„Mheit, str M " «r »t Mittwoch, R4. M«r, t«««. V. Jahrgimg. M» .«ardurger Ettling" erscheint leden Sonntag. Mittwoch und Kreitaq. Preise — für Marburg: gauzjährig 6 fl.. halbjährig 3 fl.. vierteljährig 1 fl. b0 kr. sür Suft-llu»ß ms Hauö monatlich 10 kr. — mit Postversendung : ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Tarmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung __wit 1V, bei zweimaliger mit 1K, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung Ll) kr. Jnseraten-Siempelgebühr kommen. Zur Heschichte des Tages. Das Berhältniß Oesterreichs zu P re uß en nimmt trotz alle« halbamtlichen AblSugnungen einen immer ernsteren Charakter an. Daß man in Wien die Lage nicht verkennt, beweisen die Verhandlungen des MarschallsratheS. die unter dtM Borsitze de« Kaisers noch fortdauern, und in welchem, ivie aus guter Quelle verlautet, die Möglichkeit eines Krieges nicht nur gegcu Preußen, sondern auch gleichzeitig gegen Italien auf das Eingehendste besprochen wird. Beim Ausbruch eines Krieges zwischen Oesterreich und Preußen wür-den die deutschen Mittel staaten eine sehr bedeutende Rolle spie« len und man halt darum noch immer an der amtlich in Abrede gestellten Behauptung fest, es seien hol»e österreichische Militärs nach Karlsruhe und Hannover geschickt worden, um dott für Oesterreich zu wirken. Ueber die Frage: „Welches Land wäre zuerst der Schauplatz des KrieaeS?" wird der „Köln. Ztg." anS Sachsen geschrieben: „Bei dem Ausbruch eines Krieges zwischen Oesterreich und Preußen, an dessen Mög-lichteit man hier allgemein glaubt, wird daS Königreich Sachsen schon seiner geographischen Lage wegen jedenfalls zuerst mit in drn Kampf hineingezogen werden. AuS diesem Grunde haben sich in letzter Zeit wiederholt österreichische Offiziere in Zivil in mehreren Orten deS Landes aufgehallen, um alle möglichen Erkundigungen über die Bodenverhältnisse. Borräthe und Lebensmittel für Truppen. Transportfähigkeit der sächsischen Eisenbahnen und über mehrele derartige Dinge, deren Kenntniß einem österreichischtn General, der in Sachsen kommandiren soll, von der größten Wichtigkeit sein muß. unter der Hand einzuziehen. Man gedenkt österrei-chislherseitS. jo wie der Krieg erklärt ist. von Böhmen sogleich in Sachsen einzumarschiren und sich wo möglich der preußischen Festungen Torgau unl) Wittenberg durch schnelle Ueberrumplung zu bemächtigen. Daß die königlich sächsischen Truppen bei diesem Kriege die Borhut der österreichischen bilden werden, glaubt man im Königreich Sachsen allgemein." Bismarck sucht, wie vor der Gasteiner Uebereinkunft mit g l o« renz jene Fäden, die man zeitweise fallen gelassen, wieder anzuknüpfen und getviß nicht ohne Abstcht sprachen seine Organe fortwährend von guten Beziehungen zwischen Preußen und Italien. Letzteres scheint auf den BiSmarck'schen Köder anbeißen zu wollen. Erst dieser Tage interpellirte der Abg. Pepoli den StaatSminister Lamar. mora, ob die Reaiernng die auswärtigen Verwicklungen namentlich in der deutschen und Donausürstenthümer Frage nicht im kriegerischen Sinne Die Hauchos. Lon W. Neinholö. (Schluß.) Der Pampasbewohner verachtet den Städtebelvohner. weil dieser nicht versteht, ein wildes Pferd zu bändij^en. Er will keinem von ihnen ge« horchen, aber er ordnet sich lvillig dem Stammesgenofsen unter, der ihm im Kampfe, auf der Jagd und in der Behandlung deS Pferdes ülierleqcn ist. und so sehen wir einzelne Gauchohäuptlinge über Tausendc dieser frei. heitSliebenden. zügellosen Halbwilden eine Gewalt ausüben, die der niium« schränktesten Despotie gleichkommt und willkürlich über Leiien und Tod entscheidet. Die vielen Bürgerkriege, welche fast ein halbes Jahrhundert lantl die schöne» argentinischen Lande verheerten und entvölkerten, waren jzrößten-theils das Werk einzelner ehrgeiziger Parteiführer, die im Vertrauen auf ihre Macht über die Gauchos auch nach der Herrschaft der Städte streliteii. Fast alle Präfidenten der Republik seit Abschüttelung des spanischen Joches stammten aus den Pampas, und der kühnste Sohn derselben, aber auch der blutigste und grausamste, der Diktator Rosas, wnßte sich zivanzig Jahre lang an der Spitze zu behaupten, weil die Gauchos ihn verj^ötter-ten. Sein Nachfolger, der jetzige Präsident Urquisa. unter dessen lveiscr Regieruna sich das erschöpfte Land enk>lich friedlich erholt, ist l^leichsalls ein Gauqo, der jedoch seine besonder» Geistesgaben und seine Macht nur z»« Guten verwendet, sein Baterlaad durch den Sturz