Nl. 240. Samstag, 18. Oktober 1913. 132. Jahrgang. Mbllcher Mung M ». balbjühlig 11 ll. ssiir die ZufttNun« ,u»Hau« g2»5lohrw »ll. — H>«s»«»U»«,viU,l: stür s!,!,'l In<,r»,s »0 »u »<« Z^ln, »V i», ^ößm p« gell, 1« l>: bs< »ft^fn «ifdsNwIim«!! pl-l ftells >, d. Dir »Laibllchsl Zf.m^» nichtinl lHgli^,, mil »u»«ch»e bei Lonn- uiü i5«rlla<»t. D,e ^>mU»»ft»»«i»» brfi^l« Telephpn-Mr. der zle>»KNon S2. Amtlicher Geil. Seine l. unk l. Apostolisch« Majestät habul mit Allerhöchstem Handschreiben vom 13. Oktober b. I. dem Sekretär Seiner f. und l. Hoheit detz durchlauchtigsten Herrn Erzherzost« Franz Ferdinand Paul Ni kitsch dae Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens allernnädigst zu ^erlrihrn qrrnht. Nach dem Ämtsblatte zur «Wien« Zeitun«» vom 16. Ottobe, l9lv ^3tr. 340) wurde die Nnterverbrntun, folgender Preh> erznlgnifle ocrdoten: 3tr. 41 «A»ii «Hlliiu), vo« 10. vltobei 1213. «r. 1686 «UT/.«t» eaällivun»» vo« 10. Oltob« lUl3. Nr, 30 ,, anderthalb Jahrzehnten fast ununterbrochener Kriege das Antlitz Europas von Grund auf geändert hatte, in heroischem Kampfe zusammenbrach. Dieses gigantischen Ringens Höhepunkt aber, gemessen nach der Größe der Anstrengung und nach der Kraft entscheidender Erfolge, war die Völkerschlacht von Leipzig, deren Gedenktage jetzt feierlich begangen werden. Es war wirklich eine Völkerschlacht, welche damals vom 16. bis 19ten Oktober 1813 auf den Feldern von Leipzig geschlagen wurde, eine Schlacht, die bisher betspiellos dasteht in der Geschichte. Schier von allen Völkern Europas nah- men Krieger an dem Kampjc leil, ja neben den Kanonen u,ü> Flinten der europäischen Armeen gab es noch Pfeil und Bogen, gcfühtt von Äaschliren und Kalnmclen. Ein Aufgebot von Streitern aller Nationen kam zu diesem Entschcidungslanipfe, bei dem es um das Schicksal Europas ging. Mehr als eine halbe Million Soldaten ftan' den sich auf dem Schlachtfelde selbst in Waffen gegenüber, nicht gezählt die Streitlräfte, die aus anderen Kriegstheatern Verwendung fanden. Alle Maße wuchsen ins Riesenhafte, als sollte die Größe des geschichtlichen Moments in der Größe der Kräfte ihre» Auedruck finden. Artillerie »nassen von Hunderten von Geschützen schleuderten mit Titanenwucht chrc Geschosse i„ dic heranbrandende Flut des Fußvolkes mio der Reiterei, und fünf» undvierzig französische Hauallrrieicgimenter ritten eine Attacke der Verzweiflung. Und so blutig und ungeheuer war schon am ersten Schlachttage der Kainpf, dah Napoleon, der Schlachtemneifter, nicht daran denken wollte, es könnten von seinen todesmutigen Bedrängern noch die Kräfte zu einem zweiten Wafsengange aufgebracht werden, und von den Türmen Leipzigs bereits den Sieg einläuten lieh. Aber noch einmal holten die Verbündeten zu furchtbarem Schlage aus und zerbrachen imt eiserner Faust Napoleons Kraft und Sicgerglück. Mehr als Hunderttausend, eill Fünftel der iläinpfenden, blieben auf dem Schlachtfeld«, tot ober verwundet, so groh war die Leidenschaft des Ringens gewesen: Napoleons Macht war gebrochen. Dic Kriege warcn allerdings noch nicht zu Ende, und die phänomenale militärische Vitalität Napoleons, deren Begehren einst den ganzen Erdball umfaßte, derm Stärke einen ganzen Kontinent einst bezwäng, stammte noch im Niedergang immer wieder in neuen Kämpfen auf, aber sie konnte den nach Leipzig zur Gewißheit geworbenen Fall nur verzögern, aber nicht abwenden. Nach Leipzig hörte Napoleon auf, ein Eroberer zu sein, den Rhein, den cr vierzehn Tage nach der Völkerschlacht in eiligem Rückzüge passierte, konnte er nie mehr wiedersehen. Und als rr nach der Rückkehr von (5lba wieder die Grenzen Frankreichs überschritt, war es nur, um einen letzten Ersolg bei Lignn zu erringen uno dann auf belgischem Boden, bei Waterloo, endgültig niedergeworfen zu werde». Die Tage vom 16. 5is IMen Oktober 1813 aber waren die Peripetie gewesen in der von Napoleon seit anberchalb Jahrzehnten diktiert«, (^ schichte Europas. Wenn in diesen jetzigen Tagen des Ge» denkens auf der blutigen Wahlstatt von Leipzia ein ragendes Monument geweiht wird zur Erinnerung an oi< Befreiung Deuschlanos von der Zwingherrschaft Napo leons, so ist es zugleich ein Denlzeichen jener Zeit, in welcher Europa die Freiheit zu natürlicher Entwickllmy gegeben wurde, jener großen Zeit, in welcher Österreich, Preußen und Ruhland in starker Einigkeit den Frieden Europas erkämpften. Diese geschichtlich denkwürdigen Tage sind zugleich auch Ehrentage Österreichs und seiner Arm«. Ein halbe Million Streiter hatte Osterreich in jenem Jahre der Nölkerbefreiung unter den Waffen stehen, über 120.000 Österreicher, ein Drittel der Streitkräfte der Verbündeten, nahmen an der Leipziger Schlacht lämpfend Anteil; über vierhundert Offiziere und vierzehneinhalbtauseni) Mann an Toten und Verwundeten warcn die Opfer, welche die österreichischen Armeen an beiden Schlacht' tagen brachten. Und Schulter an Schulter mit Preußen und Russen, unlcr den Augen ihres Kaisers, des Königs von Preußen und des Zaren bewährten sie ihre»« Hel-denmul; in unerschrockener Tapferkeit hielten sie dem mächtigen Hauptstoß Napoleons auf Wachau und Probst» heida stand und entrissen in kühnen, unermüdlichen Anstürmen Stellung um Stellung. An der Spitze der Ar» meen der Verbündeten aber stand Fcldmarschall Fürst Schwarzenberg, an seiner Seite als Generalstabschef Ra-dehkh. Schwarzenberqs Führung umstellte den Schlachtenkaiser und zwang ihn nieder. Die Führung einer Koalitionsarmee, an und für sich eine der schwersten Künste, sie fand in den, österreichischen Feldherrn einen Meister. Einen Meister, der sich selbst hingab in schlichter Heldengrößc an den großen Zweck der Einigkeit, der m den drängenden Schwierigkeiten seiner außergewöhnlichen Feuilleton. Die häßliche Schwester. «oll M. Ilikl'a-.. < Schluß.) «Monsieur Plateas, wenn ich nicht irret" sagte der alte Mann höflich. „Der bin ich!" „Womit kann ich Ihnen dienen, Monsieur Plateas?" Platens begann sich ein wenig verwirrt zu fühlen, aber an einen Rückzog war nicht mehr zu denken. