Nr. 216. Donnerstag, 21. September 1905. 124. Jahrgang. Mbacher Zeitung. Khiig 2,"5"reiK: Mit P uslver! end ui, g : ganzjährig 30 «, haibjährin 15 li. Im KuMor: ssonz^ ^ ^ ^, l,lllliiäl,iiy il li, ßüi die Anstellung ins Hau« ganMhrig 2 «, - InsertionSgcliühr: ^iir llrinc ^ blk zu 4 Zrilc» »u d, grüfirre per Zeile l2 k: be, üjteirn Wiedeiliolungeii p« Zeile 6 k. 1 ^ Die «Lnibacher Zeitül,«» erscheint täglich, mit Ä»e»at>me der So»!, u»d Feiertage. Die Administration befinde! ' sich ,fto»a.rcs,vllch Nr. 2, die Medallion Dalmalingalje Nr. l», Tprechstiinden der Redaltio» vun 8 bi« 10 Uhl ^ vormittags. Unfranlierte Briefe werden nicht angenommen, Mamislripte nicht zurückgestellt. Amtlicher Teil. ! !tmb^°i'^'" ^misblatte zur «Wiener Zeitung» vom 19. Sep. i Hieu?.. ^"» (Nr. 214) wurde die Weiterverbleitung folgender j u^zeullnisse verboten: ! Uttset,!.,^ ^' ^°^ ^los in Semil gedruckte, mit Trauerrand stales„^ ^llladim^ zu dem am 1l>. September 1905 in Semil , "°endeu Abschu'dokrnuzchen der Semiler Nelruten. l- o? «Nouiwr» vom 10. September IWb. ^ I. Verzeichnis 5bblan^"ni l, k. Landespräsidium iu Laibach zu Gunsten der "°ler in Tillmitjch (Tleienuail) eingelangten Spenden, ^, und zwar: Cpi,,^")be von Herrn und Frau Andreas Gaßuer, Baumwoll« ^^ "i und Weberei in Ncumarltl, 100 X. Nichtamtlicher Teil. Zur inneren Lage. ^s ^'^ "3^^" bespricht den Wiedel-zusamentritt !pN'!'l "^' ^^'^' "^' '^>i vorcilisgehenden Ve-r»^,, W"l desHerrnMinisterpräsideuten mit tneh-"^ in ,V^"sührern und sagt, nach dem Chaos, ?arst,'ss?^' ^'b das österreichische Parlament zuletzt 'chrin s ' ^'''^ >^^' Majorilätsbildniig ein Fort-^iiin^ ' ' Ebenso werde da-o parlainentarische Nnw , "" Bluter, allen, lliuständen als eine Vessc-di^-^ ^ betrachten sein. An den Parteien, die an sei ^ ^"lttisch^^ Uuiwandlimg teilnehmen wollen, dc,5^"llu, N^ auch möglich zu machen. Tie können lU'n i/' ''^"" ^ "'^ ^"' ^i'gen oder einer künf-Wm. '"""^ sor.derii einander gegenseitig >ton->»ii'„."','U"chen. Tie Parteien hätteir die Wahl, schliß, ^l^'en oder sich von der Legierung auszu-^niicht'' ^^ ^l>'l der Obstruktion sei abgc-^iiis^ ^"d die öffentliche Meillling seiner über- ^!Z. ^'Worden. ^s^ ni^V'l^^'rreichische Volkszeituug" fuhrt alls, ^o, ,vV ' ^"^teien die Zeit der unentschlossenen W^ ' ^W^Beubachtuug vorüber uud daß es Auf-^'uts,/^ ^'eqierlMl-, sei, den Besorgnissen der !'^n die Tpihe'ab^lbrechen. dc^ ^ .?s!" m lH^^culmra abgehaltenen Parteitag ^ulf^ '^l'ch. fokalen Parrei sagt das „Deutsche ^'An f "' ^'^ Part« erhebe die Forderung, daß ^'dcn V''" '^^'"lze!5 uud kein Vtanil „lehr votiert ^slani> >^^ ^ lange nicht die Krise auf eilte den ^ch .'-/^' Vc'ouarchie sicherilde Weise alls der ^"^^ ü. ? soi. Tiefer Nuf Nlüsse alls deill Lager aller Parteien und Nationalitäten erklingen, er mnsse zur Parole bei den künftigen Neichorats-wahleu werdeu, dailll sei zu hoffeil, daß Ungarn einem einigen nnd dadurch starken österreichischeil Parlament gegenüber jene Prätensionen aufgibt, die den Ruin der Monarchie uud die Nnterdrückuug seiner Völker durch eine kleine Minderheit bedeuten. Arbeitervcrsichcruugs-Kongreß. Tie meisten Blätter beschäftigen sich mit dem internationalen Arbeiterversicherliilgs-^ongreß, der am Itt. d. M. iil Wien zusammengetreten ist. Das „Fremdenblatt" hebt besonders die Nede des Ministers des Iuuern, Grafen PylandMheidt, hervor, welche den Beweis erbringe, daß Österreich den Ideell, welchen der Kongreß seine Kräfte widmet, das größte Entgegenkommen erweise. Es müsse doppelt wohltuend berühren, daß diese Haltung der österreichischeil Verwaltungspolitik vor den Vertre,-teril der fernsten Zander ills richtige Licht gestellt werden konnte uud daß demnach die Anhänger des kulturellen Fortschritts in beiden Hemisphären /Österreich jeht anders beurteilen werden, als nach der bisher bei verschiedenen Völkern noch immer üblichen Tchablone. Die „Neue Freie Presse" sagt, in der Nede des Ministers habe insbesondere der Humaue Gedanke sympathisch berührt, daß das hohe Ziel der Ttaatvknnst küuftiger Generationen ill der Verwirklichung des Rechts auf Eristenz bestehe. Die Versammlung nabm diese .'lufchauung, welche von einer modernen Erfassung der sozialen Aufgaben des Staates zeugt, nut lebhafter Genugtuung znr Kenntnis. Das „Neue Wiener Tagblatt" betont, die Namen der Persönlichkeiten, die an dem Kongreß teilnehmen, seien eine Bürgschaft für die eifervolle Fortführuug des Werkes, eiue Bürgschaft, die in der ganzen Welt honoriert würde, beträfe sie Geld und Geldeswert. So garantiere sie aber, um das verheißungsvolle Wort des Ministers des Innern, Grafen Bylandt-Nheidt, zu zitieren, ein Höheres, die Verwirklichuug des 3,'echts auf Existenz. Das „Neue Wieuer Journal" hebt dieses Wort des Ministers gleichfalls mit besonderer Geuug-tuuug hervor. Das „Recht auf Eristenz" würde erst die vollste Ergäuzung des Bismarckschen „Rechts auf Arbeit" bilden, denn es gewährte allen, die ohne ihr Verschulden den Kampf ums Dasein nicht mhren können, weil ihnen Raum uud Gelegenheit hiezu nicht gegönnt ist, oder die im anfreibenden Eristenzkamvfe invalid geworden sind, eine Entschädigung für seuen Rechtsauspruch. Das' „Illustrierte Wiener Extrablatt" sieht in den herzlichen Vegrüßnngsworten des Ministers des Innern den Beweis, daß die maßgebenden österreichischen Kreise den Arbeiten des Kongresses mit angesprochenem Wohlwollen gegellüberstehen. Mit dem schöllen Worte von der Verwirklichung des Recht» auf Existenz habe der Minister dem Programme des Kougresses einc treffende knappe Form gegeben. Die „Deutsche Zeitung" sagt, von besonderer Wichtigkeit sei die ill der Rede des Grafen Vylandt-Rheidt euthalteue Skizzieruug des Regierungs-Programms, dessen zielbewußte Klarheit die Hörer zu lebhafteil Beifallsäußerungen hinriß. Politische Uebersicht. Laibach, 20. September. Ministerpräsident Baron G auts ch empfing gestern den Obmauu des Iliugcz<.chenklubs, Dr,. Pacak, und hatte mit demselben eine längere Besprechung über das Arbeitsprogramm der demnächst beginnenden Reichsratssession nnd die kommende Tagung des böhmischen Landtages. Heute wird eine Reihe deutscher uud czech'ischer Vertrauensmänner vom Miuisterpräsidenteu zu eiuer Besprechung über dieselben Fragen empfangen werden. Der d e u t s ch e R e i ch s h aushalts -et at für 1!i0U, der voraussichtlich bis Ende Oktober