Kummer 81 | Donnerstag den 14. Oktober 1920 | 2. [45.] Jahrgang _______ . Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. — - ~ e$tifiUi;ung MPb Verwaltung: Pieternova vlca Nr s. Trtkphon it. — Antündigungen weiden in der Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen. ve,ug «preise: F0r das Inland vierteljährig K 84-, halbjährig K *8-, gan,jährig K SS.-. Für dai AuUand entsprechende Erhöhung. - Sin,eine Nummern l ttrone. Räch Beschlagnahme zweite Auflage. (Franko pauschalier^ Wir»-Prag. Die Wahlbewegung in Teulschöst»rrnch i äherl sich ollmählich tcm Höhepunkt?. Die Uedersälle aus vichlsvzial'emokratifche Versammlungen, wrlche i» der jüngsten Znt von der ^olkSwehr organisiert und dinchgesüh'.t würben, sind ei» deutliches Z ichen dir Nervosität, die sich der sozialdemokratischen Führer bemächtigt ha». Die U suche mag zum Tnle in den ungü. stigeren WahlauSsichten der Partei liegen, in der Hauptsache aber ist die Depiess on durch den Zusammenbruch hervorgeruse» wo den, welchen die sozialdemokratischc Ai^ei Politik an emem der für sie wichtigste» Pinikie, in Böhmen, erlitten hat. Sowohl Dr. Bauer als auch, und vielleicht in noch höherem Maße, Dr. Rcnncr, halte feine Außen' Politik ans die Präger Linie eingestellt, und zwar in der Annahme, biß ei den dculschen Sozialdemo stattn in den Sudeten ländnn gelingen werde, zu einem nationalen Ausgleiche mit de» tschechische» Ge-nossen zu gelangen, der eS ihnen e. möglichen würde, mii diesen zukommen eine parlamentarisch.' Mehrheit zu bilden. Ein starkes sozialistische» staluiutt in Prcg wäre ralmgemäß circ außerordentlich wirksame Bürgschaft sür die xlnche Gtsta'.Iung der Macht. verlMn'sse in Wien gewesen und hätte überdies eine politische und wirtschaftliche Annäherung derTschecho-slowakei und DtUtschöstetieichS bewirk», die beide Staaten zusammen zu einem lrcht unbrt.ächllichen Machisaktor tn brr internationaln Polil f gemacht hotut würde. Den PreiS für diese Kombination halten die dentschösteneichisch n Sozialdemokraten terei« im Jahre lvlv erlegt, indem sie vorzeitig die Deutschen in den Sndetenläudeui preisgaben. Die tschechische Sozialdemokratie hat aber den Beitrag nicht gihrlten. Auch als sie durch da« Ministe!im» Tusar zur anSschlagg-benden Macht gelangt war, tat sie keinen ernsten Schritt, um wenigstens den deutschen Soz'aldemokraten die Teilnahme an der Regie, ung zu ermögliche». Weil sie aber mit dein tschechischen Imperialismus so eng verknüpft war, wuchs auch in den eigenen Ruhen der Widerstand und mehrte sich der Einfluß der Linken, bis end-lich vor kurzem die ganze Partei auSeinanderbrach. die Regierung Tusar siel und in Prag eine Regierung ant Ruder kam, die vollständig nach der französisch« kapitalistischen Seite einschwenkle. Damit sind nun alle Abmachungen, die Renner mit der Regierung Tusar gelrossen hatte, insoserne zunichte geworden, als sie gew sie Bürgschaslen sür Deulschösterreich^ beziehungsweise die deutschösterreichische sozialdemo^ kratische Partei enthielten. Unter diesen Verhältnissen ist die Nervosität der sozlaldemokratischen Parteiführer begreiflich; sie sind aber in der Wahl ihrer Mittel, sich au» dieser kritischen Lage zu befreien, nicht sehr glücklich, wenn sie zu Gewaltiätigkeiten gegenüber den uichisozial« demokratischen Parteien greisen. Für die Bevölkerung schwimmen dadurch die Begriffe „R'publik" und „Unordnung" immer mehr zusammen und beeinflussen die öff°ntllche Meinung zugunsten einer Znter. vention von außen, sür die von französischen Agenten neuerdings Stimmung gemachi wird. — In Prag war der jüngste Regierungswechsel mehr als ein Personenwechsel. Infolge des Zusammen-brucheS der parlamentarischen Koalition hatte man zu dem Auskunsismillel eines BcamtenministeriumS gegriffen, drssen neutraler Eharakter vornehmlich in der Person dcS neuen Ministerpräsidenlen tt^rrnj znm Ausdruck kommen sollte. Kurz nach seiner Er-uennung hieß es auch bereits, daß es sich nur um ei,» kaizsiistigi« P ovisorinm handle, allein die Auf. fafsung wird dadnich widerlegt, daß es sich immer teutluhcr herausstellt, daß die innere Erschütterung de» tschechoslowakischen Staates weil tiefer uud schwerer ist, als man im allgemeinen anzunehmen berechtigt schien. In seiner P ogrammrede legte Ceriq sehr großes Gewicht auf eine schlagfertige, straff disziplinierte Armee; sehr wenig ist aber eine andere, ebenko wichtige Stelle seiner Rede beachtet worden, in der er ankündigte, daß die neue Regierung in der auSlvmligen Politik in der bewährten Richtung der ersten Regierung der Republik sortfahren werde. Die erste Regierung trug b.kanntlich den Namen Keamursch, stützte sich ausschli.ßlich aus Frankreich und stand auch in der russischen Krage, gleich den Pariser Machlhabern, in schroffstem G.genfahc zu Sowjetrußland, Unter dem zweite» tschechoslowakischen Ministerium Tnfar-Benesch war in diesen Bezie-hungen allmählich eine Aenderung eingetreten. Gegen über Rußland bemühte man sich, eine neutrale Haltung einzunehmen, und nachdem infolge der Parteinahme Frankreich« für Palen eine merkliche Abkühlung zwischen Piag und Paris eingetreten war, sah das Ministerium Tusar Be.iesch sich durch den srttnzvsifch.ui'garischcu Bertrag von Gödöllö, der die Grundlage sür den Wiede, zusammen schlug der R ichsolg-staaien unter französischem P,otekiorate schaff.'» foll, veranlaßt, sich mit Südslawien zur »kleinen Entente" behufs Abwehr dieser französischen Bemühungen zufammei zutun. I» Paris war man davon nicht erbaut und legte f»fort Gegenminen, allein der Versuch Benesch', eine selbständige tschecho slowakische Politik zu machen, schulerle nicht an den Jntrigen, die der rumänische Außenminister Take Jonei cu im Auft'.age Frankreichs anzettelte, sondern an der inneren Unwahrheit der tschechoslowakischen Gesam Politik. Eine Palitik, die sich ausschließlich aus d!e tschechische Mind.'rheit im Lande stützte, die üdrigen Vollsstämme aber in der brutalsten Weise unterdrückie, hitle von vornherein nach außen wenig Ressource!'