80. lahrgang Erscheint vvuwieiiUicü sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel 25-67, 25-68, 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. OäB Nr. 159 Freitag, den 21. lunl 1940 mseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung Bezugspreis: Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Din 24.—. tür das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer Din 1.50 und Din 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert. Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. Pf GIS Olli 1*50 Mriborer Helium Wird Frankreich den Kamni fortsetzen? Nach noch unbestätigten Gerüchten soll die französische Regierung die deutsch-italienischen Waffenstillstandsbedingungen abgelehnt und beschlossen haben, den Kampf fortzusetzen. 3*ont meldet den Beginn des Rückzuges der französischen Alpenarmee infolge Vordringens der deutschen Truppen ins südliche Rhone-Tal — Die mutmaßlichen deutsch-italienischen WaffenstiWanosdeSmgungen Berlin, 20. Juni. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Die »Ber-!ner Börsenzeitung« veröffent-icht einen Artikel, in welchem festgesteUt daß man in Frankreich anläßlich der Überreichung der deutschen Bedingungen erkläre, Frankreich werde keines-falb kapitulieren und daher weiter kämp-fen. Das Blatt stellt die Frage, warum Marschall Petain den Zeitpunkt der Waffenstreckung für gekommen geglaubt Md, wenn man jetzt neuerdings von der Notwendigkeit der Fortsetzung des Kampfes spreche. Wer kämpfen will — schließt das Blatt — muß auch über *|te Mittel verfügen. Frankreich ist militärisch besiegt. Rom, 20. Juni. Wie »P o p o l o d i Roma berichtet, hat die französische Alpenarmee aus Bordeaux den Befehl er-«ÄW, sich aus den exponiertesten Stel-tohgen zurückzuziehen. Das Blatt sieht in der damit einsetzenden Zurücknahme des französischen Alpenheeres den wichtigsten Vorgang auf den italienischen Kriegs Schauplätzen. Die Zurücknahme erfolge «Wter dem Drucke der deutschen Kolon-nen, die bereits über Lyon hinaus ins süd Hohe Rhone-Tal verstoßen, und unter dem gleichzeitigen Druck der italienischen Heere an der Alpengrenze. Im übrigen betont die römische Morgenpresse, daß die Kampfhandlungen mit unverminderter Wucht so lange fortgesetzt werden, bis der von Frankreich verlangte WaffenstiU-Mand abgeschlossen und unterzeichnet worden ist New York, 20. Juni. »New York firnes« und1 »Herald Tribune« bringen in großer Aufmachung eine A s-8°ciated Press Meldung aus Bordeaux, wonach weitverbreiteten, aber n°ch unbestätigten Gerüchten zufolge die französische Regierung die deutschen Kriedensbedingungen für zu hart befunden und sich entschlossen habe, den Krieg von den nordafrikanischen Besitzungen aus fortzusetzen. Präsident Lebrun werde *toor habe sich bereits in Begleitung Her-Hots und Jeanneneys dorthin begeben. Die »Mutual Broadcasting Company« verbreitete über den USA-Rundfunk eine aus Basel stammende Meldung, wonach die deutschen Waffenstillstandsbedingungen folgendes vorsähen: L Die Besetzung der französischen Häfen und weiterer Gebiete nördlich der Loire durch Deutschland, 2. Die Räumung von Tunesien, Französisch-Somali und Djibu-ti. 3. die Übergabe der französischen Flot-to bis zum Ende des Krieges gegen England, 4. Garantien, daß England keine französischen Besitzungen gegen Deutsch land benützen werde und 5. endgittigen Friedensschluß innerhalb sechzig Tagen nach dem Waffenstillstand mit England. Bordeaux, 20, Juni. Associated Preß of America berichtet: Die französischen Bevollmächtigten verließen Mittwoch nachts Bordeaux, um sich in das von Deutschland okkupierte Territorium zu begeben, wo sie die Friedensbedingungen Adolf Hitlers und Benito Mussolinis in Empfang nehmen werden. Man erwartet, daß die Besprechungen mit den Abgesandten Adolf Hitlers Donnerstag früh beginnen werden. Die französischen Unterhändler, die von Marschall Petain ernannt wurden, werden, wie in einer offiziellen Feststellung lautet, die deutschen Linien überschreiten, um ihre Mission aus zuführen. Frankreich macht Anstrengungen für einen letzten Kampf, falls die deutschen Friedensbedingungen als zu schändlich empfunden werden sollten. So lange man nicht wisse, ob die Bedingungen ehrenvoll oder schändlich seien, und so lange sie weder angenommen noch abgelehnt werden, werde der französische Widerstand gegen den deutschen Blitzkrieg, der in das Herz Frankreichs vor-dringt, fortgesetzt werden. Berlin, 20, Juni, Associated Preß of Amerika berichtet: Wie in hiesigen Kreisen erklärt wird, wird Italien, nicht an den Waffenstillstandsverhandlun gen zwischen Frankreich und Deutschland teilnehmen. Das siegreiche Deutschland lasse das besiegte Frankreich in einer verzweifelten Ungewißheit über die Zukunft der Republik Frankreich. Wie hier ferner erklärt wird, werden nur Deutsche und Franzosen am Konferenztisch sitzen. Weder Ministerpräsident Mussolini noch irgendein italienischer Abgesandter würde anwesend sein. Die italineischen Interessen seien nach der letzten Münchner Einigung in guten Händen. Madrid, 20. Juni. (Avala.) Die Tageszeitung »Informaeiones« schreibt, daß die Schlacht um Europa be reits mit dem Spanien-Kriege begonnen habe. Die erste Phase dieses Krieges wurde vom Caudillo in einem dreijährigen Kriege und mit dem Blut von einer Million Spanier gewonnen. Bel der Herstellung einer europäischen Neuordnung müsse diese Tatsache berücksichtigt werden. Ankara, 20. Juni. (Avala.) H a v a s berichtet: In großen Schlagzeilen wird berichtet, daß der Widerstand der Franzosen fortgesetzt wird. In der Tageszeitung »U 1 u s« stellt die Abgeordnete Rif-kijati fest, daß die deutschen Bedingungen unannehmbar seien und daß das fran zösische Imperium jenseits des Meeres Frankreich genügend Mittel in die Hand gebe, den Kampf fortzusetzen, da es die ^Bedingungen der Waffenstreckung nicht annehmen werde. Rom, 20. Juni. (Avala.) DNB berichtet: Nach Stefani Meldungen verlassen zahlreiche englische und französische Fa millen die Tanger-Zone. Aus einigen Gegenden Französisch-Marokkos, besonders aus Fez, laufen Gerüchte ein über Unruhen unter der arabischen Bevölkerung als Folge des französischen Zusammenbruchs. General Nogues ist von Tunis sofort nach Französisch-Marokko zurück gekehrt, Madrid, 20. Juni, (Avala,) DNB berichtet: Die heutige Madrider Morgen- Istanbul, 20. Juni. Associated Press of America berichtet: Die Türkei betrach tet den kaum acht Monate alten Vertrag mit England und Frankreich über die gegenseitige Hilfeleistung für tot und will sich in Zukunft an Rußland anlehnen, wie in hiesigen maßgeblichen Kreisen erklärt wird1. Dieser Beschluß wird die militärische und politische Lage im Nahen Osten, wo die Alliierten eine große Armee versammelt haben, verändert. Deutsche Truppen in Lyon San Sebastian, 20. Juni. Agenzia S t e f a n i berichtet: Wie man erfährt, ist Lyon heute morgens von deutschen Vorhuttruppen genommen worden. Alle Beamten der Stadt sind auf ihren Posten verblieben, so daß der öffentliche Dienst normal funktioniert. Vor der Besetzung haben der Präfekt des Departements und der Erzbischof Gerlier Plakate affichieren lassen, die die Bevölkerung zur Ruhe und Besonnenheit mahnen. Teleki: Ungarns ZZlatz ist an der Seite der Achsenmächte EINE ERKLÄRUNG DES UNGARISCHEN REGIERUNGSCHEFS AM GRABE VON JULIUS GÖMBÖS Budapest, 20. Juni. (Avala.) Das Besetzung von Versailles durch die sieg-Ungarische Telegraphenkorrespondenzbü reichen deutschen Truppen Kränze nie, ro meldet: Eine große Abordnung der Re der. Am Grabe Gömbös’ verwies Graf Te gierungspartei suchte unter Führung des leki auf die Freundschaft zu den Mächten Ministerpräsidenten Graf Teleki die der Achse Rom-Berlin, Ungarn und Grabstätte des Ministerpräsidenten Julius Deutschland kämpften gemeinsam im Gömbös und des ehemaligen Führers Weltkriege und versuchten, zum Aufbau der ungarischen Friedensdelegation Graf eines neuen Europa friedlich beizutragen. Apponyi auf und legte anläßlich der Italien reichte Ungarn als erster Staat presse steht noch ganz im Zeichen der Münchener Entrevue. Der Außenpolitiker des »ABC« glaubt, daß der Führer nicht die Absicht habe, einen Fieden ohne Sieger und Besiegte zu machen, Diese Annahme werde durch gelegentliche Äußerungen des Führers und durch Kommentare der deutschen Presse bestätigt, in denen Verdun als alter Besitz des germanischen Imperiums bezeichnet wird. Wenn Hitler auch einst gesagt habe, daß die Grenzen zwischen Deutschland1 und Frank reich endgiltig seien, so sei doch ziemlich sicher, daß nach den Ereignissen der letz ten Zeit Frankreichs Grenze erheblich nä her an Paris heranrücken werde. Washington, 20. Juni. (Avala.) Die »W ashingtoo Post« richtet einen weiteren scharfen Artikel an die Adresse Roosevelta, und zwar unter der Ueberschrift: »Ist unsere Stellungnahme klar?« In dem Aufsatz heißt es weiter, Amerika habe volle Sympathien für die Alliierten und liefere ihnen, was unter Be rückslehtigung aller Umstände dorthin verkauft werden könne. Aber das englische Volk dürfe nicht zum Irrtum ver« leitet werden, daß Amerika in den Krieg eintreten werde. Die Frage sei, ob man die Wirklichkeit der amerikanischen Politik in London auch restlos klargemacht habe. Klar sei nur so viel, daß Roosevelt den Franzosen eine irreführende Darstellung gegeben habe. Die neue Lage im Osten von gegnerischer Seite freundschaftlich die Rechte. Heute, wo die Versailler Konstruktion Europas zusammenbrach, nähert sich Gömbös’ Traum der Erfüllung. Am Grabe des Grafen Apponyi betonte Ministerpräsident Graf Teleki, Apponyis Kampf für Ungarns gerechte Sache werde nunmehr mit anderen Mitteln zu Ende geführt werden. Beograd, 20. Juni. (Avala.) Maßgebende ungarische Stellen haben dem Budapester Vertreter der »Politika« erklärt, daß Ungarn von allen Staaten Südosteuropas schon früher auf die Seite der Achsenmächte getreten ist und nunmehr erwarte, daß dieser Tatsache Rech nung getragen wird. Wörtlich heißt es weiter: Die Haltung Italiens ist trotz allem auch angesichts dieser neuen Lage, die durch die Erfolge der der deutschen Armeen geschaffen wurde, die gleiche geblieben. Ungarn hat bereits zu Beginn des Krieges klar und unmißverständlich erklärt, daß es auch weiterhin durch aufrichtige Freundschaft mit den Mächten der Achse Rom-Berlin bis zum Ende verbunden bleiben wolle. Gleichzeitig hat Ungarn von allem Anfang an den Wunsch ausgesprochen, alles zu tun, damit der Friede in Südosteuropa erhalten bleibe. Zürich, 20. VI. Devisen: Beograd 10, London 15,50, Newyork 4.45, Mailand 22.50, Amtserdam 40, Berlin 178‘A, Stock holm 106.25, Oslo 400, Kopenhagen 90, Sofia 3, Budapest 79, Athen 3, Bukarest 2.25, Helsinki 8.50, Buenos Aires 9814. Vor den WaflensfiUstandsverhandlnngen Die SeuiWen und französischen Llntechändler sind noch nicht zufammengetroffen / Nörnische Informationen über die WaffenstiNstandsbedingungen / Noch fein Waffenstillstand, daher Fortgang der Kämpfe Madrid, 20. Juni. Assoc. Press berichtet: Die Antwort der deutschen Reichsregierung ist gestern um 8 Uhr morgens persönlich durch den spanischen Botschafter dem französischen Außenminister B a u d o i n überreicht worden. Eine Stunde nachher trat der Kabinettsrat zusammen. Bordeaux, 20. Juni. Havas berichtet: Gestern um 9 Uhr morgens trat der Ministerrat unter dem Vorsitz des Präsidenten Lebrun zusammen. Präsident Lebrun teilte dem Ministerrat den Inhalt der deutschen Antwort mit, die durch den spanischen Botschafter überreicht worden war. Die deutsche Regierung erklärt in ihrer Antwort, daß sie de. reit sei, der fanzösischen Regierung die Bedingungen für die Einstellung der Feind Seligkeiten mitzuteilen, sobald sie die Namen der ermächtigten französischen Unterhändler in Erfahrung gebracht haben werde. Die deutsche Regierung werde dann auch den Ort der Zusammenkunft bestimmen. Die französische Regierung hat ihre Bevollmächtigten ernannt. Genf, 20. Juni. DNB berichtet: Der französische Kriegsminister machte gestern im französischen Rundfunk die nach stehende kurze Mitteilung: »Der Waffenstillstand ist noch nicht abgeschlossen. Die Verhandlungen haben noch nicht begonnen. Die Kämpfe werden fortgesetzt.