Nr. 133. Montag, 14. Juni 1897. Jahrgang 116. Mlmcher Zeitung. Vrünumtrationsprtis: Mit Postversendiina: ganzjährig fl. 1b, halbjährig fl. 750, Im Comptoir: ganzjährig fl. K, h«Ibjichlig si, li^i». stüv dic ZustrNung in« Hau« ganzjähril, fl, 1. - Insertionsaebür: Filr »leine Ixsewle bi« zu 4 gellm »L lr., größere per Zeile l> lr,: bei öfteren Wiederholungen per Zeile 3 lr. Die »Laib, gelt.» erscheint täglich, mit Ausnahme der I,nn» und Feiertage, Die Ubminlstratton befindet flch Eongvelsplah Nr, 2, die Medaetion Äahichofgasse Nr, l». Sprechstunden der Redaction von 8 bi» N Uhr vormittag» Unfrantierte Vriefe wnden nicht angenommen, Manuscripts nicht zurückgestellt, Amtlicher Cheil. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. Juni d. I. der Fürstin Pauline Metternich-Winneburg und ihrer Tochter Prinzessin Clementine taxfrei die Ve> willigung allergnädigst zu ertheilen geruht, den Namen der gräflichen Familie Sändor mit ihrem Familien-Namen in der Schreibweise «Metternich-Sandor» zu vereinigen sowie auch das vereinigte Metternlch-Vändor'sche Familien-Wappen zu führen. Se. l. und k. Apostolische Majestät geruhten allergnädigst dem Landesschühen.VeziresOberjäger Peter Primus, des Landesschühen-Regiments Buzen Nr. 2, an« lässlich der auf sein Ansuchen erfolgenden Uebernahme in den Landwehr.Ruhestand das silberne Verdienstlreuz Mit der Krone zu verleihen. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. Juni d. I. dem Gemeindevorsteher Juri Hawaleszla in Verhometh in Anerkennung seines vieljährigen, sehr verdienstlichen Wirkens das silberne Veroienstlreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Den 11. Juni 1897 wurde in der l. l. Hof» und Staats-druckerei das I.. Stlick der böhmischen, das XXXVlll. Stück der Polnischen, das XXXlV.. XXXVI., XXXVII.. I.I.. I.III. und I.IV. Etiicl der kroatischen Ausgabe des ReichSgesehblattes ausgegeben und versendet. Nichtamtlicher Cheil. Verständigung. Anlässlich der Vorgänge auf dem Brünner Par' teitag warnt das «Fremden.Blatt», nicht die Wege lur Verständigung mit dem nationalen Gegner unpassierbar zu machen, sondern zu sorgen, dass jene schmalen Stege und Brücken verschont werden, die zu einer solchen führen können. Denn wenn auch diese vernichtet Würden, wenn die Aussichtslosigkeit eines jeden ge-rechten und für beide Theile ehrenvollen Versuches zur Thatsache würde, dann erst wäre die Situation an lenem kritischen Punkte angelangt, der von vielen Organen mit schlecht verhehlter Sehnsucht erwartet wird. Das «Fremden-Blatt, schreibt ferner: Es ist "«nach hohe Zeit, dass diejenigen, welche den Paria- mentarismus nicht in den beschämenden Wirren der lärmenden Tumulte untergehen lassen wollen, hervortreten, um dem Gedanken der Verständigung eine pflichtbewussle Stütze zu leihen. Nur Siegesfeuer für die Obstruction brennen zu lassen, führt zu keinem Ziele. Der steigende nationale Taumel kann die Wähler« fchaften allmählich für jeden gesunden Verständigungs« versuch unempfindlich machen. Nüchternheit entspricht mehr den gebieterischen Anforderungen der Lage, als der Rausch nationalen Selbstgefühls. Oder will man wehr- und kampflos das Feld jenen überlassen, denen der nationale Friede in Oesterreich weit weniger wertvoll ist, als der Kampf, den diese vorziehen, weil er selbst die letzten Reste maßvoller Gesinnung aufreiben kann? Diese schreckt freilich auch die Gefahr nicht, die aus der Fortdauer jener Unterbrechung des verfassungsmäßigen Lebens droht, die wir bereit« als düsteres Präjudiz beklagn. Der nationale Eifer überhebt sie aller Verfassungs- und Parlamentssorgen. Jene fort« schrittlichen Organe, die nicht mit Unrecht auf die in den czechischen Blättern grassierende Unversöhnlichkeit verweisen, sollten deshalb auch an das eigene Lager Mahnrufe ergehen lassen. Es ist ja auch auf czechischer Seite schwer, der Nothwendigkeit eines Entgegenkommens Raum zu schaffen. Dr. Kaizl hat zwar einen Anlauf genommen, die Discussion nach dieser Richtung zu lenken, aber heute schon späht das jungczechische Organ nach rettenden Gedanken über die Mauern der gelten« den Verfassung hinweg und plaidiert für deren ganz« liche Umgestaltung. Die Adresse der Majorität wird beiwlitem überboten und die Vernichtung der centrali-ftischen Staatsorganisation gepredigt. Es ist Zelt, dass die Stimme der Vernunft zur Geltung gelangt und die Führung in dem Ehor erregter Stimmen über» nimmt. Diejenigen, welche noch an die nationale Verständigung glauben und sie ernsthaft wünschen, müssen ihre innere Gesinnung auch thatkräftig hervorkehren, fönst trifft auch sie die Verantwortung, wenn die Dinge einen dem österreichischen Empfinden widerstehenden Lauf nehmen. Die Erregtheit auf der einen Seite weckt die gleiche Empfindung auf der anderen. Vielleicht werden besonnene Worte auch einen gleichen Wiederhall der Besonnenheit wachrufen. Dr. Fux meinte selbst auf dem Brünner Parteitage, dass wenn sprachliche Verhältnisse durch competente Körperschaften geregelt werden, so müssen die Staatsbürger sich dies gefallen lassen. Nichts hindert die Parteien, diesen Grundsatz zur Wahrheit zu machen, eine Regelung des Conflictes durch competente Körperschaften zu be-wirken, was freilich vorher durch eine ehrliche Aussprache eingeleitet werden müsste. Aller Groll kehrt sich gegen die Regierung, weil die Sprachenverordnungen nicht aus dem Einverständnisse der Parteien hervor« gegangen sind. Aber wir sehen bisher keine realen Anzeichen dafür, dass die Parteien nunmehr — da der allgemeine und drängende Ruf hiezu an sie ergeht — den Weg zu einem solchen Einverständnisse mit größerem Erfolge betreten würden. Mindestens wären dazu andere Reden erforderlich, als jene, die auf dem Brünner Parteitage gesprochen wurden und die vornehmlich mit Steuer- und Recrutenverweigerung operierten, und auch andere Stimmen, als die uns aus der deutschnationalen und der nicht minder nationalen czechischen Publicist!! entgegentönen. Bericht der Gelverbe-Inspection. XVI. In Sachen der Unfallversicherung entwickelte sich auch heuer wieder ein überaus reger Verkehr mit Unter» nehmern und Arbeitern. Die Klagen dieser letzteren betrafen das Ausmaß der Entschädigung, die Nichtanerkennung der dem ärztlichen Ausspruche entgegen behaupteten Invalidität, die Abweisung der vor dem Schiedsgerichte erhobenen Beschwerden, also durchwegs Angelegenheiten, die sich der hieramtlichen Ingerenz entz iehen. Der schon wiederholt besprochene Umstand, dass in vielen Betrieben die auf die Arbeiterschaft entfallende Beitragsquote nicht, wie gefehlich vorgeschrieben, durch Anschlag in den Werkstätten bekannt gemacht ist, erscheint durch die Thatsache gegenstandslos, dass die betreffenden Unternehmer des IV. Aufsichtsbezirkes frei» willig die gesammten Kosten der Unfallversicherung tragen. Was hinwieder die Klagen der Unternehmer anbelangt, so richteten sich dieselben insgesammt gegen die neue Gefahrenclaffeneintheilung, welche in vielen Fällen eine Erhöhung der früheren Prämien zur Folge ge> habt, und diese Erhöhung auch in solchen Betrieben erfolgte, welche in den letzten Jahren mancherlei Verbesserungen und Sicherungen durchgeführt haben. jIn solchen und ähnlichen Fällen dürfte es sich wohl empfehlen, die Ansicht des zuständigen Gewerbe-Inspec« torates rechtzeitig einzuholen, und dies umsomehr, weil es diesem unvergleichlich weniger Mühe uud Zeitauf« wand bereitet, von vornherein die einschlägigen Daten zu liefern, als im Falle eines Recurses sich über die in Betracht kommenden, zumeist nur durch ausführliche Darlegungen genügend erklärlichen technischen Momente gutachtlich zu äußern. Feuilleton. Die Sprache (?) der Affen."