des Diktalors vo« Rande des Berderbens rettete nnd itim deshalb noch lange erhalten bleiben «öge. Für solche Leute ist es nnaemei» leicht, zur T^erfolguna ihrer selbstsüch' tigen Zwecke eine bedenkende Truppenzahl zu gewmnen. Der Gaucho siehl i« Kriege kein Unqlück; er ist j» de« blutige» Hand'verk des Viedschlach« tens auferzoge« und gegen Leiden »»d Qualen seiner Mitrnenscken unem- ausbeuten wolle? General Lamarmora verweigerte zwar mit Rückstcht auf die verwickelte Lage jede Beantwortung, aber eS sollen im Geheimen doch 30.0VV Mann — lvie ziemlich bestimmt verlautet, mobil gemacht werden. Die Nachrichten aus Mexiko lauten sehr bedenklich für das Kaiserreich. Bon dem Erfolge der beabstchtigten Anleihe (1W Millionen Dollars) wird der Fortbestand desselben abhängig'gemacht. Eine Befürch. tunl^ herrsche unter dem Volk, Kaiser Max wolle zu einer ZwangSanlei^ schreiten; geschähe dieS. so dürfe man sich übrigens auf den Ausbruch weiterer Unruhen gefaßt machen. DaS Gesammt Einkommen der Regierung betrage im Jahre 17 bis 23 Millionen Dollars, während die Aus-gaben im letzten BerwaltungSjahre sich auf 42 Millionen Dollars beliefen. Biel besprochen werden die Ausgaben der Regierung. Die Anwesenheit der Kaiserin in Vera Cruz habe gegen 60.000 Dollars gekostet. Neulich seien tausend Bäume aus Europa angekommen, um zur Bepfianzung eines neuen Weges zwischen der Hauptstadt und Ehapultepee zu dienen. — Die Briefe auS der Hauptstadt vom 1. und 2. Februar sagen, in der vorhergehenden Nacht seien zum erstenmale die Lagerfeuer liberaler Truppen auf den benachbarten Bergen gesehen worden. „Viva Mexieo!" wlspcre rnan sich in den Straßen zu. Eine Sammlung der kaiserlichen Armee finde offenbar statt. Die „Jdea Liberalvon Puebla kündigte die Hinrichtung von fünf republikanischen Truppensührern an; La Soeiedad von Mexico meldet die Erschießung deS Carlos Garcia Cano. eineS liberalen Befehlshabers. Die Zahl der in der Hauptstadt eiugebrachten Ge-sangenen, die man reihenweise in Ketten durch die Straßen gehen sehe, beweise die fortwährende Andauer der Kämpfe in den verschiedenen Provinzen. Den in kaiserlichem Dienst befindlichen ehemaligen Rebellenführern des JeffersoN'Davis'schen Südbundes werde cs etwas schwül zu Mnthe, und man spreche von ihrer Abficht, fich an die Grenze zu begeben. Eine Anklage Wider den Staat. Marburg. 13. März. Was kein Mann — am wenigsten aber ein StaatSdienergewagt, zu denken und auszusprechen, das hat Deutschlands geistreichste Frau ge-than — Betina sagt: „Der Verbrecher ist des Staates eigenstes Berbre« chen". An dieses große Wort erinnert uns das Urtheil deS Wiener LandtSgerichtes, daö am 9. l. N!. zu Recht erkannt: der Beamte Rudolf Markl habe vier Jahre schweren Kerker zu verbüßen. Der Unglückliche hatte sein ganzes L^ermögen im Börsenspiele verloren und hoffte, im Lottv' pfindlich. Für ihn ist der Krieg ein aufregendes Vergnügen, ein Men-schenleben gilt in den Pampas nicht viel und an Hab und Gut hat er nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. Er folgt deshalb gern de« Rufe seiner Führer, obwohl er von denselben weder verpflegt, noch besoldet wird; die unzähligen Viehheerden der PampaS liesern ihm stetS Nahrung, und er macht sich von der Plünderun.; bezahlt. Seine Waffen sind der Luzo und das Messer, dem er noch die furchtbare Judianerlanze hinzufügt, um als fertiger Soldat dazustehen. Einzelne Truppen werden auch wollt mit Säbel und Karabiner bewaffnet; ja bei der letzten Belagerung von Vnenos'Ayres dnrch Urquisa im Jahre 1853 konnte man l^anze Schwadronen damit ausgerüstet setzen; allein die Gauchos wiffen nicht damit umzugelien und sie sind in ihrer HlMd fast nutzlos. Ich hielt mich zu jener Zeit in Buenos Ayres aus und hatte als Fremder, den der Gaucho zwar verachtet, trotzdem aber sehr zuvorkom-niend behandelt, die Erlaubniß erhalten, aus der belagerten Stadt eine Lpazierfahrt nach Palertno, dem ehemaligen SommerpalaiS RosaS. zn machen, dtis etwa zivei Meilen nördlich von Buenos-Ayres liegt Bei unserer Zurückkunft waren wir auf halbem Wege gezwungen, auf einer Anhöhe zu halten, weil in der El>enc vor uns sich ein lebliafteS Kavalle-riegesecht zivischen Städtern und Belagerern entivickelt hatte und «nS den Weg abschnitt. Es befanden sich auf jeder Seite etwa 600 Mann. !