« Marseille, 20. Juni. Havas berich tet: Der Ministerrat hielt gestern vormittags eine Sitzung ab, in der die Mitteilungen der deutschen Regierung zur Kenntnis genommen wurden. Diese Mitteilungen enthalten aber keineswegs die Waffenstillstandsbedingungen. Die Waffen werden solange nicht gestreckt, bis nicht eine völlige Einigung bezüglich dieser Bedingungen erzielt ist, d. i. bis zum Zusammentritt der Bevollmächtigten. Die Bestimmung der Bevollmächtigten, mit deren Auswahl die französische Regierung bereits begonnen hat, ist daher unabhängig von den deutschen Bedingungen und von der Einstellung der Feindseligkeiten. Es dürften daher noch mehrere Tage vergehen, bevor die Kämpfe in Frankreich eingestellt werden. In französischen Kreisen herrscht die Befürchtung vor, daß bis zur Einstellung der Feindseligkeiten noch große Teile Frankreichs be setzt werden könnten. Die Absicht des deutschen Vordringens in südöstlicher Richtung scheint die Vereinigung mit der italienischen Armee zu sein. Die deutsche und die italiensche Armee werden sich vor dem Inkrafttreten des Waffenstillstandes vereinigen. L'ondon, 20. Juni. Reuter berichtet: Bis gestern abends sind die Namen der französischen Unterhändler noch nicht genannt worden. Wie versichert wird, wird Frankreich nur zwei Vertre-terventsenden. R’o.m, 20. Juni. Siefani berichtet: Nach Meldungen aus Bern sind die französischen Unterhändler, die für die Waf-fgnstillstandsvernandlungen bestimmt wor den sind, bereits abgereist. Es ist noch nicht mitgeteilt worden, wo die Franzosen'mit den Vertretern Deutschlands und Italiens Zusammentreffen werden. Nach Berichten, die über Base! aus Frankreich eingetroffen sind, ist man in französischen Kreisen der Ansicht, daß Hitler und' Mussolini die Waffenstreckung der gesamten französischen Armee und die; Ueb'ergabe der gesamten Luftwaffe und aller Waffen verlangen werden. In Frank; reich würden auch einige Zonen bestimmt! die bis zum Kriegsende von deutschen u. italienschen Truppen besetzt gehaltenwerden sollen. Madrid, 20. Juni. Assoc. Press berichtet: Nach hiesigen Informationen wird die französische Friedensdelegation von Senator Henry Berenguer, dem Vorsitzenden des außenpolitischen Ausschusses des Senats, geführt werden. Die spanischen Blätter sind der Ansicht, daß de Waffenstillstandsverhandlungcn in Madrid geführt werden würden. Newyork, 20. Juni. R e u te r berichtet: Wie der Berichterstatter der »Newyork Times« in Madrid berichtet, sind die deutsch-italienisch. Waffenstillstandsbedingungen der französischen Regierung durch den spanischen Botschafter überreicht worden. Wie man erfährt, sind die Bedingungen sehr schwer, doch sind die Einzelheiten nicht bekannt. Bordeaux, 20. Juni. Der französische Runfunk teilte gestern abends mit, daß die französische Regierung nach erfolgter Ernennung ihrer Delegierten bis abends noch nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden sei, wann und wo die Delegierten Frankreichs einfreffen sollen. Im Rundfunk hieß es weiter, daß die französische Regierung nicht in der Lage sei, Bedingungen anzunehmen, die sich ■ mit der Ehre Frankreichs nicht vereinigen ließen. Frankreich werde nicht um jeden Preis kapitulieren, sondern es werde im Falle unannehmbarer Bedingungen den Krieg an der Seite Englands fortsetzen. Rom, 20. Juni. »II Popolo d i R o -m a« befaßt sich an leitender Stelle mit den Waffenstillstandsbedingungen, wobei darauf hingewiesen wird, daß diese Bedingungen nur solcher Natur sein können, daß beiden Verbündeten Deutschland und Italien die absolute Sicherheit auch dann gewährt wird, wenn sie weiter gegen Eng land kämpfen würden. Das Territorium Frankreichs darf den Engländern auf keinen Fall als Aufmarschgebiet gegen Deutschland und Italien dienen. Aus diesem Grunde werden die deutsche und die italienische Wehrmacht in einem bestimm ten Verhältnis das ganze kontinentale Frankreich besetzt halten. Im Kampfe gegen England werden Deutschland und Italien von Frankreich alle Rohstoffe und Industrieerzeugnisse fordern, die den deutsch-italienischen Armeen dienen können, und zwar öl, Benzin, Mangan usw. Die französische Regierung wird ferner die Garantie abgeben müssen, daß die Arbeit in den Industriezentren sofort wieder organisiert wird. Frankreich vollzieht ferner eine gesamte wirtschaftliche, finanzielle und kommerzielle Organisation, um sie für die Zeitdauer des Krieges den Achsenmächten zur Verfügung zu stellen. Mit diesen Mitteln wird auch die Blockade Englands durchgeführt werden. Rom, 20. Juni. Der Berliner Berichterstatter der »G a z z e 11 a d e 1 Popolo« schreibt, Deutschland habe sich mit der Annahme des französischen Waffenstill' Standsangebotes nicht beeilt. An der französischen Regierung sei es jetzt, die Še' stellten Bedingungen, die offenbar kein Diskussionsgegenstand sind, anzunehfflerl oder abzulehnen. Jedes Manövrieren zu® Schaden der Achsenmächte werde verhindert werden. Im übrigen sei der Versuch der Franzosen, sich mit Deutschland hinter dem Rücken Italiens zu einigen, ztlTl1 Scheitern gebracht worden. Wie der Basler Berichterstatter de5 »Popolo d’ 11 a 1 i a« seinem Blatte berichtet, sei die Regierung des Marschal5 Petain noch vor der Mitteilung über da* Waffenstillstandsangebot insgeheim mH der deutschen Regierung in Fühlung getreten. Die französische Regierung ha bei der Erwägung ihres Schrittes neben der militärischen auch die diplomatisch Lage Frankreichs ermessen, die ebens^ schwierig ist. Die französische Regierung habe eingesehen, daß die amerikanke ^ Hilfe — auch wenn es Roosevelt gel**** gen wäre, die USA zu engagieren —" 1 spät gekommen wäre. Frankreich ha eingesehen, daß alle seine diplomatische' Initiativen scheiterten, da Dcutschlan-ItaMen und Rußland Europa beherrsche11. SmilsWll W MlH Mm DIE TÜRKEI HAT SICH UNTER DEM EINDRUCK DER NIEDERLAGE FRANKREICHS VON DEN WESTMÄCHTEN ABGEWENDET — VOR EINER WICHTIGEN AUSSENPOLITISCHEN ERKLÄRUNG DER TÜRKEI Ankara, 20. Juni. Assoc. Press, berichtet: Der türkische Außenminister" Saradschoglu wird sich in den nächsten Tagen nach Moskau begeben. Seine Reise hängt einerseits mit der Vertiefung der russisch-türkischen Beziehungen zusammen, andererseits aber dürfte die Türkei als Vermittler zwischen Moskau und Bukarest in der beßarabischen Frage in die Erscheinung treten. Die Türkei ist infolge der nach der Kapitulation Frankreichs zu erwartenden Komplikationen in eine sehr unangenehme Lage geraten. Aus diesem Grunde sucht die Türkei jetzt Anlehnung in Moskau. Zwischen Moskau und Ankara ist die Anbahnung engster Zusammenarbeit zu erwarten. Istanbul, 20. Juni. Unit. Press berichtet: Das französische Waffenstill- standsangebot hat in der Türkei den tiefsten Eindruck gemacht. Am Montag tritt die Große Nationalversammlung zwecks Entgegennahme einer bedeutsamen außen politischen Erklärung des Ministerpräsidenten Refik Saydam zusamen. In türkischen politischen Kreisen ist man der Ansicht, daß sich die Türkei im Hinblick auf Frankreichs Entscheidung nicht mehr ver pflichtet sehe, die vertraglichen Vereinbarungen mit Frankreich und England ein zuhalten. Das Wahrzeichen Von Der Eiffelturm Einvernehmen zwischen Gowlet-ruhland, Deutschland und Italien DIE BALTISCHE AKTION WIRD NACH FESTSTELLUNGEN DES LONDONER »DAILY HERALD« IM ÜBEREINKOMMEN ZWISCHEN MOSKAU, BERLIN UND ROM DURCHGEFÜHRT. — WIE BERLIN DIE EREIGNISSE IM BALTIKUM SIEHT London, 20. Juni. Der diplomatische Redakteur des »Daily H e r a 1 d«, der als vortrefflicher Kenner der sowjetrussischen Außenpolitik bekannt ist, vertritt im Leitartikel die Auffassung, daß Stalin und Molotow ihren Plan des Aus baues militärischer Positionen Sowjetruß lands im Baltischen Raum konsequent durchführen. Der Plan sei gleich nach Kriegsausbruch beschlossen worden. Deutschland und Italien seien dahin unterrichtet worden, daß sie die Neutralität Rußlands nur um diesen Preis erhalten können. Deutschland habe daraufhin seine Zustimmung gegeben. Nach Bewerkstelligung der Sowjet-Sicherung im Baltischen Raume könne eine zweite Aktion Moskaus zum Ausbau der militärischen Positionen im Schwarzen Meere erwartet werden. Es wäre ein Irrtum, zu Nach de: großen Schlacht in Flandern — Ein Gefangenen- Sammellager in Cambrai glauben — schreibt der Redakteur de» »Daily Herald« daß Deutschland un Italien hinsichtlich der russischen Backum-Aktionen mit der Entwicklung u*1' zufrieden wären, denn die Sowjetunion mit ihrer Neutralität und ihren Beziehungen zur Türkei sei dieser Konzessionen wert. Berlin, 20. Juni. Die Lage im Osten ist für die Berliner diplomatischen Kre,se nicht weniger interessant als die Kriegslage im Westen. Es wird festgestellt, da der Einmarsch der Sowjettruppen in den baltischen Ländern herzlich begrüßt vvur-de. Es herrscht die allgemeine Auffassung vor, daß die baltischen Staaten ihre ku -turelle, nationale und wirtschaftliche Individualität beibehalten würden, währen gleichzeitig die Zusammenarbeit mit SoW jetrußland auf politischem und milita*"1' schem Gebiet verstärkt werden wird. Die »Berliner Börsenzeitung^ deren Beziehungen zum Oberkommand der Wehrmacht bekannt sind, schreibt in einem mit »Blicke aus dem Südosten nac München« betitelten Aufsatz von der Begeisterung in Ungarn über den deutschen Sieg. Das Blatt registriert die Lage *n Beograd, Bukarest und Budapest, w° man die Friedensgarantie für den Balkan erkannt habe. Der Artikel schließt n*> den Worten: »Sofern im europäischen Südosten zwischen den einzelnen Staaten noch offene Fragen bestehen, so werden diese Fragen jetzt regelrecht und ohne Krisengefahren im Rahmen der neuen europäischen Ordnung gelöst werden/' Der Krieg Aus dem Inhalt der gestrigen Kriegsberichte / Berlin meldet: Gtrahburg, Nancg und Toul in deutscher Hand, Borstoß in der Richtung auf Lyon, großer Lustangriff auf England /Die französischen Berichte: Vormarsch der deutschen Truppen hält mit unverminderter Heftigkeit an, Ausbau einer letzten Verteidigungslinie vor Bordeaux Die deutschen Blätter veröffentlichen ein Dementi der sowjetrussischen Nachrichtenagentur TASS. In diesem Dementi wird erklärt, daß die Behauptungen, Sow jetrußland bereite ein Militärbündnis mit Rumänien, Jugoslawien und der Türkei gegen die Aspirationen Berlins und Roms vor, unrichtig seien. Man habe den Eindruck, daß Moskau mit dem europäischen Südosten zwar gute Beziehungen unterhalten will, ohne jedoch an militärische Bindungen zu denken. Die Ereignisse in Rumänien seien eine Folge der neuge. "chaffenen Lage in Europa. Italienischer Kriegsbericht Rom, 20. Juni. (Avala) Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: »Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Marine - Erkundungsflugzeuge haben ein feindliches U-Boot versenkt. Auf dem nordafrikanischen Kriegsschau Platz ist die Lage unverändert. In Ost-afrika ist eine englische Kolonne, untct-stützt von Panzerwagen, die unt. Hissung der Trikolore in unsere Linon einzurlrin-gen versuchte, in einem wirksamen Gegenangriff zerstört worden. Unsere Luftwaffe hat feindliche Luftflottenstützpunkte angegriffen und dabei drei Flugzeuge in Brand gesetzt. Felnd'i-che Flugzeuge haben eine landwirtschaftliche Siedlung mit Bomben belegt. Drei Frauen und einige Kinder wurden getötet. In der gestrigen Nacht hat der Feind un ter Bombenabwurf Luftangriffe auf Städte in den Provinzen Ligurien und Piemont durchgeführt. Opfer sind keine zu beklagen. Der Schaden ist ganz gering.