LmbllcherMMtllllg. g^K, s^^^L^ Pränumeiationöpiei«: Im Lomptolt ganzj. ^HsH» >5,V >5> si. ll, t>.,ldj. si. 5.50. Mr die Zustellung iüö Hau« ^^4,4 ^^^,,,. Hall>j.ü0lr. ^iitbcrPost ganzj.ft. l5, Halbj.sl. 7.50. Domlerstag, 13. September Insert! onsgedilhi bi« 10 Zeilc«: imal 60 lr.< -> tD^3/3 lim.«0lr., »m. 1 si.; sonst Pr.Zeilc im.«lr., üm.8li., V ^EH»I »m. l0 lr. u. s. w. änscrtionsstempcl jedcl!m. 30 l,. ^>^ w^ Richtalnllicher Theil. Laibach, 13. September. Wir habcu bereits ill diesen Vlättei'll die wesent» lichsten Vcdinguuacu dcS zwischen Preußen nnd den» Großhcrzoglhnin Hessen geschlossenen Friedensuertra« gcs gedacht. Ein Correspondent der „Allg. Ztg." ans Darmstadt erhebt nun bittere Klagen über die Härte der dem Großhcrzogthum Hessen auferlegten Fricdeuö-licdingnngcn. Nachdem der Großhcrzog ans Mcisenhcim und Homburg (nnt Ausnahme dcr Magdednrgischcn Güter) verzichtet halte, nachdem das hessische Hinterland Mit einem Domauialbcsitz im ungefähren Caftitalswerlh von 3 Millionen Gnlden gegen einige unbedeutende Enclaven abgetreten worden war; nachdem der Ueber« gang der Verwaltung nud des Vctricbcö dcr Main« Weser. Bahn (gegen Hcransbczahlung dcr Erträgnisse) theils definitiv zugestanden, theils dcmnächsligcr Vcr» Handlung anheimgegeben war; nachdem man selbst in den Ucbcrgana des Tclegrafthcnwcscns und dcr Post (letztere gegen Zahlung des seither von dem Fürsten von Thurn lind Taxis entrichteten Kanons) in die Hände dcr preußischen Regierung gewilligt hatte, sei es eine durch nichts gerechtfertigte Härte gewesen, dem Groß' Krzogthum anch noch die Zahlung einer Kricg5kosten-cmschüdigung von 3 Millionen Gulden aufzuerlegen. Dcr Correspondent lrilt ferner der Behauptung cut-Negen, das; der Groszhcrzog oder dcr Minister v. Dal-Wigl an dcr Verzögerung des FlicdcnswclleS Schuld tragen. Er schreibt: „Niemals ist — nach allem, was Mit Bestimmtheit verlautet — eine leichtfertigere und sngloscrc Ächanptnng in die Welt geschickt worden, als die: daß die Hartnäckigkeit des Großhcrzogs uud seines Ministers das zeitigere Zustandekommen des Friedens» Vertrages ocrhiudcrt hätte. Die Ui fache dieser Verzögerung lag vielmehr vorwiegend darin, daß Herr von Scwigny, nnt dcr Führung sämmtlicher Fricdcnsucr-Handlungen bcanftragt, die Verhandlungen mil dcn l)cssi» icheu Bevollmächtigten wählend voller acht Tage uiilel-' brechen mußte. Sobald von preußischer Seite die cigent« l'chcn Verhaudluugcn ausgeuoinmen wurden, waren sie in verhällnißmäßig kürzester Frist auch vollendet. Man wird darum in Berlin anch lanm deu Verdacht zunick» leisen löuucn, daß, weil die beabsichtigte Anncchung ^r ganzen Provinz Obcrhesscn vereitelt wurde, inan im Verdruß und Aergcr darüber das ganze Land zur Vußc verdummte." In immer dichterem Nebel verschwinden die Phan-tasiegcbildc cincS norddeutschen Parlaments, "l>d man scheint sich sogar schon mit dem Gedanken "°ch uud nach zu befreunden, daß davon nichts übrig "lk'bcn werde, als — dcr Nebel. In dcr Sitzung dcö preußischen Abgeordnetenhauses vom N. d. M., bei Gelegenheit dcr Berathung über das NeichSwahlgcsctz, sollte das Miuislcrium über dcu Termin zur Einberufung des norddeutschen Parlaments intcrpcllirt werden. Die Nothwendigkeit einer solchen Interpellation scheint sich durch die Gerüchte oou einer Vertagnng des Einbe< rnfungstcrminS hcransgcslclll ;n haben. Es werden von couscrvativcr Seile so viele Gründe für die Vertagung angeführt, daß der Zusammentritt des norddeutschen Parlaments überhaupt zweifelhaft erschein«. Jedenfalls — bemerkt die ..Presse" — ist cS beachtenswert!), daß die Sliminführcr dcr ministeriellen Partei in erster Linie die Consolidirilng des preußischen Staates iu seiner neuen Ocstaltimg verlangen und die Eonstituirung Nord-dcutschlands durch dcu Parlamentarismus als ein Un-glück für Preußen erklären. Die Union von Nordamerika scheint sich allen Ernstes am europäischen Eoncert bethciligcn zn wollen. Ein Bericht ans New-York, wo Präsident Iohusou am 20. v. M. in Begleitung von Herrn Scward, General Grant und Admiral Farragoct ange« kommen und enthusiastisch empfangen worden ist, be« slaligt die amerikanischen Absichten auf Enrofta. Her. vorragende Bürger veranstalteten dem Präsidenten zu Ehrcu ciu Baukct. Dcr Präsident hielt ciue Nedc, worin er seinen festen Entschluß ausdrückte, seine Politik durchzuführen und die Union wieder herzustellen. Auch Mr. Seward sprach über die auswärtige Politik. Die Presse, bemerkte er, v erlan gc Kri c g m i t M c x i c o, mit Spanien, mit England. Er seinerseits sei für alle Kriege, welche die Nation wünsche, nur möchte er uicht — mit einer Anspielung auf den Ausschluß der Südstaalcu aus dem Eongrch — blos mit einem Fuße iuS Feld rücken und sei überhaupt etwas ungeduldig, den lahmen Fuß wieder hergestellt zn sehen. Des OcrMS Adolph von Uajstn Abschied lwn seinen Truppen. Obgleich der FricdcuSuertrag'zwischen Picußcu und Baicrn ciuen Paragraph wegen Niicktranspott dcr zur Zeit aus baicrischem Gebiet befindlichen nassanischcn Trnppcn enthält, so hat dcr Herzog von Nassau doch direct mil dem Berliner Eabinct über diese Frage vcr-handelt, m>d ist unterm 30. August zwischen dem Prinzen Nikolaus vou Nassau einerseits uud dem Grafen Bismarck andererseits eine Eonvention zu Stande gc< kommen, welche den Truppen eine ehrenvolle Rückkehr in die Heimat