Nr. 227. Donnerstag, 6, Oktober 1910. 129. Jahrgang. Mbacher Zeitung 355"l"«rra«on»prri«: Mit Postveiseüdung: ganzjährig 30 X, halbMriss 15 «, Im Kontor: ganzjährig "tl, halbjährig 11 K, Für die gustclluug in« Hau« gaiujührig'. Seine l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2. Oktober d. I. dem Atinisterialrate im Handelsministerium Emil Ritter ^ rticzka v. I ad e r. den Titel und Charakter eines ^ektionschefs allergnädigst zu verleihen geruht. Weiskirchner in. i>. Der Iustizminister hat verseht die Nichter Martin olvitter in Nnssensuß nach Nudolfswert und Peter «er3i und Staats» Druckerei das XI.VI. und I.I, Stück der ruthenischen, das I.V1. stillt der kroatischen, das XVII. Stück der ruthenischen, das ^XII. Vtück der polnischen, das I.XIV. uud I.XV. Stück der Athenischen, das LXVII. Stück der rmnänischm ilnd das 1.XX1. ^tüct der kroatischen, ruthenischen nnd slovenischen Ausgabe des ^klchsgcschlilattes des Jahrganges 1910 ausgegeben und ver-»endet. ^, Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Ieituug> vom 4. Olto» °er lvi<» ^Nr. 226) wurde die Weiterverbreitung folgender Nekerzengnisse verboten: Nr. 107 «Der Blitz, vom 1. Oktober 1910. MuMatt: «Roms Beichte». Ar. 38 .Mlnclui Oolavoc,. vom 23 September 1910. Nr. 99 «Mag i,illu» vom 29. September 1910. Nr. 18 «^vöpomnc» vom 28, September 1910. «r. 39 «Ooln-cmn,» vom 29. September 1910. Nichtamtlicher Heil. Italienische Kavallerie. . .^in ausländischer militärischer Berichterstatter "ircibt: Z„r Förderung der Reitsertigkeit der italieni- >^'n Reiterei hat das Kriegsmiilislerium kürzlich ein ^reisrritcn von Offizieren auf Dienslpferdcu und einen ^'ttbewcrb für die Mannschaften im Patrouillenrcitcn ^eranftaltet. Die Aufgabe für die Offiziere begann mit '"cm Ritt auf vorgeschriebener Strecke einer Straße. ^Entfernung betrug 70 Kilometer, sie mußte normal " ^ Stunden 45 Minntcn zurückgelegt werden. Wer oemger Zeit brauchte, erhielt keine Gutpunkte. Nur "n, der bis zu 6 Stunden 15 Minuten ritt, wnrden ' l irde fünf Minuten über die normale Zeit zwei ^ Apunlte angerechnet. Wer länger als 6 Stnnden ^ Minuten untenucgs war, fchied für die weitere Kon- I^enz aus. In die 70 Kilometer lauge Strecke waren " ^lumctcr querfeldein miteingerechnet. Hier waren yrere natürliche Hindernisse zn nehmen, wozn 38 ten s^" ^"^ !^'!^'b"' war. Offiziere, und Pferde muß- ^ ' ll'Idmnrschmäßig adjustiert sein. Die Fortsetzling Nncs "^" ^'^ ^^ Prcisritts bestand für die dazu a? Zugelassenen Offiziere in einer Springkonlurrenz ! dein „Galoppatorio" der Reitschule von Tor di von «"« ^'"' '""^'" ^""^ Mel"' in der Normalzeit ^ u d Mmulen 45 Sekunden zurückzulegen. Wer mehr 2 7 Minuten 15 Sekuuden brauchte,' kam für den ^e,sbcwerb uicht in Betracht, während es für jede fünf Minuten über die normale Zeit drei Strafpunkte gab. Im ganzen standen für diefe Konkurrenz neben vielen Ehrenpreisen, darunter der Pokal des Königs, 10.000 Lire zur Vcrfüguug. Es wurden davon neun Preise verteilt: der erste erhielt neben dem Königs-Pokal, der im nächsten Jahr verteidigt werden muß, 4000 Lire, der letzte 2000 Lire. Für den Mannschasts-patrouilleurilt hatte jedes der 29 Kavallerieregimenter eine Patrouille aus einem Offizier, einem Unterossizier und fünf Mann zusammenzustellen. In dem ersten Teil dieser Konkurrenz handelte es sich nm eine Anf-gabe im Anfklärnugsdienst,' es wnrde meist ans der Straße geritten, Entfernuug 220 Kilometer, Zeitdauer vier Tage. Dann folgt ein Ruhetag. Am fünften Tag fand eine Prüfnng im Gelände statt: sie führte über eine 30 Kilometer lange Strecke mit vielen nalür» lichen Hindernissen. Der Ritt mußte in längstens drei» einhalb Stunden beendet fein. Die letzte Aufgabe des» selben Tages bestand in einer Springübung über sech» zehn Hindernisse, die im Gelände über zwei Kilometer vcrteilt nnd ähnlich angeordnet waren, wie im Galop« patoriu von Tor di Quinto. Den Abschlnß dieser Prü» fuug bildete ein Preisreiten der 29 Offiziere auf den Dienstpferden, mit denen sie die Patrouillenritte ihrer Regimenter geführt haben. Es war dazn im Galopp eine ovale Nahn mit vier Hindernissen dreimal zu durchreiten. Diejenigen Regimenter, deren Patrouillen am besten abschnitten, erhielten eine, silberne Plakette, anßer-dem bekameu die Unteroffiziere und Leute Preise, die für erstere zwischen 70 und 30 Lire, für die anderen zwischen 40 und 15 Lire lagen. Für die besten Palrouil» lensührcr waren drei Preise von 500, 300 nno 200 Lire ansgesetzt. Am meisten zeichnete sich bei dieser Konkurrenz das Regiment „Padua" aus. Die ganze reiterliche Anordnung, insbesondere die der Patrouillen» ritte, zeigt die italienische Kavallerie im Zeichen des Fortschritts. Das Verdienst gebührt dem derzeitigen Kauallcrieinspcktur General Verla, der selbst ein Meister im Sattel ist. Politische Uebersicht. Laib ach, 5. Oktober. Eiuc Mitteilung aus London versichert, daß die trotz aller Dementis fortgesetzt erörterte Nachricht über den Abschlnß einer tiirkisch.rumänischen Militärkon» vention in der europäischen Diplomatie überall aus Un» glauben stoße. Es zeige sich in den Äußerungen dieser kreise eine bemerkenswerte Übereinstimmung in der Argumentation, daß für eine derartige Abmachung kein hinreichender Beweggrund zn entdecken sei. In Hinsicht ans die Erhaltung des jetzigen territorialen Standes ans der Valkanhalbinscl bestehe zwischen der Türkei nnd Rumänien eine gewisse Gleichartigkeit der Interessen, die im Falle von Versnchen zur Verschiebung dieser Lage gleichsam automatisch zu einem Zusammenwirken der beiden Staaten führen könne. Die Annahme jedoch, daß man speziell in Bukarest geneigt sein sollte, im Hinblick auf solche Möglichkeiten die Aktionsfreiheit Rnmäniens durch ein Übereinkommen zu binden, müsse als durchaus unwahrscheinlich angesehen werden. Gegenüber den Kommentaren, welche die Audienz des gewesenen Ministerpräsidenten Giolitti beim König Viktor lHmanucl in Raecouigi in der italienischen Presse erfahren hat, weist, wie man alls Rom schreibt, der „Populo Romano" darauf hin, daß es sich bei diesem Empfang lediglich um die Abslatluug eines Dankes sei-tens Gioliltis sür die Einladung zu einem Dejenner gehandelt hat. Giolitti sollte an diesem Dejeuner in Raeeunigi, zu dem die Spitzen der Behörden der Pro-vinz Euneu geladen waren, in seiner Eigenschaft als Präsident des Provinzialrates von Enneo teilnehmen, war jedoch am Erscheinen verhindert. Die Audieng stand somit außer jedem Zusammenhang mit politischen An-gelegenheiten. Dem aus dem Amte scheidenden Minister tn's Äußern Izvolskij wurde der Weiße Adler-Orden vc>r> liehen. In dem Neskript wird unter anderem darauf hingewiesen, daß Izvulskij im Jahre 1906 