14. 'Donnerstag den 14. Februar 1833. Naibach. ven 12. Februar 1833. <^as von der aNgütigcn Vorssä't den Ein« wohnern des österreichischen Kaiscrstaalcs abermals verliehene Glück, das erhabene Gcburtsfcst dcs gc« rechtesten und gütigsten Hcrrscdcrö, dcs allgcliebtcn Vaters seiner Völker, Sr. Majestät Kaiser Franz des 1., feiern zu tonnen, ward auch von den Bewohnern dieser Provinz-Hauptstadt in scincm vol« len Uinfangc empfunden; daher auch dieser fcstli« tde Tag mit jener innigen Rührung und jenem hcrzllchcn Inbel gefeiert, womit die unwandelbare Untcrthancn-Treue und Liede sich so unverkennbar ouöspricht. Schon am Vorabende hatten Se. des Hrn. Landes'Gouverneurs Erccllcnz dci einem glänzenden Balle,eine äußerst zahlreiche Gesellschaft ver« sammelt, welche beiden dargebotenen verschieden« artigsten frohen Genüssen, das erhebendste und be« glückendste Gefühl im Hinblicke auf jenen erHabe« nen Gegenstand fand, dem die Feier des Abendcs galt. Heute mit Tagesanbruch hatte c'mc Salve von io» Kanonenschüssen vom Eastellbcrge der Bevöl« terung dcr Stadt und einer fernen Umgegend den Beginn eines Festes angekündet, welchem immer Millionen treu ergebener, dankerfüllter Unterthan nen im weiten Kaiserreiche mit Freude und Ruh» rung entgegenharren. Um ic» Uhr Vormittags wurde über Anordnung Sr. fürstbiscköflichen Gna< den des Hrn. Ordinarius in tcr Metropolitan <, Dom' und Hauptstadt.Pfarrkirche, Et. NMas, das feierliche Hochamt mit dem: Herr Gott! dich loben wir, abgehalten, wobei sich alle (Zivil- und Militär»Authoritäten, die öffentlichen Behörden, der Udcl, der Magistrat, die städtischen Coroori-tionen, und eine äußerst zahlreiche Vollsversamm» lung eingcfunden hatte, von welch' allen die in« brünstigsten Gebete für die noch lange' Erhaltung des allgclicbten Monarchen und um Segen für Ihre und die ganze durchlauchtige Herrscher - Fa« milie zu dem Throne des Ewigen emporgescndet wurden. —Bei den gewöhnlichen Abtheilungen des Gottesdienstes wurden die Salrcn von einer en p!n-a6e ausgerückten Division des löbl. hier garni» sonirendcn Gradiscancr Regimentes gegeben, und von den Kanonenschüssen am Oastellberge auf übli« che Weise begleitet. Nach dem Schlüsse der kirchlichen Feier hatte im Röthssaale des Magistratshau« seä eine zahlreiche Versammlung des schon seit mehreren Jahren hier bestehenden Jahr für Jahr gctcih' licher wirkenden Sparcassevereins in der Art Statt, daß eine allgemeine Sitzung, bei welcher auf Ansuchen des Vereins-Vorstandes, Se. Excellenz der Herr Landes «Gouverneur, als hoher Protec« tor der Anstalt, den Vorsitz persönlich ^u führen gcruheten , abgehalten, und dabei über die sicl) im« mer erfreulicher gestaltenden Resultate des gedeihlichen Wirkens dieses Vereines, in Bezug, auf die Ergebnisse des Solarjahres iL32, die öffentliche Rechnung abgelegt, nebstdei aber der Prospectus einer neuen, mit der Svarcasse zu vereinigenden, gleichfalls auf die Beförderung des Gemeinwohls berechneten Anstalt, nämlich cincs zu errichtenden Versatzamtes, zur Berathung gebracht wurde. Wahrlich könnte der Grundstein zu einer wohl« thätigen Unternehmung, deren Bedürfniß schon lange gesuhlt wuüe, nicht wohl angemessener 5; als am Geburtsfeste des erhabenen Monarchen ge» legt werden, dessen fegenvolles Leben und Wirken durch des Allmächtigen Leitung und Vorsorge zu einer unversiegbaren Quelle des Glückes für die "von> ihm unmittelbar beherrschten Völker, so wie für d'en Ruhestand selbst fremder Reiche und Na.