Ar. ^2. Aonverstag den 2K. Dlai l8SZ. XXXI. Aavraanfl. Marb ura er Z eituna. Der Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig k fl., halb-tührig 3fl., vierteljährig I fl. SO kr., Monarch 50 fr. Bei Zustellung ms Haus monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 fl.,! halbjährig 3 fl. bO kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelllummer tostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag «md TonnerStag früh. Einschaltungen werden von der Berlagshandlung des VlatteS und allen größeren Annoncen-Expcditioncn eutgegcngettvmmen. SchlusS Schriftleiwna und Berwalwng befinden sich: Postgasse Nr 4. Sprech. I für Einschaltungen Mtwoch und Camstag Mittag. — Offene ^stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr i Reclamationen sind portofrei. Manuskripte werden nicht zurijck. > vormittags. ! gesendet Wation ate Ziele. Nichts war für die Deutschen ilt Oesterreich von so großem Nachtheil, als der Umstand, daß seit dem Beginne des eigentlichen politischen Ledens in Oesterreich, seit der Zeit der sogenannten Verfassungsära, ibre Geschicke von einer Partei geleitet wurden, die für die nationalen Bedürfnisse des Volkes niemals Verständniß besessen hat und sich nur nothgcdrungcn hie und da den Anschein gab, als ob ihr die Erhaltung und Kräftignng des DeutschtkumS ebensosehr am Herzen läge, als die Befestigung der Machtstellung des ^Liberalismus. Während fast alle anderen Nationen unserer vielsprachigen Monarchie die Interessen des eigeiten Volkes voranstellen und in einer zielbewußten nationale« Politik Erfolge auf Erfolge errangen, ordneten sich die Deutschen infolge ihrer liberalen Ulhrung stets centralistischen Erwägungen unter, die Rücksicht auf das Staatsganze ließ sie vor lauter Mäßigung, nationaler Selbstverleugnung und Selbsterniedrigung gar nicht dazu kommeit, an sich selbst, an ihr eigenes Volkslhum zu denken. Hätte nicht die Regierung des Grafen Taaffe durch die fortgesetzte Bevorzugtlnq des Slaventhums selbst dafür gesorgt, daß auch unter den Deutschen endlich der nationale Gedanke mehr und inehr zuln Durchbruch kottunt, der deutsche Michel läge heute noch im tiefsten Schlafe und träumte höchstens von seiner großen Sendung, während Z^remde sich's in seinem Hause bequem machten. Aber glücklichenveise mehren sich die Anzeichen, daß sich ein mächtiger Aufschwung des nationalen Gedankens in Oesterreich vorbereitet, daß eine entschiedene Aufifhnung gegen eine politische Richtung, die solange lähmend und er« schlaffend auf das Nationalgefühl gewirkt hat, plat^greift. Wohl ist die liberale. Partei l)eute noch thatsachlich im Besitze der Macht, wird ja die weitailS überwiegende Mehrzahl deutscher Wahlbezirke von liberalen Abgeordneten ver» treten, aber sie hat doch einen großen Thcil ihres Einflusses .luf die Bevi>lkerttNA^«M ejlwebüßt. Der liberale Doctrina-rismus verliert überall an Boden und in allen Gauen regt sich etwas wie frisches nationales Z^iiblen. Weiter Kreise der deutschen Wählerschaft, die sonst ohne weiteres Bedenken dein helmbebuschten Fahnenträjier der liberalen Partei Gefolgschaft leisteten, hat sich eine tiefe Mißstimmung ltnd Unzufriedenheit bemächtigt, die immer lauter nach Ausdruck ringt. Das Bestreben der liberalen Partei geht zweifellos dahin, die nationalen Begriffe neuerlich zn verwirren nnd opportunistisch zu verwässern. Sie hätte, nm ihren Einflnß nicht zu verlieren, sicher nichts dagegen, dass ihre Beziehungen zu den Deutschnationalen sich mehren und engcr gestalten, aber sie will nichts wissen von einer selbstäridigeu nationalen Partei, der sie ja bald den Plaj; räumen müsste. Die An-näherungsversnche der liberalen Partei, wie sie möglicherweise durch die zum größten Theile trotz der nationalen Flagge im liberalen Fahrwasser schwimmenden Nationolvercine unternommen werden sollen, sind wohl mit größter Borsicht zn behandeln und nach unserer Ansicht ist jedes Verbands-verhältnis mit der liberales Partei unbedingt abzulehnen. Ein solches würde eine allerdings gegenseitige Duldung verlangen und verhindein, dasS der »Zwiespalt der Meinungen zum Ausdrucke koinme. Die nationale Minderheit würde nach Außen hin mit verantwortlich sein für Alles, was geschieht, sie würde das Recht der Kritik und jede Selbständigkeit verlieren. Das deutschnationale Bekenntnis steht in einem zu großen Gegensätze zitr liberalen Idee, als dass sich je eine vernünftige Vereinigung erzielen lassen kölmte. Kur eine deutschnationale Politik kann nnr einzig und allein die Rücksicht auf das Wohl nnd die Größe der eigenen Nation und die Sicherung der nationalen Eigenart maßgebend sein. Der dentschnationsle Gedanke verlangt im Gegensatz zum liberalen die Anffassung, dass der Staat der Entwicklung der Nation zu dienen habe, nicht aber, dass die Nation sich dein Staate zu opfern habe. Wir Deutsche dürfen unS nicht bloß als das Bindemittel unter den verschiedenen Völkerelementen Oesterreichs betrachten, unsere historische und cnlturelle Aufgabe ist eine höhere als die, für die anderen Völker der „Enlturdüuger" zu sein. Jede Partei, die sich als deutschnational bekennt, wird es als eine ihrer vornehmsten Aufgaben erkennen, das Bcwusstsein der Angehörigkeit zn einer großen Nation, die nationale Jndividnalität und den Nalionalstolz zu fördern. Die deutschnationale Ge« sinnung erfordert aber auch die Pflege nnd Wahrung des ethischen Besitzstandes der Nation, mithin auch die Abwehr aller fremden Einflüsse, welche das Gepräge dentscher Sitte und deutschen Wesens zu beeinträchtigen und zu schwächen geeignet sind. Darin liegt auch der Hauptinhalt jedes deutschnationalen Programmes. Wenn heute von verschiedenen Seiten, wo das nationale Bewusstsein immer mehr aufzudämmern beginnt, der Ruf nach Feststellung eines deutschnationalen Programmes erhoben wird, so kann die Fordernng mit dem einfachen Hinweise auf die bereits bet^^'henden nationalen Programme beantwortet werden. Wir bedllrfen keines neuen, nationalen Programmes, und es wäre geradezu eine Gefahr, wenn man Sonderprogratnme für einzelne Kronländer schaffen wollte. Damit soll aber nicht gesagt sein, dasS sich die besteheitden nationalen Programme nicht den örtlichen Verhältnissen ent' sprechend ausbanen ließen, oder vielmehr, dass nicht auch specielle Kordernngen bereits im nationalen Programme enthalten seien. Wir verweisen in dieser Beziehnng namentlich auf das umfassendste und klarste aller nationalen Programme, auf das ^^inzer Programm, dessen hauptsächlichste Bestimmungen über nationale Politik wir hier anfütmn wollen. „I. Es ist sowohl im nationalen als im staatlichen Interesse gelegen, dass diejenigen ^'ander der österreichisch'ungarischen Monarchie, welche ehemals dem deutschen Bntide angehörten, für sich ein möglichst unabhängiges und streng einheitlich organisiertes Ganzes bilden, und es muss demnach ange» strebt werden : I. Dass das derzcit bestehende Verhältnis zwischen der diesseitigen Reichshälfte und Ungarn durch die Personalunion ersetzt werde. L. Dass das Königreich Dalmatien, sowie Bosnien und die Herzegowina endgiltig in Ungarn einverleibt werden. Dass die Kronländer Galizien nnd Bukowina entweder mit Ungarn vereinigt werden oder aber dcnsclt?cn eitle Sonderstellung ähnlich jener eingeräuint werde, wie sie (Kroatien innerhalb des ungarischen Staatsverbandes besitzt. X. Es ist durch die ^x^agc lmd durch die historische Ent» Wickelung der diesseitigen Reichshälfte bedingt, das«? jenen ^^^äntern der Monarchie, welche ehemals dem dcntschen Bmlde angehörten, der dentsche Charakter gewahrt bleibe, und mnss daher gefordert werden, dass durch ein Gcsli; die dentsche Sprache als Staatssprache erklärt, insbesonders aber verfügt werde: 4. Dass die deutsche Sprache ausschließlich Sprache des Heeres, der Vertrctungskörper und der öffentlichen Aemter sei, dass demnach der gesammte innere Amtsverkcln', sowie die öffentlichen Bücher und Protokolle ausschließlich in dentscher Sprache geführt werden, und dasS Niemand eine Staatsanstellung oder sonst ein öffentliches Amt bekleiden könne, der lücht der deutschen Sprache in Wort und Schüft volllommen mächtig ist. i',. Dass in Orten mit sprachlich geinischter Bevölkerung an mindestens einer Volksschule der Unterricht in deutscher Sprache ertheilt nnd an allen Mittelschulen die deutsche Sprache als obligater Gegenstand gelehrt werde, wogegen kein Schiiler zur Erlernmtg einer anderen, etwa landes- oder bezirksiiblichen Sprache gezwungen werden kann. l>. Dass sämmtliche Staatsprüfungen illld Rigorosen, sofern sie znr Erlanguug einer Anstellnng im Staats- oder ^^andesdienste berechtigen sotten, ausschließlich in deutscher Sprache abgelegt werden müssen. XI. Da die Monarchie infolge ihrer geographischen, politischen und wirtschaftlichen ^>^age sich nicht auf sich selbst znrück;icl)eu kann, so ist eS Aufgabe einer ernsten, politischen Partei, anch den änßeren Angelegenheiten ihre Anfnierksanlkeit zuzuwenden nnd es ntuss in dieser Beziehung gefordert w.-rden 7. Die Erhaltung nnd dauernde Befestigung des Bündnisses mit dem Dentschen Reiche dnrch einen Staatsvertrag. !^. Die Entfaltuüg einer kräftigen zielbcwussten Orientpolitik, insbesondere Wahrnng der österreichischen Iuleressen an der unteren Donan und in den Balkanländcrn. i». Die kräftige Wahrung der maritinun Interessen Oesterreichs, insbesondere im Mittelmeere Ulld in den Mittel-meerländern. XU. ,^ur Durchführung der angestrebten Reformen ist die Beseitigung des jüdischen Einflusses auf alleu Gebieten des öffentlichen ^>.'ebcns unerlässlich." Selbst Misere Gegner mnssten noch zn jeder ^^eit die Berechtignug nnd Klarheit dieses Programmes anerkennen. Damit, dass man sagt, dieses Programm lasse sich nie oer^ wirklichen, ist nichts t?cwiesen; möchten nnr alle Deutschender Im Lande des Hesanges. Italienische Novelle von B. W. Zell Die letzten rothglüheuden Lichter der siukcuden Sonne huschten verklärend über die Terrasse des Hotels Florenee in Bcllagio. Dunkler und dichter ward der blaue Duft, der über dem Colnosee uud stiueu herrlichen Ufern lag, nnr verschwommen noch zeichneten'sich Uc Umrisse der Gebirgsketten im Abendnebel. Die Gletschersirncn aber, die im Osten hoch emporragten, badeten sich im zauberisch rothen Licht der Sonne nnd flalnmten auf wie Alpenglühen, während als Wiedcrschein des wuuderbaren Farbenspiels droben zartrosa Wölkchen im tiefblauen Aether schwammen. Ringsnm ein Meer von Dnst und Farbe. Dann flammen drüben am jenseitigen Ufcr des SeeS, in Menaggio und Cadenebbia, Lichter auf und gleich darauf erstrahlt auch die Hotelterrasse in elektrischem Licht — viel zu fri!h für den unbeschreiblichen Zauber dieser farben-sttten Dämmerung. Und nnn, nebenan im Hotel Bellagio, plötzlich ein Spri'lhfeuer von farbigen Strahlenbündeln, hoch auf dem obersten Altan des staatlichen Gebändes entzündet blanweiße und rötbliche Farbenreflexc mischen sich und finden ihren Wiederschein im leise wallenden See — ein wuudersamer, unvergesslicher Anblick.' Traumhafte Stille rings umher. Nur ab und zu klingt aus der Ferne gedämpfter Sang der Gondoliere oder der Wkederhall des berühmten Felsenechos der Villa Serbclloni, das die Gondelftthrer bei jedein Vorüberfahren herausfordern. Die Luft ist so wunderbar mild tlnd »veich, dass sie anch nicht ein Blatt der in voller Blüthenpracht schimmernden Orangen-und Oleanderbüsche bewegt, welche die Hotelterrasse einsäumeu. Alles in Allem eiucr jener köstlichen Abende des Siidens, die für den Nordländer geschaffen sind znm Schweigen und zum Träumen. Die Hotelgesellschaft, zuin größten Theile aits Deutschen bestehend, besorgte Letzteres denn auch gründlich. Man hatte eben drinnen im Speisesaal die Hauptlnahlzeit des Tages eingenommen nnd hielt nnn hier draußen, umsächelt von deS Sees erfrischender Kühle, behaglich Siesta. Die lneisten Gäste hatten nach heimischer l^ewohnt)cit ihre Tasse Kaffee schwarz vor sich, uud nur vereinzelt sah inan anf einigen Tischen Flaschen und Gläser, in denen der feurige Chiauti oder der uoch gefährlichere T^ferno perlte. „Schreckliche Menschen, diese Dentschen!" lispelte eine jnnge, blonde, sehr schnlächtiae Lady ihrem Gatten zn, mit dem sie sich auf der Hochzeitsreise befaud. „Sie trinken Wein ohne ihn mit Waffer zn mischen — ökvcIcivA!" Der ebenso blonde Gemahl znckte nnr die Achseln; so unmittelbar nach dem Diner sich in Unterhaltung einlassen zu sollen, erschien ihm doch wie eine etwas starke Zumuthung vonseiten seiner besseren Hälste. Immer dunkler, kühler uud erfrischender wurde der Abeltd. Der Ä!oud stieg herauf und spiegelte sich tausendfältig im Wlllengericsel des kanm bewegten Sees. Leise nnr entspann sich hier und da an einem der Tische eine kurze