Nr. 2. Freitag, 3. Jänner 1890. 1tt9. Jahrgang. OMaöierMMma. PrilnumrllltlonSprels : Mit Postverscudu » g : ganzjährig si, «5, Halbjahr,,, fi, 7ümOytl>llr: ssl»r I «eine Inserate di« zu 4 Zeile» 25 tr,, grüße« per Zeile l> lr,' bei öftere» Wiederholungen P« Zeile « li, ^ ^ Die «Lalbllcher Zeitunn» erscheint tässliil, mit Uuiinahme der Sonn- und ssriertage. Die Nbminiftratio» r Iiesinbet sich Oonnrelspla^ it, die Mcbactlon Vnhnhosnasse lj, Sprechstunden der Mtbaetlon täglich vo» ^ l« bis 12 Uhr uorniittags, — Unsranticrle'Briefe werbe» nicht angenommen «nd Manuscripte nicht zurüllgestell». Umtllchel Weil, Auf Allerhöchste Anordnung wird fiir weiland Ihre Majestät Therese. Kaiserin von Brasilien, die Hoftrauer von Donnerstag, den 2. Jänner 1890, angefangen durch achtzehn Tage mit folgender Abwechslung getragen: die ersten zehn Tage. vom 2. bis einschließlich 11. Jänner, die tieft und die weiteren acht Tage. vom 12. bis einschließlich 19. Jänner, die mindere Trauer. Ee. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 28. December v. I. dem Ackerbauminister Julius Grafen Falkenhayn das Großkreuz des Leopold-Ordens mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen und den Minister für Lanocsuertheidiqmlg FML. Zeno Grafen Welsers» heimh in Anwendung des Grundgesetzes über die Reichsvertretung vom 21. December 1867 als Mitglied auf Lebensdauer in das Herrenhaus des Reichsrathes allergnädigst zu berufen geruht. Se. f. und k. Apostolische Majestät haben feru-r mit demselben Allerhöchsten Handschreiben dem Minister ftr Cultus und Unterricht Dr. Paul Gautsch von Frankenthur n den Freiherrnstand und dem Justiz« minister Dr. Friedrich Grafen Schönborn sowie dem Minister Philipp Ritter von Zaleski den Orden der eisernen Krone erster Classe mit Nachsicht der 6"len allergnädigst zu verleihen geruht. Taaffe m. p. Se. f. nnd k. Apostolisch? Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung uum 21. December v. I. dem zum Fürstbischöfe von Lavant ernannten Hofkaplan Dr. Michael Napotnik die Beibehaltung des Titels eines Hoflaplanes mit Nachsicht der Taxen allergnä' digst zu bewilligen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 24. December v. I. dem außerordentlichen Professor des Strafrechtes u»d des Völkerrechtes an der Universität in Innsbruck Dr. Ferdinand Leutner in Anerkennung seiner verdienst» Uchen Lehrthätigkeit an Mil,täranstalten da« Rilter-^uz des Franz «Josef-Ordens allergnädigst zu ver» iHn grrliht.____________________________________ Nichtamtlicher Theil. An der Jahreswende. Wie üblich, widmet auch diesmal die gesammte Presse dem abgelaufenen Jahre längere Betrachtuna/n, theils Rückblicke auf die Vergangenheit, theils Ausblicke in die Zukunft. Die hiebei gewonnene Perspective ist nach beiden Richtungen eine erfreuliche. Allgemein wird mit Genugthuung constatiert. dass der europäische Friede, welcher bei Beginn des Jahres stark bedroht erschien, im weiteren Verlaufe des Jahres immer stärkere Bürgschaften seines Bestandes gewann, so dass man heute mit voller Zuversicht dem neuen Jahre entgegensehen darf. Allerdings ist der äußere Horizont noch keineswegs gänzlich frei von Wolken, und noch immer sind es zunächst die starken und wohlgerüsteten Heere, welche die Erhaltung des Friedens sichern, allein rs lässt sich doch nicht in Abrede stellen, dass die europäische Gesammtlage eine wefentlich bessere geworden ist, und insbesondere die orientalische Angelegenheit, Dank der Besonnenheit und Umsicht der europäischen Staatslenker, insbesondere jener des mittel« europäischcu Fricdeusbuudes, viel von ihrem acuten Charakter verloren hat. Die innere Lage betreffend, wiegen die günstigen Momente in erfreulicher Weise vor. Das österreichische Staatswesen hat in dem eben zu Ende gehenden Jahre in finanzieller und wirtschaftlicher Beziehung eine wesentliche Kräftigung erfahren. Die schon im Vorjahre glücklich erzielte Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte ist nicht nur erhalten geblieben, sondern hat durch das Budget für das Jahr 1890 eme neue Bekräftigung erfahren. Das so lange vergeblich bekämpfte Deficit ist gebannt, und nuumehr denken auch die Regierungen beider Reichshälften damn, einer weiteren, für unser wirtschaftliches Leben überaus wichtigen Frage, der Regelung der Valuta, ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Aber nicht bloß die staatswirtschaftlichen, auch die volkswirtschaftlichen Verhältnisse haben sich entschieden gebessert. Hiefür sprechen nicht bloß die steigenden Sieuereingänge uud der erhöhte Consum von der Ver-zehrungisteuerpflicht und dem Monopolszwange unter» liegenden V^rbrauchsgegenständen, sondern auch die beträchtlichen Mehreinnahmen der meisten Eisenbahnen und sonstigen Communicationsanstalten, die höheren Erträgnisse der Banken und Industriegesellschaften, die Zunahme der Ein« und Ausfuhr sowie eine Reihe anderer Symptome, die man als Gradmesser für den durchschnittlichen Wohlstand der Bevölkerung zu betrachten gewohnt ist. In politischer Beziehung wird es sicherlich von jedem Patrioten als ein höchst erfreuliches Symptom begrüßt werden, dass, noch bevor das Jahr zur Neige gegangen, eine Thatsache zu verzeichnen ist, welche unter allen Umständen als ein Zeichen versöhnlicher Gesinnung und als eine Kundgebung des allgemein gefühlten Bedürfnisses nach Herstellung des nationalen Friedens gelten darf. Wenn man auch die bisher aus Prag vorliegenden Meldungen ohne Ueberschwä'nglich-leit und ohne vorzeitigen Optimismus entgegennehmen muss. so liegt doch schon in der beiderseits kundgegebenen Geneigtheit zur Verständigung ein nicht zu unterschätzender Fortschritt, den jeder gute Oesterreicher, jeder wahre Freund drs Vaterlandes mit seinen besten Wünschen begleiten wird. Alles in allem genommen, zeigt sich somit die allgemeine Lage am Schlüsse des Jahres 1889 in den meisten Punkten günstiger als am Schlüsse des Vor« jahres, und es erübrigt nur mehr der Wunsch, dass das Jahr 1890 dasjenige fortsehe und ergänze, was im Jahre 1889 unter so hoffnungsverheißenden Auspi-cien begonnen wurde. Prcsswühlereien. Die Hetze gegen Oesterreichs Stellung in den occu« pierten Ländern wirb nun auch von den serbischen Blättern in einer Weise fortgesetzt, welche zeigt, dass sie sich hiezu durch die gleiche von den russischen Blättern betriebene Hetze von neuem ermuthigt fühlen. Man könnte über die mannigfachen Artikel, die den Zweck haben, die Zustände in Vosnien-Hercegooina in das denkbar ungünstigste Licht zu rücken und die Bevölkerung als unter schwerer Bedrückung seufzend darzustellen, hinweggehen, weil derlei tendenziöse Schilderungen weder in Bosnien und der Hercegovina selbst verfangen, noch im Auslande einen Eindruck machen können, da ihnen Thatsachen, von denen sich jedermann überzeugen kann, gegenüberstehen, durch welche die lediglich der Verhetzung dienenden Aus-streuungen Lügen gestraft werden. Allein es ist in hohem Grade bedauerlich, dass zu einer Zrit. wo die Möglichkeit geboten wäre, dass die Jeuisseton. Um Istrien. Einr Umschiffilng in zwei Tagen. II. Nuu stcueru wir, fast bis Pola. unausgesetzt