.?« »4R Samstag an T». Juni «82G. !)ll vaibackcr ^cituxa" erscheint mit Allönahmc dcr Son»- und Fciertaqc > täglich, imb kost^ sammt dm Ärilagm im Eumptuir >,a nzjä hri g ll st,, halbjährig 5 st. 30 kr,, ,mt 'lrrcuil'aud im (l^mpwir ganzjährig 12 fi., halbjährig wch der Inftrtiousstämpel pr, l0 kr. füc eine jcde>3.nalige Einschaltung hiü.m ,u nchucn Aufträte bis l> Zcilci, losten l st. :i<1 lr. siir 3 Mal. l st. w lr. für 2 Mal mid 5,0 kr. für « Mal (mit ^»begrif/des I»sertio>i6stämpel5) einzuschalteü. Wräuumorations-Ankündigung. Mit Ende des laufenden Monates geht das I. Semester zu Ende, und wir laden hiermit zur Erneuerung der Pränumeration auf die „Laibacher Zeitung" ein Die Pränumerationöbedingnijse sind unverändert, nämlich: Ganzjährig mit Post, unter Kreuzband versandt, 15 fl. —kr. ganzjährig für Laibach in's Haus zugestellt 12 fl. — kr. halbjährig' dto dto 7 „ :w „ halbjährig dto dto. l> „ — „ ganzjährigem Comptoir unter Convert . . ^l2 „ — „ ^ ganzjährig im Comptoir offen .... 11 „ — „ halbjährig' dto dto . . tt „ — „ > halbjährig dto .... 5 „ Ü0 „ D^° Die Pränumeratiousbcträgc wollen portofrei zugesandt werden. °-^O Die Insertionsgebühren in das Intelligenzblatt der Laibacher Zeitung betragen für eine Spaltenzelle oder den Raum derselben, für einmalige Einschaltung ll kr., für zweimaliges kr. und für dreimalige 5 kr. — Zu diesen Gebühren sind noch 10 tr. >Für Insertionsstempel" für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. — Inserate bis zu 12 Zeilen kosten 1 fi. :ll) kr. für .'l Mal, 1 fi. 10 kr. für 2 Mal und l>0 kr. für 1 Mal, mit Inbegriff des Insertionsstempels. Rückständige Pränumerationsbeträge und Insertionsgebühren wollen stets franko berichtiget werden. Laib ach im Juni 183«. »R«. » «5««5«««5üs^«' ^' 5 «5«l«>2 «W»»2«VS, «. Wer Justiz. Minister hat den provisorischen Gc< "a.nö.Aojuultcu Dr. Karl Pi:sch zum defiuitiocn Os^chls < Aviunktell, dann den Aktmn des Bezirks-nmtrö Schlau, MaxeniiiiS Erust, uno dcu Aktuar dcü Vczirtogcrichtcö Schcmnil), Franz Repka zu Gericht«l'Aojunltcn dci ocm Äomitatögcrichle in Ncu-spyl; ferner den Aktuar ocs Vezirko^crichtcö iu Ko» moru ^olomauil Pl'zmmly zum Gerichts « Aojuukten des Komilatöglrichtcö iu Tyrnau uuv den Aktuar dcS Bezittsgerichleil zu Schemnil) IuliuS Moraocsik zum prooisorischen Gerichts-Aojnnkien dcs Komitat-gerlchlcs iu Unlcr.ttudiu, ciwlich die Allökultautcu Franz Treu kl er uno Heinrich Czöppan zu Ak< tuarcu des Bezirksgerichtes iu Schcmuil) und den Ausiultanlcu Ailtou Pcchata znm Aktuar des Bc> zirksgerichlcs iu i^omoru cruauut. Feuilleton. Feierliche Sitzung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften «M 30. M,n 185«. (S ch l u fi.) ^och wurde erwähnt, iu welcher Wrisc die Fort> Atzung begonnener Werke gefördert, dic Hcrallsgabc neuer ermöglicht worden ist; cs wurden diejenigen gcnauut, die sich au den im Drnckc erschienenen Schriften der ^lassc lnlhciligct habeu, und der Verlust gewürdigt, welchen sie dnrch den Äod erfadren ^"t. Der Hiugcschicdeuo ist das wirkliche Mitglied, ^laf Josef KciM'M). Auch dic ^eistnngeu der mathcmatisch'Uajurwissrn' 'gastlichen blasse wllrdcu alisführlich besprochen und "llf dic erfreuliche Eutwickluug der durch die Akademie ms ^cbcu gerufeneu uud nnt ihr in Verbindung slchcndcu k. k. Zentral > Anstalt für Meteorologie und -'dmaguctismus hingewiesen. Dic Klasse beklagt den Verlust eines korrespow d'rcudcu Mitgliedes im Inland, des Professms Pc> Una in Praa^ und ciucs korrcspoudircudeu Mitglic- Dic k. k. Steuerdircktiou für Kraiu hat die pro-uisorischcn Steuer - Einnehmer Anton Piskar, Moriz Junis llud Richard Iaueschit), danu die proui» sorischeu Steuer «Kontrollore Johann Iam ni g. Io> hauu Vened^. >,nd Paul Illerschih zu vrfiui-tiucu Stcueramlskontrollorcu l. Klasse; die provisos scheu Steuer «Kontrollore Adolf Pfeffer er, Ma-thias Brcsovar, Friedrich Riltcr uou Födraus> pcrg, Johann W iSjak, Ferdinand Slug a, Josef Vaner, Frauz Pctritsch, Kasper Pctcrliu, Fmuz Sedlak uud Josef Milcziusky, zu dc» fiuilwcn Stcueramts'KoittroUorcu U. Klasse; den k. l. Untcrlicutcnant im Flottillen «Korps Stefan Wr u ß, die provisorischen Steuer-Konlrollore Matthäus La« paiuc, Franz Tomz, Johann Klcmenzhizh, Joyauu W u t s ch c r, Rudolf Wcith, Autou Vi 0 it> Florian Jerrmaun, Franz Paul in, Ferdinand S u ch a d o d n i g, Erncsl Elsuer uno den provi» sorischcn Steueramts'Offizial Franz Taut scher zu des im Auslande, des geheimen Rathes v. Fuchs in Münchcu. V>.m bcidcu wurdc eine biographische Skizze gegeben. Vou den zum Ersah der iu, Verlauf des Jahres l«"/^ erlittenen Verluste von der Akademie Vorgc-schlagcucu und Gewa'hltcu haben Sc. k. k. Apostolische Majestät durch allerhöchste Entschließungen uom 18. Oktober 18!