'V^ 8amstaa am 9. Jänner 1864. Die „Laibache, Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, «»glich, und lostet sammt den Veilagen im Comptoir ganzjährig li st., halb-zöhrlg b si. 50 lr., mit Hreuzband im Eomploir ganzj. 12 fi., halbj. a si. Für die Zustellung in's Haus sind halbj. 50 fr. mehr zu entrichten. Mit der Post portofrei ganzj., untn Kreuzband und gedruckter Ndresse ,5 st.. tMbj. ? st. 50 lr. Jusertlousgedilyr sin- cme Glnmuud-Spaltrnzelle oder den Raum derselben, ist filr luialige Eiuschal-tung 6 lr., filr 2malige 8 lr., fllr 3maligc 10 lr. u. s. w. Zu diesen Gebilhren ist noch der Insertions - Stempel per 30 lr. fllr eine jedesmalige Einschaltuug hinzu zu rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 fl. 90 tr. filr 3 Mal, 1 si. ^0 lr. filr 2 Mal und 90 tr. fllr l Mal (mit Inbegriff des Insertionsstempels). ^Kaibacher Zeitung. Amtlicher Theil. 35e. k. k. Apostolische Majcstät babcn mit Aller, höchster Entschließung vom 22. December v. I. dcn außerordentlichen Professor der Pastoralthcologie a» der griechisch llickt-nnirtsn theologischen Lehranstalt ;» C^crnowitz. Wasil M i t r o fa n o w i c z. zum ordentlichen Professor dicjcs Faches an der genannten Lehr« anstalt allcrgnädigst zu ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 8. Iä»»cr. Es scheinen für eineil Moment auch Scb»ceoer> wehnngen in oer Politik eingetreten zu sein. wenig, lleus ist in Sachen Schleswig - Holsteins beim Vuude eine kleine Stockung bemerkbar, welche j^cn-falls cine Folge der Haltung der Miltelstaals» ist. Das diese das vorwältslrcibeude Element in »rr deutschen Bewegung sind. das schcn nicht mir ric b sandte» geführt, gchl den Pariser politischen Kreisen Stoff zu Bcmcrknngcn. Der Kais.r sagte zu dem Gesandten die an und für sich barmlosen Worte: «Ich hoffe, raß die Indisposition des Königs bald behoben sein und leuie weiteren Folgen haben werde." Nun wiU man aber bemerkt haben, daß der Kaiser bei diesen Worten ironisch gelächelt habe, und mißt Denselben die Bcdcutnng einer Anspielung auf die preußischen Verhältnisse bei. Wo mau hinkommt, hört man srbr gchcmmißvoll von der »Indisposition" der preußischen Regierung lind ihren „con^llcno^" sprechen. auf welche der Kaiser hingewiesen. In den« selben Kreise» spricht mau davon, daß die Note, mit welcher die französische Regierung den englischen Kon. fcrenzvorschlag abgelehnt hat, von dem Kaiser selbst diklirt worden sei. und eine vollständige Persiflage !>!,cr Nlilc culhalle. mit welcher Lmo Russell seiller Zeit den Kongreß wegen Mangel eines Programms ! ablehnte. ^4. S'ihung des Herrenhauses am 7. Jänner. Auf der Ministerbank: Rechbcrg. Mecftry, Lasser. Plcner. Burger. Hein, Freiherr v. Mcrtcns/Freiherr v. Reichcnstcin. Nach Verlesung des Protokolls wird znr Fort. setznng der Buogcldcbattc, n. z zunächst des Budgets deS Staatsmmistcriums «politische Verwaltung" ge-schritten. Berichterstatter ist Fürst Iablonovski. Bei dem Titel „Landrsgcndarmcric" erklärt die Kommission sich mit dem in Folge der zunehmenden Unsicherheit aus dem stachen Laudc ausgcsprochcncu Wunsche nach Vermehrung des Mannschaftöstandcs der Gendarmerie einverstanden, erklärt sich aber gegen den Wunsch des Abgeordnetenhauses, daß diese Er-höhuug durch eine Vcrmiudcrullg drs Offiziers« standcs einzubringen sei. Mit dem Zifferansatz ist die Kommission einverstanden, Fürst EolIorcdo. In der letzten Session des uicderösterrcichischen Landtags wurden demselben vou allen Seiten Petitionen lim Abstellung des viele!« Vagabundirens überreicht. Dieser Uebelsland und der dadurch l'erbcigclührte Grad der Nnsicherbeit sei sehr groß. Ein Grundbesitzer Niedcrösterreichs habe er« klärt, daü er gerne bereit sei. doppelte Grundsteller zu zahlen, wenn er von den Vagabunden befreit würde. Abgesehen von der großen Last. welche die Vagabunden für deu Bcwobner des fiachcn Landes sind, mnß er noch stets die Gefahr vor Augen habeil, daß ein solcher dem Grnndbesitzer das Haus über dem Kopfe anzündet, wenn er dessen Forderungen nicht befriedigt. Der Schutz des Eigenthums auf dem Lande sei sehr gering, während dcr Erndtc sei das Korn in, Halme nicht sicher. Er stelle daber den Antrag, das hohe Haus wolle an die Regierung die Bitte strllen. diese möge den Uebclstan? des Vaga-bundircns auf dem stachen Lande in Erwägung ziehen und die Miltcl zur Steuerung dcr Unsicherheit ergreifen (unterstützt.) Graf Hartig. Er stimme vollkommen der Ansicht des Redners bei. wolle aber auf cinen andern Uebelstand hinweisen. Es ist dieß die Rinderpest in Ungarn. Der Hauptgrund liege wohl darin, daß die Bebörden nicht die nöthigen Organe haben, um die erforderliche!» Vorkehrungen zu treffen und die nöthige Ucdcrwachung zu handhaben. In diesem Sinne unterstütze er den Antrag des Vorredners. Redner fügt noch einige allgemeine Bemerkungen über die Gcnsdarmcric hinzu und sagt. wenn er auch frü-her ein Gegner derselben war, so müsse er doch zu« gestehe», daß sic in letzter Zeit so große Dieustc geleistet hat, daß er ihrer Vermehrilüggerne das Wort rede. Vizepräsident Graf Kuefstein. Ziffern sprechen. In letzter Zeit sci die Zahl dcr Verbrechen, Feuilleton. Laibacher Plaudereien. M'd .n beispielloser Mi.