Wbacher ^beituna. 47. DcmnsrstaZ Vrn iu Bnni 1829. Uun 3 m a ch u n ss. <-l^ie Direction derpriv. öfierr. National-Bank hat die Dividende für das c.ste Semester 1829 mit Dreißig Gulden Bank-Valuta für jcdeActie bemessen, welche vo»n 1. Iulms l. I. an, in der hier-vrtigen Actiencasse, cntrocdcr gegen die hinausgc-Oedcnen Oou'pons, oder gcgcn classcn'mäsiiggesiäm-pelt^ Quittungen erhoben werden können. Um die deßhalb erforderlichen Vorschreibungcn gehörig vornehmen zu können, werden vom 22. Iu- mus bis 1. Julius l. I. keine Actienuwschrcibun- Zen ooer Vormerkungen, und keine Couponvbei- legung vorgenommen. Nbrigcns behält sich die Direction vor, in der ersten Hälfte des heurigen Julius, cine mit letzten Iunius l>I. abgeschloßcne Übersicht dcrsä'mmtlichcn Erträgnisse der Bank für das erste Semester 162g öffentlich bekannt zu machen« Wicn am 1. IuniuZ 1629. Melchior Ritter von Steine?, Bank. Gouverneurs-Stellvertreter. Bernhard Freiherr v. Sskeles, Bank-Director. Johann Marti n v. Pacher, Bank-Director, WlitA Vkn 3. Muni. Gestern ist der königlich polnische General der Kavallerie, Graf Kraß in sky, mit einer außer-erdcntlichcn Sendung Sr. Majestät des Kaisers von Rußland und Köni^b von Polen, in Folge der am «4, M«i zu Warschau St^gcsuudmnKrommg, hfer eingetroffen. So. k. k. Majestät haben dcn ge» dachten General heute in einer Privat-Audienz zu cinpfangen geruht. (Oest. B.) Machrichtkn vom NrirFsschauMtje. So eben erhalten wir nachstehenden russischen Kriegsbericht aus dem Lager vor Si< lisiria vom 18. Mcn. „Obgleich die Kavallerie, welche über die Brücke von Satunoff über die Donau gegangen war, noch nicht zur Armee bat stoßen können, hat sich dee Oberbefehlshaber nichtsdestoweniger entschlossen, Ze< gcn S i listria vorzurücken. Die grcsie Straße vo?t Tschcvnowoda nach Si lisiria rrar nZch durch das Austroten der Donau überschrremmt. Man mußte über K u 5>gu n auf sehr bcss, werliche» Wegen marschiren. 2ll!ein der Gedanke, dc>ß ei gegen den Feind gehe, hat für die Truppen die Löst der Strapatzcn und der Arbeiten erleichtert. Das Mittcltreffcn, welches am ,5. Mai von Tscber? nowoda aufgebrochen war, übernachtete an die. sem Tagc bei Iwcrnesi. am 14. zu Kusgkn, am i5. zu Kosludfcke, und am ,6. an der Cpihc dcs Sees von G irlitscl?a, wo es zV> fcinc-r Avantgarde sticsi, die einrn Viarsch vsranö hatte." „Am 17. nm 5 Uhr Morgens brach man in einer einzigen (Zclonne gegen Silistria auf. Die Berennung sollte unter dem Schutze des rechten Flügels bewerkstelliget werden, welcher von dcm General-Lieutenant Bartholcma'i commancirl, und ans der neunten Division und dem St. Peters-durgischcn Uhlancmcgimente bestehend, auf dein Wege von Aümandi gerade gegen Sili stria vorrückte. Der übrige Theil der ^clot'ne scl wenltc fich links, um den linken Flügel und das ^entvum zu bilden. Dieses, von demßicneral-Mciicr Lasch, kewitscl? commandirt, aus der ersten Brigade der siebenten Division gebildet, folgte, nachdem cs die Straße von Basardschik nach Sili stria er.