fertiggestellt sein wird, dürfte, nach einem Bs-richte der „Mgemeinen Zeitung", kaum günstiger ausfallen als seine letzten Vorgänger. Bei den Einnahmen kommt allerdings die, Steigerung der Zolleinsätze in Betracht. Einmal aber dürfen die wesentlicheil Mehrerträgc ans den Getreidezöllcn nicht für die Reichstasse in Ansatz gebracht werden, und dann hat der Reichstag schon im Etat für l!)05 durch die erhebliche Erhöhung der vom Bundesrate vorgeschlagenen Ausätze die finanziellen Wirkungen der Zolltarifrevision zum guten Teile vorweg zum Allsdrucke gebracht. Es bleibt also uicht allzu viel von den im Etat für l!)0li zu erwarten. Dagegen werden die Ausgaben Steigerungen der mannigfachsten Art aufweisen. Aus dem Jahre 1904 wird eiu Fehl- Feuilleton. Gin Interview. Skizze von Z. v>. Acyferlingk'Aern. ^. (Schluß.) ^l,t^^" Ucht, doch. daß Sie uoch nie eiue regel-^'""cht <"^ '" ^haiupagner und Whisky miv M"n Himmel, ein ganzes .F^"'^)"be ich im Kopfe." ^iH ^!> ^ haben doch so schön gestern abend ^ ,^> "^ Blair." ^Nai'i^ ^U'o zutunlich, die Prinzessin", dachte ^ ^u c, .,^'U'iedigt. Tic Unterhaltung begann b' ''^i!? ^" "U) deun gesehen, Lucy?" ^ d^. 5 ,.^ W errötete, das kounte ei' selbst b"n ni: "sernung sehen — „aber jeder sprach 5. ..Tv>"'"er k"nn ja nicht ins Theater gehen." ^ die /^ ^ "U> ich einmal probieren. Sehen ^n T " - Tch"ne aiif ^ Tisch, Lucy? Bitte Tl> f " einen davon." ,> ..Va' " h"'"" "ut. dcm Gewimschten. >/'U'N b>I ^^' f"ne Hände Sie haben. Schade '"' d«^ ''der grobeil Arbeit. So, nlill setzeir Sie ^^ au'^ l?!,?^'^ "uen Augenblick, während ^"l'i^^^^iorchte, während er eilig auf dem roten l^Ue. Taun reichte er es'hinüber. „Nun bekommen Sie an der Kasse ein schönes Billet, im, I>!'<'««'!'ji-<-!<> heute abend. Putzen Sie sich aber auch für mich, Lucy." ^ie lächelte dankbar. „Wie gut Sie sind, Mr. Blair. Tausend Dank. Worin treten Sie denn auf?" „Als Francois Villon in „Ik I >vs>i^ kin^." Das scheiut man hier am meisteu zu lieben." „Ich glalibe nicht, daß die Londoner viel Geschmack habeil", meinte sie wegwerfend. „Liebes Kind, das find Modenarren. Wer gerade in der Mode ist, dein laufeu sie nach, und wer ihnen am meisten vormacht. Das kommt nur auf eiueu geschickten Unternehmer an. Außerdem wird jetzt so viel mit Amerika geliebäugelt, daß jeder amerikanische Stiefelwichser zum Liebling der Nation werden kann." „Das ist doch Politisch. Ihre Kunst kann für sich allein bestehen uud braucht keine Politik." „Ein merkwürdiges Stnbennlädchen", dachte Jonathan verblüfft. Gewiß auch mle vou den Großstadtpflanzen, die eine Menge unverdautes Zeug gelesen habeil. „Wie deukeu Sie sich denn die Kunst, Lucy?" „Verschieden. Man kaun malen, dichten, das ist alles Kunst und Menschen darstellen, wie Sie es tun." „Nun hören Sie mich einmal all. Es ist auch eiue Kunst, wenn Sie mein Zimmer nachher hübsch aufräumen, nnd nicht wie Annie meine Sachen dahin legen, wo ich sie nicht finden kann. Das ist auch Kunst. NndIhre geht nach Brot wie die meine. Weiter gibt es heutzutage uichts. Es ist alles auf den Effekt nnd das Geidmachen berechnet." Lucy seufzte. „Neun ich im Theater bin, möchte ich das einmal vergessen", sagte sie. „Ich auch. Aber da sieht, man die häßlichen, getünchten Dekorationen, den Neid unter dem angestammten Personal, wenn ein Fremder dazwischen kommt, und da vergehen die Illusioneu. Man heimst seinen Gewinn, ein und macht, daß man weiter kommt/' „Ich glanbte nicht, daß es iil London auch so wäre," bemerkte Lucy schüchteru. „O Sie Themsekind! Hier geht ja alles ins Großartige, aber kleinlich ist es auch. Ilbngens, ich kann nicht klagen. Man ist mir uugemein liebenswürdig eiügegengekommen. Mehr als ich erwartete. Morgen soll ich in Buckiilgham Palace spielen." Was fiel ihm nur eiu, das alles dem ^tuben-lilädcheu zu erzählen? Seine Eitelkeit lief entscliie den mit ihm fort, oder schmeichelte dein, groj;en Manne das schwärmerische Interesse dieses kleinen Mädchens? Er sah belustigt zu, ihr hinüber, als ne. so verlegen an ihrer Schürz zupfte, mnner auf dem Sv'ruug, aufzustehen oder simauszulausen. „Welches ist aber Ihre Lieblingsrolle, Mr. Blair"?" fragte sie. Ietzi lachte er gerade heraus. Laibacher Zeitung Nr. 216. 1922 21. September 1905. betrag von l>5 Millionen Mark zu verzeichnen sein. Tie verschiedensten Positionen, wie Zinsen der Neich^schnld, Pensi^nsbeträge, Neichszuschus', zur Invaliden Versicherung, weisen naturgemäß jährliche Mgabesteigernngen anf nnd werden diesen ihren Charakter auck im Etat für 1!)U6 nicht verleugnen. Im Etat der Verwaltuug des Neichs-heereo wird schou insofern eine Steigernng der Ausgaben znni Ausdrucke kommen müssen, als viele dosten infolge der durch das Friedenspräsenz-gesetz bedingt.ell Heeresverstärkung iin Etat, für l!)<)5 nnr mit einem Halbjahrsansatze verzeichnet wurden, die nunmehr für !!)l) dels zwischen Japan nnd Australien bernft. Nnn-mehr sei dieser Aufschwung ein derartiger, daß Australien es kanm wagen könne, diese Geschäftsverbindung durch eine antijapanifche Politik aufc> Spiel zu fetzen, wobei es gleiche Erfahrungen machen würde, wie Amerika mit Ehina. Er erwartet daher, daß die Bundesregierung die bestehenden Aiisschließuugsbestimmungen gegen japanische Emigranten uud Arbeiter ändern und es den letzteren ermöglichen werde, unter denselben Bedingungen, wie Angehörige anderer Nationen uach Australien zu kommen. In politischen Kreisen ist! man jedoch, bei aller Anerkennung der Berechtigung dieser Argumentation, überzeugt, daß die Überwindung der Rassenvorurteile, die in der großen Masse der Australier gegenüber den Japanern bestehen, jedenfalls noch große Schwierigkeiten bereiten werde. Tagesncuigkeiten. - (Der übellaunige Maestro.) Ans Nom wird geschrieben, daß es bisweilen nicht leicht ist, ,?in Verehrer des großen MaZcagni zn sein, das hat der Maestro eben wieder in Vergaino bewiesen. Seine Freunde und Bewunderer gaben ihn» ein Diner zu W Gedecken, mn ihn zu feiern. Die Gäste waren versammelt, aber Masmgni kam nicht. Endlich nach wiederholten telephonischen Recherchen ließ er sich herbei, mit einer Stunde Verspätung zn erscheinen. Anstatt sich aber zu entschuldigen, fnhr er anf die Gäste los, wie man sich unterstehen könne, zu einem ihm zu Ehren gegebenen Diner den Opernsänger Coradetti einznlalX'n. mit dem er schlecht stehe. Und ohne, weiteres forderte er den Künstler