Kamstag den n. U^ril 1829. z Nie Velende. M ^»^ic den schönsten aus der Engel Scharen, Der zunächst am Throne Gottes steht, Seh' ich hier dem Aug' sich offenbaren Einen Engel, Laura im Gebet. Tief in Demuth ihre Knie gebogen, Stimmt sie schweigend in der Geister Chor; Sanft zum Vusen ist daß Haupt gezogen, Doch zum Schöpfer siiegt das Herz empor-, Noth? irberssügelt ihre Wangen, Nöthe , wie sie uns der Morgen gab;- Doch vom halbgcschloß'ncn Liede hangen Kummervolle Thränen ihr herab. laura! sprich : wie soll ich dieß verstehen, Daß dein Aug' gebeugt zn Boden sinkt? Wie des Herzens andachtsvolles Flehen? Wie die Thräne. die im Auge blinkt? Was kann, Laura, einem Engel fehlen? Ewig steht er doch dem GUick so nah, N'cht 5er kleinste Mißmuth kann ihn quälen-, Und ein Engel, Laura, bist du ja.' Ecnde für n,; ^ ^ '' 6). der so viel gelitten. ' ""« frommen Seufzer himmelwärts! ^rm^ch siehe dewer Unschuld Bitten. A, I. Schlechter. ^fiorviNevante, W (Fortsetzung.) 2 M Alles, was einst Sanger gesungen von HelencW Schönheit und junonischer Würde, stand verkörpert und wie von einer Sonnenglorie umstrahlt, vor dem jungen französischen Ossicier. Als Knabe hatte er wohl, zuweilen im großen Museum zu Paris umhcrwandclnd, solch vollendete Schönhcitsformen, in Stein oder Farben gebildet, gesehen i aber in der Wirklichkeit warcn sie ihm noch nie erschienen. Erschüttert, bewundernd, hingerissen und zagend stand er vor der herrlichen Gestalt, und vergaß das «llzuschlichte Gewand, das sie umhüllte, den verhaßten Zwinger, worin sie cingeschlos-ftn, das Schicksal, dem sie zum Naube gegeben. Sie sprach, die Neitzende, nnd mit steigendem Entzücken horte er melodische Töne, die den Einklang des Meisterwerks der Natur vervollständigten, die rührenden Laute, denen er schon zur Nachtzeit gelauscht hatte. Wie in einem seligen Traume befangen, schlug er die Augen, die geblendeten auf, und ließ sie s.'.nft, von der hohen Stirn, über die blühenden Wangen zu den süß schwellenden Lippen herniedcrgleitcn ; und für eine Ewigkeit war ihm das kaum erblickte Bild mit unzersiörli-chen Zügen eingeprägt. E ie sprach, die Heide, und das romantische Idiom der Lingua Franca ging aus von dem Purpur ihres Mundes. Neauine war erfreut sie zu verstehen, und betrübt zugleich, daß er verstand, « was die Griechinn ihrem Herrn klagend und mit Thrä'- > nen in den großen schönen Augen, berichtete. Sie er- W zählte von Mißhandlungen, die sie von den übriZM ^ Weibern des Harem? erduldet hatte. W"s ihre WcNß nicht erschöpften, entdeckte sie, indem sie ihre, bis ictzt unter dem Gürtelshawl verhüllten Hände zeigte. Die grausamen arabischen Weiber hatten des Mädchens zarte Anger mit Nesseln gepeitscht: Rosenhände, wie sie Homer der bräutlichen Eos geliehen, waren in blutigen Schimmer getaucht. Veausires Herz erbebte still bei diesem Anblick; der wildere Haleb brach wüthend in sei-nem Zorn aus. »Warum, Athanasia, warum ist dieses geschehen?« fragte er, an dem Säbel rüttelnd. »Ach Herr, ich weiß es nicht!« versetzte schmerzlich demüthig die Mißhandelte: »ich habe ihnen nichts zu Leide ge-than. Ich kann auch nichts dafür, daß ich in Griechenland geboren wurde, und daß mein Volk dem gro< ßen Padischah feind geworden ist!« Halcb wendete sich schnaubend nach der häßlichen Negerinn, die den Freunden von Ferne gefolgt war, und da sie Halebs Wuth gewahrte, schreiend mit dem Buden die Flucht ergriff. Halebs Stimme donnerte durch das Haus. Schüchtern öffneten einige von den Weibern die Thüren ihrer Gemächer, und flohen wie unbe-hülfliche schwer vermummte Larven zur Treppe nachdem Hof. «Ich muß Gericht halten unter dem Weibervolk!