-i. Professor Garners Buch über die Affensprache ^pvsoU «j'. monko)'» ^London, Heinemann^, eine futsche Uebersetzung liegt noch nicht vor) — ist in der lUlWen Zeit wohl häufig erwähnt worden, doch ist ^us seinem Inhalte verhältnismäßig nur wenig in Mere Kreise gedrungen. Dies ist umsomehr zu be- .auern, als das Mitgetheilte nicht immer geeignet war, ^e richtige Vorstellung von der Natur des interessante» Merkes zu geben. In den nachfolgenden Zeilen soll ^tnigftens ein Umriss von dem gegeben werden, was ,5 englische Gelehrte durch seine Forschungen fest-Wellen versucht hat. . Es ist bekannt, das« der Mensch seinem Pferde °"r seinem Hunde pfeift. Professor Garner hält dies, M wohl nicht ganz mit Unrecht, für einen mangel-^ften Weg zur Anbahnung eines intimeren Verkehres Elchen Thier und Mensch und gieng deshalb darauf ^, dem Thierorgane verwandtere Laute aufzusuchen ^^in Anwendung zu bringen. h,. * Wir entnehmen diesen gewiss allseitig interessierenden , A"«l mit Genehmigung der Deulsche« Verlags.ylnstalt in ^TUgart der bekannten illustrierten Zeitung «Ueber Land und Als Object seiner in dieser Richtung bahnbrechen« den Untersuchungen wählte er den Affen, und es gelang ihm in der That nach jahrelangen unablässigen Be-mühungen mit Hilfe eines Phonographen, auf dem er die Laute jener Thiere zu verschiedenen Zeiten und verschiedenen Umständen auffieng, ein bescheidenes Wörterbuch der Sprache (?) dieser Vierhänder zusammenzustellen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass sich das Interesse jener Thiere naturgemäß nur auf wenige Gegenstände erstreckt, die sich im wesentlichen um zwei Haupt« sorgen drehen: die Erlangung von Nahrung und die Vermeidung drohender Gefahr. Es kann uns daher nicht überraschen, wenn wir hören, dass das «Wort» für Nahrung ein volltönendes, flötenartiges «Huh» mit geringen Abweichungen in Nccentuierung und Tonfall, die sich in unferer Schrift nicht wiedergeben lassen, im allgemeinen zum Ausdrucke für alle angenehmen Empfindungen, wie zum Beispiel auch als freundschaftliche Begrüßung, dient. Dagegen gilt ein schrill und scharf herausgestoßener I-Laut als Warnungszeichen bei großer drohender Gefahr oder Angriff. (Der Laut ist noch genauer dadurch nachzuahmen, dass man einen leichten Kuss auf den Handrücken drückt und den dadurch entstandenen Laut in möglichst hoher Stimmlage einige Secunden lang anhält. — Einen anderen, auf mindere Gefahr deutenden Warnungsruf gibt Garners Phonograph etwa mit ic-ß-k wieder, während ein bloß aufmerkender Laut sich wie vk-i jH wie in VaA anhört.) Die Vocale e und o hat Professor Garner nirgends entdecken können, Konsonanten nur in Spuren. Ein Beispiel für viele: «Eines Tages,» erzählt Garner, «besuchte ich den Thiergarten in Cincinnati und fand dort in einem Käsig unter anderen ein kleines Kapuzineräffchen. Es war fchon spät am Abend. Die Besucher hatten den Platz verlassen, und der kleine Affe, ermüdet von den Belästigungen des Tages, saß still im Hintergrunde des Käfigs. Ich lieh den Ton hören, den ich anfangs mit ,Futter< überseht hatte, der aber, wie sich später herausstellte, auch als eine Begrüßungsform gilt. Das kleine Thier wandte sich um und betrachtete mich auf-merlfam; dann antwortete eS mit dem gleichen Laut, erhob sich, gieng nach dem Hintergrunde des Käfigs und kam mit einer Schüssel zurück, die es mir hinhielt, während es immer wieder denfelben Laut hören ließ. Ich ließ den Wärter etwas Wasser bringen, das der Kleine mit großer Gier schlürfte... Inzwischen waren auch die übrigen Affen an das Gitter herangekommen, erwiderten meine Begrüßung, und als ich meine Finger durch den Käfig streckte, hielten sie sie fest und be-ginnen mit großer Freundlichkeit und Vertrautheit damit zu fpielen. Ob sie mich nun für einen großen Affen oder ein anderes mit ihrer Sprache vertrautes Thier anfahen, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall schienen sie aber meine Anrede sehr wohl zu verstehen und zu würdigen.» Laibacher Zeitung Nr. 133. 1204 14. Juni 1997 IV. Verwendung von Arbeitern. Arbeitszeit. Nuhe« Pansen. Sonntagsruhe. In den größeren fabriksmähigen Betrieben gab die wahrgenommene Art der Verwendung von Arbeitern im allgemeinen keinen Anlass zu Beanständungen. Ausnahmen bildeten nach dieser Richtung hin das einer, Frauensperson zugewiesene Abhobeln von Parket« bretteln mittels der Abrichthubrlmaschine in einer Tischlerwarenfabrit, das von einer Arbeiterin selbst wtih' rend ihrer Schwangerschaft noch besorgte Zuführen von Kohlen über dm weiten Hofraum zum Kesselhause in einer Papierfabrik, in welcher auch zwei Mädchen das Auswechseln und Wegtragen der vollen Wickelcylinder bewirken, mussten sowie die in einer Tuchfabrik im Berichtsjahre wieder versuchte Verwendung von jugendlichen Hilfsarbeitern zur Nachtarbeit. Die betreffende Unternehmung, welche wegen derselben Uebertretung bereits früher bestraft wurde, erhielt diesmal eine Geldbuße von 200 fl. zuerkannt. Vielfach wurde jedoch in den kleineren Maschinen» betrieben die Wahrnehmung gemacht, dass Frauenspersonen mehr und mehr zu Arbeitsverrichtungen herangezogen Nxrden, welche ehedem ganz ausschließlich den erwachsenen männlichen Arbeitern zugedacht waren, so in einer Metallwarenfabrik das Pressen von Oesen und Schnallen, in einer Eifenwarenfabrik das Rändern von Schrauben-köpfen, in einer Wichscrzeugungs-Werkstätte das Ausstanzen von Holzschachtelböden. In anderen Betrieben gleicher Art sucht man die Erwachsenen durch jugendliche Hilfsarbeiter zu ersetzen: so hatte eine Fahrradunternehmung anfangs des Berichtsjahres ihren Betrieb mit 28 Gehilfen und 4 jugendlichen Hilfsarbeitern be» gönnen, aber schon wenige Monate darnach wurden daselbst nur mehr noch 5 Gehilfen und 8 Knaben im Alter zwischen 14 und 16 Jahren angetroffen; ebenso wurde in einer mechanischen Werkstätte die ursprüngliche Zahl von 6 ^Gehilfen auf 2 reduciert, dafür aber die Zahl der Lehrlinge von 2 auf 7 erhöht. Nachgerade trostlosen Zuständen begegnet man sehr häufig noch immer in den nicht fabriksmäßigen Betrieben. So wurden in 3 Feldofenziegeleien sämmtliche Mitglieder der betreffenden Familien bei der Arbeit angetroffen, und zwar: die Männer beim Ausheben des Lehmmaleriales, die größeren Knaben beim Transportieren desselben zum Arbeitsplatze, die älteren Frauenspersonen beim Ziegelschlagen und die Kinder beiderlei Geschlechtes beim Wegtragen und Aufschichten von Ziegeln in den Trockenjchoppen. Beiläufig gleich traurige Bilder boten zwei kleine Glasfabriken, woselbst Kinder im Alter von noch nicht 15 Jahren bereits als Glasbläser («Motzer») verwendet wurdeu. In einer Bauschlosserei wurden zwei Knaben in dem Momente gesehen, als sie mit einer großen Eisenplatte bei einer hohen Bohrmaschine hantierten; in etner Bäckerei zwei andere, die schwere Mehlsäcke die steile Treppe hinauf in die Dachbodenkammer schleppten.