Pränumerationspreisc: InsertionSgebührcn- Für Laib ach (lammt Für die zweispaltige Petit­Zustellung iu's Haus): zeile oder deren Raum bei einmaliger Einschaltung Ganzjährig . . ft. 5.— 6kr.,2mc>I8lr., Zmal tN tr Halbjährig . . „ 2.50 Vierteljährig . „ t,2Z Stempel iede«mal30kr. Mit Postversendung: Äedaktion: Hauv5§l»N Nr. 313, II. Sl, ' Ganzjährig . . fi, 6,— Halbjährig . . „ 3.— Administration^ eben-Vierteljährig . „ t.50 daselbst in Ottokar Ky.rr's Nnchhaltdlnng. Einzelne Nummern 5 kr. Zeitschrist für vaterländische Interessen. (Erscheint Dinstag und Freitag.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Dinstag am 21. Juni 1870. Nr. 49. Der Ausschuß der „KIuvoiM" empfiehlt als Kandidaten für den Landtag. I . I n den Landgemeinden. 1. Für Laibach und Oberlaibach: Herrn Dr. Hnl>»un Nleiivei» und Herrn Dr. ^»»et?uliluli»r in Laibach. 2. Für Stein und Egg ob Podpeö: Herrn ^ullnnn ^o>nl>n, Dechant in Moravöe. 3. Für Krainburg, Neumarttl und Bischoflack: Herrn l>»n!l lir»in»>, Domherr und Dr. N»«l»»!»v N»«!«^, Advokat in Laibach. 4. Für Radmannsdorf und Kronau: Herrn l^ovrn pint»r, Pfarrer in Bre«:nice. 5. Für Adelsberg, Planina, Senoöeöe, Laas und III. Feistritz: Herrn Dr. Ltllbin t!«8tn, Advokat in Laibach und Herrn IU»tli>»» liuren , Gutsbesitzer in Planina. 6. Für Wippach und Idria: Herrn ^leni^ <^l>-»bi'l^»n, Dechant in Wippach. 7. Für Rudolfswerth, Landstraß und Gurkfeld: Herrn F«8«t Xn^oi'«, Gutsbesitzer in St, Barthelmä. 8. Für Treffen, Sittich, Seisenberg, Nassenfuß, Littai und Ratschach: Herrn ^«»et Graf U»rl,», Herrschaft«' besitzer in Rakovnit, Herrn jslielinkl ^nvi»l', Pfarrer in Vaöe. 9. Für Gottschee, Großlafchitz und Reifnitz: Herrn l^uk»» 8veteo und Herrn Peter li,»iler in Laibach. 10. Für 6rnomel j und Metlika : Herrn IVIurtin li,-»»«»!-!«, Gutsbesitzer in Radovica. II . Für die Städte und Markte. 1. Für Idria : Herrn !U»sKu8 l^ipnlll, k. k. Oberbergralh in Idria. 2. Für Neumarttl, Rad m ann s Dorf und Stein: Hrn ^«li»nn Hlu^niK, Hanbelskammersekretär und Redakteur der „Novice". 3. Für Adelsberg, Oberlaibach und Laas Herrn !>>»»« lintnill, Realitätenbesitzer in Oberlaibach. 4. Für Krainburg und Lack: Herrn I^npu!­ Die „Natic», ZlovsnsK»," ist ein Verein, welcher die Her­ausgabe guter slovenischer Werke, sowie die Bildung des Volkes, zum Zwecke, und in Laibach seinen Sitz hat. Kraft der, mit a. h. Entschließung vom 4, Februar 1864 genehmigten Statuten gegrün­det, zählt der Verein gegenwärtig bereits über 1500 Mitglieder, darunter über 400 Gründer (mit einer Grllndungseinlage von min­destens je 50 fl.), ein Vermögen von zirka 43,000 fl. und ein Jahreseinkommen von 7 — 8000 fl., was sehr anerkennenswert!) ist. Eine stattliche Reihe von Werken hat der Verein bereits herausge­geben, von denen wir jedoch gegenwärtig nur jene besprechen wollen, welche im Herbste 1869 die Presse verließen: 1. Leriöcilsr „^njiZa priroä«". I. suopiö. I^iLiKa. kosloveuil Ivan l'uzek. 225 pass. mit 216 Abbildungen. Schörler's Buch der Natur ist durch die vielen Auftagen, die es im Originaltexte erlebt hat, und die Übersetzungen in fast alle Kultursprachen als so allgemein bewährt anerkannt worden, daß es gewiß ein glücklicher Gedanke genannt werden muß, auch eine slovenische Übersetzung zu veranlassen. Hie­ven liegt uns nun das erste Heft in sehr eleganter, mit den Ori­ginalabbildungen gezielten Ausgabe (die „Fisit" enthaltend) vor. Die Übersetzung ist trotz des schwierigen Textes vorzüglich gelungen. den sie ernten. Greifen sie nach den falschliberalen Kandidaten, so haben sie die Folgen