^aS Gefecht dauerte drei Stunden und eS wurden etwa 10.000 Schüffe tibgefeuert, ivobei Freund und Feind emander so nahe fochten, daß »an sie nicht von einander unterscheiden konnte. Trctzde« war daS Resnltat sehr unlilutig; Urquisa s Truppen ließen sechs Todte auf dem Platze n«d die Städtischen hatten achtzehn Berivundete. DieS Ergebniß wird jedoch weniger merkwürdig erscheinen, wrun man ersährt. daß die GsuchoS die Kolben beim Abschießen ihrer Karabiner nicht an die Backe, sonder» a» die Hüfte legten, weil sie fich vor den ihnen ftemden Dingern fürchteten. Die Säbel wurden nicht gebraucht wenigstens habe ich keinen einzigen gezogen gesellen, obwohl ich kau« tausend Schritt vom Kampfplatz entfernt Augenzeuge deS ganzen Gefechts war. nnd zwei Drittheile der Verw«»- spitle zu gewinnen: er nahm Gtld au» der ihm anvertrauten Kasse... nach und nach anderthalb Millionen Gulden und setzte in die Lotterie, sehte sort und fort mit der Herz und Verstand betäubenden Gier dcS Spielers — eine Million gewann er zurück. 453,820 fl. beträgt der Abgang in der Kasie. 453.S20 fl. blieben also dem Staate. Vier Jahre schwerer Kerker! StaatSrichter haben diesen Spruch ge-fällt und dcr Staat wird die entsetzlich lange, qualvolle Zeit hindurch den Gefangenen zwischen dunklen Mauern bergen — den Gefangenen, der ohne diesen Staat nicht zum Verbrecher geworden! Wer hat den Anlaß gegeben, daß der erste, leise Gedanke an Veruntreu »mg in der Seele de« Beamten erwacht, daß er zum Entschluß gereift. zur That geworden? Wer anders, wenn nicht der Staat, dessen Lottospiel so viel Ungliick und Ber-brechen bereits verschuldet? ES ist kaum eine Leidenschaft, die unheilvoller in ihren Wirkungen, nls das Spielen um Geld. In diefer Erkenntniß hat der Staat gewisse Glücksspiele auch verboten und die Verletzung des Gesetzes mit Strafe bedroht. Wie kommt es nun. daß er das verderblichste aller Glücksspiele — das Lotto — nicht nur zuläßt, sondern selbst betreibt? Um des Ge-Winnes von sieben Millionen Gulden willen, die er aus dem Lotto zieht! Sieben Millionen — meistens kreuzerweiie zusammen getragen von den Händen der Armuth! Ger sollte das sittlich und wirthschaftlich längst ^chon verurtheilte Lottospiel noch vertheidigen? Fragen wir jedoch, warum es nicht abge-schafft wird, so lautet die Antwort: .Mir können nicht auf diese Em-nähme verzichten!" Ist es aber des Staates, der als die Verkörperung der allgemeinen Vernunft Recht und Sittlichkeit verwirklichen soll, ist eS eines solchen Staates tvürdig, sein Einkommen aus so trüber Quelle zu schöpfen? Ist es der Stellung eimr Großmacht würdig? England und Frankreich haben das Lottospiel bereits im Jahre 182ö aufgehoben. Die Kammer der Abgeordneten in Baiern hat seit dem Be« stehen der Verfassung, seit 1819 Jahraus, Jahrein die Abschaffung gefor-dert und endlich im Jahre 1861 dieselbe durchgesetzt. Die öffentliche Mei« nung der Schweiz hat im vergangenen Jahre mit solchew Ernste gegen die einzige, im Kanton Uri noch bestehende Lotterie sich erklärt, daß der Pächter derselben, das Haus Muheim und Söhne in Altdorf der Regie-rung den Vertrag kündete nnd sich kein Nachfolger finden ließ. Möge Oesterreich daran sich spiegeln! Die gewählten Vertreter des Volkes und die freiwilligcn deSielben die Sprecher in der Presse - haben den Beruf, bei jeder Gelegenlieit ihre Stimme zu erheben und zu fordern, was Sittlichkeit, Ehre und Wohl« fahrt gebieten. Sittlichkeit. Ehre und Wohlfahrt verlangen aber dringend die Abschaffung des Lottospiels. Ei« Staattmann an das Volk. Am Geburtstage Washingtons hielt dcr'Präsident der Bereinigten Staaten eine Rede an das Volk, das gekommen war. ihm seine Sym-pathien zu bezeigen. Johnson sprach auf dem offenen Platz vor seinem Hgusx — Und »vohlgemerkt. ibr Herren Volksvertreter und Staatsmänner im alten Europa — er sprach aus dem Stegreife:> „Es ist mir eine große Genugthuuna. daß ein so großer ^heil meiner Mitbürj,er die von mir eingeschlagene Politik billigt und durchzuführen entschlossen ist. Ihre Wesenheit besteht darin, die alorreiche Vereinigung dieser Staaten und deren früheres Berhältniß zur Regierung wieder herzustellen. Es ist dieser Tag. an dem wir den Gründer unserer großen Republik feiern, ganz besonders geeignet diesen Entschluß kundzugeben. Die letzten Jahre ist unser Baterland von zwei einander befehdenden Parteien zerfleischt wor« den. Wie im Jahre 1860. so stehe ich heute vor Ihnen, gegenüber denen, die die Verfassung anfeinden und die Regierung zu fprengen beabsichtigen, um ihr verrätherifches Treiben zu brandmarken. Ich habe nie andere Meinungen als dazumal ausgedrückt, und keine andere bethätigt. (Zuruf.) Zwei Patteien