-reicht hatte, dcr Kolonne." ...Der linke Flügel, von dem General-Licute^ ncmt Kraßcwoty commandiu. und aus zwci »36 Brigaden der sechsten Division nebst dem Charkoff'« s.yen Uhla>len-Regi,nente, bestehend, dehnte sich lint) bis zum Zusammenstoßen der Straßen von Schumla und von Rasgrad aus. Die erste Brigade der achten Division, unter dem Befehle des General-Lieutenants >Haß, blieb hinter dem rechten Flügel in Reserve." «Die neunte Division stieß nothwendiger W?ise zuerst anf den Feind, welcher mit ungefähr 5c>oc> Mann Infanterie und Kavallerie die Verscyanzun-Zen besetzt hielt, die von uns im vorigen Jahre in der Entfernung von zwei Wersten vor der Stadt aufgeworfen worden waren. Um 9 Uhr Morgens wurden die Infanterie-Regimenter ^schernigoff und Poltawa sogleich von dem Oberbefehlshaber, unter dem Schutze ihrer Artillerie, gegen diese Verschan-zungcn beordert. Zu gleicher Zeit nahmen die Ko-säten vom schwarzen Meere die Kavallerie der Türken in die Flanke, und drängten sie auf ihreInian-terie zurück, welche sie aus den Verschanzungen vertrieben. In weniger als einer Viertelstunde wurden alle unsere alten Werke, die vom Feinde in dieser Gegcnd besetzt waren, genommen, mic Ausnahme einer näher an der Donau liegenden Schanze, die von regulärer Infanterie und Alba-ncscrn besetzt war, und untcr dem unmittelbaren Schutze der Batterien der Festung sich befand. Ge-gcn 'Mittag befahl der Oberbefehlshaber einem Bataillon des achtzehnten IägcrrRegiments, mit zwei Kanonen und von einem Bataillon des siebzehnten Regiments unterstützt, diesen Posten durch das Do-n.:u-Thal zu umgehen. Die Jäger vom achtzehnten Regiment führten den Angriff mit Hitze aus, und vertrieben den Feind aus der Schande. Bei Lieser Gelegenheit wurde der Oberst Mandersten durch eine Kugel am Kopf verwundet." „Die Unternehmungen des rechten Flügels erleichterten ungemein die Aufgabe, welche das Centrum zu lösen hatte. Die Türkeil hielten allerdings auch die Verschanzungen besetzt, die sich vor der Fronte des Centrums befanden; sie wurden aber durch das Feuer der Batterie unseres rechten Flügels, welcher diese Verschanzungen in den Rücken nahm, genöthiget, selbe zu verlassen," „Der General Kraßow sky hatte mchrHin« dernisse zu überwältigen, Da die (Z^lonne dieses Generals den weitesten Weg zurückzulegen hatte, um auf den ihr angewiesenen Posten zu gelangen, so konnte sie vor 2 Uhr Nachmittags nicht daselbst eintreffen/ Man mußte auch die Truppen noch etwas ausruhen lassen, welche während der größten Tagesditze auf dem Marsche waren. Die Türken hielten vor unserem linlen Flügel zwei alte Nedou-ten besetzt, deren culmmirende ^age dcn Battencn unseres "(Zentrums incht gestattete, gegen uc zu wirken. Um 5 Uhr ließ sie der General K r a ß 0 ws -ky angreifen, und sie werden im Nu genommen." „Solchergestalt wurde in einem einzigen Tage nicht dlos die Bercnnung dcs Platzes vollkommen bewerkstelliget, sondern sogar beinahe aufKanät-schenschu^rseite von den Werken der Festung vor« LN'ückt." „Der Verlust des Feindes kann auf 7 bis 60« Mann an Todten und Verwundeten geschaht werden. Unser Verlust belauft sich auf ungefähr i5» Mann." Briefe aus Odessa vom 22. Mai melden: „Der kaiserlich russische Kriegsbrigg Orpheus hat, nach Aussage mehrerer Schiffs-lZapitäne, die Nach» richt nach Sizcb 0 l gebracht, daß die türkische Flotte, zwanzig Segel stark, in das schwarze Meer eingelaufen sei, worauf Admiral Greigh von^ize-dol die Anker gelichtet habe. Bis jetzt sind keine weiteren Nachrichtenvon diesen Flotten