gestattet. Die nassauischc Brigade zieht demgemäß mit vollen militärischen Ehren, Fahnen, Waffen nud tliugcudcm Spiel in Wiesbaden ein. Es folgt darauf dcr traurige Act dcr Eiocscntbindung, das Abliefern dcr Waffen in das Zcnghaus, Rückscndcn dcr Fahnen an den Herzog, Beurlaubung der Truppen bis auf Friedcusctat :c. Dcr Rücktransport beginnt bereits heute (8.) Abend vm Stllttgart.Frautfmi und wird mit jedesmal 3 Nachtzügcn bis zum 12. d. vollendet sein. Dcr Herzog hat hcutc seinen braven Truppen Lebewohl gesagt; cö war ein erschütternder, alle Herzen tief er« greifender Act. Zum lctzteu mal war die Brigade ver« eint, ausgerückt in vollem Waffcnschmuck, mit klingendem Spiel nnd fliegenden Fahnen, ruhmreiche Feldzeichen aus den Kämpfen in Spanien nnd Belgien, theuere Pfänder, von dcr Hand edler oranischcr Fürstinnen gestiftet. Vor dem Erscheinen des Herzogs wurde den Truppen nachstehender Tagesbefehl corpsweisc vorgelesen: „Mit dem heutigen Tage verlaßt ihr die hiesige Ge« gend, um den Rückmarsch in die Heimat anzutreten. In Folge des unglücklichen Krieges, den wir gesührt, hat Mir dcr Sieger Mein Land, uuscr gemeinsames theueres Vater« land, entrissen, und erscheine Ich heute zum letzten male als euer Kriegsherr in cuercr Mitte, um euch noch einmal ver« einigt zu sehen und Abschied von euch zu nehmen. Ich scheue Mich nicht es auszusprecheu, daß der Augenblick der Trennung von euch einer der schmerzlichsten Meines Lebens ist. Dcr Gedanke hält Mich aufrecht, daß es noch nie eine Schande gewesen, von- eincm Stärkeren besiegt zu werden — eine Schande kann cö nur sein, wenn man sich in der Ueber« zeugung seines guten Rechtes aus Furcht vor dem Stärkeren nicht wehrt. Mit euercr Hilfe habe Ich es gethan: ihr habt Mir treu und gut mit Muth und Ausdauer dabei ge« dient, habt während dicses kurzen aber angreifenden Feld-zugcs stets die beste Manneszucht bewahrt, alle Anstrengungen unverdrossen ertragen, und zuletzt mit Geduld nnd Ürge-bung des Tages geharrt, an dem ihr nach dem heimatlichen Herd zurückkehren könnt: ihr habt gezeigt, daß ihr cuerer Väter werth seid. Mit gerührtem Herzen sage Ich euch Meinen Dank für die vielen Beweise cuerer Anhänglichkeit, die Ich von euch empfangen habe, gebe euch die Versiche« rung, das; Ich auch getrennt von euch mit derselben Liebe euer gedenken werde, mit der Ich euch von jeher zugethan war, und halte Mich überzeugt, dah aucy ihr Mir ein treues Andenken bewahren werdet. Bei der Rückkehr werdet ihr Nassau von preußischen Truppen besetzt finden: fanget leinen Streit mit ihnen au, sondern wie Ich mein Schicksal mit Lrgebung in den Willcu der Vorsehung mit männlichem Muth zu tragen weiß, so zeiget auch ihr, daß ihr euch in das zu fügen wißt, was mm nicht zu andern ist, und gebet Mir einen Beweis von Anhänglichkeit dadurch, daß ihr der Welt zeiget, die jetzt auf euch sichl, daß die nassauische Truppe zwar nicht groß ist, daß sie aber ihren Ruhm darin sucht, in bösen wie in guten Tagen Gehorsam und strenge Manneszucht zu bewahren. Indem Ich Gott bitte, daß er euch und unser theueres Vaterland in seinen gnädigen Schutz nehme, sage Ich euch Lebewohl! Hauptquartier Günzbnrg, 8. September I860. Adolph." Der verwunschene Prinz. Humu-cölc von Jakob Al«56ovc. (Fortsetzung.) 2)edsN't "^'" rin Ncht und schritt denHcrreu voran !>i da? »bore wie e' ?" ^"rs Hauses, zn wclchcmrinc sicilc Treppe, pittoresk la!!«/" . ^g. '"^ Hochgebirge, fllhrlc. Oben glücklich auge-dcs ^ ^ "' ""c Thür nud zeigte dcu Herrcu die Hcrrlichlcit Nov , ^.''Mmcrö. Die vier IahrcSzcitcu nn dcn Wäudm, Gc-nii/ ^ ""! b"' Hirschkuh, alles war da, und in der Ecke cm Vctt, Und l^ ^"^' ^^ Staunen nahmen dies die Fremdeu wahr Nun ^" Wirth fragend an. Dieser bcciltc sich mit dcr kin s"?^" S'c, meine Herren, das Vett ist groß gcmig für hy„ ^ Dutzend Ihresgleichen uud ist eine Praktische Erfinduna Wl'i s^'.^"" V""hcil jedermann sogleich iu die Augen fällt. '^)' "ue cmgcuehlue Ruhe, mciue Herren'." wi y," "^ '""^ cr sein ScrvuS und entschwebte dcu verblüff-Mite» '' ^' """ ihrerseits das Vctt eiucr näheren Untersuchung diel b°^"' ^ fraalichc Ol'jcct erwies sich als ciue Nnslalt. >var t>""" "^ ^'^' ^'^ l!"'"^' nicht merkwürdig, Uclmgcnö tl,i.i " ^"twäschc, offmbar durch das Verdienst dcr Frau Wir "'"' von blcudcudcr Weiße. ^i.-",^" ^°W also c> ,,.M5?" rief Heinrich, seine Gcuosseu "leind fixend. ode, '.'?- "^ "°^ mcht ai.derö fciu touueu, irclin uicht siucr " zw« m.t dem Bodcn vorlicb ueh.ncn." „In dcr Noth frißt dcr Teufel Fliegen!" brummte dcr Dritte, iudcut cr sich nnSzutlcidcu begaun. Die bcidcu audcrcu folgtcu seinem Beispiele uud alsbald ucrrieth ciu tiefes Athcucholeu, das als ciu noch uicht culwickcltcs Schnarchen gcltcu lonntc, daß dic uugcwohute Situatiou dein Schlafe tciucu (iiutraa that. Trotz dcr uugewllhulichcu ^'agc erwachten die Freunde erst, als die Sonne dic Spitzen ihrer Naseu mit röthlichcm Scheine überzog, waö ihr uicht schwer war, da das Schlajziiuiucr sich triucr Vorhänge richmcu louuto. Als sie sich aiig^tlcidct hatlcu und daS Gastzimmer bctrateu, fanden sic dcu Wirth beschäftigct uüt Additionen, uud cS gclMc nicht uicl Scharfsinn dazu, um zu crrathcu, daß derselbe ihre Ncchuuug auffrtzic, um sie ihnen anständig überreichen zu töuucn. In dcr Thal giug dirscr feierliche Act uach dcm Frühstück vor sich, uud dic Gäste