zwi-!chen ähnlichen Felseninseln hindurch, bunte Fischerboote mit geschwellten Segeln, gelb, weih, ziea/lroth, feiten in sanftem Anf- und Niederwiegen an uns vorüber, und durch stetes Verschieben der Küstencmitourcn kommen die wechselvollsten Bilder, bald ein kleiner Ort, eine Flussmündung u. dgl. zum Vorschein. Rovigno in Sicht! Außerordentlich schön baut sich ^ese Stcidt zu beiden Seiten einer Landzunge empor, u^au kaun sich. selbst wenn man die zaubervulleu Kü-Nnwrte Ligurieus uud Campauiens kennt, doch schwer "rnnen von diesem schönen Bilde. Vor sich die in färben-^llen Co»trasten schimmernde Riva, seitlich davon riue uatUlche Werftc. dahinter der steil zum Dom hiuau-ltngeude Stadltheil mit sonnbeglä'nzten Fa,»rotheu Dächern, rauchenden Kamiueu, dazu das ^ufeu und Dräugen am menschenbesäeten Molo. die ^klen. uns umkreisenden Schiffe — fürwahr, man unnte sich. wäre die Vegetation eine mehr südländische, ^"e viel Phantasie in die Gegend bei Rapallo oder Hent verscht denken! Die Lage des Friedhofes. auf fllllt^ geneigtem Hang. hart uutcr der Domterrasfe, L)ün?"!' "'"" l""" """ ^^ "'? jedes Kreuz, jeden ^. ^l zih^l.,. So hören die hier für immer vor Anker «M,lgel„n Schiffer uud Fischer noch im Tode den lauschende,, Wellenschlag ihres geliebte» Elements. «,„ Die Speiseglocke stört Plötzlich diese Betrachtungen, "ues eilt unter Deck. Der kräftige Nostrano löst rasch die Zungen der bunten Tischgesellschaft, und deutsch, slavisch, italienisch mengen sich die Stimmen. Bald aber eilt alles wieder auf das Castell des Schiffes; es wäre wahrlich schade, die nun noch folgenden Wandelbilder in muffigem Plaudern unbetrachtet zu lassen! Die Fahrt geht nun wieder weiter, zumeist an hellbegrünten Felsen-Eilanden entlang. Eines davon, San Giovanni, ist auch wieder eine Art adriatisches Stavorcn; häufig fischt man hler menschliche Gebrauchsgegenstände, Zeugen einer versunkenen Ortschaft, ans Tageslicht. Im Weitergleiten passieren wir das links von steiler Höhe herablugende Dignano, dann Peroj, von angesiedelten Montenegrinern bewohnt. Tracht und Sprache sind die der Heimat. Eine Wasserstraße thut sich auf. Der Canal von Fasana, diesem vorgelagert, in üppiger Pflanzenpracht, die Vriouischrn Inseln und auf einer derselben Fort Tegetthoff! Hier war es, wo er seine Schiffe in Schlachtordnung sammelte, bevor er auszog zum glorreichen Tage von. Lissa! Und nun kommen auch schon die Forts Monte Christo uud Maria Lnise in Sicht, zwischen denen h,n« durch wir Einfahrt halten in den stolzen KriegshaflN von Pola! Dieser, sammt Stadt und Umgebung, erforderte eine Beschreibung, die weit über den Rahmen dieser flüchtig entworfenen Bilder einer Küstenfahrt hinausreichte. Jeder Stand, jeder Beruf wird hier irgeud etwas, feiner Neigung Entsprechendes finden: Der Archäologe, der Oeschichlsfreuud trefflich erhaltene Alterthümer, der Industrielle stattliche Werkstätten und Werften, der Militär musterhafte Etablissements un. serer Kriegsmarine, der Reisende im allgemeinen eine wohlgehaltcnc. schön gelegene Stadt, reges Straßen» und Hafenlebcu. nur der Naturfreund wird etwa» spärlich bedacht. Pola's Umgebung entbehrt landschaft. licher Reize. Immerhin aber wird ihn ein Ausflug nach den römischen Sieinbrüchen. ein Abstecher in das Innere, etwa nach dem wie in einem Garten gelegenen Pisino. nicht gereucn. Geradezu reizend ist es aber, des Abends durch die Anlagen von San Policarpo hinanzusteigen auf den Monte Zarro mit seinem Ausblick aus das in Perlmutterglanz schimmernde, wie eine Riesenbrust leise auf- und niederwogende Meer! Ganze Capitel der Weltgeschichte werden in solchen Momenten innerer Sammlung und Betrachtung in unserem Geiste rege. ... Der Lockruf der Dampfpfeife führt uns zurück an Bord. Länger und länger werden die Schatten des Kolosseums, und die he'llerleuchteten Fenster der Stern-warte deuten an, dass die nächtliche Arbeit beginnt. Vorsichtig, wie gespensterhaft an den verankerten Schiffökolussen dahingleitend, verlassen wir den inter-cssanten Hafen, um den die Festlandeau5lä'lifer gleich gewaltigen Taschenkrcbsen ihre Fangarme schlingen. Die vielfach herabbräuenben Panzerorehthürme lassen vermuthen, dass diese Arme unter Umständen böse zu zwicken vermögen! Das wei'tstrahlende Licht des Leuchtthurms von Porer auf einfamer Scoglie an Istriens Südspihe winkt uns e,n freundliches «gute Nacht». Beim Erwachen finden wir uns im Quarnero. Blutig roth hebt sich der Sonncnball hinter den grauschwarzen Contuurcn der langgestreckten Insel Cherso und wrbt um deren Kämme märchenhast schönen, blauvioletten Duft. Freilich, wenn dieser später schleierartig verdampft, kommt die ganze sterile Nacktheit dieser steilen Hänge zum Vorschein; hie und da kleben, umgeben von magerem Gesträuch, die schmutzig weihen Hütten einet Laibacher ZeitunglNr. 2._______________________________________10_____________________________ 3. ^„„cr ^gg^ Friedenszuverstcht festere Wurzeln fasse, von gewisser Sette das sichtliche Streben bekundet wird, die Gemüther nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Dass solche, wenigstens pu-blicistische Bestrebungen obwalten, ersieht man auch aus anderen zum gleichen Zwcck gemachten Versuchen. So klammern sich die russischen Blätter, ungeachlet die Nachricht, dass die Pforte gegen die Eotierung der bulgarischen Anleihe zu protestieren beabsichtige, bereits von Constan» tinopel selbst aus dementiert worden, an diese Ausstreu» ung und lassen das ihnen ertheilte Dementi nickt gelten. Desgleichen wird das Märchen von der Abtretung der Festung Widdin an Oesterreich weiter breitgetreten, obgleich auch die russischen Blätter zugeben müssen, dass es sich um eine Erfindung handle. Man will aber jetzt glauben machen, dass die Absicht einer solchen Abtretung erst aufgegeben worden sei, nachdem sie als unausführ» bar erkannt worden und holt nun auch die Frage der Schleifung der bulgarischen Festungen hervor. In Wirklichkeit brauchte die Absicht der Erwerbung Widdins durch Oesterreich nicht erst aufgegeben zu werden, da sie nie» mals bestanden hat. Politische Uebersicht. (Zur Aufhebung des Triester Freihafens.) In nächster Zeit wird das Plenum des Triester Stadtrathes den der Triester Börsekammer mitgetheilten Entwurf eines Durchführungsgesehes aus Anlass der mit 1. Juli 1891 festgesetzten Aufhebung des Triester Freihafens in Berathung ziehen, und auch die Handelskammer dürfte sich mit diesem Gesehentwurfe in Bälde beschäftigen, nachdem das mit der Vorberathung des Entwürfe» betraute Comite seine Arbeit beendigt hat. E« ist zu hoffen, dass der zwischen den beiderseitig'n Regierungen vereinbarte Entwurf im wesentlichen von den beiden Korporationen gebilligt werden wird. Am 7. Jänner wird die von uns signali-sierte Commission in Trieft zusammentreten, um an Ort und Stelle die Grenzen des künftigen Freigebietes im Triester Hafen festzustellen. Wie wir hören, wird die Commission außer den von uns vor einigen Tagen skizzierten Aufgaben auch noch über die Sitmerung des Zollamtes in dem zukünftigen ?unto franco Beschluss fassen. Dagegen wird die Controle des Eisenbahnveikch« res