>K zu erneuuru uild zu genehmigen geruht: Inder philosophisch'historischen Klasse: den Herrn geheimen Rath und Professor Dr. August Vöckh iu Berlin zum auswärtigen Ehrenmitgliedes den Professor Joses Aschbach in Wien zum lorrespon-dircudeu Mitglicdc im Julaude; die Herren Edl'le-stand du M'ril in Paris uno Wilhelm Wattcnbach, tönigl. prelipisch.u Archivar in Brcslau, zu korrc^ spondircndcn Mitgliedern iiu Auslande. Iu der malhc> matisch'naturwisscuschaftlichtu Klasse: ;u>n wirklichen, das t^rrespondireiwe Mitglied, Herrn Dr. Franz ^f!)dolt, Professor der Mineralogie. Geognosic ulid Botanik am k. k. polyllchnischen Institute iu Wieu; Hcrru Friedrich G. V. v. Strnve, Direktor der kais. russischcu Sternwarte zu Pulkawa zuin ausländischen Ehrenmitglicdc; Herrn Dr. I. Goltlieb, Professor der allgemeinen uud techuischcu Chemie am Ioanncum zu Graz, zum ausläudischeu und Hcrru Dr. I. F. L. Hausmaun, köuigl. hannouer'scher gehciiner Hufrath uud Professor der Mineralogie an der Universität zu definitiven Steueramts-Koutrolloreu III. Klasse, cud-lieh den provisorischen Stcucramls-Offizial Iohauu Tomaschovih znm provisorischen Stencramts-Kou-trollor III. Klasse ernannt. 5 K. k. Steiler »Direktion Laib ach am 16. Juni Oesterreich. Wien. Die zu Nicu versammelten Kardiuälc, Grzbischöse und Bischöfe sind, nachdem sic am 17. ! Juni ihrc Bcrathungcn geschlossen haben, heute am 18. Iuui vou Sr. Majestät uoch ein Mal aliergnä- digst in einer Andicnz empfangen worden. Sc. Emincilz der Kardinal Fürst Schwarzcnbcrg. als ältester Kardinal des Kaisrrthums. richtete au Allerhöchstdicselbcn in lateinischer Sprache nachstehende Nottc, welche iu der Ucbcrschung lauten: Göttingeu. znm ausläudischeu korrespoudirenden Mit« glicde. Das wirkliche Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften, Herr Professor Dr. A. Jäger, sprach demnächst: „Neber dic Wiedervereinigung Tirols mit Oesterreich im Jahre 1813." Dic Lösung dcr Frage, wie so cs gekommen, daß sich dic vielen, der österreichische»! Monarchic au-gchörcnden. durch Sprache, Abstammung. Sitte, Bildung lind Vorlcben so verschiedenen Völker mit ^iebc um denselben Thron schaarcn, dap Stürinc. welche den mächtigen, staatlichen Bau zu zertrümmern drohten, uur ein um so innigeres Anschließen stets zur Folge hatten, welcher Natur also eigentlich das einigende Band sei, das die heterogenen Elemente so fest zusammenhalte, habc die Wissenschaft auf verschiedenen Wegen gesucht, so in dem Systeme dcr Ebeucn uud Flupgcl'ictc. in der Gemeinsamkeit der Bedürfnisse, in dcr großen Mission Oesterreichs. ciuc Vormauer Deutschlands und Europa's zu scin und dic Kultur dcs Westens nach dcm Südosten zu verbreiten, in dem konsequenten und klugen Hmwirkcn dcr Staatsverwaltung ans staatliche Einheit; cr (I.) glanbc nicht zn irren. wenn cr behaupte. der Zauber, der die Polyglotten Völker Oesterreichs einige, „licgc in dcr dnrch die Heiligkeit dcs Rcchtcs und dcr Ver. träge gegründeten Wechselbeziehung zwischen dcr Dy. ««<> Euer k. k. Apostolische Majestät: AIlergnädigster Herr! Das nnisangreiche und wichtige Werk, bei dessen Veginne uns huldreichst vergönnt war. vor Eucrer Majestät zu erscheinen, ist nnter Gattes Beistand zu Ende geführt. Pei aller Mannigfaltigkeit der Gegen-stände, welche sich darboten, bei aller Verschiedenheit der Völker, deren geistige Bedürfnisse Beachtung er-wischten, waren wir Alle Eines Geistes und Sinnes: denn unser einziges Streben war, für Alles, dessen Negelnng noch bevorsteht, jene Gestaltung einzuleiten, von welcher Religion und sittliche Reinheit und eben darum auch die Wohlfahrt rcs Reiches Euercr Ma jcstät am meisten Förderung zn erwarten hat. Einige Darlegungen und Biticn. welche wir ausdrücken zn sollen glaubten, werden binnen Kurzem vor Euerer Majestät Thron gelangen lind dort jene kaiserliche Huld finden, über deren großartige Kundgebung dic Kirche in allen Bändern Oesterreichs frohlockt. Nach Gott ist unser Hoffeu und Vertrauen auf Eurrer Majestät Frömmigkeit. Weisheit und Gerechtigkeit gerich> tet. Nach dem Laufe lmnschlichrr Dinge ist es kaum möglich, daß das wahrhaft Große bei seinem ersten Auftreten ohne alle Schwierigkeiten bleibe' aber es begibt sich mit chm dasselbe, wie mit der Sonne, wenn sic tie leichten Nebel, welche ihren Aufgang um> ringten. emporsteigend zerstreut und ihres Lichtes rri. neu Strahl versendet. In unsele Kirchensprengel heimgekehrt, werden wir mit rastlosen» Eifer dahin wirken, daß die Vereinbarung ihre segenreichen Wirkungen nach allen Seilen hin verbreite und sogar die Weisbeit dieser Welt bekennen müsse, dap die Frömmigkeit zn Allem nütze sei, Der Herr wird dem Werk, welches zn seiner Ehre unternommen ist, freu-digcs Gedeihen geben und Enerer Majestät eine Krone des Ruhmes verleihen, welche in allen kommenden Jahrhunderten der Weltgeschichte glänzen, droben aber mer die Verhältnisse eö gestatten, zu entsprechen, wird Mir zum Vergnügen gereichen. Uebrigens lassen Sie Mich Ihrem Gebete empfvhlcn fein, Hochwürdigste Bischöfe! Reich seien die Früchte Ihrer BcmühuU' gen, alle Stände zu allem Heiligen und Guten an-;u!citen; Mein Wunsch lind Streben geht dahin, daß oie Mir anvertrauten Völker die Güter des zeitlichen Lebens haben, ohne die ewigen zu verlieren. -' Wicn, 19. Juni. Eine Verordnnng der k. k. niederöstcrrcichischcn Statthaltcrei vom 28. März l85)6 ist crfiossen, womit Israelite n als fähig erklärt werden, verlänftiche Gewerbe eigcnth