faudeu uicht uur das Acurhmeu deö Wirthes, soudcru auch dic Rechnung ganz anständig, fügten sich jedoch, mn unliebsamen Erörterungen uor» zubcua.cn, dcr Vorsehung dcö Wirthes, dcr ihucu aus Erlcuut-lichkcit ciuc glückliche Rcisc wüttschtc uud sie bis auf dic Mitte dcr Straße mit mchr odcr miudcr gelungenen itratzfilßcu bcglcitctc. „ES ist also ausgemacht," bcgauu Hciurich iin Gehen, „wir suchcu dcu Gutöbcsitzcr auf." „Du vergißt dcS unaugcnchmcu Umstanden," cr>uidcrtc sciu rechlcr Nachbar, „daß wir wedcr dcsscu Namcu noch dic Lage sciucr Besitzung lcnucu." „Das ist allerdings unaugcnchm, indeß suchen wirs zu erfahren! Dcr Wirth würde n»S ohne Fwcifd Anstnuft gcgebcu haben." „Versuchen wir cS n>it dem rcfpcclablcu Herrn, dcr llnö gerade cutgcc,ri!kounnl uud daS Auschcu eines Doctors zur Schau trägt." „ES scheint mir vicl chcr ciu Schuilchrer zu sciu. Scht Ihr uicht, wie furchtsam die Kindcr vor ihm dcu Hut zichen nnd wie flolz cr ihre Gnißc nicht crwidcrl?" Der besprochene Hcrr rückte mit abgcmesseuen Schritten uor, indem cr dcn Stock, dcn er zweifelsohne »l! majoioin »l,3n> ^lon»»» trug, bald iu dic eiue, bald iu die andere Hand nahin, da er ihn nicht recht zu gebrauchen vcrstaud. Dic jungcu Wanderer grilßlcu ihu und er dankte ihucn durch eine herablassende Kopf-bcN'cgnng und wollte, einen Appcll auf seine Börse befürchtend, seine Schritte anf der Straße wcitcr lenken, „Vaster Hcrr!" begann Heinrich, „wohnt in dcr Gegend uicht cin angeschcnrr GutSblsitzcr, in dcsscu Iagdrayou dicsc Ärrge da mit cinbcgriffcu sind? Sie würden nnö sehr verpflichten, wenn Sic «uS darüber Auskunft geben löuulen ober wollten!" Geschmeichelt durch dic höfliche Ausdrucksweise uud da er sah, daß cS uicht auf seiuc Börse abgesehen war, machte dcr Hcrr Halt und nachdem er zuerst dcu Sprecher, dcmn seine Gefährte» vom Kopf bis zum Fuß eiucr gcuaucu Musterung imter-zogcn, bcgauu cr iu uäscludcm Tour: „Ja, allerdings wohnt cr da, ich gebe seinem Sohne täglich Clarncrlcctioucu." „Das ist mehr, als uuö angeht und weniger, als wir wünschen," dachte Heinrich nnd snhr laut fort: „Seine Besitzung ist also uichl schr cutlcgcu?" „O nciu, deuu ich biu täglich dort!" „Sie liegt also außerhalb dcs Ortcs?" „Gewiß, deuu dcr Ort ist uicht aroß uud daim »vürbc mciu Zogliug zu mir kommen." „UuauSstchlich! Er will uns soppcu!" dachlc Heinrich uud wollte cbcu fortfahren , als ihm seiu rechter Ocfährtc iuö Wort fiel: „Köunteu Sic uns, dcrchvtcr Hcrr, nicht den Weg andeuten, der uns dahin führt?" „O ja, ich bin mit dcr Gegend schr gut vertraut, da ich schon mehrere Jahre hier bin und fn'ihcr auch den Töchtern-------" 1394 Wenige Augenblicke »inch dem Verlesen dieses Tagesbefehls, den die Mannschaft in tiefstem Schmerz an-hörte, vcrlüudctcn Püllcischüssc nnd Glockengeläute Hnl-digungcn, wclchc die nächsten Ortschaften dem unglücklichen aber ritterlichen Fürsten darbrachten, dessen Ab-schied von Güuzburg, seinem bisherigen Exil. Die herrlichste Septcmdei sonne schaute ans das tnunig erhabene Schauspiel herab, daS sich in der Nähe der Stadt unter dem Zuströmen einer unübersehbaren lhcil-liehmcndcn Menge zutrug. Aller Häupter entblößten sich als der Herzog unter dem Hurrah seiner Truppen lang-sam die Reihen hcrunterritt, schmerzlich und freundlich zugleich seinen Soldaten ziiwinlcnd, denen er stets ein liebender fürsorglicher Vater gewesen war. Die Haltung und daS AnSschcn der Trnppcn war ein vortrcff» liches; bei dem Dcfiliren brach jede Division in neue stürmische Hurrahs auS, währcud der Herzog mit Mühe nach Fasfung rang. 5lcin Auge, selbst nicht in der dichten Zuschaucrmenge blieb trocken, als derselbe vor der Front der Brigade von seinen Officieren Abschied »ahm. Schluchzend umstanden ihn dieselben, drückten noch einmal die Hand, die in guten wie schlimmen Tagen ihnen nur Wohlwollen erwiesen halle, uud als sich dann der Herzog, von Schmerz fast übermannt, zum Schei» den wandle, da drang ein lauter Ruf: „Mit Gott!" durch die Reihen, die Truppe aber brach unter den Klängen dcS OranicruiarfchcS in einen enthusiastischen Ab-fchiedsgruß aus, der erst eudete, als der unglückliche Fürst mit seinem tlcincn Gefolge in weiter Ferne verschwunden war. DaS war der Abschied Herzogs Adolph von seiner letzten Heimat, seiner Truppe; fremd irrt der Sprosse eines Geschlechtes, daS Kaiser und Könige zeugte, iu der Welt hei um, verlassen von denen, z» welchen er in Freud' und Leid gestände», gerichtet durch die Gewalt, aber noch uichl von der Geschichte, die mit ehernem Gliffcl in ihr Auch cinlragen wird: er fiel durch AilndeSlrenc und NcchtSsinn. (A.A.Ztg.) Oesterreich. Wieu, 11.Scpt.