-tioncn geworden ist, eines Monarchen, dessen Weisheit und Güte jede wohlgemeinte Anstalt in kleinem weiten Reiche prüfend umfaßt, unterstützt, fördert und zum Gedeihen leitet. Mittags hatten Se. fürstbischöflichen Gnaden ein großes Diner gegeben, bei welchem die sehr zahlreich versammelten Gäste in die vom Herrn Fürstbischöfe ausgebrachten Toasts, auf das lange Leben Allerhöchst Sr. Majestät des Allergnäoigsten Kaisero, Ihrer Majestät der gnädigsten Kaiserinn und huldreichsten Landesmuttcr, dann des ganzen durchlauchtigsten Herrscherhauses, mildem lautesten Iubcl einstimmten, welcher abermalö-von den Ge-scyützcs« Salven vom Eastellderge begleitet wurde. Abends ward im ständischen^ geschmackvoll beleuchteten SchauZpiclhause ein der Feier des Tages angemessenes Schauspiel gegeben, vor dessen Beginn von dem Theater -Personale vor dem ge« schmackvoll decorirten und erleuchteten Bildnisse des cingebethctcn Monarchen und Landesvaters, jene Bolkshymne abgesungen wurde, deren Anklänge immerfort in den treuen Herzen der beglückten Bewohner des österreichischen Kaiserstaates den voll« stimmigsten Wiederhat! finden; daher dieser patriotische Gesang, wie immer, so auch heute/ von den lauten wiederhohlten »Vivatä" der zahlreich anwe< senden Versammlung übertönt ward. Möge daä frohe Fest, bei dem alle Herzen sich so mächtig erhoben finden, noch recht oft und immer unter den günstigsten Auspizien für den all« geliebten Herrscher und für die durch ihn beglückten Böller wiederkehren, Frankreich. Der Nouvelliste schreibt ferner aus Brest: „Nach Befehlen, die geheim gehalten zu werden scheinen, wenigstens was das Ziel der Expedition betrifft, bereitet man zu Brest die Ausrüstung ei« ner beträchtlichen Sccdlvision vor, die zu Ende Winters in See gehen soll. Alle Voraussetzungen i'önnen in dieser Hmsicht nur Muthmaßungen seyn. Die Einen sprechen oon Hayti, öie Andern pon dem mittelländischen Meere und den Angelegenheiten ' 5cr Levante; gewiß scheint, daß es sich von einer oder der andern dieser Bestimmungen handelt.« Mg. Z.) Großbritannien. London, den 2c). Jänner. Parlaments« Eröffnung. Oberhaus. Heute versammelte sich das Parlament, und wurde, wie gebräuchlich, durch eine Commission eröffnet. Die Lord- (Zom-missäre waren der Lord« Kanzler, der Graf Grey, der Herzog von Richmond, der Marquis von Lans-down und Lord Aukland. Der Kanzler nahm das Wort, und erkläre, daß Se. Majestät es für dienlich erachtet haben, das Parlament durch eine Commission zu eröffnen. Die Lord - Eommissäre ließen sogleich die Mitglieder des Hauses der Gemeinen erinnern, sich zu den Schranken zu begc-> b.n, um die Lesung der Iommissionsacte zu vernehmen. (B. v. T.) Acmiral Exmouth, besonders bekannt durch die von ihm befehligte Unternehmung gegen Algier imIahre iöi6, ist am 2I.Iänner in seinem Ü7sten Jahre gestorben. Er lttt ln der legten Zeit an Gei-sicszcrrütung. (Eourrier.) Die hollandischen Gegenpro-posicionen wurden zwar von Großbritannien und Frankreich günstig aufgenommen, scheinen aber hinsichtlich der Scheldefchifffahrt einige Erläuterun« gen zu fordern. Der Eourrier, welcher gestern ankam, überbringt dü-se, und zu unserer Freude erfahren wir von unserm (Korrespondenten, daß man sie größtentheils als einer baldigen Beilegung der Sache günstig betrachtet. Der Grundsatz der Schcldcfrcihcit für neutrale Flaggen und Freunde ist unumwunden von der holländischen Regierung anerkannt, und die tcmporaircn Ausnahmen sind nur das Resultat der ausserordentlichen Umstände, die ihre Rnnuhme veranlaßten. Wenn diese Angabe unsers Korrespondenten richtig ist, und wir glauben sie dafür halten zu können, so müssen die Unterhandlungen zwischen Holland, England und Frankreich wieder aufgenommen werden. (Allg. Z.) Der C o urrierenthält folgende Notiz über den jetzigen Oberbefehlshaber von Don Pedro's Truppen, General Solignac: „Jean Baptiste So-lignac, Generallieutcnant der französischen Armee, Commandeur der Ehrenlegion, Rucer des St. Ludwigsordens und Mitglied oer französischen De-putirtenkammer, wurde im