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und erwiderte: „Monsieur Mitrophanis, um mit der Tür gleich ins Haus zu fallen: Ich würde mich freuen, Ihr Schwiegerlohn zu werden!" Der alte Gentleman hatte zwar schon des öfteren Gelegenheit gehabt, Korbe austeilen zu müssen, denn die Schönheit der jüngeren Tochter hatte schon gar manchen Wunsch gereizt. Aber noch niemals war diese Bitte mit solcher Plötzlichkeit an ihn gerichtet worden. Als der alte Herr sich ein wenig gesammelt hatte, erwiderte er nun: „Ihr Antrag ehrt mich sehr! Aber meine jüngere Tochter ist noch zu jung und ich habe nicht die Absicht, sie so zeltlich zu verheiraten!" „Ihr« jüngere Tochter ist es ja gar nicht, die ich meine! Ich wünsche Mademoiselle ..." Da fiel es ihm ein, daß er ja gar nicht den Namen der begehrten Braut kenne «Ich wünsche Ihre ältere Tochter zu hei- raten!" In grenzenloser Verwirrung starrte der alte Herr den Professor an, dann begann er zu stammeln: „Sie müssen mir ein wenig Zeit lassen, Herr, ein wenig Zeit!" Er grüßte den Professor und entfernte sich. sieht» lich konsterniert. Der verblüffte Monsieur Platea« begab sich sofort nach dem Neftamant, in dem er zu dieser Tageeftnnde seinen Freund anwesend wußte. „O Lialos," rief er. als er ihn erblickte, „o Lialos!" „Was ist geschehen? Sind Sie krank?" fragte der andere teilnehmend. „Was geschehen ist. . .5 Ich habc gerade Monsieur Mitrophanis um die Hand seiner älteren Tochter gebeten und er . . ," ..Sie habeil Monsieur Mitrofthame um die Hand seiner älteren Tochter gebeten?" „Ja, warum sollte ich es nicht tun?" ..Aber sagten Sie nicht gestern, daß . . ." „Gewiß, aber ich habe mir dic Sache, überschlafen und habe mich entschlossen, sie zu heiraten. Ich weih, daß ich leine bessere Frau finden könnte!" „Plateas." sagte Liakos gerührt, „ich kann Ihnen nicht erlauben, mir solch ein Opfer zu bringen!" „Welches Opfer? Was haben Sie mit der ganzen Sache zu schaffen? Ich beschloß, sie zu heiraten, lveil ich überhaupt heiraten wollte! Und ich werde nur sie heiraten, und wenn ihr Vater uns di< Einwilligung versagt, so werde ich mit ihr die Flucht ergreifen! Hab«, Sie dagegen etwas einzuwenden?" Gefördert durch Monsieur Lialos und eine sensationslüsterne alte Dame, dessen Cousine, nahmen die Dinge einen raschen Verlauf. Schon am nächsten Abend warteten die beiden Freunde in Plateas Wohnung ängstlich auf eine Nachricht, die endlich für Lialos abgegeben wurde. Sie lautete: „Mein lieber Cousin! Schicke deinen Freund heute abends zu mir! Die junge Dame wird auch da sein! Deine Cousine!" „Du sollst kommen!" sagte Liakos überglücklich. „Mache dich also rasch fertig!" Aber Monsieur Platens war in düsterer Stimmung. Der Gebanke, dem jungen Mädchen wirklich gegenüber, treten zu müssen, erschreckte ihn tödlich. Wa« sollte er ihr eigentlich sa«en? Gr biltte alle«, was er besah. hin. gegeben, der Einladung nicht Folge leisten zu müssen, aber da wai nun nichts mehr zu machen. Auf dein Hin» wcgc zu dem Stelldichein ging er in tiefe Grübeleien versunken »eben seinem Freunde dahin und zermarterte sich nutzlos das Gehirn. Als sie endlich an der Haustür angekommen waren, schob Liakos den Zaudernden, ganz ungerührt von seinem Proteste, in das Tor hinein. Dann begab sich Liakos in seinen Klub. Ungefähr gegen zelin Uhr »neidete ihm bort der Diener, baß der Professor ihn auf der Straße erwarte. Schnell stürzte er die Treppen hinab und trat zu seinem Freund. Das Licht einer Laterne fiel auf dessen Gesicht und Llakos wußte sofort, dah er gute Neuigkeiten hnrni würde. „Nun?" begann er gespannt. „Sie ist ja gar nicht häßlich!" schrie der Professor mit Pathos. „Wenn sie spricht, enthält ihre Stimme lauter M„sil! Und ilir Gesichtsausbrucl ist reizend! Und ihre kleine Hand ... oh, ihre kleine Hand!" „Und was sagte sie Ihnen? Was sagten Sie ihr?" ^.Wic kann ich Ihnen all das wiederholen? Wir sprachen ja über so vieles!" Und seine Stimme dämpfend, setzte er hinzu: .Sie sagte, daß sie mir so dankbar und so glücklich sei, weil ich sie heiraten wolle, weil ich ihr Freund sein, denn ein guter Freund sei gewöhnlich auch ein guter Ehemann! . , . Und ich sngte ihr, daß mich der Gedanke kränke, sie nehme mich nur aus Liebe für ihre Schwester, um deren Glück nicht im Wege zu stehen! Und warum sollte ich das nicht tun?' erwiderte sie mir. ,Wird das Glück meiner Schwester nicht die beste Grundlage für mein eigenes sein?' Oh, mein Freund, ich kann Ihnen ja nicht die Hälfte ihrer Worte, ihrer süßen Worte wiederholen! Ich weiß nur eines: dah ich mir einen Schatz gefunden habe!" „Habe ich es Ihnen nicht schon ftühu gesagt?" «Gewiß! gewiß! Aber da ist etwas, das Sie mir nicht gesagt haben, und um das zu frauen ich selber nichl wagte! . . Wie heißt sie denn eigentlich?" 5 Laibacher Zeitung Nr. 240.____________________^____________2204 ____________________________ 18. Oktober 1913. -^tcllung nie an sich und seinen Ruhm, sondern nur an das Ganze und seine ungeheure Aufgabe dachte. Und so gedenkt die Gegenwart, gedenken Osterreich und seine Armee in diesen Erinnerungstagen in erster Reihe Schwar-zenbcrgs, des siegreichen Führers und Helden der Pflicht. Aber Österreichs Volk mag auch dieses Reiches selbst und seiner ruhmreichen Geschichte an diesen Festtagen sich freudig erinnern. Hatte doch erst Österreichs Veitritt zur Koalition die Möglichkeit des entscheidenden Erfolges gegen Napoleons Strettkräfte gebracht. Österreich, dessen Armee schon 1809 unter Erzherzog Karl bei Asftcrn den Nimbus der Unbesieglichteit Napoleons geraubt hatte, das damals schon in die Herzen der Völker die Zuversicht auf eine kommende Befreiung gepflanzt hatte, Oster-icich hatte auch in jenen Zeiten, als es sich fragen mußte, ob es seine eigenen Interessen oder jene des gefamten Europa höher bewerten wolle, seine geschichtliche Mission voll erfaßt und Preußen und Ruhland die Hand zum Bunde gereicht. Seit einem Vierteljahrhundcrt ln verlustreiche, Kriege verwickelt, in denen es auf deutschen, italienischen und russischen Schlachtfeldern geblutet, noch öfter aber auf seinem eigenen Boden fast bis zur Erschöpfung gekänrpft hatte, zögerte es doch nicht, in entscheidender Stunde das Schivert zu ziehen für Europa. Und es bewies dabei, welch unerschöpfliche Lebenskraft in diesem altehrwürdigen, von Stürmen oft umtobten Staate wohnt. Trotz der unglücklichen Wechselfälle der Kriege, welche es gegen Napoleon zu führen gehabt hatte, trotz der daraus entstandenen finanziellen Tchwierigkei-ten, welcke sogar bis zum Staatsbankeratt geführt hatten, trotz aller schweren Schicksalsschläge brachte es in entscheidender Stunde für den Kampf um die Völkerbefreiung neuerlich starke Kräfte auf und konnte den Kampf mit Erfolg bestehen, aus