Dienstag den 16. Ke^tember 1834. D l l v r i e n. Nie k. k. tZorvette Lipsia, befehligt von dem Linienschiffslieutenant, (Za^aliere von Logo-theti, welche von Tricsi am 5o. April d. I. nach Newport unter Segel gegangen war, ist da-selbst am ,. August angelangt. Dcr Gesundheitä. zustand der darauf bcfinelichen Passagiere so wie der Schiffsmannschaft war sehr erwünscht. In diesen Tagen lief aucd die als Packetboot verwendete k. k. Goelelte, Sphinx, von Patras und Corfu mit acht Passagieren in unsern Hafen ein» Sie überbrachte Geldsencungcn und Briefe. Durch eine Allerhöchste Entschließung vom 6. Juli d. I. haben die aus griechischen Gewässern sommenden Schisse eine eben so lange Kontumaz in den österreichischen Hafen zu beobachten, als wie die Schisse dcr ionischen Inseln. Da man einen gegründeten Verdacht hegt, oah in den albanischen Gewässern Seeräuberei gellieben werde, so ist durch cin k. k. Hostriegsralhsdecrcl angeordnet wsrden, daß die Mannschaft der nach den jonischcn Inseln sdgehcnden Packetboote auf den complelen Kriegs« fiand gebracht werden, damit ja nicht eine Unter, brechung der regelmäßigen Fahrt zu besorgen wäre. Werzogthunt Salzburg. Salzburg, 6. September. Am 3. d. M. Abendö 7 Uhr trafen Ihre Durchlaucht die regie-t.nde Frau Herzoginn vo,, Nassau unter 3cm Namen einer Gräfinn v. 5lonigS stein hilr ein. Heule nach 12 Uhr Mittags sind Ihre f. k. Hoheit dcr Durchlauchtigste Hcrl Olzhc,zcg (Zarl "it^öchstihrer Familie, von Ischl tommlnd, zum Besuche bei Ihrer Durchlaucht der Frau Herzoginn von Nassau hier eingetroffen. (Salzb. Z.) Oesterreich. Privatnachlichtcn von W i e n e r.Neu sia d l berichten: Der Festlag Maria Geburt war für un. sere ^tadt c>l> Tag dei> allgemeinen Schreckens und Iammelö, da eine rerheerente Feucröbrulist mit beispielloser Wuth in wenigen Stunccn den groß. ten Theil derselben in Schutt und 'Asche verwHN» delle. Um die Mittagsstunde brachen die Flammen aus, welche durch oie außerordentliche Dürre unP Trockenheit des hcurigcn Sommrrs unterstützt, iA Kurzem so furchtcrl.w um sich griffen, daß alle Rek. tunc)sversuche c,sc^i,'5 i?l,e5» Stadt. Unter den übriggebliebenen Gebäucen d«. finden sich auch d.e k. k. Burg, daö Sp.tal untz PostHaus. Die k. k. Militäracademic, außerhaH dcr Stadt gelegen, blieb auch rcm Brante ver^ ^"t. (W.nocrer.) ' Kroatien. Die Agram er p oütische Z eitung m?l>. det aus dem Ogulincr Regimentöbezirke, daß am ib. Juli eine wuthl'rani'e Wölfinn, unfern des Dor. fcs Wittuin durch ihre Bisse zehn Personen vcr. nundct habe, und, vmcheuät durcl ein allgemein angestelltes Treibjagen, endlich über dos rauhe Ge. birge Klkk gedrungen sci, wo s,c im Doifc Mus. sulintti Poltot eilicn vcr dem Hause spieltn^n Knaben angefallen und venvundet habe. Auf des Kna" ten Geschrei eilte d.ssen Vater herbei, ergnff das ttiilhcnde Thier bei den Ohren und hielt es so lau. ü« fesi, bis tessen herzugekommener Bluter mit 294 emc",n hölzernen Handgefäjze die Wölfum mittelst wohlangebrachter Kopfhiebe tötete. N e u t s ch I a n v. München, i. September. Der Stand der Freiwilligen desk, griechischen Trupp.ncorps oahier belief sich gestern auf l^g Köpfe. Oie Werbung für den griechischen Dienst erfre-ut sich wieder ei,ies iinmer größeren Zudrangeö, ze näher der Herbst heranrückt, man erfähll, daß mit dein i. October acht Werdestationen im Umfange 5rs Königreichs »ns Loden treten werden; dabei sollen aber nur Leute aus oer handlvert'trcibenden (Zlasse wlilkom« men seyn. (Salzd. Z.) Die Ober« Po sta mtsz c itu ng ineldet aus Frankfurt vom 5. September: Heute Mor« gcns rückten tie hier in der Umgegend garnisoni« renken Bundcstruppen, das erste k. k. österreichi» sche Landwehr-Bataillon des äbi'tcn Linicii > Negi» ments/ Baroil Fleischer, unter (Zom>nani)o des Ma» jors Baron v. Fcldeck, das tönig!, preußische öa» täillon des hosten ^lnien « Reglincncs unter dem lZommanco des Majors v. Kölichen, und oas Frankfurter Linien-Balaillon unter eem (Zominando des Major Decken— in größter Parade aus, und still« ten sich amGrmdblUnnen auf. Der zum Fcstungs» üsmmandanlen der Bundcsfestnng Älainz crnalln« te Herr Gencral» Major Baron Plret de Bihaiil übergab hierauf das Ober«l^minanoo sammtli« cher Truppen dem seit vorgestern aus Bregenz hier eingetrossenen Herrn General»Major v. Wissiak. Sine große Anzahl Zuschauer fan) sich ein, um dieser Parade beizuwohnen, und allgemein bewun« dette man die schöne Haltung der vereinigten Truppen. Zu München traf am 4. September der känig« lich« griechische Oesandte am königlich - baierischen Hofe, Fürst Maulocordato, ein. Einige Tage früher war Fürsi Suzzo von München nach Ber« lin abgereist. ' (W. Z.) S tnttg a rt, 3. September. Dcm Verneh« men nach wiro die Versammlung der Naturforscher und Aerzte in StcUtgart sehr zahlreich wcrden. — Gs sind im Ganzen bereits nahe an i5o Auslän« der angekündigt. — Wic wir hören, beabsichtigt die I. G. Eotia'sche Buchhandlung dcr Versamm. lung einen Antrag wegen Herausgabe e5:;es Jahr« buches der deutschen Naturforscher, nach Art dcr englischen unc französischen ^nnuÄi«-?«, zu unter« stellen, ««rüder sic lln hiesigen Geschäftöführeln der Versammlung schon Mittheilung gemacht haben soll. (Allg. Z.) ö rh we i z. Schweizer Blätter enthalten über die Orga, nisation des öundcshcercs folgende Angaden : Bun< desauszug. Derseloe hat auf Den Fuß des zweifachen 6ontingen:c5 n.ich dcr gegenwärtigen Mann» s.hafcs - Scala die Starke von 67,516 Mann; er wird auf 70,000 Mann gebracht, sobald sich aus erilcuerter Volkszählung zum Zwecke der Revision dcr Mannschasts « Scala ergeben wird, daß 4 Mam, auf lao Seelen mehr als die crstgedachtä Zahl betragen. Die Bundes« Reserve würde zusammengesetzt wie folgt: 5«0 Sappeure, 200 Pontonicre, 2äaI Artilleristen, 2600 Scharfschütze!», 614 Mann bei den Öataillonsstäben, 26,64» Mann bci den (Zom-> pagnicn dcr Infanterie. Total 53,7^3 Mann. D>2 Infanterie wird eingetheilt in 3a Bataillone zu (i, und 7 Bataillone zu 5 (Zompagnicn, im Ganzen 37 Bataillone. Die Stärke der Compagnien varirt von L7 bis auf i4l Mann. (W. Z.) Graubünoten. Ein schreckliches Natur« ereignlh hat am 27. August übcr die Thaler Grau« bunttenä und VcltUns Zerstörung, Tod Und ökonomischen Nuin fur Viclc gebracht und die Ver< bindung zwischen der Schweiz u„d Italien gc< hemmt. Es scheint, daß die durch lange vorherr« schcnde Trockenheit zurückgehaltenen Negcnsicsse oe« sto gewaltiger sich mit Gincmmale entleerten und von heißen, die aufgewärmten Schneemassm dei Hochgcbirgs völlig zersetzenden Südwinden gktni» ben, den Weg durch jcnen lZinswnitt in dcr Alpen« kctte suchten, wo von jeher dcr Völkervertchr scine Bahn hatte, und wo dicZugvögel zu ihren dcsiimm« tcn Zcitcn schaarcnweise durchziehen. Bielc Dor-fer und einzelne Wohnungen wurden durch das Uli. schwellen des Rheins uno der vielen Bergsnöme N! Gefahr gesetzt und lheilweise zcrstört, die meist^i Prücken weggerissen , die Splugenstraße an lucli-reren Stellen zcrstört, die ko^barcn Wehrunzc^ und Riesendämmc, dlirch welche die Menschen dls engen Thälcr zu sichern gehofft hatten, vernichlit, das Land, welches die Rheincorreclionsgesellschast im Domlcjchgerchale der Cultur errungen hatt,, aufs neue mit Fclstrümmern und San? verschüt« tet. Kurz, das Unglück ist so groß und mannich» faltig, daß eine umständliche Beschreibung fast un» möglich und noch zu voreilig wäre. Die Z^hl dee Menschen, welche an diesem Tage uni der dac^f 2g5 folgenden