anf, sich zn entfernen. Eoradetti erwiderte sehr richtig, er sei erschienen als Gast de^ Komitees, werde aber gehen, mn das Fest nicht zn stören. Nun erhoben sich aber alle anderen anwesenden Opernsänger, an der Spitze der bekannte Tenor Schiavazzi, nnd erklärten, sich z init ihrem beleidigten Kollegen zn entfernen. Schließlich gelang es den Bemühungen des Komitees, alle zum Bleiben zu veranlassen, aber Mascagni nahm am ganzen Abend keinen Bissen zn sich nnd sprach kein Wort. Die Verehrer von Bergamo aber schwö-ren: Einmal nnd nicht wieder! — (Preise für Männerschönheit.) In Sonthend, einem bekannten englischen Scebade, das sich von jeher onrch Instige Vadegesellschaft an^ gezeichnet, waren vier verschiedene Preise ansgeschrie^ ben: der erste für den schönsten verheirateten Mann, der zweite für den schönsten Junggesellen, der dritte für den am geschmackvollsten gekleideten Mann nnd der dierte Preis endlich für den häßlichsten Mann. Die Preisvcrteilnng fand im Kurhause ein Uhr "' tags vor einer natürlich überströmenden Menge Damen statt. Nnr das weibliche Geschlecht war Z" Stimmenabgabe befugt. Bemerkenswert bleibt. l"o mit Ausnahme eines einzigen der mit dem ^ Ausgezeichneten alle anderlen Dekorierten in ^ thcnd leben. Als häßlichster aller Männer wurde Wagenkondnktenr mit einer Uhr in einem Wa »^ geHänse ansgezeich'net. Er^ ertrug sein ^chicks«" Ergebenheit nnd Stolz zugleich. -(Zwölf Jahre in einem G' ? , gelebt) hat Jonathan Need, der „Eremit de-.> ^" Yorker Evergreens-FriedhofcZ", der, wie aus -york berichtet wird, jetzt gestorben nnd am T""".^.. tag neb?n dem Sarge seiner Frau in ein"M V!, _ tigen Mansolemn beigesetzt ist. Er hatte sow"' ^' anf dem Totenbette versprochen, sic me zu vcnm^ bis er im Tode mit ihr vereint sein würde, """ ^ ses Gelübde hat der getrene Gatte auch 3"'" ,„-Bei jedem Wetter, in jeder Jahreszeit lebte M ^ glückliche Mann vom Morgen an bis zum ^^'^ Untergang in dem Mausoleum. Der Anblick dcs u^ haarigen Mannes, der in dein Marinorgrabe. I^^od geduldig und traurig darauf wartete, daß der ihn erlösen sollte, war den Ameritanerii gM3 ^ tränt. Er saß immer neben dem loeren ^a^e. ^ für ihn bereit stand und noben dem Sarge > > Frau aufgestellt war. Ein Tisch, ein Stuhl "ud "^ andere notwendige Gegenstände waren in da- "7 ^-lemn gebracht worden, in dem das Motto >/. „Gott segne nnser Heiin". Einige bissen und ^,^„ arbeiten nnd ein ausgestopfter Papagei, der ew ^. ^ ling seiner Fran war, hatten auch Platz darin ^» , den. Der alte Mann glaubte fest, daß sich seine ^^ ihm noch einmal vor seinem Tode zeigen ^^.,icn er wartete daranf. Vor wenigen Monaten ^ ^, eines Tages Arbeiter an dein Grabe vorbei uiu ^ mißten ihn: beim Nachsuchen fanden sie ^e",^it> wußtlos daliegen. Er hatte einen Schlagans"^ ,„ ten nnd dabei anch den Verstand verloreil'. >e' ^„ lebte er in einem Sanatorium unter strenger ^. wachung, bis der Tod ihn am vorigen Montag ^,,^„ Need war 75> Jahre alt nnd hinterläßt ein VeN'U-von fast M0.M0 Mark, das an zw?i Neffen fa"^ ^ (Ein hartnäckiger Schweige)'^wl London wird berichtet: Im Armenhanse in WM"^ lobt ein Mann im Alter von fünfzig bis scaM ^ ren, der seit acht Jahren nicht gesprochen "">^,i steht morgens auf, kleidet sich an, ißt mit den "^ ^, Insassen Frühstück und ergeht sich dann w ^ ht Mittag auf dem Grnndstück. Nach dem MitW^Z er wieder bis znr nächsten Mahlzeit umher, ^,,^ zieht er sich mit den anderen in den Schlafsaal Z^i aber er spricht nicht nnd antwortet, nicht eimncu . ^ Gebärden, wenn er angesprochen wird. . ^-iIß Mutter vor zwei oder drei Jahren starb, l)"' ^bc sie ihm eine kleine Erbschafti aber er trat ^''" ,^ nicht an nnd antworttte anch nicht den Neä)t^a ^ ten, als sie die nötigen Fragen an ihn ^ü^^spl^ in einem kritischen Augenblick hat er oimncu ^ ^ chen. Das war, als feine Hosen vertragen wa^.^.„, man ihn aufforderte, sie gegen andere umznta .^ Er ließ die Bitte unbeachtet nnd das Kleidn''^ ^ wnrde gewaltsam nmgetanscht. Tantals Ze'- ^. schon deutlich, daß er sich selbst znr Stnmnul^^ urteilt hatte. Dei: Grund zn diesem sells"""! ^ ,^ men weiß niemand anzugeben. Vor Iahreni^k „Das klingt wahrhaftig nach einem Interview. Wenn ich mir nicht diefe Geier mit folcher Tücke vom ^eibe hielte, könnte ich wahrhaftig glanben, da säße solche ranbgierige Abgesandte irgend eines lüsternen Sensationsblattes vor mir. Entschuldigen Sie, ^ncy, Sie, sehen gar nicht einmal so aus, und deshalb Null ich Ihnen anch Ihre ^rage beantworten. Meine Lieblingsrolle ist die, an einem heißen Eommertage auf dem Deck einer Jacht unter dem Segeldach zu liegen uud eiue Havanna zu rauchen. Keine Thcaterlampen dabei. Auch keine geschminkten Gesichter." , Das inquisitive Stubenmädchen stand auf. „Danke, Mr. Blair. Aber jetzt beeilen Sie sich ein wenig mit der Toillete, sollst wird das heiße Wasser kalt. Ihre Probe wartet auch." „Woher wissen Sie denn das?" „Das hat mir Annie erzählt." An der Tür drehte sie sich noch einmal mit einem undefinierbaren Lächeln um. „Ich werde nubis vergessen, was Sie mir erzählt haben, Mr. Blair." „Morgen dürfen Sie wieder interviewen. Sie haben wahrhaft Talent dazu." „Das hat nur noch keiner gesagt. Halten Sie sich nur fernerhin die (^eier vom Hals. Gnten Mor gen, Mr. Blair." Sie schlüpfte hinaus, und Jonathan Blair rieb sich die Augen wie nach einem merkwürdigen Traum. 3er verdacht. Roman von Tee von Horn. (26. Fortsetzung.) (Nachbluct verboten.) „Ich kann es dir nicht sagen, Gust — ich nicht, weil ich nnr durch einen Zufall ^,'twad erlauscht babe nnd den Zusanimendang selbst nicht begreife. Auch feblen mir die rechten Worte — ich weiß nicht, Gnst, wo ich anfangen soll. Es ist alles so verworren, nnd nnr das eine ist klar, daß du in Gefahr bist! Es steht deine Stellung, deine Zukunft in Frage." „Meine Stellung? Znknnft?" Einen Augenblick sah er sie bestürzt an. Dann krainpfte er die Hände ineinander und lacht? bitter anf. „Ach so - ich be greife i Mama befürchtet, das Kapital, das sie in mir angelegt hat, zu verlieren?" „Ich verstehe nicht," sagte sie, indem sie ihn fragend ansali. Und wie sie zn ihm anfsah, war es klar, das; sie ihn nicht verstand. Das war ihm lieb. denn die Roheit, die in seinen Worten lag, hatte ihn, kaum ausgesprochen, s?Ibst wie ein Peitschenhieb berührt. Doch war es ihm nicht möglich, einzulenken. Alle dk'se Fürsorge verletzte ihn. Er mußte cm Ende machen. „Also gleichviel!" brach er mit eim'r kurzen Hand-bew?aung ab. „Ich bitte dich, Mama zu arüsten und ihr zn fagen, daß ich in dcn nächsten Tagen vorsprechen würde. Heute ist es mir tatsächlich unmöcilich ich habe M'mge vor, di> sich nicht verschieben lassen." ^---------------------------------------- —^-^— ,st,.. „Gnst!" schrie sie anf. „Da; ist dein ErW M Ich kann und will es Mama nicht sagen, daß ^t dir war! Du weißt ja nicht, was es mich a^ ^,i,n' ^ nnd nun bist du so — so unfreundlich! ^ dich nicht wieder. Gust —" .