dem es nur noch gräher und mächtiger hervorging den» zuvor. Und dessen mag sich der Österreicher, wenn er jener Heldentage von Leipzig gedenkt, mit Stolz lind Zuversicht erinnern. V-Mische Ueberftcht. La, dach, 17. Ortober. Erzherzog Fraxz Ferdinand ist am 16. d. M. abends lint großen: Gefolge zur Teilnahme an den Iahrhundert-feierlichkeiten nach Leipzig abgereist. — Das amtliche „Dresdener Journal" schreibt: „Die Anwesenheit Seiner f. und k. Durchlauchtigsten Hoheit des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand als Vertreters des greisen Kaisers und Königs Franz Josef bringt erneut die unverbrüchliche Zusammengehörigkeit zwischen dem Deutschen Reich und Dsterrcich-Ungarn zum Ausdrucke und das Erscheinen des Großfürsten Cyrill ist ein neues willkommenes Zeugnis für die tief begründete und oft bekundete Gesinnung des Zaren, di.e, ein freundschaftliches Einvernehmen auf dem im letzten Jahrhundert so oft kriegerisch erschütterten Grunde Europas und darüber hinaus anstrebt. Hochgemuten Sinnes werden die beiden erlauchten Herren mit unserem König und allen verbündeten Fürsten, sowie mit den Vertretern der Freien Städte den erhabenen Akt der Weihe des Völkerschlacht-Denkmales miterleben. Denn wie dieses das Denkmal deutscher Einigkeit ist, so ist es zugleich ein Markstein der österreichisch-ungarischen Tapferkeit und eine Weiheftätte russischen Mannesmutcs." Das Vlatt schließt mit der Hoffnung, daß von der Stätte einstmaliger blutiger Kämpfe, der Gedanke friedvoller Achtung und guten Einvernehmens weit über die Grenzen des Deutschen Reiches nach allen Seiten hin neue Nahrung und Kräftigung finden werde. Das „Fremdenblatt" bemerkt zu der Weigerung der Deutschen, in die böhmischen Ausgleichs uerhandlunzen einzutreten, solange Fürst Thun an ihnen teilnimmt: Die Parteien haben bei Nominierung ihrer Vertreter vollste Freiheit. Und die Regierung soll auf ein so selbstverständliches, bisher kaum je bestrittenes Recht verzichten? Sie soll gerade eine Persönlichkeit fernhalten, die kraft ihres Amtes eine besondere Kenntnis der neu zu regelnden Verhältnisse besitzt. Die Bevölkerung hat mit aller Deutlichkeit ausgesprochen, daß sie den Frieden will. Sie würde es nicht begreifen, wenn formale Neden-len es vermöchten, den Ausgleichsgedanken in den Hintergrund zu drängen und man mutz deshalb erwarten, daß alle Parteien das sachliche Ziel im Auge behalten und sich bei ihren Entschließungen lediglich von dem Wunsche leiten lassen, an der baldigen Beseitigung der heutigen von 5er Bevölkerung als unerträglich empfundenen Zustände mitzuarbeiten. Der französische Ministerrat hat beschlossen, die Eröffnung der Session der Kammern für den 4. November anzusetzen. Der Minister des Nußern gab eine Darstellung der auswärtigen Lage und besprach besonders die Reise des Präsidenten P o i n c a r 5 nach Spanien, sowie die praktischen Ergebnisse, die von dieser neuerlichen Kundgebung der Gefühle herzlichen Einvernehmens und inniger Freundschaft zu erwarten seien, welche, die Beziehungen zwischen den beiden Staaten regeln. Wie man aus Konstantinopel schreibt, soll das Zentralkomitee „Einheit und Fortschritt" den geheimen Beschluß gefaßt haben, daß alle Offiziere, die der Ideengemeinschaft mit der Opposition verdächtig erscheinen, zu entlassen seien. Es wurde das Gerücht verbreitet, daß infolgedessen in den Reihen der Anhänger dieses Komitees scharfe Meinungsverschiedenheiten entstanden seien. Diese Behauptung ist jedoch unzutreffend und desgleichen wird die Nachricht beftritten, daß der Minister für fromme Stiftungen, Hairi Bey, gegen den gedachten Veschluh schriftliche Einsprache erhoben habe. Tagcsncmgleiten. — gen! Jeder Anzug ist gut, wenn cr sauber ist. — Seid selbstbewußt, wahret die heimische Farbe! — Der brave Hotelier ist taktvoll. Wir haben eineil Hotelier von unseren Listen gestrichen, weil er zu Ehren einer hohen Per« sönlichkeit allen übrigen Gästen die Ruhe raubte, indem er eine Musikkapelle spielen lieh. Jeder Reisende'hat ein Recht auf Ruhe. — Ein Stall ist keine Garage. Gin Hotelier, der seine Zimmer an Chauffeure abgibt, hat lein Standesbewußtsein. — Vernichtet die Fliegen. Sie entstehen an übelriechendeil Orten, von dort fliegen sie aus und machen einen Besuch in der Küche. — iDie Verlobung alö Nellame.) Aus Paris wird geschrieben: Es ist der allcrneucslc Trick pariserischer Reklamekunst. Und er ist immerhin weniger gruselig als die in letzter Zeit, seit Madame Ttcinheils Bombenerfolg, bedenklich in Schwung gekommenen ehelichen Nlut-taten mit schwuraerlchtlicher Schlußavolhcose, Dio Sitten scheinen sich im lieblichen Paris also wieder etwas mildern zu wollen. Heute genügt es, um das öffentliche Interesse zu fesseln, daß man sich ganz harmlos und unverbindlich ein bißchen — verlobe! So hieß es beispielsweise vor einiger Zeit, die berühmte Brettldiva Mistin-guett und der beliebte Kabarctlkomitrr Mayol hätten den Vcrlobungskuß getauscht. In allen Leitungen regnete e4 daraufhin die unvermeidlichen Interviews. Da konnte Irrungen. «on O». H?. Appleton. Autorisierte Übersehung. «Flachdruck «rbote» ) (55. Fortsetzung.) Und ich wollte eigentlich heute abends zu Ihnen in Ihre Wohnung kommen, antwortete er, um einige Fragen an Sie zu stellen und mir Ihr Atelier etwas anzusehen, wenn's Ihnen nicht unangenehm ist. Das ist mir sogar sehr angenehm, Herr Veale, und es wäre wir am liebsten, wenn wir gleich gingen; und als cr in Maybricks Augen einen merkwürdigen und bedeutungsvollen Blick bemerkte, fügte er, zu diesem gewandt, hinzu: Wollen Sie mil uns kommen? Sie würden mir einen großen Gefallen erweisen, wenn Sie mir eine oder zwei Stunden opferten Das will ich recht gerne tun, gab Maybrick zur Antwort, vorausgesetzt, daß der Herr Inspektor damit einverstanden ist. Ganz gewiß, warum sollte ich nicht, versetzte Beale mit der größten Freundlichkeit. Auf alle Fälle, kommen Sie nur mit, Herr Maybrick! Es wird uns nur einen Vierräderigen kosten, setzte er lachend hinzu, denn in ein Hansom gehen wir drei wohl schwerlich hinein. So fuhren sie denn eine Minute später gemütlich nach Regents Park zu, diskutierten über das Wetter, über politische Tagesfragen, über die sonderbare Verordnung verschiedener Landräte gegen die Moralität höl-zelner Marionetten — über alles, nur nicht über den Gegenstand, der ihnen allen am meisteil am Herzen lag. Als sie