« Wie der Fall Verduns erfolgte Berlin, Juni. DNB. berichtet: Wie Ver dun fiel, schildert folgender dem DNB zugegangener Frontbericht: Unsere Stoßtruppen, die am Westufer der Maas von Samogneux aus gegen Verdun vergehen, machen an der Höhe vor Vacherauville halt. Ueber dem Talkessel vor uns liegen starke • Qualmwolken, die das brennende Verdun verhüllen. Heute muß die Festungsstadt, um die in langem Ringen vor rund 25 Jahren 700 Tausend Soldaten fielen, in unsere Hand fallen. Noch verteidigen starke Forts den Zugang, aber Riesenbrände dort drüben zeigen an, daß Verdun reif ist zum Fall. Die drei Leutnants bei uns haben sich kurz besprochen. Die Truppen teilen sich. Der eine Teil biegt links ab, der andere geht vor. Auf dem rechten Abschnitte knallen unaufhörlich Abschüsse unserer schweren Batterien. Bei uns ist es noch immer ruhig. Nach kurzer Marschpause brechen die Pioniere auf, Leinwandsäcke mit Handgranaten, Sprengbüchsen und anderem umgehängt. Späher kehren zurück. Einige Gefangene. Durch die Sperren und Drahthindernisse gehen wir nach Vacherauville hinein. Der Ort scheint unbesetzt. Noch neun Kilometer bis Verdun. Das Fort links oben wird aufmerksam. Auf einmal erfolgt ein Feuerüberfall, daß uns der Atem stockt. Nun in Deckung. Glatt liegen wir da, es ist eine wilde Nervenprobe. Ein Teil des Zuges bricht in einer kurzen Feuerpause auf, unbemerkt von den übrigen. Tapfere Panzerjäger rollen im gleichen Augenblick vorbei, während drei Ki 'ometer rechts in der Flanke schwere Maschinengewehre des Gegners aus sicheren Stellungen heraus ihr grimmiges Lied anstimmen. Wenige Infanteriegeschütze halten sie stundenlang in Schach. Ein Kraftwagen rollt durch den Artillerie beschuß. Er kommt von der Cote de Ta-iu, von der gestern ein Bataillon des hier kämpfenden Regiments vier feindliche Batterien verjagte. Im Kraftwagen steht der Infanteriekommandeur. Hinter ihm rileken Teile des ersten Bataillons heran, erreichen die Stoßtrupps und gehen vor. Endlich wird die Vorstadt Belleville, verteidigt hinter schweren Drahthindernissen und Barrikaden, erreicht. Die Spitzen kompagnie verteilt sich geschickt. Handgranaten und schwere Waffen des Regi- Berlin, 20. Juni. (Avala.) DNB berichtet: Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht gab gestern bekannt: »Die französische Wehrmacht löst sich immer mehr auf. Schnelle Truppen haben in der Normandie Cherbourg genommen, bei Rennes ist die Bretagne erreicht, Le Mans nach Süden durchschritten. Zwischen Orleans und Nevers gelang es an vielen Stellen, die Loire zu überschreiten. In Burgund stoßen schnelle Truppen in Richtung auf Lyon vor. Westlich Mühlhausen sind Panzer und Motordivisionen, von Beifort kom mend, im Begriff, sich mit den Truppen zu vereinigen, die über den Oberrhein angegriffen haben und die bei Münster schon tief in die Vogesen vorgestoßen sind. Weiter nördlich ist Nancy genommen und der Rhein-Rhone-Kanal südlich Nancy in breiter Front überschritten. An der Maginot-Linie beiderseits D i e d e n h o-fen leistet der Feind noch Widerstand. Kampf- und Sturzkampfverbände wirkten durch Angriffe auf Befestigungen, Feldstellungen, Eisenbahnstrecken, Truppenansammlungen und Kolonnen mit, den Widerstand des in Lothringen eingeschlos senen Feindes zu brechen. Vor Cherbourg wurde ein Handelsschiff von 10.000 Tonnen durch Bomben versenkt. In England griffen deutsche Kampffliegerverbände zahlreiche Flugplätze sowie die Großtanklager an der Themsemündung mit Bomben an und setzten diese in Brand. Hiebei zeichneten sich besonders die von Generalmajor Coeler geführten Fliegerverbände aus. Britische Flugzeuge flogen auch in der Nacht zum 19. Juni in Nord- und Westdeutschland ein, um wie bisher ihre Bomben über nichtmilitärische Ziele abzustreuen. Dabei sind achtzehn Tote unter der Polizei und der Zivilbevölkerung zu beklagen ,darunter eine Anzahl von Personen, die sich nicht in die Luftschutzkeller begeben hatten. Die Gesamtverluste des Gegners m der Luft betrugen gestern sechs Flugzeuge. Fünf deutsche Flugzeuge werden vermißt. Der Leutnant in einem Schützenregiment Dietz hat eine wichtige Brücke durch kühnen Zugriff unversehrt in unsre Hand gebracht.« Berlin, 20. Juni. (DNB) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: »Lunevitle und die Festung Toul sind genommen. Die deutsche Flagge weht auf dem Straßburger Münster. London, 20. Juni. Reuter berichtet: Der gestern abends zur Ausgabe gelangte französische Kriegsbericht trägt folgenden Wortlaut: Dem Feind ist es durch starke Aktion gegen unsere Truppen gelungen, tief in die Bretagne und in die Normandie einzudringen. Spähtrupps stießen bis Cherbourg und Rennes vor. Es gab scharfe Kämpfe. An der ments erledigen, was noch nicht von unserer Artillerie zerhauen war. Noch immer feuert das Fort Belleville, aber an der Spitze seines Bataillons rückt der Kommandeur in die Vorstadt, und damit in Verdun ein. Zielbewußt wird, während endlich draußen die Forts schweigen, der Weg zur Zitadelle eingeschlagen. Vorbei an langen Reihen Weltkriegsgräbern. Seit 12.30 Uhr weht auf der Zitadelle von Verdun die Flagge des Reichs. Unten auf den großen Hotels werden jetzt langsam die Trikoloren eingezogen. An Südrand der Stadt wütet ein großer Brand, er hat die von uns den ganzen Morgen über beobachteten Qualmschwaden hoch gesandt, anscheinend Tankanlagen. Es wird Abend. Der Divisionskommandeur befiehlt schnelle Fortsetzung des Vor gehens. Auf allen Fahrstraßen ziehen jetzt in vier Kolonnen nebeneinander die siegreichen Divisionen im schnellsten Tempo weiter nach Süden. (MTI) mittleren Loire befestigte der Feind mehrere Brückenköpfe zwischen Orleans und Nevers. Zwischen der Loire und den Vogesen dringen die feindlichen Massen gegen Süden vor. In Elsaß-Lothringen leisten unsere Truppen noch immer erbitter ten Widerstand. Der Feind drückt auf der gesamten Front mit unverminderter Heftigkeit und Kraft auf unsere Truppen. In der Bretagne versucht der Feind mit Vorstößen gegen Nantes. An der mittleren Loire haben sich unsere Truppen bis Roane zurückgezogen. Im Osten marschie ren deutsche Truppen in der Richtung auf Lyon. In den Alpen gab es keine Kämpfe. Unsere Truppen sind dort in der Erwartung. Bordeaux, 20. Juni. Reuter meldet: Nach den letzten Berichten haben die französischen Truppen am Südufer der Loire mit der Anlage von Stellungen begonnen, um das deutsche Vordringen gegen Bordeaux zu verhindern. Alle Loire-Brücken sind unterminiert, aber noch nicht in die Luft gesprengt, da der Flüchtlingsstrom aus Nordfrankreich noch immer kein Ende nimmt. London, 20. Juni. Reuter berich- Bukarest, 19. Juni. Gestern wurde unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Tatarescu eine Ministerratssitzung abgehalten, in welcher der Ministerpräsident über die anläßlich der Ereignisse in Frankreich entstandene internationale Lage Bericht erstattete und gleichzeitig die Einstellung der rumänischen Regierung zur Entwicklung der internationalen Lage darlegte, wobei er hervorhob, daß die rumänische Außenpolitik stets auf die Aufrechterhaltung des Friedens in Südost europa gerichtet gewesen sei. Im weiteren Verlauf seiner Berichterstattung gab der Ministerpräsident einige interessante Einzelheiten über die rumänischen Interessen zur gegenwärtigen internationalen Lage bekannt. Besonders wies er auf die Notwendigkeit einer Umgestaltung der bis- Washington, 20. Juni. Laut einer Reuter-Meldung hielt der Flottenausschuß des Repräsentantenhauses eine Geheimsitzung ab, in der Admiral Stark das Flottenbauprogramm darlegte, Nach der Sitzung erklärte der Admiral, laut dem Flottenbauprogramm würden rund 200 neue Kriesschiffe gebaut werden. Auf eine Frage erwiderte er, seiner Ansicht nach sei die Verstärkung der amerikanischen Kriegsflotte für die Verteidigung der USA und ihrer Besitzungen sowie für die Wahrung der Monroe-Doktrin sehr wichtig. Nach dem Entwurf von Admiral Stark sollen acht Panzerkreuzer von je 45.000 Tonnen gebaut werden. Rechnet man die gegenwärtig im Bau befindlichen Kriegsschiffe ein, so würde durch Ausführung des neuen Flottenbauprogramms die Gesamttonnage der amerikanischen Kriegsflotte auf 3,670.000 Tonnen steigen. Das amerikanische Landheer soll durch zwei Panzergeschwader verstärkt werden. Washington, 20. Juni. (Avala.) Reuter brichtet: Bei einer Pressekonferenz erklärte Präsident Roosevelt, er glaube, daß die Vereinigten Staaten endlich die Dienstpflicht für junge Männer einführen würden, wobei es sich allerdingst nicht um Militärdienst im strengen Sinne des Wortes handeln müsse. Washington, 20. Juni. (Avala.) tet: Gestern wurde in Lincolnshire, Nort-hamptonshire und Norfolk Fliegeralarm durchgeführt. Feindliche Flugzeuge warfen Brand- und Explosionsbomben auf die Themse. Von der Themsemündung her war starkes Artilleriefeuer zu verspüren. Der Himmel wurde durch die Scheinwerfer beleuchtet. Deutsche Flugzeuge flogen auch über Essex und Cambridge, wo sie eine bestimmte Anzahl von Bomben abwarfen. 11 Personen wurden getötet, 14 verletzt. Die Flugabwehrbatterien schossen zwei Stunden lang. Sieben deutsche Flugzeuge wurden abgeschossen. Der Ma terialschaden ist nicht groß. London, 20. Juni. Reuter meldet: Wie festgestellt werden konnte, haben über hundert deutsche Bomber Südengland in der Nacht zum 19. d. M. angegriffen. In Ostengland haben 40 deutsche Bomber einen Bezirk in kleineren Gruppen angegriffen, die alle 15 Minuten wiederkehrten. Zumindest sieben deutsche Flugzeuge wurden abgeschossen. In einer Stadt der Grafschaft Cambridge wurden 8 Häuser durch Bomben zum Einsturz ge bracht. Der Fliegeralarm wurde in 12 Grafschaften durchgeführt. herigen inneren Verwaltung hin. Die sich in gewissen politischen Kreisen hartnäckig verbreitenden Gerüchte, wonach Rumänien in kürzester Zeit seine Außenpolitik ändern und in immer größerer Anlehnung an die Achsenmächte in Einklang bringen werde, erreichen, allen Anzeichen nach zu schließen, einen Grad der Wahrscheinlichkeit. Nach Beendigung der Ministerratssitzung wurde ein amtliches Communique ausgegeben, in welchem es heißt, daß die leitenden Männer der rumänischen Regierung in kürzester Frist neuerlich eine Sitzung abhalten werden, um die Ereignisse im Zusammenhänge mit der Kapitulation Frankreichs, sofern Marschall Petain die angebotenen Friedensbedingungen annimmt, zur Sprache zu bringen. Re u t e r berichtet: In der Erklärung, die Roosevelt Vertretern der Presse gab, betonte er, daß der Dienstpflicht, die keine Militärdienstpflicht im strengen Sinne des Wortes zu sein brauche, alle jungen Män ner ohne Rücksicht auf den Stand unterliegen würden. Er fügte hinzu: »Als ich jüngst den Leitaufsatz eines Blattes lobte, weil er die verbindliche Ausbildung empfahl, übereilte ich mich. Ich dachte tatsächlich an eine militärische Ausbildung im weiteren Sinn u. zwar für Leute, die später an der Front kämpfen oder in Munitionsfabriken gemeinnützlichen Verkehrseinrichtungen arbeiten würden.