Cilli, Samstag den 25. Mai 1918. Echriftlett»»,: Kr. 5. •«tataf IN. n • »«« • Pi ■ > (:Zaglld (au T»«»«ch»c *n «,»»- ». M a « Uallgaagta «tannt ku Rcrawltirn« gcg»ln»g«a OtiH-aa4Uj. w» .Ctoef* ®a«(" na»»wg at«a»l Rt. M.M« Nr. 21 Falsche Freunde. Am 15. d. veröffentlichte das christlichsoziale »Grazer VolkLblatt" unter der Ueberschrist „Bis-marck und die deutsche Jrredenta in Oesterreicheinen Leitaussatz, der als neuer und gerade jetzt doppelt bedauerlicher Beweis dafür gelten kann, daß den Deutschen in Oesterreich in allen Parteilagern noch immer daS Verständnis für die Notwendigkeit der Unterordnung des Parteiintereffe» unter die völ» lisch?« Interessen sehlt. Schon die Ueberschrift des Aussatz?», in der eine deutsche Jrredenta in Oester-reich als eine gegebene Lache hingestellt wird, muß jedem Kenner der Verhältnisse als eine im höchsten Maße böswillige Entstellung der politische» Wirk-lichkeit erscheinen. Diese Böswilligkeit ergibt sich schon daraus, daß das chnstlichsoziale Blatt zur Bezeichnung der von den Alldeutschen vertretenen Forderung de» bunde»rkchtlichen Anschlusses Deutsch. Österreichs an das Deutsche Reich den Ausdruck Jr« redeuta wählte. Auch wenn man Gegner jener For« derung ist. wird man sie als Deutscher und Kenuer der Verhältnisse nicht mit dem iialienischen oder pan-slawistische» Jrredentismua auf eine Stufe zu stel« len vermögen. Dem deutschen Wesen liegen politische Betäligungen im Sinne des Jrredcntismus durch-aus ferne. Darüber wüßte unter den Deutschen gerade nach den Erfahrungen, die Oesterreich während deS Krieges mit den italienischen und slawischen Jrredentistcn gemacht hat, so vollständige Klarheit herrschen, daß eS keinen Deutschen und am aller-wenigsten ein deutsches Blatt geben sollte, den die Parteiwlltigkeit dazu bewegen vermöchte, eine geg-mische Parteibestrebung als irredcntistisch zu ver-dächtigen. Die Erwägung, daß durch eine derartige Bezeichnung für eine von Deutschen vertretene For-dcrung der allgemeinen deutschen Sache geschadet werden müßte, sollte unter ai.ett Umständen dazu bestimmen, den Gebrauch dieser Bezeichnung gegen Deutsche zu vermeide». JrredentiSmuS: das ist unter den Italienern, Tschechen, Südslawcn usw., aber nicht unter den Deutschen möglich. Daß daS .Grazer BollSblatt" auf Aeußerun-gen eines alldeutschen Redners aus dem Jahre 1906 zurückgreift, um den Scheinbeweis für das Dasein einer deutschen Jrredenta in Oesterreich führen zu können, beweist nicht dieses Dasein, son-der« nur die wohloorbereitete Böswilligkeit des Auf-satzes. Soll man etwa aus der Tatsache, daß die Parteigenossen deS «Grazer VclkSblattes' in Tirol mit den Italienern die LandtagSmehrheit gegen d,c anderen deutschen Parteien mit Einschluß der Kon-servativen bildeten, auf den patriotischen Geist der Tiroler Ehristlichsozialen schließen? Oder müssen die Gesinnungsgenossen de« „Grazer BolksblatteS" dar-nach beurteilt werden, daß ein Parteimann von ihnen vor vielen Jahren von dem »Götzen Staat" sprechen zu müssen glaubte? Bon der bedauerlichen Böswilligkeit des ..Grazer Volksblatte»' unterscheidet sich in bemerkenswerter Weise ein Aussatz, den die katholisch konservat ven »Neuen Tiroler Stimmen" am 13. d. veröffentlichten. DaS katholische Jnnsdrucker Blatt stellte fest, daß VolkStage wie der zu Sterzing und an anderen Orten, Bewegungen wie die Mittelstand«-tagungen und ähnliche Kundgebungen der Voll»-stimmung dem mühsam verhaltenen Grimm der Deutsche» Lust gemacht und den entschlossenen Wil> len der Deuischen kundgetan hätten, sich auf sich selbst zu besinnen, der schweren Gefahr, w-lche deutsche Kultur und deutsches BolkStuw bedroht, in gemeinsamer Abwehr zu begegnen.und die deutsche Zukunft sicherzuiiellen. AIS Ausgabe der erwählten Berirauenemänner bezeichnete eS das katholische Blatt, dasür zu sorgen, „daß nie und nirgends die Erkenntnis verlaren geht, daß deutsche Arbeit diesen Staat geschaffen, daß deutsche Talkrast und stets bewährte deutsche Führung dieses Reich noch in allen Stürmen seit Jahrhunderten gehalten haben und daß all die maßlosen Opfer an Sut und Blut, welche dieser schwerste Krieg aller Zeiten uns Deut-sche» auferlegte, nicht umsonst gebracht sein dürfen." Bon ten anderen fordert das Blatt Pflichtersül-lung bis zu dem Augenblicke, der auch von unS die Tat fordern wird." Die Rücksicht auf die Wohl-fahrt des ganzen deutschen BolkeS zwingt unS zur Besonnenheit. Der bemerkenswerte Aussatz des katho-lisch?» BlatteS schließt mit den folgenden Sätzen: „Einmal, vielleicht auch ein zweitesmal im Verlaufe deS Weltkrieges wäre der richtige Augenblick zum Handeln im Jinern unseres Lande« gegeben gewe-se». Der AugcnbliH wurde verpaßt, die Gelegenheit durch Einflüsse, über die nach einmal zu reden sein wird, zunichte gewacht. Jetzt aber ist nicht Zeit zum Lärmen. Jetzt müssen wir an die Echlachtgefilde in Frankreich und Italien denken, auf denen um des ganzen deutsch«» BolkeS Zukunft gerungen und ge-blutet wird. Ist aber einmal der deutsche Sieg, der unS gewiß ist, wenn wir hrnt und besonnen bleiben, er-rungen, dann ljnnen wir daran gehen, in unserem Hanse Ordnung zu machen, dann mögen wir die Geißel ergreifen und den Tempel reinigen, dann können wir die Schlußabrechnung mit all denen halten, durch deret» Schuld bestes deutsches Blut in Strömen geflossen ist. die »nS in den Zeiten der Not im Stiche gelaffen, bewuchert und ausgeplündert haben, die uns in entscheivenden Augenblicken in den Rücken gefallen sind und unser Elend her-beigeführt oder verlängert haben; dann wird es Zeit sein, von unfähigen Staatskünstlerri, gewissen« losen Intriganten und ungetreue» Volks böte» Re chenschaft zu fordern; dann werden wir auch Hand in Hand mit unseren auS dem Felde heimgekehrten Brüdern, die ein gutes Recht darauf haben, beim großen Kehraus und bei Neuordnung der Dinge mit Rat und Tat dabei zu sein, vorgehen können. Bis