den Posten, des Ministers des Äußern unter schwierigen politischen Verhältnissen angetreten und mit ungeschwächter Ener« gie sowie in Erkenntnis der wirklichen Interessen Rnß» lands die Festigung der friedlichen Politik des Reiches verfolgt habe, die in den erfolgreich erzielten Übcrcin» kommen mit Großbritannien nnd Japan ihren Aus» druck gesuuden habe. Der Londoner Korrespondent des „Nenen Wiener Tagblatt" erörtert die Frage des „Home rule all round", das einzelne englische Politiker wieder beschäftigt: Autonome Provinzialvcrwaltuug mit Provinzialparla-meuten nicht nur für Irland, sondern auch sür Eng» land nnd Schottland, mich sür Wales und viellcicht auch mit Einfügung der jetzt fchon autonomen Kolonien in ein großes Reichsganzes. Die rein vrovinzialen Agen» den des Parlaments zn Westminster seien jetzt so sehr angewachsen, daß immer lauter und häufiger die Klage ertönt, vor einer Menge Dinge, die ebenso gut ein Provinzlandlag oder gar ein Gemcinderal erledigen könnte, komme das Haus nicht dazu, oie wichtigsten nnd ebenso stark angewachsenen Angelegenheilen von wirklicher Reichsbedentung zu behandeln. Tligeslleuiglcitcn. — sEin Duell auf offcncr Ttraße.) Zwei Män- ner, augenscheinlich der besten Gesellschaftsklasse New-Yorks angehörend, haben am hellichten Tage ans offener Straße, noch dazn auf dem Broadway, aufeinander ge» schoffen. Am Ende der 72. Straße hielt nachmittags ein Automobil, dem ein Herr und eine Dame entstiegen. Kaum hatten sie den Bürgerstcig betreten, so hielt auch schon ein zweites Automobil, ans dem ein einzelner Mann, wahrscheinlich der Gatte der Dame, sprang, nm ans das Paar zuzuschreiten. Ein Wortwechsel enl» spann sich, die Menschenmenge sammelte sich schnell uin die Streitenden, und plötzlich ging der zuletzt Ange» kommene zn seinem Automobil zurück, nahm vom Sitz einen Revolver und feuerte mehrere Schüfse auf das Paar ab. Während die Dame mit lautem Aufschrei niedersank, stob oie Menge erschrocken auseinander, und zugleich zog anch der Begleiter der Getroffenen einen Revolver und schoß. Dann bestieg der Angreiser einen Wagen, der andere Herr hob die Dame aus uud tat mit ihr das gleiche, und ehe die Znschaner sich von ihrer Bestürzung erholt hatten, waren beide ans nnd davon. Die Nummer des einen Automobils konnte zwar fest» gestellt werde», es gehörte aber einem Verleiher, der über den Mieter des Wagens keine näheren Angaben machen konnte. Die Blutlache auf dem Bürgersteig zeigte an, daß die Dame schwer verletzt sein muß. In» sulgedessen hat die Polizei an die Ärzte die Anweisnng ergehen lassen, verdächtige Personen, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen, zu melden. — sDie Suliskliptiousbettlcriu.i Eine eigenartige Beobachtung kann der Reisende in England machen. Es ist dort verboten zu betteln, und England ist ein so scltsames Land, daß solche Verbote auch stritte befolgt werden: Es wird wirklich nicht gebettelt. Der Zweck des Vettelns wird aber doch erreicht, indem mau das Ver» bot auf eine geradezu geniale Art umgeht. Besonders sind es die Blinden, deren sich in England übrigens jetzt die Gesetzgebung annehmcu will, die diese geniale Gesetzumgehnng in die Praris umsetzen. In einer klei» nen englischen Stadt saß eine blinde alle Fran an der Straße, nnd ein kleines Mädchen, eine Enkelin äugen-scheinlich, ging auf jeden zu und deutete an, daß es einem Geschenke nicht abgeneigt wäre. Überrascht ge» nug, gaben die Tonristen auch, sie waren aber noch weit überraschter, als das kleine Mädchen Bleistift und Pa» pier hervorzog und sie um ihren Namen bat. In Eng» land ist das Vetteln verboten, aber es ist crlanbt — Subskriptionen zn eröffnen. Das kleine Mädchen hatte solch eine Subskription soeben zugunsten seiner Groß» mntter eröffnet . . . — l!isch(i!iscnscl' 5l'mii,'chsl, ^u". Nach der von allen Anwesenden begeistert abgesungenen Volkshynine verteilte der 5)err Direktor an die besten Schüler der Anstalt Prächtige, in schöne Nalnrholzrahmen gefaßte Porträts Seiner Majestät, nach der neuesten Ausuahme aus dem Atelier C Pietz-ners ln Wlen. — Au die Feier schloß sich eine Fest» konferenz an; abends veranstaltete der Lehrkörper in den Räumen des ärarischen Hotels „zum schwarzen Adler" einen Festkommers. —.v— » Aus Littai wird uns berichtet: Anläßlich des Nameustages Seiuer Majestät des Kaisers zcle» brierle Herr Psarrdechaut Rihar in der hiesigen Kirche nnter Assislenz der beiden Herren Kapläne ein feierliches Hochamt mit Tedeum, dem Herr Bezirks' hauplmann Parma, die Beamten der ^Nezirlshaupt» Mannschaft, des Steueramtes uud des Bezirksgerichtes, die Gendarmerie, Herr Notar Svetec, die' Lehrer» schaft und die Schuljugend fowic eine Menge sonstiger Andächtiger beiwohnten. Alle öffentlichen' sowie die meisteu Prlvatgcbüude trugen Ilaggenschmuck. Aus Gottschec wird uus berichtet: Das Na« mensfest Seiner Majestät des Kaisers wurde in Goltschee durch einen vom Herrn Pfarrdechanten mit geistlicher Assistenz zelebrierten Festgottesdienst gefeiert, dem der Herr Vezirkshauptmanu mit den Beamten der Vezirlshauplmannschafl, die Beamten aller übrigen landessürslllcheil Ämter, die Direktoren, Professoren und Lehrer sämtlicher Lehranstalten mit den Schülern, die Genie, ndeverlrelnng, die Gendarmeriemannschaft, die freiwillige Feuerwehr, Abordunngen sonstiger Korpora-tionen und Vereine sowie zahlreiche Andächtige beiwuhn-ten. Im Staatsgymuasium, iu der Fachschule für Tisch' lerei, iu den beiden öffentlichen nnd in der Privat» Volksschule des Waisenhauses wnrden znr Feier dcs Namensfesles und des 80. Geburtssestes Seiner Majc' stät Cchulseierlichkeiten veraustallet, bei deueu den Schülern in beredten Worten die Bedeutung dieser beiden Festlage zu Gemüte geführt wurde. Abordnungen der Lehrkörper der Knaben- und der Mädchenvulksschule überbrachten dem Vezirlshauptmann die Bitte, «in Namen der Lehrkörper uud der Schuljugend die aller» untertänigsten und ehrerbietigsten Glückwünsche s"w'c die Versicherung uuerschütterlicher loyaler Treue und Ergebenheil an die Stufen dcs Allerhöchsten Thrones gelangen zu lasfen. Rrainischer tandtag. Sechsundzwauzigstc Sitzung am 5. Oktober 19M Vorsitzender: Laudeshauptmann-Stellvertreter Leo» pold Freiherr von L i cch t e u b e rg. Regiernngsverlreler: k. k. Landespräsident Theo' dor Freiherr von Schwarz uud l. l. Bezirkshaupt' mann Karl Graf Künigl. Schriftführer: die Abgeordneten Freiherr """ Vorn und Demäar. Der Landeshauptmaun » Stellver t rc< ter macht dem Hause Mitteilung, daß der Landes-ausschuh anläßlich des 80. Geburtstages Seiner Ma^' Laibacher Zeitung Nr 227. 