ü m-lich an sich zn bringen. " Aus einem speziellen Anlasse, wo baicrischc Unterthanen ans Grundlage gefälschter Dokumente in Oesterreich getränt wnrdcn, hat die königlich baicrischc Regierung das Verlangen gestellt, daß Trannn-gen baierischer Unterthanen künftig nur dann zn vollziehen feien, wenn dieselben die Zulässigkeit ihrer Ver> ehelichnng in Oesterreich durch das auch schon nach den bisherigen Vorschriften hiezu erforderliche, jedoch in Zukunft mit der königlich baierischen ministeriellen und gl'sandtschaftlichcn Beglaubigung versehene Zeug-niß nachzuweisen vermögen. Hicvon wurden die Kreisämtcr in Folge eines Erlasses vom N. d. M. des k. k. Ministeriums des Innern zur eigenen Nicht« schnür und jener der politischen Unterbchörden nut dem Beisätze in Kenntniß gesetzt, daß die hochivürdi» gen Ordinariate eine gleichmäßige Mittheilung von dem k. k. Kultusministerium erhielten. " Es wurde ncncrlich erklärt. daß nichts im Wege stehe, daß das Bezirksamt zu Sign in Dalma< lien jenen armen Individnen der Landbewohner die» scs Bezirks, welche nöthig haben, sich auf die Märkte die angrenzenden Provinzen der Türkei zn begeben, um daselbst Vieh, Getreide oder andere Gegenstände zum eigenen Familicngrbranchc anzuschaffcu oder sich durch deren Wiederverkauf auf dem Markte zu Sigu einen Gewiuu zu erwerben, in dringenden Fällen nnd unter den gehörigen Vorsichten lind den nut Statt» haltercicrlaß vom 13. OKobcr 18i!4 festgesetzten Bedingungen , Modalitäten nnd Beschränkungen die nöthigen Reisepässe ausstelle, wenn sie verdachtlos lind nicht etwa schon früher ans der Türkei ausgewiesen worden sind, wenn über ihren Reisezwecl lein Zwci> fcl obwaltet, nnd wenn sie sonst anch überhaupt den bestehenden Vorschriften gemäß zur Erlangung von Reisepässen in das Ausland geeignet sind. Es versteht sich dann von selbst, daß, nachdem somit derlei Landbewohnern aller Grnnd nnd Verwand benommen tert worden; die Naturwissenschaften hätten in dieser Hinsicht dcr Sache der Humanität einen unbcrrchcn° baren Dienst erwiesen. Man sci ferner endlich zur Erkeuutmß gelaugt, d^ß ohne rationelle Wissenschaft-lichc Behandlung kein Fortschritt in den Gewerben möglich sei und wcrec durch dieses Erkcuncu der wichtigsten Interessen das Band, welches Kunst. Wissenschaft und Gewerbe bereits umschlingt, noch fester knüpfen. Dcr Redner entwickelte den Begriff dcr «Thci-lnng der Arbeit", einer Quelle der sinnreichsten Erfin> dungcn, er sentc den wohlthätigen Einfluß dcr Maschinen auf die menschliche Gesellschaft auseinander, beleuchtete lind widerlegte dic vielfach laut gcwordc» ncn entgegengesetzten Ansichten, wozu ihm die Geschichte dcr Maschinen nnd ihrer Wirksamkeit die schlagendsten Beweise an die Hand gab, und schloß den eben so praktisch als anziehend gehaltenen Vor-trag mit folgenden Worten: „Wie lange dcr iudnstricllc Kampf, welcher, wie behauptet wird. Zweck dcr menschlichen Gesellschaft ist, da ohne ihn dic Menschen in dumpfe Trägheit ucrsiukeu würden »nd ihrc geistigen und körperlichen Anlagcn unausgcbildct blieben, bis zmn Emtrittc dcr Zeit einer schönen Harmonie aller cdlcn menschlichen Kräfte noch fortdauern wird. wer vermag das zn ermessen'/ Allein, wenn nicht allc Hoffnung auf ciuc ist. sich in dcr Türkei ohne die nöthigen Nciscnrkun« den zu begeben, nunmehr mit Nachdruck darauf gese< heu werden muß, daß der noch immer bestehende Un« fug Seitens derselben, die Türkei ohne Reisepässe zu betreten, ein Endc nehmc. Gleiche Verfügungen sind auch an die übrigen an dcr Grenze gelegenen Bezirksämter dcr Kreise Spalato nnd Zara in Betreff ibrcr 'Uezirksiichisscn erlassen worden. — Am 12. d. M. traf Herr Oberst Müller in Wi cn er Nc u slad t ein, um — einer nns von dort zugekommenen Mittheilung zu Folge — im Allerhöchsten Auftrage denjenigen dnrch den Hagelschlag am 6. d. M. bcsonders hart Betroffenen, welche ohnc eine anßerordcntlichc Unterstützung nicht im Stande wären, sich zu erholen, eine Geldhilfc zukommen zu lassen. Es waren gleich nach dem unglücklichen Ele. mcntar - Ereignisse in den beschädigten Bezirken die erforderlichen Verfügungen wegen Erhebung des Scha« denö mit Rücksicht auf die Gewährung dcr Steuer-Nachsicht getroffen worocn. Da es dcr Wille Sr. k. k. Apostolischen Majestät war, daß die Bttheilung bereits am !4tcn vorgenommen werde, so trat nach getroffenen Dispositionen an diefem Tagc Herr Oberst Müller mit dem Herrn Grafen Eoudcnhovc die Fahrt in jene Gemeinden an. in welchen die Kcnntnißnah-mc des Schadens nnd die Vethcilung zu Handen dcr betreffenden Verunglückten vorgenommen werden sollte. Dieß geschah für den Bezirk Wiener Ncnstadt hinsichtlich der Vernnglücktcn in Theresirnfeld. Sol-lenau, Fclirdorf. Eggcndors. Nöllcrsoorf. Dreistes ten. Hölles, Matzcndorf, Steinabrückl; für den Bezirk Guttenstciu bmsichtlich dcr Verunglückten in Pcr> uitz und Rohr; für deu Bezirk Pottcnstcin hinsichtlich oer Verunglückten in Leobersdorf. Hirtcnberg. Linda-brnnn nnd Enzesfeld; für den Bezirk Baden hinsichtlich dcr Verunglückten in Ginseisdorf. Schönau. Tees» dorf. Dornall. Am löten wnrden die