« c^ „Das hat mir h'.'nte schon jemand aM^ ^,^ widerte er mit zornigem Lachen. „Es muß b""' t cö Wahres d'ra» sein, denn meine AnfwärterM - A anch. Aber bernhiae dich, es ist nicht so. schl"^.^gsB fühle im Gegenteil, daß ich mich nicht im i> , di' verändert habe. Nur Ihr habt Ench 6^!'^ ^c Ihr mir nachspürt und wegen der harmloMc ^st grow Geschichten macht! Was habt Ihr ^,'^!!^ mir? Wa5 habe ich denn versäumt oder >-'" ^j B Während Gnst daö hervorstieß, sab ihn ^ ^n verwandt an. Jetzt erst bemerttc sie, nm- " -^ Aussehen sich verändert hatte. Das so"sl '" , ti" Gesicht war fahl, und die blanen Angcn lW ^tt in ihren Höhlen. Der Vlick war unstet un ^-3. ein^n ganz fremden Ausdruck. Anch s"'/.,^Oi"' anf das er sonst so viel gehalten, war in kl"'. „ ^ zelh?iten nachlä'fsig. Sie hätte aufschreien "' ^ü so leid tat er ihr. Sie zerrte das TaschentuM Mnffe nnd preßte es gegen die Lippen. ^ ?n' Dann aber drängte sie alles zurück. - ^^ftcl Zurückhaltung nnd Scheu, die sic selbst uN" ^ ,„ii» gegenüber beobachtete. Sie trat an ^n l) legte dn5 zitternde Händchen auf feinen -U" ,,-,e>'lM „Gust — ich glanbe ia, daß man d"' ' „^ beurteilt, nnd nichts glanbe ich von dem, ^ sich erzählt. Ich tenue dich besser, als ste " .^bacher Zeitung Nr. 216. 1923 2l. September 1905. jo'^^^^^t haben und bei dieser Gelegenheit "as Gelübde ewigen Schweigens getan haben. Hau ^i^ prügelt m a n s e i n e F r a u?) An Wm ^^^'i,s nusge^ichnete Geschichte von den dia',-'??"^' eines Weibes erinnert ein merkwür-„M„ , "U'el in der Londoner „Truth". Er ist betitelt: zu ^/"^lt man seine Frau?" Labouch<'re liebt es lm ,?""' '^ "^ Frage, in der viel Spielraum hc,^v "^"^"-gl!hende Ansichten und Übungen vor-">chr ^^^^its kann dein Ton des heutigen Lebens don ^T^N' als Tnktfehler bei der Verabreichung 6wn" "7" b" ^"' 3rau. Es ist sehr leicht, seine Aoiw " sl" ^^"' 2u wenig, oder auf die falsch? "nc. .p' ^Uagen." Er erinnert an den Ausspruch 'vcrdcn ? ^ '" ^: .Muß eine Frau gezüchtigt iM^'n <,1"llte lhr Mann einen Riemen nehmen, Gel>^ /"^Haud gebrauchen." Namentlich von dem ^r „im ^iecheiseus ^^ Lnbouchi're ab, wcqen Ni^,"'^nchmen Folgen. Er gibt zivar zu, daß ein ^t?n m? ' ' ^er man hat keine Unannehmlich-saqt ^ .""em Totenbcschau^r. „In Wahrheit", itraf^' ','v ^ Ziichtignng einer Fran, der eine '^'lm d^ , ' ""^ ^'^ kommt bei den besten z^it->'ch nur ^"'^ delikate Angelegenheit, auf die mau lassen d^f m?"^"' Sorgfalt und Überleguug ein-^^rtri, "" ^ Züchtiguug stiiinperhaft oder ^lbci^'f ^raoreicht wird und die Polizei wird dichter k ' ^ ^ ^"' moralische Eindruck verloren, "'annrrn v "'"^ ""'" '^'"^ ^^'"' begegnen Ehedon >gf/ '^^' Aufgabe mit eiuem gehörigen Maß ^ute un> "'^ Diskretion erfiillen, fast nnn^r mit diel aus ^"'"^^bir. Sie machen sich nicht besonders , ^lut od/^"" ^^ Z^l blauen Augeu, eiu wenig ^ipp.'. gelegentlich auch ans einer gebrochenen ^'", dm x ""'^ ^"" boshnften alten Satiriker ^tten in " ^'^' welches er vou den ehelichen ^rft f^, s" vieler Klassen englischen Lebens ent° ^ ia nn übertrieben ist. N'.'is^^ in weiblicher M i li tä r kapc ll -"" rincn, in?! ^ das Neueste bei den Amerikanern. ^>t»nq" , "^"aimeutc, so schreibt die „Neue Musik-Ulin ,^l/?^^ "ne junge Dame, Miß Nelly Miles, ^' ^aw "^" b" Negimcnt^kapelle ernannt, '''sch.an", f ^'^"'Ul ist eine Verwandte des nu fpa-^rlw„ ^.^anisch^n Kriege vielgeuanuteu Generals ^iii^. i,/'^^ Miß Miles trägt ein Kostüm, dessen ^usil^, ,"-einstÜ!imung unt der Uniform ihrer ^Wi'^ n^ ist. Sie ist eine Mnsikeriu vou un-, "'issio, ' ^^abung und hat vor der Offiziers-i^> so 'i ^^ ^^' Kapellmeisterstelle, zu besetzen "">N'N5 , ""schinde Proben ihres musikalischen ^"lqt ist ^^^^' ^ ^iro Vestalluug einstiminig !!!"Us" ' ^lw sozusagen eine „Tochter des Negi ^ari^ trn "^"' ^besserter Auflage. Die ältere ^"kts<^ ""leite, die jüngere Nelly schwingt den Lolal- und Prouinzial-Nachrichten. Die Rehabilitation. Das „Fremdenblatt" widmete dem X. internationalen Kriminalistenkougrcsft, der kürzlich in Hamburg zusammentrat, einen längeren Artikel, den wir insbesondere auch aus dem Grunde reproduzieren, weil uuser Laudsmann, Herr Dr. iur. Ianko Pole c, Auskultant am k. k. Laudesgerichte iu Laibach, ebeufalls nlit der Lösung der Fmge der Rehabilitation eingehend sich beschäftigend, unlängst im Auf« trage der Iuteruationalcn Kriminalistischen Vereini-gnng gemeiuschastlich unt l)i. ini-. Ernst Dela-auis in Berlin ein nmfaugreichec' Vuch „Materialieu zu der Lehre vou der Rehabilitation" herausgegeben hat, das, in: April l. I. erschienen, für die Bcratuu-geu des genannten Kongivsses eine beachtenslv^rte Grundlage gebildet hat. Indem wir aus dieses Werk zum Schlüsse noch zurückkommen wollen, lassen wir hier zunächst den Artikel aus dem „Fremdenblatt" folgen: „Dem Internationalen Kriminalisteukongreß in Hamburg muß die Anerkennung ausgesprochen wer» deu, daß er eiuer Frage eingedenk geblieben ist, die tiefen als irgend eiue in das wirkliche Leben eingreift und welche die schmerzlichste Seite der gesamten Rechtspflege berührt. Wie lauge hat derjenige, der durch Uuglück oder auch Leichtsinn, der vielleicht durch Abirrung vom Pfade des Rechten mit dem Strafgesetze in Konflikt geraten, aus den Wunden zu bluten, die er dabei erlittcu hat? Oder können diese nie gei-stillt werden, können sie nie vernarben? Es ist dabei natürlich jene große Anzahl der Sündhaften, der Verbrecher gemeint, die nach abgebüßter Strafe gleichfam wie aus einem Taumel erwachen, sich krampfhaft an die Gesellschaft anschließen, den Weg redlichen Erwerbes einhalten, alles aufbieten, um die Verirruug uud den Fehltritt in Vergessenheit zu brin-geu, uud deuen doch der Schatten der Vergangenheit derail nachfolgt. Das Vrandmal der erlittenen Strafe bleibt ihnen aufgedrückt ^ aber nicht immer bleibt es unsichtbar. Es