dahin aber, so bitterhart es auch manch-mal werden mag, heißt es, unsere Pflicht erfüllen; wir müssen unS zusammenreiße», wenn unsere Gr dnld bis zum Zerreißen gel»annt, wenn unsere Nerven gesoltert werden. Reden wir nicht so viel von unserem Elend, aber denken wir umsomehr daran, vergessen wir keine Unbill, die unS widerfahren, aber halten wir ans mit kaltem Blut, bis unsere Zeit gekommen ist." Wie sehr sticht diese Beurteilung der gegen-wältigen Lage deS deutschen BolkeS in dem streng katholischen Blatte von der eisernden Böswilligkeit ab, mit der das Giazer christlichsoziale Blatt daS Vorhandensein einer deutschen Jrredenta zu beweisen »ersuchte! Allerdings stellte der Verfasser des in dem JnnSbrucker katholischen Blatte veröffentlichten Aufsatzes an die Spitze seiner Mahnung den schönen Satz, die Not der Zeit rücke dem Erbübel der Deutschen, der Unverträglichkeit unter einander und der Nachgiebigkeit gegen daS Fremde, immer schär» ser an den Leib und schließe die Reihen zu brüder-lichem Schutz und Trutz. Von dieser Erkenntnis der Zeit scheint vaS Grazer Blatt frei zu fein. Dasür aber leistete es sich die nach seiner Warnung vor einem nicht vorhandenen deutschen JrredtntismuS um so erstaunlichere Entgleisung, seine Aussührun-gen mit dem Satze zu schließen: „DU Verliefung des Bündnisse» zwischen den Mittelmächten, die bei der letzten Kaiserzusammenkunfi beschlossen wurde, kann übrigen« den Deutschösterreichern die Beruhi-gung geben, daß sie nicht notwendig haben werden, die Katastrophenpolitik unserer Alldeutschen miizu-machen.' Damit »änmte das Blatt ein, daß das, was eS als JrredentiSmus bezeichnet hatte, allen-sallS notwendig werden könnte . . . verwaltmq: «atha»» gaffe Wr. 5 lltltlt Kr. tl ?ezugSbe»i»>!u»ge>n Bai« »U «i#|t («igra : Wttlrtllkit« ... K I M AaMIMc . ... K •aatlBtrtg . ... K UM «I» (UM ailt rinAcOaa« M Saa«: mertiUnttlg . . . » I.JO »•»•ntlil . ... X «.«• •nn»i!U|ttg . . E 11.80 jMtl Rnttant rct)ut und Eisen neu befestigte Einheit von Staat und Deuischium in Oesterreich, die Erkenntnis, daß der Staat unser Besitz, unser aus allen Schlachtfeldern erstrittene» unveräußerliches Eigen ist, wird uns vor dem poli-tischen Irrtum bewahren, in der parlamentarischen Unterstützung eine» Ministerium» eine Leistung für den Staat und in der Verweigerung dieser Unter-stützung ein Versagen gegenüber dem Staate zu erblicken, der doch wir sind. Der große deulsche Wiener Hol listn g. Diese große, gemeinsame Kundgebung deS gesamten Deutschtums Oesterreichs wird Sonntag den 2. Juni vormittags im Wiener Rathause stattfinden. Sie soll in eindrucksvoller und nicht mißzuverstehen-der Weise allen maßgebenden Stellen dieses Staate» dartun, daß die Deutschen ohn« Unterschied der Partei und mit Hinweglassung aller lokalen Son-derinteressen entschlossen sind, mit vollster Wucht für ihre LebenSinteressen einzutreten. Den bisheri« gen Anmeldungen nach ist eine überaus starke Bea teiligung zu erwarten. Die Ehristlichsozialen, die Deutschradikalen. daS Deutsche Zentrum, die Deutsche Arbeite»Partei und alle deutschnationalen Parteien haben ihre Teilnahme zugesagt. Dementsprechend haben auch eine große Zahl politischer Organisationen Wien», sowie der Alpen-und Sudetenländer ihre Unterstützung in sichere Aussicht gestellt. Die großen deutschen Schutzvereine haben bereits mit - der Werbung in ihren Mitglie« derkreisen begonnen und die BolkSräte von Nieder-Österreich, Kärnten. Böhmen, Trieft und das Küsten« land, Noidmähren, Krain usw. haben alS Bertre« tungen der gesamten deutschgesinnten und nichtpoll» tischen Organisationen ihre Beteiligung zugesichert. Auch wichtige wirtlchastliche Verbände, wie der ReichSbund deutscher Eisenbahner und der deutschen Postler, die Zentralkommission der deutschen Ar» beitSnehmerverdände und der Deutschnattonale Hand« lungSgehilsenverband stellen sich in den Dienst der Sache. AuS den weiteren Anmeldungen sind inSbe» sondere der Deutsche Klub, die Deuischnationale Geschäftsstelle, „Kyffhäuser" und der GcbirgSverein hervorzuheben. Da außerdem zahlreiche Bürger-meister, Gemeinde- und Bezirksvertretungen, Spar-lassen usw. ihre Beteiligung bereiiS verbürgt haben, ist mit Sicherheit eine überall» starke Beteiligung der deutschen Provinz zu erwarten. Der große BolkStag wird, wie die Verhältnisse heute liegen, keineswegs den Abschluß der hochgehen» den und erfreulichen Bewegung in den deutschen Kreisen der letzten Wochen bilden; die auf ihn fest-gestellten Richtlinien sür den Lebenskamps des deut-schen Volkes in Oesterreich werden in Kronlands» tagungen, welche für den 9. Juni bereit» in Bor» bereitnng begriffen sind, in den einzelnen Haupt-städtkil der deutschen Provin; zur weiteren Behand« lung gelangen Pflicht jedes Volksgenosse. der den Ernst »er Lage und die zu erwartende Wirkung de» geschlossenen Auftreten« untere» Volke» erkannt hat, ist e», an der Werbearbeit sür die g meinsame Kundgebung in Wien und sür die nachfolgenden Volkslage in den Landeshauptstädten mit allen Kräften mitzuwirken. Seite 2 Die Kriegserrignisse. Am westlichen Kriegsschauplätze wird weiter um den Semmel gekämpst. Am 20. d. 371. war dieser Berg wieder daS Ziel starker feindlicher Angriffe, welche aber alle blutig abgewiesen wurden. Die Verteidiger deS Kemmelberge» haben einen vollen Erfolg errungen. Stärkerei Feuer entwickelte sich beiderseits der LyS, begleitet von Jnsanteriekämpsen nordwestlich von Merville. Am italienischen Kriegsschauplatz« stießen in der Nacht zum Pfingstsonntag Abteilungen ungarischer Infanterie in die feindlichen Stellungen ein. Bei Capo Sile entließ uns der Italiener einen Vor-postengraben. Die k. u.k. Fliegerkompagnie Nr. 14 schoß am 19. d. M. vier feindliche Flugzeuge ab. Auch am 21 d.M. griff der Feind nördlich von Kemmel wieder an. In der Nacht zum 21. d. M. drangen zwei feindliche Kompanien in unsere Stellungen nord-westlich