hat es. wie gesagt, damals gegeben, von denen die eine düngen rührten von Messern her, die den ungewohnten Säbeln vorgezogen waren Von militärischer Ordnung und Kommando war keine Rede. Jeder focht auf eigene gaust und die Kämpfer glichen einem verworrenen Knäuel, das wie ein Bienenschwarm hin- und herwogte und daS eine Kompagi»ie deutscher Infanterie in zehn Minuten wie Spreu aus einander gejagt hätte. Nur eine Truppe von Gauchomilitär verdient dies n Ties ist die Veteranenkavallerie. ein stehendes KorpS von drei Regimentern Kürassiere. Sie sind auf europäische Weise organisirt. haben militärisch gebildete Führer, sind vortrefflich geschult und wahre Elitetruppen, die in keiner Beziehung einen Vergleich mit unserer besten Kavallerie zu scheuen haben. Äe bilden den Stamm des argentischen Bundesheeres und die Garnison der Stadt, in der die Bundesregierung ihren Sitz hat, gegen-wärtig Santa-Ae. Im Frieden versehen sie die Dienste der Landgens-t armerie und find die gefürchtetsten Gegner der Gauchos, welche Ursache haben, sich vor einem Begegniß mit der Justiz zu hüten. Urquisa beabsichtigt. die Zahl der Regimenter auf zwanzig zu erhöhen und jedenfalls sind diese verwegenen Reiter und kühnen Männer die geeigneten Kräfte, um jeden Feind in den Pampas zu Paaren zu treiben. Zum Schlüsse dieser Charakteristik mag hier noch eine Bemerkung Pliitz finden, die nach der gegebenen Schilderung vielleicht befremdend klingt, aber eine» ferner« Beleg für die sonderbaren Gegensätze in dem Charakter dieser interessanten Race bietet. Sie betrifft die große Borliebe der Gauchos für Poesie und Musik. Die Pampas haben, wie das poetische Mittelalter, ihre Dichter und Sänger. ihre Barden »nd Troubadours, die von Estancia zu Estancia ziehen, überall willkommen nnd die Lieblinge von Alt und Jung find. Die Ankunft eines solchen fahrenden Sängers lockt Besucher auf viele Meilen herbei. Alles schaart sich »m sie und lanscht mit andächtiger Stille ihren (hängen, deren Gegenstand meistens das Leben »nd die Thaten ihrer eige»e» berühmte» Ää»»er »»d Helde» sind. Die dichterischen Borttag«, »ie a»ch die »nfikalische Komposition die Verwaltung zu Grunde richten wollte, um die Sklaverei zu erhalten die andere ebenfalls auf den Ruin der Verwaltung hinarbeitete, um die Sklaverei abzuschaffen. Mögen die Störcfriede vom Süden oder Norden kommen, ich halte meinen alten Standpunkt fest. Als der Süden rebel-lirte. stand ich unerschütterlich auf Seiten der Regierung, dasselbe thue ich jetzt ihren nordischen Gegnern gegenüber. In erster Linie stand mir jederzeit die Wahrung der Union, mit oder ohne Sklaverei. (Beifall.) Die offene Empörung ist durch den starken Arm der Regierung gebrochen worden und nachdem sie dies voll-bracht, sthrte sie gegen die Besiegten folgende Sprache: „Kein Kompro-miß! Regelung deS ganzen StrelteS binnen 24 Stunden! Legt die Waffen nieder, erkennt die allgemeine Verfassung an. fügt Euch dem Gesetze und dann ist alles gefchlichtet." Nun haben sie in der That die Waffen gestreckt, und vertrauensvoll gestehen sie. daß sie sich auf Irrwegen befunden. daß ihr Plan, die Union zu zertrümmern, .gescheitert sei und bnßfer-tig kehren sie WM Gehorsam, zur alten Verfassung zurück. Darauf bcmerkc ich: „Wenn Ihr den Gesetzen gehorcht und Euch der rechtmäßigen Staatsgewalt wieder unterwerft, dann bin ich bereit Euch die Thore zur Union zu erfchließen und daS alte brüderliche Berhültniß wieder herzu-stellen". (Langer Beifall.) Stehe Einer auf und sage, er habe für die Union mehr gelitten als ich. Doch Rache gegen ein ganzes Volk üben, fei ferne von uns Allen. Ach weiß, daß man viel von meiner Pardonir. lust gesprochen hat und doch tvar Niemand ernstlicher als ich bemüht, die Hauptverrüther der gerechten Strafe zu überliefern und den Verrath zum todeswürdigen Verbrechen zu stempeln. Sollen gleichzeitig ganze Staaten und Gemeinden dem TodeSurtheile verfallen? Nie und nimmermehr. Dagegen spricht meine Ueberzeugung und die Lehre dessen, der für uns am Kreuze Morden. (Beifall.) Hüten wir uns die Reuiaen von uns zu stoßen. Mögen ihre Führer, ihre intelligenten Mhrer. die sich ihres Strebens bewußt waren, ihre That mit dem Tode büßen; für die große Mass- jedoch, für die verführte und irre geleitete, flehe ich um Nachsicht, Milde und Vertrauen. (Lebhafter Beifall.) Schaun wir unS um. geliebte Landslente! Roch hat sich der Pul-verrauch der Rebellion kaum verlogen, und schon starrt uns eine neue entgegen. Ihr Zweck ist