tritt oft plötzlich zum Vorscheine uud macht all!.' Mühe, über die Vergangeuheit hinwegzukommen, vergeblich. In der Regel sind es die Behörden selbst, welche den Fleck an der Ehre plötzlich ans Tageslicht Ziehen. Denn wenn ein Mann, der als Jüngling vielleicht von Leidenschaft erfaßt oder im Kampfe mit der Not des Lebens vom Strafgerichte einmal gezeichnet wurde, von, der Polizei wegen eines geringen Vergehens, wegen einer polizeilichen Übertretung, oder bei Gericht als Zeuge bei einer ganz minimalen Affäre vernommen wird, da wird mit einem Male das Vorleben durchforscht, der Makel wieder aufgefrischt. Viele Eristenzen sind dadurch veruichtet, viele siud zurückgeschleudert worden iu die Ehrlosigkeit, aus der> sie sich emporgeruug?n haben. Und hat diese Grausamkeit irgeud einen Sinn? Es kauu ja Fälle geben, iu deueu das Vorleben erhoben werden mnß. Bei vielen Kriminalklngen bietet es wichtige Fingerzeige. Oft ist es für die Feststellung des Täters oder der .Rückfälligkeit uuerläß» lich. Aber bei Zahllosen audereu behördlichen Inter- , l^s^ uichts an den Gefahren, die dir drohen >, 'chwör.' v ' ^'' ""5 uicht bloß einbilden. Gnst, x''! ttn^I "^ 6/ Sieh, ich habe dich bis jetzt noch uie ^ '"' ^sterb/ ""^ l"l^ Men, Nate! Gott, o Gott l"ir, N vor Angst," schluchzend sank sie in die . (ff !^' ^'/^ starr. Völlig ohne Verständnis y^ ^nir s^ - blonden Kopf nieder, der sich an ö!n 5ich unb^^s.^ Diese Sz.ne, die ih,n arrßer-^ ""' liinis . ^ ^^^ loar, war nach seinem Empfin-F' "''ffiii,/^'untt des Schauspiels, das man mit ^' " si, ,, ' ,'^N'nd eines ernsten Fehlers bewußt i'li ^unz^ "^' putzig geworden. So aber hielt er V>^5ik,r "^ alberne Übertreibung, Dabei dio "'"' siä >. '"^ ^"Ü dieses stille, zurückhaltende 'lim nachsi,^^ bergab. Sie gehörte mit zu denen, „^itcr dass! "' "'^ vielleicht tat sie es gar, um i,!^, blicht . ^ "' nicht - abev das Vlut stieg ihm '^'"N'te s« sV'' "ß sich los, als sie das tränen-j t>cn, "^1, G>,s. "H"l zu ihni erhob uud ihn anflehte: ^ ^ lich^..' ^h '" ^"'s "in lueiuetwillen >,' ^eit ' — -__ ________ __ '__ '"^^"' Iim'n, ^""^ saß der Assessor iu dem ^>Wb,,, ^ des Ingenieurs Viktor Srebro ^ "chttt hatto """"' "'^ ^'" Feuster er Nora >^"^'n Dl"'"^ Schwierigkeibeu gehabt, hier ein-" unten ^. r ^" ^^ Maurerpoliers Niemann "l> d^' bntte iln- ^Tnppc begegnet. " lint^,, ^ ^'bli auf dem rechten Anne nnd unen Heukelkorb mit dem Essen, das sie soeben ihrem Manne auf den Bau tragen wollte. Sie hatte es fehl- eilig und schien wenig Neigung zu haben, sich von den, Assessor« aufhalteu zu lasseu, auch dann nicht, als sich dieser zu erkennen ga,b. Der Herr Srebro wäre nicht zu Hause. Das sei überhaupt nur gauz selteu der Fall. Es sei ganz unwahrscheinlich, daß ei heute tominen würde. Manchmal ließ er sich wochenlang nicht sehen. ! Erst nach langem Hin und her war si« zu bestimmen gewesen, die Trepp? wieder hinaufzusteigen und das Zimmer zu öffuen. Gust hatte die Notlüge gebraucht, daß er mit Herru Srebro verabredet habe, hier in seiner Wohnung mit ihm zusammenzutreffeu. Weshalb er das tat, war ihm im Augeublicke nicht ganz klar. Er hatte zuuächst uur den Wunsch, eingelassen zu werden, obwohl ihm das gar nichts nützen konnte, wenn er dem Gesuchten nicht begegnete. Erst als er eine volle, Stunde vergeblich gewartet, sah er ein, wie unsinnig die^ doch war. Und doch konnte er sich nicht entschließen, davonzugehen. Anfklänma mußte er haben - uud das so bald als möglich, auch wenn sie noch so peinlich für ihn sein würde, wenn Nora sich als eine Verworfene, als eine Hochstapleriu entpuppen sollte er mußte Gewißheit habeu. Uud während er alles dies erwog, wunderte er sich selbst darüber, wie unberührt es ihn ließ. Nur etwas Vitk'rkeit regte sich dabei in ihm und vielleicht auch Beschämung. Nichts weiter. In, in> Grunde wünschte er sogar, diese Frau möchte eine zweifelhafte Person sein, dann käme er ja am leichtesten von ihr los. So ging das mit ihm nicht weiter. Die Ereignisse des Vormittags hatten doch zu tief auf ihn eingewirkt. Er mußte all diesen Menschen beweisen, daß ihr Urteil über ihn falsch war. (Fortsetzung folgt.) ventionen ist diese qualvolle Erforschung eines Le» benslaufes ganz überflüssig. So bei deu geringfügigen Delikten. Es erhält mancher eine kleine Geldoder minimale Arreststrafe, ist aber vernichtet, weil bei diesem Aulasse der Öffentlichkeit eine Abstrafuug übergeben wird, die laugst verbüßt, vielleicht auch sittlich gesühut wurde. Vollends gefährlich ist eine solche Iuauisitiuu bei Zeugen. Diese erscheinen, um der Justiz einen Dienst zu erwmen. nnd werden von der Justiz dafür oft zertreten, indem ihnen, eiu laugst verblaßtes und uusichtbar, gewordenes Brandmal neuerlich mit besonderer Feierlichkeit aufgedrückt wird. Um dieser überflüssigen Grausamkeit der Justiz zu begegnen, um Wuuden schließen, zn lassen, welche der Verheilung nahe sind oder auch ganz verheilt sind, um jene nicht zu diffamieren, welche durch Arbeit ihre Ehre nen errungen haben, wurde auf dem zehnten Kongreß der Iuternationalen Kriminalisten die Rehabilitation argeregt und ihr Ausbau begehrt. Die Rehabilitation ist allerdings ein weiter Begriff. Um so besser. Man kann ihre Grenze demnach so weit ausdehneu, als es die Humanität fordert und die Rechtspflege keinen Schaden leidet. Nach unserem Strafgesetze können die Folgen einer strasbareuHaud-luug durch kaiserliche Gnade nachgesehen werden oder das Gesetz bestimmt, lvann alle Ehrenfolgen odeir fonstigen Nachwirkungen zu erlö'scheu habeu. Bei ge» wissen Verbrechen, die keinen gewinnsüchtigen Trieben eutspringen, hören alle Ehrenfolg.'u mit dem AI> laufe der Strafzeit auf, bei anderen nach einer bestimmten Reihe von Jahren. Aber ist damit auch die Rehabilitierung, die soziale Rehabilitierung gewon» nen? Durchaus nicht. Diese gesetzlichen Bestimmungen über das Erlöschen der Ehrenfolgen erschöpfen nicht das Wesen der Rehabilitierung, welche viel weiter geht. Sie will die Wiederherstellung der verlorenen Ehre — wenigstens soweit dies äußerlich möglich ist. Oder sie will vielmehr den Schutz der wiedererwo!