^t^. Hi<). «l. "' halbj. fl. l>50. flllr die Zuftellun«, «n« H.u, 5v^^tlllll. 14. SÜHil^NU^^ ^ ^«lleu «5 lr,. größere Per Z«!l« a lr,, be! b,t.«n 1 >i>l)t . 5^V,. halbl. »olr, MllderP.'ftgan,l.^ib. hnlbj.fl.?bU. ^) ^^^^^»z)/ ^^I> >^^^^A»^V^^. wleberholungen p.r Zelle 8 ll. ^.<^<^, decorierten Tribüne, die überdies mit ver» ^ ''"' Fahnen des Vereins, unter welchen sich bef?^ ^°" ?l' Majestät dem Kaiser gespendete d°n' geschmückt war. Sämmtliche Gesangsvorlräge u,I -"/"nnergesangvereins fanden lebhaften Beifall, lu aiz h^ ^.^ ^ populäre Lied ..Prinz llccl?n'i". anstimmte, wurde dasselbe enthusiastisch wurd7d? m" "ujste wiederholt werden. Zum Schlüsse siasmu« «'^ k2hylnne abgesungen, die m,t Enthu- m . Mknommen wurde. beendiat ^" ^" Männergesangverein seine Vortrage W,?s ^- c?/^' concertierte auf der Rustenschacher ^.^" Wien Cölestin Ganglbauer unter Da ".«?.. größten kirchlichen Prunkes ein solenner We Ki?^ ^'^"st abgehalten. Die festlich erleuch-zum L^.' ^ welcher Truppen vom Mittelschiff bis überfüllt ^ r bildeten, war von Andächtigen Punkt 9 Uhr erschienen Seine Majestät der Kaiser. Beim Riesenthore hatten sich schon früher eingefunden: Ihre k. und k. Hoheiten der diuchlauch» tigste Kronprinz Erzherzog Rudolph, die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Karl Ludwig, Franz Ferdinand von Oesterreich-Este, Otto, Ludwig Victor. Johann, Friedrich, Eugen, Wilhelm. Ernst, Rainer und Heinrich, ferner Se. Excellenz der Oberstkämmerer Graf f.-olliot de Crenne -ville. Se. Excellenz der Obersthofmarschall Graf Larisch. Se. Durchlaucht der Oberststallmeister Prinz zu Thurn und Taxis, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Graf Kälnoly, Graf Taaffe, Graf Bylandt - Nheidt. Freiherr von Ziemial -low ski, Graf Falkenhayti, Freiherr vo» Praja k. Freiherr Conrad von Eybesfeld, Graf Welsersheimb, Ritter von Dunajewsti, Baron Pino, Aaron Orczy. der Hauptmann der k. k. Alcicre,"Ll'ibgmde Freiherr von Koller, Caftilän der kön. ungarischen Leibgarde von Fratricsevics. der Obelstküchexmeistcr Eras Kin sky, Oberstjägermeister Graf von Abensperg- Traun. Ober< Ceremonienmeister Glaf Hunyady, Generalintendant Baron Hofmann. Se. Eminenz der Cardinal-Erz« bischof Fürst zu Schwarz enberg, Se. Excellenz der Apostolische Nuntius Vannutelli. Weihbischof Graf Belrupt. in Vertretung Sr. Eminenz des hochw. Cardinals Landgrafen Fürstenbera, fast sämmtliche Erzbischöfe und Bischöfe der diesseitigen Reichs« halste, zahlreiche Prälaten und Aeble, die beiden Präsidenten des Obersten Gerichtshofes Ritter von Schmerling und Dr. von Stremayr, Seine Excellenz Statthalter Freiherr von Possin ger. Oberlandeggerichts.Präsident Freiherr von Streit, Polizeipräsident Ritter Krticzka von Jaden, Bürgermeister Eduard Uhl und dessen beide Stell« Vertreter, der Syndicus von Run, Herzog von Tor« lonia und mehrere Bürgermeister österreichischer und uliglnischer Städte, die k. k. Generalität und zahlreiche ! Stabs? und Oberoffmere, die Beamten der k. k. Hofämter und der Staatsbehörden sowie zahlreiche Depu« tationen. Der feierliche Dankgottesdienst endete um 10 Uhr. ch » Um 12 Uhr mittags wurde die feierliche Schluss steinlegung im neuen Rathhause der Stadt Wien durch Se. Majestät den Kaiser in Gegeuwart Sr. k. und t. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolph und der übrigen in Wien weilenden Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses sowie zahlreicher Festgäsle vollzogen. In der Umgebung des Rathhauses herrschte aus diesem Anlasse schon vom frühen Morgen an reges Leben. Sämmtliche Häuser des Platzes waren reich mit Fahnen und Reisig geschmückt. Besonders prächtig decorlert crschien die dem Rathhause gegenüberliegende Fayade des neuen Aurgtheater«, mit dem herrlichen Apollo, dem künstlerisch bedeutenden Bacchus-Zug und den Büsten von Lessing, Goethe und Schiller. Bis zum ersten Stockwerke ist der Bau mit Reisig ver. kleidet und das Gerüst mit Guirlanden und Fahnen geschmückt. Um 10 Uhr wurde der Wagenverkchr von der Bellaria bis zum Franzensring abgesperrt. Auf dieser Strecke hatten inzwischen zu beiden Seiten Tausende Menschen die Ringstraße besetzt. Ueberall wurden im« provisierte Tribünen errichtet. Sicherheitswache, Caval-lerie und Infanterie hielten den Fahrweg auf dem bezeichneten Straßenzuge offen. Die Auffahrt begann schon vor 11 Uhr. Equipagen uud Mietwagen folgten knapp hinter einander, ohne dass die Ordnung irgendwie gestört wurde. Fast alle Vereine und Genossenschaften Wiens erschienen mit Fcihnen und Musik und nahmen vor der Hauptfront des Ralhhauses in der Nähe der großen Festtribüuen Aufstellung. Die Tribünen selbst hatten sich bald dicht gefüllt. Unabschbar und unzählig war unterdessen die Menschenmenge geworden, welche sich auf beiden Seiten des Burgringes und auf dem Franzensring eingefun« den hatte. Gegen halb 12 Uhr erschienen die ersten Hofwagen mit den Mitgliedern des Allerhöchsten Kaiserhauses, höchstwclche ehrerbietig begrüßt wurden. Einige Minuten vor 12 Uhr fuhren Se. Majestät der Kaiser in einer offenen zweispännigen Equipage, Se. Majestät den König von Spanien zur Rechten, aus der Hofburg. In sechs offenen Hofwagen folgte die Suite. Begeisterte, tausendstimmige Hoch-Rufe ertönten beim Aublicke des geliebten Monarchen. Hüte und Tücher wurden geschwenkt, die Fahnen des Militärs und der Vereine senkten sich, während sechs Musikkapellen die Volkshymne anstimmten. Das neue Nathhaus, das bekanntlich auf jener historisch denkwürdigen Stelle der ehemaligen Lömel-bastei steht, in deren Breschen die heloenmüthigen Vertheidiger Wiens die wiederholt anstürmenden Türken siegreich zurückwarfen, ist äußerlich nicht decoriert, nur an den vier Eckpavillons sind Fahnen angebracht. Um so reicher und prächtiger ist jener innere Theil des Gebäudes geschmückt, in welchem die Feier vor sich gieng. Die Treppen, welche zum Festsaale führen, sind mit prächtigen Teppichen belegt, mit exotischen Gewächsen und Blumen geziert. Die hohen Eiebel-fenster des Festsaales sind mit chanwlsfarbigen Draperien geziert; die Vertiefungen sind mit exotischen Gewächsen gefüllt; kostbare Teppiche bedecken den Boden. Im Saale selbst waren für die Zuschauer niedere Tribünen errichtet; die Ballustrade derselben ist mit kirschrothem Stoffe mit Goldborten geschmückt. Die Estrade, von welcher aus der Monarch den Act der Schlusssteinlegung vollzog, ist mit Gold-brocat reich drapiert. Vor dem Rathhause, und zwar vor dem Hauptportale. waren zwei Tribünen für je taufend Personen errichtet; auch diese waren reich ver« ziert. An der breiten Mittelstraße sin« 26 hohe Flaggenstangen angebracht. Um 11 Uhr vormittags hatten sich die zur Schlusssteinlegung geladenen Gäste theils in dem großen Festsaale, theils in der Volkshalle des neuen