________________ Politische Uebersicht. Uaibach, 15 Juni. Der Wiener Correspondent des «Czas> meldet seinem Blatte, dass noch im Laufe dieses Monates Versuche zur Anbahnung eines deutsch - czechischen Ausgleiches von der Regierung werden unternommen werden. > Im ungarischen Abgeordneten hause dürfte die Generaldebatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Einführung des neuen Strafverfahrens, am nächsten Montag unterbrochen werden, nachdem Präsident Dr. von Szilägyi am Schlüsse der vorgestrigen Sitzung erklärt hat, er werde selbst den Antrag stellen, dass am Montag die neuen Militärvorlagen in Verhandlung gezogen werden. Der Finanzausschuss des ungarischen Abgeordnetenhauses nahm unverändert die Verlängerung des Zuckerprämien» und des Spiritus-steuergesctzes an. Der Finanzminister und mehrere Redner der liberalen Partei widerlegten die Brhauptung der Oftpositionsredner, wonach die Zuckerprämien ausschließlich im österreichischen Interesse gelegen wären. Die Redner der Kossuth«Fraction und der National-partei lehnten die Vorlage ab, erstere indem sie deren schärfste Bekämpfung ankündigten. Die Berliner «Freisinnigen Blätter» weifen auf den Ausfall der jüngsten Ersatzwahlen zum Reichstag und Landtag hin, als Beweis, dafs die Bevölkerung nichts von einer Verschlechterung des Vereinsgesetzes wissen wolle. Im preußischen Abgeordneten hause, welches am 22. d. M. wieder zusammentritt, wird ver» muthlich die Frage der Organisation der politischen Polizei zur Erörterung kommen. Die Stellung der Freisinnigen zu dieser Frage ist bekannt; aber auch die National-Liberalen verlangen im Hinblicke auf den Process Tausch entschieden eine Aenderung des bisherigen Zustandes. Dienstag, den 15. d. M., finden in den Niederlanden Wahlen statt, um die 100 Mandate zur zweiten Kammer der Generalstaaten auf die Dauer von vier Jahren zu erneuern. Die Wahlen werden zum erstenmale auf Grund des erweiterten Wahlrechtes erfolgen und können deshalb allerlei Ueberraschungen bringen. Die Wahlreformfrage hat während der beiden letzten Legislaturperioden in Holland eine große Rolle gespielt. Nachdem das conservative Ministerium Mackay durch die allgemeinen Kammerwahlen des Jahres 1889 gestürzt worden war, übernahm das neue liberale Ministerium Tak van Poortvliet die Aufgabe, das Wahlrecht auf eine neue Grundlage zu stellen. Wie in Belgien, so rief auch in Holland die Wahlreformfrage zunächst einen Zwiespalt im liberalen Lager hervor. Die eine Fraction sprach sich zugunsten des all« gemeinen Stimmrechtes aus, die andere dagegeu wollte sich mit einer bloßen Erweiterung des Wahlrechtes begnügen. Ministerpräsident Tak van Poorlvliet begünstigte das allgemeine Stimmrecht und hätte dasselbe trotz des Abfalles eines Theiles der liberalen Partei vielleicht auch durchgesetzt, wenn nicht, wie man aus Amsterdam schreibt, das Experiment mit dem allgemeinen Stimmrechte in Belgien inzwischen seine Wirkung geäußert hätte; die Thatsache, dass im Juli 1894 gleich 30 Socialisten in die belgische Kammer einzogen, hatte die Holländer erschreckt. Die Vorgänge in Brüssel flößten nicht bloß einem großen Theile der liberalen Partei, sondern auch den conservativen Oppositionsparteien große Besorgnis ein, und der Rath, das Wahlrecht nach belgischem Muster zu gestalten, fand taube Ohren. Das Ministerium Tak van Poortoliet überreichte der ^ülügin^Regentin seine Ent- lassung und diese berief das Ministerium RoiU van Houten, dem es schließlich nach schwierigen parlamentarischen Verhandlungen gelang, eine Wahlreform zustande zu bringen. Das neue Wahlgefetz beruht auf dem Principe, dass jrdem mündigen niederländischen Staatsbürger das Stimmrecht gebüre, aber es macht die Ausübung diests Rechtes doch von zahlreichen Bedingungen abhängig. Im Effect kommt es dem all« gemeinen Stimmrechte sehr nahe, da Holland bei einer Bevölkerung von rund 4'/« Millionen Einwohnern derzeit über 500,000 Wähler zählt, obwohl das Doppel' stimmen - System nach belgischem Muster keinen Em« gang gefunden hat. Angesichts des Umstandes, dass die Zahl der Wähler sich grgeu früher nahezu verdoppelt hat, ist es nicht leicht, den Ausfall der bevorstehenden Wahlen mit Sicherheit vorauszusagen. Die allgemeine Annahme geht dahin, dass die Liberalen, die unter sich uicht einig sind, von der Entscheidung der Wühler nichts Gutes zu erwarten haben, während Katholiken und Protestanten, die ein Wahlbündnis geschlossen haben, den Sieg davontragen dürften. Der gewesene Eommissär der Ootto ^udlic^us und Herausgeber des jungtürkischen Blattes «Mizan», Murad Bey, ist infolge Differenzen mit dem Herausgeber des «Meschveret», Riza Bry, aus dem jung« türkischen Comite^ ausgetreten. Letzterer wurde in einer in Genf abgehaltenen Comite-Sitzung aus dem Comite' ausgeschlossen. Die Regierungskreise hoffen, duss die Differenzen die Auflösung des Comite's zur Folge haben werden. Das griechischeFinanzministeriumhat eine Uebersicht über die finanziellen Hilfsmittel Griechenlands verfasst, welche Arbeit als Grundlage der Bemessung der Kriegsentschädigung dienen soll und dem finanziellen Attache' Englands in Constantinopel Mr. Loew mitgetheilt wurde, nachdem der Botschafter Sir Philipp Currie an die dringende Nothwendigkeit erinnert hatte, in die finanzielle Situation Griechen-lands Klarheit zu bringen. Diese Nachricht sowie jene der Ernennung einer militärischen Commission, welcher die Regelung der Grenzfrage übertragen wird, werden in Athen als günstige Vorzeichen für den Friedens-abschluss angesehen. ,,/., Tagesneuigleiten. — Auflösung der Landesoerthelbl-gungs« Commission in Deutschland.) Vor 30 Jahren wurde in Deutschland eine Landeev.rtheldi-gungs«Comrmsslon aufgestellt, welche unter dem Vorsitze des damaligen Kronprinzen die Aufgabe hatte, die aus die Reichsbeftstigung bezugnehmenden Fragen, welche ihr von» obersten Kriegsherrn fallweise vorgelegt werden, zu begutachten. Diese aus Generalen und Admiralen zusammengesetzte Commission, welcher nach der Thronbesteigung bes Kaisers Friedrich der Marschall Mollle und nach diese" Prinz Albrecht von Preußen präsidierte, wurde nach einee soeben verlautbarten laiserlichen Entschließung aufgelöst. An Stelle derselben werden zur Berathung einzelner die Landesvertheidigung betreffenden Fragen fallweise besondere Commissionen berufen werden. — («nsälle auf dem Genfer See) "" Pfingstsonntage lamen, wie die «Neue Züricher Zeitung' meldet, verschiedene UnglücksMe auf dem See vor, bet Ariaöne. Äoman von L. Noth. (12. Fortsetzung.) Lauschend folgte Erna seinem kräftigen Schritt, der schwächer und schwächer zu ihr drang. Sie hatte die Empfindung, als müsse sie ihn zurückrufen, als habe sie, der ablehnende Theil, eine große Niederlage erlitten. Jede Fiber bebte in ihr. Noch nie hatte ein Mann eine solche Sprache gegen sie geführt. Aber dennoch wollte es ihr nicht gelingen, ihm zu grollen. Erna bereute nicht, Möbius abgewiefen zu haben, aber sie wünschte, dass sie in anderer Weise aus« einander gegangen wären. Wieder zog sie Erichs Brief hervor. Jetzt hatte sie schon mehr Verständnis für sein Anerbieten. Von Minute zu Minute wurde er ihr wertvoller, namentlich im Vergleiche mit den Worten des Kaufmannes. Es war sonderbar, welche Wandlung ihr Zartgefühl erfahren hatte. Ein Strauß Nvfthitosrosen, den Erich ihr im Laufe des Tages schickte, sowie ein zweites Billet, in welchem er ihr nach Beendigung des Dienstes seinen Besuch in Aussicht stellte, gaben ihr wieder neuen Lrbensmuth. Znr bestimmten Stunde theilte der Banquier ihr in