^e gestattete d'Sch c glichen und Crokns schon im Januar ihr H pt er eben durften, bat heuer sein ganzes, nordisches Naturell hcrausgekebrt und die Welt mit einer Bora ,o unbarmherzig geknutct. als halle er einen armen volmjchcn Iü,urgcnten untcr den Händen, dem er dic Ueberzeugung von der Gnade der russischen Regierung beibringen müsse. I» brutaler Weise störte er dic «ommumkation «dcr Königreiche u»c> Länder", unter, vand mil Schneemasscn die Adern des Verkehrs, und lntcrnirte ""schuldige Reisende in Adclsbcrg. Laibach :c als gabc es leine Volksvertretnng. die deßhalb inter-pelllren konnte. Swst vor einem so hochgestellte» Manne, wie dcr Herr Staatsminister ist. gcnirte sich der Tyrann nicht, und iuternirte denselben auf einen Tag nnd so und Provinzllll-Nllchlichtcn. Laibach, 9. Jänner. Se. Exzcllcnz dcr Hcrr FZM. Bcnedck ist gestern hier durch nach Wien gereist. — Nächsten Montag wird der ausgezeichnete Violinspiclcr, Hcrr I. Heller aus Tricst liier ein Concert gcben. das nach dem zu urtbcilcn, was uns über das Programm vorläufig initgcthcilt wird, ciu schr interessantes zu werden verspricht, ivcßhalb wir die Mlisiffrenndc im Voraus darauf aufmerksam machen, — In dcr vorgestern stallgchablcn Monatsvcr« sammlung des Strnographenvercins wurde beschlossen, dic stalulcninäßig ain U. Februar abzuhaltende Gc< ncralucrs.nnmlung und Fcicr deö Geburtölags Gabcls-bergcrs. auS den» Orlindc. weil dicßmal der Faschings« dinstag alif dicscn Tag fällt, auf dcn 1l. Fcbruar zll vcrlcgcn. — Heule Abend findet in Gaißers ucncr Bier-Halle cinc Conccrt-Soiröe dcr ersten ungarisch'dcnlschcn Licdcrspielhallc auS Pcst stall. — Vou Seite der städtischen Lokalpolizei wurdc inl Verlaufe des vorigen Monats Revision ciner Bäckerei, cincr Schlachllolalität. ciner Giftuerschleiß-. Lokalität und allcr Schanklokalitätcn vorgenommen, uno iu lchtercn bczüglich dcr Gcschirrc 40 Anständc crhobcn; fcrucr wurden bci den Milchprobc» 2. bci dcn Standaufstcllungcn 4 Anständc rrhobcn; bci dcn Vcrkänfcrn ivnrdcn 5! als unbefugt erklärt; dann wurocu .'l Konfiskalioncu von Fleisch, 3 von Wagen und Maßru vorgenommen; anch wnrdcn 4 Parteien lvcgcn Pass.igcslölmis,. 1 wr^cn Ucbertlelung dcr Sanitätsvorschriftcn. 5) wcgcn Ucbertrctung der Rcin-lichkcitsuolschriftcn zur Rechenschaft gezogen. — Dcr „Tempo" vernimmt, „daß Se. kais. Hoheit dcr Hcrr Erzherzog Ferdinand Mar dnrch scinen Anwalt. Hrn. Dr. v. PIat,^cr. bcim hiesigen k. k. Llindeögcrichtc cin Gesuch cingcrcicht bat. uni cine tcchnisch-lcgalc Untersuchnug der Balicirbcitcn des Schlosses Miramarc zu erwirken, da ein Tbcll des leptcru wcgcn mangelhafter Durchführung dicscr Ar« betten mit dcm Einsturz droht. Zu Vctlrstern dcr abwesenden Baumeister sind die HH. Dr. Rabl und Dr, Bcrtoliiu crnannt worden." Die „T- Ztg." kann dirscr Nachricht noch hinzufügen, daß die Bnunnlcr-nebmer die Herren Iuuker und Hauser gcwcseu sind. Letzterer Ingenieur war auch Unternebmer von Vau- Aus der Nesidenz. Anfaug Jänner. 0. lt. Endlich hielt der Winter auch del uns seinen sslozug. Seit Langem war derselbe fast zur Mythc geworden. Die spiegelnde Flächc dcS Teiches im Sladtpail ist in dieser Woche bereits dcr Ort des Rendezvous für unsere Jugend. Vom Schnee siel leider erst die Probe und zeichnete in kaum erkennt« lichcn Umrissen die Schlittenbahnen der Zukunft Dagegen verlieren die wandelnden Eisberg?, welche Tag und Nacht die Straßen dcr Stadt durchziehen, mit ftdcr Stunde an ibrcr wahrhaft italienischen Durchsichtigkeit und die vor kurzem noch enormen Preise dcr Erfuhren sinken im geraden Verliältnissc zur Temperatur.' Das Thermometer ward gewisser« maßen zum Kurszettel des Eiomarklcs. Außer dcm Wiener Becken macht man sich wohl uur schwer cinc Idee von dcr wahren Panique, welche die Eis^ und Schueelosigkcit des November und Dezember hicr hervorrief. Die Schrrcken der Vicrbraner, Fleischer und Konditoren fanden in allen Kreisen dcr Gesellschaft ihr Echo. «Woher es doch imr kommt", fiagtc unlängst ganz desperat eine jnngc Frau. ..daß wir cs gar nicht mcdr zu einem orocnt-lichcn Winter bringen können." „Das will ich Ilinen sagen", crwlkdertc ein älterer Hcrr mit komischem Ernste, „das kommt vom — Petroleum." „Vom Petroleum?" «Ja. vom Pelroleum. U»d die Sache ist ganz einfach. Sie wissen doch, die Erbe ist eine Kugel und bewegt sich um eine Achse