Uttt?r-hallung, die meisten Gäste sasieu schweigend und schonten wie tränmend in das Silberg^fnnkel der Wellen. lleberrascht wandten sich daher Aller Köpfe, als plötzlich mitten unter ihnen einige lcise, tastende Geigenstriche erklangen. Jetzt — hier — Musik! Man empfand daS unmnthig als einen Missklang in der Harmonie des herrlichen Abends, zn-deln sah die Künstlergrnppe, welche sich da in aller Stille in der Mitte der Terrasse niedergelassen, dnrchauS nicht vielver-sprechend alls. Ein blondbärtiger Vkann in kraftvottent Mannes-alter hatte sich vor einem Instrument postiert, das eine A,t Herophon zn sein schien, währeird zwei kleine Mädchen von elwa neun und elf Jahreu den Ton von Geigen prüften, denen man anbörte, dass sie nicht eben Amali seien. Die Kinder waren nnscheinbar, aber ordentlich gekleidet, in: Gegensatz zn der noch jnngen Frau, die, wadrschciulich Ülcutter del-silben, sich in kotetl lässiger Haltung auf das H-crophen stützte. Es war eine feine, zi>>ruchc Gestalt, dunkel von Haar nnd Gesichtsfarbe, mit scharf geschnittenen, eebt italieinscven ^jügen und sprühenden Angen. Auch i'^r Aitzng nar in Ninklen Farben gehalten, dazn einfach und sauder. Letztere; dlkanntlich eine Seltenheit bei den Italienerinnen der niederen Stände; doch hatte sie dem einfachen Auzng einen Allstrich von koletlen: Pntz zn gelten gelvussl, welcher fa>'t die Bewunderung der raffiniertesten Weltdame hätte herausfordern können. ,')war sah sie eher lvie ein geschniegeltes >iainincrzöfchen, als wie das Mitglied einer fal)renden Mnsikdande aus, aber Alles, lr'as sie an sich halte, stand ihr znln Elttzücken, selbst das zierliche Latzschürzchen, das doch zuin Alnsicieren nlcht gerade noth-wendig schien. Aber die Rose über dein Latz kain so ain besten zur Geltung, und die Schurze selbst drauctne die junge Fran, nln ab uud zu ihre Hände mit gra',iöscr Bewegullg in den koketten Täschchen derselben zn rerseiiten. loar überht^npt alles ^^ll^ra'^ie an dent G.schorf, gleichviel, ol? es die tleinen Fiii^e, die von dem knrz.n .^Ueide völlig freigelassen wurden llnd in eleganten Lackstiefeletten steckten, übereinander stemmte oder den feinen Kopf mit den etwas verblühten Zügen nnd rabenschwarzem Gelock init eigenthnmlich lvilder Bewegung zur Seite wandte. T'ie duitkle Haarmälme fiel bis zn den Angen hernieder nnd ließ deren Gefnnkel nur uinso inchr hervortreten. Die zierlichen Ohren beschwerten riesige goldene Geliänge, die nicht gerade an Echtheit zu leiden sclsienen, und von gleichein Werte mochte das breite, glitzernde Collier sein, das ihren Hals nmschloss. „Wird die Diva sein", buunmte ein älterer Herr, der seitlvärts allein an eincin Tischchen bei feurigem Wune saß Seile Marburger Zeitung Nr. 42, 26. Mai 1892 Ostmark sich zur Erreichung der dicr ror.^cscbeilcn Ziele vereinigen, würde dieser Einwand sehr bald als hinfälli.^ erscheinen. Alle sonstigen Einwendungen aber richten sich nur gegen die zu einem der hauptsächlichsten Programmpnnkle er« dodene Bekämpfung deS JudenthumH auf allen Gebieten des öffentlichen und »virtschaftlichcn Lebens. Diese Einwendung wird aber keincswegS deswegen erhoben, weil nian den Programmpunkt für unberechtigt hält — im innersten ihres Herzens stimmen ihm auch die waschechtiü'ten ^'iberalen zu — sondern nur, weil man den Antisemitiömus nicht für klug, nicht für opportun erachtet, das beis;t, auf gut deutsch ausgedrückt, weil man sich vor der Macht des jütischen Eapitals fürchtet, und weil der beutige ^Liberalismus untrennbar mit dem Iudentbum verbunden ist. Wer wirklich national sein will, wird es nie vermeiden können, auch die Judenfrage in den Bereich der Erörterung ziehen zu miissen. Wir geben uns allerdings nicht der Erwartung hiu, dass dieses Programm in seinem ganzen Umfange ctwa so über Nacht zum maßgebenden für die deutsche Polttik in Oesterreich werden würde. Dazu ist der nationale Reifeprocess noch lange nicht genug weit vorgeschritten, dazu steckt der deutsche Michel noch viel zu tief im Banne liberaler An' schauungen. Das was durch Generationen hindurch gesündigt worden ist, läsSt sich nicht im Handumdrehen wieder gut machen. Aber wir hoffen, dass eS Angesichts der fortgesetzten Misserfolge liberaler Techtel-Mechtel'Politik doch wieder langsam „Heller wird in Aller Brüder Sinn!" ' -I- AttS dem Abgeordnetenhause. In der Sitzung vom 21. d. übermittelte der Ministerpräsident Graf Taaffe eine Zuschrift, mit welcher das Präsidium des Abgeordnetenhauses zu dem Krönuugs'Jubiläum in Budapest geladen wird. Der Gesetzentwurf betreffend die Wiener Berkehrsanlag-'n wurde in dritter ^^esung angenommen. Hierauf schritt das Haus zur ersten Lesung der Valnta-vorlagen. Abg. Laginja erklärte sich als Gegner der Borlagen. Die wirthschaftliche La^e des Reiches sei nicht darnach, um einen Spulng ins Dunkle ;u wagen. Man solle die Bi)lker zufrieden stellen, bevor man an Aufgaben herantrete, wie die Valutaregulierung. Aba. Jaworski gab namms deS Polenclubs die Erklärung ab, dass derselbe wohl gewichtige Bedenken gegen die Borlagen habe, dass er aber einsehe, die Valutaregelung sei für Oesterreich aus polltischen und finanziettcn Gründen, sowie aus Gründen der Machtstellung des Reiches nothwendig. Es sei jetzt der geeignete Zeitpunkt eingetreten, diese Maßregel vorzunehmen. Unter „jetzt" meine er aber nicht den gegen« wärtigen Sessionsabschnitt und wenn er zwar die Schnelligkeit begreife, so könne er doch unmöglich die Hast begreifen. Wenn durch die Borlagen das Gleichgewicht im Budget nicht gestört und wenn ferner der Tennin fiir die Aufnahme der Barzahlungen nicht überstürzt würde, würden die Polen für die Vorlage stimmen. Abg. Schlesinger sprach entschieden gegen die Borlagen. Unser nationales Geld sei das Papiergeld, Gold sei international und habe in sich ein unsittliches Moment der Beraubung, der Ungerechtigkeit. Die Einführung der Goldwährung liege nur im Jmteresse der internationalen Geld^ Händler. Redner entwickelte seinen Plan der Staatsschulden-Amortisation und bat den zu wählenden Ausschuss, sich mit diesem zu beschäftigen. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 23. d. nahm bei der Fortsetzung der Debatte über die Valuta» Borlagen der Abg. Dr. v. Plencr daS Wort und erklärte, dass die Vereinigte Linke, getreu ihrer bisherigen Ueberlieferung, jedem ernstlichen Versuche, unsere Papiergeldwirtschaft zu beseitigen, entgegenkommen werde. Die Haltung der Partei sei nicht beeinflusst von oft vorübergehenden Meinungen über die einzelnen und häufig auch überschätzten Vortheile einiger Interessen. Sie stelle bti einer so großen Action vor allem in erste Linie daS Ansehen des Staates, die Consolidierung seiner Finanzen und seines Credites und die Ordnung des und die Gruppe interessiert betrachtete. „Nun, mir ist's recht, endlich einmal unverfälschtes italienisches Volkssängerthum kennen zu lernen." Im selben Moment setzte das Trio, bestehend aus denl Herophon und den beiden Geigen, ein und gab als erste Nummer des Programms die Lucia-Fantasie zum Besten. Das Zusammenspiel klang gut, jedenfalls besser, als man erwartet. Das jüngste Mitglied des Orchesters markierte zwar nur eine Art Begleitung in einzelnen Bogenstrichen, die indess mit feinem Gehör stets richtig angebracht wurden. Eine jedoch bedeutendere Leistung war von dem kaum neunjährigen Mädchen auch nicht zu erwarten. Umso sicherer und gewandter führte dafür die ältere Schwester den Bogen; die Töne quollen so rein und voll hervor, wie cs auf dem geringwertigen Jn-strumeltt nur immer möglich war und das Kind wusSte einen Ausdruck in das Spiel zu legen, der geradezu staunenswert für ein so zartes Alter erschien. Die Gesellschaft lauschte, angenehm überrascht. Zum Beifall rührte sich indess keine Hand, als das Stück beendet. Mnssten diese fahrenden Mufiker nicht dankbar sein, dass man sie überhaupt gewähren ließ, ihnen erlaubte, den so köstlichen Abend und die behagliche Siesta zu stören? Dann spielte das ältere Mädchen allein; eine Bravourarie von irgend einem italienischen Meister. Sie spielte sie nicht kunstgnnäi?, aber durchaus sicher und mit hinreißendem Ausdruck. Diesmal erscholl, als sie geendet, ein vereinzeltes, aber sehr kräftiges Händeklatschen. Es rührte von dem Herrn her, der von Anfang den Musikern ein so lebhaftes Interesse bezeigt. Und nun stellte sich die Kleinste in Position; wollte auch sie ein Solo zum Besten geben? Nein, nur die Schwester begleiten, die jetzt vortrat, die Hände über die Brust kreuzte und ein getragenes Volksliev sang, das ernst und feierlich wie Geldwesens, welche in letzter Linie jedem einzelnen Staatsbürger zugute komme; denn in letzter Linie leide jeder Producent und Eonsument, Händler und auf feste Bezü,^e Angewiesene an den Schwankungen einer entweitheten Papier-Valuta. Die Vereinigte Linke wolle die Stabilisierung der Währung im vollen Sinne dcs Wortes, das heißt, sie wolle, dass die Agioschwankungen sowohl nach unten als nach oben aufhören fallen. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen sagte der Redner, dass die Vereinigte Linke mit dem Vorbehalte in die Ausschussberathuug eintreten wolle, dass der freien sachlichen Meinungsäußerung und einer sachlichen Kritik keine Schranken gezogen werden. Die Partei werde bestrebt sein, das große Werk von dem angeführten allgemeinen Gesichtspunkt zu fördern, denn sie halte die Beseiiigung der Papier-geldwirtschaft, die ein unglückliches Ueberblrisel trauriger Erlebnisse der österreichischen Finanz^eschichte sei, fiir eine Pflicht aller österreichischen Parteien. Diese Beseitigung werde das Ausehen des Staates in ganz Europa heben und Jeder, der daran wirklich seine Hand angelegt habe, habe sich um das Baterland verdient gemacht. Abg. Plener schloß seine Rede mit dem weiteren Vorbehalte verschiedener Abändernngs» Anträge. Abg. Jax betonte, daß die bisherigen Versuche Oesterreichs, seine Valuta zu regeln, trotz der ungeheuren Opfer scheiterten, die Nothwendigkeit, gerade jetzt die lÄoldwährnng einzuführen, sei nicht erwiesen wordm, die Vortheile seien fraglich, die Nachtheile aber evident. Der Redner schloß mit der Versicherung, daß die beste Valutaregelung die sei, welche die Kräftigung der produzierenden Stände und die Entlastung der Tribut^ Pflichtigen anstrebe. Abg. Schneider sagte, die Vorlage der Regierung sei von den Börsenkreisen schon seit Jahren vorbereitet worden, und wenn man die verschiedenen Broschüren darüber lese, werde man nur immer unklarer und wisse eigentlich nicht, woran man sei. Im vorigen Jahre habe sich der Finanz-minister gegen die Goldwährung ausgesprochen, Redner sei aber damals schon mißtrauisch gewesen. Der Finauzminister habe erklärt, er wolle versuchen, die Valuta zu stabilisieren, er sei also nicht vollkommen überzeugt, daß es auch gelingen werde. Redner führte aus, daß die Goldwährung auf der einen Seite Herabdrückung des Lohnes, auf der anderen Seite Vertheuerung des Rohproductes zur Folge haben werde. Abg. Dr. Lueger erklärte, er befinde sich im Gegensätze zum Abg. Dr. v. Plener, der den Papiergulden für etwas ungeml'in Verächtliches balte. Der Papiergulden sei der Ausdruck der Kraft und der Macht des Staates. Es sei zu erwarten gewesen, daß sich das ganze HauS wie ein Mann erheben werde, um den theueren Papiergulden gegen die Angriffe des FinanzministerS zu vertheidigen und zu schützen. Nur die Feinde Oesterreichs poussirten die Goldwährung und niemand habe es bis zur Stunde gewagt, im Hause sich für die Goldwährung auszusprechen. Der einzige Redner, der in längerer Auseinandersetzung das Wort fiir die Goldwährung ergriffen habe, der Obmann des Polenclubs, habe das glänzendste Plai?'0yer gegen die Goldwährung geliefert. Den Ausführungen dcs Abg. Plener gegenüber sagte der Redner, der Sinn derselben sei dunkel, und er glaul?e, dass aus dieser Rede eigentlich nur daS Eine hervorgehe, dass man sich in der Partei Pleners noch nicht klar darüber sei, was eigentlich verlangt werden solle, um schließlich für die Vorlage der Regierung zu stimmen. Des Weiteren wies Abg. Lueger die Angriffe zurück, die gegen ihn und seine Gesinnungsgenossen wegen ihrer Haltung in der Balutafrage gerichtet wurden und sagte, er habe in einer Volksversammlung auseinander gesetzt, dass das Gold das seltenste Edelmetall auf Gottes Erde sei und dasS eS leicht in wenigen Händen vereinigt werden könne. Durch das Zusammenfassen dcs GoldeS in einer Hand sei eS möglich, Oesterreich zu zwingen, Gold zu kaufen und in Gold zu bezahlen, so dass dann dasjenige eintrete, was schon so oft eingetreten sei, dass nämlich der Finanzminister eingezwickt werde. Alle Provinzen Oesterreichs seien gegen die Goldwährung. Bezüglich lKaliziens habe eS der