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Die Siüzer Regierung antwortete, sie hätte nur neun Graze: Slowenen Einschränkungen auf« «legt, und zwar „lediglich alft Gegenmaßregeln ge» gen d,e unerhörten blutigen «ewalttaten der Slowenen in Marburg sowie gegen die Aushebung von Rekruten aus den strittigen Gebieten und die auch dottseits verfug»? Briefzensur". Die Landesregierung für Sie'rnnark fei bereit, liefe Maßregeln sofort aufzuheben, sobald Lo: aus seyungen hiefür vorhanden wären. Die Landesregierung iür S^n>enien konnte sich damit nich: zufriedengeben, weil sie die Ausrecht «Haltung »er Ruke und Ordnung in Marburg für eine vollkommen interne Angelegenheit deß König-reich« der Serben, Kroaten nnd Slowenen betrach-tet. Heute dar die Landesregierung für Slowenien nach Verständigung der»Zentrolregierung in Bcl-grad mit Rücksicht darauf, daß den in Graz leiben« den »vnnationalen dringend Hilfe geboten werde, der LanbeS^egieiung >n Graz folgendes telegraphische Ultimatum zugesandt: .Der Standpunkt der dortigen Regierung, durch Konnnierung oder Inter-Nietung unschuldige? Südttawen die Rückgängig-machung von Vcrwaltung»ak!en oder zur Aufrecht-erholtung der Ordnung ergriffener Maßnahmen in den von uns verwalteten Gebieten zu erzwingen, widerspricht nicht bloß den internationalen Grund« .Heimgekkört. «Schluß.) Der Name Roland, wen» cr über die zarten, feinen Lippen kam. verursachte »einem Herzen einen tiefen, dumpsen Schmerz. Jedesmal grub sich ,w,> scheu den dichten Brauen eine tiefe Furche, die Thea heimlich erschauern ließ. ' Stundenlang saßen nch oft diese zwei seltsamen Menschen gegenüber. Thea mit all den Wirtschafts-büchern, in welche sie ihren Gläubiger stets Einblick gewährte, um ihn bie Lage zu beweisen, in der sie Kch momentan befand und ihm daher immer wieder für neu« Hil'e gewann. So flössen bie Jahre dahin unb jnit ihnen kam ber Tag der Heimkehr des langenldehrte» Schloßherrn von Teichyeim. Schon am frühen Mor-gen fuhr Thea zum Bahnhof, um den Gatten mit all der beglückenden Seligkeit entgegen zu eilen, die diese lange Trennung in der tiefsten Tiefe des Her-zenS zur vollen Reife brachte. Doch welcher Schrecke» erfaßte die junge Frau, als Roland dem Bahnwagen entstieg und mit lang-samen, müden Schritten auf die Erwartende zukam und sie tiefbewegt in die zitternden Arme schloß. Wortlvs küßte er sein geliebtes Weib auf stirne urd Mund und das groge, glänzende Fieber« auge verriet all den Jammer, welchen seine kranke Brust barg.' »Roland, mein Roland! ' hauchte Thea und ihr erblaßtes Gesicht zierte dabei jenes schmerzliche sätzen, sondern anch der Anschauung der Wiener StaatSregierung, die uns noch am SS. Jänner durch den Staatssekretär für Aeußeres Dr. Bauer amtlich depeschiert hat, daß die deutschösterreichische Staats-regierung bis zum Friedensschluß in den vo» den Südslawen verwaltete» Gebieten keinerlei staatliche HoheitSrechte beanspruchen werde. Die Wiener Re gierung hat damit die Rechtmäßigkett der derzeit«-gen südslawischen Verwaltung in den ton den Süd. slawcn beseht«, Gebieten auch ihrerseits anelkannt, und es steht weder ihr »ock viel weniger aber der ihr untergeordneten Grazer Landesregierung ein Recht zur Einmischung in Akte unserer Verwaltung zu. Den seitens der Landesregierung in Gra; durch-geführten Zwangsmaßnahmen gegen einzelne in Graz wohnende Slowenen kommt daher der liha« rakter von Repressivmaßregetn nicht zu, sondern es sind- dieselben einsach Akte provotativer Willkssr, die uns zur eventuellen Ergreifung von Reprefsalien unsererseits zwingen. Falls uns nicht bis morgen eine amtliche Nachricht über die erfolgte vollständige Rückgängig-mochung der eingeleilelcn Perfekuiionen zukommt» werden wir noch morgen gleich schwerwiegende Maß nahmen gege« Deutsche in Laidach zn ergreifen ge nötigt sein. Gezeichnet: Dr. Breje, Präsident." Auf diese Einsprnchsdrahiung wnrde von der steiermärkischen Landesregierung folgende Antwort erteilt : „Die Behauptung, daß dir Wiener Regierung die Rechniiäßigkeit der derzeitigen südslawischen Verwaltung in den strittigen Gebieten anerkannt habe, ist nach Mitteilung des deutschösterreichische^ Staat«, amtes für Aeußeres unrichtig, ebenso daher die hieraus gezogene» Schlußsolgerungen. Es ist eine osfenknnbige Entstellung, die von General Majster verfügten schwere» und unbegründeien Bedrückungen und RechtSdeschränkungen als rechtmäßige Verwal-tungSakte und die hiegegen hierseilS angewendeten vsrlünsigen Bergeltungsmaßregel». die mit dem kor-tiqe» Verhalten gar nicht zu vergleiche» sind, als völkerrechtswidrige Provokationen zu bezeichnen, ^m Übrigen wurde die Angelegenheit im Hinblicke ans die uiibegründele Drobung gegen die Deutscht» Lächeln, welches) elier einer Verklärung, denn einer Freube glich. Arm i» Arm schritten nun beide ihren Wagen zu, der sie der Heimat zuführte. Schwere Tage der Sorge» folgten nu» für die junge Frau, die >ür da» teure Leben ihres geliebten Mannes zu zittern begann und überstiegen >m sol-chen Maße die biShttigen Kümmernisse, das felbe >m Vergleiche zu diesen Jammer in ein Nichts ver-schmolzen. Die li.bevolle, ausopsernde Pflege,, dabei die großen, schweren Pflichten' »er Haus'rau, die wie eine Last die zarte» Schultern drückten, drohten oft die Ueberanstrengte zu überwältige». Mit aller Energie und Willensstärke raffte sie sich wieder auf und nicht allem die große, alles überwindende Liebe, sonder» auch das harte Muß. das Machtwort der Pflicht, verlieh der Schwerge. prusten die innere Spannkraft noch weiter durch-zuhalten. „ 2o vergingen Wochen um Wochen, ohne daß der Zustand des fchwerkrankenHeimkehrerS sich gebessert hätte, bis eines Tages der ernste, schweigsam: Blick des ArzteS die Hoffnungslosigkeit aus Genesung sür den «eure» Patienten durchblicke» ließ. Thea ualu» dies unausgesprocheue Urteil mit jener Selbstbeherrschung nnd Seelengröße in sich aus und bezwäng mit übernatürlicher Kraft jede schmerzliche Regung, die sich in ihrem liebenden, tiefgedrückten Herzen bemerkbar machen wollte, um nur denjenigen den Klauben aus frohe künsiige ^aibachs zur weiteren zuständigen Behandlung dem SlaatSamte für Aeußeres abgetreten." Das «taatsanit für Äenßeres in Wien, dem die Grazer Landesregierung von dem Einspruch der Landesregierung für Slowenien Mitteilung gemacht hatte, hat iu einer Drahtnng an die Nationalregie-rnng :n Laibach mitgeteilt, daß in Graz neun süd slawische Staatsangehörige deshalb unter Polizei-ausuchi gestellt wurde». weil die Stimmung der Bevölkerung über die Vorfälle in Marburg begreis-licheriveise so erregt ist, daß für die Sicherheit und das Leben