derselbe, wie der der eben niedergeworfenen : Stürzung der rechtmäßigen Regierung, wenn nicht durch offene Gewalt, doch vermittelst Konzentrirung der obersten Staatsgetvalten in den Händen We-Niger, und dadurch Konstituirung eines ZustandeS, der eben so gefährlich und sträflich ist. als jener Plan der Losreißung. (Langanhaltender Beifall.) Was jene Partei anstrebt, hat sie gezeig^ Sie will durch ein unverantwortliches Zentraldirektorium fast alle Macht im Staate an sich reißen, ohne die Legislative oder Exekutive im Staate auch nur um Rath zu fragen. Ich gestehe offen, daß ich als Haupt der Exekutive eine solche Stellung nie zur meinigen machen kann. Gleich beim Beginne der Rebellion hatte ich im Senate den Satz vertreten, daß kein Staat ein Recht habe, sich loszureißen und auch nicht die Macht dazu besitze. Ich kann meine Vergangenheit durch einen außerhalb meiner Urberzeugung gele^lenen Widerruf nimmer Lüge strafen. Ich erkläre, daß wenn jene Staaten den Geboten der Verfassung gehorchen, sie genügende Beweise ihrer Loyalität gegeben, und daß man ihnen versöhnlich entgzaen kommen müsse. (Bei-fall.) Im Süden war ich auf Verrath und Verräther gestoßen, auf Davis und Slidell und viele Andere, die ich nicht erst zu nennen brauche, und nun finde ich auch im Norden eine Gruppe Männer, die ich ungenannt lasse (Ruf: Rennen Sie sie!), welche ebenfalls gegen die alte Union feindselig agitiren. (Ruf: „Das find Verräther"; anderer Rnf: „Namen. Namen! ') Man fordert mich auf. Namen zu nennen. Wohl denn, ich nenne iZ^haddeuS Stevens, Charles Sumner und Wendell Phillips, die mit noch anderen, gerade so lvie die ehemaligen Rebellen des Südens, darauf ausgehen, die Fundamentalprinzipien unserer Regierung zu zerstören. Sie mögen mich angreifen, schmähen nnd verleumden wie fie wol. len. ich werde deshalb doch ruhig meinen Weg gehen (Beifall), »verde find fast immer eigenes Produkt des Sängers, oft einförmig und unregel-mäßig und doch selbst für den Fremden nicht ohne Reiz. Die Ausdrucksweise ist dem beschränkten Jdienkreise der Pampasbewohner angemessen. Bild und Vergleich ihrem täglichen Leben entnommen und selten schwungvoll. Trotzdem üben sie jedoch einen förmlichen Zauber auf diese Naturkinder aus und besänftigen ihre wilden Gefühle. Der Ruf. ein Dichter oder Mufiker zu sein, verschafft jedem Gaste bei ihnen eine ausgezeichnete Aufnahme, und selbst der Haß. den sie gegen den Städtebewohner hegen, weicht sofort einem freundschaftlichen Entgegen-kommen, wenn l)ieser sich als Dichter oder Musiker zu erkennen gibt. Die Guitarre ist da» LieblingSinstrument der Argentiner. In den Städten spielt sie fast jeder junge Mann und auch iu den einsamen Ran-choS der Prairien hängt neben dem Lazo die Guitarre. Wenn dann die Sonne sich gesenkt, die Nacht ihren dunkeln sternbesäeten Mantel über die weiten Einöden gebreitet, der laue Abendwind in den Halmen flüstert und allein die Stille der Nacht unterbricht, hört man oft die Klänge einer Gnitarre durch die Lüfte zittern und ein Kreis von Zuhörern hat sich versammelt, die lautloS den Akkorden lauschen. ende einen sehr zahlreichen Besuch erwarten zu dürfen. (Bon der Drau.) Schiffbaumeister Tonello in Triest hat die Maschine für einen Dampfer zur Befahrung der Drau bereits gänzlich vollendet und eS wird soeben mit allem gleiße an der Herstellung deS Schiffkörpers gearbeitet. DaS zu diesem Zwecke bestimmte Fahrzeug wird. naÄem es vollständig beendet ist. in Stücke zerlegt, nach Marburg ge-bracht, dort zusamnk^ngesetzt und dem Betriebe übergeben. Sobald der erste Versuch den Erwartungen entspricht, welche bei dem Systeme derar-tiger Flußdampfer mit Bestimmtheit als günstig vorausgesetzt werden kön-nen, beabsichtigt Herr Tonello. diese Fuhrzeuge dem Bedarf entsprechend zu vermehren. (Kunst leben.) Wir haben neulich gemeldet, daß „die sieben Wotte Christi" von Haydn am Charfreitage in der hiesigen Domtirche zur Aufführung kommen, wenn eS gelingt, die erforderlichen Geldmittel zu beschaffen. Die Kosten dürften sich auf 50 fl. belaufen. Allfällige Beiträge werden im Verlag dieses Blattes angenommen. (Keine letzte Ehre.) In der Todtenliste der „Marburger Zei-tung" (Rr. 30) treffen wir unter den Verstorbenen vom 8. März: „Alois Peteg. Lederer. 