Rathhauses versammelt. An dem Thurmportale der Hauptfelde erwartete der Bürgermeister mit den bei-den Bürgermeister-Stellvertretern, dem Magistrals-director, den Mitgliedern der Rathhausbau.Commission und dem Bauleiter die Ankunft Sr. Majestät des Kaisers. Im Vestibule hatten sich zur Begrüßung Seiner Majestät eingefunden: Ihre k. und k. Hoheiten der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf fowie die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge: Karl Ludwig, Franz Ferdinand von Oesterreich-Este. Otto, Ludwig Victor, Johann, Friedrich, Eugen, Wilhelm, Ernst, Rainer und Heinrich, ferner Se. Excellenz der Obersttämmerer Graf Folliot de Crenneville, Se Excellenz der Obersthofmarschall Graf Larisch, Se. Durchlaucht der Oberststallmeister Prinz zu Thurn und Taxis, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Graf Käl» n oky, Graf Taaffe. Graf Bylandt-Rheidt, Freiherr v. Ziemialkowfki, Graf Falken haun. Freih. v. Prajäk, Freiherr Conrad v. Eybesfeld. Graf Welfersheimb. Ritter von Du-najewski. Baron Pino, Baron Orczy. Der Bürgermeister begrüßte ehrfurchtsvoll Seine Majestät den Kaiser und geleitete Allerhöchstdensel-ben sowie das Gefolge durch die Volkshalle über die an der Nordseite gelegene Feststiege in den Festsaal, wo bei dem Eintritte Sr. Majestät die Voltshymne intoniert wurde. Während Se. Majestät mit dem Allerhöchsten Gefolge das Stiegenhaus durchschritten, stimmte der Wiener Männergesangverein die Volkshymne an. Als Se. Majestät den großen Festsaal betraten, durchbraus« ten die weite Festhalle stürmische Hoch.Rufe. Im Festsaale hatten sich bereits früher die geladenen Festgäste eingefunden, darunter fämmtliche hier anwesenden Kir-chenfürsten, die Generalität, die Spitzen der Behörden, sämmtliche Gemeinderäthe uud Bezirksausschüsse der Stadt Wien. die Vorstände sämmtlicher mch'katholischen Cultusgemeinden in Wien. die Reichörachs-Abgeord-neten del Stadt Wien, die Bürgermeister der melsten österreichischen Hauptstädte, die Aeble der Stifte Lllien« feld, Herzoqe.'burq. Mlk u„d Zwettl seiche Her. renhaus-Mitglieder. die Präsidenten der Geuchtshofe. die Mitglieder der Handelskammer der Bor.kammer. des Gremiums der Wiener Kaufleute, der Genossen, schaft der bildende,, Künstler, der niede«österreichische Landesausschuss. zahlreiche Beamte und Osficiere. Ober-limnalh Ritter v. Hansen und Professor Freiherr von Hasenam'r, das Professoren-Collegium der Universität, Fürst Camillo Starhemberg mit seinen Söhnen und Hauptmann Baron Lirbcnlicrg. Laibllcher Zeitung Nr. 210 1808 14. September 1883. In der Mitte des Saales angelangt, begrüßte der Bürgermeister Se. Majestät den Kaiser im Namen der Stadt Wien mit folgender allerunterlhänigster Ansprache: „Eure kais. und königl. Apostolische Majestät! Huldvollst die ehrfurchtsvolle Bitte der Gemeinde-Vertretung Wiens gewährend, fügen Eure Majestät heute den Schlusistein in das Gebäude, welches vor zehn Jahren durch die von Eurer Majestät voll« zogene Grundsteinlegung glückverheißend begonnen wurde. Geruhen Eure Majestät für diese erhebende Würdigung des Bürgerthnms den innigsten, ehrerbietigsten Dank der Gemeinde entgegenzunehmen. Von patriotischem Geiste erfüllt, begehen wir die Feier der baulichen Vollendung unseres Rathhauses an jenem ruhmvollen Gedenktage, an welchem vor zwei Jahrhunderten die Macht des Feindes vor den Mauern Wiens dauernd gebrochen und in den Geschicken der Stadt und des Reiches ein entscheidender Wendepunkt herbeigeführt wurde. Seither erwuchs durch das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Völker unter der weisen Fürsorge der Fürsten des Hauses Habsburg-Lothringen ein mächtiges Oesterreich, in dem Wien, seiner historischen Mission getreu, die Vormauer deutschen Geistes und deutscher Cultur, der Mittelpunkt des staatlichen Lebens wurde. In mächtigen Formen und in reicher Pracht erhebt sich durch die Opserwilligkeit der Bürger und die gewaltige Schaffenskraft vaterländischer Kunst das neue Ralhhaus zu bleibendem Denkmale unseres Gemeinwesens, das unter dem mächtigen Schutze Eurer Majestät den freiheitlichen Institutionen feine Entwicklung und Blüte verdankt. Ernst wie sein Bau ist die Bestimmung dieses Hauses, das nun bald den öffentlichen Interessen auf allen Gebieten des Gemeinwesens dienen wird. Mit gerechtem Stolze blicken die Bürger Wiens auf die großen Erfolge, welche sie in heißer Liebe zu ihrer Vaterstadt erzielt, durch das von Eurer Majestät verliehene Recht der Selbstverwaltung. Dank dieser freiheitlichen Institution und durch Eurer Majestät mächtigen Schutz werden die Ver« treter Wiens auch in diefem Haufe eine segensreiche Thätigkeit entfalten zum Nutzen und Frommen diefer Stadt und des Reiches und zur Ehre der gefammten Bürgerfchaft. Unerschrockener Bürgelsinn wird in diesen Räumen walten und unerschütterlich wie die Grundfesten diefes Baues werden Wiens Bürger immerdar verharren in der angestammten Treue zu dem Allerhöchsten Kaiserhause und zu dem gesammten Vaterlande. Ehe wir den letzten Stein in dieses Haus fügen, das den Mittelpunkt des bürgerlichen Lebens bilden wird, bitten wir Eure Majestät, Nllerhöchstihren Schutz und Schirm auch fürderhin der Reichshaupt-und Residenzstadt angedeihen zu lassen, deren Bürgerschaft in diefem feierlichen Augenblicke Eure Majestät begrüßt mit dem Rufe, in welchen jeder Bewohner Wiens mit Begeisterung einstimmt: Hoch lebe unser allergnädigster Kaiser Franz Joseph I.!" Die Versammlung brach in begeisterte Hoch-Rufe aus. Se. Majestät geruhten diese Ansprache mit folgenden Worten zu erwidern: „Als vor zehn Jahren die Grundsteinlegung diefes Baues vollzogen wurde, habe Ich vertrauensvoll die Hoffnung ausgesprochen, dass die göttliche Vorsehung dem Baue einen gedeihlichen Fortschritt und der gesammten Bevölkerung Meiner Residenzstadt Wien ihren Schutz und Segen gewähren möge. Heute sehen wir dankerfüllten Herzens den Bau vollendet, ein prächtiges Denkmal hoher vaterländi-fcher Kunst, ein bleibendes beredtes Zeugnis der Opferwilligkeit und des Gemeinsinnes der Wiener Bürgerfchaft, das bis in die fpätesten Zeiten ihr zur Ehre und dem Vatellande zum Ruhme gereichen wird. Die Erinnerung an die Tage fchwerer Bedräng, ms, welche vor zwei Jahrhunderten über die Stadt gekommen war, und an den glänzenden Sieg, der diese Trübsal beendete, erhöht die Feier des heutigen Tages. Möge der Friede, den damals die Beharrlichkeit und der Heldenmuth der Wiener Bürger im Vereine mit thatkräftigen und treuen Bundesgenossen mit Gottes Hilfe errungen hat, auch fortan über dleser Stätte walten und in dem Gebiete dieser Stadt nur der friedliche Weltkampf aller wahren Bürgertugen-den, der Künste, Wissenschaften und Gewerbe ihren Schauplatz finden. Mit innigem Wohlgefallen nehme Ich Ihre