lnr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedistirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 5V. Freitag ain I^. Ortoder K845. ^3°° ^°" ?'°^^ ?"'l^"'l er,che,nen wochcniüch zwei Nummern, iede«» Mal ein halber Voaen. 2>er Breis de« Blaue« >!! in i'aidach »anziadriat,, ^- dalbiabr,!, 5 fi. Durch die l. !. Posl „nier (^»»verl m,i porioireier Zuiendun« aanzjädria «, ha!l>i»dr,a 4 n, C.W., un0 wird i>a!b,»briq «orou«« l>e,abll. Alle k. l. P»Nä»,iel »e°»,en vranumeranon an. In La,l>ach rranumerlri man beim Berlraer »m staun, Nr. . Der laibacher Morast und seine Entsum- pfung. Von Michael Hcinlo, (Fortsetzung.) Im Juni des Jahres 1830 traf der verewigte Kai­ ser Franz mit seiner durchlauchtigsten Gemahlin zu Lai­ bach ei». Mit freudiger Theilnahme besah der wohlwollende Menschenfreund auf das Genaueste alle erfolgten Arbei­ ten, und druckte wiederholt seine hohe Zufriedenheit über den Fleiß und Eifer in Förderung des Werkes aus. Ein Zug edler Herzensgute des verewigten Kaisers kann hier nicht übergangen werden. Die Häuser der neu angesiedelten Colonisten am Moraste betrachtend, stellte der Kaiser unerwarcer die Frage, woher d,c Leute das Trinkwasser nähmen, worauf gesagt wurde, das; sie es V^ Stunde weit aus dem Laibachfluße holen, und daher mei­ stens lau oder unrein trinken müßten, wohl eine ^»ülfe durch Zuleitung eines entfernten Baches möglich sei, diese jedoch vor der Hand ob Mangel an Geldkräften nicht ge­ leistet werden könne. Da gab der gütige Monarch 2^,0 fl. aus seiner Handkasse, und defahl, den armen Colonisten das Bächlein schleunigst zuzuleiten, Was auch geschah, da jetzt der reine I^uica Bach längs der Sonneggerstraße an jenen Häusern vorbeirieselt. Im Jahre 1830 befahl der Kaiser, es habe über die zweckmässige Schneidung der Abzugsgräben, dann bezüg­ lich der Leirung und Benützung der durch den Morast fließenden Bäche, deren ein Theil gute Erde aus den höher liegenden Gegenden mitführt, eine Commission zusammen zu treten, dieser Gegenstand sei von den Kunstverständi­ gen mit Beiziehung der Interessenten in Beratung zu nehmen, und hiernach unier Anschluß eines genau niuelir- ten Planes Bericht zu erstatten. Nachdem die von Schein erl von Leytenbach ver­ faßte Nivcaukarte zur Zeit der französischen Invasion ab­ handen gekommen war, wurde über höhern Auftrag^eine neue solche Karte vom Kreisingenieur Simon Foiker ent­ worfen, und im März 1832 vollendet. Die erwähnte Berachung-Commission wurde am 8. Mai 1832 unter dem Vorsitze des damaligen Kreishauptmanns Fluck von Leiden krön abgehalten. Sie bestand aus der Local-Entsumpfung-Commission, Abgeordneten der k. k. Provinzial-Staatsbuchhaltung, der Landwirrhschaftgesell- schafc und des Stadtmagistrates, dann aus Repräsentan­ ten der beim Moraste decheiligten Dominien und Gemein­ den. Die von der Commission gefaßten Beschlüsse betrafen im Wesentlichen: Anlegung zweier Hauptabzugscanäle an der südlichen und westlichen Gränze des Morastes; die gänz­ liche Hebung der Schleußenbettung im gruber'schen Ca- nal; die Erweiterung des letztern, dann die Aushebung einer großen Schotlerbank an der ehemaligen Mühle bei Sello. Diesen Anträgen wurde aber die Bitte um Bestreik tung der dießfalligen Auslagen aus dem Staatsschatze bei­ gefügt, wogegen sich die Dominien und Gemeinden zur Leistung von Naturalarbeiten verbindlich machten. Im Mai des Jahres 1832 wurde Laibach abermals das Glück zu Theil, das hohe Herrscherpaar in seinen Mau­ ern zu sehen. Abermals besichtigte der höchstselige Kaiser die Morastarbeiten auf das Genaueste, und besuhr die an­ gelegten Straßen und Wege nach allen Richtungen, den gnädigsten Antheil an dem Fortschreiten des Werkes neh­ mend. Im nämlichen Jahre wurde der Morast auch von Sr. kaiserl. Hoheit, dem Erzherzog Johann, besucht, und nach allen Richtungen befahren, so wie im Jahre 1833 auch Se. Excellenz, der Staats- und Conferenzmi- nister Graf K« low rat die Entsumpfungarbeiten in Au­ genschein nahm. Im Jahre 1834 wurde der Hofbaurath Hermenegild Francesconi zu einer neuerlichen Commission wegen der Entsumpfungarbeiten nach Laibach abgeordnet, welche Com­ mission auch die weiteren Beschluß« faßte und hohen