deS Col del Rosso ein und wurden durch Gegenstoß unter großen Verlusten zurückgeworfen. Starke deutsche Bombengeschwader griffen in der Rächt vom 19. zum 20. d.M. wiederum London an. Die Unternehmung gestaltete sich durch die große Anzahl der Flugzeuge, die London erreichten, und die Menge der auf der Mitte der Stadt abgeworfenen Bomben zum größten aller bisher durchgeführten Angriffe auf London. Einwandfrei wurde die starke Wirkung unserer Bomben in der City zwischen Ad-miralität und den Weft-Jndian-Dock« beobachtet. Vier große Brände brachen im Innern der Stadt auS. Mit demselben guten Erfolg griffen andere Bombenflugzeuge Dover, ChelmSforth, Chatam und Eoulhcnd an. Auf Kiln wurde ein feindlicher Fliegerangriff unternommen, dem leider 35 Menschenleben zum Opfer sielen. JmU Bootkriege wurden neuerlich schöne Erfolge erzielt. . Im Sperrgebiete um England versenkten zu Pfingsten deutsche U-Boote sechs Dampfer und zwei Segler mit zusammen 21.000 Bruttoregister-tonnen. Im Mittelmeere versenkten deutsche U'Boote über 22.000 Bruttoregisterlonnen. Im ilpril sind insgesamt 652.000 Gcsamtladetonnen dn den Bauch, so daß Krupka noch am gleichen Tage starb. Der Mohammedaner hat sich schon wiederholt geäußert, er werde den Krupka töten. Mohamedjanvf wurde verhaftet und dem Militär-gerichleeingeliesert. Den Heiland gestohlen. Nun ist selbst das Bild dcv Gekreuzigten vor den Dieben nicht mehr sicher. Dieser Tage stahl der Bahnarbeiter Melchior Fabian auS einer Kapelle in Podwin bei Heilenstein da» dort angebrachte Kruzifix. Er steckte eS in einen Sack und wollte eS nach Haufe tragen. Bor feinem Haufe begegnete ihm ein Gendarm. Dieser fragte ihn, wa» er im Sacke habe Anfang-lich machte er Ausflüchte, schließlich brachte er das Kreuz zum Vorscheine. E» mußte dasselbe in die Kapelle zurücktragen uud wurde vom Gendarm in den Arrest begleitet. Warnung vor einem Schwindler. Seit einiger Zeit treibt sich in der «Dtadl Eilli und Umgebung ein Mann herum, der sich Krainz nennt, welcher zu hohen Preisen Tabaksamen »erkauft. Dieser Tabaksame hat sich dei näherer Prüfung als Rübensamen entpuppt und fchon mancher Tabaklieb-haber ist dem Schwindler aufgesessen. Fahnenflüchtige als Raubmörder. Eine Räuberbande, bestehend vornehmlich aus Fah-nenflüchtigen, drang in die Behausung deS Besitzers Eimperjche in Kriiche bei Rann ein, verletzte den Bauer und die Bäuerin schwer und ermordete den 30jährigen Sohn durch Beilhiede und 12 Stich wunden, während sie die 16jährige Tochter förmlich abschlachteten. Die Kreiseinteilung in Böhmen. Am 19. d. M. wurden im Rnchsgefetzblatt« di« Mini-sterialveroidnungev OcrlslXlbart, die die Einführung von Kreisregierungen im Königreiche Böhmen ent-halten. Nach diesen Verordnungen, die sich wie der amtliche Bericht sagt, durchaus im Rahmen des von der Regierung wiederholt vertretenen Programme« bewegen, sollen in Böhmen zwölf Beamie außer-halb deS Sitzt? der Siauhalteici bleibend bestellt und mit der Besorgung von Statthaltereigeschäflen im Namen des Stallhalters betraut werden, cie führen in dieser Dienstesverwendung die Bezeichnung „KretShaupimanu", da» Gebiet, auf daS sich ihr Wirkungskreis erstreckt, wird als .Kreis" nnd das ihrer Leitung unterstellte Amt als .Kreisregierung" bezeichnet. Die ersten KreiSiegiernngen sollen mit I.Jänner 1919 inLeilmeriy für den Kreis Leitmeritz und in Königliche Weinberge für den Kreis Pr-z Umgebung zur «»fstcllung gelangen. Den Kreis. Haupt uännern wird für ihr AmtSgebiet im allge-«einen jener fachliche Wirkungskreis zugewiesen, der nach den bestehende« Gesetzen und Berordnungen dem Statthalter zukommt Außerdem bleibt dem Statt-Halter die königliche Hauplstadi Prag mit den u« schließenden Gemeinden der politischen Bezirke Karo-linenihal, Königl. Weinberge, Smichov und Zizkov, das künftige Groß Prag mit ungefähr 6(10 090 Ein wohnern, unmittelbar unterstellt. Aus verschiedenen zrvi»zenden Gründen ist die Aufstellung von Kreis-regierungen nur schrittweise möglich, handelt es sich hier doch um Gebiete, die an Umfang und Be> vilkerung den kleineren und mittleren österreichischen Kronltndern gleichkommen und sie zum Teil sogar übertreffen. So werden nach der Volkszählung vom Jahre 1910 Trautenau, der kleinste Kreis, etwa 270.000, Leitmeritz. der größte Kreis, 762.000 Ein-wohner zählen. Die in der Verordnung durchgeführte Abgrenzung, die, soweit dies möglich, den nationalen Siedlungsgebieten angepaßt erscheint, ist, so sag« der «mtliche Bericht weiter, in erster Linie als ver-waltungstechnische Maßregel anzusehen, die durch gleichzeitige tunlichste Ausschaltung der nationalen Reibungsflächen den ruhigen Gang de» Verwaltung»-apparate» erwirken soll. Eine Gefährdung der natio-naleu Minderheiten kann aus den Bestimmungen der Verordnungen nicht abgeleitet werden, da der Entscheidung der allg,meinen Fragen des Nationali-tätenrechte«, insbesouders der Frage de» Sprachen-gebrauch««, durch die Errichtung der Kreise nicht vorgegriffen ist. Die durch die vorliegenden Ber-ordnungen eingeleitete Kreiseinteilung im Königreiche Böhmen stellt sich im wesentlichen als erster Schritt dar. der innerhalb der der Berordnung»gewalt der Regierung gezogenen Schranken eine Klärung und Gefundung der Verhältniße vorerst aus dem Gebiete der politischen Verwaltung anzubahnen bestimmt ist. Hochverräterische Vorgänge in Prag. Um 18. d. M. hat sich die Präger Polizeidrrektion bemüßigt gesehen, eine Kundmachung verlautbareu zu laffen, deren Hauptpunkte wir im Nachfolgenden wiedergeben: .Die kulturelle Feier de» Jubiläums de« löniglichböhmifchkn Lande» und Nationalthcater» artete vielfach in politische Demonstrationen aus und zeitigte so schließlich eine Reihe hochverräterischer Vorfälle, welche schärfste Gegenmaßnahmen erfor-derlich machen. Jede weitere Duldung ist deshalb und auch mit Rücksicht auf den Ernst der Zelt, welche derartigen