19 Jahre". Ein Lackirer dieses Namens, in der ÄdbahN'Werkstatt bedienstet, lag zu gleicher Zeit im allgemeinen Spital. Ein Freund und Hausgenosse, welcher den Kranken mit der Mutter des-selben am 6. März noch besucht und guten MulheS verlassen, schickte, als er die Zeitung gelesen, voll trauriger Ahnung in das allt^emcine Krankenhaus und bekam die Antwort: „er sei der nämliche, er sei »m Donnerstag gestorben und man habe ihn am SamStag beerdii^t." Be» graben wurde er allerdings, aber ohne Sang und Klang, in dcr Stille, wie eS nur daS LooS der Armen und Einsamen ist. Die Mutter und Brüder des Verstorbenen, die in der Grazer Borstadt wohnen, die Borge setzte« und Kameraden betlagen es tief, daß ihnen von dem Todesstille gar teine Anzeige gemacht worden. Alois Peteg war ein allgemein be-liebter Arbeiter, war Mitglied der SüdbahnLiedertafel und konnte auf ein feierliches Leichenbegängniß rechnen. War' eS nicht eine Pflicht der Krankenpflege gewesen, die Anzeige nicht zu unterlassen, damit Freunde und Verwandte dem Verstorbenen die letzte Ehre hätte« erwelsen können ? (Kinde S mor d.) Am 10. d. M. wurde bei dem l)iesigen Untersuchungsgerichte die Anzeige gemacht. Apollonia Rainich in St. Bencdik-ten habe — wahrscheinlich Tags zuvor — lhr neugeborneS Kind ermordet. Die Leichenschau wurde am Sonntag vom GerichtSarzte Herrn Dr. Wllit-«er vorgenommen. Die Thäterin soll sich in Hast befinden (Diebstähle.) In der Nacht vom 12. auf den 13. März wurde i» der Magdalena Vorstadt beim Herrn Direktor Perko in zwri Wtisch-küche« eingebrochen und sämmtliche Wäsche gestohlen. Den eisernen Wasch-tessel hatte« die Dicbe zwar auS der Mauer geriffen, aber nicht mit^e-«o««e«. — Z« gleicher Zeit w»rde« dem Herrn Dom. Girstmavr m der Magdalena-Borstadt sechs Hühner entwendet. — In derselben Nacht hat man bei einer Bewohnerin deS Wächterhäuschens neben dem Pulverthurm einige Kleiderstoffe gefunden, die zu den bei der Frau Heumaier entwen-deten Gegenständen gehören. (Räuberbande.) Gestern in der Nacht »vurde die Mühle in Feistritz bei Lembach überfallen. Bier Räuber drangen gewaltsam in daS HauS, verwundeten den Müller (Sernetz) banden seine Frau, schll^n sie mit der Hacke und als. durch daS Geschrei herbeigerufen, der Müllerbursche zu Hilfe kam, schössen fie mit Pistolen. Die Leute deS Hauses wehrten sich tapfer: es gelang, einen Räuber — einen gerichtsbekannten Gauner — zu ergreifen und an das Gericht abzuliefern. Die übrigen entkamen. vermischte Nachrichten. (Amtrikanische Thatkraft) Samuel, «iner dir größtealBau- Unternehmer in England machte vor kurzem eine Reise nach Amerika, um britisches Geld bei amerikanischen Unternehmungen zu betheiligen. Samuel war überrascht von der Schnelligkeit, mit welcher in Amerika alle in das Jngenieurfach schlagende Unternehmungen ausgrführt »Verden. Er versichert, daß. als die Truppen deS Südens die Brücken, die sich in einer Strecke von 150 Meilen Land befinden, zerstört, dieselben in 7 Tagen wiederhergestellt hätten; daß eine Brücke. 1200 Fuß lang und 15 Fuß breit in 3V, Tag erbaut worden sei, und daß in 6 Tagen General Sherman die ganze Armee über die 150 Meilen bewegte. Bei Beendigung des Krieges waren 2500 Meilen, 387 Lokomotiven. 600 Wagen und 70,000 Angestellte ausschließlich für die Armeelieferung bestimmt. Die rasche Entlassung der Armee ist bekannt. Samuel bezeugt ferner, daß Chicago noch vor wenigen Jahren ein unbedeutender Ort gewesen sei unl> jetzt über eine Biertelmillion Einwohner zähle, mit öffentlichen Gebäuden, die alles überträfen, was er noch in irgend einer Provinzstadt Amerika s gesehen. Von Chicago kommt Samuel nach Boston und fand, daß die Stadt seit Anfang des Krieges 60 Millionen Gulden für öffentliche Gebäude und Anstalten ausgegeben habe. (Ein grauhaariger Don Juan.) Bor dem Londoner Ehe-scheidungS^erichte verlangte dieser Tage Francis Cavendich die Auflösung seiner Ehe auf Grund deS sträflichen Verhältnisses, in dem seine Frau. Lady Elinor mit dem Lord Gordon lebe. Bemerkt muß hier werden, daß Gordon nicht weniger als sechzig Jahre zählt, ebenfalls eine Frau hat und Vater von neun Kindern, worunter eine 25jährige Tochter, ist. Lady Elinor ist ebenfalls Mutter dreier Kinder. Die beiden Familien hatten viele Jahre hindurch auf dem vertrautesten Huße gelebt und ihr gegenseitiges Verhältniß war ein sehr inniges gewesen. Cavendish hatte nach Aussage aller Zeugen seine jetzt 28jährige Frau stetS sehr liebvoll und zwar bis zum Augenblicke behandelt, in welchem sie m»t Gordon nach Nizza entfloh, wo die beiden noch in diesem Augenblicke leben. Der Richter fand nicht Ausdrücke genug, um daS sträfliche Verhalten GordonS zu brandmarken, erklärte die Ehe für aufgelöst und verurtheilte