Jahre 1770 zu Mll-haud gebore«. Cr trat früh in die Armee und 55 diente unter M.isfcna in den italienischen Fcldzü' gen, dann unter (Zlauzel und anderen berühnuen Generalen. In dem spanischen Feldzugc wurde cr zweimal verwundet. Beider Belagerung von Astorga in Spanien zeichnete er sich sosehr aus, daß er dem Kaiser aufö angelegentlichste empfohlen wurde. Napoleon beförderte lhn daher zum Range eines Dioi« sionsgencralö. Da cr jedoch später dem Kaiser vcr« dächtig wurde, zog er sich in seinen Geburtsort zurück, um der Ruhe des Privatlebens zu genießen. Als im Jahre i5i4 die Armee der Verbündeten in Frankreich einrückte, ernannte ihn der Kaiser zum Gouverneur von Lilie. Im Jahre iü,5 ward er zum Mitgliede der Dcpuürtenkammer erwählt." (Allg. Z.) Spanien. Nach französischen Blättern ist Spanien be« ständig in einer großen Gärung. Es heißt, daß es zu Granada und in andern andalusischen Städten noch Insurrektionen gibt; jenen im Norden ähnlich. So viel den Aufstand von Leon betrifft, so hat man darüber bisher nur unvollkommene Berichte; in« dessen scheint er der Regierung große Besorgnisse verursacht zu haben. (B. v. T.) Portugal. Die Lissabon er Zeitung vom 52. Jänner enthalt über cinen Borfall ein Schreiben aus Villa nova de Gaia vom 6. gedachten Monats worin es heißt-: „Die Rebellen schlugen im Douro oberhalb des Klosters da Scrra, gegenüber Qtt cdrant o e ns, eine Schiffdrücke von 55 Fahr» zeugen, wodurch man unserer Seils veranlaßt wurde, dicht am Ufcr eine temporäre Batterie von 2 Kanonen zu errichten, um von diesem günstigen Puncte aus die Schiffbrücke zu beschießen. Man begann vorgestern um 6 Uhr dicse Arbeit, und war damit um 2 Uhr Nachts fertig, so daß die Stücke aufgestellt und gedeckt waren. In Folge dessen nahmen die Feinde m der nämlichen Nacht die Schiffbrücke weg; da'indeffen der zur Vertheidigung der Brücke bestimmte Brigg Eoquettean , seinem Ankerplätze blieb, richtete die Batterie gestern Früh ihr Feuer auf das Schiff, welcheS beim zwei und zwanzigsten Schusse sammt zwei großen Booten unterging. Unsere Artillerie war dabei dem Feuer von vier feindlichen Batterien ausge« seht, oas jedoch keinen weitem Schaden anrichtete, ausser daß ein überzähliges Laffcttcnrad zerschlagen wulh«, und daß cine Granate aus einen Muni« tionskarren fiel. Der Brigg führte zwölf Kanonen und die Bestimmung desselben war, den Ueber« gang über den Fluß zu decken und die Schiffe und Kanonierbocte zu schützen. Außerdem befand sich darauf ein Borrath von Lebcnsmittcln, der für die Garnison in dem Kloster da Serra bestimmt war; dieß ging alles zu Grunde, so wie auch einige Matrosen. Der General begab sich nach der Batterie von Sampayo, und da er sah, daß ein Schiff ohne Flagge Anstalt machte, auszulaufen, ließ cr einen Schuß mit losem Pulver darauf abfeuern, damit der Kapitän Rede und Antwort gebe. Dieser gehorchte aber nicht, und eben so we« mg, als man eine Kugel gegen ihn abfeuerte. Erst nachdem man 7 Schüsse auf ihn gerichtet hatte, wodurch einige Leute am Bord getödtet und andere verwundet wurden, kam der Capita« nebst dem Schiffer und Lootsen ans Land, um seine Schiffspäffe vorzuzeigen, woraus sich ergab, das 128 Otigländer nno Franzosen, im Dienste der Re« bellen, am Bord waren. Diese wurden denn aus« geschifft und das Schiff blieb im Bereiche unserer Artillerie. Diese Franzosen und Engländer besau« den sich in höchst elendem Zustande. — Unter den Deserteurs aus Oporto befanden sich in den letz» ten Tagen namentlich auch mehrere von den Vo luntarioö de Dona Maria, Kaufmannsd/ener aus Oporto. — In der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner unterhielt eine unserer Batterien gegen das lZa» stell von S. Joao da Foz ein sehr lebhaftes Zeuer.