Nr. 176. Freitag, 5. August 1910. 129. Jahrgang. Zeitung Vranumeralionoprei«: Mit P^stuorsendiing: ganzjährig 30 X, I>llll,jäl,li<, >5 l(. Im NoMur: c,aliz,ähr,g ,2 ll. yalbjäliri« 11 K, Für die ZuslrNima ins Haus ganzjährig 2 X. - Insertwnogebnhr: ssur Ileme Inserate bis zu 4 Zeilen b0 ll, griihrrc per Zeile 12 k i bei üstcrcn Wieberholiiüge» per Zeile 8 b. Dir «Laibacher Zeitung» erschrin! täglich, mit ?l,lsna!,me der S°»ü-und sscierlane. ^ir Vdniinilir^tion l'esindet sich MilloZiGrasie Nr, 20; die Nrdalllion NiilloZicstrnße v!r. 80, Kprechslunden der »lebaltiu!! vou « bi« 10 Uhr vormittags. Unfrankierte Brirsc werden nicht aligenuminen, Wannslripte nicht zul-üctgrstellt. T«l«PH«»-Nr. »er Nedaltion 52. Amtlicher Ueil. Nach dcmAmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 3. August 1910 (Nr. 175) wurde die Weiterocrbreitung folgender Preh» erzeugnisse verboten: Nr. 31 «8Iyvoii8l!i <1om». Heft 9—10 «Aa«o 8!ovou8lln» vom Inni—Juli 1910. Nr. 30 «I(ov0(i5lnik» vom 28. Juli 1810. Nr. 16 «ölladö ?rmi(h» vom 29. Juli 1910. Nr. 28 «Xutuokornlcö I.i8t)'» vom 29. Juli 1910. Nr. 30 «Nühmcrwllld'Volksbote» vom 29, Juli 1910. Nr. 1l!7 «Ostrauer Zeitung. Tagblatt» vom 2«. Juli 1910. Nr. 206 «I^äov>> Nnviu>» vom 29. Juli 1910. Nr. 31 «i'oLwp» vom 30. Juli 1910. Nr. 15 «Une^n» vom 15. August 1910. Nichtamtlicher Heil. Türkische Stimmen über die Zusammenkunft in Marienbad. Die Zusammenluust des «rasen Aehrenthal mit Herrn von Kiderlen-Wächter Hai, wie man ans Kon» stantinopel schreibt, anch in der öffentlichen Meinung dn Türkei lebhaftes Interesse hervorgerufen. Veachtens» lvert sind insbesondere die Änßernngen des „Tallin" nnd des „Sabah". Das erstgenannle Vlail, das diese Vegegnling als ein sehr wichtiges Ereignis bezeichnet, äußert seine Befriedigung über die, Bemerkungen, mit denen das „Fremdenblatt" dasselbe begleitet hat. Es hebt dessen Erklärungen hervor, daß sich seit dem Besuche des deutschen Reichslauzlers, Herrn von Beth-malln-Hollweq, in Wien in der Haltnng Deutschlands und Österreich-Ungarns gegeniiber der Türkei nichts geändert habe nnd daß diosc beiden Mächte die Forlschritte des verfassungsmäßigen Regimes in der Türkei in freundschaftlicher Weise verfolgen. Der „Tanin" drückt sür diese lvertvollc Feststellung seinen Dank ans. Hier» auf widmet er dem neuen denlschen Staatssekretär des Äußern freundliche Worte. Herr v. Kiderlen-Wächter sei ein Kenner der orientalischen Angelegenheiten, und wenn er auch mit den führenden Persönlichkeiten des neuen türkischen Regimes noch nicht viel in Berührung getreten ist, so bürgen doch seine reiche Erfahrung nnd lN'oße Begabung dafür, daß er diesem Regime volles Verständnis ontgegcnbringt. Der „Sabah" rühmt die diplomatische Gewandtheit des Herrn v. Kiderlen°Wächter nnd seine Vertraut, heit mit den Orienlfragen. Seine Bernsuug auf die jetzige Stellung werde als ein wichtiger Vorgang an. gesehen. Die Zusammenknnft des Grafen Aehrcnthal mit dem neuen deutschen Staatssekretär sei für die Türkei von großer Bedeutung. Das Wohlwollen, das sür die Türkei im „Fremdenblatl" zum Ausdruck gebracht wurde, müsse man in Konsiantinopel mit ans-richtiger Befriedigung aufnehmen. Die Politik der Pforte werde von Friedensliebe geleitet und für die Erreichung ihres friedlichen Ziels sei das der Türkei von Deutschland nnd Österreich.Nilgarn bewiesene Wohl. »vollen von großer Wichtigkeit. Freundschaftliche Be» ziehungen mit diesen beiden Mächten seien für die Tür. kei eine, Notwendigkeit und es sei zu hoffen, daß dieser Stand der Dinge durch die Begegnung des Graseil Aehrenthal mit Herrn v. KiderIeu°Wächler gefördert worden ist. Die Türkei befinde sich im Zustande der Renaissance und es sei nicht ^u bezweifeln, daß in den Unterredungen der beiden Staatsmänner dieser neuen Lage in vollem Maße Rechnung getragen worden ist. Ungarn. Ill einer Besprechnng der vorsommerlichen Ses» sion des ungarischen Reichstags betont das „Fremden, blatt", daß Ungarn jetzt eine parlamentarische, Mehr-heit habe, die sich selbst und ihrem Rechte vcrtroul. Mochte auch Herr v. Iusth immer wieder erklären, daß diese. Mehrheit nichts als die alte liberale Partei sei, er mußte bald erfahren, daß die Nationale Arbeits-Partei von der alten liberalen Partei nur die Prinzipien übernommen hat, aber nicht auch den inneren Zweifel an den Prinzipien nnd die, Neigung, sie auszudeuten nnd umzudeuten, uud die Lässigkeit iu ihrer Verteidigung. Gegen die innerliche. Stärke dei' Nationalen Arbeitspartei konnte Insth den Kampf nicht aus. nehmeu. Iusth sei nicht nnwahrhaftig wider sein besse. res Wissen. Es wäre znviel verlangt, daß er die Wahr-heit ausspreche, die ihm dämmert, daß nicht er und die Seinen, sondern die Nationale Arbeitsparlei den wirk-lichen Willen des Ungarns von heute vertreten. Die Vorsommersession des ungarischen Parlaments hat voll. endet, was mit der Bildung der Nationalen Arbeits» Partei begonnen worden war: Ungarn ist in eine neue Ära eingetreten. Die staatsrechtliche Ära ist vorbei, die wohlfahrispolitische hat augefangen. Das „Nene Wiener Tagblalt" sagt, daß der Wahl« erfolg des Grafen Khuen rasch seine Früchte gezei-ligt habe. Die Ausblicke, auf die Herbstkampagne seien befriedigend. Die Obstruktionsschlachten von ehedem kün» nen nicht wiederholt werdeil. Der Kamps um die, Bank» frage sei zeitlich begrenzt. Wenn der l. Jänner l911 ins Land gezogen sein wird, ohm- die Banktrennung gebracht zn haben, werde der Kampf gegen die gemein« same Bank wegen des bereits überschrittenen Datums o'nen komischen Eindruck machen. Daß die militärischen Fragen hente keinen populären Kamps zulassen, zeige der ungewohnt große Erfolg, den der Honvedminister Hazai mit der Anküudigung neuer Mililärlasten im Hause hatte. Die Wahlreform gehöre nicht znm Arbeils» Programm der Heibstlaiupagne. Die kroatische Krise sei der vielen Tinte nicht wert, die vergossen wurde. Der kroatische Landtag werde einfach aufgelöst werden. Gras Khuen sei ja für die Lösnng kroatischer Krisen von. jeher Champion. Die „Österreichische Vollszeitung" führt ans, daß nach den überraschenden, Erfolgen des Grasen Khnen bei den Wahlen die noch erstaunlicheren Siege während der Session gefolgt seien; es habe sich eine Wiedei> geburt Ungarns vollzogen. Jetzt gebe es in Ungarn leine Aanssrage, keine Zollgebietssrage und auch seine Heeresfrage. Nur aus Kroatien falle eine kleine Ver. dunkelnng auf die sonst helle Lage, aber anch dort werde der Sieg der Mäßigung seine Rückwirknng nicht verfehlen. Politische Uebersicht. Laib ach, 4. August. In einem Artikel der „Reichsposi" werden gegen» über der Nachricht, daß zwischen der österreichischeil lwd der ungarischen Regiernng über ein Kompromiß in der Fra^e der Barzahlungen verhandelt weide, ein» gehend die Gründe dargelegt, aus welchen die obliga» torische Barzahlung eine Vernichtung der Grundlagen unserer Währung