südslawischer Angehöriger keinerlei Haf-tung übernommen werden kaun und die Forderung nach ^ergellnngsmaßnahme» ji« einein natürliche» Ausfluß des Bolkswillens g,-worden ist. Trotzdem ist die deutschösterreichische Regierung bereü, die Maßnahmen in Graz wieder aufzugeben. falls gleichzeitig alle Verfolgungen von Deutschen in den strittigen Gebieten rückgängig gemacht werde». Mit allem Rachdruck muß. das Staatsamt sür Aeußeres gegen die neuerlich von der südslawischen Regierung vorgebrachte Behauptung Einspruch erheben, daß von deulschösterreichischer Seite auf die staatliche» HoheitSrechte i» de» strittige» Gebieten verzichtet worden sei. Sollte diese Behauptung auf die Drah-' tiing vom T2. Jänner 1919, die die Wahlen zur deutschösterreichische» ^iationalversammlung betrifft, zurückzuführen sein, so wirb betont, daß mit dieser Drahtung ausschließlich und deutlich erklärt wurde, daß die deutschösterreichische Regierung in den von Südslawe» verwaltete» Gebieten bis zur Entschei-dung deS FriebenSkongresses über die staatliche Zngehöri^keii keinerlei staatliche HoheitSrechte vor-nehmen wird. Die militärische Besetzung schließt allerdings die tatsächliche LvN,ahme vo» Hoheits-rechten nicht aus, sie vermag aber laut auSdrück-licher, in jüngster Zeit erfloffener Erklärnnge» der Enteiiiemächte der rechtliche» Frage der Staaiszuge-Hörigkeit in keiner Weise vsrzugreise». Die Rote des Staatsamtes sür AeußereS schließt mit »er Bitte um sofortige Drahtantwort über die Aushe-dung vo» Zwangsmaßnahmen gegen Deutsche in den strittigen «Gebiete». Da dem iu dem Ultimatum der Laibacher Lan« Tage nicht zu erschüttern, der all ihr Glück und Lebe» bedeutete, den Tod aber schon im Her-zeu trug. A»' einem bequemen Ruhestuhl, vou vier wei-chen Kissen gestützt, saß Roland im gemütlichen Wohnzimmer vor dem Kamin, in welchem ein klei-»es Feuer loderte, als Thea leise eintrat, in der Meinung, ihren «Katten schlummernd zu sinde». Ein schwaches, schmerzliches Lächeln umspielte die leidende» Züge, als er derjenige» gewahr wurde, a» welche er loebe» dachte. . hast du nicht geschlafen, mein armes ^lerz?" fragte die Besorgte mit weicher, zärtlicher stimme; streichelte dabei sein blasses, abgezehrtes Gesicht nnd drückte einen innigen Kuß aui den-dnnk-lcn, glänzenden Scheitel. ..Geschlafen? nein, mein Kind. — gefchlase» hab ich nick» — sondern an dich gedacht. — An dich, meine Thea und an deinen unermüdlichen Fleiß. — Lasse dir deine armen, müde» Hände küssen. — die nicht die Zartheit einer verwehnte» Schloßh^rrin aufwei'?». — sondern der Spiegel großer, schwerer Arbeit ,ind, — die dich unsere schwerbelasteke Heimat zwingt zu verrichten."--- »Aber Rclflnb!" schluchzte Thea ans, .wie kommst du ans solche Gedanken?" und ein unendlich schmerzliches Gefühl schnürte ihre Kehle, daS ihr auch jede Möglichkeit nahm, weiter zu sprechen. Langsam ließ sie sich aus die Kniee nieder und legte ihr feines Köpfchen auf de? Kranke» Schoß, um die aufquillenden Tränen zn verbergen, die wie Seilt 2 deSregierung gestellten Verlangen, nicht entsprochen ivnrde, wurden in Laibach neun Deutsche konfiniert. ES sind dies: Professor Dr. Binder. RechiSonwalt Dr. Eger, Notar Galle. General Klemschrott. Bank-Direktor Klimpel. Direktor Powmer, Sparkassen-sekretür Dr. Plautz, Prosesjor Wessel und Schul» direktor Weinltch. Die Konsinierung des General« Kleinschrou wurde am 5. d. aufgehoben und an feiner Stelle der Kaufmann Joses Hudovernig konfiniert. Die Konsinierung besteht in Gra; und Laibach darin, daß die davon Betroffenen ihre Wohnung nicht verlassen dürfen, unter Briefzensur stehen und sich de« Telegraphen und Telephon« nicht de-diesen dürfen. Arbritsluligkeit und doch > keine Arbeiter. Der Großindustrielle Peter Westen gibt sol-gende Anregung: Ein merkwürdiger Zustand ist in der geqentoärligen Zeit festzustellen: Wir haben keine Arbeit und wo Arbeit ist, haben wir keine Arbeiter. Diesem Uebelstande abzuhelfen, ist wohl die schwierigste Ausgabe der Zeit. Man sollt« eS eigentlich nicht sür möglich halten und doch ist es so. Ueber das Warum ließe sich viel reden, doch meine Zeilen können sich uicht damit befassen, sondern sie haben den Zweck, einen Vorschlag zu machen, wie man dieses Uebel halbwegS beseitigen könnte. Ich gehe dabei von der einzigen Voraus-setzung aus, daß in unseren minderbemittelten Krei-fen allgemein der große Wunsch vorhanden ist, ein eigenes Heim und womöglich auch ein eigenes Land zu besitzen. Ich schlage deshalb vor, daß wir diesen Wunsch befriedigen, und zwar in der Form, daß wir zuerst den Arbeiterklaffen und dem Mittelstande die Möglichkeit bieten, sich ein eigene« Heim selbst zu bauen und in kleinem Umfang eigenen Grund u.rd Boden zu besitzen. Geben wir nicht, wie eS bisher der Fall war. Kredit den Kreditfähigen, son-dern geben wir ihn den Bedürftigen. Wenn heute der Staat nutz und zwecklos Hunderle von Mil-lionen an ArbettSlofenunlcrstützung ausgibt und damit. von selbstverständlichen Ausnahmen abgesehen, nur zum großen Teil die Faulheit großzieht, so ist eS doch besser, er gibt Hunderte von Millionen oder selbst eine Milliarde Kredit den Arbeitern und dem Mittelstände, die dieser zinsenfrei, sagen wir zum Beispiel auf 30 Jahre besitzt, um sie sukzessive rückzuzahlen. Wir könnten in diesem Falle jene Familien vorziehen, welche die meisten Kinder be-sitzen, um diese zuerst gut zu versorgen. Wie wäre dies nun richtig anzupacken? Ent» weder müßt« eS vom Staate direkt oder von den Gemeinden in die Hand genommen werden, und zwar in der Form, daß die Gemeinde dem Arbeiter und dem Besitzlosen ein Joch Grund z»r Verfügung Deutsche Wacht stellt und daß nach einer Type ein Häutchen mit zwei Zimmern und Küche gebaut wird, da« der Be-treffende selbst mit seinen Arbeiisgenossen bezw mit feinen Kameraden zu bauen hat. Er bekomm! bei der Bauarbeil feinen eigenen Lohn ausbezahlt und äberuimml al« Bauführer oder Bauunternehmer die Erbauung feine« Heims, die Bereitung feines. Bodens selbst. Er kontrolliert die dafür ausgegebenen Löhne als sogenannter Schichtensührer, muß alle Ausga« be» sür daS Haus, bevor ausbezahlt wird, bestim-men und die ganze Aktion wird von der Gemeinde kontrolliert. Nachdem nur nach einer Type 'gebaut wird, ist diese Fuhrung sehr einfach und leicht, jeder Schwindel ist ausgeschlossen, waS bei so großen Unternehmungen -und besonders bei staatlichen vor allem in Betracht zu ziehen ist. Fenster, Türe«, Material usw. können in großeil Mengen von der betreffenden Kleinindustrie hergestellt werden, wäh-rend Holz, Steine, Ziegel, Kalk gewöhnlich ja in der Nahe der Gemeinde oder in dem betreffenden Kreis