Achter in Laibach. Veröffentlicht am Scfjfuffe öes Schufjafjres 1860. ggb^-j Gedruckt bei Jofef Dlasnik. des SchuWres erfolgt am 1. August nach einem um 8 rlhr in der Domkirche abgehalteneu Dankamte durch die darauf im Saale der bürgerlichen Schießstätte vor sich gehende feierliche Prämienuertheitung, wozu alle P. T. Herren Vorgesetzten, Eltern, Gönner und Freunde dieser Anstatt ergebenst einladet der provis, Direktor Michael Peternel. 3 £■ cj in seiner Dedentnng für den Hnnshnlt der Menschen. Dargestellt von Wilhelm Kukiila. ------------—cxX>§§OOo----- eder Fachmann weiß, daß bei dem geringen Ausmaße der Lehrstunden für Naturgeschichte an Realschulen der Lehrer so manche interessante Seite des nacurgeschichtlichen Unterrichtes übergehen muß, anderes nur in allgemeinen Umrissen andenten kann. Auf diese Erfahrung gestützt unternehme ich es, etwas ausführlicher einen Gegenstand zu behandeln, der so folgenreich für die Industrie, so tief in die Geschichte der Menschheit eingreist. Von diesem Standpunkte möge man auch die nachstehende Zusammenstellung ansehen und in dem entschuldigen, wo sie nichts Neues bringt. Wie die Milchsäfte im Pflanzenkörper entstehen und welche Rolle sie im Leben der Pflanze überhaupt spielen, kann nach dem gegenwärtigen Stande der Pflanzcnphpsiologie nicht entschieden werden — in einem Punkte aber stimmen sie überein, daß sie entweder in Gefäffen oder in Saftgängen (wie bei den Rhus- und Mamillaria-Arteii) ausgeschieden werden, welche als einfache lange oder cylindrische oder als unter einander verästelte Schläuche erscheinen. Diese Beschaffenheit der Milchsaftgefässe hat auch den Professor Schultze zu dem Jrrthume veranlaßt, dieselben mit den Blutadern der Thiere zu vergleichen und eine weitläufige Ansicht über die fortwährende Bewegung des Milchsaftes, die er Cyclose nannte und mit dem Kreislauf der Thiere verglich, zu entwickeln. Es erregte diese Ansicht in jener Zeit um so mehr Aufsehen, als Schnitze seine Präparate einigen französischen Gelehrten, namentlich Cuvier, demonstrirte und seiner Abhandlung von der Pariser Akademie der Wissenschaften der Monthyon'sche Preis zuerkannt wurde. Professor Schultze wendete aber zu seinen anatomischen Untersuchungen blos das Messer an, und betrachtete den Milchsaft unter der Einwirkung des direkten Sonnenlichtes, wo alles flimmert. Mit der größten Entschiedenheit trat Hugo v. Mo hl gegen diese Theorie auf und erklärte sie für ein bloßes Hirn-gespinnst der Phantasie, indem er durch Versuche nachwies, daß nur dann eine Bewegung des Milchsaftes stattfindet, wenn Temperatursveränderungen eintreten oder die Pflanze durch mechanische Mittel verletzt wird. Eine klare Ansicht über die Beschaffenheit dieser Gebilde haben wir erst in den letzten Jahren durch Professor Unger erhalten, der die Methode der Macerazion einschlug und die Gewcbstheile durch Kochen mit Aetzkali von einander trennte. Nach seiner Ansicht lassen sich drei Stufenverschiedenheiten unterscheiden, die er 1. als einfache, 2. als verzweigte und 3. als netzförmige Milchsaftgefässe bezeichnet. Fig. 1. a ist ein einfach es Milchsaftgefäß aus der Wurzel von Chelidonium majus mit gelbem körnigen Milchsäfte erfüllt. Vergrößerung 100/i j b ein Milchsaftgefäß aus dem Stengel von Chelidonium majus. Vergrößerung 24%. Nach Unger. Fig. 2 und 3 sind verzweigte Milchsaftgefässe, und zwar Fig. 2 aus dem Blatte von Euphorbia amygdaloides, Fig. 3 aus dem Blatte von Euphorbia verrucosa bei WOmaliger linearer Vergrößerung. Diese beiden Formen und noch einige andere von mehrern Euphorbiaceen, wie Euphorbia epithi-moides, E. Esula, E. carniolica u. s. w. habe ich durch Kochen mit Aetzkali erhalten und unter einem Mikroskope betrachtet, welches mir der Herr Gymnasialprofessor vr.Heinrich Mittcis mit Bereitwilligkeit zur Verfügung stellte. Fig. 4 stellt ein netzför miges Milchsaftgefäß aus der Rinde der Wurzel von Scorzonera hispanica dar, durch längeres Maceriren aus der Verbindung mit dem Zellgewebe isolirt. Vergrößerung 150/, • Nach Uit ge r. Fig.I. Fig.IV. Fig.JH. äSSVc: mp KMUS mk m In diesen Gebilden befindet sich ein Saft, der in den allermeisten Fällen von milchweißer Farbe und von der Consistenz der Kuhmilch ist und deswegen Milchsaft genannt wird. Häufig erscheint er auch als farblose, selten gelbe und noch seltener als grüne, rothe, braune und blaue Flüßigkeit, in welcher sich bei starker Vergrößerung sehr zarte, punktförmige Kügelchen wahrnehmen lassen. Verschiedenartige Stoffe finden sich in demselben aufgelöst und auf der verschiedenartigen Menge und Mischung dieser Stoffe beruht die große Verschiedenheit des Milchsaftes und um so klarer tritt seine Bedeutung für den Menschen hervor. Häufig ist der Kautschuk vorherrschend, daun Pflanzeueiweiß, Pflauzeuwachs, auch Gummi, Zucker, Harz, ätherische Dele, Opium, verschiedene Salze, selbst Amylum werden in dem Milä-saste der Pflanzen ausgeschieden. Zu den milchsaftführcnden Pflanzen sind folgende zu zählen: die arumartigen (Aroideen), die Pisange (Musaceen), die neffelartigen (Urticeen), die wolfsmilchartigen (Euphorbiaceen), die zungenblütigen Compositen (Cichoraceen), die Lobeliaceen, die glockenblumenartigen (Campanulaceen), die in ihrem Vorkommen nahe verwandten Apocyneen und Asclepiadeen, die Seifenpflanzcn (Sapotaceen), die mohnartigen (Papaveraceen), die ebenfalls sehr nahe verwandten Hypericineen und Clusiaceen u. s. w. Schon in Europa ist die Zahl solcher Pflanzen beträchtlich; doch wird sie, wie Alexander v. Humboldt in seinen Ideen zu einer Pflanzengeographie bemerkt, desto größer, je mehr man sich den Tropen nähert. Das merkwürdigste dabei ist, daß, wie wir weiter unten sehen werden, in einigen der anfgezählten Pflanzenfamilien die heftigsten Giftpflanzen neben wirksamen Arznei- oder ganz unschädlichen Gewächsen stehen, ja daß sogar in derselben Pflanze giftige und nahrhafte Säfte enthalten sind. Das Verwiegen jener im Milchsäfte ausgeschiedenen Bestandtheile besonders ins Auge faßend, sollen nur die für unseren Zweck wichtigeren Pflanzen betrachtet und nach der Verwendung und Wichtigkeit ihres Milchsaftes in 3 Gruppen eingethcilt werden: I. in Pflanzen, deren Milchsaft dem Menschen zur Nahrung dient; II. in solche, deren Milchsaft durch einen großen Gehalt an Kautschuk in Künsten und Gewerben eine umfassende Anwendung findet und endlich III. in Pflanzen, die wegen ihres Milchsaftes entweder als Heilmittel in der Arzneikunde wichtig sind oder zu den heftigsten Pflanzengiften gezählt werden. I. Es ist wohl eine allgemeine bekannte Thatsache, daß ans den verletzten Stengeln und Blättern unseres eßbaren Salates (Lactuca sativa L.) eine milchige Flüßigkeit hervorspritzt, welche wegen ihrer milden angenehmen Beschaffenheit den allscitigen Anbau dieser Gartenpflanze in mancherlei Spielarten als Schnitt-, Kopf- und Buudsalat hervorgerufen hat. Am merkwürdigsten in dieser Beziehung ist der süd amerikanische K) ith 6aum (Galaktodernlion utile Kuntbch, welchen 211 e r a ii b er v Humboldt zuerst beschrieben. Dieser in die vonJuissieu aufgestellte Familie der Urticeen gehörige Baum von 60 bis 80 Fuß Höhe und mit 25 Fuß langen Aesten wächst auf den dürren Abhängen der Cordilleren von Caracas. Auf dicken holzigen Wurzeln stehend, mehrere Monate lang ohne erquickenden Regen, mit dürren Blättern und scheinbar abgestorbenen Aesten, sollte man meinen, daß der Baum auch in seinem Innern vertrocknet ist. Wie wird man aber überrascht, wenn man in seine Rinde Einschnitte macht! Aus ihnen quillt besonders bei Sonnenaufgang in großer Menge ein Saft hervor, der angenehm duftet und sowohl der Färbung als auch den Bestandtheilen nach der thierischen Milch sehr ähnlich ist. „Eingeborne und Neger, sagt Humboldt in seiner amerikanischen Reisebeschrcibung, kommen von allen Seiten her, mit großen Näpfen versehen, um die Milch zu sammeln, welche gelb wird und sich an der Oberfläche verdichtet. Die Einen leeren ihre Näpfe unter dem Baum selbst ans, andere bringen das Gesammelte ihren Kindern. Man glaubt den Haushalt eines Hirten zu sehen, der die Milch seiner Heerde verthcilt." Den gleichen Gebrauch, wie unsere Kuhmilch, gestartet der Ceylon'sche Kuhbaum, Gyrnneura lactiferurn Rob. Br. aus der Familie der Apocinee» und ein anderer gleichfalls hiehergehöriger Baum Tabernaernontana utilis Arn, der in Brittisch-Guiana wächst und von den Eingebornen Hya-Hya genannt wird. Seine Rinde und sein Mark sind so reich an Milchsaft, daß ein nur mäßiger Stamm, den Arnott und seine Gefährten am Ufer eines starken Waldbaches fällten, das Wasser desselben in Zeit von einer Stunde ganz milchig färbte. *) Auf den canarischen Inseln findet sich eine Wolfsmilch, Euphorbia canariensis L., welche in ihren jüngeren Zweigen einen erquickenden Milchsaft enthält, der von den dortigen Hirten häufig getrunken wird. Gleichzeitig aber sind, wie wir im dritten Abschnitte hören werden, ihre älteren Theile mit einem giftigen Milchsäfte erfüllt. Zu diesen nützlichen Milchsäften ist noch zu rechnen die Milch des Meloneu b aum cs in Venezuela, Carica Papaya, und der Saft einer auf den canarischen Inseln wachsenden Wolfsmilch, der Tabayba dolce, Euphorbia balsarnifera Ait., welcher, wie Leopold v. Buch erzählt, zu einer Sülze eingedickt als Lieblingsgericht der dortigen Einwohner in hohem Ansehen steht. **) *) Schleiden: die Pflanze und ihr Leben Seite 249 und 250. **) Eben daselbst. Ungleich großartiger treten die in ihrem Milchsäfte Kautschuk führenden Pflanzen in ihrer Bedeutung für die Geschichte der Menschheit auf. Der Kautschuk (C8H7), häufig auch Gummielasticum oder Federharz genannt, ist im reinen Zustande durchfichtig und farblos; in der Regel aber ist er mit fremdartigen Bestandtheilen verunreinigt und nimmt dann eine gelbe oder braune Farbe an. In Wasser, Alkohol, Säuren und Alkalien ist er unlöslich, Schwefelsäure zerstört ihn und nur in Aether, Terpentinöl oder Steinkohlentheeröl löst er sich vollständig auf. Bei einer Hitze von 95° R. schmilzt er zu einer schwarzen schmierigen Masse, die wie Theer aussieht und ihre Elasticität für immer verliert. An der Luft entzündet brennt er, ähnlich wie Stcinöl oder Terpentinöl, mit Heller stark rußender Flamme und unter Entwicklung eines eigenthümlichen Geruches. In Europa wurde der Kautschuk im Jahre 1736 durch den französischen Gelehrten La Conda-mine bekannt, die genauere Kenntniß des Kautschukbaumes und die Anwendung dieses Stoffes theilte uns 1751 Fresneau mit und seit dieser Zeit werden ungeheure Quantitäten desselben aus Brasilien und den benachbarten Staaten nach Europa gebracht. Vorzüglich gewinnt man den Kautschuk von der Syphonia ela-stica Pers., einem stattlichen, zu den Wolfsmilchpflanzen gehörigen Baume von 50 bis 60 Fuß Höhe mit lang gestielten, dreizähligcn und eliptischen Blättern. Seine Heimat ist das tropische Amerika, von Meriko bis Brasilien. Nach Humboldt kommt er im Orinokolande so häufig vor, daß man dort, ohne die Bäume künstlich zu vermehren, so viel Kautschuk sammeln könnte, als in Europa verbraucht wird. Die Indianer machen in die glatte, braungraue Rinde des Baumes lange und tiefe Einschnitte, aus welchen der Milchsaft in Strömen sich ergießt und nach kurzer Zeit in großen, zu diesem Zwecke aus einer Bambus-Art an-gcfertigtcu Trögen gerinnt. Alsbald wird dieser Saft auf Thonformen, denen man gewöhnlich die Gestalt von größeren oder kleineren bimförmigen Flaschen giebt, gestrichen, über Feuer getrocknet und dieser Anstrich so lange wiederholt, bis er die gewünschte Dicke hat, worauf die Thonform zerschlagen und in Stücken aus dem Kautschukbeutel durch eine oben gelassene Ocffnnng genommen wird. Je dünner man die einzelnen Lagen macht, eine desto größere Elasticität erhält der Kautschuk; streicht man sie dicker auf, so wird er hart und weniger elastisch. Durch das Trocknen über dem Feuer nimmt der Kautschuk die bekannte braune oder schwarze Farbe an. Oft fließt dieser Milchsaft an den Wurzeln solcher Bäume, die bereits im Absterben begriffen sind, von selbst in bedeutenden Mengen aus, welche von den Eingebornen 2 bis 3 Fuß unter der Erde gegraben, über Feuer geröstet, zu Kugeln geformt und unter dem Namen Dapicho zu Flaschenstöpselu verwendet werden, welche besser sind, als die von Korkhvlz. Große Mengen von Kautschuk liefern außerdem eine zweite in Brasilien wachsende Syphonia-Art, Syphonia brasiliensis, und die in Ostindien einheimischen Feigenbäume Ficus indica, religiosa, benja-minea L., elastica Roxb., welche letztere mit ihren großen, eiförmigen, glänzenden Blättern häufig in unseren Zimmern gepflegt wird. Endlich sind noch in dieser Beziehung die Lobelia cautchuc in Quito und einige andere Pflanzen aus der Familie der Apocineen anzuführeu, so die Hancornia speciosa Mart, und Collo-phora utilis Mart, in Brasilien, die Vahea gummifera Poir. auf Madagaskar, die Willughbeja edulis Roxb. in Ostindien und eine auf Java und Sumatra einheimische Schlingpflanze Urceola elastica Roxb. Unter den mannigfachen Anwendungen des Kautschuk, welches gegenwärtig in der Industrie eine immer großartiger werdende Rolle spielt, sollen nur einige angeführt werden: Man verwendet ihn zum Auslöschen der Bleistiftstriche, zu Gasballonen, Schläuchen, chirurgischen Instrumenten, elastischen Röhren, Schnüren, Hosenträgern, zu dauerhaften Kitten, zu bequemen und gesunden Luftkissen für Reisende, zu wasserdichten Zeugen (Makintosh), indem man den in Steinkohlenöl aufgelösten Kautschuk zwischen zwei über einander liegende Stoffe streicht, wodurch er ein dünnes Blättchen bildet. In Südamerika braucht man ihn, in die Blätter des Pisangs gewickelt, zu hell leuchtenden Fackeln, welche lange und ohne Entwicklung eines unangenehmen Geruches brennen. In neuester Zeit hat man an dem Kautschuk die merkwürdige Eigenschaft entdeckt, daß er sich mit Schwefel zu sogenanntem vulkanisirtcn Kautschuk verbindet, der eine sehr große Elasticität be> sitzt, von Säuren, fetten Körpern, ätherischen Oelen nicht angegriffen wird, in der Kälte nicht erhärtet und immer elastisch bleibt. Deswegen kann er zur Verfertigung einer Menge anderer Gegenstände, zu Rettungsbooten, Handschuhhaltern, Schmutzgürteln, Stäben, Rahmen, Puffern an den Eisenbahnwagen, zu Ventilen bei Wafferpumpen u. f. w. gebraucht werden. Inzwischen kann auch der vulkanisirte Kautschuk für alle Fälle nicht gebraucht werden; denn, wird er über 125° C. erhitzt, oder in Berührung mit Wasser oder Wasserdampf von einer höheren Temperatur, als der bezeichneten, gebracht, so wird er hart, überzieht sich mit einer trockenen, zerreibbaren Kruste und hat nun seine Elasticität eingebüßt. Gerard zu Grenelle in Frankreich ist es jetzt gelungen, einen Kautschuk herzustellen, der nicht nur die gewöhnlichen Eigenschaften des vulkanisirtcn in sich vereinigt, sondern auch die Fähigkeit hat, selbst unter einer bis 150 und 160° C. steigenden Temperatur allen nachtheiligen Veränderungen zu widerstehen, ja er vermag sogar einen noch höheren Wärmegrad zu ertragen und ist bei weitem stärker