2073 S.Oktober 1910. slat des Kaisers im Wege dcs Landespräsidiums namens des Landtags seine untertänigsten Glückloünsche an die Stufen des Allerhöchsten Thrones habe gc» bangen lassen, wofür ihni von Seiner Majestät der Dank ausgedrückt worden sei. — Die Abgeordneten nehmen die Mitteilung stehend zur Kenntnis. Weiters teilt der Vorsitzende mit, daß der Abge» ordnete Dr. Oralen sei« Landtagsmandat niedergelegt habe, daß ferner von der montanistischen Hochschule in Leoben die Einladung zu der am 22. d. M. stattfinden» ben feierlichen Schlnßstcinlegnng des neuen Gebäudes der genannten Anstalt eingelansen sei, und daß die Bezirksgerichte in Oberlaibach und in Laibach das Be-gchren nach Ausliescrnng der Abg. Lenarmü, bezw. Dimnik gestellt hätten. Schriftführer Abg. Demäar verliest eine Inter» pellation des Abg. Dr. 3uster3i5 und Genossen, worin an den Landespräsidenten die Anfrage gestellt wird, ans welchen Gründen die Landesregierung die Wiederwahl des gewesenen Bürgermeisters von Laibach, Ivan Hri. bar, nicht znr Bestätigung vorgeschlagen habe nnd ob die hiefür von Hribar in der Gemeinderatssitzung vom ^- August angegebenen Gründe authentisch seien. Landespräsident Freiherr von Schwarz bcant» wortct die Interpellation folgendermaßen: Ins die Interpellation des Herrn Abg. Dr. äu° ster»i« beehre ich mich namens der Negierung zu er» klären, daß die Regierung die Verpflichtung, sich über die Gründe, die für den Allerhöchsten Ortes uuterbrei» teten untertänigsten Antrag anf Nichtbcstätignng der ^ahl des Abg. Herrn Ivan Hribar zum Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach maßgebend waren, zu äußern, nicht anerkennen lann. Die geltende Gemeinde» urdnung für die Landeshauptstadt Laibach vom 5. August 1887, Nr. 22 L. G. Vl., bestimmt im 8 20, daß für d'e Gültigkeit der Vürgermeisterwahl die Allerhöchste ^estätigung erforderlich ist. Die Landesgesetzgebnng überläßt es daher dem freien Ermessen der Staats» Verwaltung, die Bestätigung des gcwählleu Bürger' Meisters an Allerhöchster Stelle zu beantragen oder Nlcht zu beantragen. Für die Beurteilung nnd Entscheid dung über diese Frage sind der Verwaltung keine gesetz» lichcu Grenzen geseht nnd sie hat dies daher nnr nach der allgemeinen Nichtschnnr der staatlichen Zweckmäßigkeit zu beurteilen. Die Vollstreckung dieser gesetzlichen Nestimmnng kann niemals einen Eingriff in die Ge» Meindeautonomie bedeuten. Nach den: klaren Wortlaute und den Intentionen des Gesetzgebers kann kein Zweifel darüber obwalten, daß die Regierung nicht nur berechtigt, vielmehr sogar verpflichtet ist, nnr eine solche Person zur Allerhöchsten Bestätigung anzuempfehlen, die . nach ihrer Ansicht die volle Bürgschaft dafür gibt, daß sie die Mitwirkung bei den Agenden der Staatsverwaltung, die dem Bürgermeister einer Landeshanpt» stadt obliegt, in einwandfreier Weise ausüben wird. Diese Anschauung stimmt mit den Ausführungen jenes Berichtes übcrein, welchen der gewesene Bürgermeister der Landeshauptstadt Hribar seinerzeit der Personal» und Rechtssettion des Laibachcr Gemeinderates über den Entwurf zur Novelle zum Laib. Gemcindestatut erstat-let hat und welcher, nachdem er im Gemeinderatc an» Alwmmen worden, im Wege des Landesansschnsses der Legierung vorgelegt wnrde. Der betreffende Absatz d^'s Berichtes Hribars lautet: „Daß die statutarischen Städte für den Staat besonders wichtig sind, ist auch Ul der Bestimmung znm Ansdrncke gebracht, daß der "ürgermcister solcher Städte der Allerhöchsten Vestäti» hung bedarf. Der Staat wollte sich daher jenen genan "nsehen, dem die Lcituug der Verwaltung einer slatula» Aschen Stadt anvertraut wird. Was die Frage in der Interpellation anbelangt, ob die von Herrn Hribar für !eme Nichtbestätignng angeführten Gründe anthentisch !"en, muß jch erklären, daß mich der Standpunkt, den lch in dieser Sache einnehme, hindert, mich in Erörte« Zungen über jene Gründe einzulassen, die Herr Hribar als für seiue Nichtbestätigung angeblich maßgebend an-»eführt hat. ' ' -^ " . Dem Antrage des Abg. Dr. 'Knster^iü gemäß »und über tm' Intcrpcllatiousbcanlwortung dnrch den 5-andespräsidenten die Debatte eröffnet, woranf Abgc-urdneter Dr. Lusters die Nichtbestätigung der ""edcrwahl Hribars als den ersten Fall bezeichnet, wo em Bürgermeister der Landeshanptstaot Laibach nicht l"e kaiserliche Bestätigung erhalten habe, wobei noch ^tunl werden müsse, daßLaibach nicht nnr die einzige Nuvcnische, sondern die einzige südslavischc Stadt mit ebenem Statute sei. Nach dem Gesetze sei die Regie-runc, allerdings nicht zur Bekanntgabt der Gründe ver» plllchtet, die die Nichtbestätignng Hribars herbeigeführt, auer die Bekanntgabe der konkreten Gründe wäre trotz, dem billig gewesen. Die Person des Monarchen bleibe b" ganz außer Spiel- man müsse sich hinsichtlich der außerordentlichen Maßnahmen, die zur Suspendierung der Gemeindeantunomie geführt, ausschließlich an die "eglerung hallen. Die Person des gewesenen Bürger-"Esters sei für Redners Partei vollständig nebensäch. uch; es handle sich ausschließlich um die Wiederherstel» lnug der uurmalen Verhältnisse in Laibach. Von diesem Gesichlspnnlte aus sei es sicherlich bedauerlich, daß der gewesene Bürgermeister in seinen Bericht, betreffend das neue Gemeindestatut, den Satz aufgenommen habe, auf den sich die Regierung beziehe und womit er der Negierung geradezu eine Waffe nicht nur gegen sich selbst, sondern gegen jeden Laibacher Bürgermeister überhaupt in die Hand gedrückt habe. (Dr. Triller: Reißen Sie doch nicht einen einzigen Satz ans dem Kontexte heraus!) Der bewußte Satz sei offenbar aus dem Grunde aufgenommen worden, um die Sanktio» niernng eines Statutes zu hintertreiben, das Taufen» den von bisher nicht wahlberechtigten Mitbürgern das Wahlrecht verschaffen wolle. Widerspruch bei den national»fortschrittlichen Abgeordneten.) Hribar habe in diesem Falle die Stadtautunumie ganz gewöhnlichen Parteiinleressen geopfert. Die Sluvenifche Vollspartei habe sosort, als Zweifel über die Bestätigung Hribars laut geworden seien, aus eigener Initiative an maß' gebenden Stellen Schritte für die Bestätigung dcs Vür-germeisters getan. (Abg. Triller: Beim Landesprä» sidenlen auch?) Auch. — Abg. Dr. ßusteröiä erklärt, er habe im Monate Juni im Namen seiner Partei mit aller Entschiedenheit sowohl beim Landespräsidenten als anch beim Minister des Innern und beim Minister» Präsidenten die Bestätigung Hribars gefordert (Hört» Rufe) und in dieser Weise ihre eigenen Parteiinter» essen hintangesetzt. (Beifall bei den Parteigenossen.) Da habe er bei den genannten Funktionären nicht jene absolnt ablehnende Stimmung angetroffen, die einige Tage später Zum Vorschein gekommen sein soll. Die >lalional°sortschrittliche Partei hätte übrigens entschie» den besser getan, wenn sie sich in