« sagte Ruschucks Sohn zornig zu dem Vetter: «Bewache indessen für einen Augenblick meine liebe Blume hier; ich kehre gleich zurück.« Er ging rasch nach dem Hof, wo sich di« zittern' den Frauen in einen Winkel zusammengedrängt hatten. Beausire hörte Maurice's scheltende Stimme von ferne, aber er sah nur die ihm gegenüberstehende Jungfrau, die, unschlüßig auf der schwelle ihres Zimmers stehend, bald mit verwunderten aber freundlichen Blicken den Franzosen betrachtete, — bald verlegen zur Seite sah, und mit sich kämpfte ob sie die Thüre zumachen wolle, oder nicht. Sie lud ihn nicht ein, in das Gemach zu treten, aber Beausire überschaute mitleidig den ärmlichen Rahmen zu dem schönsten Bilde, das er je gesehen. Ein kleiner Tcppich lag am Boden, mit einigen Polstern dem Sitz und Ruhebette der Gefangenen. Eine dürftige Truhe ohne Verzierung barg, wie es schien, ihre wenigen Habfeligkeiten. Ein zerbrochener Spiegel lehnte auf einem Tischchen im Winkel. Eine Laute lag neben den Polstern. Bei derselben ein Armband, eine lange rosenkranz-artige Schnur von Bernsicinpcrlen, und das in Messing gefaßte kleine Bild eines Heiligen. An der, mit übel unterhaltener Stukatur geschmückten Wand prangte ein halb verlöschter arabischer Spruch; auf dem schmalen Fensterchen, das sich nach der, um das Gebäude laufenden, sorgsam vergitterten, Gallerie öffnete, stand ein blaues Glasgefäß mit einigen brennend gefärbten Blumen: der einzige Prunk des Lebens in dem todten unfreundlichen Raum. «Wie ich Dich beklage, Dich, die Du wahrhaft genannt wirst eine Blüthe des Morgenlands!« riefun-willkührlich hingerissen der französische Offizier, und trat ,der Unglücklichen näher. Sie antwortete mit keiner Silbe, aber der Blick, den sie gegen Himmel sandte, und die bittende Bewegung ihrer verhüllten, verwundeten Hände waren beredter, a^ls Worte zu seyn vermögen. Veausire verstand die stumme bedeutungsvolle Geberde, und fein Herz entflammte an dem Strahle wunderschöner Augen. Ehe jedoch die Flamme seiner Brust die glühende Rede des leidenschaftlichen Mundes erzeugen konnte, kam Haleb wieder zurück: erhitzt vom Zorne; erschöpft beinahe von dem Streite männlichen Verstandes und Rechtgefühls gegen die Unvernunft verwahrloster, eifersüchtiger und wilder Sclavinnen. »Die Niederträchtigen!« schnaubteer: »sie,haben Athanasia geschlagen, weil sie eine Griechinn, weil sie eine Christinn, — mit einem Worte, weil sie schöner und besser ist, als das ägyptische Gezücht. Die Strafe soll jedoch nicht ausbleiben. Mein Vater wird sie vollstrecken, und Du, mein Liebling, Du darfst keinen Augenblick mehr in diesem verruchten Hause bleiben. — Erlaube, Vetter Marc-Antoine, .daß ich sie in den Kiosk geleite, der Dir eingeräumt worden ist. Für das Weitere will ich sorgen. Es lebt hier zu Rho-dos ein Mann von Athanasia's Volke, den ich mir verpflichtet habe. Ich hab? sein Vermögen vor der Wutd der Unsrigen geschützt, ich habe seine Tage erhalten Er lohne mir dafür als Athanasia's treuer Hüther.