ZUM Mutzen mib VerWÜgjtN. .------' g MMMM--------------- Freytag, den 6. Februar 1822. Sonett ft u f d a 6 N i l d ^r. Mch unsers aUergnädigsteu Kaisers, von T 0 m i n z *). "elungen, Künstler, ist Dir's. <^!out»cle ii ver Vlu^ell«»^ dli« 1 ciccllio «iniuii'ztos /»vell2 in ollo pr«t«ncl« «uoor», uu ^>o' cl,« «i» tIi«N»tto. frenäi Zontenelle und St. Aulai' « besanaen ihren Geist und ihre Reitze; die berühmtesten Mahler und Bildhauer wählten ihre Formen zu Verbildern chrer Werke. Insbesondere oesaß die Mav Hülse Arme von idealischer Schönheit. Der berühmte Girardon ftehte sie um die Erlaubniß, wie um die theuerste Gunstbezeigung, an, dies« Arme zum 3).o^ helle für seine Nymphen in den Bädern desApol-lo wählen zu dürfen. Noch lauge nach dem Tode cer Marquis« sagte man sprichwörtlich, wenn von schönen Fcauenarmen die Rede war: Sie hat Arme wie die Marqulsinn oon Sergy. *) Aus drr Wiener Mode«Zeitung. Mit allen Reihen des Gelstes und des Korp??s ausgestatter, war die schöne Adrienüe ein Gegenstand der öffentlichen Neugierde geworden. Im HerauSgehett aus der Messe der Minimes, welche zu jener Zeil die Mode ^ Messe war, oder bey ,hren SpatziergangNl auf der l'lci< ^-IW^iil« , damahls dem Sammelplatz« der vornehmen Welt von Paris, versperrte ihr stets eine Schar Neugieriger den Weg, welche in Haufen herbeyströmten, um sich an dem Anblicke der bezau» bernden Frau zu weiden. Das Gedränge war oft ft groß, daß die Marquise gezwungen ward, sich hin* weg zu begeben. Im Schauspielhaus« stieg der Enthusiasmus noch HÜHer. Erschien sie etwa nach Anfang des Stücks, so mußten nicht selten, vom Ge/auchz< des allgemeinen Entzückens unterbrochen, Baron u»d die Champ!N«l6 für viele Minuten schweigen, ja die Musiker der großen Oper kamen nicht selten aus Tact und Ton heraus. Unter der Meng« von Mannern, welche die rei< tzend« Marquisinn im Still«»/» anberheten, gab eS ei» nen Jüngling, oem die Ungleichheit des Standes und der Glücksgüter untersagte, selbst durch Blicke die 3ei> denschafe zu erkennen zu geben, welch« ihn verehrte. Dieser Jüngling empfahl sich eben so sehr durch seine Talente, als durch die körperlichen Vorzüge, mit welchen ihn die Natur ausgestattet hatte. Er hieß S»»int:Elme, war einer der ausgezeichnetsten Wunb^ ärzte der damahlig?» Zeit, und besaß besonders eine seltene Go^ru ^u ver' taujcysi,, welche desonoers lm lttztcu ä^nci c>.sv0« r^en Jahrhunderts durch den vekamuen Marq.ne de Bi ui ^rantrclch zu einer el^c»illq?ell )iu»>l ausgcblldet war, uno jo^,ar da«? >>»Ul^ ^cv ^,lMl"'s lie^"Vi.lit!t,o-, mach«, wl)befo;werv ^örüliet u»^ i^^ te»l)m ^'onlel>ch>nfl «u i>^ (5c>!cmlou!g-Ma4ercyg,ä>,zlen, sich zcyvn a^" l'". Zeitalter rüdwlg XIV. ^schreibt. Jetzt l)üt dlN» ^plclerey chre ^noichaft erreicht; >c.o^ in Ven ^>^ jt^.chü'ccn c»e0 Bütgerstandes wud ein ^aiemv""l» fuc 0^ö Zcicycn elneö »flechten T<.nv g«nvmm^"' Das