„Freiheit, »ßtzlst«»tz, »«»miß str Atze.« «V K0 «tttwoch, »4. J«««er t«««. V. Jahrgang. ^ ?0"utag, «Itiwoch und Knttaq. Preise — für Marburg: aauziährig 6 fi.. halbjahrig 8 fl., vierteljahrig 1 fl. 50 kr: für Suftellii«a in« Hau» monatt»ch 10 kr. — mit Vostversendung: ganziahrig 8 fl., halbjährig 4 fl.. victteljShrig 2 fl. Die ein Mal gespaltene «armondzeile wird bei einmaliger «inschaltuna _mit 10, bei zweimaliger mit 15. bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung SV fr. Inseraten S'empelgebühr kommen. Zur Geschichte des Tages. Hi>er Nachricht aus Pra^ zu Folge hätte da» Ministerium hi»fichtlich der Verfasjuugsfrage den Plan, jeden einzelnen Landtag zu befra^n und sodann zur Vermittlung der widerstreitenden Vttiuunßen eine Deleaation einzuberufen. Daß eine solche Behandlung der VcrsaffuNt»sfrage nicht der Verfassung gemäß lvüre. bedarf keiner we». tere» Uutersuchuug. Gesetzt aber, die Regierung dächte an die Berwirtli' ch»>g dieses Plaues, so würde es noch geraume Seit erfordern, bis den öaudtageu auch uur eine bezügliche Vorige gemacht werden könnte. Die Adretdebatte i» Pest soll zwar schon Anfangs gebruar beginnen, die Verhandluug über die staatsrechtliche Frage jedoch nicht eher, als die Ab« aeordneteu aus Siebenbürgen und Kioatien einaetroffen. Wann werden Letztere kommen f Wann »vird der ungarische Reichstag stiuen Beschlub gesaßt Hab«, der uusereu ^gesetzlichen Vertretern" vorgelegt werden soll? Die ftaatsmäiinische Begabung und die Verwegen» hseitdes Grafen Bismarck werden von der „TimeS" einer jchir. fen Beurtdeiluug unterzogen. Politiker, wie Graf Bismarck, verj,essen leicht, daß die Tragweite ihres Handelns weit über besonderes und unmittel« bares Aiel hinausgeht. Sie unterschätzen die Macht des Beispiels und die Gefährlichkeit ver Präeendenzfälle. Preußen nippt am Becher der bSchstm Erdenfeliakeit. indem es seinen kleinen Nachbar verschlingt, und Europa trotzt, welches mit Entrüstung zusteht und doch aus verschiedenen Grüuden uilht einschreiten mag. Aber es arbeitet vielleicht nur seinen gtsährlichsteu G^ueru in die Hand und gibt ein Beispiel, welches unter alle» Ländern Preußen am allerweniasten aebe« sollte. Was Polen im vorlgeu Iahrhuudett war, das stud heuie oie kleinen Staaten Europas. Sie scheiue» bestimmt^ einer nach dem andern von übermüthiger l ewalt verschluuae« zu werden; aber ihren Untergang wird jeder greund des Völkerrechts »it Recht beklagen, und ste werde» in ihrem Sturz unfehl bar jenes euwpäische Staatsrecht mit stch niederreißen, welches seit dem erste» Morgengrauen der neueren Geschichte die Zuflucht der Schwachen gege» de» Starke» und ein ewiger, wenn auch nicht immer wirksamer Protch gege» ßiße»mächtige Ra»bs»cht gewesen. Die tzs» der Aweizerischen Bundesversammlung beantragten A e n-der»»ge» der »»»desVerfassung find von den Bürgern und von den Vertretungen der Einzelstaaten verworfen »vorden mit Ausnahure der einen, welche die Gleichberechtigung der Inden betrifft. Wenn öffent-licht Blätter schreiben, die Kantonsr egierungen hätten in der Mehr-heit diese Bestimmung angenommen, so beruht dies auf einem Jrrthum. In der Schweiz hat keine Regierung eine solche Erklärung abzuge-den t die Regierungen haben dort einfach die Verfassung und die Gesetze zu vollziehen — über Annahme oder Verwerfung entscheiden das Volk und seine Vertreter. Die diesjährige Versammlung des ges^gebenden Kör-persin Frankreich wird, wenn es nach den Wünschen der höhereu Kreise geht, eine stille Zeit sein. Die Adrrßdebatte soll auf die wichtigsten Paragraphen beschränkt, den Allgemeinheiten kein Spielraum gestattet, und den Angriffen möglichst vorgebeugt werden. Das Kabinet ist sehr empfindlich, denn der Schuh drückt den Minister des Auswärtigen wegen Mexiko, des Innern wegen der zunehmenden Verstimmung im Volke, den Finanz Minister lvegen des in s Ungeheure anwachsende Defizits gar sehr. Die erste RekognoSzirung dagegen, welche die Opposition vorzunehmen ^enkt. wird gerade Mixiko gelten, und hier haben die Redner, wenn fie Maß zu halten verstehen, einen Theil des Kabinetes auf ihrer Seite, da-gegen den Kaiier und die Kaiserin, welchen in dieser Frage d!e wahre Urheberschaft zukommt, gegen sich. Diese Frage, meint heute die ^Franee", sei ^war dornenvoll, indeß ver