« Diese Worte sprechend, faßte Haleb Alhanasia's Hand, und führte sie, die sich sorgsam verschleierte, aus dem Frauenzwinger hinweg. Die Weiber Ruschucks flohen beim Anblicke des Zürnenden, und droh ten mit ohnmächtiger Wuth ihm nach, oder verfolgten mit günstigerm Blicke und freundlichern Gebanken den Fremdling, der sich ihnen ruhiger, liebenswerther dar-stellte, als des Gebieters Sohn. Veausire, seinem Vetter wie ein Träumender fol gend, ahnte nicht die wohlwollenden Gesinnungen der ägyptischen Schönen; wohl aber eine Zukunft, voll von Schmerzen und Sehnsucht. Ein lieblich Bild hatte ihn freilich aus den Mauern von Valence hinweg, über Feld und Meer nach Rhodos begleitet, aber, cs war vor einer Minute, wie auf einem mit frisch geschwell-ten Segeln streichenden Schiffe, zurück nach dee Hei' mach geflohen, erschreckt von der Nähe der furchtbar' sten Nebenbuhlerinn, und was Marc«Anleine in die-sem Augenblicke dachte, war nicht der Mutter Bedräng-niß, nicht Armandinens Trauer, — nur Athanasia! Vor dem Kiosk, Ruschucks Heiligthum, stand Ha-leb stille, wendete sich zum Vetter, un^d sagte vertrau: end: »Bewahre noch einmal mein süßes Kleinod, bis ich ein Dach für dasselbe gefunden. Morgen ruft mich g< die Kriegspflicht von dieser Insel, und sicher muß .s ich mein Leben zurücklassen, soll ich nicht vergehen un Kummer!« Er führte Athanasien in das Innere des Kiosk, drückte dem Offizier die Hand, und entfernte sich schnell. ^ Beausire, — in der seltsamsten Lage, die ihn noch je befangen, wandelte klopfenden Herzens um das runde 2 Gebäude, und verwünschte aus voller Seele die tückisch-türkische Architektur, die, den Fenstern seind, keinen ^ Blick in das Behältniß erlaubte, worinnen sich die ! Schönste eingeschlossen befand. Wohl stand ihm, dem Sehnsüchtigen, frei, die Thüre zu eröffnen, um sich ' an der Sonne zu weiden, aber die Ehre widerstrebte dem Beginnen des Liebenden. Er lehnte sich, wie ein sinnender Wachter, mit dem Rücken an den Stamm eines jFeigenbaumS, und sein Blick spielte im Grase mit der murmelnden Quelle zu seinen Züßen. Da — Veausire glaubte Sphärentöne zu vernehmen — da erklangen süße fränkische Laute von dem Belvedere, und aufschauend sah er Athanasien, die an das Kuppenge; länder getreten war — nicht um das Meer zu schauen, oder den durchsichtigen Horizont, bestreut .mit gold-nen Strahlen, sondern den mitleidigen anziehenden Fremdling. Sie grüßte ihn freundlich: sie winkte ihm mit dem Schleier: sie kreuzte die Hände auf der Brust. Sie deutete hinüber über die Wellen in's Blau der Ferne hinein. »Dort Dein Vaterland i" fragte Veausirc, nach-dem er sich überzeugt, daß nur summende Käfer, oder leise durch das Moos schwirrende Ottern das Gespräch vernehmen konnten. »Das Dorf Prodaki, unfern von Corot?!« ent-gegnete Athanasia. «Verließest Du dort getreue Verwandte? der Freunde theilnehmende Schaar?" «Die Mutter, den Bruder, die Schwester, — vielleicht auch den Vater, der unter Nikitas fechtet, und von dessen Leben oder Sterben keine Nachricht uns geworden.« »Unglückliches Opfer des Kriegs!« Athanasia's Busen hob sich mit tiefem Seufzer. Achselzuckend schüttelte sie den Kopf, und sah tröst« los hernieder. Bcaustre glaubte Andromachens rührendes, ^n den Zinnen des trojanischen Thurms nie-»"gebeugtes Antlitz zu sehen. "Arme Sclavinn des wilden Haleb!« sagte Veausire Mitleidig. «Ich bm sein Eigenthum durch des Krieges Recht.« »Schauerliches Recht! Er mißhandelt Dich in d,s Weibes heiligsten Gefühlen!