(Abdpst.) Mehrere hiesige Glätter sprechen von einer Mission dcs zum Curgcurauchc in Kissingln sich aufhallenden eisten Gencraladjulaulcn Sr. Majestät des Kaisers, Grase» äreuncvillc nach Paris. Diese Mittheilung ist vollständig au? der Luft gegriffen. Prag, 10- September. Dem Altilcl der „Präger Zeitung," welcher für dic Erhebung der Kriegs-schaden in Böh m c n eine Art Instruction gibt, zu' folge wcrdcu in allen vom Kriege oder der Invasion getroffenen Bezirken Erhcbungs.Commisfiouc» gebildet, welche in Prag und Rcichcnberg aus dm Sladtverord« lictcN'üollcgien (unter allfülligcr Assistenz einca Finanz, beamten), auf dem flachen ^andc aber auS dem Bezirks« Vorsteher, einem Finauzbeamtcn, dem Qbmann dcr Be« zirlSvcrtretnna, den Bezirksausschüssen und den eventuell von dem Obmanne und dem Vorsteher dcö Bezirkes beigezogenen Vertlaucnömänneru bestehen Bei den Commissionen in Prag und Reichender« führe» die Bürgermeister, bei den Bezirks.Commissionen diejenigen Be-zirts Vorsteher den Vmsitz, an deren Sitze die Commis« sion tagt. Alle diejenigen, welche durch die letzten Kriegs-ereignissc einen Schaden erlitten, haben denselben innerhalb dcr Frist von vierzehn Tagen bei dem Gemeinde« Vorstände anznmcldcn. Bezüglich jeucö Schadcus, welcher einen Großgrundbesitzer ohne Rücksicht auf sciue Eigen-schaft als Gemcindemitglied uur nach seinem Gutslörpcr getroffen hat, ist diese Anmeldung in gleicher Frist bei derjenigen hicfnr bestellten VczirlS.Commission einzu- bringen, wo die Gutsverwaltuug ihren Sitz hat. Die zur Anmeldung der Kricgsschädcn festgesetzte Präclusiv-frist von vierzehn Tagen kann in einzelnen Füllen von dcr BczirkS'Commijsion ausnahmsweise bei gehöriger Begründung auf weitere vierzehn Tage verlängert werden. Für Prag uud Rcichcnberg steht das Recht zur ausnahmsweise» Verlängerung dcr Anmelduugsfrist der öandcscom-mission zu. Zur Anmeldung siud geeignet: I.Alle Contri-butioncn und Requisitionen, welche s») von oen l. k. österreichischen und den mit ihncn verbundenen königlich säch-sichcn Trnppcn, d) von dcn feindlichen Trnppcn herrühren; 2. der sonstige durch die KriegScreignissc uc» ursachtc Schaden. Dabei ist cS Aufgabe der Commission, gleich nach ihrer Conslituiruug dcu allfülligen, durch die KlicaScrcignisse herbeigeführteu Nothsland unter der Bc-völkcrnng zu constatircn und die geeignetsten Mittel znr thunlichstcn rechtzeitigen Anwendung desselben in Antrag zu briugcn. In dieser Hinsicht hat die Commission namentlich zu erheben, waS vor allcm zur Sicherung dcs Lebensunterhaltes und Nirthschaflsbelric« beS der einzelnen Beschädigten, welche auS eigenen Mitteln sich aufzuhelfen außer Stande sind, erforderlich ist. Jene Fülle, wo große industrielle Unternehmungen, die viele Hände beschäftigen, durch dic KriegSercignisse zu Grunde gerichtet wurde» »nd einer außerordentlichen Hilfe zu baldiger Wiederaufnahme bedürfe», sind speciell nntcr genauer Angabe dcr Pcrsonal'Bctricbsucrhälnissc »lid der die Katastrophe verursachende» nnd begleitenden Umstünde namhaft zu »lachen. Zum Bchufc der Schadcncrhebung hat die Commission zuerst die Mitwirkung der Gcmeindcvorständc oder der betroffene» j Gutsvcrwaltung, und zwar zur Ausfüllung drcicr For«! mnlarc in Anspruch zu nehmen. In dem erste» Formulare sind alle 1. vom Vegiunc dcr Inoasio» bis 23. Juli, 2. vom 24. Juli bis 1. August »ud 3. vom ^ 2. August bis inclusive 30. August an die fcindlichcu, Truppen für Contributionen, Requisitionen, Verpflegung im Quartiere oder Lazarethe gemachten Leistnngc» auf« znnchmcn. In dem zweiten Formulare haben nllc von! österreichischen und sächsische» Truppe» gemachten Rc-quisitionc», worunter (5inaulltticruugS<, Bcrpsicguugs« uud Vorspauusauslaa.cn nicht zu rcchue» find, Platz zu. finden. Im dritten Ausweise endlich ist dcr sonstige erlittene Schaden zu bezeichnen. Dabei gilt als Ein-hcitöprciS dcr durchschniltöwcisc Marktpreis aus dcr zweiten Hälfte deS MonalS Iuui »ud bei Abgang dcs Marktpreises die factischc Barauslage. Die angemeldeten Contri'bntioncn und Rccmisitioncn müssen vor allem durch die vorhandene» Quittungen, Reserve :c. und in Ermangelung vou diesen durch glaubwmdige Angalicn von Zeugen oder Schutzleute» bei dein Gc-mcindcuorstcher documcntirt wcldcn. Letzterer hat dic Richtigkeit dieser letzlcren Gattnng von Schadcnangabcn zu bcstätlgcil. Die Nothstandscrhebungen und dic Anträge über die zur Sicherung des Lcbcnsunlclhaltes u»d des WirthschaftsbetricbcS unbedingt erforderlichen Maß» regeln sind in einem weitere» Ausweise zusammc»z»< stellen. Ans dic thunlichstc Adwc»d»ng der Gcfabr des zu besorgenden Nothstandes niuß die Aufmerksamkeit der Bezirls'Commission zunächst geiichlct sci». Die Co»»-missio» hat daher vor alle»! dieser Aufgabe sich zuzn-wcudcn und die gceig»elc» Mittel zur Bcscitiguug dieser Gefahr in Erwägung zu ziehe», namentlich in dcr Richlnng, daß dcr WirthschaflSbetricb nicht in Stockung geralhc. Zur Beendigung dcr Erhebungen und Vorlage derselben a» dic Beznlö-Commissio» hat letztere dcn Gemcindeuorsländcn, beziehungsweise dcu Gutövcrwul« tuugcn cine thunlichst kurze Frist zu bestimme». Für Prag und Reichcnberg wird diese Frist von dcr Landes-Commission bestimmt werden. Nach durch-geführter Erhebung und Ausfüllung sind die AuS-weise abzuschließen, mit alle» vo» de» reqnirircndcn Militär ^ Organen ausgefertigten Empfangs« Bestätigungen und sonstigen Documcntcn zu verschen, am Schlnssc des Ausweises die Bestätigung der Gemeinde oder Gutsvcrwaltung, daß dieselbe für die Nichtigkeit dcr Aufnahme hafte, beizufügen und das Opcrat an die Aczirks>Com-mission einzusenden. Diese Ausweise sind hierauf vo» der Commission in der Hinsicht zu prüfen, ob für dic gemachten Leistungen nnd erlittenen Schäden hinreichende Nachweise vorliege», ob die angegebenen Preise, darunter auch die in den preußischen RequisitionSschcinen angesetzte», dc» Marktpreise» entsprechen, nnd ob nicht neuerliche Erhebungen nothwendig sind. Die Bezirks-Commission hat die Elaborate für die einzelnen Gcmcin-dcn oder Gutölinper