. I, der Absicht der tschechischen Mehr hei'.Ssvzialisten mochte eS wohl gelegen gewesen sein, mit den deuifchen Sozialdemokraten zu einem natio nalen Ausgleiche zu gelangen und dadurch die staat liche Politik auf eine breiter« Basis zu stellen, allein sie hatten nicht den Mut und auch nicht die Kraft, sich von dem Ische hischen Imperialismus loszusagen Wie man nunmehr au» dtn Miiltilungen deS Führe-S der deutschen Sozialdemokealie, Seeliger, weiß, scheiterten die Verhandlungen nnd al« dann auch noch in der tschechisch-sozialsemokratischm Partei selbst eine tiefe Splitting eintrat, waren alle Vor ausscdunzen gefallen, unter denen Benesch den Ber-such gemacht hatte, sich voll der politischen Vormund fchasl Franktl!chs zu emauzip^ren un) da» sranzö> sische Donaubundprojekt zum Scheitern zu bringen. Die Präger Krise wäre indessen trotz alledem im wesentlichen noch immer eine innere tschechoslowakische Angelegenheit, wenn nicht einerseits die von Frank« reich öffentlich gefchürte monarchistische Agitation der katholischen Volkspartei »nd ihrer Hintermänner, anderseits aber daS sichtbare Anwachsen derbolsche-wiklschen Bewegung die Gesahr einer neuen Revo» lution bedeute', würde, der aegeniber die Regierung in der tschechoslowakischen Armee über kein verläß-liche» Instrument versügt. Die Frage einer auswär« tigen Intervention ist also keine müßige mehr; man fühlt immer deutlicher, daß die Souveränität deS tschechoslowakischen Staates zurzeit nicht mehr besteh», und bereitet sich aus Ereignisse vor. deren politische Tragweite abzuschätzen man heute aller-dings noch nicht imstande ist. Prolestvkrsnmmlnng liegen die neuen steuern. Ja, großen Saale des Stadthauses in Laibach wurde am 7. Oktober eine gut besuchte Protest-Versammlung der wirtschaftlichen Organisationen von ganz Slowenien gegen die neuen Steuerlasten abgehalten, welche da» provisorische Finanzzesetz für da» Budgetjahr 1920/21 der heimischen Volkswirtschaft auserlezt, Den Vorsitz der Versammlung führte Herr Dragotin Hlibar als Vertreter des Jndustrielleuverbande» und die Herren Harabon uud Franchetti als Vertreter von kaufmännischen bezw. gewerblichen Organisationen. Anwesend waren auch die Abgeordneten «ramer, Brezigar, Pestolnik und Put. Nachdem der Vorsitzende Hribar die Ve^« sammlungsleiluehmer begrüßt nnd den Z?eck und die vedentung der Zusammenkunft dargelegt hatte, re-ferierte Großkansmann Jelacm über die allgemeine wirlschastliche Lage, der Sekretär der Handels- und Gewerbekammer Dr. Mohor < aber über die Umsatz, steuer und über die neuen VerzehrungSsteuern. Der Berichterstatter Herr Jelaöin unterwarf die staatliche Finanzwirtschafl, die blindlings das Geld verstreue und ebenso blindlings die Bedeckung suche, einer scharfen Kritik.^ Der Handels- und über-Haupt EcwerbSstand genieße keinerlei Schu£. Der Redner greift in heftigen Worten die slowenischen Zeitungen ohne Unterschied der Partei und die slo-wenische Journalistik an, welche unaufhörlich bloß auf die Kaufleute loSfchlagen. Die wichtige Frage der Ausfuhr fei von Grund aus fehlerhaft geregelt worden. Die Kaufleute verlangen die freie Konkur« renz. Die Z?»tralregierung kenne aber die Verhält« nisse nicht, weil sie nicht zulasse, daß auf wichtigen Posten auch Beamte auS den hiesigen Gegenden ange-stellt werden. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Teuerung feien ve,fehlt. Der Herr Finanz-minister müßte als erster wegen Preistreiberei an-geklagt werden. Der Redner wendet sich dagegen, daß der Staat die Konsumorganisationen mit den Mitteln auspäppelt, die er sich aus den Taschen der Kaufleute verschaff». Diese Organisationen seien selbst die größten Spekulanten. Die wirtschaftlichen Bereinigungen müßten alle ihre Kräfte anspannen, damit eine gründliche Ueb.rprüfung de? Finanz-gefetze! durchgefithrt werde. Herr Dr. Mohoric brachte darauf eine Denk-fchrift zur Verlesung, der wir u. a. folgendes ent-nehmen: Das Finanzgesetz ist aus eine vollständig ungesetzliche Weise verlautbart worden und hat Handel, Industrie und Gewerbe sozusagen über Nicht getroffen. Die neuen Stenervorschriflen sollen in Zukunft an einen P-äklusivteimia von zwe Seite 2 Monat.» zw.sche« der Berlautbainng und dem GültigkeitSdeginn gebunden werden. Die Umsatzsteuer soll aufgehoben werden, bis ihre endgültige Form und die Art der Einhebung festgestellt sind. Es ist unzulässig, das? der Umsatzsteuer bloß Handel, In-duftiie und Gewerbe unteiwoisen sein sollen, wih' rend daS Genossenschaftswesen und verschiedene an« dere Anstalten hieven befreit sind. Am besten wäre es übe, Haupt, irftm der Finanzwinistcr die allge-meine Ereve,bkstcu>r nm 160 Millionen Kronen, die er au» der Umsatzsteuer iu Siownrlen zu schipse» gedenlt, erhöhen würde. AIS Be schweideinstanz soll daS Finanzamt in Laiboch delegiert weiden. Die wirtschasilichen Bereinigungen erheben Einsprache gegen die besonderen Berzch-rnngSstcuein für Slowenien und die Stadt Laibach. D>e Berschrist, daß die Verzehrvngstenern in Golv zahlbar seien, wird