Kaiser Mannes genug, um alle düstere» Verkündigungen Lügen zu strafen und „das öffentliche Gefühl" — man tiütet sich wohl, es allgemeine Verstimmung zu nennen — zu beruhige». „Wir," setzt aber die „France" hinzu, „kehren rasch zurück zweifelsohne; doch wir kehren zurück, weil dieser Abzug weder eine Berläugnuug »och eine Schwäche bedeutet." Also auch die „Franee" bereits ergibt fich in das Schicksal, daß Mexiko aufgegeben ivird: lvenn die Thronrede dirfe Wendung einleitet, so ist neuerdings der Opposition der Stachel ausge-rissen. In inneren Angelegenheiten scheint die Regierung glcichfalls gelindere Saiten aufzuspannen und in Sachen der Wahl-, Preß- und Ver-sammlungs Frcil»eit lvenigstenS eine mildere Praxis üben zu wollen. Zwischen Rom und Rußland scheint es doch zu einem gänzlichen Abt»ruche der diplomatischen B^iehungen zu kommen. Das schrosfe Auftreten des russischen Gesandten Mayendorff soll, wie man hört, vorbedacht gewesen sein. Die Anwesenheit einer reichen und glänzenden rusfi Starrer Sinn, starres Metz. z. lemM. (Fortsetzung.) Es blieb ihr kein Zweifel mehr. Es ko»»te ihr keine Rolle, keine Maske, keine Heuchelei, kein Läugnen mehr helfen. Nur et» offenes, nur das offenste Vekenntniß konnte retten, was noch zu retten war, wenn noch etwas zu retten war. Sie erkannte es. Sie mußte jetzt fich als die Verbre«derin, ihn als ihren Richter, als strengen Richter anerkennen. Sie sioa auf ihn zu. H»go. H»go Sie mußte doch i»aehalte». ehe fie das Todesurtheil kber fich aussprach. Was gibt s 7 sagte er kalt noch einmal. Sie «ußte bekennen. Sie fiel »or ihm »ieder. Sie vmfaßte sei»e Kniee. Ah, ihre Kniee waren vorhin anders umfaßt worden. Hugo, ich bin schuldig. Kannst dn mir verzeihen 7 Aber nein, du k^ust es »icht. D» darfst es »icht. Tödte mich. Ich ka»» »»cht mehr lebe». Gib u»ir de» Tod. Ich bitte dich darum. Es war wohl ihr Ernst. Der Ernst des Bewußtseins der Verzweif-luug, der snrcht^re Ernst der Verzweiflung. Er »ar kalt geworden, eiskalt. Auch der Hohn, auch die Bitterkeit »aren aus seiuem Innern verschwunden. ' Er legte das Ptstol auf den Tisch. Er hob fie von der Erde anf. Er fühtte fie zn dem Sopha. Er ließ fie dort nieder. Er selbst blieb vor ihr stehen. Der Lie»te»a»t ^ldheim ist hier? Sa. Wsf I» d«i»em Besuchzimmer. Viech r»hig. r^re dich nicht. Sprich kein Wort. ^ ßmg i« Zj»u»er »»»her, mit große» Schritte». Anf feinem Ge- sichte lag die Blässe des Todes; die Züge waren entstellt. Was alles mochte scin Inneres bewegen, mochte darin stürmen. Ml»chte es zerreißen? Er liebte seine Frau wie sein Leben. Er hatte eine Henchlerin, eine Bettüa^rin geliebt. Mehr als sein Leben war ihm seine Ehre thener. Sie war vernichtet, in ihrem tiefsten Grunde, für immer. Sie war vernichtet, wenn er fie nicht retten wollte. Er konnte fie retten. Aber es gab nur Ein Mittel dafür, nur ein einziges. Sollte er dazu greisen? Ein Mord? Gar rin Doppelmord? Die alten G.setze gestatteten ihn. Des beleidigten Mannes Ehre stand ihnen höher, als das schmachvolle Leben elender, keine Sitte, keine Ehre, k»ine Heili,tteit achtender Verbrecher. Und denkt die Ehre nicht immer so? Aber die Welt kannte ja den Schimnf nicht, der ihm angetban war. Noch nicht. Der Mord machte ihn offen aller Welt bekannt. Noch konnte er die Treulose von fich enlfernen, dem Berräther durch Drohungen Stillschweigen anferlegen. dann fich sell,ft in ein anderes fremdes Land entfern?«, wo Niemand ihn kannte. War da nicht anch seine Ehre vor der Wett geretttt? Und war die Trenlose nicht die Verführte? War sie nicht die Mut« ter seines Kinde»? Und endlich, was sollte aus seinem Kinde werden? Die Gesetze strafen nun einmal den Mord, auch in seiner Lage. Mindestens langes, vielleicht lebenslängliches Zuchthaus war sein Loo». Was sollte aus dem armen, schöne« Kinde werden? Er liebte es so sehr. Da» Kind? Er hemmte seimn Schritt. Er stand an dem Stuhle, vor dem eS gespielt halte. Sein Spiel-ttug lag noch daranf. Unordentlich. Sonst war es weggeränmt worden, Das Kind sklbtt. ehe es zn Velt geführt wurde, hatte eingepackt; sorgsamordentlich. Warnm war das heute nicht geschehen? Wo war das Kmd f Er nahm ein Licht nnd ging in da» Schlafgemach nebenan. Er leuchtete in da» Bettchen des Kinde». Das Kind war nicht dari». Er leuchtete i» d»m Gemache «mher. Das Kiud war »icht da. Er kehtte i» den Saal zurück. slbm »esandtstbaft i« Rom bedingt auch den Bestand einer Nuntiatur m Petersburg. Papst Piu» IX. will daher durch Bermiltlung Oesterreichs die Aushebung der russischen Gesandtschaft in Rom fordern, da cr sich überzeugt habe, da» die Aufrechthaltung der Beziehungen mit Rußland ohne da» Borhandenstin einer Nuntiatur am ruffischen Hofe nur zu sel-nem Schaden ausfaUe. Boraussichtlich wird sich Rußland alle Mühe ge« den. um seine Gesandtschaft in Rom aufrecht zu erhalten, ob eS ihm gc-lingt, das ist freilich noch die Frage. ^ . Der Aufstand in Spanien ist im Wachsen. Ganze Pk0' vinze« sollen fich theils für Prim fchon erklärt haben, theils im Begriffe stehen, dieß zu thun. Die Anstünde des Reiches find bis in die innersten Grundlagen zerrüttet. Die Königin Jsabella wird, ob nun General Prim schließlich stegt oder unterliegt, jedenfalls bedeutende Konzeffionen machen müffen. «« ihren Thron gegen die dreifache Gefahr der tarlistischen. der republikanischen und der iberischen Bewegung sicherzustellen. ^ ^ Swischen Nordamerika und Mez^ko werden die Bezieh, «ugen lck»er kritischer. Der nordamerikanische Minister Seward erNürte: Wenn der Kongreß durchaus Krieg will, so kann er ihn haben. General Grant hat an den Oberbefehlshaber der Golsarmee. General Sheridan, die »«sung geschickt. Alles in Bereitschaft zu setzen, um binnen vierund-zwanzig Stunden über den Grenzfluß Rio Grande nach Mexiko über-setze» z> können. Sn Texas organisirt dem Bernehmen nach General Erawfort ein Korps, um Iuarez zu unterstützen. Das Washingtonrr Ka-binet würde »ach der letzten Note an die französische Regierung das Kai-serreich in Mexiko auch dann nicht anerkennen, wenn die Franzosen ohne Kampf abzögen. Bvlksgerichte t» Streitsache«. Marburg. 23. Jänner. IN. Die «iuleitnng des Prozesses ist schristlich von Partei zu Partei durch Vermittlung des Gerichtsboten. Klage und Antwort muffen enthalten: den Antrag, die zur Begründung desselben uöthigen Zhatsticheu und die Nennung der Beweismittel (Zeugen. Urkunden. Augenschein. Gutachten deik Sachverftäudigen. Sid.) Rechtserörterungen sind vom Schristenwech. sel ausgeschloffen. Die mündliche Verhandlung vor Gericht ist der eigentliche Prozeß: die Führung desielben mnß aber durch zweckmäßige Borbereitung erleich. tert werden. Ss gilt daher vor Allem, eine feste Gruiidlage zu gewin-ne», denn in der Hauptverhandlung soll nicht mehr über die letztere, son« der» über das Recht selbst gestritten und geurtheilt werden. Einen siche-re» Halt schafft uns aber nur das geschriebene Wort. Da nicht die slrei-te»de Partei, sondern der entscheidende Richter das Recht kennen muß, so ist auch erstere nicht verpflichtet, in der Einleitung dasselbe zu erörtern; sie hat nur Thatsachen anzugeben, welche dem Streite zu Grunde liegen und erheblich sind — aus! die Entscheidung lvesentlichen Einfluß üben. Die Darstellung der Thatsachen mnß eine bündige sein ; denn Einfach-deit, Verständlichkeit Laschheit sind oberstes Gesetz im Rechtsstreite. Die Parteien gebrauchen ihre Waffen — die Beweismittel —> nur auf der Kampfstätte — vor Gericht; darum werde« sie in der Einleitung blas angegeben. Sind alle Schriften gewechselt, dann meldet sich der Kläger mit denselben beim Großrichter und läßt den Fall zur Bcrhandlnng an» setzen. Jede Frist läuft nur acht Tage: bedarf e» im Falle der Noth einer Erftrecknug und weigert sich die Gegenpartei, so muß der Großrich« ter versügen. Rechtsverhältniffe dringen auf schnellste Sicherung. Wenn der Klä» ger in der gesetzlichen Frist die Sache beim Großrichter nicht anschreibt. so ist der Geklagte berechtigt, entweder ihn zu mahnen bei Annahme des Verzichtes im Falle der Unterlaffung, oder: die gerichtliche Verhandlung zu begehren; denn so lvie der Streit öffentlich geworden, ist der Kläger nicht mehr alleiniger Herr desselben und der Geklagte kann die Gewähr des Friedens — Verzicht des Gegners oder richterlichen Spruch ver-langen. Nur das Streitige muß geschlichtet werden. Die Entscheidung soll bereits nach der ersten gerichtlichen Verhandlung möglich sein. Um den Schöffen aber einen Fall so darlegen zu können, muß vorher das Strei« tige zusammengestellt, das Erhebliche genau bezeichnet, mnß bestimmt sein, wer zu beweisen