und unserer finanziellen Kriegs« bereitschaft herbeiführen würde. Ungarn strebt die Bar» zahlungen an, weil diese eine künstige Bauktrennuug er» Feuilleton. (Fortsetzung,) Ostern, 1910. Hoch über den erwähnten Kanal len die Murcmeser Fabriken Außerordentliches, wie uns ein Besuch bei Pauly und Eo. und Miotti, einem Nach» kommen einer berühmten Glasmacherfamilie, überzeugen konnte. Die Phantasie nnd die sichere Hand der Glasbläser im Biegen, Winden und Anschmelzen der noch zähen Glasstäbe ist bewunderiimpwiirdig. So sahen wir mit spielerischer Leichtigkeit vor uns Vögel, Drachen, Delphine nnd sonstiges Meeresgelk'r, wie anch Pflanzeilgebilde entstehen. — Den schönen Karfreitags, abend füllte ein Bummel aus der Riva degli Schiavoni, Venedigs volkstümlicher Uferpromenade, auf dem Markusplatz, dem herrlichen Empfangsraum der Meeres-löuigin, nnd in den geschästs- und verkehrsreichen Stra» ßen der Mereeria und Frczzeria ans. Ans der Riva er° freute uns der prächtige Blick auf den breiten Canale di Sail Marco und seinen regeil Schiffsverkehr. Neben unserer stattlichen Almissa und den italienischen Kriegs» fahrzeugen sahen wir außei' zahlreichen Booten nnd Barken, Gondeln und den schwerfälligen Trabacculi, deren altertümliche Formen sich bis auf heute erhallen haben, die schnellen Schranbendampser, die Vaporetti, die an Stelle der entfallenden Wagen, Automobile uno Elektrischen den größteil Teil des Lokalverkehrs besorgen. Anch Motorboote schießen zischend und psan» chend durch die Gewässer der Lagunenstadt. Ihretwegen fürchten allznängstliche Gemüter, daß die poetische Gon-del verschwinden könnte. Neben dem Leben ans dem Wasser fesselte nns der lebhafte! Korso, der über den breiten Steindamm und seine vielen Treppenbrücken, flutete, sich aber auch in dem regen Besuch der Pro° menadeea^s Orientale und Nazioni sundgab. Nächst dem inmitten des Kais stehenden imposanten Denk» male Viktor Emanuels, des „Befreiers Venedigs", fließ unsere Gruppe aus Frau Kupka, die sich selbstverständ» lich iu großer Herrengesellschaft befand, und die feuri» gen Blicke der enthusiasmierten Gebrüder „Lübl" ent» sprechend quittierte. Bald darauf kreuzte uns ein zwei» tes Frauenschicksal auf der Ponte delta Paglia, wo sich eine große Menge staute. Eben bog nämlich die Gondel mit Prilntov nnd Naumov, den traurigen Helden der Tarnovska-Affäre, in die Rio del Palazzo ein, um sie nach beendetem Perhöre wieder in die Prigioni, das Gefängnis, Zu bringen. „Signora, dreißig Ansichtskarten, una lira!" Nicht so übel! Wir kaufen einige, die wir gleich vom Re» stanranl „Eavaletlo" alls in alle Welt flattern lassen. Am Karsamstag standen wir früh aus, frühstückten, bei „Florian" nnd besorgten nns in der Vorverlanfs» stelle nnter den Arkaden des Marknsplatzcs, dessen glän» zendc Schauläden neben Kunst» und Indnstrieartikeln Mosaiken, venelianisches Glas nnd Venelianische Spit» zen, Bilder, Bronzen, Aquarelle, Albums, Phologra» phien und Ansichtskarten darbieten, Sitze fürs Tcatro Rossini. Hieraus besuchten wir die schölle Pinakothek der Aeeademia di Belle Arti, dl,"r wir gebührende Auf» merl'samkeil schenkten. Von den Ansängen der veuetia» nischen Malerei, den Werken der Muraner Schule des 14. Jahrhunderts, die noch Blattgold anwendete, uud der eigentlich venezianischen des nächsten Sälnlnms interessierte uns Antonello da Messina, der die Öl» malerei in Italien heimisch gemacht, Earpaeeio und Gentile Belliui durch ihre becichleiiswerleu Sitten- und Trachtend!Ider. Dmm d^- ei.iei'U'che Vegrimdel- der Laibachcr Zeitung Nr 176. 1600 5. August 1910. möglichen uud erleichleru. Ein Kompromiß iil dieser Frage gibt es nicht. Der Termin zur Ausnahllie der Varzahlnnge»» ist erst gegeben, wenn der ewige Friede gesichert ist nnd finanzielle Krisen uumöglich geworden sind. Das „Vaterland" belont die Wichtigfeil österrei» chischcr ^atholilentassc, die ins Leben gerufen worden seien, nm die Einheit nnd Universalität deZ katholischen Glaubens zu manifestieren nnd zu beweisen, daß die politischen nnd nationalen Streitfragen die Solida-iltäl der ^alholikell in Religionsangelegenh^iieii »licht Zn erfchiittern vermögen. Die nationale Verhetzung habe allerdings auch auf die katholische Bewegung ätzend ge> wirkt, doch habe sich trotzdem Graf Silva»Tarouec>>, der Kommissär der allgemeinen österreichischen Katholiken-tage, entschlossen, den siebenten österreichischen Kalho» lilenlag nach Innsbruck einzuberllfcu, weil die Führer der katholischen Parteien sich über die Tragweite des Versuches, die nationaleil Fragen den religiösen vor» anzustelleu, klar geworden sind. Tie „Neue Freie Presse" betrachtet die lrisen-haften Erscheinungen innerhalb des Poleutlul'S als Vorboten schwerer Herbststürme. Es habe den Anschein, als hätte die Negieruug von der polnischen Seite we-uiger Schwierigkeiten zu besorgen, wenn der Finanz-minister nicht Eitler von Nilinski hieße. Der Poloillnb sei noch immer der einheitlichste Verband im Abgeord-netenhause, aber auch in diesem Klub nagt persönlicher Ehrgeiz und untergrabe die Stellung der Parleihäupler. Das Parlament könne nicht zur Ruhe kommen, weil gewisse Parteien nnr die Wahl zwischen Parlamentär»'» sierung nnd Obstrnklion lassen; die erstere aber bringe Zerklüftung der Parteien, oie letztere die offene B» Hinderung jeder Arbeit. Dev Blick müsse sich jetzt ans die Wähler wenden. Die Entscheidimg stehe nicht vor der Tür, aber der unentrinnbare Zwang werde die Ereignisse friiher, als man glanbt, dahin führen, die Wähler znr Erneueruug der Volksvertretung anzurufen. Das „Deutsche Volksblatt" bringt einc», Arlilel von russisch-nationalistischer Seite, in welchem erklärt wird, daß das Verhältnis zwischen Polcu nnd Russen nnhaltbar geloorden sei. Es wäre für Nußland mehr als opportun, aus Kougreßpolcu eiu Land »nit einer Verfassung nach der Art Finnlands zu machen, aber seine Grenzen gegen dasselbe zn sperren. Die Polen möchten wohl gern eine Autonomie haben, lieber ist ihnen aber der unermeßliche russische Markt, dessen Verlust das Debakle Kongreßpolens bedeuten 'oürde. In ihre blinden politische»» Theorien verbohrt, wollen die Polen nicht einsehen, daß es nirgends in der Welt ein Gebiet gibt, wo sie sich auch nnr annähernd einer solchen Prosperität erfreuen wie in Rußland. Die türkische Regieruug ist, wie man ans Kon» stautiuopel meldet, durchaus nicht geneigt, die Fori» setznng des Treibens der Parteien auf Tamos zn dulden, die unter den, allen Regime jeden Fürslen d.r Iusel dnrch Intrigen uud die Herbeiführung von Un> ruhen ZN stürzen snchteu nnd diefcs Ziel oft erreich-ten. Der rasche Entschluß, ein Kriegsschiff mit einen» Torpedoboot nnd ein Bataillon Truppe»» nach Samos Zu entsenden, entspricht dem Grnndsatze des jetzigen Regimes, selbst geringfügige Ruhestörungen sofort mil aller Energie zn unterdrücken. Tie Stimmen, die sich auf Samos gegen den