« (Oest. B.) Osmannisches Ncich. Konstantinopel, ^5. Jänner. Der Sultan hatte auf die Nachricht von oer letzten Nieder« ' läge, an jeder Rettung durch eigne Kraft verzwei« fclnd bereits den Entschluß gefaßt, sich ganz inöie Arme Ruhlands zu werfen, und von dieser Macht die Bcschützung der Hauptstadt und seines Thrones, so wie die Auswirkung eines erträglichen Friedens mit Mehemed Ali zu erwarten. Auf die Nachricht hievon arbeiteten aber die übrigen Gesandten ui Konstantinopel sogleich dahin, daß bei einer Ver« miltlung nicht die Sprache Nußlands allein, son« dern auch die ihrer Regierungen gehört werde. Jh. ren vereinten Bemühungen gelang es dann, den Sultan zu bestimmen, daß er auch Frankreichs und Englands Vermittlung ansprach, worauf die Gesandtschaften dieser beiden Staaten, unterstützt von. den übrigen, alsbald Anstalten trafen, mit 56 Ibrahim Pascha in Communication zu treten. Ihr Sifer ward durch einen glücklichen Erfolg gekrönt'. Ibrahim Pascha licß sich durch sic belegen, auf die Basis, daß der vom Sultan gegen ihn und sei' ncn Bater ausgesprochene Bannsluch zurückqeoom« ,nen, und Letzterer mit dem Paschalik von Syrien - belehnt werde, einen Waffenstillstand abzuschlie» ßcn, und seinen Marsch, sowie die Feincseligtei» ten überhaupt einzustellen. Somit wäre die augenblickliche Gefahr für die Pforte verschwunden. Die näheren Bedingungen deS Waffenstillstandes sind noch nicht bekannt. (Allg. Z.) Ein französisches Blatt sagt: Ibrahim macht Halt, erschöpft durch seinen Sieg; er erwartet Verstärkungen. Die Pforte'hat'Soldaten , aber auch nicht einen einzigen Mann, der daraus eine Armee bilden kannte. . Der Sultan ist cntmuthigt; er fürchtcc seinc Unterthanen mehr als die Ogyptier, und wagt es nicht, ihren Fanatismus zu reihen. Admiral Greigh wird den Arabern zuvorkommen; die französische C'scadre wird der russischen in der Nähe folgen; c.r.stcre ^ird sich in den erstcn Tagen des Februars nach den Dardanellen begeben. »Wav würde geschehen," fragt dieses Blatt, „wenn die Russen zu Konstantinopel wie zu Napoli und an den griechischen Küsten feindlich geZen Frankreich handeln würden? Wir wagen es zu zlauben, daß dieser Fall in den Instructions deü Admirals Roussin vorgesehen worden ist." (B. v. T.) 'Vereinigte Ktaaten von Oorv^mcrika. Newyorker Blätter bis zum 2,. Decem« ber bringen intereffante Nachrichten. Die ameri« kanische Regierung zeigt sehr viel Energie, die Ursachen zur Klage wegzuräumen, und alle Versuche zur Anarchie mit starker Hand zu unterdrücken. Ei> nem Briefe aus Washington zu folge, sollte in wenigen Tagen ein Truppencorps von beinahe 5c»ooMann mit drei Kriegsschiffen und vielen Kut« lern vor der Barre von Charleston erscheinen, um die Unterwürfigkeit unter die Regierung herzustel» len. Der Scdahsecrelär ist beauftragt, so schnell wie möglich eine Bill in den Senat zu bringen, um die durch den letzten Tariff auferlegten Einfuhr« zolle zu vermindern. Den neuesten amerikaniscbell Zeitungen zufolge, ist nun endlich die Quelle des Mississippi entdeckt worden; sie befindet sich in dem Ibastase,. (Oest. B.) Im Congrcffe zu Washington machte am 27. December Hr. Verplant den Vorschlag, die Ginsuhrzolle zu vermindern und mehrfach zu än> dern. Der (Zongrcß soll sich nächstens damit be' schaftigen. Hr. Adams schlug vor, den Präsiden« tcn zu ersuchen, dem Hause eine Abschrift seiner am iu. erlassenen Proclamation und der Anordnung oes,(Zonvcnts rsn Südcarolina, auf die sie sich bezieht, vorzulegen. Das Haus entschied aber mit »o6 Stimmen gegen 65/ die Sache jetzt nicht in Erwägung zu ziehen. C'Ulg. Z.) Aus New«Vork waren Zeitungen lnH zum 25. December, aus Südcarolina bis zum ,6., aus Virgmicn bis zum 22. December in London eingegangen, über deren Inhalt ein Journal folgcnccll Bericht erstattet: „