erneuerte Versicherung der angestammten Treue zu Meinem Hause uud dem gesammtn« Vatellande ent- gegen, denn fo tiefgewurzelt und unerschütterlich Wie diese, ist auch Mein Vertrauen auf dieselbe und Meine Liebe zu Meiner und Meiner Väter Residenz» stadt. (Stürmische Hoch-Rufe.) Pflegen Sie fortan iu dem neuen uun vollendeten Gebäude mit weifer Sorgfalt und echtem Bürger« sinn die Ihnen anvertrauten Interessen diefer Stadt und aller ihrer Bewohner; pflegen Sie dieselben in dem regen Bewusstsein, dass die freie und glückliche Entwicklung jedes Gemeinwesens dem Wohle und der Macht des ganzen Vaterlandes zugute kommt, und ebenso alle Segnungen des Gesammtstaates den lautesten Widerhall in der großen städtischen Verwaltung finden, für welche hier eine fo glänzende Stätte errichtet ist und in deren Gebiete jeder Bürger Oesterreichs eine heimatliche Aufnahme zu finden gewohnt ist. Seien Sie überzeugt, dass dem Emporblühen und Gedeihen der Stadt Wien Meine wärmste väterliche Fürsorge gewidmet bleibt und Ich mit freudig bewegtem Herzen die Schlufssteinlegung an diesem Gebäude vollziehe als ein Zeichen der Gewähr und Bürgschaft der sicheren und dauernden Wohlfahrt Meiner treuen und geliebten Wiener Bürgerschaft." Der huldvollen Erwiderung Sr. Majestät des Kaisers folgten abermals begeisterte Hoch»Rufe. Hierauf richtete der Bürgermeister an Se. Majestät die ehrfurchtsvolle Bitte, Allerhöchstdieselben mögen geruhen, die Schlusssteinurkunde zu unterzeichnen. Dieselbe hat folgenden Wortlaut: „Wir Bürgermeister und Gemeinderath der Reichs-Haupt« und Residenzstadt Wien beurkunden hiemit folgenden denkwürdigen Act: In freudiger Zuversicht auf die Fortdauer des Gedeihens unferer Stadt begannen wir im Jahre 1872 den Bau dieses Hauses. Nach Vollendung der Fundamente legten Se. Majestät unser Allergnädigster Kaiser und Herr Franz Joseph I. unter dem Bürgermeister Dr. Cajetan Felder in Allergnädiqster Gewährung unserer Bitte am 14. Juni 1873 den Grundstein zu dem Hause, bei welchem feierlichen Acte Se. Majestät mit den huldvollsten Worten der unerschütterlichen Liebe und Treue Seiner Bürger für Thron und Vaterland gedachten. Nach 10 Jahren schwerer und mühevoller Arbeit gedieh das Werk durch die mächtige Schaffeuskraft unseres Meisters der Baukunst Friedrich Schmidt und durch den rühmlichen Eifer seiner Werkgeuossen so weit, dass dasselbe heute baulich vollendet inmitten der größten und schönsten Stadtanlage mit stolzer Pracht als Wahrzeichen des freien Vürgerthums hoch emporragt. In dankbarer Erinnerung an die heute vor 200 Jahren erfolgte Befreiung Wiens von der überlegenen Macht der Türken durch den Heldenmuth feiner Vertheidiger und Befreier beschlossen wir, die Weihe dieses für die Machtstellung Oesterreichs und für das Wiederaufblühen unferer Stadt so großen Gedenktages durch die Feier der Schlusssteinlegung zu erhöhen. Als erneuertes Merkmal kaiserlichen Schutzes und Schirmes vollzogen über unsere ehrerbietige Bitte Se. k. und k. Apostolische Majestät Kaiser Franz Joseph I. in Gegenwart Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolph und der übrigen durchlauchtigsten Mitglieder des Kaiser. Hauses diesen feierlichen Act und geruhten denfelben zum ewigen Gedächtnis durch Nllerhöchstihre Unterschriften zu bezeugen. (Unterschriften.) Ueber unsere Einladung unterfertigten ferner diefe Urkunde die nachfolgenden hochansehnlichen Würdenträger des Reiches und andere hochachtbare Männer dieser Stadt. (Unterschriften) Zur Zeit der Vollziehung der Schlusssteinlegung standen an der Spitze der Gemeindevertretung und der Gemeindeverwaltung (folgen die Namen). Der Allmächtige wolle diesem Hause seinen Schuh und Segen bewahren, dass es zu alle» Zeiten bleibe eine feste Stütze für Kaiser und Reich, ein sicherer Hort für Recht und Freiheit. Gemeinsinn und Opferwilligkeit. Friede und Eintracht verbinde an dieser Slätte immerdar die Bürger zur gemeinsamen That, wenn es gilt, ihre Rechte und lhre Freiheiten zu beschirmen, das Glück und das Wohl ihrer Mitbürger m,d das Fmtblühen ihrer ehrwürdigen, an Ruhm und Ehren reichen Stadt zu fördern. Was wir durch unsere Unterschrift und unfer Siegel bekräftigen. Wien, am 12. September 1883. ,„ lVüraermelstcr.) (Erster ' (Zweiter Bnrgcrmeistcr.Stellvcrtrctcr.) Bürgermeister Stellvertreter,) (Magistratsdircctor,) (Mitglieder der Nathhausbau-Commission.) Mit goldener Feder unterzeichnete der Monarch die Urkunde, sie wurde in eine Glaskapsel und hierauf in eine Metallhülse geschlossen, worauf der eigentliche Act der Schlusssteinlegung an der Wand der linken Thurmnische vorgenommen wurde. Se. Majestät führten mit goldeuem Hammer den ersten Schlag, der den Schlussstein für ewig dem Rathhause einverleibte. Den zweiten führte Se. Majestät drr König von Spame», den dritten der Bürgermeister. Dann folgten Ihre k. und k. Hoheiten der Kronprinz und die Herren Erz« Herzoge. Mit wuchtiger Hand führte zuletzt Oberbau-rath Friedrich Schmidt drei Hammerschläge. Inzwischen sang der Wiener Männergesangverein die für diefe Feier von Victor Umlaufs von Franl-well gedichtete und von Kremfer compomerte Fest-Hymne ab. Nach vollzogener Schlusssteinlegung betraten Se. Majestät der Kaiser mit Sr. Majestät dem König von Spanien die Loggia im Thurme, woselbst der Monarch die Huldigung der Bevölkerung empfieng. Diese Huldigung gestaltete sich ucuerlich zu einer groß-artigen Loyalitäts-Kundgebung. Tausendstimmig widerhallten die Hoch-Rufe über den weiten Plan, die Musikkapellen spielten die Volkshymne; es war ein erhebender Moment wahrhaft begeisterter Huldigung. Se. Majestät der Kaiser lehrten hierauf in den Festsaal zurück, wo Allerhöchstderselbe die Vorstellungen der Mitglieder der Rathhausbau Commission und der Bauleiter entgegennahmen. Nach beendigter Vorstellung geruhten Se. Majestät der Kaiser die historische Ausstellung zu eröffnen. Die Besichtigung der einzelnen Abtheilungen derselben währte bis 1-'/-calionen aller Art, es hat seinen Grund auf einer echt kaiserlichen Spende." Die „Neue freie Presse" sagt in einem längere« Artikel: .Gibt es einen Menschen, einen Bürger '" Wien, der sich angesichts des neuen Heims städtischer Selbstbestimmung nicht gehoben fühlt, der sich des g" lungenen Werkes nicht freut, der nicht felbst in der Leidenschaft den Zusammenhang empfindet, welcher ih" mit diesem Gemeinwesen verbindet? Das Rathhaus, welches der Meister erdacht und tausend fleißige Hä"de geschaffen haben, werde zum Wahrzeichen des Friedens- Die „Presse" bemerkt: „Das Gestern und A Heute ist auch eine glückverheißende Bürgschaft ftl den nächsten Tag, aber zugleich eine dringende M?' nung an das kommende Geschlecht, welches fortab w dem neuen Rathhaufe über das Wohl und Wehe de» neuen Wien zu beschließen hat, das begonnene M" mit derselben Energie und Tüchtigkeit und mit den^ selben Großsinne weiterzuführen, womit es in Ängr'l> genommen worden. Vor allem aber ist es eine M"? nung für die Millebenden und Mitstrebenden, nicht m kleinlichem Parteihader befangen uud auf einen enge Horizont beschränkt, große Aufgaben tleinherzig anz" fassen und halbschlächtig durchzuführen." ^-, In der „Deutschen Zeitung" heißt es: ..