Erscheint DitNötllg und Freitag. Nebllltion: OlOtischo-Norstüül Nr. 23. Expedition: Rann H,ui-Nr. 19«. Inseclionsgebührcn: für tie 2spallige Zeile «der deren Raum für > Mal S lr.. 2 Mal 8 tr., 2 Mal lll tr. Insertion«. Nempel jede« Mal 2« lr. Verlag »nd Druck von I . Blasnik. i. Jahrgang, ZeWrif t für vaterländische Interesse«. (Manuskripte werden nicht zurnckgcscndct.1 Laib ach am 3. März 1865. ^', Abonnemeut fiil Laib^tl ganzjährig 5 fl. — kr ^ haldjälirig 2 „ z» „ uierlcliiiyrig! „ 23 „ Durch die Post: gan„ähri« s fl. 4« tr. yalbiahrig 3 „ 2» „ »ierteljäyri« > „ ?u „ sinielne Exemplare losten z Nlr . Verantwortlicher Redakteur: P. v. Radics. ^ 18. Ein österreichischer Staatsmann und die Nationalitäten­frage, ii. Oesterreich würbe nie geworden sein was es ist, wenn sein Zu­standekommen nicht auf einem durch die territorialen und politischen Verhältnisse seiner früher getrennten Bestandteile bedingten Prozesse. beruht hatte, und wenn sein Bestand im europäischen Staatensystcine nicht eine durch die territorialen und politischen Verhältnisse seiner Nach­barländer begründete Notwendigkeit wäre. (v. 84). „Das Nationalitätspnncip,' das weder Berechtigung noch Durch­führbarkeit in der äußern Politik hat, besitzt beides in vollem Maße in der inner«." (^. 51). „Österreich hat von dem Nationalitäts­princip in dessen nchtigcr Auffassung nur zu gewinnen." (p. 63). „Hüten wir uns, daß wir durch Vernachlässigung der Provin­ciellen Eigentümlichkeiten den Staat mit einer Stcfansthurmpolitit zu Grunde richten. I n dem Mißachten oder doch Unterschätzen von allen dem, was dem politisch-nationalen Leben und Streben in den verschiedenen Theilen des Reiches sein bezeichnendes Gepräge ver­leiht, liegt eine ganz besondere Gefahr für unser Verfassungsle­ben.^ (?. 74). „Ter Grundsatz der Einheit und Unteilbarkeit des österreichi­schen Kaiferstlllltes weist mit Entschiedenheit jeden Versuch von sich ab, die staatsrechtlichen Beziehungen eines Theils des Reiches zum Ganzen m wesentlichen Stücken auf eine audere Grunolagc zu stellen, als auf welcher die übrigen Theile ruhen sollen." (p. 80). Der erste dieser Sätze ist dem Verfasser Axiom, die drei übrigen sind die Kardinalpunkte, welcher er als Richtmaß für eine gesunde, natu» gemäße innere Politik aufstellt und die ihn bei der Beurtheilung der der» maligen Verhältnisse und Zustände leiten. Wenden wir uns nach dieser allgemeinen Charakteristik zu den An­sichten des Verfassers über die Nationalitätenfrage. Der erste Thei l ist der Begründung des Satzes gewidmet, Oeste r­reich habe von dem Nationalitätsprinz ip in dessen richti­ger Auffassung nur zu gewinnen. Es heißt darin: „NichtOester­reichs Schwäche, nein, seine Stärke liegt in dessen verschiedenen Natio­nalitäten, dafern es dieselben nach Gebühr zu würdigen und zu behandeln versteht. Nicht nur keine Gefahr für dessen Bestand bergen dieselben, fondern gerade sie, oder doch die Meisten von ihnen sind es, denen an dem aufrechten Bestände Oesterreichs an meisten gelegen sein muß, weil sich ihnen die Einsicht aufdrängt, daß nur ein Staat wie dieser in der Lage sei, ihnen die Bürgschaften ungehinderter Lebensaußerung und Fort­entwickelung zu bieten. Aber wenn die Nationalitäten Öster­reich suchen, so mußOesterreich sich von ihnen finden lassen. Hde an gott. Aus dem Russische« 0äZ, In Zolin des <3. ü. vor^vw.') Uebersetzt von Fr. Vodensiedt. O Du, endlos im Räume waltend, Urewiger im Lauf der Zeit, Gestaltlos dreifach Dich gestaltend I n offenbarter Göttlichkeit! Geist, überall, alleinig webend, Ohn' Ort und ohne Anfang lebend, Stets unerreichbar, unerkannt; Du, Alles durch Dich selbst erfüllend, Erhaltend, gründend und umhüllend, Allmächtiger, von uns Got t genannt! Ob Menschengeist das Meer ergründe, Den Sand, der Sterne Glanzgestrahl Ermesse und in Zahlen künde — An Dich reicht weder Maaß noch Zahl! Es ist kein Geist, den Du erzeugtest Und selbst mit ewigem Licht erleuchtest, I n Deinen Rathschluß eingeweiht. Gedanken, kühn zu Dir erhoben, Sind schnell in Deinem Glanz zerstoben, Wie ein Moment in Ewigkeit Du hast des Chaos Sein gestaltet Aus dunklem Schlund der Ewigkeit; Du hast die Ewigkeit entfaltet Aus Dir allein, vor aller Zeit! ") Bekanntlich ist „Oäa K L6Iiu« eine der vorzüglichsten Dichtungen des rus­sischen Meiftersüngers verein. Dann wird es sich aus Ihnen, die schwachsinnigen Politikern als gefähr­liche oder bedenkliche Stoffe gelten, die treusten, aufrichtigsten, dankbarsten Elemente seines Staatswesens geschassen haben. „Ich will Frieden haben mit meinen Völkern!" sei das Wort unserer glorreichen regierenden Majestät! Denn ein völkerreicher Fürst, wie kein anderer, ist unser Kaiser, und je befriedigter sich die unter feinem Scepter vereinigten Stamme in ihrer Verschiedenheit bei einander und in seiner Eigentümlichkeit jeder für sich fühlen, desto fester und unerschütterlicher steht sein erhabener Thron. Die Rechnung ist eigentlich so klar und ein­fach, daß es seine ganz besonderen Gründe haben muß, warum man von so vielen Seiten noch immer Bedenken trägt, das richtige Ergebnis) daraus zu ziehen, und die Hauptthätigteit der inneren Verwaltung mit aus gcsprocheuein Programm auf diesen Punkt zu lenken." Der Verfasser findet den Hauptgrund dafür in zweierlei Einbildun­gen, in der Fnrcht vor dem Panslavismus und in der Furcht