einem höflichen Schreiben mit, dass es unmöglich sn, die erforderliche Summe zu beschaffen. Erna wusste nicht, was sie thun sollte; ihre Unruhe steigerte sich. Endlich lam WnigLlüw. Er hieU sie in seinen Armen. Ein Gefühl des Gevorgensemö überkam das junge Mädchen. Veraesw waren für klinge Minuten alle Sorgen. Glückliche Jugend, die sich so willig der Allgewalt der Liebe beugt, die alles Leid mildert, dem zagenden Herzen neues Hoffen gibt und der öde gewordenen Welt neuen Glanz verleiht. Nun kehrten sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie war herbe, aber vor kaum einer Stunde war sie Erna noch weit herber erschienen. Rückhaltlos erzählte sie dem Geliebten, was der Tag ihr Schweres gebracht hatte. Der junge Officier stutzte. Das Gebaren des Freiherrn in seiner Todesstunde, die ablehnende Antwort des Banquiers sowie Möbius' Anerbieten, das er gleich Erna entwürdigend fand, das alles lieh ihn klar erkennen, dass es sich um weit mehr, als um eine momentane Verlegenheit handelte. Dazu die beträchtliche Höhe der von Rudi unterzeichneten Wechsel und die den folgenden Tag ablaufende Zahlungsfrist! Die Verhältnisse waren ernst. Vor allem galt es, keine Zeit zu verlieren. Wie rührend er Erna bat, sein kleines Vermögen anzunehmen. Sogleich wollte ec gehen, die erforderlichen Schritte zu thun. Viel war es freilich nicht, aber es war doch etwas. Auch in anderer Weise wollte er sich bemühen. Vielleicht gelang es doch, einen Vertreter der Geldaristokratie zur Annahme der Wechsel zu bewegen. Beruhigter blieb Erna zurück. Auf der Straße wurden die Laternen angezündet. Graue Schatten huschten durch das Zimmer. Erna hatte verboten, ihr Licht zu bringen; sie hatte das Bedürfnis, im Dunkeln zu fein. Käthe kam zu ihr. Niemand hatte sich den ganzen Tag um sie bekümmert. Ungestört durfte sie ihrem Schmerze nachhängen; nun fühlte sie sich ver-I einjcnnt. «Ich fürchte mich so!» fagte sie, sich zu dett Füßen der Schwester niederkauernd. «Ist mir doch, als sei es mit dem Tode des guten Papas noch w^ genug des Unglücks, als würde der Boden schroankeno unter unseren Füßen!» Liebkosend strich Erna über Käthes dunkles H^r. einige nichtssagende Worte murmelnd. Nur zu deutu^ fühlte sie, dass die kaum Zwölfjährige instinctiv rich"» empfand. Draußen im Corridor entstand ein heM^ Wortwechsel. Aergerlich wollte Erna nach der KlMS" greifen, die Betreffenden zur Ruhe verweifen zu lasur die Brandmauern stehen geblieben. Im Inneren ist Ues vernichtet. Ganze Seibenballen find an den Bäumen längen gebliebtn. Ueber 10.000 Kilo Seide sind ver-oren. Andere Fabriken wie die Papierfabrik AcnautxkCie., ie Naumwollfabrll Vouvier, find vollkommen ver° chwunden. — (Im Luftballon zum Nordpol.) llnbre'e wirb am 20. d. M. alle Vorbereitungen zum lujfluge mit seine« großen Ballon getroffen haben und »ann sofort seine Reife, die ihn zum Nordpol führen soll, mtreten. — (Eleltrocultur in den Vereinigten vtaaten.) Der bekannte amerikanische Gelehrte Mc. kinnky hat eben Versuche beendet, die ein wichtiges ltesultat bezüglich der Anwendung des elektrischen Stromes ür die Vodencultur geben. Herr Mc. Kinmy hat unter mderem festgestellt, dass der Kei«plocess der einem ent-prechend starken elektrischen Strom ausgesetzten Körner« rüchte bedeutend beschleunigt wirb und das« ein Mehr-rträgni« von 30 pCt. für die behandelten Körner, im Gegensatze zu den nicht mittelst Elektricität behandelten, efultiert. — (Der Diamant von Hyderabad.) Die Londoner Iuweliersfirma Rogers ramm des Premierministers des Nizams von Hyderabad rhalten, welches sie bittet, die Nachricht, dass der berühmte Diamant des Nizam« gestohlen worden ist, zu >ementieren. Local- und Provinzial-Nachrichten. *(Se. l. und l. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Leopold Salvator in Abel« berg.) Am 12. d. M. früh ist Se. l. und l. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Leopold 3 alva tor mit der Eorpzolficlersschule des 13. Corp», bestehend aus 2 Stabs- und 45 Oberofficieren, von Tarvis in Aoelsberg eingetroffen, Nach einer Uebung ln der Um-» zebung von Adelsberg besichtigte Se. l. u. l. Hoheit da» hofgeftüt Prestranel und begab sich zu Wagen nach Abelsberg zurück. Um 3 Uhr nachmittags besuchte Se. l. u. l. Hoheit in Vegleitung der OPclere der Olficierscorpzschule und unter Führung de« Leiters der l. l. Vezirlshauptmannshaft slitter v. Laschan die Grotte. Um 7 Uhr erfolgte die Weiterreise nach Trieft. —r. — (Gebürenpflicht von Staat«»Tele« gram men.) Vehuss Hintanhaltung von Missverständnissen wurde festgesetzt, dass nur jene von Staatsbehörden oder deren Organen aufgegebenen Telegramme als Dienst-Telegramme Gebürenfreiheit genießen, welche den Wasser« stand der Flüsse, den Eisgang auf benfelben und die daraus oder aus Wollenbrüchen u. s. w. hervorgehende Hochwassergefahr, serner Anzeigen über Cholera-Ausbrüche zum Gegenstände haben, oder welchen die Gebürenfreiheit sonst speciell eingeräumt wurde. Alle übrigen Telegramme dieser Provenienz unterliegen als Ztaalstelegramme der Gebürenpflicht. — (Unfall'Versicherung der kaufmännischen Großbetriebe.) Die «Mittheilungen der Arbeiter-Unfalluerficherungs-Anftalt für Niederöflerreich in Wien» veröffentlichen die nachstehende Entscheidung des l. k. Ministeriums des Imurn in Angelegenheit der Unfallversicherung eines kaufmännischen Großbetriebes: Der Verband der Vaumwoll-Induftriellen O.'fterreich« hat mittelst einer am 22. F bruar 1897 beim k. l. Mini. fterium de« Innern überreichten Eingabe gegen den in der Sitzung de« Vorstandes der Arbelter-Unsallvirsicherung«. Anstalt in Wien vom 29. December 1396 gefafsten Beschluss: «alle lausmännischen Betriebe, einschließlich der Commission««Lager und Ngcnturgeschäsle, wenn der Nn ßi-08-Verlauf und die Einlagerung von Waren das hervorstechende Merkmal des Unternehmens bilden, als versicherungSftstichtig zu erklären», Beschwerde erhoben und die Auß?rlrastsetzung diese« angeblich dem Gesetze nicht entsprechenden Beschlusses verlangt. U ber diese Beschwerde hat nunmehr das l. l. Ministerium de« Innern eröffnet, dass in dem bezeichneten Beschlusse eine Gesehwidrigleil nicht erblickt werden kann, nachdem fich derselbe im Rahmen jener Erläuterungen über den Begriff Waren« lagerunternehmungen bewegt, welche den Unfallversicherung«-Anstalten mit mehreren Erlässen des genannten Ministeriums hinausgegeben wurden. Es muss demnach der betreffenden Unternehmungen im einzelnen Fc,lle überlasse bleiben, gegen eine allfiillige, dem Gesetze nicht entsprechend, Durchführung de« beschlossenen Grundsätze« die Remedu« im Wege des Inftanzenzuges zu suchen. — (KriegsmäßlgeVerrechnungwähren! der Manöver.) Während der Corpsmanöttr dei 1. und 2., 4. und 5. Corp« haben die thellnehmendet Rechnungslölper und Während der v:ogrammähiget Waffenübungen i« Bereiche des 3. und 6. bis 15. Corp! alle Truppen, welche ihre Garnison auf längere Zeit alj sieben Tage verlassen, ab September hl« zum Eintreffet in die stabile Garnison die Verrechnung des Geldes, der Naturalien und de« Service nach den Bestimmungen für das Mobilitätsverhältni« vorzunehmen. — (Ernennung im Poftbienste.)Der Han-delsminifter hat den Provisor. Bauadjuncten Herrn Robert Carrer (Poftblrection in Trieft) ln definitiver Dienstes« elgenschaft bestätigt. — (Witwenpenslonen.) Da« l. l. Reichs« gericht hat über eine diesfällige