der ... ^ tung" tlug. Da nun dic dem französischen Hause gemay« 559 Anerbictungen filr dasselbe nicht ungünstig waren, so ließ die Antwort nicht lange aus sich warten; nur hatten die Herren Franzosen die Unterschrift des Chefs des deutschen Geschäfts nicht culzisfcru können, und daß die obcre Zeile des Briefkopfes die Firma deiscldcn enthalte, war ihnen auch Nicht eingefallen. (5in Franzose kommt jedoch nicht leicht in Aerlea/nhnt und weih sich sasl immer zu helfen: hier hat' ten sich die Vorstünde dcs betreffenden Hauses dahin cut' schieden, das; die etwas seller gedruckten Worte „Druck und Verlag" die Namen der Geschä'slsrigcnthümer sein müßten, und demgemäß ihren Vrief adresiirt: „^ ^lo55>iom'8 Drucic A Vci'^ieim jetzt hier garnisonirenden Infanterie-Negimcntc Grosp herzog von Mccklenbnrg-Etrelitz der bereits seit lciugcrcr Zeit erwartete und, wir können wohl sagen, befürchtete Bescheid ein, daß das Regiment Anfangs Mai die hiesige Garnison mit je-Ner in Fiumc (resp. lheilwcisc KarlstaU) z» vcrlanschcn habe. Das löbliche Osstcierscorps insbesondere hat es in der kurzcn Zeit seines Hierseins verstanden, sich allseitige Beliebtheit zu erwerben und verlaßt, wie man uns versichert, nnr ungerne unsere Stadt. Wir glauben behaupten zu tonnen, daß Lai bachs Bewohner die liebgewonnenen Gaste ebenfalls nur mit Bedauern scheiden fehen. — Als Ersatz kommt, wie wir l^ren, das fiilhere venezianische Regiment Riller v. Franck hielier in Garnison, welches sich hier jedoch erst aus seinem ungarischen Llga'uzungöbeziik sonniicu wird. — (Philharmonisches Concert,) In dem beutigen Concerte der philharmonischen Gesellschaft wird dir Partie des Rafael (Baßpartie) aus besonderer Gefälligkeit von Herrn Lormaun, Opernsänger aus Graz, gesungen. — (Die letzte Th e a tcrv 0 rstcllun g) am vergossenen Samstag fand vor dicht besetztem Hause statt. Ear-don's „Biedermänner aus dein Lande," zwar ei»,,' gewiß iutclessante Novität, halle wohl nicht allciu Antheil daran, sondern das Vublicum wollte offenbar durch diesen zahlrei-Hen Besuch seine Befriedigung über die zurückgelegte Saison nn den Tag »gen und nnigen besonders beliebten Milglie-deril Zeicl'en s,'!ner Achlung geben. Das Crscheinen unseres lüchligeu Regisicurs und Hrldcnspiel.rs Burggraf war ^^ö Signal zu andauerndem rauschenden Applaus. Dieser wiederholte sich bei dem Erscheinen des Frl. Schaffer, welcher auch cin bübschcs Vou^uct gespendet wurde. Taun lam, sah ._ ^,^ ^tc ^^ Hellmesbergcr durch ihre bloße Lrschmii,,^. Ihr Spiel als ,Geuevi<'ve" war von l'»er pilautkn Laune duichweht, w.'Iche uns so manche» ^hcatcrabeiid unvcrg»ßlich macht. Aucl) Frl. S ch ä s s c r gab 'bre Rollc als „Pauline" mit durchgreifender Wirkung. Hcrrn ^urg grass Spiel als Baron und Mane war eine voll' N'dete L.'isluüg. Herr Axt entsprach i„ der Nolle