Zum MuHen wü> VergnÜKett. Frcytag, den 27. April 1621. Hg A . H l st 0 r i s ch e s T a g e d u ch f n r K r a i n. ^''l. Fuhr der Blitz früh um 4 Uhr in den landschaftliche, Pulverthurm auf dem Laibachcr Schloßbcrae, dar-l/i s ^^^" ^ '^'^" Pulver, Lunten und andere Brennstoffe befanden. Die lKrpwsion war erschrecklich. " efe Hanser wnrdcn niedergeworfen; kein Fenster, lcn, Ofen in der Stadt blieb unbeschädigt (i6«6). — 2«. ^/» ' ^ der ^t« .bare, Herzog von Österreich und Steyermark, nennt sich zum ersten Mahl einen Herrn »on ^-aui !255). -^ Zo. Die Plane der Verschworne.i, Wesselen), Zriny, Nadasoy, Frangepan, Rakotzy a. I^ Tet^nbach werden entdeckt (1671). ^ ^ » ^ ^> l"Y. Einführung d?r Josefinischen Coneurs-und allgemeinen Gerichtsordnung (i?öi.) — 2. Die Guldiner lvur^n zu Lcubach din-ch Trommelschlag widerrufen; drey Regimenter kamen nach Unterkrain, denn von der mrnscheu Gränze her drohte Gefahr (1682).. — 3. Entscheidender Sieg der Österreicher unter Bianchi über ^^oachini Mnrat bey Tolentino (i8i5> — ^. Der neue Markt zu, Lai'bach abgebrannt (i52^). Die Wochein. v 0 n P r 0 f. R i ch t e r. (Fortsetzung). ^m Ausflüsse der Save a,:s dem Wochemer-See e,^ " das Vorgebirge, wodurch das untere von dem obern H^le geschieden »vird. Schon marteren unser die Schift ^' und ,y^. bestiegen sogleich mir dem alten Führer ' ^ zlemlich geräumiges Fahrzei^. Aber wer beschreib!, ^ ui filier ^^ ^„zigcn Genuß, sich bey heirerem ^ Wetter auf dem zwischen den reitzendsten Ber- ^,^'^gebreiteten See dahin schaukeln zu lassen! Es Wa' ""'^ ^^^ ^"^" ^^' s^ü'-'klichen Gegenwart. ^^ rückwärts liegt, das wird vergessen. Eine hohe ^ "66-Wand schießt neidisch die Aus^cht in die Fer. ^^bas Schicksal den Blick in die Zukunft, aber auck '^"^ßt sich gern der behaglichen Gegenwart, ist dlnik s „^"b ""'^' ^" F"ßen. Wie in der ruhigen se,!^ '"" 5'^b l'ch die freundlich bekränzten Fel-kei ^^. spieln, also die heitere Außenwelt in uuse-H^"^"'6lichen Seele. Dreyfaches Erz muß dem ums » )ermn liegen, der fern von dem e^ofischen Ge- wühle der Städte in dieser schönen Einsamkeit nicht edler Gefühle fähig ist. Der Wocheiner- See steht an wahrer Natur« schönheic dem H allstad ter-und Gründn er« See nicht nach, wohl aber an Leben und Abwechslung; am ehesten ließe er sich vergleichen dem Grundel«See nächst Aufs« in Obersteyermark. Sein Flächeninhalt soll c)!2oc>a Quadrat-Lachter betragen; seine größte Aus« dehnung ist von Norden nach Süden. Bey einem schnell hereinbrechenden Sturme möchte wohl das Leben, besonders auf einem so leichten Fahrzeuge, nicht allzu sicher seyn. Die Überlieferung erzählt, daß einst eine ganze Familie auf diese Art ihr Grab in diesem See gesunden. Um die Mitte des Sees steht am rechren Ufer ein de-m h. Geist gewidmetes Kirchlein mic einem Kreü« tzs nach^ daran in der tiefsten Einsamkeit, man möchte sagen im äussersten Winkel von Krain. Wir mochun etwa eine Stunde auf dem See gefahren seyn, als wir in cis Gegend kamen, »vo die junge Saviza hin« cin fiießt. Nir stiegen aus und machten den Weg zu Fuß bis hinauf zum Ursprung. Ob.uol'l man Uon übe? zwey Alpemvlesen bis a» den Fu^dei B^rgeo gekö-mmrl, nnd vorwärts die siei'.'Fcls^'wano Ukanza havt vor slch