vorhanden sind. Die Type des Hause« muß ganz einfach gewählt nnd. was die Bauart in sich anbelangt, dem im Kreise vorhandenen Material entsprechend-angepaßt sein. Ich meine damit, daß es in dem einen Bezirke ratsam sein wird, die Wände aus Ziegeln und in dem andern auS Steinen, iu dem dritten auS Zement gegossen lierzustel-len, während die Holzstärke, die Konstruktion des Daches, Türen und Fenster immer nach derselben An gemacht sein können. Wir würden in djm Falle also die Besitzlosen mit großem Interesse und Fleiß — Tag und Naiht an diese Sache denkend — arbeiten sehen, um so schnell als möglich fertig zu werden. Damit 'wird erreicht, paß dem großen WohnuiigSmangel, der überall herrscht, gleichzeitig Abhilfe wird und ander-seitS der Staat nicht nene, unbedeckte Schulden her-vorruft! Sobald der betreffende Besitzlose das Haus fertig hat, wird eS von der Kommission übernom-men, das jeweilige Konto de» Hanfes abgeschlossen und dem Arbeiter grundbücherlich mit einer Hypo-thek, entsprechend den Gesamtkosten, überschrieben, Die Rückzahlung dieser Hypothek stell« ich mir fol> gendermaßen vor: Der Besitzlose zahlt bei einem KosteripreiS von rund 10.000 K für jeden einzelnen Besitz: die ersten zwei Jahre nichts, die weiteren fünf Jahre 2% (200 K pro Jahr), die nächsten 30 Jahre 3 % (300 K pro Jahr). Somit wäre der gesamte Besitz, bezw. die Schuld an den Staat in 87 Jahren glatt abge> zahlt. Ein Verkauf des Besitzes an eine zweite Person dürst« während dieser Zeit nur im Einver« nehmen mit der, Gemeinde erfolgen, damit dieser nur wieder in die Hand eines Besitzlosen kvmmeu könnte; damit wäre auch der Spekulation vorge-beugt. Desgleichen müßte in einem Servitut festze-legt werden, daß der Besitz nicht durch Verschuldung enteignet werden kann. Die« ist in großen Zügen der Kern meines Diamanten in den schönen dunklen Augen zu leuch« ten begannen. Roland nahm den Lockenkopf in seine beiden Hände und fuhr mil traurig matter Stimme fort, wobei jedes Wort wie abgerissen erklang: .Harre nur auS, mein Lieb; — denke an daS Glück, wel-cheS uns heute wieder blüht, — denk« an die große Gnade — daß ich da draußen nicht zu sterhen branchte — wie so viele meiner Kameraden — wie so mancher meiner Feind«....." Ein schwerer Hustenanfall erstickte alle weiteren Worte, die noch folgen sollten. Schwerfällig, mit einem stillen Seufzer, erhob sich Thea, legte ihren Arm um die schmalen, eckigen Schultern des geliebten Kranken und betrete sein müdes Haupt voll inniger Zärtlichkeit an ihr jun-ges, wildpochendeS Herz. Erschöpft nach Atem ringend starrte der einst tapfere, mutige Held in die zegenüberliegende Zirn-merecke, als sehe er dort jenen Gast, welchen er im Kampfgetümmel so oft verhöhnte, hier aber, wie es fchien, die Macht über denselben verlor, — den Tod. Thea bemerkte zum erstenmal« mit Schrecken den starren Blick und drückte ihre bebenden Lippen wortlos auf die sieberglänzenden Augen. So verweilten sie eine lange Minute — und nur die alte Standuhr störte das tiefe Schweigen, das die beiden schwergetroffenen Menschenkinder, welche da» Bewußtsein ihres Unglücke« fest in sich oer-schlöffet,, umgab. «»Ist es nun wieder besser?' fragte Thea mit tränenerstickter Stimme, al« sich Roland langsam aus'den Armen feiner geliebten Frau löste. „Ja — eS — ist.— wieder — gut", erklang es leise, kaum hörbar; mid wie zum Gebete, ließ sich das junge Weib neuerdings auf die Kniee nie-der und fallet« die Häude, als sich der Schwer* franke langsam über daS blonde Haupt beugte und feine blaffen Lippen in dessen Haarfülle vergrub. So fand sie Richard, Rolands Bruder, ein ebenfalls staiilicher Mann, jedoch mit harten, un-durchdringlichen Gesich'.Szügen nnd kalten, stahlblauen Augen. Die Situation nicht weiter beachtend, trat er auf die beiden zu und entschuldigte sich kurz für das plötzliche Eintreten. „Ihr dürftet, wie ich annehme, mein Klepien überhört haben." Thea erhob sich langsam und stellt« sich neben Roland, der nun stumm und teitnahmslo« in seinem / Ruhestlchl lag und auf das verglimmende Feuer blickte, ohne von d;m Besuch weiter Notiz zu nehmen. .Roland ist heute sehr leidend," entschuldigte sich Thea mit allem Auswand von Beherrschung, als sie in die wie aus Eisen gegossenen Züge ihre« Schwagers blickte. „Das sind andere Leute auch — nur kommen sie tiotzdem ihren Verpflichtungen nach." erwiderte dieser mit Härte, die den Höhepunkt aller Herzlosig. kett noch überstieg. ..Richardrief Thea, trat auf den Erzürnten zu und faßte seine Hände, „für erbärmlich habe Nummer 6 Vorschlages uad ich glaube, daß sich zu diese» Zwecke eine ganz koloffale Anzahl von Menschen meldet dürfte, die sehr steißig für .hr eigene« Geld, daß sie erst später zurückzahlen, arbeite« würden, un» daß damit sich noch andere Vorteile erzielen ließen, die hier nicht all« anzugeben sind. So be-deutende Vorteile, daß di« AuSlagrn. welche der Staat mit diesem Unternehmen hätte, dagegen gar nicht in Betracht kämen. Es gibt sicherlich verschiedene Modalitäten in-nerhald diese« Vorschlages, aber der Kern der Sache muß bleiben: Durch eigene Arbeit, mit eigenem Gelde ein eigene« Haus? Die Deutscht» im J5tid-ofteu. Bis auf die Ziv'er Deulschen haben die Deut-schen aus dem ehemals ungarischen Staatsgebiet ihr Selbstbestimmungsrechl im Prinzipe bereit» sichergestellt. Die Siebenbürger. Sachsen haben sich bekanntlich in ihrem Medvascher Beschlusse vorbe-haltlich der endgilt igen Regelung der territorialen Fragen durch die FriedenSbestimmungen dem rnmä-nifchen Staate unter der Voraussetzung angeschlossn, daß ihnen ihre nationale Autonomie in vollem Ausmaße staaisgrun »gesetzlich gewährleistet werd«, und die rumänische Regierung hat Erklärungen ab-gegeben, die diese Forderungen bewilligen Die Banaler Schwaben haben eine ähnliche Vereinbarung mit den Serben geschloffen unklar sind nur noch die Verhältnisse im Temescher L^anal, das bekanntlich Serben nnd Rumänen iür sich in Anspruch nehmen. Inzwischen ist auch zwischen den Deutschen Westungarns und der ungarischen Regie-rung eine Vereinbarung zustande gekommen, die ihnen volle Autonomie unter einem eigenen Mini-slerium sichert, Meiiiungsverschiedeoheilei: scheinen nur mehr über die räumliche Abgrenzung der von Deutsche» bewohnten Territorien und über das Ausmaß der Autonomie aus wirtschaftlichem Gebiete zu bestehen. z Daß die den Sachsen, Schwaben und Deutsch-westungarn zugesicherte Autonomie «nler die Sank-tion des FriedenSbedingungen gestellt werden muß, ist selbstverständlich. Ueber die Banaler Schwaden'schreibt der »No-manul': „Die schwäbische Nation, von der man schon glaubte, sie liege in den