^' Vertreter Wiens haben sich über den trostlosen p" litischen Streit der Gegenwart emporgeschwungen " einem Acte der reinen historischen Pietät, der weM vollen Erinnerung. Auf der Höhe des Kohlenberg entrichtete der Bürgermeister von Wien den Tribut oe Dankbarkeit an die Manen aller jener Helden, nm^ vor zwei Jahrhunderten zur Befreiung der Stadt Y" anzogen." ^ Die „Wiener Allgemeine Zeitung" äußert ''" wie folgt: „Als Hauptstadt des vielsprachigen Oe!" reich ist Wien zu feiner Höhe emporgestiegen, " wird es in Zukunft zu neuem Glänze gelangen. ^ Tüchtigkeit seiner Bürger im Frieden wie 'h" 7^ pserkeit im Kriege haben diefes Gemeinwesen 3"/"" gebracht; manch widrige Stürme brausten "b." MM«« dieses tausendjährigen Gemeinwesens HM""«, Laibacher Zcitnnss Nr. 210 1809 14. September 1883. Me demselben merklichen Schaden zu thun. Wie das Lammte Abendland sich vor zwei Jahrhunderten den ^'"°nen m dem Bewusstsein entgegenwarf, dass der HM Wiens alle Völker des Occidents ohne Unter» '^leo der Sprache in den Abgrund der Barbarei mit Anavltlßen würde, so fühlt heute jeder Bewohner des "Nerreichischen Kaiserstaates, welcher Nanonalität er ^lmer angehören möge, dass mit der Größe und dem Zechen der Residenz das Emporwachsen seines eigenen "vlles untrennbar verknüpft sei." ,,. Da» in festlicher Ausstattung erschienene «Extra, "alt schreibt: «Vor zehn Jahren sprach Se. Majestät er «aiser in Erwiderung auf die Ansprache des .^germeisters die schönen Worte: „Der Bürger ist ^l^tutze des Thrones, die Förderung des Gemein- "vyles,st mit Meinem Hause innig verbunden." In-l>,«! Kaiser nun am heutigen Tage hintritt, um «m wunderherrlichen Werke den Schlussstein ein-»,??.' v""°9 er mit stolzer Befriedigung auf dieses "n erbliche Werk selbst als auf eine unvergängliche oeugenschaft ^ ^ ^.^ N^^^t ^„^ No^ ^zuweisen." — Das „Neue Wiener Tagblatt" fasst ''".e" Wrihespruch für das neue Rathhaus in fol-« n°e M^: „Mögen die Thränen der Armen dort "noerung finden, möge die Noth dort nicht vergeblich auns? "' """? ^^ H'lse sucht, möge Neid und Miss« ^>^ niemals in das neue Haus einziehen, möge dort ''"ehrlicher deutscher Sinn herrschen, wahrhafte Be. dem m"6 sür die nationalen Interessen, gepaart mit a-^ ^kiständnisse für die Bedingungen des Staates, Upaatt mit Wiener Liebenswürdigkeit. Gastlichkeit und "Gemüthlichkeit." bn,.«t^ ..Morgenpost" sagt aus Anlass der Rath- emI""' "Das Haus, das heute die feierliche Weihe Wllk ^'. ^ "!°^ b'^ '" ^ fernsten Zeiten der Sitz yler bürgerlicher Tugend sein und bleiben, in ihm ',Zt wohnen die unerschütterliche Liebe zu Kaiser «' . ^elch. es möge die vornehmste Stätte sein jenes «"«Metten Patriotismus, der unserer Stadt für alle WM » " ersten Platz in dem Weltreiche sichert, über aen« ^ Habsburger ihr mildes Scepter schwin< «lnl>l ^- ^^ ..Vorstädt.Zeitung" bemerkt: „Aus dem oilcte chres neuen Rathhauses werden auch die Wiener unk s?c,^" ^"^ und von kommenden Zeiten Freude n° tzthebung schöpfen. Dieser herrliche Bau ist ihr lun» /u ^ ^ud künftigen Generationen verkünden, vermut ""^ bie Kraft des Bürgerthums zu schaffen n«. "^lnzet". das Organ der liberalen Partei in art,',.,. l^"" den Wiener Festlichkeiten einen Leit. x..,,, ' "Mit Recht — sagt das Blatt — feiert die V"upt,tadt Oesterreichs die Erinnerung an ihre Be-' r'Ung aus der Türkennoth. Es war das eil, weithin 'cuHtendes. überaus wichtiges Ereignis, der Eintracht °er Völker, der Vereinigung ihrer Kräfte zu danken. Vlribuu uuitik war die Residenz der Habsburger stark Ü,enug, den schwersten Gefahren zu trotzen. Es ist dies ^e der schönsten und lehrreichsten Erinnerungen jener ^lker, die Oesterreich bewohnen. Leider scheinen sie ^ute die Bedeutung jenes Ereignisses nicht mehr zu fassen. Sie, deren Ahnen gemeinsam den furchtbaren lick!^ geschlagen. sie stehen heute einander in feind-..H/n Lagern gegenüber. . . Dieser unselige Hader, t ^e künstlich erzeugte nationale Zwietracht und Eifer-' H', sie kann keinem einzigen dieser Völker zum Heile Aachen. Es ist aber auch nicht möglich, dass Völker, l>nu ^ einträchtig waren und dadurch ihre Er» soll s. sicherten, lange diese Babels-Wirren ertragen "en, in welchen sie einander nicht zu verstehen ver« ^Mn. Dem gesunden Sinne der Völker vertrauend, lin^l ^"" ""^ ""sere Zuversicht, dass dieser oft so "°ljche nationale Absonderungstrieb. diese häufig ^"Ug ohne Grund und Ursache selbst die wichtigsten "Lessen gefährdende Eifersüchtelei allmählich ihre H'uge Wirkung, ihre zerstörende Kraft verlieren wird. da/ m^'^e" daher mit dem aufrichtigen Wunfche, H Wiener Erinnerungsfest möge in den Völkern ^Nerreichs das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die nlracht und Brüderlichkeit wieder erwecken und be« ^U'gen, auf dass diese an die Stelle jener unseligen ^,,'^acht treten, die. indem sie die Kräfte theilt, nur schwäche aller führt." Eäs l ^ ^ auswärtige Presse wendet der Wiener I , "larfeier 'hre Aufmerksamkeit zu. Das „Dresdner aus Ü^" ^'^l einen längeren historischen Rückblick fürck, ^"^ ^^ "it folgenden Worten: „DaS t,.?'klliche, Wie» und das ganze Mitteleuropa be-New >. Schicksal wurde durch Gottes Vorsehung ab. der ^ n ""ö ^^ europäische Civilisation wurde vor H. Ueberftutung mit asiatischer Barbarei gerettet, alg. und Oesterreich feiern daher den 12. September däck^? Freudentag; die Polen feiern ihn zum Ge-dalz '^ ^" Sobieskl's Heldenschar. Freuen wir uns. zu ei ^"^ ^'^ Sachsen ihn mitfeiern dürfen als einen n/'"lNl weltgeschichtlichen Marksteine gewordenen Tag, y. welchem die neugeschaffene stehende Armee Sachsens Nesllm / """ deutschen Vaterlande, sondern auch der ^ummten Civilisation Europa's den ersten großen ^en,t gelelstet hat." Pesck3" .