Nackt auf verschiedene Weise durch die Gewässer den Tod fanden, läßt sich gleichfalls noch nicht bestimmt angeben; es verlautet, daß cin Drilttheil von (Ncven zerstört ist. DasOder.En« gadin war in einen zusammenhängenden See verwandelt. Der Wasserstand war, wie man zuNei-chenau beobachtete, vier Schuh hoher als im Jahre ,8,7, wo cr gerate auch am 27. August am größten war. Ein Glück, daß das Anschwellen im Ganzen allmählig erfolgte, und die Zufluchtsstätten in diesem Gebirgsland nicht ferne waren, so daß Menschenleben nur durch einzelne Zufällig» ktiteN/ aber nicht in Masse gefährdet wurden. (Mg. Z.) Spanien. Vom Kriegsschauplätze in den nördlichen Pro« vinjen enthält der Moniteur vom 5». August folgende Nachlichten: „Die Regierung hat Depe« schen aus Spanien erhalten. — Eine derselben er-klärt die letzte Bewegung des Generals Nodil fol. zendermaßen : „N 0 diIs Bewegung ist ein Einfall „in das Bastanlhal in drei Colonnen. Die erste ist «am 27. zu SouHa ire u.io die zweite am selben »Tage zu Santesteba» eingetroffen; er selbst «sollle am 28. an der Spitze der dritten überLesa« ,,c a einrücken; abcr alles ist schon geräumt. — Die »Junta und die Kranken waren am 27. zu Ara« yn a z." — Sine andere Depesche meldet, oah Don Carlos sich gegen Noncesvalles (Ron^evau^) gewendet hc>t, wo er am 26. AbendS nntdrei lZom« pagnien c>ngckomnien ist. und daß drei (Zolonnen «ms Pamplona ausrücken sollen, um gegen idn unl> gegen Z u m ala c arrc guy, der zuZ ud iri steht, «ufzubrcchen. — Gestern Ubends endlich hat die Ne« zierung neue Depeschen erhalten, aus denen her« vorgeht, oaß Rooil, nachdem er das Bastanchal gesäubert, seine Bewegung gegen das Thal von RonceSvallcä forlgesetzt hat. Die Junta hat sich zerstreut und Don Carlos ist im Thale an oie Wand gedrängt." Von der blutigen Schlacht bei Lequeiti, am 22. August ist in den neuesten Nachrichten kcine 3icde mehr; sie scheint also ioö Gebiet der Fabeln zu gehören. In Spanien gestaltet sich der Kneg 5« ei« ner Folgcnreihe von Streisiügen und Räubereien, >ie von beiden Seiten bleß dcn ltnlergang u>«o tie Verheerung tls Landes wr Folge haben. Bis jetzt haben die Mä.sche und Gegenmarsch, durch cie Ee-d«rHL lc,tt ane«rei Ergebniß Kargethüt'v denn der Stand der Dinge ist nocb immer auf demselben Puncte, wo er im Anfange war. (B. v. T) Ein (Zorrespondenzartikcl aus Paris vom 5o. August (in d-erAllgem ein en Zeitung) aus« sert über die spanischen Angelegenheiten: „Der Krieg in den nördlichen Provinzen bleibt immer an derselben Stelle, nur daß die Truppen Rodils durch die beständigen fruchtlosen Märsche flä) m demora-lissren beginnen, und daß auch schon der Gclkman« gel fühlbar wird. Der Plan Rodils war, nach den gewöhnlichen Regeln beurtheilt, nicht schlecht. In« dem er nämlich die Hauvtpläfte in dem fruchtbaren Theile des Landes, und diejenigen, welche die 6om« municalion von den Pyrenäen bis an die sogenann» te Ribera (dastand am Ebro) beherrschet!, mit permanenten Garnisonen besetzte, schnitt er den In« surgcnten die Lebensmittel und vorzüglich den Wein, welcher den Navarresen ein tast unentbehrlichcH Stärkungsmittel ist, ab, und reducirte ihre Verve« gungcn auf einige wenige Linien, die er mit d?'N disponibel« Theile feiner Armee leicht beobachten zu können glaubte. Allein die Insurgenten sind überall zu Hause, und finden überall Lebensmittcl, und da sie keinen Verrath zu fürchten h>?den, sc p.issiren sse oft eine oder eine halbe Meile weit von dcn königl. Truppen vorbei. Im Lande selbst qibt es gewisse Gegenden, die gut gestimmt sind, aber man will den Liberalen keine Waffen geben, und beraubt sich al» se des kräftigsten Beistandes. Der Armee mangelt es an guten Offizieren, sie sind entweder zu jung und unerfahren, oder zu alt und abgenützt. Die lel^te Nachricht aus Valencia ist vom ,?. August und meldet, daß die (Zholcra ihs? Berhee. rungen von Lucar bis zu diese? volkreichen Stadt erstreckt«. Mehr als hundert Personen wurden tag« lich befallen. Der Herd der (Zarlistischen Velschwö» rung war ebenfalls in dieser Staut. Der General« capitain hat aber die Kette derselben durch Verhaft tung, Verbannung und durch Erschießen einiger Insurgenten gebrochen. Der Instngcntcnchef Oar« nice ward nach Arragonien verfolgt, und da er in nit .