des Mißgriffs sich nur selbst zuzuschreiben, eines Mißgriffs, der des Umstandes wegen, daß jetzt sogar das Ministerium sich aus den Abgeordneten des Reichsrathes retrutirt, für Oesterreich wie für seine Nationen überhaupt sehr verhängnißvoll werden könnte. Wir glauben jedoch, daß sich niemand nach den Schrecken der Giökra'schen Aera zurücksehnt. Wählet also Männer, die sich zum Programme Eurer Nation bekennen, die keine sevarirten Bestrebungen tultiviren, die mit allem, was sie sind und was sie vermögen, für Euch einstehen werden; wählet sie und es wird Euch niemals gereuen. Vor allem aber Achtung, damit Ihr nicht überlistet werdet! HM Acht! Die falschliberale Klique, welche so gerne das Epitheton „In ­telligenz und Kapital" für sich in Anspruch nimmt und aus diesem eigenmächtig angemaßten Titel eine Berechtigung zur ausschließlichen Herrschaft über andere Nationen für sich ableitet, beginnt sich bei den trüben Aussichten schon fast mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß ihr vermeintlicher Einfluß auf das deutsche Volk und ihre Macht doch nur Eigendünkel, ein sich selbst gemachtes Kompli­ment ist, das unter Umständen für sie verhängnißvoll werden könnte. So ungerne sie sich einerseits mit anderen mächtigen Nationen in die Herrschaft der schwächeren theilen, so ungerne sie sich selbst zu den billigsten Konzessionen herbeilassen würde, so sieht sie anderer­seits sonst keinen Ausweg, wenigstens einen Theil ihrer Hegemonie zu retten, als wenn sie die an Zahl stärksten Völker anderer Na­tionalität zu Bundesgenossen akzeptirt und ihnen als Sold einige Brocken von Autonomie hinwirft mit dem Vorbehalt, die gebende Hand gelegentlich wieder zurückzuziehen. Auf diesem Wege entstand der Dualismus, auf diesem Wege will man jetzt sogar die Polen ködern, um sie zu einem Kreuzzug gegen die anderen Slaven zu armiren. Dieß wenigstens deuten einige Artikel in Wiener Blättern an, denen unser „Tagblalt" getreulich nachbetet, ohne weiter die Tragweite einer solchen Allianz zu er­messen. Man spekulirt hibei hauptsächlich auf die Dankbarkeit der Polen, man will ihnen vielleicht auch schmeicheln, daß man sie als eine große Nation anerkennt und ihnen eine Autonomie gewährt, die Da« umfangreiche Register (22 Seiten) bildet zugleich eine sehr in­teressante slovenisch-deutsche fachliche Terminologie. 2. „Voäuüluvs pesmi". Hi-säil blaues I^vstill. 146 pHA. Eine neue korrekte Ausgabe der fo volksthllmlichen Lieder und Dichtungen des ersten und zugleich beliebtesten slovenischen Dichters Valentin Vodnit war längst ein allgemeiner Wunsch. Hier liegt sie nun in einer wahrhaft splendiden Ausstattung vor uns. Der Verein hat die Redaktion einem zwar anerkannt tüchtigen Filologen über­lassen, der aber eben deßhalb auch hier hie und da seinen filologi­schen Schnurren Rechnung trug und so vom ursprünglichen Texte abwich, was die Leitung der Matica nicht gut heißen oder geneh­migen hätte sollen. Ursprünglich war auch ein Kommentar, sowie eine Sammlung der, namentlich in historischer Hinsicht vielfach inter­essanten prosaischen Aufsätze und eine ausführliche Biografie Vodnit's in Aussicht gestellt, so daß das Werk ein wahres „Vodnikbuch" ge­worden wäre. Schließlich mußte man sich jedoch mit dem begnügen, was der Redakteur eben noch rechtzeitig druckfertig übergab. — 3. ,Mu K u t«1ovÄädi". 