habe, was und durch welche Mittel. Die Parteien sind ungeachtet aller Forderungen des Gesetzes doch gelvöhnt, bei Erzählnug des Falles Thatsachen einzuflechten, die auf den Streit j^ar keinen Bezug — sind gewöhnt, Behauptungen aufzustellen, die. wenn anch erwie» sen. zur Entscheidung nicht das Geringste beitragen und es werden oft Beweismittel angegeben, die enttveder uberflüssig oder uustatthaft find, Die nöthige Ttchtung zu dem Zwecke der Urtheilsfindnng muß »unpar« teiisch sein — kann also weder vom Kläger, voch von dem GeNagten vorgenommen »verde», sondern obliegt de« mit der Leitung betraute« Großrichter. Der Großrichter liest zu diesem BeHufe die Parteischrifteu, erwägt die Sachlage u«d erläßt ei« „Beweisurtheil." Die Parteien werden zur Anhörung desselben vorgeladen und dürfeu fich dagegen verwahren --müffen es jedoch sofort nach der Kundmachung thun. damit der Rechts« gang nicht eine Berzögernng erleide. Die lvorfrage wird mit der Hauptsache verhandelt; denn in der Regel werden die Schöffen ihrem Groß-richter beistimmen: getrennte Berhandlnng würde also meistens nnt die Arbeit verdoppeln. Da ein Fall so vorbereitet sein muß, daß er in einer ^nug kann erledigt werden; da jede Partei verpflichtet ist, die Sache der Wahr-heit gemäß vorzutragen: so mnß es vor de« Abspruche gestattet sein, Irrthümer zu berichtigen, BersSumtes nachzuholen. Der geeignetste Zeit» Punkt str die „Neueru^ der Klage" ist der Schluß der Einleitung, also die Berkündnng des Veweisurtheils. Die Parteien erfahren, was den^ Großrichter streitig, was ihn erlieblich dünkt, wie nach »einem Ermeffen der Beweis zu liefern; die Parteien kennen das Gewicht dieser Stimme bei den Schöffen. Wollen sie nnn ihre Stellnng verbessern, so haben sie jetzt ihr Begehren zu melden. Unterbleibt die „Nenernng der Klage", so werden nach Vernehmung des Beweisurtheils die Richter gewählt und die Parteien zugleich auf den Gerichtstag vorgeladen. (Fortsetzung folgt.) Marburger Berichte. (Theater.) Am S0. Jänner wurde: „Auf Rosen", Lustspiel in 4 Akten von Görner als erste Darstellung unter der Direktion des Herrn Karl Haag gegeben. Das Stück hätte einen befriedigenden Abfchlnß be« reits im 3 Akte finden können und viele Zuschauer entfernten fich nach demselben in der Meinung, das Spiel sei zu Ende. Die Aufführung ließ Manches ju ivünschen übrig: es wurde nicht rasch genng gespielt und kamen auffallende Sprachfehler vor bei Künstlern, die sonst wegen ihees Fleißes und ihrer Sorgfalt im Spiele bekannt find, wie Fräniein von Vznnyogh (Agnes) und Herr Biel (Blusendorf). Fräulein von Flanken. Mitglied des ständischen Theaters in Klagenfurt, trat in der Rolle der „Emma" zum ersten Male als Gast auf — eine liebliche Bühnenerschei» nung, aumuthig in der Geberdung, mit weicher klangvoller Stimme, die besonders in erregteren Szenen il,re ganze Schönheit entfaltete. Ihre Lei-stnng wurde Mit verdientem Beifall aufgenommen. --- Am Sonntage wurden: „Der Zigeuner" von Verla und „Die Savoyarden" von 3. Wo ist das Kind? Allmächtige» Gott! schrie die Frau auf. Die Unglückliche! Erst jetzt dachte fie wieder an ihr Kind. Sie hatte es eingesperrt in de« dunklen Kaminraum. Sie batte dos zarte fü»fjährige Wesen allein in dem engen, finitern Gesängnisse zurück-lassen können, allein, bittend, flehend, wimmernd. Sie hatte zwei volle Stunden seiner vergessen können. In den Armen des Berraths. der Schande, der Schmach, hatte sie ihr Kind vergessen, ihr eigenes, einziges Kind, sein Leben. Allmächtiger Gott! schrie fie auf. Weib, wo ist das Kind? Sie flog zu dem Kamin. Äe riß die Thür auf. Ihr Mann folgte ihr, mit dem Lichte in der bebenden Hand. Auf der Schwelle des engen Raumes lag das Kind. Das Licht in der bebenden Hand beschien eine Leiche. Das Kind war todt. Schreck, Anast, Todesangst, der Nebe Sott im Himmel weiß, was Alles das arme Kind getödtet hatte. Die Mntter fiel im Wabnfinn auf die Leiche. Der Vater riß fie von der Leiche. Er legte das todte Kind in sein Bettchen. Die Frau ließ er liegen Dann ging er, langtam. fest, in den Saal znrück. Er nahm das Doppelterzeroi vo« Tische. Er prüfte seine Läufe. Sie waren geladen. Gr nah« zwei Zündhütchen. Er steckte fie anf die Kammer der Waffe. Er »erlieb das Zimmer. Er ging tznrch die Thür, dnrch welche die Fran de» Offizier geführt hatte. Er verschloß die Thür hinter fich. Nach einer halben Minnte hörte man jenseits der Thür schnell hin-tereinander z»ei Schnffe fallen. 