« Roosevelt betonte, daß man später einen Dienst werde einführen müssen, der den jungen Männern eine gewisse Disziplin auferlegte. Gegenwärtig prüfe er diese Frage. Ein Tagesbefehl des Generals Wawel! Kairo, 19. Juni. Reuter berichtet: General Wawell, der Oberkommapdie-rende der britischen Truppen im Nahen Osten, richtete an seine Truppen einen Tagesbefehl, in dem es heißt: »Das britische Imperium wird den Krieg selbstverständlich bis zu einem vollständigen Siege fortsetzen. Wir werden Europa wieder vor der Vergewaltigung retten. Vor uns sind schwere Zeiten, aber ich erkläre, daß wir sie mit der gleichen Ruhe und Kurswechsel Rumäniens? AUSSENPOLITISCHES REFERAT TATARESCUS — IN BUKAREST ERWARTET MAN ANLEHNUNG RUMÄNIENS AN DIE ACHSENMÄCHTE Die Aufrüstung Amerikas ES SOLLEN 200 NEUE KRIEGSCHIFFE GEBAUT WERDEN. — VOR DER EINFÜHRUNG DER DIENSTPFLICHT FÜR JUNGE MÄNNER. _ KEINE MILITÄRDIENSTPFLICHT IM STRENGEN SINNE DES WORTES. dem gleichen Vertrauen erwarten, mit dein wir solchen Krisen in der Vergangenheit begegneten.« Herriot und JeannCney zurückgetreten Bordeaux, 19. Juni. (Avala.) Das DNB meldet: Kammerpräsident Her- riot und Senatspräsident Jeanneney sind zurückgetreten. Jeanneney ist über irun nach Lissabon abgereist. Die Besetzung Lettlands Riga, 19. Juni. (Avala.) Das DNB meldet: Die Besetzung Rigas durch sowjetrussische Truppen ist ohne Zwischenfall erfolgt. Außer Riga wurden auch die Städte Dünaburg und Nitau besetzt. Die lettische Regierung bildet einen besonderen Verbindungsstab, der für die Regelung der Beziehungen zwischen den Sow jettruppen und den lettischen Truppen sorgen wird. An der Spitze dieses Stabes befindet sich der ehemalige Generalstabs : rhef Hartmans. Zur Beachtung! Die P. T. Inserenten werden höflichst ersucht, sowohl die kleinen als auch die großen Anzeigen für die kommende Sonntagsnummer sobald als möglich, spätestens jedoch Freitag bis 18 Uhr in der Verwaltung abzugeben. Am Samstag werden nur in dringenden Fällen größere Anzeigen übernommen, während kleine Anzeigen, welche am Samstag aufgegeben werden, erst in der folgenden Woche zur Veröffentlichung gelangen können. An den übrigen Tagen werden die Anzeigen bis 9 Uhr für die nachmittags erscheinende Nummer aufgenommen. Einschränkungen im Bahnverkehr Wegen der Einstellung der angeschlossenen Züge in Italien werden folgende Züge in Slowenien aus dem Verkehr genommen: Auf der Strecke Ljubljana— Adelsberg die Schnellzüge Nr. 4 und Nr. 1 (Abfahrt aus Ljubljana um 1.33. Ankunft in Adelsberg um 3.14, Abfahrt aus Adelsberg um 2.40, Ankunft in Ljubljana um 4.16; auf der Strecke Maribor—Adels berg die Schnellzüge Nr. 501-602 und Nr. 601-502 (Abfahrt von Maribor um 2.48, Ankunft in Adelsberg um 7.22, Abfahrt aus Adelsberg um 22.46, Ankunft in Maribor um 3.20); auf der Strecke Pragersko — Murakerestur die Schnellzüge Nr. 1102 und Nr. 1101 (Abfahrt von Pragersko um 3.12, Ankunft in Murakerestur um 5.22, Abfahrt von Murakerestur um 0.48, Ankunft in Pragersko um 2.58). Außerdem wurden auf der Strecke Jesenice — Podbrdo alle Schnellzüge und auf der Strecke Rateče-Planica — Fusine Laghi zwei Personenzüge eingestellt. WM Todesopfer eines Iwöfahrers GEBÄCKSAUSTRÄGER ÜBERFÄHRT GREISIN ULICA. IN DER STROSSMAYERJEVA »Ich will Sie lehren, meine Tochter zu küssen!« »Vielen Dank, gnädige Frau, aber das ist nicht nötig ihre Tochter hat es mir schon beigebracht!« In der Stroßmayerjeva ulica ereignete sich gestern knapp vor Mittag ein Verkehrsunfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Wie fast tagtäglich hatte sich auch gestern die 77-jährige Besitzerin Marie Perkič aus der Kacijanerjeva ulica auf den Lebensmittelmarkt in die Stroßmayerjeva ulica begeben. Als die Frau an der Einmündung der Slovenska ulica in die Stroßmayerjeva ulica die Straße überschreiten wollte, kam ein Gebäcksausträger auf seinem Fahrrad dahergefahren. Beide sahen sich derart plötzlich gegenüber, daß ein Zusammenstoß unver meidlich war. Die Frau wurde vom Radfahrer zu Boden gestoßen und blieb mit einer klaffenden Kopfwunde bewußtlos liegen. Die sofort alarmierte Rettungsabteilung überführte die Schwerverletzte unverzüglich ins Allgemeine Krankenhaus wo ihr sofort ärztliche Hilfe geboten wur de. Die Bemühungen der Aerzte blieben jedoch erfolglos, denn bald nach ihrer Einlieferung erlag die hochbetagte Frau dem erlittenen Schädelbasisbruch. Die Polizei hat bereits eine Untersuchung ein geleitet, um die Schuldfrage restlos zu klären. Der tragische Tod der allseits geschätzten Frau hat allseits Mitgefühl folgen- ausgelöst. Im Zusammenhang mit dem schweren Straßenunfall wurde gestern der 24jährige Bäckerlehrling Oskar Š m i-g o v c festgenommen und dem Gerichte überstellt. Maribor. Donnerstag, den 20. Zum de beträgt 72X100 cm, Aquarelle und Graphiken können kleiner sein. Die pr61^ gekrönten Werke werden möglicherweise abgekauft oder nur reproduziert werden-Ein jedes Werk muß in einem geschlossenen Briefumschlag das Motto, den Namen und die genaue Adresse des Konkm renten beinhalten. m. Im Stadtpark findet heute, Donneis-tag, von halb 21 bis 22 Uhr ein Abendkonzert statt. Es konzentrier die Postle*' kapelle. m. Das Rote Kreuz in Maribor teilt allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen arl dem Sanitätskurs, besonders den ücnc^ senschaftlerinnen mit, daß die Vorträg am Freitag, den 21. d. um 19.15 0 ^ im Gebäude des klassischen Gymnasium in der Koroščeva ulica eröffnet werden-m. Kinder ehren ihren Mentor. Im bissigen Banats-Kinderheim fand gestern e1' ne intime Abschiedsfeier für den lang]3 ' rige Leiter der Anstalt Schulverwah6 Ivan W o m e r statt, der bekanntlch z111,1 Schulleiter der Volksschule 3 ernannt 'v°1 den ist. Schulverwaiter Womer, der slC namentlich für die Organisation des F6' rialheims »Königin Maria« in Šmartno die Amerikanisches Urteil WIE IN AMERIKA DIE URSACHEN DES BRITISCH - FRANZÖSISCHEN MILITÄ-SCHEN ZUSAMMENBRUCHES AUF DEM KONTINENT BEURTEILT WERDEN N e w y o r k, 20. Juni. (Radio Columbia). Der nach Clermont-Ferrand entsandte Sonderkorrespondent der »N e w York Press« berichtet über die Ursachen des militärischen Zusammenbruches der Alliierten in Frankreich. Die Ursachen faßt der amerikanische Korrespondent in folgende Punkte zusammen: 1. Die englische-französische militärische Leitung steht seit Jahren unter dem Einfluß des Triumvirats Chamberlain - Gamelin - D a 1 a d i e r, dessen Politik die rein militärischen Gesichts punkte hinter den gefühlsmäßigen und politischen zurücktreten ließ. Gamelin sei unter der Wucht der Verantwortung eben so zusammengebrochen wie der jüngere Moltke in der Marne-Schlacht. 2. Für das deutsche Heer hat die Tatsache, daß die Führung in militärischer und politischer Hinsicht mit absoluter Festigkeit in der Person Adolf Hitlers konzentriert war, von Anfang an einen ungeheuren Vorteil bedeutet. 3. Das deutsch-russische Abkommen vom 23. August hat Deutschland von der Gefahr des Zweifrontenkrieges befreit und damit die überwältigende Durchführung des Schlieffen-Planes ermöglicht. 4. Weygand, Hore-Belisha u. Churchill haben schon zu Beginn des Krieges eine große Offensive gegen die Siegfried-Linie und die rücksichtslose Bombardierung des Ruhrgebietes empfohlen, Chamberlain, der Fanatiker der Blockade, hat jedoch unter dem Schlagwort »Die Zeit arbeitet für uns« die Verwerfung dieses Planes in der zweiten Sitzung des Obersten Kriegsrates im September durchgesetzt. Weygand wurde nach Beirut geschickt und später wurde auch Hore-Belisha ausgebootet. Im Herbst hätte sich die alliierte Armee mit einer zumindest um 40 Prozent weniger schlagkräftigen deutschen Armee messen können. 5. Das Rüstungstempo der Alliierten blieb bis zuletzt hinter dem Deutschlands zurück. Dies erklärt, daß die Überlegenheit der deutschen Luftwaffe auch in Norwegen, Holland und Belgien nicht wettgemacht werden konnte. 7. Die deutsche Armee wird durch jun-schmetternde Wirkung der deutschen Kriegsmethoden läßt das volle Versagen des Informationsdienstes der Alliierten erkennen. 7. Die deutsche Armine wird durch junge, ehrgeizige Soldaten geführt, während das starre System des Avancements in den alliierten Heeren eine Erstarrung der strategischen Methoden zur Folge hatte. Die schlagkräftige Anwendung des genialen Schlieffen-Planes hat über die französische Taktik den vollen Sieg davongetragen. Der Kampf auf den 64 Feldern Die dritte Runde des Turniers des Schachklubs »Vidmar« Auch in der dritten Runde des Meisterschaftsturnier des Schachklubs »Vidmar« gab es einige wichtige Entscheidungen. Lukeš sen. traf mit Kukovec zusammen, die sich schonungslos zu Leibe rückten. Es kam zu einem förmlichen Wettlauf der Bauern, in dem Kukovec siegreich blieb. Senekovič wählte gegen Ktiste r die französische Verteidigung und sicherte sich bald einen Vorsprung. Im letzten Augenblick glückte Küster ein Manöver, das ihm den Sieg brachte. Skra-1 o v n i k und Lukeš jun. einigten sich nach kurzem Geplänkel mit einem Remis. Č e r t a 1 i č feierte einen eindrucksvollen Sieg über den allzu defensiven Marvin. Sonan hatte zunächst einen schweren Kampf gegen Ketiš zu führen, den er schließlich doch niederrang. Hvalič hatte gegen Reinsberger zunächst eine günstige Position erlangt, doch fehlte es ihm an Routine für die Fortsetzung des Kampfes, in dem Reinsberger ziemlich sicher die Oberhand behielt. Ger-ž e 1 j machte mit Peče, der gar zu viel riskierte, kurzen Prozeß. Der Stand nach der dritten Runde lautet: Gerželj 3, Küster 2 (1), Lukeš jun. 114 (1), Reimsberger und Sonan 1 %, čer-talič und Kukovec 1 (2), Peče 1 (1), Lukeš sen. und Marvin 1, Skralovnik Y (2), Ketiš 0 (2), Senekovič 0 (1), Hvalič 0. Die nächste Runde wird heute Donnerstag gespielt. m. Hochschulnachricht. Dieser Tage erwarb an der König Alexander-Universität in Ljubljana Frl. Erika Pavlič, eine Tochter des Oberfinanzrates Dr. Bogomil Pavlič aus Maribor, das philosophische Diplom. — Wir gratulieren! m. Preisausschreiben der Banatsverwaltung für Kunstwerke aus der heimischen Geschichte. Um slowenische geschichtliche Motive in der Kunst zu fördern,hat sich die Banatsverwaltung entschlossen, ein Preisausschreiben in der Höhe von 20.000 Dinar für die besten Kunstwerke (Gemälde, Plastiken und Gra phiken), die Szenen oder wichtige Persönlichkeiten aus der slowenischen Vergangenheit da'rstellen zu stiften, ln die Konkurrenz kommen nur solche Werke, die nicht vor dem 1. April 1940 ausgestellt wurden und bis zum 31. März 1941 bei der Nationalen Galerie in Ljubljana einlaufen. Das Mindestmaß für Oelgemäl- größten Verdienste erworben hat, zäh zu den aufopferndsten und vielseitigst60 Jugenderziehern unserer Stadt. Sein Ab-schied vom Kinderheim ließ kein Auge seiner kleinen Lieblinge trocken, denen er stets mit Rat und Tat zur Seite stand und ihnen den richtigen Weg in das Leben wies. m. Innereien an fleischlosen Tagen- Auf Grund einer Aktion der Gastwirt6' und Fleischerinnungen wird für die 'nächsten Tage eine Abänderung des Fleisch' Verkaufes an den fleischlosen Tagen dahin erwartet, daß künftighin auch an diesen Tagen die Innereien zum Verkauf ge' langen werden. m. Arbeitsvergebung für das neue Real gymnasium. Nach , zwei ergebnislose3 Arbeitsversteigerungen für den Bau des neuen Realgymnasiums in der Magdale-ner.vorstadt wurden nunmehr die Arbeiten in der dritten Offertlizitation wie folg1 vergeben. Die Mäurer- und Eisenbeton-arbeiten hat die Firma Gabrijelčič aus Ljubljana übernommen. Ferner werden ausführen die Produktionsgenossenschaft der Ljubljanaer Zimmerleute die Zimmermannsarbeiten, die Firma š t U K aus Celje die Spenglerarbeiten und die Firma Kocjan aus Ljubljana die Dachdeckerarbeiten. 