Aderlässen war damahls eme Modecur in ^'ankibich, ,vie es sparerhin daß Klystier geworben ist: w«N" heut zu Tage keine Dame gesund zu seyn glaubt, "hne jährlich zwölf Mahl die Spritze a>,gei)N zu lesen^ ^bl und Hort er nur die schöne Aollenne. Endllch sucht ^slch z„ sassen, um der Herzogmn die Aoer zu ,chlac ^"- ^ ie Operation gelingt über Erwaltei,, dcm, die "^genwarr der Marquise begeist«rt ihn. Ader wer lW-N" die Gefilyle des jungen iNaünes, a!s ictzt die ^iyrnbe Adriönne den Handschuh ausziehi, ihn, dcn ^lblößren Arm darreicht und ihn fn'gi, ob s»e schwer ö'^ ^lder ^u Iass.'n seyn wurde? ^as Ubcllt^ß senieK ^lli^g ^.^ ^^ ^ tödl/l'. El ergreift den Arm del '^r^li^^ ^^.^ Hände beoen, e, !iamn»e'.r el-lig« un^»-^"unenhi.ngendc 'Nl>ne. ^tt ^l^qulse bemerkt !en Eindruck, welchen sie auf den schönen Wundarzt macht-enölhet und schlägt di< Augen nieder. Saint-Elme, von der Furcht gepeinigt, bey langcrem Blechen den Zustand seines Herzens immer deutlicher zu verrathen, laßt den Arm der Marquise fahren, verbeugt sich, und stürzt bewußtlos aus dem Zimmer. Wenige Tage darauf wird in de? großen Oper el« neues Echaferspi«! von Lamotte aufgeführt. Eine dünk« le Ahnung sagt SaisUMmen, die Marquise von See» gy werde der Vorstellung beywohnen. Er geht ins The«« «r. Voll banger Erwartung sucht er in jeder anwe« senden Dame die angebethete Adrienne; vergebens^ sie ist nichr zugegen. Schon hat er alle Hoffnung auf» gegeben, den Gegenstand feiner Liebe von Angesich« zu Angesicht zu erblicken, da öffnet sich ihm gegenübe« «ine Loge; dasSchlagrn seines Herzens täuscht ihn nicht z es ist die Marquise von Sergy. Ihre Blicke irren i« Schauspielhause b«rum,si« scheinen jemanden zu suchen. Da wud sie.Sainr«Elmen gewahr, und geräth in sicht» bare Verwirrung. Saint-Elme kann feine Augen nicht von ihr abwenden; mit welchem entzückenden Gefühle bemerkt er, daß auch ff« häusig zu ihm herüber blickt! Nach geendigter Vorstellung stürzt er hinunter, unl> sucht sich hinter die Lakayen der Marquise zu verbergen. Sie erscheint, steigt in den Wagen; ihre BUcke fallen auf Samt- Elmen; sie lächelt in holder Verwir« lung und der Wagen rollt forr. H (Der Beschluß folgt). l Statistische Notiz. z Man schätzt di< Einwohnerzahl von Perssen , welch« durch die bülHerlichen Umuher, seit den Jahren 1722 (wo die Dyi^Me Ismael Sophi's gestürzt wurde), und '7^3 (I' der Ermordung deö berühmten Schah. Nüdir) fchr vermindert wovden, auf 22 Mllliolicn.il^ 53 ^o>ke,scyaftel,. Der i^lge Rcgent, auf d.m ün'^ umschlü'itten Throne zu Teheran seit »797, heißt Ftih-AU Schah, HU« dem Stamme der Caljar, 55 Iahr>' alt, »'in gevildetir Hnl, auck alK Dlcycer gtschätzs. Er Hai 65 >2oynt uno eben >o oi?! To5htfl; ro>i jenen lst t^l' o,,lie Sohn .'»bl.az ö.'