ihren Wagen entlassen hatten und die schmale Gasse nach dem Atelier hinunterwanderten. kam Thornhill endlich auf die Sache zu sprechen, die sie zusammengeführt hatte: Ja, Herr Beale, ich hatte schon längst deu Wunsch, Eic emmal zu sprechen, Sie waren bereits mehrere Male bei mir, aber ich war leider jedesmal weg. Ah! Hier sind wir schon, er griff in die Tasche nach dem Schlüssel — aber vergeblich. Ich muß ihn drin liegen gelassen habeil, sagte er und zog die Klingel, deren lauten KlaW sie sofort vernahmen. Eine, zwei Minuten vergingen, ohne daß jemand kam und öffnete. Das ist ja komisch, sagte er und klingelte zum zweiten Male. Es verstrichen wieder ein paar Minuten, ohne daß jemand aufmachte. Der verfluchte Junge muß schlafen, sagte er. Welcher Junge? fragte Beale. Ei, mein Laufjunge. Ich glaube, Sie haben ihn schon hier gesehen, wenigstens hat er mehrfach Ihre Aufträge an mich ausgerichtet. Oh! natürlich. Sie meinen Nibbles? Jawohl — Biddles heißt er. Nun. ich denke nicht, daß er heute viele Türen auf. machen wird, sagte Beate mit einem Lächeln, das Thornhill etwas beunruhigte. Darf ich fragen, warum? versetzte er. Weil er auf «ine Woche nach Holloway ins Gefängnis gewandert ist. Ich hatte ihn gestern abends festnehmen lassen. Um Gotteswillen, weshalb? Das will ich Ihnen auseinandersetzen, wann wir drin sind. Herr Thornhill, erwiderte der Inspektor streng; llnd ich hoffe, daß Sie bald Mittel und Wege finden hineinzukommen, sonst würde ich mich genötigt sehen, selbst dafür zu sorgen. Thornhill blickte den Inspektor verwundert an. Sie sprechen sehr merkwürdig und geheimnisvoll, Herr Beale, antwortete er ruhig und würdevoll. Ich liebe jedoch Geheimnisse keineswegs und möchte Sie daher bitten, mir sofort Aufschluß darüber zu geben. Zu diesem Behufe bin ich auch zu Ihnoil gekommen, mein Herr. Gut. Entschuldigen Sie also, daß ich Ihre Geduld noch einen Moment in Anspruch nehme. Damit ging er weg und klopfte beim Portier. Dessen Tochter kam gleich heraus, schloß die Tür zum Atelier auf und öffnete. Treten Sie, bitte, ein, Herr Beale, fagte Thornhill. zur Seite tretend. Hinter dem Inspektor folgte Maybrlck, der während dieser sonderbaren Unterhaltung kein Wort gesprochen hatte, und als letzter trnt Thornhill selbst ein und schlug die Tür hinter sich zu. Nun, Herr Neale, sagte er dann, stehe >ch Ihnen vollkommen zu Dienstell, und Sie können alle Ecken und Winkel meines Ateliers nach freiem Belieben untersuchen, wenn ich mir auch absolut nicht denken kann. was in aller Welt Sie hier zu finden meineil. Jedoch, ehe Sie damit anfangen, wollen Sie mir gütigst say»rn, warum mein Junge verhaftet worden ist? Ganz recht. Ich will sofort darauf antworten. Darf ich fragen, um damit zu beginnen, wieviel 2ie dein Burschen wöchentlich zahlen« Thornhill lachte. Nicht übermäßig viel. Acht Schillinge. Geben Sie inanchnial sonst noch etwas, etwa in Gestalt von Trinkgeldern? Trinkgelder! Wofür sollte ich meinem Laufjungen Trinkgelder geben? Er bekommt gewöhnlich, soweit ich mlch erinnern kann, ein Weihnachtsgeschenk. Meinen Sie das vielleicht? Nein. falls es nicht fünf Pfund betraaen Hai Fünf Pfund! rief Thornhill und warf Herrn Maybrick einen fragenden Blick zu, als ob cr sagen wollte: Worauf in aller Welt steuert der Mann eigentlich los? Herr Maybrick zuckte einfach mit der Schulter, und Thornhill fuhr fort: Die Vermutung ist ja ganz ungeheuerlich, Herr Inspektor. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 240. __________________ 2205__________________________ 18. Oktober 1913. der entzückte Leser das junge Glück in jeder Phase mit-gcnießen. Da stand zu lesen: „Er" finde „sie" reizend, und „sie" sei ganz weg von „ihm" ^ und was dergleichen hochwichtige Offenbarungen mehr warenl Dann wurde es plötzlich still. Bis schließlich die schöne Otero an die Reihe kam mit dem Komponisten Cuvillier als Partner. Und wieder Interviews und Komplimentenaustausch in der gefügigen Presse, Heute erfährt man nun, dah dies alles nur Komödie war, Mistinguctte und Mayol, die immer noch Ledigen, fingen allabendlich ihrem begeisterten Stammpublikum das hübsche Geschichtchen ihrer imaginären Verlobung vor. Herr Cuvillier aber hat eine Operette komponiert, die die Otcro demnächst „freieren" soll .- Sensation! Volles Haus! Tantiemen! Daß eine so hübsche und einträgliche Mode weitere Anhänger werben wird, ist wohl zu erwarten. Man wird also nicht zn sehr erschrecken brauchen, wenn man etwa demnächst erfahren sollte, Herr Maurice Rostand sjun,), der soeben erst flügge gewordene Benjamin unter den französischen Poeten, gedenke sich bei erreichter Volljährigkeit der ewigen Jugend, der siebzigjährigen Sarah Äernhardt zu vermählen. Als Resultat dieser sensationellen Paarung würde ja doch nur ein sünsaktiges Melodrama herauskommen! 4 Kilometern übersteigt »m das Doppelte die größte Linie vcm cincm Ende der Republik zum an deren. Die Geschichte dcS Fiakers. Über den Fialer unserer Städte, der gerade gegenwärtig vom vordringenden Automobil allenthalben ver» drängt wird, macht Dr Werner Hcgcmann in seinen, großen, soeben erschienenen Wcrle: „Der Städtebau" (Berlin W13) interessante Angaben, Noch in der Mitte des 16. Jahrhunderts gab es in ganz Paris nur zwei Karosse», die der Königin und die der Prinzessin Diana. Und das in einer Stadt, von welcher gerade damals der Habsburger Karl V. urleilte, diese Stadt sei leine Stadt, »ondern eine Welt, weil sie alle übrigen Städte damals !!>'. n^'ch ''berragte. Erst im 17. Jahrhundert bcmächtig- , « ? ?