aus das entschiedenste alvjclihiit. Die gegenwällicen Be»z,hrungssteuern sind viel zu hoch und gesäh de» die BoikSwirischaf», weil sie die Preise p)t all.r wichtigste» Lebeuk Mittel in die Höhe treiben. A.:j Zuckc» dais keine neue Verzeh» ru gSsteuer eingrhobtu weiden; daS beabiichtgte Moiwpol würde den PreiS nicht herabsetzen, sondern im Gegenteil verlenerir. Die B rzehrungSsteuer ans Stil» und Orl oll. soserne diese Ariikel heimi» scher Heikniift sind, rötig wegbleiben. Die Berzeh-rung»iieuer aus »äffte uud Kassesurrogate soll entweder gänzlich aus.jihoben vk>cr ans ein Eintel herabgemindert werden. DaS Gleiche gilt sür die Birst; uer, we'che eigentlich eine Prodnktions- und ke nc Rousumsleucr darstellt. Die Dcnl ch'ist sriti-s ert die Besteuerung der elektrischer! und Gasbeleuchtung, ioi.il diese Steuer dic elekirische Industrie zu vernichten droht. D.e Elekirizität erseht Kohle und Petrolenin, sür welche an daS Ausland unge heure Summen eiitlichtcl werden müssen. Nach dem Gu!acht60 Prozent ver-teuern. Die Slencr aus die elekirische Beleuchtung beocutet eine Steuer auf die Zivilisation. Die Ber-zehrungisteuer auf Alkohol und alkoholische Getränkt, die bis 80 K für den Liier beirägt, wird die Spiriluosei.indnstrie vernichten, ^reiche gegenwärtig nvch gewaliige Mengen von Alkohol ins Ausland auSsühit. Die VrzehuiigSsteuer aus Bianntwein soll bei uns erst in Kiast treten, sobald sie auch i» Serbien ringejührt wird. Die Otnkjchritl lehnt jede Besteuerung der Mineralwasser ab, welche liniere Kuranslall-n zu vernichlen droht und in erster R ihe den Siaat selbst schädigt. D e wirtschaftlichen Kreise protcslur«« dagegen, daß auch bei uns da« Movlpol ans Zündhölzer, Salz, Petivlsum und Zigairltcvpapicr «ingesühit werd.» soll. Ein solche» Monopol würde dcm Staate weniger einbringen als die Moi'vpoltcx.'n, dagegen den Konsumenten mit höhcrcn Preise» dclauen als beim freien Handel. Die DtNlichiijt verlangt schließlich die Aushebung der B.rzehrungest.uerliilie >n Laibach, welche in keiner anderen Stadt sonst roch besteht. Der Abgeordnete Dr. Kramer erklärte namens der dimokra!>>chlU Abgeordneten der Naiionalorrtre lui g. daß er mit den vorgebrachten Beschwerden bezüglich der Umsah» und Berzehiungefteuer voll-lnhalilich übereinstimme. Er schildert den Kamps der demoklaii'chen Mitglieder des Finanzausschuß « um die Revision de« StaatSvoranschlagrS und v»r-weist auf die tatsächlich erreichten Eilolgc, mögin sie auch nicht allen Ei Wartungen entl'piechen. Er fprichi dic Hcffuung au», dasz diese Beschlüsse bei dir Nachp,üi»ng de« StaatSvoi anschlage«, der sich gegenwärtig auf der Tagttordnung der Rat onal-Vertretung befindet, im vollsten Maße berücksichligt werden. Der Redner mach« auf die großen Schlote« »'gleiten aufmerksam, die sich einer einheitlichen Wirtschaftspolitik deS Staate» entgegenstellt!'. Der Abgeordnete Dr. Puc ist der Meinung. fc .fi der StiuriSvoranschlag ungesetzl ch fei und nie-munden binde. Die SlaaiSverwaliuug a> serleg? den erwerbenden Schichten »er Bevölkerung unertrig-liche Lastin. olzne ihieiseilS irgendwelche R-chnung z» legen. Der Redner spricht sich gegen alle Steuern au«, welche dic Produknon nicht söidern. Wir sind, ruft der Redner aus, keine Separatisten, aber ab-nmik'tn lassen wir nn» nicht. An der Erörterung beteiligten sich noch mehrere Redner, welche koikrctc Beichwuden vorbrachten und die Unsinirigkeit und UnauSsühibukeit vieler neuer Vorschris.cn nachwiese''. Alle Redner ernteten lebhaften, stellenweise stürmischen Beisall. Zum Schlüsse beantragte Herr Jclciin eine Entschließung, welche iu Anbetracht der brDorstehenden Ve, Handlungen wegen der Adriafrage Cillier Zeitung die nutionalen Forderungen beton'. Die Entschlie-ßung und die Denkschrift wurden unter großer Be geisternng einstimmig angenommen. Kohlenul'rtktirrllng. Die Landesregierung für Slowenien erhöht neuerlich die Kohlenpreife. Wie uns mitgeteilt wird, hat der Kohlenberg-bau in Wöllan im Einvernehmen mit der Landes» reglerung sür Slowenien di- Kohlenpreise sür die Industrie ab l. Okiober von 3380 K ans 5000 K pro 10.000 Kgr. also rund um 50# erhöht. Hit schon dic letz!« PieiScrhö'zung sür die Trisailer Kol»le in elwa gleich r Höhe allgeineiiiiS Aufsehen erreg», obwohl dasür in« Treffen gefühlt warde, daß mit dieser P eiSerhöhuug sehr wesentliche Znvesti-t onen seilen» der Trisailer Kvhleniveikeg-sillsch.tsl ^ur Hebung ihrer Produktion durch>zesüh't werden sollten, so muß d e Preise,hihunz für die Wöllaner Kohle umso schärferen Wideripruch hervorrufen, al« sie jeder Berechiiguitg entbehrt. Wenn dabei noch berüekstchi'gt wird, daß die Wöllaner Kohle im grudenfeuchien Zustande mit ?,rrf i 40 b S 50 Prozent Wasser zum B »fand gebracht wird iilid die enorme Fracht auch sür Wass:r bezahlt werden muß, >v.rS bei der Trisailer Kohle nicht in dem Maße der Fall ist. so wird man de Forderung a»S wirischastllchen Kreisen sür beiechügt erflümi, daß der Preis für die Wöllaner Kohle in der bis-herizen Hihe belassen werde, weil schon bei diesem Preise jene Industrien, dic auf ten Bezug der Wöllaner Kohle angewiesen sind, mit den gleichen Industrie», denen bessere Kohle zur Bersiijung steht, i'icht konkurriere» können. ES dürste, wie wir hören, in den nächsten Tagen eine Bersammlung der Interessenten statifi lden, welche sich mit der Angelegen-heit befassen wird. Wir werden darüber noch de« nähert» berichten. Aistc drr Waren deren Einfuhr vom Zoll befreit ist. Dos Belgrader Amtsblatt veiöff-ntlicht i ach-stehenden