« Athanasia sah dcn Mitleidigen lange durchdringend an. »Ich weiß es wohl!" sagte sie langsam: »Er ist mein Gebieter, und er liebt mich nicht." »Lieben?" fragte Veausire aufwallend: »Demüthige Unschuld! verderben wird er Dich!" Das Geräusch eines Kommenden störte die Unterredung. Athanasia zog sich scheu zurück. Ruschuck kam aus dcn Vaumgängen hervor, und ging, finstern Angesichts, auf Veausire zu. »Du kannst mir Aufschluß geben!" sagte er mit verdrießlicher Härte: »Meine Negerinn und die übci-gen Weiber beklagen sich über einen Eingriff meines Sohns in meine Rechte. Sie vereinigen sich, Dich zu entschuldigen: i>arum erwarte ich Wahrheit von Dlc. Was gab's in jenem Hause?" Beausire erzählte wahr und unbefangen, Ruschuck's H finstre Mienen klärten sich auf; ein spöttisches Lächeln « zog über sein Gesicht. W »Der Satan sitzt in dem Volke;" versetzte er, den Bart behaglich streichend: »Ich möchte wissen, wie mit ihm auszukommen wäre, sperrte man es nicht hinter Schloß und Niegel. Wein Söhn hat unvernünftig gehandelt. Wer hieß ihn, die Taube umer Krähen setzen? Der Mensch hat Lafontaine's, lehrreiche Fabeln gänzlich vergessen. Nichts natürlicher, als daß die Griechinn unter Afrikanerinnen übel wegkommen mußte, mit ih-rcn Heiligenbildern, ihrer fremden Sprache und hüb-schern Gesichte. Das ist einmal nicht anders. Haleb verwahre feine Schatze besser." »Nichts unnatürlicher nebenbei," fügte Beausire , unmuthig hinzu,' »als eine arme Jungfrau, barbari- ^ , scher Sitte huldigend, aus dem Kreise der Heimath zu ^ reißen, um sie, hundert Meilen davon, in einem Zwin-; gcr einzukerkern, zu mißhandeln, zu todten! Die Toch, ter eines herrlichen Volkes, dem wir die Grundlagen ^. aller Lebensweisheit, aller Lebcnsanmuth zu verdanken haben! die Enkelinn.des Miltiades, des Perikles...." Ruschuck brach in lautes.Gelächter aus. Beausire , -erzürnte sich und antwortete darauf heftig : z »Es fällt mir schwer einen Franzosen, einen Man« von Bildung und soldatischem Ehrgefühl an die Grund« sätze eines.ewigen Rechts, — anMdene Heldcnzeiten >. erinnern zu müssen. Sie haben unterm Turban, der . Heimath und ihrer Lehren schnell vergessen." ,- »Nein, junger Mann!" rief Nuschuck mit ernstem .- wehmüthigen Ausdruck; »Ich gedenke täglich, stündlich des Vaterlandes, das mich schon längst vergessen;.... l- aber diese Erinnerungen, schmerzlich und betrübend, wie sie sind, rauben mir nicht Besonnenheit für die Gegen' « wart. Unter Barbaren lebend, wird man es zum guten n Theile selbst: ich gebe das zu. Allein, beurtheile ims nicht allzu, falsch. Ein zahmer Krieg, wie in Europa, WM noch m'cbt möglich, und der Volkscharakter ist daran gewohnt: vor Allen der Griechische. Der tapfere Aufrührer griechischer Nation nimmt nicht Pardon uom Türken: der Fanariote und der Feige geben sich zu des Türken Fußschemel her. Die politischen Sitten konnten nicht so verwildert, oder so verfallen seyn, wären die Sitten des Hauses nicht rob, oder in weichlicher Indolenz versunken. Der rohe Grieche stirbt wie ein Betrunkener vor dem Feind; der feige ist ein Hund. Und fürwahr, nicht besser ist die Erziehung ihrer Töchter. Wilde Amazonen entweder, die jede Weiblichkeit grausam mit Füßen treten, oder schläfrige Schönheiten, unwissend und sinnlich, denen am Ende ein kriegerischer Überwinder eben so angenehm ist, als der mit wohlriechenden Salben gezierte Hospodarfahige, an den sie, von der Wiege an, verkauft worden sind, ohne Wahl, ohne Haß, ohne Liebe, ohne Verstand. — Glaube Deinem Onkel, Capitän; wäre Athcmasia eine Amazone, nicht lebendig hätte sie mein Haleb herübergebracht. So, wie sie ist, wird sie sich jedoch bald in ihr Schicksal finden, und das einzige Übel bei der Sache ist am Ende nur: daß Haleb dieses Abcntheuer zu romantisch und sentimental angefangen." Veausire wendete sich still