2. Theil mit 56 Seiten und 164 Ab­bildungen. Der Turnverein „^ULui 8ollul" hat im Jahre 1867 den ersten Theil eines slovenische« Turnübungsbuckes herausgegeben, dessen Verlag sohin der Matica-Verein an sich brachte und im vor­stehenden Buche, dessen zweiter Theil („Gerätheübungen") edirte. Damit ist eine ganz neue Terminologie geschaffen und daher dieses Buch für slovenische Schulen, an denen der Turnunterricht gelehrt wird, ein unabweisliches Bedürfniß. — 4. „I^eto^in watios Lio­veusk« 23, 1869". 88 und 296 Seiten, redigirt und zum Theil mit eigenen Beiträgen des Präsidenten der Matica Dr. E. H. Costa. Das Jahrbuch des Matica-Vereines enthält im ersten Theile die Sitzungs- und Rechenschaftsberichte, Mitgliederverzeichnisse und der­gleichen Vereinsnachrichten; im zweiten Theile aber wissenschaftliche und belletristische Arbeiten, von denen wir die nachstehenden bedeu­tender!: herausheben: „Untersuchungen auf dem Gebiete der alisla­vischen Mythologie", von D. Terstenjak; „die Literatur der unga­ man durch hartnäckige Verweigerung bei den „öechen" und Slovenen wieder einzubringen hofft. Gelingt diese Spekulation — denn es ist dieß nicht einmal ein politischer Staatsstreich — so sind nach dem Argumentiren der Falschliberalen die „Dissidenten" in „öechien" und „Slovenien" durch die ungarisch-polnisch-deutsche Trias bald zu Paaren getrieben und ihre Sonderungsgelüste nicht befriedigt, wohl aber für immer niedergedrückt. So ist der „Liberalismus!" Nach oben servil, nach unten despo­ tisch, denjenigen, die er fürchtet, schmeichelt er, um sie in seinem Interesse zur Bedrückung der Schwächeren zu mißbrauchen und auf diese Art zu schwächen, um schließlich selbst auf den Ruinen aller zu thronen. Denn, wenn die Polen, was jedoch schwerlich erreicht werden wird, ihren Feinden, die über ihre Resolution, solange sie sich stark genug fühlten, einfach zur Tagesordnung übergingen, auf den Leim gehen, so verwirken sie hiednrch alle Sympathie der übri­ gen Slaven, sie geben ihre in der Opposition wurzelnde imposante Stellung um das Linsengericht einiger Versprechungen und Schein­ konzessionen, deren Werth nach ihren und unseren Erfahrungen gleich null ist und ihnen doch den Weg in den sichern Hafen der staats­ rechtlichen Opposition abschneidet, so daß sie nach durch ihre wenn auch nur passive Mitwirkung vollzogener „Pazifizirung" der öechi­ schen und slavischen „Dissidenten" schließlich isolirt den Deutschen und Magyaren sich preisgegeben sehen. Doch die Polen sind schon zu vielfach gewitzigt, als daß dieser Schachzug gelingen könnte, und wir hoffen im Interesse aller Slaven, zu denen sich ja auch die Polen bekennen, daß dieser Streich nicht gelingt. Die Aufgabe, den Koup auszuführen, soll dem künftigen Reichs­rathe zufallen. Dank der heillosen Wirtschaft, welche dieses seiner Majorität nach deutsch- oder falschliberale, verfassungsfreundliche „Volksparlament" vor seiner Auflösung getrieben, dürfte jetzt, nach­dem die Erkenntnis; nicht nur in das slavische, sondern auch in das deutsche Volk gedrungen, eine Zusammenstellung desselben in der gewünschten Art kaum gelingen, daß es die ihm von den Falsch­liberalen zugemuthete Aufgabe der Unterdrückung der staatsrechtlichen Opposition übernehmen wollte. Angesichts der bevorstehenden Land ­tags» ah len ist das Vekenntniß der Tendenz der Falschliberalen ein wohl zu beachtender Fingerzeig; an den Wählern liegt es, den Reichsrath so zu konstituiren, daß er eine Aufgabe, wie die erwähnte, mit Entrüstung zurückweist. Dieß ist um so leichter zu erreichen, als die Aussichten der falschliberalen und neirwkutarischen Klique in ganz Oesterreich, sowohl auf slavifchem als deutschem Boden, entschieden trübe sind, was sie hauptsächlich den Gedanken eines Herrschermo­nopols wenigstens