und zäher, als der im Gebrauche stehende vulkanisirte Kautschuk. Gerard hat diesem neuen Produkte den Namen „alka-lisirter Kautschuk" gegeben; nach seiner Angabe soll er sich ganz vorzüglich zur Verfertigung von Ventilen bei Dampfmaschinen eignen und die Mennige beim Zusammenfügen von Röhren und Apparaten, welche einer hohen Temperatur und starkem Drucke unterworfen sind, vollkommen ersetzen. *) Ein dem Kautschuk ähnlicher Milchsaft ist die Gutta-pcrcha, welche man von dem in die Familie der Scifenpflanzen (Sapotaceeu) gehörigen Baume, der Isonandra gutta Hook, gewinnt. Dieser Baum wird oft bis über 100 Jahre alt, erreicht dabei eine Höhe von 40 Fuß mit einem Durchmesser von 3 bis 4 Fuß und bildet besonders auf der Westküste von Vorder-Jndien, auf Singapore, Borneo und Malakka große Waldbcstände. Aus breiten in seine Rinde gemachten Einschnitten quillt in großer Menge ein Saft hervor, den man in Tröge laufen läßt, wo er schnell an der Luft zu einer schmutzig weißen, zähen Masse erhärtet, welche in Stücke zerschnitten in den europäischen Handel gebracht wird. Die Gntta-percha ist in Europa noch nicht gar lange bekannt; entdeckt wurde sie im Jahre 1842 durch einen Schotten, Namens W. Montgomerie, der in Singapore einen Holzhauer sah, welcher ein Beil mit einem Griffe aus diesem Stoffe hatte. Die seltenen Eigenschaften fielen ihm auf, er schickte deshalb Proben nach England und von da ans fand die neue Entdeckung ihre weitere Verbreitung. In ihrer Zusammensetzung und in ihren Eigenschaften ist die Gntta-percha dem Kautschuk ähnlich; wie dieses ist sie in Terpentin-Ocl leicht auflöslich und unterscheidet sich bloß dadurch, daß sie schon durch ein mäßiges Erhitzen weich und plastisch, nach dem Erkalten aber hart und hornartig wird. In Folge dessen läßt sie sich in jede beliebige auch nach dem Erkalten beständige Form bringen und ganz vorzüglich zu Schuhen, chirurgischen Instrumenten, zu Ucbcrzügen von unterirdischen Telegraphendrähten, zu Riemen für7Fabrikrädcr und vulkanisirt zu verschiedenen ändern Geräthschasten verarbeiten. Wird die Gutta-percha mit Ehloroform behandelt und dann filtrirt, so erhält man eine beinahe farblose Masse, welche von Zahnärzten zum Ausfüllen hohler Zähne und zu Unterlagen für künstliche Gebisse verwendet wird. *) Der alkalisirie Kautschuk wird auf folgende Weise bereitet: Man nehme gleiche Theile putverisirter Kohle und Gyps und calcinire dieselben stark in einem bedeckten Schmelztiegel; hierauf mische man zwei Theile des Residuums zu vier Theilen Kautschuk und füge, wenn eine besonders kräftige und widerstandsfähige Masse erzeugt werden soll, überdies noch zwei Theile gelöschten oder kaustischen Kalk dazu. Das Ganze wird während 3 oder 4 Stunden bis zu 150° 6. erhitzt. Zu dem Zwecke kann auch schwefelsaurer Baryt verwendet werden. Mischt man saures schwefelsanres Kali oder andere alkalische Schwefel-Verbindungen zu 50 Theilen Kalk und 100 Theilen Kautschuk, so gewinnt man ein Produkt, das gleichfalls eine hohe Temperatur aushält, etwas weich ist und eine außerordentliche Elasticität und Geschmeidigkeit besitzt. — Eine nicht ganz so wider-stanvsfähige Masse läßt sich bereiten durch Mischung von 50 Theilen Kalk, 5 bis 10 Theilen Schwefel mit 100 Theilen Kautschuk. (Dinglers polytechnisches Jonrnal, Jahrgang 1859). Endlich dient sie zur Erzeugung von Aetzmitteln, indem sie in Verbindung mit kaustischem Kali Eiweiß und Zellgewebe auflöst, mit geschmolzenem Ehlorzink aber Proteinkörper erhärtet. *) Mit reißender Geschwindigkeit hat sich in neuester Zeit der Handel dieses Stoffes bemächtigt und die Folge davon war, daß die Gutta-percha im Preise bedeutend stieg und Chinesen und Malayen die Jsonandra-Wälder plünderten, indem sie die ältesten Bäume niederschlugen, die Rinde abrissen, und so einen momentanen Gewinn von 20 bis 30 Pfund von einem Baume erzielten. Den Bemühungen der Engländer ist cs jedoch gelungen, eine geordnete Waldkultur einzuführen, indem die Bäume nicht mehr gefällt werden dürfen und es ist sonach Hoffnung vorhanden, daß dieser wichtige Stoff auch noch ferner das industrielle Bcdürfniß befriedigen werde. Endlich muß in dieser Abtheilung ein gelber harzreicher Milchsaft erwähnt werden, welcher aus den künstlichen Einschnitten mehrerer im tropischen Asien und Afrika einheimischen Pflanzen (Staiagnites cambagioides Merr., Garcinia ceylanica, G. pictoria, G. Cnvva , G. Kydia Roxburgh lt. f. to.) fließt und die bekannte gelbe Malerfarbe, Gummigutt genannt, so wie einen schönen Goldlack liefert, außerdem aber auch als Purgir mittel in der Thierheilkunde verwendet wird. Nebst diesen zu den Guttiferen (Juissieu) gehörigen Garcinia-Arten liefern denselben Stoff noch einige in Brasilien, Guyana und Meriko einheimische Vismia-Arteit aus der Familie der Hypericinen und zwar Vismia micrantha, V. laccifera Mart., Vismia guttifera und V. sessifolia Pers. III. Wie ganz anders ist der Eindruck, den wir erhalten, wenn wir die milchsaftführenden Pflanzen der dritten Gruppe betrachten! Schon unter den niedersten Pflanzen-Organismen finden wir derartige Repräsentanten wie z. B. den Pfefferschw amm Agaricus piperatus L. Wenn ihn auch manche Toxikologen für unschädlich hallen, so ist es doch gewiß, daß die Milch des rohen Pilzes giftig ist und daß er seine Schädlichkeit erst durch wiederholtes Kochen oder Braten verliert. Eine beinahe in ganz Europa vorkommende und unfern Gartensalat nahe verwandte Pflanze, der Gistlattich, Lactuca virosa L., enthält in allen Theilen einen weißen bittern Milchsaft, der in größcrn Gaben genossen eine narkotische Vergiftung Hervorbringen kann. Uebrigens liefert derselbe an der Luft erhärtende Milchsaft für unsere Apotheken das Lactucarium, welches mit gutem Erfolge als ein schmerz- und krampfstillendes, beruhigendes Mittel angewendet wird. Während in der artenreichen Familie der Enphorbiaceen einige wegen ihres Milchsaftes als Nahrungs- und Jndustriepflanzen ausgezeichnet sind, gehören andere bei ihrem großen Gehalte an schädlichen Stoffen zu den berüchtigten Giftpflanzen. Auch die bei uns einheimischen krautartigen Enphorbiaceen enthalten scharfe Säfte, doch in weit höherem Grade ist dies bei den im tropischen Amerika wachsenden baumartigen der Fall. An den mit Dünensand bedeckten Küstenstrichen des großen und atlantischen Oceans in Central-Amerika wächst in großer Menge der berüchtigte Maucinellenbaum, Hippomane Mancinella L., als dessen Heimat nach Dr. Moriz Wagner die westindischen Inseln zu betrachten sind. Er ist ein staatlicher Baum von der Größe unserer Birnbäume. Die schöne apfelähnliche Frucht enthält in ihrer sechs-oder siebenkantigen Stcinschale eben so viele Fächer mit eiförmigen, silberweißen Samen, der, wie alle Theile der Pflanze, in seinem Milchsäfte ein tödtliches Gift enthält. Gefährlich ist es, unter dem Schatten dieses Baumes auszuruhen; von den auf irgend eine Weise verletzten Blättern tröpfelt ein scharfer Saft herab, der im Gesichte oder auf anderen empfindlichen Organen Blasen und Geschwüre hervorbringt. Den Bewohnern des südlichsten Amerika liefert die Euphorbia cotinifolia L. das fürchterliche Gift, womit sie ihre Pfeile zu Kriegszwecken oder zur Jagd wilder Thiere bestreichen; denselben Gebrauch machen auch die Buschmänner von der am Eap der guten Hoffnung wachsenden sieben kantigen Wolfsmilch, Euphorbia heptagona L. *) Dinglers polytechnisches Journal, Jahrgang 1858. Wie bei uns an manchen Orten die Füchse durch mit Strychnin vergiftetes Fleisch getödtet werden, so vergiften auch die Bewohner des Caplandes die Hyänen mit Stücken von Fleisch, die mit den zerriebenen Früchten einer daselbst wachsenden strauchartigen Wolfsmilchart, Hyänanche globosa Lam., über welche in neuerer Zeit Dr. Henkel werthvolle Untersuchungen angestellt hat, bestreut werden. Zwei andere in Nordafrika einheimische Wolfsmilchpflanzen Euphorbia anliquorum L. und E. canariensis L. liefern das Euphorbium-Harz unserer Apotheken. Euphorbia canariensis wurde bisher nur an den dürren und steil gegen das Meer abfallenden Bergen der canarischen Inseln gefunden und erinnert durch ihre Dicke, fleischige und eckige Gestalt sehr an die Caktus-Pflanzen Amerikas. Wegen ihres giftigen Milchsaftes, der entweder freiwillig oder aus künstlichen Einschnitten fließt und an der Lust zu einer bräunlich gelben harzartigen Masse, Euphorbium-Harz genannt, erhärtet, wird die Pflanze von keinem Thiere berührt. Nach Europa ausgeführt wird cs in der Arzneikunde, gepulvert, in Salben und Pflastern auf die Haut gelegt, als ein sehr wichtiges blasenziehendes Mittel gebraucht. Im tropischen Amerika und auch seit neuerer Zeit im tropischen Asien und Afrika wird eine Euphorbiacee, der Cassavestrauch Manihot utilissima Pohl., allenthalben cultivirt und gehört daselbst zu den wichtigsten Nahrungspflauzen. In den großen fleischigen Knollenwurzeln ist ein feines, wohlschmeckendes Stärkemehl (.das Manioccamehl oder die Mandiocca farinha) abgelagert, welches von den Einge-borncn, Europäern und den schwarzen Sklaven zur Bereitung des Eassavebrodes verwendet wird, das im ganzen tropischen Amerika als Hauptnahrungsmittel dient. Und merkwürdiger Weise enthalten dieselben Wurzeln, wie alle Theile der Pflanze einen äußerst giftigen, der Blausäure verwandten Milchsaft, der auch nur in wenigen Tropfen genossen, dem Menschen schon nach einigen Minuten den Tod bringt. Um aus der Wurzel das Cassavemehl zu gewinnen, muß sie von diesem Milchsäfte befreit werden, was durch wiederholtes Auspressen und Auswaschen der klein zerriebenen Knollen mit Wasser, durch Kochen und Rösten bewerkstelligt wird. Heftige Pflanzengifte enthält auch die Familie der Apocineen. Sie ist vorzugsweise in den Tropculändern einheimisch und wird bei uns durch den Oleander, Nerium Oleander L., und ein allbekanntes in Wäldern wild wachsendes Pflänzchen, das Sinngrün Vinca minor L. repräsentirt. Die in unseren Apotheken vorkommenden Brechnüsse oder Krähenaugen sind die schildförmigen Samen von dem in Ostindien wachsenden Baume Strychnos nux vomica L.; sie enthalten ein giftiges Alkaloid, das Strychnin. Mit dem Safte eine Apocinee Gonolobium macrophyllum Mich, vergiften die Nordamerikaner ihre Pfeile und die Bewohner des Orinokolaudes bereiten aus dem Safte und destRinde einiger Apocineen, Echites suberecta L., Strychnos guyancnsis Mart., und Strychnos toxifera Schomb. eines der wirksamsten Gifte, das Wooraree, indem sie die abgeschnittenen jungen Zweige der genannten Pflanzen vier und zwanzig Stunden^ lang kochen lassen und als weitere Ingredienzien noch giftige Ameisen und Schlangenzähne hiu-zugeben. Gelangt das Wooraree in die Cirkulazion des Blutes, so tobtet es augenblicklich, während man dieselbe Substanz, ohne Schaden zu nehmen, verschlucken oder das damit vergiftete Fleisch genießen kann. „Pöppig hat auf seinen romantischen Wanderungen durch Südamerika oft genug Gelegenheit gehabt, die furchtbaren Wirkungen des Wooraree kennen zu lernen. Ein großes langes Rohr wird von den Indianern ansgehöhlt und mit vieler Sorgfalt geglättet. Von sehr hartem Holze schnitzen sie dann etwa fußlange Pfeile, deren Spitze in jenes Gift getaucht, deren anderes Ende mit Baumwolle umwickelt wird, so daß es genau jenes Rohr ausfüllt. Mit dieser furchtbaren Waffe versehen beschleicht der Wilde den arglosen Feind-, der vielleicht gerade beschäftiget ist, sich den gejagten Hirsch zum leckeren Mahle zu bereiten. Kein Geräusch verräth den geübten, leise dahingleitenden Fuß, kein Auge erkennt im dichten Gebüsch das gefährliche Rohr, aus welchem nur vom kräftigen Hauche getrieben, lautlos und sicher der geflügelte Bote des Todes selbst auf 30 Schritte Entfernung das ungewarnte und wehrlose Opfer erreicht, das bei der kleinsten Wunde schon nach wenigen Minuten unter Couvulsionen seine Seele aushaucht". *) *) Schleiden: lieber den Milchsaft der Pflanzen. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß das Wooraree auch für die Physiologie von großer Wichtigkeit geworden ist. Versuche, welche die Physiologen Claude Bernard und Kolliker mit dieser Substanz an Thieren anstellten, haben unzweifelhaft erwiesen, daß erstens die Nervenkraft abgesondert von der Muskelkraft ist und zweitens, daß das Wooraree nur auf die bewegenden, keineswegs aber auf die Gefühlsnerven eine Wirkung ausübt. *) In den beiden früheren Abschnitten haben wir mehrere zu den Urticeen gehörige Bäume kennen gelernt, deren Milchsaft entweder nahrhaft oder kautschukhältig ist. Noch viele andere Pflanzen gehören hiehcr, welche auf den ersten Anblick einen sehr verschiedenen äußeren Habitus, im Bau der Blüten und Früchte aber eine große Uebercinstimmung zeigen. Wir wollen zunächst die gefährlichste aller Nesselarten, den Up as-Bau in Antiaris toxicaria Lesch. besprechen. Er findet sich ziemlich häufig auf Java, Celebes und mehreren anderen Inseln des hinterasiatischen Archipels; sein mit weißlicher Rinde versehener Stamm erreicht eine Höhe von 100 und am Grunde einen Umfang von 12 bis 16 Fuß. Aus den in die Rinde der jüngeren Zweige gemachten Einschnitten fließt in Menge ein weißer klebriger Saft hervor, der, mit der Haut in Berührung gebracht, schmerzhafte Geschwüre und schon durch seine Ausdünstung rothlaufartige Entzündungen hervorbringt. Die eingebornen Wilden vergiften noch gegenwärtig ihre kleinen, spitzigen und aus Bambusrohr angefertigten Pfeile, weil kleine Wunden weit gefährlicher, als große sind, indem das Gift durch das Herausströmen des Blutes aus der Wunde nicht zum größeren Theile entfernt wird. Nach der Verwundung treten alsbald Krämpfe ein und enden rasch mit dem Tode. Von keinem Baume sind wohl so viele abenteuerliche Fabeln nach Europa gedrungen, als dem javanischen Upas-Baume. Hören wir, was Schleiden darüber berichtet: **) „Fast einer düsteren unheimlichen Sage gleich ziehen sich die Erzählungen vom Upas und vom Giftthal durch die Kenntniß des ostindischen Jnsellandes. Schon im 16. Jahrhundert verbreiteten sich die Nachrichten über den macassarischen Giftbaum auf Celebes; und nach und nach meldeten Naturforscher und Aerzte, daß die geringste Menge ins Blut gebracht nicht nur augenblicklich tödte, sondern so furchtbar zerstörend wirke, daß schon nach einer halben Stunde das Fleisch von den Knochen falle. Doch sind die älteren Berichte noch frei von den finsteren Fabeln, welche spätere vom Anfänge des vorigen Jahrhunderts an darüber mittheilen; wie daß das bloße Anrühren und Beriechen des Giftes tödtlich werde, daß die Ausdünstung des Baumes alles Lebende auf eine beträchtliche Strecke ringsumher vertilge, daß Vögel, die sich auf ihm niederlasscn, sterben, ja daß in seiner Nähe Jedermann einschlafe und sterbe, wenn er von der Westseite darauf zugche, während die von der Ostseite sich Nähernden gerade durch den Schlaf von der tödtlichen Wirkung befreit blieben. Man erfuhr auch, daß der Giftbaum außer auf Celebes auch auf Sumatra, Borneo und Bali vorkomme; die abenteuerlichsten Berichte aber kamen erst gegen das Ende des 18. Jahrhunderts durch