^,riegsmunition beladen, und im Begriffe, dieselben zu landen, singen lasse, sol« le als feindseliger Absichten verdächtig angesehen werden; die Ladung solle mit Beschlag beleqt, und die Waffen und die Kriegsmunition bis auf weitere Entscheidung zurück behalten werden. D>e be« treffenden Minister sollen für gehörige Belanntma« chung tzieses Decrets sorgen. Durch königl. Dccrct vom 3. August wurde Don Mariane Mantalvo zum Geschäftsträger bei Sr. Majestät dem König Olto von Griechenland ernannt. Zugleich wird bestimmt daß die griechi« schen Schiffe in den Häfen des Königreichs wie die anderer befreundeter Machte hehandelt werden sol« len. Das Memorial des Pyrenees vom 28. August meldet: W«r sind versichert, daß folgende Nachrichten gestern auf der Präfectur angekommen sind: „Die navarresische Junta ist gegenwärtig zu Bercoun, eine halbe Stunde van Aldudes. Am 21. ward General Rodil mit 700a Mann zu Cllsonds erwartet; den Tag zuvor hatten seine Avantgarden in der Nähe zu Arranyas übernachtet. Man glaubt, Zumalacarreguy werbe seinerseits herbeieilen, um der Faction im Basianthale zu Hülfe zu kommen. Diese Nachrichten melden die Ankunft des Don n 22. Au« hust zu Lumbicr. Zwei Deserteure der Faction, i welche man an der Gränze anhielt, s^gen aus, daß sle sich in sehr schlimmer Lage befinde, daß die , Truppen an Allem Mangel leiden, und auf eine Art zu murren anfangen, daß ihre Chefs darüber -sehr beunruhigt sind. (Allg. Z.) Der Moniteur vom 2. d.M. enthält fol« gende Nachrichten aus Spanien: »Eine telegra- phische Depesche aus Vay?nne vom gestrigen Ta/ ge meldet, daß der General OSp art er 0 am 2g. zu Lequeitio von Zavala an der Spitze vo« 4o«a Mann angegriffen, sie mit 1800 Mann zu« rückgeschlagen habe." — Der Monileur vo>n 5. d. M. enthält folgende telegraphische Depesche aus Bayonne vom 2. September: „Man versi. chert, daß zwei Guipuzcoanischc Bataillone sich auf« gelöst haben; die Mannschaft ist in ihre Hcimath in der Gegend von S. Sebastian zurückgekehrt. — Don soll nach Maya gegangen seyn. Zwei Gemeine von dcr Galde. rcelche von den (Zarlisten gefangen wulden, traten als Wegweiser in den Dienst von Zumalacarreguy; als sie sich aber neulich in der Nähe der Gränze befanden, desertirten sie, un» sind nun unter Eöcorte nach Bayonne gebracht wor« den. Sie wünschen nach Spanten zurückzukehren, um wieder in den Dienst der Königmn eintreten zu können. — Ein gewisser Lallcmandi, welcher den Don (Zarloä umbringen wollte, ist erschcsse» worden. — Rodil läßt auf seiner Verfolgung ?er Insurgenten, alle Nachzügler, die in s«inc Hänse fallen, sogleich erschießen.« (Ocst. B.) Brasilien. Nachrichten aus Rio-Janeiro vom 2>. Juni zufolae hatlc die Kammer der Senatoren die BiN, welche Don Pedro aus Brasilien verbannt, verworfen. Ukbrigens war Alles ruhig, und dic Ern« te an Taback u. s. w. sehr reichlich ausgefallen. (Ullg. Z.) N h e n t e r. Heute: „Dij Epigramm.« Lustspitl »ün Kotzib«s. Dieser Zeitung ist dle Beilage der eingegangenen Museums-Beitrage Nr. 19, angeschlossen. ^______ ___ ____^ . - ,, , ____- ........_ ,'''>'.,"'".„ >........,,,,»B,',»' lttevacteur: Fr. b'av. Oeinrich. ^erlezser: Pünaf A«. «kdlcr v. Rltlnmavr.