für den Pllngermanismus. Nachdem er das Wesen des sogenannten Panslavis­mus gekennzeichnet, schreibt er weiter: „Anstatt sich der thürichten Furcht vor dem Hereinbrechen eines russischen Panslavismus hinzugeben, würde man wohl besser thun, der aufrichtigen und ernstlichen Begünstigung des österreichischen Slavis ­mus, d. i. den wahren und heilsamen Interessen unserer zahlreichen Slauenstämme das Wort zn reden. Möge man endlich einmal zu dieser Einsicht kommen! Möge man aufhören aus dem österreichischen Slaven­thum den Popanz der Bedrohung des Zusammenhaltes unserer Monarchie zu machen! Möge man aber anch von deutscher Seite die völlig grund­lose Befürchtung aufgeben, als ob die deutsche Nationalität in Oesterreich dadurch zu Schaden kommen könnte, wenn man den andern Nationali­täten gewährt, was ihnen von Rechts» und Naturwegen nicht vorenthal­te« werden darf. Man spricht von dem Widerstreben der nicht deutschen Nationalitäten gegen das Deutschthum. Wenn dem so wäre — und lei­der läßt sich diese Thatsache, wie zur Zeit noch die Dinge stehen, nicht überall in Zweifel ziehen — wo läge der Grund dafür? wo wäre der Ursprung davon zu suchen? Nirgends anders als in dem Widerstreben des Deutschthums gegen die nicht deutschen Nationalitäten." Politische Ztevue. Zur materiellen Lage des Reiches brachte die „Politik" der vorigen Woche mehrere sehr eingehende Artikel, denen wir in kurzem Auszuge die uns meist intcrcssireuden Stelle» entnehmen, wie folgt: Einen guten Maßstab, wie es in den letzten 3 Jahren mit der materiellen Lage des Reiches vorwärts kommt, bieten die Stencrrückstände. Dieselben be> trugen im Jahre 1864 im Ganzen 26,432.750 fl. oder neunzehn Per» zent der gesammten Steuer. Sie vertheilen sich auf die einzelnen Krön» länder in folgender Art: Niederöstcrreich 2,274.10? fl. oder zwölf Per« zent der ganzen Steuerschuldigkeit, Oberösterreich 53.202 fl. oder zwei Dein Dasein aus Dir selber, gründend, Ureigen Glanz aus Dir entzündend, Bist Du das Licht, das Licht gebar; Mit einem Wort das All bereitend, Dich mit der Schöpfung neu erweitend, So warst Du, bist, bleibst immerdar! Du hast der Wesen Ring umwunden, Du bist's, der ihn belebt und halt, Hast End und Anfang fest verbunden, Dem Tode Leben zugesellt. Wie Funken durch die Lüfte sprühen, So aus Dir neue Sonnen glühen, Und wie zur. hellen Winterzeit Reifstäubchen glänzend sich erheben, Und wirbelnd blitzen, schimmern, schweben, So unter Dir die Sterne weit. Der Sterne Millionen glänzen In's Unermeßliche hinaus, Nur Dein Gebot gibt ihnen Gränzen, Und alle strahlen Leben aus. Doch diese Glanzgestirne alle, Die Berge schimmernd wie Kristalle, Des Meeres glutvoller Wogenschlag Weit in des Aethers Flammenscheine, Die Welten leuchtend im Vereine, Sie sind vor Dir wie Nacht vor Tag. Wie Tropfen in des Meeres Massen Verliert vor Dir das Weltall sich, — Doch was ist, das mein Blick zu fassen Vermag, und was vor Dir bin ich? 78 Perzent, Salzburg nur 3571 fl. oder ein halb Perzent, Steiermark 244.232 fl. oder sieben Perzent, Kärnten 41.175 fl. oder vier Perzent, Krain 154.060 fl. oder zehn Perzent, Böhmen 433.164 fl. oder zwei Perzent, Mähren 199.145 fl. oder zwei und ein halb Perzent, Schlesien 18.668 fl. oder ein Perzent, Ostgalizien 1,291.405 fl. oder zwanzig Perzent, Westgalizien 306.471 fl. oder eilf Perzent, Bukowina 207.283 fl. oder vier und zwanzig Perzent, Tirol 71.349 fl. oder fünf Perzent, Küstenland 668.17? fl. oder 27 Perzent, Dalmatien 145.003 fl. oder zwei und zwanzig Perzent, Lombardo-Venetien 1,008.343 fl. oder neun Perzent, Ungarn 10,321.822 st. oder zwei und dreißig Perzent, Woiwodina 5,622.697 fl. oder fünf und fünfzig Perzent (das gesegnete Banal!) Kroatien 1,749.424 fl. oder sieben und vierzig Perzent, Sieben­bürgen 1,619.132 fl. oder drei und dreißig Perzent. Die östlichen Län­der der Monarchie, gesegnet mit Produtten der Natur, sind nach einem Jahre gesegneter Ernte im Durchschnitte vierzig Perzent ihrer Steuern schuldig, während die westlichen, deren Industriezweige vielfach lahm liegen, sich denn doch alle Mühe geben, ihre Steuern zu entrichten. Um aber zu zeigen, wie die Verarmung und die Steuerunfähigkeit in Oesterreich zu­nehmen, wollen wir folgende Ziffern anführen. I m Jahre 1862 betrugen die gesammten Stcuerrückstände 14,576.841 Gulden oder zwölf Perzent der gesummten Stcuerschnldigkeit; im Jahre 1863 stiegen sie auf20,470.676 fl. oder fünfzehn Perzent; im Jahre 1864 endlich betragen sie 26,432.750 Gul­den oder neunzehn Perzent. Man wird zugestehen, daß dies eine traurige Progression ist. I n Nimes wollte man dem Bischof bei seiner Rückkehr aus Rom einen großartigen Empfang bereiten. Unter anderm sollte der Prälat, von einer Prozession am Bahnhofe empfangen, nach der Domkirche geleitet werden. Die Regierung hat jedoch dies untersagt und so mußte der Bischof sich damit begnügen, daß mit allen Kirchenglocken bei seiner Ankunft in Nimes geläutet wurde. — Der,^Abend-Moniteur" vom 25. Februar veröffentlicht die Vorrede zur Geschichte Julius Cäsar's vom Kaiser Napoleon. Die Vorrede sagt: Der Zweck des Kaisers bei dieser Geschichtsschreibung ist, zu beweisen, daß, wenn die Vorsehung Männer wie Cäsar, Karl den Großen und Na­poleon schafft, dies geschehe, um den Völkern den Weg vorzuzeichnen, welchen sie verfolgen sollen, um mit dem Siegel