Fürsten Kopassis erheben, habeil leine Aussicht, in Konstautinopel Gehör zn finden, da dieser Funktionär, ein Mann von Hingebuug für den Staat, vollständiger Makellosigkeit nnd sehr hoher Nil» dung, in den leitenden kreisen große Wertschätznng genießt. Telegramme ans Honduras haben in den letzlen Tagen wiederholt von Kämpfen zwischen Negieruugs-truppeu nnd Aufständischen berichtet. Wie die „Voss. Zlg." erfährt, geht die aufständische Bewegung von dem früheren Präsidenten Bonilla aus. Vonilla ist ein aller Feind des frühereu Präsidenten von Nikaragua, Zelaya, der ihn vor drei Iahreu besiegte uud zur Flucht ans Honduras zwaug. Seitdem leble Vonilla anf seinen Ne» sitznngeii bei Belize in Briiisch-Hondnras. Der jetzige Präsident von Honduras Davila war schon wiederholl daranf aufmerksam gemacht worden, daß Bonilla eine Verschwörung gegen ihn plane und zu diesem Zwecke Waffen und Mnnition ans New-Orleans bezogen habe. Es gilt als fraglich, ob sich Präsident Davila wird behaupten können, da seine Hauptstütze Zelaya nicht mehr an der Spitze von Nikaragua steht nnd auch der Präsident von Guatemala Estrada Cabrera zu seiueu Gegnern gehört. Tagesueuigteitcu. — Mic man das Alter einer Frau feststellt.) Ein Richter von heute kaun das wirkliche Aller einer mehr oder minder juugeu Dame in nnfehlbarer Weise fest» stellen, wenn er sich die »»enesle Errungeuschaft der Wissenschaft znnntze macht. Will man das Aller einer Fran erfahren, so nehme man zart nnd galant eines der schönen Händchen der Dame, sehe anf oie Uhr und zähle wie ein Arzt die Pillsschläge. Bei einer Frau im Alter von 20 bis zn 25 Jahren schlägt der Puls — ooransgesetzt, daß die Dame gesnnd ist — Wmal in der Minnie; steht die Frau im Alier von 25 bis zn 30 Jahren, so zählt man 71 Pnlsschläge in der Minute; nach dem 30. Lebensjahre nimmt die Zahl der Pnls» schlage wieder ab! der Puls einer Frau, die älter als 30 Jahre ist, fchlägt nämlich nur 70mal in der Minnte. — lFrcie Fahri für eine ganze Stadt.) Die pren» ßische Eisenbahnverwallnng steht augenblicklich in Unter» Handlungen, lim ein wohl einzig dastehendes Knriosnm aus der Welt zu schaffen. Es handelt sich um das Privileg der Stadt Lanenbnrg an der Berlin—Hambnrger Bahn, die für alle ihre Bürger sowie für den ganzen Güterverkehr anf der Strecke Lanenbnrg—Buchen voll» ständig freie Fahrt hat. Als die Bahn vor ungefähr 55 Jahren gebaut wurde, war Lanenbnrg ein dänisches Herzogtum und stand nnter der Herrschaft des Bönigs von Dänemark. Da die Bahn Berlin—Hambnrg dnrch lanenbnrgisches Gebiet gehen mußte, so war eine Er» lanbnis des Bönigs von Tänemarl' notwendig, die nnr nnter der Bedingung erteil! wnrde, daß die Eisenbahn» strecke an Lanenbnrg vorüberführe. Da die Eisenbahn aber ans technischen Schwierigteilen nicht über Lanen-bnrg, sondern über Blichen geführt werden mnßte, so stellte der König von Tänemnrk die Bedingnng, daß sämlüche Bewohner der Stadt Lauenbnrg für sich und ihre Gülerbefördernng eine Verbindnngsstrecke Lanenbnrg—Buchen erhalle», auf der sie die Hanptstrecte nach Berlin erreichen konnten, ohne dafür ein besonderes Fahrgeld zahlen zu müssen. Ticse Sirecke wnrde gebant nnd das Privileg von der preußischen Eisenbahn» verwallnng übernommen. Im Laufe der Jahre hat es sich aber als höchst lästig herausgestellt nnd die preu» ßischc Eiseubahuverwallung hat den Beschluß gefaßt, iu Verhandlungen über eine Ablösung dieses Sonderrechtes mit der Verwaltung der Stadt Lanenbnrg zu treteu. — Mnc Köpc»,ickiade im Gerichtssaal.) Eiueu bösen Streich 5 la Köpenick hat ein Mann dem Gerichte von Eherbonrg gespielt. Tort wollte ein Bürger die Scheidung von seiner Fran hinter deren Rücken durchsetzeil und bediente sich zn diesem Zwecke eines mehrfach abgestraften Individuums nameus Paul Eagniard. Die» ser warf fich in die Robe eines Advokaten, stellte sich dem Richter oor und unterbreitete ihm ein nmfangreiches Attenmaterial. Es kam zn einer Gerichtsverhandlnng, zn der aber nicht die Fran des Klägers, sondern eine andere fremde Person erschien. Die Verhandlnng wickelte sich in der schönsten Ordnung ab, der Gerichtshof erkannte auch ans Echeidnng. Erst später stellte sich herans, daß man einem Schwindel anfgesessen war., — Wn Himmelstraher.) Iu Newyork, der zweit» größte»» Stadt der Erde, haben sich die sogennanten Himmelslratzer derart vermehrt, daß sie einzeln laum noch anffallen. Trotzdem scheinen die Architekten nichts bei ihrem Van zugelernt zu haben, denn die uenesteu nnter ihnen sind fast noch ebenso unschön wie die ältesten, ganz abgesehen davon, daß sie ihre Umgebung durch die Eulziehuug von Lust und Licht schädigen. Sonst ist gegen sie nicht viel einzuwenden, denn die Pro» phezeinng, daß diese Riesenbauten schnell baufällig wür° den, hat sich »»ichl erfüllt. Es gibt unter ihnen jetzt schon eine ganze Anzahl, die mehr als 20 Jahre stehen, ohne daß irgend eine bedenkliche Erscheinung bei ihnen hervorgetreten wäre. Der höchste Ban, den Newyork nnd da»»»» wohl überhaupt die Welt besitzt, ist das Bryant Building, das sich 102 Meter über die Etraßenfläche erhebt. Es hat 30 Stockwerke, zwei unter der Erde »ichl gerechnet, nnd wiegt im ganzen 2l.000 Tonnen, wovon allein 3000 Tonnen anf stählerne Bauteile entfallen. Das Gebäude ruht anf den Fnndamenten durch « Säulen im Innern und dnrch 12 massive an oen Seilen. Tie Fnndamente reichen 27 Meter lies bis auf festen Fels hiuunler. — Muc Schnapskur Rockefellers»! Ans Newyork, 3. o., wird telegraphiert: Rockefeller, der sein ganzes Leben ein strenger Abstinenzler war, macht jetzt eiue Schnapstnr durch, nm seine schwindenden Kräfte wieder aufzufrischen. Der Schnaps wird mit Wasser verdünnt und mil dieser Mischling der ganze Körpor eingerieben, was täglich eine ganze Stunde in Ansprnch nimmt. Rockefeller ist entrüstet darüber, daß sich das Gerücht verbreitet hat, er sei noch aus seine alten Tage unter die Schnapsbrüder gegangen. Er würde die Kur sofort auslassen, wenn sich ihr guter Erfolg nichl fo nnzweifel' haft geltend gemachl hätte. — lAn der Schwelle des Todes.) Der ehrwürdige Mississippislvmn, ii» dem so mancher lebensmüde Binger der Nenen Welt Ruhe und Erlösung oon den Nöten des Daseins gesunden hat, war kürzlich der Schanplatz einer nicht alltäglichen Szene, die tragisch begann und unwiderstehlich komisch endete. Nriee Wommack, ein wohlhabender Farmer alls Missonri, war seines Lebens »lüde geworden. Sein häusliches Glück war zerstört, Frau Mollie Anderson hatle den Familiensrieden zerbrocheil. Fran Mollie glaubte, ohne Briee »licht leben zu können. Sie verfolgte ihn »nil ihrer Liebe lind Briee Wommack war nnr ein schwacher Mann. Er unterlag, doch sein Schule, Giovauui Bellini, mit seinen wuuderlieblicheu Madonnen und Engeln. Seine großeil Jünger: der jnng verstorbene, vielversprechende Giorgione, der große, vielseitige Tizian, Palma vecchio, der Apostel