2. Das Gesetz. Es »ar i« Monat Oktober desselben Jahres, in dessen Monat Vtai die eben erzählten Begebenheiten vorgefallen waren. In der Bezirksstadt war die gewöhnliche Vierteljahrsfitznng der Geschworenen. Der letzte Fall sollte noch verhandelt werden. Er war. wie es hieß, darum bis zum Ende der Sitzung vertchoben. iveil trotz der sorgfältigen Vornntersnchung noch immer ein eigenthümliches. geheimnißvolles Dnnkel ihn einhülle, und man bis zum letzten Augenblicke gehofft habe, eine Auf-kläruug. wenn auch nur durch einen Zufall zu erhalten. Namentlich der Bertheidiger des Angeklagten sollte sich dieser Hoffnung hingegeben haben. Nach dem neneu französischen, anch vielfach in Deutschland anfg^-nommenen Strafverfahreu ivir!» der eines Berbrechens Beschuldigte in strenger Haft geh'lten. Er darf Niemanden sehen nnd sprechen, nnr die Beamten des Gefängniffes und seinen Berhörrichter. Nicht einmal ein' Bertheidiger wird ihm gestattet. Dieses geheime und heimliche Berfahren. diese strenge Abscheidung des Beschuldigten von oller Welt, selbst von seinen nächsten Venvandten nnd Freunden, nennt man Ocffentlichkeit des Strafverfahrens. Erst wenn in solcher — OefftNtlichkeit die mit allen Künsten der Inquisition gesührte Boruntersuchung abgeichloffen ist. tvird de« Ange« schuldigte«, der nnn AngeNagter heißt, ein Vertheidiger gestattet, und wenn er selbst keine« wühle« will, ihm ei« solcher z«geordnet. Man nennt das Freiheit der Bertheidiguug. Der Schwurgerichtssaal war gesperrt. Ei« zahlreiches Publik«« war dariu versammelt. In den vorderen Bänken sah «a» nnr Personen ans den vornehmeren Ständen sowohl der Stadt wie der U«gegend. Auch Damen waren darunter, in den elegantesten Toiletten. Die allervorderste Bank war freigelassen, mit einer gewissen OfteN' tation. Anch die Geschworneu »varen schon da. Es sehlten I nr noch der Gerichtshof, die Beamte» der StO»tsan' waltschaft »»d der Angeklagte «it seinem Vertheidiger. Ferner die Per-sonen. die jene leere Bank einnehmen sollten. Die Haltnng der sämmtlichen Anwesenden zeigte einen hohen Grad von Spannung. Alles sprach lebhast. aber leise mit einander. Bei de« geringsten Geränsch schwieg jedes Wort. Alle Blicke wandten flch nach der Gegend des Geränsches. als wen» dort etwas Wichtiges fich ereigne», ein nnervartetes Ungewisses einttessen müsse. Off««bach wiederholt mit einer Bollendunq. »mlche die erste sehr gtlun-gene Aufführung noch hinter fich ließ. Der musikalische Theil der „Sa-voyarden" vtrschaffte dem Orchester unter der Leitung des Herrn Kapellmeisters Brava die bcifälligste Anerkennung des Publikums. Zwischen die-seu Stücken gelangte daS Lustspiel: „Er ist nicht eifersüchtig", zur Auf-führung. die fich durch lebhaftes, gcrundetes Spiel auszeichnete. Fräulein von Franken gab die „Cäcilie", Herr Karschin den „Arzt Hohendorf". Der Besuch war sehr zahlreich. — Zur Ergänzung unseres Berichtes über die Aufführung des Lustspiels „Eine Frau, die sich zum Fenster hinaus-stürzt" bemerken wir. daß. wie aus sicherster Quelle mitt^ktlieilt wird. Herr Thcater.Souflcur Lukas verhindert war und sich durch einen minder ge-übte« ErsaKmann vertreten lasten mußte. (Aus dem Kasino.) Dcr Kasinoball am 22. Jänner war viel stärker besucht, ats der erste: es mochten wenigstens sechshundert Personen zugegen gewesen sein. Das schöne Geschlecht war zahlreicher vertreten als das letzte Mal: was an Formen und Farben zu entzück« n vermag, suhen wir in den Reihen der Frauen und Mädchen. Zn das eilUünij^e Schwarz der Männertracht mischten fich zu tvohlthäliticr Abwechslung die Unifor men der Offiziere. Die Stimmung war eine sehr fröhliche. (Redoute.) Die ThcaterDirektion ivird am 4. 