zwischm dem Zollgebiete und dem Zollausschluffe von der Commission derzeit nicht in Verhandlung genommen werden, nachdem sich in Bezug auf dies,: Frage noch weitere Erhebungen als nothwendig h^ausgestellt haben. (Die altczechischen Blätter) veröffent-lichen ein Communiques welches ausführt, dass nach den bekannten Resultaten der früherer Ausgleichsversuche drr erste Schritt zu einer abermaligen Annäherung nicht von Seite der Altczechen ausgehen konnte; ebenso wenig konnte die Nationalpartei mit Rücksicht anf ihre Traditionen sowie auf die schwer« wiegenden Kundgebungen, welcke bis in die jüngsten Tage reichen, einer diezbezüglichen Einladung sich entziehen. Gewiss werden die Theilnehmer an den Berathungen sich der großen Aufgabe und der damit verbundenen Verantwortlichkeit, aber auch des ernsten Momentes bcwusst sein, dass sie kein Mandat haben, namens des Landtages zu sprechen, welchem allein die Beendigung des Streites durch eine Entscheidung zustehe. (Doctoren der Technik.) Aus Graz wird uns berichtet: In einer iu der Aula der hiesigen tech-nischen Hochschule abgehaltenen General-Versammlung des Verbandes ehemaliger Grazer Techniker winde eine Resolution des Inhalts beschlossen: Es fei zur Hebung des Ansehens des Tcchnikerstandes unumgänglich noth» wendig, dass den technischen Hochschulen, gleich den Universitäten, das Recht verliehen werde, absolvierten Hörern nach erfolgreicher Ablcgung strenger Prüfungen den Doctor-Titel zu verleihen. Die Doctoren der technischen Wissenschaften sollen die gleichen Rechte wie die an den Universitäten promovierten genießen; den bisher geprüften diplomierten Ingenieuren solle der Doctortitel nachträglich verliehen werden. (Zu den Ausgleichs. Conferenzen.) Der «Pester Lloyd» bezeichnet die Aussichten für den Ausgleich in Böhmen als recht freundlich. Die Regierung werde alles thun, um ein praktisches Resultat zu erzielen. Dasselbe Blatt meldrt. Statthalter Graf Thun werde ebenfalls nach Wien reisen, um an den Berathungen theilzunehmen. (Das Reichsgesetzblatt) veröffentlicht das sunctionierte Gesetz vom 29. December 1889. betreffend Gebürenbefreiungen von Urkunden, Schriften und Eintragungen für das galizische Landesanlehen von 300.000 fl,, sowie für die aus diesem Anlehen ,,u gewährenden Unterstützungen und Vorschüsse, ferner betreffend die Einbringung rückständiger Raten. (Neujahrsgratulation bei Tisza) Seit Jahren war die Neujahrsgratulation beim ungarischen Minister-Präsidenten T,sza nicht so imposant wie heuer. Sämmtliche Minister, die Abgeordneten der liberalen Partei und zahlreiche Mitglieder des Oberhauses wareu erschienen. Der Vice.Präsident des Abgeordnetenhauses Baron Huszar verdolmetschte in einer schwungvollem Rede die Gefühle der Anhänglichkeit nnd des Vertrauens, welche die Parteia/noss^n ihrem Führer entgegenbringen. Die Antwort Tisza's wurde mit Begeisterung aufgenommen, besonders als er von sciuer Pflicht sprach, auf seinem Platze auszuharren und sich bereit erkürte, den Parlamentarismus in Ungarn vcir dem Terrorismus der Minorität zu schützen. Er wisse sehr wohl, dass er auch in Hinkunft großen persönlichen Anfeindungen ausgesetzt sein werde, aber um so entschiedener und fester w-rde er diesen widerstehen. Er schilderte eingehend die Fortschritte, welche Ungarn seit fünfzehn Jahren machte und erbat sich die Unterstützung der Partei zur Durchführung der geplanten Reformen auch in der Richtung, dass durch dieselben das Gleichgewicht im Staatshaushalte nicht gcstört wt>rde. Der Passus über die äußer,' Lage klang zuversichtlich; das Schwergewicht legte Tisza auf den festen Bestand der Friedensliga. (Aus dem Vatican.) Bei der jüngsten Allocution sprach der Papst seine Freude über die Er< richtung der katholischen Universitäten in Washi, gton, Ottawa und Freiburg aus. Umso größeren Sclnnerz verursache ihm Italien, wo, wie jüngst ein im öfftnt lichen Leben stehender Mann erklärte', die Machthaber unaufhörlich die Kirche und den Papst zu bekämpfen beabsichtigen. Das Papstthum habe ein Recht auf die weltliche Macht, weil hierauf die Unabhängigkeit und die zur Ausübung seiner Pflichten nothwendige Freiheit beruhen. Das neue italienische Strafgesetzbuch und das jüngst votierte Gesetz über fromme Werke seien eine Beleidigung der Geistlichkeit sowie eine Verletzuug der Kirche. Priester seien von der Verwaltung der Wohlthätigkeit^ Anstalten ausgeschlossen, während Frau-n zugelassen wurden. Man habe gesagt, die Wohlthätigkeit müsse von Laien ausgeübt werden, weil sie dan„ besser aufgenommen würde. Die Unglücklichen aber schämen sich. außerhalb der Kirche die christliche Mildthätigkeit in Empfaug zu nehmen, weil es außerhalb der Nirche keine wahre Mildthätigkeit gibt. (Oesterreich und die Türkei.) Wie die «Presse» meldet, hat die türkische Regierung sich bereit erllärt. mit der österreichisch-ungarischen Regierung über den Text des neu abzuschließenden Handelsvertrages in Vei Handlung zu treten, nachdem über den zu ver« einbarenden Conventional Tarif bis auf eine offen ge« bliebene Frage ein Einverständnis erzielt wordeu ist. I" drr ersten Woche des Jänner wird im Ministerium des Aeußern die Zoll» und Handelscouferenz zusam« mentrcten, um die auf die bevorstehenden Verhandln», gen bezüglichen Instructions für die österreichisch-un-garische Botschaft in Constantinopel. welche mit den bezüglichen Transactionen betraut ist, festzustellen, be« ziehungsweise die geeigneten, von den beiderseitigen Regierungen zu genehmigenden Vorschläge zu for« mulieren. (Die Colonial-Armee Frankreichs.) Iu Frankreich steht augenblicklich die Frage, in welcher Weise die von der nationalen Wehrkraft' unabhängige Colonial-Armee zu organisieren sei. im Vordergründe der politischen Erörterung. In beiden Kammern des französischen Parlaments haben sich zahlreiche Stimmen für das System der Werbung ausgedienter Mannschaf, ten aus den Reihen der activen Armee mittels hoher Werbeprämien ausgesprochen. Die Prämie soll sich auf 500 Francs belaufen. Da die Stärke der Colonial-Armee auf 50.000 Mann präliminiert ist, so weiden zunächst finanzielle Gründe gegen diesen Modus ins Treffen geführt. Weiters werden aber auch Bedenken dagegen geltend gemacht, welche in den bestehenden, auf der strengen Durchführung der allgemeinen Wehr« Pflicht basierenden Militärgesetzen ihre Begründung finden. (Russland.) Ein vorgestern veröffentlicht^ Gesetz ermächtigt den Minister' für Volksaufklärung, das deutsche Gymnasium in Goldingen binnen drei Jahren zu schließen und die der lurländischen Ritterschaft für das Gymnasium bewilligten Regierungs. subsidien im Betrage von 1600 Rubeln jährlich von Neujahr 1890 ab zurückzunehmen. (Neujahrsempfang bei Carnot.) Beim vorgestrigen Neujahrsempfange des diplomatischen Corps erwiderte, wie man uns aus Paris telcgraphiert drr Präsident der Republik. Herr Carnot. auf die Ausp'ache des päpstlichen Nuntius und dankte für die beznalich der Größe der französischen Nation und das Wohl der Republik ausgedrückten Wünsche. Der Präsident same -Es werden uusere vereinten Anstrebungen sich dahin richten, die begonnenen großen Werke des Friedens