und vou dieser Pewegung mil vle Achse hängt ihre Stellung zu den Himmelskörpern und somit auch der Wechsel dcr Jahreszeiten ad. Nun das Petroleum ist die Schmiere für diese Achse. Seitdem daher die Menschen das Petroleum der Erde entziehen, um cs iu ihren Lampen zu verbrennen, fehlen der Achse dic nöthige Schmiere, dcr Welt die rcgclrcchtc Bewegung uud der Erde die natürlichen Jahreszeiten," Ob die junge Frau das geglaubt hat. weiß ich »icht, abcr ob Ocl, ob Petroleum, das ist die Frage dcs TageS. In unseren Journalen habcn die Chroniken über Unglücksfällc durch Petroleum und die Polcmi-kcn zwischen dcn Oclhändlcrn und Pctrolcnmfabrikan' ten den Eharaktcr einer stchcnrcn Rubrik angcnom' men. Wie übcr dcm Striche die Insurrektion in Polen und dic schleSwig.liolstcln'schc Frage, so füllen unter dcmsclben dicsc bciocn Faktorcn die Spalten, So weit abcr anch die Progrcssistcn. das will sagen, dic Anhänger dcs Petroleums, in ihrer Propaganda bereits gediedcn, dahin haben sic cs doch noch nicht gebracht, daß die Devise ibres Banners von ihren Anhängern richtig ausgesprochen wurdc. Alle Welt sagt hier uoch Petroleum, statt Petwlcum. Troß allcr Friedeusuersichcrungen vou hüben uud drüben ist doch Kampf und Entzweiung eigentlich die Losung dcs Tages, Differenzen zum Minv.sten überall. wohin man nur dort unv sieht. Hicr Treu« manu und Offenbach, dort Haslingcr und Strauß, liier Strampfer und Gallmancr. dort Salvi unc> Fricoberg. Es scheint dirß in dcr Luft zu liegen. Die älteste» Vnudcsgenossen werden zu erbitterten Gegnern uud ein fauler Friede ist noch dcr glücklichste Ausgallg dieses häusliche» IwisteS. Die Affaire Trcumann Oftel'bach scheint zwar nicht zum Acußer« stc» gcfübrt zu haben. Dic Habitues des Treumann-Theaters fühlen sich wenigstens durch das Erscheinen des „Signor Fagotlo" >n dcm Nepcrtoir ihres Haus-theaters einigermaßen bcruhigct. Sie balten diesen «Signor Fagotto", wclchcr, wie dcr ctwas bedenkliche technische Ausdruck lautet: dcr Frau Grobcckcr „auf den Leib geschrieben scin" soll. für dcn Elihu Burrit der Treumann'schcn Bühne, sie halte» Frau Grobeckcr für dic Tanbe dcr dramatischen Arche, welche dcn Oelzwcig im Schnabel trägt, als Bewcis, daß dic Gewässer dcr operistischcn Naäiabmcr sich wicdcr zu verlauscn bcgiimcn mw die musikalischen Blüthen Offenbach's sich wicdcr übcr dieselben crhcbcn. Ei»c» mittdcr glückliche» Ausgang »abm dic Diffcrc»z Haslingcr ° Strauß. 'Wcn» dic ^l,r!l>i>ic>lU! ,^(!ll<'N8o da: lciocr nicht scllci, Recht, so war dic Affair» Has» linger' Strauß cin FU(!,r« «olillniü!!, aber »icht von getanzlcn. sondern voi, tanzende» calillilms, uut andern Worten ein Krieg der Untcrröcke. oder um galant zu scin, cin Damenkricg. Madame Haslmger und Madame Strauß sollen die lcptc Ursache scin, daß dic Alliance zwischen den Firmen Haslinger und Strauß, die »nn fast scit einem halben Iahrliundcrtc alö Bundesgenossen die großen Karnevals« Campa^» »e» schlugen, gelöst und' cinc eigene Verlagofirma Strauß gegründet wurde. Es liegt ctwas Symbolisches darill, daß das Depot dcr Firma Strauß, ocm Depot der Firma Haölinger gerade — gegenüber liegt. Mnsikalischc Capulcl's uuo Montagu's. Natürlich sage» die Freunde Haslinger's: Strauß 23 ten ill Pola, Wie es l,cißt. ist der sonst übliche Modus, daß die Bauunternehmer dcm Bauherr»» gc< gcnüber cine gcwissc Garantie für die Solidität des Baues, mit Ailsschlnß der Eil'wirknugcn vou Clemen« tarcrcignisscn. übernehme», l'ci dcm Ball von Miramar nicht znr Anwendung gekommen. Ob cs wabr ist, dab namciul'ch cm Flügcl des Crosses geringere Festigkeit als andere Theile bcsiße. oder ob nnr. wir von anderer Scitc bebanptct wird. die bei aUcn Neu-bauleu vorkommenden Nisse in den Wänden sich zei> gen, wissen wir nicht zu sagen- Erzählt wird auch, daß dnrch den lcytcn Sturm höchst beträchtliche Schäden im Garten angerichtet sein sollen, und man sagt. daß die Bora nicht allein Bäume umgerissen, sondern selbst die Gartenerde fortgeweht und den Fels bloß gelegt habe. — In Marburg hat sich am 6 d. M. ein Mann in einer Nclirade durch Erhängen entleibt, Pcmerkeuswcrth ist. daß der Betreffende der letzte von drei Brüdern ist, die sich das Leben grlwmme». Aus Sag or, 5. Jänner,'schreibt mail dcr „C. V. Z." Heute Nacht wnrdcu wir durch cm heftiges Crdbcbeu aus dcm Schlafe geweckt. Drei rasch und mit zunehmender Heftigkeit auf cmaudcr folgende Stöße erfüllten unö mit Angst und schrecken, denn es licwcgtc sich nicht nur Alles, was nicht nagelfest, sondern die Gebälke in deu Häusern krachten und ächzten auf cinc höchst beunruhigende Weise. Indessen kamen wir mit dcm Schrecken dcwon, uud sind nußer nichrcrcn eingestürzten Kaminen, zerbrochenen Fenstern und hie und da uicht unbedeutenden Beschädigungen an dcm Mancrwcrt der