einen holländischen Wundarzt über den javanischen Giftbaum in Umlauf und fanden den Weg in alle Handbücher der Naturgeschichte und Geographie. Zwar bezeichnete die bata-vische Societät diese Erzählungen als Lügen und stellte selbst die Eristenz eines solchen Giftbaumes auf Die Wahrheit des ersten Satzes wurde von den genannten Gelehrten durch folgenden interessanten Versuch nachgewiesen: Man bringt ein wenig Wooraree in der Weise unter die Haut eines Frosches, daß man den Nerv, der an eine» der Füße geht^ bloßlegt und dann mit einem elektrischen Schlage reizt. Der Fuß wird (Ich in diesem Falle, wie gewöhnlich, zusanimenziehen. Ueberträgt man hingegen die Reizung auf den Muskel, so wird er sich mit Heftigkeit zurückziehen. Daraus folgt, daß das Wooraree die Nervenkraft getödtet, die Muskelkraft nicht blos erhalten, sondern sogar erhöht hat. Der zweite Satz fand durch folgendes Erperiment feine Bestätigung: Man isolirt die Lendennerven und unterbindet sämmtliche Blutgefäße des Hin-tertheils eines Frosches, wodurch die vordere Hälfte des Thieres mit der Hinteren nicht mehr in Verbindung steht. Man kann nun die erstere vergiften, ohne daß das Gift in die Füße dringt. Macht man dies mit dem Wooraree, so werden Kopf und Brust unbeweglich. Zwickt man indeß die Haut dieser Theile, so findet in den unteren nicht vergifteten Füßen eine lebhafte Zusammenziehnng statt. Damit fich diese Bewegung erzeugen kann, müssen die Gefühlsnerven, welche den Eindruck der Haut zum Marke führen, unversehrt erhalten worden sein. — Ausland, dreißigster Jahrgang Seite 247 und 248. **) Die Pflanze und ihr Leben. Java in Abrede, während Andere erklärten, der Upas sei im Distrikte von Palcmbang (auf der Insel Sumatra) nicht selten, seine Nachbarschaft sei aber nicht gefährlicher, als die jeder anderen Giftpflanze. Dennoch haben die neuesten Untersuchungen die völlige Richtigkeit der einzelnen Nachrichten bestätigt und gezeigt, wie nur Verwechslungen und Vermengungen sehr verschiedener Dinge die Veranlaßung zu jenen zum Theil allerdings fabelhaften Erzählungen gegeben haben." Im Innern der Insel Java, in der Nähe, wo diese Bäume wachsen, breitet stch ein schmales, flaches Thal aus, auf dessen von der Sonne ausgedörrten, vegetazionsleeren Boden viele Skelette von Thieren herumliegcn. Die Eingeboruen nennen cs „das Thal des Todes". Aus dem Boden strömt Kohlensäure, welche als schwerere Gasart am Boden bleibt und eine Schichte von mehrern Fuß bildet. Thiere von niedrigem Körperbaue müssen nun, sobald sie in jenes Thal kommen, ersticken, während der aufrecht gehende Mensch unbeschadet über diese Fläche des Todes wandeln kann. Den Schluß dieser Abhandlung soll der Milchsaft unsers Gartenmohns, Papaver somniferum L., bilden. Ursprünglich im Oriente zu Hause, wird er auch gegenwärtig bei uns als Zierpflanze in Gärten und wegen seines ölreichen Samens als Nutzgewächs in großem Umfange auf Feldern angebaut. Macht man in die unreifen grünen Kapseln seichte Einschnitte, so fließt ein Milchsaft heraus, welcher an der Luft zu einer braunen, harzigen und sehr bitteren Masse sich verdichtet. Dieseist das Opium, als dessen wirksamster Bestaudtheil neben mehreren ändern Stoffen das Morphin, ein Alkaloid, betrachtet wird. Im christlichen Europa wird dasselbe nur in der Arzneikunde als schlafbringendes, beruhigendes und schmerzstillendes Mittel gebraucht; doch gefährlich bleibt cs immer, wenn, wie es leider oft in iudustriereichen Ländern geschieht, Mütter ihren Kindern Opium geben, um sie in sicheren langen Schlaf zu wiegen und bei der Arbeit von ihnen nicht gestört zu werden— gefährlich, weil die geistige Thätigkcit des Kindes überreizt, bei öftern Genuß das Gehirn erweicht und endlich ein qualvoller Tod herbeigeführt wird. Wahrhaft schreckcnerregend ist die Verbrauchsmcnge des Opiums als Berauschungsmittel im Oriente, wo cs Muhammedaner in Pillenform verschlucken, Chinesen und Malaien aber mit dem Tabak in metallenen oder aus Bambus angefertigten Pfeifenköpfen rauchen. In geringer Menge genossen, erhöht das Opium die Lebens-thätigkeit des Menschen, versetzt den Körper in ein gewisses Gefühl von Wohlbehagen und nach kurzer Zeit verfällt der Opiumraucher in einen langen Schlaf. Wegen dieses Sinnenreizes ist auch der Opiumgenuß bei den genannten Völkern zur Leidenschaft geworden; doch gräßlich ist das Ende, welchem der Opiumraucher mit raschen Schritten eutgegengcht — körperliche Qualen, unheilbares Siechthum und völlige geistige Ohnmacht sind die unausbleiblichen Nachwirkungen! Von der gefährlichsten Art sind die Wirkungen des Opiumrauchs auf Personen mit cholerischen Temperamente, besonders wenn sie sich' in einer Aufregung befinden. Sie gerathen daun sehr leicht in einen der Wasserscheu in Europa ähnlichen Zustand, in welchem man derartige Menschen A m o k (auf den Inseln des hintcrasiatischen Archipels) nennt. Ohne ein Wort zu sprechen, springen die Amoke, die man auf Java selten, häufiger auf Bali und Celebes findet, von ihrem Lager auf, verwunden oder ermorden zuerst die ihnen nächsten Personen und laufen dann ins Freie hinaus, wo ein gleiches Schicksal allen Leuten, Bekannten und Unbekannten, die ihnen in den Weg kommen, bevorsteht.*) Der Mohnbau wird gegenwärtig in Aegypten, in der Gegend von Karahissar und Smyrna in Klein-Asien, Arabien, Persien in den Provinzen Patna, Malva, Benares und Sindh in Ost-Indien in solchem Umfange betrieben, daß oft sogar der Anbau der nothwendigsten Gctraide-Arten unterblieb und eine Hungersnoth in jenen Distrikten herbeigeführt wurde. Die Ausfuhr von Opium aus Brittisch-Zndien besonders nach China nahm seit dem Jahre 1799 reißend zu und kam nach dem Journal of the Indian Archipel 1856 auf 70000 Kisten im Werthe von 7 Millionen Gulden veranschlagt werden. Schon im Jahre 1796 wurde das Opinmrauchen in China ob seiner verderblichen Rückwirkung auf die Gesundheit der Bevölkerung als Verbrechen bestraft. Der Kaiser von China erließ gegen diese verderbliche Gewohnheit strenge Gesetze und als dessen ungeachtet das Opium nach wie vor eingeschmuggelt wurde, ließ er einige Tausend Kisten Opium in das *) Ausland, neun und zwanzigster Jahrgang, Seite 1055. Meer werfen und brach den Verkehr mit den Engländern ab, als sie seinen Forderungen nicht Nachkommen wollten. Die Engländer kündigten ihm den Krieg an, in welchem China unterlag. In dem Frieden vom Jahre 1842 mußte dieses an England 52 Millionen Gulden in Silber zahlen, die Insel Hong-kong abtreten und außerdem 5 Häfen des Reiches dem europäischen Verkehre öffnen. ' So ist also der Milchsaft des Mohnes allein hinreichend, die oben ausgesprochene Behauptung, daß der Milchsaft der Pflanzen tief in die Geschichte der Menschheit eingreift" vollkommen zu rechtfertigen. Er hat einen verabscheuungswürdigen Handel geschaffen, der die Blüte ganzer Völker vernichtet — anderseits aber hat er im fernsten Osten Asiens ein Volk, seit 2000 Jahren unzugänglich für den Europäer, aus dem Traume seiner Ucbcrlegcnheit über alle Völker der Erde geweckt und mit einem Lande den Verkehr vermittelt, der nicht blos für die Engländer, sondern für ganz Europa von der größten Bedeutung werden wird! 'ch«l«chnchtm. I. Ausnahme der Schüler. Die Aufnahme in die Untcrrealschule können nur jene Schüler ansuchen, welche eine vierklassige Hauptschule mit gutem Erfolge zurückgclegt haben. Da jedoch die Schüler von den verschiedenen Haupts schnlen, wenn auch mit guten Zeugnissen, gar verschiedene Abstufungen der zu einem günstigen Erfolge in der Uuterrealschule unentbehrlichen Vorkenntnisse mitbringen, jene aber, denen solche mangeln, wie es die Erfahrung nur zu oft zeigte, in der Realschule nie einen erwünschten Fortgang machen, so wird bei der Aufnahme mit allen ohne Unterschied eine AufnahmsPrüfung vorgenommen, wobei besonders richtige und sichere Kcnntniß der Formenlehre der deutschen Unterrichtssprache, und gewandte Fertigkeit in den vier Grundopcrazionen des Rechnens in ganzen Zahlen und Brüchen gefordert wird. Sollten sich Schüler von Gimnasicn für die Aufnahme melden, so müssen sie sich in jenen Gegenständen, welche in der Untcrrealschule gelehrt werden, mit guten Fortgangsklassen auswcisen. Schüler der 1. und 2. Gimnasialklasse können, weil dort die Fisik nicht gelehrt wird, welche hier schon für die erste Klasse vvrgcschrieben ist, nur in die 1. Realklasse aufgenommen werden, außer wenn sie durch eine Aufnahmsprüfung die erforderlichen Kenntnisse dieses Gegenstandes darthun. Auch Schüler, welche von einer zweiklassigen Unterrealschule kommen, und hier eine höhere Klasse aufsteigen wollen, haben sich einer Aufnahmsprüfnng zu unterziehen. — Nach diesen Bestimmungen wurden im Beginne des abgclaufenen Schuljahres Schüler aus folgenden Lehranstalten in diese Unterrealschule ausgenommen. _________________ Aus der Musterhauptschule in Laibach.......................................................................... Aus ändern Hauptschulen a in Krain: aus Adelsberg 2, aus Gottschee 2, aus Jdria 1, aus Krain- burg 4, aus Neumarktl 2 .... ‘.................................................. b in Kärnten: aus Klagenfurt 1, aus Villach 1...................................... c im Küstenlande: aus Triest 1..................................................... d in Kroazien: aus Fiume 1 .............................................. e in Tirol: aus Lieuz 1............................................................ In dieser Realschule stiegen in die nächst höhere Klasse auf - - ...........................- - Aus ändern Realschulen sind hinzu gekommen: aus Triest 2, aus Görz, 1 aus Cilli 2, aus Reindorf bei Wien 1, aus Mailand 1.......................................................... Als Repetenten sind wieder eingetreten..................................................................... • „ „ „ von ander» Realschulen hinzugekommen: aus Triest 1, aus Fiume 1, aus Cilli 1 Von Gimnasien sind gekommen: aus Laibach 5, aus Prag in der Neustadt 1........................... Aus der Handels- und nautischen Akademie in Triest 1 . . .................................................... Aus k. k. Obercrziehungshäusern: von Straß 1, von Eisenstadt 1 • .................................. Zusammen . . . Klasse i | ii. | m. 50 — — 11 2 — — 1 1 — — 1 —■ — — 37 30 1 5 2 9 3 1 2 1 — 5 1 — 2 1 | 85 | 47 llGC 34 Ueliechcht dcr eingctreteiicn Schüler. nach dem Lande ihrer Geburt Klaffe Krain at S s Q bi R IT ■s- iS nach der Muttersprache Slavcn iS 6“? 6 nach der Religion 61 «-«■ es; I. 15 44 3 4 8 3 1 1 2 3 1 —. 52 3 28 2 83 2 II. 7 25 6 3 3 — — 1 — 1 1 .— — 26 1 14 6 47 — III. 14 6 5 2 3 1 — — 1 1 — — 1 18 1 13 2 32 2 36 I 75 I 14 I 9 I 14 I 4 | 1 | 2 | 3 | 5 | 1 | 1 | 1 | 96 | 5 | 55 | 10 !102 | 4 111 53 2 101 65 166 H. Lehrpersonale. Michael Peternel, prov. Direktor, Weltpriester, Mitglied der Landwirthschaft-Gesellschaft und des Musealvereines in Kram, lehrte in der I. Klasse Fistk wöchentlich 2 Stunden; II. » Fistk im I. Semester 2, im II. Semester wöchentlich 4 Stunden. III. » Chemie 6 Stunden; in der sonntägigen Gewerbeschule die naturwissenschaftlichen Fächer 2 Stunden, somit im Ganzen im I. Semester 12, im II. Semester wöchentlich 14 Stunden. Anton Lesar, Weltpriester, ordentl. Religionslehrer, Erhortator beim sonntägigen Gottesdienste, ordentl. Lehrer der slovenischen Landessprache, Vorstand der III. Klasse und Kustos der Schülerbibliothek, lehrte in jeder Klaffe die Religion 2, die slovenische Sprache 2, und für Nichtslovenen aller drei Klassen 1, somit im Ganzen wöchentlich 13 Stunden. Raimund Pirker, wirklicher Lehrer, Vorstand der I. Klasse, lehrte wöchentlich in der I. Klaffe die deutsche Sprache 4, Arithmetik 4; II. » die deutsche Sprache 4, III. > die deutsche Sprache 3, die Arithmetik nebst Buchführung, Wechselkunde, Zoll- und Monopolordnung 3, in der Gewerbeschule Deutsch und Rechnen iy4 somit im Ganzen 1974 Stunden. Joachim Oblak, wirklicher Lehrer des Freihandzeichnens, Kustos der Lehrmittelsammlung für das Zeichnen, Mitglied des krainischen Museal- und historischen Vereins, lehrte das Freihandzeichnen in der II. Klasse wöchentlich 6, in der III. 7 Stunden, woran auch die Präparanden der Hauptschule Theil nehmen; ferner in der sonntägigen Gewerbeschule 2, somit im Ganzen 15 Stunden; ertheilt diesen Unterricht auch den Gimnasialschülern wöchentlich 2 Stunden. Seit 15. Juni beurlaubt und durch den Mahler Johann Borovski suppliert. Wilhelm Kukula, wirklicher Lehrer, Mitglied der k. k. geografischen und der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, des historischen und Museal-Vereines für Krain, Vorstand der II. Klasse, lehrte in der I. Klasse Geografie und Geschichte 3, Naturgeschichte 2; II. » Geografie und Geschichte 3, Arithmetik 4, Naturgeschichte im I. Semester 2; III. » Geografie und Geschichte 3, in der Gewerbeschule Geografie %, somit im Ganzen im I. Semester 173/4, im II. Semester 153/4 Stunden wöchentlich. Ferdinand Kosmac, Supplent, lehrte in der I. Klasse Geometrie und geometrisches Zeichnen 10 Stunden; II. » Geometrie und geometrisches Zeichnen 4; III. •» Baukunst sammt Bauzeichncn 3; in der sonntägigen Gewerbeschule geometrisches und Bauzeichnen 2, somit im Ganzen wöchentlich 19 Stunden; ertheilt nebstdem an Gim-nasialschüler den geometrischen Zeichnungs-Unterricht wöchentlich 2 Stunden. Franz Zentrich, Lehrer an der Musterhauptschule, lehrte die Kalligrafie in jeder Klasse 2, somit wöchentlich 6 Stunden. Seit 26. Mai beurlaubt und durch Anton Lesar suppliert. Peter Petruzzi, Gimnafialprofessor, lehrte die italienische Sprache in drei Jahreskursen zu 2 Stunden, somit wöchentlich 6 Stunden. Schuldiener: Andreas Kokail, verrichtet nebstbei auch Schreibgeschäfte in der Direkzionskanzlei. III. Aebersicht der Lehrgegenftande und ihrer wöchentlichen Stundenzahl an der K. (I. HntetreaffcOufe in Caißach. Wöchentliche Stnildenzahi Zahl Lehrgegenftande Klasse I. 91. XII. i Neligionslehre 2 2 2 2 Unterrichts-Sprache, deutsch 4 4 3 3 Ändere ^nracken \H' Slovenische Landessprache Sprachen ^ Italienische Sprache 2 2 2 2 2 2 4 Geografie und Geschichte 3 3 3 5 Arithmetik, nebfi Zott- vnd Wechsetkunde 4 4 3 6 Geometrie 2 in Verbindung mit dem geom. Zeichnen 2 — 7 Uatnrgeschichtc 2 2 St. I. Sem. — 8 Fifik 2 2 St. I. Sem. 4 St. II. Sem. — 9 Chemie — — 6 10 Geometrisches Zeichnen 10 in Verbindung mit der Geometrie 2 — 11 Freies Handzeichnen — 6 7 12 Aaukunfi summt Danzeichucn — — 3 13 Schönschreiben 2 2 2 ' 33 33 33 IV. Lektionsplan, nach welchem im abgelaufenen Schuljahre unterrichtet wurde. Genehmiget mit Erlaß der hohen k. f. Landesregierung vom 21. Juli 1859, Nr. 13,163. I. Religion. Lehrer: Anton liesar. I. Klasse. Abriß der heil. Geschichte zum Verständniß des göttlichen Heilplanes. Einleitung in die christ- katholische Glaubenslehre. Erklärung des apostolischen Glaubensbekenntnisses. — Von der Hoffnung. — Nach Handbuch der kathol. Religionslehre. — Ferdinand 3 eit «er 3. Auflage. Wien 1855. - Dann: Die in die Glaubenslehre einschlägige biblische Geschichte N. B. sammt der Apostelgeschichte. — Schumacher. Köln 1851. Wöchentlich 2 Stunden. II. Klasse. Von der christlichen Liebe. — Von den Geboten Gottes und der Kirche. — Gnade — Sa- kramente. — Christliche Gerechtigkeit. — Handbuch wie in der 1. Klasse. — Dann: kurzgefaßte Kirchengeschichte von Mathias. Köln 1854. Wöchentlich 2 Stunden. III. Klasse. Der Geist des kath. Kultus in den kirchlichen Personen, Orten, Geräthen, Handlungen und Zeiten in ihrem Bezüge zur Glaubens- und Sittenlehre. — T e r k l a u. 6. Auflage. Wien. 1857. Wöchentlich 2 Stunden. 