Veranstaltungen nicht entsprechen, ausgeschlossen und werden Ansammlungen und Auf» zöge von nun ab ohn« weiteres rücksichtslos nnd wenn nötig, mit Gewalt, zerstreut werden. Das Verbot des Tragen» von Abzeichen und Kokarden in den Farben mehrerer feindlicher Staaten (weiß' blau-rot) wird in Erinnerung gebracht und haben Ueberschieiier de« Verbotes die Bestrafung zu ge wärtlge». Die jugendlichen südslawischen Gäste werden zum Verlassen Prags veranlaß!. Die Intendanz d^S königlich'böhmischen Landes- und NationaltheaterS wurde auf gewisse bedauerliche Vorfälle aufmerksam gemacht und um die Veranlassung ihrer Abstellung bei eventueller sonstiger Schl'eßung deS Theaters ersucht." Endlich wurde das Erscheinen der periodischen Druckichrist „NarodniListq" mit 19. Mal eingestellt. Wäh'end der drei Tage andauernden Festlichkeiten anläßlich des 50 jährige« Jubiläums des Prager „Narodni Divadlo" kamen aus slawischen Gauen Abordnungen nach Prag. Auch Italiener waren hiebei vertreten. ES wurden Reden und Ansprachen geHallen, deren Veröffentlichung den Bestimmungen deS Preßgefetze« widersprechen würde. Kramarsch wurde von der Meng« auf die Schultern gehoben und im Triumphe herumgetragen. Am 17. d. M. fand im Gasthof .Goldene GanS" ein Kongreß der tfchech? slawischen, südslawischen und polnischen Jonr-«alisten statt, der mit einem feierlichen Gelöbnis zum Streite sür die Freiheit de« BolkeS eingeleitet wurde. Freitag abrudS erreichen dann die Kundgebungen ihreuHöhkpunkt. DoSHetzlied„HejSlovane" wurde mit einem unterlegten hochverräterischen Text gesungen und auSgelprochcn politische Reden gehalten Ferner wurden die Hymnen der fkiudlichen Staaten gelungen. Nach der Einstellung der .NarodnyListy" erschien da» Blatt sofort als .Nrrodni Rovidy" wieder. Es wurden zahlreiche Verhasiungen vorge-nommen. Die achte österreichische Kriegsanleihe. ('Annahme der TltreS an Zahlung«statt bei Veräußerung »onD« Mobilisierung« qfitem.) Bei der Demobilisierung nach bem Kriege werden die Material- und GiU'rbcstänbe der Militär« ve>wallung, welche für militäiische Zwecke nickt mchr benötigt werde», tu beiden Staaten der Monarchie ver-äußert werden. ES handelt sich da unter anderem um Trag-, Zug- und Haustiere, Fahrzeuge aller Art. wie Wagen, Schlitten Karren, Schiffe, Fahrräder, Auto-mobile, Feldbahamaterial samt Lokomotiven und Wa-gen, dann um Geschirr und Sattelzeug, landwirlschaM-liche Maschinen und Geräte, industrielle Maschinen, Sägen, Pumpen, Kräne, Hau«- und Küchengeräte, Tuche, Decken, Z.lte, Webstoffe, Seile, Riemen. Gur len, Holz, Metalle, Droht, Blech, LebenSmil'el und Rohstoffe aller Art. ES find die« Artikel. die in nxi-ten Kreisen der Bevölkerung, insbesondere in der Land wirtschaft, dringend benötigt werden und deren Be schakfung auf anderem Wege in der auf den Frieden« schluß unmittelbar folgenden Zeit zum Teil überhaupt nicht oder doch nur zu wesentlich höheren Preisen mög-lich sein wird. Wie nun da« Finanzministerium be-kannt gibt, werden bei den nach dem Krieg« in Oester» reich stattfindenden Verkäufen und Versteigerungen solcher DemobilisierungSgfiter die Stficke der achten Krieg«-anleihe, und zwar sowohl der Staatsanleihe al« auch der SlaatSschatzscheine, zum Subskriptionspreis in Zahlung genommen werden. Ferner werden Käufer, welche die Bezahlung in achter KriegSanleihe leisten, »orzugsweise berücksichtigt werden. Diese Kundmachung be« Finanzministerium« ist von besonderer Bedeutung un? wird gewih nicht verfehlen, der achten Krieg«» anleihe viele Zeichner au« Kreisen, die au» dieser Verfügung Nutzen zu ziehen vermögen, zuzuführen. Verbot der Derfütterung von Ge-treibe. Bei der herrschenden außerordentlichen Knappheil an Rauhfutter könnte die vorgeschritten« Entwicklung des RoggenS die Landwirte vielfach verleiten, den Roggen für die Grünfüttermig heran-zuziehen. Die Landwirte werden auf die Ministerial-Verordnung vom 10. Mai 1915 erinnert, mit wel-cher da» Verfüttern von grünem Getreide, fei e» durch Abweiden oder in gemähtem Zustands ver» boten worden ist. Die politischen Bezirksbehörden und ihre Organe sind angewi«s«n, die Beachtung diese» Verbotes schärsstens zu überwachen und gegen DawiderHandelnde mit der ganzen Strenge de» Ge-setze« vorzugehen. Buchhandlung Fritz Nasch Rathausgasse \ :: £tllt :: Rathausgafse \ Schrifttum. Die neuen Grenzen Rumäniens, wie sie nach dem Frieden von Bukarest festgesetzt wurden, sind bereit» auf G. Freytagd Karte von Rumänien mit den neuen Grenzen 1:1 Mill., Preis mit Pvrtv fl. 2*10 (gegen vorherige Einsendung deS Betrog?» von jeder Buchhandlung, wie auch vom Verlage G. Freytag u. Berndt. Wien, VII.. Schottenfeld» gaff« 62, erhältlich), eingetragen. Da das 70:90 Zentimeter große, in vielfachem Farbendruck ausge-führte schöne Blatt auch die «.itenGGrenzen zeigt und außerdem ganz Beßarabien enthält, so gibt es über den derzeitigen wie über de» srüheren Stand der Dinge Aufschluß. Wir empfehlen unseren Lesern die Anschaffung des sehr übersichilichen und reich be» schrifteten Blattes. Was bekommen jetzt die Soldaten- familien? Da man in Oesterreich bei Beginn de« Krieges kein alle Erfordernisse befriedigende« Gesetz über den Unterhalt der Soldatenfamilten, der Krieg«» krfippel und der Hinterbliebenen der KriegStoten ge» schaffen und sich auch seither »nr Vereinheitlichung nicht entschlossen hat, sondern immer nur wcnn die äußerst« Notwendigkeit dazu drängt, etwa« flickt und hinzufügt, werden di: Bestimmungen über die Grundlagen der Existenz der Kriegsopfer immer mannigfacher und ver» wickelt«. Im April find wieder zahlreiche Aenderungen eingetreten, die neuen Invalivenzuwenbungen wurden kingeiüh t, in Bezug auf Unterhalt«beitrag für all« Soldaienfamilien, besonder« aber die der Offiziei«, wurde Verschiedene« geändert, tie Borschriften über Hilfe au» dem ..Karl Juvalidenfond", fil'er Darleben an Invalide und Heimstätten b^kanntgemacht. Wer sich in der Menge von Verordnungen zurechtfinden will, bedarf eine« verläßlichen Ffidier«. Da« Heft «Wa» bekommen je#i die Soldatensamilien?" hat sich al« solche: ewgcsfihrl. 