> beueu Ehre. Sie will die Galeerenkette sprengen, lvelche manch Unglücklicher sein Leben lang hinter sich schleifen niuß. Sie will jenen, die alles getan haben, um eine Verfehlung zu sühnen, die Bürgschaft bieten, daß nicht die staatlichen Behörden aus überflüssiger Neugier dieses Werk stören und die Wiedergewinnung der Ehre vereiteln. Zu diesen Themen sprachen zwei hervorragende Nechtslehrer, Dr. Poitevin aus Paris nnd Professor Dr. Löffler aus Wien, Letzterer begehrte die Löschung der Abstrafungm jugendlicher Delinquenten aus den Strafregistern. Diesen soll ihre Ehre vollkommen wiedergegebeu werden. Iu der Tat richtet sick dieser Autrag gegen die härtesten und grausamsten Konsequenzen der sogenannten Vorbestrafuug und der Strafreaister. Wenu in juu-gen Jahren ein Delikt begangen wurde, so gibt <3 nach unseren gegenwärtigen Iustizaepflog.uheilen nicht die geringste Sicherheit gegen die überflüssige Enthülluug der Vergangenheit, auch wenn schon der Schnee des Alters das Hanpt des einstigen Delinquenten gebleicht und er selbst alles getan hat, um seine Tat in Vergessenheit zu bringen. Hat er das Unglück, als Zeuge berufen Ml werden, so muß er auf die Frage des Richters seine Schande eingeste hen, uud ebenso wenu ihm das Unglück widerfährt, wegeu einer Lappalie, eiues offengelassenen Nrun-uenloches, vor der Behörde sich rechtfertigen zu müssen. Da es bei jugendlichen Delinquenten besonders geboten erscheint, ihre Rückkehr zur Gesellschaft zu ermöglichen nnd ihre Ehre zu schonen, wenn sie, nicht neuerlich dem Verbrechen zugetrieben werdeu solle», so wird man dieftr Auregung des Pros, Löffler gewiß beipflichten. Ob eiuer oder der andere im Falle einer neuerlichen Koutraventiou als Rückfälliger oder als Originaldelinquent behandelt wird, ist doch ganz nebensächlich, wenn jene sozialeu Erwägungen beachtet werden, die bei Jugendlichen besondere Nücksich!-teu begehen. Daß aber die Durchforschung des Lebenslaufes eines Zeugäu, seitens der Justiz und namentlich die Frage nach einer Bestrafung durchaus den Zwecken der Gerechtigkeit und der Humanität uicht entspricht, daS steht gewiß außer Zweifel. Diese Vorfrage geht noch von der Anschauung aus, daß eig'ntlich jeder, der vor Gericht erscheint, hinsichtlich seiner Glaubwürdigkeit verdächtig ist. Anch hatten die alten Veweislehreu mit der Vorbestrafuug eines Zeugen dessen Gianbunwürdigkeit verbunden, Eina solche Aussage galt als nicht abgelegt, oder doch nur halb glaubwürdig. Die freie Beweiswürdigung des modernen Rechtes stellt es dem Nichter frei, einem Zeugen zu glauben, soweit er es für zweckmäßig fiudet, ob er ein hartgesottener, mehrfach bestrafter Sünder ist oder rein dasteht wie eine Lilie im Felde. Wozu also Perquisitioneu, die fiir maucheu Menschen die Zeugenaussage zu einem Martyrium, zn "nem Verhängnis gestalten, welche rücksichtdws Narben aufreißen, und den Erfolg eiues Lebens vmnchten köuueu! Wenn demnach das Gesetz >mt dem Ävlauj ein'^r bestimmten Zeit die Stmffolgen anshebt, ,o soll die Rehabilitation sich mich auf das Vorleben er-! strecken, das nicht oline Zwang der Mchenden Decke Laibacher Zeitung Nr. 216. 1924 21. September 19^ dor Vergessenheit Brandt worden darf. Man sieht, mit welchen l'lberresten der Vergaugellhcit man noch zu käntpfen hat, wie viel Schutt noch geblieben ist, der fortgeräumt werden muß. Deshalb wird man dem Hamburger Kongreß für das neuerliche Auswerfen der Frage der Rehabilitation vorpflichtet sein. Die Rehabilitation will im Gesekeswege erzwingen, was die Theorie bisher nicht durchgesetzt hat — die Schonung der Ehre von Indiskretionen, die der Iu> stiz nichts nützen, Menschen aber vernichten können." (Schluß folgt.) * (Viehvcrsi ch e r u ngswese n,) Das k. k, Ministerium des Innern hat die Landesstellen auf die Wichtigkeit der Bildung von Organisationen dor Viehversichernng, bezw. der Gründung lokaler Ver-sicheriingtzvereine in solchen Ländern aufmerksam gemacht, in denen eine Organisation der Viehvei"' fi^chrung nicht schon durch dio betreffenden Landes-Vertretungen geschaffen wurde. Um wenigstens die Gründung lokaler ViehverficheruugZvereine nach Tun-lichkeit zu erleichtern, hat das genannte Ministerium im Einvernehmen mit dein k. k. Ackerbauininisterilim Mnsterstatilten für kleinere Pferde-, bezw. Rindvieh-versichcrungsvcreine ausgearbeitet, uud es wurden vorläufig dio Unterbehörden mit je einem Exemplare bet^ ilt. r. * (Eich a mts v o^ste h e r in R a d ul a n n Z -d o r f.) Die l. k. Landesregierung für Krain hat im Einvernehmen mit dem k. k. Eichinspektorate in Trieft den von der k. k. VezirkZhanptmannschaft Radmannsdorf zu jener nach Laibach Umgebung übersäten k. k. Vezirkssekretär Johann .^ociian5i^ von der Funktion eine; Eichamtsvorftehers nnd zilgleich Rech-! nnngssührers des k. k. Eichamtes in Radmannsdorf' enthoben und zum Eichamtsvorsteher, bezw. zum N.chnungsführer, beiin vorgenannten Eichamte den der k. k. Vezirlshanptlnannschaft Radmannsdorf zugeteilten Landesregieruugs-5lanzlisteu Alerander Schaffer ernannt. —i'. " (P artielle A u f h e b n n g d erHunde -kontumaz.) Die k. k. Landesregierung für Krnin hat die Hundekontuma) in den ftolitifchen Bezirken Gottschee, Littai, St^in und Tschernembl bis auf die Gemeinden Woditz im politifchen Bezirke Stein lind Weinitz im politischen Bezirke Tfchernembl aufgehoben. Ill der erstgenannten Gemeinde hat die Kon-tumaz noch bis zum ! bahll beiwohiltc, gegenüber Allcrhöchstsich geäußert, ! er hoffe, auch die Eröffnung der Kamwankenbalm im nächsten Jahre vornehmen zu können. * (Einen Mautschranken gebrochen.) Heute früh fuhr der Besitzer Josef Keber aus Lipzen mit seinem Gespann durch die Maria Theresienstraße gegen Unter-Kikka. Als er zur Maut kam, wurde der Mantschrankeu gehoben und er fuhr bio zum zweiten Mantschranken, der heruntergelassen war. Da er den Anfseher nicht herveiznrnfen verulochte, trat der Bauer vom Wagen herab und hob den Schranken auf. In diesem Augenblicke wnrde das Pferd scheu llild raunte bis zum erstell Mautschranken, der infolge des Anpralles in der Mitte entzwei brach. Das Pferd, welches sofort stehen blieb, hat nur einige kleine Hantabschürfnngen erlitt.',!. Der Vaner erlegte für den angerichteten Schaden 40 X. * (I in Polizeiar r e st e ir r s iuni g g e -worden.) Ini magistratlichen Polizeiarreste befand sich der 40jährige Vagant Bernhard Pokovcc aus Prexganje, Bezirk Littai, wegen Lalldstreicherei in Haft. Vorgestern nachts wurde er Plötzlich tobsüchtig, schrie aus vollem Halse, zerriß alles, was er in die Hände bekam, lind schlug sich derart heftig mit dem Kopf an die Mauerwaud an, daß er am Gesichte verletzt