de>? Apo> lhekcrs Floupiu vollständig ven Erwartungen, welche wir von dirsem braven Schauspieler I,eqten. (5'r wüßte den gulmüthigs,, Poltron mit vi'l Naturwahiheit und Laune auszustatten. Herr .Nruse als Moiisson entsprach seiner Ausgabe. Herr Pr rising, unser Komiker vom Scholz'fcheu Fache, welch»r in vcrflossenrr Saison oft mit Erfolg anf unsere LachmMeln wirtte, wußte dicomal iu seiner tleincn Rolle als „Giinchu" schon durch seine komische Cischmiung und fan verständiges Spiel denselben Csfect zu erzielen. I>» Ganzen hatte Sardou's Etück, abgesehen von der besnedigcnven Taislcllunq, jedoch leinen Erfolg. Man fühlte zu sehr die Vcischrobcuhcit dcr ^haraklcre, das Unwahre und Widerliche der Silualionc-ü, und diese Auffassung kanu dem Laibachcr Pullicum nur zum '-ode gereichen. Am Schlüsse der Vorstellung wurden rie Darsteller wiederholt applaudirt und es erschien Herr Director Zöllner auf der Bühne, um dem Pudlicum filr seine Unterstützung iu der abgelaufenen Saison zu danken und die Versicherung abzugeben, daß er auch iu der Folge (Herru Director Zöllner wurde bekannllich auch für die tommeudc ^aisou die Thiaterleitung anvertraut) all's aufbieten werde UM das Publicum zufriedeuzustelle». Für die Erfnllnug dieser "')»sicherung bürgen uits übrigens die Ergebnisse dcr abgelaufenen Saison. —- (Theater.) Am vergangenen Freilag faud die letzte Oper uuor stellnn g iu dil. Blum (Margarethe), F,l. l) (Tichel) uud Frl. Püchler (Marthe) warcu alle be« vl, „„z ^,^^ .^ ^^^^ Auftreten cine augcuchine E,in. I ""2 Mehr zu hinlc, lassen, was ihnen auch sicherlich ge« gen ist. W^. ^^^^,^ ^„„^ dem gcsammteu Opcrn» Cav li^^ ^^ H""' Director Zöllner, sowie auch Hcrrn ^PMmeisl,r Pohl und dem ih» aufs redlichste untelslüjze!,- ^ .'^'strr-Tircclor Herrn Zappe, welche lein geringes W d"'^ ^ "'" ^"^ Gelingen des Ganzen erworben haben, l!e„I^ ^cnußlcichen Abende, die sie uns geboten, den wann« "nl aus und rufen ihnen ein herzliches Lcbewohl uach. — (Schlustverhandl >l n gen) beim k. k. Landes« geiichte in Laibach. Am 17. April. Franz Stcnouec und Geuosseu: Dicbstahl. — Am 18. April. Bonavcntura Prcdouzan und Caöpcr Kristan: Dicbslahl; Johann Perlalli: Theilnahme daran. — Am 19. April. Franz Ivancic und Franz Pavcic: Schwere körperliche Beschädigung: Ignaz Slapnicar: Diebstahl. Neueste Post. Viccadmiral Tegctthoff befindet sich auf der Rückfahrt nach (5m'opa. Die in Wien verbreitete Nachricht, wornach Kaiser Maximilian in die Hände dcr Inaristm gefallen nnd ermordet worden wäre, erweist sich als eine Bör-sencntc. Ueber nnserc in den me^icanischen Ge>vässern liegenden Schiffe „Dandolo" nnd „Elisabeth" fehlen sichere Nachrichten. Dem „Dandolo" war anheimgegeben worden, cinznrilckcn. Es ist nicht dckannt, ol' er die Nnck^ reise angetreten hat oder mit der „Elisabeth" noch »or Bcracrnz geblieben ist, nm für alle Fälle bereit zn sein. Ein Telegramm dcö Fürsten Älictternich lündigt eine entschieden friedliche Wendung an; ein Votschaftö-mitglied werde dem Wiener Cadinetc pcrsünlich die näheren Anfklärnngen bringen. Telegramme. Prä.,, U!. April. Der Referent dcr Minorität, Dr. Ricgcr, beantragt die ^tlchtoornahmc der Reichs-rathöwahlen. Der ^lefercnl der Majorität, Professor Herbst sagt.