90.000 Sxemvlare find bereits ver-kauft worden. Jetzt ist da« Heft bi» zum heutigen Stande ergänzt, in sechster Auflage (91. —10). Tau-s,nd) «schienen. Sein Umiairg ist wieder verUärkt worren, er umiaßt 50 Seiten. Infolge der immer höher werdenden Papieipreise kostet da« Exemplar samt Teuerung«»uicklag Heller. Bestellungen find an die Wiener Volksbuchhandlung, Wien (f., Gumpen dorfer» stufte 18, zu richten. Gcz?n Einsendung von 1 K in Briefmarken erfolgt sofortige Frankozusendung dieser Broschüre durch ebcn erwähnte Buchhandlung. Iugendgeleitbuch. Von Karl Avam-Kap-perl. Wen» auch durch die Länge des Kriege» manche Hoffnung im Keime erstickie, viel Traurige» und Häßliches zu Tag« trat, viel Unkraut im deut» fchen Weiten auf prvßie, so hat der Krieg als ein großer Offenbarer und E neuerer doch einen sitt» lichen Au'Nieg mit sich gebracht. Den Krieg, den wir mit reinem Ge-visf-n und reinem Schwerte g«» gen «rne furchtbare Ucbermacht geführt, hat da» Volk tiefer, ernst-r und frommer gemacht. Wir sind zu den ewigen Quellen deS Troste», deS OpfernS, feite 4 s-«tfch- W«cht Nummer >1 der Kraft und der Arbeit gelangt, und die Wieder» geburt deS deutschen Wesen« hat bei dem Einzel-leben bereit« begonnen. Die Jugend ist unsere Hoff» nung, die Zukunft de« Volke«, Schild und Schwert, Saat und Ackerscholle. Sie muß zuerst die Lehren de« Kriege« für ihr Leben verwerten, die in dem Büchlein Adam-Kappert angegebenen Wege zur höherführenden Ertüchtigung weitenvandern und die Worte zum Neubau des deutschen Leben« beherzt* gen. Da« Büchlein gehört sonach in die Hand jede« Jüngling«, jeder Jungfrau, eS ist aber auch ein Wegweiser für die Eltern, um die Kinder den Zie« len der völkischen Erziehung zuzuführen. Da der Reinertrag dem Waisenschatze der beiden Schutz« vereine Südmark und Nordmark zufällt, ist e« Ehrensache jede« Deutschen, für die Verbreitung de« Büchlein« «"zustehen. Preis 1-20 8. Im Verlage der Buchhandlung M. Breitensteln, Wien 9., Währingerstraße 5, ist soeben erschienen: Die neu« Mleterschutzverordnung» «läutert »VN Dr. M. Sürnberg, Hof- und Sericht«advokat in Wien. Prei« 7 Ä. — Der >utor, welcher bereits die erste Mieterschutzverordnung kommentierte, erläutert in dem jetzt erscheinenden Buch in ausführlichster Weise jede einzelne Bestimmung der Verordnung, indem er einerseits den Unterschied zwischen dem neuen und de« früheren Recht dartut und andererseits die Rechlspre-chung und Literatur zu der ersten Verordnung ver-wertet. Da« Buch enthält auch eine vollständige Wie« dergabe aller einschlägigen Verordnungen und Erlässe. Wer imver die neue Mieterschutz»erordnung anzuwen« den hat — Richter, Anwälte und Beisitzer der Miet» jmter — werdrn in diesem Buch einen verläßlichen Führer besitzen, der ihnen um so bessere Dienste er« »eisen dürfte, al» überhaupt kein Kommentar zu der neuen Verordnung erschienen ist. Di« lelchtfatzliche Dar-stellung sowie die Erörterung der vielen Fragen, die sich in der Praxis ergeben können, gibt dem Buche Sternberg», welcher sich als Herausgeber eines umfas-senden und wertvollen Kommentar« zur neuen Ent-mündigungSordnung bereits einen angesehenen Namen in der juridischen Literatur erworben hat, einen ganz besonderen Wert. I« Machest der illustrierten Monatsschrift „Die Vergftadt (Bergstadtoerlag Wilh. Gottl. Korn, BreSlau) treten zwei humorvolle kleine Erzäh-lungen au« der Kriegszeit miteinander in Wettbewerb: „Sulekul« Leutnant" von Felix JanoSke und „Der Russe" von Alfred Mann« in Bremen. Fesselnde Geschichten au« Feindesland bringt auch Paul Barsch« „Bergstädtische KriegSberichterstatiung". Die fort-fetzung de« spannenden Waldroman« „Hubert»«" von Paul Keller ist reich an dramatisch bewegten Austritten, in denen die Lösung der Konflikte beginnt. Weiler ist hervorzuheben ein von zwölf Abbildungen begleiteter Aussatz von Frau Dr. Flechtner-Lobach in Stettin: „Deutsche RathauSkunst'. Der Herau«-geber Paul Keller hat den unterhaltsamen heiteren Anhang »Au« der Rat«kanzlei" diesmal besonder« reich ausgestattet. Ueber eine äußerst wichtige Finanz, und Volkswirtschaftliche Angelegenheit belehrt eine „tagsällige Stammtisch-Plauderei" von Berthold Rösler: .Haben sie schon ein Postscheckkonto?" Eine gute gewählte Auslese von Gedichten, die zu-meist von Frühling«stimmung und Pfingstgedanken erfüllt sind, ist zwischen die größeren Beiträge an-mutig verstreut. Al« Kunstbeilagen eingeschaltet sind vortreffliche Wiedergaben eines launig-phantastischen GemildeS von Gertrud PseifferKohrt, eine farbige Landschaft«zeichn«»g von Dr. Paul Aust und eine« radierten Blumenstücke« von Prosessor Karl Mader, al« Musikbeilage ein Lied von Tim. Kranich: „Sonnenblume" mit Vertonung von A. Wittek. Vermischtes. Die Bahn durch da« Mießtal in Kärnten. Wie die Mitteiluigen deS Deutschen und Oesterreichischen »»«nvereine« berichten, wird die im Vorjahre erbaute Bahn durch das von Prävali im Drautal südwestlich ziehende waldreiche Mietztal im Sommer 1918, und »war vorerst al« Frachienbahn, in Betrieb gesetzt werden. Die derzeit etwa 15 Kilo-meter lange Strecke endet bei der Scherianhütte mit den Bergwerken der Bleiburger Bergwerktuvion. Von der Endstation gelangt man in dreiviertelstündi^er, schöner Wanderung zum Markt Schwarzenbach, dem Hauptort de» Tale», von wo man über den jtoprein-sattel (1310 Meter) in 4'/, Stunden nach Sulzbach oder über den Kramercasattel (1095 Meter) in 5*/4 Stunden nach Schönstein Bad Topolfchitz gelangen kann. Auch für die Besteigung der Petzen (2114 Me-ter) sind die Stationen Mießdorf und Scherianhütte sehr günstige Ausgangspunkte. Von der Station Sche-rianhütte führt auch ein Weg in vier Stunden auf den vielbesuchten Ursolaberg (1696 Meter). Die ne»e Bahn wird sohin später auch dem Fremdenverkehr gute Dienste leisten. Deutsche, unterstützet eure Ächutzvereine urch die Verbreitung der von ihnen herau« gegebeneu WirtfchaftSgegenstäude. Aom Leide, das die Kerzen adelt. Von Friedrich Kipp. (Schluß.) 