Beschluß des wirtschastlich-sinanziellen Komitee«: 1. folgende Gegenstände werden vrm Einsuhr-zolle befrei! ohne Rücksicht darauf, woher sie stammen oder ob ihre Einfuhr verboten ist oder ii'ch», wenn sie stoailiche oder autonome Behörde«, Institute, Ziidustrielle, G.werbetrcibente, Landwirte oder deien Genossenich.,sten zu eigenem Gibrauche einführen: Dawpjkessel mit allen dazu nötigen Geräten, ver-sch'c»ene Maschinen und Motore und deren Teile, Transmissionen, Transformatoren, Kondensaioren, Akkumulatoren, Elektroden bis zur Schwere von 5 kg, Kabel und ai deie clekirischc Siromlciiungcn, serner Apparate und Geräte zu jedem beliebigen Industrie« oder landwirtschasil chen Gebrauch», P impen und Brückenwagen, alle Schmieiöle zur Erhaltung und Kcnsei vierung der vtischiedenarngsten Maschinen und Ge-äte, Gaeöl, Naphlha, Benzin und alle übrigen Mineralöle, die zur Förderung der Betriebskrast bei Maschinen und Mo'oien verwendet werden, außer Keiosin, Stein- und Holzkohle und Brikett«. 2. Folgende Gegenstänve werden vom Zolle befreit sür den Fall, daß sie im Lande selbst nicht vorrätig >ven: Alle Baumaterialcn, Material sür elektriiche, W isstrleitnn.'S-, G^S>, und FabrikSin-stallation, chemische« HilsSmatcrial und Farben, verschiedene Halbfabrikate. 3. Bo, Einfuhrzoll bedingungslos befreit bleiben: Alle Jfoote und Dampier, die keinem LnxikSzweck dienen, (Personen, und Warendampser, Ponlv»«, Schlipper, Bagger), Schiene», W.iggonS und Drat-sine» für olle Arte» von Eisenbahncn. Verzollt werde» nach dem Minimallarife: Die nnter l angeführten Gegenstände, wenn sie von Importeuren hereingebracht werden, die kein R cht aus Zollbefreiung haben, die unter 2 angeführten Gegenstände, die von Importeuren hereingebracht werden nnd sich nicht im Lande befinden oder doch nur in sehr ung-nügenden Mengen, ferner Druckerei» buchstaben und Druckereimaterial jeder Art, Karton, Holz» und Blechschachieln für Emballagezwecke, vier- und Mineral Wasserflaschen, Watte, Baumwoll-garne, Baumwoll^wirn, Neuseeländer Haus, KokvS. haare. Säcke von welchem Material immer, die zur Emballage und zum Transport von Industrie- oder landwirtjchostlichen Produkten dienen. Nummer 82 piililische Uuilöscha». Zntand. Aus dem Ministerrate. In der MmisterratSsitzung vom 7. Oktober wurde der Beschluß gefaßt, daß weitere Einberufun» gen zu den Waffenübungen zu unterbleiben haben. Ferner soll ein sozialpolitischer Ausschuß eingesetzt werden, der sich mil der Frage der Arbeitnkammern, der ArbeiteivertrauenSmänner bei den Industrie-Unternehmungen, der WohnungSbeschaffung, der Gründung einer Albelteransallversicherung sür BoS-nien und die Herzegowina sowie mit den vorderer-tendin Arbeiten zur Errichtung einer einheitlich.u Arbeiierversichtlung für den ganzen Staat befassen soll. Schließlich winde eine Zuschrift der Laibacher Landesregierung zur Verlesung gebracht, welche ein«, zelne U',zulä «gl'chkeitcn in der Staatsverwaltung zum Gegenstinde ha'. Die Beschwerde ist aber so unglücklich stilisiert und entbehrt sosehr aller urbanen Foimen, daß die Schreibweise von allen Mitgliedern des M n sterratcS einmütig verurteilt wurde. ES ivnrdc beschlossen, alle LandeSiegierungen auszufor-dern, dic Bevölkerung durch Darlegung der bcst-hen-den Berhältnisse uns Schwierigkeiten aufzuklären und auf diese Weise das Untergraben ver staatlichen Autorität zu verhindern. Die jugoslawischen Minimalforderungen in der Adriafrage^ Einer Belgrader Meldung zusolge hat der Miuisterrat in seiner S tzung vom 8. Oktober die jugoslawischen Minimalsorderungen in der Adna-frage, wie folgt, festgestellt: 1. Fiume und Hafen müssen iliitcr das P.oiektorat des Völkerbundes koinme»; 2 in Jstricn bildet die sogenannt« Wilson» Linie die Grenze; 3. ganz Dalmaiien mit allen Inseln muß Jugoslawien znsallen und 4. Skuiari hat als jugoslawischer Besitz zu gelten, da Italien die früheren Vereinbarungen über Albanien verletzt hat. Die Berhandlungen zwischen unserem und dem apennniischen Königreiche sollen in der zweiten Hälfte des MonatS Okiober tn einer norditalienischen Stadt wieder aufgenommen bezw. fortgesetzt werde». Bulgarische Propaganda in Makedonien. Bulgarische Agenten, welche sich über die Grenzen geschlichen haben, bcginncn neucrding« in ganz Makedonien eine lebhafte Propaganda zu cm« salten. An diesem Treiben beteiligen sich auch Gc-meindesunkiionäre in kommnnistiichcn Gemeinden. Die Wühlereien innerhalb dcS Staates stehen in engem Z'isammkuhanze mit den räuberischen Ueber-fällen, welche duich bulgarische Banditen zeitweise auf u>.ser Gebiet veiüdt werden.' Unsere Gensar-meiie ist eisrig an dcr Arbeit, all dicscn fragwür-digcn Elementen daS Handweik zu legen. Das Ergebnis der Volksabstimmung in Körnten. Die auf den 10. Okiober festgesetzte Abstimmung in der südlichen Kärntner Zone ist unter un-g'henrer Beteiligung der Stimmbcrechiigten i>vr sich gegangen. SchätzuugSwiise haben bei 93 Prozent an der Abstimmung teilgenommen. BiS zur Stunde, wo diese Z'ilea in Druck gehen, ist daS amtliche Abstimmungsergebnis noch nicht bekannt; nach pri-vaien slowenischen Schätzungen werden die Wanket» mutigen den AnSschlag geben. Lei der letzten BolkS-zählung im Jahre 1910 bekannten sich in der süd» liehen Kärntner Zone, welche die Gebiete von Böl-kermarlt, Bleiburg, Ferlach und Feistritz umfaßt, rund 51.000 Menschen zur slowenischen nnd 21.000 zur deutschen Nationalität. Die Abstimmung in der nördlichen Zone mit Klagensurt. welche im Jahre 1910 neben 43.000 Deutschen 5000 Slowenen