venelia» nischer Frauenschönheit, uud der Porträtmaler Lotto siuo scholl vertreten. Von Tizian besiudeu sich u. a. hier seine herrliche Assnnta Maria Himmelfahrt), der Tempelgang der Maria, nnd sein letzles Alterswerl, die Kreuzabnahme. Neben der Vellinischnle wirklen gleich' zeitig Pordenone l,,T)er heilige Giustiuiani"), Paris Vordone, von dem das „schönste Zercmonienbild", „Der Fischer überreicht dem Dogen den Ring des heiligen Marlns" herrührt, nnd Marconi (mil einer hübschen Kreuzabnahme). Bei dieser Gelegeilheit wäre sich auch Maulegnas minutiös ausgeführten, vorzüglichen „St. Georgs" zu eriuuorn. Von den späteren ist Noni» faeio Veronese wegen des „Gastmahles des reichen Mannes", der farbenfreudige, hervorragende Paolo Veronese wegen seines „Gastmahls im Hanse Levi", und der fruchtbare flüchtige Tintoretto einiger gnler Bildnisse und des schönen Gemäldes „Der heil. Marlns befreit einen Sklaven" halber hervorznheben. All Meistern des 18. Iahrhnnderls wolle», nnr den bedeutenden Freskantcn Tiepolo („Auffiuduug des Kreuzes durch die heilige Helena", Tafelbild), nnd die Architektur- nnd Vedntenmaler, die beiden Caualetti und Guardi, lien-nen. Die Malerei des 19. Iahrhnnderls hat nichl hier, fundern in dein ebenfalls sehenswerten Museo civieo am Canal grande ein Heim gefunden, das wir jedoch nicht auffnchen konnten. Außerdem finden alle zwei Jahre im Ansstellnngsgebäude in den Giardini pubblici internationale Knnstrevuen statt. Die heurige außerordentliche war jedoch zn unserer Zeit noch »licht eröffnet. (Fortsetzung folgt.) Wer wird siegen? Roman von Hcadon Hill. Autorisierte Übersetzung von ?l. Vvauns. (l>5. Fortsetzung.) («achdrucl ucrbolen.) / Und dann, beim Umwenden eines anderen Vlat» ies, wnrde sie urplötzlich starr nnd steif, den Blick fest anf einen jun'gen Ossizier gerichtet hallend, einen hübschen Herrn mit vertranenerweckendem Gesicht, in wel. chem jeder Zng zu sagen schien: „Ich bin dein Freuud, du kannst dich voll nnd ganz anf mich verlassen." Iu der Erregnng stand sie auf nnd trug das Album hinüber zu Mark, mit dem Finger ans die Photographie zeigend. „Sehen Sie diesen Offizirr an!" rief sie bewegt. „Es ist der Mann, den loir in Winchester sahen, jener Angeklagte, der nichl mein Brnder ist!" Mark stöhnte leise beim Znsammenhesten der Wnnde, neigte aber doch den Kopf, die Photographie z» betrachten. Seaton pausierte ebenfalls im Erneueru des Pflasters uud der Bandage», um der Richtung von Ritas Zeigefinger zu folgen. „Wer ist deuu der junge Mann, mein Alterchen?" fragte Mark mit bebender Stimme. ' „Das ist George Malden — der gnte, alte George, wie wir ihn zn nennen pflegten," lanlete des Hausarztes Erwiderung. „Er war Verbandsarzt i» diefem Hospital, als ich »nein Probejahr hier abhiell. Ein Prächtiger, gutherziger Bursche, der von aller Welt geschätzt uud ge» liebt wurde. Vor drei oder vier Jahren ist er als Militärarzt eingetreten, wird jetzt Stabarzt sein. Gleich »lach dem Eintreten ins Armee-Medizinal-Tepartemenl schenkte er uns zum Andenken diese Photographie. Seil» dem habe ich ihn nicht wieder gesehcu, glaube aber, ge» hört zu haben, er habe eine Anstellung auf oen Falk» landinseln." „George Malden!?" wiederHolle Marl, »vie träum» umfangen. „Habe nie zuvor dcu Namen gehört. Seatou, mein Sohn, fputeu Sie sich, daß Sie mit dem Ver» binden fertig werden! Heute uoch muß ich fort von hier." l 9. Kapitel. Der Gouverneur der Falllandinseln. Der Freilagmorgen brach in wolkenloser Pracht über dem Weymouthhasen an, wo die „Ehrissa" immer noch als die Königin nnter den Jachteil vor Anker lag. Unler der Deckdachung saß Sir Henry, seiil Inter» esse zwischen einer Zigarre nach dem Frühstück und deu am User vorüberhaflenden Menschen teilend. Sein Interesse an dem sich schiebenden Gedränge war das lebhaftere, weil er Ausschau hielt »»ach Irene, die zu» gesagt, zn friiher Stnnde am heuligeu Tage an Bord oer Jacht znrückznkehren, nnd nun stand ihre Rückkehr jeden Augenblick zn erwarten. Eben erspähte er sie, wie sie auf den, 5lai elastischen Schrittes entlang lain, gefolgt von Daisy Eonnel. Mit einem Atemzüge der Erleichterung stand der Richter ans, seiner Tochter bis zur Fallreepslreppe entgegen» zugehen. Während ihres Aufeuthaltes in Portland war er fortwährend von vager Besorgnis gepeinigt worden, nnd ihre sichere Rückkehr erfüllte ihn mit gleich vager Befriedigung. Dann aber, als er fie beim Begrüßen küßte, bemerkte er in ihren Augen einen Ausdruck von Ruhelosigkeit, in ihrem Wesen eine gewisse Vorfreude, die seine srühere Besorgnis und Unruhe in säst erhöh» n die Mitte des Stromes' dann banden die beiden mii zwei starken Stahlketten und einem mächtigen Seil die bald leblosen .Wrper aneinander, noch ein Blick nach Osten, wo das kommende Tagesgestirn den Horizont lich» tete, ein letztes, trauriges lächeln, und beide sprangen vereint hinab in den mächtigen Strom. Vielleicht war das Wasser zu kalt, wer kann es sagen' nachdem zwei» mal die Wellen über den Köpfen des Selbstmörderpaares zusammengeschlagen waren, ging in Frau Mollie An° derson eine Wandlung vor. Wie ein Blitz kam ihr die Erleuchtung, daß ein Leben ohne Briee Wummack zwar bitter, aber immerhin noch besser wäre, wie der Tod mit ihm. Sie wollte nicht mehr sterben, ans Leibes» lräftcn schrie sie um Hilfe. Mit einem Arme erhäschte sie das Seil, au dem das Nndcrboot sonst am Ufer befestigt wurde, Nnd keine Macht der Welt vermochte sie dazu zu bringen, das Seil wieder loszulassen. Brice Wommack protestierte empört gegen diesen verspäteten Gesinnungswechsel; oa er schon angefangen hatte, wollte er auch zu Ende sterben und er verlangte Erfüllung des Vertrages. Aber Fran Mollie schüttelte das nasse Haupt und schrie um Hilfe. Die Meinungsverschiedenheiten schienen unüberbrückbar, es entspann sich ein heftiger Wortwechsel. Als keine Argumente sruchteleu, griff Brice Wummack zu einem Verzweislungsmiltel: „Willst du mich freigeben, willst dn allein leben, mich und meine Familie in frieden lafsen und künftig still der Neue leben?" Frau Mullie wollte anfangs nicht, aber die Situation üble ihre Macht: nach kurzen, energischen Verhandlungen streckte sie die Waffen uud man kam überein, getrennt weiterzuleben. Es war höchste Zeit, denn in diesem Augenblick erreichte ein Fischer das steuerlos aus dem Mississippi treibende Boot und zog die beiden durch seelische nnd '-tählerne Kelten so eng Verknüpften aus den Fluten. Frau Mollie liegt jetzt im Krankenhaus nnd erholt sich von dem Bade; der arme Brice Wommack aber sitzt im Untersuchungsgefängnis uud ist angeklagt, dein Bootsverleiher das Boot ge° stöhlen z» haben. Lotal- und Proomzial-Nachrichten. Die Adclslicrgcr Grotte in Wort uud Bild von G. Andreas Pcrlo, Höhlenforscher Ulld Grottcnselretär. Preis 10 X. Adelsoerq 1910 — herausgegeben uom Komitee für den Bau eines internationalen Museums für Höhlenkunde in