2. Sie aber ging hinau«, sank traurig auf einen Stuhl und weinte heiße Tränen. Dann dachte sie aber wieder an ihren Verlobten, von dem sie wußte, daS er sie jetzt treu liebte, alle seine Briefe und Karten, die er schickte, deutelen ihr da« immer mehr an. Und in diese« Gedanken fand sie Trost un» Kraft, wenn sie auch um da« Leben de« Geliebten bangte und jede«mal zitterte, wenn der Briefträger den Sandweg herunterkam. Aber dann kam eine Zeit, in der sie verzwei-felte, in der sie kleinlaut und »erzagt wurde, »enn e« kam kein Brief mehr. Woche um Woche verging, und die Schnee-flocken »mtanzten schon den von kahlen Bäumen und Sträuchern umgebenen Gutshos. Da wurde auch der Bauer still und einsilbig. Mürrisch und verdrossen humpelte er am Krückstöcke durch« Hau« und hatte kein freundliche« Wort. Lina hatte er »och nicht gehen heißen, da er sie noch nicht entbehren konnte. Doch heimlich sah er die Verlustlisten nach, die von ihren Tränen feucht geworden waren, aber der Name Florenz Arnemann stand nicht darin. Und al« e« besser mit ihm wurde, so daß er wieder hinau« durste, da war er zu Lina getreten und hatte ihr kurz gesagt: „Du bleibst". Und sie war geblieben und tat in Demut und Schmerz ihre Arbeit, so daß der Segen aus dem Hause de« Bauern ruhte. Doch, je geduldiger sie war, desto unruhiger und ungebärdiger wurde der Alte, der wie ein Schatten einherwandelte. Und wenn er e« gor nicht mehr aushalten konnte, dann spannte er seine Braunen an und raste zur Bahnstatisn, wo die Post war, u« die neuesten Telegramme zu erfragen. Wie oft habe ich da seine v,n Gram gebeugte Gestalt gesehen I Groß und klein, alt und jung lies dutzende Male zur Post, um Neue« zu hören. In Gruppen standen dann die Leute beieinander und verzapften allerhand Klugheiten und Dummheiten. Jeder wußte neue«, da« er von jemand ander« gehört hatte, dem e« wieder ein anderer gesagt halte. So manche, die an die ersten großen Siege in West und Ost dachten, wurden kleinmütig und verjagt, wenn sie nun immer und immrr die De-peschen, die wesentlich nicht« Reue« und Große« berichteten, lasen. Und dann kamen die Flausen« und Mießmacher und bestärkten dies« Leutchen in ihrem Kleinmut, so daß einem manchmal die Zorne«ader ob diesem üblen Gesinde! schwoll, da« nicht auf Gott und unsere gerechte Sache baute. Da war auch eine« Tage« ein beleibter Händ-ler darunter, der der aufgeregten Zuhörerschar ver-kündigte, daß eine ganze deutsche Armee von den Franzosen und Engländern vernichtet sei. »Auch nn-sere Jäger sind futsch", sagte er mit wichtiger Miene, „kein Mann ist mehr am Leben, alle von den Eng. ländern abgestochen". Zch stand nicht weit davon und wollte ihm wegen seiner blödsinnige» Rederei ein« auf dem Schnabel geben, da hörte ich neben mir einen tiefen Seufzer. Ich wandle mich um und erkannte den allen Arnemann, der sich mühsam an einem Gar-tenzaune hielt. Er sah totenblaß au« und drohte umzusinken. Ich sprang ihm sofort bei und geleitete ihn in die nächste Schenkwirtschaft. Nachdem er sich ein wenig gestärkt hatte und wieder feiner selbst mächtig war, sragte ich ihn mitleidig nach dem Grunde seines Unwohlsein«. „Ach da« ganze Jägerregiment ist ja vernichtet", sagte er stöhnend, „und mein Franz war a«ch dabei'. Dann brach er in ein krampfhafte« Schluchze» au«. Ich habe ihn ziehen lassen ohne ihm die Hand zu drücken — un» nnn ist er tot". Da« war alle«, wa« er sagte. Alle meine Worte, alle meine Einwände halfen nicht, ibn zu beruhigen. Ich sagte ihm, daß da» Gerede de« Händler« ja Unsinn sei, dsß es überhaupt nicht vorkommen könnte, daß eine ganze deutsche Arme« vernichtet würde. E« hals nicht«. Er glaubte dem Schwindel «ehr den «ir — Den schufligen Kerl hab ich mir aber gekauft und ihm mit der Polizei gedroht. Und wie e« nun einmal da« Merkwürdige ist. daß gerade solche Tatarennachrichten blitzschnell über-allhin gelangen, so konnte e» auch nicht ausbleiben, daß Lina Möller« davon hörte. Ein Knecht brachte die erschreckende Neuigkeit in« Hau«. Da war ti mit ihrer Kraft vorbei. Sie, die in stllem Heldentume den alten Arnemann, mit dem sie nicht« verband, gesund ge-pßegt hatte, die in Selbstüberwindung und Seelen-große alle seine stummen Beleidigungen und seine Verachtung ertragen hatte, sie die treu, »te eine gehorsame Magd ihre Arbeit verrichtete, und alle« versorgte und bestellte, sie brach jetzt zusammen unter dieser Nachricht, der sie Glauben schenkte, unter dieser Botschaft, die sie längst vorausgeahnt, und die sie jede» Tag zu erhalten befürchtet hatte. Ihre Kraft war gebrochen und ihre Seele erlahmt. Mühselig schlich sie zu ihrem Lager und weinte in heißer endloser Qual. Da brachte der Briefträger einen Feldpostbrief. Bon fremder Hand geschrieben. Mit zitternden Fingern öffnete sie den Umschlag. Sie sah gleich nach der Unterschrift und da stand: .Dein getreuer Florenz". Und dann la« sie den Brief. ..Geliebte Lina", stand da, ich selber kann nicht schreiben, denn ich bin noch zu schwach, darum diktiere ich jemand ander« diesen Brief. Es ist mir wundersam ergangen, und ich muß Gott sie die gnädige Errettung danken, die er mir angedeihen ließ. Wir waren «it unserem Heere bi» nach Flan-dern gekommen und «ußten hier den elendesten aller Kriege, den Schittzengrabenkrieg, über unS ergehen lassen. Wir waren e« gewohnt, siegreich vorzudringen und überall schnelle Erfolge zu haben. Hier ändert« sich aber unsere Lage und wir mußten tage-, ja wochenlang im feuchten Erdreiche liegen, vor unS die feindlichen Gräben, die wir be-schössen und bestürmten. Die Engländer, die vor un« lagen, hielten zähe an«, und wenn wir st« an« eine« Graben