Gebäude sinsbcson> dcrc hat das hiesige Stationsgebändc gelitten», lcinc weiteren Unglückfällc zu bedauern. Obwohl Erdbeben iu der hiesigen Gegend uicht zu den Seltenheiten gehören, war doch dieses neueste eines von den bedeutendsten, die wir je erlebten. Die grüßte Gefahr für Sagor erwächst bei derartigen Ereignissen ans dcm Losreißen von großen Fcls-trümmcrn, wodurch die wenigen Hänser jeden Augen-blick mit der Zertrümmerung bedroht sind. Auch die^ fcs Mal habcu sich viele, thcilweise mächtige Fels-stücke losgctrcunt und sind glücklicher Weise, ohne Schaden zu thuu, thcilwcisc in der Schlucht, theil-weise iu daö Saucbett gefallcu. In dcm nahen Kohlengcwerkc Hrastnigg herrscht seit cinigcu Tagen ein verheerender Grnbcnbrand, dessen luau ungeachtet allcr Austrengnngeu nicht Herr werden konnte und dcr solche Dimensionen annimmt daß wahrscheinlich das Gcwcrk seinc Thätigkeit gänz^ lich einstellen muß, da man den Brand fo weit ab^ baucu muß, daß leine Hoffuung für ciucu fcrucrcu günstigen uud crgiebigcu Betrieb bleibt. (SchwsMchaudllmgen boim k. K.Qnldesgcnchtc.) In dci nächsten Woche finoen dci dcm hiesigen k.k. Lan« desgcrichtc folgende Schlußocrhaudlungcii Stall: A,n 13. Jänner: Johann Gaspcrliu — wegen Brand« Icgnng, Am 14. Jänner: 1. Agucö Gaciuk — wegen Dicbstahl; 2. Anton Rnpnik, Anton Ierina und Andreas Lanipe — wegen (Holz-) Diebstahl und öffentlicher Gewaltthätigkeit; 3. Johann Novak — wegen Vcirng. Am 15. Jänner: 1. Jakob Mörtel -^ wegen öffentlicher Gewaltthätigkeit; 2. Jakob Keikar und Jakob Pookrajäck — wegen (Holz-) Dieb-stahl; 3. Franz Suoi -^ wegen schwerer körperlicher Beschädigung. . ' . Wiener Ulichrichten. Wien, i. Jänner. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben zu den im Laufe dieses Winters bereits Allerhöchst gcspcn° dctcu Zweitanscnd Gulden einen weiteren Betrag von Zweitausend G u l d e u zur Vcrlhcilung an wahr» yafl bcdürflige und würdige Personen in Wieu aller-gnädigst zu widmen gcrul't. — Der Papst bat dcm Kronprinzen Nudolpb ein Vnch mit kunstvollen Legcndcnbildcru, in welchcö cr einen Spruch oer heil. Schrift eigenhändig schrieb, als Christgeschenk gespendet. Verwischte Nachrichten. Aus Maria. Zcll. l. Jänner, wird dcr „Gr. Ztg." berichtet: „(5'ine am 30. v. M., Mittags 1 Uhr. vom bohcn Fallenstcin abgestürzte Schncclawinc verschüttete 3 ärarische Holzarbeiter, welche mit an» deren 4 Holzkncchtcn am Schwaboden. !m Pfarr« sprenge! Freye, mit Holzzichen beschäftigt waren und diese Arbeit ohne Mittagsrast fortschten. nm dann Abends zeitiger die Arbeit abbrechen zu können. Alle drei sind als Leichen in dcr tiefen Schnccmassc aufgefunden und zu Tage gefördert. ,. ^- Nach den in neuester Zeit von Judcnmissio-narcn angestellten Vcrcchnnng.cn beträgt die Zahl dcr gegenwärtig auf dcr Erde lcbcndcn Inden ungefähr Neben Millionen, wovon die Hälfte allein ill Europa wohnt, und zwar die meisten in Rußland, man zählt daselbst 1.220.000 Isracliten, dic Zahl dcr in Oestcr-reich wobncndcn Illdeu beträgt 853.000. iu Preußen 284.500, im übrigen Deutschland 192.000. Wäl> rend bei dcr Bevölkerung in Frankfurt a. M. auf 16 Christen 1 Jude gcrcchnct wird. kommt in Preußen erst auf 73 Christen I Jude. In Sachsen wohnen im Ganzcn nur ctwa 1600 Iudcn. und zwar zumeist iu den beiden Städlcn Leipzig uud Drcsdcu. Am unbedeutendsten ist die Zahl dcr jüdischen Einwohner in Schweden und Norwegen, man rechnet daselbst auf 0000 Christen nur 1 Iudcu. Iu Frankreich wohnen ungefähr 800.000. in der Schweiz 3200, in Großbritannien 42.000 Isracliten. Neueste Nachrichten null Telegramme. Trieft, 7. Jänner. Nachrichten ans Athcn vom 1. d. M. melden: Gcniemajor Pctmcsas wurde zum Kriegsminister ernannt. Die iu Tripoliha und Lamia garnisouircnden ValMone verweigerten die Ancr< kcnnung ihrcr ncucn Chefs. Der Finauzministcr cut-lehnte zur Bestreitung dcr dringendsten Bedürfnisse 50.000 Drachmen von der Bank. Frankfurt, 7. Jänner. In dcr heutigen Vuu-deStagüsitzimg wurdc vom Präsidium die nencstc ^)totc Lord I. Russel's mitgetheilt. Die cnglichc Note ladet den Bund abermals ein, einer in Paris odcr London abhaltenden Konferenz der Unterzeichner dcö Londoner ^ertrag^ bcizustiunncn nnd sich anf derselben ucrttctcn zu laycn Dcr Bund möge sich dazu cnt^ schliern, ehe cm Krieg ausbricht, von dcm Niemand w,j,c, welche Ansdchnnng cr gewinnen könne. Die englische 'Note bestrcitct dcm Ännde. das Recht, die Ansprüche, der Krone Christian's iX. anf Schleswig. Holstein von Acdingnugcu abhängig zu machen, und erblickt nur in dcr Erfüllung des Lon- habe keine Musikalicn - Niederlage errichtet, son- ^.^7"'' ^'' Anhänger von Strauß aber n ^ /^ ."""' ^ dcr Haslingcr. Gott sci Dank. i n ^? 