letzlen Zügen, er-wache in der kurzen Zeit von ein paar Tagen zum nationalen Bewußtsein. Heute hat das Banat keine einzige Gemeinde, die der Bewegung nicht zugestimmt hätte, ja sogar auH rein magyarische und schwäbisch-rumänische Gemeinden baden ihren Beitritt erklärt. Jede Gemeinde hat ihren eigenen Ausschuß gewählt, der die deutsche Unterrichtssprache in die Volksschule eingeführt und die Ortsnamen wieder verdeutscht hat und jetzt im Verein mit der Leitung ich dich nie geholten, sondern stets in dir den Edel« mann erblickt — trotz deiner Habsucht . . „Habsucht? - Das ist gut gesagt.' erwiderte der MajoratSherr mit Hohn. „Wenn die Zinsen bis- zum kommende!! Ter» min, welchen ich nenerdingS ansetzen will. nicht bezahlt sin», so geht ihr von dieser Klitsche. — Ist daS auch Habsucht, wenn man einer Bettelvrinzefftn Herz und Gut zu Füßen legt, diese aber der. Mat hat. die Erhabene zu spielen? — Ist das auch . ." ..Elender!" schrie nun Roland aus. den Wü-lenten unterbrechend und mit Mühe wollte er sich erhebe», um auf den Beleidiger loszustürzen, doch ein neuer Hustenanfall erstickte wieder jede« weitere Wort und ließ den Todkranken erschöpft in die Kiffen zurücksinken. . , Thea stürzte aus. den Ohnmächtigen zu. Bald darauf färbten einige Blutstropfen die blaffen, halb» geschlossenen Lippen, welche die Tieferschrockene mit ihrem seinen, duflendeu Tafchentuch auffing, um sie vor dem Patienten zu verbergen, der nun langsam in einen tiefen Schlummer versiel. Das blutige Lacken in den krampshaft geschlos. fenen Handen, trat sie nun vor ihrem Schwager hin. der fest wie eine Säule dastand. .Erbarme dich Richard um des Himmelswil. len, er ist doch dein Bruder!" und langsam, als ob alle Kräfte schwinden würden, ließ sie sich vor diesen harten Mann auf die Kniee nieder und bat um Gnade. Wie aus Er, gcgoffen stand der von Leiden-fchaft durchlohte Mensch der so heißgeliebten Frau Nummer 6 an der Durchführung der Auionomic »er Banaler Schwaben arbeitet. So lcichl ,S gewesen ist, das schwäbische Volk zu gewinnen, so schwer ging e« niit der schwäbische» Intelligenz, die sich zum Teile auch heute »och vvn einer aktiven Mitarbeit zurück-hält, obgleich sie in passivem Sinne mit der Belegung sympathisiert, von deien Erfolg sie ihre Zustimmung abhängig macht. Ich bin dessen sicher, daß in einigen Wochen alle Schwaben in einem ein-zigen Lager sein werden. Die Forderung des Rechtes der freien Selbst-bestimmnng hat die Führer der schwäbischen Ration vor eine schwierige Frage gestellt. Die Frage ist also: Jugoflavia oder Rumäniens Die schwäbische Nation hat sich trop alles einschmeichelnden Betragens der serbischen BesetzungStruppen siir die Rumänen entschieden. Wir müssen bei Siebenbürgen und den organisierten Sachsen bleiben, sagen sie. Di.ese letztere Bemerkung kann sich nur aus die Schwaben im Temefcher Banat beziehen da die Schwaben im obigen Bcinat sich vorbehalilich der Beschlüsse de» Friedenskonferenz bereit» den Serben angeschlossen haben. Aus Stadt und Land. Aus dem Iustizdienste. Der BezirlSrich ter und Vorsteher des Bezirksgerichtes Fberburg, Dr'. Stesan Sagodin, provisorischer weiter der StaatSanwallschaft <zleiossiz«al Eduard Boluvsek; beim Beziiks^erichie Schünstein der BezirkSrichlcr und Gnichl-vvrftehcr Dr. Johann Tertnik und der Richter Ernst Merala; beim Be-zirksgerichle RohÜsch dey Kanzlisten Karl Kmsch-"'49.; beim Bez-irkSgerichte Gonobitz der Bezirks-lichter und Gerichtsvorsteher Rudols Rözer, die Richter Dr. Karl Knrnig und Dr. Mar Schassen-egger. den «anzltioffizial Jakob Peterschinegg und den Kanzleiofsizianten Johann Bratschilsch; beim Bezirksgerichte Tüffer der OberlandeSgerichtsral Hu-bert Wagner, der Richter Dr. Friedrich Kratter und der «anzleivssizial Franz Ferentschak: beim BeziikS. gerichte in Bleibnrg der Richter Dr. Ferdinand Blaschke. Die guckerverteilung. Die Laibacher Landesregierung, Abteilung sür Ernähr,ing, hat angeordnet, das; von nun an de; „Zuckerverband steirischer Kausieute unter Garantie der Filiale der Laibacher Kreditbank in Cilli" die Besorgung und B-rteilung deS Zuckers im slowenischen Gebiete von Sleiermark und Kärnten übernimmt. gegenüber, nicht mächtig, ein einziges Wort über di, kippen zu bringen. Starr blickte er auf die lk»i,ende, die all sein Glück und Elend ausmachte. „Der Krieg, der surchtbare Krieg lieh un» bi« heute deine großen Schuldner bleiben." hörte er wieder «ii sanfter Stimme an sein Öhr schallen. — Hätte Roland nicht fort müssen, so....." und ein heißes Schluchzen nahm der Unglücklichen die Sprache. Ein tiefer Seufzer entrang sich der wie einge. schnürten Männerbrnst und wie im Traume erblick,? er nun all sein Sehnen und Herzeleid zu seinen Füßen. Mit sesten. eiserne» Arme», ergriff er nun die Schluchzende und hob sie vom Boden aus. „2Heu, Heißgeliebte — du mußt mir gehören — lebend pder tot", raunt, er ihr in seiner maßlosen Erregung zu. ^.Weißl du. daß mein ganzes Lebe» eine Kette vvn Qualen ist — seit jener Stunde, wo ich dich das erstemal sah? Roland ist der Räuber meines Glückes — doch gehören tust du mir — mir allein — lebend »der tot." Mil aller Krast stemmte sich da« tiesbeleidigte Weib gegen die Brust deS Wahnsinnigen, doch dieser hielt sie nur um so fester umschlungen, indem- er wieder die Wone keuchte „Hörst du. lebend ober iol!" und die heiße Stimme streifte das Ohr der Machtlosen, so daß sie die letzten Kräste zusammen nahm und in daS vor Leidenschast verzerrte Män> »erantlitz blickte, indem sie mit ruhiger, sester Stimme sagte: „tot." .Dämon?" hauchte der Vernichtete und ließ sie nun langsam loS. Deutsche Wacht Aus dem tierärztlichen Dienste. Aus dem Dienste der Landesregierung inr Slowenien ' wurden die Slaatsobertierärztc Joses Volauscheg in Gonobitz, Georg Gaß in Windischgraz und Johann -Fischer in t!illi entlassen. Der Veterinärinspetlor Dr. Josef Regu. zugeteilt dem gewesenen Ackerbau Ministerium in Wien, wurde in den Dienst der Landesregierung in Laibach übernommen nnd der . Bezirks!,auptmannschast E,lli als AmtSlierarzl zu geteilt. Anton Persuh wurde bis auf Weiteres zum StaatStierarzt bei der Bezirksh-uptmannschast Win-dischgraz ernannt. Ferner wutden zu BeterinZraffi. stent,n ernannt die Tierärzte Franz Veble, zugeteilt der BezukShanplmailnschait Go«vbitz, Franz Bas. zugeteilt der Bezirksbaut'lmannschafl tfiOi sür de» Dienstbereich Laus« bei Oberburg. Franz Lobnik und Ftanz Sok. zugeteilt der Bezirlshanplinann schafl Marburg, ersterer für Nußdorf. letzterer sür Windifchseistlip. Pete: Richtertc, zugcleiir der Be zirkshaiiplmannjchast Windifchgraz für Schönstein und Jviei Serbec. zugeteilt