Adclsberg. Alls 78 Seiten Text mit 50 Photogrammen, eiuem übersichtlichen Plane der Adelsbcrger Grotte und ihren Verzweigungen, einer Karte der unterirdischen Abflüsse des Zirkuitzer Sees, bringt uns Herr Perlo eine gedie« gene Schilderung der Adelsberger Grotte und den Zu» sammenhaua. der Höhlenflüsse Poik»Uuee uud Laibach. Diese ucttc literarische Leistung ist durchdrungen von der Liebe für die Höhlenforsch,mg. Herr Perko, der schon als Student die mannigfaltigsten Höhleu, und Schlünoe des Triesler Karstgebietes dnrchfahreu, dem die istria» uischeu Höhlen zum großen Teil aus eigener An» schauuug bekannt sind, ist daher so recht beruseu ge» Wesen, nachdem er auch die lrainischen Höhleu kennen gelernt, sich dem Grollenkomitee zur Abfassung dieser Schilderung ill den Dienst zu stelleu. Für seine Lieb-liugsidee, eiu Museum für Höhlenkunde in Adclsberg M schassen, wird er viele begeisterte Anhänger finden. Mit Necht bemerkt der Verfafser in seinem Vor° Worte, „daß es zu den Erbübeln unseres Vaterlandes ge» höre, solche Schätze, wie die Adclsbergcr Grotte, zu besitzen und viel zu wenig dafür zu tun, daß alle Wclt von diesem Wunderwerk der Natur erfahre". Das Werk Zerfällt iu drei gesonderte Abschnitte. — Der erste enthält zunächst cme, geogravhisch'geognostische Schildernng der Karstgebiete mit ihren oberflächlichen Erscheinuugeu »Karstlandschaft), oer Gesteinsbeschaffenheit und den da-mit in Verbindung stcheudeu hydrographischen Verhält» n'sscn uud den Beziehungen znr Vegetation. — Dann sulgt eine historische Schilderung der Stadt Adelsberg, die schou zur Nömcrszeit eine der wichtigsten Etappen zwlsclM Aquileja und Emoua bildete, eine alte Post» station, welchc-r die eingewanderten Slaven durch die Beuenuuug „Pustojuc," die richtige Bezeichnung gaben, wahrend der Name Adelsberg den Ort bezeichnen sollte, wo der Adel im Miltelalter vom Schlosse aus seine ^eibeigenen befehligte. — Der Verfafser gibt uus ciuc Übersicht der eiuzelneu Burgherren von der Nurgsesle my dem Sovi'5 bei Adelsberg, wo sich von dieser Herr-lchkeit heule nur mehr einzelne Mauern uoch erhallen «laden. I,„ Jahre 1722 kaufte die kaiserliche Hofkammer me Herrschast Aoelsberg dem letzten Besitzer Frauz Frei. lerrn von Wolkensberg zum Vorteile des Karstgestütes "U'dcrab und seitdem blieb dieselbe bis auf den hen-"!M Tag Staatsgut. Alsdann gibt uns der Verfasser! eiu kleines geschichtliches Bild über alle jene, die sicl schon in der Vorzeit versucht habeu, die „Hühleu und Grubeu in Innerlrain" der Kenntnis ihrer Zeitgenossen zu erschließen — von Siegmund Freiherru von Herber» stein angefangen, bis auf seine eigenen Untersuchnugeu im Jahre 1908. Hierauf werden uns die geologischen und topographischen Verhältnisse, insoweit sie aus die Bildung der Höhle Bezug haben, vor Augen geführt, wie dic Muldc von Adelsberg, durch welche der Poiksluß sich hindurch schlangelt, um in der Adelsberger Grotte zn verschwinden, deren Verlauf und Zusammenhang mit anderen Zuflüssen sowie die Erforschung der Poik und der Wasserhöhlen. Der Verfasser ergeht sich dann iu Betrachtungen über die Wasserwirlnngen, Bildung von Hohlränmen und deu in Zusammenhang stehenden Teckeneinstürzen, Siphonen, Eiusturzlrichteru (Tolinen) usw., über die Bildung von Tropfsteinen, Wachstums» bedinguugeu nnd Aller, über die Vcrlcguug uud Stauung des Flußlaufcs durch Dolinen-Einstürzc und über die Gesamtausdehnnng der Adelsberger Grotte, welche die größte von ganz Europa ist. Sohin gelangen wir in die Adrlsberger Grotte selbst, wo deren einzelne Teile ausführlich beschrieben werden. Einem Maler gleich, weiß der Verfasser den Pinsel, d. h. die Feder zu handhaben, um den gewal» tigen Tom mit der felsabstürzenden Poik zu schildern, gibt uns dann eine chronologische Übersicht der Namens» aufzeichnungen iu der Namengrotte, führt uns zur Kau. zel, iu deu Tauzsaal, zum k. f. Grotteupostamt, in die Gotische Halle usw. und macht »ns schließlich mit der merkwürdigen augenloseu Tierwelt bekannt, die sowohl das Wasser als die Luft der uuterirdischeu Höhlenwelt belebt. Prächtige Photographien, Originalaufnahmen von, Kammerphotographeu Bruuer»Dvorak lPrag) nnd .^eber iu Adelsberg, vergegenwärtigen uns die wichtigsten Teile dieser Wunderhöhle. Der Verfasser weiß dnrch eine geläufige Sprache dem Leser die Wcmderuug in den maunigfaltigeu Näumeu recht sesselud und gefühl-voll zu gestatten. Diejenigen, welche einst die Adels» berger Grotte besticht haben, werden beim Lesen dieses Führers ihre Erinnerungen an den einstigen Besuch sich lebhaft wieder vor Allgen führen, uud deneu, die die Absicht haben, den Besuch auszuführen, wird die slei-ßige Arbeit des Herrn Pcrko ein nützlicher Führer sein. Bei einer Neuauflage würden wir dem Herrn Verfasser eiu handlicheres Formal aueinpsehlen. Auch aus oem goldenen Buche der Adelsbcrqer Grotte führt uns Herr Perko eine förmliche Geschichte vom Besuche Allerhöchster und Höchster Persönlichkeiten mit den zugehörigeil Daten au. In einem eigenen Kapitel behandelt er zum Schlüsse den Inuertraiuer Karst mit seinen unterirdischen Phänomenen nach den Forschungen vou Schmidt, Kraus, Pulick, Martl uud Perlo vom Jahre 1850 bis zum Jahre 1908. Zu deren Verständnis sind Diagramme uud vorzügliche pholographische Neprodntlionen bei» gegeben, dercu Zahl ein halbes Hundert ausmacheu. Das Phänomen des Zirknitzer Hohlenfees nächst Adels-berg und seiner unterirdischen Abflüsse dnrch instruktive Karlen nnd Längeilprofile, die der Verfasser vermöge seiner Stndien eigens entworfen hatte, werden in an» schaulicher Weise vorgeführt. Das Höhleilschloß Lueg beschließt den Neigen der prächtigen Illustraliouen. Man sehe übrigens den dem Bliche beigefügten Plau der Adelsberger Grolle und ihrer Verzweignngeu nach, der uns wie ein Ariadnefaden dnrch das Laby» rinth von Höhlen führt. Die wenigen Druckfehler wer. deu wohl in der zweiten Auflage ganz verschwinden. Alles iu allem können wir den Verfasser zu diesem schönen Werkchen, sowie die Grottenkoinmission beglückwünschen, die in ihrem Sekretär eine sehr gute Algui-sition gemacht hat und der es versteht, das Interesse für die Sache durch dicfc Publikation in die weitesten Schich» ten zu lrageu. Die ansehnliche Spende des k. k. Acker» baiiininislerinms, vermehrt durch den Verkauf und Überzahlungen des BlicheS, möge bald die gewünschte Summe erreichen, welche notwendig sein wird, um auf dem idyllischen Platze vor der Höhle ein Museum mit Arbeils-rännien für Forscher erstehen zn lassen, das, einmal ausgeführt, sich durch häufige» Besuch selbst erhalten wird. Möge der von den besten Ideell beseelte Schilderer der Adelsberger Grotte uud die Grottenkommis° siou bald ihr Werk gekrönt sehen! Triest, im Angust 1910. Prof. Dr. L. K a r l M o s e r. — sPcrsonalnachrichtcn.j Seine Majestät der K a i» s e r hat dem Oberrechnungsrate Anton Pu ^ enel im Stande des