111. Am Realgymnasium in Murska Sobota finden die Aufnahmsprüfungen 111 die erste Klasse am 24. und 25. d. statt- m. Sträflinge vor den Richtern. Vor dem Mariborer Kreisgericht wurden gostem im Zusammenhang mit einer RaU' ferei in der hiesigen Strafanstalt der 27-jährige Karl Štern, der eine lebensläng liehe Kerkerstrafe zu verbüßen hat, zu einer sechswöchigen Verschärfung der Stra fe mit Einzelhaft und Kosteinschränkung sowie der 31jährige Jovan š t e g, der seinerzeit zu 20 Jahren verurteilt worden war, mit weiteren 5 Monaten bedacht. m. Am 1. Realgymnasium in Maribor wurden gestern die Reifeprüfungen beendet. Von der mündlichen Prüfung waren befreit Amalie Kesler, Anton Frelih, ly0 Mihev, Ivo Senica, Stanko škof, Dušan Zavadlav und živa Fornazarič. Die Reifeprüfung legten erfolgreich ab Rosahe Čretnik, Silva Drevenšek, Mira Geč, Ge-ma Hafner, Erika Hergouth, Zdenka Hrovat, Romana Lah, Milica Poljanec, Nevenka Prelog, Lel ja Rehar, Sonja Rode. Nada Sardoč, Majda Skerbinjek, Zorka Slokar, Zdenka Škorjance, Lea Zemljic, Amalie Kardinar, Zlata Niefcrgal, Albe Černe, Paul Černigoj, Janko Leskovec, Leopold Sentočnik, Mil ut in Delak, Mm3 Domicelj, Borut Gniušek, Danilo Gregorčič, Leon Gruden, Ivan Koražija, Srečko Koren, Bogdan Kranjc, Josef Kranjčič, Branko Kržič, Sava Leban, Viljem Lopič, Martin Ojsteršek, Ivan Riegler, Ljubomir Robnik, Marko Škerl, Srečko Škofič, Franz Troha, Zora Klarič, Sonja Merčun, Silvester Brecelj und Albert Czerny. Auf zwei Monate wurden rep rob ic rt 12 Kandidaten und Kandidatinnen, auf ein Jahr dagegen 4 Kandidatinnen. Vorsitzender der Prüfungskommission war der Inspektor des Unterrichtsministeriums Prof. Janko Leskovšek. * Dr. Gerhart Galle, ordiniert wieder ab 21. Juni. 4998 m. Nach Rogaška Slatina fährt am Sonntag, den 23. d. der »Putnik«-Autocar. Fahrpreis 60 Dinar. m. Lernt die Heimat kennen. Der »Put-nik« veranstaltet in den nächsten Tagen eine Reihe von Autocarausfliigen, die uns die beste Gelegenheit bieten, die Heimat voll und ganz kennenzulernen. Informationen und Prospekte im »Putnik«-Rcise-büro in der Burg. m. Zigeunerknabe mißhandelt. In der Tržaška cesta wurde gestern ein sechsjähriger Zigeuner namens Rudolf Horvat von unbekannten Leuten überfallen und derart mißhandelt, daß man ihn ins Krankenhaus überführen mußte. m. Fahrraddiebstahl. Dem Mechanikerlehrling Lorenz Polančič wurde gestern in der Koroška cesta ein Fahrrad mit der Fabriksnuinmer 23.241 gestohlen. m. Im Rausch einer Nacht kam gestern ein biederer Landwirt aus Svečina um seine ganze Geldbörse. Nach seiner jungen Begleiterin, die spurlos verschwand, fahndet die Polizei. m. Wetterbericht vom 20. Juni, 9 Uhr: Temperatur 19 Grad, Barometerstand 735.8 mm, Luftfeuchtigkeit 78°/o, windstill. Gestrige Maximaltemperatur 22.6, heutigen Minimaltemperatur 11.6 Grad. Die „schmse M" hp. Celje, Mitte Juni. Ihre Sehnsucht war, einen regelrechten Klub zu bilden, der siegreich gegen Celje Und die an rain enden Staaten spielen könne. Einstweilen waren sie nur fünf, der Tag hielt sie in den Werkstätten der Fabrik fest, aber am Abend übten sie fleißig auf Plätzen und Wiesen, deren Besitzer gerade nicht in der Nähe waren. Finen festen Schauplatz ihrer Tätigkeit hatten sie nicht und das häufige Wechseln wurde ihnen von den Leuten des Vor Oktes, in dem sie wohnen, oft wenig freundlich nahegelegt. Um durch rohe Worte nicht verdorben zu werden, gingen sie jedesmal im beschleunigten Tempo weg. Der Klub war erst im Werden, aber mit 19 oder 20 Jahren blickt man noch recht vertrauensvoll in die Zukunft. Man begüngte sich nach einiger Zeit nicht mehr mit internen Spielen, sondern lud leutselige Gäste ein. Jeder von diesen kam allerdings nur einmal, weil die Betreffenden unter dem Vorwande eines sportbegeisterten Spieles jämmerlich verprügelt wurden.-Man arbeitete streng nach den Regeln, stieß nur mit dem Fuß und schrie bei jeder Watsche: Pfui Hand! Kürzlich hatten sie in ihrer Fußballbegeisterung dem Josef G. sogar zwei Zähne eingehauen. Josef lief zu seinem Vater, der Vater kam grollend herbei. Anton R., Kapitän der »Mannschaft«, trat als Sprecher vor und gab auch eine Erklärung des Fußballspieles: »Ausg’schaut kann’s scho haben wiar a Rauferei, aber bald amal a Ball dabei is, is es Spurt und da darf ma mit alle Mittln arbeiten, aba da Pcpi, da hat kan Spurtgeist not.« c. Evangelische Kirchengemeinde. Sonn tag, den 23. Juni, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr, der Kindergottesdienst vorher um 9 Uhr in der Christuskirche statt. c. Liederabend. Heute, (Donnerstag), wird im Rahmen der hiesigen »Glasbena Matica« im Kleinen Saal des Hotels »Union« der Opernsänger Angel Jarc, Mitglied des Mariborcr Nationaltheaters, einen bunten Strauß von slowenischen Heizer zu Tode gerädert TÖDLICHER UNFALL EINES MARIBOR ER EISENBAHNERS IN TRBOVLJE Aus Trbovlje wird ein tödlicher Eisenbahnunfall gemeldet. In die 'tation Trbovlje fuhr gestern eine Mariborer Lokomotive ein, auf der sich auch der 52jähri-gc Heizer Josef Gubste’ter aus Maribor, wohnhaft in der Magdalenska ulica, befand. Die Lokomotive hielt neben der Separationsanlage, um Kohlen aufzunehmen. Gubsleitner war vollauf beschäftigt und entfernte hiebei auch die Kohle, die neben den Tender fiel. Hiebei über-hörtc er offensichtlich das Herannahen ei- ner Verschubslokomotive, von der er plötzlich erfaßt und einige Meter mitgeschleift wurde. Gubsleitner blieb ' mit schweren Außen- und Innenverletzungen bewußtlos liegen und verschied während seiner sofort veranlaß tan Überführung ins Ljubljanaer Krankenhaus. Gubsleitner war ob seines offenen und aufrichtigen Wesens in seinem Freundes- und Bekanntenkreise sehr geschätzt, weshalb man seinen tragischen Tod umso mehr bedauert. 3D!SOBD@nfflDS!O@naaBC]0DEiOfflDBDB □ □ aGSGHOHOfflOHDHDBinBDBDBCIBDBnB Kunstliedern darbieten. Beginn um halb 9 Uhr abends. c. Richtigstellung. Zur Mitteilung über die Erhöhung der Arbeiterlöhne in der Zinkhütte sei festgestellt, daß die Lohnaufbesserung 35 und nicht 25 Prozent betrug, wie dies irrtümlicherweise berichtet wurde. c. Jahresversammlung. Heute, Donnerstag, um 10 Uhr vormittags begann im Gemeinderatssaale des Rathauses in Celje die ordentliche Hauptversammlung des Vereines der Kraftstellwagenunternehmer im Draubanate. c. Kino Metropol. Heute, Donnerstag, zum letztenmal der packende Pariser Film »Die Angeklagte«, ein Ausschnitt aus dem französischen Varieteleben mit Douglas Fairbanks jun. und Dolores del Rio. Sus p. Todesfall. Im Alter von 60 Jahren ist in Vičava die Besitzerin Frau Therese Gregorič gestorben. Friede ihrer Asche! p. Viehmarkt. Auf den Rindermarkt am 19. d. wurden aufgetrieben 42 Ochsen, 244 Kühe, 15 Stiere, 25 Jungochsen, 62 Kalbinnen, 2 Kälber, 53 Pferde und 12 Fohlen, zusammen 455 Stück, von denen 252 verkauft wurden. Es kosteten Ochsen 5 7.50, Kühe 4—7, Stiere 5—7, Jungochsen 5 6.50, Kalbinnen 5.50—7.50, Kälber 7 Dinar pro Kilogramm Lebendgewicht, Pferde 4300—6000 Dinar pro Stück. Auf den Schweinemarkt wurden 81 Schweine zugeführt, von denen 37 Stück verkauft wurden. 6—12 Wochen alte Jungschweine kosteten 100—150 Dinar pro Stück, Fleischschweine 9, Mastschweine 10 und Zuchtschweine 9 Dinar pro Kilogramm Lebendgewicht. p. Mehr Rücksicht bei der Straßensäu-berung. Zweifelsohne ist die Maistrova ulica die meistbefahrene Straße unserer Stadt. Abgesehen von dem durch jedes Auto oder Fuhrwerk aufgewirbelten Staub ist es zur Gepflogenheit der Straßenkehrer geworden, mit dem Besen und mit der Uhr in der Hand förmlich auf das Oeffnen der Geschäfte zu warten. Seit einigen Tagen wird die Straße sogar erst gegen 10 Uhr vormittags gekehrt und dies mit einem Eifer, daß der Staub bis zum zweiten Stock emporgewirbelt wird. Daß die Geschäfte am meisten dieser Staubaufwirbelung ausgesetzt sind, kann man sich tagtäglich überzeugen. Kann man dem Unfug wirklich nicht Einhalt bieten? UßUS Md U*4 Begießen Von Topf- pflanzen Sobald eine Pflanze kränklich aussieht, scheint manchen Personen der unwiderstehliche Gedanke zu kommen, daß Wasser das große Heilmittel und daß mehr Wasser allein imstande sei, sie wieder zu kurieren. Sie ersäufen auf diese Weise mit mißverstandenem Eifer die Lebenskraft in der Pflanze. So oft man sieht, daß eine Pflanze trauert, sollte man immer erst untersuchen, ob wirklich Mangel an Feuchtigkeit die Ursache dieses Zustandes ist; denn nicht selten besteht das Heilmittel gerade darin, daß man einige Tage uas Bewässern ganz unterläßt. Die erste Regel des Begießens ist, niemals eher, Wasser zu geben, als bis die Erde (der | | Ballen) wirklich trocken ist und dann ’ ! aber es auch durchdringend zu tun. Das j | öftere oberflächliche Bespritzen, das nicht | bis zu den Wurzeln reicht, kann nur nach teilig-wirken. Die Gewißheit, ob die Erde in dem Topf wirklich trocken ist, kann man sich durch ein sehr einfaches Mittel verschaffen. Wenn man nämlich mit dem Knöchel an den Topf klopft, so wird man bei einigermaßen gutem Gehör bemerken, daß er entweder einen dumpfen oder hellklingenden Ton von sich gibt. In letzterem Falle ist die Erde trocken und die Pflanze bedarf des Begießens. Außer dem Beklopfen des Blumentopfes mit dem Knöchel, was oft durch die Aufstellung der Blumen nicht ganz leicht gemacht wird, gibt es noch ein anderes sicheres Mittel, um sich zu vergewissern, ob die Erde im Topfe wirklich trocken ist. Man untersuche nämlich die Erde mit der Fingerspitze auf Zolltiefe, und hat sie dort noch Feuchtigkeit, so ist das Gießen noch nicht nötig; ist sie aber in der Tiefe trok-ken, so muß gegossen werden. Gewisse Bodenarten trocknen überhaupt sehr rasch aus und nehmen, wenn sie zu trok-ken geworden, oft sehr schwer wieder Wasser auf, wie z. B. Heideerde; in solchem Fall muß der Wurzelballen durch vorsichtiges, beständiges Gießen wie durch öfteres Eintauchen in Wasser wieder angefeuchtet werden. Andere schwerere, besonders mit viel Lehm versetzte Erdarten halten die Feuchtigkeit länger zurück. Im allgemeinen bedarf eine Pflanze wenig Wasser während ihrer Ruheperiode, ja, die einziehenden Zwiebelgewächse sind während dieser Zeit ganz trocken zu halten; hingegen steigert sich das Bedürfnis der Pflanzen nach Wasser, je mehr dieselben in Trieb kommen und e kräftiger ihre Vegetation ist. Aber auch während der Vegetation sind nicht alle Pflanzen gleich zu halten; die einen begnügen sich mit wenig Wasser, ja, sind in bezug aufs Begießen oft sehr anspruchslos, wie die bekannte Asipidistra elatior Bl., auch Plectogyne variegäta genannt; die ändern lieben wieder reichliche und oftmalige Güsse, z. B. die Zim-merdraeäen, bei denen jedoch auch der Wasserabzug sehr sorgfältig sein muß, die Palmen, welche unfehlbar zugrunde gehen, wenn der Wurzelballen auch nur einmal ganz austrocknet, und die man daher vielfach auch mittelst der Untersetzer gießt, die bekannte Calla aethiopica, bei der man sogar am besten das Wasser beständig im Untersetzer stehen läßt. Das gleiche gilt für ausländische Sumpfgräser wie die Cyperusarten. Im algemeinen aber ist es sehr gefährlich für die Pflanzen, wenn man das abfließende Gießwasser im Untersetzen stehen läßt. Man sollte es deshalb nach dem Begießen ausleeren. Was die Art des Wassers anlangt, das man zum Gießen der Zimmerpflanzen ver wenden soll, so wäre