2. Deutsche Rntemchts= Sprache Lehrer: Raimund JPirker. I. Klasse. Die Lesestücke werden gelesen, erklärt und sodann wird der Inhalt derselben mit eigenen Worten gegeben. Uebersicht der Satzformen. Gründliche Kenntniß des Zeitwortes, Beiwortes, Fürwortes und Hauptwortes. — Rechtschreibung. Wöchentlich wiro eine Haus- oder Schulausgabe von den Schülern ausgearbeitet. Als Lehrbuch wird benützt: ^Deutsches Lesebuch für die österr. Realschulen von Theod. Vernaleken. 1. Th. 8. Aufl. Wien bei Seidl. 1860. Ferner: Leitfaden zum gründlichen Unterrichte in der deutschen Sprache für höhere und niedere Schulen von Dr. Heyse. 19. verbess. Aufl. Hannover 1858. Wöchentlich 4 Stunden. II. Klasse. Lektüre, wie in der 1. Klasse. — Der einfache Satz im Besonder«; das Nebenwort und das Vorwort (Verhältnißwort); die Lehre von der Rekziou und Kongruenz der Wörter, Wortfolge, der eliptische Satz, Wortbildung; verschiedene Bedeutung der Zeitwörter; einige sinuesverwaudte Wörter; Rechtschreibung. Die Lehre von den Briefen, öffentlichen Anzeigen, Zeugnissen, Aufkündigungen. Aufgaben wie in der 1. Klasse. Als Lehrbuch wird benützt: »Deutsches Lesebuch für die österr. Realschulen von Th. Vernaleken. 2. Th. 4. Aufl. Wien 1856. Der Leitfaden wie in der 1. Klaffe. — Wöchentlich 4 Stunden. III. Klasse. Lektüre mit sachlicher und sprachlicher Erklärung, Deklamaziouen; der zusammengesetzte Sah nach seinen Theilen; die Arten der Nebensätze; Bedeutung der Bindewörter, die Periode. Einiges über die Verslehre. Homouime Wörter; — Rechtschreibung; Erklärung der wichtigsten Geschäftsaufsätze. Bezüglich der Aufgaben, wie in der 1. Klasse. Als Lehrbuch wird benützt: »Deutsches Lesebuch für die österr. Realschulen von Th. Vernaleken.< 3. Th. 3. Aufl. Wien 1854. — Der Leitfaden wie oben. Wöchentlich 3 Stunden. 3. Slooemfdje Landessprache. Lehrer: Anton Lesar. I. Klasse. Formenlehre der Haupt-, Bei-, Zahl-, Für- und Zeitwörter. Nach Grammatik der slovenischen Sprache von Bl. Potocnik 2. Aufl. Laibach 1858 und Slovensko berilo za I. gimn. razred v. Ljubljani 1852. In jedem Semester 2 Schul- und 2 Hausaufgaben, überdies mehrmals Uebungen auf der Schultafel. Wöchentlich 2 Stunden. II. Klasse. Wiederholung der Formenlehre, besonders die Biegung des Zeitwortes; tieferes Eingehen in die 6 Formen desselben. Das Vorwort und Bindewort. Wortfolge. Grammatik wie in der 1. Classe. — Erklärung des Slovensko berilo za II. gimn. razred v. Ljubljani 1852. — Aufgaben und Uebungen wie in der 1. Klasse. Wöchentlich 2 Stunden. III. Klasse. Uebereinstimmung und Rekzion der verschiedenen Redetheile. Wortfolge. Praktische Anleitung zur Anwendung der gram. Regeln beim Uebersetzen aus der slov. Sprache in die deutsche und aus dieser in jene. Wortbildungslehre. Potocnik’s Grammatik wie in der 1. Klaffe. Lektüre, sprachliche und sachliche Erklärung des Slovensko berilo za III. gimn. razred — v Ljublani 1854. Schriftliche Uebungen in 2 Schul- und 4 Hausaufgaben in jedem Semester. Wöchentlich 2 Stunden. Nebstdem wurde im abgclaufenen Schuljahre für Schüler aller drei Klassen, deren Muttersprache nicht die slovenische ist, aus eigenem Antriebe des Lehrers ein für sie geeigneter Unterricht aus der slovenischen Sprache durch wöchentlich eine Stunde ertheilt, woran 18 Schüler Theil nahmen. 4. «Ljeogvafie und Geschichte. Lehrer: Wilhelm Kukula. I. Klasse. Die Grundbegriffe aus der astronomischen und fisikalischen Geografie. Specielle fisikalische Geografie der Welttheile. Politische Geografie der europäischen Staaten und Aufzählung der Staaten der übrigen Welttheile mit ihren Hauptstädten. Geschichtliche Daten werden an passenden Orten in den geografischen Unterricht eingestreut. Lehrbuch: Hauke's Leitfaden. 11. v erb eff. Aufl. Wien 1859. Wöchentlich 3 Stunden. II. Klasse. Mittel-Europa mit besonderer Rücksicht auf den österr. Kaiserstaat. Hervorhebung der oro- hydro- und klimatografischen Verhältnisse und der hierdurch bedingten Urprodukzion. Uebersicht der ethnografischen Verhältnisse. Topografisch - statistische Beschreibung der einzelnen Länder. Erzählungen, besonders biografischen Inhalts aus der österr. und deutschen Geschichte werden diesem Unterrichte an geeigneten Orten beigefügt. Lehrbuch wie in der 1. Klasse. Wöchentlich 3 Stunden. III. Klasse. Die Geografie der übrigen europäischen Länder und derjenigen außereuropäischen, welche für den Handel und die Industrie Oesterreichs vorzügliche Wichtigkeit haben. Erzählungen aus der Geschichte der erklärten Länder werden an gehörigen Stellen eingeführt. Lehrbuch wie in der 1. Klasse. Wöchentlich 3 Stunden. Anmerkung. Die Schüler der 2. und 3. Klasse werden angehalten, jene orografischen Karten von Spd ov, welche sich eben auf den Unterricht beziehen, durch das Einträgen der fehlenden Elemente zu vervollständigen. Die betreffenden Schüler werden in freien Stunden mit der Methode des Kartcn-zeichncns vertraut gemacht und zwar bei jenen Ländern, die mit dem Meere in Berührung stehen, die Küstenkontur zu verzeichnen, hierauf die Flüße, Kanäle, Wohnplätze und Staatsgrenzen einzutragen. Auf diese Weise sieht der Schüler das Bild eines Landes nach und nach entstehen, und nur so wird es ihm möglich, sich in kurzer Zeit das Verständniß der vom hohen Ministerium vorgeschriebenen Scheda'schen Wandkarten anzuzeigen. 5. Arithmetik. Lehrer in der I. und III. Klaffe: Raimund Pirfcer, in der II.: Wilhelm Kukula. I. Klasse. Das Rechnen mit unbenannten ganzen Zahlen; Theilbarkeit der Zahlen; Auffindung des größ- ten gemeinschaftlichen Theilers und des kleinsten gemeinschaftlichen Vielfachen; das Rechnen mit benannten Zahlen; Oesterr. Maße, Münzen und Gewichte; das Reduziren und das Resolvieren; das Rechnen mit gemeinen und Dezimalbrüchen, die wälische Praktik; das Ausziehen der Quadratwurzel; die Lehre von den Verhältnissen und Proporzionen. Wöchentlich 1 Haus- oder Schulaufgabe. Als Lehrbuch wird verwendet: »Anleitung zum Rechnen für die 1. und 2. Klasse der Unterrealschulen von Dr. Franz M o c tt t k.« Wien 1855 im k. f. Schulbücherverlage. Wöchentlich 4 Stunden. II. Klasse. Ausländische Maße und Gewichte; die Ketten- und Näherungsbrüche; das Ausziehen der Kubikwurzel; die einfache und zusammengesetzte Regeldetrie; die Interessen- und Terminrechnungen; der Kettensatz; die Gesellschafts- und Vermischungsrechnung; Gewinn- und Verlustrechnung. Wöchentlich 1 Haus- oder Schulaufgabe. Auch hier wird obbeuanntes Lehrbuch benützt. Wöchentlich 4 Stunden. III. Klasse. Die Berechnungen über Tara, Gutgewicht, Skonto, Assekuranz, Sensarie und Provision; Berechnung der Staatspapicre und Akzicn; Wechselberechnung; ausführliche Erklärung des Wechselgeschäftes; die Waarenpreisberechnung; die einfache Buchführung. Das Wichtigste aus der Zoll- und Staatsmonopolsordnung. Wöchentlich 1 Haus- oder Schulaufgabe. Benützt wird: »Die angewandte Arithmetik von Dr. Franz Movnik — Wien 1853.« — Darstellung der österr. Zoll- und Staatsmonopolsordnung für Real- und Handelsschulen von Dr. Blodig; 4. verm. Aufl. Wien 1858. Wöchentlich 3 Stunden. 6. Heomeüie. Lehrer: Ferdinand Kosmac. I. Klasse. Die Elemente der Geometrie, als: Der Punkt, die geraden und krummen Linien nebst deren Konstrukzion, die Kreislinie, das Kopiren der Figuren, die Grundlehren der Planimetrie, die Kongruenz und Aehnlichkeit der geradlinigen Figuren nebst deren Anwendung. Jedes Semester 2 Schul- und 6 Hausaufgaben. Nach dem Lehrbuche der Geometrie zum Gebrauche für Untcrrealschulen, mit eingeschalteter Terminologie. Wien 1856. Im k. k. Schulbücherverlage. Wöchentlich 2 Stunden. II. Klasse. Das Nivelieren und Höhenmessen, Flächcnberechnung, die Lehre vom Kreise, die Kegelschnitts^. linien, Sterometrie, gerade Linien im Räume, ihre Beziehung zu einander, zu den Ebenen, Winkeln und Körpern. Konstruktion der Netze geometrischer Körper. Bestimmung der Oberfläche und deö kubischen Inhaltes aller Arten von Körpern. Jedes Semester 2 Schul- und jede Woche eine Hausaufgabe. Nach demselben Lehrbuche wie in der 1. Klasse. Wöchentlich 2 Stunden. 7. 3Tafurgß|cfjtcfjte. Lehrer: Wilhelm Kukula. I. Klasse. Im 1. Semester. Einleitung in die Naturgeschichte. Natur- und Kunstprodukte. Unterschied zwischen organischen und unorganischen Naturprodukten. Naturgeschichte des Menschen. Menschen-racen; ihre geistigen Fähigkeiten und ihre Vertheilung über die Erde. Naturgeschichte des Thicrreiches Säugethiere, Vögel, Amphibien, Fische, Gliederthiere und Schleimthiere. Im 2. Semester. Botanik. Orgonographie, Grundbegriffe eines natürlichen Systems. Charakteristik der wichtigsten Familien und der in dieselben gehörigen technischen, medicinischen, ökonomischen und solcher Pflanzen, welche durch ihre Häufigkeit besonders hervortreten. Die Vorträge sind stets mit frischen, charakterischen Exemplaren oder von guten Abbildungen begleitet. Lehrbuch: Zippe's Naturgeschichte. Wien 1855. Im k. k. Schulbücherverlage. Wöchentlich 2 Stunden. II. Klasse. Im 1. Semester. Mineralogie. Einleitung. Physikalische Eigenschaften der Mineralien; Kristallographie ; chemische Eigenschaften; Klassifikazion; Kenntniß der vorzüglichsten Repräsentanten der einzelnen Familien und der in Künsten und Gewerben Anwendung findende» Mineralien. ZumSchlusse ein kurzer Abriß der Geognosie. Lehrbuch wie in der 1. Klasse. Im 1. Semester wöchentlich 2 Stunden. 8. cfiftü Lehrer: Michael Petcruel. I. Klasse. Vor Allem wird den Schülern eine Anleitung erthcilt, die durch die Sinne wahrnehmbaren mannigfaltigen Körper, nach ihren unterscheidenden Merkmalen, so wie die an denselben vorsichgehenden Veränderungen, aufmerksam zu betrachten, um deren habituelle Eigenschaften von den an denselben durch äußere Einwirkungen verursachten Veränderungen (Erscheinungen) unterscheidenzu lernen, was durch Vorzeigen verschiedener ähnlicher Körper und durch einfache Experimente an denselben zu erzwecken gestrebt wird. Auf diese Weise werden sie nach und nach zur Unterscheidung des Inbegriffes der Naturlehre (Fisik) von jenem der Naturbeschreibung (Naturgeschichte) gebracht. Nun folgt eine erpe-rimentale und thunlichst veranschaulichende Auseinandersetzung der an allen Körpern als solchen wahrnehmbaren Erscheinungen (allgemeinen fisikalischen Eigenschaften), sodann die Gruppirung der Körper nach den nur bei den einzelnen Arten derselben auftretenden besonderen Erscheinungen, als nach den Aggregazionszustande, nach der Festigkeit rc. rc. Bei diesem Vorgehen werden besonders die Begriffe: Erscheinung (Fänomcn) Ursache derselben (Kraft) und die beständige Beziehung zwischen Ursache und Wirkung (Naturgesetz) hcrvorgchoben, wobei besonders die Wirkungen der Schwerkraft, der Kohäsion, der Adhäsion, so wie die Kraft der Wärme durch leicht begreifliche Versuche erläutert werden. Hierauf wird ein durch Experimente veranschaulichter Ueberblick der Hauptabschnitte des ganzen Gebietes der Naturlchre vorgeführt. Nach diesen einleitenden Vorbegriffen wird zur spezielleren Erläuterung der durch die Molekularkräfte bedingten Erscheinungen übergangen, woran sich die Betrachtung der inneren Verschiedenheit der Körper, das ist ihrer chemischen Bcstandtheile, anschlicßt, wobei zur Ermöglichung des Verständnisses der weiteren fisikalischen Lehren die chemisch einfachen Stoffe so wie ihre wichtigsten Verbindungen, als: Oryde, Säuren, Basen, Salze, Chloride erpcrimentel zur Auffassung dargeboten werden. Endlich folgen die Grundbegriffe vom Gleichgewichte und von^dcn einfachen Maschinen. Lehrbuch: Leichtfaßliche Anfangsgründe der Naturlehre für Unterrealschulen und Untergymnasien von Dr. Jakob Schabus. 6. vermehrte und verbess. Aufl. Wien 1858. Wöchentlich 2 Stunden. II. Klasse. Die Lehre von den einfachen Maschinen wird ihrer großen Wichtigkeit wegen wiederholt, hierauf werden einige der gebräuchlicheren zusammengesetzten erklärt, wobei man sich einfacher geometrischer Beweise zur Begründung der statischen Gesetze zu bedienen anfängt, da die Schüler bereits einige Begriffe derselben in dem geometrischen Unterrichte erhalten haben; in gleicher Weise wird weiter in der Statik und Dinamik fortgefahren. Hierauf folgt die Lehre vom Schalle; vom Magnetismus; von der Elektrizität und vom Lichte mit steter Hervorhebung der für die Industrie wichtigeren Parthien und Anwendung der erklärten Naturgesetze auf das tägliche Leben, auf die Gewerbe und auf die Erscheinungen in der Natur. Lehrbuch dasselbe wie in der 1. Klasse. Wöchentlich im I. Sem. 2, im II. 4 Stunden. 9. Chemie. Lehrer: Michael I*eternel. III. Klasse. Da die Aufgabe der Chemie ist, dem inneren Wesen der Naturkörper nachzuforschen und zu ermitteln, welche und wie beschaffen die allerkleinsten Bcstandtheile derselben sind, so wird vor Allem durch einfache leicht begreifliche Experimente gezeigt, daß einige Körper aus durchaus gleichartigen Bestandtheilen zusammengesetzt sind; andere aber, obwohl dem Aeußern nach ganz gleichförmig erscheinend, doch auS mehrerlei untereinander verschiedenartigen Stoffen bestehen, welche als Grundstoffe (Elemente) betrachtet werden müssen. Nun wird den Schülern mitgetheilt, daß man bis nun an den unzähligen verschiedenartigen Naturkörpern doch verhältnißmäßig nur wenige einfache, durch die uns zu Gebote stehenden Hilfsmittel unzerlegbare Stoffe — Grundstoffe oder Elemente — aufgefunden hat, aus deren verschiedenartigen Verbindungen die ganze sowohl unorganische als auch organische Körperwclt besteht. Zugleich werden die wichtigeren in der Präparatensammlung vorhandenen Grundstoffe vorgezeigt; einige derselben, besonders die gasförmigen, werden vor den Augen der Schüler aus den zusammengesetzten Körpern, in denen sie Vorkommen, dargestellt. Während dieser Vorgänge werden die gebräuchlichsten chemischen Apparate und die Handhabung derselben erklärt, wobei auf die bei chemischen Operazionen zu beobachtenden Vorsichtsmaßregeln insbesondere aufmerksam gemacht wird. Hierauf folgt die Eintheilung der Grundstoffe in Metalloide und Metalle und zugleich die Erklärung und Einübung der Bezeichungswcise derselben, Stöchiometrie. Sodann werden die einzelnen Metalloide und ihre wichtigeren Verbindungen sowohl mit dem Sauerstoffe, als auch unter einander der Reihe nach durchgenommen, wobei von den Schülern streng gefordert wird, daß sie die Aequivalentenzahlen (Atomengewichte) derselben genau memoriren, sie geläufig hersagen und schnell niederschrciben können. Ebenso wird eine sichere Kenntniß sowohl der Sauerstoff- als auch der Wasserstoffsäuren verlangt. Hierauf folgen die leichten Metalle, bei deren Behandlung die Begriffe, Säure, Basen und indifi-rentes Orid, so wie Sauerstoff- und Halogensalz durch Erperimente veranschaulichet und auch sonstige wichtige Verbindungen der Metalle und Metalloide mit besonderer Hervorhebung der dabei thätigen verschiedenen Wahlverwandtschaften zur richtigen Einsicht zu bringen gesucht werden. In gleicher Weise wird mit den schweren Metallen fortgefahren. Bei der Behandlung der organischen Chemie wird vorerst erläutert, daß die organischen Verbindungen eben dieselben Grundstoffe wie die unorganischen enthalten, und daß selbst von diesen nur eine sehr geringe Anzahl erforderlich sind, um alle die mannigfaltigen organischen Körper zu bilden, daß aber dafür die Gruppirung dieser wenigen Grundstoffe in den organischen Verbindungen um so mannigfaltiger und von jener in den unorganischen meistens ganz verschieden ist, welche sich jedoch wieder nach eigenthümlichen Grundformen in bestimmte Reihen ordnen läßt. Bei der Erörterung und der Demonstrazion der hier obwaltenden Naturgesetze wird stets auf die Wirkungen derselben in dem Pflanzen- und Thierleben auf den Stoffwechsel in der Natur, und auf ihre Anwendung im täglichen Leben wie in den Künsten und Gewerben mit besonderem Nachdrucke hingewiesen. Lehrbuch: Anfangsgründe der Chemie für Unterrealschulen von Franz Beer. 3. verbesserte und vermehrte Auflage. Brünn 1858. Wöchentlich 6 Stunden. 