sogleich nach ihrem Einlangen der Prüfung zu unterziehen und sodann der LandeS-Com-mission sofort vorzulegen. Auch dcr Großgrundbesitz hat jene Contributioncn und Requisitionen, welche er als Gcmcindemitglieo znfolge einer gcmcindewcisen Repartition erlitten hat, bei dcr betreffenden Gcmeindc-Vor« slchung anzumelden und nachzuweisen. Dagegen hat derselbe die Leistungen nnd Schäden, welche er ohne Rücksicht anf scine Zugehörigkeit zu einer Gemeinde, daher »nr als Großgrundbesitzer für sich ausschließlich geleistet oder erlitten hat und wudurch also scin gan;er Guts-löiper als solcher betroffen wurde, separat durch seine GlltSvlrwllltuilg iu die betreffenden Ausweise einzutragen »ud sodann dicsc sammt dcn Belegen und dcn all» fälligen Bestätigungen nnmittclbar bei dcr Commissio» jenes Bezirkes, in welchem die Verwaltung dcs betreffende» GntcS ihren Sitz hat, einzubringen. Znr Gil-tigtcit cincs Beschlusses dcr Bczirtö«Commission ist die Anwlscnhcit wenigstens dcr Hälfte dcr Mitglieder nnd die einfache Majorität dcr Anwesenden erforderlich. Veuediss, 7. Scpt. (Pr.) Dcr definitive Friedensschluß mit Italic» dürfte noch längere Zcit auf sich wartc» lasse», u»d was dic Räumung dcr vo» dcn österreichische» Truppe» besetzten Fest » » ge» Vc» ezicus betrifft, so dürften noch mehrere Wochen oder Monate vclflicßen, bis dieselbe erfolgt. Ans sehr verläßlicher Qucllc missio» vereinbarte Gesetz a»zu»chmen, toclchcs dic Ausgabe von 30 Millionen Schatzbons für ei» Jahr fest" setzt. Der Finanzministcr erklärte daS Gesetz für unannehmbar ; dic Regierung lcge anf dcn Commissions» bcschlnß lein Gewicht und hoffc ein günstigeres Resultat vom Plenum. — Sitzung deS H crr e n h a n sc S. Verhandlung über die Annexionsoorlagc. Die Commission empfiehlt dic unveränderte Annahme dcö Gesetzentwurfes. „Sie wissen also den Weg?" rief Heinrich ärgerlich im höchsten Grad?. „O ia, sehr gut, ich mach? ihn täglich, und es steht mir jogar frei, auch dic Pferde dcö Gutsbesitzers -- —" „Im Elavierspiel zu unterrichten! Sie scheinen überhaupt viel mit Rossen zn thun zn habeu, wie Ihre Uuhöflichlcit zeigt. Xi!ol,3 me^ui'». wir finden vielleicht einen gefälligeren Menschen, nls dieser Monsieur Gimpel'." Damit setzten sie ihren Weg fort, während der Beleidigte, mit seinem Stocke in der Luft wild hernmsiichtelnb, vor sich hinschrie, ohne von den Wanderern weiter beachte! zn werden. Heinrich fühlte, daß er in der Aufregung etwas zn grob mit ihm ver-fahren hatt!». „Leute dieses Schlages," sagte er zn den Gefährten, „ergreifen jede Gelegenheit, um sich bei dcn Unbekannten ein möglichst gewaltiges Air zu geben und ihnen den möglichst genauesten Be-griff von der Wichtigleit ihrer Person beizubringen. Daraus schließe ich, daß der Gutöbcsiycr ein gebildeter Mann scin und viel gelten muß, wcil sich dcr Schafölops da dnrch dic nahen Bc< ziehnugcn zu ihm liei uns ins rechte Licht stellen wolllc. Diesmal ist ihm dü'ö nicht ganz gelungen, obwohl ich nicht hätte so weit gehen sollen." Eben lamcn fic an cincr Tabaktrafik vorüber. (5iu schelmi. sches Miidchcngcsicht sah neugierig anf bic Vorübergehenden. „Halt, hier erfahren wir's! Wir haben ohnehin leine Cigarren !" Damit verschwand Heinrich durch die Thür dcö kleines La« oms, und man sah lhn eine Weile mit der hübschen Vcrläuferiu reden. Als er hcrauölam, blickte sic ihm lächelnd nach, was hilbsche Ladenmädchen hübschen jungen Männern gegenüber sonst nichl z'.l thnli Pflegen. „Las Mädchen." b.gann ev, „Mvies sich gefälliger. Ihrer Angabe nach führt ein Weg, etwa hundert Schritte vom Orte beginnend, über die Felder znr Besitzung, dic wir, wenn ich recht verstanden, jeden Augenblick zu Gesicht bclommen müssen. Ah, da ist sie l" j Iciiscilö cincö anlinlthia.cn Wäldchens zeigte sich ein schloß-artiges Gebände neueren Stvls, umgeben von Vamnrcihcn nnd Wiesen. (5s sah so einladend ans, daß unsere Wanderer miwill- ^ türlich ihre Schritte beschleunigten. Plötzlich blieb rincr von den dreien stchen nnd rief: „Halt! so gehl's nicht! Wir müssen, als ehrliche Menschentinder, doch einen passenden Porwand zum Besuche haben!" „Ueberlaßt diese Torge mir, Freunde!" rief Heinrich, nnd ich lann Ench eine glänzende Aufnahme garantiren!" Diese« Anerbieten war den beiden um su willkommener, als sie, Sprache betreffend, sich keiner bcsoudcrn Gcläufiglcit crsrruteu. Man schritt also wohlgemnlh und schweigend fürbaß, weil dcr Vorderste offenbar mit dcr Composition einer inhaltschweren Anrede beschäftiget war. Je mehr man sich dem Gebäude näherte, desto banger schlug allen daß Hcrz, desto langsamer wurden dic Schritte. Endlich schlug cin Huud au, es auiwortelc ihm ein Echo aus wohl zehn andern Hundckchlcn in höheren Tönen und gräulichem Chor und zugleich nahm das ganze Rudel deu Weg gegen unsere verblüfften Wanderer, welche sofort zur Vertheidigung cin Carr^ formirtcn. In diesem kritischen Momente erschien an der Schwelle des Gebäudes cin ältlicher Herr in ziemlich vergilbtem Iägcranznge, mit einem obligaten Schuurbart nnd wohlwollendem GesichtS-anödrncke, und that ciuen scharfen Pfiff, worauf sich die Vcstieu knurrend zurückzogen und unsern Abenteurern der Zugang offtn blieb. Der alle Herr ging ihnen crwartnugsvoll entgegen mit jener Miene, welche weder absolut freundlich, noch auch feiudlich. > sondern höchst resermrt erscheint, um dann je