der hochbcdentenden Frage vertrauensvoll an die Slovenische Volkspartei als aber an eine anßcrtrainische Person gewendet hätte. (Znstimmnng.) Hentc freilich müsse man mit der Tat» sache der Nichlbestätigung rechnen nud auf die Wieder» Herstellung der normalen Verhältnisse in Laibach hin» wirken. — In der Anhosfnng, daß die Landesregierung diese ehemöglichst herbeiführen werde, stellt Abg. Doktor 5iuster3i« eiue diesfällige Resolution mit dem Antrage, hiemit über diese Angelegenheil zur Tagesordnung überzugehen. (Beifall bei den Abgeordneten der Slove» nischen Vullsparlei.) Abg. Dr. Tavöar äußert sein Erstaunen dar» über, daß die Interpellation dcs Abg. Dr. Zuster,^, der bisherigen Gepflogenheit entgegen, sofort beantwor» tel worden sei, was den Eindruck hervorrufe, als ob die Sache schon früher abgemacht worden wäre. Aus die» sem Grnnde müsse aber auch an der Aufrichtigkeit der Worte dcs Abg. Dr. ^usterzi« gezweifelt werden. Ob» wohl allerdings in der Politik die Pcrfvn nicht alles bedenlen dürfe, fo müsse doch konstatiert werden, daß die Person des gewesenen Bürgermeisters viel länger mit der Stadt Laibach verbunden bleiben werde, als es seine Gegner anznnehmen scheineu. Daher sei es cigeu» tümlich, daß desseu Bestätigung nicht in Vorschlag ge» bracht worden sei, trotzdem er vom Monarchen früher fünfmal die Vestätignng erlangt habe. (Zustimmung.) Abg. Dr. Tavöar polemisiert gegen den Abg. Dr. Zu» stereo in betreff seiner nnd des Abg. Dr. Triller Hal» lung in der Vürgermeister»Affäre und führt sodann mit Hinblick anf die Intervention des Abg. Dr. Quster.^5 aus, daß diese gewiß von Erfolg begleitet gewefeu wäre, wenn er sich tatsächlich ernstlich für die Sache ein» gesetzt hätte. Im Namen seiner Partei müsse er gegen die Vergewaltignng der Stadt Laibach protestieren, zn» mal anläßlich der Vürgcrmeisterkrisc durch Herbeiziehen von „ganzen Armeen" nach Laibach ein gefährliches Spiel getrieben worden sei, das sehr leicht zu unnol« wendigen Demonstrationen hätte führen können. Mit dem Führer der Slovenischen Volkspartei stimme er übrigens ganz in der Ansicht überein, daß der anßer» ordentliche Zustand in Laibach ehestens beseitigt werden müsse. Vielfach werde die Ansicht laut, daß dieser Zn» stand nnr deswegen so lange andauere, damit die Nen» Wahlen unter dem Regierungskommissär staltfänden. Die gesetzliche Frist für die Änsschreibnng der Wahlen sei schon lange verstrichen' diese Frist habe in dem Momente begonnen, als sich der Gcmeindcrat des Rekursrechles begeben habe. Die Aufrichtigkeit der Slovenischen Volkspartei werde sich am besten darin be» knnden, wenn sie den Landespräsidcnten znr sofortigen Ausschreibung der Nenwahleu verhalte. — Redner stellt schließlich unter Zustimmung seiner Parteigenossen einen Antrag, worin die sofortige Ausschreibung der Nenwahlen gefordert wird. Abg. Dr. Triller erklärt, heute gebe es im ganzen Lande keine aktuellere Angelegenheit als die Laibacher Frage. Es sei eine Ironie dcs Schicksales, daß als Rcgiernngskommissär gerade der Sohn des letzten Laibacher deutschen Bürgermeisters fungiere. Über 60 Berichte des gewesenen Bürgermeisters lägen unerledigt, darunter solche, die die Äpprovisionicrung der Stadt soluic die Regulierung Laibachs anläßlich der Morastentsumvfung betrafen. Die Verschleppung der letzteren könnte einen unabsehbaren Schaden ver» ursachen. Unter solchen Umständen habe der Landes» Präsident die Bekanntgabe der für die Nichlbestätignng Hribars nnd die Anflösnng des Gemeinderales maß« gebenden Gründe abgelehnt. Gebe sich der Landlag, als der berufene Hüter der Autonomie, mit einer solchen Antwort zufrieden, so erklärt Redner ans die, ganze Autonomie pfeifen zu wollen. Wenn sich Abg. Dr. äu» ster^ic- auf sein loyales Vorgehen berufe, so müsse dessen Partei für den Dringlichkeitsanlrag stimmen, den die national.fortschrittliche Partei in der Angelegenheit ein» bringen wolle. Man dürfe nicht vergessen, daß die Nicht» bestätiguug Hribars die Disziplinicrnng eines uppositio» nellen Reichsratsabgeurdnelen bedeute. (Zwischenrufe.) AIs der Laibacher Gemeinderal seiner Überzeugung, daß Hribar Unrecht geschehen sei, dnrch die Wiederwahl Hribars Ausdruck gegeben, sei sofort dessen Anflösung erfolgt und dadurch die Stadt Laibach vor eine Wirt« schaftliche Krise gestellt worden. Die Anflösung sei nicht nnerläßlich gewesen, denn Hribar habe erklärt, seine Wiederwahl nur im Falle der Allerhöchsten Bestätigung annehmen zn wollen' der Negierung sei es also offen« bar freigestanden, entweder die Veslätiguug zu bcantra« gen oder sie nicht in Vorschlag zu bringen. Wenn es dann infolge der drakonischen Maßregel doch zu keinen Demonstrationen gekommen sei, so habe man dies nnr der Einsicht der Laibacher Bürgerschaft zn verdanken. Weitere Maßregeln seien in der Mobilisierung der Gendarmerie im Lande sowie in der Konfiskation der Blätter gelegen. All diefe Mittel seien wenig geeignet, den nationalen Frieden zn erhalten. — Abg. Doktor Triller stellt schließlich den Antrag, die Antwort des Landespräsidenten nicht zur Kenntnis zu nehmen und ihm das Mißtrauen des Landtages auszudrücken. (Bei« fall bei den nalional-forlschritllichen Abgeordneten.) Abg. Dr. Eger erklärt, er werde für die Reso« lntiou des Abg. Dr. äuslerÄ6 stimmen, konstatiert aber, um allen Mißverständnissen vorzubeugen, daß seine Partei in der Laibacher Vürgermeistersrage in keiner» lei Weise, weder für noch gegen interveniert habe. Sie mache auch der Regierung wegen der Nichtbestätigung Hribars keinen Vorwurf. Die Autonomie, die auch Redner hochschätze, habe gewisse Grenzen; vor allem aber müsse sie ihre Pflicht erfüllen nnd für die Sicher« heit der Person nnd des Eigentmns Sorge tragen. (Widerspruch und lanle Zwischenrufe im Zentrum, an« haltende Unruhe.) Abg. Dr. Novak polemisiert zunächst gegen die Anssührnngen des Landespräsidenten nnd erklärt, dessen Antwort nicht zur Kenntnis nehmen zu Wolleu. Weiters wendet er sich gegen die Bemerkung des Ab» geordneten Dr. ^nsterÄc- in betreff dcs Zusammen« schlusses der beiden Parteien in der Bürgermeisterfrage. Abg. Dr. ZusterM hätte da ans eigener Initiative der nalional'fortschrittlichen Partei seine Mitwirkung antragen sollen. Seine Intervention sei derart gewesen, daß man sofort die Gewißheit erhalten habe, es handle sich nicht nm die Wahrheit, sondern nur um den Schein. Anch die Halluug der der Slovenischen Volkspartci nahe« stehenden Presse habe die Meinnng bestärkt, daß die Partei nicht ernstlich für die Interessen der Stadt» gemeinde Laibach eingetreten sei. Die Presse habe der national-fortschrittlichen Partei irrcdentistische, groß« serbische Tendenzen unterschoben, nm dem Landesprä» sidenten die Möglichkeit und Berechtigung der Nicht« bestätignng Hribars an die Hand zu geben. Wie es um die Liebe des Abg. Dr. susler.