der.Bezirkshanplmann-schaft Petto» sür Friedau Evangelische Beineinde. Morgen' Sonn tag findet im evangelischen Geineindesaale um l'»Uhr vormittags ein ösienUichcr 'Gottesdienst stall. Um ' ,12 Uhr KindergotleSdienst. Opernkonzert. Op.rnfKngerio Givia Buc-earini, der Stern unserer heimatlichen Riviera, gilt wegen der gerade;,! übernaliiilichen Ausdehnung ihrei Stiinme von dui Sklaven als eine der größten Stiminseltenheity! der jetzigen Zeit.v. Infolge diesei ^anz außnzcwöhulichcn Anlage beherrscht Midia Bueearini die beiden Gegensätze der Stimm technik, nämlich die Koloratur und dir Dramatil und vereinigt dieselbe» in der höchsten Gcsangskunst der dramaiüchen Koloratur, «ie ist daher eine Norma. Gidia Bnccarini weilt gegenwärtig auf einem in der Umgebung von Eilli gelegene» Gute bei ihren' Bekannte», aus deren Anregung sie be schloß, am -7 d. abends l/t\) Uhr im Deutschen Hau» in i^illi ein Konzert zu gebe». Das in Aus sich! gestellte Programm ist eine Auslese bei edelsten und. zugleich schwierigsten Gesa ngS stücke: es ist da-h>r nur zu begreiflich, daß sich bereits jetzt unter allen Musikfreunden unserer Stadt und ihrer Um-gebung ein lebhaftes Interesse für deu bevoi stehen den Kiinstgcnnß kundgibt. Der Kartcnvorvcrkaus findet bei Frau E. Deifinger, Karoliuengasse Nr. Ii, l Stock, stall. Graz und Agram. Dem Laibacher Tagblatte „Jugoslavija" schreibt ein slowenischer Hochschüler a»S Agram: „Weil man uns unser Akademikerhein? schon etwa» zu lange verspricht und ich befürchtete, daß ich den Kurs verliere, versuchte ich in Agram eine Privatwohnung zu erlangen. Ich erhielt sie unter folgenden Bedingungen: MonatShonorar für Zimmer und Berköstlgung K, gleich »eunhunvert Kronen, ich muß aber mein eigenes Bett mit aller Wäsche haben und überdies noch für Zucker und Wankend schritt die Erschöpfte zu dem Sler-beuden hin nnd vergrub ihr junge«, schmerzver-zehrteö Gesichl in seine blassen, kalten Hände, wo-bei sie in wildes, haltloses Schluchzen auSbrach. Der lodeSengel schwebte nun lels' hernieder und breitete auch hier über alles strdenleid des Heimgekehrt,n sein, schwarzen, schützenden Fittiche. Sanst schlössen sich die müden Augen zum ewigen Schlummer und da« junge, hoffnungsvolle Herz stand sür immer stiil. Absei»«, die Türklinke in der krampfhaften Rechten, stand ein Mann und blickte traumverloren aus die beiden Menschenkinder, die, wie er nun fest überzeugt, nicht einmal der Tod imstande war, zu trennen, da beide den festen Wahlspruch im Wap-pen ihrer Herzen führten : „Die L-ebe hört nimmer aus.* .' AI« sich die Türe nun leise hinter dem Davon-schleichenden schloß,' hör!, man einen langsamen. schweren Tritt im Bestibül verhallen. * Die vielen Rosen und Btülen ließen well und lranrjß ihre Köpfchen hängen und verbreiteten im engen Raum der kleinen Kapelle, wo alle Stätten ihre letzte Ruhe fanden, einen derart betäubende» Dnst, daß die junge, schinerziftbeugte Gestalt der Schloßherrin von Teich'.eim wie benommen einen Augenblick stehen blieb nnd sich an die hohe, schwere Marmorsäule lehnte, bevor sie sich aus den mit frischen Kränzen geschmückten Steindrckel zum letzten Abschiedsgruß, niederließ, der all ihr Glück und Leben barg Voll Innigkeit küßte sie den kalten Marmor und legte ihr feines, blosses Gesichtchen wie losen» Leite 3 Stärke für die Wäsche sorgen. Ich frage die Oef-sentlichkeit: Welcher Vater wird seinen Sohn studir ren lassen? Jeder Student hat im Kriege minde^ stens vier Jahre versäumt und >etzt ist ihm da« Studieren wieder unmöglich gemach:. Ich erwähne noch, daß mir heute ein. Kollege, der mil anderen südslawischen Hochschüleru aus Graz verlrieben wurde, jagte, daß er in Graz Wohnung samt Kost für monatlich 280 K hatte. Und daS in Deutsch-Zsierreich, wo es mit den LebenSmitteln sicherlich viel schlechter steht, als in Kroatien. Wir alle slo-wcnischeii Hochichüler sind empört über diese Be Wucherung seilens unserer kroatischen Brüder. Nicht wir allein, da« ganze slowenische Boll wird selbst die folgen spüren Im Namen aller slowenischen Hochichüler. die alle sehr arm und schon ganz verzagt sind, bitte ich Sie, diese feilen in Ihrem Blatle ,» veröffentlichen. Mögen sie nur nicht die Stimme deS Rufenden in der Wüste fein/' Serbien will das Selbstbestimmungs * recht. Nach dcr Malkanrevne" hat der Gesandte Serbien« in Paris erklärt, Serbien „Nierschreibe lückhallslos die Wilfonschen Formeln und lehne jede gegen daS Lelbstbeftimmnngsrecht verstoßende Ge bietSerweiternng ab. Die Italiener erkennen die abge stempelten Banknoten nicht an. Wie aus Tuest berichtet wirb hat dcr italienische tztatthal' ler für das Jnlischc Benezien eine Beiordnung erlösten, in der er erklärt, daß die italienische Regie-ruug die durch Jugoslawien abgestempellen Banknoten nicht antrkennc und daß der Verkehr mit diesen Banknoicn vcrbotcn ist. Die Leitung der Dezirksvertretunq Cilli wurde von dcr Landesregierung sür Slowe »><>' dem Bezirkskommrssär Dr. Ludwig Pinkawa alö Regieruiigskommissär übertragen. Enteignung des Grohgrunddesttzes im jugoslawischen Staate. Die slowenische Natianalregierung hat beschlossen, allen Großgrund-besitz vo» mehr als ;io(> Hektar unter Staatsaufsicht zu stellen. Jeder Berkaus und jede Belastung solcher Güler ist bis auf weiteres unzulässig. Die Regierung beabsichtig?, den das Ausmaß von 3i)0 Hektar übersteigenden Grundbesitz zu enteignen nnd die dadurch gewonnenen landwirtschaftlichen Gründe an Kriegsbeschädigte und Bauern zu veräußern, während der Wald» SlaalSeigealum wcrden soll. Reue Stempelwertzeichen. Die Zinanz. bezirksdireklion Marburg verlautbart: Mit Rück sicht aus die mit 1». Jänner 19Ü» ersolgte Aus gäbe der neuen Stempelwert^eichen wird folgendes zwecks Darnachachtung zur Kenntnis gebracht: Die alten Stempelwertzeichen Ausgabe 1910 werden mit 15. d. sür ungiltig erklärt und außer Ber schleiß gesetzt. Die Stempelverschleiber, sowie auch Privatpersonen können da» alte Stempelwertzeichen Material gegen neue Stempel kostenlos in der Zeit vom K». biS 28. d. im Sinne der derzeit in Gel auf den weißen Stein, indem sie noch einmal, zum letztenmal, all dem unsäglichen Kummer freie Bahn gewährte, der nun leise in ihrem festen Entschlüsse erstarb „Teichheim." — Wie Sirenengesang umfchmei chelte das Wort die Festentschlofsene und die drei großen, . herrlichen,' ineinanderfließenden Teiche am nahen Walde, die an Idylle und Schönheit einem Märchens« glichen, lockten und riefen nach ihrem Opfer mit jener Dringlichkeit, die nur von schwerem Schicksal getroffene Menschen hören und fühlen. Eine traurigschöne Bision bemächtigte sich der Dahinwandelnden, als sie au« der