ihres Genies eine neue Aera zu bezeichnen, und um in einigen Jahren die Arbeit mehrerer Jahr­hunderte zu vollenden. Glückliche Völker, welche ihnen folgen! Unglück über jene, welche sie bekämpfen! Sie machen es wie die Juden, sie kreuzi­gen ihren Messias. I n der That, weder die Ermordung Cäsars, noch die Gefangenschaft auf St. Helena tonnten zwei Volkssachen rettungslos zerstören, welche durch einen Bund gestürzt wurden, welcher sich unter der Maske der Freiheit barg. Brutus hat durch die Tödtung Cäsars Rom in die Schrecken des Bürgerkrieges versetzt; er hat das Reich des Augu­stus nicht verhindert, aber er hat Nero und Caligula möglich gemacht. Der von Europa beschworene Ostracismus Napoleons hat nicht die Wie­dererweckung des Kaiserreiches verhindert, und gleichwohl sind wir von den gelösten großen Fragen, von den beruhigten Leidenschaften, von der vom ersten Kaiserreiche den Völkern gegebenen legitimen Befriedigung weit entfernt. So bewahrheitet sich denn auch alle Tage seit 1815 die Pro­phezeiung Napoleons I. : Wie viel Kämpfe, Blut und Jahre wird es noch bedürfen, damit das Gute, was ich für die Menschheit thun wollte, sich verwirtlichen könne. Diese Vorrede, vom Kaiser Napoleon unterzeichnet, ist aus den Tuilerien vom 20. März 1862 datirt. Aus dem Gemeinderathe. (Sitzung am 1s, Februar t8(<3 unter dem Vorsitze de« Bürgermeisters vr . G. H. liosta in Anwesenheit von 20 Gemeinleräthen.) (Schluß.) GR. Palt referirt für die Finanzscktion über das Gesnch des Wasenmeisters Mathäus Ioras um Erhöhung seiner Remuneration und stellt Namens der Sektion die Anträge, dem Gesuche nicht Folge zu leisten, und den Magistrat zu bestimmen, daß er mit dem Wasenmeister über die Mittel zur Einfangung und Verwahrung der, Hunde einen die Und ob die Zahl der Weltenheere Millionenfach im Raum sich mehre, Und wachse mit der Flut des Lichts — Das All wird, könnte man's vereinen, Mit Dir verglichen kaum erscheinen, Als kleines Pünktchen — ich als Nichts! Nichts!—aber aus dem ew'gen Bronne Des Lichts entstammst Du mein Gcmüth, Strahlst in mir wider, wie die Sonne I m kleinsten Tröpflein Wasser glüht! Nichts! — Aber ich empfinde Leben, Sehnfücht'gen Dranges hohes Streben Führt mein Gemüth dem Himmel zu; Dich sucht mein Geist und will Dir nah sein, Die Seele ahnt und fühlt Dein Dasein, Denkt: Ich bin — darum bist auch Du! Du bist! des Weltalls Ordnung kündet, Das Herz im heil'gen Drange spricht's; Der forschende Verstand ergründet: Du bist — und ich bin nicht mehr Nichts! Ein Theil des großen Ganzen steh' ich Inmitten Deiner Schöpfung — feh' ich Mich als Vermittler hingestellt Der Wesen all' aus Dir geboren, ' Bin ich zur Einigung erkoren . Der Körper- und der Geisterwelt. Ich bin das Band der zwei Naturen, Die sich vereint in Raum und Zeit, Die Griinze ird'scher Kreaturen, Der Anfangspunkt der Göttlichkeit. einschlägigen Bedürfnisse ergebenden Vertrag verabrede und dem'Gemeinde­rathe vorlege. GR. I)r. Bleiweis unterstützt beide Anträge und macht zu dem zweiten den Zusatz: es herrsche im Publikum ein großer Unwille über die hier beliebte Art des Einfangens und Transportirens der Hunde die Thiere werden dabei blutig geschunden und dann in einen Sack ge­steckt, wo ihnen Erstickung droht; unter den so mißhandelten Hunden be­finden sich natürlich auch viele solche, die den Eigenthümern gegen Aus. lösung zurückgestellt werden; er füge den Beisatz zu dem Antrage hinzu: daß der Magistrat auch wegen Transportirung der eingefangenen Hunde mittelst eines eigenen Karrens mit dem Wasenmeister das Nöthige. zu vereinbaren habe, damit Laibach endlich auch in diesem Punkte andern Städten nachhinke. Der Bürgermeister bringt die Anträge der Finanzscktion mit dem Zusätze des Dr. Bleiweis zur Abstimmung — angenommen, GR. Schöppl referirt für die Finanzsektion wegen Vermiethun» des rechts vom Eingange gelegenen ebenerdigen Lokals im Magistratsge­bäude und stellt den Antrag: das vom stadt. Diener Johann Tertmann bewohnte Lokale sei von Gcorgi 1865 an als Gewölbe zu vermiethen und der genannte Diener im ehemaligen Quartiere der Witwe Schager unterzubringen. Nach einer längeren Debatte, an der sich die Gemeinde­räthe Stedry, Dr. Orel, Dr. Supan (der nach einer mündlichen Mittheilung des Dieners für den Fall die Einreichung des Pensionsge­suches von Seite desselben und dadurch erwachsende Mehrauslagen für die Gemeinde in Aussicht stellt), Horak (der erinnert, daß der Diener auf 7-80 0 st. jährlich komme, und fragt, warum man ihm eine Gratis-Wohnung belassen solle, die jährlich der Stadtkassa 300 fl. einbringen tonne), Dr. ^Kaöiö (der auch aus mündlicher Mittheilung des Dieners dessen Entschluß, nicht in die „feuchte" Wohnung der Schager zu ziehen, kundgibt und hervorhebt, daß der alte Diener sich bei bevorstehendem Wohnungswechsel mit der Lokalität der Laternanzünder im Rathhause — links vom Eingange — begnügen würde), Dr. Bleiweis (der es nicht begreifen kann, wie man ans die Idee kommen könne, einen Hausmeister in den zweiten Stock zu versetzen, da doch in der ganzen Welt die Hausmeister ebenerdig zu wohnen pflegen) und der Bürgermeister betheiligten, wurde über Antrag des Letzteren, den der Referent sodann zu dem seinen machte, beschlossen, den Gegenstand als noch nicht spruchreif vorerst dem Magistrate zur Erhebung und Berichterstattung zuzuweisen: GR. Schöppl referirt für die Finanzsektion wegen Bewilligung eines jährlichen Betrages von 10 st. 50 kr. dem jeweiligen Feuerwachter im großen Thuriuc zur Beschaffung des nöthigen Schmiermaterials für die Thunnuhr und des Brennmaterials für die nächtlichen Feuersignale, und stellt den Antrag auf Passirung dieser wiederkehrenden Ausgabe — wird angenommen. GR. Schöppl referirt schließlich noch über die Druckkosten-Rich» nung des Herrn Josef Vlasnik pro 1864 und stellt den Antrag: der Magistrat sei zur Flüssigmachung des Betrages von 467 fl. 3 kr. zu er­mächtigen — wird beschlossen nach Antrag. GR. Stedrh referirt für die Bausektion über die bewirkten Her­stellungen in den für die Oberrealschule gemietheten Lokalitäten im Man­schen Hause. 