^" kreise des Adels dieser nenen Form des ^uxus. il..,tt yah es 310 Karossen in Paris. Merkwür- « l ^ """8 der tiefernste Philosoph Blaise Pas. cal der Vorkämpfer für eine rigoristische Moral, der den Plan e.ner „Karosse zu fünf Sons" wir würden heute sagen Omnibus", ausgab. Das Straßenftublilum lehnte stch lebhaft gegen diese Neuerung auf. Soldaten, Pagen, Lakaien, Taglohnern und Handarbeitern wurde ausdrücklich der Zutritt zu den Wagen untersagt Eine Zeitlang hatte der neue Modeschlager Erfolg. Ähnlich wie Kaiser Wilhelm I. im ersten Zuge der Berliner Stadtbahn mitfuhr, machte König Ludwig XIV. eine der neuen Omni bus fahrten mit. Das Unternehmen muhte jedoch bald aufgegeben werden. Mehr Erfolg hatten die Fiaker, die schon während der Regierung Ludwigs XIII. (1610—1643) aufgekommen waren; sie erhielten ihren heute internationalen Namen vom ersten Pariser Drosch-lenstand vor dem Hotel St. Fiacres und errangen sich bald einen dauernden Platz im Pariser Verkehr. Auch in der anderen großen europäischen Weltstadt. in London, ist die Kutsche eine verhältnismäßig späte Erscyeinung gewesen. Die schlechten Straßen konnten lange nur dadurch überwunden werden, daß sich der starte Vcrlcyr von und zur Hauptstadt beinahe ausschließlich für Mann und Weib des Reitpferdes bediente. London hatte feit vielen Jahrhunderten eine noch mehr das ganze Leben der Nation beherrschende Stellung als Paris für Frankreich. Heute ist London sieben- bis achtmal größer als die nächstgrößte Stadt des Landes. Im Jahre 1685 aber, die Zeit von der Englands größter Geschichtschreiber Lord Macaulay seine lebendige Schilderung Englands entwirft, hatte London 17mal mehr Einwohner als die zweite Stadt des Reiches. Dabei blieben aber lange die Straßen fast ebenso schlecht wie fast überall in Europa nach dem Verfalle des Römerreiches. Noch im Jahre 1685 konnte ein Vizckönig (viceroy), der in der Kutsche durch Wales reisen wollte, nur vier Kilometer in der Stunde zurücklegen. Wie sehr dennoch das Londoner Leben schon im 16. Jahrhundert auf weite Entfernungen zugeschnitten war, zeigt die Legende, die Shakespeare in seiner Jugend während der Vorstellungen die Reitpferde der Theaterbesucher warten läßt. Bezeichnend für Londoner Vrclehrsverhälwisse sind auch die bitteren Klagen, mit denen sich Taylor (Chanterbury-Tales), der „Wasser-voet". gegen die Einführung der Kutsche in England wendete im Interesse der Themse-Fährleute. Es heißt in einem seiner Gedichte: Als Königin Elisabeth gekrönt wurde, war die Kutsche in England noch beinahe unbekannt." Nachdem aber einmal die „modernen Laster", „der Tabak in einer Kutsche oder die Kutsche in einer Tabakwolke vom Teufel in England eingeführt worden sind," wie sich Taylor ausdrückt, ist der Siegeszug des neuen Beförderungsmittels unaufhaltfam. Die Aristokratie bemächtigte stch begierig der neuen Erfindung. Die Kutschen wurden zuerst vom Volke als aus den Kolonien importierte Heidentempcl angestaunt-, ihre jeweilige Abfahrt brachte Straßcnanflänfc zusammen, wie es in neuerer Zeit beim Anblick von Luftballons geschah. Die Leidenschaft für die Kutsche „brachte viele ehrbare Familien um ihre Habe, machte viele Ritter zu Bettlern" (Taylor). Mit ihren Pagen, Vorreitein, ihren sechs, nein acht Mähren durch London z» jagen, zur Börse, nach Nethlem, zum chinesischen Pavillon nnd sich von der Aüraerschafi anstarren zu lassen" (Ben Ionson in „Der Alchimist"), „es der Königin gleich zu tun, in ihren Kutschen über Land zu fahren, war zuerst die Spielerei der großen Damen; doch bald wurde die Kutsche bet Adel und anderen von Rang gebräuchlich und innerhalb von zwanzig Jahren war der Kutschenbau ein großer Geschäftszweig" (Storie). Im Jahre 1671 wurde dann vom Könige der neuen Gilde der Kutschenbauer das Patent verliehen, während z. N. die Gilden der Bäcker bis 1155, der Goldschmiede bis 1186, der Zimmerer bis 1344 zurückgehen. Die Fahrgeschwindigkeit der Wagen konnte sich infolge des Zustandes der Straßen nur langsam entwickeln. Noch in Shakespeares „Kaufmann von Venedig" rühmte die „reiche Erbin" Porzia die Schnelligkeit ihres Wagens, „laß uns eilen, denn wir durchmessen heut' noch zwanzig Meilen", d. h. englisch Meilen, also eine Tagesleistung von »»r etwa 32 Kilometern, also sechs Wegstunden. Schon im Jahre 1669 kamen aber die damals unerhörtes Aufsehen erregenden „fliegenden Kutschen" zur Einführung, die den öffentlichen Schnellverkehr zwischen London und Oxford und London und Cambridge mit 50 Meilen, also etwa 80 Kilometer Tagesleistung im Sommer und etwa 50 Kilometer im Winter vermittelten. Der als ausschweifend geltende König Karl ll, brachte es bei zweimaligem Wechsel seinetz. Tcchserzuges, wenn er von London nach Newmarket fuhr, sogar auf 8» Kilometer am Tage. Noch lange Zeit mußte übrigens nicht nur dcr König, sondern jeder, der bei den, mangelhafte» Znstandc dcr Straßen bei schlechtem Wetter nicht stecken bleiben wollte, sechsspännig fahren. Im Jahre 1635 verfügte eine löniglichc Proklamation, daß mit Rücksicht darauf, daß „die allgemeine Benützung von Mietdroschken durch jedermann nicht nur eine große Belästigung für Seine Majestät, für seine teuerste Gemahlin^ die Königin, für den Adel und für andere Personen von Stand nnd Rang bei ihrer Fahrt durch die Straßen darstellt, sondern daß durch sie die Straßen selber beschädigt werden und daß die Preise für Heu und andere Slallurovisioncn über alle Maßen teller werben, sollen deswegen keine Mietdroschken mehr in London, Westminster oder anderen Vorstädten geduldet werden, ausgenommen für Fahrten von mindestens drei Meilen l4,8 Kilometer) außerhalb Londons, Westminsters ober ihren Vorstädten". So sollte die Mictbroschle, die sonst als lästiges Verkehrshindernis verboten wurde, im Dienste der De^ zentralisatio» des Wohnwesens geduldet werden, wie denn die Angabe aus dem Jahre 1634: „überall kann man Droschken haben, genau wie man Fährleute am Themscuscr findet", darauf schließen läßt, daß fchon damals in dem Pferde, lind wagenliebcnden England der Fuhrvcrkehr einen gewaltigen Umfang hatte. Welch einen Gegensatz bilden dazu im 17. und 18. Jahrhundert die kontinentalen Großstädte, z. V. Berlin, wo man noch im 19. Jahrhundert von einer Reise aufs Land sprach, wenn man für die Sommermonate ein Haus vor dem Brandenburger Tor bezog und wo man das Unabsehbare einer Entfernung mit dem Ausdruck „bis in die Pnppen", d. h. bis zu den Statuen am .Großen Ttcrn" auszudrücken versuchte! — Das hat sich allerdings in hundert Jahre,! auch auf dem Kontinent gründlich geändert. Heute gleicht in allen Großstädten dcr Fiaker bereits einer dem Aussterben ge-wcihien Ticrrasse, die sich uur noch mühsam gegen das anstürmcndc Automobil wehrt. In vielleicht nicht ferner Zi.l.,!!ft wird dci Fiaker, wie ein „letzter Mohikaner" in ei'i? veränderte Zeit hineinragen. Und doch war er einft der Porkämpfer einer neuen Zeit, der sich in schwerem Kampfe seine Stellung errungen hatte. Dr. O H. - 'Hm Auswanderung.) Aus Gottschee w,rb uns berichtet- Zur Eindämmung der Landflucht nach Amerika, die nicht nur eine Entvölkerung bedingt, sondern auch dem Heere die besten Stellungspflichtigen entzieht, hat die k, l. Vezirkshauptmannschaft Gottschee eine Verord-liung crlassen. worin sie tekanntgibt, unter welchen Voraussetzungen künftighin Reisepässe nach Amerika ausge-folgt werden. 