7"^chr all.nächtig sei. Wie immc Zwischen Herrn Etrampfcr und Fräulein Kali. bö'7We!ts'!n'^^^^^'"'"- 5nilich w^di ?r . ^ ^' "'! ^"i moderner, cin bewaffneter W ff "' ?."' ^" ""«""' Waffenstillstand, B?i der Waffengattung, mit der die „Leichte Person« ibre V liden auszmechten liebt, kann selbstverständlich von cmrr eigentlichen Entwaffnung nicht die Rede sci,' tzmstweuen benüßt adcr Fräulein Gallmayer die l, !?^ ^ "' '^" Memoiren zu schreiben. Diesel-mn e.?/n""ü !" ^" «Neuen Tbcater-Zeitnng". welche. !i^i ,.. ^"a/nden Bedürfnisse - dringend :,a° ^"llion -_ abzuhelfen, seit Kur. zem l)ier ausgegtt'cu wird Hiermit dürfte das Signal für ei.io Species sem. welche kaum als eine glückliche Bereicherung der National.öneratur im All» ".ememcn zu betrachten sein dürfic. Denn so reibend Wr^dle Mit- n.'d Nachwelt es auch s m, "" l'erubmten Persönlichkeiten des Tagcs im - Nealia'' vcr Anlobiograpliic zn sehcu. so ist cs für aewissc ^eledritäten des Abends von hentc doch gerade n ^uruS. sich auch litcrarisch — im Schlafrockc zli zci-6eu. Die Ungcnirlheit des moderoen Soubretten-lyums auf nnd außer der Bühne, dic Oekonomie an Toilette bei den Pnestcrinnen des «Cancan« machen dieß wirklich nberflusng. Sie machen cö um so überflüssiger, als dcr gewissenhafte PDysiologc diefer Kreise seiuc eindringlichsten Studien doch stets nnr mittelst dcm Mikroskope der mündlichen Ueberlieferung wird machen können. Da wird cr dann freilich mit auf einzelne Züge stoßm. von denen sich die Philosophie des blinden und gedankenlosen Enthusiasmus nichts träumen läßt. Trennte sich doch einc dieser Gefeierten nach dem Leichenbegängnisse cincr Kollegin, dem sie eben zu» sammei! angewohnt, von ihren Freundinnen mit dcn Worten: „Kinder, heut' haden wir nnö fchon sehr gut unterhalten — wann a^r d^l,- — stirbt, dann laß' ich mir crlra eil, rosenfarbenes Kleid machen und geh' mit dcr Fahn' vormifi.« Dcr crste Theil dcr Concert-Saison ist zu Ende. Mit der Akadcmi' des Singvcrcms und dcr Soir^c Ferdinand ^anb's schließt dcr uorcarncualistische Cyclns. Den Wiener Musikfrcuildcn ward am Schlüsse dcs< selben uoch cine glänzende Genugthuung. Ihr erklärter Liebling Ferdinand Laub. uebcn Joachim, VicuNcmps und Hcllmcödergcr wobl der größte jeht Icbcude Violinspicler. der Held dcr Saison.'ward zum Kammer. Virtuosen ernannt. Von Laub kann man wohl. wie dic Gräfin Hahn-Hahn von Lißt. sagen: der Mensch spielt Einem die Seele fort. Scin gro, Pcr. mächtiger Ton, seine geniale Auffassung und sein überwältigender, ccht damanscher Vorlrag, illnstrireü dicsc Phrase in ungcahntcr Weise. Laub geht von hier über Brüssel uach Paris. Ob cr wiederkehren wird! — — -— dcmcr TraliatS cine Garantie für die Heiligkeit der Verträge uud dcö europäischen Bcsitzstaudcs. Die cuglischc Note au deu Bund ist gleichzeitig an alle Unterzeichner des londoner Vertrages gerichtet worden. Dresden, 7. Jänner. Dik crstc Kammer hat hentc den Kommissious-Autrag wcgcn Schleswig« Holstein einstimmig angenommen, mit dem Zusähe „daß übcr die Erbfolgcfragc die vcrfassuugömä'ßigen Stände dcr betheiligten Länder baldthunlichst gefragt wcrdcn möchten." Leipzig. 7. Jänner. Die offiziöse Ücipziger-Zei« tung bezeichnet dcn östcrreichisch'prcubischeu Antrag anf Beschung Schleswigs als cincn „verdeckten Bo helf", als cinc pikante Form. dcn Londoner Vertrag aufrecht zu erhallen. Die Mittclstaatcn würden sich aber durch dicse „Lockmittel" so wenig als dnrch die «grob-plnmpen Drohuugcu" Englauds in ihrer Haltung bcirrcu lassen. Verlin, 7. Jänner. Von dcr polnischen Grenze wird unter dcm Heutigen berichtet.- Es geht das Gerücht, der Ziuilgouucrncur Laszczynski soll seines Po« stcns enthoben und dnrch Noznow erseht werden. Die Finanzkommissionskossen wurden in die Warschauer Citadelle übertragen. Alwna, 7. Jänner. Der «Monaer Merkur" meldet: In dcn nächsten Tagen werden die Preußen hicr eintreffen. Fridcrizia wird befestigst. Nachrichten aus Ncudsburg vom 5. zufolge habcu die Bundes« kommissärc dic Däncn aufgefordert, die Räumung dcr Eioerdörfer bis zum 7. vorzunehmcu. Die Vun« bcökavalicric wllrdc nach Flcnshude verlegt. Paris, 7. Jänner. Die „Patrie" meldet: Die Polizei hat 4 Italiener verhaftet. Es wurde bei ihnen englisches Pnlvcr, 4 Dolche, 4 Revolver, 4 Stockftintcn, tt Orsinibombcn nnd ein für die Ver« haftclcn nnd Trägcr dcr italienischen Namen: Tra-buko, Groeko, Imperator! (der Name des Vierten ist unbekannt) kompromittircuder Brief vorgefunden. E o n c o r t. Das gestern Abend im Redontensaale stattgefun« dcnc Coucert der philharmonischen Gesellschaft, zum Besten ihres Foudcs. war ziemlich gnt besucht. Doch hätte man im Hinblick auf die Gediegenheit des Programms cinc größere Frequenz erwarten können, znmal noch dcr als tüchtiger Violinspiclcr bekannte Herr Julius Heller ans Trieft eintraf nnd dadurch cinc Nnmmrr mchr dem Programme