Abg. R. v. JaworSki selbst ein Gebet klang. Und wie sang sie es? Die schwache, unreife, noch gänzlich ungesckulte Altstimme war von wunderbarem Wohlklang und wie vorhin beim Geigenspiel, so noch in erhöhtem Maße beim Gesang qab der ergreifende Ausdruck dem Vortrage eine künstlerische Weihe, die man sehr oft bei Künstlern ersten Ranges vergeblich sucbt. Nicht eine einzige Geste war bemerkbar; in ruhiger Haltung stand die kleine Sängerin da, der dunkle Kopf mit dem schmalen, blassen Gesichtchen etwas seitwärts geneigt, die schwermilthigen Augen nach oben gerichtet. Das Lied klang wie ein ergreifender Abschied von der schönen Welt und ihren Freuden. Schweigen ringsumher, nachdem der Vortrag geendet, aber es war ein beredtes, achtungsvolles Schweigen, und ge-ftsselt hiengen Atter Blicke an der zarten Gestalt der kleinen Südländerin. Diese dehnte die Panse nur wenige Minuten aus. Als sie abermals begann, schien sie nrplötzlich eine ganz andere geworden. Mit energischer Bewegung warf sie das Haar zurück, trat einen Schritt vor, stemmte beide Hände in die Seiten aus, während das Gesicht einen belebten, fast über-müthigen Ausdruck annahm, begann sie ein keckes Couplet, das aus irgnld einer schlüpfrigen franzöfischen Operette ins Italienische übersetzt zu sein schien. Jetzt alles Leben, Bewegung, kecker Uebermuth an dem kleinen Geschöpf; nicht nur ein bewegtes, unsagbar ausdrucksvolles Mienenspiel, sondern auch lebhafte Gesten begleiteten unausgesetzt den Gesang. Offenbar verstand daS Kind den Doppelsinn mancher bedenklichen Stellen gar nicht und doch fand es dafür gleichsam instinktiv den richtigen Ausdruck, die angemessene Geste, während doch der unschuldsvolle Blick deS Auges verrieth, dasS die Seele der jugendlichen Sängerin unberührt war von Ge^ meinheit und sittlicher Verderbnis. Ein wahres Studium für den Psychologen. Angestanden. In Böhmen seien die Tschechen dagegen und die Deutschböhmen auch. In Oberösterreich habe sich der Landtag gegen die Einführung der Goldwährung ausgesprochen. In Salzburg nud in Tirol s.i das Volk gegen die Goldwährung, wie nicht minder in Steiermark, in Krain, in Dalmatien, in Jstrien uud selbst in Triest. „Sie haben", fuhr der Redner fort, „wissenschaftlich hochgebildete Leute, parlamentarische Capacitäten — heraus mit dem Flederwisch! Stellt Euch auf den Kampsplatz! Wenn ich dummes Zeug rede, widerlegt eS doch!" Nachdem der Abgeordnete über die Ausführungen deS Abg. R. v. Jaworski sich geäußert hatte, polenusierte er gegen Plencr und sagte, er wisie nicht, w^s der Guldenzettel demselben gethan habe, da er ihn hasse, wie man nur den Teufel hassen könne. Plener sei der Ansicht, es müsse sichergestellt werden, dass ein Agio niemals eintreten werde. „Wenn Seine E^cellenz, der Herr v. Plener. (Rufe: Excellenz?!) — al), er ist es noch nicht, bitte um Entschnldigung, die Güte haben wird, uns zu sagen, wie man dies machen kann, würde ich ihm sehr dankbar sein. Ich glaube, dass dies unmöglich ist und dass niemand auf Gottes Erdboden dieses Räthsel lösen kann." So lange der Staat wirtschaftlich so schwach sei, dasS den Beamten nicht eine Million gege!)en werden könne, weil sonst ein rechnungmäßiges Deficit sich ergäbe, so lange der Staat die Wcint?auern müsse verkoinmen lassen und nicht 5)00.000 fl. für diese armen Leute hade, so lange der Staat den Gewerbetreibenden nicht unter die Arme greifen könne und die Witwen und Waisen seiner Staatsbeamten müsse betteln gehen lassen, eben so lange dürfe ein solcher Staat die Goldwährung nicht einfül)rcn. Die Einführung der Gold» Währung in Oesterreich sei ein Verbrechen nnd eine Gewissenlosigkeit. Der Präsident rief den Abg. Lueger wegen einiger Ausdrücke in der Rede desselben zur Ordnung. Abg. Biankini besprach die Vorlagen vom Standpunkte des croatischen Staatsrechtes nud nannte dieselben cwe Ver« letzung des croatischen Ausgleichs; er müsse die Borlagen in Anbetracht seines croatischen Nationalbewusstseins abweisen. Eine MißtranenS'ErtlSrnng. Dcr Abgeordnete der Leobner Handels- und Gewerbekammer, Dr. Alexander Peez, der der liberalen Partei angehört, hat von den Vorständen sämmtlicher Judenburger Genossenschaften eine Mißtrauenskundgebung und die Aufforderung erhalten, sein Mandat zurückzulegen. Gleichzeitig beschlossen die genannten Genossenschaften, die Leobner Handelskammer aufzufordern, dem Abgeordneten ihr Mißtrauen wnd zu thun und ihn zur Niederlegung des Mandates zu zwingen. Die Ursache dieses Vorgehens gegen den Abgeordneten ist in der Haltung desselben zu suchen, da er weder die Interpellation Reichers wegen dcr Alpinen Montangescllschaft, noch jene Steinwenders inbetresf der Südbahn unterschrieb. Die Rnsien in Serbien. Aus Belgrad wird geschrieben : Ein russisches Anleihe-Offert, welches unserer Regierung kürzlich vorgelegt wurde, nimmt gegenwärtig d' Aufmerksamkeit unserer politischen und financiellen Kreise in Anspruch. Eiue Gruppe russischer Banken und Capitalisten hat nämlich einen Vertreter bieher entsendet, welcher der serbischen Regierung einen Vorschuss von beträchtlicher Höhe —man spricht von dem Betrage von45 Millionen Francs — zu dem verhältnismäßig niedrigen Zinsfuße von 5 pCt. anbieten sollte. Dass inan hier geneigt wäre, einen solchen Vorschlag anzunehmen, ist angesichts der bei unS herrschenden Geldklemme wohl selbstverständlich. Trotzdem erscheint eS noch zweifelhaft, ob der russische Unterhändler Jaratij einen Erfolg erzielen wird, da die serbische Regierung im Falle der Annahme des OffeUS angeblich nicht die freie Verfügung über die entlehnte Summe hätte. Es heißt nämlich, das Anleihegeschäft solle nur unter dcr Bedingung abgeschlossen werden, dasS nnsere Regiernng den längst projektierten Bau der Staatslinie von Radujewatz über Zaitschar nach Nisch ausführen würde. DaS Interesse, welches man in Nußland an diesem Bau nimmt, ist begreiflich, da die erwähnte Bahnlinie im Kriegsfalle, sobald die russischen Streitkräfte Ru- Die Gesellschaft war geradezu verblüfft nach diesem Lied, dennoch wurden einzelne BravoS laut. Soviel war klar, man hatte hier ein hervorragendes Talent, eine geborene Sängcrin vor sich und der lebhafte Wunsch nach weiteren Proben so elementarer künstlerischer Befähigung stand auf allen Gesichtern deutlich geschrieben. Vorläusig willfahrte die Kleine solchem Verlangen nicht, sie wandte sich jetzt wieder ernst und gemessen zur Mutter, welche während dieser ganzen Zeit nichts gethan, als die Hände in ihren Schürzentäschchen zu hallen und daneben mit einigen männlichen Gästen ein herausforderndes Sprühfeuer der Blicke zu eröffnen. Jetzt indessen begann auch ihre Betheiligung an der Thätigkeit der Familie, die freilich nur darin bestand, sich mit lässiger Grazie nach dem Körbchen zu bücken, daS unter dem Herophon stand und demselben einen kleinen, vertieften Zinnteller zn entnehmen, den sie der Toctter hinreichte. Die Kleine nahm ihn und machte sich nunmehr daran, die erste Ernte der Mühen des Abends einzuheimsen. Dieselbe siel reichlich genug ans; man betrachtete nun in nächster Nähe interessiert das zarte Gesichtchen, sowie die sprechenden Augen dcr kleinen Künstlerin und griff dabei etwas tiefer in die Geldtasche, als man es sonst bei gleichem Anlass gethan hätte. Die kleine Sammlerin dankte schweigend, nnr mit anmuthigem Neigen des Kopfes und gieng ziemlich eilig von Tisch zu Tisch. Nur als sie zn dem einzelnen Herrn kam, verweilte sie länger, bemüht, kleinere Münzen aus dem Teller zu nehmen, uln dem Fremden auf das Fünflirestück herauszugeben, das er ihr schweigend hingeschoben. „Wieviel davon, Signor?" fragte sie nun, das Geldstück aufnehmend und eS ihm mit zwei Fingern entgegenhaltend. „Alles, mein Kind", antwortete der Fremde, die liebliche Fragerin eine Weile betrachtend, dann allen Dank mit einer Handbewegnng abwehrend. (Fortsetzung folgt.) Nr. 42, 26. Mai Ültarbucger Zeitung Sntt 3 wänien besetzt hätten, daS Bordringen der Lc^;tercn nach dem Westen der Balkanhalbinsel erleichtern würde. Hier ist man aber noch keineswegs entschlossen, um dieses Zweckes willen eine neue Belastung deS Staatssäckels durch bedeutende Zinsenzahlungen fijr die gedachte Anleihe vorzunehmen. Der Graf von Paris und der Papst. Der Graf von Paris hat die Absicht, das Schreiben des Papstes an die französischen Kardinäle turch eine Gegenkundgebung zu beantworten, in welcher die politischen Dar» legun^en jenes Schreibens widerlegt werden sollen. Im Batikan beslirchtet man, dass eine solche Enunciation die Erregung im Lager dcr fr .zösischen Royalistcn verftärken nnd somit die Durchfiih^ung der Vcrsi)hnungsabsichten des Papstes erschweren »verde. Seitens der Kurie werden daher Bcmilhunc^en aufgeboten, um den Grafen von Paris von seinem Plcine abzubringen. Der Pariser Nuntius Ferrata konnte mit einer Mission in diesem Sinne nicht betraut werden, da man weiß, dass er sich bei den Royalifteu und insbesondere bei dem Grafen von Paris selbst durchaus keiner Sympathien erfreut. Die Fäden der Angelegenheit wurden daher über Brüssel gesponnen, und der dortige päpstliche Nuntius, welcher seinerzeit Bc.;iehungen mit dem Grasen unterhielt, wnrde l^eauftragt, auf diesen einzuwirken, damit die Vcri)ffcntlichung des erwähnten Manifestes unterbleibe. Vorläufig glaubt man in hiesigen ultramontanen Kreisen nicht an einen Erfolg dieser Schritte. Tagesneuigkeiten. (Ein Verband deutschnationaler Tages' s chrif tst eller) soll demnächst ins i?ebcn gerufen weiden. Durch denselben soll ein engerer Anschluss aller deutsch, nationalen Tagesschriftsteller erzielt werden zum Zwecke der Festigung der deutschnationalen Presse und zur Wahrung des Standes deutschnationaler Tagesschriftsteller. Zuschriften und Anfragen sind vorläufig zu richten an Herrn K. Sedlak, Leiter des „Obersteirerblattes" in Bruck a. d. M. („Kaiser und Könige bei Tische") betitelt K. Lassen eine Zusammenstellung in den „M. N. N.", ans der wir hier Folgendes wiedergeben: Ein den Tafelgenüffen übermäßig huldigender Regent war Kaiser Karl V. Ein Augenzeuge berichtet: Der um 12 Uhr gedeckte Mittagstisch bestand in der Regel aus zwanzig Gängen; außerdem aß Karl zwei Mal zu Nacht, erst ein sogenanntes Vesperbrot und gegen Mitternacht die Hauptmahlzeit, jedesmal mit viel Fleisch, Pasteten und Zuckeuverk, wozu er Bler oder W^in, auch Beides, ebenfalls sehr reichlich trank. Der gekrönte Blaubart Heinrich VIll. von England war ein unmenschlicher Fresser. Der sittenlose Stuart Karl II. iibernahm sich so lange in ambragewürzten Eiern, bis er daran starb. Auch Wilhelm von Oranien, der Begrijnder des modernen parlamentarischen Regierungssystems in England, besaß einen riesigen Appetit. Ein Muster von Mäßigkeit in jeder Beziehung dagegen war der tapsere Ki)nig Karl Xll. von Schweden, der nie gcii'lige Getränke an seine Lippen brachte und dem frisches Brot mit Butter als besondere Delicatesse galt. Eine fast lt-ankhaft zu nennende Eßlust legten fast alle Bourbonen an den Tag. Von Ludwig XIV. berichtete seine Schwägerin, die Prinzessin von Pfalz-Zweibrücken: „Ich habe wiederholt gesehen, dass bei einer einzigen Mahlzeit der König vier volle Teller verschiedener Suppen, einen ganzen Fasan, ein Feldhuhn, einen großen Salat, zwei große Schnitte Schinken, Hammel mit Brühe und Knoblauch, einen Teller Gebäck und dann noch Früchte und harte Eier zu sich nahm." Der Appetit Ludwigs XV. gab dem Ludwigs XIV. nicht nach, und der unglückliche Ludwig X VI., der für die Sünden seiner Ahnen büßen mußte, hatte auch ihren gewaltigen Appetit geerbt. Ludwig XVIII. stand nachts auf, um zu essen und auch Ludwig Philipp von Orleans „schlug eine gute Klinge." Napoleon I. war dagegen äußerst mäßig im Essen; sein Lieblingsgetränk war starker schwarzer Kaffee, seine Mahlzeiten pflegte er höchst unregelmäßig einzunehmen, so dass sein Koch stets eine Kotclette oder ein gebratenes Huhn für ihn bereit hatten mußte. — Von den Hohenzollern übte Friedrich Wilhelm I. dieselbe Sparsamkeit wie im Staatshaushalt auch im Privatleben aus. Ueber seine Tafel berichtet Freiherr von Seckendorf: „Essen thur der König stark, aber lauter simplici nnd seine Tafel kostet täglich nicht mehr wie sieben Thaler, wovon wenigstens 24 Personen, nachher die Hofdamen, nachher die P.igen, so die Aufwartung haben, und die Lakaien essen; das D^ss.rt aber wird Alles geplündert. Bei der Tafel selbst, wenn was ist, was dem König ansteht, so läßt er es aufheben. Die Speisen sind sehr uvi; so kosten sie nicht viel. Die arme Königin und die Priuzeisinnen sind zu beklagen, die öfters keinen Bissen eßbares haben nach ihrem Gusto." Friedrich der Große, sonst so streng gegen sich selbst, hatte in Bezug auf Essen und Trinken seine Schwächen und beschleunigte seinen Tod dn»ch Ungehorsam gegen die Acrzte, welche ihm eine leichter verdauliche Kost vorschrieben. Er war ein großer Liebhaber von starkem und seine Lieblingsspeisen waren fette Pasteten, Polenta un<) Kuchen aus gerösteter gemahlener Gerste. Er genoß noch in hohem Alter von jedem der durchweg stark gewürzten Gänge bei Tische ziemlich re'.chlich, und noch kurz vor seinem Tode verwu.iderte sich cin Gast dauiber, cils er den König eine brennend heiße Aalpastete niit wahrem .Heißhunger verzehren sah. (Die Anarchisten in Italien.) AnS ^>enedig wurde unterm 22. d. genicldet, dass in Terni im Thorwege des 'ecturgebäudes eine Eisenbombe pla^^te, wodurch das Gebäude erheblich beschädigt wurde. Wie durch cin Wunder ist kein Verlust an Menschenlchen zu beklagen. Die Polizei nahnl dreiundzwanzig Verhaftungen vor. ^Ein interessanter Fuud.) Bei der Neueinrichtung eines Gastzinimcrs in einem Hotel zu Lübeck fand man dieser Tage unter der Tapete alte Zeitungsblättu'. In einem stand folgende Todesanzeige: .