beschädigten Gemeinden des Ebrrichsdorfcr Bezirks besucht lind die Betbeilnng zu Poltendorf vorgenommen. Dic unter die Beschädigten vertheilte Summe erreicht den Betrag von fünfzchnlhalb Tausend Gulden. Die Belheiltcn waren durch diesen ergreifenden Beweis dcr allergnädigsten Fürsorge Sr. k. k. Apo« stolischen Majestät tief bewegt, die Rührnng ihrer Herzen machte sich in tiefgefühlten Wortcn dcö Dankes Luft. mit welchen sie die Segnungen des Him» inclö auf das Haupt des allergnäoigstcn Kaisers hcrc'l'riefen. ') 5) Wic wir vlNichm,',!. ist Se. (>r;clli'N; dlr Ol'ücral' ?ldj»< t.nit Sr. H.'ajMt rcs Kaiftrs. Herr FML. Fr.ihcrr von Kl'llin'r, nach Mchim» al'^crcisrt, lim dm di?rt durch dm Il'htlii Haqclschlag Vrnmglilttttii i»i Allrrhöchstm Auftrage Hilft zu bringn,. endliche gütliche Ausgleichung trügt, und wenn das in dic warme Mcnschenbrust gelegte Gefühl. welches an eine Harmonie in dcr Natur und der menschlichen Bestimmung, sowie an eine ewige Licbc dcr göttlichen Vorsehung glaubt, mehr als Ahnung ist. so wird diese Zeit kommen und dieser Kampf sein Ende erreichen !" Wiener Waschhäuser nach englischem Vorbilde. Wenige gemcinnützigc Einrichtnngcn dcr ncucsten Zeit haben so rasch allgemeine Anerkennung und Ver« brcitung gefunden, als die öffcntlichcn, in der Rcgrl mit wohlfcilcn Bädern vcrknüpftcu Waschanstalten Englands. Sic dienen dcr Reinlichkeit am Körper, sowic in Kleidung und Wohnung, sic sind cin wesentliches Mittel der Hygicia, der privativcn lind öffentlichen Gesundheitspflege, ja sclbst dcr häuslichen Annehmlichkeit, sie geben auch Stützen dcr Sittlichkeit ab. Für allc bürgerlichen Haushaltuugen eben so wie für großc Anstalten bilden sie nicht minder rin Mittel dcr Oekonomic. denn nichl bloß bewirken sic in den Eouti dcr Wäschc sehr erhebliche Ersvarui'gcl', sondern - und das ist hicbei noch die Hauptsache^ sic machen auch das schädliche Bürsten und W"> ^ dcr Wäschc oder die Anwendnng ätzender Substanz «RR Trieft. Dcr „Osscrv. Tricst." enthält mit Bezug auf die in der „Trieft. Ztg." erwähnte iftria« ner Deputation an Sc. Erz. den Herrn Finanzmini-ster die Nachricht, daß die von derselben überreichte Vorstellung wcgcn der nachtheiligen Wirknug des Ausschlusses des istrianer Kreises vom Frcihafcugc-bicte vom h. Finanzministcrinm in ernstliche Erwägung gezogen und eine Ministcrialkommission ernannt worvcn ist, um an Ort nnd Stelle die Verhältnisse zu untersnchen ilnd zwccklnäßige Abänderungen im Interesse dcr Halbinsel in Vorschlag zn bringen. — Dcr „ Ocstcrrcichischc Volkswirth" schreibt nnterm 16. d. M.: „Eine englische Aktiengesellschaft, welche in Trieft großartige Docks zn banen beabsichtigte, hat von dcr dortigen Gemeinde für das ausgelegte Kapital eine Zinsengarantie auf 90 Jahre verlangt. Nachdem jedoch die Gemeinde diese Garantie abgelehnt, haben die Engländer ibrcn Plan aufgegeben und dcr Van dieser Doels unterbleibt. Unseres Wissens wurde die Zinsengarantie nicht von dcr Gcmcindc verlangt- >vir zweifeln auch, ob ^ der Plan schon definitiv beseitigt sei und, wcnn dieß dcr Fall, ob er an dcr Frage dcr Zinscngarantie scheiterte. __ In Verona wnrde eine Sonntagsschulc für Handwerker errichtet. Der Hauptnntcrrich, wird sich über Physik und Chemie erstrecken. Trieft, IN. Inni. Mittelst des Lloyddam-pfers „Calcutta" erhielt die «Trieftcr Ztg." Berichte ans Konstantinopcl vom 13. d. M. Wir ent« nehmen denselben, daß zwischen Pera nnd Pujukocrc ein Streit zwischcn österreichischen Slavonicrn und türkischen Soldaten entstanden ist, wobei einer dcr Ersteren einen Türken zn Vodcn streckte, und hierauf zwei Orstcrreicher u,ugcbracht wurden. Etwa 1U türkische Soldaten zogrn dann ins Dorf und mißhandelten die dort befindlichen Montenegriner, von denen sie scchs verwundeten. Auf Einschreiten dcr Inter-""ntiatnr wurden die Slavonicr uud Montenegriner ausgeliefert und ins Spital gebracht. Die türkischen Vchördcu zeigten dabei die größte Bereitwilligkeit. — In Tenedos wurde der Sohn des österreichischen Kousularagcutcu von Türkcnhausen überfallen lind verwundet. Dcr Inlcruuutius entsendete dorlhin dcn Dolmetsch Hcrrn Le Vidart. Die Urheber wurden festgenommen und die Pforte wird die Schuldigen streng bestrafen. Die Vanlkonzcssion wnrde dem Hanse Edc uud Kompagnie in Verbindung mit einigen Bankiers von Koustautinopcl übertragen. — Gerüchte von einem beabsichtigten Ausstände waren im Umlaufe, die sich jedoch als uugegründct erwiesen. — Dcr tunesische Of> fizier, welcher dcn Ionier ermordet, wnrde entdeckt unuölhig und verschaffen dadurch dcr Nasche eine doppelt und dreifach längere Dauer. So haben daun auch Frankreich, Vclgicn nnd Nordamerika durch Gesetze und beträchtliche Subveu» tioncn ans Staats- oder Ocmeindemittcln, norddeutsche, holländische, potngicsischc, spanische uud italienische Großstädte durch freiwillige Schcnknugcn die Vcr> Pflanzung solcher Anstalten in ihre Gebiete beschleuniget. In allen jenen Ländern, selbst auch in Dänc> mark uud Norwegen bildeten sich Privatgesellschaften für die Errichtnug derselben, uud ucben Anstalten, welche in der Hauptsache die