die Schuldigen (die Frau hat seitdem eine bedeutende Erbschaft gemacht, während GordonS Verhältnisse keineswegs glänzend geschildert werden) zu 10,000 Pf. St. Schadenersatz an den beleidigten Gatten. (Schwe izerkä se.) Die jährliche Produktion dieses Artikels in der Schweiz ist durchschnittlich 600,000 Ztr. und dieses Land bezieht für eine Käseausfuhr von beiläufig 150,000 Ztr. einen Reingewinn von etwa 9,600,000 Franken. Unter den verschiedenen Arten deS Schweizertäses zeichnet sich in der innern oder Alpenschweiz der Urner-und Unlerwaldner-Käse ans, serner der grüne Käse oder der Schabzieger oder Glarner, welcher bereitet wird, indem man die käsige Substanz mit der verlabten Milch gähren läßt, hieraus die M«sse salzt und eine Menge abgekochten, getrockneten und gepulverten Steinklees beimischt. In der östlichen Schweiz wird vorzugsweise Halbfetter- und Magerkäse bereitet; der Appen»eller-Käse ist durch seine außerordentliche Schärfe bekannt. Der beste Schwei-)erkäse des Westens wird auf den Greyerzbergen deS KantonS Freiburg sabrizirt. Aus den Alpen deS Molesson, auS den Thälern Bellegarde und und Charmey (ebenfalls Kanton Freiburg) kommt neben diesem Produkt der weiche Fettkäse, welcher dort Bacherin oder Fetscherin genannt wird und zu uno als Neuschateller Käse kommt. — Die berühmtesten Käsearten der Mittlern Schlvciz stammen aus dem Emmenthal. Simmenthal und dem Sarnerland. Sie find nicht sehr fett, besitzen aber die gute Eigenschaft, sich viele Jahre hindurch, selbst-auf langen Seereisen unverdorben zn n. In manchen Häusern jener Gegend sollen uralte Käse von Geschlecht zu Geschlecht sich forterben, ivie in Weinländern alte Weine und in Thorn der Honigkuchen. Nur bei festlicher Gelegenheit tvird von jenem Erbkäse gereicht. Aus der südlichen Schweiz geht Viel Käse nach Italien. Bei der Käsrbereitung gilt die Behandlung der Labsubstanz alS öle größte Kunst. Fsst jeder Senner hat sein eigenes Verfahren und die vorsichtigsten bewahren die vom Großvater und Urgroßvater ererbte Kunst als Familiengkheimniß. Die volkswirthschaktlich bedeutsamste Erscheinung ist die Genossenschast in der Käseindustrie. Schon frühzeitig sah man ei«, wie die Käsebereitun«^ im Kleinen weder der Erzeugung, noch dem Ber-tc^^r nütze. Es entstanden Käsereigescllschaften in den verschiedensten For-men. Ans der Weide hielte« die Alpengenossen einen gemeinschaftliche« Käser. Vertrauensmänner setzten den durchschnittlichen Milchettrag einer Kuh fest, und danach wurde der Antheil der Genossen am gemeinsame« Jubrik.tt bestimmt. Bielfach errichteten die Gemeinden Gemeindekäsereien. Die Milchlieferung wird berechnet und die Milch durch den Milchmesser geprüft; der Käse-. Butter- unv Molkenbezuc^ tvird notirt. der Verkauf gebucht und am Schluffe'de JalzreS nach Abzug des Kosteuantheils. der De-»Vinn tii barem Gelde oder in Käsen ausbezahlt. Auch verpachte« Weide-genossenschaften ihre g.^nze Käsewirthschast an einzelne U«ter»eh«er. (Zur Aufhebung der geistlichen Körperschafte» i« Ztalien.) Die Zahl der Ordenspersonen. welche i» Sia«e des Gesetzentwurfes betreffs Aufhebung der kirchlichen Körperschafte« ei«e» Anspruch auf Pensionen hätte«, belauft sich aus 38.396. tTurn Wesen.) Bon den „Blättern für die Angelegenheiten des baierischen TurnerbundeS" ist am Sitze des nunmehrigen (vierten) Bor-ortS (München) die erste Nummer erschienen. Sie ist eröffnet mit eincr Ansprache und enthält eine reiche Korrespondenz von den Einzelvercinen. In seiner Ansprache an die Turngenossen sagt der Borort: „Die Ge-schichte des Turnens in den letzten acht Jahren, die große Theilnahme, die gtrade von den Besten des Vaterlandes demselben geschenkt wird, zeigt uns deutlich, daß die Wirkungen deS Turnens von tiefer tulturhistorischer Bedeutung und großer Tragweite sein müssen. Aber nur die deS echten Turnerthums haben darauf Anspruch, deS Turnerthums im Sinne Iqhn's. Arndts und derjenigen Männer, die ihre besten Kräfte dem Baterlande geweiht haben. Enthaltsamkeit. Sittenreinheit und Vaterlandsliebe find unzertrennbar von der Turnerei, soll sie anVers nicht zum Athletcnthum und zur bloßen Heilgymnastik ^runterfiuktn." (Volitische Gleichberechtigung der Frauen.) Mehrere ungarische Witwen und Grundb^siKerinnen überreichten eincm Abgeordne» ttN eine Petition, in welcher sie um politische Gleichberechtigung ansuchen, die fle in dem Jahre 1848 verloren. In dem jedenfalls charakteristischen Schriftstücke heißt eS untkr Anderem: Wir Witwen, die