^Gestern Vormittag halb zwölf Uhr starb mein geliebter Schwiegervater, der Großherzogl. Sächsische Wirkl. Geheime Rath und Staatsnunister Johann Wolfgang von Goethe nach kurzent Kranksein an Stickfluß infolge eines nerwös gewordenen Katharrhalsiebers. Geistes-krästig und liebevoll bis z^um letzten Hauche schied er von uns im Lebensjahre. Weimar, 2Z. März 1832. Ottilie von Goethe, geb. von Pogwisch, zugleich im Namen meiner drei Kinder Walther, Wolf und Alma von Goetlc." --Der Besitzer des Gasthofes hat diese interessante Goethe-Erinnerung unter Glas und Rahmen bringen lassen. (Ein Meister der Klinge.) Paris beschäftigte sich dieser Tage fast ausschließlich mit einem ungcmüthlichen Ehrenhandel. Ein gewisser Roulez, der sich durch einige glück-lielje Ersinduttgen im lAebiete des Fernsprechwesens bekannt gemacht hat, befand sich in der Erstaufführung von „Salambo" im Tanzsoyer der Oper und scherzte mit einer Tänzerin. 'Drei jüngere Leute, Namens Blondel, Dumoulin und Lcclerc, kamen vorbei und machten laute Bemerkungen über die unpassende Galanterie des 58jährigen Mannes. Noulsz antwortete barsch, nnd als die drei Gegner in deinselben Ton erwiderten, siel er mit dem Spazierstock über sie her. Ein Austausch der Besuchskarten beendete den häßlichen Auftritt. Vor einigen Tagen unu schlug sich Noulez, der Berufsfechtcr ist, in Longchamps vor zahlreichen Zuschauern auf Degen mit seinen Gegnern. Blondel erhielt im ersten Gang einen Stich in die rechte Lungenspitze; Dumoulin erhielt einen D.-qenstoß, der ihm den Vorderarm, den Oberarm und die Brnstmuskel durchbohrte. Leclerc machte Roulez mehr zu schaffen; er wich fortwährend zurück, bis Noulez ihn gegen einen Baum gedrängt hatte. Nun fiel Leclerc aus und wurde von der ihni entgegen gehaltenen Degenspitze an Oberlippe und Nase verwundet. Als die drei Gegner abgeführt warcn, trcit plö^;lich einer der Zeugen Blondels, Aviraguet, vor und forderte seinerseits Roulez, um seine drei Freunde zu rächen. Noulez' Zeugen wollten sich widersetzen, Aviraguet wurde aber sehr heftig und rief: „Ich ohrfeige Sie, wenn Sie sich nicht schlagen!" Roulez antwortete: Zu Ihrer VerfügWg", und eine Minute später hatte Aviraguet einen Stich in den Hals. Unter dem Beifallklatschen der Zuschauer gieng der kühne Sieger ab nnd besorgte tagsüber sc ine Berufsgeschäfte wie gewöhnlich. Von den vier Verwundeten scheint keiner gefährlich verletzt zu sein. Die Blätter tadeln die Zeugen Roulez' heftig, weil sie den vierten Zweikampf nnt Aviraguet zuließen. (Vom Anarchisten-Schauplatz.) Aus Paris, 20. Mai, schreibt mau: „Dresch, der Polizcikommissär des Viertels Porte Saint-Martin, der Ravachol verhaftete, irrt gegenwärtig wie ein Obdachloser herum. Sein Hausherr hat dun Kommissär gekündigt; aber da dieser einen mehrjährigen Miethvertrag hat, so beeilt er sich nicht, Folge zu leisten und seinen Hausrath einfach, wie sein freundlicher Wirth gewünscht hatte, in einem Garde-Meubles unterzubriugen. Nur hat Herr Dresch seine Familie auf» Land geschickt, ißt jeden Tag in einem anderen Restanrant nnd schläft in einer anderen Wohnnng, um wenigstens vorübergehend in Sicherheit zu sein. Auf seinem Kommissariate laufen alle Tage Drohbriefe ein; erst heute erhielt Herr Dresch emen solchen, dessen Schluß lautet: „Jetzt habe ich die Ehre, Sie von der be' vorstehenden Explosion Ihres Kommissariats in Kenntniß zu setzen. Wir beauftragen danlit einen Mann, der unserem Freunde Ravachol an Verwegenheit noch überlegen ist. In Gewärtigung Ihres Begräbnisses grüßen wir Sie. — Die Freunde Ravachol's." — Nach den heutigen Abendblättern ist der Ehef des hiesigen Sicherheitsdienstes Goron mit dem Geheimpolizeidirektor Gaillarde nach London abgereist. Die Fahrt sollte geheim gehalten werden, wurde aber ausgeplaudelt und nun erfählt man auch, daß der Geheimpolizei-Inspektor Houllier, der sich schon seit einiger Zeit inkognito in London befand, ein Anarchistenkomplot aufgespürt hätte, an dem der oft genannte Gustav N!athieu den Hauptanthe'l haben sott." (Ravachol) soll nach einer aus Paris stammenden Nachricht dem Untersuchungsrichter in Saint-Etienne folgende bestialische Einzelheiten über die Grabschändung aur dem Friedhofe von Saint-Jean-BonnefondS erzählt haben: Um ^/«12 Uhr Nachts kletterte ich über die Mauer des Kirchhofes, versehen mit e'nem starken Brecheisen, mittels dessen ich den Stein der Grnft der Familie de la Nochetaille hob, nachdem ich die Grabkapelle erbrochen hatte. Der Deckel war aber sehr schwer und fiel mit so furchtbarem Lärm, daß ich dachte, man hätte es weiterhin gehört, in den Rahmen zurück. Bestürzt schlich ich hinaus und lauschte, ob Niemand käme. Da Alles still blieb, erneuerte ich meinen Versuch und gelangte endlich bis zu dem Sarge, deu ich mit dem Brecheisen aufsprengte. Dann zerschnitt ieh die bleierne Hülle. Die Laterne, die ich mitgebracht hatte, fiel um und erlosch. Ich befand mich in völliger Dunkelheit, raffte Grabkränze zusammen, auf die ich noch dürres Laub warf und zündete in der Gruft Feuer an. Als ich das Blei des Sarges gänzlich entfernt hatte, sah ich die vcrioeste Leiche der Baronin . . . Hall? e> stickt von dem Ranche nnd dem Fäulnißgerncd, beugte ich mich über die Leiche, suchte nach den Fingern, wo ich Ringe zu finden hoffte, tastete unter dem zerfallenden Körper, fand aber nichts. Ich hatte umsonst gearbeitet rmd ergriff die Flucht, auf der miel) in meinen Kleidern wie an den Händen cin Todtengeruch verfolgte, den ich nur mit Mühe loS wurde." (Ein Lebensretter des Zaren.) Petersburger Blätter bringen Nachrichten über einen Mcinn, dessen '.^tanic vor etwa einem Vierteljahrhnndert im Atunde Aller war. Es ist der verabschiedete Husarenrittmcister Ossip Jivanewitsch Kommissarow, der vor Knrzcni nach schwerer Krankheit in seinem 5iZ. Jahre verschieden ist. Der Verstorbene spielte einst eine hervorragende Rolle in dem durch Karakosow beini Portal des SommcrgartenS am 4. April begangenen Attentat ans den Kaiser. Kommissarow, ein einfacher ^)?lüt;en-machergeselle ans Kostroma, befand sich am Eingang znm Sonunergarten und schlug .^iarakosow die Pistole ans den Händen, so dass der Schuss selzl gieng. Die reichste Belolmnng ward Konlmissarow zu Theil, er wnrde überall gefeiert und bejubelt, wo er sich zeigte. Er ward geadelt und in cin Husarenregiment eingereiht, dann nahm cr seinen Abschied nnd zog mit Frau und Kindern aus seine Besi^lng zurück. Seit vielen Jahren hatte man von ihm nichts n?chr gehört^ und die erste Kunde, die jetzt wieder über diesen D^ann zu uns dringt, ist die Nachricht von seinem Tode. („Vitalin.") Die Todesfälle, welche kürzlich in Petersburg nach Einspritzungen mit Galschkowsky's „Vitalin" vorkamen, sind, wie je^zt der „Münchner Aerztlichen Rundschau" geschrieben wird, w.'der auf eine unreine Spritze, noch auf ein nihilistisches Bubenstück zurückzuführen, sondern lediglich auf die von den Patienten selbst vorgenommene ungeeignete Art der Applikation. Auch besteht das Mittel teincsweas aus Borsäure-Glvcerin, sondern es ist thatsächlich das berücl^tigte Brown-Seguard'jche Extrakt, welches nur mit Borglyecrm verrieben war. (AucheinGrnnd zur Beforderung.) Alexander Greffer, der einzige Sohn des verstorbenen Stadthanptmauns von Petersburg, ist, wie ihm vom Kriegsmimster mitgetheilt wurde, in Anbetracht des großen Unglücks, von dein er be-trosftn wurde, von den Prüfungen befreit wordcn, die er hätte ablegen müssen, um Officier zu werden. Der junge Gresser, der vorher kaiserliche Page war, ist sofort zum Ossicier be-fltrdert worden. (Ein Ungeheuer.) In der ungarischen Gemeinde Zsebely zündete cin Mann, namenS Nikolaus Ard.'lan, das Haus über dem Kopfe seiner Mutter, einer 8^jäbrigen Greisin an. Der Gendarm Bela Bidecz stürzte in das brennende HauS und schlcppte die Greisin auf seinen Armen heraus. Der un-nlenschliche Sohn wurde vcrl)aftet. (TexaNische Rechtsprechung.) In einem Orte am oberen Eoloraco war ein Mann erschossen worden. Der Körper ward zur Stelle gebracht. Die Geschworenen untersuchten ihn genau und fragten den Arzt: „Wo traf ihn der Schuss?" — „Gerad: ins Herz." ..Genau in die Mitte des Herzens?" — „Gerade in den Mittelpunkt." - „Wer erschoß ihn?" — „Jake Daniels." Ein Du!',end Zeugen erklärte, dass Jace den Schuß gethan, und Jak.' selbst räumte es ein. Die lKkschworenen berietheil eine Zeit lang. „Nun, meine Herren Gcschworenen", sagte der Leichendeschauer, „wie lautet Ihr Urtheil?" — „Herr Richter, wir sind zu dem Schluß gekommen, dass Jake Daniels — der beste Schütze in der C.'gend ist." tzigen - Gerichte. ^ Cilli, L2. Äiai. (Von unserer Bczirtslranten-cassa.) Am 13. März d. I. fand eine Generalversammlnng der Bczirkskrankencassa Eilli statt, in welcher unter Anderem beschloffen wurde, die Bestinlmungen des ^ des .skranken-cassastatnteS in der Richtnng abzuändern, dass das passive Wahlrecht bezüglich der Delegierten der Eassamitglieder, beziehungsweise der Vertreter der Arbeitgeber fiir die General-versa.nmlnng ausschließlich auf die iu der bctresftnden Gemeinde, beziehungsweise in dem betreffenden Wahlbezirke actio wahlberechtigten Eassamitglieder, resp. Arbeitgeber beschränkt werden solle, so eass die statntenmäßige Bestinnnnng des § 29 des Eassastatntes, nach welcher diese Wahl gemeindeweise, beziehungsweise bezirksweise vorzunehmen ist, eine präcisere Formulierung erhält, um in der Folge Anfbebungen von Wahlen wegen mangelhafter und nndeutlicher Fassung der Statuten hintanznhalten, da solche Wahlen bei den territorialen Verhältnissen des hiesigen Eassasprengels durch nichts gerechtfertigte bedeutende Kosten verursachen. Die Statthalterei in Graz hat jedoch dieser Statutenänderung ihre Genehmigung nicht ertheilt und diese Verweigerung in nachstehender Weise begründet: Die gedachte Generalversammlnng, für welche die Wahl der Delegirten der Eassamitglieder nnd der Vertreter der Arbeitgeber am 28. April 188'.» erfolgte, trat mit der Activiernng der Bczirkskrankencassa, d. i. am 1. Angust 188'.^ in Fnncäon und war demnach gemäß der im ^ 29 des Statntes festgesetzten zweijährigen Fnnctionsdauer die Functions-periode der Delegierten der Eassemitglieder und der Vertreter der Arbeitgeber mit 1. August 1891 abgelausen. Die Fort-fi'chnmg der Function der Delegirten der Eassamitglieder und der Vertreter der Arbeitgeber in der Generalocrsammlung bis zur erfolgten ordnungsmäßigen Neuwahl der Generalversammlung könnte nur daun statthaben, wenn entivedcr in: Gesetze über die Krankenversicherung der Arbeiter, oder im Krankcncassa-Statute eine derartige Ausnahme ausdrücklich festgesetzt wäre. Nnn enthält aber weder daS Krankenoer-sicbernngsgcsetz, noch dasEassastatnt eine bezügliche Bestimmun-'', offenbar aus dem Grunde, weil die Fiibrnng der Eassa« geschäfte eine solche Verlängerung der Fnnctionsdauer niäit nothwendig macht, indem die Generalversammlung nicht das veiwaltende, sondern das beschließende Organ der Eassa ist, und selbst in der letzteren Beziehung nur Gegcnstände von besonderer Wichtigkeit ihrer Beschlussfassung unterliegen. Hicranf e:'chcint die AnSübnng des Mandates der Delei^ierten der Eassamitglieder und der Vertrat.r der Arbeitgeber na5) Ablauf ihrer zweijährigen Fnnctionsdaner durch den des Eassastatntes unbedingt ausgcschloffen und kann die anl 13. März d. I. abgehaltene Versammlung nicht als berechtiget znr fraglichen Bescl)lussfassung erkannt loerdcn, wesbalb der beabsichtigten Statutenändernng die Genehmigung nicht ertheilt werden könnt.-. Wenn nun die Statlbaltcrei so stricte bei den: Ablauf der Fniiclionsdancr der die Generaloeisannn'Ulig bildenden Delegicit.'N der Arbeiter nnd der'.