vorläufig aufgeben ließ, bis man durch Köoerung der Polen als des jetzt maßgebendsten oppositionellen Faktors — an rischen Slovenen", von B. Raiü; „die Münzen der Bischöfe Lai­bachs", von I . Parapat; „die Bauernaufstände", von Demselben; „Polen unter den Iagelonen" nach Somenski; Thomas Moor's häusliches Leben"; „l'uuä^s,", romanisches Sittenbild; „der Find­ling", Novelle aus dem Französischen; „die Slovenen des 17. Jahr­hunderts in literatur-geschichtlicher Beziehung". Den Schluß bildet eine mit großer Genauigkeit gearbeitete „Bibliograsie der slovenischen Literatur für die Jahre 1868 und 1869" und eine „statistische Uebersicht der slovenischen öilalnice" (Lesevereine, Resourcen), beide Aufsätze von Dr. E. H. Costa. Wir einnehmen dieser Uebersicht, daß die Slovenen in Krain, Steiermark, dem KUstenlande und Kärn­ten bereits 54 solche <)italnice besitzen, welche in Bezug auf Hebung der nationalen Kultur von großer Bedeutung sind. — 5. „Htlarit". 1. Heft. Der Matica-Verein hat ein ebenso großartiges und kost­spieliges, als zeitgemäßes Unternehmen begonnen, nämlich die Her­ausgabe eines „slovenischen Atlas" im Formate des großen Stieler'­schen oder Mayer'schen Handatlas. Das vorliegende 1. Heft enthält drei Karten, nämlich die beiden Erdkugeln, Europa und Oesterreich in meisterhafter Ausführung und höchst eleganter Ausstattung. Das noch Heuer erscheinende Heft wird Asien, Nord- und Süd-Amerika enthalten. Der Anblick dieser Karten muß jedermann erfreuen und ist eine werthvolle Gabe an die Mitglieder der Matica. Wir schließen mit der Bemerkung, daß alle vorstehenden Bücher und Karten (mit Ausnahme des zum Verkaufe bestimmten Turn­buches) an die Mitglieder und zwar an die Gründungsmitglleder ohne jede weitere Bezahlung, an die übrigen aber gegen Entrichtung des gewiß äußerst mäßigen Jahresbeitrages pr. zwei Gulden ö. W . verabfolgt werden." den 6echen hat man schon verzweifelt — wieder sich so weit her stellt, daß man sie ohne Gefahr als „Ballast" über Bord werfen und selbständig operiren kann. „Hilf, was helfen kann," scheint die neueste Devise der Verzweifelten; was liegt ihnen daran, Oesterreich zu Grunde zu richten, ihnen, die es ohnehin schon an den Abgrund gezogen! Habt Acht daher, Landsleute, daß Ih r Euch bei den Wahlen nicht selbst verkauft, daß Ihr einen Landtag konstituirt, dessen Ab­ geordnete Ihr mit gutem Gewissen in den Reichsrath schicken könnt und die zu einem solchen ungerechten Koup niemals die Hand bieten. Tagesneuigkeiten. — I n Wie n beherrschen die Wahlen das ganze öffentliche Interesse wie in den einzelnen Kronlanrern. Die „Liberalen" werden dießmal in Unter- und Oberösterreich eine totale Niederlage erleiden. Die Wahl-Manner-Wahlen sind nämlich auf dem Lande fast überall im Sinne der katholischen Partei ausgefallen. Auch in Ober­steiermark sind an vielen Orten Konservative zu Wahlmännern ge­wählt worden. — Von dem slovenisch.politischen Vereine „Soöa" in Görz wurden folgende Lanbtagskandidaten aufgestellt: Für die Landgemein» den: Umgebung Görz: Dr. Lavri'6, Advokat; I . Faganel, Bürger­meister aus Offet. Umgebung Seiana: Dr. Abram, Sekreiar beim Landesausschusse in Görz; Ä. 8uc, Bürgermeister in Hiskovica. Umgebung Tolmein: Dr. Tonkli, Advokat in Görz; A. Lapanja, Bürgermeister in Ponikva. Für die Industrialorte im slovenischen Antheile, Bezirksvorsteher Winkler. Als Gegenkandidaten für die slovenischen Landgemeinden der Umgebung Görz treten auf: I . Ma ­rusici, Katechet am Görzer Gymnasium und Baron Pino, k. k. Provinzial-Chef; andererseits kandidirt Graf