^")e des heutigen Tages sind folgende De-'^n emgelaufen: Linz, 12. September. Anlässlich der Wiener Säcularfeier fand heute in der Domkirche ein feierliches Hochamt mit Tedeum statt, welchem der Statthalter, die Generalität, das Officierscorps, die Spitzen der Behörden. der Landesausschuss, die Gemeindevertretung sowie die Corporationen beiwohnten. Prag. 12. September. Die „Politik" schreibt anlässlich der Wiener Rathhausfeier: Wien wird, wenn die Verföhnung der Völker gelingt, stets die glänzende Hauptstadt eines blühenden, großen Reiches bleiben. Die Völker des Reiches haben in der glän-zendsten Weise der Stadt Wien ihre werklhätige Theilnahme bewiesen und werden es auch in Zukunft thun. Krakau, 11. September. Nach Eröffnung der historischen Ausstellung folgte die Eröffnung und die durch Bischof Dunajewski vollzogene Einweihung des Nationalmuseums für Kunst, zu dessen Gründung Maler Siemieradzli durch die Schenkung seines großen Gemäldes „Die Fackeln des Kaisers Nero" den Impuls gab. Mittags versammelten sich im Floriani-Thor die von den Bezirksvertretungen entsendeten VauerN'Deputationen, an welche der mit brausenden Hoch'Rufen begrüßte Landmarschall Zyblikiewicz eine kurze, herzliche Ansprache hielt. Redner dankte den Vertretern des Landvolkes für die gehörige Würdigung der historischen Tragweite des heutigen Jubiläums; besonders die aus weiten Gegenden Hieher gekommenen ruthemschen Bauern-Deputationen verdienen herzliche Anerkennung für ihre Theilnahme. Dem König So-biefki sei das ruthenische Volk großen Dank schuldig, weil dasselbe durch die Siege des heldcnmüthigen Königs von der Niederwerfung durch die Türken gerettet wurde. Unter nochmaligen Hoch-Rufen auf den Landmarschall begaben sich die Bauern-Deputationen in feierlichem Aufmarsche über den Ringplatz zum Wawel und zur Königsgruft. Danach erfolgte die Bewirtung der Deputationen auf dem durch die Krakusen-Parade während der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers bekannten Vlonie. Abends ist großes Volksfest im Garten des Karmeliter-Klosters und ilMtro parü mit Aufführung von Anczyc' Volksschauspiele: „Sobiesli bei Wien". Krakau, 12. September. Die Stadt ist seit den ersten Morgenstunden festlich beflaggt, der Verkehr in den Straßen sehr belebt. Alle Gewölbe sind geschlossen. Um 8 Uhr setzte sich der imposante Festzug von der mit einem riesigen Bildnisse Sobieski's geschmückten Triumphpsotte aus in Bewegung. Die Gassen, welche der Festzug passierte, waren von einer nach Tausenden zählenden Menge besetzt; dennoch aber wusste die Bilrgerwache eine musterhafte Ordnung aufrechtzuerhalten. Voran schritten sämnNliche kirchliche und bürgerliche Vereine und Corporationen mit Kränzen und Fahnen. Hierauf folgte die weltliche und die Klostergeistlichkeit in langer Reihe mit dem Bischof Dunajewski, welcher den Segen spendete, in der Mitte. Den zweiten Theil des Zuges bildeten alle Lehranstalten, die Deputationen, worunter jene des Landes-Ausschusses mit dem Landmarschall an der Spitze, der Gemeinderath von Krakau, die Schützen« und Vete-rancnvereine, der Adel im malerischen Nationalcostüme, die Deputation der in Wien ansässigen Polen, geführt von dem Fürsten Constantin Czartoryski. schließlich die über 200 Personen umfassende Gruppe polnischer und ruthenischer Bauern. Beinahe alle Bezirke Ost-und Wrstgaliziens, selbst die hart an der Grenze gelegenen Bezirke mit rulhenischer Bevölkerung waren in dieser Gruppe vertreten. Wahrend die dem Festzuge voranschreitende Krakusen-Musik bereits die Wawel-Kirche erreicht hatte, standen die Bauern-Deputationen noch an der Triumphpforte. Um halb 10 Uhr war der Zug bei der Wawel.Kirche angelangt, wo der feierliche Gottesdienst stattfand. Czernowitz, 12. September. Heute haben in Anwesenheit der kaiserlichen und der autonomen Behörden, der Korporationen und Vereine in allen Kirchen und Aethänsern Dankgottesdienste stattgefunden. Gestern veranstaltete der Polen-Verein eine Seelenandacht für König Sobieski und abends eine Sobieski-Feier im Stadttheater. Das Sendschreiben Sr. Heiligkeit Papst Leo XIII. — an den hochw. Herrn Fürst-Erz bisch of von Wien — aus Anlass der Säcularfeier der Befreiung Wiens hat folgenden Wortlaut: Ehrwürdiger Bruder, Gruß und Apostolischen Segen! Mit großer Freude hat Uns Dein Schreiben erfüllt, in welchem Du mittheilst, dass bei Euch besondere Festlichkeiten zur Erinnerung an das überaus glückliche Ereignis des 12. Septembers, nämlich an die an diesem Tage vor zweihundert Jahren erfolgte Befreiung Wiens von der grässlichen Türlenbelage-rung vorbereitet werden; und zugleich die Bitte stelltest, dass Wir aus diesem Anlasse und für diese Zeit zum Seelenheile Deines gläubigen Volkes besondere Ablässe verleihen möchten. Dieser Deiner Bitte haben Wir bereits durch die Urkunde, die Wir zu diesem Behufe ausfertigen ließen, um so lieber entsprochen, als das, was Wir in Gnaden gewährten, nicht nur zur Verherrlichung der Säcularfeier, sondern, was ungleich wichtiger ist, zur Uebung und Förderung der Frömmigkeit beiträgt. Uebrigens war zener herrliche Sieg über den übermächtigen Feind, dessen Andenken Ihr nächstens feiern werdet, in der That so beschaffen, dass die Kirche wie der Staat allen Grund Hut. seiner freudig zu gedenken, weil er durch gemeinsamen Rath und gemeinsame Thal errungen ward und so für beide um so heilsamer sich gestaltet hat. Durch mehrere Monate schon hielt ja der Feind mit gewaltigen Heeresmassen die Stadt Wien eingeschlossen, die, obgleich Bürger und Soldaten in Vertheidigung derselben an Tapserteit wetteiferten, doch bereits aus dem Punkte stand, in die Macht des Feindes zu fallen und jenes Schicksal zu erfahren, welches nicht wenige Städte schon früher getroffen hatte. Es lässt sich aber leicht begreifen, welchem Schicksale die übrigen Theile des Reiches anheimgefallen wären und was für das erlauchte Herrfcherhaus zu befürchten gewesen wäre, wenn die Hauptstadt des Reiches genommen worden wäre. Was aber würde erst die Folge gewesen sein, wenn nach der Einnahme Wiens der durch den Sieg übermüthig gewordene Feind seinen Eroberungszug über das ganze Abendland ausgedehnt hätte? Es drohte aber auch die Gefahr eines noch größeren Unglückes; nicht um das Reich und die öffentliche Wohlfahrt allein, auch um die Religion und für den katholischen Glauben wurde bei Wien gefochten, denn das Ziel jener feindlichen Einfälle war, nach Vernichtung des christlichen Evangeliums den muhamedanischen Aberglauben über Europa zu verbreiten. Vor dem Gedanken, welchen Verwüstungen das Abendland ausgesetzt gewesen wäre, wenn der Feind sein Ziel erreicht hätte, bebt die Seele mit Entsetzen zurück. Der Sieg, welchen Gott in der Schlacht bei Wien den verbündeten Fürsten verliehen hat, war daher von einem wunderbar heilsamen Erfolge für die christliche Welt, die denn auch voll der lebhaftesten Freude eifrigst bemüht war, für die Größe der empfangenen Wohlthat Gott, dem Lenker der Schlachten, ganz besonderen Dank zu zollen. Du aber. ehrwürdiger Bruder, hast mit den übrigen Bischöfen Oesterreichs den ganz zeitgemäßen Entschluss gefasst, bei der Wiederkehr der Säcularfeier eines so großen Ereignisses jene Frömmigkeit aufs neue zu bethätigen, welcher Eure Vorfahren unmittelbar nach dem errungenen Siege vor allem Ausdruck gegeben haben. Da es sich bei der Befreiung der Stadt Wien um die Erhaltung des Christenthums handelte, so musste folgerichtig