^ic? zur Landeshaupt» stadt Laibach uud dcreu Autonomie bestellt sei, ergebe sich am besten aus dessen Verhalten bei der Beratnng des nenen Gemeindestalnles. Alles sei eitel Spiegel» fechterei und Heuchelei. (Lauter Widerspruch, Unruhe.) Nach einigen polemischen Bemerkungen gegenüber dem Abg. Dr/Eger erklärt Abg. Dr. Novak, für den An« trag des Abg. Dr. Tav^-ar stimmen zn »vollen. Landespräsident Freiherr von Schwarz kehrt sich gegen die Behauptung dcs Abg. Dr. Tav^ar, daß die sofortige Interpellationsbcantwortung eine bereits früher abgemachte Sache gewesen sei; denn er (Redner) habe doch aus der Presse erfahren, daß die bezügliche Interpellation eingebracht werden soll. Auch wolle er die Gelegenheit ergreifen, um die Legende seiner Ab» hängigkeit vom Obmann der Sluvenischen Volksparlei zn zerstören; er sei von niemandem als von seinen Vor» gesetzten nnd seinem Gewissen abhängig. Das Bewußt« sein, jederzeit dem Gesetze gemäß vorzugehen, setze ihn in die Lage, auf sremde Hilfe zu verzichten. Hinsichtlich der Wiederwahl Hribars habe Abg. Dr. >8usterM tat» sächlich bei ihm interveniert und mit Hiublick auf die Gcmeindeautonomie dem Wnnsche aus deren Bestätigung Ausdruck geliehen. (Zwischenrufe und Widersprnch.) Die Neuwahlen in die Laibacher Gemeindevertretung an» belangend, gibt der Landeschef folgende Erklärung ab: Nach 8 87 des Statutes für die Landeshauptstads Lai« bach schreibt die nenen Wahlen für den Gemeinderat der Landespräsident binnen 4 Wochen nach Rechtskraft der Auflösungsverordnung aus. Es handelt sich hicbei um die Frage, in welchem Zeitpunkte dic Ailftösungs. Verordnung in Rechtskraft tritt. Die Nechtsanerken» Laibacher Zeitung Nr. 227. 2074 6. Oktober 1910. nuug der Landesregierung ist die, daß die Verordnung, um die es sich handelt, iwch nicht in jeiier Zeit in Rechts» kraft erwachsen ist, als der ansgelösle Gemeinderal in seiner letzten Sitzung am 31. August l. I. beschlossen hat, sich gegen die Anflöfungsverordnnng keines Rechts-mittels zu bedienen, denn eine solche Auschannng ist weder im Laibacher Gemeindeslalule, noch in anderen gesetzlichen Nestimmungen begründet. Der Beginn der im erwähnten ß 87 des Gemeindestatutes für die Aus» schrcibung der Neuwahlen festgesetzten Frist war viel» mehr nur vom Eint ritte der formalen Rechtskraft der Auflösungsverordnung, also davon abhängig, daß wäh. rend der 3letnrsfrift von 4 Wochen vorn Tage der Ausfulgung der Auflöslingsverordnung, das ist vmn 31. August l. I., keine Beschwerde eingebracht wurde. Die für die Ausschreibung der Wahlen gesetzlich fest» gesetzte Frist hat daher erst 4 Wachen nach dem 31. Angust l. I. zu laufen begonnen und ich werde dafür Sorge tragen, daß das Verfahren für die Neu» Wahlen rechtzeitig eingeleitet werden wird. Abg. Dr. Krek bemerkt, die national»fortschritt» liche Partei sollte mit der Slovenischen Vollspartei in der Laibacher Frage Verührnngspnnkte suchen und würde sie sicherlich anch finden; statt dessen aber seien Sottisen, wie Unansrichtigkeit und Heuchelei, gefallen. Die Intervention des Abg. Dr. änster.^ii'- wäre nicht in die Öffentlichkeit gelangt, wenn nicht dnrchgehends unbegründete Vorwürfe gegen die Slovenische Volkspartei erhoben worden waren. Was hätte man denn mit der angeblichen Heuchelei beabsichtigen sollen? (Abg. Doktor Triller: Die Auslösung des Gemeinderates und die Neuwahlen.) Die Forcierung der Erlangnng einer Ma° joritüt sei der Sluvcnischen Volkspartei stets ferne gelegen. Auch Laibach könnte nur dann für sie wirkliche Bedeutuug haben, wenn die überwiegende Mehrheit dessen Bevölkerung in ihrem Lager stände. Anch das nenc Gemeindestatut diene nicht den Interessen der Slowenischen Vollspartei. (Widerspruch nud Unruhe-Abg. Dr. Triller: Die Bauern an der Save wollen Sie zu Laibacher Wählern machen.) Die haben Sie gerade so in der Hand wie wir. (Beifall und Wider» spruch.) Die „Objektivität" der bisherigen Gemeinde» ratswahlen habe sicherlich nicht Veranlassung zur In» tervention des Abg. Dr. suster^i« gegeben. (Heiterkeit.) Wer immer die Neuwahlen leiten sollte, Hauptsache bleibe es, daß sie objektiv durchgeführt würden. Die Slovenische Volkspartei werde mit allen Kräften dafür eintreten, daß das neue Gemeindestatut Gesetzeskraft erhalte; desgleichen wolle sie sich für die Gemeinde» autunomie einsetzen. (Beifall bei den Mitgliedern der Slovenischen Volksparlei.) Abg. Dr. Lamp e erklärt, daß Fragen von derlei prinzipieller Bedeutung uicht an eine Person, eine Partei oder an ein System geknüpft werden dürften. Es sei begreiflich, daß die natioiml.fortschrittliche Partei Hribar in die erste Reihe rücke; aber die Slovenische Volkspartei müsse dagegen ankämpfen, denn dieses System habe sich in Laibach nicht bewährt. Die, ganze Einwohnerschaft müsse Einblick in die Gemeindeverwal» tung gewinnen; alle Schichten müßten sich an der Ver» Wallung beteiligen. Man könne keine Neuwahlen unter dem bisherigen Drncke wünschen, vielmehr müßten sie vollkommen objektiv durchgeführt werden. Gleichzeitig wünfche Redners Partei, daß der jetzige Ausuahms-zustand so bald als möglich aufgehoben würde. (Beifall bei den Abgeordnelen der Slouenischen Volkspartei.) Abg. Iakliö beantragt Schluß der Debatte. — Angenommen. Abg. Dr. Tavöar hält der Slovenischcn Volks» Partei vor, daß sie die Dnrchführnng der Neuwahlen unter dem gegenwärtigen Regicrnngskommiffär und auf Grund der neuen Wahlordnung anstrebe. Dann wendet er sich gegen den Landespräsidenten, der trotz seines guten Gewissens die Gründe der Nichtbestäti» gung Hribars, bezw. der Anflösnng des Gemeinderates, nicht bekannt geben wolle. Gegen die Abgeord» neten Dr. Krek und Dr. Lampe polemisierend, erklärt Redner, daß wider die Gemeindcwahlen niemals Pro» teste eingebracht worden seien. Die Agitation selbst aber sei gestaltet, die Slovenische Vollspartei greise auch darnach und bediene sich zuweilen sogar unzulässiger Mittel; sie mißbrauche deu Beichtstuhl oder besser ge» sagt die geistliche Autorität zu Politischen Zwecken. (Widerspruch und stürmische Protestrufe.) Strebe sie tatsächlich nach Ordnnug, so möge sie sür die unver-züglichc Ausschreibung der Neuwahlen eintreten. (Bei» fall bei den nationai-sorlschrittlichen Abgeordneten.) Abg. Dr. 8uster5i5 bedauert, daß die De» batte durch persönliche Verdächtigungen und Schimpf» Worte ans ein tiefes Niveau herabgedrückl worden fei. Der Vertreter der Handelskammer habe ihn, hinler, hältiges Vorgehen in der Bürgermeiftersrage zum Vor» Wurfe gemacht; solche Verdächtigungen seien des Land» tages unwürdig. (Zustimmung