Pace, bisheriger Lan­deshauptmann, für die von Winkler zu vertretenden Industrialorte. Dr. Payer, bisheriger Vertreter der Stadt Görz, kandidirt, wie es heißt, beim Großgrundbesitz. Der jetzige Minister de Prelis wirb in Cervignano und Monfaleone durch ein Landeskind ersetzt werden. — Auch in der slovenischen Steiermark ist die Wahlbewegnng sehr lebhaft und gegründete Aussicht vorhanden, daß alle slovenischen Kandidaten gewählt werden. Durch die Schmerling'jche Wahlordnung sind freilich die Slovenen Steiermarks in grellster Weise benach­theiligt, indem 400,000 derselben bloß 8 Abgeordnete zu wählen haben, wahrend 600.000 Deutsche 50 Abgeordnete wählen, also bei den Slovenen Einer auf 50.000 Seelen, bei den Deutschen aber auf 12.000 Seelen schon Ein Abgeordneter. Während bis heute — 14. Juni — noch keine der deutschen Fraktionen mit ihrer Kandi­datenliste hervorgetreten ist, hat das slovenische Zeulral-Wahlkomitö in Marburg dieselbe bereits in der vorigen Woche veröffentlicht. Am heftigsten wird der Wahlkampf in den Landgemeinden Marburgs und in den beiden Stadtwahlbezirken sein. — Ausgleich, Versöhnung, Brüderlichkeit — schreibt das „Kärntner Blatt", — ist der Wunsch aller aufrichtigen Oesterreicher, und somit auch der Slovenen, das ist auch der Wunsch der gewiß auch weit größeren Mehrzahl der Deutschen in Kärnten. Jetzt — bei Gelegenheit der Wahlen — soll der erste Schritt zu dem schönen Werke des Ausgleichs und der Versöhnung gemacht und der erste Beweis der Gleichberechtigung und Brüderlichkeit geliefert werden. Das foll sich schon bei der Aufstellung der Kandidaten zeigen. Der slovenische Verein „Trdnjava" hat daher ganz korrekt gehandelt, indem er nur für den ganz slovenischen Wahlbezirk der Landgemeinden Völkermarkt und für die gemischten Wahlbezirke der Landgemeinden Umgebung Klagenfurt, Villach und Hermagor slove­nische Kandidaten aufstellte, die rein deutschen Wahlbezirke und bei den deutsch-slovenischen den zweiten Depulirten vollständig und gänzlich unbehelligt der Thätigkeit der deutschen Wahlkomit^'s überlassend. Ja er hat sogar für die slovenischen Gemeinden des Villacher Wahl­bezirkes einen ganz Deuischen, jedoch auch den Slovenen vollkommen gerechten Kandidaten in Vorschlag gebracht. Es wäre somit nicht mehr als billig und nachbarlich, wenn auch die deutschen Wahlko­mitö's für den slovenischen Wahlbezirk Landgemeinden Völkermaltt gar keinen, und für die deutsch-slovenischen nur Einen Kandidaten aufstellen würden. Der Wahlbezirk Umgebung Klagenfurt zählt 18.000 Deutsche und 13,000 Slovenen, der Villacher 14,000 Deutsche und 19,000 Slovenen, der Hermagorer 18,000 Deulsche und 12.000 Slovenen. Und keiner dieser 3 Wahlbezirke hatte jemals einen slovenischen Abgeordneten im Landtage, immer unterlagen bei den Landtagswahlen bisher die Slovenen. Kein Wunder also, daß die Slovenen sich an den Wahlen gar nicht mehr belheiligen wollten, und daß es viele Briefe und Worte kostete, sie von diesem Vorha­ben, wenigstens für dießmal noch, abzubringen. Ma n beruft sich oft und gern und mit vollem Neckte auf deutsche Bildung und Bieder­keit, — im Interesse des Ausgleiches, der Versöhnung, des natio­nalen Friedens und des brüderlichen Beisammenlebens berufen auch Wir uns darauf und bitten und beschwören die deutschen Wahlkomil^'s, für den slovenischen Wahlbezirk Völkermarkt gar keinen, für die drei gemischten Klagenfurt, Villach und Hermagor nur Einen Kandidaten in Vorschlag zu bringen. Eben so bitten und beschwören wir die deutschen und slovenischen Wahlmänner dieser drei gemischten