oberlanoesgerichtlicheu Nechnungsdeparle-inents in Graz taxfrei den Titel lind Eharakter eines NegierilngSratcs verliehen. — Der Verwaltnngs' gerichlshos Hal den Nibliolhekar Johann Rupnik nck ix-i^on!,!!! in die achte Nangsklasse eingereiht. " lVom Volksschuldienste.j Der k. k. Bezirlsschlilral in Adelsberg hat den provisorischen Lehrer lind Schul» leiter in Kaltenfeld Vladimir Po^ar zum provisori» scheu Lehre«, und Schulleiter der zweiklassigen Volls» schule ill Prein, den Suppleuleu an der Volksschule in Grafeubrunn Josef Dolgan zum provisorischen Leh. rer und Schulleiter in Katteuseld, die provisorische Lehrerin Autonia S t a m c e r an der Volksschule in Hochenegg zur provisorischen Lehrerill au der eiuklas» sigeu Volksschule iu Koritniea lind den provisorischen Lehrer in Mautersdors Marimilian Kalan zum provisorischen Lehrer und Schulleiter der zweiklassta.cn Volksschule ill Nudenje ernannl. —r. — 9 bis 4 Uhr uachmillags im Betriebe, trug sodann das ihm gehörige Werkzeug iu seine Wohnung uud wollte sich vou seiuer Wohnung iu die Kanzlei der Firma begeben, um die Arbeitseintei-lung für den nächsten Tag zu erfahren; beim Aufsteigen auf die Dampslramway stürzte er und zog sich eine ^uelschuug der rechlen Brustseite zu. Die Arbeiter-Unsallsversicheruugsanstalt verweigerte die begehrte Eiilschädiguug, indem sie unter anderem bestritt, das; ein Betriebsunfall vorliege.' Das Schiedsgericht hat die Entschädignngspslicht der Anstalt aus' folgenden, Gründen auerkannl: „Daß der Kläger die Dampf-tramway benutzen wollte, um fich in die Kanzlei wegen der Arbeitseinleünng für den nächsten Tag zu begeben, mlißle aus Grund der Zeugenaussage einer Haus> genosst», welche bestätigte, daß der Kläger um 4 Uhu nachmittags uach Hause kam, das Werkzeug ablegte uud die Wohnung ft'sort mit dem Vemerkeu' verließ, er müsse iu die Kauzlei wegen der Einteilung sür den nächsten Tag, als erwiesen augenomme» werden; übri» geus geht auch aus den Aussagen mehrerer anderer Zellgen hervor, daß der Kläger die Pflicht halle, sich nach Fertigstellung der Arbeit in der Kanzlei zu mel» den. Der Weg, deu der Kläger demnach zu' machen hatte, muß als ein Dil'nslweg anfgefaßl werden; die Verunglückung auf diesem Wege ist ein Betriebsunfall." —i'. — lTchlileranfnalime au der f. t. Graphischen Lehr» uud Versuchsanstalt in Wien.» Am 16. und l7. September l. I., während der Vormittagsstunden, finden die Cchülerausnahmeu au dieser Austail sür das Schuljahr 1910/1911 statt, uud zwar sowohl für die drei Kurse der 1. Sektion ^Lehranslall sür Photographie und Neproduklions-Versahre»), als sür die drei Kurse oer 2. Sektion lLehranstall für Buch» und Illustrations, gewerbe). Im ersten Knrse der !. Seilion wird Zeich, nen, BeleuchttiugSstudien usw., Projektionslehre, Ehe» ">>e, Physik gelehrt. Für vorgeschrittene Schüler finden zur weiteren Ausbildung im Zeichnen, En»werfen nnd Malen uach der Natur, Kops» uud Allzeichuen sowie im Veleuchtungs' und Farbenstudium besondere Kurse statt. Personen, welche sich im lithographischen und algraphi-scheu Zeichnen ausbilden wollen, wird ein spezieller Unierrichl erteilt. Im zweiten Knrse der 1. Sektion werden die Verschiedellen Methoden der Photographie uild Neprodliktionsverfahren theoretisch und prctlisch gelehrt: Porlrätpholographie, Landschastspholographie, Negalivrelonche, Posilivrelouche, Vergrößerungsversah. ren, nasse, trockene nud orthochromatische Ausnahmen, Diaposilivaufertigung, Silberkopierverfahren, Pigment, drnck, Gummidruck, Lichtdruck, Phololilhographie,' Ziuk» ätzllng, Auloiypie, Heliogravüre, Lithographie, Schnell» uild Handprefseudruck usw. In der zweiten Sektion erstreckt sich der Unterricht auf Buchdruck Datz uuo Druckj, die Herstellung der Drucke von Klischees m der Buchdrnckpresse, solvie die Illustriernng von Druck« lverkeu uiillelsl der verschiedenen Arten der graphischen NeprodukttunSversahren. — Aufnahmsbedin'gnngen in den ersten Kurs der 1. Sektion: ein Aller'von min» destens 15 Jahren nnd eiu Zengnis über die mit gutem Erfolge besuchte Vorbereiluugsschule der Anstatt oder absolvierte Bürger, und Untermittelschnle; in den ersten Kurs der 2. Sektion als ordentlicher Schüler den Nach» weis der mit Erfolg beendeten Studien der sechsten Klasse einer Mittelschule oder der beendeten Studien all einer Untermittelschule und eines zweijährigen mit Erfolg zurückgelegten Studiums an der allgemeinen Abteilung einer Kunstgewerbe° oder einer höhereil Ge> werbeschule, als außerordentliche Schüler Absoloenteu der 1. Seklion oder Personen mit genügender prak-lischcr Vorbildnug. Nähere Anstünfle erlei'tt die Direk-tion der Anstatt lWien, 7. Bezirs, Weftbahnstraße 25), woselbst auch Proens>verle Evolutio» neu als Lustakrobale» am Doppetlrapeze aus, Frau» leiu Di Liberti produziert sich am Drahtseil in erst-klafsigen Darbietungen, hebt in kniender Stellung, frei balancierend, ein aufs Drahtseil gelegtes Tascheuluch mit dem Munde auf; die kaun, siebenjährige Kugel-täuzeriu und Seilspringerin Michelina Zavatta ist eine Spezialität in ihrer Art; die MnsikeloN'ns Fratelli Fort! bringen iu eiuer Serie von lombinierlen Iuslrumeule!, uuerlvartete Schlager; der Equilibrist Amedeo banl aus Stühlen einen Tnrm voii fünf Etagen, balanciert selber anf der Stuhllehne der fünflen Etage im Handstand, aus dem Hinterhaupt eine brennende Lampe balaneie-rend. Daneben schlägt Antonio Raspoli Rekorde in sei-ucu Leistungen auf deu Luftringen) zwei Schlangen-menschen, Parforee» nnd Schulreiter nnd Reitcriilne», ein japanischer Bambusstaiigen-Nalaneeur bringen viel Vorzügliches. Mit Rücksicht anf die Leistungen dieses Artistenensembles sonne aus die geradezu lächerlich niedrigen Einlrillspreise dürfte das Unternehme» nicht Mangel an Besuchern leiden. — Der Zirkus war gnl besucht, die Darbietungen fanden verdienten Beifall. — Malnate Ehegatten.j Vor lnrzem kam ein Gärtner aus Toma^ev'o bei Moste gegen 3 Uhr früh nach Hanse, sperrte die Zimmerlür ab, überfiel seine Ehegattin, beschimpfte fie nnd bedrohte sie mit dem Umbringe». In der größten Angst sprang die Frau durch das Fenster ins Freie. Hieraus übersiel oer Gärtner seinen Gehilfen, würgte ihn am Halse nnd brachte ihm mehrere Verletzungen bei. Einige Tage zuvor war der Gärtner ebenfalls sehr aufgeregt nach Hause gekommeu uud halle, da er niemanden zu Hause traf, fast die, gauze Zimmereinrichtung znsammengeschlagen. — Der Besitzer Franz Kralji^ ans Iggdorf schlug vor eiuigen Tagen seine Ehegattin zuerst mit der Faust, danu mit einem Holzscheit. Schließlich nahm er ein Küchenmesser, warf seine Gattin zn Boden und hielt sie in dieser Lage mit einer Hand am Kopse fest, während er ihr mit der zweiten Hand oas Messer an die Brust setzte nnd sie mil dein Erstechen bedrohte. In diesem Momente sprang sein Sohn hiezu nnd befreite die Mutter aus der gefährlichen Lage, worans beide die Fluchl er-griffeu. /.. — sCine