zählte, findet am 31. Oktober, jedrch im Sinne de« Friidensvertrage» nur dann statt, wenn sich die südliche Zone sür Jugrflawien entscheidet. Ausland. Italienische Annäherungsversuche an Deutschland. Nitti erklärle unlängst einem AuSsrager gegen« über, der Imperialismus sei von Deutschland auf feine Besieger übergegangen. Deutschland befinde sich in unerträglicher Lage und unter hassenswerter Kontrolle, sei jeder Demütigung unterworfen und sehe Militärkommisfionen als Geschäftsträger statt Botschafter bei sich. Es habe keine Rohstoff-, Schiffe, Kolonien, Devisen und solle auf unde-stimmte Zeit hinaus unbegrenzte Entschädigung zahlen. Die Sieger sollten bedenken, daß sie auch ^fl>chten hätten. Die Welt könne ohne die deutschen ff // Die lBal)Ir«Mamatiotien waren »»«mal besonder« zahlreich. Wer in Verdachte stand, deutsch oder deutschftenndlich zu sein, der wurde rücksichttlo« hinau« reklamiert. Aus diese Weise ist der Prozent« satz der Deutschn», der bei »er letzten Be»öltervog«» aufnahm« infolge gewisser Umstände auf «iue klei« uere Ziffer zusammtngcschrumpst war. sprunghaft wieder ia die Höhe geichnelll^ tl wurden Deutsche förmlich au« dem Soden ge/lmpft> Jeder beliebige halle die Möglichkeit, m feinem Mitwähln eine« Dauschen zu vermuten, und das Recht, auf Grund dieser Vermutung dessen Slreichung au« der Wähler-liste zu verlangen. E« erhebt sich nun, da darüber keine gesetzlich« Bestimmungen bestehen, die Prei«. fretz», . was das Sennzeichen deutscher Bolk«zuge« Hörigkeit ist. »der wer die Rationalität eine« Men-scheu zu bestimmen hat, der betreffende selbst, oder tu beliebiger I % oder die Behörde, «m seiner , . Zu stand I Daß e« übrigen« zu solche» verhält. / ^/y mflen kommen witrd^ haben wir /chon lange vor« / ausgesagt, damal«, cJ^ie politische Entrechtung der ' Option«derechtigten da« erstemal zur Debatte stand. Die Hache hat aber auch »och einen interessanten Hintergrund. E« »tirden Leute, vornehmlich solche sojialscmotralischer ParteizugehSrigkeit, hinausre-Namiert, welche Stockflowenen sind und kein Wort / .. Dentsch verstehen. Was nun, weiut solcher unfrei« wtlli, zum Deutschen aeftempelle Slowene in logt« A» / Ich« Folgerung Heu Anüiruch erhöbe, daß /eine ^ xtnder die deutsche vmkischulklasse zu bauchen r ' Habens Er würde vermutlich kein Glück haben mtt feiner Forderung, deun da würde er fiug« wieder zum Slowenen »»gestempelt werden. Für solche, welche sich in abhängiger Stellung befinden, find aber derartige Reklamation«« nicht ungefährlich. Denn weun er al« angeblicher Deutscher au« der Wählerliste gestrichen wird, so ka»n e« ihn passieren, tah ihm auch in seiner Arbeitsstätte der Stuhl vor die Türe gestellt wird. Solche unfreiwillige Deutsche »erden sich d^ter bemühe» «uüfseu, schleunigst wieder m die WähleUiste hineinzukommen. Aber nicht nur die Nationaliiät, sondern auch die Parteizugehörigkeit wird auszuforschen »ersncht. In den letzten Tagen erkundig!« sich ein jung« Mann angelegentlich bei den einzelnen Hausbesitzern, für welche Partei die i» Haufe wohnhaften Wähler stimmen würden, «ldftverständlich sind dem Pfiffikus, der auf diese «elfe das Wahlgeheimni« zu lüften und die Zukunft t« enthüllen »ersuchte, allerhand ulkige Bär« aus. ßetundeu worden. Nummer 81 Erzeugnisse niemals müder billige Preist bekommen. Der deutsch: Militarismus war hassenswert, aber die deutsche Arbeit bewundernSwerl und sür die Welt unentbehrlich. Der Völkerbund ohne den Bei» trilj. der Besiegten sei ein Scheingebilde und beanspruche dabei Deutschland dauernd streng zu kontrollieren. Die Welt müsse begreisen, daß Italien keines Volkes Unterdrückung Und keine Allianzen, v elm-hr den Frieden und Wiederaufbau Europas wolle. Die Prügelstrafe in Ungarn. Am I. Oktober ist in Ungarn das Ges,tz über die Prügelstrafe in Kraft getreten, die über Lebens, wittelschieber und Wucherer verhängt werden kann. Die Prügelstrafe ist in Anwesenheit einrS Mitgliedes dk» H.'licht>hofeS und der s'aats^nwaltschoN (»eS staatSinwalilichen Vcvollmächiigten) und des behörd-liehen AljteS mit Ausschluß der Orssentlichkeil durch, zuführen. D>e Siockschläge hat der vom Leiter der StaalSanwa'.tschast auSerschene G:sängniSivärter bei Erwachsenen mit ein? in 75 Zentimeter langen und L Zentimeter breiten Haselnußstocke zu verabieichen. Jugendlichen Individuen gegenüber ist ein deren Älter »nd köperlicher Entwicklung entsprechendes spanisches Rohr oder eine Rute anderer Beschaffen' den anzuwcndrn. Nimmt der Arzt während der Durchführung der Prügrlstr^se >v:hr, daß vie ftott-srtznng der Duichsührung gefährlich für die Gesund-he« deS Verurteilten werden kann, so i t di? Fort-fetzung der vurchführnng soso« einzustellen unv der Verurteilte tritt an Stelle der nicht erhallen n S.ock-schlägt die mit dim Urteil festgestellte Freiheit?» strafe an. Die Auswanderung aus der Slowakei. DaS Ameri'kusi ber ergreift immer weitere Kreise in der Slowakei. Zm S czawer Komila'e haben im vorigen Monate 102 Personen meist junge Bur-scheu, um die AuSwanderungSbewilligung augesucht. AIS Grund für dieses Streben nach der Fremde bezeichnet der dortige Stuhlt ichter die Sehnsucht nach Reichtum, die frucht vor dem Militärdienst und die kritischen ErnührungSverhältniffe. Der russisch polnische Vorfriede. Aus der Konferenz in Riga ist der W ssen-stillstand zwischen Rußland nnd Polen unterzeichnet und der Vvrsriede abgeschlossen worden. De» Ver-einbarui'g'» zufolge wird dcs Gebiet deS polnischen Staat»« über seine ethnographischen Grenzen hinaus