wir zugleich Grundbesiß haben, kämpfen auch als grauen schon mit schweren Hinder-nissen. um unseren Kindern daö tägliche Brot zu erwerben, und scheuen kein Opftr. fie zu nützlichen und wackeren Bürgern des Baterlandes her. anzubilden. Es ist somit gerecht und billig, daß diese Aufopferung ge-würdigt und belohnt werde. Gleichwohl müssen wir dieselben Lasten des Staates tragen, wie die politisch Berechtigten, objwar wir von dem Ge-nuffe der politischen Rechte ausgeschlossen find uno auch an dem gering-sten Rechte der Gemeindewahlen keinen Antheil nehmen dürfen." (Die österreichische Kriegsmacht.) Das österreichische Land-Heer zählte im veMNgenen Jahre: Stabs» und Oberoffiziere. Beamte und Parteien 17.438. Mannschaft vom Feldwebel abwärts 648.818. Im Mann-schaftsstande befanden stch als Stellvertreter, Wiederangcworbene 17.457. Schreibkundige ohne Unteroffiziere 54.776, Mufikkundige ohne Bande und Rachzöglinge 2003. kommandirt und beurlaubt 1677. Unter den im Jahre 1864 abgestellten 85.000 Mann zählte man 23.638, welche des Lesens und Schreibens kundig waren. 869 Mufikkundige. 2674 Schuster, 1571 Schneider. 268 Sattler und Riemer. 505 Schlosstr. 1543Schmiede, 433 Wagner. 1855 Tischler und Zimmerleute. 423 Bäcker, 878 Müller und 172 Mann von anderen Professionen. Die Kriegsflotte, welche 66 Dampf- und 244 Seaelfthiffe. nebst mehreren hundert Booten aller Art mit 11.681 Pferdekraften und 1988 Kanonen zahlte, hatte nebst 1 Ma-rineminister und der Admiralität. 50 Stabs» und 372 Oberoffiziere, 420 Kadeten und Eleven, Beamte, Parteien, Profeffionisten. Maschinisten und Offiziersdiener, zusammen 2823. daS MatrosenkorpS 507 Unteroffiziere und 8195 Mann, die Marine Infanterie 899 Unteroffiziere und 4798 Mann. daS Marine ZeugSkorpS 317 Unteroffiziere und 2558 Mann. (Gräßlicher Mord.) Der ledige BauernautSbesttzer Kajetan Groß-Haupt, von Kollerschlag im Bezirke Roiirbach (Oberösterreich), erschlug in einem Anfalle von Irrsinn in der Nacht vom 4. auf den b. d. M. mit einer Hacke seine bei ihm als Wirthschafterin befindliche Schwester, zer-hieb fie in dem Wahne, eine Hexe vor fich zu haben, in Neine Stücke, von denen er mehrere zum Fenster hinauswarf, hackte ferner einer Magd, welche seiner Schwester zu Hilfe eilen wollte, einen Arm ab und zerschl^ endlich alle im Hause befindlichen Fenster und Thören. Am 7. o. M. verschied auch die erwähnte Magd an den Folgen der erhaltenen Verletzung. Der Tobende, welcher fich nnterwegS oerartig vor Vergiftung fürch« lete. daß er nie früher Speisen zu fich nahm, bevor Jemand von seiner Begleitung davon gegessen hatte, wurde durch daS Bezirksamt Rohrbach an die Linzer Irrenanstalt eingeliefert. Angekomme in Marburg. Vom 7. bis IS. März. ^.Erzherzog Io Hann." Die Herren: v. Selar, Theateragent, vien. teifer, vauunter«.. GSrz. Vivat, SlaSfadeik., Maria Rast. Parutschaig, Optiker, London. Soranovich, Komptoirist, Hamburg. Dejak, Kfm., Zriest. wiakelset; Srü«hut: Vollst: Hahn und PaKirdt, Kaufl., Wien. „Stadt vien- Die Herren: Memzinger. Inge«., Klausen. Xigri, Pri»., Pest, varon v. Schilfhausen, Türkei. Linhard, Ingen., Bruck. Grünwald, Petv., Wien, «rmbreith, Kfm., Wien. Miksa, Kfm., Kanischa. Guillot, Commil-Voyageur, Pari». Wiplinger, Obe^ell., 'Wien. Laumann. tt. Finanzwach-Resp., Oberdeaubueg. — Ar. Baronin Tterneck. Klagenfurt. „Stadt Meran." Die Heeren: Heinrich, Advot.. Pest. Sabotha, Kfm., verlin. Ludine, Kfm.. Wien. Schleger, Kfm.. Pest. Vogel, Kfm., ISgerndorf. Hketh. Gastw., Radegund. Rohr, Gastw., Temesvar. Pilz, Realttätenb., Erafenftein. Fischer, kk. Cadet, Triest. Schenek, tt. Cadet, Agram. Verstorbene in Marburg. «m 10. Sr«u Zosesa «qm, o». z., «offiisiich«. — >» tl.: Ilil« Methau«, Kaecht, 44 I., Lahmung. 3—Stück AeOlbiiMe, zwei bi» drei Jahre alt, find zu verkaufen bei I. 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Die gemischten Züge verkehren täglich in der Richtung nach Wien: Briest: Abfahrt: 1» Uhr 44 «i». «Mag». «bfahrt: 1 Uhr »6 «in. Mittag«. Eilzug verketzit von Wie» >«ch Deiest «ittwoch und Samstag, v»» »riest u«ch Wie« «ontag und Vounerstag. «ach Wte»: «ach Teieß? »dfahTt: Z Uhr »S «in. Mittag». «»fahrt: 1 Uhr »S Mi« Mittng». Feuer-Signale fiir Marburg. An der große» Glocke des Stadtpfarr Thnrmes: 4 Schläge bei einem Brande in der innere« Stadt. 3 , „ .. ... Sra,tr.«^ftadt ...... »ärnwer Bvrftadt. 1 Schlag ..... Ma«tal«»a Vorstadt. NenWtmitlicher Nedattenr: Franz Wievthaler. Drnck »nd Verl«g v»« Gd,»ed Ianfchitz i» «l«ed«>g.