hat, welche dab Thai schlreßr, so kann man doch noch eine Stunde rechnen bis hinauf zum Monument. Der Weg ist beschwe lich, wmder sich über Felsentrümmer durch dunkle Waldung ziemlich steil bis zu einer hölzernen Stiege. Man hört während dieser Zeit das Toöen des WasserfaUs, aber man siehr ihn nicht/ bis man das Monument erreicht hat. Welcher Andllck! Tobend unermüdlich Drä«gts von Innen, Drängt hinaus den Silberstrom Durch dts Berges Nachen, Und der kühne Wafferbogen Stürzt zerstäubet in Atomen Heulend nieder in des Abgrunds Kessel, Wo die Wogen schäumen Eich am Ielsenblocke bäumen, Dann in Hast Sonder Rast Fort sich wälzen über Vergesrriimmer, Fort durch grause Niss' und Epslten, Vis die Wuth auf weichem Moos beschwichtigt In des Sees dunkle« Schooß sich flüchtet. Den Save« Strom von seiner wildschonen Ge« burtsstatte in Gedanken bis an den Punct zu begleiten, wo er seinen Nahmen und sich selbst an die majestätische Donau hingibt, ist in der That ein fruchtbares Capitel für die Statistck wie für die Geschichte des österreichischen KaiserstaateS. — Und was Hr. Doc-tor Weissenbach in semem Aigen über das Ele-N>«nt des Wassers philosophirentz singt/ sollte man zur eigenen Erbauung dorr am Urzprunge der Wocheiner, Save lesen: Aus Paradi«'«» geh ich, dich zu schauen, Dir dein Geheimniß, Nasser, abzufragen! Zu leise red'st du auf deu Vlumena'un; An deme Majestät will ich mich wagen! Die Wellen sollen mir die Vrust bethau'n, Die unten an Geklipp und Schroffen 'schlagen.' Und das Jahrtausend, das du im Gestein Zehrsüchtig leckst, mein Zeuge soll et seyn! Und Rede sollst du steh'n und mir Geburt Und Alter melden, Trieb und Kraft und Nahmen.' Wohin die Massen sind, die diese Fuhrt Herabgcschlfft, und nimmer wieder kamen? Warum im Meere schwimmt der Orde Gurt? Das Flüssige dem Festen dient zum Nahmen? Warum des Lebens Keim, der zart'ste schon, Verwesu g selbst das Wasser hat zum Thron? Die Stimme ruft, ich folge ihrer Spur; Hi:,ab! linabl es braust u«d tost, mir grauet; Auf steh, der Fels, und es versinkt die Flur! Ha Elements hat dir hier die,Natur Die Wiege, oder sich den Sarg gebauet? Ernst schaust du auf den Sterblichen daher, Er sieht dlch — und hat keine Frage mehr. Das ist des Wassers innerste Gewalt, . Daß es k«in Geist faßt, jcdeb Herz es fühlet; Ob es als Tropftn ans dem Auge fällt. Als Bach de» Vusen oder Fels umspület, Ob es hervorstürzt aus der Berge Spalt» Als Thau sich i.l den Kel Y der Vlume wülMl Ob «2 erschafft, z?rst^^, ?«5ltt « brel'nt: Gefühlt hat's jeduch emes Tages, daß in einer Gesellschaft, in deren Zahl sich der bucklicht« Marquis Maccim befand, der eines besondern fröhlichen und lustigen Humors.w,r, sich aitch ein Graf Striegel einfand, der gleichfalls mir eine«! stattlichen Höcker ansssaffirt war, und gar narrisch und böse wurde, wenn sich jemand erlaubte/ ftch über sel' nen üppigen Vorsprun^ lustig zu machen. Kau^n gewahrte o?r Marquis den leibverwandtet» Gi asen, als er nch ihm näberte, ihn von oben bis u>^ t^'l, begaffte, m>d sodann zu einem Nachbarn ziemlich laut s>ce: „Ach Freundchen! das heiß ich einen Hö-cker'" — Der Nachbar lachte über die komische Art/ mit welch« der Marquis diesen Stoßseufzer heratt^ nachte; sein Lachen machte die ganze Gesellschaft auf l?n Grafen aufmerksam, und theilte sich ihr mit. Der Graf warf einen grimmige» Blick auf den Marquis, der ihm übvigeno fremd war, und ward vor 2vNl ganz roch im Gcsichce. Der Marquis war boshaft gemlg,zls er den Ärger des Grafen bemerkte,, noch kl" Mahl vor ihn hinzutreten, dl? Schullern zu picken l"lb wiederhohlt auszurufen : «Ach ,, welch ei„ Hocker!" Jetzt gerieth der Graf vor Wulh fast außer sich. 