folgendes zu sagen: Kann man zum Begießen Regenwasser haben, so ist dies in allen Fällen vorzuziehen. Brunnenwasser sollte im Sommer etwas überschlagen sein, im Winter aber nur warmes Wasser zum Begießen verwendet werden. Viele Pflanzen vertragen das kalkhaltige Leitungswasser schlecht. h. Abgeblühte, in Töpfen kultivierte Blumenzwiebeln, wie Hyazinthen, Tulpen usw., soll man nicht in den Töpfen ohne weitere Pflege verkümmern lassen, sondern sie an einer schattigen oder halbschattigen Stelle im Freien eingraben und im Herbst auf Beete bringen. Sie liefern dann das kommende Frühjahr für den Esplanade-Tonkino. Die große Sensation, die Perle der Filmindustrie, die beste Liebeskomödie der Saison »Ninočka« mit der göttlichen Greta Garbo in der Hauptrolle. In diesem ihre neuesten und einzigen Film nach zwei Jahren hat die berühmte Künstlerin alle ihre bisherigen Kreationen weit übertroffen. Greta Garbo lachen, lieben, tanzen und lebensfroh zu sehen, bedeutet den größten Genuß für alle, die sie in ihrem neuesten Film bewundern werden. Burg-Tonkino. Der schmissige Lustspiel Schlager »Kitty und die Weltkonferenz«. Eine amüsante, mit feinster Komik gewürzte Geschichte, in der Paul Hörbiger und Hannelore Schroth die Hauptfiguren abgeben. Die kleine Kitty, der Liebling des Eden-Palais sucht das große Abenteuer der Liebe, die sie auch bald ganz in ihren Bann zwingt. Es ergeben sich Verwicklungen, die schließlich doch die kleine Kitty zum Triumph verhelfen. — Es folgt »Die kleine Liebe des Großfürsten«, mit Jenny Jugo und Gustav Fröhlich. Union-Tonkino. Bis einschließlich Sonn tag wird der größte Musikschlager der Saison und Tcchnicolor-Großfilm »Mikado« mit Kenny Baker und Jean Colin vorgeführt. Der »Mikado« bedeutet bis heute das gewaltigste Filmwerk, eine Symphonie von Farbe und Klang aus dem Reiche der Kirschblüte und der nie untergehenden Sonne. — Unser nächstes Programm, die berühmten Brüder Ritz als »Helden der Arena«. Npothekennachtdimst Bis zum 21. Juni versehen die Sv. Areh Apotheke (Mr. Ph. Vidmar) am Glavni trg 20, Tel. 20-05, und die St. Magdale-nen-Apotheke (Mr. Ph. Savost) am Kralja Petra trg 3, Tel. 22-70, den Nachtdienst. Freitag, 21. Juni Ljubljana 7 Morgengruß. 17.15 Frohe Klänge. 13.02 Radioorchester. Erziehungs ratschläge. 18.20 Englische, schottische und irische Schallplatten. 19.50 Naturschutzparks im Triglavgebirge. 20 Tschai kowsky. 22.15 Flöte, Viola und Gitarre. -— Beograd 13 Gesang. 14.20 Kammermusik. 19.40 Volkslieder. 20.10 Symphoniekonzert. 22 Zeitgenössische Musik. — Sofia 13 Symphoniekonzert. 13.30 Leichte Musik. 18 Schallplatten. 18.15 Volksmusik. 19.05 »Faust« von Gounod. 22.10 Tanzmusik. — Prag 19.15 Chor. 20 Sym phoniekonzert. — London 20 Jazzmusik. 22 Unterhaltungskonzert. — Rom I 17.15 Klavierkonzert. 20.30 Buntes Konzert. 21 Hörspiel. 22 Symphoniekonz. — Rom II 22 Bunte Musik. 23.15 Tanzmusik. — Bu dapest 18.10 Kammermusik. 19.25 Mozart. 19.50 Hörspiel. 22.10 Blasorchester. — Berlin 19.15 Heimatgrüße. 20 Soldaten musik. 21.15 Schallplatten. 21.30 Leichte Musik. 22 Orchester und Solisten. 23 Nachtkonzert. — Beromünster 20.40 Klavierkonzert. (Beethoven.) 22.10 Rezitatio nen. 22.20 Leichte Musik. Das Wetter Wettervorhersage für Freitag: Veränderlich, bewölkt, mäßige Winde. Garten einen schönen Frühlingsflor. Zum Treiben für den Winterflor kann man sie erst wieder anwenden, wenn sich solche Zwiebeln erst wieder erholt und gekräf-tigt haben. Tulpen, Narzissen und Tazet-ten erlangen gewöhnlich nach zwei Jahren ihre frühere Größe wieder, während Hyazinthen sich selten wieder zu der ersten Stärke heranziehen lassen. Heitere Ecke »Was, 87 Jahre alt war die Dame und sechs Stunden haben Sie bloß an dem Porträt gemalt — einfach fabelhaft! Wie lange brauchen Sie denn für ein Kinderbildnis?« Kriegssdiaiiplatz Nordafrika Tunis, seit 1881 französisches Protektorat, wird regiert vom Bey und dem Generalresid'enten Peyrouton. Von Westen nach Osten gesehen, ist es innerhalb des nordafrikanischen französischen Besitzes das Schlußstück der Kette, die von ihm zusammen mit dem Anteil an Marokko und mit Algier gebildet wird. Tunis liegt an der Ecke, wo der Einbruch der kleinen und großen Syrte das Becken des mittleren Mittelmeeres nach der afrikanischen Seite zu erweitert, unmittelbar Sizilien gegenüber. Die Entfernung von Kap Bon, der äußersten Landspitze von Tunis, hinüber nach Marsala auf Sizilien be trägt wenig mehr als 100 Kilometer. Dazwischen liegt die italienische Inselfestung Pantelleria, etwa 60 km östlich Kap Bon. Tunis zählt unter 2.5 Millionen Einwohnern etwa 200.000 Europäer, darunter die große italienische Kolonie, die längst vor den Franzosen da war. Die Eingeborenenbevölkerung setzt sich zusammen aus Berbern, Arabern und Mauren. Das Land an der Küste ist frucht bar und weithin bebaut, die Fischerei ertragreich. Die Hauptstadt Tunis liegt etwa 60 km landeinwärts vom Kriegshafen Bizerta, östlich Kap Bon. Ein Kanal verbindet den Hafen von Tunis mit der offenen See. Nahebei liegen die Ruinen des alten Karthago. Tief drinnen in der kleinen Syrte der Hafen von Gabes, schon in Ser befestigten Grenzzone gegenüber der italienischen Provinz Libyen. Libyen, die 13. Provinz Italiens und der Stolz seiner kolonisatorischen Aufbau arbeit, bildet zwischen Tunis und Aegypten eine Küstenlänge von etwa 1800 km. Seit dem Tripolitanischen Krieg 1912 in italienischen Händen, wurde das weite Land erst unter dem Faschismus in den zwanziger Jahren befriedet. Die Provinz ist unterteilt in das westliche Tripolita-nien (500.000 Einwohner) mit der Hauptstadt Tripolis und in die östliche Cyre. naika (250.000 Einwohner) mit der Hauptstadt Benghazi. Der Ackerbau beschränkt sich auf den schmalen Streifen fruchtbaren Landes längs der Küste, des-, sen Verbreiterung nach der Wüste hin planmäßig von den in den letzten Jahren aus dem Mutterland gekommenen Siedler Kolonnen angestrebt wird. Eine 1936 vom Duce eröffnete Autostraße an der Küste führt von Tunis bis Aegypten. Die Haupt stadt Tripolis mit 85.000 Einwohnern und einer großen Rheede ist das Muster einer modernen Stadt unter der afrikanischen Sonne. Die jährliche Messe von Tripolis ist die führende Kolonialschau des Römischen Imperiums. Marschall Balbos Name bleibt vor allen anderen verbunden mit Libyen, dessen Gouverneur er ist. Deutsche Kriegswirtschaft aus Höchsttouren Berlin, 20. Juni. (UTA.) Der soeben veröffentlichte neue Halbjahrsbericht des deutschen Instituts für Konjunkturforschung trägt den Titel: »Neun Monate deutsche Kriegswirtschaft« und behandelt ausführlich diie wirtschaftliche Lage des Reiches Anfang Juni 1940. Der Bericht zählt zunächst eine Reihe von Tatsachen auf, die für die Leistungskraft der deutschen Wirtschaft im Kriege charakteristisch sind. An erster Stelle nennt er den Umstand, daß keine Störungen im Arbeitseinsatz vorgekommen sind und daß auch der »Kriegs-Schock« vermieden wurde, der in den ersten Monaten des Weltkreiges, also im Jahre 1914, etwa ein X^ertel aller deutschen industriellen Kräfte freisetzte. Als erste Tatsache »erzeich net der Bericht die Zunahme der Produktion in der Emährungswinschaft. Der Menge nach ergab sich in 6 Jahren eine Steigerung um 15%. Die Auswinterung eines Teiles der Herbstsaaten hat eine entsprechende Ausdehnung des Sommergetreideanbaues und vor allen Dingen der Hackfrüchtebestellung zur Folge gehabt, wodurch eine bessere durchschnittliche Nutzung der Bodenfläche ermöglicht wur de. Weiter wurde dann der Anstieg der Produktion in der gewerblichen Wirtschaft erwähnt. Mengen- und wertmäßig sei die Erzeugung im Jahre 1939, das die vier Kriegsmonate August bis September umfaßt, größer gewesen, als in irgendeinem anderen Jahre vorher. In der Aufzählung d. Tatsachen, die den Leistungsgrad der deutschen Wirtschaft ermöglicht haben, kommt der Konjunkturforschungsbericht dann auf die Preise und! Löhne zu sprechen, die auf Grund der im Weltkrieg gesammelten Erfahrungen bewußt u. plan iriäßig gezügelt worden sind. Damit ist Deutschland von jenen Preissteigerungen und Kaufkraftminderungen verschont geblieben, die besonders Großbritannien in diesem Kriege erleidet. Der Bericht des Instituts wendet sich dann den Kreditmärkten zu, die während der gesamten Monate außerordentlich flüssi ggewesen seien. Als besonders vorteilhaft wird der Umstand verzeichnet, daß die Aktienkurse ihren Höchsstand be reits überschritten hätten und heute etwas niedriger notierten als zu Kriegsbeginn. Es fehle also völlig an jener »Flucht inj die Sachwerte«, die sich im weiteren Ver lauf des Weltkriegs zeigten und die den späteren Währungsschwund einleitete. Die Ermäßigung des Reichsbankdiskonts von 4 auf 3%% habe dem Reich die Beschaffung von Kredit erleichtert und verbilligt. Die öffentliche Finänzwirtschaft habe, so heißt es weiter, ihre Aufgabe erfüllt. Nachdem im September 1939 einige ertragreiche Kriegssteuern eingeführt wor den seien, hätte das letzte Vierteljahr 1939 (Oktober-Dezember) 6.3 Milliarden RM Steuererträge erbracht, 1.6 Milliarden Mark mehr als die drei letzten Monate des Jahres 1938. Endlich führt der Bericht des Instituts den deutschen Außenhandel an, der zwar gegenüber der Vorkriegszeit ein völlig verändertes Gesicht gewonnen habe, aber durchaus zuversichtlich zu beurteilen sei. Im Weltkrieg 1914-48 sei Deutschland »total blockiert« gewesen, im Kriege 1939 -40 habe Deutschland den Wirtschaftsverkehr besonders mit den nördlichen, öst liehen, südlichen und südöstlichen Ländern. Europas in hoehm Maße aufrecht er halten können. Weiter sei die Nahrungsmittel- und Rohstofferzeugung systematisch gesteigert worden. Deutschland habe es außerdem fertig gebracht, seine Auslandsabhängigkeit auf kriegswichti- Sport Noch zwei Mitropa Eup- Siege »GRADJANSKI« FERTIGT »UJPEST« MIT 4:0 AB UND »SLAVIJA« RINGT »FE. RENCVAROS« MIT 3:0 NIEDER Die erste Runde des Mitropa-Cup, der gegenwärtig größten internationalen Fuß ballkonkurrenz, brachte den drei mitwirkenden jugoslawischen Klubs drei große Siege ein. Nach dem großen Erfolg des BSK gegen die Bukarester »Venus« schlu gen nun auch noch »G r a d j a n s k i« u. die Sarajevoer »Slavij a« ihre Gegner »Ujpest« und »F e r en c v ar o s«. Jugoslawiens Afirmierung im internationalen Fußballbetrieb tritt somit immer klarer zutage. Der Zagreber Kampf zwischen »G r a-d j a n s k i« und »Ujpest« begann mit gefährlichen Aktionen der heimischn Elf, die auch schon in der 4. Minute durch Ci-mermančič in Führung ging. Trotz zahlreicher Chancen blieb das Resultat dann bis zur 20. Minute der zweiten Halbzeit unverändert, in der abermals Gimerman-čič einschoß. Kurz darauf war noch 2a-lant erfolgreich, der in der ’etzten Spielminute noch einen zweiten Treffer erzielte, so daß das Endresultat 4:0 (1:0) lautete. Spielleiter war der Rumäne R a d tile s c u. Die ungarischen Gäste, die mit dem berühmten Zsengeller angetreten waren, konnten nicht immer gefallen. In Sarajevo sicherte sich »S 1 a v i j a« gegen »F e r e n c v a r o s« einen namhaften Vorsprung von 3:0 (2:0). Die heimische Mannschaft blieb zwar in technischer Hinsicht zurück, doch brachte sie ei nen derartigen Kampfgeist auf, daß selbst die berühmteste ungarische Profimannschaft kapitulieren mußte. Den ersten Treffer erzielte šalipur in der 9. Minute, dem nahezu eine halbe Stunde später ein zweiter von Rajlič folgte. Nach ö'er Pause konte »Slavija« nicht nur den Attacken der verbissen kämpfender. Ungarn standhalten, sondern durch Djajie das Resultat noch auf 3:0 