^>crtretcr dcr Arbeitgeber bleibt, so bat die Generalocrsammlnng als beseblienendes Organ nicht zn beschliesien, aber es bat anch der von dieser Gcneralversannnlnng gewat^lte Eassaoorstand, dessen Fnnctionsdauer cbuifalls eine zweijährige nnd somit am t. August l8'.U abgelaufen ist, die Ver.oaltnng der Eassa ni.bt mebr zn besorgen, denn es ist auch in dieser Be'iiehung weder im Krankenoerstchernngsgesetze, nocb inr (>assastatüte eine Anoi>abmc festgesetzt, abgesehen von der Eassaoerwaltung dnrch die Aufsichtsbel)ördc. wenn überbauvt die Vornal'nte der aus die Bildung des E.-^ssavorstandes be-zügliä^en Wahlen von den Wablbcrechtigten, bc'-iebung-^weise der Gcncralversanunlung ver:vcigert wird. Tics ist also hier nicht der Fall, sondern die Anerkennung der Giltigkeit der Wahl wurde, da dieselbe nicht im slavischen Sinne ausgefallen Teite 4 Marburgn Zeitung Nr. 42, 26. Mai 1892. war, einfach und auf leichte Weise von den bekannten slavischen Hetzern unscrer Stadt hintertrieden. Nicht das Interesse der Cassa, sondern nationaler Sport waren die Triedfcdcr der Beschwerde, mit welcher die im Vorjahre durchgeführten Wahlen fiir die Generalversamnilung der Bezirkskrankencassa Cilli angefochten wurden nnd welche auch deren Annullierung z^ur Folge hcitte. Es steht zu erwarten, dass schon aus Gründen principiellcr Nalur gegen die Verweigerung dieser Statutenänderung entsprechend wird Stellung genommen werden, ob» schon der Bestand der Bezirkskrai^kencassa Cilli als solcher in ihrem dermciligen territorialen Umfange nicht mehr von langer Dauer sein diirfte. Sollte ader die Anschauung der Statt-haltcrei als die richtige erkannt werden, so wäre es an der Zeit, das Normalstatut fiir die Bezirkskrankencasscn einer griindlicheu Reform zu unterziehen und in demselben auch für derlei Fälle präcisere Bestimmungen aufzunehmen, damit für die Folgt verhindert werde, dass die Ärankencassen zum Tummelplätze muthwilliger Beschwerden werden. x. Windisch-Feistri;;, Mai. (Die Schulkosten) im Bezirke Windisch-Feistritz im Jahre weisen folgende Ziffern auf: E m p fange: Caffarest aus dem Jahre fl. freiwillige Gaben, Erbschaften, Legate fl. 214, Stiftungen fl. 2000, Geldbußen fl. 3i> 8!.», verschiedene Einnahmen fl. 5«; 2l, Mietzinse und Pachtschillinge fl. IW iil), Concurrenz-Beiträge fl. 10.l)76 12, zusammen fl. 13.829 l3. Ausgaben: Abgang pro 18W fl. 4138, Lehrmittel fl. 74'4, Schillcrbib!^iothek fl. 24'!^0, Amtsschriften und Amtsbücher für die Schule fl. 101'l>3, Beheizung und Beleuchtung der Schullocale fl. 728 51, Reinigung der Schullocalitäten fl. 25155, Kaminfeger und Wohnungsräumer fl. 53 20, Gebäudeerhaltung, Steuer und Feuerassckuranz fl. i;567'i)3, Reparatur uud Nachschaffung der SchuleinrichtungSgegenstände fl. 138 14, Amtsbedürfnisse der Ortsschulräthe fl. 145 47, verwendete Stiftungen und sonstige Interessen fl. 2013 96, sonstige Auslagen fl. 1827 96, Amortisation und Verzinsung der Passivcapitalien fl. 995.67, zusammen fl. 12964 14. Unter-Gasterei, Bezirk St. Leonhard in W.-B., 23. Mai. (Gemeindevorstandswahl.) Hier wurde Herr Anton Baumann zum Gemeindevorsteher, die Herren Joh. Rotmann und Josef Lorber zu Gemcinderathen gewählt. Ober-Kötsch, 23. Mai. (Gemeittdeaussck uss-wahl.) Bei derselben wurden folgende Herreu gewählt: Wiizler Heinrich, Fluchcr Johann, Ledincg Johann, Kbe Johann, (^orbcr Autou, Koller Jakob, Kramberger Johann, Müller Franz. X Krätze Ubach, 22. Mai. (Gen: ein d eausschuss-wayl.) Hier wurden die Herren Schiker Johann, Peitler Franz, KraSniak Anton, Wcrtschko Josef, Oswald Jakob, Schweiger Johann, Medwed Jakob, Oswald Johann, Paulitsch Bartholomäus zu Ausschüsse« gewählt. Maria-Rast. 23. Mai. (Gemeindevorstandswahl.) Bei dersill?cn wurde Herr Jakob Kodritsch zum Gcmeindevorstcher, die Herren Michael Karnitschnig, Johann Pinteritsch und Dr. Kaspar (Korischek zu Gemeinderäthcn gewählt. Pivola, 23. Mai. (Gemeindeausschusswahl.) Zu Gemeindeausschüsscn wurdcu die Herren Graschitsch Michael, Vitotschnig Jakob, Wnntera Johann, Petertschitsch Franz, ^'edineg Johann, Ternjak Franz, Schunko Georg, Pechar Michael gewählt. Salzburg, 21. Mai. (Der German enbund) und seine Verbände feiern das Fest der Sommer-Sonnenwende am 24. Juui l. I. Troukau, Bez. St. Leonhard, 22. Mai. (Gemeinde-a us sch usSrv ahl.) Nachbenannte Herren wrirden zu Gemeindeausschüssen gewählt: WellnaJakob, Äautschitsch Mathias, Dokl Josef, Geratitsch Johann, Sauer Dominik, Ornig Franz, Fekonja Franz, Sadrawetz Thomas, Sadrawe^ Valentin. Warvurger Machrichten. (Hermann Freiherr von Gödel-Lannoy f.) Der am 21. Mai pli)^zlich an Herzlähmung verstorbene Hermann Freiherr von Giidel-Lannoy wurde am 23. d. nachmittags unter außergervi?hnlich groizer Betheiligung aus allen Schichten der Bcvi?lkerung zu Grabe getragen. Dem vierspännigen Leichenrvagen, auf dem der prachtvolle Metallsarg durch die Menge prächtiger Kräirze ganz bedeckt war, fuhr ein eigener Wagen vor, der die große Anzahl der Kränze, die ber Leichernvagen nicht fassen konnte, aufnahm. Dem Leichenwagen folgte außer den Verwandten eine unabsehbare Reihe von Leidtragenden; die Spir^ nnd Vertreter aller Behörden waren anwesend. Der Leichenzug passierte auf dem Wege zum Friedhofe eine dichte, zu beiden Seiten der Gassen Spalier bildende Volksmenge. Am EingangSthore des Friedhofes erwartete der Fürstbischof von Lavant, Dr. A!ichael Napotnik, den Leichenzug und folgte dcni Sarge bis zum lZl^rabe, wo er der feierlichen Einsegnung beiwohnte. Hermann Freiherr von ('»^i.'del-Lannov rvnrde 1820 zu Marburg als der Sohn des Kreisgerichtsbeamten Franz Salis Gödel geboren, absolvierte in Marburg das Gymnasium, uud studierte dann an den Hochschulen zu Graz, Wien und Padrra, und wurde Doctor der Rechte und der Philosoptne. Nach vollendetem Sllldiurn widlnere er sich dem Richterstande, um aber bald zur Finanz-Procuratrir überzutreten. Er wirkte später als Finanz Procurator in Prefchurg, Venedig und zuletzt bis zu seiner im Jahre 1882 erfolgten Pensionierung in Wien. Im Jahre 18<>6 war er als Eivilcomwissär der Südarmee zugett)eilt. Wäk)rend seiner Diensteszcit wurde er wiederholt für seine vorzüglichen Dienstesleistungen durch österreichische und frcmdläudische Orden ausgezeichnet. Er erhielt den Orden der eisernen Krone III. Elasse, später das Ritterkreuz de''. Leopoldordens mrd anlässlich seiner Pensionierung den Orden der eisernen Krone II. Classe. Im Jahre 187.'! wurde Ritter von Gödcl in den Freiyerrnstand erholien; — auch war er Ehrenritter des. souveränen Maltheserordens. Im Jahre 1879 wurde Freiherr von Gödel-Lannoy in das Abgeordnetenhaus und dort zum Vicepräsidenten gewählt. Er vertrat die Land- gemeinden Marburg auch im steiermärkischen Landtage, und wurde zum Landeshauptmann-Stellvertreter ernannt, eine Stellung, die er bis zu seiner Mandatniederleguug bekleidete. Seit Mei Jahren hatte sich Freiherr von Gösel Lannor) vom politischen Leben zurückgezogen und lebte in Marburg, woselbst er sein prächtiges, kunstsinnig und reich eingerichtetes Palais bewohnte. Seit 1843 war Freiherr von Gödel-Lannoy mit Clementine Sirk, Tochter des damaligen Präsidenten Sirk in Trieft, verheiratet. So wie Freiherr von Godel Lannoy während seiner Dienstzeit zu wiederholtenmalen sich die allerhöchsten Auszeichnungen zu verdienen wusSte, ebenso hat er sich durch sein leutseliges Wesen, durch seine Güte und seine Wohlthaten die Sympathie und Hochachtung aller errvorben, die ihn kannten, und durch sein thaten- und erfolgreiches Leben ein gutes Andenken für alle Zukunft sich gesichert. — Ucber die näheren Umstände des so unvermuthet pli)'zlichen Hinscheidens des Freiherr» v. Gödel - Lannoy erfahren wir, dass der Verblichene sich schon einige Tage vor seinem Tode umvohl fühlte. Die Nachricht, dass Freiherr von Gödel-Lannoy an seinem Sterbetage eine Soiree in seinem Hause gegebe i l)abe, beruhtauf einem Inthum; er erlitt am Samstag gege.t '/.^7Uhi' abends auf der Stiege seines Hauses einen Ohnmachtsanfall und wurde zu Bett gebracht. Der rasch herbeigerufene Arzt konnte nur mehr den bereits eingetretenen Tod feststellen. Die Aufbahrung des Verstorbenen geschah im großen Saale des Palais: unter einem schwarzen Baldachin ruhte der Hingegangene, aus dessen bleiches Antlitz der Tod seinen Kuss gedrilckt hatte, im engen Sarge; eine doppelte Kerzenreihe in hohen Leuchtern stand zu beiden Seiten der schwarzbehangenen Bahre und warf ihr bleiches Licht in den Raum; zu Füßen des Todten lag ein Kranz, dessen Schleife in Goldletteru die Worte trug: Ihrem Hermann — seine Clementine. ^ (Ortsgruppentag des Drauthales.) Die vereinigten Ortsgruppen des deutschen Schulvereines Saldenhofen, Fresen, Hohenmauthen und Mahrenberg veranstalten an» Nachmittag des 6. Juni in Schebreks Gasthaus in Salden-Hofen einen Ortsgruppentag mit folgender Festordnung: Begrüßung der Festgäste durch die Ortsgruppe Saldenhofen; Festrede; Ansprachen und Reden; Eröffnung der Brücke zwischen Hohenmauthen und Saldenhofen; Großer Fischzug am rechten Ufer der Drau. Am Abend findet eine Festkneipe statt. Der Mahrenberger Gesangsclub wird Lieder vortragen, die Musik wirr» das Mahrenberger Orchester besorgen. ((Konfirmation.) Heute Donnerstag den 2t'>. Mai sindet hier in der evang. Kirche die öffentliche Pri'lfung der (lonsirmanden statt. — Sonntag den 29. Mai aber wird die feierliche Confirmation mit Beichte und heil. Abendmahl ebendaselbst stattfinden. (Mujikalisch-deklam atorische So iröe.) Der Zuhörerraum im Burgsaal war am Abend des letzten Montag verhältnismäßig schwach besucht. Herr Karl v. Carro betrat zuerst die Bühne und trug zwei Dichtuugen von Fr. Coppv vor, deren erste, „der Schiffi?rüchige" betitelt, den Beifall wachrief, während „die Krankenwache" aus mehr als einem Grunde nicht durchwegs ansprach. Herr v. Earro ist ein sehr geübter Deklamator, das wird niemand leugnen, der ihn nur einmal hörte; in der Wahl des Stoffes war er jedoch jüngst nicht ganz glücklich. Der Beweis hiefür ist nicht schwer zu erbringen, stellt sich doch „die Krankenwache" als eine jener französischen Dichtungen mit tendenziöser Färbung dar, wie sie seit dem „großen Kriege" nicht eben selten entstanden. Dadurch allein säion wird dem deutschen Zuhörer der Genuss vergällt, uud das schöue Mitleid, das wir sonst mit den von einem grausamen Schicksal heimgesuchten Menschen etnpfinden, schlägt in ein lächelndes Bedauern mit dem Dichter um, dessen Muse nicht die himmlische Göttin, sondern die hochgeschürzte, leichtfertige Fama ist, die den siegreichen Feind zum Meuchler lügt. Zu allem Ueberflusie ist auch die lieber-tragung der genannten französischen Dichtung ins Denlsche durchaus nickt mustergiltig und man hört, dass der Schwer-verwuudete in „Delirationen" verfallen wird und dasS ihm seine freiwillige Wärterin die Arznei ..mechanisch-pflegsam" und „viertelstundenweise" verabreicht. .Hätte Herr v. Carro, musste man sich fragen, anstatt des französischen Gedichtes im schlechten deutschen Gewände nicht ein mindestens gleich-werthigeS Poem der neueren oder neuesten deutschen Literaturperiode sinden können? Die Franzosen sind dem Deutschen ohnehin sattsam bekannt, aber die Werke seiner eigenen Dichter sind ihm nur zu häufig „spanische Dörfer." Dass der Vortragende den Todmüden in der..Krankenwache" mit gebrochener, heiserer Stimme sprechen lässt, fordert zum Widerspruch heraus; der Deklamator ist nicht Schauspieler und das erzählende Gedicht verfehlt seine Wirkung, wenn sein ruhiger, gleichmäßiger Ton von rein dramatischen Accenteu verdrängt rvird. Damit soll nicht etwa gesagt sein, dass der Nccitator in einförmigem Tonfall sprechen müsse. Die humoristischen Gedichte Baumbachs und seine eigenen humoristischen Gedichte, sowie die von ^Stieler und Kobett trug Herr v. (5arro in ansprechender, 'wirkungvoller Weife vor; seltsam musste eS nur berühren, dass der Bortragende die mundartlichen Ucberfckriften der Gedichte ins Neuhochdeutsche übertragen zu müssen glatt'te, gleichsam als rvür>e erst dadurch den Zuhörern der Inhalt der Gedichte verständlich gemacht. HanS Kordon.