zuwuchs, indem Hcrr Heller cinc Piece spielte, nnd anch in dcr Ouvertüre zum «Sommernachtstranm" mitzuwirken die Gnte hattc. Eröffnet wurdc das Concert mit Lindpaintncr'S Ouvertüre znr Oper „Vampyr". welche, wie eben« falls die Ouvertüre zum „Sommeruachtstraum" vom Orchester mit großer Präcision vorgetragen wurde. Unscru Ausspruch von nenlich. daß daS Orchester seit Jahren nicht so gut beseht, uud daß seine Thätigkeit unter Ncdvcd's Leitung eine viel bedeutendere sei, als sonst, sahen wir wieder bestätiget. Die zweite Nummer bestand in zwei Liedern fnr Sopran: „Es weiß und räth es doch keiner" von Mendelssohn, und „die Erstarrung" von Schubert, welche von Frl. C. Ebcrhardt sehr hübsch gesungen nnd mit lebhaftem Pcifall aufgenommen wurden. Darauf folgte Weber's Concert für Pianoforte mit Orchcstcrbegleitnng gespielt von I. Zöhrer. DaS äußerst brillante Tonstück wnrdc von dem Vortragenden so erakt, so sicher, so anSdrucksvoll gespielt, wie wir es kaum erwartet hatten. Die Fortschritte, die Hcrr Zöhrcr seit seinem lcyten Concertircn gemacht hat, sind unverkennbar nnd berechtigen zu der An« nähme, daß cr cs noch zu eincm hohen Grad von Virtuosität bringen kann. Das Publikum spendete ihm rauschcndcu Beifall. Nun kam Abt's schöne Komposition „Vincta" an die Reibe lind wurde von uuscrcm Mäuncrchor gauz vortrefflich ez-ekulirt. AlS hierauf He«r Heller auftrat, um das Adagio und Rondo aus Beriot's 3. Concert vorzutragen, ward cr vom Publikum, das sich seines herrlichen Spiels ill dcm vor wenigen Wochen stattgehabten Concerte erinnerte, mit lebhafter Freude begrüßt. Er spielte wunderhübsch; die Oktavcngänge, Doppelgriffe, Lall« fcr nnd Passagen quollen in vollendeter Reinheit nnd Korrcktlicit nnlcr seinen Bogen hervor. die schmelzen« den Töne dcs Rondos entzückten das Publikum wie« der so. daß es dcn Künstler mchreremale hervorrief. Nach Beendigung dcr nnn folgenden Onvcnure znm „Sommernachtslraum" sprach Frl. Morton vom st. Theater, welche aus besonderer Gefälligkeit mit« wirkte, Saphir's «Gang znm Vlindenhmlsc" recht ausdrncksuoll und crntctc damit bedeutende» Beifall, denn Frl. Morton ist cin sebr beliebtes Mitglied unftrer Bühne. Den Schluß bildete Lach»cr'S prach« tig schöne ..Sturmcömythc", Chor mit Orchester, mit großer Vollenduug ausgeführt. Wenn wir behaupten, daß das Fondsconcert ein wirklich ausgezeichnetes war, so dürften wir wohl bei Keinem, der ihm bei« wohnte, auf Widerspruch siopcn. »4 Die Hundswuth. (Fortsetzung.) 5. Eine der wiAiMni Wnthcrscheimmgen ist die eigenthümlich - vcrändcrtc Stinlnic, die niall beim Bellen gewöhnlich sthon mn Z.—Z. Tag wahrniinint. Sie ist immer etwas rauh und heiser nnd widerlich klingend, waö von der entzinidlichen Trockenheit und dem Krampfc d«< Kchltopfcs nnd der Stimmritze herrührt. Das VlMn solcher Hunde ist übrigens cin^ Mittelding zwischen dem gewöhnlichen Bellen nnd dem wirtlichen Heulen; der erste Anschlag bonn Bellen geht in ein tnrzcö Gchcnl nlicr. li. Alle wüthenden Hnndc äußern einen Hang zn Beißen: die Beißlvnth ist alier nicht beständig, sondern abwechselnd nnd ünßert sich in verschiedenen Zcitränmen in sehr verschiedenen Graden. Sobald ein Hund ohne Veranlassung beißt, ist rr verdächtig. Hat man Gelegenheit, dem eingesperrt gehaltenen wüthenden Hund einen todten Hnuo vorzuwerfen, so wird er mit Grimm über diesen fallen nnd ihn zerfleischen, während jeder andere Hnnd mit Abschcn sich von einem todten Hunde wegwendet; eine Erscheinung, die ich dnrch eigene Erfahrung immer bewährt gefunden habe. 7. Eigenthümlich verändert ist auch das Auge und der Blick wüthender Hunde: die Stirnhant ist gerunzelt und die Thiere zeigen ein schläfriges, mürrisches uud vcrdrnßlichcö Aussehen. Allfangs ist das Auge hänfig gcrölhct, strotzend; später wird das Auge matt, trübe und hat oft das Ansehen, als ob es mit feinem Sande bestreut wäre, fängt oft auch au zn fließen; der Augcustcrn ist erweitert. Das Auge scheint gegen ^icht und Glanz sehr empfindlich zn sein, denn die Thiere verkriechen sich an dnnklc Orte und bedecken, wenn sie tonnen, das Wasser uud glänzende Gegenstände mit Stroh n. dgl. 8. Das schäumende nnd geifernde Maul ist cinc häufige, jedoch nicht beständige Erscheinung. Im Gegentheile gibt cö wüthende Hunde, die ein ganz trockenes Manl bis zum Todc behalten. Dieser Unterschied rührt daher, weil in vicllcn Fällen der Wuth das Hiuabschlncken des Speichels nud Maulschlcimes nicht gehindert ist. Das iuncrc Maul erscheint fortan dunkel nud zuletzt schwarzroth. U. DaS äußere Ansehen des Hundes erscheint, am 2. oder A. Tage der Wnth, anffallcno verändert. Die meisten bekommen ein rauhes, struppiges Haar, und allc werden in diesen wenigen Tagen sehr auffallend mager. 