Wahl­bezirke, bei der Wahl der Landtagsabgeordneten nicht auf die Besie­gung und Knechtung der Gegenpartei, sondern auf gegenseitige Be­rücksichtigung und Schonung zu spekuliren und hinzudrängen. Wi r empfehlen darum ein Kompromiß oder einen Ausgleich, daß die Slovenen den etwaigen Kandidaten der deutschen Partei und die Deutschen den der slovenischen bereitwillig und brüderlich annehmen und einstimmig wählen. Wollte bei den bevorstehenden Wahlen das altgewohnte Spiel und die alte Unterdrückung von Seite der Wahl­männer in den sprachlich gemischten Wahlbezirken aufgeführt werden, so werden die ILO.dllN Slovenen zwar wieder ohne einen Vertreter im Landtage, aber die nationale Frage noch nicht gelöst, geschweige beendigt sein. Lokales. Lllibach, 21. Juni. — (Versammlung der nationalen Wähler Laibach's) Die vom Vereine „Uloveui^»" berufene Versammlung der Wähler Lai­bach's zur Vornahme einer Probewahl war ungemei n zahlreich besucht. Bürger, Hausbesitzer, Handels- und Gewerbetreibende ma­nifeststen eine begeisterte Stimmung für die national e Sache. Nachdem Herr Dr. Costa als Stellvertreter des abwesenden Ver­einspräsidenten Herrn Dr. Bleiweis die Versammlung begrüßt und die Bedeutung der bevorstehenden Wahlen erläutert hat, wurde zur Probewahl mittelst Stimmzetteln geschritten, und fast mit Stim ­meneinhelligteit wurden die Herren «l IX. llnraK und ^«)8Sk vedeve e als Kandidaten für die Stadt Laibach gewählt und das Wahlresultat mit begeisterten Avijo's aufgenommen. Unter solchen Umständen steht zu erwarten, daß alle nationalen Wähler Laibach's am Wahltage wie ein Mann an der Wahlurne erscheinen und für die selbstgewählten Kandidaten einstehen werden. — (Zu den Wahlen,) Nach der Versicherung offizieller Wiener Blätter hat Minister Potocki den Negierungsbeamten aufgetragen, sich bei den Wahlen jeglicher Agitation ferne zu halten und sich überhaupt mehr passiv zu verhalten, damit der Volkswille unbeein­flußt zum Durchbruch komme. Nun aber kommen uns von mehreren Bezirken Krains mündliche und schriftliche Klagen zu, welche beweisen, daß entweder die Beamten eine ähnliche Weisung nicht erhalten, ooer daß sie sich daran nicht kehren wollen. Schöne Konstitution des Beamtenkörpers das, wenn die Glieder sich um die Befehle des Oberhauptes nicht kümmern und dieselben mißachten dürfen! Kann sich denn Graf Potocki als Minister nicht einmal bei seinen unmit­telbaren Unterthanen Ansehen verschaffen? Wi r sind begierig zu sehen, wie sich unsere Beamtenschaft und die Pensionisten in Laibach den Befehl ihres Herrn zu Gemüthe führen, ob sie nämlich bisher nach eigener Ueberzeugung, oder nach Kommando von oben gewählt haben. Jetzt tonnen sie frei wählen oder sich der Wahl enthalten, ganz nach ihrem Belieben, sie weiden über ihre Handlungsweise von oben nicht zur Rechenschaft gezogen, außer, wenn sie sich bei Agita­tionen betheiligen, was ihnen der ministerielle Erlaß verbietet. — (Zu bedauern) ist der Kolporteur des konstitutionellen Ver­eins, den man im Schweiße des Angesichts mit großen Ladungen und Stößen von konstitutionellen Programmen in der Stadt herum­rennen sieht. Der Arme hat den Auftrag, jeden mit einem Exemplar des Programms zu beschenken, der halbwegs im Gerüche der Ver­fassungsfreundlichket steht, mag er nun wollen oder nicht. Es scheint, daß man das ganze Land mit diesen Programmsorten überschwemmen Eigenthllmer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: will. Nur her damit, wir wissen einen Ort, wo dergleichen Ma­lulaturpapier sehr gut zu brauchen ist. — (WllhlbcsprcchMIg.) Gestern