----—-- — Der musikalische Theil dieses Abeudes bot manche Ueber-raschung, die vielleicht nicht immer beabsichtigt war. Recht vortheilhaft führte sich Frl. Valerie von Latterer, eine junge Kunstnovize, beim hiesigen Publicum ein, und wusste das Interesse der Zuhörer, nachdem das Lampenftelier einiger« uraßen geschwunden war, dauernd rege )lu erhalten. Wiewohl die Dame über keine besonders große Stimine verfügt und ihr auch noch manche Mängel anhaften — bespielsweise daS Hervorpresien einzelner Töne, der unsichere Ansät; in der Tiefe und die mitunter undeutliche Texlaussprache, — war doch der Erfolg im Ganzen ein befriedigender. Die Arie aus Rossini's „Barbier vou Sevilla" stellt schon größere Anforderungen an die Sängerin, uud deshalb kouute die Wahl dieses Strickes nicht gebilligt werden. Die Klavierbegleitung, die überhaupt eine sehr unsichere war, ließ die Sängerin hier bei einer Stelle fast ganz im Stiche. Bei dieser Gelegenheit können wir nicht umhin, auf eine Gewohnheit, die unbedingt venverflich ist, aufmerksam zu machen: das Offenlassen des Pedals bei schnellen Passagen. Das daraus entstehende Chaos von verschwommenen Tönen wird niemanden über die technische Unfertigkeit hinwegtäuschen; solche Passagen wollen eden gut eingeüdt sein, dann hat man nicht nötl)ig, derartige unschöne Hilfsmittel anzinvenden. Unstreitig besser gelang die Wiedergabe der Arie aus „Figaro's Hochzeit", die stimmlich wie gesanglich der Sängerin besser passte. Die einfache schlichte und doch so edle Musik Mozart's verfehlte auch hier ihre Wirkung nicht, und wäre bei l^er Wiedergabe nur etwas weniger Manieriertheit am Plaze gewesen. Unter tüchtiger Leitung dürfte das Talent der jungen Dame gewiss sich voll entfalten, wenngleich der Weg bis zum bei eavto noch ein weiter und mühevoller ist. Herrn Mathias Schlaffenberg hatten wir uns, obwohl voir der Bühne her bekannt, als Concertsanger etwas anders vor» gestellt. Dass derselt?e über eiue überaus kräftige Stimme verfügt. ist ja zweifellos, und wer es nicht wusste. der konnte' sich neulich überzeugen, da dessen Organ gewiss bis auf den Burgplatz erdröhnte. Schon bei Schuberts „Müllerliedern" beschlich den Zuhörer der leise Zweifel, ob eine derartige Kraftleistung der Mühle keinen Schaden verursachen würde. Hastend im Vortrage, daher auch wenig nuanciert rauschten gleich einem Schlachtgcsange die Töne in die Nacht hinaus. Auf den ebenso lauten Applaus, den einige Begeisterte, der jungen uud jüngsten Zeit angehörend, anstimmten, sang Herr Schlaffenberg Schuberts Lied „Am Meere". Trxt von Heine, Gesang von Schlaffenberg— wie schade, dass die Musik nicht von Goldmark ist! — Sodann folgte zur Abwechslung ein Wanderlied von Schumann. Herr Gottinger sang dieses Lied einst als Einlage im Grazer LandeStheater. Wie herrlich doch Schumann'sche Musik klingt! Man fühlte das frische Pulsieren gleich nach den ersten Takten und lauschte andachtsvoll dem gottbegnadeten Sänger. Gottingers Bariton ist aber auch ein selten schöner. Die Arie aus der Jüdin sang Herr Eleazar — Pardon, Herr Schlaffenberg ungleich besser; diese lag dem Naturell des Sängers entschieden näher und wirkte auch auf den Zuhörer unstreitig nachhaltig ein, so dasSman fast glaubte, der Opernvorstellunz zugegen zu sein und darüber ganz auf das moderne Coftume vergaß. Zum Schlüsse hörteu wir noch ein Duett aus „Martha", über das wir unS kurz fassen können, da „Die letzte Rose" trotz unserer Opernmisöre sogar schon mehreren Lulten de« kannt sein soll. (Die Stierlizenzirung im Sprengel der Bezirtsv ertretun g Marburg) faud an den von uns bereits mitgetheilten Tagen statt. Es wurden im Ganzen 60 Stiere vorgeführt und zwar: Am 12. Mai in St. Lorenzen 8 Stück, am 18. Mai in Marburg am kleinen Exerzierplatz 10 Stück, am 18. Mai in St. Egidi 29 Stück, am 19. Mai in Marburg (Magdalena Vorstadt) 7 Stück, am 19. Mai in Schleinitz 6 Stück. 10 Stiere wurden nicht lizenzirt und 2 Stiere waren bereits lizenzirt. Prämiiert wurden 29 Stiere. Die Prämiierung ergab folgendes Resultat: Den StaatSpreis mit 15 fl. erhielt He»-" Alfted R. v. Roßmanit, Gutsbesitzer in Rothwein für einen Pinzgauer Stier. Landespreise 10 fl. erhielten: Herr Lad. v. Rabciewicz, Gutsbesitzer in Ol.'cr-St. Kuniguud, für einen reinen Mürzthaler, Herr Georg Löschuigg, Realitätcnbesitzer in Bergenthal, für einen Mürzthaler, Herr Johaun Novak, Realitätcnbesitzer in Wochau für einen Maria-hofer Kreuzung. Landespreise ü 8 fl. erhielten: Herr Adolf Fritz, Realitätcnbesitzer in Marburg für 1 Pinzgauer, Herr Dominik Wagner, Realitätenbesitzer (wohnhast in Straß) für 1 in St. Egidi stehenden Schweizer Krenzung, Herr Dr. Othlnar Reiser, Gutsbesitzer in Pickerndorf, für 1 Mottthaler, 5'^!..r Anton Macher, Realitätenbesttzer in Pobersch, sin 1 Holländer Kreuzung, Herr Ferdinand Straff, Gutsbesitzer in Kranichsfeld, für 1 Kuhländer. Bezirkspreise ic 5 fl. erhielten: Herr Dr. B. Glan^nik, Advocat und Realitätcnbesitzer in ^.t^karburg, für 1 Möllthaler, Herr Stefan Sernko, Grundbesitzer in Kranichsfeld für 1 Mürzthaler, Herr Aegidius Kralnz, Grundbesitzer in Zinsath, für 1 Mariahofer, Herr Johann Rokawetz, Grundbesitzer in Mcttau, für 1 Mariahofer Kreuzung, Herr Joh. Lorber, Grundbesitzer in Marburg, für 1 Mariahofer und Mürzthaler Kreuzung, Herr I. Baad, Gutsbesitzer in Slemcn, für 1 Möllthaler Kreuzung, Frau Maria Bauer, Realitätenbesitzerin in Zirknitz, für 1 Holländer Kreuzung, Herr Joh. Pungartnik, Grundbesitzer in Schleinitz, ftr 1 M''rzthaler, Herr Vincenz Nowak, Grundbesitzer in St. Lo..tlzen, für 1 Möllthaler Kreuzung, Herr Graf d'Avcrnas, Grundbesitzer in Hl. Kreuz, für 1 Mariahofer, Herr Franz Poppmeier, Gruudbesitzer in Strichovetz, fiir 1 Mürzthaler Kreuzung, Herr Johaun Lopitsch, Grundbesitzer in Stricl^vetz, für 1 Mürzthaler Kreuzung, Herr Franz Fleischdacher, Grundbesitzer in WolfSthal, für 1 Mürztbaler. Bezirkspreise a 4 fl. erhielten : Frau Maria Bauer, Realitäten-besiizerin in Ranzenberg, für 1 Mariahofer Krerizung, Herr Ferd. Schmiermaul, Grundbesitzer in Pößnitzhofen, für 1 Landschlag, Herr Michael Jaunig, Grundbesitzer in Lembach, für 1 Möllthaler Krenulug, Herr Dominik Wagner, Grundbesitzer in St. Egidi, für 1 Ml'rrzthalcr, Herr August Krum-hol,'., Grundbesitzer in Allenberg, für 1 Mürzthaler Krer!zun,t, Herr Graf d'Orsay, Gutsbesitzer in Poßruck, für 1 Landschlag, .Herr Johann Deutschtnann, Grundbesitzer in Sul;tbal, für 1 S.)lürzthaler Kreuzung. — Es wurden folgende Rassen anfz^etriebcn: Landschlag 17, Mürzthaler Kreuzung 16, Mariahofer Kreuzung 9, ^^/öllthaler 6, Möllthaler Kreuzung 3, Pinzgauer 2, Mürzthaler 2, Holländer Krerlzung 2, N!aria-hofer 1, Schweizer Kreuzung 1 nnd 1 Knhländer Stier. /(Von der freiw. FeuerwehrGam S.) Am 21. d faud im Gasthause des Herrn Anton Wogrinetz in GamS eine außerordentliche Generalversammlutrg der freiw. Feuerwehr GainS statt. Ju derselben legten der bisherige Hauptmann, Herr Frarrz v. Bacho, sowie der .Hauptmann-Stellvertreter, Herr Wogriuetz, ihre Stellen zrrrück. Bei der hierauf stattgehabten Neuwahl wurde zum Hauptmann Herr Bürgermeister Johann Posch und zürn Hauptmann-Stellvertreter Herr Joljann Pirker gewählt. Außerdem fand eine Ersatzwahl Nr. 42, 26. Mai 18^2. Mardurger Ztlmng statt, bei der Herr Franz Roschker zum Cassier und Herr Karl Wodenigg zum Spritzenzugführcr gewählt wurde.Di-Versammlung fasste den Beschluss, Herrn Franz v. Bacho in Anbetracht seiner Verdienste um die freiw. Fiumvchr in GamZ zum Ehrenhauptmann zu ernennen. (Ein neuer Weg zur Schlapfen.) Durch den Sock'schen Weingarten wurde ein neuer Weg, der mit ge« köpften Steinen gepflastert ist, auf die Schlapfen hergestellt. Die Aussicht von der Schlapfen auf die Stadt und das Drauthal ist wundervoll und der neue Weg wird voraussichtlich von den Freunden landschaftlicher Reize lebhaft begrüßt. Unser Fremdenverkehrsverein fühlt sich der Persi)nlich?eit, die die Herstellung des Wege« veranlasste, zu Dank verpflichtet. (Mehr Rücksicht!) Bon den Aufsehern dcr Wciw gärten des F^'eihcrrn v. Twickel wurde darüber Klage geführt, dass die Weingärten mit Hunden passiert werden und dass man die Thiere rücksichtslos herumlausen lässt. Da die jejzt ganz zarten Triebe der Rebe bei geringem Anstreifen sofort abfallen und dadurch ein unberechenbarer Schaden angerichtet werden kann, so wird an die Hundebesitzer das Ersuchen gestellt, beim Betreten der Weingärten die Thiere, falls sie die-selben mitnehmen, an der Seite zu führen, denn es wäre lehr zu bedauern, wenn infolge von Rücksichtslosigkeit die Erlaubnis zum Begehen der Weingärtenwege aufgehoben würde. (D auksOgung.) Aus Anlass des Ablebens Sr. Hoch-wohlgeboren, des Herrn Hermann Freiherrn v. Gödel-Lannoi, übersandte mir Ihre Hochwohlgeboren Frau Clemenline Freifrau v. Gi)del-Lannoy einen namhaften Geldbetrag mit der Bestimmung: Die Vertheilung an die Armen im städt. Ver-lorgungshaus und an andere würdige Arme je zur Hälfte zu bewirken. Für diese großherzige, edle Gabe sagt im Namen der Armen der gütigen Wohlthäterin hiermit den ehrerbietigsten, tiefst« gesühlten Dank die Verwaltung des städt. Versorgungshauses. Friedrich Leidl. (Schadenfeuer.) In der Nacht vom Sonntag auf Montag gcrieth das ehemals Preß'lerscbe HauS in Brunndorf in Brand und wurde von dem entfesselten Elemente zerstiirt. Um '/z 12 Uhr nachts gab der Thurmwöchter das Feuerzeichen und trotz der vorgerückten Stunde eilten Neugierige aus der Stadt dem Brandplatze m. Die Nachbarn betheiligten sich energisch au den ^^izscharbciten, so daß die Marburger und Pickerer Feucrwehr des Brandes bald Herr wurden. Es wird vermuthet, daß daS Feuer gelegt worden sei. (Ein nettes Verhältnis.) Am Abende des 22. d. kam e» in der Wohnung zweier in häuslicher Gemeinschaft lebender Leute in der Bergstraße ju einem derartigen Excess, dass aus die Hilferufe des WeibeS ein Wachmann einschritt und die Alretierung des ManneS vornahm. Dieser hatte das Weib mit einem Messingleuchtcr mehrmals derart auf den Kopf geschlagen, dass die Verletzte heftig blutete und ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden musste. (Ein diebischer Bettler.) Am 23. d. wurde der stadtbekannte Bettler Andreas Tinauer von Lembach hier arretiert, da er wegen Verdackts eines auswärts begangenen Diebstahls gesuä't wurde. (Ein Betrüge r.) Der Fleischerbursche Heinrich Sellak wird wegen eines an seinem Dienstherrn, dem er entwichen, begangenen Betruges gesucht. (Vom Waggon gestürzt.) Am 24. d. nachmittags stürzte der Conducteur Wenzl Pirsch von einem am Südbahnhofe stehenden Lastenwaggon von dem oberen Wächtersitz, von dem er seine Effecten herabzunehmen im Begriffe war. Der Mann, der jedenfalls ausgeglitten ist, wurde über ärztliche Veranlassung ins allgemeine Krankenhaus übertragen. Der Verunglückte erlitt eine Nisswunde am Sckädel und dürfte ^ich auch innere Verletzungen zugezogen haben. (Thierseuchen) herrschen nach den bis zum 17. d. reichenden ämtlichen Ausweisen dermalen in Steiermark: Räude (Krätze^ der Pfcrde in je einem Orte der Gemeinden Haidin und Lanzendorf !es Bezirkes Pettau; Bläschenausschlag der Zuchtpferde im Beschälbezirke Burgdorf des Bezirkes Cilli und St. Leonhard des Bezirkes Marburg und in der Gemeinde Hofkirchen des Bezirkes Hartberg; Rothlaus der Schweine in dcr Gemeinde Jagernigg des Bezirkes Deutsch-Landsberg. — Erloschen ist : Maul- und Klauenseuche in der Gemeinde Mahrenberg des Bezirkes Windisch-Graz; Räude (Krätze) der Pferde in Aflenz des Bezirkes Leibnitz; Bläschen-auSschlag der Zuchtpferde in den Gemeinden Klein-Steinbach des Bezirkes Feldback, Tragutsch des Bc,i:kcS Marburg, St. Andrä in Windisch-Büheln, Picheldorf und Sagoretz des Bezirkes Pettau. Deutscher Schulverein. In der Ausschuss-Sitzung am 17. Mai wird den beiveU Ortsgruppen im VIII. Bezirke (Wien) für daS Erträgni^ einer, wie alljährlich so auch Heuer wieder veranstalteten Mai fahrt, weiters der Ortsgruppe Eisenerz für das Erträgnis einer geselligen Unterhaltung, dem Herrn Karl Bachmanti in Prag für eine gespendete Mineralien- und Nutzholzsammlung der Dank ausgesprochen. Der Bericht des Herrn Dr. Wolff Hardt über seine Reise nach Rohitsch-Sauerbrunn und Graz sowie der Dank der Gemeinde St. Stefan an der Gail für gewährte Unterstützung wird zur Kenntnis genonttnen. Für arme Schulkinder in Tirol werden mehrfache Untelstützuugeu bewilligt. Sckließlich gelangten Angelegenheiten dcr Vereins anstalten in B. Trübau, Wranowa, Steinaugezd, Pawlow, Senftenberg, Maierle, Freiberg, Eisenber.