und des Fortschrittes fortzusetzen. Wir werden zu diesem Weilers daran, zeitweise von einer gewaltigen Fels» spalte, einer wildzerrissenen Schlucht unterbrochen. Und so wie drüben ist es auch hüben, an Istriens Ostküste. Nach dem fjordartig in das Land einschnei» denden Arsa-Canal folgt das kleine Oertchen Rabaz. Man frägt sich unwillkürlich, warum wir h,er halten? Aber all diese Küstennester sind wichtige Importplätze für das Innere. Man kann die weiße Zickzacklinie der landeinwätts hoch hinauf führenden Straßen aufweite Strecken im graugrünen Gestein des Steilhangs verfolgen. Allmählich nähern sich Insel und Festland und bilden endlich den Canal von Farasina, durch den man wie durch ein mächtiges Wasserthor, auf das die pittoresken Bergstädte Albona und Fianona fallenglrich herabspühen eintritt in das bezaubernde Golfrnnd von Wenn man das herrliche, leichtgekräuselte Blau des Wasser«, die sanft geschwungenen, dörferbedeckten Küstenlimen, die unzähligen Segel, die in eleganter Bewegung häufig aufschnellenden Delphine, endlich die wie ein' Nrbelbild immer plastischer hervorragende schöne Hafenstadt betrachtet, so gibt es Momente, in denen man den fast unglaublich scheinenden, schüchternen Verqleich mit — Neapels Golf kaum unterdrücken kann. Freilich—nur für Augenblicke, denn schon schlagen geläufige, oftgehörte Namen an unser Ohr: Da ist der Monte Maggiore.' Hier das lorbeerumkränzte Lovrana, dort, unter wehenden Palmenkronen, Abvazia! Der Lauf unseres Dampfers verlangsamt sich — er hält. Feierlich mengt sich der Klang der Mittagsglocken von den Thmmen der Seestadt in das Geräusch des niederrasselnden Ankers und mit dem Betreten Fiumaner Bodens ist unsere Umschiffung Istriens glücklich be« endet. Julius Mucha. lNachbriill verboten Usrschlnngsns Isäöen. Roman aus dem Englischen von Hermine Fraulenstein. (104, Fortsetzung.) Rasch war sein Entschluss gefasst, den er ohne weiteres Besinnen ausführte, und zwei Stunden später war er in der letzten. Kings-Dene am nächsten gelegenen Bahnstation W*** angelangt und legte den Weg nach dem Dorfe in einem Wagen zurück, den er jedoch kurz vor demselben verließ, um sich zu Fuß nach der Kirche zu begeben. Das Aussehen des Dorfes siel ihm auf; cs herrschte zwar eine gewisse Aufregung daselbst, aber nicht die, welche er erwartet hatte. Es standen Grupp n von Männern und Frauen auf der Straße beisammen und sie sprachen miteinander, sahen aber alle ernst und niedergeschlagen ans — mehr, als ob sie eni Leichenbegängnis denn eine Hochzeit besprechen würden. Es gab weder Fahnen noch Triumphpforten, wie er es doch erwartet hatte; — nur ein Gerüst, das mit Kränzen hatte umwunden werdeu sollen, stand da. Einen Augenblick lang dachte Hugh daran, zu fragen, was das zu bedeuten habe, aber er wollte keine Aufmerksamkeit erregen und gieng daher weiter, bis er die Kirche erreichte. Dort sah er zu seinem Er-staunen die Thüren geschlossen, und Plötzlich schlug statt fröhlichen Hochzeitsglockenklanges der eigenthümlich wimmernde Ton des Slerbeglöckchens an sein Ohr. Ein jäher Schreck befiel ihn, und er taumelte gegen die Kirchenthür und hielt sich an der Klinke fest, um nicht zu Boden zu stürzen. Konnte Natalie gestorben sein und läutete die Sterbeglocke um ihretwillen? Mit Anstrengung nur ermannte er sich und schaute Nähe sei den er fragm könnte, was geschehen sei. Er erblickte '!^W"'^^^l«Mer in einiger Entfernung einen 3 .?^ann, der emsig an einem Grabe schaufelte. Auf diesen gieng er zu. fraate^ "'^ ^"^ ^ Egertons Hochzeitstag?» seinen^SpMm.^"^^" ^"^ auf und stützte sich «uf ,,„« s^^ es sein sollen, aber ohne Bräutigam mnn.^e doch nicht heiraten, nicht wahr?» entgegnete er, dem verwunderten Hugh eigenthümlich zulächelnd. «Qhne Bräutigam? Was meinen Sie? ^«/^ m" ^ benn nicht gehört, was dem reichen b'" sie hätte heiraten sollen, ge. . 6-'?3 h"be nichts gehört. Ich bin eben erst aus °'r «vtadt angekommen. Was ist es?» 5^mtt V5-"""be gestern abends meuchlings er-.1 und ste sagen — und er senkte seine Stimme z" ganz leisem Flüstern herab, als fürchtete er. die f^.kn m chre,, Gräbern könnten ihn hören - sie habe i. ^ Mlss Natalie es sei. welche ihn ermordet 5».«s/lÜtt"^' ^ 'h" ermordet habe?, wiederholte Hugh fast ohne sein Wissen Der alte Mann nickte mit dem Kopfe. , . '^' es ist gewiss eine sonderbare Sache, aber ^''l^""°ch. so. und gleich nach der gerichtlichen Leichenschan w,rd sie uach W"* ins Gefängnis ge-bracht werden, da jedermann erwartet, dass die Jury die Anklage wegen Meuchelmorde« aeaen sie erheben wlrd. Es ist ein furchtbarer Schlag für die Egertons; aber Hochmuth kommt immer vordem Fall, und sie war siets sthr stolz. — diese Miss Natalie!» Mbacher Zeitung Nr. 2. 11 3. Jänner 1890. Ziele gelangen mit Ihrer erleuchteten Unterstützung und mit gutem Willen der so würdig in unserer Mitte vertretenen Regierung"» und Nationen. (Zur Lage auf Kreta.) Wie aus Constan-tinovel gemeldet wird, lauten die auf der Pforte ein» laufenden Nachrichten aus Kreta dahin, dass die Pacification der Insel täglich Fortschritte mache. Die au« anderen Quellen stammenden Berichte canstatieren jedoch, dass die durch den letzten Ferman des Sultans hervorgerufene Unzufriedenheit der christlichen Bevölkerung in ungeschwächtem Grade fortdauere. (Brasilien.) Telegramme aus Rio dc Janeiro melden die Aufhebung der Civilgesetze, die Einführuug des Standrechtes, die Unterdrückung der Oppositions-Presse die Censur der Telegramme, die Einrichtung eines schwarzen Cabinets für Briefe. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie da« unga« rische Amtsblatt meldet, für die griechisch-katholische Kirche in Vajnägh 100 fl. zu spenden geruht. — (Attentat in Rom.) In Rom hat am NeujahrStage gegen halb 6 Uhr nachmittags ein Individuum von kleiner Gestalt auf dem Platze vor dem Quirinal-Palaste im Momente, als der Neujahrsempfang zu Ende war, eine viereckige Messingbüchse vor das Thor des Palastes geschleudert. Die Büchse war ungefähr 29 Centimeter lang und mit einer brennenden Lunte ver« sehen. Per Missethäter entfloh sofort nach der That. Ein Gendarm hob die Büchse auf und löschte die Lunte aus. In der Büchse befindet sich eine Flüssigkeit, deren Zu« sammensehung unbekannt ist; dieselbe wird chemisch unter« sucht werden. Die Gendarmen verfolgten den Missethäter, holten denselben ein und brachten ihn auf die nächste Polizeistation, indem sie ihn in die Mitte nahmen, um ihn gegen die Wuth des Volles zu schützen. Der Misse, lhäter wurde sofort einem Verhöre unterzogen, weigerte sich jedoch, seinen Namen anzugeben und die That zu erklären. Derselbe gestand lediglich, dass er bereit« vor einigen Tagen Briefe geschrieben hatte, in welchen er die That ankündigte. — Nachträglich wird telegraphisch ge» meldet: Der Verbrecher ist ein sicherer Tancredi Vita aus Sicilien. Derselbe hatte vor zehn Tagen der Redac» tion der «Tribuna» ein umfangreiches Actenstück mit der Bitte überbracht, dasselbe zu öffnen, sobald sie von ihm hören sollte. Der Redacteur der «Tribuna» gieng zur Mlzeidirection und stellte die Identität des Verhafteten Mlt zenem eigenthümlichen Besucher