- Die Machtstellung Oesterreichö erfordere geordnete innere Verhältnisse; daö Nichtbcschicken dec« Rcichöratheö ist cim Politik der VcrzU'eiflllng. Er wi> derlcgt die !ü)l0tive deö Äiinoritätouotlimö nnd legt schlagend dar, daß das kaiserliche Handschreiben tcine Regiennlgcworlage sei. Die Znrücklvcisnng sei eine juristische Monstrosität. Redner schließt mi^ den Worten: „Wir gehen einen schweren Gang im Bewußtsein trcncr Pflichterfnllnng", nntcr lebhaftem Beifall von rechts nnd lints. Hicranf wird der Minoritätsnnlrag verworfen. Der Statthalter Freiherr v. ilellersperg beantwortet die Interpellation betreffend die Verhaflnng des ^Itedaclenrs dcr „Pulitil". Der Redacteur iiaspar sei dcr Mitschuld am verbrechen des ^)tißbranches der Anttcgewalt rechtlich bcinzichtigt. Riegcr verliest dnrch drei Viertelstunden eilten Protest gegen die Eompctenz des Landtages, der ungesetzlich zusammengesetzt sei, znr Vornahme der Rcichs-rathswahlen. Der O b c r st land in a r! ch a l l erNärt, den Protest dein Protokoll beizulegen, obgleich er ihn scl-ber für unbegründet halte, da die Zusammensetzung des Landtages nnd die Vornahme der Reichorathswahten ganz ordnungsmäßig seieu. 3iiegcr will cutgegneu. Dcr ,O b c r st land m a r s ch a l l erllärl, daß ciuc ')leplit cuizulässig se>. ^tiegcr crtlärt unter Värm, seine Par-tci uehinc an dcr ferneren Verhandlung leinen Antheil. Die Ezechen verließen unter Slava Rufen, in welche die Galeric einstimmt, den Saal; d ic Oale, ie w i rd auf Geheiß des Odcrla ndm a rscha l ls ge» ränmt. N'ach crfolglcr Sicherstcllnng dcr Anwesenheit von lZ5> Abgeordnelen durch Namensaufruf w,rd dcr Aiaj 0 ritätsautrag ei n st i m m ig angc n 0 m < m c u. Dic Sitzung wird bchnfs Besprechung ndcr die Vornahmc dcr Wahlen nntcrbro ch c u. Pra,^, 1^>. April. Bei den heule slattgefundcueu Rcichsrathowahlen lvnrdcn gclvählt aus dem Großgrundbesitz: Bachofen, Graf Berchem-Hcinhansen, Daubck, Graf Desfours, Graf Korzorzova, die Freiherren Korz, ^cittcr von Kotz, Joseph Lnmbc, Aiüllcr, Abt Zcidlcr, Altgraf ^ouis Salm, Schlosscr, Graf Taasfc, Graf Gnido Thnn, Baron Karl von Weideuheim; aus dcr Städtecurie: Schubert (Prag), Koristta, Schrestta, Kar-dasch, Vcopold Hasner, Groß, Schnlz, Sicginuud, Zak, Graf Karl Moriz Zedtwitz, Streeruwitz, Dr. Porak, Wolffrum, Klier, Kiemann, Banhans; ans den Han-dcl^tammtru: Barou Beust, vou Pleuer, ^ippmailn, Roscnaucr; aus deu ^aildgemeinden: 