11. und 13 Fe-bruar Maskenbälle mit besonderem, neuem und abwechselndem Programme abhalten lassen. Es ist demnach Sorge getragen, der tanzlnstigen Welt Vergnügungen mancher Art zu bieten und da die „lustige Zeit" Heuer schnell zu Ende geht, ss dürfte diese Gelegenheit wohl benutzt werden. (Verhaftung.) Vorgestern wurde hier der Holzhandler Jgnaz Schöpfer von Gnas, dreiundfünszig Jahre alt. verhaftet und an das Un« tersuchungsgericht Graz ausgeliefert, das ihn (s. Polizeiblatt vom 2. De« zem^ee 186Ü) wegen Verbrechen des Betruges steÄriefiich verfolgen ließ. (A u s der Gemeinde st übe.) Gestern Nachmittag um 3 Uhr wurde eine außerordentliche Versammlung des Gemeinde AusschusieS ab gehalten, über die »vir diesmal nur in Kürze melden, daß d>e besondere Gemeindeordnung. welche der Stadt zn Theil werden soll, den Hauptge« gevstand der Verhandlungen bildete. Da morgen das Statut dem Land-tage jur Beschlußfassung vorgelegt wird, so war die Sache dring-liMr. Ratur und es ivurdcn jene vom Regicrungskommissär gewünschten Aenderungen vorgenommen, ohne welche daS betreffende Gesetz keine Ans-ficht aus Genehmigung hätte. Nach dem neuesten Entwürfe muß der Vorsteher des Gemeindeamtes die Befähigung zur politischen Verwaltung besitzen — die Gemeinde hat im ganzen Umfange ihres AebieteS auch die zum Verwaltungskreife der politischen BeHürde gehörigen (Seschäfte zu überuehmen — d»e Regierung kann die Geschäfte des übertragenen Wir-kuugskreises ganz oder »heilweise durch ihre Organe besorgen lassen — der g. 93 des allgemeinen Gesetzes (Gemeindeordnung für die Steiermark vom 2. Mai 1S64) wird auch in die besondere Ordnung für die Ge-meinde Marburg aufgenommen, welcher Paragraph die Bestimmung ent enthält, daß die politische BezirksbtHörde die Geschäfte auf Kosten der Gemeinde durch ein anderes Organ besorgen lassen kann, wenn sich der Gemeindevorsteher in Handhabung des ihm übertragenen Wirkungskreises einer das öffentliche Interesse gefährdenden Pstichtverlchnng schuldig macht, und der Ausschuß über ergangene Aufforderung keine Abhilfe trifft. (Einen umfassenden Bericht brmgen wir im nächsten Blatte.) Vermischte Nachrichte«. (Weinbau in Amerika.) Der Weinbau hat in den letzten zehn Jahren, namentlich in den Mittelstaaten, in Ohio und Missouri, und insbesondere da, wo die Deutschen ansässig sind, eine große Ausdehnung erhalten. Obwol)! durch die Kultur deS Weinstöckes in den Vereinigten Staaten mehr nnr die Erzielung von W^intraulien zum frischen Genuß in erster Linie bezweckt wird, so war dennoch das Ergebniß an Wein in 184^: 124,734 Gallonen ; in l85U: 221.249 Gall.; in 1860: 1.860.008 G.; von dem Ergebniß in 18ci0 kommen z B. auf Ohio 562.640 G., Kalifornien 494.516 G.. Kentucky 179.949 G, gegen 8093 in 1850; Indiana 88.275 G.. Missouri 27.827 G.. Pennsylvanien 38.623 G., NetvNork 61.404 G.. Michi^^an 13,733 G., Illinois 47.093 G. Kon« nektikut 46 783 G., Wiskonsin 95,1 G. gegen 113 in 1850. Virginia 40,508 G.. Texas 13.946 G. gegen 99 G. in 1850. Als ein Seichen der vorgeschrittenen Weintrauben Kultur in den Vereinigten Staaten mag immerhin auch der Umstand gelten, daß selbst in Deutschland amerikanische Sorten, namentlich die Jsabella. sich einheimisch gemacht haben. (Haftbarkeit der Eisenbahnen.) Auf der Louisville und Nashville Eisenbahn wurden vor einiger Zeit, durcb die Unvorsichtigkeit des Lokomotivsührels. auf dem Bahnhof, ivährend ein Arbeiter unten an der Lokoinotive betreffs Reparatur beschäftigt war. demselben beide Beine abgef.U)ren. Derselbe verlangte 50.000 DoÜ. Schadenersatz. Das Gericht verurtheilte die Eis.nbahn zu 5500 Doll. (Zur Pariser Ausstellung.) Nach dem von der k. franz. Kom« Mission für die 1867er Ausstellung ausgebenen „Allgemeinen Reglement" wild dieselbe in jedem Departement ein Departements Komite ernennen, welches außer der Unterstiltzung der k. Kommission in Vollziehung der allgemeinen und besonderen Anordnungen bezüglich drr Ausstellung, ins-besondere auch die Aufgabe dat: 1) Eine Kommission von Männern der Wissenschaft. Landwirthen. Fabrikanten, Werksührern und anderen befon« der» geeigneten P tsonen zusammenzusetzen, um spezielle Studien über die allgemeine Ausst llung zu machen, und um einen Bericht zu veröffemli-chen über die Anwendungen, welche von den Erfahrungen, welche sie ge» sammelt hat. für ihr Departement gemacht werden könnten; 2) durch Subskription. Umlagen und aas jede andere Weise die Bildung eines Fond» zu veranlassen, welcher bestimmt ist. den Wertführern. Landleuten und Arlieitern des Departements den Besuch und das Studium der all-g'meinen Ausstellung zu eileichtern, und um zu den Kosten der Veröf« ftntlichung des oben erivahnten Berichts beizutragen. An diese Bestimmungen anknüpfend, hat