3ie angezogene Verordnung besagt, baß von jetzt ab sämtliche Gesuche um Erteilung von Pässen nach Amerika bei oer Vczirkshauptmannschaft schriftlich einzubringen und nachstehend zu verfassen sind: Die mit einein ! ^-Stempel ucisehenen Gesuche, denen außer dein gcmeindeamtlichen Beglaubigungsschreiben ein vom zuständigen Pfarranue auszustellender Geburts- und Taufschein anzufügen ist, haben unter anderem nachstehende Angaben zu enthalten: 1,) ob der Paßwerbei einen Dienst oder sonst einen Erwerb in Amerika verbürgt hat, bezw. welcher Art und wo; 2.) ob der Pahwerber hiefür die Eignung besitzt; 3) ob er über das nötige Reisegeld, nnd zwar mindestens 400 X. verfügt; 4,) für den Fall, daß er das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, ob er mit einem erwachsenen männlichen Begleiter reisen wird, bezw. mit wem. — Es ist selbstverständlich und entspricht dem Geiste der Verordnung, baß die Paßwerber zum Erweis aller angeführten Umstände die notwendigen Belege erbringen. Die Gemeindeämter haben die Glaubwürdigkeit zu prüfen, ebenso zu bestätige», ob nicht sonst Bedenken gegen die Erteilung des Passes obwalten, z. B. rückständige Abgaben oder Leistungen für öffentliche Zwecke, abzubüßende Strafen ufw. Vou einer Tette wurde auch dcr Gedanke angeregt, von den Ellern oder Vormündern minderjähriger Burschen, die vor dem ftel-lnnnspflicktigcn Alter auswandern wollen, eine Kaution z,< verlangen, die verfiele, sobald der Betreffende bei der Rekrutierung nicht erscheint. Es ist schabe, daß auch dieser Fall, der gewiß hervorragend m Betracht kämr, nicht berücksichtigt wurde. Jedenfalls ist cs dankenswert, daß die Behörden diesem dein Lande unberechenbaren Schaden zufügenden Übel ihr Augenmerk zuwandten und ihm zu steucin suchen, so weit es in ihrer Macht liegt. Hoffentlich wird das neue Auswandernngsgesetz, sobald es zur Beratung im Parlament kommt, entschiedenere Mittel und Wege finden, um die meistbeteiligten Länder vor weiteren Nachteilen soviel als möglich zu schützen, - (Vom Vol,sschi,ldirnftc.» Der l, t. Bezirksschulrat in Littai hat an Stelle der krankheitshalber beurlaubte» Lehrerin Maria Dittinger den absolvierten Lehr nmtskanbidatcn Josef Vrbinc zum Supplenten an der Volksschule in St, Veit bei Sittich bestellt. Der l. l. Landcsscliulrat für Krain hat die absolvierte Lehramls-lanbidatin Maria Tschada zur unentgeltlichen Schulpraxis an der v,crklassigc» Prival-Knabcnvollsschule dee Deutschen ^clinlvrrcmcs in Laibach zugelassen. — Beim öffentlichen Wettbewerbe für ein Schulgebäude in Flöhau wurde das Projekt des hiesigen Architekten Karl Nrünnler der Bau-firma Wilhelm Treo mit dem ersten Preise ausgezeichnet. Laibacher Zeitung Nr. 240. 2206 18. Oltober 1913. — Militärischer Hapfettstreich als Vorfeier der Viiltcrschlacht bei Leipzig.» Ms Vorfeier zur heute stattfindenden Jahrhundertfeier der denkwürdigen Völkerschlacht bei Leipzig fand gestern abends unter massenhafter Beteiligung des Publikums, wobei die Jugend den überwiegenden Tell bildete, eine Retraite mit Musik statt. Um 7 Uhr 20 Minuten rückte die Musik des Infanterieregiments Nr. 27 mit klingendem Spiel von der neuen Infanteriekaserne ab, begleitet von sämtlichen Tambouren des 1./17. Infanteriebataillons und des eige-nen Regiments, sowie gegen 200 Lampionträgern, wobei meist historische Stücke gespielt und folgende Gassen durchzogen wurden: die Sloin^elgasse, die Resselstrahe, die Komenskygasse, die Gerichtsgasse, die Wiener, die Franz Josef-, die Bleiweis- und die Romerstraße, der Val-vasorplatz. die Vegagasse, der Kongreßftlatz, die Franziskanerbrücke, die Stritargasse, der Domftlatz. sodann zurück vor das Radchkydcnfmal. Von da durch die Schellen-bürg- und die Pre^erengasse. die Miklo^straße, d,e Dal-matingasse. die Bahnhof- und die Slom^elgasse in die Kaserne zurück, — Vor der Musik zog eine Schar von jungen Leuten, die sich anfangs verhältnismäßig ruhig verhielten, aber dann, speziell nach dem Ständchen vor dcm Rathause, etwas lauter wurden. AIs die Musik nach Beendigung des Ständchens vor dem fürstbischöflichen Palais zur Sternullee zog, um vor dem Radetzkydenkmal zu spielen, wurden aus der Schar der jungen Leute vor dem Kasino Pfiffe laut, auf die von den Gästen im Kasino teilweise reagiert wurde. Während des Vortrayes der Kaiserhymne vor dem Radehkydenkmale wurde die Ruhe nicht gestört. Nach dcr Kaiserhymnc wurden von einigen Zuhörern Hochrufe auf Seine Majestät den Kaiser ausgebracht, die von anderen durch Aiviorufe erwidert wurden. Sohin machten die jungen Burschen den Versuch, das „Hej Slovani" anzustimmen, aber es blieb nur beim Versuche. Sie wurden zur Ruhe geinahnt, und als einige der Mahnung nicht Folge leisteten, schritt dir Polizeiwache ein und verhaftete sieben Personen, zumeist Handelssschilfe» und Lehrlinge. Die Arretierten wurden polizeilich abgestraft. — Die angekündigte Teilnahme der Marschmusik des Landwehrinfanterieregiments Nr. 27 am Zapfenstreich sowie bci der heutigen Ausrückung ist aus dem Grunde unterblieben, weil die zur Umstimmung abgesendeten Instrumente dieser Musik nicht eingelangt sind. — ^Evangelische Kirche.» Anläßlich dcr Jahrhundertfeier findet morgen um 6 Uhr abends ein Fesigottes-dienst mit FcstprMgt statt. Zum Vortrage gelangen: das Cnoralvorsftiel „Ein' feste Burg ist unser ('»ott" von Rudnik; „Ich bin, Herr, zu dir gekommen", Vaßarie von E. Geilsch, und ein „Nachspiel" für Orgel von H. Gul-bins. — ld zwar !8 Knaben und 20 Mädchen. Gestorben sind 1 Nnabe und 3 Mädchen. Mit Ende September verblieben daher noch 10 .Knaben und 8 Mädchen in Spitalsbehandlung. Von den 60 behandelten Kindern waren 22 Einheimische und 38 Ortsfremde. Die Gesamtzahl der Verpslegstage be trug 580, die durchschnittliche Verpflegsdauer eines Kranken 9'^ Tage. Von den Entlassenen und Verstorbenen standen 11 wegen Infektionskrankheiten und 31 Personen wegen anderer Krankheiten in Spitalsbehandlung, — Im Sanatorium „Leoninum" in Laibach sind mit Ende August 8 Kranke, und zwar 3 männliche und 5 weibliche Personen, in Vehandsung verblieben. Im September wurden 29 Kraule, lind zwar 20 männliche und 9 weibliche Personen, aufgenommen. Entlassen wurden im September 24 Personen, und zwar 17 männliche und 7 weibliche. Gestorben ist 1 weibliche