Gcmciudc begründete, traten andere ganz sclbstständigc durch Aktienvcrcinc hervor, welche ihren Theilhabern eine sichere, angemessene, zum Theil sogar hohe Reute abwerfe». Oesterreich ist nun anch diesem Vcispiele gefolgt. Die schml vor einigen Jahren ans schr schwachen Anfängen gcbildctc österreichische Tampfwasch'Akticn-Gesellschaft verfolgt mnlhiq den dnrch die Staatsbc« Horden willkommen geheißenen Zweck, zunächst Wien "ud späterhin die bcdeutcudcrn Provinzstädtc dcs ^"iscrstaatcs, welche nicht aus cigcucm Aulassc dariu ^'gmgcn, mit zweckmäßigen und wohlfcilcu Wasch-l>ne> Vadchänsern zn verschen. Sie hatte hier leider "Ut unsäglichen Schwierigkeiten, ganz bcsondcrs abcr '"'t der kältesteu Gleichgültigkeit und Theilnahms-l^s'gkcit dcr reichstbegüterten Klassen zn kämpfen, und verhaftet. — Scit cinigcn Nächten sind zwci neue Lcnchtthürmc am Eingänge deS Bosporus ins schwarze Meer in Wirksamkeit. — Ein Gerücht wollte von blutigen Streitigkeiten zwischcn dcn Russen und Türken iu Kars bei Ucbcrgabc dcr Festung wissen. Ans A l h e u vom 14. d. wird gemeldet, daß die Ränder von dcn sieben Passagieren fünf ftcige« lassen und nur zwci, die Söhne dcs Professors Olym-pins uud des frühcru Kammerpräsidenten Gionrois mit fortgeschleppt und für sie bczichungswcisc Löse» gcldcr von 3000 und 4000 Thaler verlangten, An» Orte, wo das Geld nicdcrgclcgt wurde, entschlüpften beide Jünglinge, ermnthigt durch die nahe Patrouille. Durch diese erhielt man genauere Auökuuft über die Schlupfwiukel dcr Räuber, die nun dcr Verfolgung nicht entgehen werden. Die Abreise Sr. M. des Kö-nigs war anf dcn 17. festgesetzt. Deutschland. Ncichenberg, 14. Inni. Es bedarf nnr des festen Willens und einer gewissen, über Herlömiu> lichkeitcn nnd Kleinlichkeiten sich hinaussetzenden Thatkraft , einer gründlichen Armcninstitulsvcrwaltuug, um 1. die Armenvcrsorgung in dcr Gcmcinde so wenig wic nnr immcr möglich belästigend für die Gemeinde-angehörigcu zu machen; 2. dem arbeitsfähigen Armen Gelegenheit zn verschaffen, seinc auch uoch so geringen Kräfte nützlich zu verwenden, nnd endlich 3. der dcmoralisircndcu, Aergerniß erregenden Straßen« und Hansbcttelei das gewünschte Ziel, zu setzen. Durch ein Institut, welches dcn arbeitsfähigen Armcn nu> ralisch zwingt, sich Obdach uud Lebensunterhalt iu dcr Anstalt sclbst zu verdienen, und nur gänzlich arbeitsunfähige, alte, schwache und kriippclhafte Arme dcr uucntgelllichen Ol'sorgc der Gcmciudc überläßt, wird ein Aufwand mehr als gcnügcn, wclchcr kaum dic Hälfte dcs jetzigen, in unserer Stadt für Armen« Unterstützung erforderlichen absorbirt. — Es wird fernerhin nicht mehr dcr Fall vorkommen, daß Leute, welche entweder Angehörige haben, dic für sie zu sorgen verpflichtet, uud auch für sie zu sorgen in der Lage sind, oder Leute, welche faltisch iu dcr oder jcncr Beschäftigung ihr Brot verdienen, auf Kosten gänzlich erwerbsunfähiger Armer aus drm Armcnin-stitutc cinc rcgclmäßigc Bcthcilnng erhalten, und cs wird sohin dcr Anfwano ermäßigt werden können, welcher jährlich znr Ergänzung dcs Armcnfondcö durch eine Sammlung aufgebracht wcrbcn mußte. Das Ar> mcnarbcitöhaus wird ferner Gelegenheit zur Anwcn-dung der hetcrogcustcu körpcrlichcu Kräfte gcbcn; denn Alles, was das Armenhaus braucht, soll auch im Armenshans durch Arme hergestellt wcrdcn, uud diese Thätigkeit soll sich nicht allein auf Bcklcidung der Armen, Reinigung ihrer Wohunngcn. Betten wclchc noch heute fortdauert. Die Aktionäre der Unternehmung sind Techniker, Handwerker, Beamte, Aerzte, überhaupt solche Pcrsoncn dcr Mittelklasse, wclchc znnächst in dcr Lage sind, die wohlthätigen Wirknngcn dcr fraglichen Anstalten zn würdigen. Unscrc rcichcn Firmcn fchlcn untcr ihncn so gut wic durchaus, und cs ist gewiß keine sehr erfreuliche Thatsache, dort, wo cs sich gerade um ciuc so gc-mcinnützige, für die mittlern und untern Klassen so wohlthätige Unternehmung handelt, eben auf keineu jener Namen zn stoßen, welche man bei größern Reingewinn bringenden Geschäften lenchten zn sehen gewohnt ist. Die Gesellschaft bedarf, um ganz Wien nach den Hauptuiertclu mit Waschhäusern zn versehen, eincs Kapitals von li00.000 Gulocn nnd bis zu dicsem Vctragc kanu sie Akticn hinansgcben, jcdc !', 2i;0 Gulden B. V.; allein bisher hat sic nicht viel mehr als für 100.000 Gulden zu cmit> tiren vermocht, nnd wcnn das Unternehmen trotz aller Austrengnugen der Direktion, wclchc übrigens ganz unentgeltlich und ohne jeden Ersatz für ihrc nicht unbeträchtlichen Opfer fungirt, schließlich uoch. gcwiß nicht zur Ehre dieser Stadt, schcitcrn sollte, dann trägt die Schuld davon einzig nur dic stciucrne ,!heil uahmslosigkcit ihrer rcichcn Gcldmächtc. Inzwischen steht scit vier Monaten das erste Waschhans der Gesellschaft in dcr Leopoldstadt, gegen- nnd Wäsche, Besorgung ihrer Küche beschränken, son« dcrn sie muß sich anf die Bcstellnng dcr znr Anstalt gehörigen Grnndstücke nno Besorgung des nothwcn« digsten Nutzviehes erstrecken. Wird aber erst die Uc< berzeugung von dcn Vortheilen ciilcs solchen Institutes nach jcdcr Richtung hin ins Blut der Bcvölke» rnng