fest. Die Actenstilcke enthalten nichts als bittere Beschwerde,, gegen den Un» terrichtsminisler. — (Nach 470 Jahren.) Aus Budapest wird berichtet: Im Jahre 1419 starb der Neutraer Bischof Ladislaus Demindy und hinterließ seiner Familie außer den Familiengütern Teßsr und Demend über 100.000 Joch umfassende Liegenschaften. Die Familie konnte von der Erbschaft jedoch damals nicht Besitz er« greifen, weil die zu jener Zeit ins Land eingefallenen Türlenhorden das nach Millionen gehende Vermögen an sich rissen. Nach Äeendiguna. der Türkenhrrrschaft gelang ks den Erben, bei den Gerichten ein Urtheil zu erwirken, laut welchem ihre berechtigten Ansprüche anerkannt und die ro8t.itut.io in intoxrum angeordnet wurde. Die Vertheilung der damals noch vorhandenen Güter war aber keine Kleinigkeit, denn die Zahl der Erben war be» reits auf viele Hunderte angewachsen, und ihre Berechtigung zur Erbschaft konnte nicht leicht festgestellt werden. Um 15. September 1768 nahm der Verlassenschaftsstreit der Erben seinen Anfang, und vorgestern — nach 121 Jahren — wurde derselbe beigelgt. Das Vermögen wurde während dieser Zeit von einem Familienrath ver« waltet, und die Verwaltungslosten waren so große, dass von dem riesigen Vermögen nur mehr 38,000 st, übrig ge» blieben waren. Zur vorgestrigen letzten Sitzung des Fa> milienralhes waren von den etwa 2000 Erben an 300 im großen Saale des Comitatshauses erschienen. Der An« walt des Familienrathes legte die 15 große Bogen um» fassenden Familien-Abstammungs'Tabellen vor, wofür ihm ein Honorar von 10.000 st. zugesprochen worden ist; für die in den letzten drei Jahren ausgeführten Agenden wurden ihm außerdem 6000 fl. votiert. Es blieben sonach noch 22.000 fl. von dem großen Familienvermögen übrig, welche unter die 2000 Erben vertheilt wurden. Jeder von ihnen erhält demnach 1100 st. — wenig genug nach einer Wartezeit von 470 Jahren. — (Nothstands action.) Die Nuthenen haben ein eigenes Hilfscomitö in Lemberg eingesetzt, dessen Auf» gäbe es sein wird, ausschließlich den Bauern in ihrer Nothlage beizustehen. Diesem Hilfscomiti gehören Universitätsprofessor Dr. Szaraniewicz, mehrere ruthe« Nische Landtagsabqeordnete und andere Notabilitäten an. — (Der Brand in Laelen.) Wie uns bereits telegraphisch aus Brüssel gemeldet wurde, ist vorgestern nachmittags das königliche Schloss in Laeken ein Raub der Flammen geworden. Die Majestäten befanden sich eben in Brüssel zum Neujahrs «Empfang, der sofort ab« gebrochen wurde, worauf die Königin nach Laelen fuhr. Das Feuer griff mit großer Raschheit um sich. Obwohl die Feuerwchrcorfts von Lacken und Brüssel sofort alar-mirt wurden, breitete sich der Brand, durch einen heftigen Wind genährt, in schrecklicher Weise aus. Innerhalb anderthalb Stunden war der größte Theil de« König«, schlösse« sammt vielen Kunstschätzen ein Raub der Flam« men geworden. Vor dem niedergebrannten Schlosse sammelte sich abends eine riesige Volksmenge an. Da« Schloss Laelen war der Lieblingsaufenthalt des belgischen König«-Paares und eine« der schönsten Schlösser der Welt. Der Schade dürste 10 Millionen übersteigen. — (Blattern in Kärnte») In Eisenlappel. Vellach und neuestens auch in Seeland nimmt die Blatterncpidemie trotz aller Gegenmaßregeln noch immer zu. Die dortige Landesregierung hat demnach neue Vor» schriften hina>l«gegeben. Die Bezirkshauptmannschaft Völker-markt wird angewiesen, dahin zu wirken, dass die Gemeinde - Sanitätscommissionen in Kappel, Vellach und Seeland ihre vollste Thätigkeit entwickeln. Da in vielen Fällen eine Isolierung der Kranken wegen der ärmlichen Wohnungsverhältnisse gar nicht möglich ist, so muss deren Ueberführung in ein Nothspital unbedingt veranlasst werden, weshalb in erster Linie die Gemeinde Kappel mit der Ausfindigmachung und Instandsetzung einer oder mehrerer hi,zu geeigneter Räumlichkeiten zu beauftragen ist. — (Der Vieh st and Eisleithaniens) um» fas«te nach der Zählung von 1680 bei 22 Millionen Hngh traute seinen Ohren kaum. Natalie, seine hochsinnige, edle. schöne, grliebte Natalie, sie war eines Erbrechens angeklagt und in Gefahr, in das Gcfäng< nis gebracht zu werden! Der Gedanke war entsetzlich, kaum fassbar, uud doch musste es so sein, denn dieser alte Mann hätte doch unmöglich so etwas erfinden können. Es dauerte einige Augenblicke, ehe er seine Selbst» Beherrschung wieder erlangte; dann schritt cr, uhue an ben Totengräber ein weiteres Wort zu richten, hastig von dem Friedhof weg und eilte, von den widerstrei» tendstcil Gedanken uud Empfindungen duichslürmt. dem Hrrrenlimlse von Kings-Dene zu. Das Haus iah seltsam verödet aus. und unauf-st/halten gelangte er in die Halle. Dort fand er einen Bedienten. «Ich wünsche Miss Egerton zu sehen,» begann Hugh. Der Diener schaute ihn verlegen an. M>t rascher Bewegung drückte Hugh ihm ein Geldstück iu die Hand. «Führen Sie mich in ihr Zimmer oder wo immer ne sonst sein mag. Ich muss sie sehen um jed^'n Preis!» lugte er hinzu. Der Diener geleitete Hugh nach der Thür von ^atalie's Ankleidezimmer, woselbst der Delcctio Wihte !^M entgegenkam und ihn fragte, was er wünsche. Nach- > Hugh ihm seiu Begehren eröffnet halle, schüttelte " Detectiv den Kopf. s. «Ich kann Ihnen nicht g. stallen, sie zu sehen, mein V"r.» sagte er fest, aber m demselben Augenblick er« Aynetr sich etwas, was ihm die Initiative au« der Hand nahm. Kaum dass Natalie die ihr nur zu wohl» bekannte Stimme hörte und erkannte, sprang sie empor, ns« die Thür zu ihnm Boudoir auf uud stand j.tzt bleich und verfallen, wie Cleveland sie in seinem Traum erblickt hatte, vor ihm. «H»gh, o, Hugh, du bist gekommen!» rirf sie, und in diesem Augenblick vergaß sie alles, wai zwischen ihnen vorgefallen war und sie getrennt hatte, und n»r denkend, dafs sie ihn liebte und auf ihn vertrauen konnte, warf sie sich. laut aufweinend und ohne die Anwesenheit eines Dritten zu beachten, in seine Arme. Der Detectio hatte in White noch nicht ganz und gar den Menschen erstickt, und wie sehr er auch an peinliche Scenen gewöhnt sein möcht?, wandte er sich doch tief erschüttert ab und verhinderte ei nicht, dass Hilgh das vor Schmerz fast aufgelöste Mädchen in ihr Boudoir zurückführte. «Ich wusste — ich fühlte es. dass du zu mir lmnlmn würdest,» flüsterte sie. als sie mit ihm allein war. Hughs Herz schlug zum Zuspringen. Trotz allem, was a/schchm war, erkannte er a»s ihrem gcgenwar« tigen Benehmen, dass sie nie aufgehört hatte, ihn zu lieben, und dieses Bewusttsein willte selbst unter diesen traurigen Umständen wie cin Lebenselixier auf ihn. «Sage mir alles, was vorgefallen ist,» begann er, ihre Hand mit warmem Druck, der ihr Kraft zu ver« l'ihen schien, umschließend. «Ja,» antwortete sie, «es sind Ereignisse ein« getreten, welche et nicht länger nothwendig machen, irgend etwas vor dir noch zu verbergen. Das Siegel, welches meine Lippen verschloss, ist von denselben genommen.» Und sie erzählte ihm die ganze Geschichte ihrer Verlobuug mit Farqichar und die Bedingungen, unter welchen dieselbe geschlossen worden war. (ssonichunn folgt.) Einwohnern 17,666.000 Thiere: Pferde, Rinder, Schafe, Vsel, Maulthiere, Schweine, Ziegen. Der