10. Heometrisch65 Zeichnen. Lehrer: Ferdinand Kosmae. I. Klasse. In Verbindung mit der Geometrie wird das Zeichnen geometrischer Formen in der Ebene aus freier Hand vorgenommen. Nach hinlänglicher Einübung folgt das Perspektive Zeichnen geometrischer Objekte nach Drahtmodellen, so wie das Zeichnen und Schattiren einzelner Körper und Gruppen nach Modellen aus Holz. Wöchentlich 8 Stunden. II. Klasse. Das geometrische Zeichnen mit Zuhilfenahme des Zirkels und Lineals jener geraden und krum- men Linien, welche in der praktischen Geometrie, Baukunst, Mechanik rc. ihre Anwendung finden. Dann folgt der Unterricht im Situationszeichnen und praktische Uebung in der Feldmeßkunst. Wöchentlich 2 Stunden. tl. -freihaildzeichllm. Lehrer: Joackim OWak. II. Klasse. Anfänglich Uebung im Zeichnen einfacher und schwieriger krummen Linien nach Wandtafeln im großen Maßstabe. Diesem folgt das Zeichnen einfacher Pflanzenformen und kleiner Ornamente in Konturen nach Vorlagen. £a6cn die Schüler in denselben einige Fertigkeit und richtiges Augenmaß sich angecignet, so werden dieselben zum Zeichnen von Bcstandtheilen der Köpfe und einzelner Theile des menschlichen Körpers als auch der thierischen angeleitet. — Um aber die Schüler im Augenmaße und im richtigen Auffassen der Formen beim Zeichnen noch mehr zu üben, folgt abwechselnd das Vergrößern und Verkleinern des Gezeichneten in gegebenen Verhältnissen. Diesem folgen größere Ornamente, welche, wenn richtig entworfen, farbig mit der Feder ausgezogen werden; und halbschattirte Köpfe, Hände und Füße des menschlichen Körpers. Als Vorlagen werden benützt: Ornamente von I. Hiescr; Ornamente von M. Bauer und Westermann; Kopfzeichnen von Julien; Thierzeichnen nach Hermes in Berlin und I. Kaiser in Karlsruhe, 1. und 2. Heft. Wöchentlich 6 Stunden. III. Klasse. Fortsetzung der halb- und ganzschattirten Köpfe, Hände und Füße des menschlichen Körpers, mit stetter Rücksicht auf streng anatomische Richtigkeit. Ganz schattirte menschliche Köpfe und größere Ornamente auf Thonpapier mit weiß aufgesetztem Lichte als Vorübung für das Zeichnen nach dem Runden. Zeichnen nach Gypsmodellen, vorstellend menschliche Hände und Füsse und die gothischcn kleinen Ornamente, ebenfalls auf Thonpapier. — Eben so werden die Schüler im Zeichnen, auf einer Leinwandtafel mit Kohle, Objekte in größeren Verhältnissen geübt. Wöchentlich 7 Stunden. 12. Baukunst. Lehrer: Ferdinand itosmac. III. Klasse. Einthcilung der Baukunst, Eigenschaften der Baumaterialien und Zusammenfügnng derselben zu Gebäudetheilcn. Bedingungen, denen ein vollkommener Bau entsprechen muß, nebst einigen Regeln, die Feuersicherheit und die wirthschaftliche Aufführung der Gebäude betreffend- Zum Schluffe die Lehre von den Bauüberschlägen. Nach Gabriel's: Grundzüge der Baukunst für Real- und Gewerbeschulen. Wöchentlich 2 Stunden. 13. Muzeichiim. Lehrer: Ferdinand Itosmac. III Klasse. In gleichem Schritte mit dem Vortrage zeichnen die Schüler die verschiedenen Gebäude- bestandtheile, als: Ziegel-, Bruchstein- und Quadermauern, Holzverbindungen, Dachstühle, Gewölbe rc. und zum Schluffe kleine Baupläne. Wöchentlich 1 Stunde. U. Schönschreiben. Lehrer: Franz Zcwtricli. I. Klasse. Vorübungen zum Theile nach C a r sta ir'schen Grundsätzen. Die Kurrent-, Latein- und Kanzlei- schrift; nebstbei die französische und die Cursivschrift. II. Klasse. Vorübungen, wie Klaffe 1. Kurrent, Latein und Kanzlei; Römische Zahlen und Alfabenete, die deutsche und die gothische Frakturschrift rc. III. Klasse. Vorübungen, wie Klasse 1. Kurrent, Latein, die römische Schrift, die gothischen Schriftarten rc. In jeder Klasse wöchentlich 2 Stunden. 15. Italienische Sprache. Lehrer: Peter Pctruzzi. I. Jahreskurs. Nach Anleitung zur Erlernung der ital. Sprache nach Ahne's Lehrmethode, 1. Kursus von P. A. de Filippi. 13. Auflage. Wien 1857. Der Lehrer erklärt bei jeder Lehrstunde die bündigen Angaben aus dem Sprachbuche, läßt dann die unmittelbar folgenden ital. Aufgaben von einzelnen Schülern lesen und unter seiner Anleitung mündlich in's Deutsche übersetzen ; wenn deren mehrere Vorkommen, läßt er sie theilslin der Schule mündlich, theils zu Hause schriftlich übersetzen und letztere so einlernen, daß die Schüler aus ihrer deutschen Uebersetzung das Italienische sogleich hersagen können. Die deutschen Aufgaben sind schriftlich theils zu Hause, theils in der Schule in's Italienische zu übersetzen und werden klassifizirt; die ital. Aufsätze am Ende des Sprachbuches sollen in den ersten Monaten blos gelesen, in der Folge auch in's Deutsche übersetzt werden. Das ganze Sprachbuch wird in einem Jahre durchgenommen. Wöchentlich 2 Stunden. II. Jahreskurs. Nach theoret. prakt. Anleitung zur Erlernung der italienischen Sprache von A. F&rna- sari-Verce. 19. Aufl. Wien 1857 bei Manz. Da die Schüler im 1. Jahrcskurse praktisch vorgebildet worden sind, so erhalten sie im zweiten einen sistematischen theoretisch-praktischen Unterricht nach der Reihenfolge der einzelnen Redethcile, und zwar bis einschließlich zu den persönlichen Fürwörtern. Die deutschen Aufgaben werden dem theoretischen Vortrage entsprechend in's Italienische und die italienischen Aufsätze am Ende des Lehrbuches in's Deutsche übersetzt. In jedem Monate wird eine deutsche Aufgabe in der Schule in's Italienische übersetzt. Im 2. Semester fängt der Lehrer an mit den Schülern Sprachübungen zu halten. Wöchentlich 2 Stunden. III. Jahreskurs. Nach Fornasari's theoret. prakt. Anleitung, wie im II. Jahreskurse. Das im 2. Jahrcskurse durchgemachte wird im ersten Monate in den wesentlichen Theilen wiederholt; dann von den zueigneuden Fürwörtern an fährt man nach der für den 2. Jahreskurs angegebenen Methode weiter bis zum Ende des Lehrbuches. Die schriftlichen und mündlichen Uebnngen sollen auf eine ergiebige Weise fortgesetzt und die Schüler in den Stand gesetzt werden einen kleinen Brief in ital. Sprache selbst aufzusetzen. Wöchentlich 2 Stunden. V. Ichnlgrld. In Gemäßheit des hohen Erlasses des k. k. Unterrichts-Ministeriums vom 19. Juli 1852, Nr. 5363, ist an dieser Unterrealschule das Schulgeld mit jährlichen 8 Gulden 40 kr. österr. Währung, und beim ersten Eintritte in dieselbe auch eine Aufnah mstare von 2 Gulden 10 kr. österr. Währung zu entrichten. Gegen diese Entrichtung erhält der Schüler das Recht, allen im obigen Lekzionsplaue angeführten Lehrgegenständen bcizmvohncn. Die Befreiung von der Entrichtung des Schulgeldes ertheilt die H. k. k. Landesregierung. Bedingungen zur Erlangung dieser sind: a) Daß der Schüler bereits ein Semester an dieser Realschule zugebracht haben muß, am Ende desselben wenigstens die erste Fortgangsklasse und aus den drei allgemeinen Zeugnißnoten: Sitten, Fleiß und Aufmerksamkeit — die Vorzugsklasse erhalten hat. b) Daß wirkliche Dürftigkeit nachgewiesen wird; deswegen müssen die den Bittgesuchen beizulegenden Vcrmögensauswcise (Armuthszcuguiffe) folgende wesentlichen Angaben genau enthalten, als: bei Grund-, Realitäten- und Hausbesitzern: die Angabe des Flächenmaßes, des Schätzungs-werthes, des Ertrages, wie auch der Grundsteuer und sonstiger Belastungen; bei Gewerben: die Angabe der Erwerbsteuer; bei Kap i ta l e n , E i n k o m m e n , Besoldungen oder Pensionen: den ziffermäßigen Nachweis. Sie sollen vom Pfarramte in tabellarischer Form ausgc-fertiget, und vom Gemcindevorstande bestätiget werden. c) Die so dokumentirten Gesuche sind im ersten Monate des Semesters der Direktion zu überreichen. Sollte eines dieser nothwendigen Erfordernisse darin vermißt werden, so werden sic dem Gesuch-steiler sogleich zur Ergänzung zurückgestellt. An allen öffentlichen Realschulen hat die zweite Totalklasse wie auch die zweite Sittenklasse den Verlust der Befreiung zur Folge, und nur ausnahmsweise kann bei der H. k. k. Landesregierung um Nachsicht im Gnadenwege von den Betreffenden angesucht werden. Siehe Lehrplan für die Realschulen 1851, §.39, 4; dann Erlaß des H. k. k. Unterrichts-Ministeriums vom 1. Jänner 1852, Nr. 12,912, und 23. September 1852, Nr. 7453/991. Uebersicht der Schüler, je nachdem sie vom Schulgelde befreit waren oder dasselbe zahlten. Klasse Anzahl der Schüler Befreite Nichtbefreite Das Schulgeld haben entrichtet Betrag in Oest. W. Semester Semester Semester Semester Semester I , 11 1. II. I. II I II. I. 11 fl. kr. 1 fl. kr. 1. 85 81 16 85 65 85 61 357 256 20 II 47 44 15 13 32 31 32 31 131 88 130 20 III. 34 32 5 2 29 30 29 29 121 80 121 80 Summe 166 157 20 31 | 146 126 146 121 610 68 5081 20 ! 1118 fl. 88 kr. Von diesen 1118 Gulden 88 Kreuzern wurde die Hälfte mit 559 fl. 44 kr. an den krainischen Studienfond abgcführt. Die andere Hälfte verbleibt dem Realschulfonde mit ..... 559 fl. 44 kr. An Aufnahmstaren ist eingefallen ............ 180 fl. 60 kr. Somit floß heuer in diesen Realschulfond im Ganzen ..... 740 fl. 4 kr. In den acht Jahren des Bestehens dieser Realschule sind an Aufnahmstaren und den halben Schulgeldern in den Fond derselben geflossen 4231 fl. 173/4 kr. C. M. und 1365 fl- 84 kr. österr. Währung. Davon sind 4231 fl. i73/4 kr. Eonv. Mze. und 625 fl. 94,5 kr. österr. Währ, durch den Ankauf von 17 Stück 5°/o Staatsobligationen im Nominalwerthe von 5801 fl. Eonv. Mze. bereits fruchtbringend angelegt worden. Von dem noch übrigen Betrage von 739 fl. 89.5 kr. sind 485 fl. 79.5 kr. unter 24. Februar und 254 fl. 10 kr. unter 25. Mar l, I. der hohen k. k. Landesregierung ebenfalls zum Ankaufe von Staatsobligationen vorgelegt worden, deren Erfolgung aber noch gewärtiget wird. VI. Khmitlel. Die vorhandenen aus mehreren älteren und neu angeschafften Sammlungen bestehenden Lehr-behelse reichen nur theilweise aus, um einen allseitig gehörig veranschaulichten Unterricht ertheilen zu können. — Zu den bereits in den früheren Jahresberichten erwähnten wurden Heuer noch beigeschafft: Gothisches Musterbuch, von Statz, 13. Heft, Figuren-Zeichnungsschule, 48 Blätter, Groß-Fvlio, von L. Täubin ger, Relief-Karte der Ortelcs - Spitze von I. I. Pauliny zwei Ercmplare; ferner die bei den Experimenten unentbehrlichen verbrauchbaren chemischen Reagenzien und Rohstoffe. Nachdem der aus den Aufnahmstaren und den halben Schulgeldern entstehende Fond dieser Lehranstalt schon ziemlich bedeutend ist und das Zinsenerträgniß desselben vor Allem für Anschaffung von Lehrmittel zu verwenden ist, so hätte man nach und nach schon manches beischaffen können; da man jedoch aus der Erfahrung ersehen hat, daß einzeln beigeschaffte Apparate schon wegen den Bestellnngsanslagen bedeutend theurer zu stehen kommen, und dennoch nur ein schlecht zusammenpassendes Aggregat bilden, so hat es diese Direkzion vorgezogen, bisher nur die unumgänglich nothwendigen Requistten anzuschaffen. Demnächst wird aber, da der angesammelte Zinsenertrag es bereits ermöglichet, die Einleitung zur Anschaffung einer umfangreicheren Sammlung von Lehrmitteln für alle Fächer getroffen werden. An Geschenken erhielt diese Lehranstalt im Laufe dieses Jahres Folgendes: 1. Vom hohen k. k. Unterrichtsministerium; Berichte der Handelskammern: a) in Linz für das Jahr 1858 und 1859; b) in Pilsen 1858; c) Krakau 1851—7; d) Linz 1857—59; e) in Prag 1857 und 1854—58; f) in Gr atz 1857; g) in Lemberg 1854-56; h) in Kronstadt 1853—56; i) Salzburg 1854—58; k) des statistischen Cvmites in Leoben über den Zustand der Eisenindustrie in Steiermark, Kärnten und Kraut; 1) Approdi in Trieste negli anni solari 1857—59; m) Movimento della navigazione e commercio in Trieste nell anno 1859; 2. Vom Herrn Josef Blasnik, Buchdrucker und Verleger in Laibach, wurden abermals in diesem Jahre von der slovenischen katholischen Kirchenzeitschrift „Zgodnja Danica“, und von der landwirthschaftlichen und gewerblichen slovenischen Volkszeitung „Novice“ gegen bloße Vergütung der Stempelgebühr von jeder drei Exemplare dieser Lehranstalt gegeben. 3. Vom P. T. Herrn Dr. F. $. M. Zippe, k. k. Regierungsrath und Professor an der Universität in Wien, die von ihn verfaßten Werke: „Geschichte der Metalle, Wien 1857, und Lehrbuch der Mineralogie mit naturhistorischer Grundlage, Wien 1859". 4. Von der Verlagsbuchhandlung a) des Herrn Carl Bellmanu in Prag : Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Realschulen von Dr. Anton Gindely, zwei Bände, Prag 1860; b) des Herrn L. W. Seidel in Wien: Aufaugsgründe der Fisik für Unterreal- und Gewerbeschulen von Dr. Josef Weiser, Wien 1860; c) des Herrn Leopold Grund in Wien: Deutsches Lesebuch für Mittelschulen, 2. Auflage, vier Bände, Wien 1859. 5. Jeder nicht besonders arme Realschüler leistete einen Bibliothekbeitrag jährlicher 35 Kreuzer öst. W., was Heuer den Betrag von 57 fl. 10 kr. ergab, wofür theils neue Hilfs- und Unterhaltungsbüchcr an-geschafft, theils die Ausbesserung der Einbände der älteren besorgt wurden. Außer den, dieser Lehranstalt ausschließlich angehöreudeu Lehrmitteln sind den Realschülern zur Benützung auch zugängig: a) Die im Schulgebäude befindliche, 33051 Bände. 