Person. Mit Ende September verblieben daher noch 6 männliche und 6 weibliche Personen in Behandlung. Von den 37 behandelten Personen waren 8 Einheimische und 29 Ortsfremde. Die Gesamtzahl der Verftflegstage betrug 335, die durchschnittliche Verpflegsoauer emes Kranken 9 Tage Von den Entlassenen und Verstorbenen Itanoen 1 wegen Infektionskrankheit und 21 Personen wegen anderer Krankheiten in Behandlung. ^ Im Elisabeth-Sanatorium in Laibach sind mit Ende August 3 Kranke, und zwar 1 männliche und 2 weibliche Personen, in Behandlung verblieben. Im September wurden 22 Kranke, und zwar 5) männliche und 17 weibliche Personen, aufgenommen. Entlassen wurden im September 20 Personen, und zwar 5 männliche und 15 weibliche. Gestorben ist eine weibliche Person, Mit Ende September verblieben daher noch 1 männliche und 3 weibliche Personen in Behandlung Von den 25 behandelten Perfonen waren 12 Einheimische und 13 Oc^frem'oe. ^ Im. Sanatorium „Emona" in Laibach sind mit Ende August 2 weibliche Personen in Behandlung verblieben Im September wurde 1 weibliche Person aufgenommen. Entlasten wurden im September 2 weibliche Personen. Mit Ende September verblieb daher noch l weibliche Person in Behandlung. Die 3 behandelten Personen waren Orts--fremde. ^- - iEin tödlicher Eisenbahnunfall.) In Ergänzung einer fncheren Meldung wird uns mitgeteilt: Am 14. d. war der Telegraphenwcrknnister Franz Gubanc aus St. Peter am Karst mit mehreren Arbeiten: auf der Eisenbabnstrecke in der Nät,e von Ober-Le?^ mit der Verstellung der Telegraphenleitung beschäftigt. Gegen 1 Uhr imchmittags passierte dort die Stelle oer Personen^ zua Nr 73, dem Gubanc auswich. Gleich darauf kam aber der Postzug Nr. 32 gefahren, den Gubanc übersehen haben dürfte. Gubanc wurde von der Lokomotive erfaßt I mid zur Seite geschleudert. Er pralle mit großer Wucht an eine steinerne Schutzmauer, zog sich einen komplizierten Schädelbruch zu und verschied bald darauf. — (Im Itammlolal vom Tobe ereilt.) In Graz ist vor einiger Zelt der 58 Jahre alte Sollizitator Gottfried Hinner plötzlich gestorben. Nach einem in Graz ver^ anstalteten Feuerwerke brachte er aus dem Vorhause seines Stammlokales eine kleine Stehleiter und stellte sie im Schankzimmer auf, um den Gästen scherzweise zu zeigen, wie manche Leute dem Feuerwerk zugesehen hätten. Ms Hillncr die zweite Sprosse betrat, stürzte er herab, stieß mit dein Kopfe an den Schanktisch und blieb bewußtlos liegen. In seine Wohnung gebracht, starb er bald darauf. Er dürfte einem Herzschlage erlegen sein, — Der Verblichene war der Sohn des Steilereinnehmers Hinner, der seinerzeit bet der hiesigen Finanzdirettion in Verwendung gestanden war. ^ «Verhaft««» eines Taslliendiebes., Als die Besitzerin Gertrud Klofutar in Kronau anläßlich des am 13. d. M. dort stattgehabten Jahrmarktes bei einein offenen Stande Einkäufe besorgte, verspürte sie plötzlich eine fremde Hand in ihrer Tasche. Sie drehtc sich momenta», um und sah „eben ihr einen fremden Mann stehen, der auch eben so rasch seine Hand zurückzog. Als ihn die Klofutar anschrie, was er denn in ihrer Tasche ;u suchen habe, entfernte sich der Fremde und ergriff die Fluchi gegen den Bahnhof, wo er von einigen Passanten fest^ genommen und dcr Gendarmerie übergeben wurde. Er nannte sich Luigi Zannar, 27 Jahre alt, lediger Kam-Nindiener aus Korsika und gab an, arbeitsuchend von Trieft über Görz nach Kronau gekommen zu sein. In seinem Besitze wurden ein scharf geschliffenes Messer und eine Schere gefunden, woraus zu schließen ist, daß er ein Proftfsionstaschenbieb fein dürfte. Er wurdr dem Bezirksgerichte eingeliefert. Kino „Ideal". ,.Die letzten Tage von Pompeji". Dieser herrliche Film wurde gestern bei der Erstaufführung allgemein bewundert. Zur Bequemlichkeit der Besucher ist die Kasse heute und täglich von 10'/. bis 12 Uhr vormittags geöffnet. - In Vorbereitn »lg ist Emil« Zola« Roman „Germinal". 421'.) — Mne Sünde begeht jeder,) der bei dcr Wahl des Abführmittels nicht äußerst vorsichtig ist. Das allgemein geschätzte Frmlz Josef-Bitterwasser wirkt, schon in kleinen Mengen genommen, sicher und schmerzlos abfüh rend. Das natürliche Franz Josef-Bitterwasser ruft, im Gegensatz zu den meisten marktschreierisch angepriesenen und äußerlich sehr gefälligen, dabei vielfach überzahlten Abführfablilaten weder eine Ncizung dcv Dannschleim-, haut, noch Übclkeitm, Erbrechen oder gar Koliken hervor. Vereits von den Altmeistern dcr Wiener medizinischen Schule, wie Vanwcrger. Vraun, Äreisky, Knifft-Ebing, Melincrt uno vielen anderen mit Vorliebe verordnet. — In Aplthclcn, Drogerien, Mineralwasscrhandlungcn muß ausdrücklich echtes Franz Iosef-Aitterwasser ver« lzngl werden. Sogenannte „Ersatzbrunncn" sind zurückzuweisen! Die Versendungsdireftio» der Franz Josef-Heilquellen in Budapest. 1953 Theater, Kunst und Literatur. — Iohannistal, 17. Oltober. Ein Augenzeuge berich-tet: Er sah das Luftschiff, in Flammen gchüllt, zu Boden stürze». Die Hülle war bereits vollständig verbrannt. Vom Gasballo» war nichts mehr zu sehen. Dae Geripp-stürzte mit der Spitze nach vonie zu Boden. Dle FabrilO' feucrwchr oer„Alba1ros"-Werle fand einen Trümmcchm,. sen, unter dem die Lciche» begraben waren. Auf Bahrn, wurde» die Leichen weggetragen. — Ein zweiter Augen-zeuge berichtet: Zahlreiche Flugmaschinen umkreiste» bei, Flugplatz, als das Luftschiff um ',,11 Uhr aufstieg. Due Luftschiff hatte gerade den letzte» Flugzcugschuppcn passiert, als es vollständig in Flamme» aufging. Neniae Minuten fpätcr hörte man cine furchtbare Explosion, wahrscheinlich des Beuzmbehälters. Wir versuchte», dir Verletzten aus den Trümmern herauszuziehen. Die Re5-tungsarbeiten wurden durch glühende Drähte und l'icu. „ende Teile sehr erschwert. Iohannistlll, 17. Oltober. In der unm,' Nähe der Luftschiffhalle liegt auf freiem Felde .. dergcrippe des Marmeluftschifsee „L II", U»,n oen rauchenden Trümmern des Luftlreuzers liegni regunas. los die Körper der Verunglückten Vom Luftschiffe selbst war nicht ein Teilchen mehr zu rette», Kraftwagen und Lastautomobile mit Geräten rasseln zur Halle, Kricnsflaggc auf der Halle weht auf Halbmast, D^ Zlchannistal, 17. Oktober. Die starke Besetzung öee Marincluftschiffes „L 71" ist darauf zurückzuführen, daß die hnitigc Fahrt als Höhenstugabnahmefahrl gepi^/ war, wozu eine stärkere Belastung des Fahrzeuges erfor? derlich war. Auch