wurde. Pokovec ist ein starter, Branntwein-trinkcr und dürfte voll maniakischen Anfällen infolge des Alkoholgenusses befallen worden sein. Er wurde mit dem Rettungswagen ins Spital überführt. * (Unfall.) Vorgestern vormittags scheute ein eingespanntes Pst^rd vor einem auf der Poljana-straße fahrenden Straßenbahnwagen, wobei der Knecht herabfiel und vom eigenen Wagen überfahren wnrde. Er erlitt einige leichte Verletzungen am Kopfe. * (Ertrunken.) Vorgestern war die 14jäh° rige Besitzerstochter Skroba alls Schwarzdorf mit ihrer dreijährigen Schwester Stephanie am Laibachflusse mit dem Wäschewascheu beschäftigt. Als sie sich entfernte, um die Wäsche anfzuhäugen, fiel die Kleine in den Fluß und ertrank. - (Grottenbefuch.) Am 21. d. M, treffen 350 Mitglieder des Vereines „Arbeiterbühnc" alls Graz mittelst Sonderzuges ill Adclsberg ein lind werden noch am bezeichneten Tage vormittags die Adelsberger Grotte befucheu. ^ö— " (Grabdenkmal.) Man fchreibt uns aus Gottfchee: Vor wenigen Tagen ist auf unserem Friedhofe das Grabdenkmal der Familie Röthel zur Aufstellung gelangt, welches aus dein Atelier Josef Linser und Söhuc in Inn^brnck-Linz hervorging. Vor einem Obelisken alls französischem schwarze,, Marmor steht anf einem Sockel eine tnauernde weibliche Gestalt alls weißem Marmor. Die Statue ist lebensvoll nnd in dien Formen gehalten: von Kennern wird nameutlich Kopf, Haltung und Faltenwnrf gerühmt. Die beiden ebenfalls künstlerisch behandelten Kandelaber rechts und links vom Obelisken fowie das geschmackvolle Gitter, das die Grabanlage nmgibt, sind aus Schmiedeeisen. Das Grabdenkmal, dessen Aufstellung von Herrn Linser inn. felbst geleitet wurde, ist das fchöuste auf unserem Friedhofe. — (Bären.) Im Göttenitzer und Hornwalder Revier machen sich wieder Bären unliebsam bemerkbar, die besonders in den Maisfeldern erhebliche Verwüstungen anrichtet', indem sie sich darin hernm-wälzen und alles niederbrechen: mit der Stillung d?s Appetits allein ist es also nicht abgetan. Die Jagd-inhaber zahlen indes den Wildschaden gern, da sie sich's zu hoher Ehre anrechnen, in ihren Gebieten Bären zu beherbergen, die fün den Weidmann eine gewaltige Anziehungskraft besitzet,. Leider hatten bisher die geladenen fremden Schützen meist das Unglück Weibchen zu erlegen und so die Vermehrung wider Willen zu hemmen. (Brandschaden.) Am 16. d. M. brach im Wohnhause des Besitzers Audreas Novan in Col ein Fener aus. Der unausgesetzten Tätigkeit der Ortsinsassen gelang es, das Feuer auf das genannte, inmitten anderer Wohnhäuser befindliche Haus zu isolieren. Das Haus brannte vollständig ab. Der Besitzer, welcher versichert war, erlitt einen Schaden von über 1000 X. Das Feuer entstand dnrch eine Petrolenmlampe, welche die Holzbestandteile der Zimmerdecke zum Glühen brachte. —ö— — (Brand.) Am 18. d. M. vormittags brach auf der Dreschtcuue der Besitzerin Gertrud Hribar iü Heil. Kreuz bei Landstraß ein, Feuer aus, das sich infolge des herrschenden Ostwindes auf die Scheuer, drei Schweineställe und den Schlipfen, weiters anf das Wohnhaus und Bienenhaus des Besitzers Fmnz Hribar, ferner auf das Haus, die Harfe, Drefchteune, zwei Schw^ineställe lind eine Getreidekammer des Johann Miklav<"i5 ausbreitete und alle diese Objekte samt den darin befindlichen Vorräten und Gerät- > schafteil vernichtete. Gertrud Hribar erlitt IneTmrcb/ einen Schadeil voll 60lX) X, dem eine Versiche"''^, summe von 2200 X gegenübersteht. Dem Franz ^ bar wnrde ein Schadeu von 1000 X ZUgefllgl, dnrch die Versicherungssumme gedeckt ist. ^.,.^ Miklavmi- hatte einen Schaden voll W00 X, wM^ die Versichernugssninme uur 12M X ansmaM ^, Besitzerin Gertrnd Hribar verbrannte übcrd,^ ,^ Kalb und dem Karl Vugo aus Vedrignnno, ^^, Görz, ein großer Vorrat Zwetschken im Wcrte 5)000 X, die sich auf der Dreschtenne der ^'3^ Gertrnd Hribar befanden. Das Haus des V^ Franz Beskovec, das bereits vom Feuer ergl^ war, wurde gerettet: der Schaden ist durch "^^, sichernngssnmme gedeckt. - Zuv Hilfeleistung ^> ,^, fogleich die freiwill. Feuerwehr von Heil. ^"'5 .^ Urfache des Brandes tonnte noch nicht fwlN^ werden: doch wird vermutet, daß es durch ^ ^ Vorsichtigkeit de? Arbeiters Anton Mannn' . Nedrignano, der beim Zwetschkenhändlcr Karl bedienstet war, entstanden sei. Marini? wnrde n ^, Fluchtverdachtes verhaftet und dein Bezirks^ Landstraß eingeliefert. "^ .) - (Caf^tier und Z ah l n, a r c?n^ Eille bemerkenswerte gelver^egerichtliche ^''^ ^. duilg fpricht sich — so wird aus Wien a>'"^^^ gemacht werden, anfznkommen habe. Ein ^, marqncnr hatte liämlich, als er feinen ^^^f^ ließ, bei Legllug der Schlußrechnung von dcw ,^^ tie.r° verlangt, daß derfelbe die Zechschulden >^ Gäste ill der Höhe von 79 X 98 I, übernc'hnn' ^. Eaf^tier verweigerte dies und belangte den o^ marqueilr, der seinerseits diesen Betrag ^. ^ Tageslosung zurückbehalten hatte, anf Z^^^^^iil Betrages von 79 X 9.^ ll. Der beklagte Zahl'N"^ -^ machte geltend, daß er kleinere Zechschulden, ^ ^ allerdings öfter zn größeren Beträgen suu"' ,„s ständige!, Gästeil nicht gnt verweigern könne: ,l.^ ^^ Triitikgelder aligenücselie Zahlmarqi,el!^ ^^^^,jz»' diese Kreditiernnq gefallen lassen, für diest'lbc ^ konlincu. sei jedoch Sache des CafMers. D"Ni^ über lltachte der Caf6tier geltend, daß cinc ^ Kreditierullg eine zlvischril Gast „nd Mu'ciu" ^^ Zliinacheilde Allgelegenheit fei, die den Caf^tiel ^^„ nichts angehe. Das Gewerbegericht hat den' - ^ begehren des Caf^tiers stattgegeben nnd '^.^ , ciü gründung hervorgehoben: Mag anch der Cast l ^^ Interesse daran haben, daß ständige Gäste nw'^^st Kreditverweigernng von, ferilerei, Beslichc b^'.'aF' abgehalten werden, so hat anderseits anch 5^^ marqnenr ein ilicht geringeres Interesse ^'^.s,^ haltniig der Gäste und an der Hebnng des ,^,Ml! zumal er für die Kreditierullg meist durch n'U Trinkgelder entschädigt wird. Telegramme des k. k. Telegrllphen-Korresjiondenz-Zurea Die Eröffnung der nördlichen Tauernbah"' f^ic-l'^,, Bad Gastein. 20. September. I'".