1. Die richtig gestellte Gesammtgebühr der betreffenden Pr«» fesfionisten betragt 747 st. 12 kr., wovon die den Landesfond mit ^/g be­treffende Tangente bereits mit 498 st. 38 kr. zur Behebung angewiesen wurde, somit die Stadtgemeinde der Betrag von 248 st. 74 kr. trifft. Referent beantragt die Zahlungsanweisung des nach Abzug der in Depo­sito zu behaltenden 10°/, Cautionen im Gesammtbetrage pr. 74 st. 73'/, kr, verbleibenden Nestes Pr. 173 fl. 98'/y kr. an die im Liquidations-Kosten­übcrschlage benannten Professionisten aus der Stadtkasse — einstimmig angenommen. 2. Ueber die Rechnung des Tischlermeisters Martin Petrin über mehrere für die Oberrealschule beigestellte Einrichtungsstücke im Ge­sammtbetrage pr. '814 fl. 46 kr. und stellt den Antrag, der lübl. Ge­meinderath wolle diese Rechnung als richtig anerkennen und den Magistrat zur Zahlung des die Gemeinde treffenden Betrages nach Abzug der auf Wohl muß, mein Leib in Staub vermodern, Doch kann mein Geist den Donner fordern, — Ein König — Sklav' — Wurm -^ Gott bin ich! Doch also wunderbar verschlungen, Wer fagt mir, woher ich entsprungen, Könnt' ich doch nicht entsteh« durch mich! Dein, Dein Geschöpf bin ich, Vollender Der Schöpfung, mich erschuf Dein Wort! Du Quell des Lebens, Segenspender, Licht meiner Seele und mein Hort! Um Deinen Rathschluß zu erfüllen, Muß ich in Sterblichkeit mich hüllen, Ob auch, mein Wesen todesfrei, — Ein Raub des Grabes sein auf Erden, Um einst durch Dich erweckt zu werden, Daß ich bei Dir unsterblich sei! — Die Nacht verhüllt Dich mir,,es blendet Mein forschend Aug' Dein Glanz am Tag, Daß ich zu Deinem Licht gewendet, Kaum Deinen Schatten zeichnen mag. —> Doch drängt mich's vor Dich hinzutreten, Lobsinge:^, Herr, Dich anzubeten, Dein ist mein ganzes Herz und Sein. Ich muß den Blick zu Dir erheben, Und im Unendlichen verschweben, Und Thränen heißen Danks Dir weih'n. 79 den ganzen Verdienstbetrag entfallenden 10°/^ Caution per 81 fl. 45 kr., somit nur des Restes per 190 fl. 3'/, kr. ermächtigen und zur Deponi­rung und gehörigen Vormerkung dieses Cautionsbetrages, so auch zur Ausfolgung des bezüglichen Legschcines an den genannten Tischlermeister beauftragen — angenommen. 3. Wegen Sicherstellung der Bauholzlieferuug pro 1865 und beantragt, das Fizitations-Resultat nicht zu genehmigen, in §. 11 der Vedingnisse — als kantig behauen beizustellen — noch die Mauerbllnke, Sattelhölzer, dann alle Gattungen Streben und Bänder bei den Brücken aufzunehmen und mit diesem Zusätze das nachträglich einge­langte Offert des Stefan Tauöcr zu bestätigen. Nach einer kurzen Debatte, an der sich die Gemeinderäthe Dr . ^.daöi ö (das Offert wäre nicht zn berücksichtigen, da es nach geschlos­sener Lizitation eingelangt), Debeve c (Antrag auf Vertagung), Stedr y (sagt: der Gegenstand ist sehr dringlich und bemerkt, daß das Offert im Interesse der Gemeinde gelegen), Rost (es sei höchstens Holz zu fällen, da das Frühjahr herannahe) und wieder Di-, ^.iiaöiö (sieht nicht ein, warum man das Holz aus dritter Hand beziehen wolle, da doch der An­lauf aus erster stets möglich sei) betheiligten, wurde der Antrag derBau­sektion zum Beschlüsse erhoben; schließlich 4. über die Rechnung für Kon­servationsbauten in der Wohnuug des Bürgermeisters und stellt den An­trag auf Genehmigung der gelegten Rechnung und Auszahlung der rück­ständigen Verdienstgebühren im Gesammtbetrage per 374 fl. 38 kr. — angenommen. Schluß der Sitzung ^ 8 Uhr; es folgt eine geheime Sitzung. Aus den Vereinen. (Berti» der Aerzte). Am 25. Februar fand die diesmonatliche wissen­schaftliche Versammlung des Vereins der Aerzte in Kram zu Laibach Statt. Als Obmann fungirte Herr Landcsmedizinalrath Dr . R. v. Andrioli, Sekretär Prof. Dr. Valenta. Anwesend waren 21 Herren (11 Mitglieder und 10 Gäste). Nach Verlesung uud Genehmigung des letzten Sitzungs-Protokolls machte Schriftführer Prof. Dr . Valenta einige die Vereinsangelegenhelten be­treffende Mitteilungen, worauf die wissenschaftlichen Vorträge folgten: 1. Primarius Dr. Für führte einen Kranken vor, an dem er am 28. Dezember v. I . die Amputation des Vorfußes nach Syme's Methode mit Erfolg ausführte. Der betreffende Kranke litt bereits durch 1 '/„ Jahre an einer Caries, welche eben Ursache war, daß er Hilfe im Spitale fuchte. Patient ist jetzt vollkommen geheilt, und wird in wenigen Tagen die Anstalt verlassen können. 