^, Leifers, Wrschoivih^ sowie Hauptversammlungsangelegeuheiten zur Berathung und Erlediguna. Seite der Straße, etwa zwanzig Schritte entfernt stehendes massives Wohnhaus zum Tbeil und eine unserer besten Spritzen, welche auf der breiten Straße stand, verbrannt sind. Die gänzliche Windstille verhint'erle das weitere Umsichgreifen deS F-uerS." ^ (E in Recht s f a l l.) Prof.: „Ich will Ibnen einen Rechtsfall vorlegen: Zwei Schwestern schlafen zu gleicher Zeit mit ihren zwei klunen Knaben im nämlichen Zimmer. Da die Anzüge gleich und die Kleinen sich sehr ät)nlicb waren, so verwechselten die Kindsmägt'c die Kinder un^ Niem.ind wusste, welches Kind der einen un^ welches der an'^cren Schwester gehljrte. Wie würden Sie d>i entscheiden 7" — Eand.: „Wissen Sie gewiss, Herr Professor, dass die Kinder verwechselt worden sind?" — Plof.: „Natiirlich! Ich sagte es ja schon!" -- Cind.: „So! gut, dann tauscht mau ct?.n einfach die Kinder ge.lcnse'tig wieder aus." (Oer Triumph des Naturalismus.) Drei junge Maler rühmen sich ihrer naturalistischen Leistungen. ..Ich — sagte der eine — ..habe neulich eine Holzplatte so äuschend marmoriert, dass sie unterg'eng, wenn man sie ins Wasser ll'gtc." — „Kleinigkeit! Wenn man bn meiner Schnee-andschast 'n Thermometcr hinhcingt, dann sinlt es mindestens ans Null!" — „Da? ist Alles noch gar nichts! Mein Porträt vom Grafen K. ist so lebensvoll, dass ich es wöchent-lich zweimal rasieren muss." Kunst und Schrifltyum. Alle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke undgeitschriften sind durch Th. Kaltenbrunner's Buchhandlung zu beziehen. Der Curort Gleichenberg in Steicrmart. Vom Cur-arzte kais. Rath Dr. C. .Hössinger, Wien ^W. Braunu'iller. fl. 2 4s)). Diese Perle der grünen Steiermark hat in den> Verfasser dieser, von der altbekannten Firma W. Braunlt'lller in Wien als eine Abtheilung ihrer neu eingerichteten Badebibliothek heransgegebenen Monographie, die aufs reichste mit Illustrationen, Plänen und Karten ausgestattet ist, einen hingebenden und erfahrenen Tchildever und Vertreter ihrer reichen Cnreinrichtnttgeu nild Borzilge gefunden Mit selteiem Fleiße und Verständnisse ist in diesem handlichen und eminent praktischen Buche alles znfaminengetragen nnd i'lbersichtlich angeordnet, was zur mi'lhelosen nnd Vollkommensten Orientierung sowohl für den Curgast als auch fi'lr den Arzt, der den Curor! l'mpfieljlt, zu unfsen nötliig und interessant ist. Speeiell erwähnt seie»l die Capitel über die Mineralquellen, Cnrmittel, deren Preise, die Taison nnd llber den ganzen Curgebrnnch selbst, da außer den phyfioloc^ischen Wirknngen der einzelnen Curmittel, die in reichster ^^ahl und Auswahl vorhanden sind, auch noch die detailliertesten Vorschuften iiber den Gebrauch jedes einzelnen, sowie die allgemein diätetischen Grnndsätze für das Verhalten der Patienten bei den verschiedens^n Ärankhelts-zuständen genauestens angeführt sind, so dais dieser Theil fiir leden Kranken ohne Ausnahme oas hijchste Interesse hat. Das ueueste, 20. .Heft der vorzüglich illustrierten Z^amilieu Zeitschrift ,.Universum" enthält folgende Beiträge: ,^)iauschqold^^, Novelle von Marco Brociner. - „Die vulk^lnifche Schmiede im Felsengebirge" von Pank Lindau. Mit Illustrationen von Albert Richter. — Das verlorene Berqwerk^ von Felix Frech, v. Minnigerode. — „Krischan Römpagel in't.Vkunzert" von .Heinrich (3eidel. - „Einige merkwürdige elektrische Erscheinungen der Erdatmosphäre" von Dr. Klein. — „Ju Flammenglut^'. Novelle von E. Merk. — Rundschau: „Biograpliie des Prof. Dr. C. Thiersch." — . ^ „Der Laubfrosch als Gefangener." — „Die qoldene Rose" von Paul Lindner. — Gedichte, .Humoristisches, Rätlisel zc. — Von den Illustrationen sind als ganz hervorragenden erwähnen: „DieErwartung" vonE NiczkN. — „Vertheidigung einer Brücke" von Berue-Belleeonr. - „Entführung" von Frank.'ikirchbach. — „Maimorgen im Walde" von V. Boozik. Preis des Heftes .W kr. Mittheilung aus dem Pubttkum. Glue österreichische Spezialität. Magenleidenden em-psiehlt sich der Gebrauch der echten „M o l l'S Seidlitz-Pulver" als eines altbewährten Hausmittels von den Magen kräftigender und die VerdauungSthätigkeit nachlzaltig steigender Wirkung. Eine Schachtel 1 fl. Täglicher Versandt gegen Postnachnahme durch Apotheker A. M o l l, k. u. k. Hoflieferant, Wien, Tuchlauben 9. In den Apotheken der Provinz verlange man ausdrücklich Moll'S Präparat mit defsen . Schutzmarke und Unterschrift. Landwirtschaftliches, ist eine erwiesene Thatsache, dass bei imseren HauSthieren die utlstete Witterung im Frühjahr, der Uebergang von dcr Stallfütterung zum Grünfutter, nicht ohne EinflusS auf deren Organismus bleibt, und treten insbesondere bei Jungvieh. Schwcinen, Schafen Hausgeflügel :c. häufiger als je seuchenartige Erkrankungen auf. Es empfiehlt sich daher zu rechter Z-it geeignete Präservativmittel dagegen in Anwendung zu bringen, als welche sich „Kwizda's Korneu-burger Bietinährpulver, Kwizda's Nestitutionsfluid, Kwizda'S Schweinepulver, Kwizda's Rukrmittel für Schafe, Kwizda's Geflüg^puloer für Hühner, Euten, Gänse :c. :c. seit einer langen Reihe von Jahren bewährt haben. Eingesendet. Schwarje, weiße und sarvige Seidenstoffe von kr. Vis fl. 15.65 p. Meter — glatt und gemustert sca. 240 versch. Qual.) u. 2l)0l) versch. Farben, Dessins zc. — versendet roben-und stückweise Porto- und zollfrei die Seiden-Fabrik G. KenneVerg (k. u. k. Hoflieferant), Aürich. Muster umgehend. Briefe kosten 10 kr. Buntes. ^(Eine tüchtige Feuerwehr.) Der Rastenburger Feuerwehr widmet die Zeitung deS OrteS (Nr. 3;)) folgenden ^^obspruch: „Am Samstag abends gegen i) Uhr erti)nten die Feuerglocken, da in einer Scheune auf dcr netten Sorge Feuer ausgebrochen war. Die gewohnte Tüchtigkeit dcr l)icsigen freiwilligen Feuerwehr unter ihreln Corpsfiihrer Herrn Dies; .bewirkte, dass -fünf Scheunen gänzlich, ein auf der andern Kli» Klisclstci»! Neuer Apparat, keine Kalkaus-scheiduug im Kessel. Filter für Massenfiltration, Kiihler für Flüsfigkeiten, fabrizirt Ingen. A. Atfcher, Wien, I., Maximilianstraße 5. erwirkt behördl. autor. Bureau des Jng. Wien, Maximilianstraße 5. Seit 1877 5<)0() Patente erwirkt. Herausg. ver Broschüre: „Ueber Patent-Erwirkung in Oesterr.-Ungarn. Fremden-Lifte .Hotel Erzherzog Johann. Vom auf den Mai: Rudolf Weis;, Prag. Julius Tschuuko, Wien. Julius .Hermaun, Wien. Albert Belz, Wien. Adolf Kraus. Wien, .^arl v. Carro s. Gem., Graz. Zikarl Pleitner, Hauptmann a. D., Mi'inchen. — Voni '.^4. auf den 25. Mai: S. Bock, Wien. A. Schnbert, Wien. F. Pitschl, Wien. Jos. Reimsch. Wien. .Hotel Meran. Vom auf den 24. Mai: Johauu Spalitz, Wien. Jgnaz Mayer, Wien. Graf v. Eichelburg, Leitersberg. Auton Suschnig, Beamter, Graz. Gruggober s. Gem.. Großgrundbesitzer. Ober-Wölz. Frit^ Dunkel, .Taufniann, Budapest. Anton Maller, !i?auf mann, Wien. Gustav Tuneller, .^laufnmnu. W.en. Emanuel Enliuger, k. k. Landesgerichtsrath, Cilli^ — Vom 24. auf den 25. Mai: Jos. Nake?, Doctor, Lail'ach. Leon.''Urschner, Agram. R. .Herzl, Wien. Oscar Parmann. k. u. k. Generalniaior, Graz. Josef Weiß. Wien. Jgnaz Umek. Graz. Josef .^irenlmer, Budapest Adell^eid Schiistik s. Tochter, Bistrupes; iCroatienV I. Wi'mer, Wien. Karl Nagele, Klageufurt, A. Spitzer. WaraSdin. Hotel Stadt Wien. Vom 23. auf den 21^. Mai: Theresia Leer, Privat, Graz. Adolf Viihm, Reisender, Jägerudorf. Adalbert Zeller, .'ikaufmann, München. Wilhelni Tnnuer s. Gem., Privat, Trieft. — Vom 24. auf den 25. Mai: Hernlann Tatzl, .^kaufmann. Brünn. Zikarl Weinaerl. Wien. Johann Egt^er s Gem., Graz. A. Manhard, Gastwirt. Wolfsberg «SteiermarN^ A. Puscheniak. Kaufmanu. Wien. Hotel Mohr. Bom 24. anf den 25 Mai: Ferdinand .^'och, St. Marein. C. Piv''rnig. Lavamilnd. L. Rosenberg s. Gem., Wien. Alois Handl, Reisender, Wien. Gasthof zur Traube. Vom 23. auf den 24. Mai: Peter Winkler, Grundbesitzer, Lberndorf^ Martin .^^atotnig. .^ilagenfurt. .^"atharina v. Stubenrauch, Edle v. lanneuburg, Graz. Heinrich Ranz, Neisender, Wien. — Vom 24. auf den 25. Mai: Andreas Suchar, Wien. Bernhard Kemenh, Kapn^var. Johann Schinkoviz, Wien. R. Bekera, Solnitz. Johann.Hauptmann, l^rundbefitzer, Reifuig. Gasthof zum schwarzen Adler. Vom 2.^ auf den 24. Mai: Leo Grünfeld, WaraSdin. Alois Magrini. Elaviermacher, Graz. Gasthof znr Süd bahn. Vom 2.'i anf den 24. Mai: Joh. Nestelberger, «Agent, .Haag. Josef Dank. Fleischhauer, Banmgarten. Thomas Türk, Viehändler, Bleiburg. Augnft Zechner, Viehhändler, Grischan. Verstorbene in Marburg. 14. Mai: Leber Michael, BahnmagazinS-Arbeiter, t>2 Jahre, Mel- lingerstraße, .Herzschlag. 15. Mai: Lorber Josefa. DieustniagdStochter, Ii Monate, Triester« straße, Darmcatarrh. — .^lreiiiz Anna. Briefträgerstochter, l? Jahr, Blnmengafse, Lungentuberenlose. 17. Mai: Tschernitfchek Andreas, Banmeister, 57 Jahre, Theater- gasse, Herzfehler. — Welle Josef, GärberSfohn, t Jahr, 2 Monat, .ffasernplatz. .Hndroeephalus. 18. Mai: .Hohl Adolf, k. k. Postassistent, 27 Jahre, Kärntnerstraße, Lnngentnberenlofe. — .Hibler Friedericke. Maschinführerstochter, 25 Jahr, .^kärntnerstraße. Lungentuberculose. 1i^. Mai: Sakoufchegg Franz, Maschinmeister. 5^ Ial»re. Kärntner straße. Herzschlag. Weinberqer Maria, .^N^chinStockUer, 12 Stunden, Flössergasse, Lebensschwäche. Auszeichnungen, darunter 14 Ehrendiplome und 18 goldene Medaillen. Zahlreiche Zeugnisie der ersten med. Autoritäten. Auf der ^>?and- und forst-wirtschaftl. Ausstellung Wien 1890 u. der intein. Ausstellung vom hygienischer» Standpunkte l8'.»1 mit der hi^chftcn Anszeichnnn^i, dem Ehrendiplom mit besonderer Erwähimug, prämiert. Höiiri I^sstlö's Ilinäsrwslil. Lrtolx. Neugeborene Kinder, welche von ihren :l1!üttcrn garnicht oder nur unvollkommen gesäugt werden können, werden durch das H. Neltlv'sche Kindernährmchl in rationeller Weise auf-gezogeu. Broschüren, in welchen die Bereitungsweise wie auch die zahlreichen Atteste der ersten Capacitäten des ContinentS, Findelhäuser und Äinderspitäler enthalten sind, werden auf Verlangen gratis zugesendet. 716 1 Dose Henri Nestlt's» slindermehl kr. 1 Dose Henri Nestlt'S tondens. Milch kr. E()stl'»n^. cu?? Uvinl-ivk ßilattonj, Karlstiaö unä lßiivn. Lotto-Ziehungen. Am 21. Mai 18i^2. Ärav- 82, 41, 4, i». Vien: 1, '-^8. W, 7!'., 7'^. Marburzrr Ziitunz. Nr. 42, 2S. Mai lgSZ Cämmtlichc erschienenen und neuerscheinenden Äiicher und Ztitschristeil in »1I«a Wisscnschaften und Sprachen liefern wir olu»« irgendwelche Preiserhöhung auch gegen monatliche, viertel- oder halbjährige oder gegen Jahresrechnung' Alle auch von anderen Buchhandlungen angebotenen Bücher sind bei uns vorräthig und werden auf Wunsch überallhin bereitwilligst zur Ansicht und Auswahl zugeschickt. I.Nzx«!'» »»a über neue und antiquarische Werke stehen jederzeit nnentgeNllch und ßevürenfret zu Diensten. Wir bitten von unserem Anerbieten auch in Bekanntenkreisen Mittheilung zu machen und unsere Firma als streng reell und zuvorkommend zu empfehlen. 1921 Iivslc Buchhandlung, Antiquariat, Verlag und Kunftanstalt, r., Hetnfattstrasse S. IiIoII'8 8elcl!it?-?ll!vgi vevii Loti»cdtel un6 ?ulvsr^. Holl'» Lekutümarlcs uvtl l^lltsrsokritt tröxt. IloU'» für Ä^lsxeolsiljsuclv eiu uvübortrosüielivs I^littol, von tisn Icrilsti^eolisr uoltit?vQrixl»»!S»>od« tt. .SV. lilol? Lalie^l - liliuiä^sisssr. ^ v»»t» vo»?»»Uozsl»»ur«m F»tro» d«r»I»O»ä. Nel tiixUeker I^sunl!ii l)ul l?: U. ^az^r. ^ Lsräa^s, U. Ilorle. L.LrZlie^. Cü l i: ^Vs»., .1. ^uIi)', ^it0t!i. l^eNk^u: Iz,'. IZelirliillk, ttad- Ii vr «du r>z': ^l.ix ^Xpotli. Keinstes pariser llamenpulver weiß, rosa und gelb, 377 giebt dem Teint augenblicklich Weiße, Glätte und Zartheit. Ktettenwurzel-Gffenz zur Stärkung des Haarbodcns und gegen das Ausfallen der Haare. Eliites Uettenwllrzel-Oel zur Verschönerung des Haarwuchses. Lolitss Xussöl um graue oder rothe Haare in kürzester Zeit dauerhaft u. schön dunkel zu färben. Dr. Heider s Zahnpulver Schachtel 30 kr. /alinbürstolieu in größter Auswahl. kiiletteiisnftn «nd Nirsiimme» in großer Auswahl zu beziehen in der Drog«trie des Ed. Rauscher Burggasse Ii». Ein größeres und ein kleineres ^iminvr möblirt oder unmöblirt, sonnseitig, im l. Stock zu vermieten. Burggasse 28. KN Nachdem Jedermann einsehen wird, dass für Marburg 5 Kamin-fegermeister zu viel sind, so dankt der ergebenst Gefertigte für das ihm bisher geschenkte Vertrauen mit der B'tte, dasselbe dem Kaminfegermeister Svrr» ?rzu»» zutheil werden zn lassen. Marbnrq, dcn 25. März Hochachtungsvoll Fa^r^lirtm mil! Frac^ilc^eine Vvtrorellv8 uaü swpüvl^lt VRlI». VörAvr, lZonclitoi' Flttrknll-x, t!ui7.ks-V«I^!-l!Il!I. 798 Hin Harten in der Ärazervorstadt, ca. 200 lncssend, ist sofort zu verpachten. Auskunst Elisabethstraße Nr. 9 bei der HauSmeistcrin. <^0.^ kövi^l. öelkikct^e ?lZ8tlIkmp5er 6er ,^oü S^s.r IiÜRRv" von /Antwerpen liireet naek ^ev/orlc unl! piiilallelpkia Oove. vov tZer dvlieo Ii. !<. Oesterr. kexieruvx. ^uklrunkt srt^.eilt I)ersitviUijxst 6io 198 D'hAZ? in ^Vit »,IV., VVe)'rinAerAk88s 17. ?»rt» KVSS xoia. 2S0 ol»«r, Troguist. ^s^ekvim^^ arlk Haiitiinrkiiiigkeiteu »nd H.iutaussckl^iqc. wir: ttd»lr«»«»»,ndcn G«t>w«ich ,c. vertrndrn, de-strhl i» täglichcn Züaschuilgrn mit: ». >«rgm»nn e»., k St. »v »r. bei: Eduard Rauscher, Troguist. 549 iNv /»»r tiMsi «i»e» ktli- tigen u. s^»»un«<»',! ÜZllMnK Tie 809 !V!a8eliili8triv!<6k'6i Wliarolisis iVivlietti AnpLekIt 6em ?. 's. ?udljenm nuä geel^rten Kkuüeutev Damen- und Xiuderstrümptd^ IZaäialirer-strumpfe, Xiudei-^äekelieu, Häudeden ^i6äer8elmt^er ete. TU üs» diUi^stsQ?rsisvQ. ^uod vorüvv äasvidst LtrÄivpLö MRÄ Sooll^ov sodön u. dilllx »Qxostrlol^t. 1.70 1.12 1.10 1.