nach Umständen iu die eine oder die andere' Stimmung nmznschlagcn. T>ic drei fchrittcn, dcn Herold voran, gerade anf ihn zu, ohne drci neugi^ rigc, hübsche, ja allerliebste Gesichter zn bcmcrleu, welche hinter bru Jalousien hervorblickten. Als man nahc genug war, grM das Trio fast gleichzeitig und der Sprecher begann, den H»l modcmäßig in der Hand : „Wohledler Herr! Vei uufercr Durchreise durch dcn ^ hörten wir Ihre Vorlrrftlichlcit in der edlen Iagdknnde so vi^ fach Preisen, daß in nu?, dic wir sämmtlich selbst eifrige, obwob> erst angehende Jünger der Nimrodie sind, der lebhafteste Wnns^ rcgc wuidc, Euer Wohlgcboreu selbst persönlich lcnucu zu lerne» und Ihnen unsere Verehrung zn bezeigen. Nebenbei war a"" ein Gerücht, dessen Stichhaltigkeit ich mir vorläufig zn bezwcifel" erlaube, nämlich bezüglich eiucs „verwuuschcucn Prinzen," eil^ mächtige Triebfeder, uud wir uahmen uuö daher dic Freihci^ Sie in Ihrcin eigenen Bane aufzustöbern, felbst anf die Ocfa^ hin, cine ungünstige Aufnahme erfahren zu müssen." „So weit," rief dcr ältliche Herr freundlich, „wird cö >"0V nicht kommen, dcnu es freut mich immer, von Iagdfrennden ci»c Besuches gcwürdiget zu wcrbcu." „Erlaubeu Sie daher, Ihnen mich selbst und mcinc bcid^ Freunde vorzustellen, damit Sie mit bclauutcu Großcu verkehr"'' Dieser mein rcchter Nachbar ist Herr Leo K.,., wie sein ga"'^ Wcscn zeig!, cin eifriger Hörer dcr Philosophie; dieser, ^ Karl F, hat sich das dankbare Feld der Naturwissenschaften "^ wählt, während ich fclbst glcich mciucm Vater meinrS Z"^'' cin Oekonom bin nnd mich Heinrich L. ucunc." „Wie? Heinrich L.? Willkommen, Sohn meines alten F"", dcs! Willkommen, Ihr beiden Herren! Vclirben Tie einz"«"/ . Louise, Aurora, Fanuy! Hier bringe ich Ench den Soh" '»>'" alten Freundes »ebsl zwci willkommenen Begleiter»!" (Fortsetzung folgte l 1395 Graf Malt zahl, stellt den allseitig unterstiitzlen Ver> bcsserungsuntrag auf Annahme des EntwnrfcS in der vom Adgcordnclcnhansc beschlossenen Fassung. Vor Vc-ginn der Debatte prolcstirt dcr hannovcr'sche Kammer-Herr v. Busche-Sticitholst gegen die Annexion Hanno» verS. Er schlicht mit dcn Worten: „Mag anch Hau» novcr j^tzl der Gewalt weichen, immer wird cs seinem Hcrrschcrhansc tren bleiben und auf Gott hoffen, der zu rechter Zeit hilft." (Anhaltendes Stillschweigen.) Daniels rcferitt. (GrafBismarck tritt ein.) Ärunnct-Iacoban hält den 1. October 1807 für einen für die Einführung der preußischen Verfassung zu nahen Termin, Klützow wünscht Schonnng dcr Eigenthümlichkeiten. Haselbach weist den Protest Bnschc'S zurück; ebenso Dhyrn. Die Nnnexionsuorlage wird schließlich in dcr vom Abgeordnetenhaus«: genehmigten Fassung angenommen. — 10. September. Die „Nordd. Mg. Ztg." inel» bet: Die Ratification dcr Biindnißvcrlrägc vom 13. Au» gust mit Oldcnbnrg, Nciniar, Braunschweig, Anhalt, Altcndnrg, beiden Schwarzburg, Waldcck, beiden ^ippc, ^obnrg, Rcnß j. L. u»d den Hansestädten ist vorgestern erfolgt. Die Ratification mit beiden Mecklenburg erfolgt heute. — Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet ferner: Die Verhandlungen mit Sachsen bezogen sich noch nicht auf die künftige Stellung Sachscus im norddeutschen Anndc. Preußen verlangt als Vorbedingung Vcrhand« llingcn wegen Näumuug dcr Fcstnng Königstein. Die Räumung erfolgt wahrscheinlich demnächst. Aus Toulon wild geschrieben, daß die römische Legion den Befehl erhallen hat, sich für dcn 12. znr Einschiffung nach Civitavecchia bereit zu halten. Die Emschiffung wird in Anlibcs stattfinden, wohin zn diesem Vchnfc die Dampfsrcgattc „Eldorado" von Toulon ab' gesendet wnrde. — Die „Morning Post" theilt mit, daß der Minister des Acußcrn in Griechenland eine Note an die drei Schutzmächtc gerichtet habe, in welcher dargcthau wird, daß Griechenland von Gefahr bedroht sei, wenn der König sich dcr nationalen Bcwcgnng gvgennbcr, die i,ctzt in dcn griechischen Provinzen herrscht, volitommcn neutral verhalten sollte. Die griechische Ncgicrnng verlangt-, daß die unter türkischem Szepter lebenden Griechen mittelst des allgemeinen Slimmrechtcö über die Gestaltung ihres künftigen Schicksales befragt werden follen. — Laut soeben eingelangten Nachrichten ans Vle« xioo, 10. August, habcn Sc. Majestät der Kaiser Maxi-milian den Herrn Obersten Alfons v. Kodolitsch zn allerhöchsterem Adjntantcn ernannt, und zwar un« bcschadct des von Oberst ikodolilsch geführten Eom-mando'S dcö österreichischen Hnßarcn'Rcgimcntö, wclchcs derzeit in dcr Hauptstadt conccntrirt ist. Lcgalionörath HtNfcld ist stets in nnmitclbarcr Ztähc des Kaisers und "'elscilig beschäftigt._____________________________ Hagesneuigkeiten. Se. k. t. Apostolische Majeslüt haben der durch 3euer verunglückten Gemeinde Slrazoo im Treutschiner Co-Nlitate aus allerhöchster Gnade eine Unterstützung von ^9 fl. zu spenden geruht. — In Nom erschienen dieser Tage vier Personen, deren eine die Uniform ciucs Gendarmen trug, im Hause des aus Neapel mit dem Küuige Franz ll. cuügrirtcn Contc ^acace und stellten angeblich im polizeilichen Auftrage cine Hausuntersuchung an. Conte Cacace ließ sic gewühlt', sollte ihnen aber, nachdem sie sich einiger Papiere bema'ch-llgt hatten, auf die Polizei folgen. Sie wehrten eZ ihm '"it dem Vcdeuten, dah cö für heute zu spät sci, er möge ""gen tommen. Am nächsten Tage erfuhr cr, daß die ^olizei