2. Kais. merk. Hptm. Oberarzt Dr. Heinemann trug in Ertenfo über feine mit äußerster Präcision an Thieren angestellten Beobachtungen, nämlich über die Einwirkung des Strhchnins auf die Herzaktion vor. 3. Klinischer Assistent Dr . Gregoriö erwiederte im freien Vortrage ein an den Verein von Prof. Cred6 eingelangtes Schreiben, das durch einen von ihm in der W. allg. med. Zeitschrift veröffentlichten Aufsatz über die Behandlung der V . Geburtsperiode nach Creds- veranlaßt wurde. 4. Sekundararzt Zepuder trug einen Fall von dem Vorkommendes Spulwurms Äscaris Irunbi'iooiclsZ — l'. NsiQÄtoäLii in der Leber kökua llolliickg. Originalnovelle aus dem böhmischen Voltslebe» u°» l ll . (Schluß.) „Als die fremde Frau mit ihren beiden Kindern iu unserem Dorfe anlangte, wüthete bereits die Cholera in mehreren Gegenden Böhmens, wahrend unser Or t noch verschont war. Die Frau mußte aber aus einer solchen Gegend ge­kommen sein, wo jene Epidemie herrschte, denn sie brachte den Krankheits­stoff mit sich und in stiller Nacht, als im Dorfe Alles schlief, brach diese furchtbare Krankheit bei ihr und den Knaben aus. Die Leute in der Schenke, wo sie übernachtete, wurden von einem wilden Schrecken ergriffen und da sie sich vor Ansteckung fürchteten, so sandten sie sogleich um mein Weib, damit es die Fremden bediene. Ich war damals ein armer „Chalupner" ^) der mühselig sein Leben fristete, weshalb ich nebenbei auch mit der Todten­gräberei mich befaßte, und wo es einen Nebenerwerb gab, denselben eifrigst aufsuchte. Deshalb zögerte auch mein Weib nicht, und da wir weder An­steckung noch den Tod fürchteten, so eilte sie sogleich in das Miethhaus, um den Fremden zur Hand zu sein. Leider aber hatten wir keinen Arzt zur schnellen Hilfe, an wirksamen Mitteln fehlte es gleichfalls, dazu die Angst vor Ansteckung; und so geschah es, daß bevor mein Weib und ich etwas für die Kranken vorbereiten konnten, die böse Krankheit Mutter und das jüngere Kind binnen wenigen Stunden zu Leichen machte. Jetzt aber brach erst die Angst unter den Hausleuten und in der Nachbarschaft los und Niemand wagte sich an die Todten und Niemand wollte sie oder ihre Kleider berühren. Ich und mein Weib besorgten die Uebertragung in die Todtenkammer, das Waschen und Ankleiden der Verstorbenen uud das Einsargen, uns ließ man die Kleider der Tobten, aber wir nahmen auch das Hinterbliebene Kind, die kleine Anna, in unsere Obsorge. Von dem baaren Gelde, das sich vorfand, wurde der Miethkutscher, Gastwirth und die Leichenkosten bezahlt. Die Frau aber hatte nebstbei ein Kästchen mit kostbarem Schmucke besessen, von welchem außer mir und meinem Weibe, Niemand wußte. Da sprach ich zu meinem Weibe: „Siehe, wir waren die Einzigen, welche, den Kranken beistanden und die Todten besorgten, wir haben in Leistung dieses christlichen Dienstes unser Möglichstes gethan; denn mehr als jeder Andere waren wir der Ansteckung ausgesetzt und das Hinterbliebene Kind ist jetzt uns anvertraut. Wir können nun, ohne Je­manden wehe zu thun, unsere Lage uns verbessern, indem wir den Schmuck verkaufen und den Erlös als Darlehen nehmen, das wir einst dem Mäd­chen zurückzahlen, das wir bei uns behalten, da dessen Eltern nun ein­ mal nicht mehr leben. Dies wußten wir aus dem Trainings- und Todten­scheine, die nebst dem Taufscheine der Kinder in dem Schmuckkästchen sich befanden. Da geschah es, daß die wohlhabende Bäuerin Annen zn sich nahm, worauf bei ihrem herannahenden Tode sie das Kind dem Lehrer und seiner Frau übergab, wo Anna eine gute Erziehung erhielt. Ich aber , ') Häusler, Kleinbauer (böhmisch «IiÄwpniK oder «UÄiaui>K»?). vor. Der Fall ist deshalb von Interesse, da er ein äußerst seltener ist und nur wenige beglaubigte Fälle in der med. Litteratur bekannt sind 5. Distriktsfisikus Dr . Gauster sprach über einen äußerst interessan­ten, schwierigen gerichtsärztlichen Fall, wobei es unentschieden blieb, ob das Kind durch Erfrieren oder Ersticken starb. Schließlich ergriff k. mex. Hptm. Oberarzt Dr. Braun das Wort, dankte in herzlicher Weise im Namen der übrigen Herrn Kollegen für die liebevolle Aufnahme von Seite des Vereins und gab die Versichern««, auch vom Mseitigen Meeresstrande feiner Heimat, wie auch des Vereines zu gedenken, uud selbe zeitweise durch Mittheilungen zu erfreuen ^ ' ^' V ^?^ ' lütter-Donnerstag und Fasching-Dienstag). Die am 23. d. M . stattgehabte Abeuduuterhaltung des 8uKo1 war der ü-eler des „Hcliel öLti-tsi;" gewidmet. Wir können hierüber nur erwähnen da,z diese Feier von den zahlreich anwesenden Turnern um so würdiger be­ gangen wurde, als der feiste Donnerstag unter den nationalen Festtagen im Vordergründe steht. Heitere Gesänge in Chören und Quartetten, auch Solovortrage wechselten mit fröhlichen und ernsten Trinksprüchen ab , wie sie eben vom Arrangeur .des Abends Herr 1) radiä r im Vollbewußt­ sein seines wichtigen Amtes detretirt wurden. Die Improvisation herrschte demnach vor, uud erhöhete die allgemein nuimirte Stimmung, welche sich beim Abbrennen eines brillante« Feuerwerkes uoch steigerte uud endlich den Gipfelpunkt erreichte, als die vier bereit stehenden prachtvollen „8ps­ Iiovll6« ans allseitiges Verlangen der „8o1:o1o^ zerschnitten und ver­ teil t wurden, um augenblicklich im bodenlosen Schlünde zu verschwinden wie früher die feurigen Meteore im Aether des Tabakqnalmes auf Nimmer­ wiedersehen. Zur Förderung der Verdauung kam noch eine witzige Fn- schings-Predigt zum Vortrage, welche die Unterhaltung schloß. — Die am Faschiugdienstag von den „solculoi" veranstaltete