erweitert, Weißrußland, die Ukraine und Litauen werden als selbständige Republiken anerkannt und erhallen die Rolle von Pufferstaaten. Insbesondere Litauen mit feinen zweieinhalb Millionen Menschen bat offensichtlich keinen andern Zwtck, als einen JMl zu b laen zwischen Rußland und Deutschland, vie Zngrhöiigkeil Ostgaliz'en» soll durch eine Volks-adstimmung geregelt werden. Dieses Abkommen, welche» fern« auch noch B stimmungen über den Mind.»heil»fch»tz, da« Lp'ionSr.chl der Staatsbürger, über den beiderseitige» Verzicht auf KiiegSentfchä-digung und die Einstellung der Feindseligkeiten eil-hüll, ist alS vo>läufiger Erfolg Polens, bezw. des hinter diesem fuhenden Frankreich zu werten. Hier-duich ist jedoch die Kluft zwischen den beiden ftawt-schen Eiaaten nicht zugcfchütiet, sondern nur ver» deckt woiden. Die erdgüll'ge AuSeinanderfttzung »wischen Rußland und P:'en ist aus spätere Zeilen verschoben worden i"daS ist daS Fazit der Konferenz ia Riga. _ Aus Ltadl uiiii iiinö. Cillier Zeitung Unsinn oder Methode. In Laibach hat eine Firma eine größere Anzahl von G'.ühMrn?» für elektrische Taschenlampen vorrätig. Jede G!üh-birne kosUt zwei Kronen, unterliegt jedoch einer 'LrrzehiungSstcuer von 40 K. Die betreffende Lai» bocher Firma soll entschlossen sei», wie Jatro an-deutet, sämtliche Glühbirne» dem Fatauzminister zur Verfügung zu stellen. Dazu wird eS natürlich nicht kommen, da daS Finanzgesetz voraussichtlich im Sinne der vom F-nanzauSschusse beschlossenen AdändtiUligkii korrigier! werde» wird. Aber man muß sich, wenn man speziell diese» eine» Fall auS der Unzahl der übrigen herauszieht, an den Kops greifen und frag:»: Ist denn niemand von den Ver-orSnungemachein imstande, sich den Effekt der ein-zelnen Verfügungen nach deren Durchführung aus» znmalen? O»er ist eS eine neue Methode der Ge-srtzgebung. Verordnungen und Erlässe, die ansonsteu in besondere» Körperschaften und Ausschüssen be-schlösse» wurden, in demokratischer Manier von der gesamte» Oessentlichkeit besprechen und abändern zu lassen? Darüber ließe sich ja reden! Aber warum irhaltin solche in der Volkswirtschaft lies eingreifende» Verordnungen sogleich Gesetzes, aft, warum wird» deren Wirksamkeit nicht wenigsten« aus einen so späten Zeitpunkt verlegt, daß nachträgliche Aen-derungen möglich sind, ohne de» untergeordneten Aemtern unnütze Arbeit, den Staatsbürgern aber Znw drigkeiten oder gar Schaden zu bereiten? Der gucker kostet 14 K jugoslawischer Währung das Kilogramm, aber natürlich nicht bei uns, fondern in — Deutschland. Im drelnamige» Königreiche wird der Zucker monopolisiert werden und angeblich vorderhand .bloß" 4t bezw. 43 K kosten. Es gehölt aber keine besondere Propheten-gäbe dazu, um vvrherzusagen, daß der Zucker den gegenwärtig im Freihandel verlangte» Preis bald überflügeln, jede künftige Verteuerung der übrigen Monopolarlikel getreulich mitmachn« und schließlich eine ganz unerschwingliche PreiShöhe erklimmen wird. Herzliche Bitte. Unser heimischer hoch-begabter Tondichter »ad Organist. Herr Eduard Jnterbrrger, bekanntlich gänzlich blmd. steht insolge baulicher Veränderungen in seiner bisherigen Be-hausung wohnnngSIos da. Alle Freunde und Be^ kannten deS bedauernswerten Künstlers, der sich nm da» künstlerische Lebe» in unserer Stadt so große Verdienste erworben, werden innigst gebeten, Herr» Jnlnberger beizustehen, damit er eine wen» auch bescheidene Unlerkunst finde. Aus irgendwelche Be-dienung wird kein Anspruch gimacht, wohl aber wäre e« äußerst erwünscht, wenn Herr Inlerberger im gleichen Hause verköstigt werden könnte. Wohnung und Kost werden natürlich nach Uebereinkunst bezahlt. Allfällige Anträge wollen Herrn Oskar Wagner, Beamter in der städtischen Sparkasse, zur Kenntnis gebracht werden. Die PostZustellung in Cilli. Zu der unter dieser Überschrift in der Nummer vom 3. Oktober gebrachten Notiz erhallen wir vom Post- u»^ Telegraphenamte Eilli nachstehende Zuschrift: An die Schriftleilung der Cillier Zeitung in Cilli. I» Ihrer Nummer 73 beschwert sich jemand im Artikel „Die Postjnstellung in Cilli* wegen der bloß ein-maligen täglichen Zustellung. Bei der gegenwärtigen Eisenbahnfahrordnung genügt aber die einmalige Zustellung vollständig, da die Postzüge in der Zeit Seite 3 zwischen b Uhr nachmittags und 7 Uhr vormillagS eintreffe» und die gesamte während dieser Zeit ein-gelangte Post im Laufe deS Vormittag« zugestellt wird, sodaß für nachmittags nichlS übrig bleibt. Ich bitte, diese Ausklärung in einer der nächsten Nummer» zu veröffentlichen. Mit Hochachtung A. Mimik, PostamtSvorstand. Der Postpaketoerkehr mit Deutsch-österreich. DaS Post- und T-legraphenministerium hat mit Verordnung 30691 vom 26. August 1920 den Postpaketoerkehr mit Deutschösterreich mit der Gültigkeit ab l. S piemder eröffnet. Die bezüglichen Bestimmungen lauten: Aus die Dauer des Ausfuhr-Verbotes werden von den Postämtern nur Sendungen aufgenommen, die von irgendwelchem Zollamt de« Königreiches verzollt wurden, bezw. deren Knssuhr v in Zollamt bewilligt wurde. Der Absender ist verpflichtet, den Inhalt deS P lket s dem Zollamt zur Besichtigung vorzulegen und die Zollgebühren zu entrichtn. Bezüglich der Pickung der Sendungen bleiben die bisherige» Vorschi iiten auch weiter ani. recht und sind strenge zu beachten. Pakete nach Dentschösterreich können Mit Nachnahme wcht belastet weiden. DaS Höchstgewicht eines Paketes beträgt 20 Kilogramm, Die Wertangabe kann dem sakiischen Wert de» Pakete« angemessen sein, dars aber das Maximum von 500 Schweizer Frank, 4000 Dinar oder 8000 Kronen nicht übersteige». Die bei der Aufgabe einzuhebenden Gebühren werden nach Ge-wicht, Weitangabe und nachdem Expreß ZustellungS-lauf angerechnet. 