Ferne den gro-ßen, klaren Wasserspiegel erblickte, über welchen der Mund seinen Silberglanz breitete und ihm dadurch ein magisches Leuchten verlieh. Unzählige Wassernixen tanzten ihren Reigen in schwarzen Schleiergewändern. wozu die kleinen, häßlichen Faune ihre traurige Melodie bliesen. Die großen Schwän, mit schwarzen, glänzen-den Gefieder hielte» ihre Köpfe tief gefenkt u»d schwammen mit weißen Rosen in den Schnäbeln über die klaren Fluten, derieaigen entgegen, die so-eben mit ruhigen, leichten Schritten der Stätte des Frieden« nahte. Der Rus de« verscheuchte» Käuzchen« »erklang im Dunkel der Nachl. als ein kleines, zierliches D»»l. nahe der Schwaneninsel kenterte und ein Herz voll Kummer und Leid in die tiefen, stillen Fluten versinken ließ, um dort seine ewige Ruh, und daS Wiedersehen des Heimgelehiten zu finden Koß-Lorber. Teilt 4 ltiiig stehenden gesetzliche» Bestimmungen und vor-schristen umlauschen. Nach dem 23. d. ist ein Um lausch, bezw. eine Rückvergütung ausgeschlossen. Die Finanzbezirksdirektion Marburg. Die untersteirischen Kranken- und Siechenhäuser. Die LandeSrcgicrung für Clo-wenien hat alle öffentlichen Wohltätigkcitsanstallc» (Krankcn- und Siechenhäuser) des in ihrem Bereiche gelegenen Teiles von Stciermark in eigene Bcrwal lang übernommen. Die Oberaujfichl über diese An stallen ist der SanitälSabtcilung der Landesregierung. alle administrativen und Rechnn» gSsachen der Landesbuchhaltung in Laibach übertrage». Vermählung. Der Kaufmann Jgna, Are sinschek in Rohitsch hat sich mit Fräulein Marie Welleh vermählt. Todesfall. In Rohitsch ist am I. d. ftrau Marie Spvhn, velwliwele Sporn, in hohem Aller gestorben. Der südslawische Staatsrat. Der Mini- sterral hal die Zahl dcr Mitglieder des Staats* rate» sür die südslawischen Gebiete nun endgiltig mil 188 festgesetzt. Hievon enlsallrn aus Kroatien und Clawonien mit dem Murlande und ^iumc 62, aus Slowenien (Jtrain) 32. auf Jstrien -t. auf Dal matien 12, aus Montenegro 12, auf die ehemalige ungarische Bacsa, Banal und Baranya 24, auf Bosnien und Herzegowina 42 Milglieder. Der Wahlkampf in Kärnten. Bis heule haben in Kärnten fünf Parteien ihre Listen für die lommcnden Wahlen in die konstituierende Nationalversammlung angemeldet, nämlich die sozial-demokratische Partei, die deulschdemolralische Partei, die EhristUchsozialen, der Kärntner Bauernbund und die dentschnational-soziaUstische Arbeiterpartei. Um den Kamps gegen die Sozialdemokratie leichter duich führen zu können, haben sich die vier letzlgenannten Parteien über eine Koppelung ihrer Wahlvorschläge geeinigt, und zwar in dem Sinne, daß die vo» der deulschdemotratischen Partei und von der deutsch-national sozialistischen Arbeilerparlei eingereicht.» Wahlvorschläge untereinander nnd diese hieraus mit den Wahlvorschlägen deS Lärnincr BauerubundeS und der christlichsozialcn Paitei verbünde« lgekoppelt) werden. Die Wohnungsnot in Laibach ist — so lesen wir im „Beemu list ' — nicht mehr bloß eine Not. sondern eine noch größere Konfusion. Wer früher so glücklich war, sich in Laibach eine Wohnung suchen zu müssen, Halle vor anderen den Vorzug, daß er, nachdem er. mit der Laterne des Diogenes ein ihm paffende» oder »ich'passendeS Loch gefunden Halle, mil dein Hausherrn einen Perlrag abschloß und ihm außer dem Gelde auch eine» Sack Lebensmiltel brachte und damit war die Angelegen-heit erledigt. Heule aber haben wir — Golt sei Dank — die Regierungsverordnung über die Woh -nungen. DaS heiß!, es weiß heule weder der Haus-Herr, noch der Mieter, noch der Beamte, wer die Wohnung vergibt. Der Hausherr weiß oft nicht, od eine Wohnung in seinem Haust überhaupt leer y ist. Und wenn sie lttr ist und drr arme Mieter kommt und bitte«, bekommt er die Antwort: „Gehen Sie zum Magistrat!" Dort sagt man ihm: „Gehen Sie zum Wohnnngibeirat I" Bon dort schickt man ihn ober zum Magistrat zurück. Und wenn er so drei Tage vom Laibachcr PontiuS zum Krainer Pi-UtuS herumgelaufen ist. «fährt er, daß — inzwi-fchtn die Wohnung schon besktzl ski. ES tut nichts, daß man schon drei Monat« aus das Loch gewaNtt hat. Will man sich beschweren, man tue eS lieber nicht, weil t« keine Instanz gibt, bie zur Entgegen »ahme d,r Beschwerde kompttent wäre, höchstens, daß man von tinkw Nal oder Btirat zur lüre hinausgewvrsen wird. Zn Laibach dämmert eine neue Kunst auf. die zweifellos sehr viele Verehrer habt» wird, dir Kunst, wie man ganz im Stillen und ganz heimlich zu einer Wohnung komm! — alles da» aus der Grundlage der neuen edle» Be?-oidnung zur Abwehr derjenigen, die ohne Lebens m!ttelsäcke und ohnt Proltklion Wohnungen suchen. — In Cilli sind wir erfreulicherweise noch nicht so weil' Eine staatsfeindliche Demonstration in Agram. Der Lardacher „Jugoslavija' wird unter dem 6 6 gedrahtet: Heute vormittags um 10 Uhr begann rin von der sozialdtmoiralischen Partti ausgerufener Proteststreik zum Leichen der Unzufrirdenhtit der Arbeiterschaft, weil die maß gebenden politischen Fakioren die Versprechungen, die sie der Arbeiterschaft am Tag, der SlaatSum wälzung gaben, nicht gehalten haben. Zu gleicher Zeit fand am UnivtrsilätSplatz, eine von mehreren Taufend Arbeitern besuchte Protestversammlung statt-, du eine Resolution mit den bekannten Ford«« Deutsche Wacht rungen der Arbeiter annahm: Achtstundentag, Aller«-Versicherung, Anerkennung dcr Arbeiterorganisationen usw. Die Versammlung beschloß, der Regienmg ein l4lägigt« Ultlmalum zur Erfüllung d!es,r Förde rungen zu stkllen. Wenn die Regierung dem n'chl entspricht, beginnt in 14 Tagen dcr Generalstreik. Schon bei der Versammlung selbst meldeten sich unltr den verfammellcn zahlreiche Agilnlortn, die der Beranstaliung einen bolschewistischen Charakter gaben, der dann während d,S DemonstralionS» umzugtS durch die Sladl zum vollen Ausdruck« kam. Die ganze Demonstration entwickelte sich zn einer staalsjeiudlichen und antldynastischen Beranstaliung. Die Demonstranten riefen : »Hoch Lieb knechl! Hoch Lenin ! Hoch die foziair Rcpubl'k!" u. a. In der Obeistadt wurde die Versammlung fortgesetzt. Dic Redncr drohlcn der Regierung mit scharfen Milteln, wen» den Forderungen der Ar-beiter nicht entsprochen wird. Der Zug bewcgtc sich dann zum Zclacicplatz, wo rr sich austöstc. Die Rc gikrung hatte nmsaffendc SichtrheilLvorkehruirgeil getroffen, die sich aber alS nicht nolwendig erwiesen Totcnliste, Monat Jänner. Zn Cilli: Schwenner Wolsgang, !0 Monalk, SparkassabcamtkirSkind. Pclek Agnc». 