2160 Hefte, 558 Blätter, 130 Landkarten, Pläne in 250 Blättern und 405 Handschriften enthaltende öffentliche k. k. Studienbibliothek, alle Tage, ausgenommen die Feiertage und die Ferien. b) Die eben in diesem Gebäude ausgestellten reichhaltigen Sammlungen des stäub. Landesmuscums, an Donnerstagen, so wie an Sonn- und Feiertagen, und nach Bedürfniß auch sonst in Begleitung eines Lehrers gegen vorausgegangene Anmeldung beim Herrn Kustos. c) Der f. f. botanische Garten, zu dessen Erhaltung die Stadtgemeinde Laibach im Interesse dieser Realschule in Gemäßheit hohen k. k. Untcrrichtsminist. - Erlasses vom 20. Mai 1855, Nr. 1955, jährlich 100 Gulden Conv. Mz. beisteuert, im Sommer alle Tage mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Sonstige Unterstützungen Ver Mealfchüler: Ein Schüler der 2. Klaffe bezog eine Familienstiftung jährlicher 152 Gulden 25 Kreuzer öst. W. Der löbl. Verwaltungsrath des hierortigen gewerblichen Aushilfscasse-Vereincs spendete edelmüthig 40 Gulden öst. W. zur Unterstützung armer Realschüler. Zwei Realschüler erhielten im Konvente der hochwürdigen P. P. Franziskaner die Kost. Die Direkzion übernimmt mit Vergnügen die angenehme Pflicht, im Namen der Lehranstalt den sämmtlichen P. T. Herren Wohlthätern den innigsten Dank auszudrücken, indem sie zugleich vertrauensvoll wagt, diese Dero ferneren wohlwollenden Gewogenheit und geneigten Berücksichtigung zu empfehlen. VII. GottesdieustordlMNg. 1. Mit Beginn des Schuljahres (1. Oktober 1859) wurde das Heiligengeist- und-am Schluffe desselben CI. August 1860) ein solennes Dankamt in der Dvmkirche zugleich mit dem k. k. Gymnasium abgehalten. 2. An Schultagen wohnten die Realschüler gemeinschaftlich mit de» Gimnasialschülern ebenfalls in der Domkirche der heil. Messe bei. 3. Der sonn- und feiertägige Gottesdienst mit den vorgeschriebencn Erbauungsreden wurden in der vom hochwürdigsten fürstbischöfl Ordinariate dafür bczeichneten, in der Stadtpfarre St. Jakob gelegenen Filiale St. Florian abgehalten, dem auch die Zöglinge der hiesigen Privat-Handelslehranstalt des Herrn Ferdinand Mahr beiwohnten. 4. In der St. Florianskirche fanden auch die österlichen Ererzizien zufolge Genehmigung des hochwürdigsten Kapitular - Konsistoriums vom 27. März 1859, Z. 552, am 18., 19., 20. und 21. März Statt; an den Ererzizien und an der gemeinschaftlichen heil. Kommunion am 21. März nahm auch der gesammte Lehrkörper Theil. 5. Auch den öffentlichen Bittgängen am Tage des heil. Markus, den drei Tagen der Bittwoche, wie auch der feierlichen Prozession am heil. Frohnleichnamsfeste wohnten sämmtliche Lehrer und Schüler der Anstalt bei. 6. Am 21. Juni wurde der Gedächtnißtag des heil. Aloisius, Patrons der Schuljugend, in der Mutter - Gotteskirchc auf dem eine Stunde von der Stadt entfernten freundlichen Roscnbacher Berge mit der sämmtlichen Realschuljugend festlich begangen. 7. Uebcrdies wurden einige Schüler für die erste heil. Kommunion und für die Firmung vorbereitet, alle aber zum fünfmaligen würdigen Empfange der heil. Sakramente der Buße und des Altars angeleitet. _____ VIII. Chronik dieser Lehranstalt für das Schuljahr 1859/60. Das 1. Semester dieses Schuljahres ist am 1. Oktober 1859 eröffnet und am 18. Februar 1860 geschlossen worden; das zweite wurde am 24. Februar begonnen und wird am 1. August geschlossen. Da die Lokalitäten in hiesigem, obwohl sehr geräumigen, ständischen Schulgebäude für die drei in denselben unterbrachten Lehranstalten: das Gimnasium, die Realschule und die Normalhauptschulc, sowie für die k. k. Studienbibliothek, das Laudesmuseum, und die Sammlungen des historischen Vereines nur sehr beschränkt ausreichen, wurde mit Verordnung de^ H. k. k. Landesregierung vom 21. Jänner 1860, Nr. 1070, der abermalige Zusammentritt einer Kommission unter der Leitung des Herrn Schulrathes Dr. Fr. Mocnik angeordnet, um die schon seit Jahren in Verhandlung stehende Frage, ob und wie diese Lehranstalten in diesem Gebäude zweckmäßig unterbracht werden könnten, zu einer definitiven Lösung zu bringen. Die Entscheidung dieser Frage ist noch nicht herabgelangt, und wird seiner Zeit besonders für diese Realschule wichtig sein, da ihr Domizilrccht in diesem Gebäude, als der jüngsten unter der darin be- findlichen Bildungsanstaltcn, bisher noch als sehr prekär betrachtet wird. Am 4. März starb der im vorigen Jahre gewesene sehr gesittete Schüler der 3. Rcalklasse Johann Wawreczka nach langer Krankheit und wurde von den Realschülern zur letzten Ruhestätte begleitet. Am 19. März wurde auch dem Realschul - Lehrkörper die Ehre zu Theil, auf Einladung des Gemeinderathcs im Vereine aller Civil- und Militär-Autoritäten und der Bürger Laibachs der feierlichen Enthüllung des Monumentes, das die Stadt Laibach dem Helden - Feldmarschalle Radetzky, ihren Ehrenbürger aus patriotischem Sinne errichtet hat, beizuwohnen. Laut Eröffnung der hohen k. k. Landesreg. vom 31 März, Z. 5130, wurde Wilhelm K u- kula mit hoh. k. k, Unterr.-Minist-Erl. vom 21. März l. I., Z. 4240, in seinem Lehramte stabil erklärt. Laut Eröffnung der hohen k. k. Landesregierung vom 2. April I. I., Z. 5461, haben Seine k. k. Apostolische Majestät mit allerh. Entschließung vom 27. Februar 1860 den Lehrer der darstellenden Geometrie und Maschinenlehre an der k. k. Brünner Oberrealschule Rudolf Schnedar, zum wirklichen Direktor der Laibacher k. f. Unterrealschule zu ernennen geruht, welcher sein neues Amt im August dieses Jahres zu übernehmen hat. Laut derselben hohen Eröffnung hat das hohe k. k. Unterrichtsministerium unterm 22. März l. I., Z. 3196, den Supplenten an der Laibacher Unterrcalschule, Ferdinand Kosmazh, zum wirklichen Lehrer für die k. k. Oberrealschule in Klagenfurt ernannt, welcher seinen neuen Dienstposten in den nächsten Ferien anzutreten hat. Seit Ende Mai ist Franz Zentrich Krankheics halber beurlaubt, und wurde durch Anton Lesar supplirt. Mit Bewilligung der hohen k. k. Landesregierung vom 6. Juni l. I., Nr. 8878, erhielt Joachim Oblak einen sechswöchentlichen Urlaub zur Herstellung seiner geschwächten Gesundheit und wurde durch den Mahler Johann Borovski supplirt. Nachdem die Laibacher Diözese seit 7. Februar vorigen Jahres verwaist gewesen ist, gelangte mit Eröffnung der hohen k. k. Landesregierung vom 27. Jänner l. I., Nr. 1494, die hocherfreuliche Nachricht auch an diese Lehranstalt, daß Seine k. k. Apostolische Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 6. November 1859 Seine Hochwürdeu den P. T. Herrn Bartholomäus Widmer, Doktor der Theologie, ehedem Professor derselben in Laibach, dann k. k. Oberhofkaplan, ersten Direktor im höheren Bildungs-Institute für Weltpriester zum heiligen Augustin in Wien, Ehrendomherrn der Laibacher Kathedralkirchc ic. rc., einen gebornen Krainer, zum Fürstbischöfe von Laibach zu ernennen geruht haben. Aber noch lange mußten wir des Anblickes unseres neuen Oberhirten entbehren. Erst der 26. Juli war der ersehnte Tag, an dem der von Wien kommende Mittags-Eisenbahnzug der Christenheerde Krains ihren neuen Oberhirten zuführen soll. In dicht gedrängten Schaaren gingen Laibachs Bewohner ihren künftigen Fürstbischöfe entgegen. Die studirende Jugend aller Lehranstalten mit ihren Lehrern hatte die Ehre, längs der Straße vom Bahnhöfe bis zur Kathedralkirche Spalier bilden zu dürfen. Am 1. Juli, als am Tage des solennen Einzuges und der kirchlichen Jntronisirung Seiner fürstbischöflichen Gnaden in der Kathedralkirche, reihte sich bei der großartigen, feierlichen, aus der Klosterfraucn-in die Domkirche gehenden Prozession die Realschule mit ihren Lehrern und ihrer Fahne abermals den übrigen Lehranstalten ein. Am darauffolgenden Tage wurde auch dem Lehrkörper der Realschule die Ehre zu Theil, dem hvchwürdigsten Oberhirten die Glückwünsche zu dessen hohen Amtes-Antritte darbringen zu dürfen, wofür er vom Hochwürdigst dem Selben durch eine eindringende und salbungsvolle Ansprache über die Wichtigkeit der Lehramtspflichten in wahrhaft apostolischer Weise reichlich belohnt wurde. IX. Verordnungen. wichtigerer Art, welche seit dem Schluffe des vorigen Schuljahres von den hohen k. k. Behörden an die Direkzion dieser Lehranstalt gelangt find: 1. Es wird bestimmt, daß, wenn die Nothwendigkeit der Strafe der körperlichen Züchtigung in den, durch die bestehenden Vorschriften vorgczcichneten Fällen in Anwendung zu bringen ist, dieselbe durch den Schuldiener in Gegenwart des Direktors oder Klassenlehrers und nach eines von der Direktion zu bestimmenden Lehrers in Vollzug gesetzt werde. Hoher k. k. Unterrichtsmin.-Erlaß vom 14. Juli 1859, Nr. 10249; k. k. Landesreg. 21. Juli 1859, Nr. 13162, Direkz.-Prot. Nr. 162/1859. 2. Es werden Weisungen zur genauen Darnachachtung gegeben, wie die Reichs- und Landesgcsetzblätter zu übernehmen und aufzubewahren ssnd. H. k. k. Unterrichtsmin.-Erlaß 12. April 1859, Nr. 343; k. k. Landesreg. 27. Juli 1859, Nr. 7188 ; Direkz.-Prot. Nr. 168/1859. 3. Die Dienst-Jnstrukzion für den Schuldiener an der hiesigen Unterrealschule wird von der hohen k. k. Landesregierung bestätiget. H. k.k. Landesreg. 12. Aug. 1859, Nr. 12471 ; Direkz.-Prot. Nr. 172/1859. 4. Zwei Exemplare des im Monate Juli 1859 neu aufgelegten Kataloges des k. k. Schulbüchcr-Verlagcs in Wien werden zum Amtsgebrauche übermittelt. H. k. k. Landesreg. 15. Aug. 1859, Nr. 14953; Direkz.-Prot. Nr. 173/1859. 5. Es wird kundgemacht, daß bei Rechnungslegungen über Reiscpartikularicn die Beibringung von Prcis-tarifen der Eisenbahnen und Dampfschiffe zu entfallen hat. H. k. k. Unterrichtsmist.-Erlaß 13. Sept. 1859, Nr. 11761; f. k. Landesreg. 28. Sept. 1859, Nr. 17,626 ; Direkz.-Prot. Nr. 199/1859. 6. Es wird verordnet, daß Zeugnis-Duplikate von den Direkzionen zwar ohne höhere Genehmigung, jedoch nur dann, wenn die Ursache und der amtliche Zweck, weshalb sie verlangt werden, begründet nachgewicsen werden, gegen eine in den Lehrmittelfond zu fließende Taxe ausgestellt werden können. H. k. k. Unterrichtsmin.-Erlaß 25. Oktober 1859, Nr. 13475; k. k. Landesreg. 10. November 1859, Nr. 20087 ; Direkz.-Prot. Nr. 226/1859. 7. Es wird die Einleitung angebahnt, daß die gedruckten Jahresberichte der Lehranstalten ohne Vermittelung der Landesstellen zwischen den betreffenden Lehranstalten direkte ausgetauscht werden. H. k. k. Unterrichtsmin.-Erl. 12. Jänner 1860, Nr. 17963; k. k. Landesr. 30. Jänner, Nr. 1069; Direkz.-Prot. Nr. 20/1860. 8. Es wird angeordnet, daß zu Zeugnis-Blanquetten für Mittelschulen das mit einem eigenen Wasserzeichen versehene, aus dem k. k. Schulbücherverlagc in Wien zu beziehende Papier zu verwenden ist. H. k. k. Unterrichtsmin.-Erlaß 3. Jänner 1860, Nr. 1444 ex 1859; k. k. Landesreg. 29. Jänner, Nr. 1424; Direkz.-Prot. Nr. 21. 9. Mittheilung, daß dem Andreas Quatember, Inhaber einer Privat-Hauptschule in Troppan, das Recht ertheilt wurde, giltige Hauptschulzeugniffe auszustellen. H. k. k. Unterrichtsmin.-Erl. 7. April 1859, Nr. 5224; k. k. Landesreg. 29. Febr. 1860, Nr. 3465; Direkz.-Prot. Nr. 44. 10. Diese Realschul-Direkzion wird angewiesen, die gedruckten Jahresberichte den Mittelschulen, mit welchen diese Lehranstalt in Programmenaustausche steht, direkte, das ist ohne Vermittelung der Landesregierung zu überschicken. H. k.k. Landesreg. 26. April 1860, Nr. 6222; Dirckz-Prot. Nr. 71. 11. Es wird bestimmt, in wie fern für Militäraspiranten reservirte Civildienstposten denselben vor genehmigter Militärentlassung derselben verliehen werden können. H. k. k. Unterrichtsmin.-Erl. 3. Mai 1860, Nr. 867; h. k. k. Landespräsidium 8. Mai, Nr. 1149/Pr.; Direkz.-Prot. Nr. 74. 12. Es wird zur Abnahme des Werkes: Die Frciwilligen-Korps Oesterreichs im Jahre 1859, erschienen in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei, dessen Ertrag für die Jnvalidcnfonde bestimmt ist, cingela-den. H. k.k. Min. des Innern 29. November 1859, Nr. 12144; h. k. k. Landespräsid. 27. Mai 1860, Nr. 1398; Direkz.-Prot. Nr. 86. 13. Die organischen Bestimmungen über die innere Einrichtung der von Sr. k. k. Apostolischen Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 12. April 1860 genehmigten Errichtung der land- und forstwirth-schaftlicheu Lehranstalt zu Kreuz in Kroazien werden mit dem Bemerken mitgetheilt, daß der Vorkurs für die wissenschaftliche Abtheilung am 15. Oktober 1860 und die Ackerbauschule nach den Osterferien 1861 eröffnet werden wird. jh. k. k. Landesreg. 5. Juni 1860, Nr. 8852 ; Direkz.-Prot. Nr. 93. 14. Die Verordnung des H. k. k. Finanzministeriums vom 8. April 1860, Nr. 37682, regelnd das Verfahren bei Erhebung und Kollaudierung von Amtsmöbeln und von geringeren Baulichkeiten in Aerarial-Fondes- und in anderen zu Staats- und sonstigen öffentlichen Zwecken gemietheten Privatgebäudeu außerhalb Wien, wird zur Beachtung mitgetheilt. H. k. k. Unterrichtsminist-Erlaß 30. Mai 1860, Nr. 997; k. k. Landesreg. 8. Juni, Nr. 8820; Direkt.-Prot. Nr. 96. 15. Das provisorische Regulativ für Diejenigen, welche die Prüfung aus der Stenografie machen wollen, und als Lehrer dieses Faches an öffentlichen Lehranstalten lehren oder zu lehren beabsichtigen, wird mitgetheilt. Hoher k. k. Unterrichtsmin.-Erl. 14. Mai 1860, Nr. 6044; k. k. Landesr. 14. Juni l. I., Nr. 8195; Direkz.-Prot. Nr. 100. 16. Mit allerhöchster Entschließung vom 3. Juni 1860 haben Seine k. f. apostolische Majestät allergnädigst zu genehmigen geruht, daß das Verbot der Annahme von Verwaltungsstellen bei Erwerbsgesellschaften von Seite aktiver Staatsbeamten auf Mitglieder des Lehrstandes im Allgemeinen keine Anwendung zu finden habe, und daß daher denselben die Annahme von solchen Stellen insofern zu gestatten sei, als in den betreffenden Fällen durch die Ausübung der damit verbundenen Funkzionen die Erfüllung ihrer eigentlichen Bernfspflichten nicht gehindert wird. Hohe k. k. Landesreg. 30. Juni 1860, Nr. 10072; Direkz.-Prot. Nr. 120. 17. Ueberdies wurden seit dem Schluffe des vorigen Schuljahres durch Erlässe des hohen k. k. Unterrichtsministeriums 21 an verschiedenen Mittelschulen wegen gröberer Vergehen von allen öffentlichen Lehranstalten des österreichischen Kaiserstaates ausgeschlossenen Schüler namhaft gemacht, damit sie, falls sie sich um die Aufnahme melden sollten, nicht zugelassen werden. x. Iücher und Lehrbehelse, welche feit dem Schlüsse des vorigen Schuljahres vom hohen k. k. Unterrichtsministerium für den Schulgebrauch zulässig erklärt wurden: 1. Das Werk: Naturgeschichte der Vögel Europas von Anton Fritsch, Kustos am zoologischen Museum in Prag, mit 700 Abbildungen in Farbendruck. Pränumcrazionspreis 26 Gulden 25 Kreuzer öst. W. wird zur Anschaffung für die Schulbibliotheken empfohlen. Hoher k. k. Unterrichtsmin.-Erlaß 26. März 1859, Nr. 4579; k. k. Landesreg. 30. Juli 1859, Nr. 5882; Direkz.-Prot. Nr. 167/1859. 2. Die Realschul-Direkzion wird angewiesen, Theil zu nehmen an der Subskripzion auf die im k. k. Schulbücherverlage in Wien erscheinenden terminologischen Relifs zum Behufe des erdkundlichen Unterrichtes. H. k. k. Unterr.-Min.-Erlaß 5. Februar 1859, Nr. 19568; k. k. Landesreg. 29. Juli 1859, Nr. 4855, Direkz.-Prot. Nr. 169/1859. 3. Der perspektivische Zeichnungs-Apparat von Dr. Fr. K. Hillardt, zu beziehen durch die Buchhandlung L. W. Seidel in Wien. Preis 12 fl. 60 kr. öst. W. wird zum Unterrichtsgebrauche an Uuterrealschulcn unter der Bedingung empfohlen, daß man sich beim Gebrauche desselben nur auf die empirische perspektische Darstellung senkrechter, paralleler oder unter 45° zur Bildebene geneigter Geraden beschränke, die perspektivische Theilung derselben zeige, und die Umlegung des Augenpunktes in die Bildebene und die sich daran knüpfenden Regeln erläutere. H. k. k. Unterr.