'iMeni Herc l" brüllte er ihn an, >,Sie sind cin Fle-> sel und em Schun da^u, wenn Slc mir inchr gleich folgen." Der Marquis versetzte aber ganz gelassen auf die-»e horche ^^re>)e: „Gesetzl, wein Herr, Sie schlagen ""ch root, weroen Sie dadurch Idrei, Hecker ver» kereii?« Sratt aUer ?lntivorr zog der durch diese Frage "och mehr erboßte Graf den Degen; der Marquis »vandce sich aber ra,ch um, und präsentirce ihm seiiien Höcker dar. „Schlag' mir ihn weg!" rief «r lachend, lch wtlt oir dafür ycrzlia) dar.kcn." Bey diesew Änblick überfiel den Grafen selbst ein gewaltiges dachen; er licß den Degcn falle» und uin-""ue den Le^cnsbrilder-. ^^^ P. Krieg Dieses Wort lautete ehemahls krey, und kommt ^on kreyen, d.i. laut schreyen, welches lin Fcanz», Men cii^^^ ^^.^ ^ Englls^n t l^ iauret^ d^s lammwort von kreischen, und mit krähen ver« "ndt ist. Es bebtutete v»r Zeiten Überhaupi auch ^jant, . ^u, und besonders «inen Streu vrr GenHr;dalM' ^riegtsvogt so viel als Sachwalter hlejj. — ^' dem siebzeh»ren Jahrhundert tomint Krieg je- " nicht vor, und man fagte dafür «hemals War» l^as auch «ln Scyalimort ist, und woruuo das v >lche xv^l' und d^s iranische ^^^ii'l.', lowiedas Wunsche „„h italienische ^,, .,cl gebildet slno. Auch ^ fur H^^ ^ ^orc Orlog im Georauche. Die ^ceHa;^ lu das alte i?a^j, wofür wir^l Schlag, ^>lachr ,'agün; die erjie Halste lst ,o vlrl alö er, . "li Orlög m,l unserm erlege n ubereinkomm. Verschiedene icchnische Nachrichten. ' Kochgefäße mN doppelten Deckeln, Die Luft, ist bckaimilich ein sehr schlechter Leiter der Warme, desoacers 'ocnn sie eingeschlossen^, und daher:nchl in Slcoinuilg toiuin^n kann. Da nun, wenn man einen Kessel/ emen <,ops elyitzt, tlc meiste War« m^' "ch c»v>,ll»:cl,, inc»egung um sein? Aä'se fähig. Det Egoist aber ist wie die Erde im kopernikanischcnWelt^ system. — Alles drrh- sich um sie oder soll sich um sie drehen; fie selbst bleibt in behaglicher Rlche — in der Mitte. DicKrähe unddieSchnccke. (Nach dem Franz.) Willkommen meine Freundinn! rief die Krähe Der Schnecke zu: wie kommst du, sprich! Auf diesen Vaum, in meines Nestes Nahe? Am Boden sah ich gestern dich. — Ich glaub, sprach diese, du erstamiest gar? »Ich kroch herauf — ist das so wunderbar?" Die Eiche. (Nach dem Französischen). Die Eiche warf mit reichbelaubter Krone Ihr Haupt bis an des Äthers Vlau, ilnö prahlt in wildem Hochmuthstone Mit,^ihreZ Stammes Riesenbau; Nie man das Grau «-Antike seiner Rinde Selbst in Wallhalla's Hainen nicht mehr finde-Sie reiht verachtend zur Pygmäenwelt Selbst den, der sie mit wenig Streichen fällt. Nun griff man, echten Werth zu prüfen. Im Busen diesem stolzen Naum, Und fand bis an des Wurzelö Tiefen Rur — leeren Raum. Pfeiffer. Gedruckt bey Ignaz Aloys Edlen v. Kl einmayr.