«ir^ ^er vsn mütterlicher .H ^ tli,e auh d«m (Heschlecht ^«r Kadschaven stammt) zum ,« Nachfolg«r bestimmt, obgleich b,r zurückgesetzte Prinz, , AliMnza, sich durch vorzügliche Eigenschaften aus. , zeichnet/ welche Vorliebe des Regenten das Reich i,i 5 neue innerliche Unruhen und bürgerliche Kriege zu stur» zen droht. In dem Frieden mit Rußland vom z?. Oct, »Li3 machIe Nch Kaiser Alexander fur sich und st ine I^achfölger verbindlich, demjenigen von den Söhnen l>es Schah, der von demselben zum Erben des persischen Reichs ernannt seyn wird, erforderlichen Falls Hülfe zu leisten , damit leine auswärtigen Feinde sich in die Angelegenheiten dts persischen Reichs mischen. M i s z e l l e n. Ein gewissenhafter Pfarrer in dem Departement He l'Aube hatte zu seinem großen Grauet erfahren, baß der Schulmeister mit einem Madchen seiner Ge« meinde in einer Verbindung stund,/ dir nicht lange »ehr ohn« Früchte bleiben würde. Stracks verkündete Her gute Seelelch in am nächsten Sonntags die Ver« lobunZ des überraschten Pärchens, dem nun keine an? >ere Wahl bleibt, als das gegebene Ärgerniß durch »üs heilige Band der Ehe zu belecken. Die Politik verliert sich gegenwartig auch in den Jaden der Zuckerbäcker. In Magdeburg blechet ein Huchenbacker „griechische Pfeffernüsse, griechischen Mar, zivan" und Catalanikuchen, die zw«r nicht singen, »b«r desto besser schmecken, zum Verksufe aus. Will man wieder jung werden, und kann man ßch's etwas l«sten lassen, so reise man nach Paris und »rfundtge sich nach Madam N. , die in «7nem pomp, tz«ften Prospectus (und man weiß, ein Prospettns Ulg« ni« !) dreyerley Bäder angekündigt hat, welch« >« Runzeln, die Gebrechlichkeiten, lurz aNe Spuren Hei Alters ?«in wegwischen und wegwaschen. Die erste tz«dr«y Curen besteht in zwölf sogenannten Jugend-« Vädnn; sie find vorbereitend, und tosten jedes nur <var, machte ihrer jungen Untergebenen bittere Vol< würfeiiber ihr Versehen, das diese standhaft laugnett. „Wle," sagte die aufgebracht« Gouvernante, du willit eö noch laugnen? Ich seh' es dir ja an deinem G<^ sichte an, daß du «s gethan hast, du wirst ja gal'j, roth. «?lch, das ist,'a nicht Scham, Demoiselle! sagt« das Mäöchen, „dc>ß ich so roth bin, es ist nur de» Wiederschem von Ihrem Gesichte." Bey der Geburt eines Prinzen hatt« «ln Schuh« macher in Paris den guren Einfall, baß er sich bey dtr dießfalls angestellten Beleuchtung in seine Fenster zweyFeloer m^hi?» ließ, im ersten sah man den neilge^ bohrnen Prinzen, nebst der Unterschrift: Wir danken Gotr für seine Gaben, Die wir vom ihm empfangen haben. Im andern Felde eine leere Wiege mit der Un< tn'schnfl: — Und bitten Gott unfern lieben Herrn, Er woll'unk hinfort mehr bescheren! Dieser naive Einfall brachte ihm iuou Louisd'^ ei«. S h a r a d e. (Zweysylbig). Spart die Erste die Kosten nur nicht, Thut die Zweyte schr froh ihre Pflicht. Wenn die E r st e der Iw e y te n gebricht, Ist das Ganze em blutarmer Wicht. Auflösung derCh «rabe in Nr. 5. Hühneraugen. O