hier bekannt geworden." Aus dein Lager vor Silistria vom 22» Mai: „Die Vorbereitungen zur Belagerung werden mit Thätigkeit betrieben; der Feind halt sich ziemlich ruhig und beunruhigt nur schwach die Kette unserer Vorposten, welche nur 5oo Toisen von der (Hontre«Gscarpe der Festung entfernt sind." , Kosaken an, gelangt. Dennoch wagte eö der Grostwesir nicht, dieses schwache (5?rps in seiner Flanke zu lassen, und entschloß sich,.selbes anzugreifen. Am 17. mn halb 4 Uhr Morgens zeigte er sich an der Spitze von ,5,aoo Mann Infanterie und Kavallerie vor Eski, Arnautlar, Die Handvoll Tapfern, welche don aufgestellt waren, wurden einen Augenblick von d^r viermal stärkeren Macht des Feinde,, ganz umzingelt, welcher sie von allen leiten mit Wuth angriff, ohne ihnen etwas anhaben zu können. Da» Sele« ginskische, d'as Ochotzlischc ^nd das Iakutskischc Re^ giment setzten mehr als fünf Stunden lang allen Anstrengungen der Türken, sie zu durchbrechen, einen unerschütterlichen Widerstand entgegen. Gegen 9 Uhr rückte dcr General-Major Wachten, (welcher am 26. April zu Size dol von dcm Ge< neral-Major Sw 0 b 0 0 sl'oi abgelost wordcn wa?) init vier Bataillons, vier Kanonen und zwei K«sa^ ten - Regimentern von Devn 0 heran. Seine (5r^ scdeinung zerstreute die feindliche Reiterei, welche im Rücken des General Roth umher schwärmte, und dcr Gr 0 ßwesir selbst machte M'cne, von seinem Unternehmen abzustehen, und zog sich zwei Werste weit gegen das Neweza« Thal zurüa. Der Kampf schien geendet; aücm da die Türken eine Verstärkung von io,oac> Mann aus Schumla erhalten hatten, glaubte Resckld-Pascha von Neuem sein Glück versuchen zu müjsen. Gegen H Uhr Nachmittags drang eine Masse v^n ^^a^ Mann .67 türkische? Kavallerie längs dem Fufte der Anhöhen vor, welche unser Eorps von der ^/adt Pra va.« trennten, und zeigte hl'cdurch dieAbücht, dlelunc Flanke des General Roth zu umgehen. D ser Olaudte sich dieser Bewegung widersetzen zu muyen, mdem er das Ochotzttsche und das ein und dreiste U rVRcgimeni mit sechs Kanonen gegen dMe^a-vallerie vorrücken, und sie von einem Bataillon des ^kutskiscben, und einem Bataillon des zwei uno dreisnasten Jäger-Regimens mit 4 Kanonen, unterstützen ließ. In cmem Augenbl,cke wurde dao OcholKische und das cm und drcitzlgsie Neg^ment von dcr feindlichen Kavallerie umring/ deren Zahl sich zusehends vermehrte. Die Türken ließen auch ihre ncmzc Infanterie vorrücken, deren Angriff sie durch das Feuer von 19 Stücken Geschütz unterstützten. Dicsc ungeheure Überlegenheit an Mitteln von Senc des Feindes gab ihm den Muth, unsere Earr^s frischweg anzugreifen, und wäre beinahe verderblich für das OcholMcde Regiment geworden, welches sich der größten Gefahr ausgesetzt fand. Es wurde v^n 5em Obersten Lisch in freigemacht, welcher sich an der Spitze des Bataillons vom zwei und dreißigsten Jäger. Negimentc auf die türkischen Massen stürzte, die von dem Ialutstischcn Bataillon zu glei^ ckcr Zeit in die Flanke genommen wurden. Der Kampf wurde nocl) mit beispielloser Erbitterung fort-üescdt, und ohne daß unsere Truppen trotz ihrer au-Heroidentlichen Minderzahl, einen Zoll breU Erde wichen. Endlich gegen ü Uhr Abends stellte der Großwcsir, abgewiesen, den Kampf ein, und kchrte ins Neweza-Thal zurück. Der Verlust