()5 1.00 ItK8e- llllä Salamj-Vov8llmvlltvll werden freundlichst ersucht, diese Artikel bci mir zu kaufen. Ich halte stets großes Lager von 81 Lll1U16Iltda.l6r eelit, pr. liilo il. 1.10 IIg.1dsmnieiitda.l6i' licicli, tett und i)c)r0k-, .. ti. —.70 (Aroz^er feinst.........t1. —.66 Allai-^rlmsSQ, Ltlir mil,!.....„ g. —.65> Rociuskort, eodt üan^ösiscli.....„ ii. Lidamsr Holländer feinste ^Vkürs . . . „ t?. Qorsov^olS., v^eiss fett ........tl. ?aiiiissaii, sekr klt . . . . , . „ ti. ?se!aj!än<1er, lwodteins <)ut»1itlit . t1. 1.80 kuisvppv voUvt^tssssQ-llAuälunA^ „»ui» »It«» Vdoo»»»", vr»r, Sporx»»»» IS. Nachdem die Montag den L3. Mai lLVL anberaumt gewesene Plenarversammlung der Crcdittheilnehmer der Marburger Escoivptebank beschlussunfähig »var, so wird diese Bcrsammlnng mit der gleichen Tages-ordnnltg fiir Donnerstag den 9. Juni 1892 nachm. 2 Ahr am gleichen Orte neuerdings ausgeschrieben, Marburg, «m 23. Mai 18^<)2. Der Aieschuss d» «kreMmiiics ttr MrIi«ritrK»k»»ptrbil>>li. «»li. »«o. privtlsx. i>»>NtIs«n ^ul>-lieteii >l!r Oi-iterreick k muiig«n «lr«t! »u»«tettckliek g««»rntl i!«utsnlti»v »krtUi» unä >r»neo su vlevHteo. V?! Ii»uk vum X. X. ZIlaliterluili I «>»»i Ia»er» haben im Marburg bei H'duard Rauscher, Droguist. 313 Wut und biMg. Tie größte Auswahl gemusterte und glatte !se1i'V7^r2s2toZs! aus reinstcr Schafwolle in gleichbleibender Farbe fiir Mode und Traner. Ebenso echtL Eachtmire in edler Qn.il. u. lief schwarzer anhaltender Farbe, cinpsichlt ^Lruest^osselL, Vra.^. Must. ausBerlg. fr. gegenRctourng Ls^rls ?l2.iit2.ruQ (pLa6emio llnivsrsells, Brüssel und St. Gilles in Frankreich. — Ganz besonders gegen die ?«r0Q0«p0r», Kvdl»us und Schädlinge in lloptvQj^ärtvQ» wenn diese mit Lalus ?l»ntarum bespritzt werden. Das Mittel ist unschädlich fjir >ie Pflanze, unschädlich für Menschen und Hausthiere, tödtend für alle Pstanzen-Ichädlinge. Das gistige und somit schädliche .Kupfervitriol bietet keinen Bortheil. 5 Kilo-Proben Salus ?Iavtaium franco fl. 1.50, größere Aufträge per Kilo 15 kr. A. iZ. pummersr, Ölülkrilc in V>»tr»I-vGpot für Steiermark, Krain und Croatien ?. ?«Gr, >l»rd»rU. Auskünfte und Prospecte von diesem gratis. ft29 In der Landes - Curmlstalt Rohitsch - Sanerbrnna wird ein Geschäftsloeal an einen Juwelier, der zugleich Uhrmacher ist, um den Pachtbetra,^ pr. fl. Stt.— nebst fl. l0.— zum Curfonde vermietet. Neflectanten belieben sich betreffs näherer Vedingnisse längstens bis t. Juni l. I. mit der Direction daselbst ins Einvernehmen zu setzen. Wviliodor /^usvsrkalit ü«r modernsten Kerrenhüte in steif und weich, feinste Qualität, früher <> fl., jetzt 4 fl. Sonnenschirme wegen vorgerückter Saison zu den billigsten Preisen. Nächstdkni empfehle ich mein reich soitiettes Lager in Herrenhemden, Kragen, Manschetten und Llravatten. ^43 Leu ^un., Alardurx, llerreuK^sse. ^41 ^osvL kjlarbui-g, «luj'li'lilt Kummisililäulke u. I^sattell fiir 1)eronosporil-8i>rißen sowie alle anderen Gattungen Eummischlänche. Bollständiges Lageti^^- von .Vlpaeea- uiul ^Vlpaeeagilksi-Iiöstsclvsu und sonstigen Tafelgeräthcn der Berndorfer A!ctallwaarcn-Fabrik. I-A.i»»pioi»s ro^orvorko. Nr. 42, 26. Mai 1892 Marburger Zeitung Seite 7. äsutsca Lcdön- 8afg'« ist bereits Lnerl^srint al8 UllLUt« ? i!^n-put?-mittel. 8afg'» klilnllnnt ist selir pra^tisel» auf . lieiseu uromfl-tiscti. erfll-8ciiöUt1. Lihsg's k.ila«1«nl ist g.l3 unsekäci- lick saiutäts-delüirä» liod geprüft. /^nsl-konnungsn SU8 l!sn köoksivn Kivison liogvn jvljgm 8afg'8 linIalZont ist liereit^ im lu- uiul ^uslarule mit ßkiösstem k^rt'ol^k» eingefüllt. 8ary'» külvllnnl ist dei llof unli ^äel vis im eiu-fii-clistsn Lürgeikkuge im (zödraueli. vinivlnvn 8Wekv dvi. 8arg's KillvtllUlt austlrücltlielt Z!U vellttvx^eii, (lei ^vertlt-Ittseu akmullgev vegen. 8»r^g's ?i»Ivl!nnt endiiltliell 2U 2S Irr. per l'uIzQ in ^potiielcen, s)r0Fueiiell unä ^arfumerieu. I^öwIsuiöii-Irieot-LrösuQäliÄts^S^scliö WorMMch, schweißsaugenS! ^ I.. I^Axkersr L, Lo., Visa, XVII, Ott»Iicrii>x«r»tr»»>v kkr 2V ill Marbnrg: Al. Heu jun.; Gustav Pirchan; H. I. Turad. ^'cibnitz: M. v. Praitenau. Luttknbcrg: Math. Semlitsch. Mnreck: Anton Prisching. Pettau: A. Gaßner' Jos. Kollenz. Radkersburfl: Frz. Wegscheider. Nnt.-Drauburq: A. Domaingo, Wind.-Feiftritz: Carl Hopatsch. 7:D Aar tcht. «lu die HVii»«!»« die Werschrist te» Ktrni Psirnr» trägt. Lei kän^liekei ^usveckaut. 5-1 Komplets Kliclieneinnoktungen Mr Wrivate, Kerrschafts- u. Mekaurationsküchell voQ IS ü. s.u5värts sowie Sptiseslhriinke mit Drahtgtnitbt. Gefrorenes Waschinen, kitllnvitnnvn, vitäkstü!»!«, empfiehlt >^3 in nur «olillvstvr /^usflitifung (D. (I3-II7St.2, ?i^«t»ooL»r»at« xr»tt» «QÄ t^»»vo. ^VsKön ^utlassunK M6M08 <)68o!iü.tto8 ^veiclsn clio ^ l6in8t6ii englischen, franzökschen, 6auu Mriinner unä Wei-as chenberger IVlocls-Ltioffs tiet unter l!vm ^inksutZprois ^ ^ AUSV6l'i<ÄUst, kalter LselsZevlieit tür ieäsnuklnn. sieli m ^ um dilligen I^leis Leine un6 xute ^Vars an/uselialseu. ^ Z Schneider Werkzeuge unä Hewölbe Ginrichtung sincl xZ UM cten halbm Dreis dllden. LT, ^ .^elituuLsvollst K. Xrvario. I' Laxorer ^sisskalt^ dIlUxst u»ck ^vävs ynk^Qtuu» Lu dv^ivI»oQ üurol» »^«rxor ist als ein. besonders mit Wein und Fruchtsästen gemischt, sehr wohlschtneclendes. natürlich kohlensaures Erfris6)ungSgetränk, ein alcalischer „Gesundbrunnen", dessen chemische Zusammensetzung ihn durch einen das kohlensaure Natron begleitenden leichten Kochsalzgehalt für die Verdauung besonders zuträglich erscheinen lässt, weshalb sich dieser Säuerling vorzüglich für fortgesetzten diätetischen Gebrauch eignet. Der Gleichenberger „Aoyannisörunn" besitzt auch gegeuuber a,lderen Mineralwässern die hervorragende Eigenschaft, dass er gemengt mit säuerlichem Wein, letzteren nicht färbt, und bewahrt seine Güte, selbst wenn die Flasche längere Zeit entkorkt ist. 78l Zu haben in Marburg bei Herren Alois Quandest, H. Koroschetz, Josef Urban, Alois Mayr, Max Moriü, Carl Schmidl, Eduard'Rauscher, A. Schröfl, I. Lorber, sowie in den Hotels, Restaurants und Gasthöfen. zierlichen Etnis und stückweise zu 3t> kr. in den Apotheken. Droguerien, i Parfumeuren, sowie in den Berschleis;ortett der Salvator-Stearinkerzen. Vureau: „Galvator", Wien, l„ Heidenschuft t. Ln Lager: StRdt.Apstyeke, A. W. Atchter, M«r»urg. Ika-tÄrliolUos !>!Iinei'SI«S88er lLgZsr Füllung , lXIaptiui'g Ein Binder, ledig und nüchtern, der auch andere Hansarbeiten zu verrichten hat, findet dauernden Play bei R. Snanz, Käsegroßhandlunz, Kufstein, Tirol. ^ois ^«»1 s I'usslsoÄSQ-Qrlasur Bau- u. Schnittholz- Werkauf. Winter geschlagenes Bauholz in den stärksten Dimensionen in jeder Länge, smvie schiene Föhrenpfosten 4 m lang für Tischlerarbeit, dann Buchenpfosten, Eichenhölzer, Durchzüge, Hijfelstangen, Fichtenbretter, osferirt zu deil billigsten Preisen 762 Heinrich Witzler, Ober-Kötsch bei Marburg. Apfelmost bester Qualität, ist per Startin zu 40 und 45 fl. abzllgcbeu. Anfrage Annahof, Post Pößnit;. 784 Das dilti v0r2ÜFliLli.°'ter ^nstricl» für veiclie k'ussdlillen. — ?reis 1 grosse t'laselie 63 lir. I''1asclie il. 1 liS, 1 Icleino 447 ?reis einer Dose 60 Iknecht Stelle. Ges. Anträge unter „S. N. lUi^" a. d. Berw. d. Bl. 786 (^Gänsefedern! Gänsefedern (<^änsefedern^ Billigste Quelle. Nur kr. und bessere «orte nur 70 kr. kostet ein Psund ganz «e«e, ^raue Gäl^sesedern mit der vand geschllfsen. und versendet Probe-Postcolli mit 10 Psund gegen Postnach-nähme >^r»»», Bettfedernhandlung in pr»r, K20-I. Umtausch gestattet. ?l5 Seite 3. M?irburger Zeitung Nr. 42, 26. Mai 189S. <.>08 ^bleken^ unserem unvei'^e.^i^Iicl^en ttiiUen und ^äoptiv-VcUers, äes l^loc^invokl^ekorenen ^eirn gkWM Mm?M KöMallllv^ 8MtI nn^ viele keweik-je von Ikeilnaliine iin nnk^erein llngluek /.ulkeil geworden, I.od»s»Äor Vorüloust. Solide u. tiichtike Agenten werden in ollen Onen von einer leistungsfähig gen Bankfirma zum Verkaufe von in Oesterreich gesetzlich erlaubten Staatspapieren u. Lofen unter sehr günstigen Bedingungen engagirt. Bei nur wenigem Fleißc sind monatlich fl. 150 bis 20V zu verdienen. Offerte unt. Chiff. ,S. 2^ an die Anoncen-Expedit. Z>«»iteterß, Wien, Stadt, Kumpfgafse 7. 819 xvii' :i.u38er^lu.n66 i^inä, ^eclem k!inz^elnen un-^ereri vcmk (leni-^ell^en auf diei-^ein ^Ve^e enlsseßennelimen >^u wollen. uu^^u^pi'eeken, und biUen wir, Rosa ?^ischcr, geb. Laurentschitsch, gibt im eigenen wie im Namcn der Verwandten Nachricht, dass es Gott den» Allmächtigen gefallen hat, ihren lieben Gatten, .^errn 5!<:z Ix»«.» I^svlKvr, Mastwirt und Tabaktrafikant, lieute ''44 Uhr friih nach tnrzer.^trankheit, versehen mit den Trilstnn-gen der heil. Religion, in seinem 79. Lebensjahre von dieser Erde abzuberufen. Die irdische Hiille deS theueren Verblichenen wird Donnerstag den Lii. Mai um halb 5i Uhr nachmittags im Sterbehause, Mellinger^ straße Nr. 2L, eingesegnet und sodann auf dem ftädt. Friedhofe zur ewigen Ruhe bestattet. Das heil. Requiem wird s^reitag den 27. Mai nin 8 lihr in der Franziskanerkirche gelesen. Marbl» rg, ain '.Z5. Mai 1892. Danksagung. Tiefergriffen von den zahlreichen Beweisen herzlicher Theilnahnie anlässlich der Krankheit und des so unerwartet eingetretenen Ablebens des theneren Gatten, beziehw. Vaters, deS Herrn suhlen wir uns anberstande, Allen einzeln zu danken, daher eS uns gestattet sei, auf diesem Wege fiir die vielen trostbringenden Beileidsbezeigungen, Kranzspenden und die zahlreiche Betheiligung an dem Leichenbegängnisse unseren herzlichsten Dank auszusprechen. Insbesondere aber mitge das hochwiirdige Direktorium der St. Cyrillus-Buchdruckerei filr die namhafte Unterstichung während dessen Krankheit, des Verstorbeuen Collegen beider Druckereien, sowie der löbl. Gesangverein „Frohsinn" für die Absingung des ergreifenden Tranerchores unseren wärmsten Dank entgegennehnien. Die trauernde Familie. Vankssß^unx. s'^ür die vielen Beircisc ausrichti^^er Theilualjnic bci dem Al'lcbcn unscrcv inni^stgeliebten Mutter, der Frau llisrssö Losts. Csiz.^g.CZiör sowie fiir die zahlreiche Bcthcilignng am Leichenbegängnisse und für die schönen Kranzspenden sac;en den tiefgefiihl-testen Dank. 921 ?)ie tranernii Kinterölicvknen. IIg.trov-I.iUüo2- l)lemkntine freilrau von lZvllsl-l.snno/, kiekaril ^rvikeri- öasso von lZijllkt-l.snno>. Wöblirtes Jimmer mit scparatcm Eingang und eine. UoknunA nlit Zimmer und großer Küche, sammt ZUtjthör mit 1. Juni zu vermieten. Biirgcrstraße 4:«, Hochparterre 7S3 links. Ein ganz vci lz neu und schön ist billia zu. kaufen. Schillcrftr. L2, I. Stock. Ein Schllhmachergeschlist ist bis 1. Iuui sehr billig zu verkaufen. Biktringhofgasse 16. Das Kürftl. WindischgrStz'sche Aorftamt vplotnitz (St-I-rmark) bcehrt sich hicmit ein.iir P. T. Publicum zur geneigten Kenntnis zu bringen, das« rs die daselbst ncugegriindcte 817 MzvoU- Mä ms^rsxZ^Iuiö-I'Adnk noch iin ^^aufe dieses Monates in Betrieb setzen wird. Als Garantie ciner vorzüglich zu erwartenden Qual'tät unserer Holzwolle möge der günstige Umstand dienen, dass Ne Z'iabrik mit schönem, volltommett ausgetrockneten Fichtenholze auf mehr als ein volles Jahr je^^t schon versehen ist, mithin stets auf vollkommen trockenes Wollin rcflectiert und garantiert werden kann. Bchkllunzc., lMbc man an die Fürst». Wi«disch-GrStz sch« Holjwoll- und Klärspähne-Fabr», vplotnitz («-teinmalk) zu ncht-n, welche über B-rl-ngcn Muster und Prciscourante gratis nnd sranco versendet. _Mrstl. Windisch Hrätz'sches Korstamt Gptotnih. ^^ichtcs 8W nnmöblirtes Jimmer Bahnhofftraße Nr. 2 gegenüber Süddahnhof. Anfrage beim.Hausmeister. Wohnhaus, Wirtschafts'Gebäudc, Gemüsegarten, Bamngarten, Felder, sind wegen Abreise billig zu verkaufen. Anfrage Unter-I Pobersch Haus Nr. 44. Im Hakhaufe lum Wvini»srx ist von heute an jeden Sonn- und Feiertag gutes frisches Oötz'scheS Märzenbier, per ^ xoxvQ Qtolit Als Erfrischungsgetränk durch den ' hervorragend. Prosp. bei allen Verknnfsstelltn, sowie von der Tirection des lsnrortes ksl! ksliein in Zteiermark. 522 Eine Wohnung 2 große Zimlner, Küche sammt 'jngehör sogleich zu vermieten. Wieland platz Nr. 12. Daselbst ist anch ein Stall für 2 Pferde, Wagen-remise nnd >iutschcrzimnicr zu vergeben. Auskunft Domgasse N, I.Stock. 8^^i> Wegen Ausziehen sind mehrere EinrichtungSgegenständc! und cin Auslagekasten billig zu vei kaufen I Drangasse 10. 840! Gut erl^alteuer heizvarer MadeKuhl billig zu verkaufen. Anfra.ie in der Verw. d. Blattes. Alle Gattungen VoZUvortiv vorzüglich gummirt, la. Qualität, K«nfc»uverte mit Airmadruck I(XX) Stück......fl. 2..?0- 5000 Stück......sl. 10.5i<)' 10.(W0 Stück......fl. 18.— MerkautitcouveriO mit Firmadruck, in verschiedener Farbenwahl, undurchsichtig: IlXX) Siück......fl. 3.— 'MX) Stück......fl. 14.— 10.0W Stück......fl. zu haben bei Ed. Zauschitz Nfgr- (L, Aralik,) ?Miitirt