Kaffcctasserollc auf beu Kopf geworfen.) Am I. d. M. kam Helena Abram ans Vi^marje in d, dem beim Feste Wache hallenden Karl ^'rnjcw, als er einen Moment eingenickt war, aus der Tasche eine Nickeluhr samt solcher Kette gestohlen; weiters wurden ans einem Pavillon drei Flaschen Likör entwendet. — Als tatverdächtig wurden die 19 Iahrc alten Peter Sales nnd Josef Nemee, beide Arbeiter ans Unter« Bitinje, sowie der 54jährige Taglöhner Lndwig Lenar» 5i<"' aus dem Mste»Iälwische» verhaslet u»d dem Ve» zirtsgerichle i» Adelsberg eiiigelieferl. ^. — ^Verhaftung cinco Fahrraddiebcs.l Am 23. v. M. abends wurde dem Schlofsermeisler Johann Pust aus der Hauslaube eines Gasthauses eiu anf ION X bewer-tetes Fahrrad entwendet. Der Zufall wollte es, daß der Fahrradoieb nach dem Diebstahle dnrch die Schellen» burggasse ohne augezündele Lalerne snhr. Als er vou einem Sicherheilswachmann cmgehalle» nnd ihm sein Nationale abverlangt wurde, gab er einen falschen Namen an. Durch die eingeleitele» Erhebungen wurde, gestern der Dieb durch einen Detektiv in der Person des 14jährigen, nach St. Peter in Untersleierinark zn-ständige» 'Fleischhanerknechles Johann Ur,"i<- verhaftet. Das gestohlene Fahrrad halte er, um die Bestandteile zn vertauschen, bereits auseinandergenommeu. Die Polizei brachte iu Ersahruug, daß oer Bursche seinem gewesenen Dienstgeber, einem Fleifchselcher, eine grv-ßere Anzahl von Kraiuer Würsten enlwendel hatte. AIs Versteck beuützle er einen im Hofe befiudlicheu Mist-Haufe». Die Polizei lieferte de» Fahrraddieb dem Lcm-desgerichle ein. — jEinc junge Diebin.) Während die Besitzers» lochter Maria l>kof ans Zaklanee, Gemei»de Horjnlj, dor einige» Tage» bei einer Verwandten in Dravlje. weilte, wurde ihr aus dem uuversperrten Zimmer ein Geldbetrag von 7 X gestohlen. Tatverdächtig ist die 16 Jahre alte Arbeiterin Vida Iler^ aus Dravlje, die dort übernachtete und sich bei deu Effekten der >>kof zn schaffen machte. ^. - Mettcrbcricht.j über Mitteleuropa hat sich eine Depression gebildet, fönst ist die Lage »venig veränoert. Die Wirlnng dieser Depression ist in der ganzen »vest» liehen Reichshälfle trübes, regnerisches Wetter mit lebhafte» Winde». Der Temperalnrfall ist bis zur Liuie Eger—Wieu—Agram—Pola vorgedrungen. Östlich von diesen Linien sind die Temperattiren noch gestiegen. Ill Laibach stellte sich gestern vormittags ein strömender Regenguß ein; nachmittags erfolgte Ausheiteruug, dann wieder Vewölkung. Iu deu Nachtstunden war der Himmel vorwiegend klar. Heute früh betrug die Tem» peratur 18,1 Grad Eelsius. Die Veobach'luugsstatio. nen meldeten folgende Temperatnren vo» gestern früh: Laibach 20,0, Klagenfnrt 16,0, Görz 20,8, Trieft 20,3, Pola 20,1, Abbaz'ia 19,3, Agram 20,1, Sarajevo 19,3, Graz 18,1, Wien 18,4, Prag 19,1, Berlin 17,1, Paris 15,2, Nizza 20,0; die Höhenstation Obir 7,6 Grad Eel-sius. — Wetterprognose der k. k. Zeulralanstalt für Meteorologie in Wien für heute: Sleiermark, .Written, Krain n»d Küstenland: Meist trübe mit zeitweise» Niederschlagen, lebhafte Winde, kühl, allmähliche Aefse-rung, Ausheiternng. Budapest: Unbedeutende Tempe-raturänderung lind Gewitterregen erwartbar. — ^Verstorbene in Laibach.j Gester» wurden fol-gendc Todesfälle gemeldet: Otto Iah», Arbeilerssohn, '3 Jahre, Zaloger ^Straße 2; Michael Kolari^, Eisen, bahnarbeiter, 35 Jahre, vom Znge a» der Ahacljeva eesla überfahren. Laibachcr Zeitung Nr. 176. 1603 5. August 1910. Geschäftszeitung. — l"leferinlsssau5schrcibun.q.) IZl'i der k. k. Staats» bahndirektiun ^ricsl ^'lanqt die Lieferung von Hulz» matcrialicn ftru 19N ^ur öffciUlichcil Ausschrclbnnq. Näheres in der am 16. d. V^. l'rschciin'iido» ^luiilnicr drs „Oss'.'watorc Tric-sii»^" sown' b^i dcr l. l. Staats» dahiidiroliimi Tricsl. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondcnz-Buieaus. Türkei. Tofia, 4. August. Vertrauenswürdige, Nachrichten aus Mci.^'douion bestätign, daß die bulqarischl' Grcn,',° bcvölkl'Nluq den aus Vlil^cirien ciiMdrunliMen Vandcu-chefs sil'sicnübl'r eine adlehilende Haltung einnimmt und sich dcr Bandenbildung culschicden uüc>ersetzt. Einzelne Äaudenchefs, darunter der bekannte Vnzuluw, wurden geMnnlien, unterrichteter Dinge nach Bulgarien zurück-zukehreu. Seitdem die Überzeugung Platz greift, daß einer Ausstandsbewegung jeder Boden entzogen ist, be» ginnt auch in der Öffentlichseil und in der Presse oie größtenteils tünstlich angefachte Änfregnng abzuflauen. Sofia, 4. Angufl. Tas Negierungsorgan „Prepo-ree" loendel sich gegen das unlängst veröffentlichte >luin° lunuigln'' der Belgrader uffiziöfen „Samonpraua", mit dem die Gerüchte, über eine gemeinsame Altion Eer» biens und Bulgariens gegen die Entwaffnungen in der Türkei als erfunden nnd tendenziös bezeichnet worden sind, weil eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der befreundeten Türkei durch Serbien ans» geschlossen sei. „Preporec" sagt, man müsse von dieser Erklärung gnt Notiz nehmen, die offenbar nur be> Zwecke, eine Einmischung Bulgariens in türkische An» gelegeiten indirekt zn mißbilligen. Dcr neue englische Botschafter in Petersburg. London, 4. Angnsl. Ter englifche Gesandte in Haag Buchanan wurde zum Botschafter in Petersburg ernaniu. Tclbstmlird eines Bankdircktors. Budapest, 4. August. Der Direktor der allgemeinen Banlaküengesellschaft Markus Bir,.' hat gestern auf dem Grabe feines Vaters Selbstmord verübt. Er wurde daselbst heule früh tot aufgcfnuden. Ein Unfall des Prinzen Heinrich der Niederlande. Haaq, 4. August. Prinz Heinrich der Nicderlaude ist gestern vom ^ahrrade gestürzt nnd hat einen Schiüsselbciubruch erlitten. Zeppelins arktische Expedition. Tromsö, 4. Angnst. Der von seiner ^ahrt nach Spitzbergen hierher zurückgekehrte Dampser „Earmen" ! berichtet, daß der Dampfer „Mainz", auf dem Prinz ' Heinrich von Preußen und Graf Zeppelin seinerzeit die Spitzbergenfahrt angetreten haben, aus die Expedition des Rittmeisters Baasan gestoßen sei, die Tiefen» mesfnngen vornehme. Die Zeppelinexpedilion beabsichtigt, mit der „Phönix" bis zur Polargrenze zn fahren und dort Probeausflüge mit ^effelballons zu unterneh» men. Aus der Rückfahrt sollen die nördlichsten Höhen von Spitzbergen angelaufen werden. Die Rückkehr nach Tromsö dürste am 15. d. erfolgen. Arbeiterbewegung. Hamburg, 4. August. Da die Reedereieil und der Verein c^r deutschen Seeschiffswerslen eine Abkürzung der Arbeitszeit und eine ^ohnanfbesserung abgelehnt haben, stellen morgen achllanfend Hafenarbeiter die Arbeit ein. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Scehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 786-0 mm. 3 ^r-T tt ^. ^ ^ 5« ^Z" 3Z »«:.,. Ansicht K3Ü.I ? °?2 D«lÄ Z^ ^'"° des Himmels Z5Z . 2 U. N. ! 7 7 U.F7 ^9-9! 18 1> SO. mäßiss'Ifllst bewölkt! 14 9 Das Taqesnlittel der gestriqen Temperatur beträgt 21-1°, Normale 19 6°. Gestern vormittags zweimal Gußrcgeii. Seismische Berichte nnd Beobachtungen dcr Lnibacher Erdlicbcuwnrtc (ssl'sliliüdcl U!1Ü der znmüikht'i! öparlasjl' !