10. Mit dieser Abmagcrnng ist gewöhnlich gleichzeitig cinc auffallende Schwäche des Hintertheils verbunden; man bemerkte daher, daß solche Thiere im Krcnzc schwanken, und dasselbe oft vollkommen gelähmt erscheint. 11. In der Regel wird man finden, daß wüthende Hnndc fast leinen Koth absetzen, sondern hartnäckig verstopft sind. Die stille Wuth änßcrt sich dnrch dieselben Kenn-zeichen, wie die eben beschriebene, wodnrch die Toll-wnth vorzüglich ausgezeichnet ist, nur sind einige Er- scheinungen weniger anffallcnd. Hunde n:it der stillen Wnth sind ruhiger, oft ungewöhnlich still, bellen seltener, die Sncht zn entfliehen, ist geringer; auch der Drang zu bcißcu ist uicht so heftig nnd das Beißen zuweilen sogar nnmöglich, wenn der Hinter-ticfer gelähmt ist nnd das Manl nicht geschlossen werden taun; deßwegen geifern anch folchc Thiere gewohnlich sehr stark, weil sie den Speichel uicht hin-abschluckcn können. Je welliger auffallend diese Erscheinungen bei der der stillen Wnth sind, desto größer ist die Gefahr« für den Menschen, weil es nicht selten geschieht, daß solche Hnndc nicht einmal für wüthend Malten wer-den, obgleich ihr Biß in demselben Grade ansteckend wirkt, wie dor des rasendes Hundes. Bcmcrkcnswcrlh ist anch die Acnßerung der Wnth bei andern Thieren. Höchst auffallend ist das Bench' inen der wüthenden ilatzc. Ohne daß auffallende öt'cnn-zeichen vorausgehen, springt die von der Wuth befallene itatzc unvernmthet ans einem Wiulel hervor, fällt Mcuscheu und Thiere an und sncht sie zu bei' ßcn; der Blick ist wild, das Angc fnnlclno, das Haar gesträubt, aus d^m Maule fließt Geifer n. s. w., anch die Stimme des Thieres ist verändert, welches sich verkriecht nnd in wenigen Tagcn an Lähmung verendet. Wüthende Füchse nnd Wölfe ändern ihr )iatn-rcll nnd legen die Schcu vor Menschen, Huudcn nnd andern größcrn Thieren ab, sie gehen gerade anf sie zu, mit der Absicht sic anzugreifen nnd zu beißen. Dieser Drang führt sie am hellen Tage in Höfe und Dörfer, wo sic, wcnn mall sic abtreiben will, sich znr Wehre setzen. Wölfe zcrflcifchcn Thiere, die fic anfallen, ohne davon etwas zu verzchrcu, wodurch ein wüthender Wolf von einem bloß durch Hnuger zn dcn Wohnungen der Mcnschcn getriebenen sich unterscheidet. Ihr Gang ist matt, schwankend, weß-halb sie lcichtcr als sonst zn erlegen sind. Bei Schweinen änßcrt sich die Krankheit dnrch Toben, Neigung zum Beißen, Wühlen in Boden, Geifern und Speicheln, heiseres Grnnzcn, schnelle Abinagcruug endlich ^ähmnllg des Hintcrthcils. Sie erliegen gewöhnlich schon am 4. — 5. Tage der Krankheit. Bei dcn pflanzenfressenden Hausthicrcn, dem Pferde, Rinde, Schafe nnd der Zicgc, zcigcn sich ähnliche Erscheinungen, wic Mangel an Freßlust,.erschwertes Schlingen, (abcr lein Abscheu uor dcn, Wasser) veränderte Stimme, großc Unrnhc und Angst, Stampfen mit dcn Füßen, Geifern des Manlcs, läh-mungsartigc Schwäche im itrcuzc u. s. w. In den Anfüllen von Tobsucht suchen Pferde und Rindvieh die Ketten entzwei zu reißen und auf Mcnschcn oder Thiere, besonders anf Hnndc loszugchcn; dic Pfcrdc äußern hicbci Neigung zum Beißen, das Rind hingegen stößt mit dcn Hörnern; Kühc brüllen hänfig, wic wcnn sic brünstig wären, nnd anch bei dcn üdri-sen Pflanzenfressern ist oft der Gcfchlechtstricb erhöht, sowohl bei den männlichen als weiblichen Thieren. Die Dancr der Krankheit erstreckt sich bis zum 7. Tagc; die Mehrzahl der befallenen Thiere geht jedoch schon innerhalb 4—5) Tagcn zn Grunde. Das wüthende Hansgcfiügel ist sehr lebhaft, schreibt viel, springt in die Höhe, beißt einander, und wird nach 24 Stunden gelähmt. Die Dancr dcr ansgcbildctcn Wnthkrantheit ist kurz: dcr Tod erfolgt durch allgemeine Erschöpfnng gewöhnlich zwischen dem :>. uud 4. Tage. Seltener zieht sich das Leiden durch s>—<,! Tage- lüuger als höchstens X Tage bleibt jedoch kein wüthendes Thier am Vcben. Werden die an dcr Wuth umacstandcm'n Thiere untersucht, so fiudct man tcinc Aendcrnng in der deiche, von welcher man sagen könnte, sie wäre nur dcr Wnth eigenthümlich. Dic, Wnth läßt kein, nur ihr eigenthümlich s Merkmal in d r deiche eines dar^ au gefallenen Thieres bemerken; wie die Erscheinnn-gen im Vebcn, so wechseln auch die Erscheinnngen nach dem Tode in dcr Zahl, dem Grade nud der Ausbreitung. Immer aber ist in den Fällen, in denen Hunde dnrch ihre Krankheit verdächtig geworden sind lind dann ill der deiche nnr unbedeutende Aendcrnng vor-gefunden werden, oder diefc dcn Krankheitserscheinun-gen, welche man am lebenden Thiere bemerkte, widersprechend sind, mit größter Wahrscheinlichkeit dcr Schluß zu machen, daß das untersuchte Thier an der Wuth gelitten habe. Dic vorzüglichsten Rcsnltatc dcr Untersuchung an deichen, die nach dein Erkalten, ohne Gefahr der Ansteckung, nur mit dcr Borsicht gegen Sclbstvcrlez« zuilg scceirt werden