Viehstand Ungarns bei 16 Millionen Einwohnern über 26.915,000 Stück, )erjenige Bosniens und der Hercegovina bei 1,336,000 Einwohnern nach der Zählung vom 15. Juni 1879 über 2,750.000 Thiere. Hiernach kommen auf einen Kopf der Vevölkerung in Oesterreich 0 80, in Ungarn 1 67, im Occupationsgebiete 2'03 Thiere. — (Parfüm zu bereiten.) Rosenessenz und Veilchenparfüm kann man sich leicht selbst bereiten. Zur Rosenessenz nehme man in gleichen Theilen Rosenöl und Rosengeraniumöl, welches gut miteinander vermischt wird. Auf ein halbes Liter Alkohol nehme man un> gefähr 4 Gramm dieser Mischung. Auch wird gerathen, etwas Patschouly'Extract dazu zu thun. Zu Veilchen-Parfüm nehme man auf ein halbes Liter Alkohol 250 Gramm Veilchenwurzeln. — (Die St. Stefanslrone.) «lm 20. Februar werden es hundert Jahre, seitdem die Krone de« heiligen Stefan aus Wien nach Budapest gebracht worden ist und seither ohne Unterbrechung in Ungarn sich befindet. Es sollen nun zur Erinnerung hieran Festlichleiten ver« anstaltet und aus diesem Anlasse die Kron-Insignien wie vor der Krönung durch mehrere Tage zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt werden. — (WilhelmRitter vonvraumüllerf) Dienstag nachmittags ist in Wien Herr Wilhelm Ritter von Brau müll er, Thef der l. l. Hof» und Univer« sitll'ts'Vuchhllndlungssirma «Wilhelm Vraumiiller K Sohn, Graben Nr. 21», nach fünftägiger Krankheit einem Herz« leiden erlegen. Wilhelm Ritter von Braumüller hat ein Alter von 52 Jahren erreicht. — (Feuer in einer Schule.) Vin recht beklagenswerte« Unglück wird au« Detroit in Amerika gemeldet. Während sechzehn Kinder in einer öffentlichen Schule eine Weihnachtscantate in Gazekleidern einftu« dierten, gerieth der Stab, den eine« derselben in der Hand trug, durch Berührung mit einer Kerze in Brand. In der allgemeinen Aufregung, welche folgte, fiengen die Kleider von einem Dutzend Kinder an zu brennen, Wasser wurde so rasch wie möglich herbeigeschasst und über sie gegessen, aber zwei Kinder verbrannten, während mehrere andere tödliche Verletzungen davontrugen. — (Ein ehrgeiziger Schneider) I^ einer der letzten Sitzungen der Brüsseler Akademie der Wissen» schaften verlas deren Secrelär zum Ergötzen der Mit« glieder den Brief eine« Schneiders, worin derselbe den Wunsch ausdrückte, da er von der Akademie in Vortheil« hafter Weise habe sprechen hören, Mitglied derselben zu werden — (Sträflingsrevolte.) Im Gefängnisse be« Vudapester Landbezirle« machte sich unter den Straf« lingen aus geringfügiger Ursache eine Unzufriedenheit bemerlbar, infolge deren an sechzehn Sträflinge beim Staatsanwalte Beschwerde führten. Als dieselben in die Zellen zurückgeführt wurden, rise sich einer der Be« schwerdeführer los, lief in den Hosraum und schrie aus Leibeskräften: «Eure Brüder werden gemordet!» Der unter Riegel befindlichen Sträflinge bemächtigte sich große Ausregung, und sie schrien und polterten, doch wurde die Ruhe bald hergestellt. — (Greise Poeten.) Vorgestern feierte man in Berlin den siebzigsten Geburtstag Theodor Fon-tane's. und am 22. d. M. wird München den ebenso» vielten Geburtstag Hermann Lingg« festlich begehen. Bei Fontane liefen zahlreiche Glückwünsche und Fest« gaben aus allen Gauen Deutschlands ein, Für den nächsten Samstag ist eine große öffentliche Feier geplant. — (Eine Brücke über ben Bosporus.) Nach einer Meldung aus Constantinopel haben sich französische Kapitalisten anheischig gemacht, eine Brücke über den Bosporus zu erbauen; die Vrücke würde eine Länge von 800 Meter erhalten und 70 Meter hoch ülxr dem Wasserspiegel angelegt werden. — (Drillinge.) Die Frau des in Nimburg wohnhaften Locomotivheizers der Nordwestbahn I. Kar-vus wurde am Sonntag von drei gesunden Knaben entbunden. Der von dem seltenen überreichen Kindersegen überraschte und heimgesuchte Vater hatte nichts Eiligeres zu thun, als den Herrn General-Director Hofrath Doctor Groß um Uebernahme der Pathenschaft der Drillings« sühnchen telegraphisch zu ersuchen. — (Der Dampfer «Medusa».) Wie au« Trieft telegraphiert wirb, ist der Lloydbampfer «Me« dusa». welcher, auf der Fahrt nach Bombay und Hong. kong begriffen, nördlich von Sualin im Nöthen Meere gestrandet ist, wieder flottgemacht worden. — (Der vielnamige Hund.) «Wie heißt denn Ihr Hund?» — «Heißen thui er eigentlich ,Sullan'; aber ich rufe ihn ,Azorl', meine Frau ruft ihn ,Vello' und meine Tochter ruft ihn ,Lord'.» — «Hört er denn auf alle diese Namen?» — «Hören thut er überhaupt nicht, denn er ist taub!» Vocal- und Provinzial-Nachnchten. — (Die Abreise der Kaiserin.) Ihre Ma» jestät die Kaiserin, Frau Erzherzogin Marie Va« lerie und Erzherzog Franz Salvator sind mit Laibacher Zeitung Nr. 2._______________________________________12_______________________________________________3. Immer 1890. dem Obersthosmeister Baron Nopcsa, der Kammervorslehe« rin Gräsin Kornis und dem Leibärzte Dr. Kerzl im Ge« folge vorgestern um 6 Uhr abends mittels Separathof-zuges von Miramar nach Wien abgereist. Den vom Oberinspektor Brüll geführten Hofzug begleiteten Hofralh Ritter v, Claudy und Südbahncoittrolor Lischke. Auf dem Bahnhofe war nur Schlossverwalter Ritter v. Orel er» schienen. DienZtag hatte Ihre Majestät in Begleitung der kaiserliche!» Hoheiten und des Gefolges an Bord der Jacht «Gr^f» einen mehrstündigen Ausflug längs der istriani^chcn Küste unternommen. — (Reform des pharm aceut.'chen Studiums.) Das Ncichsgesrhblatt publiciert, wie wir schon gemeldet, die vom Uuterrichtsminister in einer der letzten Sitzungen des Abgeordnetenhauses angekündigte Resorm des pharmaceutischen Studiums. Diese Reform besteht vor allem in der Verfügung, dass künftighin für die pharmaceutische Laufbahn die Absolviernng von sechs Gymnasial« oder Realclafsen als Vorstudium nothwendig sein wird. Die Realschüler können in den Apotheken Aufnahme finden, wenn sie sich einer Ergänzungsprüfung aus dem Lateinischen mit Erfolg unterziehen. Nach der Lehrzeit, welche, wie bisher, drei Jahre zu dauern hat, soll künftighin unmittelbar das Universitätsstudium folgen, welches vier Semester in Anspruch nehmen wird. Aus dem Lehrplane des Universitätsstudiums wurden zwei Gegellstände: Zoologie und Mineralogie, vollständig ge« strichen, dagegen wurden die Anforderungen in der Chemie gesteigert und praktische Uebungen in mikrosko» pischen Untersuchungen eingeführt. Zur Erlangung des Grades eines Magisters der Pharmacie werden drei Vor« Prüfungen und eine strenge Prüfung gefordert werden. Die Erwerbung des Doctorats der Pharmacie (Chemie) in der bisher üblichen Weise findet nicht mehr statt. Jenen Magistern der Pharmacie, welche den Doctorgrad der Philosophie rits erworben haben, ist es gestattet, den Titel «Doctor der Pharmacie» zu führen. Diese Bestimmungen treten schon für das nächste Studienjahr in Kraft. — (Deutfches Theater.) Heute beginnen die Vorstellungen der deutschen Gesellschaft auf allgemeinen Wunsch des Publicums im Casino-Glassalon. Das von der Direction auf zwanzig Vorstellungen eingeleitete Abon» nement hat ein recht günstiges Refultat erzielt, und ist zu hoffen, dafs im neuen