der Apostolische Stuhl bemüht sein. betreffs dieser Angelegenheit so Großes zu leisten, als rr in der That geleistet hat. Und es steht in Wahr-heit die Thatsache fest, was Wir hier mit Freuden erwähnen, dass jene herrliche That und die Früchte, die sie getragen, zum großen Theile diesem Apostolischen Stuhle zum Ruhme gereichen. Hielten es doch die Päpste, Unsere Vorfahren, ihres Amtes eingedenk, stets für ihre heiligste Pflicht, die Unversehrtheit des katholischen Glaubens durch die Abwehr der ungerechten Angriffe feiner Feinde zu wahren. Gleichwie daher mehrere aus ihnen in früheren Zeiten der Befreiung Jerusalems ihre Sorge zuwendeten, und wie später der heilige Pius V. der Urheber eines höchst erfolgreichen Seekrieges war, ebenso hat im Jahre 1683 Innocenz XI. jenes große Unternehmen angeregt und gefördert; denn als er das Christenthum durch die gewaltige Macht der Türken arg bedroht sah, war er auch überzeugt, dass man die Gefahr auf jede Weise beschwören müsse, richtete daher sein Bemühen dahin, aus die Entschließungen der katholischen Fürsten Einfluss zu üben, und bewirkte, dass Kaiser Leopold I. ein Bündnis schloss mit dem Polenkönige Johann Sobieski, welcher nach Uebernahme des Oberbefehles über die verbündeten Truppen der Stadt zur Zeit ihrer größten Bedrängnis zu Hilfe kam. Ueberdies drängte Innocenz die Zaudernden, deren Gemüther bei der zweifelhaften Sachlage zwischen Furcht und Hoffnung getheilt waren, zu einem Entschlüsse, ermuthigte die Zaghaften, gaffte das zur Kriegführung Nothwendige zum großen Theile herbei, ordnete eigene Gebete und Andachten an, um Gottes Beistand zu erstehen, und wusste in seiner Klugheit und Weisheit die Aufmerksamkeit dahin zu lenken, dass die Früchte dieses Sieges nicht nur ae-wonnen wurden, sondern auch erhalten blieben. So zeigte es sich denn in so schwierigen Zeitverhällnissen abermals klar und deutlich, dass die bewährteste und sicherste Bürgschaft für die öffentliche Wohlfahrt m der Einigkeit der Fürsten mit dem Apostolischen Stuhle liege, und dass es nicht minder der Klugheit als der Gerechtigkeit widerspreche und für Staat und Kirche qleich gefährlich fei. wenn Mächten der Same des Argwohnes und der Zm.elracht gestreut wurde. Erfahrungen aber welche die Vorfahren zu ihren Z iten gemacht haben müssen den kommenden GeschlZMn eine Mahnung se.n ulchz^um N mele dienen und die Erinnerung an große Er-N^wi^sich dann als nützlich und zweckmäßig erwei en we»n man aus denselben hellsame Lehren zu liehen versteht. Zeit um Zeit entschwindet, und der flüchtigen Zeit Lauf bringt täglich neugeartete Erscheinungen, die ungeachtet ihrer Verschiedenheit doch in gar manchem sich ähnlich sind. Groß war in der That Laibacher Zeitung Nr. 210 18!N 14. September 1883. die Bedrängnis der christlichen Völker, als sie durch lange Zeit und oft und oft die gewaltsamen Einfälle und die Wasfemnacht der Muhamedaner zu fürchten hatten, die, wie fie es im größten Theile des Orients erreicht hatten, auch dem Abendlande die Weisheit des Christenthums rauben und ihm die fchlimmste Art von Lehre, Gesetz und Sitten aufdrängen wollten. Wenn es gelungen ist, dieses schmachvolle Joch abzuwenden und so gewaltsame Angriffe zurückzuweisen, so ist dieses der Eintracht zwischen den römischen Päpsten und den christlichen Fürsten und Völkern und den vereinten Bemühungen derselben zu danken. Man hatte es mit einem übermächtia/n Feinde zu thun, und die höchsten Güter der Religion und Cultur hätten aus der äußersten Gefahr, von der sie bedroht waren, ohne diese Einigkeit wohl nicht gerettet werden können. Auch in Unserer Zeit wird die Kirche heftig bekämpft, wenn auch von anderen Feinden und mit anderen Mitteln. Nicht so sehr äußere als innere Gegner führen die Waffen gegen die katholische Sache in zwar im» blutigem, aber heftigem und unheilvollem Kampfe. Zugleich versuchen sie es, die Macht der Fürsten selbst zu untergraben, und bringen durch die verkehrtesten Lehren die staatliche Ordnung vom Grunde aus in Venvirrnng. Zur Heilung eines so großen Uebels besitzt aber die katholische Kirche in ihren Institutionen eine wunderbare Kraft, so dass, wenn beide Gewalten ihre Kräfte in freundschaftlichem Bunde vereinigen würden, die Heilung viel leichter und schneller erzielt werden könnte. Möchte diese Wahrheit, die Wir schon so oft ausgefprochen haben, endlich die Gemüther der Menschen durchdringen. Aus dieser Ursache wünschen Wir, dass alle die, welche die Kirche wahrhaft lieben, mögen sie wo immer sein, ihre gemeinsame Mutter tapfer und muthig vertheidigen und ihr alle ihre Kräfte zur Verfügung stellen, auf dass sie zum Heile der Einzelnen und der Gesellschaft ihre Mission leichter erfüllen könne. Da die Gegner die Presse, besonders die Tagespresse, zu missbrauchen Pflegen, um Unheil zu stiften, fo mögen die katholisch gesinnten Männer darans entnehmen, wie wichtig es sei, dass bei dieser Art des Kampfes die Vertheidigung nicht hinter dem Angriffe zurückbleibe. Unter den verschiedenen Arten, die Religion zu vertheidigen, halten Wir die für besonders geeignet und unseren Zeitverhältnissen ganz und gar entsprechend, dass Angriffe der Presse durch die Presse widerlegt und durch sie die hinterlistigen Machinationen der Gegner aufgedeckt werden. Dein Streben, ehrwürdiger Bruder, und die Mühewaltung Deiner dortigen bischöflichen Amts» genossen, zu welchen Wir ebenso wie zu Dir durch dieses Schreiben sprechen, möge darauf gerichtet sein, duss Unserer sehnsuchtsvollen Erwartung durch Euren Einfluss und Eure Weisheit nach Kräften entsprochen werde. Wir werden Uns nicht bloß um der Kirche, sondern auch um des Reiches willen freuen, wenn die Säcularfeier des edelsten Triumphes auf die Befestigung der Vereinigung aller Eurer Völkerschaften mit dem Apostolischen Stuhle und der liebevollen Hin« gebung an denselben, wie sie aus jener Zeit so schön und beglückend uns entgegenleuchtet, Einfluss übt. Im Geiste und im Herzen mit Euch vereint, werden Wir, besonders an den nächsten Tagen, den allmächtigen Gott flehentlichst bitten, dasi Er Unsern in Christo innigst geliebten Sohn Kaiser Franz Josef und sein erlauchtes Herrscherhaus unversehrt erhalte und schirme und dem ganzen Reiche Heil und ungetrübten Frieden gnädiglich verleihen wolle. Für Dich und die übrigen Bischöfe, den Clerus und das gesammte Volk Oester« reich-Ungarns erstehen Wir die reichlichste Fülle himmlischer Gnaden, als deren Unterpfand und zum Beweise Unseres besonderen Wohlwollens Wir allen liebevollst im Herrn den Apostolischen Segen ertheilen. Gegeben zu Rom bei St. Peter, am 30. August des Jahres 1883, im sechsten Jahre Unseres Po'nti« ficates. Leo rr. XIII. Aus Budapest wird unterm 11. September gemeldet: Die in Ange-legenheit der kroatischen Frage vom