heraus hatten, so lagen sie schon wieder in eine« anderen, d«r sich dicht hinter dem erst«n befand. Doch wir verloren die Zuversicht nicht und haben mutig für unser Vaterland gekämpft. Wußten wir dvch, daß wir, wenn es auch langsam vorwärts ging, trotzdem siegen würden. Da sausten eine« Tage« ganz besonder« die Kugeln über unser« Köpse, so daß e« uns endlich zu dumm wurde. Unser Oberst hatte herausbekommen, daß der Feind sich in einem Gehöfte festgesetzt hatte und von hier au« unsere Stellungen mit Kugeln über-häufte. E« wurde daher ein Stur« auf diese« Gehöft beschlossen, da« nur von einer Seite, aus einem überschwemmten Weg zu erreichen war. Der Sturm glückte; viele Engländer wurden gefangen genommen und unzählige waren tot und verwundet auf dem Kampsplatze geblieben. Die Baulichkeiten waren zwar zerschossen, die Ruinen boten jedoch alle eine ausgezeichnete Deckung sür einen vorgeschobenen Posten, und daher ordnete der Oberst an, daß 40 Mann von unserem Batail-Ion diesen Posten besetzen sollten. Hierzu gehörte auch ich. ?>m Tage hielten wir scharfen AuSguck und nachts war der Zugang durch da« Wasser von einem Doppelposten besetzt. In einer sternlosen Nacht gehörte ich zu einem dieser Doppelposten. Wir patrouillierten in entgegengesetzler Richtung immer auf und ab und ahnten nicht« Böse«. Wie ich so einmal wieder die äußerste Stelle meine« PationillengangeS erreicht halte, erhielt ich Rmamer 21 Deutsche Wacht Seit« 3 aus einmal einen fürchterlichen Schlag «uf dai Haupt. Ich verlor dir Besinnung und fand mich am anderen Tage in eine« englischen Etappenlazarett wieder. Die Engländer hatten un« überrumpelt. Einige ihrer Leute hatten Mäntel und Stiesel abgelegt, waren dnrch da« kalte Wasser gewatet, hatten einen Teil des Weges schwimmen müssen und waren so an das Land gekommen. Hier näherten sie sich unS, auf dem Bauche kriechend und in dem Augenblick, wo wir uns beide von einander entfernt hatten, schlugen sie uns mit dem Kolben nieder. Nun gelang eS den anderen Engländern leicht, über den haldllberschwemmten Weg zu dem Gehöft jn gelangen und unsere Mannfchift gefangen zu nehmen, die sich hartnäckig und tapfer zur Wehr gefetzt, aber vor der Ueberzahl der Feinde endlich die Waffen strecken mußte. Lange Tage und Wochen habe ich hilflos und krank in diesem elenden Lazarette gelegen, bis ich mich endlich langsam erholte. Ich wurde dann mit anderen Sesangenen auf einen Dampfer tranSpor-tiert, um nach England gebracht zu werden. Als daS Schiff sich in Bewegung fetzte, bemerkte ich einen holländischen Dampfer, der feinen Kurs nach Amsterdam nehmen wollte und der eben im Begriff war, gleichfalls abzudampfen. In einem unbewachte» Augenblicke sprang ich ins Meer und schwamm aus den Holländer zu, auf dem man mich bemerkt hatte; man fischte mich darum auf und brachte mich zum Kapitän. Dieser wollte mich ansang» nicht mitnehmen. Auf mein in» ständiges Bitten aber, und da er auch keine Zeit zu v«rlieren hatte, behielt er mich an Bord und nahm mich mit nach Amsterdam. Unter großen Anstrengungen gelang eS mir. die deutsche Grenze zu erreichen; doch nun war es mit meinen Kräften z» Ende. Die furchtbare Aufregung, der Aufenthalt im eiskalten Wasser und Überhaupt mein schwächlicher Zustand, hervorgerufen durch die schlechte Kvst und die mangelhafte Verpflegung im englischen Gesänge-nenlager hatten mir den Rest gegeben. Ich lag an einer heftigen Krankheit darnieder, und hab« lange zwischen Leben und Tod gerungen, bis meine Natur doch den Sieg davontrug. Der Arzt hat mir heute erklärt, daß ich leben «erde, und nun bin ich so glücklich, dich wieder sehen zu dürfen. Sobald «S geht, werde ich hier abreisen und zu dir eilen, u» dich an mein Herz zu drücken. Sollte deS Vaters Sinn sich geändert haben, dann lasse ihn diese Worte lesen und bringe ih« meine Grüße." Bis hier hatte Lin« mit fliegenden Pulse» ge. lesen; dann k«n»te sie aber nicht mehr weiter; sie brach in Tränen a»S und weinte in erlöiender Freude ob dieser teuren Nachricht. Ihr Florenz lebte ja, das war ihr alleS genug — und nun lief sie, mit dem Brief i» der Hand, zum alten Arne, mann, der stumm vor sich hinbrütend in seiner Stube saß und wiederum aus die neuesten Verlust« listen starrte. „Arnemann \" rief sie glückstrahlend, „hier, ein Brief von Florenz; er lebt und wird bald hier sein! Lest!" Der Alte schaute sie zuerst ungläubig an, als er aber den Brits sah. da fuhr rr leicht, wie ein Jüngling empor, und indem er nach dem Briefe griff, stammelte er: „Wie, mein Florenz lebt? — Gib, gib! — Ich muß ihn lesen, den Brief l* Und dann laS er, stumm «nd lange, und die Tränen fielen auf die Zeilen, die seinem alten, von Starrheit umpauzerten Herzen Trost und Erquickung gaben, und di« die harte, rauhe Siinde, die sein In-nere« umschlossen hatte, zerbrechen ließen. Al» er auSgelesen hatte, schluchzte er wie ein Sind. Dann stand er auf und wankte auf daS Mädchen zu. .Komm zu mir, Lina." sagte er dann. „Ver-gib mir altem, starrköpfigen Menschen, der euch daS Glück nicht gönnte, da» euch gehörte, der dich ge-schmäht und gtkränkt hat, die du tausendmal daS mit Liebe und Güte an mir vergaltest, waö ich dir Böses tat. Komm zu mir und verzeihe mir! Sei mein Kind, sei meine Tochter l" Da war es um Lina MöllerS geschehen. Sie wurde von ihren Gefühlen überwältigt und sank schluchzend vor Arnemann in die Knie: „Kun ist ja alle« gut, Vater Arnemann/ stammelte sie in Tränen lächelnd, „nun werden Frieden und Glück bei un« Einzug halt?»