Interimstheater die Vorstellungen gut besucht sein werben. Als erste Vorstellung wird heute da« beliebte L'Arronge'sche Vollsstiick «Hasemanns Töchter» mit Herrn L. Gottsleben als O.ist und den Herren Neher und Schenk und den Damen Fräulein von Wagner und Frau Thomas-Sölo in don Hauptrollen aufgeführt. — (Militärisches.) Se. Majestät der Kaiser geruhte die Uebernahme des mit Wartegebür beurlaubten Obersten Hamilkar Freiherrn de Fin, des Infanterie-Regiments Milan I. König von Serbien Nr. 97, nach dem Ergebnisse der neuerlichen Superarbitrierung als zum Truppendienste im H?ere untauglich, zu Localdiensten ge> eignet, unter Vormerkung für letztere, in drn wohlverdien« ten Ruhestand anzuordnen. — (Slovenischer Gesangverein.) Der Gesangverein «slovongko pov»llo ärvMva» hält am 6ten d. M. in den Localitäten der Pettauer Citalnica eine Sitzung, in welcher die Auswahl der Lieder für das große Concert dieses Jahres sowie die Bestimmung des Tages und des Ortes, wo das Concert stattfinden soll, erfolgen wird. Der Auöschuss hat bereits Schritte unter« nommen, das Programm des nächsten Concertes recht mannigfaltig und interessant zu gestalten. Seiner Bitte haben bereits stattgegeben Herr Dr. O. Ip a vec, indem er dem Vereine zwei und Herr Anton Nedueb, der demselben mehrere neue Chöre zur Verfügung stellte. — (Tragisches Ende einer Hochzeitsreise.) Ein schreckliches Unglück ereignete sich Dienstag zwischen Raibl und der Höhe des Predil. Herr Med. Pr. Kempf aus Flitsch war, wie man der «Triester Zeitung» berichtet, in Gesellschaft seiner jungen Gattin auf der Heimlehr von der Hochzeitsreise in Tarvis angelangt und wollte von dort aus mit seinem eigenen Schlitten die restliche Strecke über den Predil zurücklegen. Die Fahrt gieng bis über Raibl hinaus glücklich von« statten; vor der sogenannten Grafenlawine angelangt, bemerkte das junge Paar zu feinem Schrecken, dass diese im Begriff sei, sich zu lösen. Der Kutscher, welcher den Schlitten lenkte, glaubte die gefährdete Stelle noch vor Eintritt einer Katastrophe passieren zu lönnen, er trüb die Pferde an, doch im nächsten Augenblicke sauste die Lawine nieder und schleuderte den Schlitten sammt den Insassen, dem Ehepaare, dem Kutscher u d einem Bedienten, eine zehn Meter hohe Stützmauer hinab, die rollende Masse ihnen nach. In der Nähe beschäftigten Schneeschauflern ist es zu danken, dass den Verunglückten rasche Hilfe gebracht werben konnte; nach emsiger Arbeit wurde zuerst die junge Frau, die ohnmächtig in einer Blullache lag, au« der fatalen Situation befreit, und nach ihr wurde der Gatte aufgefunden. Da« Ehepaar hatte im Sturze schwere Verletzungen, und zwar der Mann einen Nrmbruch und die Frau einen Beinbruch erlitten; glücklicher kam der Kutscher davon, welcher bis auf linb deutende Hautabschürfungen unverletzt war: da« gegen blieb der Diener unter der Lawine begraben. Die Arbeiter legten den Verunglückten den erstei« Nothverband an, worauf sie der aus Raibl rasch herbeigeholte Montan-arzt in Behandlung nahm und sie nach Anlegung eines regelrechten Verbandes für transportfähig erklärte. Die Pferde blieben todt, der Schlitten w«rde gänzlich zer» trümmert. — (Spenden.) Wie in früheren Jahren, hat die fürstliche Familie Windisch-Graetz auch heuer für die Armen der Pfarre Planina den Betrag von 10l) fl. und zur «nschaffung von Kleidern für bedürftige Schüler dortselbst ebenfalls den Betrag von 100 fl. gespendet. — (Der Lefeverein in Gurkfeld) veranstaltet am 5. Jänner ein Concert, und zwar unter Mitwirkung der Musikkapelle des 53. Infanterieregiments aus Agram. Beginn um halb 8 Uhr abends. Entree für Mitglieder 50 kr., für Nichtmitglieder 1 st. Das Concert wird mit einem Tanzkränzchen beschlossen werden. — (In der Affaire Strozzi) untersucht, wie man uns aus Agra m mittheilt, der Rechnungsrath Ierkovic die Bücher und Rechnungen. Es muss erst das Resultat der Untersuchung abgewartet werden, um die Höhe der defraudierten Summe feststellen zu tonne». Auf die Liegenschaften des Theater-Intendanten Kneisel wurden 20,000 fl. vorgemerkt. Es verlautet, dass Kneisel suspendiert werden soll; er war verpflichtet zur Gegen-fperre, die er nicht ausübte. — (Der Vorspan nspreis pro 1890.) Der Gesammtvergütungspreis für ein Vorspannspserd und ein Kilometer ohne Unterschied des Geschäftszweiges und des Vorspannnehmers wurde sür die Zeit vom Iten Jänner bis 31. December 1890 mit 9 Kreuzern für da« Herzogthum Krain festgesetzt. — (Brand in K rain burg.) Am verflossenen Freitag abends circa 9 Uhr brach im Gewächshause des Hrrrn Matthäus Pirc iu Krainburg, Sauevorstadt, ei» Feuer aus. Dank dem raschen und sicheren Eingreifen der hiesigen freiwilligen Feuerwehr wurde das Feuer bald bewältigt und dem Ausbreiten desselben Einhalt gethan. — (Aus Rudolfs wert.) Der unterkrainische Gesangverein in Nudolfswert hielt jüngst seine Hauptversammlung ab. In den Ausschuss wurden wiedergewählt die Herren: I. Sturm (Obmann), I. Klinc, I. Mechora, Dr. Fr. Prevcc, Fr. Nogina, Fr. Rosina, F. Salser, O. Skale und A. Virant. — (Thomas Ko schal) hat seinen neuesten Chor im Kärntner Volkston «'s falsche Diandle» mit der eigenhändigen Aufschrift: «Unvergesslich wird mir der poetisch schöne Abend des 13. Juli 1869 bleiben», der Sängerrunde des Laibacher Deutschen Turnvereines gewidmet. — (Gemeint) ewahl.) Bei der Neuwahl des G,'meindevorstandes der Ortsgemeinde Famle im politischen Bezirke Adelsberg wurden gewählt, und zwar zum Gemeindevorsteher der Grundbesitzer Josef Sklemba aus Famle, zu Gemeinderäthen die Grundbesitzer Andreas Bat aus Gorice und der bisherige Gemeinde« Vorsteher Josef Magajna aus Famle. — (Postalisches.) Wie uns die k. k. Post« und Telegraphen'Direction mittheilt, wurde am 1. d. M. zu Gradac in Krain eine postcombinierte Telegraphenstation mit beschränktem Tagdienste eröffnet. — (Slovenischer politischer Verein.) Die Generalversammlung des slovenischen politischen Vereines in Marburg beschloss, anlässlich der demnächst zu erwartenden Neuwahlen sür den steiermärkischen Landtag solle die Vereinsleitung eine Versammlung von Ver« trauensmännern aus ganz Südsteiermark einberufen, in welcher ein einheitliches Vorgehen bei den Wahlen und die Nominierung der Candidate» zu besprechen sein wird. — (Hohes Alter.) Im Grazer allgemeinen Krankenhause ist am vorigen Freitag der Patron der Chirurgie, Herr Julius Hirschfeld, im Alter von 103 Jahren gestorben. Als Merkwürdigkeit wird erzählt, dass er auf einem Schiffe im Atlantischen Ocean geboren worden sei, als sich seine Eltern auf einer Seefahrt befanden. Kunst und Fitevatur. — (Capitän Marryats Romane. Verlag von Karl Zieger in Berlin.) Die neue, sehr gefällig ausgestattete Auflage von Marryats Werken findet überall Anklang, so dass die einzelnen Lieferungen einander rasch zu folgen vermögen. Die letzt^ erschienenen Lieferungen enthalten die Fortschmig des überaus spannenden Romanes «Peter Simpel». Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 2. Jänner. Morgen findet im Ministerium des Aeuherll unter Theilnahme der Vertreter der beiderseitigen Regierungen rine Sitzung der Zoll« und Handelsconserenz zum Zwecke dcr Berathung der den österreichisch-ungarischen Delegierten bezüglich der Erneuerung des Handelsvertrages mit der Türkei zu ertheilenden Instructionen statt. — Ministetpräsident Graf Taaffe ist an der Influenza erkrankt und hütet das Bett. Doch dürfte nach dem Ausspruche der behandelnden Aerzte Se. Excellenz schon morgen wieder ! aufstehen und den Amtsgeschäften in gewohnter Weise nachgehen können. Prag, 2. Jänner. Den bisherigen Wahlrcsultateu in den Städtewahlbezirke» zufolge erscheinen die frühe« reu Landtagsabgeordneten wiedergewählt. Ocrliu, 2. Jänner. Ein kaiserlicher Erlass drückt anlässlick, des Jahreswechsels dem Fürsten Bsmarck die wälinsten Glückwünsche ans, erwähnt dankend der Echaltmlg des Friedens, der Verstärkung der Friedeus-bürgschaften im verflossenen Jahre, drückt die Äefriedi« gling über das Zustandekommen des Alters- und In-validitäts-Velsicheruilgsgesetzes aus und bittet, Gott möge dcm Kaiser im schwere», ueranwortuniMollen Herrsch ruernfe den tremn und erprobten Rath ^is« mavcks noch viele Jahre erhalten. Zürich, 2. Jänner. Gestern abends um 10 Uhr brach im Foyer des Theaters eine Feuersbruilst ails, durch üi.'lch' das ganze Gebäude zerstört wuroe. Sammt« liche D.corotionen sind verbrannt. Vom Publicum ist niemand verunglückt. Das anstoßende Staatsarchiv und das N gierungsgebäude blieben unversehrt. Paris, 2. Jänner. Der Stand der Influenza ist mwernndert. Die Zahl der Todesfälle hat sich infolge von Krankh iten der Respiratwlisurgane vervierfacht, doch sind lmr 22 Todesfälle auf Grippe und deren Folgen zurückzuführen, Belgrad, 2. Jänner. Die Slupstina votierte das Vudget in zweiter Lesung. D^r Deputierte Sposil! brachte einen formellen Antrag ein, welcher genügend unterstützt wurde, dahingehend, dass a/gen den früheren Finanzminister Rakic über dessen Gebarung eine Untersuchung einzuleiten sei. Constailtinopcl, 2. Jänner. Der Aolschafter Freiherr u. Calice empfieng gestern vormittags die Mitglieder der österreichisch-ungarischen Colon»?, Angelommenc Fremde. Am 31. December. Hotel Stadt Wie». Graf AuersMg, Thurnamhart. - Ii,» nezic, Steingulerzeuger, Gries. — Kreh, Kaufn,., Wien. — Komunor,!, Pcoslssor, Gollschce. — Podgorml, Cilli, — Gan> tar. Viüach, — Dr. Hintner. Pleolj/. — Horal, Äuchhallrl. Mam^lmrg. — Marquis Gozani. Nezirtelhauplman», Nat). mcumsdolf. -. Älichla, Inspector. Hotel Siidliahliliof. Murmoy, Marburg. — Rebeschini, Littai. — Krebch, Schulleiter. Lifting. — Schmied und R.'ijenbaner. Vahnblamtl'r, Trieft. Hotel Ällirischer Hof. Kompare, Mottling. - Mauiel, Loluce, Kapek, Gotischer. — Fais, Väctermeisler, Reifniqq. Ael1t'N'li"ilc. Ten 1. Jänner. Thomas Stibil, Stadtarmer, 57 I., Kailstädlerstraße 7, Luge„tuberc,ilose. — Andreas L»lec, Fass-binder, 84 I, Kuhthal 11, Entkräftn!!,;. — Apollonw Hoceuai, Arbeiterin, 42 I., Kuhthal 11, Schl^flufs. Den 2. Jänner. Cornelia Nothaucr, Private, 72 I., Franz-Iofef.Straße 3, Gchirnschlagstujs. — Maria Polonset, Partiesilhrers'Tochter, 1^/, Monat, Petersstrahe b?, Fraisen. Im Spitale: Dcu 1. Jänner. Mathias Urh, Schmied, 67 Jahre. Wassersucht, Den 2. Jänner. Maria Aubel, Arbeiterin, «5 Jahre, chrou. Darmlatarrh, — Joses Kosir, Inwohner, 7!) Jahre. Lungenentzündung. — Ialob Sersansli, Inwohner, 70 Jahre, Lungeuentzüüöuug._____________ Meteorologische " N 8^3 «N drs Himmel» ß-Z _____2 ' »-A ^Z ^ ^ KZ- 2.2.N. 743 6 0'4 O. schwach , 2 ^l»! 9. Ab. 743-0,-0-8 O. schwach ! bowü!!! "^n WeiNler^'^' Nementine. verwitwete " e N <^^ I-Hanna, «erwit. im N,m!n' M ^n b""."' "'^" '"' eignen und Nach ch ,.,n ! ^""'^" die höchst Mrüliende Sch1N,des^ Goruelie Vothauer St3b^ ''"?"" ^bcN' versehen mit den heiligen fM i 7^ 2'Jänner .„„ ^^ ^ ber^ w ein besseres Leben ai- Freitm^den^ ^ theuren Verblichenen wird in 5l ^ '?' ?"""' ""I halb 5 Uhr nachmittag " I Gehäuse Laibach ssr.n^Iofcf. T.ras e Nr. 3 C'K^""d"«'' da uach drm Friedhose z„ Sanct werden ^chatwng im ngcnen Grade überführt werden in mehreren ,^'rchcn gelesen; m Magensurt in der Pomlirche. ttlagtNfurt, den 2. Jänner 1890. __________"""iauxps^nNall d«« Ulan, Vobttlll. 13 Course an der Wiener Börse vom 2. Jänner 1890. «°«^m 0^°«, Coursblane Geld Ware <«cld Warc Staats-Aulchen. Grundentl.-Obligationen z°/n eiicheiMchr N?ulc in Noten 8«'10 8« 3« ,, «ür ^00 fl. ll .), Mlberronte ......«« ?<> »y !»<> -^ /« «" '.sche...... ,04-- W4 75 l854er 4«'« Staalslosc . 25» fi. ^__! __-.. 5°/., mährische - ,—, - - »09 50 1,0- l»Wel5.",, . aanzr 500 fi. ,39 «0,40 N<, ^« "7°"' ^ Kuw'la.ld . . ------ l«Wrr . » Fülifiel ,00 fl, ,« ?5 ,44 75. 5«/, niederusterrtich.sche , , . 108-25 li«-- l»s>4er St»a,tl°!r , . «00 st. ,73-.^,73-5» 5/<>!«'" A ^. - „ ' ' —'--—'— i°/„ 2)°m>Mbr. tl ,20 st, . . ,4<,5N>,5.<1^ b«/« stebenbÜraisch^ .... -'- -^ »°/.Oesl.O°,drc»te. slcuersrel . «,8 75 10!» - b"/" ungarischr...... Wll> 88 «l> ^torr.Notonrrn.e. ste..«fvei . i«ii5 1MÜ5 UMre öffcntl. AnlehtN. ^u?d^7^^"°'"" Do.muNeg. Lose 5"/. ,'»<> st- - -'---------- «ltsahsilibaim i» G. steurrfrei . ,22^ ,2»— «nlehcn der Ltad< Gorz , ,1,0-- -' Mlln^IllscphVul,» in Eilbrr . 1,4 5» 1,5'8°> Anlehm d, Stab'gcmcinbc Wien 104-?ü l05 5» «ulailbergel Vahn !„ Silber lo» - N'»^u Pri>n>,-Anl, d, Stadtgem, W!en — — ^-— «I!mdrN,bal!» ^»0 st, llM, , , 2»7l>N »40 - Vorwiliau-Mnlehrn verlo«, k>",„ 9Sbl> ^- dettll «Wz-Pubwri« !i<»<> fl. ö, W. 2,5. - 21?-- ^,. ,. , , den« Saizb.iirnl 20» st. ö, W, lili'- li«' - Pfandbriefe Elisabeth!«,!,» für »<><» Marl . lii — N2 -. (für w» fl.), bctto für !i0„ Marl 4"/,., . . dlll, » 4"/„ . , . »8'lU «8'7U --------- dto, Prilm, Kchüldverschr. 8"/» l«8 — lldreut!> 4°/„ , . . . lCl— ll'i li« Oest, ^pothl^-ndn»! 1«j. 50"/» lN,'8U------- oet,o Papierrextr b«/„ . , . W-üü W?ü l>«.°m!a., «anl vcrl, 4>/,"/„ . in,!i5> l"l ?5 Mlg. lz!s«,l). U„l.i2»ft,g,W,S, „4-5!» ll4-70 brltll . 4"/« . . s°'»^'00'2» dt". blli, c»n»il. Stüifs . , 9f,-u> vz-4< dctlo .'»»Mi, . 4"/„ . , 99'lw!ll>l> 20 dto. Oftlial,!,,Prioritäten -— — — dt°. SllllltsOblMl. v.I ,«7»'! >,,7f. l,!i?ü Pnoritllts-Obliglltionen «°. Wringe»! mi,.Ob, im, st. 9» 50 ln<^ ,. (für 1»» st.). 0to. !d'i,m. «,,l. il ,»<» st.,,W. ,85'?s. l»i,-!i', Ferbiiillndt! Norbbal,!, Em, t»8» «NO — lUN 8" d'o btu k 5»si,v, W. ,»5 7t>lUL2!> GaKziichs ttllll «Ludwi«/,°,,> . !»» —j1U0 — Geld Ware Geld Ware Oesterr, Norbwestbahn , . . l«N 5« i«?'— Lsnberbanl, öst, ^<»<> ss. «, . . »»78" »»8 »0 Ltaatsbahn....... — — — - Oestrrr,°unnar. Äanl «<»<» st. . »24-—sz«-.. Lüdbahn i^ 3°/«..... l45b0 »4« 5,0 Unionbanl 2UN fl...... «4b 8<» ^4? 40 . il 5«/«..... l1««o N7 4» Vrrlehr«b»nl, «lll«, <4<1 st, . . lb»-5N l»0 - Ung.^aliz. Vabn . , , luu 40 1l»l — Diverse 3ofe Nctieu vsn Transporter 3t>l)sc4<'st. , , , , 59 _«<»-- Ulbrecht.Vahn z»x> fi. Sllbn . »5- 57- 5/^ ..i^"«^^ «?.'«' '" " "w^ »lMb7ssimn°n, V°l,„ 200 fl. 3. «Ol'l.5 »<.L 95. N.H4«V..... "'" °"" ' WlNb°!in 20« fl. . . .,«,.-«8^ ' ^' "----------- "°, fi.«W. 40t - 4»5 - ,^, ,-,.;.. Oesterr. 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Ducaten........ »!»» l«v «0»Fianc»'Vtülte..... »34 »3« Deutsche «eich«l,»ntiu»tei, . . »7 W 5? »z Papiei'Nubel...... l »7 l »7« Italienisch, ««ntnoten