in der lehten Generalversammlung deS Gewerbe-Vereins für das Grvßherz0jsthum Hessen der Piäsident desselben (Eckhardt) einen Antrag eing'brachl. den wir alUn übrigen Gewerbvereinen aus das Dringendste zur Betatiinng. beziehungsiveise Aimahme empfehlen. Derselbe gebt der Hauptsache nach dahin, auch im Großherzoglhum Hessen dem Beispiel Fninkreichs zu folgen und gleicheriveise ein Komi« zu bilden, wel« ches tüchtigen W^rkführer» und Arbeitern den B snch der Ausstellung er-leichtern soll. Ueber die Aussührung dieses Projektes gibt Eckhardt fol« gende sehr richkige Andeutungen. Zuvörderst wünscht er. daß dasselbe nicht in seinen Mitteln von dem Staate unterstützt lverde. noch daß es unter der besonderen Leitung der Zentralstelle stehe, sondern er hält cS für vor-theilhafter und dein Interesse entsprechender, wenn dieses Komitv auS Fa» brikanten, Gewerbtreibenden n. geivählt werde und aus eigenen Kräften die Mittel aufbringe, um die Neisennterstützungen gelvähren zu können. Die Zentralstelle solle dabei nichts thun, als daS ganze Unternehmen nach Kräften unterstützen. An den Hauptorten der Jitdustrie sollen Lokalkomi-tv'ö gebildet «Verden, und die Gelder sollen durch Sammlungen gedeckt werden. Die Betträge sollen zu Reiseunterslühungen für besondere Berichterstatter, vornei)m!ich aber für Reiseunterstützungen c^n tüchtige Werkführer nnd Arbeiter, so wie zur Bestreitung der Kosten sür den Druck der Die Thür tvurde geöffnet, durch »velche der Gerichtshof eintreffen mußte. Er trat ein, der Präsident mit vier Richtern. Sie erschienen gemessener, feierlicher, wie gewöhnlich. Sie nahmen ihre Plätze ein. Eine andere Thüre öffnete sich. Der Staatsanwalt trat ein. War seine Haltung auch keine feierliche, so begab er sich doch mit einem beson-ders strengen Ernste aus seinen Platz. Die Beamten waren sämmtlich da. Der erste Gerichtsdiener erwartete die Befehle des Präsidenten. Im Saale herrschte tiefe Stille. Der Angeklaate werde vorgefü:rt. befahl der Präsident. Der Gerichtsdiener verließ den Saal. Alle Blicke folgten ihm und hefteten sich dann auf die Thür, durch die er zurückkehren mußte und mit ihm der Angeklagte. Räch wenigen Minuten tvurde die Thür geöffnet. Der Gerichtsdiener kehrte zurück. »inter ihm ging der Angeklagte. »inter dem Angeklagten schritten ztvei Gendarmen in den Saal, »inter ihnen der Vertheil^iger. iie Alle nahmen ihre Plätze ein. Der Angeklagte in der Bank der Angeklagte»; die Gendarme» hinter ihm; der Bertheidiger vor ihm. I» dem Publikum hatte sich unwillkürlich ein leises Gemurmel erhoben. Wie bleich, wie elend sieht er aus! sptach man von allen Seiten. Wie verfallen ist er; man kennt ihn nicht wieder! sagten die. die ihn kannte». Welch ei» schö»er Mann! flüsterten die Damen einander zu. Welch ein edles, stolzes Gesicht! sprachen viele Stimmen. Und der Man» ei» Mörder! Das Ge«»r»el »»rde nnterbrochen. Die große Eingangsthür des Saales wnrde mit Geräusch geöffnet. Man hörte dranße» Vafft»getlirr. Dan» trat ei» Greis in tiefer Traner ei», gefolgt von eine« Dutzend Uhla»e»offi^iere. Alle i» »oller U»ifor«. »m de» Arm einen Trauerflor. Die Offiziere geleitete» de» Greis auf die vorderste Bank des Zu-scha»erra»«es. Dort ließe» fie fich sämmtlich nieder. Die Erschei»»»g verfehlte ihre» Ei»dr»ck »icht. Der Vater »»d die Kamerade» des Ermordete», erhob sich das Ge-«»r«el wieder. Aber fast ehrerbietigst leise. Die Damen griffen zu den Taschentüchern. In den 'sänken der Geschwornen zeigte sich eine unruhige Theilnahme. Das Gesicht des Staatsanwalts erhielt beinahe einen feierlichen Ausdruck. Auch die Gesichti Heransgegebenen amtlichen Berichte litten alle an dem großen Fehler, da» fit ,« spät, erst «ach Schluß dn erschiti,«, und «»mit von dt» BksuchtM nicht «och wühlend der Dauer der «»«stellung be-»u»t werden kannten. Auch kannten diese Berichte ihrer Aufgabe gemSß fich nur im «llgemeiutn ül»er die AutftellungtgegenstSnde erstrecken und die BedSrfnisie eines einzelnen Lande« od>r Landettheile» nicht speziell ^""''cLand'wirthschaftlicher Unterricht.) Der alt Lewr wie al« Landwirth autgtj'ichnele Schulmeister Maier in Heiningen (Wnrtem-bera) dat auf «nreguna de« landwirthschaftlichen Berein« im verflasseaen Simimrr »inen landwirthschaftlichen Lehrkur« mit einer Aazahl Lehrer