können, sind nnr folgende: Man hat Entzündung, (eigentlich wohl bloß Rothe) an verschiedenen Eingeweiden, besonders in dcr Maulhöhlc, dem Schlnudkopfc, au dcr Lnftröhre, der ^ungc, dcn Hornwerkzcngcu, dein Gehirn, dem 'Rückenmark, an einzelnen Ncrvcn, am Magen und Darmkanalc gcschcu ; das Blut ist gewöhnlich schwarz nnd dickflüsfig; die Farbe und Beschaffenheit dcö Flcischcs nicht so frisch wic im gcsunden Zustande. Die bedentcndstcu Erschcinnngcn findet man abcr im Magen, welcher oft ganz leer ist, oder dunkle Galle nnd Schleim enthält — oder was hänfigcr dcr Fall ist — mit mweroanlichen Gegenständen, als Holz, Steinen, Erde, Blättern, ^cdcr und dgl. gefüllt ist, welche das Thier in seinem falschen Appetite nnd in der Wnth hcrabgcschlnckt hat. Dieser ungewöhnliche Mageninhalt bleibt, obgleich kein wesentliches, immerhin ein sehr bcachtcnswerthcö Scktionscrgcbniß. (Schluß folgt.) Theater. Heute Sa m stag : Zum Bcncfice dcs Geschäfts-lcitcrs uiw Regisseurs Herrn Josef l! u h: (3iur kleine (Erzählung ohne Namen. Lustspiel 'licre5 Oclt>. ^"^"' Wrci'stl anf fremde Platz? bei mäßig.» Umsäpen nm einige Zehntel billign- ^gegeben. Ai-ch ^'Idsortt,. etwaS lvlchlseilcr; Silier jedoch unveräüdelt. G.!d flüssig Veffentliche Tchuld. /V. dc« Staate, (für IUU si.) Geld Waare In öslerr. Wäs,r»l>ss . zu 5°/« 68 40 (zft.üy 5"/« Anlch, u. 1801 mit Rückz.'/. !>«;.— 96.25 ohne Abschnitt 186i '/. . . 9425 94.50 National-Anlel'cn mit Iäimer^onpons . „ 5 °/, 80.— 80.10 National - Anl.hen mit April-CoupouS . . „5 „ «0.20 80,80 Mtalliqn.6.....,5 „ 72,60 72.75 vctto mit Mai-ConP, „5., 72 90 73.- txtto.......4j„ 64.25 04,50 mit Vnlcsnng v. Jahre 1839 142.^ 142 50 I ," 18«0zn 5>0'i. 92 30 92,t0 ., „ zu100fl. 94 30 94.-I0 Como'Rcntensch. zu 62 1^. »uülr. 18.-^ 18.50 « der Hranländer (sür 100 ft ) GrundsNtlaslunglz-iDblig^ti'-nci!. Niebir.Oe^rrcich . . zu 5"/, «7 50 88.- Ob.'Olft uud Gal^b. zu 5°/^ 55 — 85. o ^-"-- Geld Waar. Äöhnnn.....5., W- 91.- Stcicnnarl . . . . 5„ 87 5U 8850 Käiut., Krain u. Küst. 5„ 87 50 88 50 Mäyr.n n, Schllsitn . b „ —.-- —.— llng.r».....5 „ 75.— 75 50 Tcm. Van , Klo u. Slav. 5 « 72.75 7^ 25 Oalizl.u.....5 ., 7l.«0 71 90 Sicbcnb u Vukow. . 5 „ 71 — 72 25 .. >». d. Vcrl.-(5l. 1867 b „ 70.75 71 7ü Vcnctianischcs Ä»l. 1859 5 „ 92 — 93,— Aktie», (pr. Sinck.) Nationalbank .... . 786.-788.— 'trcdit-'.'ln^ilt ^u 200 fl. ö. W 179.50 1?!'.U0 R.^.^scmu-^cs. j. 500ft. ö. W. 664,— 6>>6.— ss. 5crd.-!)l,'ldb. z. 1000 , (iM. 1702.—1704. Staatck-(5i.'.-Gc,. z» 200 ft (HM. oder 500 Fr......188.— 18850 ,6a>s. (5lis.-Bal,l, zu 200 «. CM. 137,- 137,50 öuo.-ln'rrd ^crl,"Ä.200 „ ^ 126.— 126.25 Süd. Staats-, Ii'mb -vc». n ccntr. ital. Ms 200 sl ö W. 500 Fr. mit Uinbljayluug .... 247— 248.- ^eld Waa« G.,Iij, Karl-Lnbw -Bahnz.200fl. ßM........197.50 198.— Ocst.Don-Dampfsch-Gcs.-^ ^ 428.— 430.-Oesterreich- i,'ll,'Yt> ». Trich 8 ^ 230,— 232.— Wien Dampf", -Ml.°Ges. ^ .^ 430— 440.— Pcstcr.slettcnbrnckc .... 392 — 394 — Böhnl. Westbahn zn 200 fl. . 153.50 154.— !hcißbahü-Äkti.n 200 f!. (.<. M. m. 140 sl. l.70°/<>) Einzahlnüc,. 147 —------- Pfaudbrife (für 100 si.) National- Mihrigr v, I. banl auf 185? z» . 5"/, 102,50 103.-(lj, U. vcrlosl'are 5 „ 90.25 90 50 N.Uimialb anf ö Al.vcrlM'. 5 „ 86.10 86.20 Unr Stuck) >ired -Anstalt fiir Handel u. Gew. lu 100 fl öst N. ... 13670 136 !<0 Don. Damm's ^zu100fi.CM. 90.50 91 — Bladtqem. Ofen „ 40 .. ö W. 30,50 31.-isterhazy ., 40 „ „ 94.- 94 50 Zal», ., 40.. .. 36 50 37,- Geld Waare Palffy zu 40 st. CM, . 33 75 34 25 Clary „ 40 ., „ . U2.50 32.75 St. (Aeuris ^ 40 ., „ . 34 — 31.25 Windisch.,räh .. 20 . „ . 19.50 20.— Waldstli» ^ 20 „ „ . 2025 20.75 Kc^lcvich „ 10 ., ., . 16.— 16.25 Wechsel. 3 M o u a t e. Geld W>iare Augsburg für 100 fl sübd W. 102 25 102.50 Frä»ff»rt a. M, detto 102 25 102.50 H.,m!urg n>r 1<>0 Äiai'l Acmso 9!.— 9130 ^ond.n für 10 Pf, Sterling . 120,— ,120.10 Paris sin ,00 Flm>f6 . . . 47.50 47.60 Cours der Goldsorten. Gelb Waare KMünz-Dufaten 5 ft. 73 fr. 5 fi. 74 Mlr. Kroittn .... 16 „ 60 „ 16 „ 65 „ Napoleouöo'l'r. . 9 „ 6^ „ 9 „ 64 „ 3tu,s Iinucrials . 9 „ 86 ., 9 ., 88 „ Vernüsthalcr . . 1 „ 80 ., 1 „ 81 „ Silbcr.Agio . 119 „ 75 „120 ., 25 „ Telegraphische Effekten- uud Wechsel-Kurse. an dcr j. k. öffentlichen Verse in Wien den 8. Jänner 1864. 5"« Metalliques 73.- 1«60er-3°se . ..... ü"<, Nat..Anleh. ^".20 Sillier . . . 119,25 Bantattim . 798.— London . . . 119 30 Hkreditattien . 180.50 K. t Dulawl 5 70 Fremden - Zweige. Drii 7. Iiiuncr Stadt Wien. Dic Herren : Werner, Kaufmann, von Gvaz. — Häuf, Postmeister, von Gottschre. — KühncI, Kaufmann, von Stein. Elephant. Dic Herren: Honch, Voltösäügcr, von PH. „ Heller vou Trieft. —Schmidt, Vcrg-vrrwaltcr, von St. Mmein. Vaierischer Hof Herr Dr. Uvamtsch aus Slavomrn. (68) #cutc ®