erhöhen. Auch hier amtierte ein Rumäne, und zwar Dr. Hroner. Die Rückspiele werden bereits am kom menden Samstag und Sonntag in. Budapest ausgetragen, und zwar spielen »Gra-djanski« u. »Ujpest« am ersten Tag und ragsdarauf »Slavija« und »Ferencvaros«, während der BSK in Bukarest gegen »Ve nus« antritt. : Gabršek, der erfolgreiche Mittelstreck ler des ASK. Primorje, feiert sein 15. Sportjubiläum. Hansi Gabršek, der sich bei seinen Freunden großer Sympathen erfreut, war auch wiederholt Mitglied der jugoslawischen Auswahlmannschaft. In den letzten Jahren trat er als Leichtathletiktrainer hervor. Zum schönen Jubiläum auch unsere Glückwünsche! : In Trbovlje absolvierte der SK. Ljubljana ein Freundschaftsspiel gegen den dortigen SK. Amater und siegte mit 5:0. : Die Rndermeisterschaft von Nordkroa tien wird am 30. d. in Osijek zur Austragung kommen. : Leichtathleten auch in Beograd am Start. Auch in Beograd wurde ein Qualifikationsmeeting für die Aufstellung der jugoslawischen Länderauswahl gegen Un garn durchgeführt. Die wichtigsteen Resultate waren: 100 Meter Stefanovič 11.4, Kugel -Novakovič 1334, Weitsprung 2iv- kovič 6.41, 800 Meter Dobrovič 2:04, Hochsprung Živkovič 175, Stabhochsprung Djordjevič 3.40. : Bei den serbischen Tennismeister, schäften gewann die B-Konkurrenz Markovič, der im Endspiel Vladisavljevič mit 6:0, 8:6 niederrang. Im Herrendoppel blie ben Boris Smerdu-Bogdanovič gegen Bra novič-Radovanovič erst nach hartem Kampf mit 3:6, 6:1, 6:1, 3:6, 6:4 siegreich. : In Novi Sad absolvierten »Kispest« und die Beograder »Jugoslavija« ein Exhibitionsspiel, in dem die Ungarn mit 3:1 siegreich blieben. : Wer kommt in die serbische Fußballliga? Für die zweite Runde der Qualifikationsspiele für den Eintritt in die Serbische Fußbailiga placierten sich »Kra-jišnik« aus Banjaluka, »Jugoslavija« aus Jabuka, »Hajduk« aus Sarajevo, »Jedin-stvo« aus čačak und der SK. Skoplje. gen Gebieten entscheidend zu vermindern Zu alledem habe Deutschland die Produk tion in Landbau und Gewerbe staatlich gelenkt und schon lange vor Beginn des Krieges die Wirtschaft zu einem wirksamen Instrument in der Hand des Staates gemacht. Deutschland habe daher vor sei nen Gegnern einen zeitlichen Vorsprung gewonnen und werde auch den Ländern vorausbleiben, die jetzt versuchten, das »Stückwerk improvisierter kriegswirtschaftlicher Lenkung« einer bisher im wesentlichen »freien« Wirtschaft aufzu-pfropfen. Börsenberichte Ljubljana, 19. Juni. Devisen: Lon-don 159.55 bis 162.75 (im freien Verkehr 197.36 bis 200.56), Newyork 4425 bis 4485 (5480 bis 5520), Zürich 994.03 bis 1004.03 (1228.37 bis 1283.37), deutsche Clearingschecks 14.70 bis 14.90. Zagreb, 19. Juni. Staatswerte: 272% Kriegsschaden 390—291 (390), 4% Agrar 48—49, 4% Nordagrar 49.25, 6% Forstobligationen 55, 7% Investitionsanleihe 95. X Das provisorische Handelsabkommen mit Rumänien verlängert. Bekanntlich wurde d!as bestehende jugoslawischrumänische Wirtschafts- und Handelsabkommen bis zum 31. Mai d. J. verlängert. Da die heutige Lage eine Neuordnung des Güteraustausches der beiden Länder außerordentlich erschwert, haben die zuständigen Stellen vereinbart, daß das provisorische Abkommen um weitere drei Monate, also bis ,zum 31. August d. J-verlängert wird. Pjiaktisdte Zur Kleiderpflege gehört es auch, daß die einzelnen Stücke öfter gründlich gereinigt und gebügelt werden. Flecke sollte man stets sofort ausreiben, ehe sie sich in den Stoff eingefressen haben. Dunklere Stoffe, die nicht öfter gewaschen werden, müssen zumindest von Zeit zu Zeit mit Salmiakwasser abgerieben werden. Wer eine sehr fetthaltige Haut hat, schont alle Kleider weitgehend, wenn er ein leichtes Rückenfutter einheftet, das öfter herausgenommen und gewaschen wird. Für berufstätige Frauen sei der besondere Hinweis gegeben, daß man die tägliche Berufskleidung, die ja immer tadellos sein soll, am besten schont, indem das Kleid zuhause sofort gegen ein einfaches Hauskleid vertauscht wird. Dadurch können die Kleider gründlich auslüften und sorgfältig ausgebürstet werden und halten sich umso länger. 5 Mutter: »Es ist wirklich unverantwortlich von Margot, so weit mit diesem jungen Mann hinauszurudem, daß man sR gar nicht mehr sehen kann!« ©ebenfei 6er 9lntituberfuloien-2igo! DerniGiungöfchlaGten einst und jetzt / Man kehrt zum Bewegungskrieg zurück / Weitgehendste Ausnützung des Motors in der Luft und auf der Erde Jeuer frontale Angriff, selbst wenn er noch so kühn und kraftvoll durchgeführt w*rd, kann nach General Schlieffen nur zu einem »ordinären« Sieg führen, bei dem dem geschlagenen Gegner die Mög-chkeit offen bleibt, sich zurückzuziehen Und zu sammeln, um sich neuerdings zum Kampf zu stellen. Um einen »wahren Sieg« zu erlangen, der zur Vernichtung des Gegners führt, muß die Umfassung eines, besser aber beider Flüge erfolgen. Vollen Erfolg jedoch kann man nur von einer Einkreisung erwarten. Das Bild des typischen Vernichtungssieges bildet die Schlacht v°n Canae (Juni 216 v. Chr.). 80.000 Rö-uier, darunter 6000 Reiter, meist junge Und geübte Truppen, standen dem 40.000 Mann Fußvolk und 10.000 Reiter zählenden karthagischen Heere, fast durchwegs ulten, kriegsgewohnten Soldaten, gegenüber. Durch die geschickte Umfassung Hannibals waren die Römer schließlich in e,nem Kessel eingekorkt. Etwa 60.000 Mann von ihnen blieben auf dem Schlacht felde, einige Tausend wurden gefangen, bloß die Trümmer der Armee, darunter Konsul Terentius Varro, entkamen ... Im Feldzug 1870-71 kann das deutsche Heer zwei große Vernichtungssiege auf-Weisen, jene von Sedan und von Metz Sedan fielen 104.000, bei Metz 170.000 unverwundete französische Soldaten in Kriegsgefangenschaft. Aber auch der Sieg über die letzte Feldarmee Frank reichs, die des Generals Bourbaki, muß einem Vernichtungssieg gleichgehalten "'erden, denn sein Heer, an 84.000 Mann, wUrde auf neutralen Schweizer Boden ge drängt, wo es die Waffen zu strecken genötigt war... Der Weltkrieg 1914-18 zeigte bald uach den ersten Wochen ein ganz anders strategisches Verfahren, als man gedacht hatte. Der eigentliche Bewegungskrieg dauerte bloß bis zum Spätherbst 1914; er ging dann allmählich in den Stel lungskrieg über. Die alte Armee war ganz für das Recontre.Gefecht, den Angriff, ausgebildet und vorbereitet. Die abstoßende Wirkung der modernen Feuerwaffen machte sich aber immer mehr fühlbar, die Angriffe kamen ins Stocken, sogar bei den Russen, die stets mit groß. Uebermacht aufgetreten sind und brave Soldaten waren. Die Fronten dehnten sich bei beiden “arteien immer mehr und mehr aus, bis Slc sich an das Meer oder neutrale Staaten anlehnten. Ein eigentliches Manövrieren war seit der Erstarrung der Fronten ausgeschlossen. Es mußte immer wieder aus dem taktischen Erfolg eines Durch-biuches die Strategie, also die Bewegung ungebahnt werden, die aber gewöhnlich uieht lange dauerte. Sie ist meistens an neuen befestigten Linien oder größeren Hindernissen hängen geblieben. Im Welt- krieg 1914-18 kann eigentlich nur die Schlacht bei Tannenberg als Vernichtungssieg bezeichnet werden. Nach Beendigung des großen Ringens wollte man — in richtiger Erkenntnis, daß große Erfolge nur durch den Angriff die Bewegung, ermöglicht werden — wieder zum Bewegungskrieg zurückzukehren. Fachleute, Militärschriftsteller propagierten ihn. Da trat das finanzstarke, um seine Sicherheit — die Securitee — stets besorgte Frankreich, mit seiner mächtigen Maginot.-Li-n i e auf. Mit der Befestigung der Ostgrenze, die der Hauptsache nach in den Jahren 1930—1934 ausgebaut wurde, wollte man einen Angriff auf das Land unmöglich machen. Viele Länder folgten seinem Beispiel. Auch Deutschland baute in weiser Voraussicht 1938-39 seinen »W e s t w a 11« auf, um bei einem Zweifrontenkrieg wenigstens für einige Zeit im Westen gesichert zu sein. Die deutsche Strategie aber bereitete sich — dem deutschen Wesen entspre- chend — wieder auf die Bewegung, den Angriff, vor; nur mußten andere Mittel, ein anderes Verfahren angewandt werden, als im Weltkrieg. Der Angriff des Infanteristen gegen in Stellung befindliche Maschinengewehre versprach wenig Erfolg. So entschloß sich das Dritte Reich in richtiger Erkenntnis der Verhältnisse, für die weitgehendste Ausnützung des Motors in der Luft und auf der Erde. Der Angreifer sollte aber durch den Motor auf der Erde nicht nur rascher vorwärtskommen, sondern auch geschützt werden. So entstanden die Panzertruppen, mit denen dann Deutschland im Herbst 1939 den Gegner in Form des »Blitzkrieges« überraschte und den Vernichtungssieg bei K u t n o errang. Der jetzge Feldzug im Westen ist kühn durchdacht gewesen, ganz nach Schlief-fens Schule. Die energisch durchgeführten überraschenden Operationen, und denen jene des Feldzuges 1796 in Italien zu ver gleichen sind, führten zur jüngsten Vernichtungsschlacht bei Dünkirchen, die in der Kriegsgeschichte in ihrer Art einzig dasteht. Dank dem aufopfernden und tapferen Verhalten der Nachhuten ist es zwar Teilen der englischen Armee gelungen, sich noch einzuschiffen, aber 88.000 Mann und unzählbares Kriegsmaterial sind in deutscher Hand geblteben. Englands Truppen waren gezwungen, den Boden Frankreichs zu verlassen ... * Heute genügt es nicht mehr, Macchiaveils Forderung zu erfüllen, »daß der Fürst den Krieg kenne«, die Völker bedürfen nicht minder dieser Erkenntnis ... Die wahren Ursachen der deutschen Erfolge sind, außer der vorzüglichen und aufopfernden Führung, der Organisation, in der Steigerung und nicht nur in def Erhaltung der moralischen Kräfte des Voi kes zu suchen. Im Dritten Reich denkt man stets an Scharnhorsts treffenden Spruch: »... nie befinden sich die moralischen Kräfte im Stillstände; sie fallen, sobald sie nicht mehr nach Erhöhung stri ben ...« Emmerich v. Suhay. Gm Bild Von Narvik Blick auf zerstörte Hafenanlagen Kilometerzahlen im Mittelmeer EINE FAHRT UM ITALIENS KÜSTEN IST VIEL LÄNGER ALS EINE OZEANREISE NACH AMERIKA. Die räumlichen Entfernungen im Mittelmeer werden meistens unterschätzt. Eine Schiffsfahrt von Gibraltar über Malta nach Port,Said am Suez-Kanal geht über die Strecke von 3800 Kilometern. Es bleibt dann bis zur östlichsten Küste des Mittelmeercs immer noch eine Entfernung von 500 Kilometern übrig, so daß ein Dampfer zur Bewältigung der Ost-Westachse von Gibraltar bis Alexandretc 4300 Kilometer zur durchfahren hat. Der Krieg im Westen Motorisierte deutsche Truppenkolonne zum Einsatz bereit In der Nord-Süd-Richtung erfaßt man die größte Ausdehnung des Mittelmeers, wenn man die Schiffahrstwege Genua-Ne apel-Palermo-Tunis-Tripolis mit reichlichen 1500 Kilometern und die Dampferlinie Venedig-Ancona-Bari-Brindisi-Sizi-lien-Malta- Muktar in Lybieri mit 2000 Kilometern in Ansatz bringt. Die französischen Mittelmeerlinien nach den nordafrikanischen Kolonien gehen in der Hauptsache von Marseille aus. Von dort fährt ein Schiff 750 Kilometer bis zum Hafen Algier, 900 Kilometer bis Tunis, 1000 Kilometer bis Oran und 1800 Kilometer durch das Mittelmeer, die Straße von Gibraltar und an Tanger vorbei bis nach Casablanca in Marokko. Von Marseille bis zum Hafen Ajaccio auf der jetzt wieder im Vordergrund des politischen Interesses stehenden Insel Korsika beträgt der Weg 350 Kilometer, während die Entfernung von dem östlichen korsi-kanischen Hafen Bastia nach Livorno in Italien nur 120 Kilometer ausmacht. Bei dem Verkehr zwischen Italien und seiner Mittelmeerinsel Sardinien muß das Tyrrhenische Meer überquert werden. Von Civitaveccio bis nach Terranova