de« Letirk« gehalten. E« war erfreulich, daß über SO Lihrer daran »heil ge-n«m«», und dürfte ein solcher «ur« auch in anderen Länder» nicht we-nig zur Heb»«» der Landwirthschaft beitragen. ^ ^ . .... («ureaukratischer SeschSft«ga«g.) Welcher Unterschied »wische» Berwaltnng de« Staate« und der von Privaten ist, erhellt am besten au« dem SeschSft«leben. «ürilich erhielt der Verleger ei»er S'°nt-f»rt»r Aeitnng, welcher au« dem Bankerott eine» Buchhändler« 4Z «r. ,» erhalte» hatte, eine» Betrag «»» S Sgr. S Pf. vom Se^chk in De-lißsch »r. Post »«geschickt, der 27 «r. Porto kostete. Die «ericht«k»sten betrugt» 3 Sgr., e« bliebe» also von der gorderu»g4'/,Ks. übrig. Hätte ei» StschSft«min» die Sache i» Händen gehab», so würde er «««»«« Buchhändler zu sci», bald gesehen habe«, daß man über Leipzig auf Buch-häudlerweg solche kleine Beiträge fast ohne Kosten einsenden kann, oder er hätte auf demselden Wege angefragt, ob man da« Geld nicht lieber der Armenkasse übergebe» soU. (Die Sermauisirung von Posen) schreitet bcsondei« an der Haud von Süterkäusen rasch vorwärt« ; binnen einem Bieeteljahr wur de» dort soo Aitlergüter freiwillig »der gerichtlich verkauft; der »er käufer fi»d Pole» uud "/, der Käufer Deutsche. (Wie viele Stempel wurden lSSS in Oesterreich ver-braucht?) Im abgelaufenen Jahre wurde« ander den Stempelm^ken »nd Wechselftempeln noch 1 Million, 9g9.4Z0 «alender z« S kr., I M'll 4S7.7S0 St. Spielkarten zu 1k kr.. 10.040 Sldck Zeitunge» ,u S kr. u»d SS Millionen 99.4VS solche zu 1 kr., daii» 1 Million SSS,124 «u-kü»diau>geu zu 2 kr und 1 Million öN1,674 solche m 1 kr. abgefte»^ pelt, wodurch dem Staat«schaA ein Reinertrag vom ls Millione» 911,V12 E»ldtn erwnch«. Berstorbtne in Marburg. >« ZI. Hen Karl W»»t, HtnUimg» ilommi», Z» Z., Zodeitulis«. la AU»rI»i>rA. Mittwoch den 24. Jänner: Der Verlttlmaai uad seiae /amilie. Original Lebt»«bi«bild mit »esang in 3 Akte« von A«ton Langer. D»n»»r«tag de» 2S Jänner: oder: «p bleibt «a« «i-ger. Lnstspi'l i» S Akte», nach Seribe «an Holbein. Besonder« aufmerksam wird gemacht auf die der heutigen Nummer beiligeud« Änkündiguug: Heiluig der Wterleibsbrüche und Vorfllle ohne Mediti» oh»t Operatio» und ohne Schmerze«, fondem nur mittelst gqivänischer Apparate, approbirt vo« de» berühmteste» sr»»ii>fisch»» »»d d»»tscheu Aerzte». i» Frankreich und im Au«la>dr pa-te»tirt. »r^deu dnrch Laveda», Professor der Chemie und Orthopädie tu ?^ri«, Mitglied der Ratio»al Akademie und Befitzer eine« k. k. Pri-vileginm« für ganz Oesterreich. Hr. ProM Lavedan ifl zu sprechen in Marburg Donnerttag den LS. und Freitag den 26. Jänner 2») t« S«sth»fe „,»r Gt«dt «t-»". Wohnung nnd Gewölb wird vermiethet in der Trazervorstadt HauS-Nr. 104. — Kür eine Gemischtwaarenhandlung oder Biktualienverschleiß beson« empfehlenswerth. Zu beziehen Anfang Februar._^ Kundmachung. " RwidmiAich »ir S C«tt Die vom großartigen Brande der berühmtm Leiuenwaar«» Aabitk de« M. P. i» Tranteaau «och gerettetm Lemenwaaren-VorrSlhe i« Werth» vo« ßl» AO,OOV wurde» vo» der Affek»ra«z Gestllschaft hieher geschickt, um selbe während de« gegenwärtigen Markte« um zn veräußern. — Die Gelegenheit, reele und folld« Waare z» ßekommtn, beliebe man nicht zu versäumen, indem «ich Nie ei» ßirirtiß tilißer Verltiuf stattgefunden hat. wie folgender Pr»I«>E»«ra«t k«»dgivt. Preis Tommt v»« Lei>vai»d««: 1 Stück halbgebleichte Leiuwand, so . V. sammt «»brauch«, auweisuug «>«i» »cht iu der Aplthel» „?»» Mlhrt»." Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. «Ich »te»! «ach »et«»: . «»»Hit! « Nhr l» «I». »,«». «dsah,«: » Äe s Uhr 4« «t». «be»ds. s Uhe » Mt«. Ukib. »ach »ill»ch: «hf«»hrt: 9 Uhr Früh. Vi» gemischte« Süß» vertthn» ttgltch i» der «ichi»»g »»ch Vi«»: Trieft: Abfahrt: 12 Uhr 44 «i». «itt«g». Abfohrt: 1 Uhr ZS «i». «itwßß. «tlz»g -rkhrt von Sie» »ach »rieft «itwsch «»b SsMfti, WO» tri^ «Och »te> iroiit>g >»d DO>»«rftM>. »ach »ir«: >»4 »rieft: «bf«hrt: S Uhe »S «i». «ittag». «hf«htt: I Uhr bZ »w» «ittOßß. Feuer-Signale fiir Marburg. A« der großeu Glocke de« Stadtpfarr-Thurme« - 4 Schläge bei »i»em Bra»d« i» der i»«trt» Stabt. 5 ...... . . »razer ««^^. 2 » . « » » » Kärnwer-Vorstabt. 1 Schlag . . « . . Magdalex-Borstadt. W«»>»»Orticher «rbatte»?: Araaz Nießthaler. Dnxe »b WeriOG HO« Rbiarb Sa»schitz t» Maihmß.