niemanden zu ihm geschickt hatte. Mau weih nun, ^ die Hauöu.itersuchuug durch Sendlinge deS geheimen '"genanntci, römischen Comit^ veranstaltet worden ist. ^ . ^- Vci dem am 2. d. M. in Nimcö stattgesundenen .Berges echte ist dcr Vandillcro Matco Cabrera vom "Neu Stiere, den er eben mit dem beflaggten Epiche in lick ^"^" ^^'^" '"^^^ '"" ^"n Hornc in die Brust todt- ^^ ^stoßen worden. Dieser Unfall rics ciucn großen Schrecken wund " ^^"'^ versammelten Publicu'u hervor. „Times" civil'^ ^ ^'l ^ohl' wie derartige rohe Spiele in dcm ''^uten Frankreich geduldet werden tonne», z« ^ Einem Prwatbriefe au3 New - Aort eutnimmt die A ^> Ztg." die Mittheilung, dah daselbst ein Deutscher, "«Mens Kinkel, eine v c r b es s e rtc C ou st ru c ti on der "mpfsH^^ <.ch„^„ habe, durch welche cs mißlich erden soll ^ in 4 biö 5 Tagen von Ameiita nach England «" gelangen. (?) Die Probefahrten stehen bevor. Locales. ^. -^ (Couccr t.) Mit dcm gestrigen Concerte hat Frl. charlotte "- Tiefensee von uns Abschied genommen, und r^ ^atte cs dcn Anschein, als wollte sie uns damit ein eHt fröhliches Lebewohl sagen, so innig und doch so munter -Uloll dcr Strom der Töne hervor. Nachdcm wir uns bc- Us neulich über die lünstlcnschcu Lcislungcn der Concert' u Mu im allgemeinen ausgesprochen habcu, so wollen wir . " '"^ bemerken, vah wir dasselbe nach allen Scitcu hin °"l°mme.i ansrcchlhalteu. Wir tonnen dabei nicht umhin, her- °lznheoen das; rincvseilü die ssiinstigcre Wahl dcr Vortrags-'Nttle, die stch dem Nahmen des Stimmumfangs des Fll.'v. Tiefensee besser fligtcn, andererseits aber di^ Temperatur des Concertsaales, in dem die Schwüle des letzten Conccrtabcuds einer viel gcmähigteren Temperatur gewichen war, cs der Sängerin möglich machten, ihre Stimme iu ungcschwächter Kraft auch in die höheru Regionen schwingen zu lassen, was wir hauptsächlich in dcr mit eminenter Vravour vorgetragenen großen Arie aus „Crnaui" wahrzunehmen Gelegenheit hatten. Mit tiefem Gefühle und richtigem Verständniss»: sang Frl. v. Tiefeusee insbesondere das „Gebet" aus „Tannhäuscr" und die wundervolle Arie „l.l^ciu, c1>' iu l'ümß-n" aus Handels „Ninaldo," welche wie dcr Vortrag der schon im lchtcn Concerte so beifällig aufgenommenen Nationallicder (darunter auch das slovcuischc zur Wiederholung verlangte „l'o,j^^i>u") die Zuhörer entzückten. So wenig wir uns durch getrillerte Liebcöseufzcr iu den mannigfachsten Variationen hinreißen lassen oder begeistert werden können, da sie der Natur dcs „Liedes" widerstreben, so müsscn wir doch dcr trefflichen Ausführung der Proch'schen Variationen, in wclchcu Frl. v. Tiefcnsec die ganze Mackt ihrer Schule entwickelte, unsere vollste Anerkennung zollen, wie denn auch auf diese Nummer iu der That ein wahrer Veifallssturm folgte, den die Sängerin auch reichlich verdiente. Zum fchönen Geliugen des Concertes trugeu die äußerst ainnuthia vorgetragenen Clavierpiccen des Frl. Nosa Froh' lich und das sickere, feste Violiuspicl des Frl. üugenie Fröhlich nicht unwesentlich bei, wosür das liebenswürdige Gcscbwisterpaar auch mit den lcbhastcstcu Vcifallsrufcn ausgezeichnet wurde. Letztere galteu auch iu wohlverdienter Weise dcm Herrn Theodor C'lzc, dcr mit Frl. Eugenie Fröhlich die „Introduction" und das „Allegro" aus seiuer Sonate op. 10 trefflich vortrug. Der ihm gewordene Hervorruf galt eben so sehr seinem gediegenen Spiele, wie der Composition selbst, welche sich durch die Schönheit dcs musila. lischcu Gedankens und cincu wahrhast cdlcn Styl auszeichnet und jedenfalls auch unsere volle Vcachtung verdient, dic sie in auswärtigen musikalischen Kreisen, wie die übrigen Compositions dieses geachteten Musikers, bereits gcfun« dcn hat. Frl. u. Ticfensee sagen wir sür die uns bereiteten musikalischen Genüsse hiemit unscru besten Dank. — In dcr Nacht des (i. September sind dem Grund» dcsitzcr Franz Veuz von Topol, Pfarre St. Katharina, sechs Gebäude vollständig niedergebrannt, und außerdem sämmtliche Getreide- und Heuvorräthc, dann 12 Stück Hornuich, 20 Schasc und 4 Stücl Schweine ein Raub der Flamme geworden. Die Gebäude waren zwar assccurirt, jedoch nur für einen äußerst geringen Aetrag. Bekanntmachung. Die gcfcrtigtc Handels^ und Gewerbe-kammcr bringt hienät zur öffentlichen Kenntniß, daß heute den _^H. September l. I. stachnlittngs 4 Uhr im GemcindcratlMaalc cinc ordentliche Sitzung abgehalten werden wird. Laib ach, am 13. September 1866. Handels- und Gewerbekammer von Kram. Neueste Nachrichten nnd Telegramm. Die „Tricstcr Ztg." schreibt: Hcrr Vicc-Admiral v. Tcgcttl)off hat nnö mit dcr Znscndnng dcs folgenden, von dcn vrionischcn Inseln, 12. Scptem« bcr, datirtcn Telegrammes beehrt: Ich erhielt eben folgendes Telegramm vom Kaiser von Mexico über New-York: Beglückwünschen Sie Stab nnd Mann-schaft zum glanzcndm Sccsicg. Ihnen, dcm Helden-mnthigcn Admiral, meinen wärmsten Dank. Stolz anf mcinc Secgcfahrtcn, fcndc ich dcr ganzcn Flotte hcrz> lichcn Gruß. ______ Prag, 11. September. Die FinanzlandcSdircction hat anf Grund eines ^csnchcS dcr Handelskammer an die Statlhaltclti sofort verfügt, daß bei der Stcncrcin-Hebung nnr dort mit Strenge vorzugchen fci, wo genaue lZrhebnngen dic Gcringfngigtcit dcr Kriegoschüdcn dar-gethan habcn. Pest, 11. September, ^ant Anöwcis dcS „Sür« göny" sind dcn töuiglichcn N o t h ft a u dsco m missä -r c n für Ungarn 