-Minist.-Erlaß 23. Juli 1859, Nr. 9922; k. k. Landesr. 13. Aug. 1859, Nr. 13750 ; Direkz.-Prot. Nr. 171/1859. 4. Das Lehrbuch der Physik für Untcrrealschulen von F. I. Pisko, 4. Auflage mit 403 Holzschnitten. Mit eingeschalteter slovenischer Terminologie. Brünn 1859, bei C. Winiker, Preis 1 fl. 20 kr. öst. W, wird in ähnlicher Weise für zulässig erklärt, wie dies hinsichtlich des mit slovenischer Terminologie versehenen Lehrbuches der Geometrie mit dem hohen Untcrr. Min. Erl. vom 3. Okt. 1856, Z. 15150, angeordnet worden ist. H. k. k. Unterr.-Minist.-Erl. 17. Febr. 1859, Nr. 1444; k. k. Landesreg. 21. Sept. 1859, Nr. 17250; Direkz.-Prot. Nr. 189/1859. 5. Das Lehrbuch der allgemeinen Geschichte sür Realschulen von vr. Anton Gindel y. l.Band, Prag 1860, bei Karl Bellmann. Preis 1 fl. 20 kr. ost. W., wird für die erste Oberrealklaffe als zulässig erklärt. H. k. k. Unterrichtsmin.-Erl. 12. Okt. 1859, Nr. 15097; k. f. Landesreg. 20. Okt. 1859, Nr. 19250 ; Direkz.-Prot. Nr. 215/1859 und 230/1859. 6. Man wird auf das Liederbuch von Franz Tippmann, Wien 1858, k. k. Hof- und Staatsdruckerei, aufmerksam gemacht. H. k. k. Unterr.-Min.-Erl. 17. Okt. 1859, Nr. 15241 ; k. k. Landesreg. 25. Okt. Nr. 19616 ; Direkz.-Prot. Nr. 217/1859. 7. Naturhistorischer Atlas von Dr. C. Arendt, Leipzig bei Brvckhaus, Preis i Thlr. 15 Ngr., wird als ein nützliches Hilfsmittel anempfohlen. H. k. k. Unterr.-Min.-Erl. 11. Jänner 1860, Nr. 19371 ; k. k. Landesreg. 21. Jänner, Nr. 1128; Direkz.-Prot. Nr. 13. 8. Das Lehrbuch: Grundzüge der darstellenden Geometrie von Rudolf Schnedar, 2. Auflage, Brünn 1859, Preis 1 fl. 70 kr., wird auch in dieser 2. Auflage zum Unterrichtsgebrauche zulässig erklärt. Hoh. k. k. Unterr.-Minist.-Erlaß 3. April 1860, Nr. 4935; k. k. Landesreg. 13. April, Nr. 5938 ; Direkz.-Prot. Nr. 67. XI. Gcumbrschnle für Handwerker und Industrielle. Wie in den vorigen Jahren wurde auch im eben abgelaufenen in Gemäßheit der vom h. k. k. Unterrichtsministerium unterm 6. März 1856, Z. 2385, genehmigten und von der H. k. k. Landesregierung unterm 14. März 1856, Z. 4349, herabgelangten organischen Bestimmungen an Sonn- und Feiertagen an dieser Realschule ein den Bedürfnissen der Gewerbsleute entsprechender Unterricht ertheilt, und zwar in drei Abtheilungen: a) Im Freihandzeichnen unterrichte von 8 bis 10 Uhr Vormittags Joachim Oblak, seit 15. Juni aber supplirte ihn Johann B o r v v s k i, der auch während den ganzen Schuljahres aus eigenem Antriebe bei diesem Unterrichte Hilfe leistete. Das geometrische und Bauzeichnen lehrte Ferdinand Kosmazh ebenfalls von 8 bis 10 Uhr. b) In der deutschen Aufsatzlehre und im Rechnen unterrichtete Raimund P i r k er von 10 bis ll1/* und dann bis 12 Uhr Wilhelm Kukula in der Geografie. e) In der dritten Abtheilung ertheilt Michael Peternel von 10 bis 12 Uhr einen den gegenwärtigen gewerblichen Bedürfnissen entsprechenden naturwissenschaftlichen Unterricht. Den Zeichnungsunterricht besuchten 21 Gesellen und 100 Lehrlinge. Darunter waren: 1 Buchbinder, 1 Buchdrucker, 4 Büchsenmacher, 1 Bürstenbinder, 1 Drechsler, 1 Goldarbeiter, 6 Gürtler, 4 Hafner, 1 Handlungskommis, 3 Kleidermacher, 1 Kürschner, 3 Maler, 5 Maurer, 5 Messerschmiede, 1 Orgelbauer, 2 Riemer, 4 Sattler, 14 Schlosser, 2 Schmiede, 2 Schuhmacher, 4 Spengler, 3 Steinmetze, 8 Tapezierer, 31 Tischler, 1 Uhrmacher, 2 Vergolder, 4 Wagner, 6 Zimmerleute. Die Abtheilung für Aufsatzlehre, Rechnen und Geografie wurde von 31 und jene für naturwissenschaftliche Fächer von 29 Lehrlingen besucht. Darunter waren: 1 Bäcker, 1 Bräuer, 3 Buchbinder, 12 Buchdrucker, 2 Büchsenmacher, 1 Goldarbeiter, 3 Gürtler, 1 Hafner, 4 Kleidermacher, 1 Maler, 2 Maurer, 3 Riemer, 8 Schlosser, 1 Schmied, 3 Schuhmacher, 2 Spengler, 2 Tapezierer, 2 Tischler, 2 Uhrmacher, 1 Vergolder, 2 Wagner. Das Verhalten so wie die Verwendung kann in allen 3 Abtheilungen als sehr befriedigend bezeichnet werden. Der Besuch war bei einigen Lehrlingen etwas ungeregelt, was aber bei der Mehrzahl derselben mehr in ihren häuslichen Verhältnissen als ihnen selbst zur Last zu fallen scheint. Die mit dem Unterrichte in dieser Gewerbschule betrauten Lehrer waren eifrigst bestrebt, den Lehrlingen die theoretischen Grundbegriffe jener Kenntnisse beizubringen, deren sie zur razionellen praktischen Erlernung und Ausübung ihrer betreffenden Gewerbe unumgänglich benöthigen. Dies leisteten dieselben ohne irgend ein Entgelt für ihre Bemühungen; nur der Lehrer des Freihandzeichnens, Joachim Oblak, erhielt für seine, seit 1856—1860, fünfjährigen sehr fruchtbringenden Bemühungen Heuer vom lobl. Stadtmagistrate eine Remunerazion von 105 Gulden oft. W. Im Uebrigen hat der löbliche Vcrwaltungsrath des hierortigcn gewerblichen Aushilskasse-Vereines abermals Heuer wie im vorigen Jahre mit der sehr willkommenen Gabe von 100 Gulden oft. üß. diese Gewerbsckule bedacht, mit welchem Betrage wieder theils bleibende Lehrmittel, als: Reißzeuge, Lehrbücher, Landkarten, theils verbrauchbare Gegenstände, als: Schreib- und Zeichenpapier, Bleistifte rc. rc. angeschafft und den Gewerbschülern verabreicht werden. Da nur mit dieser edelmüthigen Aushilfe den meist armen Gewerbsschülern ermöglichet wurde, den Unterricht nicht blvs zu hören, sondern an demselben allseitig Antheil nehmen und das beim Unterrichte Gehörte auch zu Hause in den etwa von der Handarbeit freien Stunden aus den ihnen zum Gebrauche dargeliehenen Lehrbüchern wiederholen, und somit was Nachhaltiges lernen zu können ermöglichet wurde, so sind dieselben dem auch um sie so väterlich besorgten Vereine zum innigsten Danke verpflichtet, welchen im Namen derselben dem löblichen Verwaltungsrathe und allen Herren Gebern auszudrücken mit Vergnügen diese Direktion übernimmt, indem sie es zugleich für ihre Pflicht erachtet, unsere der Erlernung der Künste und Gewerbe bcfliessene Jugend dem ferneren Wohlwollen und der geneigten Unterstützung des bisher so edelmüthig wirkenden Vereines angelegentlichst zu empfehlen. XII. Schluß des SchuWres. Die Versetzprüfungen wurden am 16., 17. und 18. Juli vorgenommen. Die öffentlichen Ehrenprüfungen wurden am 28. Juli Vormittags mit der 3. und 2., Nachmittags aber mit der 1. Klasse abgehalten. Heute am 1. Aug. wird, nach einem um 8 Uhr in der Domkirche abgehaltenen heiligen Dankamte, um 9 Uhr im Saale der bürgerlichen Schiessstätte die feierliche Prämienvertheilung zugleich mit der des k. k. Gimnasiums vor sich gehen; und sodann in den Lehrzimmern die Ausfolgung der Zeugnisse stattfinden. Nummerische Ueberskcht der Schüler, welche diese Unterrealschule in den 8 Jahren ihres Bestehens besucht haben. Schuljahr Klasse Traten ein Während des Jahres traten aus Verblieben am Schluffe Wurden befunden zum aufsteigen fähig | unfähig 1853 I. 122 24 98 72 26 II. 49 8 41 35 6 III. 33 204 3 35 30 169 26 133 4 36 1854 I. 99 8 91 57 34 II. 68 6 62 43 19 III. 32 199 4 18 28 181 21 121 7 60 1855 I. 101 18 83 54 28 II. 55 12 43 39 4 III. 40 196 4 34 36 162 29 122 7 39 1856 I. 89 6 83 59 24 II. 47 4 43 32 11 III. 31 167 2 12 29 155 25 116 4 39 1857 I. 87 12 75 51 24 II. 57 2 55 48 7 m. 26 170 — 14 26 156 21 120 5 36 1858 i. 81 9 72 48 24 ii. 52 9 43 36 7 in. 36 169 10 28 26 141 26 110 31 1859 i. 68 3 65 46 19 ii. 51 2 49 35 14 m. 34 153 12 17 22 136 16 97 6 39 1860 i. 85 11 74 49 25 ii. 47 4 43 35 8 m. 34 166 4 19 30 147 22 106 8 41 Ueberskcht der im Schuljahre 1860 in die drei Klassen eingetretenen, während der Semester ausgetretenen und am Ende derselben geprüften Schüler und ihrer Leistungen. 'S d G s (S Davon c 5 S c OQ Zahl der eingetretenen, geprüften, ausgetretenen und ungeprüft gebliebenen Schüler haben die Klaffe wiederholt waren aus der vorhergehenden Klaffe eingetreten waren von Außen hinzugekommen I. I. II. 9 | 50 | 26 8 j 47 j 26 85 81 Schulklaste II. I. II. 3 2 37 36 7 6 47 44 34 32 i. II. III. Zusammen III. I. II 1 1 30 28 3 3 Semester I. 1 II. 1 Semester I. | II. Semester I. II. Semester I. II. Es erhielten ein Zeugniß der 1. Klasse mit Vorzug 1. 2. 11 11 11 11 11 Vor dem Semesterschlusse sind ausgetreten Unklassinzirt blieben ii ii n ii ii ii n n n ii ii ii ii ii ii n 6 3 3 5 —; 4 9 12 40 46 33 30 18 18 91 94 29 17 9 5 14 6 52 28 9 3 1 — 2 — 12 3 1 7 — 1 .—- 2 1 10 — 5 1 3 - 2 1 10 84 69 46 40 34 28 164 137 — 5 1 3 — 2 1 10 Es waren am Ende der Semester klaffifizirt . „ „ „ „ nicht klassifizirt Anzahl aller öffentlichen Schüler am Schluffe des Semesters Privatschüler....................................................... Zuhörer .......- • •-- - • - - • - • 84 74 47 43 34 30 165 147 Uebersicht der nicht allgemein obligaten Lehrfächer L. Die flovenische Landessprache, welche für alle Slovenen obligat ist, haben besucht: Aus der I. Realklaffe 11. n n 111. n n Semester I. I II. 76 38 24 66 36 20 Zusammmen 138 1122 ?♦ Die italienische Sprache haben besucht: Im I. Jahreskurse n H " .. III 51 27 13 45 24 12 Zusammen 91 1 81 3. Die Musikschule haben besucht: Aus der I. Realklaffe.................................... Zusammen . | 18 | 13 Masftstklljion der Schüler an der k. k. Untcrrcalschule zu Laibach am Schlüsse des zweiten Semesters 1860. Dritte ReakschuMa^fe. Mit Prümium ist betheilt worden: von Renzenberg Vinzenz aus Laibach. Die Vorzugsklasse haben nebst diesem erhalten: Dollcnz Josef aus Wippach. BaSchiera Johann aus Triest. Harich Wenvclrn aus Laibach. Die erste Fortgangsktasse haben erstatten: Kraschovi; Anton aus Zirknitz. Kraschoviz Eduarv aus Laibach. Liebenberger Christof aus Mürzzuschlag in Steiermark. Lippitsch Franz aus Villach in Kärnten. Matheusche Johann aus Laibach, v. Millesi Franz aus Völkendorf in Kärnten. Oehmig Wilhelm aus Szygctlivar in Ungarn- Pampichler Michael aus Graz in Steiermark. Pugmann Alexander aus Cepiö in Istrien. Rikli Paul aus Wangen in der Schweiz. Roth Ludwig aus Triest. Sporn Johann aus Vigaun in Oberkrain. Stoitz Franz aus Laibach. Thomann Karl aus Laibach. Tyssen Johann aus Laibach. Wiederwohl Maximilian aus suchen bei Gottschce. Zamolo Anton aus Tüffer in Steiermark. Zentrich Johann aus Laibach. Eine Nachprüfung am Ende der Ferien wird gestattet dem Liren Ludwig aus Reifenberg im Küstenlande. Skofiz Johann aus Mariafcld. Die zweite /ortgangsklasse haben erhalten: Gvrschitsch Johann aus Laibach. Kantz Viktor aus Laibach. Kautschitsch Michael aus Sairach. Trco Anton aus Laibach. Wagner Robert aus Wien. Wukotich Heinrich aus Laibach. Im Laufe des Semesters stnd ausgetreten 2 Schüler. Zweite Realschulkla^e. Mit Prämien sind betheilt worden: Kunschitsch Vinzenz aus Obergörjach. Grnber Franz aus Kraubath in Steiermark. Rasatti Änton aus Görz im Küstenlande. Die Vorzugsklasst haben nebst diesen erhalten: Moraur Michael aus Senosetsch. Dessel Man; aus Oblak. Die erste Fortgangsklasse haben erhalten: Adamitsch August aus Oberlaibach. Besek Anton aus Senosetsch. Ritter v. Franken Heinrich aus Villach in Kärnten. Häuf Anton aus Gottschee. Hauptmann Alois aus Laibach. Jentschitsch Albin aus Laibach. Zentschitsch Marzel aus Laibach. Jerom Josef aus St. Georgen bei St. Marcin. Zcrschinovih Anton aus Pretschna. Klementschitsch Karl aus Neustadtl. Leinthaler Johann aus Loitsch. Leustik Vinzenz aus Soderschitz. Mauro Joses aus Triest. Mayr Johann aus Laibach. Mi-llauz Johann aus Zirknitz. Modiz Franz aus Oblak. Müller Alerander aus Mailand. Mulles Adolf aus Wippach. Niederleitner Rudolf aus Graz in Steiermark. Novak Johann aus Jdria. Novak Stefan aus Reifnitz. Ogorcuz Vinzenz aus St. Marein. Onitsch Josef aus Fiume. Pin Valentin aus Moräutsch. Puppo Karl aus Triest. Resser Alois aus Neumarktl. Rupnik Johann aus Jdria. Schaxla Anton aus Sturia. Wisiak Heinrich aus Krainburg. Writz Gustav aus Schwarzenbach in Kärnten. Eine Nachprüfung am Ende der Ferien wird gestattet dem Juvan Matthäus aus Watsch. Richter Franz aus Laibach. Rischner Ignaz aus Graz in Steiermark. Dir zweite Fortgangsklosse haben erhalten: Delkot Anton aus Sesana im Küstenlande. Gioitti Peter aus Triest, v. Maiti Johann aus Triest. Pototschnik Johann aus Laibach. Ru da Alois aus Laibach. Im Laufe des Semesters ist ausgetreten 1 Schüler. Erste Realschulklaste. Mit yrüiiticii sind belheitt wurden: Bnchneder Anton aus Wartberg in Steiermark. Dolinar Johann aus Neumarktl. Die Vorzugsklasse hat nebst diesen erhalten: Schwingshackl Heinrich aus Laibach. Die erste Fortgangsklasse haben erhalten: Appei Leopold aus Plauina- Bartelme Josef aus Gottschee. Czermak Eduard aus Podsemcl. Set fing er Georg aus Bischoflak. Dekleva Josef aus Slavina. Ferfila Franz aus Senosetsch. Frühling Moritz aus Klagenfurt. Globotschnik Hermann aus Sagor. Gollob Karl aus Oberlaibach. Groß Franz aus Soderschitz. Haas Karl aus Raab in Ungarn. HauH.Franz aus Gottschee. Jvanuscha Mathias aus Graz in Steiermark. Kautschitsch Matthäus aus Sairach. Kette Albert aus Obcrlaibach. Konschegg August aus Stein. Kopaitich Anton aus Fiume. Koschak Franz aus St. Marein. Kostazza Johann aus Gloggnitz in Oesterreich. Kranz Hermann aus Lienz in Tirol. Liebenberger Lorenz aus Mürzzuschlag. Lovatelli Conte dal Vorno Hugo aus Ravenna im Kirchenstaate- Mal ly Johann aus Neumarktl. Mihalich Leopold aus Adelsberg. Mück Josef aus Pettau in Steiermark. Oraschem Johann aus Mannsburg. Penkv Mathias aus Sagurje. Perjatel Andreas aus Reisnitz. Petz Ludwig aus Laas. Pfeifer Franz aus St. Martin bei Krainburg. Pogatschnik Franz aus Lengenfeld. Pototschnik Ludwig aus Kropp. Saxer Mathias aus Laibach. Sriöa Josef aus Novi bei Vinodol in Kroazien. Stroj Josef aus St. Martin bei Krainburg. Stular Johann aus St. Georgen bei Krainburg. Svctek Anton aus Laibach. Thomaz Anton aus Fuiine in Kroazien. Tischler August aus Triest. Tyssen Ludwig aus Laibach. Unglerth Ferdinand aus Laibach. Bieten Romuald aus Kladrub in Böhmen. Wagner Karl aus Cilli in Steiermark. Zetinovich Robert aus Wien. Zcvz Joses aus Untcrtuchcin. Zimperman Matthäus aus Rob. Eine Nachprüfung am Ende der Ferien wird gestattet dem Jamnig Nikolaus aus Preska. v. Sauer Josef aus Laibach. Stöckel Ernest aus Eisenkappel in Kärnten. Telvan Josef aus Franzdorf. Vede Anton aus Villach in Kärnten. Die zweite Fortgangsklasse haben erhalten: Barolin Anton aus Graz in Steiermark. Benedik Vinzenz aus St. Martin bei Krainburg. Gossar Franz aus Schischka bei Laibach. Grundner Anton aus Zaier. Horak Eduard aus Laibach. Juvan Michael aus Laibach. Kratochwill Anton aus Fütes in Ungarn. Ritter v. Lettner Franz aus Wien- Lontschar Matthäus aus Neumarktl. Magoschih Rudolf aus Mürzzuschlag in Steiermark. Mailt) Karl aus Neumarktl. Mankotsch Josef aus Triest. Peternel Franz aus Krainburg. Röder Josef aus Laibach. Sajvviz Mathias aus St. Georgen bei Krainburg. Tscherne Anton aus Laibach. Warto Ernest aus Jdria. Die dritte Fortgangsktasse haben erhalten: Orenig August aus Laibach. Sajvviz Primus aus St. Georgen bei Krainburg. Ureuz Josef aus Radmannsdorf. Im Laufe des Semesters sind ausgetreten 7 Schüler. 