Orcs vorlegte. Diese Commission wurde am 12. und iß. Mai 1831 unter der Leitung des Landesgouverneurs Freiherrn von Schmidburg abgehalten, und halte die Realisirung R98 der Vorschläge zum Gegenstande, welche von der obener­ wähnten Berathung am 8. Mai 1833 ausgegangen waren. Der Hofbaurath Francesco ni verwarf das Pro- ject, die Hochivässer durch Vertiefung des gruber'schen Canals abzuleiten, und bcharrte bei dem von Schemcrl von Leytenbach aufgestellten Grundsatze, daß solches durch Vertiefung des Flußbettes der Laibach geschehen müsse. Hiernach wurde beschlossen, daß vor Allem die Laibach mit­ tels einer regelmässigen Cunette vertieft, übrigens aber die in der frühern Berathung besprochenen Arbeiten bewerk­ stelliget werden sollen. Am 33. Jänner 1833 wurde das allerhöchste Wohl­ gefallen des gnädigen Monarchen mehren Männern, welche sich dura) besondere Thärigkeit bei den Entsumpfungardeiccn ausgezeichnet hatten, bekannt gemacht. Diese waren: Der laibacher Bürgermeister Hradeczky, Kreisforstcommissär von Zaruba, Kreisingenieur Foiker, Bezirkscommissär von Possaner, der gewesene sonnegger Bezirkscommissär Fajenz, der Inhaber der Herrschaft F.reudenthal, Galle, der Oberrichter der Hauptgemeinde Strobelhof, Presch ern, und der Unterrichter Mathias Marinka zu ?lußergorize. i!>oi,lll iulelix I>i-»8 3° " Unstreitig ist dieses in lateinischen Versen verfaßte Trauer­ spiel das erste, bas uns d,ie Schicksale des u>, Faust vorführt. Im Ganzen hat das Gedicht die Nichtachtung der Nachwelt verdient; allein eine Stelle daraus ist eine wahre Perle, die ich hier in getreuer Übersetzung der Ver­ gessenheit entziehe. Es sind Worte eines Vaters, die er zu seinem unruhigen, nach den Schätzen der Geisterwelt strebenden Sohne Faust spricht: O, laß öas Grüben, Sohn, gefährlich ist's, Den Blick in jene Geisterwelt zu richten, Wo keine Antwort noch den Menschen ward. Laß doch das Dunkel auf dem Räthsel ruh'n; Denn von dem Augenblicke, wo der Mensch Aus sich heraus zu treten sich erkühnt, Den Göttern ihr Geheimnis) abzutrotzen, Ist's auch um seiner Nächte süßen Schlummer, Um seines Lebens stille Ruh' gescheh'n. Um Nichts zu haben, gibt er Alles hin, Den Göttern will er gleichen, und doch schrieb Ihm auf die Stirn« die Natur: »Du bist ein Mensch!" »Kl-. I^liütu«. H. 'l'lllg«^. I,0!,e evii «Mit) dem Faust gibt, sind in der That höchst verführerisch und voll diabolischer Spitzfindigkeit. Gib Weisheit mir. ^""' Du- Geist. Die ist für Thoren nur, Die ihres Lebens satt;—ein Maiin wie du, Mit regen Sinnen, kräftig aufgeblüht, Von der Natur mit Liebreiz ausgestattet, Strebt nach Genuß. > Faust. Er sättiget mich nicht. Ganz etwas Anders stürmt in meinem Innern, — Wie nenn' ich's dir? — Der Geist. Stolz, Ehrsucht, Eitelkeit, Ein thöricht Streben, mehr als Mensch zu sein. Sieh jene kahlen, abgezehrten Leute, Die sich durch sechzig Jahre abgemüht, Der Weisen Siein zu finden; — frage sie, Ob eine Stunde sie gelebt? — Faust. Kannst du die Zukunft meinen Blicken öffnen, So thu's. Der Geist. Könnt' ich es auch, ich thät' es nicht: Es quälten Viele eitel sich damit, Doch Keinen hat dies Streben noch beglückt. Was heut du saßest, das ist dein, die Gabe Des nächsten Morgens dein zu nennen, wäre Vermessenheit. Faust. Trostloser, armer Grübler! So eng bezeichnest du die Gränzen mir Für meinen Geist? —zu eng für einen Wurm. Der Geist. Gar vieles Wissen tauget Nichts, glaub' mir, Gab' ich dir alle Wissenschaft der Erde, Du würdest bald mich um den Faden bitten, Der aus dem Labyrinth zurück dich führt. Faust. So hat das Leben keinen Preis! — Der Geist. Und doch — Doch kenn' ich einen. (Er führt de» Faust zu einem Siegel, worin dieser eine weibliche Gestalt von höchster Köipcrschönhcil erblickt.) Blicke her, und Faust (höchst überrascht). Ha! Wie lange, Teufel, bist du denn schon Teufel? — Was forderst du für diese? — Der Geist. Sie ist dein, Sobald du willst. Faust. Hinab in's Meer der Wonne! Ob ich auch untergeh'. — Thor, der ich war, Die goldne Frucht des frischen Lebensbaumes Von mir zu werfen. (Im Anschaue» der Gestalt versunken.) Himmlische Gestalt! Von deren Glanz das Auge wird geblendet; Nur einen W,nk, s° lieg' ich dir zu Füßen,