empört von dem alten Spötter ab. Ruschuck fuhr nach einer kurzen Stille mit verändertem Tone fort: «Genug von Deines Vetters Träumen, die nur die ««erfahrne Jugend im Morgen? lande zu verwirklichen hoffen darf. Ein Wort von Geschäften. Ich habe mich heute bemüht, dieSumme auf-Mreiben, die ich Deiner Mutter schulde. Es hat mir geglückt; — obgleich des Geldes in dieser Zeit wenig vorhanden. Benoni, mein Wechselmäkler, versprach mir, in wenig Tagen das Geld zu bringen. Lasse es Dir bci mir noch ferner gefallen; verjünge mich nocb einige Zeit fang mit Deinen Berichten aus dem schönen Frankreich, und empfange am Vorabend Deiner Abreise, mic den Zinsen meine Schuld." "So Vald'als möglich denn, mein Onkel Guibon^ Mein Urlaub hat seinm Zenith schon überschritten. D^ Mütter wartet, und der Dienst der Ehre befiehlt.« «Wie es Dir beliebt;« enigegnele Nuschuck kurz abbrechend, mit gerunzelter Stirne. Haleb kam so eben herbei, mit zufriedenem Gesichte, und Beausire Mging, um des Vaters und Sohns Unterredung nicht zu innerlich jedoch verletzt von den Reden des Er-' WPern, und der Gegenwart des Letztern, welcher ihm plötzlich im Lichte eines barbarischen Nebenbuhlers erschien. Nenard, dcr getreue Nenard, kam seinem Herrn im Hofe des Hauses mit blutrünstigem Gesichte und scheltendem Munde entgegen. Qe, arme Mensch^ auf den Straßen umherschlcndernd, war von einigen türkischen Soldaten angefallen, und jämmerlich zerschlagen worden. — Veausire's Zorn entbrannte, und er ging, in Begleitung des Verwundeten, eiligst nach dem Hause des französischen Consuls. Dieser saß, Limonade trinkend, in dem kühlen Vorplatze seiner Wohnung: an seiner Seite kauerten zwei Türken in seidenen Gewändern, mit dampfenden Pfeifen; unfern stand ein Mann in schwarzem Rocke, mit'schwarzer Mützc und silberweißem Haar und Vart, eine kleine saffiane^ ne Mappe unterm Arme haltend. Des Consuls Züge verfinsterten sich etwas, da Vcausire eintrat. Dcr Of-sicier merkte indessen nicht darauf, und trug dem Ne-amren seiner Krone mit Unbefangenheit den Fall vor, der ihn Hieher geführt. Dcr Consul hörte schweigend und gleichgültig zu, zuckte die Achseln und erwiederte: «Mein Hcrr! abgesehen, daß mein Einfluß in gegenwärtiger Zsit nur äußerst beschränkt geworden, muß ich die Frage an Sie richten, wie es kömmt, daß Sic sich gerade an m i ch wenden? « »Eil« versetzte Veausire: «Vin ich nicht Franzo se? Sind Sie nicht unser Consul? W« sollte mir R«ch< für die, meinem Diener zugefügte Beleidigung sch.s fen, wenn Sie sich dessen weigernd «Ich muß vermuthen," sagte dcr Eonsul kalt, »da-j Sie sich irren, mein Herr. Der Neffe des Muselmanns Nuschuck, — ohne Zweifel hicher qckommen, um den, Beispiele des Onkels zu folgen, s,>hört vor ein ander Tribunal." Die anwesenden Türken verstanden französisch, wie es erhsllte., Bei, dein Namsn Ruschuck verzog der Eine, ein alter Mann mit klaren Augen, den Mund veracht-lich. Der Zweite, kriegerisch bewehrt, mit finstern Zu-gen, bezeugte blos eine erhöhte Aufmerksamkeit. (Die Fortsetzung folge.) N ä t h s e l. i. Vorwärts und rückwärts Nin ich stets seitwärt6. :. Vorwärts und rückwärts Schreit' ich stets rülfwärts. H Vorwärts und rückwärts Gebraucht man mich uorwäriZ. H, L«3 mich her, lies wich hin, Ich biii ohn« End' und Anbeginn. 5 Vorwärts, bin ich zum Speise«, Rückwärts von Holz oder Eisens 6. Vorwärts — Ideal meiner Liebc, Rückwärts frost'gcs Erstarren der Triebe, Ntvnctcur: Fr. kav. Meineich Verleger: Ignaz Al Gvler v. Mcinmayr.