im Norden Siziliens liegt ein 220 Kilometer breiter Wasserstreifen. Von Neapel bis nach Palmas im Süden der Insel beträgt die Entfernung 500 Kilometer. Die an der Südspitze Italiens liegende Insel Sizilien ist im Mittelmeerverkehr des Imperiums eine wichtige Etappe. Palermo im Norden Siziliens ist 300 Kilometer von Neapel entfernt. Von Palermo nach französisch-Tunis führt eine 550 Kilometer lange Schiffsreise nach Italie-nisch-Tripolis, und 700 Kilometer müs- sen auf dem Meere zurückgelegt werden, ehe man von Palermo aus den Hafert Benghasi in der italienischen Kolonie Ly-bien erreicht. Die sich in der Metires-straße zwischen Sizilien und dem italienischen Festland gegenüberliegenden Häfen Messina und Reggio sind von Port-Said volle 1800 Kilometer entfernt, das ist die kürzeste Verbindung von Italien zum Suez-Kanal. Wenn die Fahrt von Ve nedig oder von Genua oder vom KriegS-hafen Spezia aus nach Abessinien gehen soll, sind noch jedes Mal mehr als 1000 Kilometer allein für die Mittelmeerstrecke hinzuzurechnen. Dabei darf nicht vergessen werden, daß im Anschluß an die Ein fahrt in den Suez-Kanal noch weitere 2000 Kilometer Fahrt kommen, ehe auf dem Weg durch die Landenge und das Rote Meer über Dschibuti die italienische Kolonie Afrika-Ost erreicht wird. England hat sich im Mittelmeer an ver schiedenen beherrschenden Punkten festgesetzt. Da liegt genau in der Mitte zwischen Gibraltar und dem Suez-Kanal, 1900 Kilometer von jedem der beiden Punkte entfernt, die kleine Insel Malta, die zu einer bunkerbewehrten und kanonengespickten Festung und Flottenbasis ausgebaut ist. Malta wirkt etwa 1000 Kilometer südlich von Italien wie ein Sperr fort für den gesamten Mittelmeerverkehr. Die großen Entfernungen werden in den künftigen kriegerischen Ereignissen im Mittelmeergebiet eine bedeutsame Rol lc spielen. Die Küstenstrecken der französischen Nordafrika-Kolonien Algerien und Tunnis ziehen sich von der Ostgrenze Spanisch-Marokkos etwa 1800 Kilometer bis zur italienischen Kolonie Tripolis hin. Daran schließt sich mit einer Länge von 1400 Kilometern die Küste Lybiens an und dann setzt sich über 1000 Kilometer die Küste über Aegypten bis nach Palästina fort. Den östlichen Ab schluß des Mittelmeers bildet dann die 400 Kilometer lange Küste gegen das französiche Mandatsgebiet Syrien. Im nördlich europäischen Teil des Mit telländischen Meeres wird Frankreich auf einer Strecke von 450. Kilometern vom Wasser bespült. Italien dagegen hat zum allergrößten Teil nur offene Meeresgrenzen. Die gesamte italienische Küstenlänge beträgt über 8000 Kilometer, von denen allerdings etwa die Hälfte auf die Inseln Sardien und Sizilien entfallen. Die italienische Festlandsgrenze reicht mit et wa 485 Kilometern gegen Frankreich, mit 733 Kilometern gegen die Schweiz, mit 418 Kilometern gegen Deutschland und mit 243 Kilometern gegen Jugoslawien. Diese Festlandsgrenzen verlaufen mit Aus nähme eines schmalen Streifens im schwei zerischen Tessin-Gebiet auf den Kämmen der Alpen und des Karst-Gebirges. Riesenschildkröte in der Adria. Im Golf von Fiume machten dieser Tage Fischer einen ungewöhnlichen Fang, Sie zogen in einem ihrer Netze eine Rie- senschildkröte empor, die sich wahrschein lieh aus südlicheren Gewässern bis hierher verirrt hatte. Das seltene Tier, das über einen Zentner wiegt, wurde an Land gebracht und war tagelang das Ziel zahl loser Schaulustiger. Die Riesenschildkröte soll einem der italienischen Museen für Naturgeschichte übergeben werden. iedudstkes Attedei Flüssiggas statt Benzin Dr. Fa. Berlin, Juni. In vielen Ländern der Erde wurde der Versuch gemacht, Unabhängigkeit vom Monopol der Era'ölbesitzer zu erreichen. Hiebei ist Deutschland mit seiner Benzinsynthese u. der künstlichen Herstellung von Mineralöl der Welt vorausgegangen. In anderen Ländern hat man andere Wege beschritten, Holzreiche Länder zum Beispiel, wie Finnland und Schweden, aber auch Frank reich und Italien, haben a'en Holzgenerator eingeführt. Kohlenreiche Länder, z. B. Deutschland, sind auch stellenweise zum Generatorbetrieb übergegangen und verwenden hierbei Anthrazit oder Schweikos. In Deutschland laufen zurzeit etwa 1500 Lastwagen mit Generatorenbetrieb, in Italien etwa 2000, in Frankreich 6000 und in Rußland 25.000. Es ist immer ein Ziel der chemischen Produktion gewesen, Äe zunächst anfallenden Abfallstoffe möglichst schnell wie der produktiv zu verwerten. Bei der in großem Maßstab betriebenen Kohleverflüssigung fallen nun Gase ab, und zwar Propan, Butan und andere. Sie ergeben »Schwiethardtl« Sie blieb stehen, hob das Gesicht zu ihm empor. »So kann es nicht mehr weitergehen. Du mußt es deinem Vater nun sagen. Ich kann nicht mehr nach Hause gehen zu meinen ahnungslosen Eltern, wie eine Betrügerin komme ich mir vor. Auch deinen Eltern gegenüber. Du darfst nun nicht mehr warten, du mußt es sagen.« »Du hast recht«, kam es leise zurück. »Ich muß es tun.« »Morgen, Schwiethardt, nicht wahr? Einmal muß es ja doch sein.« Er glaubte ihren flehenden Blick durch das Dunkel zu sehen und' wandte den Kopf. »Ob es gerade morgen schon geht, das weiß ich nicht. Ich muß eine günstige Stunde abpassen. Wenn Vater guter Laune ist, läßt sich leichter mit ihm reden.« »Du hast Angst vor der Aussprache, Schwiethardt, ich weiß es. Willst du es nicht deiner Mutter sagen? Sie könnte dann deinen Vater vorbereiten.« »Mutter? Nein. Was denkst du? Sie würde nie den Mut dazu finden. Mutter kamt uns nicht helfen. Sie tut immer nur, was Vater will.« Lena senkte den Kopf, Ja, so war esl Die Frau zitterte vor ihrem Manne, der Sohn vor dem Vater. Sie hatten immer vor ihm gezittert, vor seinem Jähzorn, vor seiner Herrschsucht. Sie und alte im Hause! Sie hatten »He zu gehorchen; keiner hatte einen eigenen Wällen, auch der Sohn Schwiethardt nicht. Br mußte sich immer fügen und hatte auf dem väterlichen Hofe nicht mehr zu sagen ate der Ktemknecftt. Ern Tyearm war der alte Eickhoff, und Scfemethardt — SehwieL sich zwangsläufig mit 10 bis 15% der Benzinerzeugung. Lange hat man sie nutz los in die Luft abgefackelt. Damit wurden Werte vernichtet. Später hat man Methoden gefunden, durch Druck diese Gase zu verflüssigen. Sie stellen einen vorzüglichen Kraftstoff dar. Das Gas wird komprimiert und ln Treibgasflaschen mit einer Länge von 130 cm und einem Durchmesser von 32 Zentimeter gefüllt. Diese Flaschen können bei jedem größeren Auto, vor allem bei Lastkraftwagen leicht angeschlossen werden. Nur eine verhältnismäßig kleine Zusatzapparatur, ein Regler, ist notwendig, damit das Flüssiggas für jeden Vergasermotor nutzbar verwendet werden kann. Es hat sich als besonders klopffest bewiesen. Startschwierigkeiten bei der Kälte fallen weg. Die Flaschen sind genormt. Sie enthalten 33 kg. Das entspricht einem Benzinwert von 50 Litern. In den Benzinfabriken od. besonderen Ab-fullstationen werden sie gefüllt. Man ist in Deutschland dabei, ein Netz von Tank stellen aufzubauen, damit ohne Auswechslung der Flaschen getankt werden kann. 1 kg Flüssiggas kostet bei Selbstabholung rund 51 Pfg., gegenüber einem Zapf stellenpreis von 40 Pfg. je Liter Benzin. Wenn man richtig rechnet und bedenkt daß zwei Drittel kg Flüssigkeit ebensoviel leisten wie 1 Liter Benzin, dann stellt sich der Vergleichspreis für Treibgas auf 34 Pfg. Es ist klar, daß die Verwendung von solchem Treibgas volkswirtschaftlich Deutschlands Selbstversorgung fördert. Der Kraftstoffverbraucher hat das eingesehen, denn es fahren heute schon über 100.000 Kraftahrzeuge mit Treibgas. hardt war dabei ein Schwächling geworden. Ein Zittern durehrann das Mädchen bei dieser Erkenntnis. Die Angst war es, die sie schüttelte, die Angst, daß der Liebste zu — ja, zu feige sein würde, seine Sache energisch vor dem Vater zu vertreten. Mit einer jähen Bewegung schlang sie die Arme um seinen Hals. »Schwiethart, versprich mir, daß du zu mir halten wirst, was auch kommen möge! Wir brauchen ja deinen Vater nicht, wen wir uns nur haben. Ich meine, wenn — wenn es hart auf hart gehen sollte.« Zärtlich strich der Mann über ihr Haar, küßte ihren Mund. »Das ist doch selbstverständlich, Lena, Liebling.« Es war gut, daß Lena den Ausdruck der Hilflosigkeit ln seinen Zügen nicht sehen konnte. Schweigend gingen sie den einsamen Feldweg hinunter. Da tauchten an einer Wegbiegung aus dem Dämmerdunkel die Umrisse des Eickhofes auf. Breit und wuchtig lag er in dem tiefen Schweigen ringsum; mächtig strebten seine Jahrhunderte alten Eichen zum nachtblauen Himmel empor. adfeh wftl jetzt vorausgehen«, sagte Lena. »Man könnte uns sonst zusammen sehen. Gute Nacht, Schwiethardt. Denk an dein Versprechen, ich bitte dich nochmals. Diese Ungewißheit ertarge ich nicht länger.« »Das sollst du auch nicht. Ich spreche mit meinem Vater, sobald wie möglich. Gute Nacht, Liebling.« Sie küßten sich lange und heiß, bevor sie sich tonnten. * Brütende Hitze lastete auf den Feldern. Die Maschinen ratterten, die Sicheln blitz ten, und zwischen den Roggenstiegen leuchteten die weißen Flatterhüte der Frauen. Der Bauer Hermann Eickhoff stand vor dem großen Roggenschlage, auf dem eben die letzten Garben fielen. »So, das wäre geschafft. Am Nachmittage mähen wir erst das Stück auf dem Zuschläge. Ich will jetzt mal hinüber zum Kamp und sehen, ob der dort reif ist. Ihr macht nun erst Mittag. Ist ja eine Hitze heute.« Er nahm den. Strohhut ab und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. Sodann schob er seine breite, massige Gestalt vorwärts, überquerte den Feldweg, umging einige Aecker mit Hackfrucht und stand nun vor seinem Roggenfelde. Die reifen Aehren knisterten leise in der Sonnenglut. Eickhoff ließ sie durch die Finger gleiten und prüfte sorgsam die Härte der Körner. »Schnittreif!« sagte er halblaut vor sich hin. Sein Bück überflog abschätzend das Feld. Er errechnete, wie lange seine Leute daran arbeiten würden. »Na, Eickhoff, ist der Roggen reif?« wurde er da angerufen. Er wandte sich um. »Ach, du bist**, Kremer. Ja, er kann gemäht werden.« Der Nachbar kam heran und begrüßte ihn. Sie sprachen von der Ernte und vom Wetter. Die Hitze sei so drückend; wenn nur kein Gewitter käme. Kremer berichtete, wie weit auf seinem Hofe die Ernte vorgeschritten sei. Dann sagte er nach unmerklichem Zögern; »Na, und nach der Ernte, da wird auf dem Eickhofe ja wohl Verlobung gefeiert?« »Bei uns? Wieso?« »Ja, ich hab' so was läuten hören.« Eickhoff lachte in seiner lauten, polternden Art. »Nee, mein Lieber, da hast du dich vef hört. Der Schwiethardt — ach du liebe Zeit, wann der noch mal so weit kommt! Der macht sich ja nichst aus den Mädchen; dem werde ich wohl noch eine aussuchen müssen, sonst kriegt er keine.« Wieder zögerte Kremer, bevor er antwortete. War es nicht besser, wenn er seine Finger davon ließ? Es kam meistens nichts Erfreuliches dabei heraus, wenn man sich in anderer Leute Sachen mischte. Aber andererseits — pfiffen es nicht die Spatzen von den Dächern? Nur die Angehörigen waren ahnungslos, weil denen keiner was zu sagen wagte. Auch Schwiethardt nicht, dieser —1 Dabei wtif de es wahrhatig Zeit, daß die Sache in* Reine kam, schon um Lena Bormanns w» len! »Ist das so gewiß?« ragte er. »Kann er nicht auch eine Liebschaft haben, von der du nichts weißt?« Wieder lachte Eickhoff. Der Gedanke, daß der Junge etwas ohne sein Wisse» und seinen Willen tun könnte, war aber auch zu lächerlich, »Nee, das glaube ich nicht. Wie kommst du überhaupt darauf? Mit wem soll er denn eine Liebschaft haben?« Kremer sah an ihm vorbei und sag