Fastnacht - Unter­ haltung war äußerst zahlreich besucht und herrschte ciu buutes Treiben in der frohbewegten Menge. Eine große Zahl schöner, mitunter sehr elegan­ ten Masten trug nicht wenig zn dem eklatanten Gelingen des heiteren Festes bei. Die Tanzlust konnte wegen Ucberfülle der Lokalitäten leider nicht in jener Weise befriedigt werben, als es gewiß viele für den letzten Abend uoch gewünscht. Eine Lotterie schöner Gewinnste, sowie der durch mehrere sehr witzige Masten in Athem erhaltene Frohsinn entschädigten jedoch die Anwesenden in reichlichem Maße. Die Dekorirung des Saales mit den Emblemen und der Fahne des 80K0I war sehr gelungen und dürfen wir auch der vou Hcrru Ruda iu Blei und mit der Feder kunst­ voll gefertigten humoristischen Nandeinfassuiig der Tanzordnung nicht vergessen. Von Graz langte aus der Studentenverbindung „Äovsi^Ä,« ein Be­ grüßuugs-TelegraniM ein, das unter vielfachem ^iviorufcn freudigst aufgenommen wurde. Korrespondenzen. Illyl . Feistriz, 28. Februar. Die heftigen Vorastürme, welche den größten Theil unseres Vaterlandes heimsuchte», wütheteu vom 6. bis zum 12. d. M . auch bei uns im furchtbarsten Grade und richteten an Dächern und Feldern einen großen Schaden an. Besonders in einigen Ge­birgsdörfern verheerte die Bora gänzlich die mit Weizen besäeten Aecker, hatte den Schmuck zu Gelde gemacht uud uns nach etlichen Jahren den Hof hier gekauft, nachdem wir unsere früher besessene Wirtschaft verbes­sert uud uebst dem ueuhergestcllten Häuschen vorteilhaft verhandelt hat­ten. Bios das Kreuz, welches meine Tochter gestern am Halse gehabt, habe ich von dem Schmucke zurückbehalten, da es meinem Weibe so gut gefiel, uud es ist so, als ob es Gottes Fügung gewesen; denn dadurch kommt Anna wieder zu ihren Angehörigen. Daß das, was ich jetzt aus­gesagt, wahr ist und ich es mit Anna redlich meinte, möge der Umstand beweisen, daß ich ihr Heiratsgut im Grundbuchc ans meine Besitzung sicherstellen ließ. Wenn es dem gnädigen Herrn beliebt, so gehen wir so­gleich in meine Wohnung, damit ich die Schriften uud das Kreuzchcn un­gesäumt abliefere." Mein Freund begleitete hierauf den Bauer nach Hause, wo er die bezeichneten Dokumente sowie das Schmuckstück in Empfang nahm und mich hierauf durch den Beweis, daß Anna die Tochter meiner innigstge­liebten Adele sei, auf das höchste erfreute und mir den Trost gab, daß ich ihr noch im Tode meine aufrichtige Zuneigung in der herzlichen Theil. nähme für ihr verwaistes Kind werkthätig zu erweisen im Stande sei. Ich theilte diese frohe Nachricht zuerst Annen, dann Adelens Bruder niit, den nun nichts in Wien zurückhielt, da er vor Sehnsucht brannte^ seine liebe Nichte, die er als zartes Kind zum letzten Male gesehen, als blü­hende Jungfrau zu begrüßen, und er vergoß Thränen freudiger Rührung, als ihm das liebliche Mädchen vorgestellt wurde und er in ihrem schönen Gesichte die Züge feiner verstorbenen Schwester so auffallend ausgeprägt erkannte. Es wurde nun beschlossen, daß Anna bei der Frau des Gutsbe» sitzers bleiben solle, um von ihr durch lauge« Zeit für den Eintritt in die gebildetere Welt vorbereitet zu werden, und Auua, welche die Guts­besitzerin wie eine Mutter liebgewonnen hatte, ging mit Freuden auf die­sen Vorschlag ein. Zwei Jahre war sie uuter der Leitung dieser achtungs­werthen Frau gewesen, als ein juuger Fabritsbesitzer, der zu Alfred auf Besuch kam, das reizende Madchen kennen lernte und sie als Frau vom Erlenhofe fortführte. An ihrem Hochzeitstage trug Anna.die Kreuzchen mit den Buch» staben H. uud 6 iu den Ohren, die für sie so bedeutungsvoll geworden waren, und abermals paßte das H. auf den Taufuamen der Braut, während das (5, den Stellvertreter ihres Vaters ausdrückte. So hatte auf dem Vermächtnisse meiner seligen Mutter ihr Segen geruht, darum mußten die Ohrgehänge selbst unter den mißlichsten Umständen in der Familie der Beschenkten noch Glück bringen; und Annas Glück war auch das meine. Als die junge Fabriksfrau zum ersten Male wieder den Erlenhof besuchte, geschah es zur Zeit der Kirchweihe und mit hohem Interesse besuchte Anna bei dieser Gelegenheit die pLlcn«, IidäinKa, durch welche eigentlich der entscheidende Wendepunkt in ihrem Leben eingetreten war, der ihr als Anbeginn einer Reihe schöner Stunden galt! 8U indem sie Samen und Erde forttrug und an manchen Orten anhäufte. Dies erweckte bei unseren Landleuten die Vesorgniß, wie sie wohl künfti­ges Jahr die Steuern zahlen werden. Die Bora richtet bei uns an der Wintersaat fast den nämlichen Schaden an, als der Hagel und doch wird sie nicht zu Elementarcalamitäten gerechnet. Es wäre billig, daß man diese Geißel, welche unser« Landmann zu einem wahren Bettler macht, berück­sichtigen und dem Hagel und der Überschwemmung gleichsetzen würde. — Unser« öitavinca feierte am 19. d. M. wieder eine große Lessäu,. Zwei Theaterstücke „Lnpanov», Nic-Icll" von Dr. Blciweis und „»lep ni 1ez>" von Bilhar wurden aufgeführt und mehrere schöne Lieder vorgetra­gen. Besonders gefiel das Lied „»tsr Zar", vorgetragen von Hrn. Sever und zwei Chöre, welche zwölf junge lÄöen, in National-Costume vortru­gen. Sowohl zwischen den Akten als auch später beim Tanze spielten acht Mann von der Capelle des in Fiume stationirtcn Regimeutes Graf ' Wimpfen treffliche, mitunter auch nationale Weisen, welche die Gesellschaft