Auaeiizeuae» wollen bemerkt haben, daß vor dem Ausstiege t'ic Motoren »icht funktionierten, so daft sich dr Aufstieg etwa »m eine Vintelsttmoe uer-zögerte. Im Augenblicke der Explosion sah man a» der Nallcmhülle ei» nelbcs Flämmchrn, Im Nn war die Ballonhülle verbrannt und das Gerüst fiel zu Bode», Berlin, 17, Oltober Soweit bisher festgestellt ljl, ind bei der Zerstörung des Marineluftschiffes „L. ll" getötet worden: vom Reichsmarmeamt Kapüä» Behnisch, Oberbaurat Neumann, Baumeister Biehler sowie drei technische Sekretäre; von der Mar'me-Luftschiffcrabteiluug zwei Kapitän-Leutnante und zwei Marineingenicure, ferner zwölf Personen, der Tianalmaschiinsl, ^ Obe»-' Maschinist, Maschiniste», und ÄootsmaM'i von b«,, T,ew-pelhofer Werften Kapitän Gluth und zwei Monteure, Berlin, 17. Oktober, Nach amtliche» Berichten sollte „L il" »m 8 Uhr zu ciner i» den Abnahmebedingungeli vorgesehenen kurzen Höhcnfahrt aufsteige». Außer der Besatzung befanden sich an Bord des Luftschiffes vorn Ncichsmmmcamt die Abnahmekommission, von der Zcp-pclinwerft ein Luftschiffkupitän, ein Ingenieur und zwe, Monteure, ferner ein Kapitänleutnant als .Kommandant schule, und ein Armeeoffizicr als Gast, im ganzen 2H Pcrsmie». Um das Mehrgewicht des Atmahmcpersonal?s auszugleichen, wurde» fünf Mann der Besatzung und Ausrüftungstclle zurückgelassen, Nach drr Ausprobuoa aller Tcilc, vor allem dcr Motore, stira der „L ll" »nl 10 Uhr >l! Mmute,» aus und erreichte bald 200 Meter Höhe. Um 10 Uhr ll) Minute» wurde von zuverlässigen Beobachter» in, erste» Drittel der vordere» Motoracmdes einl' Flaninirngarbc qcschen. Das Feuer breitete sia, schncll nach hinten au«. In zwei bis drei Sclnnoen fland das ganze Luftschiff >', Brand, wobei zunächst auf etwa 700 Meter Entfernung cine Erplofio» gehört wurde, und stürzte z» Boden, In etwa 40 Meter Höhe über dem Boden erfolgte eine zweite, ncrmutlich eine Venzinexplo sion. beim Aufprall?» auf dcn Boden einc l>l...., ,'^..^' chere. Die Haltcma»nsck»aftcn cilw, im Laufschritt nach der 700 Mctcr entfernten Unfallstcllc, wo inzwischen schon in der Nähe übcntx Pioinrre eingetroffen waren. Ärztt warcn sofort zur Stelle, bald auch Feuerwehren und >ila»kclihau6llutomobile. Zwei Mannschaften wurden le^ bend außerhalb der Trümmer gefunden, aus den Trümmern selbst wurde dcr schwerverletzte Leutnant Freiherr von Bleuel befreit. Die übrigen 25 Insasse» waren tot. Die beiden Mannschaften starben sehr bald. Der cinzia« M'erlcbcndc liegt mit lebensgefährlichen Verwundung^ im Krankenhause ,n Vritz. Die Toten zeigen außer Ver brennungcn meist schwere Verletzungen des Rumpfes dcr Wirbelsäule oder des Schädels. Die Ursache del Unfalles ist vermutlich in einer Entzündung zu fuchen. dic nicht im Innen, des Luftschiffes, sondern in odn über der vorderen Motorengondel entstand. Die Übe^ bleibsel des Luftschisses werden daraufhin genau urtt?r Berlin, 17. Oktober. Im Kreislranlenhause Nrih if» Leutnant Freiherr von Bleuel heute nachmittags um 5) Uhr 25) Minuten infolge der schweren Brandwunde?' und Verletzungen der Rückenwirbel gestorben. Laibacher Zeitung Nr. 240. 2208 18. Oktober 1913. — ,Lurch Viesserstiche ichwcr verletzt.» Der M Zahrc alte Taglöhner Johann Hribernik wurde diesertage in Dom^ale von einem Arbeiter, mit dem er in einen Streit geraten war, durch Messersticke in die Vrust schwer verletzt. — lEin gestohlenes Fahrrad.» Dem Verzehrungs-stcuerbestellten Franz Sprajcar in Planina wurde unlängst ein auf 140 X bewertetes Fahrrad gestohlen. Die-see Nad verkaufte der Dieb, ein fremder Wanderer, der sich Johann Friedinger nannte, einem Schmied in Vrc-zovica um 30 /v, erhielt aber vorläufig nur 10 ^'. D?r Verkäufer lain vorsichtshalber den Rest des Kaufschilling« nicht Holm. — (Verhaftung.» Gestern verhaftete die Gendarmerie in Vrod bei Zwischenwässern emen ltjjähriaen Burschen, der mehrorer in letzterer Zeit in Laibach verübter Taschendiebstähl« dringend verdächtig ist. I Ersparnisse I I beim Kochen I ¦ erzielt die Hausfrau mit B I MAGGI' Würfeln I I (fertige Rindsuppe) 4009 ¦ |H ä 5 Heller. I H Jeder Würfel ergibt nur mit ' 4 Liter ¦ ¦ kochendem Wasser Übergossen — ¦ 1 Teller feinster Rindsappe zu Sappen H A mit Einlagen, zum Aufgießen von Ge- H I mttsen, Saucen usw. H ^ Beim Einkauf verlange man ausdrück- I ¦ lieh MAGGIS Würfel mit der ¦ I Schutzmarke J$+> Kreuzstern. ¦ Sind Lungenleiden heilbar! 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Schreiben, das heißt seinen Gedanken die richtige Forin zu geben, die einzel-cn ^c»rte so zu Tcchen zu filmen, daß sie das, was man saaen will, trefftnd und überzeugend zum Ausdruck bringen, können die weniffsten Menschen, Noch schlimmer steht eg ums Reden, Man tonnte doch meinen, daß gerade dieses, nne frühzeitig, schon ini zartesten Kindes-alter mit dem Tprcchen eingeleitete Übung allen Menschen in einer besonderen Fertigkeit zu eigen sein müßte. ?,ucli wie die meisten Menschen schon bei Abfassung ganz einfacher Schriftstücke, z, Ä. eines alltägliche Ereignisse bclnndelnden Ariefes eine rührende Unbeholfenheit zei-qe>!. so kann man sehr oft selbst dort, wo die Kunst der Ne5e eigentlich die selbstverständliche Voraussehung für das uffentliche Auftreten sein sollte. „Redner' sich abmühen hören, die Zuhörer mit nicht endenwollcnden Sätzen voller sich immer wiederholender und überhastender Redewendungen zu überzeugen, Neides, das Schreiben und das Reden ist eine Kunst, und Kunst will gelernt sein. Es sei daher jedermann die Anschaffung des soeben erschienenen vortrefflichen Werkes „Der schriftliche Verkehr und die Redekunst in jeder Lebenslage" empfohlen, Ausführliches enthält der unserer heutigen Nummer beiliegende Prospekt der Versandbuchhandlung Schallet)» H Wollblüci in Wien. XV/l, Schwendergassc 59, 4006 £ _- ' ^e/iamnagner ?\ >miemofcfieg\ \j^j0^0 Mundwaiarj 5493 42 33 8 Tage zur Probe »«ade ich an jedermann ans 8 Tage Uintatudi «der Oeld retour, per Nachnahme: „^ Amerik. Miekeluhr. . K 2.80 '/& Mwk~i-d\ '''rctyr Kadiuni 2 Glocken . . „ B.— WMwtZ'^Mii Kadiuni 4 Glocken . . „ 6.- I>^^|j^^jgW Radium-Musik...... 8.— ^*^Kfatfy%haP. Pendeluhr. 75 cm . . „ 8.— ^SjftgT^^ „ furmHchlag „ 10. — «HfcsjQnL f>en(^e'uur mi* Musik-n0^Uk wecker u. Schlapw. „ 14. ^*- * Runduhr m. Wecker . „ 6.— 3 Jahre schriftl. Oarantie. Versand per Nachnahme. Max Böhnel Wien, IV. 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