Vefchwerde entfchieden, das« der Penfion«anspruch der Witwe eines Staats« beamten, welche von ihrem Galten geschieden war, durch den Nachweis der Schuldlostgleit an der Scheidung bedingt ist. —0. — (Prüfung.) Die nächste Prüfung au« der Staatsrechnung« - Wissenfchaft wird bei der in Graz bestehenden Prüfungscommlssion am 13. Juli d. I. ab« gehalten werden. Gesuche um Zulassung find bis längstens 1. Juli an den Commissionspräsidenten Herrn l. l. Hof« rath i. R. Franz geidler einzusenden. —«. — (Ein Veteran der Arbeit f) Vorgestern ist der Gufsmelfter Eberle der Glockengießerei der Firma Samassa verschieden. Er war ein gebürtiger Vorarlberger, arbeitete mehrere Jahre in süddeutschen Gießereien und trat am 12. April 1856 als Glockenglrß°r beim Vater des jetzigen Chef« in das Geschäft ein. Ec diente also mehr als 41 Jahre einem und demselben Unternehmen und wurde anlässlich des 125jährigen Jubiläums der Firma im Jahre 1892 mit de« goldenen Verdienftlreuze ausgezeichnet. Im vorigen Jahre war es ihm noch Vergönnt, sein vierzigjähriges Dienftjubiläum festlich zu begehen, doch fchon damals hatte er den Keim der Krankheit ln fich, die ihn jetzt dahinraffte. * (Verunglückt.) Am 8 d.M. gegen halb 7 Uhr abends hat die verehelichte Besitzerin Maria Vertainil, vulgo Visel, von Moste, ihre zweielnhalbjährlge Tochter Namens Katharina vor dem Dreschboden, woselbst fich ein bis zur Hälfte mit Wasser gefülltes Schaff befand, ohne Aufsicht gelassen. Al« sie nach fünf Minuten zu« Kinde zurückkehrte, fand fie dasselbe im Schaffe bereits todt aus. Die unvorsichtige Mutter wurde dem competenten Gerichte angezeigt. —r. — (Vom Radfahrsporl.) Unseren letzten Bericht über da« durch Elektricität getriebene Rad tonnen wir heute dahin erweitern, dass in Paris nun auch ein elektrischer Dreisitzer versucht wurde, der auf der Rennbahn in einer Stunde fast 69 Kilometer leistete, also die Schnellzugsgeschwindigteit unserer Bahnen. — Wenn schon nicht gerade so groß, aber immerhin ganz ungebürlich ist die Geschwindigkeit mehrerer «wilder» Radfahrer in unserer Stadt, welche um Straßenecken und über Straßen» lreuzungen auch heuer wieber dahersausen, dass sür Frauen und Kinder die Gefahr eines Unfalles nicht ausgeschlossen erscheint. Auf Grund unserer vorjährigen Artikel gegen diesen Missbrauch de« Radfahrfporte« scheint e« gegen den Herbst zu besser geworden zu sein; man hörte nach dem Juli säst nicht« mehr von Unfällen; darum «achen wir auch heuer da« Publicum darauf aufmerksam, da durch tadelndes Besprechen solcher wilden Fahrerei, namentlich a« Wirtshaustische, mancher dieser wilden Helden — den «an ost weder durch eine Sportzeitung noch durch die Tagesvresst belehren kann — von seiner Tischgesellschaft mündlich erfahren kann, das« jeder anständige Mensch aus feine Mitmenschen Rücksicht zu nehmen hat. Vielleicht hilft diefe Notiz auch heuer! -ur- — (Wasserleitung.) Fitr die Octschaften Villichgraz und Priftava ist die Herstellung einer Wasser-leitung projectiert und wird die bezügliche commissionell« Verhandlung am 24. b. M. stattfinden. —o. * (Unglücksfall.) A« 6. d. M. nachls fi-l der 20jährige Nefitzers-Bohn Johann Kovatit aus Obloschlh. Gemeinde Nllenmarlt, als er in bi« Harfe des VHtzer« Anton Mls:t schlafen gehen wollte, durch eigene Unvorsichtigkeit beim Hinaufsteigen aus einer Höhe von zwei Meter so unglücklich herab, dass er fich das Genickbein brach und schon am 3. d. M. der erlittenen Verletzung erlag. Ein Verschulden von fremder Süte liegt nicht vor. —r. — (Au« dem Verein «leben.) Wie uns mitgetheilt wird, ist in Rudolfswert die Gründung eines Rad« fahrclubs «Ii.lud äoloni^id dinkllstov» im Zage und wurden die betreffenden Statuten zur behördlichen Genehmigung bereits vorgelegt. —o. — (Depeschenverkehr.) Im Monate April wurden bei den Slaatstelegraphen-Stationen inKrain auf« gegeben 5354 interne und 289 internationale Depeschen. Angekommen find 253 internationale Depeschen. Bei den Eisenbahnstationen dieses Kronlande« wurden aufgegeben 536 Depeschen. An Tarlfgebüren wurden bei den Staat«-telegraphen'Statlonen dieses ttronlande« 2454 st. eingenommen. *(Au« de«Pollzeirapporte.)Vo» 10.auf den 11. d. M. wurden vier Verhaftungen vorgenommen, und zwar zwei wegen Herumstreifen«, eine wegen Unter« ftand«losigleit und eine wegen Verbrechen« der lö perlichen Beschädigung. — Vom 11. auf den 12. d.M. wurden fünf Verhaftungen vorgenommen, und zwar drei wegen Herumstreifen«, eine wegen Vetteln« und eine wegen Vergehens nach § 45 des Wehrgesetzes. Franz Kimovec au« Vaie wurde uä«lich vergangenen Freitag am Südbahn« Laibacher Mwng Nr. 133 1206 14. Juni 1897. Hofe verhaftet, weil er sich durch die beabsichtigte Auswanderung nach Amerila der Slellungspflicht entziehen wollte. Franz Klmovec besaß al« Relselegltimallon ein Arbeitsbuch des Gemeindeamtes Vaie datiert vom ?len Jänner 1695. —r. — (Sitzung des Laibacher Gemeinderathe«.) Morgen findlt um 6 Uhr abends line öffentliche Sitzung des Laibacher Gemeinderathes statt. * (Fest in Adelsberg.) Der von der ,Olasbena Matlca» a/flern nach Adelsberg vfranstaltele Ausflug war von besonderem Glücke begünstigt. Die herrlichste Witterung, vottr»ffllche Anordnungen und eine ungemein zahlreiche Betheiligung vereinigten sich. um das Unternehmen in jeder Hinsicht gelungen zu gestalten. Ein Sonderzug der Sübbahn führte um 5 Uhr flüh 540 Gäste den Wendern des Karstes und den Freuden eines schönen, ftstlichen Tages entgegen, der lange jedem Theilnehmer in an« genehmer Erinnerung bleiben wird. Doch auch die anderen Züge beförderten eine stattliche Anzahl von Vergnügungs-fahrern nach Adelsberg. Die Gäste wurden auf d?m Bahnhöfe festlich «itklingenden Spiele empfangen, mit freund« lichen Ansprachen seitens des Gemeindevorstehers begrüßt, und zogen in den freundlichen Ma«lt, der sich Prächtig mit Flaggen und Fahnen geschmückt hatte, denn auch für die Einwohnerschaft bedeutete das Fest ,in frohes Ereignis. Radfahrerinnen auf blumengeschmückten Rädern wiesen in liebenswürdiger Nrt den Weg. Tier Tag ward sodann in würdigster Weise durch eine vom Rcichsrathsabgeordneten Herrn Dr. Zltnil celebrierte Mcss? eingeleitet, wobei unter Orgelt»gleltung des Pirigenlen Herrn Cerin Fräulein Anica Lapajne urd Herr Razlnger Solo sangen. Das Haupt» erelgnis bestand selbstverständlich in dim Grottenfefte, das alle Wunder der Unterwelt den zahlreichen Aefuchern erfchliehen sollte. Dle Naturwunder des colossalen Domes, des Calvarienberges, der Elisabethgrotte, dls Vorhangs u. dergl. m., lurz das erhabenste Theater der Natur, die Tropssteingebilde, glitzernd,'flimmernd und glänzend im elektrischen Lichte, wie Thau im Vlorgensonnenschein, all die Pracht und Herrlichleit, auch nur im flüchtigen Fluge erfasst, sie bleiben jedem unverg«ssen und all die Wunder wechselnder Formen, noch so oft gesehen, erwecken stets aufs neue das Staunen des Besuchers. In dem sogenannten Tanzsaale stauten sich die Besucher, die Musil spielte die flottesten Welsen aus u»>d bald drehten sich die Paare im rhythmischen Rcigen m.d gaben sich mit voller Luft dem Tanzvergnügen hin. In den Pausen stimmte der Männerchor der «Glaibena Matlca» stimmungsvolle Chöre an, die gar mächtig erllangen. Die Besucher trennten fich endlich von den Naturherrlichleiten, die auf Schritt und Tritt neue Anregung bieten, und begaben sich wieder in schier endlosem