." Er aber richtete die Kniende auf und zog sie in seine Arme. So fand ich die beiden glücklichen Menschen, die durch die harte Schule des Leiden« gegangen w«ren, und denen sie nun Friede unv Freude ge-geben hatte. Ich hatte den weiten Weg zum GatShof ge-macht, um dem Alten die gleiche Nachricht zu drin» gen, die ihn und Lina Miller» so glückselig gemacht hatte. Ein »erwundeter Dragoner, der mit Florenz Arnemann im Lazarett gelegen hatte, und der auf Erholungsurlaub angekommen war, hatte mir gleich am Bahnhof« di« Geschichte erzählt. Nun war ich in Sturmschritten herbeigeeilt, um den kranke» Herzen im SutShause Trost «nd Labsal zu bringen und nun hatte ich nicht? »ehr zu berichten. Fast wäre ich anfangs ein wenig mißtra»ifch geworden, denn ich hatte mich schon so sehr darauf gefreut, al» Glück»bringer bei dem Alten in die Stube treten zu können. Aber meine törichten Gedanken verflogen bald, und ich freute mich über da» reine, ungekünstelte Glück, daS da» einfache, schlichte Papier in den fer-nen Wellwinkel gebracht hatte, über den schönen, beseligenden Frieden, den die streitenden Partei» »ach langen, hartnäckige» Kämpfen geschlossen halten. Und dann schritt ich wieder hinau», hinein in den winterlichen Wald, über dem die Sterne in un« endlicher Pracht und Majestät erstrahlten; dieselbe» Sterne, die über Polens Steppen und Flandern» Felder flimmerten und funkelten, dort, wo der grausame Krieg noch immer in unverminderter Macht »ütete. Und dann dachte ich im besonderen an unser teures Baterland, sür daS seine Söhne kämpfte» und bluteten. Und eS wird nicht vergebens fein, die» Rin-gen. nicht umsonst, daß Tausende hingerafft weroen l Auch aus diesem heißen Kampfe wird ein glück-licher, erlösender Friede erstehen, zum Heile und Wohle der ganzen Menschheit. Und im Geist« sah ich si« wiederkommen, unsere braven Streiter, mit dem SiegeSlorbeer an der Stinte, und an ihrer Spitze unser treuer, schlichter, mannhafter Kaiser. Und sein Volk wird zu ihm ausschauen in neuer Liebe und Dankbarkeit, geadelt durch deS Leides Schule. DaS wird der größte Segen dieses Kriege« fein, den un« das Schicksal brachte. 71VIV! •<1V i V i * i v i Vl V i • » • • v yy'a ft *<• •*• & SP. & Die behördlich konzessionierte Vermittlung für Realitätenverkehr der Stadtgemeinde Cilli besorgt alle Vermittlungen von Realitäten sowie Tauschgeschäften zu den günstigsten Bedingungen. Bei derselben sind gegenwärtig mehrere Stadthäuser, Landwirtschaften und Realitäten aller Art und in allen Preislagen vorgemerkt und es werden Anmeldungen und Aufträge auf Ankäufe und Verkäufe entgegengenommen. Auskünfte werden im Stadtamte erteilt. > -v-- »»» «X» «/• » * /< >?* *7* i M» t * »'» •'» «« t « \t fi"YYYYVYY Y X 1 Postsparkasse Nr. SK.S00 ^äfcSSB£$500 Fernruf Nr. 21 oo AMWWMmM GÄG ■ Herstellung von Druckarbeiten wie: 2 werke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, Tabellen, öpeisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, tobn-listen. 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Nr. 24 werden für den Kleinverkauf von Mahlerzeugnissen folgende Verschleisspreise festgesetzt: För Weizenbackmehl.............K 1*20 , Weizengriess und Weizenschrottmehl (Grahambrotmehl) , —90 , Weirenkochmebl 1...............—'99 2 (Type 4) ...........—67 , Gerstenkochmehl..............—*67 „ Weizengleichmehl...............—"56 , Weizen brotmehl..............„ —*50 , ltoggengloichmehl...............—*50 , Gerstenbrotmehl................—'50 n Mais- und Cinquantingriess............—*78 , Maisbrotmehl.................—'50 „ Haferreis, Hafergrtltze, Haferplattmehl, Haferflocken . . , —*95 , Heidendurchschnittsmehl.............—92 , Kollgerste (steirischer Erzeugung)..........—'80 Stadtamt Cilli, am 17. Mai 1918. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. ZI. 5325—18 Kundmachung betreffend die Verkehrsregelung mit Abfallfetten. Zufolge Verordnung ul|Tlf» fftriiiH >» gtiidta I 5 Bralsckitsch Peter Friedrich Johann Junqer Ludwig . Kosiär Ludwig . Plevlschat Franz Rebeuichrgg Kranz Sawodnig Andreas Sellat Franz . . Stelzer Joses . . Suppa» Johann Zany Bilior . . Gastwirte Private SS K l M Jt i ££ I £ « « ; ix 30 e «e w «i 1 ts « I §> ■e j? (O co 11 s JS L W E *3 W S ' «5 Eingeführtes Fleisch tn Kilogramm .2 ^ i Ä | S= 5 Q ~ - «s O 1T IM « <0 '0 <£ 6>- 1020 Am 20. Mai starb unser vieljähriger, allverehrter, verdienstvoller Obmann, Herr Franz Smodiseh Realitätenbesitzer und Tischlermeister dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden. Lassen Sie sich nicht irre machen, die beste, billigste und dauerhafteste Handschrottmühle udj Knochenmühle regulierbar zum Feinmahlen nnd Qrob-schrottcn kaufen Sie doch bei Unger-Grabenhofer landwirtschaftliche Mascbinen-Oes. m. b. II. Plan bei Marienbad (Böhmen). Ttchtigo Vortreier lind an» willkommen. Grazer Kasse W ö 11 a n, am 21. Mai 1918. Raiffeisen-Vorsehusskasse. r. G. m. b. 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Ratscht Haler :: 5in ausgezeichneter Ratgeber eines praktischen und erfahrenen Fach-marines für den neuzeitlichen lveinbau. 36 Abbildungen. Das Buch sollt« jeder Iveinbautreibende lesen. Preis 4 K. Heimatosrlag. Graz, Rechbauerstrabe Nr. 58. Vom tiefsten Schmerze gebeugt, geben die Unterzeichneten allen verwandten, freunden und Bekannten die betrübende flachricht von dem Hinicheiden ihres lieben, guten Vaters, beziehungsweise Schwiegervaters und 6rohvaters, des Herrn Josek Smekal Sctineiäermeister welcher am ZI. Mai um '/,5 Uhr früh nach langem, schwerem Leiden und empfang der heiligen Sterbesakramente im 83. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Begräbnis fand am Donnerstag den 23. Mai um 5 Uhr nachmittags von der öusbahrungshalle des städtischen 5riedhotes aus statt. Die Seelenmesse wurde am 24. Mai um S Uhr früh in der Stadtpfarrkirche gelesen. Cilli, am 24. Mai 1918. Ida Benfon, geb. Smekal Sporhanetfkrctärsgattin Paula Bresnlg, geb. Smekal ßuchhalterzgattin T ö di 11 r. Otto Smekal k. k. 5teueroberr»erwa!ter Zahn. Gisela Smekal, geb. Lobe Schwiegertochter. Mathias Benöan Sparkatlcfekretdr Karl Bresnig fabriksbiKhhdltcr, dzt. im feldc Schwiegersöhne. 6>«niti«itur.j< «erwoiritoq, itua unt> «eriag: «sermtbuQlnuuein „<üiv|a~ in ttiut. — *s«unin>umiai«i lütter: Uiuico tojtoto.