1!)iachaccl, Trojan, Steffens, Paucr, Ricger, Hcrrmanu, Riha, Zcleny, Sladtowsll), Ponr, Karl Limbeck, Lccdcr, Roscr, Herbst, Hanisch, Seifcrt, Wolf, Branncr, Stamm. Im Gau» zcu wurden gewählt 4<»Verfassuugstreuc nnd 11 Föderale. Nach den beendigten Wahlen verkündete der Obcrstland-»marschall, daß cr nicht crlcdigtc Gegenstände dem Lau-dcsausschusse zur weiteren Behandlung übergeben nnd deu Landtag schließen werde. Fürst Earlos AucrS« pcrg saglc iu sciucr Daulredc au den Statthalter: Man lonuc übcrzcngt sein, daß, da dic Leiluug abermals dem Freihcrrn von Kellcrsperg anvertraut wurde, dies a-ls ein Zeichen der allerhöchsten Huld zu betrachten sei. Alle Bewohner Böhmens werden den Frcihcrrn von Kellcrspcrg als eincn lrcncu Sachwalter dcs allgemeinen Vaudeswohlcs betrachten. Baron Kellers pcrg crwidertc daulcud uud sprach die Hoffnung aus, dcn von seinem Kaiser und Herrn ihm anferlcgten Pflichten mit dcstcm Willen und Gewissen zn entsprechen. Plcncr hielt eine kurze Dautrcdc au dcu Obcrstlandmarschall für dic Hingebung bei der Lei-l tnng des ^audlagcs. Der ^Obcrsllaudmarschall sprach ^ in seiner Schlußrede dic Hossnung ans, daß dic für dcn l Rcichsrath Gewählten sti) nach Recht nnd Pflicht versammeln, ihren Sitz im Rcichsrathc ciuuchmen nnd an ^ dcr Gesetzgebung für das Reich uud das engere Vater» land theiluchmcn werden. Er schloß mit den Worten: „Gott erhalte den Kaiser Franz Joseph!" Hicranf drei« fachcs stürmisches Hoch. Dcr Obcrstlandmarschallstcll-vcrtrctcr hiclt cine kurze czcchischc Abschiedsreoe mit drei-fachcin Slava, welches stürmisch erwidert wurde. Berlin, Ni. April. Dic „N'ordd. Mg. Zcituug" dcmcutirt die dnrch Warschancr Eorrcspondenzcu der „Dauzigcr Zcituug" verbrcitclcu Gerüchte von Vorve-rcitnngcn zu ciuer dcabsichtigtcu definitiven odcr bci etwaigem Ansdrnche cineS Kricgcs im Orient temporären Nebergabc Polens bis znr Weichsel an Prcnßcn. Dic „Nordd. Allg. Ztg." fügt hinzn, die Verbreitung dieses Gerüchtes verfolge die Tendenz, dic Gemüther iu Frankreich gcgcu Preußen mifznrcgcn; die nationale Politik Prenßcns habe kcin Interesse, polnische Territorien zn erwerben. — Dasselbe Blatt meldet: Die Einberufung dcs Landtages wird möglichst beschleunigt, da dic Bnn-dcsvcrfassnng die Nothwcudiglcit vou Acndcrnngcn der preußischen Verfassung involvirt, wozn eine zweimalige Mstimmnng mit einer dreiwöchentlichen Intervalle vcr fassnngsmäßig erforderlich ist. Darmstadt-, 13. April. Mit Preußen wnrdc rine Ncili tä rc 0 uvcut iu n, analog dcr prcnßisch-sächsi-schcu, vcrciubart. Dic Ratifilirnna. dcrselbcn wird baldigst erwartet. Die hessische Division bildet ciucn Bestandtheil dcs cilstcn Buudcsarmcecorps. Dcr Sitz dcs Gcucralcommaudo's ist iu Kassel. St. Pctevöburft, 1)^. April. iVach amtlichen Erösfuuugcu begibt sich der Kaiser im Iuui uach 8tiga. - - Ueber die Stellung dcr russischeu Regierung znr Luxcmbnrgcr Frage beobachten sämmtliche officicllc Ionr» nalc auffallender Weise das größte Stillschweigen. Das Postdampfschiff „Hammonia," Capitän Ehlcrs, am W. Viärz von ^tcw-^)ork abgegangen, ist am Ncn d. M. in Eowcs angekommen nnd Hal alsbald die Reise nach Hauwnrg forlgesctzt. Dasselbe überbringt 1!