in die fröhlichste. Stimmung versetzten. — Zwei hohe Persönlichkeiten beehrten unsere öitavnioa, durch ihren Besuch. Es war dies der Herr Obergespan von Fiume Ritter von 2mai6 und der Bischof von Zeug der hochwürdigste Herr vi-. Venoeslav 8c>i6. Beide Herren besichtigten unsere Lokalitäten, sprachen sich sehr schmeichelhaft über unseren Verein aus, und trugen ihre Namen in das Fremdenbuch ein. Wir waren ent­zückt über die Herablassung und Freundlichkeit der genannten hohen Per­sonen. Möge sie der Himmel noch lange erhalten znm Wohle des Vater­landes und der Kirche. Lokales und Provinziales — (Herr Horak und die „Trieft er Zeitung). Die„Trie» ster Zeitung" bespricht die letzte Handestammcrsitzung und meint in einer Schlußbemertuug „in Herrn Horat's Kopfe spiegele sich die Welt sehr wunderbar ab", weil nach ihrer Ansicht „die Gewerbefrciheit ohne Basis und das Prangerstehen sehr unglückliche Ausdrücke für Dinge sind, von denen der verehrte Herr nicht viel zu verstehen scheint." Der Schreiber dessen hat sich damit eine Blöße gegeben, welche ein anständiges Blatt in seinen Spalten sorgfällig vermeiden sollte, denn der auf Herrn Horak ge­worfene Stein fällt mit erhöhter Wucht auf die „Triester Zeitung" selbst zurück. Daß zu den Gründen der jetzigen Calamität anch die Gewerbe­frciheit gehört ist allgemein anerkannt. Die Gewerbefreiheit hat uns zu einer Zeit überrascht, wo alle Bedingungen eines gedeihlichen Einflusses derselben gänzlich gefehlt haben. Um das richtig und kurz zu bezeichnen, kann man einen bessern Ausdruck wählen, als den der „Gewerbefrciheit ohne Basis ?" Und jene veraltete, büreaukratische, zwecklose Formalität der Kundmachung der zu löschenden Erwerbsteuerrückstände durch die Amtsblätter verdient sie nicht mit Recht die Bezeichnung des „Am Pranger stehens?" Herr Horak hat mit seinen Bemerkungen den Nagel auf den Kopf ge­troffen, die „Triester Zeitung" aber bewiesen, daß sie „von diesen Din­gen wirklich nichts versteht", und nicht einmal der deutschen Sprache mächtig ist! Die insolente und kecke Behauptung, „daß Schulen Noth thun, in denen auch Mitgliedern von Handelskammern der Beistand ein bischen geläutert (!?) werde", laßt den Wunsch rege werden, daß die Redaktion der „Triester Zeitung" zunächst ihren eigenen Mitarbei­tern einen genügenden Unterricht angedeiheu lasse, damit sie sowohl die anständige Ausdruckweise, als auch ein richtiges Verständniß der Verhältnisse sich aneignen. Herr Horak, gegen den die „Triester Zeitung" nach Beweis mehr­ facher Angriffe, besonders eingenommen zu sein scheint, wird sich über dieses Unglück leicht trösten! Das Bewußtsein einer jahrebaugen, unermüdeten und uneigennützigen Thätigkeit für das öffeut» liche Interesse, und die allgemeine Anerkennung insbesondere des Vürgerstllndes, dessen wahrer Führer Herr Horak ist — lassen die Beschimpfungen von bezahlten Scriblern vergessen, von denen man alles eher, als Wahrheit zu erfahren gewohnt ist. Herr Horak hat den für unfern Gewerbestand so wohlthätigen Aushilfstassaverein ins Leben gerufen, und leitet denselben seit einem Dccennium mit großem Geschicke; als Gemeinde- und Handelskammerrath hat er sowohl durch selbstständige Anträge, wie auch in den Debatten eine anerkennens­werthe, stets das Interesse der Bürger wahrende Thätigkeit ent­ wickelt, als Direktor der Tirnauer bürgerlichen Bequartirungs­an stall eine ordentliche Verwaltung derselben eingeführt — überhaupt nach vielen Richtungen hin sich die Achtung seiner Mitbürger und den Dank des Vaterlandes erworben! — Dem Vernehmen nach zeigt sich auch bei unserem h. Landes­ ausschusse die größte Bereitwilligkeit, dem Aufruf Sr. Exzellenz des Herrn Statthalters Folge zu geben und aus dem Landesfonde für die Unglück­ lichen inInnerkrai n eine Unterstützung zu bewilligen. Allein zu seinem lebhaftesten Bedaueru sind ihm zu einem derartig wohlthätigen Acte die Hände gebunden durch eine unglückliche Amtsinstruktion, welche zu überschreiten er mit Hinblick auf die unerquicklichen vorjährigen Land­tagSverhandlungen, betreffend die Abbrändler in Obloöios, umsoweniger Neigung in sich fühlen dürfte. — Bei der Promotion von Ehren-Doktoren der juridischen Fa­kultät der Wiener Universität zur Feier des 500jährigeu Jubiläums wur­den auch Graf Leo Thun und Graf Anton Alexander Auers­perg (Anllstllsius Grün) gewählt. Ersterer in Anerkennung seiner Ver­dienste um das Unterrichtswesen überhaupt und insbesondere der Lehr­und Lcrnfreiheit an den Universitäten, der Letztere in Würdigung seiner bewahrten liberalen Haltung und als eine der glänzendsten Illustrationen Oesterreichs. — Am 1. d. M. Nachmittag wurde Dr. I. von ZHub er zu Grabe getragen. Der Gemeinderath, der Magistrat, die Sparkasse­vorstehung und der Verein der Aerzte begleiteten die Leiche in corpore sowie eine äußerst große Menge Leidtragender aller Stände unserer Stadt, deren meisten der hochverehrte Verblichene nach den vielseitigen Richtun­gen seines öffentlichen Wirkens Rathgeber und Helfer gewesen. — Die tönigl. Gesellschaft für Geburtshilfe in Berli n hat den Herrn Prof. Dr. Valenta zu ihrem Mitglieds erwählt und ihm bereits das Diplom zugesendet, — eine Auszeichnung, deren sich in Oesterreich, soviel uns bekannt, noch wenige Aerzte erfreuen und welche wir dein ge­nialen Herrn Professor umsomehr gönnen, als dadurch