6t) Z.. Schnci-dcrmcisterswitwe. Kolob Josef, 70 I, Schuhmacher, derzeit Häftling. — Allgemeines öffentliches Krank,n-bauS: Weber Karl, 26 I., BesitzerSsvh» aus Tüf fer. Vrecko AloiS, 63 Z., Gemeindearme aus Um gebung Cilli. Slemenfek Thtrrsia, 47 I., Tag-liihuerin aus Wt-xrldorf. Kolmaniifch Erna, 9 M. Gendarmericivachlmeisterskind. Zidar ÄloiS, 38 Z , Schuster. Zezernik Anlon. 78 I., Gcmeindearmcr aus Fraßlau. Dernik Maria, '/» I., Ki»d aus Tcpina. Tojnsek TiluS. Slunde. au» Cilli. Nußbaum Kalharina, 64 I., aus tstllr. M,za Friedrich, 19 I., Bergarbcitcr a»s Wöllau. Hurjak Alcxander, 80 Z., aus Gabcrjc Nr. YS. Kamensck Maria, 48 I, TaglShncrin aus St. Paul. Jercic Ivan, 6t Z., Gemeindcarmer aus St. Ruperli. Kolnik Johann, 71 I., Taglöhner aus Gonobitz. Fricdl Johann, 78 I., Drechslermeisttr an# Öifli. Dwv' schagg Franz. Genosstnschoslsdicncr au» Cilli. Flöhlich Elisaveih, 2'/, Z.. au« Ellli. Zorin Georg, r>3 I., Taglöhner ans Lubecno. Gregorcic Maria, 79 I., Gemeindearme auS Umgebung Cilli. Zipu-fek Franz, 6l Z., Taglöhner auS Gairach. — Im Miliiärspital (Rescrvespital): Hoffmann Munis. 30 Jährt, Kanonier d. FAR. II I. Podmojiik Franz, 27 I., Sopp. d. Tapp. Baon. 30. Eingesendet. Böhmische Union Bank. Stand der Ein-lag«» gegen Kassenscheine und Einlagsbücher am 31, Jänner 1919; 191,336.598 — K Vermischtes. Die Leiden der Z a r e n f a m i l i t. Fürst L-row erzählt im .Journal', daß er die letzt?» Augenblicke der Zarensamili« nicht persönlich milgt macht hat, aber auS authentischen Berichten hierüber einiges mitteilen könne. Das Lebe» in Ieka« tarinendurg war überaus traurig Alk die Zaren-samilie im l,tzt,n Frühjahre vo» Tobolsk dorthin gebracht würd«, waren all, sehr niedergeschlagen. Der Zar,witsch litt furchtbar an feinem kranken Fuß. Die Zarin und die Großfüistinnen waren in einem Zustand der äußersten nervösen Ecreiztheit. Nur der Zar war ruhig und »on einer beispiellosen Ergebenheit; er hat sich niemals gegen di, Uebergriffe und Beleidigungen seiner Wächter ausgelehnt und war nur von dem Gedanken, beherrscht über daS Schicksal, das über Rußland hereingebrochen war. Der Zar und seine Familie wurde» nicht di-r,kl eingesperrt, sie waren in einem kleinen, abseits liegenden Hause unlerg,bracht und lebteu da zumeist in tincm kleinen Zimmer versammeil, in dem Zimmer, in dem si, zugrunde gehen sollten. In der ersten Zeit war chncn ein täglicher Spaziergang in der Dauer »on einer Viertelstunde gestaltet, oder bald wurde ihnen diese Begünstigung einzogen. In solgedesseii wurden sie, die ohnehin schon durch daS bi?h,r Erlebte krank waren, »och mthr zum verfall gebrach', »mfomehr, als die Bolschewiken ihre Graufamkeil soweit trieben, ihnen die Mahlzeiten jukzeffive zu fchmälern Das Leben war ein solches, daß man eigentlich sägen kann, daß ihre Ermordung Nummer 6 sür sie eine Bejreiuug war. Zusammen mit der Za»ensamilie wurden auch Prinz Dolgorukow, Graf Tauschen' und die Gräsin Genduoka rrmordet. Di, enltr ohnten Könige. Die franjösi-schen Blätter beschäftigen sich mit Borliebe mit dem Schicksale der ehemaligen Herrscher, welche durch die europäische Kri'c vom Thront gestürzt wurdtN. ,.Ve Cri de Paris" erzählt, Ferdinand von Bulgarien sei bemüht, einen großen Rosengarten in dem Be-sitze anzulegen, den er von seiner Mutter geerbt hat. Einem Frkunde soll er gesagt haben: .Es wird erst in langer Zeit der Friede in Europa eintreten. Die Welt ist jetzt aus den Kops gestellt. Ich habe im vergangenen Frühjahre einmal dem deutschen Kaiser alles so prophezeit, wie eS sich seither gt' stallet hat. Ader er war damals noch voll Illusio neu. ES war eine Zeit, wo Wilhelm auf mich den Eindruck eines großen Mannes gemacht hat. Ich habe mich getäuscht. Ec ist nur ein sehr kleiner, großer Mann. So wie ich jetzt auch." sagte Ferdi. nand mit einem Seuszer. Die Bestrebungen der Lausitzer Wenden. Die „Telegraphen>Uni«n" meldet au» Bautzen, daß der wendische Nationalausschuß die Erlafsung einer Proklamation beabfichtigc. in weither die Errichlung eine» selbständigen Lausitz» Wendenstaates verkündet werde, der sich von Saga» in Schlesien bi» Dresden erstrecken soll. Als Prisi-dent für diese Republik ist der Bautzner Jastizrat Dr.. Herman« in Aussicht genommen. Der Führer der Bewegung, der sächsische Landlagsabgeordnele Bart, erklärt hiezu. daß kein vernünftiger Wende daran denke, uuter tschechische Herrschaft zu kom men, aber die Verhältnisse find so unberechenbar, daß die Wenden nicht »»gehört über ihre Zukunft verhandelt wissen wollen und deshalb auch eine» Vertreter auf der Friedenskonferenz fordern. Da» Schicksal der Wiener «ton flirtet. Au» Wien schreibt man: Wien be schäftigt man sich ie&t eingehend mit dem zukünftigen Schicksal der Ärongüter. Trotz der verschie denen Parteistandpunkte ist man darüber einig, die Auslieferung dieser Güter an die Spekulation zu verhindern. Die Verwaltung der Hosburg, der Hofmuseen, der Hostheater und ähnlicher Kimit institute soll dem Staate vorbehalten werden Die Schlöffer Schönbrunn, Hetzeudorf und Belvedere sollen kulturelle» Zwecken gervidmet werden, doch banspstllcht die Gemeinde Wien die sich daran an schließenden Gartenanlagen. Der im Westen Wien» in der Ausdehnung von über ISO Kilometer sich hinziehende Lainzer Tiergarten wird in einen Naturschutzpark umgewandelt. All feinem Randgebiet sollen Werke der Tuberkrilosellfürforge. der Kin derpflege und der Waisensürsorge erstehen- Der Prater geht ins Eigentum der Gemeinde Wien über; er wird durch die Angliedtning der Lobau, wo bekanntlich 1 HO!» Napoleon vor der Schlachr bei Äspern die Donau überquerte, eine namhafte Vergrößerung erfahre»: die städtischen .Samin lungcn werde» im Gebäude der ungarischen Garde untergebracht Völlig ungeklärt ist »och der fünf tige Verwendungszweck der Hofburg, die derzeit durch aus Offizieren bestehende Wache besetz« Vorübergehend wollte man hierin, um- der Woh nungSnot zu steuern, alle Staatsamter unterdrin gen. Zn letzter Zeit ist man über daö Schicksal der Hosburg ziemlich schweigsam geworden. man will offenbar erst abwarten, wie sich die politische Situation in Zukunft gestalteil wird Brikett« aus Seetang. In Däriemaik beginnt man bereits mit der fabrikmäßigen Her« stellung vvn Brikett» aus Seelang, deren Heizwert nach Untersuchungen ans 4700 Wärmeeinheiten ge-genüber 2700 Wärmeeinheiten beim Tors und 5000 Kalorien beim GaSkok« beläust. Der Seetang wlrd unter hohen Druck in starken Pressen iu die Brikett form übergeführt und dann unter hoher T,mp,ratiu schnell getrocknet. Ein gigantischer Lenkballon. Nach einer Meldung des .