und Zwischenrufe.) Red» ner keulie iu der Politik keine Antipathie und Sympa» thien; persönlich sei ihm Abg. Dr. Tav^ar sehr sympathisch. Im politischen Leben kenne er Sympa» thien nur hinsichtlich der Bestrebungen einzelner Parteien und in dieser Hinsicht müsse er sagen, daß ihm die Elemente, die gegen die Abg. Dr. Taväar und Dr. Triller Sturm liefen, politisch am meisten unsym-pathisch seien. Abg. Dr. Tavöar sei gegenüber seinen Gesinnungsgenossen immer streng loyal; er sei gegenüber dcm gewesenen Laib. Bürgermeister so loyal vorgegan» gen, wie sich dieser niemals ihm gegenüber verhalten habe. (Heiterkeit.) Man gedenke nur des Abkommens mit den Deutschen, sür das Abg. Dr. Tavöar allein die Verantwortung habe tragen müssen. Hinsichtlich der angeblichen Sehnsucht der Slouenischen Volkspartei nach der Durchführung der Neuwahleu uuter der Ägide des Regicrungslommissärs müsse er die Frage aufwerfen: Wer hat denn alles getan, daß es zur Bestellung des Regiernngstommissärs gekommen, wir oder Sie? Doch offenbar Ihr Gemeiuderat, der ja die Entscheidung in seiner Hand halte! — Die natioual-fortschrillliche Partei beknnde allerdings Sehnsucht, daß die Wahlen von einem der Ihrigen geleitet würden. Abg. Dr. Tavöar habe einen Rekord in der Richtung ausgestellt, daß er die sofortige Veantworlnng der Interpellation dnrch den Landeschef getadelt habe. (Abg. Dr. Taväar: Ich habe nur mein Erstaunen darüber ausgedrückt.) Allgemein habe man doch gewnßt, daß die Inlerpellaliun eingebracht würde; nur der Landeschef sollte darüber in Unkenntnis geblieben sein? Abg. Dr. Tavöar vertrete die Ansicht, daß wenn er (Dr. susterKiö) mit allem Nachdrucke die Bestätigung Hribars verfochten hätte, diese Bestätigung auch erfolgt wäre. Die Tatsachen be» »niesen gerade das Gegenteil. Jedenfalls wäre es beffer gewesen, wenn sich die Parteien noch rechtzeitig darin geeinigt hätten. Müßte sich die Autonomie lediglich auf die national»fortschriltlichc Partei stützen, so wäre es sehr schlecht lim sie bestelll und die Regiernng könnte sie stückweise abbröckeln. — Die ganze Angelegenheit sei von der uatiunal»fortschriltlichen Partei als eine persönliche Angelegenheit Hribars behandelt worden. In diesem Zeichen habe die Sitznng vom 30. August stall» gefunden und die Früchte hallen denn keine anderen sein können als die, die sich in der Bestellung dcs Re° gierungslummissärs zeigten. Durch das neue Statut werde die Autonomie auf eine gesundere, breitere Basis gestellt werden. Redner müsse bedauern, daß die Auto» nomie nicht respektiert worden sei, aber er drücke auch die feste Überzeugnng ans, daß die Sladt Laibach ehe» stens ihre eigene Verwaltung zurückerhalten werde. — Die Frage, wann die Auflösung des Gcmeinderates rechtskräftig geworden sei, trage keinen politischen, son» dern einen juridischen Charakter nnd gehöre daher nicht vor das Formn des Landtages. — Nachdem sich Abg. Dr. t>ustei>il! mit der angeblicheu Tiszipliniernna. deS oppositionellen Abgeordneten Hribar beschäftigt, ver» weist er auf die Tätigkeit der Sloveuischen Vulkspartci zugunsten der Allgemeinheit, polemisiert gegen den Ab» geordneten Dr. Triller hinsichtlich der Tansende der Bewohner an der Save, deren Zahl sich nur auf etwa 600 reduziere, uud reagiert schließlich gegen dcnZwischcn° rnf des Abg. Dr. Tavöar, betreffend den Mißbranch des Beichtstuhles zu Agitationszwecken. Dieser Vorwurs sei ganz unberechtigt. Wenn man aber von manchen Richtern reden wollte, die ihre Amtsgewalt zum Nach. teile des Landes mißbrauchten, so würde man ganz andere Dinge zu hören bekommen. (Zustimmung nnd Widerspruch.) Mit den Phrasen vom Mißbranche der kirchlichen Autorität dürfe man die Slovenische Volks» Partei niemals herausfordern. — Schließlich empfiehlt Abg. Dr. 8usleräiä seinen Autrag nochmals zur Au» nähme. Nachdem Landespräsidenl Freiherr von Schwarz sein Bedauern darüber ausgedrückt, daß im Landtage öffentliche Funktionäre angegriffen worden waren, wird der Anlrag des Abg. Dr. ,8usler5iü angenommen und sohin die Sitzung um. 12 Uhr 35 Minuten bis halb 4 Uhr nachmittags nntcrbrochen. Ntchmillags wurde die Vorlage, betreffend den Gesetzentwurf über die Abänderung der Gcmcindeord» nnng und der Gemeindewahlordnung für die Landes» Hauptstadt Laibach, ill Beralnng gezogen. Darüber eut° spann sich eiue längere Debatte, an der sich die Abge» ordneten Dr. Triller und Dr. Tavüar, Landes» Präsident Freiherr von Schwarz, die Abgeordneten Gnngl, Dr. .Kusler^i« uud Dr. Novak belei» liglen. Schließlich wurde der Gesetzentwurf in Abwesen» heil der national-fortschrittlichen Abgeordneten zum Be» schlllsse erhoben. — Wir kommen auf die Debatte in der morgigen Nummer noch zurück. — Hierauf begründete Abg.' Dr. Triller einen Dringlichkeilsanlrag, demzufolge die l. k. Regierung aufgefordert wird, die Neuwahlen in den Laibacher Gcmeinoeral in der durch 8 8? des Gemeiudeftatutes festgesetzten Frist auszu» schreiben. Die Dringlichkeit des Antrages wnrde ab» gelehnt und suhin der Anlrag selbst dem Verfassnngs» ausschusse zugewiesen. Abg. Dr. Novak begründete einen Dringlichkeits. anlrag, wornach die k. k. Negierung aufzufordcru wäre, angesichts der unerträglichen Flcischteuerung die süd-lichen Grenzen für die Einfuhr von Schlachtvieh zu öffnen, bezw. die Grenzen gegen Dcutschlaud für die Vieh« ausfuhr zu sperren und, so lange dies nicht geschähe, die freie Einfuhr voll gesundem südamerikanischcn Fleische zollfrei zu gestalten. Auch die Dringlichkeit dieses Antrages wurde ab» gelehnt und der Antrag selbst dem Vcrwaltungsaus» schusse zugewiesen. Den Anträgen der Abgeordnelen Dr. Zajec, bc> treffend die Reorganisierung des k. k. Landessanitäts» rates in sprachlicher uud nationaler Hinsicht, Dr. Lampe, betreffend die durch Engerlinge ver» ursachten Kulturschäden, Matj a 5 i 6, betreffend die staatliche Hilfe für die heuer schwer geschädigten Weinbaner, wurde die Dring» lichkeit zuerkannt und deren Überweisung an die ein» zelnen Ausschüsse beschlossen. Schluß der Sitzung lim 6 Uhr 30 Minuten abends. Nächste Sitzuug heute um IN Uhr vormittags. Die Lcdcrcrzuuft iu Ncumarktl. Ein Neitrag zur Geschichte des heimischen Gewerbes. Von Karl Mitlitsch. (Fortsetzung.) Falls ein oder der andere Meister mit seinem Leder „auf Grätz, Wienn, Salzburg, Ncüstatt, Laybach und andern mehr urth oder Strasßen zu verraißen wil» lens" war, so mußte er vorher das Handwerk hievon verständigen, „daß ja nit mehr alß ein Maister ans ein orlh verreiße, und wann derselbig schon zurück komben, alßdann ein anderer Maister wiedernmb vcrraißen könne, oder aber, wann Zween, drey oder vier Maistcr ans Einmahl mit ihrem Leder verreißen wollen, so solle einer ein Strasßen