übergegangen sein, dann wird cs woh! Nicman« dcn luchr einfallen, in Folge cincs übelangcbrachtcn Milothätigkcitösinnes dem Straßen- oder Hausbeltlcr ein Almosen zu spcudcu, das fruchtbringcndcr dcm Armenarbcitshanse zngcwcndct wcrdcn kann, nnd ganz ordnungsgemäß könnte selbst gegen denjenigen mit ei» ncr, dcm Armcnarbcitshause zn Gute kommenden Geldstrafe vorgegangen werden, dcr verblendet gcnug wärc, dcn Straßenbcttcl auf Kostcu sciucr wahrhaft bedürftigen Mitbürger zu unterstützen. Hört abcr die Unterstützung auf, so wird auch dic Beltclci in Ende uchmen. Der hiesige Bürgermeister hat dcn Plan znr Ercirung eincS solchen Armenarbcitöhauscs in Ucberlcgung zu uehmcu augcordnct und riuen Magistratsrath nut dcm Referate dieses Gegenstandes betraut. — Nach ciucr amtlich gepflogenen Erhebung gcnicßcn 46 arbcitsfähigc Mäuucr und Ilü arbeits« fähige Wcibcr, 47 Männer nnd 1 Ul Weiber, wclchc arbeitsunfähig sind, Unterstützung aus dcm Armcn-institutc. 'l- Die Meldung, daß bcr Baron von Budbcrg schou im nächsten Monat von Berlin auf dcu Gc-sandtschaftsposten in Wien übersiedeln wcrde, cnc» bchrt dcr Begründung. Herr v. Bndberg wird sich im Juli von Berlin nach St. Petersburg und von dort erst nach etwa drei Monaten anf seinen neucn Posten in Wien begeben. Zn derselben Zeit. also etwa am Endc des Monats September, wird der neu ernannte Gesandte in Berlin, Baron v. Brnnnow, dicsc Stelle antreten. Montenegro. Von dcr montenegrinischen Grenze wird der ..Agr. Ztg." unterm 6. d. M. über den bereits gemeldeten Ucbcrfall cincr türkischen von Niksie gc» gcn Nagusa gehenden Karavane durch die Montcnc-griner bcrichtct, daß bei dcm Kampfc außer 14 Tür» ken 3 Montenegriner gclöotct wurden, unter welchen lctztern sich cin Perjanik nnd cin Flüchtling ans Vocche di Cattaro, Namens Martinovic, befand. l>8 mit Warcu bcladcne Pfcrde wurden weggeführt und diese, so wic die Waren vertheilt. — Fürst Danilo hat zwci Jünglinge nach Paris zur Ausbildung gesendet und bei dieser Gelegenheit auch cin Geschenk an Kaiser Napoleon. Dassclbc besteht aus cin Paar silbcrucn Pistolen nnd zwci Handjars ans rcincm Silber von dcr schönsten Gattnng. Derselbe Korrespondent schreibt ^ nntcrm 7. d. M.: Von Cctinje sind zwci Abgcord» l übcr dcm Augarten zur Hälfte (erste Abtheilung) in Betrieb. Schon in dieser kurzen Zeit ist der Erfolg ein äußerst befriedigender. Laut geuanem Answeis macht bisher die durchschnittliche tägliche Einnahme dcr halbcn Anstalt 66 st., durchschnittliche Tagesaus« gäbe dagegen uur 4!i fi.. was cinen Uebcrschnß von 11 fi. pr. Tag odcr von 3300 fi. in 300 Arbeitstagen des Jahres ergeben würde. Dnrch dcn Ausbau der zweiten Hälfte der Anstalt wird sich natürlich das Verhältniß zwischen Einnahmen uud Ansga« ben noch viel günstiger gcstaltcn, indcm dic Regie« kosten dafür sich nur unbedeutend erhöhen. In dcr Woche vom 2«. März bis m^l. 2. April betrug die Eiunahmc zusammen .>0.'i fi, 2!) kr., dio Ausgabe 400 fi. 2'/2 kr.; Ucbcrschuß also !1U ft. 2l> ^ kr.; iu dcu lctzteu Wochcu hatte sich mithin dcr Gewinn durch Stcigcu der Einnahmen schon übcr jencn Dnrch-schnitt von 11 ft. pr. Tag erhöht. Dicsc Ergclmisse sollten doch dein selbstsüchtigen Vorurtheilc jcncr Kapitalisten entgegenwirke!,, welche jeder neuen Untcruehmnng. zumal wenn sic vorwiegend gcmeinuützig ist. von vorneherein die industrielle Lebensfähigkeit absprechen und darum ihre Theilnahme versagen. Die Rentabilität dcs Waschhansnntcrnch. mens hängt abcr ganz allcin von cincr gröpcrn Theilnahme daran ab und sie wird ans lcichtbegreiftichen Gründen in demselben Grade stcigcn, als dic Zahl «TV „etc dcs Fürsten von Montenegro, Medakovic und Vukovic, der eine nach Paris, der andere nach Petersburg in besonderen Missionen abgereist. — Durch Vermittlung dcs französischen Konsuls in Skntari hat der dortig? Pascha eiucil Tschay'Bcy und vicr Kavassel' nach Podgorica entsendet, um den daselbst in der St. Gcorgstirchc von den Türken angerichtc. ten Schaden zu fonstatiren. Kaum daselbst angelangt, wurden sic vom Volke mißhandelt, und kehrten übel zugerichtet nach Skutari zurück. — Die Türken in Skutari haben sich verschworen, die dortige kacholi-sche Kirche zu zerslören. Der Bischof, davon bcnach. richtigt, machte bemerkbar, daß von Ober-Albanien mehr als ^000 Bewaffnete kommen würden, die Kirche zu schützen. Dessenungeachtet brfürchlct man von Stunde zu Stunde einen Konfiikt daselbst. — In Podgorica wurden viele Christen gemißhandelt und durch die Straßen mit Peitschen nnd Rnlhen getrieben. Italienische Ttaaten. § Nachrichten aus N o m bestätigen , daß der NuntiuS in München. M. di Lnca, den Kardinal Viale Prel» in Wien ersetzen wird, nnd das M. Franchi, der Vertreter Noms in Madrid, bis zu dem Bruche der diplomatischen Verhandlungen, uach Florenz mit dem Titel eines Nuntius und cincs Erzbi-schofs >n N!n-lll,ll>> geschickt werden wird. Da Rom bisher in Florenz nur einen Geschäftsträger hatte, so will mau die erwähnte Rangerhöhung des päpstlichen Vertreters mit den Unterhandlungen in Zusammen» hang bringen, welche während des jüngsten Aufcnt« Haltes