öoriiere della Sera" befind« sich in dcr Nähe vvn London ein ungeheurer Pas sagierlenkl>allon im Bau, der mit bequemen Kabinen einem Speisesaal r>nd Salo.rS ausgestattet und in der Lage sein wird, yil 30 bis 40 Personen an Bord eine Woch, ununierbrochen zu stiegen. Der Birllon soll anfangs August von London über Epa nun nach Buenos Aires stiegen Zur Ueberfahrt wird er sechs Tag- benötigen. Jnteressiertmich nicht! Persönliche Ei-innerungcn an Kaiser Wilhelm und den Kronprin zen veröfsenllichl Kurt Fc. Richter, siüher Londoner Kacrelpondent der .Weserzeitung'. später in Sog land Zioilgesangener und nach Holland ausgetauscht, in diesem Blatt. Er söhnte mit zwn anderen Deut- ihtamr k Deutsche 3Uarijt Seite 5 schtn kein AusknthaU des Kaisers c»! der holländisch,» Station Ei«den bei Gespräch mit den deutschen Herren sagte Kaiser Wilhelm: „Wie da« alles pekommen ist? Ja, meine Herren, ich kann Zhien nicht »iel sagen. Hindendnrg hat mich deute ftid sortgeschiekt. Er sagte, ich müßte gehe». Nun s« bin ich gegangen.' — B«m Kronprinjen bcrich-tete er: AIS dieser im Regiern»gsgedinde ;u M»aft> ridbl auf die Erlaubnis zur Weiterreise wartete, kam der holländische Major, der draußen nach dem Zkchteil gesehen bottf, in bett Saal gestürzt: „Kai-serliche Hoheit! Ich habe färben von Ihrem Herrn Later ein Telegramm erhalken . . ." Eine Sekunde Sülle . . . Ein Zucken nm die Mundwinkel des Zimiprinzen: »Interessiert mich gar nicht.- Zur Erliulerung sügt Richter bei: „.Sroei Tage später «Mlte mir der Maj«r vvn der Erklärung dieser V»rle. die ihm der Kr»nprinz später gegeben hätte. Schon tm Jahre 1916 hätte er die Schwierigkeiten der Lage erkannt, seinen Vater gewarnt nnd Frieden «rlavgt " Ein iedwierigeS Probtem. Die englische OtffcnlliAktit befebfiftigt sich jehr lebhast mit der Frage, ot jene Frauen, die wäbrend dct «riezeS solche männ» !iche Berufe ausübten, zu welchen sie sich auch männ» Iicher «leider bedienen wußten, weitcrbin in Männer-ftcitein herumgeben bürstn. Auch die Polizei mußte nch bereit« mit dieler Fiage beschästigen und bezeich» nett ihre Lösung al» ein iebr schwierige« Problem. Sie gibt zu. daß man den Frauen, die durch ibr Ein-springen un Männerderuie die Ansftellung t»» engli« schen Heeres ermöglicht haben, da« Verbleiben in diesen Beruken nicht einfach verbieten könne, daß aber andirerseil« da« Verbot dc« Tragen« von Minnerklei-dern durch Frauen nicht restlo« aufgehoben werden könne. Gegenwärtig schlägt die Polizei folgenden >»«« weg vor: In Ausübung de« Berufe«, der da« Anle-gen von BeinNeidern und kurzen Röcken fordert, f#1 den Fraue^ solche Kleidung gestaltet sein. Wenn sie aber nach Beendigung ihrer Arbeit in Männerkleidern herumgehen, müssen sie darauf gefaßt sein, deswegen beanständet und eventuell auch bestraft zu werden. Au« den Geheimnissen de« Tower. Unter dem ?itel „Wie die deutschen Spione in den Tod gingen", berichtet „Dailv Mail": Ein Reserve' offrzicr der dentschey Marine wurde wegen Spionage zum Tode verurteilt, «l« ihm da« Urteil mitgeteilt wurde, erbleichte er und begant» zu weinen, aber er faßte sich rasch und verlangte sein Mittagessen. ?!ach-her wurde «r mit einem Automobil in den Tower gebracht Dort »erbrachte er eine Nacht, in der er dauptlächlich Äriese schrieb und mit einem «aplan sprach, der ihn die Tröstungen der Religion zuteil werden ließ. Zur Frühstück«»«» kam ei» Offizier zu seiner Zelle und forderte ihn auf, sich zum Tode be-bereit zu machen. Der Verurteilte nahm ein Gla« Kognak und erschien sofort. Beim Verlassen der Zelle reichte er dem Geistlichen die Hand und sagte zu dem Offizier: ,Jck denke. Sie werden einem Spion die Hand zum Abschiede nicht reichen wollen/' „«tntm Spion nicht*, erwiderte der Engländer, .aber einem braven Manne". Und sie schüttelten sich dir Hände. Dann wurde der Verurteilte von einer E«korte zum Schießstand geführt, wo er erschossen werden sollte. «« war gerade licht geworden und sehr kalt. Aber der Deutsche »Werte nicht. — «in junger Mann aus Uru guay, der auf einem Gute in Südamerika eine schön? Stellung hatte und sich der Spionage berufsmäßig zu-gewendet h»tte, kam, al« die Ztit für seine Hinrich 111113 herangekommen war, eine Zigarrettc rauchend ^»um elektrischen Stuhl. Dort warf er di- Zigarrette weg un» sagte in oberflächlichem Tone: »Ich glaube, rch werde nicht die Zeit haben, die Zigarrette »u Ende zu rauchen." Einige Sekunden später war er tot. Aber alle waren nicht so rubig und gesaßt dei ihrer Hin-rrchtung. Ein jüdischer Hotelwärter, der erstosscn wer-den sollte, sang »us dem Marsche »ur Hinrichtung Gissenhauer, dort aber brach er zusammen, bekam hpsterische Anfälle, schrie und weinte und wollte sich die Binde von den «uzen berabreißen. Er war f» widerspenstig, daß man ihn mit Stricken binden mußte Mit Rückficht auj die Erfahrungen, die man bei diesem Manne gemacht hatt«, wurde beschlossen, den nächsten Juden, ver wegen de« gleichen Delikte« bin gerichtet werden sollte, »u hängen. Taf ««schab auch. L »39/19. Kundmachung. Nachdem di»1 bisherigen Gebühren für die Abfuhr von FSkalien zur Deckung der Kuhrkosten und Erhaltung der . ' ■ Pferde nicht ausreichen, wnrde vom 1. Jänner 1. J. diese Geböhr von 4 K auf 8 K für 1000 kg erhöht. Stadtamt Cilli, am 28. Jänner 1919. G Im Stadtbereiche wird ein Ski Weinkeller Hoher zeitgemässer Verdienst für Pensionisten, Invalide etz. auf jedem Platze durch Uebernahme unserer Vertretung in phutographiueh erstklassigen Vergrüsserungen und Oelporträts. Offerte zu richten an Bins & Pietsch, I. österr. Bromsilbervervielfältigungs-Anstalt, Wien, II., Taborstrasse Nr. 7. komplette Ausrüstung, mit Schneereifen, alles ganz neu, zu verkaufen. Schillerstrass« Nr. 5», parterre. 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S. ist, kann die nächste Fleischausgabe, wenn eine Zuweisung erfolgt, am Samstag den 15. Februar sein. Die Genossensebastsvorstehung erachtet sich verpflichtet dies der Bevölkerung zur Kenntnis'zu bringen, da die allgemeine Ansicht besteht, dass der Fleischverkauf von den Fleischern abhängig ist Die Genossenschaftsvorstellung der Fleischer, Selcher und Kleinschlachter von Cilli und Umgebung. Kundmachung. Die Hundesleuermarkentir das j* 1819 sind vom 5. Februar bis zum 15. März gegen Erlag von 30 Kronen bei der Stadtkasse einzulösen. Stadtamt Cilli, am 30. Jilnuer 1919. Der Begierungskommissär: Dr. Lukan. über die im stöbt. Schlachthause »t der sowie bis A utzweiS Woche vom 27. Jänner bis Februar 1919 vorgenommenen Schlachtungen Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. N a nie tt* Fleischers ^dUadnuagtii fiiiji'utru« *l?ilct in üumtii gtgitcn ■2 ■? : a i» U St JB 'S u •ä 5 5" —; ■3 -e j « !ü i o «3 &■ .14 Schristleitunii. Penvainin«, Xru4 und Perlaq: PnvnSbuchiruckcrei „Ctlfja" In Eiili. Ralhau'qass- Nr. ». — Verantv'ortliS» Sei»»: Liüdo Snzidlo. >