Zuge willig an die Oberflächs, um sich im «Hotel zur ungarischen Krone» bei einem f»öh-lichen Festmahle, bei dem es an zündenden Trinlfp üchen nicht fehlte, zu vereinigen. Um 5 Uhr nachmittags nahm das zweite Ereignis des Festtages, das Loncot der Chöre der «Glasbena Matica» im Garten dieses Hotels seinen Ansang. D<:r Männer» und der gemischte Chor erfreuten unter Leitung des Herrn Cerin das Publicum durch eine gioß?, abwechslungsreiche Reihe von Chören; alle Nummern, wie auch die Sololeistungen der Herren Mtden und Pucihar, fanden stürmifchen Beifall, wa>me Anerkennung nicht minder die brauen Leistungen der Musik, die unermüdet fpielte und schließlich den schei» denden Gästen das Geleite zum Bahnhöfe gab, die ein Sonberzug (631 Personen) um 10 Uhr nachts heimwä.ts führte. Das schöne Fest verlitf in musterhafter Ordnung und es gebürt auch den Veranstaltern und O dne.n desselben voües Lob. * (Gewitterregen und Hagelschlag.)Am 9. d. M. nachmittags gieng ein Gewitterregen und Higel« schlag über die zur Gemeinde St. Ruprecht gehörenden Ortschaften Olrog, Drinovc, Zalola, Ober« und Unter. Mladolifch, Gabriele. Macel, Kleinzlrnil. Hraftno, Iagrab. Dule und Globolo nieder, wodurch die Wein« und Feld-jrüchte lchwcr geschädigt wurden. Der Schade wird auf 40.000 fl. beziffert. Am felben Tage nachmittags entlud sich ein heftiges Ungewilter über einen Theil des Gerichls-bezilles Nassenfuß und Ralschach. Ein heftiger Hagel» schlag vernichtete in den Vimeinden St. Ruprecht. T'j sce und theilweise auch in Dvor und Savenftein die Culturen und der begleitende Regenguss zerstörte vielfach Straß n und Wege. Der Ncuringbach ist in größerer Ausdehnung als je im Sommer über die Ujer gelretln und über» schwemmt seine ganze Umgebung, wodurch insbesondere die zur Mahd reifen Wiefen beschädigt wurden. Das Unwetter erneuerte sich in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni in wiederholten Regengüfsn, welche insbesondere die Land?estraße zwischen Radua und T H sce erheblich be° schädigte!'. Der gesammte Schaben lässt sich vorläufig noch nicht überfehen, wird jedoch sicher auf über 10.000 Gulden zu schätzen fein. — r. — (Selbstmord.) Gestern gegen 6 Uhr abende stürzte fich cin Bettler vom Franzenlquai in die Laibach, in Keren Fluten er spurlos verschwand. Die sofort unternommen? R?Nung«ac«ion blieb erfolglos. Der Leichnam oe« Selbstmörder« wurde noch nicht ausgefunden. Neueste Nachrichten. Die Türkei und Griechenland. (Original-Telegramme. Athen, 13. Juni. (Meldung der Agence Havas.) Der Gouverneur von Volo veröffentlicht eine Pro» clamation, in welcher zur Kenntnis der Bevölkerung gebracht wird, dafs über Auftrag der kaiserlichen Re« gierung das bewegliche und unbewegliche Eigenthum jener Personen, welche Thessalien verlassen und anders' wohin flüchteten, falls dieselben mit ihren Familien innerhüb 14 Tagen, von heute an gerechnet, nicht in ihr Heim zurückgekehrt sind, zugunsten des türkischen Staates confisciert werden wird. Srifullah Pascha richtete an den Kronprinzen Constantin von Griechenland ein Schreiben, in welchem er zur Anzeige bringt, dafs das dritle Corps das Lager wechfeln werde, und um die Entsendung von Officieren brhufs Aufklärung über manche Einzelheiten des Waffenstillstandes ersucht. Infolge Ungewittels wurden einige Gegenden der Provinz Korinth überfchwemmt und die Eisenbahn-Verbindungen unterbrochen. Athen, 13. Juni. (Meldung der «Agcnce Havas.») Die Frage in Betreff der freien Einfahrt in den Golf von Ambrakia bleibt trotz des abgeschlossenen Waffenstillstandes eine schwebende. — Außer dem an die Mächte geleiteten Protest wies die Regierung den Kronprinzen an, auch bei dem türkischen Generalissimus, welcher den allgemeinen Waffenstillstand unterzeichnete, zu pro« testieren. Einer weiteren Meldung zufolge wurde die Einfahrt m den Golf von Ambrakia während des Tages für Handelsschiffe für frei erklärt. — Der griechische Generalstabschef begab sich in das tin tische Lager und regelte die Frage in Betreff der Vorposten. Indessen scheint es, dass die Türken noch immer die neutrale Zone überschreiten. Der Kriegsminister ist Hieher zurück» gekehrt. __________ Wien, 12. Juni. (Orig.«Tel.) Der Parteitag der Socialdemokraten nahm bei Berathung der Punkte «Consunwereiue und Productiv-Associationen» eine Nefolution an, nach welcher die allergrößte Vorsicht bei der Gründung von Confumvereinen und Productive genosfenfchaflen empfohlen wird. Die Partei lehne jede Verantwortung für die Gründung und Führung der Wirtfchaftsgenossenschaften ab. Weiters wurde befchlossen, den nächsten Gesammt-Parteitag in Linz abzuhalten. Hierauf wurde der Parteitag geschlossen. Wien, 13. Juni. (Orig.-Tel.) In den letzten Tagen sind drei italienische Erdarbeiter wegen Erzeuguug falscher Silbermüuzen verhaftet und dem Landesgerichte eingeliefert worden. Trieft, 12. Juni. (Orig.-Tel.) In der heutigen Sitzung des Triester Gemeinderathes theilte der Podtstä Dr. Dompieri mit, dass er angesichts der in Servola am 5. d. M. vogelommenen Arbeiterconflicte in zweifacher Richtung thätig war. Er habe fich zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung an den Statthalter gewmdet. Die Sicherheit««Behörde habe nach Entsendung der nöthigen Verstärkungen die Ruhe wieder hergestellt, die Schuldigen ausgeforscht und den Gerichten übergeben. Anderseits habe er einen Beamten des Magistrates nach Servola entsendet, welcher im Einvernehmen mit dem Gewerbe > Inspector und der Sicherheitsbehörde den Arbeitern die ungehinderte Aufnahme möglich machte. — Gemeinderath Dr. Venezian fetzte in langer Rede auseinander, dass der Arbeiter« conflict in Seroola nicht eine Brotfrage war, fondern nur auf die Verfolgung nationaler Ideale zurück zuführen sei. Derselbe sei die Fortsetzung der Gewalt, thaten, welche von Slaven iu Istrien. in Friaul und dem Territorium verübt wurden, und stehe mit diesen in Zusammenhang. Redner beantragte schließlich eine Resolution, dahingehend, der Gemeinderath möge seine Entrüstung über die Angriffe und Gewaltthaten aus-sprechen und die Regierung auffordern, die Stadt durch unparteiifches und energisches Vorgehen vor ähnlichen Auischreitungen zu schützen. Diese Resolution sei dem Ministerpräsidenten zu unterbreiten. (Großer Applaus auf der Gnllerie.) — G^gen die Resolution sprach Gemeinderath Goriup unter Unruhe der Gallerie. Redner suchte den Arbeiterconflict als Arotfrage hinzustellen und sprach sein Bedauern über den vor. gefallenen Couflict aus. — Es sprachen noch Vice« Bürgermeister Benufsl und Dr. Cambon, welch letzterer darauf hinwies, dafs die Provocationen von slavischer Seite nicht aushören würden, bis mcht die moralischen Urb'ber ders>loen zur Verantwortung ge» zogen würden. Man müsse, um Abhilfe zu schaffen, die politische Seite der ganzen Bewegung erfassen. Der Con» flict in Servola sei eine Bekräftigung seiner Behauptung. — Schließlich wurde die Resolution Venezian unter stürmischem Aeifalle der Gallerie angenommen Krakau, 13. Juni. (Orig.'Tel.) Se. Excellenz der Herr Ackerbauminister Graf Ledebur begab sich heute früh zu Wagen nach Czernichow, um die dortige auf Kosten des Landes erhaltene agronomische Schule zu be° stchligen. Morgen früh begibt sich der Herr Minister nach Tarnow, woselbst die Besichtigung der dortigen Landes Gartenbauschule in Aussicht genommen ist. Zara, 13. Juni. (Orig.