des Großherzogs in Rom mit diesem ange-lnüpft worden. Frankreich. Paris, l4. Juni. Kanonendonner und Glok-kengeläutc verkündeten heute Morgens um 6 Uhr Paris und seinen Vcwohucru, daß der Tag angebrochen . an dem der Erbe Kaiser Napoleon's sich nach Notre-Dame begibt, um dort die heilige Taufe zu empfangen. Seit laugen Jahren waren die guten Pariser in keiner so großen Veweguug. Unter Louis Philipp waren dergleichen pomphafte Feste nicht mehr Mode. Die Kinder uou Frankreich, die mau damals Prinzen nannte, wurden auf sehr einfache Weise gc> tauft. Diese Ereignisse gingen fast spurlos vorüber, und wenn die Dotationen nicht gewesen wären, so hätte man kaum etwas von dcr Eristenz der Prinzen gehört. Heutzutage ist es aber anders. Der Kaiser Napoleon lll. liebt es, sich und seine Dynastie in ganzem Glänze zu zeigen und der Welt zu beweisen, daß, wcnn seine Dynastic noch jung an Jahren ist, sir in nichts den alten Monarchien nachsteht, was der Waschhäuser für Wicu sich kompletirt. Mit den Erfahrungen, welche bei Herstellung dcs ersten Ela< blissemcnts gemacht worden sind, lassen sich dic übrigen wohlfeiler bauen, cs entfallen viclc Ausgaben ganz, während dic administrative Zentral-Leitung taum größere Kosten als gegenwärtig verursachen wild. Von dcr größern Theilnahme hängt mithin allein die sichere und glückliche Erreichung des Zieles ab, , welches dic Gesellschaft sich gesteckt hat. Dieß gilt um so mehr, als aUc die Schwierigkeiten, welche sich dem raschen Gedeihen dieser Unternehmung vermöge idrer reformirenden Tendenz uud selbst durch den theil-weisen, wiewohl ganz unbegründeten Widerstand dcr Lohnwäschcrci bisher entgegenstellen, nur durch uu-aufgehaltene Erweiterung und Verbreitung ihrcr An> stalten blcibcnd erledigt werden könncn. Vis zur nahe bevorstehenden Gcneral-Versannw lung muß über die Zukunft der Untcruehmung cut-schieden sein. Wir hoffen, dic nöthige Theilnahme werde bei den bereits erzielten Erfolgen nicht länger fehlen. Eü wird gewiß dcr Kaiscrstadt zur Wohlfahrt und zur (N^r Erreichen, wie es im eigens!! Interesse der GesrUschaft liegt, weuu jene lebhaftere Vetheüigung cs rruwglichr. daß, wie bereits bcanlragt worden, dcr Ausbau sowohl dcr zweiten Abtheilung der Leopoldstadtcr Waschanstalt in Verbindung mit wohlfeilen Wannen- und Dampfbädern sofort in An> Reichthum, Glanz nnd Pomp anbelangt. Um 4^ Uhr verließ dcr Kardinal-Legat dic Tuilcricn. Der Zug bestand ans drci Wagen; Jagcr zu Pfcrd eröffneten, Dragoner schloffen ihn. In den beiden cr-stcn Wagen befanden sich das Gefolge dcs Kardinals und die Hofbeamtcn dcs Kaisers. Sie wurden von sechs Pferden gezogen. Der Kardinal saß in einem Achtspänner allein aus dcr Rückseite. Er trug eincu rothen Mantel. Der Kardinal ist cin stattlicher Herr, nur ctwas lorpulcnt. Zwci Prälatcn in violcttcr Tracht haltcu auf dcn Vordersitzen Plat) genommen. Beim Vorbeifahren des Kardinals wurde die Trommel gerührt. Die Menge sah neugierig hin, beobachtete abcr eiu ehrfurchtsvolles Schwcigeu. Ungefähr 20 Minuten nach der Abfahrt dcs Kardinals verließ der kais. Zng die Tuilerien, nud zwar in dcr Nril'cnfolge, wie in dem bereits gcmcldctcn Programm angegeben ist. Die Karabiniers eröffneten den Zug. Dragoner und die Gnidcu der Garde folgten. Der General Kotte, der dcn Oberbefehl führte. ritt an der Spitze dieser Truppen. Nach denselben kamcu die Wagcn dcr zwci französischcn Prinzen und dcr Prinzcssin Mathilde mit ihrem Hofstaate. Ihncn folgtcn acht Wagcu mit dcn Hofbeamtcn dcr Kaise-rin, der Prinzen Napoleon uud Oskar von Schweden, der Prinzessin Mathilde, der Herzogin von Ha« milwn, dcr Großherzogin Stcphauic von Vadcn und dcs Prinzen Jerome Napoleon. Der kaiserl. Prin; mit seinen Gouvernanten und seiner Amme fuhr in dem Hochzeitswagcn des Kaisers. Der Prinz saß in der Mitte des Wagens. Seine Damen, alle in weißer Kleidung, schienen ihn zn tragen. Es war cin lieblicher Anblick. Dcr Prinz selbst, cin schönes Kind, blickte frenndlich uich unschuldig auf die Menge, die ihil heute, besonders was die Frauen betrifft, sehr frenndlich begrüßte. Nach dem kais. Prinzen kamen dcr Kaiser nnd die Kaiserin, in einem ganz von Gold strotzenden Wagen, auf dessen Decke sich eine ungeheure Krone mit dem kais. Wappen befand. Dcr Empfang, der dem Kaiser und dcr Kaiserin wurde, war cin wohlwollender. Vegcisternng hcrrschlc nicht, aber dcr Ruf: „Es lebe der Kaiser und die Kaisc> riu!" wurde vielfach gehört. Der Kaiser sowohl als die Kaiserin sahen sehr wohl aus. Louis Napoleon hatte sein zufriedenes Gesicht, das er immer zeigt, wenn einer seiner Wünsche in Erfüllung geht. Beide Majestäten grüßten fortwährend die Menge. Nach 7 Uhr war die Zcremonie zu Ende. Nach derselben findet bekanntlich ein Banket im Stadthausc Statt, dem dcr Kaiser und die Kaiserin anwohnen. Dieses Vankct ist von Pötel nnd Ehabot zubcrcitrt wordcn. Der Service findet ü In ru^ Statt, d. h. die Tafel wird nur mit Vlnmcu, Früchten und dem herrlichen Tafelgeschirre der Stadt Paris geziert griff genommen wirb, als auch gleichzeitig an ver-schicdcncn andern grcignctcn Pnnktcn Wicus