nach Grätz, der andere nach Wienn, der dritte nach Neüslatt und der vierte nach Saltzburg oder auf eiu audere Strasßen uud orth, wo» hin es ihluc beliebt uud gefällig ist, neniben, damit also einer dem andern keinen Eintrag thut. Es solleu auch die Lederer und Cordovan Macher keinem Fürkäusser, es seye zu Nenmarckll oder anderwärtig, keine Fell oder ochsen Haut nit arbeilhen oder ledern." Im Nachworte wird hervorgehoben, daß „derglei» chcn Hailsambc Satzungen zn Erhaltung gnter Manns» zucht und Ehrbaren christlichen Wandels, auch bcsürde-rung Ihres (der Zunft) und des geineinen Nutzen, for» derist aber zn nnfnembnng der Ehre gottes geraichen". Dann folgt das übliche Gebot an alle Obrigkeiten, die Zunft in ihren Freiheiten nnd Rechten zu schützen nnd zu schirmen, „so lang sye bey der Römischen ealholischen Kirchen nnd dem versprochenen gottsdienste" verbleibt. (Larenbnrg, 25. Mai l70>.) Diese Handwerksordnung wurde auch von deu späteren Herrschern bestätigt, so von Josef 1. am achten Oktober 1708, von Karl VI. am 21.Inni 1719 und zuletzt von Maria Theresia am 12. Fcbrnar 1750. Maria Theresia fügte noch einige neue Vestimmuugen hinzu, die jedoch von ganz untergeordneter Bedeutung sind. Zu erwähm'n wäre vielleicht die Vestelluug eiues Zunst-lommissärs, dessen Obliegenheiten darin bestanden, Streitigkeiten innerhalb der Zunft zu schlichten und die Geldgebarung zu überwachen. Die Zunft sah sich wiederholt bemüßigt, zur Wah» rung ihrer Rechte die Hilfe der Obrigkeit anzurufen nnd Eingriffe in ihre Privilcgu'n energisch zuruckzu» weisen. Hievon einige Beispiele. Der erste Fall ist ziemlich harmloser Natnr, er ist mehr ein Beweis der klugen Voraussicht, mit der die Meister der bloßen Möglichkeit einer Schädigung vorzubeugen wußten. Anton Sosch bekennt in einer Erklärung vom l8. Juni 1717 für sich nnd alle seine Erben, „weilten er allhier zu verbleiben und das Handwerck zu treiben nicht gesinnt, sondern, sich in Laibach seßhasl machen will, das Handwerck aber Zweissel lrägt, daß er ihm zu Laibach mit Einlciusen und Vorkaufen oder mit Ver-fälschung ihres Leders einen Eintrag tnn würde, daß er seine lieben Mitmeister darin unangefochten lassen werde. Weillen ich aber Lessens nnd Schreibens Vn» lhundig, habe ich demnach Mein gnädige vnd hochgebie» lhende Grnndobriglheil, die hochgeborene Fran Maria Renata Varbin, Gräsin von Wazenstein mit gehör« samen Fleiß erbetten, oissen Reucrs an Meiner statt zu bckräfsligen." (Fortsetzung folgt.) — übersiedelte, verlor dadurch uicht die Mitgliedschaft zur > Zuständigen Gewerbegenossenschaft. AIs „regelmäßig" ^ uu Siuue des tz 73 Gewerbeordnnng ist die Bcschäfli» gung cines Hilfsarbeiters schon dann anzusehen, wenn er ohne Lohnvereinbarungen versuchsweise gegen Ge» Wahrung vou Kost nnd Quartier aufgenommen, wurde. —r. ' * lVom Volksschuldicnste.) Der k. k. Bezirlsschul-rat iu Rudolfs»oert hat die Supplentin au der Volks» schule iu Weißkirchen Julie Kromar zur provisori-scheu Lehrerin au der Volksschule in Stopiöe, die ab» solvierte Lehramtskandidalin Johanna DrakslerZur provisorischen Lehrerill an der Volksschule in Wirlsche» ^ dorf, den absolvierten Lehramtskandidaten Josef Za »^ kraj^ek zum provisorischen Lehrer an der Volks-j schule in Waltendors bestellt und die Lehrerin Theresia! Navhekar mit der interimistischen Leitung der Volks» schule in Waltendorf betraut. — Der k. k. Bezirksschnl-^at in Stein hat die Suppleutin Angela Keuda iu Nadmanusdorf zur provisorischeu Lehrerin an der vier« klnssigen Mädchenvolksschule iu Stein, die absolvierte "ehralntslandidatin Maria Medi5 zur provisorischeu Lehrerin an der vierllassigen Volksschule in Dom^ale und die absolvierte Lehramtskandidatin Klothilde Vur. sser ^iir provisorischen Lehrerin an der zweiklassigeu Volksschule in Kraxen bestellt. Endlich hat der k. k. Be,-^irtöschulrat in Tscheruembl die absolvierte Lehramts« kandidatin Angela Mali zur provisorischen Lehreriu > an der Voltsschule iu Suhor bestellt. —i-. — sZur Mortalität in Laibach.) Bis zum geslrigeu ^age sind in Laibach im heurigen Jahre 10l)l1 Sterbe» fälle zur Anzeige gebracht wurden, während im Vor» lahre diese Zahl bereits am 30. September erreicht wurde und mau am 5. Oktober schon 1023 Todesfälle Zahlte. Vei dem Umslaude, daß vorzugsweise die Laud» bevölkerung die iu der Stadt befindlichen Spitäler, Siechen- und Armenhäuser aufsucht und so zu der an»! geführten Anzahl der Sterbefälle verhilft, ist die Mor-! talität der Stadt Laibach trotz der konstanten Zunahme der Bevölkerung in erfreulicher Abnahme begriffen. — lVon der Erdbebenwarte.) Gestern uach Mitter- nacht 17 Minuten 28 Sekunden Beginn einer Fern» bcbeuauszeichnung. Marimum von 13 Millimetern um 12 Uhr 57 Minuten 26 Seluudeu. Ende der Aufzeich-s!"'^N gegen 2 Uhr früh. Infolge starker Bodennnrnhe >lud die Einsätze der einzelnen Phasen unsicher. 15. 7" ^Jahrmarkt in Littai.) Wie alljährlich, unirde lu Littai anch heuer am 3. September ein Iahrmarkl M'halten. Ein Teil der Martlsahrer traf fchon am ^-,d. M. nachmittags, die iibrigen am folgenden Tage "ut ihren Waren hier ein. Da' sowohl Marktware als ""ch Vieh, darunter Prachtexemplare von Maflochsen, auf den Markt gestellt wurde», eulwickelte sich ein sehr ^'Ner Handel, welcher bis gegen 4 Uhr nachmittags, ^Pmstigl von schönem Weller, andauerte. Der Durch-!")Nitlspreis von Maslochsen bezifferte fich ans 80 1i pl" Kilogramm, sogenannte „Vll^e" wnrden per Stück um 8(, dis UX, l< verkauft. —1>— ^ -^ lEchadcnfcuer.) Am 27. v. M. abends brach "Ul dem Heuboden des Besitzers Johann Turk iu ^eruvec, Gemeiilde Töplitz, ein Feuer aus, welches den '?"iuuden, das Wohnhaus und ein Bienenhaus eiu» u>")er!!l!u>>'oc!c)!'nx c>lii-l)o) oder Seeraben gefangen. Das ^rach^xruiplar hat die Höhe von 85 Zentimetern uud ",le ^-lugweite von 115/Zentimeteru. Der Nucken ist ^"nzeud schwarzgrün, die Unterseite weiß- der schwarze "'inadrl >st nn der Wnrzel gelb. Das Er.emplar wnrde , " "er Gymnasialdiretlon in Nudolfswert enoorben t,.,s -s'!^ ^"" naturhistorischeu Kabinett daselbst ein» ""lriot »verdcn. Witlil'7^^^""'^"'^""!'^ Im Kaiser Franz Josef» d.i?. "' ^"rn.herzigen Brüder in ssandia bei Nu» ^'svwert verblieben Ende August 78 Kraule, in der " Handlung. I», September wurden 104 kranke Per-f', ^"si">ommen. ^^ Summe der behandelten lran° lieln.,?'!-'!'."