Ministerpräsidenten von Tisza einberufene Conferenz hat heute nachmittags um 5 Uhr im Palais desselben stattgefunden und war um 6 Uhr beendet. Außer dem Ministerpräsidenten waren hiebei, der „Ung. Post" zufolge, die Minister Graf Szäpäry und von Bedekovic, ferner die Herren Svetozar Iussevii, Emerich Iosipovit, Mikstt, Karl Mihailoviö, Baron Inkey und Sectionschef Zivlovil! anwe end. Der Ministerpräsident legte feine Ansicht dar, indem er an die veröffentlichten Communiques und die Proclamation des königlichen Commissars G. d. C. Baron Ramberg anknüpfte, und forderte die anwesenden Herren auf, ihre Meinung über die Lage vorzutragen. Nachdem dies geschehen, ersuchte sie der Ministerpräsident, ihre Worte und die Lage zu erwägen und fügte hinzu, es möge jeder m seinem Wir. kungskreife dahin streben, dass die Angelegenheit unter Mitwirkung dls gemeinsamen ungarisch-kroatischen Nrichstages je eher einer befriedigenden Löfung ent-neftenne^hrt werden könne. Die anwesenden Herren ^^«"^"""'ll'akeit hiezu Ausdruck und ver-Machen, aücz zur weichen Lösu.g der Angelegen- heit anzuwenden. Die Conferenz, deren ausschließlicher Zweck, die gegenseitige Orientierung, erreicht war, wurde damit beendigt. Vom Ausland. Eine Depesche des „Temps" aus London hebt hervor, dass Lord Lyons nach Paris zurückgekehrt ist, ohne das Ende seines Urlaubes abzuwarten, uud glaubt zu wissen, dass das englische Cabinet nach einer vorgängigen Verständigung mit Frankreich und China über die Grundlagen eines zu treffenden Abkommens nunmehr seine guten Dienste zur Feststellung neuer Grenzen in Tonkin und zur Regelung der damit zu< samlnenhängenden Fragen anbieten werde. Nachrichten aus Hanol zufolge, verhindert das schlechte Wetter die Bewegungen der Truppen, welche sich in ihrem Cantonnement befestigen. Eine Depesche aus Hongkong berichtet über die Vorfälle in Canton Folgendes: Ein Hanfe Portu« giesen tödtete einen Chmesen, worauf die wüthende Menge die Häuser der Fremden in Brand steckte; getödtet wurde niemand, wiewohl die chinesischen Behörden bei der Unterdrückung der Unruhen sehr lässig zuwerke giengen. Es herrscht große Aufregung, und die Mehrzahl der Fremden hat sich auf Schiffe ge» flüchtet.__________________________________ Locales. — (Staats-Wohlthiitigkeitslotterie.) Se. Majestät der Kaiser hat die Eröffnung der 22sten Staats-Wohlthätigkeitslotterie für Civilzwecke der diesseitigen Reichshälfte anbefohlen und bestimmt, dass der Reinertrag dieser Lotterie unter anderem auch dem Krankenhause zu Nudolfswert in Krain, der zu errichtenden Landes-Irrenanstalt im Kiistenlanke und dem lkconprinz'Rudolph.Gftltale zu St. Veit in Kärnten zugewendet werden möge. — (Impf Prämien und öffentliche Anerkennung.) Das hohe k. l, Ministerium des Innern hat mit Ellass vom 28. August 1883, Z. 13.693. für die eifrige und erfolgreiche Verwendung bei Durch» führung der allgemeinen Impfung im Jahre 1882 die erste Impfprämie im Betrage von 63 st dem Bezirls-wundarzte Julius Mayer in Planina, die zweite im Betrage von 52 ft. dem mittlerweile verstorbenen Be> zirkswundarzte Karl Wolf in Radmannsdorf und die dritte im Betrage von 42 fl, dem Beziikswundarzte Dr, Dußan PeriZiö in Altenmarlt verliehen. Die üffent« liche Anerkennung für ihre erfolgreiche Mühewaltung bei ber Durchführung der allgemeinen Impfung im Jahre 1882 verdienen die Med, Doctoren Josef Ken da in Wippach, Anton Arko in Nischoflack, sowie die Bezirks» Wundärzte Franz Bachmann in Illyr.'Feistriz, Mathias Ianfekovic in Oberlaibach, Karl Peternell in Vrunndorf. Johann Tranker in Loitsch. Johann Sustar in Idria und Alois Ientl in Zirlniz. Fer< ner die Herren: Johann Porenta, Dechant in Zirk« niz; Sylvester Kesche, Dechant in Vigaun; Johann Azman. Pfarrer in Lengenfeld; Andreas Dremel in Natschach, Gregor Malavrh in Streine. Anton Zorc in Nassenfuß, Johann Schuler in Obernassen» fuß. Mathias Obsec am hl. Berge. Mathias Tauilar in Commenda, Valentin Pecnil in Rabensberg. Io» hann A afar in Selo. Kosmas Pauliö in St. Martin, Franz Name in Cemsenik, Peter Wartol in Hinach und Martin In dos in St. Michael bei Seisenberg; der Cooperator Herr Johann Sachser in hl. Kreuz, der Lehrer Herr Franz Cerar in Glogowiz. die Be-zirkshebamme Christine St erg er in Neumarktl. — (HerrDr. Keesbacher), von dem Besuche der hygienischen Ausstellung in Berlin zurückgekehrt, hat seine ärztliche Praxis seit einigen Tagen wieder aufgenommen. — (Von der philharmonischen Gesell« schaft.) Die Direction der philharmonischen Gesell« schaft hat, indem sie die vom bisherigen vielverdienten Musikdirector Herrn A, Neduöd krankheitshalber an» gesuchte Resignation annahm, an denselben ein anerkennendes Schreiben gerichtet, worin Herrn Nedvöd für sein langjähriges ausgezeichnetes und ersprießliches Wirken der besondere Dank der Gesellschaft ausgespro. chen wurde, An Stelle des Herrn Neduüd wurde der bestbewährte Herr Professor Zöhrer zum Musildirector ernannt. Der Unterricht an den gesellschaftlichen Musikschulen beginnt am 17. September 1883, und findet die Aufnahme der Schüler am 13., 14. und 15. d. M. in den Stunden von 11 bis 12 Uhr vor< und von 3 bis 4 Uhr nachmittags im Gesellschaftslocale (Fürsienhof. II Stock) statt. Der Unterricht wird ertheilt: 1.) im Clavier. 2.) in der Violine, 3.) im Gesang, 4) im Violoncello, 5) in allen Blasinstrumenten. Ferner werden Stunden für Harmonielehre, Musiktheorie und En-semblesftiel abgehalten. Außerdem hat die Direction die Einführung einer Damen« und Herren-Chorschule beschlossen, in welcher unter persönlicher Leitung des an Stelle des bisherigen Musiloirectors A. Nedvöd neu ernannten Herrn Musikoirectors I, Zilhrer der Chorgesang schulgerecht geübt wird. Die Emtrittsgebür für Neueintreteuoe beträgt 1 fl. und das Unterrichtsgeld per Schüler und Gegenstand monatlich 2 fl. sitr M< glieder, 3 fl. für Nichtmitglieder, 50 kr. für die Damen und Herren, welche die Ehorschulen besuchen. Die Direc»' tion hat an die Stelle des bisherizen Pianofortelehrers Herrn I Zijhrer, der die höhere Fortbildungsclasse der Clavierschule nach wie vor beibehält, für die Gewinnung einer tüchtigen Lehrkraft bereits Vorsorge getroffen. — (Repertoire der Schwurgerichts Verhandlungen.) Am 15. September: üuteröel Maria, Molka Maria, Iupanec Ursula, Slabanja Leopold. Molka Johann, Koölr Antonia und Slabanza Gregor — Diebstahl; am 17. September: Moze Ialov — Todtschlag; am 17. September: Kocmur Ioha"" — Todtschlag; am 18. September: Brodar Valentin und Grilj Johann — schwere körperliche Beschädigung! am 19. September: Olof Marianna und Kunaver M»' rianna — Betrug; am 20. September: Bricel Fra"! — Raub und Uebertretung des Diebstahls; am 21. Sep" tember: Makovc Johann — Todtschlag; am 21. Sep' tember: Bozic Iuh. und Oober Franz — Diebstahl. -A — ( Post stationS « Uebertragung.) M" 15. September l. I. wird das l k. Postamt in M"' dorf aufgelassen und die Puststation am 16. September l. I. nach Weixelburg übertragen werden. — (Gemeindewahl,) Bei der Neuwahl des Vorstandes der Ottsgemeinde Tomischel. Bezirk La>< bach, sind Johann Kraljic. Grundbesitzer von Vcest. zum Gemeindevorsteher, Mathias Zalar, Grundbesitz^ von Secdorf. und Johann Kumse, Grundbesitzer 01« Brest, zu Gemeinderäthen gewählt worden. — (Ertrunken.) Am 29. August l. I. vorn"' tags fuhr der neunjährige Hirte Jakob Mujan a"» Reifen in der «Stiegen" in der Woche in in cine" von Fischern rückgelassenen Kahne allein auf der Savl, fiel in das Wasser und ertrank Die Leiche würd« i" seinem Dienstherrn in Oberne gebracht. — (Ha gel schlag) Man schreibt aus Gull' feld: Am 16. u. M. entlud sich über die Weinaebilge Witouz. Ober- und Nnter>Koslec. Slemene und Straz" in den Gemeinden Zerina und Eatej ein derartiges ^^ Witter, dass die Weintrauben durch den starken Ha^'' schlag zum grüßten Theile vernichtet worden sind, nw' dnrch den Insassen der obgenannten Gemeinden e'" großer Schaden entstanden ist. Neueste Post. Blausko, 13. September. Se. Majestät der Kaiser und Se. Majestät der König von SP,"' „ien sind heule um 5 Uhr morgens in der Stalls Blansko eingetroffen, wmden daselbst von dem Stal'^ Halter und dem Altgrafen Hugo Salm ehrflirchtsv^ begrüßt und sehten die Rnse zu den Manövern be> Iedownih mittelst Wagens fort. . Budapest, 13. September. Die ..Ungarll«° Post" meldet aus A gram: Die Bewegung in l>? ehemaligen Aanalgrenze äußerte sich sehr heftig, s" ' Iakabuovacz, wo in dichteste Menschenhaufen s schössen werden musste, 15 bis 20 Todte auf "<> Platze blieben, viele schwer und Unzählige leicht ve wunoet wurden. Die Zahl der Opfer ist größer, " die ersten für übertrieben gehaltenen Nachrichten an gaben. — Ein Leitartikel des Amtsblattes ,.N"ro0" Novine", welcher angeblich von einem außerhalb o Parteien stehenden Freunde des Blatte« verfasst w»"' kritisiert in grellster W?ise die bisherige Verwalt""« des Landes und macht dieselbe für alle zutage gel' tenen Mifsbräuche und die aus diesen erwachse" Schäden und Nachtheile verantwortlich. ^ Berlin, 13. September. Der Kaiser ist "' großem Gefolge um 1 Uhr nachmittags nach UM ^ bürg abgereist. Graf Moltke, der Kriegsnnnw und der General-Qualtiermeister Graf Wälder' . haben sich gleichfalls dahin begeben. — Während ^ Aufenthaltes des Kaisers und des Königs v^ Spanien in Homburg werden auch Staatssecre.^ Graf Hatzfeldt und der deutsche Gesandte in MV' Graf Solms dort anwesend sein. M Paris. 12. September. Der spanische ÄotM' Fernan Nunez demissionierte. Die Veranlassung^' ^ die Gerüchte in den spanischen Journalen, dass Fe ^ Nunez, von den Umtrieben Zorillas benachrichtl^' verabsäumte, seine Regierung zu verständigen. ^ London, 12. September. Eine Depesche an ^ Admiralität aus Hongkong meldet, dass in Canwn >^ bereits zwei englische Kriegsschiffe befinden »no unnöthig sei. noch mehr Kriegsschiffe dortym .^ schicken. Das von Ausländern bewohnte """ Cantons ist durch chinesische Truppen geschiM^^ Meteorologische Veobachtunaett in ^lliba^ . ff He,U 5 . ? . 5§ß 7 U. Mg. T38.54 .^14.1 SW. schwach bcwöltt ^ 13, 2 „ N. 738.03 ^19.2 O. schwach bewöM 9 „ Ab. 737.78 ^13.:i NO. schwach mondhcu ^^, Tagsüber meist bewölkt; mondhelle Nacht, DaS Mittel der Wärme -j- 15,5°. um 1,2» überdem^N^-^-^^ Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. 1871 Course an der Wiener sorse vom 13. September 1883. Mch d«.^«««««««»«.) _. «elb Ware Staats.Nnlehe». L°^H°.......«" '»»° »«« Staat«I°se . . 100 ^ Izi!chl '.....10« bc. —- ^° mährische ' '.....»»"" »s - ö°/° niebcroften«^,^ > l"« 155-25 GeU, Wa« 5»/, Teme»Uar«Vanater . . . »8-50 99 — 5°/, ungarische......9» 3U 9» bl, Nndere öffentl. Nnlehen. T>°nau«Mell.»l!°se 5«/„ 100 fl. . 114 20 11t-7b dto. «»ileihe 1878, steuerfrei . 102-60 lo3 ec Nnleben b. Stabtgemcinde Wlen 1017b 10^ü0 Nnleyen b. Sladtlltmemb« Wien (Silber ober Told) . . . .-------—- PiHmlen-«nl.d.«t»btg«m.Wi»n 123 25 1« eo Pfandbriefe (fOrioost.) Nobenn.allg. öfterr. 4V»'/» «old ii»3<) ii8?L bto. «n 5<» „ , 4>/,'/« »5 L5 »5^0 bto. in 5« « , 40/5 . »1-8« »l-»l> dt«. Piäm!en.SchulbVelschi,3'^ 97-60 88 - Oeft, Hypotbelenbanl loj. 5'/,°/» loc-bO l0i>3« Oeft..ui,g, Van! verl. 5°/u . . il>« 85 !0i — dto. , ^/,°/« - - »7 4L »7 75 dt«. „ <«/, . . 91 ec, 91 b(, Nng, aUg.Vobencrebit'Ncticnges. in Pcft in 3i I.»«l. 5>/,°/° . 10l— 103 — Priorltiits. Obligationen (für 100 ss.1. Llisllbtth«wcstbahn 1. »mission 102 go 105 »0 F«binanbs»Nordbahn lu Vilb. ioi 75 105 25 ßran^Ioses.Vahn.....10» 25 103 b0 ^a'nischc «arl» Ludwig »Vahn «m, 1««l SOON. S. 4>/,»/„ . . 88 zo «8'b0 O«ft«rr. «orbweftbahn .... i<<2'— i«L 4l> Viebenlülger......91 «u 91 »0 Gtld «V«e Vtaattbahn 1. «mission . . . 18« »0 183 50 SübbahN A!!»/<,......1«7'50 !»8'— , ^5«/,......IN- izo 50 Ung.'galiz.»ahn . . . . 9350 »4 — Diverse Uose (Per «til«). «lltdltlose 10« fl......!«8«i 1,9 »6 «llarv-eose fl. 25°/o «, «<>>— «,— Läudirbant öft. 200fi. ?5 VertehlsbanV M«. I4a !l, . 145-—^itg 5l! Nctien von Transport» Uuternehmnngr» (per Etils), Alb«cht.ffium«l,!6Hhn«ooN.EiIb. 1»7 ?0 1«8 10 »usfiz..Tl!pl,«isenb, »uo ss.LVl,-------— — Vöym, Nordbahil 150 fl. , . . 189H0 1»0'bU , Weftbahn 20» fl. ...-------— — «uschtiehraber «isb, 500 fl. LVl. 894 — 89« — , slit. ») 200 fi. .---------------- Donau » Dampfschiffahrt » «Ves, Olftrrr. 500 fl. EM.....573 — 575 — Drau.Lls.(Vat..Db,.Z.)200st.G-------—-— Dur«Vobonhach«E,»V,200fl.G,---------------- «ilisabetb'Vahn 200 ft. 2Vt, . . 2« «5 «23 70 „ ^mz-Äubwels 20a fl. . . ,__________ .Slzb. »84 50 »ahlenber^Eisenb, «oa fl. . . 81 — 2»'— »aschau«Ob«b. «iseub. 2«0fl, S, I4:i5 I4t ?K scmbtlg«i Stlici!,(^ise7l>>ll5» ^0(j II. u, H, , z21'30 3il lO Gübbahn 200 fl. Silber , 153 I« 152-30 «üb.Norbb. «nb,-». »ooss.TW, I46Ü0 147- — Thelh.Nahn 200 «. »30- . - 24» k« 24°, — Iraulway«Ges.,wr, 17N >l, s.w. 2U l L0 »31-8« , wr., neue?i»fi. . . 82 »b 8« 50 Tranepnrl.Gcsellschast 100 N. , 45— -.--TulnaU'ltralup 205 ff. 3. w. . —'—> —.— Ung.nali,, lllscnb. 200ss, Vilb« 1SL> . 16050 Ung. Norbostbahn 200 fl. Silber 155 50 I5ß'b0 Nng.wtftb.(«aab.«r>,,)2aoft.S. 1«3 — l«3 b» Induftrie«Nctien (per Gtü«l), Egydi und »indber», Visen« unt Elahl.Inb. in Wen 200 ft. , H4-— 8S- — <>tisenbabnw.50 Vtontan-Gesells, österr.«alpine . 59 so 53-80 Pragcr s«nraff. 10a fl. , 1,4 — 124-6» waffens.'G., Oeft. in W.iUO ft. -- —-— Trijall« »ohl^nw.'Ves. 100 ss. . —»— ^.— Devifeu. Deutsche Play«......58 5L 58«5 London.........i»o 05 120 20 ParlS.........4?z?i47'42z Petersburg.......—-— — — Valuten. Ducaten........ »>S7 >i'«9 «a-ffrancs^Stucl«..... !»50. 951 Gilder........ —-— —-— Düulich- Reich«kH,ilili>zy