>l'!?,) (Ort: Gebäude der f. l. StaatS-Olierrcalschllll'.) iiage: Mrdl. Breite 46°03'; Östl. Länge von Greenwich 14"3I'. Vebenberichte: Am 26. Juli sseqen 5 Uhr 15 Mi-nuten ein Stoß in Gimio i^Pcrussia). Äm 2^. Juli gegen 3 Uhr 15 Minuten Stoh IV. Grades in Ustica. A,n lii. Juli gegeu 18 Uhr* 30 Minuten ein Stoß IV, Grades in I. Andrea di Conza, Am 1. August gegen 1 Uhr 50 Minuten Aufzeichnungen in Miueo und (!citania; gegen 11 Uhr 45 Minuten ein Stuft in Calabrien. Heute (5. August) gegen 3 Uhr Fcrubelienauf-zeichnuugen in Laibach. Bodenunruhc: schwach. " Die Zeitangabe» beziehen sich auf mitteleuropäische Zeit n»d weldcn von Mitternacht bis Mitlernacht o Uhr bis 24 Uhr gezählt. ! Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. ! A m 3. A u g u st. Pavlin, Pfarrer, St. Katharina. — Ogrin, Vesiher, Oberlaibach. — Vida, Priv.. Görz. — Bost« uar, Pfarrer, Arch. — LcbaZek, Pfarrer, Villichgraz. — Tisch, k. u. t. Hüuptmauu. Graz. — Dr. Varee, Notar, Drachenburg. — Nahlet, Jug., Pilsen. — Sanotuer, Vezirlsinsftcktor, Tcha» trlar. — Szölösi, Oberbcamter; Dr, Pellegriui, Hofrat, ssiume. — Sykora, Iug„ Prag. — Dr. Verstovsel, Abgeordneter, Marburg, — Hochstättcr, Priv.; Spitzer, Prw., Agram. — Gottlieb. Kfm.' Nzeizisty, Oberrechmmgsrat, Wien. — Pav» lovic, Pfarrer, Suhor. — Dr. Dancl, Advokat, Mähren. — Saje, Pfarrer, Straza. Hotel Elefant. Am 3. August. Kickmger, Oberbeamter; Schandl, Baumeister; Iauisch, Löbl, Kflte.; Grundner, Kohn, Nsde., Wien. — Mrizio, ^lisd,, s. Frau und Nichte, Tricst. -- Wein-liaudl, Nsd,, Leoben. — Lösfler, Nsd.. Königgräi). — ttusy, Rsd,, Stutcn'. — König, l. u. l. Haufttmann; Batjel, Brodoley, l. u. l. Oberleuwllnts; v.Peter, Letis. l. u. k. Leutnants; Ri» bitsch, Eini.'Frciw,, Görz. — Strch, Otonomirverwalter, s. Frau, Zarauccchia, — Dragouic. Offiziant, Ragusa. — Dr. Wahala, t. k. Professor, s. Frau; Noval, Lehrerin, Vrüuu. — Vidali, Apotheker, s. Familie, Audrijevci. — Picring, Ing., Gonobitz. — Matial, Auchhaltcr. Marburg. — Deller, Negierungsrat, München, — Dcller, Stadtpfarrer, Aichach (Äaycrn). -- Po» renta, Stadtpfarrer, Stopice. — Frank, Lehrer, Schwarzen» bach. — Lavrie, Priv,, Savskimost. — Rosendahl, Monteur, Zürich. — Strauß, Vczirksstraßcumeister, Voitsberg. Das Fürst Hngo znWindiscii-Gf ätzsche Forstaint Haasiierg - Planina in Krain sucht per sofort : zwei ständige: Arbeiterfamilien mit womöglich schon erwachsenen Kindern. Die näheren Auskünfte erteilt das obige Amt. (2872) 3-1 Schöne Wohnung Im Hanse Nr. 10 in der Römer-straße ist im Hochparterre cino schüiio Wohnung mit vier Zimmorn samt allem Ztigehör zum nächstou Jv'ovembortermin zu vermieten. (2874) 1 Anfrage beim Hausmeister. Kurse an der Wiener Oörse (nach dem offiziellen Knrslilatte) vom 4. Augnst 19l0. Die notierten Kurle verstehen sich in Nronemväbrung. Tie Notierang sämtlicher Mtien >md der „Diversen Lose" versteht sich per «rück. Ocld Ware Allgemeine Staatsschuld. Elnhriiiichc Rente: 4°, lonvcr. slcuersrci, Krone» (Vlai Nov.> vcr ltasie . . »><«(> 93 »o detto '2"/«ö, »«.Nute» (Febr.-slug.) ^ ^vcr tlasse......9/-b5 S?7b ^'2°/n 0. W. Silber (NprilOtt.) ,__ V?i «assc......S7 5l. 97 ?!> iu,,0rr Ltaatslos 500 fl. 4°/^70 - >?4 - "^4ei .^ 5Ufl. . .324-^65',- «om.-^audbr. il 1i!0 fl. b°/n li«7- ^«'- Staatsschuld d. i. Neichs-^°te vertretenen Königreiche nnd Länder. ^'stcrr. Gulbrente steuerfr.. Void Nstelr. Rente in kroi.enw, stsr.. . 5" Kasse.....4"/ g, s,5 93?,., bttto prr Ultimo . . . 4°/° S3 55 93-7Ü ^'l> I'»,cstitim'«..«ente, ftsr." "r. ver Kajse . . ,>^'/^ z,2 «ü U» 8.°> »'»enb»hn.3,ant,schuid. "«schitlbnngen. «l'saveth-Vlll,,, i. G st,urrfr (di^°Z^^"'">'Silb/? "°"tzt,N^ s p,^< ^" ttroiieillucilir. «^r-rldw .t.^ . ^ 94 . 95- /." bl°°t,sch°lt,»tilchr.lbnn°l>. «l>,,ft.«p,lt, »is,nb°!,n.z,k5en «tliW.lh-B. 20<>f<. jlM,5'.<>/ von 4<« fti ^ ^" dM° 1,.,z>.^i« 2°0 „'""..45,55 Kremetal.H..^ ...' ,<,«« Nr'"° " "' b« ° ' .......lW - I9l - l Geld Ware yom Zlllnle zur Zahlung iib«» illmmlue lfillubalin-zllillrilizt»- Pdligllllonln. Mhm. Westliahn, Em. l8Zb, 400, 200N u. lo.noo ttr. 4"/n 95 10 96 1! lzlisabethBahn 600 u. 2U00 Vt. 4 üb 10"/n......11b-z>0ue9l> Hlisllvi-tli-Vahn 400 n, 2»00 M, 4»/„........11^'- l16- ^erdinaübz-Norbbahn Cm. 18»« 9N - 97-- detlo Em. l9«4 UL?b 96 ?t^ Zranz Ioseph-Vabn C,n l»«4 (biv. St.) Eild. 4«/« . . . 94?e 95 75 «alizischc Karl Ludlvia - Bahn (di«, St.) Lilb. 4°/n. . . Nt 40 9b'40 Ung.-galiz, «ahn ^00 fl. S. 5°/„ ,0ll-7s> I0V75 bstto 400 U, 5000 Kr. »Vi°/a »L- 87-«orarlbrrner Vah» Em. 1884 (div. St.) Lilb. 4°/^ . . 93 yo 94 60 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ »mg. Guldrenlc vcr Kasse . ,,2 70,12-80 l°/„ detlo per Ultimo 1,2'70N2 9l, 4"/„ ungar. Rente in Krone,,- währ. stsr. per Kasse . . 91 75 »1 9b 4"/o detto per Ultimo 91 8» «2 - 31/2"/» detto per Kasse «1-75 «i»95 Unnar. Prämien.Anl. ü. 100 fl. ^>ü - i3u>> detto il 50 fl. ü^!< - il»9- - Theiß-Neg.-liose 4"/„ . . . .155 —iei-l»/„ uugar. Grilndentl.-Oblig. 92 1,, 9315 l"/« lroat. u. flav, Gidentl.-Obl, 94- 92 — Andere öffentliche Anlehen. !Uo?n. Landcö-Anl. (div.) 4°/„ 92'- 93- Boi!n,-Hcrceg. Wscnb. -Landes- Anlehen (diu,^ 4'/,°/« . . U9'20 l«0 .'!' ,i"/^ Vonau-Nea.-Anleihe 1878 1N3'75 ,04-75 iLiencr Nerlchrö-'.'lnl. . . 4°/„ 94-ib 9515 detto 1W0 4»/„ «4 20 95 >!»> .'liilenen der Stadt Wien . . 101 25, ,02 Lb dctto (S. oder G.) 1«'<4 ,2u- >2,-- dctt» (1894).....V2L5 V» 25 detto (Gas) u. I. l8!)3 . >.,h._ VL-detto (Eleltr.) u. I. I»«« g^.ßn zz.^ detto (I!W.-Ä.)V.I,1902 9k-ß5 96 !!?> Äörseliau-Nnlchc» vcrlolli. 4",^. »4 75 95 75 Russische Staatsanl. v. 1,19U6 f. 100 Kr. p. K. . . 5"/„,0275,042s> betto per Ultimo . . 5«/„ —-- _-.. Äulg. Ntaals-Hypothekar?lnl. <892......U'Vo I2u-ü-en Gelb W»r<> Aula. Staat« - Voldanleihe ,907 f. 100 «r.. . 4>/,«/i, 93 75 9t 25 Pfandbriefe usw. Bodenlr..llllci,üst. i,5NI.vI.4«,'n 9l-8u ,l>«n bühm. Hyvothelenb, uerl. 4°/i> 8?-— 97'10 ^e»tral-Ä°b.-Kicd,-Vl,, üsterr., ^5I, der!.....4>/,<>/n ,oi'5>0 1UI-- dettn 65 I. verl. . . . 4°/^ 9«'b« »?-bl «red.-Inst., «sterr., f.Verl.-Unt. u. üffentl.vlrb. Kat. ^,4°„ 93,5 S4-Il «^llndeüb. d. Non. Galion und Lodoni. 57>/, I. rückz. 4°/„ 94— 9,-- Mähr. Hnpothelonb. v?rl, 4°/„ 9c> - 9ü-^ li.-östcrr. Landes-Ht»p.-Unst.4"« 96-50 97-?,l drtluinll. 2°/„Pr.verl. 3V2"/» ^— 89- detlo K.-Tchuldsch, Verl. 3»/,° 0 «?-9l> «8-95 39 95 3parl., Erste öst.,eoI.vcrl.4°/, b9'2b luvül Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Lsterr. Nordwestd. 200 fl. S. . 1^-45 104-4? 2tna<öl>ah!< LW ssr..... 265 4i, ^6«^5 3übbahn i^ 3"„ Jänner-Juli 1,00 ssr. «per St.) . . . 262— 204- Lüdbahn k 5",„ ^00 fl. S. 0. V, ilb'Ll, 117-- Diverse Lose. sslrzln»lichl k»st. ^ Nobenlredit-Lose Cm. 1880 238-50 304-5,, detto Cm. 1889 278-7K 284 75 ;»/<> Donlln-Nellul,-Lose 100 fl, 3ü-