^^^'"^ s""U 182. In Abgang wurden ^ ian der nächsten Zeit für Laibach: Wechselnde, später ab-uehmeude Bewölkung bei nördlichen Winden und Tem» peraturabnahme. — ^Verstorbene in Laibach.) Gemeldet wurden fol° gende Todesfälle: am 5. Oktober: Maria Golob, Be» sitzersgattin, 36 Jahre, Zaloger Straße 11; Ursula Eotman, Stadtarme, 78 Jahre, Karlslädter Straße 7; Josef Pajnl'5, Neisebureauiuhaber, 30 Jahre, Blei» weisslraße 3- Iguaz Aogataj, Arbeiter, 73 Jahre, Na» >detzkystraße I I; Veronika Bezlaj, Pflegekind, 3 Monate, Schießstältgasse 15; Mariauna Fabjan, Köchin, 52 Jahre, Gerichtsgasfe 1' Apollonia Blas, Arbeiters-gatlin, 62 Jahre, Franz Millie, Knecht, 47 Jahre, und Maria Arhar, Taglöhnerin, 56 Jahre — alle drei im Landesspitale. Thvatrr, Kunst und Literatur. — ^Deutsche Bühne.) Mareo Broeiner ist der Mann starker Esselte. Wie in seiner „Hochzeit von Valeni", so arbeitet er anch in seiner gestern aufgeführ» leu Komödie „Hinler dem Vorhang" mit scharfen Ge-gensätzen, uul brutale Wirklingen zu erzielen. Der reisen Künstlerin, welche die Höhe ihres Nnhmes schon überschritten hat, wird ein junges ausstrebendes Talent entgegengestellt, das ihr schließlich uicht nur die Gunst des Publikums, soudern anch den geliebten Manu entreißt. Obwohl das Slüct manche trefflichen, dem Leben abgelauschten Züge und natürliche Eharaktere ausweist, köuneu wir uns doch nicht dafür erwärmen und sind der Ansicht, es wäre besser gewesen, wenn Nroeiners „Hinter dem Vorhang" auch wirklich hinler dem Vor» hang geblieben loäre. Im übrigen bot das Stück Gele° genheit, die weiblicl^en Schanspiellräste kennen zu Ier> uen. Da ist vor allein Xcimilki Wol ss blikanern all. D i e R epnblik wurde prok 1 a > in i e r t. Es herrscht große Erregung. Die Proklamation wurde vom Volke mit Begeisternng aufgenommen. Man glaubt, die Konstituierung der provisorischeu Regie-rnng sei im Znge. Der König soll sich in Masra defin-den; die Koiiigin-Mntler uud der Herzoa. uon Opm-w weiK.'ii geslein in (5a,sec,es, doch hnbe ich ^me ;ien.nn>» Nachrichtt'»!. Laibachcr Zeitung Nr. 227. 2076 6. Oktober 1910. Die Cholera. Rom, 5. Oktober. In den letzten 24 Stunden sind in Neapel 16 Er krau tun gen und 5 Todesfälle an Cholera, in der Provinz N«ipel 15 Erkrankungen zn verzeichnen. Konstantinopel, 5. Oktober. In Erzerum sind am 30. September und am 1. Oktober vier Erkrankungen an Cholera und drei Todesfälle vorgekommen. Im Innern des Vilajels wurden sechs Todesfälle festgestellt. Paris, 5i. Ol'toder. Mehrere Vlätler melden geriicht. weise ans Marseille, daß zwei von den au Cholera erkrankten Schiffspassagicren gestorben seien. Die Lei. chen seien verbrannt worden. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Krain für die Zeit vom 24. September bis zum 1. Oktober 1910. Es herrscht: die Rotzlranlheit in« Äczirle Stein i» der Gemeinde Glo-gowitz (I Geh.): der Rotlauf der Gchlveine im Bezirke Gottschee in den Gemeinden Iurjcwitz (1 Geh.), Mitterdors ,(^ Geh.)! im Vezirkc Nudolfswcrt in der Gemeinde Döbcruig (1 Geh.); im Bezirke Tscherucmdl iu der Gemeinde Suchor (1 Geh.); die Echlveinepest im Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Illyr.»Feistritz (iGch.); im Bezirke Gottschee in den Gemein' den Niederdorf (11 Geh.), Suderschitz (1 Geh.); im Bezirke Krainburg in den Gemeinden Altlack (1 Geh.), Flöduig (7 Geh.), Hrastjc (1 Geh,), Selzach (1 Geh.), St. Iodoci (1 Geh.), St. Georgen (1 Geh.), St. Kathanua (1 Geh.), Trata (1 Gel,.); im Bezirke Laibach Umgebung in der Ge-meinde St. Martin (8 Geh.); im Bezirk Littai in der Ge-meinde Stockcudurf (1 Geh.); im Bezirke Loitsch in der Gemeinde Obcrloitsch (1 Geh.); im Bezirke Tschernembl in den Gemeinden Loka (1 Geh.), Semitsch (1 Geh.), Suchor (1 Geh.), Tschernembl (1 Geh,), Wcinitz (3 Geh.); die Wutlranlheit im Bezirke Gnrtfeld in der Gemeinde Arch. Erloschen ist: die Räude bei Pferden im Bezirke Laibach Umgebung in der Gemeinde Dobruuje (2 Geh.); der Rotlauf der Schweine im Bezirke Gottschee in der Gemeinde Farn (1 Geh.); im Bezirke Krainburg in dcrGe' mcinde St. Georgen (1 Geh.); im Bezirke Laibach Umgebung in der Gemeinde St. Martin (1 Geh,); im Bezirke Loitsch in der Gemeinde Zirkuitz (1 Geh.); im Bezirke Nadmauusdorf in den Gemeinden Lengenfeld (1 Geh.), Obergüriach (2 Geh), Reifen (2 Geh.); die Schweinepest im Bezirke Laibach Umgebung in der Ge« meinde St. Martin (1 Geh). Z .-Z ^,ßü: U^ ^,,, Ansicht U"Z -- <^3 Dä. V^> Wmd drs Himmels Z3Z . 2 U. N. 737^3 13 4 SO. schwach fast bewölt 2 9U. Ab. 7389 10-0 SO. mähig heiter 617U. F. ! 740-3! 8 8> . > halb bew. > 13 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 11 1°, Normale 12-2°. Seismische Berichte u»d Beobachtungen der Lailiacher Erdbebenwarte (»IM'imdrt livii dl'v iirniinichl'ü Sparlalje l»t, V -- Milroleismossiapl, Nicentini, W — WischrrtVeüdel. ^^ Dic ZsillNlgalic» beziehen sich n»I »ntirle^rui'inlcheZrit »>>d »vide,, lim, Mi<^ Miü.iimä,! l> Mir l'ii '^4 Mir aezäl,ll. Dr. E. Šlajmer ordiniert nicht bis 25. d. M. (H633) Vielseitige Anwendnng. Es gibt wohl kein Haus» mittcl vielseitigerer Verwendbarkeit als Molls Franzbra nnt» wein uud Salz, der ebeusowohl als schmerzstillende Em« reibung bei Gliederreißen, als seiner mustel- uud nervenstärkenden Wirkung wegen als Zusatz zu Bädern :c. mit Erfolg gebraucht wird. Eine Flasche li 1 80. Täglicher Versand gegen. Nachnahme durch Apotheker A.Moll, t, u. t. Hoflieferant/ Wien I., Tuchlauben 9, In den Depots der Provinz verlange man ausdrücklich Molls Präparat mit dessen Schutzmarke und Unterschrift.______________________________(2355 li) 5 Niesen Samstag den 8. 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Geld-Darlehen von 200 K aufwürtB erhalten Personen jeden Standes (auch Damen) bei 4 K monatlicher Rückzahlung (mit oder ohne Giranten) durch Neubauers behördl. konzess. Eskompto-bureau, Budapest, VIII., Bèrkocsis utca 18. Retourmarke erbeten. (3637 t 6—1 Gesucht wird oine freundliche sonnige Wohnung mit zwei großen oder drei kleineren Zimmern und allem Zugehör für eine ruhige Partei per sofort oder zum Februartermin. Anträge unter ,,Wohnung: 3641" übernimmt aus Gefälligkeit die Administration dieser Zeitung. C-1641) 2-1 Hiemit geben wir allen Verwandten, Freunden uud Brlannten die tiefbetrübeude Nachricht von dem hinscheiden unserer geliebten, unvergeßlichen Schwe» ster, Schwägerin uud Taute, der Frau Viktoria Vogt Privaten welche nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den heil, Sterbesakramenten, heute den 5. Oktober um V<9 Uhr vormittags iu ihrem 62. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen ist. (3!l43) Das Leichenbegängnis findet Donnerstag, den O. Dltobcr, um 4 Nhr nachmittags vom Trauerhause St. Ialobövlatz Nr. 4 aus auf den Friedhof zum Heil. Kreuz statt. Die heil. Seelenmesse wird in der Stadtpfarr» lirche zu St. Jakob gelesen werden. Um stilles Beileid wird gebeten. Laibach, am 5. Oktober 1910. Dic trauernden Hinterbliebenen. Besondere Parte werden nicht ausgegeben. Erste train. LeichenbestattuiM-Nnterüclimimg Fr, Dubcrlct, Laibach.