2,^27.000 fl. znm Anlanfc von Herbst-saat nnd 1,'.180.500 fl. zur Unterstützung dnrch 'Arbcit übergeben worden. Pest, 11. September. „Vilag" stcUt in Abrede, das; die Frage, wer ungarischer Ministerpräsident sein soll, in dcn Vordergrund getreten sci. Die persönliche Stcllnng Scnnycy's sci nirgends zur Sprache gctommcn, die jüngste Anwesenheit desselben iu Wien habe zum Zwcck gehabt, iibcr dcn Znstand nnd die Stimmnng dcs ^andcö, wie über dic künftige Gestaltung dcr ungarischen Angelegenheit Vcricht zn erstatten, Floren;, 10. September. Die „Nazionc" beschwichtigt dic von cinigcu Journalen angesprochenen Vcsürchtungcn über dcn langsamen Gang dcr Fricdens-vclhandluugcn nnd erklärt, daß dic diplomatische Lage die Wicdcrausnahmc dcr Fcindscligkcilcn in absoluter Weise auöschlickc. PaviS, 11. Scptcmbcr. (N. Fr. Pl.) Die Reise des prcnßischcn Volschaflers v. d. Goll^ nach Berlin erfolgte wc^cn Sachsens; Frantrcich bcgehtt dringend dic Erhaltung dcr diplomaüschc» und lnililärischcn Selbst« sländigleit Sachsens. l Paris, 11. September (Abends). Die „Patrle" constatirt in einem Artikel die Nothwendigkeit, die DonaufNrstcnthnmcrf ra g e dnrch Anerkennung des Prinzen Karl als erwählten Souverän von Ru« mänien rasch zu lösen. Die von der Pforte gestellten Bedingungen für die Anerkennung sind unannehmbar; es ist nothwendig, daß cine Transaction nfulgc, durch welche die Pforte unter Aufrechthaltnng ihrer Sonzerünitilt dcn gewählten Souverän anerkenne. Dies wird den Schatte» dcr orientalischen Frage verschwinden lassen, welcher über Europa in Folge der Ereignisse von Candia schwebt, die durch serbische und montenegrinische Agita« tionen sich verwickeln könnten. Wcnn diese Losung zu lange hinausgezogen würde, so würde nichts mehr das Zögern dcr Großmächte in dcr Anerkennung deS Prinzen Karl rechtfertigen. Madrid, 9. September. Die Neise der Königin znm Besuche dcr Kaiserin Engcnic in Biarritz ist un-tcrblicvcn. St. Petersburg, 11. September. General Graf Murawiew, früher General < Gouverneur der Westpro-vinzcn und zuletzt Präses deS UntersuchungSconn't^ anläßlich deS Mentales gcgen den Kaiser, ist anf seinem Gute, wo cr sich mit Urlaub aufhielt, gestorben. (5oustantinopel, 10. September (Abends, direct). Dic Pforte hat dcn französischen Gesandten versichert, jährlich cincu Theil dcr Staatsrcvcnucn und deS ägyptischen Tribnts für Interessen nnd Amortisirung der aus« wärligcn Anleihe an die ottomanischc Bank überliefern nud durch Ncdncirnngcn in dcr Administration nnd (livillistc jährlich Ersparnisse im Belaufe von 3 Mill. 500.000 Liurcs zur Herstellung dcs Vndgetgleichgewich-teS erzielen zu wollen. — Anf Candia finden täglich Zusammenstöße zwischen Griechen und Türken statt. Das Militär schreitet kräftig cin. — Dcr Gcncralgou-vcrncnr von Maccdonicn, HuSni Pafcha, wnrde abgesetzt. — Die Pforte errichtet cine Gcfandtschaft in Washington. — An die Pforte ist eine Petition um Ernennung dcS AristidcS Aaltazzi zum Fürsten von Sa-moS gelangt, — Die Eisenbahnlinie von Varna-Nnst« schnk ist vollcndct. (?uustantiuopel, II. September. (Direct.) Dic Conpouszahluug pro October und Januar ist durch cin mit dcr Society generate und der Bank ottomanc getroffenes Arrangement gesichert. — Savfct Pascha soll Großvezicr, Cabonly Effcndi Handclsminister und Halil Pascha Großmeister dcr Artillerie werden. — Marquis dc Mnslier erhielt den Osmanic Drdeu in Brillanten. — Nach Candia und SamoS wurden Truppcnvcrstär« l'nugcn abgeschickt. — Eine amerikanische Kricgscorvette ist hier angelangt. Telegraphische Wechselconrse vom 1^!. Scptrmbrr. 5>pcrc. MctalliqueS L3.50. — 5pcrc. National Aulchcu l!t>.i)5>.--Vaukactieii 7>i<>. — Crcditactien 161.W. — 1860rr Stcilltöa'llehrn 8.^.10. — Silber 128.25. — London 120. — K. l. Ducatrn 6.15. Oeschästs-Zeitung. «rainburg, 10. S^ptmibcr. Alls dcm hcntigcn Martte fi,^ crschimeu: 56 Wagen mit «Hetrcidc uud 62 Stück Schwcmr. ________D u r chschnit tö - Prcisc III_I ^ si^l^ Weizm pr. Vietzc» 5' ü Bntter ftr. Pfund . — 28 Korn „ 3 66 Eier ftr. Sliick . . — 2 Gerste „ —!-' Milch pr. Maß . ^ 10 Hafer „ , 1 50 ! Nmdfkisch pr. Pfd. — 1»! Haldfrucht „--------! Kalbfleisch „ —17 Heiden „ 2 90 Schweinefleisch „ —! 18 Hirse „ 2 20 Schöpsenfleisch „ —^12 Knlnrutz „ 4 — , Hclhudel pr. Stück —, 20 Erdapfel „ —80 Taubeu „ — 10 Linsen „ ^-, -^ Heu pr. Zentner . 1! 5') Erlism „ — — Stroh „ . __ 80 Fisolen „ 4 48 Holz, harte«, Pr.Klft. 4 — Nmoöschmalz ftr. Pfd. — ! 45 ' — weiches, „ 3 ! — Schweineschmalz „ —44! Wein, rother, pr. Eimer — ^ — Speck, frisch, „ — 34 — weißer „ 10 50 Speck, ^räuchert, Pfd. — ^ 45>__________________ 3Noteor0logische NeMichluill.M in l!awach. 6 U. Mg.! 323.?« , -l-12.0 NO, schwach Regen , <). 12. 2 „ N. 32.^,5«,-^12.5 O. schwach, Regen >"/'"« 10., Ab. 325.«i ,'^12.o O. sehr schw.' ganz bew. ^^e» Der Re^n den ganzen Vormittag anhaltend biö 3 Nhr Nachmittag. Später in N. etwas gelichtet. Verantwortlicher Redacteur: Iguaz v. tllciumayr. W FUr die ilbcraus zahlreiche Begleitung der Leiche M W der Frau W W Anna Verhouc > »> zur letzten Ruhestätte uud die dadurch an dcu Tag W » gelegte allgemeine herzliche Theilnahme fühlt sich die M W Familie Verhouc verpflichtet, den verehrten Ve< M ^ wohucru der Stadt Laibach ihren tiefgefühlten Dank M W öfseutlich außznsftrccheu. W W^ Laibach, am 12. September 1866^_____(2044) M