-Tel.) Gestern fanden Truppenübungen der Garnisonen Meljine, Caftelnuovo und Cela statt. Nachmittags besuchte der Stalthalter das Grab des verstorbenen Landtagspräsidenten Voj-noviö. Berlin, 12. Juni. (Orig.-Tel.) Heute abends unternahm der von der Berliner Gewerbe »Ausstellung bekannte Prwat-Luftschiffer Wölfert in Begleitung des Mechanikers Knobe mit seinem lenkbaren Luftschiffe eine Probefahrt vom Tempelhoser Felde aus, wo ihm die Füllung und der Aufstieg seitens der Militärbehörde gestattet worden war. Der Ballon hatte eine beträchtliche Höhe. etwa 1000 Meter, erreicht, als eine starke Detonation erfolgte. In demselben Augenblicke stand der Ballon in Flammen. Die Gondel löste sich von der brennenden Hülle und siel mit rasender Gr> schwindigkeit in der Nähe des Tempelhofer Feldes zu Boden. Man fand alsbald beide Insassen mit schweren Brandwunden bed.ckt vor. Jedenfalls war der Benzin-motor durch irgendeinen Zufall explodiert und hiedurch die Katastrophe herbeigeführt worden. Wölfert hatte seine Versuche mit dem Luftschiffe im Interesse eines Consortiums unternommen, das seine Ideen fördern wollte. Nheiufelden, 13. Juni. (Orig.°Tel.) Die gedeckte hölzerne Rheinbrücke steht auf der badischen Seite itt hellen Flammen und «st wahrscheinlich verloren. Das Dach ist uom Feuer noch nicht ergriffen, doch brennt der Unterbau auf der ganzen Linie. Die Ursache des Brandes ist noch unbekannt. Das große Joch der Rheinbrücke stürzte gestern abends. um 9 Uhr in den Rhein und schwamm brennend stromabwärts. ' London, 13. Juni. (Orig.'Tel.) Reuters Office meldet aus Calcutta: Heute nachmittags wurde ein einige Zeit anhaltendes Erdbeben beobachtet. Eine An-zahl Häuser ist eingestürzt, einige Bewohner sollen getödtet und mehrere verwundet worden sein. Um Mitternacht wurde ein zweites stärkeres Erdbeben in der Dauer von fünf Minuten verspürt. In mehreren Stadttheilen ist fast jedes Haus beschädigt. Ein fünfzehn Fuß langes Stück des Thurmes der Kathedrale stürzte herab. Auch die Thürme anderer Kirchen sowie mehrere öffentliche Gebäude wurden beschädigt. Acht Eingeborene wurden getödtet. viele andere verletzt. Europäer kamen nicht zu Schaden. Auch in Hugyll und Burawan richtete das Erdbeben großen Schaden aN. Paris, 14. Juni. (Orig.°Tel.) Während der Fahl» des Präsidenten Faure zum Rennen Longs Champs explodierte eine mit Pulver geladene Gussstahlröhle-Es wurde niemand vcrlcht. Neben der Röhre ward ein Faure beleidigendes Placat, eine Pistole und ein Dolchmesser vorgefunden. Mau glaubt, es handle M um das Werk eines Narren. Zwei Individuen wurden verhaftet, der wülliche Thäter ist wahrscheinlich e«t' kommen. Lissabon, 12 Juni. (Orig.-Tel.) Die Polizei belegte die gesammte Austage des Journals «Malsellez«' wegen eines unter dem Titel: «Erlösung oder Tod' veröffentlichten Attikels mit Beschlag.___________ Neuigkeiten vom Büchermarkte. Spitzel, Export-Adressbuch sür den Orient, Nusslanv und Kaukasus, 1887/88, fl, 5 —. — Kloss, Der Bergarbeiter schutz,fl. 1-—. — Nrudt, Geisteskrank,. UnzurechnungsfaM Entmündigt, fl. — 90. — Dümmler, Haudbuch dcr ZM fabrication, 1. Liefg,, fl. 1 20. — Rint, Kajalmänner, fl. l »"' — Lebl, Der Obstzüchter, fl. 1 20. — Stain ach, Ua'ttdllHl Viehverlaufs, uud Niehschlächterei'Genossenschaften, fl. -^'^'^ Pohl, Grundzüge eiuer Dienstpragmatil für Verwaltung^ größerer Güter, fl. 3 —. — Prato, Die italienischen Well", fl. 1 80. — Wolf, Geschichten aus Tirol. 3. Sammlung, s"' st. 2 20. — Hueppe, Zur Nassen, und Socialhugiene A Griechen, fl. 1 44. — Wichmann, Die Wasfercuren, fl- ^'^ — Schüuemaun, Die Pslanzenvergiftuugen, ft. "-'^^, Muck und Hoffmann, Die Regelung des österreichischen AP, thekcuweseus, st. — 60. — Fugger, Die christliche Fawn", fl. — 18. — L e h m a n n, Schule des Wasserspringens, st- ^' «n' — Mauthuer, Die böhmische Handschrift (Roman), st ^ ^ — Vender, Buchführung im Bankgeschäft, geb. fi. 1'^ ^ Bender, Einfache und doppelte Buchführung, geb. fi. l ^H, Vorräthig in Jg. v. Kleinmayr 6 Fed. Bambergs »"" Handlung in ^aibach. Ausweis über den Stand der Thierseuchen in Krai" für die Zeit von, 3. bis 10. Juni 1897. Es ist herrschend: . h,r die Maul» und Klauenseuche .im Bezirke AdelSbcra '" Gemeinde Vrabce (2 H) - ' , ^,, die Vchweinepest im Bezirke Adelsberg in den O"''"" ii> Dornegg (7 H.), St. Michael (2 H.); im Bezirke Gottschec den Gemeinden Altlag (1 H.), St. Gregor (1 H). ^ ^); (1 H.); im Bezirke Gurtfeld in der Gemeinde Zirkle l-Hp im Bezirke Laibach'Umgebung in den Gemeinden ^"^.fai (3H.), Liplcin(2 H.) und Schleims (1H.): im Vezirle" ), in den Gcmeiudeu Grohgaber (1 H.), Großpetze (" ^ Oberdorf (l H.), Obergurt (4 H.), Rodockendorf (2 H-), ^ <„ Veit (1 H,) und Wcixelburg (1 H.); im Bezirke ^"N^le den Gemeinden Nltenmarkt (2 H.), Oblal (7 H): "» "",jh Rudolfswert in den Gemeinden Ambrus (4 H.), ^"" ,^^ (1 H.). Langenthon (2 H ), St. MichaeLStopiö (3 H.), ^„ip (7 H.), Seisenberg (1 H), Töplch (4 H.) und Tscher"'"'^„. (1 H.); im Bezirke Tschcrncmbl iu den Gemelnden ^., markt (12 H.), Gradaz (1 H.), Kälbersberg (4 V-'^ H.), (1 H.), Petersdorf (1 H.). Podzemelj (1 H.), Naoenze ^^ Schweinberg (2 H.), Semic (1 H.), Stockendorf ^» V^» ", ^l»V (2 H.). Thal (1 H.). Tjchernembl (4 H.), Weimtz (b V^ Winkl (l H.> Laibacher Zeitung Nr. 133. 120? 14. Juni 1897. Angekommene Fremde. Hotel Mclllllt. Am 12. Juni. Eichlcr, Privatier s. Familie, Warnsdorf. — Mandl, Bankbeamter, s. Gemahlin Prag. — Schaunn, Schrift-steiler, Braunschweig. — Franz, Vildhaner/Agram. — Bndol, Neamter; Lehmann, Zahnarzt, s. Gemahlin, Finme. — Savnit, Apotheler s. Gemahlin, Krainburg. — Lloyd, Gntsbestl'er, s, Ge< mahlin, Trieft. — Samsen, Joachim, Lam, Kflte,, Wien. — Geiger, Kfm., Dresden. — Fattur, Kfm,, Sitlich. — Brenner, Wnngroßhä'ndler, Warasdin. Holcl Otuiit Wien, Am 1A. Juni. Scampilli, Privatier; Franzon, l. l. Be» ailltcr und Tagliani, Kfm., Trieft — Zuzal, Ksin., Blatna. — Carli, Signer und Steiner, Kflte., Wien. — Pellegrini, Kfm,, Innsbruck. — Villina, s, Geinahlin. Kfm, Linz. — Vurger, Industrieller, Hrastnigg. — Winterhalter, Kfm,, Marburg. — Seelinger, Privatier, Schloss Weinbüchel. —Ladstättcr, s. Frau, Privatier, Budapest, — Graf, Kfm,, Sziget. — Stirböck, Forst-Assistent, Görz, — Adler, Kfm,, Wien Verstorbene. Am IN. Inni. Francisca Nozina, Inwohnerin, 75 I., Floriansgasse 4t>, allg. Wassersucht. A m 1 1. Iu n'i. Maria Venedig, Veaintens-Witwe, 85 I., Pctersstraße 8, ^poplexi», eerebri._______________________ 1!)lelcorolugischc Veobachtulli^n in Laibach. Scehöhe !i9t!-2 i^. «b. 741-5 16 8 SW. mäßist theilw. heiter. ?U.Mg., 741 5 16 1 OSO, mäßig , fast heiter , 1!l. 2 » N. 740 6 2:^0 SSO, mäßiq ^ heiter 0 0 ».Ab. 740-917-3 N, schwach ' heiter 14. l 7 U. Mg. 740 - 5 j 16 - 8 , SO. schwach ! heiter ^ U 0 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag und Sonntag 16'1" und 18 8", beziehungsweise um 1-3° unter und 1-A" über den« Normale. Verantwortlicher Redacteur: Iuliuö Obm-Ia iü^lH,,",^, iMtter von Wsi'fhrad, > Lottozichuug vom 12. Juni. , Graz: 46 3 22 39 23. Wien: 52 66 10 85 83. ! Lalbach, 14. Inni. Auf dem heutigen Marltr sind er< schienen: 2 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu nnt» Stroh, 12 Wagen llnd 4 Schiffe mit Holz. Vtlt, Mgz.° Mlt.» Mgz.> f! ^?r, ft,!lr, ft,!'fr^ fi,,rr, Weizen pr.Hettolit. 8 40 880 Nntler pr. Kilo , . — 80------- Korn . 