1. Gebühren nach Gewicht: Bis 5 Kgr. 2 Dinar HO Para — l l Krone.« 20 Heller; von 5 bis 10 Kgr. 5 Oinar 60 Para — 22 Kronen 40 Heller, von 10 biS 15 Kg>°. 8 Dinar 40 Para — 33 Kronen 60 Heller, von 15 bi» 2t) Kgr. l l Dinar 20 Para — 44 Kronen 80 Heller. 2. Gebühren »ach der Wertangabe: Bis 300 Schweizer Frank, 1200 Dinars oder 4-00 Kronen 40 Para = 1 Krone 60 Heller, von 300 bis 500 Schweizer Frank, 2000 Dinar oder 8000 Kronen 30 P na — 3 Kivnen 20 Hellet 3. Expreßgebühr: 50 Schweizer Centimes, 2 Dinar oder 8 Kronen. Äulturbundkalender. Der im Verlage dcs Schwäbisch deutschen Kulturbundes erscheinende Kulturbundkalenvcr sür das Jahr 1921 ist bereit# im Druck und kommt i» der nächsten Zeit zur Versendung. Der Kalender umsaßt zirka 100 Seiten, ist illustriert, vorzüglich redigiert und den Verhält« nifse» entsprechend nett ausgestattet. Er enthält außer der Genealogie de» Herrscherhauses, dem Kalendanum sür Katholiken, Protestanten, Grieche Orientalen und Israeli!?» auch den Wandel der H mmelSkSrper, einen abgewählten, au» Original-bUuägen unserer heimischen Dichter bestehenden literarischen Teil, eine reiche AuSlese von Gedichten und Erzählungen in Hochdeutsch «nd den verschiedenen Mundarten der Deutschen Jugoslaw'enS, da» übliche Jahrmarklverzeichni», eine alphabetische N imenS-lagSliste, ferner die Banernregeln, TrächtigkeitS- u»d Zinfenrechnnngstubellen, Posttarif »nd noch v. a. m. Der Preis de» Kalender« beträgt 18 K. Alle Stellen, die den Kalenderverfchleiß durchzuführen beabsichtigen, sowie Einzelpersonen werden ersucht, ihre» Kalender-bedarf unverzüglich der Verwaltung der Neuen Zeit in Veliki lGroß-)velschkerek (Odiliceva ulica 1) bekanntzugeben. Die L>es.r»ng erfolgt auf feste Rechnung. Ein Affenattentat. Wie an» Athen ge-meldet wird, ist vor einige» Tagen der griechische König infolge eineS BisseS durch einen Assen er-krankt, der ibri in dem Augenblicke übelfiel, al? er seine» Hund retten wollte. Der allgemeine Zustand des KönigS ist befriedigend, die Krankheit verläuft nach Aussage der Aerzte ganz normal. Einstere Komplikationen sind nicht zu befürchten. — Hiezu schreibt die Prager Bohemia: Leider erfährt man durch diese Mel»U7g nicht, ob der König einen Affen hat, der seinen eigenen Herrn zu attak. fieren wagte, oder ob der Affe nicht zum königlichen Hofstaat gehört, wodnrch sich die Geschichte noch affiger gestalten würde. Jedenfalls bedeutet diese« Attentat einen Glanzpunkt in der Entwicklung der Affen. Vor dem Kneg ahmten sie nur unvollkommen menschliche Sitten nach. Seil einiger Zeit ist die Aehnlichkcil zwischen dem Menschen und dem Affen bedeutend größer geworden, was man besonder« gut studieren kann, wenn man einen neuen Reichen beim Speisen beobachtet. Daß die Affen aber schon genau so wie die Menschen gegen geklönte Häupter vor-gehen und sich sozusagen als revolutionäre Tat-Affen präsentieren, ist mindestens ein Beweis dafür, daß die Affen den Menschen in gar nichts mehr nachstehen, ja daß sie sogar um eine Nüance noch radi-kaler sind. _ t • i> Lrilc 4 (Stifter Zeitung Ru»mer 81 lUirtsd)a)l uiiD Urtlulji. Eisenbahnbauten. Dem BeikrhrSministe« riimi wurde ei» Piojeti für den B.m der E-sen-l> ,h> en i» einer Läng« von 930 Ailom-ler vorge-l,qt. Diese Linien iverden »ach Äkaßg^ibe der zur ^.rsüguug stehenden Kredite innerhalb v»n 5»0 Iah tcn miSgebaut werden. Wiederherstellung der Eisenbahnen. Wie aus Belgrad berichtet wird, hat die Eisenbahn-l'crwaliung rtnru Kredit von 40 Mlllicnen Dinar» zwecks Reparatur der Strecke Laibach- Belgrad — £alonifi »nid für die Leschl »ßung der Zlldeilen an tun iirjtlr.iii Cchmalspurbahncn e,halten. Die freie Ausfuhr von 15 000 Wag qons Weizen ist zujvlge huischeivung dcS wir», schaitlich'finanziclltn Komi!ecs an folgende Hedin-gi.nzrn geknnpfl: Kein Exporteur daif irgend eine ÄuSnahmSstellung einilthm.n. Für alle gilt die Be-dnignug der gelnndcn Valuta und des gleichen Ai>»suhuolleS. Dieser Zoll mich sogleich bei der Vij&ibrru'g entiichtet weiden. Um die MehlauSsuhr »u degünstigen, ist unter das Kontingent von 15.000 W>ggo:« Weizen auch Mehl eindezogen ohn« Abzug der Kleie und anderer Nebenprodukte der Mehlindustrie Ätle srüheren Tero.dnungen werden h'emit außer G.llnnq gesitzk. Mais für die passiven Landesteile. DaS Ministerium für Ernährung und Wiedcrouibau Hit 2000 Waggon Mai« zur Verpflegung der Ve volkerun; in den passiven Land, steilen beschafft. Das guckermonopol und die heurige Kampagne. Am >». Oktober find in Belgrad die Dierekioren aller ^»ckerfabuken im dreinamigen Königreiche eingetroffen und haben den Finanz> minisler und den Minister sür Bolksernährnng aus gesucht. Bei dieser Gelegenheit gaben sie dem Wunsche Ausdruck, daß die Negieeung. die ein Monopol aus den Zncker einzuführen gedenkt. dicS tun-l-chjt bald tue, damit sich die Fabriken danach richten können. Unser Bedars wird etwa 8000 Waggon» betragen, von d nen die heimische Produkiion nur 30>^>0 wird decken können. Der Finanzmiiuster er« kläite den Diiekivren, daß die Regie« iing den Z»t ker von alle» Fabriken —, ausgenommen jene in Serbien (Belgrad und (Inprijn) und Bosnien, zu 8 Dinar p o Kilogramm abkaufen »nd zu 12 Di-nar verlaust» werde. Sus dese Weise hi fft der Finanzminister eine Deckung silr d'e neuen Beamten zuschlage zu ei langen. Das tschechisch südslawische Handels abkommen gescheitert. Zwischen Jugoslawien und der Tschechoslowakei winde eine Vereinbarung abgeschlossen, wonach Jugoslawien 1600 Waggons Weizen gegen Zucker liefern sollte im Verhältnis von zu 2. Libove Noviny m«ldct nun^ daß diese Verrindaruug zunichte geworden ist. weil die Fach-Vertreter, denen das Leipfl-gSministerinni di, An?