des Feindes war ungeheuer. Die Zahl der Todten allem belauft sich auf zwei tausend. Unserer Seits haben ,rir auch gegen tausend Mann an Todten und Verwundeten verloren; unter ersteren befindet sich der General-Mazor Rinden. Inder folgenden Nacht und am Morgen des nächsten Tages wurde unser kleines Corps durch zwei Bataillons und 4 Kanonen aui Devno, und durch 6 BatcnUons und 12 Ra-noncn aus Basardschick verstärkt. Am nämN-^cnTaqe zog sich der Großwesir, leme Project? aeacn Prav adi aufgebend, bestimmt über I c n^ Basar gegen Schumla zurück." „So endigte zur Beschämung des Feindes cm Unternehmen, in welches er sich mit unfehlbaren Aussichten auf Erfolg eingelassen zu haben glaubte." ' ' ' (Oest. B.) V 0 l c n. Die Preußische Staatözcitun g meldet aus Warsch a u vom 25. Mai. „Die Kr ö n ung Hai gestern völlig m Gcmäßheit dcs Programms auf das Feierlichste Statt gefunden. Der Enthu« siasmus war überaus groß und sprach sich während des Zuges nach der Kirche und von da zurück bcson. dcrs Wut aus. — Die Frau Fürstinn von Lowicz Durchlaucht führte Sc. kaiserliche Hoheit den Großfürsien Thronfolger. Die Herablassung Ihrcr Ma< jestäten, die Huld und die Grazie der Kaiserinn gc« wmnen allc Herzen, und haben die Busngc Sum« mung deä Publicums auf das Höchste gesteigert. Am 21. d. M. wohnten IhreMajesiäten einerMu-sierung bei, zu welcdcr übc>r zwanzig tausend Mann versammelt waren. Durch eincn Tags -Befehl führt das zweite Jäger. Regiment zu Pferde fortan den Namen der Kaiserinn Majestät. Am gestrigen T-'lge haben sehr bedeutende zahlreiche Ordensverleihung gen, Beförderungen und Gnadenbezeigungen Statt gefunden. Während des kaiserlichen Bankets am Krönungstage ließ sich nächst den hiesigen Künstlern auch Hr. Paganini hören." (Oest. B.) ^z? r a n krei ch. Paris, vom 20. Mai. In Bezug auf die Anwendbarkeit der von Hrn. von Südre in Paris erfundenen musikalischen Sprache für den Militärdienst hatte der Kriegsminister eine Commission niedergesetzt, die nunmehr ihr Gut° achten dahin abgegeben hat, daß die Erfindung sehr nützlich sei und mit Vortheil im Felde angewendet werden könne. Der Kriegsminister hat die» sen Bericht genehmigt und von dem Erfinder die nöthigen Erläuterungen verlangt, um dessen Me« thodc ins Werk setzen zu tonnen. Auch der Secmi« nister glaubt diese Erftndung für den Dienst feinet Departements benutzen zu können, und hat deß« halb Versuche mit derselben auf der Rhcde von Toulon angeordnet. , (Salzb, Z.) Dcr Eourrier fran^ais sagt: »Esscheint gewiß, daß in diesem Jahre Algier beschösse» wer» -den soll. Hr. v. Labretonniere glaubt einen Punct gefunden zu haben, von wo aus mcm die Stadt be» schießen könnte, ohne das Feuer der von demDey er« richteten Festungswerke fürchten zu dürfen. Sollte diese crste Operation den Dey nicht veranlassen, Frankreich die schon lange verlangte Genugthuung zu geben, so würde man dann eine Landung unter» nehmen. 3o,ooo Mann miter dem Befehle des Marschalls Maison sollten die-Expcditionsarmee aus« machen, die aber in jedem Falle erst im nächsten Frühjahr in Bewegung gesetzt werden dürfte." In diesem Augenblicke befinden sich auf den Werften von Toulon, 2 Linienschiffe, 3 Frcgat, ten, 2 Korvetten, eine Brigg und zwei Goclettcn. (Mg. Z.) Portugal. Das I 0 urnal d u