einc dem Vcvölkcrnngsstandc entsprechende Anzahl ähnlicher Anstalten recht bald in's Leben gerufcu wird. M i s z e l l e n. (Gin tragi-komischer Vorfall), dcr sich vor Kurzem iu Oe......g zngctragcn hat, macht viel von sich sprcchen, da mchrcrc daselbst bckanntc Pcr> sönlichkeiten darin mit verflochten sind. Ein junger Mann machte dort die Bekanntschaft der sehr hübschen Fran eines Zuclrrbäckcrs, die aber ucbcu man« chcrlci Vorzügen die Untugend besaß, sich gerne romanhaften und übcrspanntcn Ioccn hinzugcbcn. Dic Anfangs lockere Bekanntschaft knüpfte sich fester, nnd allgemein galt der junge Mann als Verehrer dcr hübschcn Fran; nur ihr Ehegatte hatte keine Ahnung davon. Nun entstand ein Kampf zwischen Pflichtgefühl und Licbc. sic machte sich Vorwürfe, wurde traurig, melancholisch, uud machte endlich ihrem Frcnndc dcn Vorschlag, da sie ohnehin vor der Welt cinandcr sich nicht angchörcn t'ö'nncn ^ ihrem ^,'ebcu uud beiden gemeinschaftlich durch Gift ein Ende zu machen. Dcr junge. Manu, bei dem die Glut der Liebe bereits ctwas abgekühlt war, schien diesen Vorschlag Anfangs nicht zn billigen - er schwankte, gab endlich nach, nnd erbot sich, da er ohnehin mit dem Apotheker bekannt sei, das Gift herbeizuschaffen. Dcr nächstfolgende Tag wird zur sein. Man erzählt sich Wunder von den Fruchtkörben. Diese Körbe, Erzengniffc dcr Porzellaufabrik von Sevres, enthalten alle möglichen nnd besonders für die Jahreszeit seltenen Früchte. Dcr „Mouiteur" enlhält eine fast sechs Spalte» füllende Liste von theils noch im Dienste stehenden, theils pensionirten Militärs dcr Armcc und dcr Flotte, denen ans Anlaß der prinzlichcn Taufe dcr Ordcn dcr Ehrenlegion in seinen verschiedenen Klassen ver« liehen ward. Zu Groß-Offizieren wurden der Vizeadmiral Vaillant und dcr Eontreadmiral Graf Bouct-Villaumcz, Befehlshaber dcs Lcuantcgcschwadcrö nnd dcs Expeditionskorps in Gricchcnland, bcfördcrt. — 'Nach dem „Monitcnr" hat dcr Kaiser, dcr bereits bei der Entbindung der Kaiserin übcr 800 Begnadigungen ergehen ließ. jetzt bei Gelegenheit der Tauf-fcier 29 l Vcrurthciltcn vom Zivil nnd 180 vom Militär gänzliche Begnadigung, sowie 489 vom Zivil und 123 vom Militär, theils Umwandlung, tbcils Milderung ihrcr Strafc bcwilligt; außcrdcm wurde 2,')1 zu Gcldbußcu vcrurthciltcn Individuen die Strafc erlassen. Telegraphische Depeschen. Paris, l«. Juni. Gcstcrn war das hier an« wesende französische Episkopat zum Diner in St. Elond geladen; der päpstliche Legat hat dasselbe heule in seiner Wohnung empfangen. ' Kopenhagen, Mittwoch. Der Obcrprä» sidcnt in Altona ist cntlassrn worden, wcil cr die rechtliche Basis dcr Gcsammtucrfassnng nicht ancrkcn« ncn wollte. Dcr Departcmenlschef Hcinzclmaun erseht ihn. Der König hat mchrcrc iu Kopenhagen anwesende nordische Studenten zur Mittagstafel eingeladen. Telegraphisch liegen folgende Nachrichten vor - London, Ili. Inni. Herr Eramplou n»d Herr Barclay sind gestern in Liverpool angc> kommen. Dreitausend Insurgenten, die gcgcn Sonk'ii' qnc aufgestanden sind, haben die Stadt Hayli gc> nommen. Die hcntige «Morning - Post" sagl, die Wahr« schcinlichkeil eines Krieges mit Amerika sei für's Erste nicht vorhanden. Marseille, Ni. Inni. Der Personenverkehr auf der Eisenbahn von Tarascou nach Avignon ist hcnte wieder aufgenommen worden. Dcr Warentranö-port hatte schon gestern bcgouueu. Dic Gcwässcr dcs Rhone kehren uach und nach, abcr nur langsam, in ihr Bett zurück; die Kanäle sind verschlämmt. Ausführung bestimmt, und zugleich verabredet, cr wolle, sobald er den Giftbecher gctrunkrn, Oe......g schncllstcns verlassen, da cs sein Ehrgefühl nicht zu« lasse, an dcm Ortc scincr Wirksamkeit dcu Tod zu erwarten. Dcr Tag kommt heran. Die Gclicbtc erwartet dcn, mit dcm zu sterben für sie cin Trost ist. Endlich tritt cr iu'ö Zimmer, cr hält in der Hand cin Papicr, dcsscn Inhalt cr in das Getränke mischt. Noch cin Mal bemüht cr sich, die Geliebte von diesem Schritte abzuhalten, — umsonst! Bcidc nehmen von einander Abschied, nnd leeren dic Gift-bcchcr. Dcr jnngc Mann stürzt fort. Der Frau wird bange, sie fühlt Rene übcr ihre Vcrgchungcn und übcr ihre That; Todesangst bemächtiget sich ihrer. Sie eilt zu ihrem Gatten, eröffnet ihm, cincr Mag-' dalcna glcich, ihre Schuld untcr bittern Thränen, grstcht ihm, daß sowohl sie als ihr Gclicbtcr sich vcrgiftct yabcn, nnd ficht scinc Verzeihung an. Dcr weichherzige Gatte ertheilt dicsclbc, läut Acrztc rufe», um wo möglich zu hclfcn. Doch wclchcs langsmu wirlcndc Gift! Drci Stunden siud verflossen, und cs zeigen sich noch immcr kcinc Symptome einer Vcrgiftung; es wcrdcn dic Gläser und dic zurückgc^ blicbcnc Flüssigkeit chcnnsch untersucht — kcinc Spl" uou Gift -- das Rcsultat ist, daß sich als ^ap der reinste Zucker vorfindet. Ictzt erst scheint man dcil Znsammcnhang zu ahnen. Die Frau kam mit dcr Angst und dem beschämenden Spott davon, und !»> von ilncr Leidenschaft zu dcm jungen Manne, der inzwischen übcr alle Bcrgc ist, vollkommcn gchcilticn . Druck und Verlag von I.Hnaz v. Klciumayr äe F. Vamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Vambcrg.