6 20 6 50 Eier pr. Stttck . , 2------- Gerste » 5 20 5 50 Milch pr. Liter . . — 10------ Hafer » 6 50 6 50 Rindfleisch pr. Kilo — 64------- Halbfrucht » —-------'— Kalbfleisch » -62------- Heiden » 7 20 750 Schweinefleisch » 68------- Hirse . 7 20 6— Schöpsenfleisch' » 44------ Knlnruz » 5 — 5 — Hähnbel ftr. Stück — 45 - -Erdäpfel ' 2W-— Tanben > 18-Linsen » l2 — Hen pr. M.-Ctr. . 1 78------ Erbsen » 12^ — Stroh » . . 178----- Fisolen » 6 - — Holz. hartes pr. Rindsschmalz Kilo —94 >— Klafter 6,30------ Schweincschinalz » - 74 - — — wcickeö, » 4------- Speck, frisch » 70 — Wein,roth..pr.Hltl. - 24 -— geräuchert » ^. 68 — —^ — weih«. » — 30^ Schweizerhaus. Morgen, Dienstag, den 15. Juni grosses Militär-Concert. Anfang halb 8 Uhr abends. Entree 20 kr. Hochachtungsvollst (2634)2-1 r MÄ5»WK64 ffCtlOM*. VMsllgung. ! Für die vielen Beweise herzlichster Theilnahme > anlä'sslich des Hinscheidens nnserer innigst geliebten > Mnttrr?c., der Frau Mcrricc Menedig l sowie für die ehrende, zahlreiche Betheiligung am l Leichenbegängnisse sprechen wir auf diesem Wege ^ l unseren wärmsten Dank ans. l l Laib ach am 14. Juni 1897. ! Die trauernden Angehörigen. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem nn-erforschlichen Rathschlnsse gefallen, nnseren innigst geliebten, unuergesslichcn Gatten, beziehungsweise Vater und Großvater, den wohlgcborenen Herrn Alois Merle Werkleiter der l. und k. HofglockcngießeFei Albert Samassa, Besitzer des gold. Verdienstkrcuzes heute, den 12. Juni, um 6 Uhr morgens nach lan-gen, sehr schweren Leiden, versehen mit den heil. Sterbcsacramenten, im 69. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abznbernfen. Die irdische Hülle des theuren Dahingeschiedenen wird Montag, den 14. d, M.. nachmittags nm 6 Uhr im Trancrhanse Karlstädlerstrahe Nr. 15 feierlichst eingesegnet nnd sodann anf dem Friedhofe zu St. Chri> stoph ii» eigenen Grabe zur ewigen Ruhe beigesetzt. Die heil. Seelenmesse wird in der Stadtpfarr-lirche zu St. Jakob gelesen. Um stilles Beileid wird gebeten. Laib ach, den 12. Juni 1897. Die tieftrauerndc Familie. Course an der Wiener Börse vom 12. Juni 1897. '««^ oMene« «0«««««« ZWat».Anl»h»n. '^" "°" ^/., >«t!blttl!che Rente ln «ol?» o«r». M»l'«nvember , , . 102 8l, 102'50 ,. 30 ,, «prll-llctobcl lU2 ,lt, 102'^ >«54?l 4"/, Hlaa««lose, 850 st, 15b 5U IKU'bO !3«0« ü«/<, „ «anze 500 si, l4b?k> 14S 2K !««0ei 5»/2 „ Fünftel I0U ft, lb»'- leo— >«64?r Blaatslose , l»U K. l8S — l9u — d<<>. .. .50 fl. 189'— 'SV'- ''/, Do» M»hx. i» >»<> ft . 15l»üb 15b t» i"/., Left. Oolbrente, steuersre! 1L3»U I»3 t>0 »"/» t>to. Mentt in «^rnxenniühr., »«lleifreif' , l0« »0 INI'l« »'/»"/o «fterr. Inveflltlon«.Mente für 200 Kronen N«m.. . . 93 50 93 >0 »«len»w,Gt,)f,iauft.Nom,b'/<°/° 127 7b — ->lubolssb»hn 4^0 t. Kronenw. »leuers. (vlu. 3t. , für 2U0 i«. Nom,....... . SS »5 100»» Borarlbergbahn 4 V„ i, ttr«nenw, stluels,, 4W .! «!>M! »r, f. NW Kl, M°M ..... lOU —1U07b 6» Staaloschuldvirschreldun. ß«n »blllftemp.Mlenb.'Nctte«. tüsabethbay» i!U<> st, sM, bö,.' , »»nennst, ö, W. pi.Elllil . »5S—«5?-— »<<,, Ülnz°Äul>w<-i« 200 fi, ö, «. 5'/,°/. ....... »34b0 235bl» «t«. slllzb.'tk, Wl> ss. «, W. b°/., »31 5« »3li 50 «»l«< KavI.zwdA' ^,«0« Ü,«Vi, »<»'— !i<8 lib «n« Vtaate zur Z«,U»«> l)»U«aNo»e». Elijabethbahn «o« ,,, »ooa «. 4°/c ab 12°/» «. Lt. , . . t«?-- »17-50 Eltlabethbnhn, «'»a u.«m>0 U, 20» W. <<>/„..... 121-Ll. lL« 25 ssra?lz-I«!chh'B,, 6m. 15»4,4° „ »S 7b I00'75 Valliüü« »arl-Äudwill'Nni,», blv«rse Stücke 4°,^, .... 89 b0 100 50 »i'oiarl^c^ge», «ahü. «m, 1U»4, 4°,„ (div, Pt.) «.,». 100 fl, N, W S0 100 «U U:m, A^ld«nte 4°/, pti «lass? 123 0» 128 lib bto bta. PN Ultimo ... 12305 128 25 bin. Nente in Kronenwähr., 4">, !i,ü>/,°, I23-- 12885 dtv, «5. LIlblr 1"0 st.. 4',,°,, 101-40 102 40 dlo. sta«l« ObKö, lNng, V«b ' V. I, 187«, 5°/^..... 120-H0 1«1<>y dl?.4>/,°/l>Scha.iIle82l«!llb!.>Odl. 10110 102 - dto. Piäm.Hnl. K 100 fi. », W, 154-. 154'25 dto. bw. ^ bll st. K. W. Ik»—153KU Ibtik.«ez..2°le »°/„ 100 ß . 14125 14» — Klundtuil.»Gbligation»» ,'ftil io« fl, «M.: 4«>, lroatllNllli>l!itg,^üle 5^/...... 111? «0 128-S0 dto. Mültlht 1878 , , 108 50 —-- ilnlehen d,? Stadt Vörz, . , 112 50 .- — Anl^rn b, «Ltadlgemetlide W!e>, 10420 105 20 ilülellrn d. Etllktgeme<:e Wie» , Vtllbtgm. Wien 16?'- 1«8- Uö?>b»u «>,lehs>l, »erlüilh, 5'„ 100 50 101-25 ^ , »>>.li,>^ KllNt'5»-,<>,!>>,„< «8 75 89'25 «ilb Ware Pfandbrief, (für iuo ft.). Vlldcr. allg. öft. w!ia I, l>«l. 4»/„ »8 80 100 80 Kto. fram.«TchId». 3°/„ i. Hm. 11» ?5 119 7» otn. dt«. 5°/n, ll. Em. 117-. 117 75 Ä.-2ftcrr,llanbe« Hyp.'Anst. 4"/„ 39 8!) 100 80 vest..ilttl,. Van« »eil, 4«„ , , 10010 101 — bi«. bto, b>Mr, ,. 4°/,. , 100-10 101'— Gpa'cas,? l. ßst,. üxI. !^'V,« "l 101'»0 -'- ßsiuritäll»«<ßbltgülian»u (für IA> ft.), Ferd!!mnd«'3tordl>lld!' ^n, l»«^ iyi — ^gj g^ Oesten, Noi^mM'ak» . Hl 50 1125(> Ltaa^^._ . ,.„ Siidünd^ ü',, V Frcs. d^l>p. St. l80--. 18:-- dtü, 5" , i» <.<>a st, P. l<>0 fi. lZ« 80 12? 3!1 Un«.»«nliz. «llhü , , . 1U8 20 109 — 4°/„ Nnlerlraln«' Oa!,'"'' 9» z^ Zoo>— Vudllpest'Vllfllica (»nmda») . «8« ? 40 !lreblll°!e 100 st...... l98 75 198 75 «lary'Lofe 4U st, «M, , , . ü9 - «i - 4°/..'i)«nllu 50 Palffh^ofe 4« fi. «M, , , . «o 50 «2 — Ruthen Kreuz, vrst.Ges, v,, 1« ft. 20»0 2080 Nöthen Kreuz, Ul'N.Ves," , ä fl. iol,0 11'— «udolph-Lofe 10 st..... 25-2» 28'2b Nalm-llvse 41» ft. 2M. . , 72'50 7850 3t.'«en°i«-«ole ^<> fi, CM 7525 75?» Wnldstelü^lise 20 N, LM, , , l>S-. «1- Vewinstsch. b. 3"/<,Pr.'Kchuldv. d. Vodencrebitanftalt,!. >tm. . 15-50 I6li0 dto. dl«, U, kl« 1»8tt, 2«'«o 2? 50 «<,!!>««,' »'!"' »»2l» 28 »Ü (per Vtüll). ! «lNgI0°OfN.N<>/, 4?l,- 478 - «rbl,°slnst. s. Hanl>.u.2h'., 150 fi. , , 27S-—- 27? - Vuschtlehrndec His. 500 fi. !lM. 1572 157» dto. dtu, (lit. L) 200 ft. . 5L0-—5t»l' — » Nonnl,» D«r.lVllch «rl,, l)eft»ir,, 5N0 fi. «Vi. . . . 48«-— 48«- Dui-UobtnbllcherG.'N^oafl.lV, 7175 72 2t> > Ferdinnnd«-N«rdb. 1000 fi. CN. 8i»5!» »5«b - Lemb.» »«lellschaft 200 N, V, . . . 287 —2k8 -Üloyb, vest., Trieft, 500!!. «N. 882 — »8«' - » vefterr. Norbweftb. 2ttu fi. K. , 2«0—2»t — > dto. dto. (lit. U) Ü00 ft. !». 26S-50 26?- - » Prag°Dlller«ifenb. I50fi. G. . 93— »8 8» Btaatzelsenbahn 200 ss, N. . . »5» 25 8!,S ?t» Oüobahn «00 fi. ^!»«!., NeueWr., Hrio» rit«U<«tlitn l«a fi. . . . 107 — 108 — Nng.HlNz. «isenb. 200 fl. Ktlber 2l»)bU 21l50 Un«.!«tftd.(Naab'«llu)2,(!0fl.V. l>io 75 »1! z«, W,r.« 8«e»ltahnn»'«ct.^»es. — — -.->. (per Ktückj. «aüge!.. «llF, «st.. 10« ft. , . »Ida »8 — «tgyilel e-ise»' und «stähl Ind. iu Wien lOU fi..... ?5(> 71 l,g «iseudllhnw.-uellig., «ist», »0 fi. iü3 — 128 ?b ,,Glbeml!hl", Papiers, u. V. «. 8i— 9«. ^. Uiest.!^,- Brauerei ION fi. . . 18S — 137 >. Mo::wn^H«sellsch., Oest.,alpine in» 15 i«i sä Präger TlleN'Inb.^Ves. ÜMU sl. S8üb0 S9U-— Hnlg^'Talj. «teiittohle« ül> !i. «0» — «08»— ,,HchliiZl»0« fi. 210 — 244-.. „OttUr««.", Pllpierf. u. N.'G. 18850 i?U'-. I^fallt. Kohlenw.»Hef. 70 fi. i«8 — i»4 üu Waffenf>G.,Öeft.i« Wicn, l»0ft. 317-b!> «tS — WaggoN'Leihanst., Mg., ln YeN, «0 fl......... 540'— 550 - Wr. V-mgeXUjchast luo fl.. . 10825 108-50 Wte,!?rl!,r,i>r Hz,gel.VctllN>«l. 312 — 314 — «lmfttlbam .... , 9S-U5 »9 »>0 Deutsch« Plahc . , , . 58 8l 58 SV Uolldon .... . 119-00 119 e» Par!«..... , . »?-»?, «'S» 3t. V«t?,«burg. , ,»...-. Dalul»n. 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