-fliheung der Vereinl arni'g übertragen Halle, dazu zwanzig Tage benötigt halten. Z»zw scheu sei der Gctrcidepiei« bedeutend yiftiegen. der Piei» d s ZnckerS gesunken, so daß Jugoslawien ous die Ver> einba»nng v.rzichlele. Döhinische Hopfenernte. Im Auschaer Rotland wuid.n L'».0.>0 Zentnir ä 50 Kilogramm (in 1914 60 000 Zentner) geerntet. DaS Daubaer Giiliilaiid ernttlc 1200 Zentner gegen 800 » Z ntner in 1 S>!4 I» Auscha sind schon 6l>?„ dc> Ernteveikauft. Fensterglas, kurch da» Wiederanstr^n der belgischen und teutschen Konkurrenz aus dem W.lt-markte ist die böhmische F'iistkiglciSindustrie in große Bchwicrigkeiten geraten. Fabriken, die nicht über die finanzielle Rtickendfckiing ve> fügen, waren gezwungen, das GlaS tief unter ihicu Selbstkosten zu verkaufen. Ein Petroleumlager in SLdtirol. Zn Liidtirol wnrde ein Peno'euml.iger endeckt, da? sich von Metasi'udo bis Lalurn erstrecken sott. Die italienischen Handelsverträge. Die italienische Regierung hat eine Verordnung er» lassen, dinch welche sie freie Hand erhält, die MeistbegünstigungSverträge, die fei« KuegSbeginn ab gelaufen sind und die bisher auf Grund der Ver- ordnuug vom 31 M ii 19:5 iu Geltung ei hallen wuide», außer Kraft zu sitzen. Offenbar soll jetzt der Abschluß eine» HandelSvertiage« auf anderen, allgemeinen Gi undlage» in Angriff genommen werden. Englisches Capital in der Slowakei. Englische Kapitalisten interessieren sich für die Ver» Wertung deS Holzreichtums in der Slowake». Hj soll eine Fabrik sür d e chemische V.rweuung d«S Holzes gegründet weiden. Eine niederländische landwirtschaft-liche Kommission tn Ungarn hat den Auf. l«ag, zu untersuchen. iuwieferne ewige Erzeuguiife der Landwirtschaft iu Ungarn Verwendung finden könnten. Sie widmet ihre Aufmerksamkeit inSbeson-dere der Vi.hzucht, um sestzustellen, wie weit die holländisch, Hornvieh asie h er weikergezuchiet wer« den könnte. Vor allem wuide eS sich dabei um die Hebung d:r M-lchproduktion Handel", da eS daran in Unga n unter den heutigen Verhültniffen em-psin^lich mangelt. Beginn des Preisabbaues in Ame> rika. Eine ersrenl cye Nachricht für die ganze Welt kommt a»'S den Vereinigten Llaaien. In Rew-Asrk bildet die Preieminderung d,r Har.de!»> waren daS allgemeine Stadtgespräch. Mehrere Fir« inen kiindigeu prci?n> nderui-ge» von 30 bis 40 Per-zent an.. Ter HandelSsekrerär stellt einen weiteren Pr,itfall in ^A»?sicht. ES wird bewirkt. daß di» amkrit mischen G.'schästSkleise allgemein der Meinung sind, die 5ttigerutig dir Kurse habe ihren Höhepunkt übe»schritten und dürfte einer Umkehr Plitz machen Amerika war von jeher daS Land der glösjien Teuerung urd die Wonnpreise haben dort vielfach phautustische Hvchziffein erreicht. Alle j-Ae, welche in ten lktz-tii Monaten Reise» nach Amerika u> leincmnien haten, stimmen darin überein. daß daS Leben in den omelikanifchen Siäd'en, ver-f.lichen n.it den früheren Zeiten, unerfchw'nglich fe». Um fo erfn»licher ist die Nachricht, daß in Ame. rika der Ptkikabban begonnen hat. Hoffentlich wiid sich diese Bewegung auch Europa m auSgiebigem Maße mitteilen. IIüduerauKON-Operateur cir.psiehlt sich bestens d>-n geeinten Hi-rren und Damen. Komme ins I>!>»?. Undolf Resar, Kraij Petrora mtl Nr. 25. Zwei tüchtige Kontoristinnen snclicn ?>ikdn iren Stille in oiolm Komjitoir als erste nnd zweite Kraft. Oefl. Anträge an die Verwaltung des lilattes. 26421 Ladenmädchen der slowenischen nnd der deutschen Sprache mächtig, findet dauernden Tosten in der Zuckerbiiekeiei Johann iVlikan in Mari bor, öosposka ulica 25. LDkomotivfUhrer und Saggermeister sowie «in Zeichner mit maschincntcchnischen Kenntnissen fstr die YVeikstätte gesucht. Amnfiagen hei der Werksleitung lies Kohlenwerke» KofleTje. Komplette Hopfendarre tiefgrslodig<*r Hopfeupfiug, Pflug »um Häufeln und viele andere diverse Ge sind tu verkaufen. Aniusra-gen Janesch, Ljuhljann. Sv. Petra cesta Nr. 10. 4 Grablaternen zu verlcausen bei M. Rauch, Glashaii'ihiug in Cilli. Fast neue Manufaktur-Stellagen sind zu vei kaufen. Anzufragen bei Franz Urch, Kra'j Petrova ces'a 13. Schöner neuer Ilrennabor- KinderKlappwagen zn verlaufen bei Josef f>agai, Maiibor, KoioUa cesta 16. Französisch Italienisch wird unterrichtet, l'red grostjn (Schulgassi) Nr. 6, parterre. Maschinschreibunterricht nach dem Zehnfingorsyitem, in Slowenisch und Deutsch, ei teilt Frait Fanny ölechinger, Levslikova ulica (Feldgasao) Nr. 1. W eizen Bohnen, Brotmehl, Kornmehl, Kleie, Tflaumen, Kösae etc sind waggonweise billigst zu beziehen durch A* Koiiinno^ Zuschriften erbeten in kroatischer oder deutscher Sprache. Slowenisch lernt man spielend hei BmQlfiing der .Slowenischen Unterrichtsbriefe* von Insp. Fr. Fink. Das ganze Werk kostet samt Korrektur der Aufgaben K 100. Zum Selbstunterricht, Kuh- und Schulunterricht vorzüglich geeignet. Bei Abnahme filier giöss ren Anzahl bedeutend* Ermässigung. Verwaltung der ,Slo-wciiischen Unterrichtsbriefe* in Maribor, Kiekova ulica (Kaisentrasse) Nr. 6 nnholz en Kros lulrtCS IIUO WeidieS ei. detall zu haben von 8 Uhr fiilli bis 5 Uhr nachmittags bei F# £^sic§bn9 Strossmajerjeva ulica Nr. 5 (frölicr Sc.liitler-StTMsel. Geschäfts-Empfehlung. Empfehle d