auch unsere Lehr­anstalt der wissenschaftlichen Welt vortheilhaft bekannt wird. — Die „Natioa" hat feit dem letzten am 22. v. M. erschienenen Ausweise wieder Beiträge in Summe von 58 fl. erhalten und sind jetzt — Ausweis über die im Monate Februar 1865 vorgenommenen lokalpolizeilichen Amtshandlungen: zwei Brotbäckerei-Revisionen, fünf Fleischnachwägungen, zwei Milchproben, eine Fleischkonfiskation, sechs kon» siszirte Waagen und Maße, zehn Übertretungen der Vau- und der Sa­nitätspolizei vier Passagestörungen, drei Uebcrtretungen der Reinlichkeits­vorschriften uud drei Wildpretlonfiskationen. als Gründungsmitglieder die Herren: L. Bürger , Handelsmann, die Advokaten Dr. Fr. Zupanöiö , Dr. I . Supa n und die Kaplan« L. Berni k und I . Sorglechner beigetreten. (Bllllchlollit.) Der am Fasching-Dienstag in der Schießstätte zu Gunsten des Fondes gegebene Ball war sehr zahlreich besucht uud war die Gesell­schaft unermüdct, die letzten Freuden des anstlingenden Carnevals auf das Beste zu genießen. Veränderungen im Klerus Der Pfarrer in V«,öe, Herr Mathäus Kristan, ist, am 28. Fe­bruar 1865 gestorben und die durch diesen Todfall in Erledigung gekom­mene Pfarre V^ös wurde unterm 2. März d. I . behufs der Wiederbe­setzung in der Diözese ausgeschrieben. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 7. Miliz Tagsatznng wider Theresia Bianzani resp. deren unbekannte,! Erbe». (Äez. N. Planina). 1. erek. Feilbietung der dem Johann Kovatsch von Sagor gehörigen Hau«­realität; Schätzwert 1300 fl, (Äez. A. Littai). — 1. »et, Feildieimig der dem Mathias Ores» von Vigaun gehörigen Rea­lilät; Schätzwert 1550 fl. (Äez, Ä. Plauina). — Tagsatzmig wioer die unbekannten Prätendenten der Kaischenrealität Urb., Nr. 16 »ä Grundbuch Mühlhofen; (Äez, N. Feistritz). — 2, erek, Feilbietung der dem Josef Langus von Neimiug gehörigen Rea­lität; (sieh Goitt vom 13. Dez. l864i (Bez. A. Radmannslorf). — 1. «et. Feilbietung der dem Iatob Prunk Von Unterurem gehörigen Reo» litä!; Schätzwert »40 fl. lÄez. N. Senoschetsch). , 'Am 8. Mlllj 2. erek. Feilbietung der der Helena Grimschitz von Iggdorf ge­hörigen Realität; Schätzwert 26? fl. 60 kr. (städt. deleg. Bez. G. Laibach). — 2, eret. Feilbietung der dem Michael Puugerzhcr von P»»I»v»s gehörigen Hubrealttät; Schätzwert 2488 ft, 00 tr. (Bez. A. Nasseufuß). — 3, erek. Feilbietung der dem Mathias Marinta von Oberkaschel gehörigen Ganzhnbe; Schätzwert 1231 fl. (städt. deleg. Bez. G. Laibach). — 1, erek. Feilbietung der der Maria Sadu verehelichte Roltar zn Klein» gehörige» Realitäten; Schätzwert 18U fl. und 72 fi. (Äez. A. Laas). — 1. erek, Feilbietung der de» F. Schlegel'schen Erben in FuLine gehörigen Gilde Taberda; Schätzwert 2050 fl. (Äez, A, Wippach), — 2. erek, Feiwletnng beim städt. deleg. Bezirksgericht Laibach (fiel, Edikt 16. Dez. 1864). — 1. eret, Feilbietung der dem Martin Primz von Dobrauza gehörigen Rea­lität; Schätzwert 1851 fl. 92 kr. (stäot. deleg. Bez. G. Laibach). — 1. cret. Feilbietung der dem Georg Muschizh von Tanzberg gehörige» Realität; Schätzwert 300 fl. (Bez. N. Tschernembl). Getraute^ Pfarre Tilllllll. Am 27. Februar. Anton Dolenz, k. f. Gemeiner dc« Ur. louberstandes des Prinz Hohenlohe Nr. 17 Inf. Regimentes mit Elisabeth» Rupnik, — Am 28. Herr Franz Bolder, f. k. Feldwebel der III , Sanität« - «Kompagnie mit Katharina Kaiser. Verstorbene. Den 26. Februar. Der wohlgeboine Herr Johann Güter v. Zhuber Doktor der Medicin jub. t. t. Professor und Direktor der Wohlthätigkeits-Anstalten ,c. ». starb im 75. Lebensjahre, in der Kapuziner-Vorstadt Nr, 9, an der Gutkrüftung. Den 27. Josef Hamet, Zwängliug, alt 18 Jahre, im Zwangsarbeitshause Nr. 47, an der Lungentuberkulose. Den 28. Andrea« Hanolcr, Hausierer alt 83 Jahre, im Zivilspital Nr. I, »n der Altersschwäche. — Der Mari» Grarischar, Militär«-Abschiederswitwe, ihre Tochter Maria, alt 25 Jahre, in der Stadt Nr. 55, an der Bauchfellentzündmi». Am 1. Mäiz. Helena Negel, Magd, alt 2? Jahre, im Zivilspital Nr. 1, an Croup. — Dem Herrn Johann Neugebauer, Tisenbahnbeamtcn, sein Kind Alfons, alt 8 Monate, in der Gradischa-Vorstait Nr. 1«, an Fraisen. — Johann Dolni­zh»r, Tciglöhner, alt 56 Jahre, im Zivilspital Nr. 1 , an Erschöpfung der Kräfte, Anmerkung. Im Monate Februar 1885 sind LI Personen gestorben, davon waren 29 männliche »nd 32 weibliche. Wochenmarkt in Laibach »m 22. Februar. Erdäpfel Mtz. fl, 1,80, Linsen Mtz. fl. 4— , Erbsen Mtz. fl. 4.-, Fisolen Metzen fi. 4,20, Rindschmalz Pfund kr. 55, Schweineschmalz Pfund fr. 40, Speck frisch Pfund kr. 32, Speck geräuchert Pfund tr. 40, Butter Pfund kr. 50, Tier Stück 1'/, kr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 19 bis 21 kr., Kalbfleisch Pf. kr. 22, Schweinefleisch Pf. kl. 24, Hähndel Stück kr. 42. Tauben Stück kr. 13, Heu Centner st. 1,10, Stroh Cent. kr. 75, Holz hartes 20zöllig Klafter fl. 9.Z6, ' weiches Kft, fl. 7.—, Wein rother Tim. 11 bis 15 fl., weißer Gim. 12 tis 16 fi. Getleidepreise in den Magazinen. Weizen Mtz. fi, 3.75, Korn Mtz. fl.2.60, Gerste Mtz. fl. 2.35. Hafer Mtz. fi. 1.85, Halbfrucht Mtz. fl. 2,73, Heiden Mtz. fl. 2.77, Hirse Mtz. fi. 2.77. Kukurutz Mtz. fl. 294. ,<-,» , 1. März (tel.) 27. Februar 28. Februar Gonrsbericht (Durchschnitts- Geld Waare Geld Waare cours) I n österreich. Währung zu 5'/, 6?. -67.10 67,25 6?<65 rückzahlbar „ '/,