^5> Passagiere, lTous Laduug uud l.'j.5i<,X) Dollars Eoiiivtanlcu. Das Postdampffchisf „Gcrmailia," Eapt. Schwenscu, welches am 24. März von Hamburg dircet uach Ncw< Mork abgcgaugcu, ist laut tclcgr. Depesche dcu 7. April wohlbehalleu daselbst angekommen. KeMD'Ieituuss. Der Geldmarkt. Di'Vorliänge cin, Geldmark!e gestalten sich mehr und mehr absonderlich. Niemand will au einen itrirg ttlmibtu nud I^l'ri»^»» ist bei unil»l>it; Handel und Wandel stockt ^an sinrn! lHndr C'nropu's znoi andern und iu Fulge !>fssen liegt da^Orld tudt in ds,i (5asftn uid in ;n 1"/,, ja s^gar 1'/^ Prreent reichlich ;u haden. Dir Silucliou ist veräudnlich wie dai< Aprile w^!ll'r; suoald adl'r das ^olilischr Wclln'glaö auf „Scl,!)u" ',l'igt, ssröinl daS Capital an deu ss^nd^MlUlt nud dic Coursi sleigru. In Flnnlsurt ist Gl'ld ans ^Ürchs^l ^n 1'/^ Percent eiii^ebolen. Iu Paviö isl Ol!d zu 2 Percent follN'elhlsnd reichlich angi'lu't.-u; an der Ä^ise ist lrine Vrrn'cndlüili dnfllv. i?estrrl eilllisch «schll'cizerischcr Hattdclsvl'rtrag. Iu Kmzeiii U'ird die I!!Uer;eichünnq anch de^< H^ndel^urrlrages mit dcr Schwri; erfulgru. Äbi^schl-ii vc,» der a/n,ciisei,Mu Eiu-räiiniiiuss der L^iiilxstignn^'elnusel handelt eö sich dei d^u, °^er-trag mit dirseni Groiiziiachdar insbesondere, um Äcgnnsti^nnsseu des On-nzuerlehrei«, smvic nm veranstaltn,«sseu .;üUl gl'^'nseitigen Schich de3 lilcrarische» nnd liinstlerischcl! ^i^»IliU!Ni<. ' Ncl'erprodnctio»» iu Ziilldwnave»». Die Wiener,Hund-waarrnfabrilen saheu sich ssencühi^t, iu Folge lletu'rhäusnng der libeiserischeu Plätze iil diescin Arlill'l ihrc Avbeiwzeit, »vie tic böhmischen Fabrik» sl'it s^chs di<< acht Monaten bcrcilö zu thnn l'i'r-aulaßt waren, nun auch ihrersrliv! um riu Drillet z,l reducireu. V.iiback, I.'l. April. Nuf dem heuligcn Marllr sind er.-schienen: ? Wagen mit Heu uud Stroh (Heu Z4 Ctr. 21 Pfd., Stil,!) 35) Clr. 70 Pfd.), 48 Wagm uud i Schiffe (12 Klafter) mit Holz. Durchschuitlö-Preisl. st. tt. sl. lr. N. lr, N.tr. Wi'i;vu pr, Mch?» tt W' 7 0<> Vuller pr. Pfund 42 -^— Korn „ 'l 4<»! 4 4<: Vier pr, Ztilct —,1,j - — Gerste „ !', 4(»' !l 74 Milch Pr. Maf, -10 ! — Hafer ., 1i»0,2. 9i!l>dsle,sch pr, Pfd. .,9 — — Halbsruch! „ ..- 5 15 Kalbfleisch „ ,.. i« __^_ Heide» „ :l 40 ^! 5.8 Schweiueslnsch „ 24 ~ — Hirse „ 2 80 3 22 Schüpsensieisch ,. —14------- Kiilunitz „ -------A 90 Hühndel pr. Stillt — 95 - >— Erdäpfel „ 2^0------- Tmlbeu „ — ^l5i-. —. linsen „ 5 «0------- H>'ll pr. Zeutner l 10, - — idrbftn „