^^' Weise fand heute die Eröffnung der nördlM ^l strecke der Taucrnbahli statt. Zur EröfN""'' ^,: Se. Majestät der Kai sey mit Ihren 6^^ ^,s dem Ministerpräsidenten, sowie den Mnu,^.. ^ Finanzen und des Ackerbaues, heute früh ^,^pl^' ach eingetroffen. Den Festakt eröffnete Mi'U' . ,,^c^ dent Dr. Freiherr v. Gautsch nlit eiltt'r ^>^. ^ in deren Erwiderung Se. Majestät der ^" ^ll>^ Hofftillng Ansdrnck gab, daß die neue VcN „^ der Bevölkerung die ersehnten Vorteile br'"^ ^ die Entwicklung der Länder fördern werde. ^ ^c-' sodann folgende Huldignngsansprachö l>^^ Oai^ hallptlllainles von Salzbnrg antwortete S^ ^^,iil'^ der Kaiser lilit dem Ausdrucke der Frendo ^ ,^^ wieder einige Stunden ill Seinem geliebten ^^ tnilie Snlzbnrg weilen zu können, Sodm'N ^i^ die EröffnuuMahrt. In allen Stationen ^^^f^ dem Monarchen von deh herbeigeströmt^ ^^^ ,,ici rung begeisterte Huldigungen bereitet. Del' ^'Zci^, in Dorf Gastein, Hof Gastein und Angertal,'^, i' Majestät der Kaiser die eine Spannweite' ^„ 1^ Metern besitzel,de Angertalbrücke besichtigt- ^ M Uhr 25 Minllten vormittags erreichte ^" Mc" vorläufige Etldftation der Tanernbabn, ^a^ Die Cholera. ^.„? Wien, 20. September. Die „Wien"'^,, si'^ post" meldet: Iiii Lal,fe der letzte ^^.f„n^'"„' Eholerafälle oder choleraverdächtige Erna" ^^ L^' deil im Reichsrate vertretenen Königreichen dern nicht gemeldet worden. ^^cher Zeitung Nr. 216 1925 21. September 1905. Ein Waldbrand. L?l,^/sobll, ^- September. In dmi in tnr Um-^rrw ^"^ Herkulesbad befindlichen Waldungen Wrank ^^ berichtet wird, sekt fünf Wochen ein des 5^" dessen Lokalisierung achthundert Mann ^solan ^lanterieregiinents herangezogen wurden, sich ^ ^?",^^ den Vrand uerrusachten Hitze löste ^ttt sis< Q ^^^ ^ ""d begrub niehrcre Soldaten ben ^ -' "^^ bliebcil sofort tot, einer liegt im Ster- ' "^l wurden schwer, und elf leicht verletzt. Üchuwl^"' 2o. September. Dem Militär ist es ^n, den Waldbrand Zu lokalisieren. Die Erdstöße in Unteritalien. ei!ih.f^"^l^ue. ^ September. Heute wütete le,i lw,,2," Eturlu. Die Bewohner, deren sich Schret-^bdack 5 ^ verließen die Zelte, die, ihnen als ^ Vii n ^"^"' ^" leichter Erdstoß, der um 5 Uhr ^anif nachmittags verspürt wurde, erhöhte die ^n ^""zaro. 29. September. In der, vergan-t»llch „:, ^ lvurden in Olwadi zwoi Wohnhäuser '""rn j «^""'^brunst eiit^eäschert. Die Gebäude dei, ^f ^^aazine umgewandelt worden, in denen ^'tllnn " ^"' ^bebenratastrophe gehörige Ein-l'tyr h^^"'>^nde untergebracht Unren. Das Mi-triebt ^"w das Feuer. Zwei Personen wurden "^nitt^ ^" biCalabria, ^^ Septeinber. Heute '»chrcr. 3" ^"^w hier ein heftiges Geloitter, wobei H?an bef^"^" ^"" Blitzschlägen beschädigt wurden, tei, lxlbo ^ ' ^"^ insbesondere die Felder gelit-""^cs'b/', ^ scismographische Apparat zeigt un->^t I,ichtc Erdstöße an. Schweden und Norwegen. bladrt^^^uia, Ä1. September. Das „Tag-c>». ^ "" 'n der Abendausgabe für eine Republik langer >, ^otwei^digkeit für ein Königtunr nicht '"üsse ^" Zulegen scheine. Jedenfalls, meint es, lch^stl'ln . ^^)ört locrden, bevor eine Staatsform "t werde. H Spanien. ..Tera"^,^,^, 20. September. Wie das Journal °^ cinl' m ' bereitet Ministerpräsident Montero ^llich^^ ^eglcrungsvorlage vor, wonach den bür- "^ lintm ^^'^ sämtliche religiösen .«ilungwgatio- ^nig^ r "^s"" werden sollen, ausgenommen die^ x^^lt' f^"^'ll) derer das itonkordat Privilegien l Übern !!"' "'^ deform der Wahlordnung und lvaHung der städtischen Verwaltung. ^ls^/n/ ^' September. Seine Majestät der ^>'off^ ^' mn 8 Uhr 45 Minuten abends hier ein- lNicchis^ ^' ", 20. Septeniber. (Agence Hadas.) Der --»^^^ ^sandte Tambazis trat heute einen Ur- laub an, ohne einen Geschäftsträger zurückzulassen. Der rumänische Gesandte in Athen Papinio erhielt gleichfalls einen Urlaub und ließ bei der Gesandtschaft nur einen, mit der Bewachung des Archives betrauten Beamten zurück, wie dies auch Tambazis in Bukarest vorgekehrt hatte. Neuigkeiten vom Büchermärkte. Schulhe-Naumburg Paul, Das Studium und die Ziele der Malerei, k 4 20. — Schul tze-Naumburg P., Häusliche Kunstpstege. k 3 60. —Vleib treu K,, H. P. Vla-vatzly, K 3'60. — Pfister» Schwaighusen Herm, von, Alldeutsche Stammeskunde nach Mundarten und Geschichten mit genauen Grenzen aller Stämme, X 2 40. — Güldner h., «Hutwerseu und Verechnen der Verbrennungsmotoren, k 28 80. — ^ioorduijn-Groniugen C. L. W., Die Farben« und Ge-stalts.Kanarien, k 2-40. — Ruß, Dr, K, Der Wellensittich, ii 1 80. — Kutna, Dr. G,, Die Geschichte der Malerei, X --36. — Stral^C. A., Die Schönheit des weiblichen Körpers, 17. Auflage, k 16 72. — Kühns zoologischer Ta» schenbilderbogen, Heft 1. k —-72. — Kocksch. Dr., Das Luftbad und seine Vedeutung für Großstädte und Industrie' zentren, X 1 20. — Wagner C. Friedr., Asthma ist heil» bar, X 1 20. — So heilt man Gicht und Rheumatismus, li 1 20. — Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, gbd., X 10 80. — Philiftfti W,, Elektrische Kraftübertragung, X 19 20. — Brenne rt H, und Ost-wald H,, Der Kaiserjäger, li 2 40. — Hagen M. v., Richtige Vlutmischuug als Grundbedingung gesunder Nerven und eines gesuuden Körpers, Iv — W, — Graul. Dr. G,, Die nervöse Dyspepsie des Magens und deren Behandlung, tX -90, — Scobel A.. Land und Leute, 20. Band! Prof., Dr. P. Regell, Das Riesen» und Isergebirge, X 4 80. Vorrätig in der Buchhandlung Jg. v. KIeinmayr tfm,, Frank' fürt. — Goldberg, Kfm., Warnsberg. — Haas, Kfm,, Misslih. — Thomann, Kfm., München, — Stern, Kfm.. Budapest, — Blühweiß, Kfm., Graz, — Müller, Ingenieur; Prasse, Zaugl, Kafka, Katz, Plann, Plautus, Pollat, Waldmann, ttolb, Bühm, Sander, Blau, Beler, Weinberger, Ksite,, Wien. Verstorbene. Nm 19. September. Pauline Kurnil, Oberkondulteurs« gattin, 49 I., Wienerstrahe 29, <ü»rein«m» mt0mm. ^ ^Z 3^3 ZL be« Himmel« ^D «s. 2Ü.N. 732 6 18 2 SO. maßi^ bewtllkt "" 9 . Ab. 7332 13-6 SO. schwach 21 l 7 U. F. > 734 0 , 13 - H windstill bewvllt > 2 b Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 13 6", Nor> male 14 2°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Kauft keine Seide ohno vorher die Mustor unserer garantiert soliden, wunderhübschen Neuheiten in schwarz, weiss und farbig verlangt zu haben. Spezialität: SeidciiNtofT« für Braut-, Ball-, Qesellsohafts-und Strassen- Toiletten und für Blusen, Futter etc von K 1-15 bis 18 — per Meter. Wir verkaufen direkt an Private und senden die ausgewählten Seidenstoffe zoll- und portofrei in die Wohnung. Schweizer & Co., Luzern O 18 Msäi „otjriapelle" Hs?r Magengeschwüre und -Krämpfe, i ... , Brightsche Nierenentzündung, ArZTIlGfl Bachen- und Kehlkopfkatarrhe, ßmD- Magen- und Darmkatarrhe, , ^. ^. Vnr-ziitrlioTiA Harnsaure Diathese, TOHIßn ! 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