Abends hatte der konstitutio­nelle Verein auf der Schießstätte eine Versammlung, wobei wie üblich sehr viel gesprochen und die Kandidaten für den Landtag aufgestellt wurden. Wir hoffen, in der Lage zu sein, daraus recht pikante Stückchen erzählen und einige der kuriosesten „Kandidaten" des nun als „Zentral-Wahlkomi<6" sich geberdenden tonst. Vereines unseren Lesern präsenliren zu können; wir selbst versprechen uns davon sehr viel Amüsement. — (Tendenziöse Lügen.) Seit einigen Tagen lolportiren ge­wisse Individuen aus dem sog. „liberalen" Lager mit einer gewissen Genuglhuung die tendenziöse Lüge, der „Triglav" höre mit Ende des laufenden Monates auf zu erscheinen. Wi r wissen sehr wohl die wohlwollende Absicht dieser Kreditfälscher zu würdigen. Nachdem nämlich ihr Organ das „Tagblatt" es aufgegeben, unseren Angriffen Stand zu halten, weil es gleich dem bösen Buben, den man auf einer Lüge ertappt, davonlauft, wenn man ihm die Zähne weist, haben die journalistischen Buschklepper andere Pfade betreten. Wir erinnern da nur an die ekligen Erklärungen des „Tagblatt", welches seinerzeit dem Redakteur und Eigenihümer des „Triglav" vorwarf, daß er in der Kleinmayrischen Druckerei sein Brot gefunden. I n gleicher Weise rütteln diese journalistischen Schnapphähne theils in auswärtigen Blättern, theils durch das Mittel ihrer geschwätzigen Zunge nun an dem Namen dieses Redakteurs und nennen ihn einen „obskuren Menschen", um dann das Blatt zu diskreditiren, gegen welches sie in ehrlicher und offener Polemik nicht aufkommen können. Allerdings ist dieser Redakteur nicht in der Weise bekannt, wie ihr, denn er ist weder Nem»kutar, noch Renegat, noch Vortänzer auf Elitebällen, noch tonst. Gemeinderath oder auch nur Inhaber einer Charge im tonst. Verein, und wird dieses, so Gott will, auch nie «erden, denn die dadurch erlangte Berühmtheit kann Folgen haben, die nicht jedermann angenehm sind, und ist zudem ein zu subjektiver Gegenstand; mancher fühlt sich durch eine derartige Berühmtheit ge­ehrt, mancher sieht sie für eine Schande an, je nach dem Charakter und Begriff von Ehre, welche beide eben bei verschiedenen Persön­lichkeiten verschieden sind. Wenn jedoch die Herren Intriguanten durch Verbreitung von derlei Gerüchten dem Rufe des Blattes schaden oder ihm die Abonnentenzahl herabdrücken wollen, so dürften sie sich gröb­lich verrechnet haben, denn sie erreichen hiedurch den entgegengefetzten Erfolg. Der „Triglav" wird, mag sie diese Versicherung noch so sehr ärgern, auch weiterhin erscheinen, wie wir es bereits in der letzten Nummer angekündigt haben, es wäre denn, daß das „Tagblatt" ein nationales Organ würde. — Dieß zur Ab­wehr gegen schmutzige Angriffe und Verleumdungen durch Presse und Wort. Telegrafische Wechsellomse vom 18. Juni 1870. Zperz. Melallique« 59.95. — 5pcrz. Metalliques mit Mai- und November-Zinsen 59.95. — 5perz. National-Anlehen 68.45. — 1860er StaatS-Anlehen 95.40. — Bankaktien 717. — Kreditatlien 254.40. — London 1!9.—. — Vilbel 117.50. — K. k. Dukaten 5.89. — Napo­leond'ors 9.54. Marktpreise in Lllibach, am 18. Juni 1870. fl. > kr. fi. , kr. ^ Weizen pr. Metzen . . 5 3« Erbsen pr. Metzen . . 5 Korn 3 50 Fisolen „ . . 5 — „ Gerste 3 10 Rindfleisch pr. Pfd. . — 24 „ Hafer 2 40 Kaldfieifch „ 22 „ Hlllbfrucht — — Schweinefleisch „ 24 „ Heiden »> 3 20 Schöpsenfleisch „ — ,6 Hirse 8 50 Heu pr. Zentner . . 1 30 „ Kuturutz 3 60 Stroh „ . . 1 — „ Erdäpfel 2 40 Holz, hartes, pr. ,sslft. . 7 20 „ Linsen " 4 50 — weiches, 22" „ . 5 2» ^aK. HI6öovo. — Druck von ^oLet LlÄLuili in Laibach.