3kxt$m der Lehrbücher, welche bei dem Unterrichte an der vollständigen Unter- Gegenstand I. Klaffe Preis | Lur Religion Handbuch der kath. Religionslehre nebst einem kurzen Abrisse der heil. Geschichte von Ferdinand Senner, 4. verbesserte Auslage, Wien 1838 Mit Bewilligung des fürstbischöfl. Ordinariates vom 12. September 1853, 3-1764, Biblische Geschichte des alten und neuen Bundes von Schuhmacher, Köln 1859, 14. Auflage, 12'/, Rgr — 72 8 Deutsche Sprache Deutsches Lesebuch für die österr. Realschulen von Th. Vernaleken, 1. Thl., 8. Auflage, Wien, bei Seidel 1859 Zugelaffen mit H. Mimsterial-Erlaffe v. 18. August 1853, Z. 6359. Leidsaden zum gründl. Unterrichte in der deutschen Sprache von vr. I. C. A. H eyse, 19. verbesserte Auflage, revid. Abdruck. Hannover 1858, Hahn'sche Hof- Buchhandlung — Th. 10. Ngr Zugelaffen mit h. Minist.-Erlaffe vom 5. November 1857, Z. 1861. — 50 8 Slovenische Sprache Grammatik der slovenischen Sprache von Blas Potoenik, 2. Auflage, Laibach 1858, bei Blasnik Zugelaffen mit H. Unterrichts-Minist.-Erl. vom 11. Juli 1854, Z. 10161. Berilo za pervi gimnazialni razred. V. Ljubljani 1852, bei Blaönik 70 42 Geografie Leitfaden für den Unterricht in der Geografie mit besonderer Rücksicht auf das Kaiser-thum Oesterreich für Realschulen von Franz Hauke, 13. verbesserte Auflage, Wien 1859 Empfohlen mit h. k. k. Unterrichtsmiu.-Erlasse vom 20. Sept., Z. 9491. Ab. Stieler's Schulatlas, 39. Auflage, Ausgabe für die österreichische Monarchie mit 46 Karten. Gotha 1859, bei Justus Perthes, gebunden 1 Thal. 25 Ngr.' . Gestattet mit H. k. k. Unterrichtsminist.-Erlaffe vom 21. Nov. 1855, Z. 14980. 1 2 24 8 Rechnen Anleitung zum Rechnen für die 1. und 2. Klaffe der' Unterrealschulen von vr. Franz Mocnik. Wien 1859, im k. k. Schulbücherverlage Empfohlen mit H. Minist.-Erlaffe vom 6. Juli 1851, Z. 6123. 53 Geometrie Lehrbuch der Geometrie. Zum Gebrauche der Unterrealschulen. Mit 265 in den Tert eingedruckten Holzschnitten und eingeschalteter Terminologie in sloveni- scher Sprache. Wien 1856. Im k. k. Schulbücherverlage Vorgeschrieben durch H. f. k. Unterrichtsm.-Erl. vom 3. Oktob. 1856, Z. 15140. — 63 Naturgeschichte Naturgeschichte des Thierreiches von vr. A. Pokorny, mit Jllustrazionen. Wien 1859, im k. k. Schulbücherverlage Um die Genehmigung wurde angesucht. Naturgeschichte des Pflanzenreiches für k. k. Untergimnasien und Unterrealschulen von Dr. A. Pokorny, mit 22 Tafeln. Wien 1859, im k. k. Schulbücherverlage Zulässig erklärt mit h. k. k. Unterrichmin.-Erl. 31. Jänner 1853, Nr. 624, und 12. Mai 1859, Nr. 6822 — 48 54 -etS •Ä_ % Leichtfaßliche AufangSgründe der Naturlehre. Zum Gebrauche an Unterrealschulen und Untergimnasien von Dr. Jakob Schabus. 7. nmgearbeitete Auflaae. Wien 1859, bei Gerold's Sohn Empfohlen mit 6. k. k. Unterrichtsm.-Erlaffe vom 11. Aug. 1854, Z. 6202. 1 6 Chemie Baukunst Italienische Sprache i. Iahreskurs. Praktischer Lehrgang zur Erlernung der ital. Sprache nach vr. Ahn'S Lehrmethode von P. A., de Filippi, 1. Kursus, 14. Auflage, Wien 1859, bei Fried. Manz ! 88 weis Realschule zn Laibach im nächsten Schuljahre 1861 werden gebraucht werden. II. Klaffe Preis III Klaffe Preis 04 04 Handbuch der kathol. Religionslehre wie in der 1. Klaffe Kirchengeschichte für kath. Schulen von I. P. Mathias, Köln 1854 — 72 8 Der Geist des kath. Kultus von Math. Ter klau, 6. Auflage. Wien 1857 ....... — 72 Lesebuch von Vernaleken, 2. Theil, 4. Auflage, Wien 1856, bei Seidl . . Zugelaffen mit H. Ministerial-Erlaffe vom 18.Aug. 1853, Z. 6359. Leitfaden, wie in der 1. Klaffe — 54 8 Lesebuch von Vernaleken, 3. Theil, 3. Aufl. Wien 1854, bei Seidl Zugelaffen mit h. Minist.-Erlaffe vom 18. Aug. 1853, Z. 6359 Leitfaden, wie in der 1. Klaffe — 65 8 Grammatik, wie in der 1. Klaffe Berilo za drugi gimnazialni razred. v. Ljubljani 1852, bei Blasnik Empfohlen mit H. Ministerial-Erlaffe vom 24. Oktober 1852, Z. 10018. — 70 42 Grammatik, wie in der 1. Klaffe Berilo za tretji gimnazialni razred v. Ljubljani 1854, bei Blasnik Empfohlen durch H. Minist.-Erl. vom 14. Aug. 1854, Z. 11693. — 70 42 Dasselbe wie in der 1. Klasse Derselbe wie in der 1. Klasse 1 8 42 ? Dasselbe wie in der 1. Klaffe Derselbe wie in der 1. Klaffe 1 8 42 8 Dasselbe wie in der 1. Klaffe — 53 Die angewandte Strich, nebst einer Übersicht!. Darstellung der einf. kaufm. und gewöhnlichen Buchführung von vr. Franz Mocnik. Wien 1853, k. k. Schulbücherverlag Empfohlen mit H. Min.-Erlasse v. 3. Slug. 1851, Z. 2240. Darstellung der österr. Zoll- und Staatsmonopols-Ordnung für Real- und Handelsschulen, 4. verm. Auflage von Dr. 581 obig. Wien 1858, bei Prandl und Mayer Zugel. mit h. Minist.-Erl. 1. Mai 1858, Z 6843. — 51 72 Dasselbe wie in der 1. Klaffe — 63 Anfaugsgrüude der Mineralogie für Unterrealschulen von Sigmund Fellöcker; mit vielen in den Tert eingedruckten Holzschnitten, 3. Auslage, Wien 1858 bei Gerold Empfohlen mit b. k. k. Unterrichtsminist.-Erlaffe 16. Oktober 1852, Z. 10989. — 42 Dasselbe wie in der 1. Klaffe 1 6 Anfangsgrilndc der Chemie für Unrcrrcalschulcn non Frz. Berr, 3. Auflage, Brünn 1858. bei Buschak . . Empfahl, mit H. f. k. Unlcrrichksmin.-Erl. 22. Dezemb. 1858, Z. 21573. 1 6 Grundzüge der Baukunst für Real- u. Gewerbeschule» von Adolfd.Gabriely. 5. umg. o crm.A u fl. Brünn 18ü0bci Buschak. Empf. mit H. M.-Erl.o. 9. Febr. 1854,3.1609. 1 60 II. Johrtsknrs. Theor. pro ft. Anleitung zur Erlernung der ital. ©Brache von A. Fornasari Verce, 49. An fl. Wien 1857, bei Friedr. Manz 2 12 III Iahrcskurs. Dasselbe wie im II. JahreskurS 2 12 Verzeichniß der Requisiten, welche jeder Schüler dieser Unterrealschule, außer den vorgeschriebenen Lehrbüchern, im Laufe eines Schuljahres nothwendig braucht. Gegenstand und dessen beiläufiger Anschaffungspreis Klasse I. H. fl. >kr. III fl. sir 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. Ein Tintengefäß von Horn mit einer Spitze..................................................................... Der Gebrauch von Tintengefäßen ohne Spitze wird, weil sie leicht Umstürzen, in der Schule nicht geduldet. Ein Federmesser .............................................................................................. Theken: a) für das Schönschreiben in jeder Klasse 4 Stück ä 5 ft.............................................. b) für deutsche Aufgaben in jeder Klaffe 4 Stück ä 9 fr. c) für die RechnnngSaufgaben in der 1. und 2. Klasse ä 4 Stück, in der 3. Klaffe 2 Stück A 9 fr.............................................................................. d) für die Buchführung in der 3. Klaffe 2. Sem. 1 Buch Papier................................... e) für geometrische Ausarbeitungen in der 1. und 2. Klaffe je 2 Stück a 9 fr. . . . 1) für slovenische Aufgaben in jeder Klaffe 2 Stück a 9 fr...................................... g) für italienische Aufgaben in jeder Klasse 9 Stück a 9 fr..................................... ü) für besondere Anmerkungen bei den verschiedenen Lehrfächern in jeder Klaffe 2 Stück von 6 Bogen................................................................................. Papier für die verschiedenen Schulaufgaben 1 Buch ............................................................ Federn monatlich 4 Stück a 1 fr............................................................................... Bleistiften monatlich 2 Stück ä 5 fr.......................................................................... Zeichcnpapier, in der 1. Klasse: 10 Bogen a 5 ft.............................................................. in der 2. Klaffe: 16 Bogen ä 4 ft., 8 Bogen a 6 fr. und 2 Bogen Nmschlagpapier ä 3 fr............................................................................................ in der 3. Klaffe: weißes 18 Bogen ä 6 fr. und 6 Bogen Thonpapier a 14 fr., Umschlagpapier 2 Bogen a 3 fr....................................................................... Ein Portefeüill von Pappendeckel 20" hoch, 13 ’A" breit, für die 1. und 2. Klasse 30 fr. bis 40 fr............................................................................................. Eine Reißtafel von Lindenholz 22" hoch, 15" breit (1 fl.) mit entsprechender Reißschiene 35 fr. für die 2. und 3. Klaffe......................................................... . . . . Zwei Stück Dreiecke 10" lang, eines rechtwinkelig, eines von 45 Graden, für alle 3 Klaffen, das Stück a 21 fr................................................................................... Ein Reißzeug, enthaltend Hand- und Stuckzirkel, Ziehfeder, Transporteur und Maßstab. Preis: 4 fl. bis 7 fl...................................................................................... Ein Bleistifthalter für alle 3 Jahre ......................................................................... Heftnägel in der 2. und 3. Klaffe 8 Stück a 4 fr.............................................................. Farben in der 1. Klaffe: ein Stück Tusch 30 fr., ein Fläschchen Karmin 30 fr., ein Fläschchen blaue Tinte 30 fr................................................................................... für die 2. Klaffe: Tusch, Karmin wie in der 1. Klaffe, dazu noch Berliner Blau 30 fr. Grünspan 18, Gummi-Gntti, 5, Siena 36 fr.............................................. für die 3. Klaffe wie in der 2. Klaffe dazu noch Neutral - Tinte 25 fr., Sepia 25 ft., Zinnober 30 fr., Weiße Kreide 4 Stück a 10 fr.............................................. Gummi Elaslicum für jede Klasse 1 Stück 6 fr. und ein kleines weißes Abwischtnch zum Reinigen der Requisiten beim Zeichnen............................................................... Pinseln in der 2. und 3. Klaffe 2 Stück sammt Pinselstiele ä 10 fr............................................ Farbenschalen für alle 3 Jahre 2 Stück a 6 fr................................................................. Dazu in der 2. und 3. Klasse ein Wasserglas 5 fr., und eine mattgeschliffene GlaS- tafel 25 fr..................................................................................... Ein Kartandel für die kleinen Requifiten 9" lang, 4" breit, 2 ‘/2" hoch für alle 3 Klaffen . . 35 — do 50 do 20 — do 36 — do 36 - 36 18 18 18 — do 18 — do 12 do 24 — do 40 — do — do — 50 — — do 83 — do do — do — do 18 — 28 do — do do — do — do do — do do 20 Anmerkung. Dieses durchschnittliche Verzcichniß diene den Eltern zur Richtschnur, damit sie beiläufig wissen, was ein Realschüler in einem Schuljahre benöthigct. — Sorgsame Schüler werden mit mancher Sache länger auskommcn, leichtsinnige verbrauchen noch viel mehr, als in diesem Verzeichnisse bemessen ist, deswegen sollen die Eltern und ihre Stellvertreter selbst ihre Schüler überwachen, wie dieselben mit ihren Schul-requisiten gebaren. Von diesen Requisiten sind jene, welche das ganze Schuljahr hindurch immer gebraucht werden, sogleich im Beginne desselben anzuschaffen; jene aber, welche erst im Verlaufe der Semester benöthiget werden, sind dann sogleich anzuschaffen, wann der betreffende Lehrer ansagt, daß diese in Kürze beim Unterrichte nothwendig sein werden. Rücksichtlich der Beschaffenheit dieser Requisiten findet man für nothwendig, in Voraus zu erinnern, daß sie von solcher Qualität sein müssen, daß sie dem Gebrauche beim Unterrichte möglichst entsprechen; insbesondere ist bei Anschaffung der Reißzeuge auf die Genauigkeit derselben vorzüglich Rücksicht zu nehmen; nämlich daß die Charniere sich sanft, jedoch mit einer gewissen Festigkeit, bewegen lassen, daß die Schrauben gut halten, insbesondere aber, daß die Zichfedcrn und Zirkclspitzen fein aus-gearbeitet sind und die entsprechende Härte besitzen. Ueberhaupt wird den Eltern gerathen, daß sie, falls sie nicht selbst sachkundig sind, jedes Reißzeug, bevor sie es für den Schulgcbrauch ihrer Söhne kaufen, dem betreffenden Zeichnungslehrer zur Ansicht schicken; denn man wird nicht leicht bei einem ändern Werkzeuge durch das äußere Ansehen so sehr getäuscht, als bei den Reißzeugen. Das Schreib- und Zeichenpapier, die Aufgabenhefte, so wie die Portefeuille und Rcißtafeln müssen der Ordnung wegen alle Schüler einer Klasse von gleichem Formate und derselben Größe haben, weswegen sich diesbezüglich genau nach den in diesem Verzeichnisse angegebenen Maßen und nach den Weisungen der betreffenden Lehrer zu halten ist. Jeder Realschüler muß die erforderlichen Bücher und sonstig nothwendigen Requisiten eigenthümlich besitzen, da das Einanderlcihen derselben im §. 29 des vom H. k. k. Unterrichtsministerium uncer 18. Juli 1854, Z. 4002, genehmigten Disziplinargesetzes dieser Realschule verboten ist, und somit nicht geduldet werden darf. Alle Schulcrfordernisse sollen stets reut und im guten Zustande erhalten werden. Die Bücher sollen gleich im Anfänge des Jahres gebunden, und nicht etwa in einzelnen Blättern in die Schule getragen werden. Auf den Büchern, Theken, Portefeuillen, Rcißtafeln rc. rc. soll der Name des Eigcnthümers deutlich geschrieben stehen. Direktion der k. k. Unterrealschule. Laibach am 20. Juli 1860. Aas nächste Schuljahr 1861 beginnt am 1. Oktober l. I. mit dem heil. Geistamte. Die Anmeldung der in diese Unterrealschule neu ein tretenden Schüler hat vom 25. bis 29. September in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter bei der f. f. Direkzion, mit Beibringung der Schulzeugnisse und der Taufscheine, und sodann auch beim Religions- uud Klassenlehrer, zu geschehen. Zugleich ist bestimmt zu erklären, ob der Augemeldete den italienischen Sprachunterricht besuchen werde, welcher sodann für ihn obligater Lehrgcgenstand ist. Zum Besuche des Unterrichtes in der slovenischen Landessprache ssitb aber in Gemäßheit Erlasses des hohen k. k. Unter- richtsministeriums vom 22. Februar 1856, Z. 682, und Eröffnung der hohen k. k. Landesregierung vom 29. Februar 1856, Z. 3423, alle Schüler an dieser Realschule verpflichtet, welche diese Sprache verstehen und sprechen. Die Aufnahmtaxe von 2 Gulden 10 Kreuzer öst. Währ, ist von den neu eintretenden, der Bibliothekbeitrag jährlicher 35 Kreuzer aber von jedem Realschüler sogleich beim Einschreiben zu entrichten. Die Aufnahmsprüfung findet am 29. September Nachmittag Statt, wobei für den Eintritt in die erste Klasse gewandte Kenntniß der Formenlehre (Abänderung und Abwandlung) der deutschen Sprache und Fertigkeit in den vier Hauptrechnunpsoperazionen mit unbenannten und benannten, ganzen und gebrochenen Zahlen gefordert wird, da ohne hinlängliche diesbezügliche Vorkenntnisse ein befriedigender Fortgang in der Realschule nicht zu erwarten ist. Die Wiederholungsprüfung wird am 29. September um 8 Uhr Vormittags vorgenommen werden. Schüler, welche schon an dieser Realschule waren und in die nächste höhere Klaffe aufsteigen, haben ssch spätestens am 30. September anzumelden. Verspätete Anmeldungen werden, ohne eine gegründete Ursache, nicht mehr berücksichtiget werden. Verbesserungen. Seite 6, die neunte Zeile von unten statt welches lies welcher. Seite 8, die neunte Zeile von unten statt staatlicher lies stattlicher. Seite 9, die achte Zeile von oben statt Dicke lies dicke. Preis 80 Kreuzer österr. W. Zum Vortheile bts Nealschulsondes. Zu haben bei der k. k. Realschuldirekzion.